Documentos de Académico
Documentos de Profesional
Documentos de Cultura
ELMAR GIEMULLA
LUFTRECHT
– Wintersemester 2010/2011 –
Luftrecht
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung................................................................................................ 5
1.1 Die Pionierzeit der Luftfahrt ................................................................... 5
1.2 Notwendigkeit zur juristischen Regelung des Luftraums..................... 9
1.2.1 Luftfreiheitstheorie ............................................................................ 12
1.2.2 Eingeschränkte Luftfreiheitstheorie................................................... 13
1.2.3 Zonentheorie – Beschränkte Eigentumssphäre.................................. 14
1.2.4 Zonentheorie – Beschränkte Gebietshoheit ....................................... 15
1.2.5 Lufthoheitstheorie.............................................................................. 15
1.3 Luftverkehrsgesetzgebung ..................................................................... 16
TEIL A – Legislative, Exekutive und Organisationen
1
Luftrecht
TEIL B – Dynamik im Luftverkehr
2
Luftrecht
8 Flugsicherheit (Safety)......................................................................... 73
8.1 Die Begriffe Safety und Security ........................................................... 73
8.1 Zertifizierung .......................................................................................... 74
8.2 Flugzeugunfälle....................................................................................... 75
8.2.1 Ramstein 1988 ................................................................................... 75
8.2.2 Dominikanische Republik 1996 ........................................................ 75
8.2.3 Paris 2000 .......................................................................................... 76
8.2.4 Bodensee 2002................................................................................... 76
8.2.4 Atlantik 2009 ..................................................................................... 77
8.2 Flugunfalluntersuchung ......................................................................... 77
9 Luftsicherheit (Security) ..................................................................... 78
9.1 Entwicklung des Luftsicherheitsrechts................................................. 78
9.2 Internationales Luftsicherheitsrecht..................................................... 81
9.2.1 Chicagoer Abkommen und Annex 17 ............................................... 81
9.2.2 Tokioter Abkommen 1963................................................................. 82
9.2.3 Weiteres internationales Luftsicherheitsrecht.................................... 82
9.3 Europäisches Luftsicherheitsrecht........................................................ 83
9.3.1 Rahmenverordnung 2320/2002 ......................................................... 84
9.3.2 Rahmenverordnung 300/2008 ........................................................... 86
9.3.3 Durchführungsverordnungen............................................................. 87
9.4 Nationales Luftsicherheitsrecht............................................................. 88
9.5 Luftsicherheit am Boden........................................................................ 88
9.5.1 Luftsicherheit an Flugplätzen und Flughäfen .................................... 89
9.5.2 Reglementierter Beauftragter............................................................. 97
9.5.3 Zuverlässigkeitsüberprüfung ........................................................... 102
9.6 Luftsicherheit an Bord von Luftfahrzeugen ...................................... 106
9.6.1 Unbotmäßige Passagiere.................................................................. 106
9.6.2 Sky Marshals ................................................................................... 107
9.6.3 Prümer Vertrag ................................................................................ 109
3.5 Abschussermächtigung des LuftSiG ................................................... 112
10 Haftung im Luftprivatrecht ........................................................... 114
10.1 Haftung im internationalen Luftprivatrecht ................................... 114
10.1.1 Warschauer Abkommen .................................................................... 115
10.1.2 Montrealer Übereinkommen ............................................................. 119
10.1.3 Römer Abkommen – Dritthaftpflichten ............................................ 120
10.2 Haftung nach europäischem Luftprivatrecht .................................. 121
10.2.1 Haftung bei Flugunfällen mit Personenschäden................................ 121
10.2.2 Regelung häufiger Leistungsstörungen ............................................. 122
10.3 Haftung nach nationalem Luftprivatrecht....................................... 122
10.3.1 Luftbeförderungsvertrag.................................................................... 122
10.3.2 Regelungen bei Leistungsstörungen.................................................. 122
3
Luftrecht
4
Luftrecht
1 Einleitung
Um das Luftrecht mit seinen Zielen und den daraus abgeleiteten verschie-
denartigen Maßnahmen detailliert zu verstehen, ist es notwendig, die Anfän-
ge der Luftfahrt von Grund auf aufzuzeigen, die mit ihrer technologischen
Entwicklung zur Herausbildung von Rechtsnormen beigetragen haben. Die
Gesamtheit dieser „rechtlichen Sondernormen, die sich auf die Luftfahrt, die
Luftfahrtzeuge und den Luftraum in seiner Eigenschaft als Element der
Luftfahrt beziehen“1, bezeichnet man heute als Luftrecht.
Sehnlichster Wunsch der Menschen war es seither und ist es, selbst einmal
fliegen zu können wie die Vögel. Leonardo da Vinci muss von dieser Idee
ebenfalls fasziniert gewesen sein. Wie sonst ist es zu erklären, dass er um
1500 Flugmaschinen skizzierte, die nicht den Vogelflug mit schlagenden
Flügeln nachahmen sollten, sondern feste Schwebeflächen aufwiesen3.
5
Luftrecht
Den Entwicklungen der Fluggeräte war die Idee gemein, man müsse
Flugzeuge erschaffen, die leichter als Luft seien, um von allein nach oben
zu steigen und sich in der Luft halten zu können. Jede Flugzeugkonstruktion
aus Holz oder Metall ist aber aus sich heraus schon schwerer als Luft. Also
musste dieses Eigengewicht der tragenden Konstruktion wieder ausge-
glichen werden. Da es sich bei den ersten Fluggeräten zumeist um Ballone
handelte, versuchte man die Gewichtseinsparungen dadurch zu erreichen,
dass man die Ballons mit einem Gas befüllt, das leichter als Luft ist;
Wasserstoff sollte diese Eigenschaft erfüllen. Die Gebrüder Montgolfier
versuchten es stattdessen mit heißer Luft in Form von Rauch, den sie
ebenfalls für ein anderes Gas hielten als Luft5. Ihr Heißluftballon, die
„Montgolfiere“, stieg am 5. Juni 1783 an einem Seil befestigt in die Luft
auf. Etwa fünfeinhalb Monate später, am 21. November 1783 fand der erste
freie Ballonflug statt, weshalb dieses Datum gleichzeitig den Beginn der
Luftfahrt markiert6.
Bis weit in das 20. Jahrhundert hinein sollte der Wasserstoffballon auf
Grund seines besseren Auftriebs und der bis dahin weitgehend unsicheren
Handhabung von Heißluftbrennern die Vorreiterrolle bei den Luftballonen
übernehmen. Fluggeräte, die leichter als Luft waren, wurden damit auch zu
den ersten Versuchsgeräten, mit denen zu Beginn der Luftfahrt die Gebiete
oberhalb der Erdoberfläche erkundet wurden.
Dagegen versuchte man bei den Fluggeräten, die aufgrund ihrer physikali-
schen Eigenschaften schwerer als Luft waren, weitere Antriebsmöglichkei-
ten zu erschaffen. Sir George Cayley formulierte in seinen 1809 und 1810
erschienenen drei Artikeln „On Aerial Navigation“ erstmals, dass für Luft-
fahrzeuge schwerer als Luft nicht der Vortrieb, sondern der Auftrieb von
4
Venzke, Pioniere des Himmels, S. 10 w.m.N.
5
Venzke, Pioniere des Himmels, S. 11.
6
Schladebach, Luftrecht, Rn. 34.
6
Luftrecht
Bei der Entwicklung von Luftfahrzeugen, die anders als Ballone schwerer
als Luft waren, verfolgte man zwei verschiedene Entwicklungsrichtungen.
Eine Gruppe von Entwicklern und Ingenieuren konstruierte und erprobte
Flugmaschinen, die wie Vögel aussahen und deren Flügel durch den an
Bord befindlichen Menschen auf und ab bewegt werden sollten, ähnlich
dem Flügelschlag eines Vogels. Der wohl bekannteste Vertreter dieser
Enthusiasten war der Belgier Vincent de Groof. De Groof hatte einen
Kasten gebaut, an dessen Kopfteil Schwingen mit einer Spannweite von 14
Metern befestigt waren. Allerdings mussten diese Schwingen allein durch
die Muskelkraft seiner Arme bewegt werden. Bei einem ersten Flug, bei
dem er mit seinem Fluggerät am unteren Ende eines Ballons hing, konnte er
auch Flügelbewegungen ausführen. Doch seine Erwartungen in die physi-
kalischen Möglichkeiten seiner Flugmaschine waren zu groß und konnten
sich nicht realisieren, denn schon der zweite Flug, bei dem der Ballonfahrer
die Befestigungen zu dem unter ihm befindlichen Fluggerät kappen sollte,
endete tödlich. Die Schwingen ließen sich im Sturzflug nicht
herunterdrücken und sein Fluggerät stürzte wie ein nach oben geklappter
Regenschirm ab8.
Eine andere Gruppe wollte erreichen, dass Menschen nicht mit Flügeln
schlagen müssen, um das Fluggerät in die Luft zu heben. Sie planten daher
einen festen Rumpf mit starren Flügeln. Das größte Problem bei dieser Art
von Fluggeräten stellte allerdings die Frage dar, wie man dieses doch sehr
schwere Gerät überhaupt in die Luft bekommen sollte. Die einzigen
bekannten Antriebsquellen zu dieser Zeit waren Dampfmaschinen, die zwar
erhebliche Leistungen erreichten konnten, wegen ihres hohen Gewichts aber
das Abheben der Luftfahrzeuge vom Boden noch erschwerten. Diese
Probleme relativierten sich im Laufe der Zeit durch die Weiterentwicklung
der Dampfmaschinen.
7
Grant, Fliegen, S. 13.
8
Venzke, Pioniere des Himmels, S. 18 f.
7
Luftrecht
Von seinen Flugapparaten hat Lilienthal bis zu seinem Tode eine nicht
unbeachtliche Anzahl von fast zehn Exemplaren für einen damals horrenden
9
Venzke, Pioniere des Himmels, S. 31 f.
10
Halle, Otto Lilienthal und seine Flugzeug-Konstruktionen, S. 31 f.
11
Venzke, Pioniere des Himmels, S. 25.
8
Luftrecht
12
Venzke, Pioniere des Himmels, S. 27 f.
13
Venzke, Pioniere des Himmels, S. 39 f.
14
Venzke, Pioniere des Himmels, S. 47.
15
Riese, Luftrecht, S. 5 f.
16
Riese, Luftrecht, S. 6.
9
Luftrecht
„Da dem Menschen die Fähigkeit versagt ist, sich derart in der Luft zu
halten, dass er, von der Erde getrennt, aus eigener Kraft darin verbleiben
kann, ist er nicht imstande, Staatsgewalt im Luftraum auszuüben, es sei
denn insoweit, als auf der Erde stehende Menschen ihn erreichen
können.“22
Nach Pufendorf reicht die Staatsgewalt in den Luftraum über der Erde bis
an die Grenze dessen, wo Menschen, die sich auf der Erde befinden,
faktisch Staatsgewalt ausüben können. Zu jener Zeit hätte dies bedeutet,
dass die Staatsgewalt bis zu einer Lufthöhe gereicht hätte, die Soldaten oder
andere Staatsdiener mit Waffengewalt hätten erreichen können. 1860 – und
damit kaum später als die ersten Flugpioniere den Himmel erobern wollten
17
Die Exekutive kann Verordnungen zur Ausgestaltung von Gesetzen erlassen, d.h. der
Gesetzgeber stellt nur den Rahmen auf, die Einzelheiten regelt die ausführende Gewalt.
