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Die Evolution sexueller

Attraktion
- Evolutionsmechanismen bei Frauen -

Jenny Kamberg

1 24.01.09 Die Evolution sexueller Attraktion - Evolutionsmec


Einführung
 Zentrale Frage: Was finden Frauen an
Männern attraktiv?
 Nur Frauen, da bei ihnen die elterliche
Investition höher  somit sind diese
Mechanismen nur bei ihnen zu finden
 auf gewissem Abstraktionslevel sind
generelle Prinzipien erkennbar

2 Die Evolution sexueller Attraktion - Evolutionsmechanismen bei Frauen


24.01.09
Einführung
Evolutionärer Erklärungsansatz:
 Frauen verfügen über verschiedene
psychologische Mechanismen zur
Bevorzugung von Männern mit hohem
„mate-value“ (Partner- bzw. Paarungswert)
 Schlussfolgerung: Wirkung männlicher
Attraktivität = Funktion von Eigenschaften, die
mit einem hohen „mate-value“ korrelieren

3 Die Evolution sexueller Attraktion - Evolutionsmechanismen bei Frauen


24.01.09
Einführung
 Kernfrage: Welche Eigenschaften korrelieren in
der natürlichen Umwelt mit einem hohen
Paarungswert bei Männern?
2. Bereitschaft und Fähigkeit zur Versorgung von
Frau und Kinder
3. Bereitschaft und Fähigkeit Frau und Kinder zu
beschützen
4. Bereitschaft und Fähigkeit zur elterlichen
Investition

4 Die Evolution sexueller Attraktion - Evolutionsmechanismen bei Frauen


24.01.09
Selektionsbegünstigende,
beobachtbare Hinweisreize
 Status & ökonomischer Status
 Bereitschaft zur elterlichen Investition
 Theorie der „strukturellen Machtlosigkeit“
 Physische Dominanz

5 Die Evolution sexueller Attraktion - Evolutionsmechanismen bei Frauen


24.01.09
Status
 Bezieht sich auf die relative Position eines
Individuums in einer Gruppe
 Maßeinheit dafür, wo man in der Gruppe steht
 Grundsätzlich: je höher der Status eines
Mannes desto höher wird seine Fähigkeit
bewertet, Ressourcen über verschiedene
Situationen hinweg zu kontrollieren

6 Die Evolution sexueller Attraktion - Evolutionsmechanismen bei Frauen


24.01.09
Status
 Die Beziehung zu einem solchen Mann könnte
die Überlebenschancen und das
Reproduktionspotential der Frau erheblich
erhöhen durch z.B.:
- Erhöhung des eigenen Status
- Unmittelbare Versorgung

7 Die Evolution sexueller Attraktion - Evolutionsmechanismen bei Frauen


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Ökonomischer Status
Studie von Trivers (1985) bei amerikanischen
Männern:
 Die Männer, die in einem
Beobachtungszeitraum von 1 Jahr heiraten
verdienen ca. 50% mehr als Männer des
gleichen Alters, welche nicht heiraten

8 Die Evolution sexueller Attraktion - Evolutionsmechanismen bei Frauen


24.01.09
Status
 Universalität der Hinweisreize für Status
 Analyse von 800 Kontaktanzeigen (Harrison &
Saeed, 1977) ergab 3 Eigenschaften, nach
denen Frauen am Häufigsten suchen:
3. Disziplin
4. Alter (ältere Männer sind erwünschter)
5. Finanzielle Absicherung

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Status & Kleidung
 „Die Betrachtung der Kleidung erlaubt in einer
reinen Form einen Rückschluss auf das
Streben nach Status“ (Q. Bell, 1976)
 Wertvorstellungen sind sehr abstrakt

geworden, wenn ästhetisches Empfinden


alleine für eine soziale Bewertung ausreicht

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Status & Kleidung
 Grundlegendes Ergebnis: Hoher Status
vermittelt männliche Attraktivität
 Wenn die Bewertungsmechanismen bei
Frauen tatsächlich so gestaltet sind, dass sie
Hinweisreize für hohen Status bei Männern
erkennen und bevorzugen, dann sollte die Art
der Kleidung ein sehr starker Hinweisreiz für
männliche Attraktivität sein

