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und
-auswahl
1
Inhalt
• Welche Erfahrungen bringen Sie mit?
• Einleitung
• Warum ist die Standortfrage so wichtig?
• Wann stellt sich die Standortfrage?
• Besonderheiten der Standortfrage
• Überblick über Standorttheorien
• Verfahren der Standortauswahl
• Standortbewertung im dynamischen Umfeld
• Standortpolitik im Zeichen von Globalisierung und Internationalisierung
• Wissensmanagement und Standortentscheidungen
• Alternativen zur Standortauswahl
• Fazit und Abschluss
3
Wie entscheiden Sie, wo Lager eingerichtet und betrieben werden sollen?
4
(für Ersatzteile)
5
Einführungsbeispiel I
Randbedingungen/Annahmen:
• Fahrtkosten für die Anreise aus den Städten soll für die Fluggäste minimal sein
• Erwartetes Fluggastaufkommen Stadt A = F (A) 150 000 Personen,
Stadt B = F (B) 250 000 Personen
• Kosten pro Kilometer/Fluggast für Anfahrt (KK) 0,6 Euro
• Entfernung (E A, B) zwischen Stadt A und B (Luftlinie) 130 Kilometer
• e A,X und e B,X ist die Entfernung von X zur Stadt A bzw.. B
Aufgabenstellung:
Wo soll der Standort (X) für den Flughafen liegen, damit die
Gesamt-Fahrtkosten für die Fluggäste minimal sind?
6
Einführungsbeispiel I
Lösungsmöglichkeiten:
Kosten = 0,6 * (150 000 * 65 + 250 000 * 65) = 16 900 000 Euro
Kosten = 0,6 * (150 000 * 100 + 250 000 * 30) = 13 500 000 Euro
Kosten = 0,6 * (150 000 * 130 + 250 000 * 0) = 11 700 000 Euro
7
Einführungsbeispiel I
Variante/veränderte Situation:
Lösungsmöglichkeiten:
Kosten = 0,6 * (300 000 * 65 + 300 000 * 65) = 23,40 Mio. Euro
Kosten = 0,6 * (300 000 * 100 + 300 000 * 30) = 23,40 Mio. Euro
Kosten = 0,6 * (300 000 * 130 + 300 000 * 0) = 23,40 Mio. Euro
8
Einführungsbeispiel I:
• Umweltauflagen
• Genehmigungen
• Genehmigungsdauer, Bearbeitungszeiten
• natürliche Gegebenheiten, z.B. Berge, Flüsse
• Bodenbeschaffenheit
• Personal, Arbeitskräfte, Qualifikation
• Erreichbarkeit, Infrastruktur
• Verkehrsknotenpunkt
• Kostenstruktur, Folgekosten
• Investitionsvolumen
• Finanzierbarkeit
• Subventionen
•…
9
Einführungsbeispiel II
Randbedingungen/Annahmen:
10
Einführungsbeispiel II
Transportkosten/
Stück/Euro
L1 4 4 3 4 4
L2 3 3 6 3 5
L3 4 4 2 8 6
Fixkosten/Euro L1 L2 L3
Lösungen: Auslastungen
L1, L2 150.000 L1 5.000 L2 13.000
13
Einführungsbeispiel II
Alle Angaben in
Variante/veränderte Situation:
Lösungen: Auslastungen
L1, L2 157.000 L1 9.000 L2 9.000
14
Einführungsbeispiel II:
16
Definitionen
17
Definitionen
Standort
Der (physikalische) Ort bzw. die Orte, an dem ein Betrieb
angesiedelt ist oder angesiedelt werden soll.
Standortpolitik
Als Standortpolitik bezeichnet man die Summe der
Maßnahmen, die zur marktorientierten Auswahl des
Unternehmensstandorts notwendig sind.
18
Definitionen
Standortfaktoren
19
Definitionen
Standortanforderungen
20
Definitionen
Standortbedingungen
21
Warum ist
die Standortfrage
so wichtig?
22
• Allgemein: Ein Unternehmen kann nur dort erfolgreich sein,
wo es für sich selbst gute Rahmenbedingungen vorfindet
23
• Standortpolitik ist gleichzeitig auch immer Sicherung des
oder der Standorte
24
• Zwischen dem Standort (bzw. der Verkaufsfläche)
eines (Handels)Unternehmens und dessen Marktanteil
bzw. den Verkaufszahlen besteht ein direkter Zusammenhang
25
• Es muss einfacher Zugang zu unterschiedlichsten Märkten
vorhanden sein: Absatz, Beschaffung, Produktion, Arbeit,
Verkehr, Kapital.....
--> Was ist wichtig, was ist weniger wichtig, wo findet man die
meisten Vor- und die wenigsten Nachteile?
26
Zentrale Merkmale der Standortpolitik
27
Zentrale Merkmale der Standortpolitik
28
Zentrale Merkmale der Standortpolitik
29
Zielsetzung der Standortwahl
Bei der Wahl des Standortes müssen eine Vielzahl von Faktoren
berücksichtigt werden, die auch miteinander in Konkurrenz
stehen (i.d. R.: Kostenvorteile <--> Absatzvorteile).
30
Zielsetzung der Standortpolitik
33
• Betriebs-/Existenzgründung
• Expansion Inland/Ausland
• Gründung neuer Niederlassungen/Tochtergesellschaften/Filialen
• Betriebsverlagerungen
• Überprüfung der Standortfrage (Schubladenplan)
• Diversifizierung/Erweiterung des Produktprogramms
• Business-Reengineering (Neugestaltung von Prozessen)
• Fusionen, Zusammenschlüsse
• Wechsel von Eigentümern/Betriebsübergaben
• Unternehmensnachfolge
• Kooperationen, Joint-Ventures
• .....
34
Besonderheiten
der
Standortfrage
35
• Abstimmung mit Unternehmensstrategie notwendig
• Langfristig ausgelegt
• Hohe Risiken, Unsicherheit
• Komplexität
• Vielzahl von Einflussfaktoren
• Fehler schwer zu korrigieren und teuer
• Individuell und von Branche zu Branche verschieden
• Letzte Entscheidung sollte immer Chefsache sein
• Umfassende Investitionsentscheidung
• .....