18
Bethkenhagen, Die Entwicklung des Luftrechts bis zum Luftverkehrsgesetz von 1922, S.
53.
19
Vgl. Venzke, Pioniere des Himmels, S. 11.
20
Le lieutenant Général de police, Lenoir, promulgua, le 23 avril 1784, une ordonnance
interdisant les ascensions sans autorisation préalable, vgl. Riese, Luftrecht, S. 10 m.w.N.
21
Schladebach, Luftrecht, Rn. 35.
22
Schladebach, Luftrecht, Rn. 33.
10
Luftrecht
„So wie das Meer, so sind auch Luft und Licht als Ganze in der doppelten
Richtung, von welcher wir ausgingen, herrenlos; sie stehen weder im
Eigentum eines Einzelnen, noch unter der Herrschaft eines Staates. Nur
kommt einzelnen Privaten und Staaten das Recht zu, Dritte von dem Ge-
brauche der Luft und des Lichtes an einem gewissen Orte auszuschließen.
Dasselbe erscheint als eine Folge des Eigentums oder der Herrschaft über
Grund und Boden, zu dem auch die Luft- und Lichtsäule über demselben
gerechnet wird.“23
Demnach also ist die Erlangung einer Eigentümerschaft über die Sache Luft
nicht möglich, wohl aber die Ausübung von Herrschaftsgewalt, die sich
üblicherweise aus der Eigentümerstellung ergibt. So gesehen wird also die
Sache Luft dem Grund und Boden zugerechnet, über dem sie sich befindet.
Aus der Herrschaftsmacht über den Grund und Boden des Eigentümers wird
folglich eine Herrschaftsmacht über die Luftsäule über dem Boden
abgeleitet, die weder durch faktische (z.B. die Staatsgewalt ende dort, wo
der Staat faktisch nicht im Stande wäre, Staatsgewalt auszuüben) noch
durch rechtstheoretische Begrenzungen (z.B. der Luftraum ende dort, wo
der Weltraum beginnt) beschränkt ist. Diese Fragen sollten in der weiteren
Entwicklung eine entscheidende Rolle spielen.
1889 verhandelte der Congrès international d’aéronautique in Paris über
Fragen des Luftrechts24. 1902 äußerte Paul Fauchille, ein französischer
Rechtsgelehrter vor allem auf dem Gebiet des Völkerrechts und der älteste
und bedeutendste Vorkämpfer für das internationale Recht der Luftfahrt25,
die Auffassung, dass der Luftraum grundsätzlich frei von staatlicher
Souveränität und damit jedem Zugriff staatlicher Macht entzogen sein
sollte. Nach einem Referat auf der Genfer Konferenz von 1906 hat sich das
Institut de Droit International seine Ausführungen zu Eigen gemacht und
eine Entschließung gefasst, die in ihrem Art. 1 den Satz Fauchilles aufnahm:
„L’air est libre. Les États n’ont sur lui en temps de paix (et en temps de
guerre) que les droits nécessaires à leur conservation.“26
23
Bluntschli/Brater, in: Deutsches Staats-Wörterbuch, S. 132.
24
Riese, Luftrecht, S. 9.
25
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 38.
26
Bethkenhagen, Die Entwicklung des Luftrechts bis zum Luftverkehrsgesetz von 1922, S.
41 m.w.N.; Volkmann, Internationales Luftrecht, S. 45.
11
Luftrecht
Freiheit der Luft bedeutet aber in der Regel nicht nur die Freiheit des
Luftraumes, also die Freiheit des Luftgebietes von Staatshoheit in Form von
einzelstaatlicher Gewalt27, sondern beinhaltet auch die Freiheit des
Luftverkehrs in rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht28. Der Luftverkehr
sollte frei von allen verkehrshindernden Schranken stattfinden können, was
die Gewährung eines freien Durchflug- und Landungsrechtes beinhaltet
hätte29. In der Diskussion um die rechtliche Beurteilung der Luft und ihrer
Nutzung in der Pionierzeit der Luftfahrt entstanden verschiedene juristische
Auffassungen. Die auf der Grundlage von Fauchilles Äußerung „L’air est
libre“ entwickelten Theorien waren30:
1.2.1 Luftfreiheitstheorie
Fauchille hätte eine Gebietshoheit des jeweiligen Staates nur dann
anerkannt, wenn es dem Staat durch Waffengewalt quasi als „Ausfluss
realer Machtausübung“31 möglich gewesen wäre, über den gesamten
27
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 13, 65 ff.
28
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 13.
29
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 13.
30
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 69.
31
Volkmann, Internationales Luftrecht, S. 34.
12
Luftrecht
32
Vgl. Riese, Luftrecht, S. 73.
33
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 70.
34
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 79.
35
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 81.
36
Bethkenhagen, Die Entwicklung des Luftrechts bis zum Luftverkehrsgesetz von 1922,
Die Entwicklung des Luftrechts bis zum Luftverkehrsgesetz von 1922, S. 41 f. m.V.a.
Fauchille (Régime), S. 19 und Fauchille (Le domaine aérien), S. 414.
13
Luftrecht
14
Luftrecht
des Luftraums über seinem Eigentum erdulden müsste. Die Theorie konnte
sich allerdings wegen der staatlichen Vorbehalte ebenso wie die
Eingeschränkte Luftfreiheitstheorie nicht durchsetzen.
1.2.5 Lufthoheitstheorie
Die Theorie der unbeschränkten Gebietshoheit des Staates im Luftraum über
seinem Staatsgebiet (Lufthoheitstheorie oder auch Gebietshoheitstheorie48)
44
Vgl. Riese, Luftrecht, S. 73 f.
45
Bethkenhagen, Die Entwicklung des Luftrechts bis zum Luftverkehrsgesetz von 1922, S.
43.
46
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 85.
47
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 83.
48
Volkmann, Internationales Luftrecht, S. 35 ff.
15
Luftrecht
kam den Interessen der Staaten am weitesten entgegen, weil sie dafür
eintrat, den Luftraum über Staatsgebiet ausnahmslos der staatlichen
Souveränität und Machtausübung zu unterstellen49. Einer ihrer Vertreter,
Christian Meurer, hielt dennoch Beschränkungen dieser Souveränität im
Interesse eines uneingeschränkten Luftverkehrs langfristig für erforderlich50.
In Bezug auf das deutsche Recht wurde verschiedentlich argumentiert, dass
sich die Souveränität im Luftraum über dem Staatsgebiet des Deutschen
Reiches in analoger Anwendung des § 905 BGB ergeben müsste, weil ja
auch einem privaten Grundeigentümer auch das Ausschließungsrecht
oberhalb der Erdoberfläche seines Grundeigentums zusteht51.
Am Ende setzte sich, wie bereits oben erwähnt, die Theorie der unbe-
schränkten Gebietshoheit des Staates über den Luftraum durch, die auch
heute als „Grundsatz der Lufthoheit“ ein anerkannter Grundsatz des Völker-
rechts ist. Dieser Grundsatz ist heute nicht zu beanstanden, da sich jeder
Staat, der sich unter alleinigem Bezug auf sein Ausschließungsrecht der
Lufthoheit dem internationalen Luftverkehr verschließen würde, selbst aufs
empfindlichste schädigen würde52.
1.3 Luftverkehrsgesetzgebung
49
Vgl. Riese, Luftrecht, S. 74 f.
50
Bethkenhagen, Die Entwicklung des Luftrechts bis zum Luftverkehrsgesetz von 1922, S.
42 m.V.a. Meurer.
51
Bethkenhagen, Die Entwicklung des Luftrechts bis zum Luftverkehrsgesetz von 1922, S.
42 m.w.N.
52
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 118.
53
Vgl. dazu Volkmann, Internationales Luftrecht, S. 43 f.
16
Luftrecht
17
Luftrecht
2 Internationales Luftrecht
2.1 Geschichtliche Entwicklung
54
Bentzien, in: Benkö/Kröll, Luft- und Weltraumrecht im 21. Jahrhundert, S. 1.
55
Vgl. Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 24; Bentzien, in: Benkö/Kröll, Luft-
und Weltraumrecht im 21. Jahrhundert, S. 1.
56
Bentzien, in: Benkö/Kröll, Luft- und Weltraumrecht im 21. Jahrhundert, S. 1.
57
Bethkenhagen, Die Entwicklung des Luftrechts bis zum Luftverkehrsgesetz von 1922, S.
84 Fn. 483.
18
Luftrecht
Der Erste Weltkrieg nahm ab 1918 für das Krieg führende Deutschland
einen aussichtslosen Verlauf an, sodass am 29. September 1918 Verhand-
lungen über einen Waffenstillstand eingeleitet wurden. Am 11. November
1919 unterzeichnete Deutschland ein Waffenstillstandsabkommen mit den
Alliierten, das letztlich die Grundlage für das Kriegsende darstellte. Die
Alliierten64 schlossen mit Deutschland am 28. Juni 1919 den Vertrag von
58
Bethkenhagen, Die Entwicklung des Luftrechts bis zum Luftverkehrsgesetz von 1922, S.
84.
59
Bethkenhagen, Die Entwicklung des Luftrechts bis zum Luftverkehrsgesetz von 1922, S.
39.
60
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 74.
61
Riese, Luftrecht, S. 75.
62
Volkmann, Internationales Luftrecht, S. 48.
63
Volkmann, Internationales Luftrecht, S. 49.
64
Die Alliierten Mächte bestanden aus den Alliierten und assoziierten Hauptmächten USA,
Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan sowie den Staaten Belgien, Bolivien,
Brasilien, China, Cuba, Ecuador, Griechenland, Guatemala, Haiti, Hedschas, Honduras,
19
Luftrecht
Das Abkommen sollte erstmals ein einheitliches Regelwerk für den welt-
weiten Luftverkehr bieten. Denn mit zunehmendem Luftverkehrsaufkom-
men traten in der Praxis Probleme auf, die aus der unterschiedlichen Hand-
habung von Verkehrsregeln, Zulassungsscheinen oder Registereintragungen
resultierten. Vor allem aber fehlten bisher Bestimmungen, welche sich auf
Einflug- und Überflugrechte bezogen, die den grenzüberschreitenden Flug-
verkehr erheblich erschwerten. Das Pariser Luftverkehrsabkommen erreich-
20
Luftrecht
73
Volkmann, Internationales Luftrecht, S. 20.
74
Vgl. Riese, Luftrecht, S. 80 f.; Volkmann, Internationales Luftrecht, S. 18 f.