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Status &
Persönlichkeitsmerkmale
• Studie von Howard et al. (1987):
Partnervorlieben bei 6.000 amerikanischen
Paaren
• „Ehrgeiz“ (u.a. mit „selbstständig“,
„extravertiert“, „ambitioniert“ assoziiert) stellte
sich als wichtigste Dimension heraus
• Buss et al. (1990) fanden u.a.
zusätzlich„Intelligenz“ & „Streben nach Erfolg“

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24.01.09
Bereitschaft zur Investition
 Selektion sollte auch solche Mechanismen bei
Frauen begünstigt haben, die zur Erkennung
und Bevorzugung solcher Männer dienen, die
dazu bereit sind, ihren Status und ihre
Fähigkeiten mit in die Erziehung einzubringen
 Diese Bereitschaft sollte durch beobachtbare
Hinweisreize erkennbar sein

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24.01.09
Bereitschaft zur Investition
 Studie von Howard et al. (1987): Frauen wollen
einen Mann, den sie mögen und auf den sie
sich verlassen können
 Das Item „Ausdrucksfähigkeit“ (u.a.
„gefühlvoll“, „mitfühlend“, „romantisch“)
einflussreichster Faktor bei der Partnerwahl
durch Frauen  Merkmale für „gute“ und
„engagierte“ Väter

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24.01.09
„Strukturelle
Machtlosigkeit“
 Geschlechtsunterschiede gehen auf
Unterschiede in der sozialen Konditionierung
und die daraus resultierenden
unterschiedlichen Möglichkeiten zur Erreichung
von Macht zurück
 Buss & Barnes (1986) formulierten daraus die
Hypothese der „strukturellen Machtlosigkeit
und Sozialisation der Geschlechtsrolle“

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„Strukturelle Machtlosigkeit“

 Frauenkönnen meist weniger Macht


ausüben  suchen bei Männern nach
Eigenschaften, die mit Macht assoziiert
werden (Status, Sicherheit...)

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24.01.09
„Strukturelle Machtlosigkeit“

Vermutungen, die sich daraus ergeben:


 Frauen mit Streben nach Erfolg und Reichtum
sollten sexuell aktiver sein
 Frauen sollten dann weniger selektiv und am
Status des Mannes interessiert sein, wenn ihre
eigene Unabhängigkeit und Macht sich erhöht

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24.01.09
„Strukturelle Machtlosigkeit“

Hypothese der strukturellen Machtlosigkeit steht


in direktem Widerspruch zu verfügbaren Daten:
 Interviewstudie (Fowler, 1979): Frauen mit viel
Macht wollen Männer mit noch mehr Macht
oder zumindest ebenbürtige
 Vermutung: Wahl für Männer mit hohem Status
ist Ergebnis eines psychologischen
Mechanismus, der in Abhängigkeit des Status
der Frau funktioniert

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24.01.09
Dominanz
 Maß für die individuelle Fähigkeit, sich in einer
Wettbewerbssituation (face-to-face) gegenüber
einer anderen Person durchzusetzen.
 Ist im Wettbewerb eine erfolgreiche Strategie,
mit den Komponenten „Beeindrucken“ und
„Bedrohen“ enthält  Nullsummensituation
 Unterscheidung: Dominanz in Dyaden und
Gruppendominanz (Hinde, 1978)

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24.01.09
Dominanz
 Vermutung: durch Selektion haben sich bei
Frauen Bewertungskriterien herausgebildet,
die es ihnen ermöglichen dominante Männer
zu erkennen und zu bevorzugen (da
Wettbewerb allgegenwärtig und dominante
Männer tendenziell in Konfliktsituationen
besser abschneiden).