36
37
Für welche Branchen
ist die Standortfrage
wichtig
-
und warum?
38
Branche Sehr wichtig Weniger wichtig Kaum
Land- und Forstwirtschaft X
Steuerberater X
Groß- und Einzelhandel X
Gastronomie X
Handwerk X
Industrie (Produktion) X
Pflegedienste X
Banken/Kreditinstitute X
Speditionen X X
Unternehmensberater X
IT-Dienstleister X
Finanzdienstleister X
39
Ihre Aufgabe in den kommenden Tagen:
Lehnen Sie sich auch an einen oder mehrere Ihnen bekannten Fälle an. Grei-
fen Sie auf die Erfahrungen, die Sie in Ihrem Betrieb bzw. in Ihrer bisherigen
beruflichen Laufbahn gemacht haben, zurück!
40
Übung:
41
Standortfaktoren (1/2)
• Absatzmarkt
• Wettbewerbslage
• Beschaffungsmarkt
• Arbeitsmarkt
• Logistikanbindung
• Kooperationspartner
• Allgemeine Kostensituation
• Steuern, Abgaben, Gebühren
42
Standortfaktoren (2/2)
• Subventionen
• Nähe zu Großkunden/Lieferanten
• Auslandsnähe
• Politische Rahmenbedingungen
• Zukunftsaussichten, Trends, Entwicklungen
• Informationen/Kooperationsbereitschaft
• (Regionale) Netzwerke
• Weiche Faktoren, z.B. Image Region, Vorlieben Eigentümer
• .....
43
Gruppenarbeit
44
Überblick
über
Standorttheorien
45
Überblick über Standorttheorien
• von Thünen
• Launhardt
• Weber
• Christaller
• Smith, Pred, Seyffert
• Behrens
• Ruppmann
• Hansmann
• ....
46
Überblick über Standorttheorien
• von Thünen
• Launhardt
• Weber
• Christaller
• Smith, Pred, Seyffert
• Behrens
• Ruppmann
• Hansmann
• ....
47
Überblick über Standorttheorien
Johann Heinrich von Thünen (1826)
48
Überblick über Standorttheorien
Johann Heinrich von Thünen (1826)
untersuchte
49
Überblick über Standorttheorien
Johann Heinrich von Thünen (1826)
50
Überblick über Standorttheorien
Johann Heinrich von Thünen (1826)
Stadt/ 1 2 3 4 5 6
Markt
51
Überblick über Standorttheorien
Johann Heinrich von Thünen (1826)
52
Überblick über Standorttheorien
Johann Heinrich von Thünen (1826)
Kreis Bewirtschaftung
1 Verderbliche Güter des tägl. Bedarfs
2 Forstwirtschaft, z.B. Brenn- Nutzholz
3 Fruchtwechselwirtschaft (Getreide, Blattfrucht)
4 Koppelwirtschaft (Feld, Graswirtschaft)
5 Dreifelderwirtschaft (Rotationsprinzip, um Feldern
Brache zukommen zu lassen)
6 Viehzucht, Jagd (hoher Wert, einmaliger Transport)
53
Überblick über Standorttheorien
Johann Heinrich von Thünen (1826)
54
Überblick über Standorttheorien
Johann Heinrich von Thünen (1826)
Ergebnis:
55
Überblick über Standorttheorien
Johann Heinrich von Thünen (1826)
56
Überblick über Standorttheorien
Johann Heinrich von Thünen (1826)
57
Überblick über Standorttheorien
Johann Heinrich von Thünen (1826)
58
Überblick über Standorttheorien
Johann Heinrich von Thünen (1826)
• Luftfracht
• Postgebühren
• Telefonentgelte
• Versicherungstarife (KFZ, bedingt)
• Speditionen
• Bahntarife
• Taxitarife
• Anlieferungen von Baumärkten
• Handwerker (Anfahrtskosten)
• Preise für Theater/Musical
• Mautgebühren
• Mieten
• Stadtbilder
•… 62
Überblick über Standorttheorien
Johann Heinrich von Thünen (1826)
Landwirtschaft
Büroflächen
Stadt-
Einzelhandel
zen-
trum
Wohnraum
Gewerbe
63
Überblick über Standorttheorien
• von Thünen
• Launhardt
• Weber
• Christaller
• Smith, Pred, Seyffert
• Behrens
• Ruppmann
• Hansmann
• ....
64
Überblick über Standorttheorien
Wilhelm Launhardt (1882)
65
Überblick über Standorttheorien
Wilhelm Launhardt (1882)
66
Überblick über Standorttheorien
Wilhelm Launhardt (1882)
67
Überblick über Standorttheorien
Wilhelm Launhardt (1882)
68
Überblick über Standorttheorien
Wilhelm Launhardt (1882)
Rohstoffvorkommen A
Niederlassung/Werk
Absatzort
Rohstoffvorkommen B
69
Überblick über Standorttheorien
• von Thünen
• Launhardt
• Weber
• Christaller
• Smith, Pred, Seyffert
• Behrens
• Ruppmann
• Hansmann
• ....
70
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
71
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
72
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
73
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
Prämissen:
74
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
Prämissen:
75
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
Typische Aufgaben- bzw. Fragestellung von Weber:
77
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
Lohnkosten
Agglomerationsfaktoren (begünstigen die Bildung von
industriellen Ballungsräumen, z.B. Infrastruktur, Versorgung
städtische Einrichtungen, natürliche und politische Gege-
benheiten)
Transportkosten
78
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
79
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
80
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
81
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
Gewichtsverlustmaterial
Input > Output = > 1
Standort = Rohstoffnah
Rohstoffvorkommen / Lieferant A
Tonnenkilometrischer Minimalpunkt
= idealer Produktionsstandort
Absatzort
Rohstoffvorkommen / Lieferant B
82
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
Gewichtsverlustmaterial
Input > Output
Standort = rohstoffnah
83
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
84
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
Reingewichtsmaterial
Input < Output = < 1
Standort = Absatznah
Rohstoffvorkommen / Lieferant A
Tonnenkilometrischer Minimalpunkt
= idealer Produktionsstandort
Absatzort
Rohstoffvorkommen / Lieferant B
85
Weber bestimmte zum einen Transportkosten minimale Standorte.