75
Art. 6 des Pariser Luftverkehrsabkommens: „Luftfahrzeuge haben die
Staatsangehörigkeit des Staates, in dessen Rolle sie eingetragen sind.“; vgl. Volkmann,
Internationales Luftrecht, S. 58.
76
Riese, Luftrecht, S. 82 f.
21
Luftrecht
77
Riese, Luftrecht, S. 84 f.
78
Vgl. Gesetz zur Durchführung der Art. 177, 178 und 198 des Versailler Vertrages vom
8.7.1926, RGBl. I S. 397.
79
Verordnung über Luftfahrzeugbau vom 13.7.1926, RGBl. I S. 463.
80
Verordnung über Beschränkung der Flugausbildung vom 13.7.1926, RGBl. I S. 464.
81
Verordnung über führerlose Flugzeuge und über Flugzeuge mit den technischen
Merkmalen neuzeitlicher Jagdflugzeuge vom 13.7.1926, RGBl. I S. 463.
82
Volkmann, Internationales Luftrecht, S. 16.
83
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 25.
84
Vgl. dazu Diederiks-Verschoor, An Introduction to Air Law, p. 6; Meyer, Freiheit der
Luft als Rechtsproblem, S. 57 f.; Riese, Luftrecht, S. 85 f.
85
Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Costarica, Dominica, Ecuador, Guatemala,
Honduras, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru, Portugal,
Salvador, Spanien, Uruguay, Venezuela.
22
Luftrecht
Das Ciana stellte in einigen Punkten einen völligen Gegensatz zum Cina-
Abkommen dar, da es einerseits alle Staaten im Luftverkehr gleich be-
handeln wollte und andererseits die durch das Abkommen vorgesehene
Luftfahrtkommission nicht unter die Regie des Völkerbundes stellte. Im
Übrigen aber lehnte es sich in vielen Belangen an das Cina-Abkommen an
und übernahm viele Artikel zum Teil wortwörtlich. Als Spanien und Argen-
tinien schließlich dem Cina-Abkommen und viele südamerikanische Staaten
1928 dem Panamerikanischen Abkommen beitraten, verlor die ohnehin von
nur wenigen Vertragsstaaten getragene Ciana vollends an Bedeutung.86
86
Riese, Luftrecht, S. 86.
87
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 25; Riese, Luftrecht, S. 86.
88
Volkmann, Internationales Luftrecht, S. 21.
89
Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Costarica, Dominica, Ecuador, Haiti, Honduras,
Kolumbien, Kuba Mexiko, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru, Salvador, Uruguay, USA,
Venezuela.
90
Volkmann, Internationales Luftrecht, S. 22.
91
Vgl. dazu Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 58 ff.
92
Riese, Luftrecht, S. 87.
23
Luftrecht
1943 schaltete sich Präsident Roosevelt in die immer noch nicht von
irgendeiner staatlichen Seite offiziell entschiedene Frage über die Freiheit
des Luftraums ein und gab eine Erklärung diesbezüglich ab. Danach be-
deutet freier Luftraum die freie Benutzung der Flugplätze unabhängig vom
jeweiligen Eigentümer. Zudem setzte er sich für einen Luftverkehr auf
privatwirtschaftlicher Basis ein, der nur in besonders begründeten Aus-
nahmefällen staatlich organisiert oder subventioniert werden dürfe95. Er
setzte zudem einen Ausschuss ein, der sich mit Luftverkehrsfragen der
Zukunft beschäftigen sollte. Der Ausschuss gab in der Folge die
aufgeführten Empfehlungen ab96:
93
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 16; Riese, Luftrecht, S. 97.
94
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 19.
95
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 20.
96
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 20 f.
24
Luftrecht
Der Ausschuss plädierte zudem dafür, zur Klärung all dieser Fragen
schnellstmöglich eine internationale Luftfahrtkonferenz einzuberufen.
25
Luftrecht
2.2.1 Entstehung
Im Jahr 1944 trafen sich auf Einladung der USA die alliierten Mächte, ihre
Verbündeten und die neutralen Staaten in Europa und Asien auf einer
Konferenz in Chikago. Die Konferenz hatte sich drei Ziele gesetzt
101
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 67.
102
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 76.
103
Riese, Luftrecht, S. 98.
104
Vgl. Riese, Luftrecht, S. 98 f.
26
Luftrecht
105
Riese, Luftrecht, S. 37, 44, 112 ff.
106
Riese, Luftrecht, S. 34 Fn. 1a.
107
Riese, Luftrecht, S. 36.
27
Luftrecht
„Die Vertragsstaaten erkennen an, dass jeder Staat über seinem Hoheitsge-
biet volle und ausschließliche Lufthoheit besitzt.“
„Im Sinne dieses Abkommens gelten als Gebiet eines Staates die der
Staatshoheit, der Oberhoheit, dem Schutze oder der Mandatsgewalt dieses
Staates unterstehenden Landgebiete und angrenzenden Hoheitsgewässer.“
108
Riese, Luftrecht, S. 76.
28
Luftrecht
– Artikel 6, der Linienflüge in der Form regelt, dass für jeden solchen
Flug die Genehmigung des angeflogenen Staates oder des
überflogenen Staates erforderlich ist. Diese Regelung wurde zur
Grundlage des „Bilateralismus“, des Austausches von Luftverkehrs-
rechten zwischen zwei Staaten.
29
Luftrecht
30
Luftrecht
Dabei standen sich zwei Ansichten gegenüber. Die USA strebten eine mög-
lichst freie Luftfahrt an (vor dem Hintergrund ihrer kurz vor dem absehba-
ren Ende des 2. Weltkrieges bestehenden weltweiten Überlegenheit im
Luftverkehr). Die Mehrzahl der Staaten, darunter vor allem das Vereinigte
Königreich, trat dagegen für ein System kontrollierter Zivilluftfahrt ein.
Sowohl die völkerrechtliche Anerkennung des Luftfreiheitskonzepts, ähnli-
ch der Freiheit der Weltmeere, als auch die internationale Verwaltung des
Luftverkehrs erwiesen sich als nicht mehrheitsfähig.
1. Das Recht zum freien Überflug über das Hoheitsgebiet eines Staates
ohne Landung.
2. Das Recht, in den Luftraum anderer Staaten zum Zwecke nicht-ge-
werblicher, technischer Landungen (Tanken, Wechsel des Flugper-
sonals) einzufliegen und zu landen.
3. Das Recht, Passagiere, Post und Fracht aus dem Heimatstaat in einen
anderen Vertragsstaat zu befördern.
4. Das Recht, aus einem anderen Vertragsstaat Passagiere, Post und
Fracht in das eigene Staatsgebiet zu befördern.
5. Das Recht, in einem Vertragsstaat Passagiere, Post und Fracht für
einen beliebigen Drittstaat aufzunehmen oder die aus einem belie-
bigen Drittstaat kommenden im Vertragsstaat abzusetzen, wobei der
Flug entweder im Heimatstaat beginnen oder enden muss.
Darüber hinaus wird in der Literatur noch von der 6., 7. und 8. Freiheit
gesprochen, die jedoch erst später definiert wurden und nur durch spezielle
völkerrechtliche Verträge realisiert werden können.
31
Luftrecht
2. Freiheit
Das Recht einer technischen Zwischenlandung im
Heimatland Land A Land B
Land des Vertragspartners.
3. Freiheit
Das Recht, Fluggäste aus dem Heimatland in das
Land des Vertragspartners zu befördern. Heimatland Land A
4. Freiheit
Das Recht, Fluggäste aus dem Land des Vertrags-
Heimatland Land A
partners in das Heimatland zu befördern.
5. Freiheit
Das Recht, Passagiere zwischen zwei Vertrags-
staaten zu befördern, wenn der Flug im Heimat- Heimatland Land A Land B
6. Freiheit
Das Recht, Passagiere von einem Vertragsstaat in
Land A Heimatland Land B
das Heimatland und von diesem in einen weiteren
Vertragsstaat oder umgekehrt zu befördern.
7. Freiheit
Das Recht, Passagiere zwischen Drittstaaten zu
befördern, ohne Verbindung zum Heimatland. Heimatland Land A Land B
8. Freiheit
Das Recht, Passagiere innerhalb eines Vertrags-
staats auf dem Weg ins Heimatland oder umge- Heimatland Land A
kehrt zu befördern.
9. Freiheit
Das Recht, Passagiere innerhalb eines Vertrags-
Heimatland Land A
staats zu befördern, ohne Verbindung zum
Heimatland.
32
Luftrecht
1. Das Recht des Überfluges über das Territorium eines anderen Ver-
tragsstaates.
2. Das Recht zur technischen Landung in einem anderen Vertragsstaat.
33
Luftrecht
"Die Vertragsstaaten erkennen an, dass jeder Staat über seinem Hoheitsge-
biet die volle und ausschließliche Lufthoheit besitzt".
34
Luftrecht
Erst mit dem Beginn der europäischen Liberalisierung und den "Richtlinien
der EG zum Interregionalverkehr von 1983" und der "Entscheidung des
Ministerrates vom 14. Dezember 1987 über die Aufteilung der Kapazitäten"
kam es zu einer neuen Initiative zur multilateralen Regelung von Verkehrs-
rechten – allerdings zunächst „nur“ bezogen auf die EG.
35
Luftrecht
Leitmaxime der IATA ist die Förderung und Entwicklung des internationa-
len zivilen Luftverkehrs, woraus sich die in Artikel III der Statuten festge-
legten Leitgedanken ergeben. Sie setzt sich folgendes zum Ziel:
Die IATA hat ihre Hauptaufgabe, den Aufbau eines wirtschaftlichen Welt-
luftverkehrssystems, erfüllt. Zurzeit entwickelt sie sich von einem Preis-
und Konditionenkartell zu einem Dienstleistungsverband und zu einem
Forum zum Austausch von Informationen. Weitere Entwicklungstendenzen
sind die Änderungen in der Organisations- und Beitragsstruktur: weniger
Gremien, geringere Beiträge, gesonderte Bezahlung für IATA-Dienstleis-
tungen und die weitere Heterogenisierung der Tarife und Produkte.
36
Luftrecht
37
Luftrecht
38
Luftrecht
110
Art. 294 AEU-Vertrag
111
Art. 225 AEU-Vertrag
39
Luftrecht
Die Vollversammlung beschließt als oberstes Organ der ECAC ihr Arbeits-
programm und verabschiedet Resolutionen, Empfehlungen und sonstige
Beschlüsse. Weitere Organe sind die Versammlung der Leiter der nationa-
len Luftfahrtbehörden, der Koordinierungsausschuss und bei Bedarf the-
menbezogene Arbeitsausschüsse. Die Versammlung der Leiter der natio-
nalen Luftfahrtbehörden bereitet die Vollversammlungen vor und berät über
40
Luftrecht
Primäre Aufgabe der JAA war die Harmonisierung von Zulassung und Be-
trieb von Luftfahrzeugen und der Lizenzierung des eingesetzten Luftfahrt-
personals. Eines der Hauptaugenmerke der JAA lag auf der Erstellung von
gemeinsamen Vorschriften für die Mitgliedsländer, die Veröffentlichungen
der JAA sind wie folgt definiert:
112
Vgl. http://www.ecac-ceac.org/index.php, Zugriff am1.12.2009
41
Luftrecht
Die European Aviation Safety Agency (EASA) wurde durch die gemeinsa-
me Verordnung des Rates und des Europäischen Parlamentes (EG) Nr.