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24.01.09
Dominanz
 Beziehungen zu dominanten Männern könnte
die Überlebenschancen der Frau und deren
Fortpflanzungspotential erhöhen durch:
2. Seine Fähigkeit, Ressourcen zu erhalten oder
von anderen zu erlangen
3. Schutz vor Verletzung
4. Erhöhung der eigenen Dominanzstellung

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24.01.09
Dominanz
 Nicht ausschließlich der Rang eines Mannes
ist für die Frau ausschlaggebend, sondern vor
allem die Art, wie Männer mit anderen
interagieren und wie sie von anderen
behandelt werden (Sadalla et al., 1987)

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24.01.09
Dominanz
 Frauen fühlen sich von solchen Männern sexuell
angezogen, die Eigenschaften aufweisen, welche
verlässlich mit Dominanz korrelieren. Bernstein
(1980) unterteilt diese in 3 Kategorien:
2. Individuelle Verhaltenseigenschaften
(Selbstvertrauen, Körpersprache, Aggressivität)
3. Soziale Eigenschaften (Familiensinn, politisches
Engagement)
4. Physische Eigenschaften (Größe, Körperbau)

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24.01.09
Dominanz & spezifische
Verhaltensmuster
 VerlässlicheKovariation von bestimmten
Verhaltensmustern mit Dominanz
 Verhaltensweisen konsistent bei Personen in
Führungspositionen zu erkennen
 „California Psychological Inventory
Dominance Scale“

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24.01.09
Dominanz & spezifische
Verhaltensmuster
 „California Psychological Inventory
Dominance Scale“ dient zur Erfassung der
Komponenten von Dominanz,
Durchhaltevermögen, Führungsqualitäten. Eine
dominante Persönlichkeit äußert sich durch:
Selbstsicherheit, hohes Selbstvertrauen, wenig
Selbstzweifel, starkem Bedürfnis nach
Selbstbestätigung....

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24.01.09
Dominanz & spezifische
Verhaltensweisen
 InAnlehnung an die Selektionstheorie sollten
Frauen Männer, die über die genannten
Eigenschaften verfügen, in Bezug auf sexuelle
und „romantische“ Attraktivität höher bewerten

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24.01.09
Dominanz &
Körpersprache
Dominanz wird im alltäglichen Leben
durch eine Vielzahl nonverbaler
Gesten signalisiert, die über die
verschiedenen Kulturen hinweg
erkennbar sind (Universalität)

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24.01.09
Dominanz &
Körpersprache
Dominante Menschen Weniger-dominante
Menschen
• Lächeln seltener • Lächeln häufiger
• aufrechte Körperhaltung • Krumme Haltung
(gerade Schultern, • Sind eher dazu bereit, den
erhobenes Haupt) Blicken anderer
• Ungezwungenheit & auszuweichen
Leichtigkeit in den • Haben weniger Interesse
Bewegungsabläufen daran, die Privatsphäre
(vermittelt Eindruck von anderer zu verletzen
Ausgeglichenheit &
Selbstsicherheit
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24.01.09
Dominanz &
Körpersprache
 In Bezug auf evolutionäre Annahmen sollten
diese dominanten Gesten (wenn sie anderen
Männern gegenüber gezeigt werden) die
sexuelle Attraktivität für Frauen erhöhen
 Stummfilme von Sadalla, Kenrick & Vershure
(1987)

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24.01.09
Dominanz & physische
Eigenschaften
 Es werden insbesondere solche Eigenschaften
mit sozialer Dominanz verbunden, die mit
körperlicher Reife und physischer Stärke
assoziiert sind
 Wenn Frauen soziale Dominanz attraktiv
finden, sollten sie reife/markante männliche
Gesichtszüge in Bezug auf sexuelle
Attraktivität präferieren