Zum anderen Isokostenlinien,
wobei jede Isokostenlinie
Standorte mit gleichen
Transportkosten enthielt.
86
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
Viele der von Weber aufgestellten Regeln gelten in den Grundzügen
zum Teil noch heute:
• Allgemein: Produktionen mit Gewichtsverlustmaterialien finden am Fundort
der Materialien statt
• Schwerindustrie: Standorte „auf der Kohle“ und „am Stahl“, z.B. Ruhrgebiet
Kritik:
88
Überblick über Standorttheorien
Alfred Weber (1909)
Kritik:
89
Übung:
Was verstehen Sie im Zusammenhang mit der Standortpolitik unter
Agglomerationsfaktoren? Welche Agglomerationsfaktoren spielen aus
Ihrer Sicht bei der Standortentscheidung eine Rolle?
Wachstum findet u.a. durch Agglomerationen statt, dadurch wachsen auch die
Agglomerationen weiter, was wiederum das Wachstum steigert usw. …
91
Agglomerationen in Deutschland
92
Agglomerationen
93
Agglomerationen
Agglomerationsvorteile
Lokalisationseffekte Urbanisationseffekte
(externe economies of scale) (economies of scope)
94
Agglomerationen
95
Agglomerationen
96
97
Agglomerationen
98
Überblick über Standorttheorien
• von Thünen
• Launhardt
• Weber
• Christaller
• Smith, Pred, Seyffert
• Behrens
• Ruppmann
• Hansmann
• ....
99
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller (1933)
100
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller (1933)
101
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller (1933)
• Wie siedeln sich Siedlungen im Raum an und welche Kräfte bewirken diese
Ordnung?
• Warum sind einige Städte größer/bedeutender als andere?
• Welche Gesetz- bzw. Regelmäßigkeiten verbergen sich dahinter?
102
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
103
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
104
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
• Jedes Gut hat zwei Reichweiten, eine innere und eine äußere
Reichweite
• Dringt ein Anbieter in das Gebiet des nächsten ein, wird der
erste keine Güter verkaufen können, weil sein Preis wegen
der höheren Transportkosten nicht konkurrenzfähig ist
105
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
Innere und äußere Reichweite
eines zentralen Gutes
= zentraler Ort
= innere Reichweite,
Umsatzschwelle
= äußere Reichweite,
keine Nachfrage
106
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
107
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
Größe der Marktgebiete resultieren aus der inneren und
äußeren Reichweite (keine unversorgten Gebiete)
108
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
B A
109
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
110
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
111
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
Zentral bedeutet nach C., dass eine Stadt oder Gemeinde einen „Bedeutungs-
überschuss“ gegenüber anderen Städten hat, der das Ergebnis des
wirtschaftlichen Zusammenwirkens der Einwohner ist.
112
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
Je höher die Zentralität eines Ortes, desto größer die Anzahl und Qualität
der Dienstleistungen je Bewohner.
114
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
A A
B
A = Oberzentren
B = Mittelzentren
C = Unterzentren
115
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
ZI = (nTel-N) * MiTel
Verkehrsprinzip
Strahlenförmige Aufreihung von Städten gleicher Größe
in Abhängigkeit von der in der Vergangenheit (1930er Jahre)
zu bewältigenden Tagesentfernungen
Verwaltungsprinzip
Entspricht politischen oder verwaltungstechnischen
Einheiten, Abgrenzung geschlossener Räume, z.B. Tal-
Bergregionen
119
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
120
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
122
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
123
124
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
125
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
126
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
127
Überblick über Standorttheorien
Walter Christaller
Kritik
• Idealtypische Prämissen (weltfremd)
• Theorie der zentralen Orte (Zentren) für viele materielle Produkte heute
unerheblich (gestiegene Reichweiten macht Produktion überall möglich)
• Gültigkeit z.T. für Dienstleistungen, die am Ort des Entstehens verbraucht
werden müssen (Produzent kommt zum Kunden oder umgekehrt). Dies
ist auch heute noch teuer, weil Wegzeiten (Transport) berechnet werden
• Aktuelle Siedlungsentwicklung entfernt sich vom Modell (u.a. Telearbeit,
Bündelung öffentlicher Einrichtungen)
• Kein marktwirtschaftliches Prinzip durch festgeschriebene Förderung
der Zentren (Investitionslenkung)
• Verhinderung der Funktionsspezialisierung der Städte
128
Kernmerkmale der frühen theoretischen Ansätze:
129
Kritische Betrachtung der frühen theoretischen Ansätze
+ # # ' =?$
;=$
=55D
131
Aufgabe
132
Lösungsansatz
133
Lösungsansatz
• Alle drei Faktoren haben Einfluss auf die Höhe der Trans-
portkosten eines Unternehmen, z.B., wenn Arbeitnehmer auf
Grund steigender Preise ihre Wohnorte verlagern und sich
neue Arbeitsplätze suchen
134
Lösungsansatz
135
Lösungsansatz
136
Fazit der frühen theoretischen Ansätze:
137
Überblick über Standorttheorien
• von Thünen
• Launhardt
• Weber
• Christaller
• Smith, Pred, Seyffert
• Behrens
• Ruppmann
• Hansmann
• ....
138
Moderne Standorttheorien
David M. Smith
140
Moderne Standorttheorien
Allen Pred (1936*)
141
Moderne Standorttheorien
Allen Pred (1936*)
142
Moderne Standorttheorien
Allen Pred (1936*)
143
Moderne Standorttheorien
Seyffert
• von Thünen
• Launhardt
• Weber
• Christaller
• Smith, Pred, Seyffert
• Behrens
• Ruppmann
• Hansmann
• ....