1592/2002113 gegründet und nahm im Jahr 2003 ihre Arbeit auf. Im Jahr
2004 wurden die neuen Räumlichkeiten in Köln bezogen von wo aus ein
europaweit einheitliches und hohes Maß an Sicherheit und Umweltschutz
im Luftverkehr entwickelt und überwacht werden soll. Da bis zu diesem
Zeitpunkt die für die Flugsicherheit zuständigen Luftfahrtämter der europäi-
schen Staaten zwar auf Grundlage der JARs eine gemeinsame Arbeitsgrund-
lage hatten, diese jedoch der Rechtsverbindlichkeit entbehrten, galten in den
Mitgliedstaaten der Europäischen Union zum Teil abweichende Sicherheits-
standards. Dem sollte mit der Gründung der EASA entgegen gewirkt wer-
den.
Die Organe der EASA teilen sich auf in den Verwaltungsrat, dem insbe-
sondere die Ernennung des Exekutivdirektors und (auf Vorschlag des
Exekutivdirektors) der Direktoren der EASA obliegt und den Exekutivdi-
rektor als gesetzlichen Vertreter der EASA. Er ist in der Wahrnehmung sei-
113
Verordnung (EG) Nr. 1592/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15.
Juli 2002 zur Festlegung gemeinsamer Vorschriften für die Zivilluftfahrt und zur
Errichtung einer Europäischen Agentur für Flugsicherheit
42
Luftrecht
ner Aufgaben völlig unabhängig und wird von einem oder mehreren Direk-
toren unterstützt. Hinzu kommen unabhängige Beschwerdekammern, deren
Aufgabe die Beilegung von Streitigkeiten zwischen der EASA und den
nationalen Behörden und Betrieben ist.
Ab dem 1. November 2004 übernahm die EASA Teile der Standardisie-
rungsaufgaben der JAA, auf Grundlage der Verordnungen (EG) Nr.
1702/2003114 und 2042/2003115. Die Verordnung (EG) Nr. 1702/2003 über-
trägt der EASA die Zuständigkeit für die Zertifizierung von Luftfahrzeugen.
Um das zugehörige Verfahren verbindlich für alle Mitgliedstaaten der
Europäischen Union sowie der Nicht-EU-Mitglieder der EASA (Schweiz,
Liechtenstein, Norwegen und Island) zu machen, wurde der Part 21, der im
Wesentlichen den vormaligen JAR 21 entspricht, als Anhang in die
Verordnung aufgenommen. Entsprechend den unterschiedlichen Anforde-
rungen an verschiedene Luftfahrtzeug Kategorien werden die Zulassungsbe-
stimmungen in Certification Specifications (CS) unterteilt. In gleicher
Weise wurden auch die Verfahren für die Erhaltung der Lufttüchtigkeit
(Part M), der Zulassung von Instandhaltungsbetrieben (Part 145), freigabe-
berechtigten Personals (Part 66) sowie von Ausbildungsbetrieben (Part 147)
in die Rechtsgültigkeit überführt.
Damit ist zum ersten Mal gewährleistet, dass Luftfahrzeugmuster, Instand-
haltungsbetriebe etc. nur einer einmaligen Zertifizierung für den Betrieb
beziehungsweise das Anbieten von Dienstleistungen in allen EASA Mit-
gliedstaaten bedürfen. Gleiches gilt für die Lufttüchtigkeitsanweisungen, die
nur mehr zentral durch die EASA verbreitet werden.
Der Aufgabenbereich der EASA wird in den kommenden Jahren weiter aus-
gebaut. Dazu wurde die Grundverordnung der EASA überarbeitet und als
Verordnung (EG) Nr. 216/2008116 neu veröffentlicht. So werden die Berei-
che Zulassung von Luftfahrzeugführern, Betrieb von Luftfahrzeugen (EU-
114
Verordnung (EG) Nr. 1702/2003 der Kommission vom 24. September 2003 zur
Festlegung der Durchführungsbestimmungen für die Erteilung von Lufttüchtigkeits- und
Umweltzeugnissen für Luftfahrzeuge und zugehörige Erzeugnisse, Teile und Ausrüstungen
sowie für die Zulassung von Entwicklungs- und Herstellungsbetrieben
115
Verordnung (EG) Nr. 2042/2003 der Kommission vom 20. November 2003 über die
Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit von Luftfahrzeugen und luftfahrttechnischen
Erzeugnissen, Teilen und Ausrüstungen und die Erteilung von Genehmigungen für
Organisationen und Personen, die diese Tätigkeiten ausführen
116
Verordnung (EG) Nr. 216/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20.
Februar 2008 zur Festlegung gemeinsamer Vorschriften für die Zivilluftfahrt und zur
Errichtung einer Europäischen Agentur für Flugsicherheit, zur Aufhebung der Richtlinie
91/670/EWG des Rates, der Verordnung (EG) Nr. 1592/2002 und der Richtlinie
2004/36/EG
43
Luftrecht
3.5 EUROCONTROL
117
Verordnung (EG) Nr. 8/2008 der Kommission vom 11. Dezember 2007 zur Änderung
der Verordnung (EWG) Nr. 3922/91 des Rates in Bezug auf gemeinsame technische
Vorschriften und Verwaltungsverfahren für den gewerblichen Luftverkehr mit
Flächenflugzeugen
118
Verordnung (EG) Nr. 1108/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21.
Oktober 2009 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 216/2008 in Bezug auf Flugplätze,
Flugverkehrsmanagement und Flugsicherungsdienste sowie zur Aufhebung der Richtlinie
2006/23/EG
119
DECISION NO. 2003/1/RM OF THE EXECUTIVE DIRECTOR OF THE AGENCY of
17 October 2003 on acceptable means of compliance and guidance material for the
airworthiness and environmental certification of aircraft and related products, parts and
appliances, as well as for the certification of design and production organisations
120
DECISION NO. 2003/19/RM OF THE EXECUTIVE DIRECTOR OF THE AGENCY
of 28 November 2003
on acceptable means of compliance and guidance material to Commission Regulation (EC)
No 2042/2003 of 20 November 2003 on the continuing airworthiness of aircraft and
aeronautical products, parts and appliances, and on the approval of organisations and
personnel involved in these tasks
44
Luftrecht
121
Gesetz zu dem Internationalen Übereinkommen vom 13. Dezember 1960 über
Zusammenarbeit zur Sicherung der Luftfahrt „EUROCONTROL“ vom 14. Dezember
1962, BGBl. II S. 2273.
122
Vgl. Bekanntmachung vom 18. Mai 1963, BGBl. II S. 776.
123
BVerfGE 58, 1, 3.
124
BVerfGE 58, 1, 31.
125
Art. 1 Abs. 2 des Internationalen Übereinkommens vom 13. Dezember 1960 über
Zusammenarbeit zur Sicherung der Luftfahrt „EUROCONTROL“.
126
Art. 2 Abs. 1 Buchst. b des Internationalen Übereinkommens vom 13. Dezember 1960
über Zusammenarbeit zur Sicherung der Luftfahrt „EUROCONTROL“.
127
BVerfGE 58, 1, 31 f.
128
Wieland, DFS-Gutachten, S. 20 f.; ders., Waldshut-Gutachten, S. 12.
45
Luftrecht
4 Nationales Luftrecht
4.1 Gesetzgebung für nationales Luftrecht
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, der Besatzungszeit und dem
Wiederaufbau verlief die Entwicklung des bundesdeutschen Luftrechts
wenig spektakulär. Nach dem In-Kraft-Treten des Grundgesetzes war die
Gesetzgebungszuständigkeit des Bundes in Art. 73 Nr. 6 GG klar definiert.
Das Luftverkehrsgesetz von 1922 blieb in seiner Fassung von 1936 weit-
gehend bestehen und wurde nach und nach den aktuellen Gegebenheiten
angepasst129. 1956 trat die Bundesrepublik Deutschland dem Chicagoer
Abkommen bei und schuf damit die Grundlage für einen weltoffenen
Luftverkehr130.
Neben dem Luftverkehrsgesetz hat der Bundestag, bei dem die alleinige
Zuständigkeit für den Luftverkehr liegt, weitere Gesetze mit Bezug zur
Luftfahrt erlassen. Dazu gehören insbesondere das LBA-Gesetz, das Flug-
unfallgesetz, das Fluglärmgesetz und das Flugsicherheitsgesetz. Eine um-
fangreiche Liste mit Gesetzen befindet sich im Anhang.
Die legislativen Befugnisse sind – die technischen Einzelheiten betreffend –
auf das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung über-
tragen (vgl. Art 80 GG, § 32 LuftVG).
Die Organe der Luftfahrtverwaltung bezeichnet man auch als Träger, also
die ausführenden Organe (Exekutive) der Luftverkehrspolitik.
129
Vgl. dazu Giemulla, in: Giemulla/Schmid, LuftVG, Einleitung Rdnr. 1.
130
BGBl. 1956 II S. 411.
46
Luftrecht
47
Luftrecht
48
Luftrecht
131
BGBl. 1998 I S. 2470.
132
Vgl. auch Erwägungsgrund Nr. 2 der Verordnung (EG) Nr. 550/2004.
49
Luftrecht
133
BR-Drs. 831/08, S. 20 f.
134
BT-Drs. 16/11608; BR-Drs. 831/08.
135
BR-Drs. 831/08, S. 24.
136
BR-Drs. 831/08 (Beschluss).
137
BT-Drs. 16/11608.
138
BR-Drs. 599/09; vgl. auch Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, BT-Drs. 16/13213.
139
BGBl. I S. 2424.
50
Luftrecht
§1
§2
51
Luftrecht
Soweit die Länder diese Aufgaben im Auftrag des Bundes ausführen, blei-
ben sie Angelegenheiten der Länder. Dem Bund stehen trotz der Übertra-
gung der Verwaltungsaufgaben auf die Länder umfangreiche Einwirkungs-
möglichkeiten zu, d.h. unabhängig davon, dass es sich bei der Bundesauf-
tragsverwaltung um eine Form der Landesverwaltung handelt, ist die Eigen-
ständigkeit der Länder in diesem Bereich stark eingeschränkt. Der Bund
beaufsichtigt so z.B. nicht nur die Gesetzmäßigkeit und Zweckmäßigkeit der
Gesetzesausführung, sondern unterwirft die Landesbehörden insoweit auch
seinem Weisungsrecht. Dem jeweiligen Land steht lediglich die Wahrneh-
mungskompetenz, d.h. das Handeln und die Verantwortlichkeit nach außen
im Verhältnis zu Dritten zu. Die Sachentscheidungskompetenz liegt zwar
zunächst beim Land, doch kann der Bund diese Kompetenz jederzeit durch
52
Luftrecht
53
Luftrecht
Die USA waren weltweit der erste Staat, der seinen nationalen Luftver-
kehrsmarkt liberalisierte. Seit 1938 wurde in den USA der kommerzielle
Luftverkehr durch das Civil Aeronautics Board (CAB) stark reglementiert.