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Dominanz & physische
Eigenschaften
 Keating (1985) konstruierte markante und
nicht- markante Komponenten in
Gesichtszügen anhand von Fotomontage
 Größe des Kiefers & Form der Lippen, Augen
und Augenbrauen manipuliert
 Reife männliche Gesichtszüge wurden
verstärkt als attraktiv bewertet, markante
weibliche Gesichtszüge eher als weniger
attraktiv

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Dominanz & physische
Eigenschaften
 Wahrnehmung sexueller Attraktivität von
Männern steigt in Relation zu morphologischen
Merkmalen von Dominanzreizen des Gesichts
an
 ABER: vermutlich Schwellenwert (z.B. graues
Haar, faltiges Gesicht) ab dem Gesichter alt
und kraftlos erscheinen

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Dominanz & Größe
 Größe wird mit Macht und Status assoziiert &
hat sich in vielen Experimenten als
einflussreiches Merkmal für die Fähigkeit über
andere zu dominieren herausgestellt
 In einer Vielzahl von Situationen bringt die
Größe eines Mannes ihm einen ökonomischen,
politischen und sozialen Vorteil (Gillis, 1982)

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Dominanz & Größe
 Brown & Chiayun: Begriff „big man“ und
ähnliche werden in vielen Teilen der Welt
benutzt, um Personen mit Autorität und
Bedeutsamkeit zu beschreiben 
Zusammenfassung von physischer Größe und
sozialem Rang

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24.01.09
Dominanz & Größe
 Wenn Dominanz tatsächlich ein Aspekt für den
männlichen Paarungswert ist, dann sollte die
Größe sich auf die weibliche Wahrnehmung
sexueller Attraktivität auswirken
 ABER: man kann auch zu groß sein!!
(natürliche Selektion neigt dazu, den Mittelwert
einer Population zu begünstigen und extreme
Merkmale auszusortieren)

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Dominanz & Größe
 Hypothese der zentralen Tendenz = Männer,
die sich Nahe am Mittelwert der Population
befinden weisen die größte Fitness auf und
sollten somit attraktiver für Frauen sein
(Symons, 1979)
 Gegenhypothese: Frauen bevorzugen dann
dominante Männer, wenn alles andere gleich
ist, bzw. auch dann, wenn diese Männer etwas
größer sind, als der Durchschnitt

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Dominanz & Größe
 Beigel (1954) und Gillis & Avis (1980)
untersuchten die Größe des optimalen
Partners  Bevorzugung von mittelgroßen
Männern
 Ergebnisse stützen eher die Hypothese der
zentralen Tendenz  dennoch werden
Abweichung eher toleriert, wenn sie sich auf
den Bereich „größer“ beziehen

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Dominanz & Größe
 „größere Männer-Norm“ so vorherrschend,
dass sie als Hauptprinzip zur „date-selection“
bezeichnet wurde (Berscheid & Walster, 1974)
 Ergebnisse eines TAT von Lang (1979): die
durchschnittliche Größe von Frauen ist
niedriger als die von Männern
  konsistent mit der Hypothese der zentralen

Tendenz

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Kritische Betrachtung
Widersprüchliche Ergebnisse:
 Inkonsistenz zwischen der von Frauen
berichteten Präferenz für dominante Männer
und tatsächliche Reaktion auf
Dominanzsignale erkennbar
 4 mögliche Gründe

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4 mögliche Erklärungen
 Vermischung von Gruppendominanz und
Dominanz in Dyaden
 Ergebnis sozialer Erwünschtheit
 Vorliebe für dominante Männer zwar wahr,
aber unbewusst
 Antworten auf Fragebogen von
„Schwellenwert-Effekt“ beeinflusst

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Abschließende Worte
 Die Erkenntnis, dass Frauen bevorzugt auf
Eigenschaften reagieren, die einen hohen
Paarungswert implizieren, bedeutet nicht
partnerschaftlichen Pragmatismus
 Weibliche Präferenzen bilden ein schlüssiges,
einheitliches System welches ihnen im Verlauf
vermutlich einen evolutionären Vorteil
verschaffte

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