145
Moderne Standorttheorien
Behrens (1965)
ergänzt die Ansätze von Seyffert um die Beschaffungsseite
Standortfaktoren von Handelsunternehmen
Beschaffungs- Beschaffungs-
Absatzpotenzial Absatzkontakte potenzial kontakte
146
Überblick über Standorttheorien
• von Thünen
• Launhardt
• Weber
• Christaller
• Smith, Pred, Seyffert
• Behrens
• Ruppmann
• Hansmann
• ....
147
Moderne Standorttheorien
Ruppmann (1968)
148
Moderne Standorttheorien
Ruppmann (1968)
•Intern: Bedingungsfaktoren
149
Moderne Standorttheorien
Ruppmann (1968)
Ablauf:
150
Moderne Standorttheorien
Tietz (1969)
• von Thünen
• Launhardt
• Weber
• Christaller
• Smith, Pred, Seyffert
• Behrens
• Ruppmann
• Hansmann
• ....
152
Moderne Standorttheorien
Hansmann (1999)
153
Moderne Standorttheorien
Hansmann (1999)
Quantitative Standortfaktoren
• Personalkosten
• Beschaffungskosten
• Infrastrukturkosten
• Transportkosten
• Steuern und Abgaben
• Subventionen
• Grundstückkosten
• Erzielbare Absatzmengen und –preise (Umsatz)
•…
154
Moderne Standorttheorien
Hansmann (1999)
Qualitative Standortfaktoren
155
Veränderungen gegenüber den frühen Standorttheorien
156
Verfahren der
Standortauswahl
157
Standortplanung, -bewertung und
–auswahl als
strategischer Lernprozess
158
159
Quelle: Verbundprojekt Bestand
160
Vorauswahl von Standortalternativen
Länderselektion:
Länderrisikoindikatoren/Länderbewertung
(Country-Ratings, Ausland, BERI-Index
Business Environment Risk Information)
162
Beri-Index
3 Teilrisikoindikatoren
Beri-Institut
163
Operations-Risk-Index (ORI), Geschäftsklima, 15 Einzelkriterien
164
Handlungsempfehlungen aus dem Beri-Index
Punktzahl Empfehlung
0-120 keine geschäftlichen Transaktionen!
von jeglicher Geschäftsbeziehung wird abgeraten
120-160 nur Handel treiben!
Die Lage erlaubt keine Investitionen, nur einzelne,
kurzfristige geschäftliche Transaktionen ohne
Kapitaltransfer
160-180 Dividendenlose, ertragsunabhängige Zahlungen!
Nur geringes Eigenkapital investieren und versuchen,
über Know-How-Transfer, Lizenzverträge u.ä.
Gewinne zu erzielen
180-300 Für Investitionen geeignet!
Investitionen werden empfohlen. Probleme der Kon-
vertibilität oder des Dividendentransfers sind nicht zu
erwarten
165
Kritische Würdigung des Beri-Index
166
Gängige Standortbewertungsverfahren 1/2
Qualitative Verfahren
• Stochastische Verfahren
• Erfahrungswertmethoden
• Checklistenverfahren
• Nutzwertanalyse
167
Gängige Standortbewertungsverfahren 2/2
Quantitative Verfahren
Statische Investitionsrechnungsverfahren
Kostenvergleichsrechnung
Amortisationsrechnung
Rentabilitätsrechnung
Dynamische Investitionsrechnungsverfahren
Kapitalwertmethode
Annuitätenmethode
Interne-Zinssatz-Methode
168
Stochastische Verfahren
169
Bei den stochastischen Methoden geht es um das Beschreiben,
Interpretieren und Verstehen von Zusammenhängen, die
Aufstellung von Klassifikationen und die Generierung von
Hypothesen. Die Befragten können ihre Gedanken (häufig) frei
formulieren, und der Interviewer stellt ggf. präzisierende
Nachfragen.
170
Wahrscheinlichkeitsbetrachtung, mit der ein Verbraucher/Kunde
einen Einkauf am Standort eines Unternehmens vornimmt.
• Befragungen
• Tests
• empirische Erhebungen
Eine empirische Erhebung ist in der Statistik ein Vorgang der Datenbeschaffung.
Die primäre Datenerhebung kann in Form der Befragung, Beobachtung
(z.B. Verkehrszählung) und als Experiment erfolgen. Bei der sekundären
Datenerhebung hingegen wird auf für andere Zwecke bereits erhobenes
Datenmaterial zurückgegriffen.
171
Erfahrungswertmethoden
172
• Gehminutenmethode
• Zeit-Distanz-Methode
• Kundendateien
• Konsumentenbefragungen
173
Gehminutenmethode
174
Gehminutenmethode
5 Gehminuten
15 Gehminuten
175
Gehminutenmethode
• Innenstadtgeschäften
177
Zeit-Distanz-Methode
178
Beispiel Gehminutenmethode
15 Gehminuten
5 Gehminuten
179
Kundendateien
182
Checklistenverfahren
Nutzwertanalyse
183
Standortfaktoren (1/2)
• Absatzmarkt
• Wettbewerbslage
• Beschaffungsmarkt
• Arbeitsmarkt
• Logistikanbindung
• Kooperationspartner
• Allgemeine Kostensituation
• Steuern, Abgaben, Gebühren
184
Standortfaktoren (2/2)
• Subventionen
• Nähe zu Großkunden/Lieferanten
• Auslandsnähe
• Politische Rahmenbedingungen
• Zukunftsaussichten, Trends, Entwicklungen
• Informationen/Kooperationsbereitschaft
• (Regionale) Netzwerke
• Weiche Faktoren, z.B. Image Region, Vorlieben Eigentümer
• .....