Alle Flugpläne, Tarife, Preise und Routen mussten durch das CAB
genehmigt werden. Die Behörde hatte die Preise so zu gestalten, dass die
Fluggesellschaften einen angemessenen Gewinn erzielen konnten. Wettbe-
werb fand so gut wie nicht statt und wenn, dann nur über Serviceleistungen
und nicht über den Preis. Dieses System der Regulierung war durch starke
Bürokratie, Unflexibilität und Unproduktivität gekennzeichnet. Mitte der
1970iger Jahre kam das System an seine Grenzen, was durch die damalige
Ölkrise und die wirtschaftlich angespannte Lage noch verstärkt wurde. Die
Erfolge im unregulierten Luftverkehr innerhalb der amerikanischen Bundes-
staaten und auch die Probleme der ähnlich stark regulierten Eisenbahnen
gaben den Ausschlag für den Schritt der Deregulierung.
• sinkende Flugpreise
• neue Strecken
• verbesserte Sicherheit
54
Luftrecht
• steigende Produktivität
• mehr Wettbewerb
• erleichterter Markteintritt für neue Fluggesellschaften
Der gewünschte Effekt stellte sich bei den Flugpreisen, der Produktivität
und der Sicherheit ein. Der verstärkte Wettbewerb unter den Airlines führte
zu sinkenden Preisen und verbesserten Auslastungen. Jedoch waren einige
Fluggesellschaften nicht konkurrenzfähig und verschwanden vom Markt,
darunter so namhafte wie Eastern Air Lines und Pan Am. Die Sicherheit im
Luftverkehr ist seit der Deregulierung ebenfalls gestiegen. Allerdings kann
man diesen Effekt nicht allein der Deregulierung zuordnen. Auch die Ver-
besserungen in der Technik und veränderte Verfahren im Luftverkehr haben
diese Steigerung mit beeinflusst.
Die erhofften Effekte des ADA in Bezug auf Marktöffnung, wirtschaftli-
chen Erfolg der Fluggesellschaften und mehr Wettbewerb haben sich nur
teilweise erfüllt. Zwar entstanden zu Anfang der Deregulierung neue Flug-
gesellschaften, allerdings mussten viele davon nach kurzer Zeit den Betrieb
wieder einstellen. Ob ein vermehrter Wettbewerb eingetreten ist, hängt von
der Betrachtungsweise ab. Es hat sich zwar ein Oligopol der großen Flugge-
sellschaften (American, Delta, United, US Airways, Northwest) gebildet,
aber ob dies zu vermehrtem oder verringertem Wettbewerb geführt hat, lässt
sich nicht eindeutig belegen. Gerade diese großen Airlines haben heute aber
mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. 2008 haben
die US-Fluggesellschaften insgesamt Verluste von 23,5 Mrd. US-Dollar
erwirtschaftet140. Auch das Serviceniveau der amerikanischen Fluggesel-
lschaften ist seit der Deregulierung stark gesunken, da dieses nun nicht mehr
das entscheidende Unterscheidungskriterium ist. Ein geringerer Flugpreis ist
den Kunden heutzutage meist wichtiger als eine Bar an Bord. Als Beispiel
für den Erfolg der Deregulierung wird meist Southwest Airlines genannt,
die sich als eine der profitabelsten Airlines der USA erwiesen und seit der
Deregulierung durchgehend schwarze Zahlen geschrieben hat.
Teile der Liberalisierung des ADA wurden als Folge des 11.9.2001 wieder
zurückgenommen. So wurde das Verbot der staatlichen Subventionierung
aufgehoben und das Air Transportation Stabilization Board (ATSB) einge-
richtet. Das ATSB hat die Aufgabe Kredite und Kreditgarantien für in
wirtschaftliche Probleme geratene Airlines zu vergeben. Zwischen 2001 und
2003 wurden Kreditgarantien in Höhe von 1,179 Mrd. US-Dollar an mehre-
re US-Fluggesellschaften vergeben. Diese Finanzierungshilfen wurden von
den Airlines zurückgezahlt.
140
Siehe „Economic Report 2009“ der “Air Transport Association” (ATA)
55
Luftrecht
Die Liberalisierung des Luftverkehrs in Deutschland ist fest mit der Libera-
lisierung des europäischen Luftverkehrs im Rahmen der EU verknüpft.
Diese gestaltete sich sehr schwierig, da die meisten Staaten zögerten, luft-
verkehrspolitische Kompetenzen und damit einen Teil nationaler Souverä-
nität an die EU abzugeben. Besonders Länder mit staatseigenen Fluggesell-
schaften wollten den eigenen Markt weiter gegen den Wettbewerb abschot-
ten. Dennoch setzten sich Befürworter einer Liberalisierung durch. Somit
konnten die Prinzipien des Binnenmarktes auch auf den Luftverkehr über-
tragen werden. Um den Übergang von stark regulierten Märkten zu einem
liberalisierten Markt zu erleichtern, wurde die Liberalisierung durch drei
Gesetzespakete schrittweise eingeführt.
56
Luftrecht
57
Luftrecht
58
Luftrecht
7 Flugsicherung
Der immer stärker wachsende Flugverkehr bedingt auch eine immer stärker
wachsende Kontrolle dieses Verkehrs. Bezog sich die Aufgabe der Flug-
sicherung in den Anfängen der Luftfahrt mehr oder weniger auf die Weiter-
gabe von Flug- und Wetterdaten144 sowie die Hilfestellung bei Starts und
Landungen durch Signale145, ist der Luftverkehr heute auf Grund der hohen
Verkehrsdichte viel zu komplex, um die freie Benutzung des Luftraums aus
§ 1 Abs. 1 LuftVG praktisch noch gewährleisten zu können146. Flugsiche-
rung umfasst daher heute verschiedene Dienste, die einer sicheren,
geordneten und flüssigen Abwicklung des Luftverkehrs dienen sollen147.
Allen voran die Flug- bzw. Luftverkehrskontrolle148, die durch Über-
wachung und Lenkung der Bewegungen im Luftraum und auf den
Rollfeldern von Flugplätzen mit Flugplatzkontrolle Zusammenstöße zwi-
schen Luftfahrzeugen und mit Hindernissen verhindern soll149.
59
Luftrecht
152
Erlass des Reichsverkehrsministers vom 24. November 1927.
153
3. Verordnung über den Reichskommissar für die Luftfahrt vom 28. Februar 1933,
RGBl. I S. 87.
154
Schleicher/Reymann/Abraham, Das Recht der Luftfahrt, S. 692.
155
Schleicher/Reymann, Recht der Luftfahrt, S. 10.
156
RGBl. I S. 1077.
157
BFS, 10 Jahre BFS, S. 87.
158
Auch „Allgemeines Luftamt“, Schleicher/Reymann, Recht der Luftfahrt, S. 9.
159
Schleicher/Reymann, Recht der Luftfahrt, S. 9; Schleicher/Reymann/Abraham, Das
Recht der Luftfahrt, S. 692.
160
Art. 1 Satz 1 Gesetz über die Reichsluftfahrtverwaltung vom 15. Dezember 1933, RGBl.
I S. 1077; zu den einzelnen Aufgaben vgl. Schleicher/Reymann, Recht der Luftfahrt, S. 10
f.
161
Gesetz betreffend den Vertrag vom 26. Mai 1952 über die Beziehungen zwischen der
Bundesrepublik Deutschland und den drei Mächten mit Zusatzverträgen: Vertrag zur
Regelung aus Krieg und Besatzung entstandener Fragen, Zwölfter Teil „Zivile Luftfahrt“,
Art. 1, BGBl. 1954 II S. 57, 227.
162
Soweit nicht Fragen der Luftaufsicht betroffen sind, bei der eine subsidiäre
Zuständigkeit der Länder gegeben ist, vgl. Schleicher/Reymann/Abraham, Das Recht der
Luftfahrt, S. 173, 180.
163
Das Civil Aviation Board bestand aus den zusammengelegten Luftfahrtabteilungen der
Hochkommissare der mit dem Besatzungsstatut vom 12. Mai 1949 in Deutschland
geschaffenen Alliierten Hochkommission; vgl. BFS, 10 Jahre BFS, S. 90
164
Schleicher/Reymann/Abraham, Das Recht der Luftfahrt, S. 693.
165
Gesetz über die Bundesanstalt für Flugsicherung (BFS-Gesetz) vom 23. März 1953,
BGBl. I S. 70.
60
Luftrecht
gegründet wurde. Sie war fortan für die Wahrnehmung der Flugsicherung
im deutschen Luftraum verantwortlich. Die BFS wurde als nicht-rechts-
fähige Anstalt öffentlichen Rechts gegründet, durfte Beamte ernennen166,
führen167 und Rechtsnormen mit Drittwirkung in Form von Durchführungs-
verordnungen zur LuftVO erlassen168. Die BFS hat somit den Luftverkehr
innerhalb des deutschen Luftraums hoheitlich geregelt169 und für die Sicher-
stellung der Luftverkehrssicherheit gesorgt.
Mit dem ständigen Wachstum im Luftverkehr stiegen auch die Probleme bei
der BFS. Den gestiegenen Anforderungen des zunehmenden Luftverkehrs
konnte die BFS als Behörde und durch ihre zu starre Bindung an das
Haushaltsrecht nicht mehr entsprechen170. Der Gesetzgeber sah die für eine
reibungslose Abwicklung des Luftverkehrs erforderliche Flexibilität bei der
BFS durch ihre hoheitliche und „behördenmäßige“ Bewältigung der Flugsi-
cherungsaufgaben als nicht mehr gegeben an171, worunter auch die Qualität
der Flugsicherungsleistungen litt172.
7.2.1 Organisationsprivatisierung
Die Bundesregierung strebte als Konsequenz für die Probleme mit der
Bundesanstalt für Flugsicherung die Beauftragung eines privaten Unter-
nehmens an, das durch die Organisationsprivatisierung der BFS geschaffen
werden sollte173. Alle Anforderungen, die an eine zukünftige Flugsiche-
rungsorganisation aus damaliger Sicht zu stellen waren, konnten nur in der
Rechtsform der GmbH erfüllt werden174. Der dazu eingebrachte Entwurf der
Bundesregierung zur Änderung des LuftVG175 scheiterte 1991 an dem Veto
von Bundespräsident von Weizäcker, der das Gesetz insbesondere wegen
des Vorbehalts der Ausübung hoheitlicher Befugnisse durch Angehörige des
166
§ 4 Abs. 2 BFS-Gesetz.
167
§ 4 Abs. 1 BFS-Gesetz.
