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die uns umgibt, ist wirklich, real und nicht nur ein Konstrukt unseres eigenen Geistes. Ziel der Wissenschaft
ist, diese Realität so gut wie nur möglich zu erkennen und zu erklären.
Seminarthemen im Detail
Damit Sie sich ein Thema für ein Referat aussuchen können, finden Sie hier die einzelnen Themen kurz
beschrieben und dazu noch eine Reihe von Literaturangaben, die zur Orientierung dienen. Sie müssen nicht diese
Bücher nutzen, sofern Sie andere zum Thema passende Werke finden. Die Zahl der Texte ist unterschiedlich;
dies heißt jedoch nicht, dass in den Fällen mit wenigen Büchern nur wenig zu lesen oder zu bearbeiten ist. Sie
haben hier nur die Gelegenheit, intensiv selbst nach Literatur zu recherchieren.
Ein evolutionäres Modell: Karl R. Popper
Karl R. Popper verficht ein evolutionäres Modell der menschlichen Erkenntnis. Dabei können Menschen zwar
kein sicheres Wissen über die Welt gewinnen, aber sie können im bessere Theorien entwickeln. Diese
überprüfen wir durch Experimente und Beobachtungen; stimmen theoretische Voraussagen und Beobachtungen
überein, so ist die Theorie vorläufig bewährt. Gibt es Differenzen zwischen Theorie und Empirie, ist die Theorie
falsifiziert, widerlegt und wird verworfen. Wir müssen dann nach einer neuen Theorie suchen. Im Fortgang
dieses Prozesses akkumulieren wir zunehmend Wissen.
Chalmers, A. F., Wege der Wissenschaft. Berlin; Heidelberg: Springer 1989. [12/AK 20000 C438(3)]
Popper, K. R., Logik der Forschung. Tübingen: J. C. B. Mohr 1989, 1935. [70/CI 3964 L832.989]
Popper, K. R., Objektive Erkenntnis. Hamburg: Hoffmann und Campe 1994. [70/CI 3964 O12.994]
Popper, K. R., Vermutungen und Widerlegungen I. Tübingen: J. C. B. Mohr 1994. [70/CI 3964 V528.994-1]
Popper, K. R., Vermutungen und Widerlegungen II. Tübingen: J. C. B. Mohr 1997. [616/CI 3964 V528.994-2]
Ein revolutionäres Modell: Thomas S. Kuhn
Wissenschaft, so Thomas S. Kuhn, ist unterteilt in drei Phasen. 1. Normalwissenschaft: hier benutzen
Wissenschaftler ihre etablierten Theorien bzw. Paradigmen; 2. Krise: aufgrund neuer empirischer Erkenntnisse
zeigen sich bei der Anwendung der Theorien zunehmend Probleme, Anomalien; 3. Revolution: Die Zahl der
Anomalien ist so groß geworden, dass nur noch die Abkehr vom herrschenden Paradigma zu einen neuen den
Fortgang der Wissenschaft sichern kann. Theorien und die Interpretation von Daten verändern sich schlagartig.
Wissen wird nicht akkumuliert, sondern immer wieder revolutionär ersetzt.
Chalmers, A. F., Wege der Wissenschaft. Berlin; Heidelberg: Springer 1989. [12/AK 20000 C438(3)]
Fleck, L., Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1994. [*]
Fleck, L., Erfahrung und Tatsache. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1983. [*]
Kuhn, Th. S., Die Entstehung des Neuen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1992. [70/CC 3000 K96(4)]
Kuhn, Th. S., Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1991. [622/AK 16500 K96(2.97)]
Lakatos, I., Musgrave, A. (Hrsg.), Kritik und Erkenntnisfortschritt. Braunschweig: Vieweg 1974. [70/CC 3200 L192]
Unsicherheit des Wissens
Taucht man ein Ruder oder einen Stock in Wasser, so erscheint der Gegenstand geknickt. Fährt man mit den
Fingern daran entlang, spürt man jedoch keinen Knick. Unsere Sinne können uns also zuweilen täuschen, so das
Skepsis gegenüber dem menschlichen Wissen durchaus angebracht ist. Ein anderer Grund für die Unsicherheit
des Wissens ist, dass wir immer nur in der Lage sind, endlich viele Fälle zu untersuchen; dies wirft das
Induktionsproblem auf.
Bieri, P. (Hrsg.), Analytische Philosophie der Erkenntnis. Weinheim: Beltz Athenäum 1997. [*]
Chalmers, A. F., Wege der Wissenschaft. Berlin; Heidelberg: Springer 1989. [12/AK 20000 C438(3)]
Hume, D., Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand. Stuttgart: Reclam 1982. [70/CF 4604 U61.993]
Musgrave, A., Alltagswissen, Wissenschaft und Skeptizismus. Tübingen: UTB/J. C. B. Mohr 1993. [19/CC 4400 M987+2]
Popper, K. R., Logik der Forschung. Tübingen: J. C. B. Mohr 1989, 1935. [70/CI 3964 L832.989]
Sprache als Denk- und Kommunikationsgrenze , Privatheit des Mentalen
Wissen muss dargestellt, muss kommuniziert werden. Davor aber muss es auch gedacht werden. Es gibt starke
Strömungen in der Erkenntnistheorie, die den Standpunkt vertreten, dass Sprachgrenzen zugleich auch
Denkgrenzen darstellen. Ein weiteres Thema ist die Privatheit des Mentalen. Sind mentale Zustände, Erlebnisse,
Qualia objektivierbar? Oder sind sie nur für das erlebende Subjekt zugänglich? Wenn letzteres zutrifft, dann ist
die Nicht-Zugänglichkeit mentaler Zustände eine Grenze für unser Wissen über andere Menschen.
Bieri, P. (Hrsg.), Analytische Philosophie des Geistes. Weinheim: Beltz Athenäum 1997. [*]
Kripke, S. A., Wittgenstein über Regeln und Privatsprachen. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1987. [*]
Metzinger, Th. (Hrsg.), Bewußtsein. Paderborn; München; Wien; Zürich: Schöningh 1996. [*]
Nagel, Th., Der Blick von nirgendwo. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1992.
Nagel, Th., Über das Leben, die Seele und den Tod. Königstein: Hain 1984. [70/CC 6020 N147]
Priest, G., Beyond the limits of thought. Cambridge; New York; Oakleigh, Melbourne: Cambridge University Press 1995.
[70/CC 2500 P949]
Tye, M., Ten Problems of Consciousness. Cambridge, Massachusetts; London, England: The MIT Press 1996. [*]
Semester: Sommersemester 2000
Titel: Grenzen der Wissenschaft
Leiter: Dr. phil. Karsten Weber
Dazu gehören bspw. auch die postmodernen und relativistischen Strömungen in den Geistes- und
Sozialwissenschaften.
Dewdney, A. K., Alles fauler Zauber? Basel; Boston; Berlin: Birkhäuser 1998. [*]
Gross, P. R., Levitt, N., Higher Superstition. Baltimore; London: The John Hopkins University Press 1998. [12/AK 26100
G878]
Gross, P. R., Levitt, N., Lewis, M. W., The Flight from Science and Reason. New York: The New York Academy of
Sciences 1996. [i.B.]
Mittelstraß, J., Die Häuser des Wissens. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1998. [*]
Sokal, A., Bricmont, J., Eleganter Unsinn. München: C. H. Beck 1999. [70/CI 1100 S683, engl. 622/CC 1200 S683]