185
Aufgabe:
186
Lösungsmöglichkeit:
Hoch
Netzwerke
Weiche Absatz-
Faktoren markt Kooperations- Kosten
partner
Arbeits- Infra-
Trends, Ent-WettbewerbBeschaffungs- markt struktur
wicklungen markt
Steuern,
Bedeutung
Logistik
Abgaben
Politik
Subven-
tionen
Großkun-
den/Lieferer
Niedrig
Auslands-
nähe
Niedrig Hoch
Beeinflussbarkeit
187
Aufgabe:
188
Strukturierung von Standortfaktoren
Beispiel Strategie „Kostensenkung“
189
Daten- und
Informationsquellen
190
Aufgabe:
191
Daten-/Informationsquellen (1/2)
192
Daten-/Informationsquellen (2/2)
193
Checklistenverfahren
194
Checklistenverfahren
195
Checklistenverfahren
Beispiel
Standortfaktor Standort 1 Standort 2 Standort 3
Markt
Beschaffung ++ + -
Absatz + + 0
Wettbewerb ++ ++ +
Produktion
Maschinen/Anlagen + ++ ++
Produktionserfahrung ++ ++ +
Qualität ++ ++ +
Automatisierungsgrad ++ + +
Personal
Kosten 0 ++ +
Qualifikation ++ ++ ++
Angebot ++ + +
Sprachkenntnisse - + +
Infrastruktur
Verkehrsanbindung ++ ++ +
…
196
Checklistenverfahren
Ausgewählte Bewertungsmöglichkeiten
197
Fazit Checklistenverfahren
198
Nutz- oder
Punktbewertungs-
verfahren
199
• Erweiterung Checklistenverfahren
• Standortfaktoren numerisch bewerten
• Mehrere alternative Standorte bewerten
200
Nutzwert- oder Punktbewertungsverfahren
Vorgehensweise:
G esam tübersicht
Standortfaktoren Max. Punkt- Standort Standort Standort
zahl 1 2 3
Absatzmarkt 15 12 13 11
Beschaffungsmarkt 12 11 11 9
W ettbewerbssitutation 12 10 11 10
Kooperationspartner 11 9 10 7
Logistik 8 7 6 5
Trends und Entwicklungen 7 6 7 5
Verkehr und Infrastruktur 7 6 5 6
Politische Rahmenbedingungen 6 3 5 4
Expansionsmöglichkeiten 6 3 5 3
Miet- und Infrastrukturkosten 6 4 5 2
Allgemeine Kostensituation 6 4 5 2
Steuern, Subventionen 4 1 2 3
Punktsum m e 100 76 85 67
RANG 2 1 3
202
Standortfaktoren bewerten
Beispiel Absatzmarkt
Der für die meisten Betriebe wichtigste Faktor. Die Größe des
Marktes entscheidet in erster Linie darüber, ob in ausreichender
Zahl Kunden und Wachstumsmöglichkeiten vorhanden sind.
0 0 0 0
0 0 0 0
0 0 0 0
Andere......
0 0 0 0
15 12 13 11
Bemerkungen
204
Beispiel: Bewertung des Faktors Absatzmarkt
Faktor: Absatzmarkt
Kriterium Max. Punkte für Standort.....
Punkte 1 2 3
Anzahl potenzieller Kunden
3 2 3 3
Kaufkraft
4 3 4 2
Altersstruktur
3 3 3 2
Kaufgewohnheiten
3 3 2 2
Stamm-/Laufkundschaft
1 0 0 1
Erwerbstätigenquote
1 1 1 1
15 12 13 11
205
Aufgabe:
Finden Sie für die folgenden Standortfaktoren mögliche
Bewertungskriterien und beschreiben Sie sie in Stichworten
• Wettbewerb
• Beschaffungsmarkt
• Arbeitsmarkt
• Kooperationspartner
• Innovationsfähigkeit
• Auslandsanbindung
• Politische Rahmenbedingungen
• Verfügbarer Raum/Erweiterungsmöglichkeiten
• Logistik
• Miet- und Infrastrukturkosten
• Allgemeine Kostensituation
• Trends und Entwicklungen
• Umwelt
• Wissen
• Geografie
206
Weiche Faktoren
• Persönliche Vorlieben
• Image einer Region, Stadt, Gemeinde
• Voraussichtliche Wirkung auf das eigene Image
• Angebot an Freizeit und Kultur
• Wohnumfeld
• ......
207
Nutzwert- oder Punktbewertungsverfahren
Vereinfachungsmöglichkeiten:
208
Nutzwert- oder Punktbewertungsverfahren
209
Veränderung des Beispiels Nutzwertverfahren
G e s a m t ü b e r s ic h t
S ta n d o rt f a k to re n M a x . P u n k t- S t a n d o rt S t a n d o rt S ta n d o rt
zahl 1 2 3
A b s a tz m a r k t 15 14 12 11
B e s c h a ffu n g s m a rk t 12 12 10 9
W e ttb e w e r b s s itu ta tio n 12 11 10 10
K o o p e r a tio n s p a r tn e r 11 10 9 7
L o g is tik 8 7 6 5
T r e n d s u n d E n tw ic k lu n g e n 7 6 7 5
V e r k e h r u n d In fr a s tr u k tu r 7 6 5 6
P o litis c h e R a h m e n b e d in g u n g e n 6 3 5 4
E x p a n s io n s m ö g lic h k e ite n 6 3 5 3
M ie t- u n d In fra s tr u k tu r k o s te n 6 4 5 2
A llg e m e in e K o s te n s itu a tio n 6 4 5 2
S te u e r n , S u b v e n tio n e n 4 1 2 3
P u n k ts u m m e 100 82 81 67
RANG 1 2 3
210
Fazit Nutzwertverfahren
211
Fazit Nutzwertverfahren
212
Fazit Nutzwertverfahren
213
Quantitative Verfahren
Statische Investitionsrechnungsverfahren
Kostenvergleichsrechnung
Amortisationsrechnung
Rentabilitätsrechnung
Dynamische Investitionsrechnungsverfahren
Kapitalwertmethode
Annuitätenmethode
Interne-Zinssatz-Methode
214
Kapitalwertmethode
215
Standortbewertung Kapitalwertmethode
Kapitalwertbetrachtung 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Umsatzerlöse 3.000.000 3.060.000 3.228.300 3.551.130 3.995.021 4.594.274
Personalkosten 560.000 568.400 579.768 594.262 609.119 627.392
Materialkosten 2.000.000 2.010.000 2.060.250 2.152.961 2.239.080 2.373.424
Transportkosten 60.000 70.000 80.000 90.000 100.000 110.000
Herstellkosten 2.620.000 2.648.400 2.720.018 2.837.223 2.948.198 3.110.817
Verwaltungskosten 50.000 50.000 55.000 60.000 65.000 80.000
Vertriebskosten 170.000 190.000 200.000 210.000 215.000 220.000