168
Schwenk/Giemulla, Handbuch, S. 80.
169
Schleicher/Reymann/Abraham, Das Recht der Luftfahrt, S. 692.
170
Vgl. BT-Drs. 12/1801, S. 2.
171
BT-Drs. 12/1801, S. 13, 19.
172
BT-Drs. 12/1801, S. 19.
173
Zu den diskutierten Organisationsmodellen vgl. Giemulla in: ders./Schmid,
FrankfKomm, Bd. 1.1:LuftVG, vor §§ 27 a, Rdnr. 16 ff.
174
BT-Drs. 12/1801, S. 13.
175
BT-Drs. 11/6745.
61
Luftrecht
öffentlichen Dienstes aus Art. 33 Abs. 4 GG für mit dem Grundgesetz un-
vereinbar hielt176. Für die Organisationsprivatisierung musste also dem Art.
87d Abs. 1 GG ein neuer Satz 2 angefügt werden, nachdem die Luftfahrt-
verwaltung des Bundes öffentlich-rechtlich oder privatrechtlich organisiert
sein kann177. Der Bundestag fasste in seiner Sitzung am 30. April 1992 den
Beschluss zur Änderung des Grundgesetzes und des Luftverkehrsgesetzes,
denen der Bundesrat zustimmte178. Die neue Organisationsform der GmbH
wurde vom Rechtsausschuss des Bundestages als Baustein für eine „künf-
tige einheitliche europäische Flugsicherung“ angesehen179, was den Ver-
dacht nahe legt, dass schon damals Expansionsstrategien der DFS GmbH
denkbar waren. Das 10. ÄndG zum LuftVG ebnete nach seiner Ausferti-
gung durch Bundespräsident von Weizäcker am 23. Juli 1992180 den Weg
für die Organisationsprivatisierung und trat in seinen wesentlichen Teilen
am 1. August 1992 und am 1. Januar 1993 in Kraft. Daraufhin wurde die
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH mit Sitz in Langen bei Frankfurt/Main
gegründet181.
176
Vgl. Unterrichtung durch den Bundespräsidenten vom 22.01.1991, BT-Drs. 12/67, S 1f.
177
Zu den Gründen vgl. im Einzelnen Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des
Grundgesetzes, BT-Drs. 12/1800; Beschlussempfehlung und Bericht des
Rechtsausschusses, BT-Drs. 12/2450; Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des
Luftverkehrsgesetzes, BR-Drs. 325/92.
178
BR-Drs. 325/92 (Beschluss); BR-Drs. 326/92 (Beschluss).
179
BT-Drs. 12/2411, S. 23.
180
BGBl. I S. 1370.
181
Eingetragen am 19.10.1992 beim Registergericht Offenbach, HRB 8533; aktuell
eingetragen seit dem 17.12.2002 beim Registergericht Offenbach, HRB 34977.
182
Erwägungsgrund Nr. 1 der Verordnung (EG) Nr. 549/2004.
183
Erwägungsgrund Nr. 3 der Verordnung (EG) Nr. 549/2004.
184
Vorschlag für eine Verordnung zur Festlegung des Rahmens für die Schaffung eines
einheitlichen Luftraums vom 30.11.2001, KOM(2001) 123 endg.
62
Luftrecht
185
Vorschlag für einen Beschluss des Rates über den Abschluss des Protokolls über den
Beitritt der Europäischen Gemeinschaft zur Europäischen Organisation zur Sicherung der
Luftfahrt (Eurocontrol) durch die Europäische Gemeinschaft vom 24.09.2003, KOM(2003)
555 endg., S. 3.
186
Protokoll über den Beitritt der Europäischen Gemeinschaft zum Internationalen
Übereinkommen vom 13. Dezember 1960 über Zusammenarbeit zur Sicherung der
Luftfahrt „Eurocontrol“ entsprechend den verschiedenen vorgenommenen Änderungen in
der Neufassung des Protokolls vom 27. Juni 1997, ABl. (EU) Nr. L 304 vom 30.09.2004, S.
210.
187
Verordnung (EG) Nr. 549/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 10.
März 2004 zur Festlegung des Rahmens für die Schaffung eines einheitlichen europäischen
Luftraums („Rahmenverordnung“), ABl. (EU) Nr. L 96 vom 31.3.2004, S. 1.
188
Verordnung (EG) Nr. 550/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 10.
März 2004 über die Erbringung von Flugsicherungsdiensten im einheitlichen europäischen
Luftraum („Flugsicherungsdienste-Verordnung“), ABl. (EU) Nr. L 96 vom 31.3.2004, S.
10.
189
Verordnung (EG) Nr. 551/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 10.
März 2004 über die Ordnung und Nutzung des Luftraums im einheitlichen europäischen
Luftraum, ABl. (EU) Nr. L 96 vom 31.3.2004, S. 20.
190
Verordnung (EG) Nr. 5552/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 10.
März 2004 über die Interoperabilität des europäischen Flugverkehrsmanagementnetzes
(„Interoperabilitäts-Verordnung“), ABl. (EU) Nr. L 96 vom 31.3.2004, S. 26.
63
Luftrecht
SES-Paketes. Obwohl die Verordnungen nach Art. 249 Abs. 2 EGV in allen
ihren Teilen verbindlich sind und unmittelbar in jedem Mitgliedstaat
Geltung erlangen, d. h. damit grundsätzlich keiner weiteren nationalen Um-
setzungsakte bedürfen, sind durch das Verordnungspaket gewisse Re-
gelungsaufträge an die Mitgliedstaaten formuliert, die besonders in
Deutschland und hier vor allem in Bezug auf das Luftverkehrsrecht nur im
Rahmen von gesetzgeberischen Maßnahmen umgesetzt werden können191.
So ist die Trennung von nationaler Aufsichtsbehörde und Flugsicherungs-
organisation – zumindest auf funktionaler Ebene – verordnet192, eine Fest-
legung bzw. bindende Vorgabe dergestalt hingegen, dass Flugsicherungs-
organisationen in privatrechtlicher Form ihre Dienste anbieten oder sich gar
mehrheitlich in privatem Besitz befinden müssten, wird nicht getroffen193.
Im Gegenteil noch, wird die Erbringung von Flugverkehrsdiensten194 als mit
der Ausübung hoheitlicher Befugnisse zusammenhängend charakterisiert195
und damit dem Wettbewerb grundsätzlich nicht ausgesetzt. Demgegenüber
sollte die Erbringung von Kommunikations-, Navigations- und Überwa-
chungsdiensten sowie von Flugberatungsdiensten zu Marktbedingungen
organisiert werden, indem in diesen Bereichen grundsätzlich eine wettbe-
werbliche Situation hergestellt wird196, die derzeit de facto nicht existiert197.
191
Vgl. Schoch, Gutachten, S. 12; Wieland, DFS-Gutachten, S. 24; Gesetzesbegründung
zum FSG-E, BR-Drs. 622/05, S. 2.
192
Art. 4 Abs. 2 der Verordnung (EG) Nr. 549/2004; Erwägungsgrund Nr. 2 der
Verordnung (EG) Nr. 550/2004.
193
Vgl. die Begriffsbestimmung in Art. 2 Abs. 5 der Verordnung (EG) Nr. 549/2004, nach
der als Flugsicherungsorganisation „eine private oder öffentliche Stelle“ bezeichnet wird,
die Flugsicherungsdienste für den allgemeinen Flugverkehr erbringt; zudem liegt bereits
zwischen einem (Bundes-)Ministerium und seiner nachgeordneten (Ober-)Behörde eine
hinreichende funktionale Trennung vor, die durch die übergeordnete Behörde nur durch
Weisung im Einzelfall durchbrochen werden kann; vgl. auch Schoch, Gutachten, S. 68;
unter ebensolcher Anerkennung dränge aber der dem Konzept des Single European Sky
„inhärente Marktgedanke“ geradezu auf eine weitgehende Privatisierung der Flugsicherung,
Wieland, DFS-Gutachten, S. 89.
194
Flugverkehrsdienste sind Teil der Flugsicherungsdienste und beinhalten
Fluginformationsdienste, Flugalarmdienste, Flugverkehrsberatungsdienste und
Flugverkehrskontrolldienste, vgl. Art. 2 Abs. 11 i. V. m. Abs. 4 der Verordnung (EG) Nr.
549/2004.
195
Erwägungsgrund Nr. 5 der Verordnung (EG) Nr. 549/2004.
196
Erwägungsgrund Nr. 13 der Verordnung (EG) Nr. 549/2004.
197
ECAD, Liberalisierung, S. 23.
64
Luftrecht
7.2.3 Kapitalprivatisierung
Die Bundesregierung legte daraufhin 2005 den Entwurf eines Gesetzes zur
Neuregelung der Flugsicherung (FSG-E)198 vor, in dem sie den Regelungs-
auftrag aus der Verordnung der Herstellung von Wettbewerb in Bezug auf
die nicht reinen Flugverkehrsdienste allgemein dahingehend auslegte, dass
die Mitgliedstaaten mit ihren Gesetzesmaßnahmen zur Umsetzung der SES-
Verordnungen auch für einen wirksamen Wettbewerb zwischen Flug-
sicherungsdienstleistern zu sorgen hätten199. Im Mittelpunkt des Entwurfes
stand die Möglichkeit, Flugsicherungsorganisationen beleihen zu können,
damit diese Flugverkehrsdienste in eigenem Namen innerhalb der Bundes-
republik Deutschland in den Handlungsformen des öffentlichen Rechts
erbringen können200. Die DFS sollte als beliehene und zertifizierte Flugsi-
cherungsorganisation für 16 bzw. 20 Jahre eine Monopolstellung für die
Mehrzahl der Flugsicherungsdienste innehaben201. Zu der funktionalen
Trennung von Aufsicht und Betrieb musste zudem nach Auffassung der
Bundesregierung die DFS auf die zu erwartende Konsolidierung der
europäischen Flugsicherungsorganisationen entsprechend vorbereitet und
konkurrenzfähiger gemacht werden. Hierzu sollte erstmals die Beteiligung
privater Kapitalgeber in Form einer Kapitalprivatisierung202 der DFS
ermöglicht werden203. Bis zu 74,9 % der Geschäftsanteile der DFS sollten
an private Investoren übertragen werden können, während die übrigen
25,1 % („Sperrminorität“) zumindest für 20 Jahre beim Bund verbleiben
198
BR-Drs. 622/05; das Bundeskabinett hat den Gesetzentwurf am 10.08.2005 beschlossen,
Pressemitteilung Nr. 284/2005 des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und
Wohnungswesen vom 10.08.2005.
199
BR-Drs. 622/05, S. 2.
200
BR-Drs. 622/05, S. 3; §§ 3 ff. FSG-E; vgl. auch Erwägungsgrund Nr. 5 der Verordnung
(EG) Nr. 550/2004 wonach die Erbringung von Flugverkehrsdiensten mit der Ausübung
hoheitlicher Befugnisse zusammenhängt; diese Beleihung sollte nach Ansicht des
Bundesrates zur Stärkung des Wettbewerbs gegebenenfalls ausgeschrieben werden, BR-
Drs. 622/05 (Beschluss), S. 2.