Sonstige Kosten 100.000 110.000 115.000 120.000 130.000 140.000
Sonstige betriebliche Kosten 320.000 350.000 370.000 390.000 410.000 440.000
Abschreibungen 60.000 87.000 96.000 105.000 110.000 112.000
Zinsen 6.000 7.000 7.500 8.500 9.000 95.000
Kapitalkosten 66.000 94.000 103.500 113.500 119.000 207.000
Ergebnis vor Steuern -6.000 -32.400 34.782 210.407 517.823 836.458
Ertragssteuern -1.200 -6.480 6.956 42.081 103.565 167.292
Ergebnis nach Steuern -4.800 -25.920 27.826 168.325 414.258 669.166
Kalkualtionszinssatz 10,0%
Kapitalwert 745.038
216
Standortbewertung Kapitalwertmethode
Absatzerwartungen
Kundenverhalten
Umsatzerlöse Kaufkraft
Kaufkraftbindung
Preiserwartungen
Anzahl Mitarbeiter
Fluktuation
Personalkosten Verfügbarkeit
Qualifikation
Lohnerwartungen
…
217
Investitionsrechnungsverfahren
218
Standortbewertung
im
dynamischen
Umfeld
219
Wesentliche Unsicherheitsfaktoren 1/2
220
Wesentliche Unsicherheitsfaktoren 2/2
221
Bewertung mithilfe von Szenarien
223
Standortbewertung Kapitalwertmethode Real-Case
Kapitalwertbetrachtung 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Umsatzerlöse 3.000.000 3.060.000 3.228.300 3.551.130 3.995.021 4.594.274
Personalkosten 560.000 568.400 579.768 594.262 609.119 627.392
Materialkosten 2.000.000 2.010.000 2.060.250 2.152.961 2.239.080 2.373.424
Transportkosten 60.000 70.000 80.000 90.000 100.000 110.000
Herstellkosten 2.620.000 2.648.400 2.720.018 2.837.223 2.948.198 3.110.817
Verwaltungskosten 50.000 50.000 55.000 60.000 65.000 80.000
Vertriebskosten 170.000 190.000 200.000 210.000 215.000 220.000
Sonstige Kosten 100.000 110.000 115.000 120.000 130.000 140.000
Sonstige betriebliche Kosten 320.000 350.000 370.000 390.000 410.000 440.000
Abschreibungen 60.000 87.000 96.000 105.000 110.000 112.000
Zinsen 6.000 7.000 7.500 8.500 9.000 95.000
Kapitalkosten 66.000 94.000 103.500 113.500 119.000 207.000
Ergebnis vor Steuern -6.000 -32.400 34.782 210.407 517.823 836.458
Ertragssteuern -1.200 -6.480 6.956 42.081 103.565 167.292
Ergebnis nach Steuern -4.800 -25.920 27.826 168.325 414.258 669.166
Kalkualtionszinssatz 10,0%
Kapitalwert 745.038
224
Standortbewertung Kapitalwertmethode Worst-Case
Kapitalwertbetrachtung 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Umsatzerlöse 3.000.000 2.985.000 3.044.700 3.166.488 3.324.812 3.607.421
Personalkosten 560.000 565.600 571.256 576.969 582.738 588.566
Materialkosten 2.000.000 1.990.000 2.019.850 2.080.446 2.132.457 2.260.404
Transportkosten 60.000 70.000 80.000 90.000 100.000 110.000
Herstellkosten 2.620.000 2.625.600 2.671.106 2.747.414 2.815.195 2.958.970
Verwaltungskosten 50.000 50.000 55.000 60.000 65.000 80.000
Vertriebskosten 170.000 190.000 180.000 190.000 200.000 210.000
Sonstige Kosten 100.000 110.000 110.000 100.000 110.000 120.000
Sonstige betriebliche Kosten 320.000 350.000 345.000 350.000 375.000 410.000
Abschreibungen 60.000 90.000 93.000 102.000 108.000 110.000
Zinsen 6.000 7.000 7.500 8.500 9.000 95.000
Kapitalkosten 66.000 97.000 100.500 110.500 117.000 205.000
Ergebnis vor Steuern -6.000 -87.600 -71.906 -41.426 17.618 33.452
Ertragssteuern -1.200 -17.520 -14.381 -8.285 3.524 6.690
Ergebnis nach Steuern -4.800 -70.080 -57.525 -33.141 14.094 26.761
Kalkualtionszinssatz 10,0%
Kapitalwert -104.278
225
Standortbewertung Kapitalwertmethode
Summarische Gegenüberstellung der Szenarien
Kapitalwertbetrachtung Real Worst Best Bandbreiten
Absolut %
Umsatzerlöse 21.428.726 19.128.422 22.421.989 3.293.567 14,69%
Personalkosten 3.538.941 3.445.128 3.578.125 132.996 3,72%
Materialkosten 12.835.715 12.483.156 13.425.689 942.532 7,02%
Transportkosten 510.000 510.000 485.000 -25.000 -5,15%
Herstellkosten 16.884.657 16.438.285 17.488.813 1.050.529 6,01%
Verwaltungskosten 360.000 360.000 360.000 0 0,00%
Vertriebskosten 1.205.000 1.140.000 1.205.000 65.000 5,39%
Sonstige Kosten 715.000 650.000 715.000 65.000 9,09%
Sonstige betriebliche Kosten 2.280.000 2.150.000 2.280.000
0 130.000 5,70%
Abschreibungen 570.000 563.000 570.000 7.000 1,23%
Zinsen 133.000 133.000 133.000 0 0,00%
Kapitalkosten 703.000 696.000 703.000
0 7.000 1,00%
Ergebnis vor Steuern 1.561.069 -155.863 1.950.175 2.106.038 107,99%
Ertragssteuern 312.214 -31.173 390.035 421.208 107,99%
Ergebnis nach Steuern 1.248.855 -124.690 1.560.140
0 1.684.830 107,99%
Kalkualtionszinssatz 0
0
Kapitalwert 745.038 -104.278 934.910 1.039.189 111,15%
Investitionen 950.000 990.000 890.000 -100.000 -11,24%
Cashflow, kumulativ 298.855 -1.114.690 670.140 1.784.830 266,34%
226
Fazit Szenariotechnik
227
Standortwahl im
Zeichen von
Globalisierung und
Internationalisierung
228
Globalisierung und Internationalisierung
Einige Statements
• Mobiles Kapital
Einige Statements
230
Auslandsinvestitionen auf Rekordhoch
Hauptgrund für die Jobverlagerung ins Ausland sind niedrigere Löhne.
Berlin - Die Auslandsinvestitionen der deutschen Wirtschaft werden in diesem Jahr auf ein neues Rekordhoch steigen. Dies
ergab eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) bei 7500 Unternehmen. Vier von sechs be-
fragten Firmen wollen demnach in diesem Jahr im Ausland investieren und teilweise Produktionskapazitäten aus dem In-
land verlagern. Von diesen planen wiederum 42 Prozent höhere Investitionen als im Vorjahr. Dabei ist die Kostenerspar-
nis im Vergleich zu Deutschland zweitwichtigstes Motiv.
Die Planungen für Auslandsinvestitionen hätten 2005 den höchsten Stand aller bisherigen Befragungen erreicht, heißt es in
der DIHK-Studie. Hervorgerufen werde das durch das weiter starke Wachstum der Weltwirtschaft, aber auch „durch Kos-
tenlasten am heimischen Standort“. Einsparungen bei Löhnen und sonstigen Kosten waren laut Studie für gut ein Drittel
(34 Prozent) der Unternehmen wichtigstes Motiv für den Gang ins Ausland. Dies sind jedoch fünf Prozentpunkte weniger
als im Vorjahr. Erstmals seit 2001 wichtigste Triebfeder war wieder der Aufbau von Vertriebskanälen und Kundendiensten.
Hintergrund ist der boomende Export, der von den Unternehmen durch Verkaufspersonal und Serviceleistungen flankiert
werden muss.
Hauptziele für deutsche Unternehmen sind die neuen Mitglieder der Europäischen Union. An zweiter Stelle folgte China.
Am stärksten ist der Drang ins Ausland bei klassischen Exportbranchen, darunter Autoindustrie, Elektronik, chemische
Industrie, Medizin-, Mess-, Steuerungstechnik sowie Maschinenbau. Dort plant laut der Umfrage rund jedes zweite Unter-
nehmen Investitionen im Ausland. Daneben ist die Größe entscheidender Faktor für den Blick über die Grenze: Bei den
Unternehmen über 1000 Beschäftigten planen dieses Jahr 69 Prozent Investitionen im Ausland. Die These, dass durch
Investitionen im Ausland spürbar auch Jobs im Inland entstehen, lässt sich laut DIHK durch die Studie nicht belegen.
Demnach wollen in diesem Jahr 13 Prozent der im Ausland engagierten Unternehmen in Deutschland neue Stellen schaf-
fen, 60 Prozent planen keine Veränderung und 27 Prozent wollen hierzulande Jobs abbauen. Die Umfrageergebnisse deu-
teten an, „dass mehr als jedes dritte Investitionsprojekt im Ausland dazu führt, dass heimische Kapazitäten auf den Prüf-
stand kommen.“
DIHK-Präsident Georg Ludwig forderte schnelle Fortschritte in der Reformdebatte sowie „klare Signale“ des Bundes-
kanzlers vom Jobgipfel am Donnerstag. Dabei nannte er unter anderem eine Unternehmenssteuerreform sowie die
Klarstellung der Rechtslage für betriebliche Bündnisse für Arbeit. Darüber hinaus müssten die Lohnzusatzkosten
„dringend reduziert werden“. Anreize zur Frühverrentung müssten zurückgefahren werden. (afp) 231
Kölner-Stadt-Anzeiger, 16.03.2005
Übung:
Was fällt Ihnen zur Standortdebatte in Deutschland ein?
• Globalisierung/Internationalisierung
• (zu) Hohe Kosten in Deutschland
• Hohe Steuern- und Abgabenlast
• Neue Absatzmärkte erschließen
• Standortverlagerung in Kosten günstigere Länder
• Arbeitsplatzabbau
• Vorruhestand, Belastung der Sozialsysteme
• Steuerausfälle
• Lohneinbußen
• Permanente Standortdebatte
• Kurze Arbeitszeiten, geringe Flexibilität
• Hohe bürokratische Hürden, Dauer von Genehmigungsverfahren
• Überregulierender Staat
• Unflexible Arbeitnehmer mit hohem Anspruchsdenken
•…
232
Übung:
Was fällt Ihnen zur Standortdebatte in Deutschland ein?
• Gute Infrastruktur
• Hoch qualifizierte und motivierte Arbeitnehmer
• Gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
• Internationale Erfahrungen (v.a. in Konzernen)
• Zunehmende Flexibilisierung der Arbeitszeiten in einzelnen
Unternehmen
• Gutes Freizeit- und Kulturangebot
• Innovationsbereitschaft, Produktentwicklungen, F&E
• Image (Made in Germany)
• Großer Binnenmarkt
• Dezentrale Aufstellung, hohe Vielfalt von Produkten und
Dienstleistungen
• Konsensfähigkeit und Kompromissbereitschaft
•…
233
Globalisierung und Internationalisierung
234
Globalisierung und Internationalisierung
235
ARBEITSPLATZSICHERUNG
236
237
238
Typische Internationalisierungsstrategien sind v.a.