201
§ 16 FSG-E; BR-Drs. 622/05, S. 53; der Bundesrat betrachtete diese Regelung als
problematisch, BR-Drs. 622/05 (Beschluss), S. 2.
202
Der Begriff der Kapitalprivatisierung ist eigentlich konturenarm, weil rechtlich nicht zu
fassen, im Kern handelt es sich um eine funktionale Privatisierung, die mit einer
Vermögensprivatisierung in Form einer Teilprivatisierung verknüpft ist, da die Qualität der
Flugsicherungsaufgaben als Staatsaufgabe unangetastet bleibt aber auch ein „echtes
Privatrechtssubjekt“ geschaffen wird, dessen Geschäftsanteile an private Kapitalgeber
veräußert werden sollen, Schoch, Gutachten, S. 28 f.
203
BR-Drs. 622/05, S. 3; dieses Ziel einer teilweisen Kapitalprivatisierung wurde vom
Bundesrat im Grundsatz auch nicht in Frage gestellt, BR-Drs. 622/05 (Beschluss), S. 1.
65
Luftrecht
sollten204. Der Bund sollte zudem Obergrenzen für die Verzinsung des
eingesetzten Kapitals festsetzen können205.
204
Der Bundesrechnungshof sprach sich indes für eine Privatisierung von 100 % der
Anteile an der DFS aus und lehnte eine Sperrminorität von 25,1 % wegen
Interessenkollisionen und einem verminderten Verkaufserlös ab, BT-Drs. 16/1161, S. 12.
205
§ 4 Abs. 3 FSG-E; der Bundesrat forderte, dass diese Obergrenzen „dem öffentlichen
Charakter der Aufgabe gerecht werden“ müssten, BR-Drs. 622/05 (Beschluss), S. 2.
206
§ 10 Abs. 1 FSG-E; die Partei Bündnis90/GRÜNE hat die Frage einer privatisierten
Flugsicherung dann als problematisch angesehen, wenn die beliehene Organisation derart
ihrem Auftrag nicht nachkommt, dass ihr die Beleihung entzogen werden muss und aus
welchen Gründen auch immer keine leistungsfähige sonstige Flugsicherungsorganisation
für die Wahrnehmung der Flugsicherungsaufgaben im deutschen Luftraum zur Verfügung
steht, BT-Drs. 16/1161, S. 13 f.
207
§ 5 Abs. 2 Satz 2 FSG-E.
208
§ 10 Abs. 2 FSG-E.
209
So Schoch, Gutachten, S. 61.
210
Hier kann eigentlich nur eine Übertragung gemeint sein, so auch die Begründung zu Art.
10 Abs. 2, die von einer „Call option“ spricht, BR-Drs. 622/05, S. 47 f.
211
§ 14 Abs. 1 FSG-E.
212
BR-Drs. 622/05 (Beschluss), S. 2.
66
Luftrecht
Ein Modell, bei dem nicht nur Fluggesellschaften neben dem Bund als
Eigentümer einer kapitalprivatisierten DFS auftreten, hätte zudem den
Vorteil gehabt, dass es nicht zu einer Verschiebung der Interessenlagen der
Flugsicherungsorganisation hin zu einem der Anteilseigner kommen kann.
Eine solche Beeinträchtigung der objektiv zu gewährleistenden Sicherheit
im Luftverkehr wäre insbesondere dann zu befürchten gewesen, wenn es
sich bei dem Luftraumnutzer und Anteilseigner der DFS um ein Unter-
nehmen mit marktbeherrschender Stellung in der Wertschöpfungskette des
Luftverkehrssystems gehandelt hätte217.
Der Bundestag nahm den Entwurf des Gesetzes zur Neuregelung der
Flugsicherung in seiner Sitzung am 7.4.2006 an218, der Bundesrat entschied
am 19.5.2006, keinen Einspruch gegen das Gesetz zu erheben219. Bundes-
präsident Köhler sah sich hingegen aus verfassungsrechtlichen Gründen
daran gehindert, das Gesetz auszufertigen220. Er begründete dies vor allem
damit, dass eine Kapitalprivatisierung schon nach Art. 87d Abs. 1 Satz 2
GG ausgeschlossen sei221.
213
Damals noch ADL – Arbeitsgemeinschaft Deutscher Luftfahrt-Unternehmen e.V., vgl.
http://www.bdfaero.de/downloads/060704_Historie.pdf, 15.01.2008.
214
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 21.12.2005, S. 15; vgl. auch gemeinsame
Stellungnahme von BARIG und BDF „Kapitalprivatisierung der DFS GmbH:
Nutzerbeteiligung zur Stärkung des Standorts“ vom 23.03.2006,
http://www.bdfaero.de/downloads/060322_DFS_Nutzerbeteiligung.pdf, 15.01.2008.
215
BT-Drs. 16/2460, S. 79.
216
BT-Drs. 16/2460, S. 80.
217
BT-Drs. 16/2460, S. 80.
218
BR-Drs. 274/06, S. 1.
219
BR-Drs. 274/06 (Beschluss).
220
BT-Drs. 16/3262.
221
BT-Drs. 16/3262, S. 1.
67
Luftrecht
222
In der im BGBl. Teil III, Gliederungsnummer 100-1, veröffentlichten bereinigten
Fassung, das zuletzt durch das Gesetz vom 17. Juli 2009 (BGBl. I S. 1977) geändert
worden ist.
223
Vgl. Schoch, Gutachten, S. 46.
224
BT-Drs. 16/3262, S. 2.
225
BT-Drs. 16/3262, S. 3; Ronellenfitsch/Glemser sehen gar eine Unvereinbarkeit der
Kapitalprivatisierung der DFS mit Art. 79 Abs. 3 GG, Ronellenfitsch/Glemser, Gutachten,
S. 35.
226
Beschluss Nr. 27 „Sicherheit des Luftverkehrs“ vom 26.10.2007.
68
Luftrecht
7.2.4 Grundgesetzänderung
Alle Modelle, die deutsche Flugsicherung an die geänderte europäische
Rechtslage anzupassen, setzten zwingend eine Änderung des Grundgesetzes
voraus230. Die Koalitionsfraktionen der CDU/CSU und SPD brachten dazu
am 17.03.2009 den „Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundge-
setzes (Artikel 87d)“ in den Bundestag ein231. Die Bundesregierung brachte
am 22.5.2009 ebenfalls einen gleichlautenden Entwurf ein232. Die Änderung
bezog sich ausschließlich auf den ersten Absatz, der bekanntermaßen nach
Auffassung des Bundespräsidenten einer Kapitalprivatisierung und den
europäischen Vorgaben entgegen stand und schlug folgende Regelung für
Art. 87d Abs. 1 GG vor233:
227
Wieland, Waldshut-Gutachten, S. 34.
228
Steuerungs- und Kontrollrechte, vgl. auch Schoch, Gutachten, S. 47 ff.
229
Zustimmend: Wieland, Waldshut-Gutachten, S. 37; Ablehnend: Schoch, Gutachten, S.
61 ff.
230
Vgl. dazu nur Wieland, DFS-Gutachten, S. 105 f.; Giemulla, DVBl. 2007, 719, 726.
231
BT-Drs. 16/12280.
232
BT-Drs. 16/13105.
233
BT-Drs. 16/13105, S. 5.
234
BT-Drs. 16/13105, S. 1.
69
Luftrecht
235
Vgl. auch Scherer, EuZW 2005, 268 (269); BT-Drs. 16/13105, S. 7.
236
BT-Drs. 16/13105, S. 7.
237
Vgl. Beschlussempfehlung und Bericht des Innenausschusses, BT-Drs. 16/13217, S. 7;
ob sekundäres Gemeinschaftsrecht Anwendungsvorrang gegenüber deutschem
Verfassungsrecht genießt, ist aber umstritten.
238
Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 87d) vom 29. Juli 2009, BGBl. I S.
2247.
239
Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 87d) vom 29. Juli 2009, BGBl. 2009 I
S. 2247.
70
Luftrecht
240
BT-Drs. 16/12279.
241
BT-Drs. 16/13107.
242
Vgl. Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung, BT-Drs. 16/13213.
243
Gesetz zur Änderung luftverkehrsrechtlicher Vorschriften vom 24. August 2009, BGBl.
I S. 2942.
244
Vgl. auch Erwägungsgrund Nr. 2 der Verordnung (EG) Nr. 550/2004.
245
BR-Drs. 831/08, S. 20 f.
246
Vgl. Art. 1 § 2 Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung der Flugsicherung, BR-Drs.
622/05.
71
Luftrecht
rung brachte daher am 7.11.2008 über den Bundesrat den „Entwurf eines
Gesetzes zur Errichtung eines Bundesaufsichtsamtes für Flugsicherung und
zur Änderung und Anpassung weiterer Vorschriften“ ein247. Dessen Art. 1
beinhaltete das „Gesetz über die Errichtung des Bundesaufsichtsamtes für
Flugsicherung (BAF)“, das dem BAF die in § 31d Abs. 2 LuftVG liegende
Aufsichtszuständigkeit über die Flugsicherungsorganisationen übertragen
sollte, die bisher dem BMVBS zugewiesen war. Überdies sollten dem BAF
die Aufgaben übertragen werden, die sich aus den SES-Verordnungen und
den auf Grundlage der SES-Verordnungen erlassenen Durchführungsver-
ordnungen und sonstigen Regelungen ergeben248. Der Bundesrat hat in
seiner Sitzung am 19.12.2008 zu dem Gesetzentwurf Stellung genommen249.
Die Bundesregierung stimmte den Vorschlägen des Bundesrates zu und
brachte den Gesetzentwurf am 14.1.2009 in den Bundestag ein250, der den
Entwurf mit leichten Änderungen am 28.5.2009 beschloss251. Der Bundesrat
beschloss den Entwurf danach unverändert in seiner Sitzung am 10.7.2009,
sodass das Gesetz nach seiner Verkündung im BGBl. am 4.8.2009 in Kraft
trat252.
247
BT-Drs. 16/11608; BR-Drs. 831/08.
248
§ 1 Abs. 3 BAF-Errichtungsgesetz; BR-Drs. 831/08, S. 25.
249
BR-Drs. 831/08 (Beschluss).
250
BT-Drs. 16/11608.
251
BR-Drs. 599/09; vgl. auch Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, BT-Drs. 16/13213.
252
BGBl. I S. 2424.
72
Luftrecht
8 Flugsicherheit (Safety)
8.1 Die Begriffe Safety und Security
253
DIE ZEIT, Das Lexikon in 20 Bänden, Bd. 13, 2005, S. 379.
254
Vgl. Schwenk/Giemulla, Handbuch des Luftverkehrsrechts, S. 72.
73
Luftrecht
8.1 Zertifizierung
255
Vgl. Schwenk/Giemulla, Handbuch des Luftverkehrsrechts, S. 72.