239
Unterschiedliche
Ziele
-
Unterschiedliche
Standortfaktoren
240
Ausgewählte Standortfaktoren zur Strategie
„Kosten günstiger produzieren“
•Produktivitätsniveau im Land
241
Ausgewählte Standortfaktoren zur Strategie
„Kosten günstiger produzieren“
•In Deutschland entstehender Aufwand für Koordination, Kommu-
nikation, Betreuung, Reisen…
•Technologieniveau
•Preisgestaltungsmöglichkeiten
•Margen
243
Ausgewählte Standortfaktoren zur Strategie
„Erschließung von Absatzmärkten“
•Anpassungsmöglichkeiten des Produktangebots an Zielmarkt
•Handelsbarrieren
244
Ausgewählte Standortfaktoren zur Strategie
„Technologieerschließung“
•Existenz eines „Lead-Markets“ im Land
245
Ausgewählte Standortfaktoren zur Strategie
„Technologieerschließung“
•Personalverfügbarkeit, Fluktuationsrate, Wechselbereitschaft
246
Ausgewählte Standortfaktoren zur Strategie
„Following Customer“
•Bedeutung der Schlüsselkunden (ABC-Analyse, Kundenportfolio)
247
Ausgewählte Standortfaktoren zur Strategie
„Following Customer“
•Entwicklungsfähigkeit des lokalen Marktes (Neukunden-
Akquise, Brückenkopf)
Motive
Kosten- Qualitäts- Technologie- Hohe Liefer-
Strategie führerschaft führerschaft führerschaft treue
Kosten-
reduktion
Erschließung
Absatzmärkte
Following-
Customer
Technologie-
erschließung
249
Globalisierung und Internationalisierung
Markterschließung = 60%
* Mehrfachnennungen möglich
250
Globalisierung und Internationalisierung
251
Globalisierung und Internationalisierung
252
Aufgabe:
Erklären Sie die Funktionsweise von Investitionsrechnungsverfahren
am Beispiel der Kapitalwertmethode!
Erstellen Sie eine Struktur für eine aus Ihrer Sicht sinnvolle
Vorgehensweise.
253
Lösungsansatz:
254
Alternativen
zur
Standortauswahl
255
Alternativen zur Standortauswahl
Standortoptimierung/-anpassung
256
Alternativen zur Standortauswahl
Standortoptimierung/-anpassung
Wird dagegen geprüft, ob, wie und mit welchen Mitteln man den
bestehenden Standort verbessern kann, relativieren sich viele
Vorteile.
257
258
Standortoptimierung/-anpassung (1/2)
Beispiel Einzelhandelsunternehmen
259
Standortoptimierung/-anpassung (2/2)
Beispiel Einzelhandelsunternehmen
260
Aufgabe:
Ihr Betrieb sucht einen neuen Verkaufsstandort und hat dazu drei Alternativen
mit der Punktwertmethode verglichen. Folgendes Ergebnis liegt vor (Übersicht).
• Beschreiben Sie, wie Sie vorgehen würden und achten Sie auf eine
logische Reihenfolge der Schritte.
• Welche Standortfaktoren sind bei der Expansion aus Ihrer Sicht
vor allem zu beachten?
• Auf welche zusätzlichen Risikofaktoren müssen Sie generell achten,
wenn Sie sich ins Ausland begeben (unabhängig von den genannten Zielländern)?
• Welche Möglichkeiten haben Sie, diese zu reduzieren oder sogar zu vermeiden?
262
Standortpolitik und -auswahl
Literaturempfehlungen
• Adam, D., Planung und Entscheidung: Modelle – Ziele – Methoden. Wiesbaden, 1996
• Bathelt, H., Glückler, J., Wirtschaftsgeografie, 2003
• Beckmann, M., Lectures on Location Theory, Berlin, Heidelberg, 1997
• Blohm, H., Lüder, K., Investition: Schwachstellenanalyse des Investitionsbereichs und
Investitionsrechnung, 8. Auflage, München, 1995
• Böventer, E., Standortentscheidung und Raumstruktur, Hannover, 1979
• Christaller, W., Wie ich zur Theorie der Zentralen Orte gekommen bin, in:
• Deutsches Handelsinstitut Köln e.V., Standortpolitik des Einzelhandels, Köln, 1991
• Erichsen, J., Standortfaktoren – Kriterien zur Bewertung und Auswahl künftiger
Standorte, in: Buchführung, Bilanz, Kostenrechnung, Nr. 18, 2003, S. 871-878
• Fink, A., Szenariogestützte Führung industrieller Produktionsunternehmen, HNI
• Fischer, K., Standortplanung unter Berücksichtigung verschiedener
• Hansmann, K.-W., Entscheidungsmodelle zur Standortplanung der
• Heck, A., (Hrsg.), Die Praxis des Knowledge-Mangements, Wiesbaden, 2002
• Hummel, B., Internationale Standortentscheidung, Freiburg, 1997
• Goette, T., Standortpolitik internationaler Unternehmen, Wiesbaden, 1994
• Grabow, Busso u.a., Weiche Standortfaktoren, Stuttgart, 1995
• Kotler, P.D., Haider, I., Standort-Marketing. Wie Städte, Regionen und Länder gezielt
Investitionen, Industrien und Tourismus anziehen, Düsseldorf, Wien, New York, Moskau,
• Lay, G., Wer kein Ziel hat, verzettelt sich. In: Lay, G., Mies, C. (Hrsg.), Erfolgreich
reorganisieren. Unternehmenskonzepte aus der Praxis, S. 43-68, Berlin, Heidelberg, New
• Lüder, K., Küpper, W., Unternehmerische Standortplanung und regionale
Wirtschaftsförderung. Eine empirische Analyse des Standortverhaltens industrieller
• Truijens, T., Standortentscheidungen japanischer Produktionsunternehmen in
• Waning, T., Markteintritts- und Marktbearbeitungsstrategien im globalen Wettbewerb,
• Weber, A., Über den Standort der Industrien: Reine Theorie des Standorts, Tübingen,
• Zangemeister, C., Nutzwertanalyse in der Systemtechnik. München, 1976
263