256
Art. 3 Abs. 2 VO (EG) Nr. 300/2008.
74
Luftrecht
8.2 Flugzeugunfälle
75
Luftrecht
76
Luftrecht
8.2 Flugunfalluntersuchung
77
Luftrecht
9 Luftsicherheit (Security)
Seit es die Luftfahrt gibt, ist sie auch Ziel krimineller Aktivitäten, sei es
durch die gezielte Entführung von Flugzeugen, um unterschiedliche Ziele zu
verfolgen oder sei es durch Manipulationen an Flugzeugen oder den Infra-
struktureinrichtungen. Anschläge auf die Luftfahrt hat es vor allem in den
70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts gegeben. Sie waren vielfach der
Ausdruck politisch motivierter Ziele, die mithilfe extremistischer Gewalt
verfolgt wurden. Vor allem den Deutschen ist der Deutsche Herbst 1977
noch in Erinnerung, als die Lufthansa-Maschine „Landshut“ entführt wurde
und als Druckmittel für inhaftierte RAF-Gefangene und Sympathisanten
benutzt wurde. Zwischen 1970 und 1999 ist das Passagieraufkommen um
das vierfache angestiegen und die Anzahl der Flüge hat sich seitdem
verdoppelt. Dennoch konnte durch eine Vielzahl an Maßnahmen auf inter-
nationaler und europäischer Ebene die Zahl der Anschläge auf den Luftver-
kehr im gleichen Zeitraum von 100 auf 6 minimiert werden; die Zahl der
Opfer sank in diesem Zeitraum ebenfalls von 92 auf Null257. Mit den Erei-
gnissen des 11. September 2001 hat diese positive Entwicklung einen
herben Rückschlag hinnehmen müssen. In wenigen Stunden verloren fast
3.000258 Menschen ihr Leben in New York, Washington, D.C. oder Pitts-
burgh an Bord von entführten Flugzeugen und in den Bürogebäuden des
World Trade Center sowie des Pentagon, in die die Flugzeuge gezielt ge-
lenkt wurden. Mit diesem Tag wurden die Luftsicherheitsmaßnahmen über-
all auf der Welt extrem verschärft, um solch ein Ereignis für die Zukunft
möglichst ausschließen zu können.
257
KOM(2001) 575 endg., S. 3.
258
Die genaue Opferzahl der direkt am 11.9.2001 getöteten Menschen betrug 2.973, vgl.
The 9/11 Commission Report, p. 311; genaue Opferzahlen der in Folge des 11.9.2001 an
Folgeschäden gestorbenen Menschen sind nicht bekannt.
78
Luftrecht
9. ÄndGLuftVG von 1980. Der Deutsche Herbst von 1977 mit der Tötung
der Personen aus Wirtschaft und Politik Kurt Rebmann, Ernst Buback,
Hanns-Martin Schleyer sowie der Entführung der Lufthansa-Maschine
„Landshut“ hinterließ seine Spuren nicht nur in der Gesellschaft, sondern
auch im Luft- und Strafrecht. Eine Folge der Landshut-Entführung war das
259
Vgl. dazu auch Giemulla in: Giemulla/van Schyndel, Luftsicherheitsgesetz Kommentar.
260
Übereinkommen zur Bekämpfung widerrechtlicher Inbesitznahme von Luftfahrzeugen
vom 16.12.1970, BGBl. 1972 II S. 1505.
261
Elftes Strafrechtsänderungsgesetz vom 13.12.1971, BGBl. 1971 I S. 1977.
262
Zwölftes Strafrechtsänderungsgesetz vom …
79
Luftrecht
80
Luftrecht
269
Gesetz zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus –
Terrorismusbekämpfungsgesetz – vom 9. Januar 2002, in Kraft getreten am 1. Januar 2002,
BGBl. I S. 361.
270
Vgl. BT-Drs. 15/2361, S. 14.
271
Gesetz zur Neuregelung von Luftsicherheitsaufgaben vom 11. Januar 2005, BGBl. I S.
78.
81
Luftrecht
vom Rat im März 1974 angenommen und als Annex zum Abkommen von
Chicago in Kraft gesetzt.
272
In Kraft getreten für die Bundesrepublik Deutschland durch das Gesetz zu dem
Abkommen vom 14. September 1963 über strafbare und bestimmte andere an Bord von
Luftfahrzeugen begangenen Handlungen vom 4. Februar 1969, BGBl. II S. 121.
273
In Kraft getreten für die Bundesrepublik Deutschland durch das Gesetz zu dem
Übereinkommen vom 16. Dezember 1970 zur Bekämpfung der widerrechtlichen
Inbesitznahme von Luftfahrzeugen vom 6. November 1972, BGBl. II S. 1505.
82
Luftrecht
rungen seit den 60er Jahren und verpflichtete die Vertragsstaaten des Über-
einkommens, den Straftatbestand der Flugzeugentführung mit schwerer
Strafe zu sanktionieren (vgl. § 316c StGB).
Auf europäischer Ebene existierten bis zum 11. September 2001 keine
verbindlichen Normen. Allein die Empfehlungen des Dokuments 30 der
ECAC gaben einen bestimmten Rahmen vor, bei dem es allerdings den
europäischen Staaten vorbehalten blieb, ob und wie sie bestimmte
Empfehlungen in ihr nationales Recht umsetzen wollten. Nach den An-
schlägen des 11. September 2001 schließlich habe es innerhalb des Rates
der EU ein „Mandat“ für eine europäische Luftsicherheitsgesetzgebung ge-
geben, derer zufolge die bisher unverbindlichen Empfehlungen des ECAC
Doc. 30 nahezu unverändert in die Verordnung (EG) Nr. 2320/2002 über-
führt wurden276. Diese Verordnung wurde bereits auf Grund der
Erfahrungen, die man seitdem sammeln konnte, weitestgehend durch die
neue Luftsicherheitsverordnung (EG) Nr. 300/2008 abgelöst. Diese Rah-
menverordnung „300“ wird ergänzt durch eine Reihe von Durchführungs-
verordnungen, die weitgehende Bereiche der Luftsicherheitsmaßnahmen
bereits auf europäischer Ebene regeln, ohne dass die Mitgliedstaaten darauf
274
In Kraft getreten für die Bundesrepublik Deutschland durch das Gesetz zu dem
Übereinkommen vom 23. September 1971 zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen
gegen die Sicherheit der Zivilluftfahrt vom 8. Dezember 1977, BGBl. II S. 1229.
275
BGBl. 1980 II S. 1361.
276
Vgl. dazu Rothe/Zielinski, ZLW 2009.
83
Luftrecht
277
KOM(2001) 575 endg., S. 2.
278
KOM(2001) 575 endg., S. 2.
84
Luftrecht
279
KOM(2001) 575 endg., S. 4.
280
Rothe/Zielinski, ZLW 2009.
281
KOM(2001) 575 endg., S. 5.
282
KOM(2001) 575 endg., S. 5.
283
Art. 4 Abs. 1 Verordnung (EG) Nr. 2320/2002.
284
Art. 4 Abs. 2 Verordnung (EG) Nr. 2320/2002.
85
Luftrecht
285
Verordnung (EG) Nr. 300/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11.
März 2008 über gemeinsame Vorschriften für die Sicherheit in der Zivilluftfahrt und zur
Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, ABl. (EU) Nr. L 97 vom 9.4.2008, S. 72.
286
KOM(2005) 429 endg., S. 2.
287
KOM(2005) 429 endg., S. 2.
288
KOM(2005) 429 endg., S. 2.
289
KOM(2005) 429 endg., S. 2.
290
KOM(2005) 429 endg., S. 3.
291
Erwägungsgrund 16 der Verordnung (EG) Nr. 300/2008; vgl. auch KOM(2005) 429
endg., S. 3 f.
86
Luftrecht
sich bei der neuen „300“ lediglich um eine Revision der bisher schon
bestehenden Regelungen aus der „2320“. Der Bereich der Sicherheitsmaß-
nahmen während des Fluges ist auf gemeinschaftsrechtlicher Ebene hinge-
gen noch nicht geregelt. Maßnahmen im Bereich des Zugangs zum Cockpit,
in Bezug auf Unbotmäßige Passagiere („Unruly Passengers“) sowie die Be-
gleitung von Flügen durch Sicherheitsbeamte (sog. „Sky Marshals“) sollen
daher mit Hilfe von Durchführungsbestimmungen auf Basis der neuen Rah-
menverordnung „300“ in das europäische Luftsicherheitsregime integriert
werden, ohne jedoch die Hoheitsrechte der Mitgliedstaates anzutasten292.
Das In-Kraft-Treten der Verordnung (EG) Nr. 300/2008 und das damit ver-
bundene Außer-Kraft-Treten der Verordnung (EG) Nr. 2320/2002 ist aber
noch nicht geschehen und könnte stufenweise erfolgen, damit die beste-
henden Durchführungsbestimmungen der „2320“ an die neue „300“ ange-
passt werden und kein Rechtsvakuum entsteht, würde man die „2320“ sofort
gänzlich aufheben293. Dadurch könnte allerdings auch ein sehr unüberschau-
barer Flickenteppich im europäischen Luftsicherheitsrecht entstehen. Bis-
lang ist die Verordnung (EG) Nr. 300/2008 zwar am 29.04.2008 in Kraft ge-
treten294, gilt aber erst ab dem Zeitpunkt, der in den noch zu erlassenden
Durchführungsverordnungen angegeben ist, spätestens dann ab dem
29.04.2010295. Die auf Basis der Rahmenverordnung „300“ erlassene Ver-
ordnung (EG) Nr. 272/2009296 der Kommission ist aber noch keine solche
Durchführungsbestimmung, sondern ergänzt den Anhang der „300“ und tritt
ebenfalls erst zu dem Zeitpunkt in Kraft, in dem die „300“ in Kraft tritt.
Insofern gilt die „2320“ bisher unverändert mit ihren Durchführungsverord-
nungen fort.
9.3.3 Durchführungsverordnungen
Die auf Basis der Rahmenverordnung „2320“ erlassenen Durchführungs-
verordnungen stützen sich auf vier Bereiche:
292
KOM(2005) 429 endg., S. 5.
293
KOM(2005) 429 endg., S. 9.
294
Art. 24 Abs. 1 Verordnung (EG) Nr. 300/2008.
295
Art. 24 Abs. 2 Verordnung (EG) Nr. 300/2008.
296
Verordnung (EG) Nr. 272/2009 der Kommission vom 2. April 2009 zur Ergänzung der
im Anhang der Verordnung (EG) Nr. 300/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates
festgelegten gemeinsamen Grundstandards für die Sicherheit der Zivilluftfahrt, ABl. € Nr.
L 91 vom 3.4.2009, S. 7.
87
Luftrecht
Auf nationaler Ebene wurden sämtliche Vorschriften, die den Bereich der
Luftsicherheit im Sinne von „security“ betreffen, im Luftsicherheitsgesetz
(LuftSiG) versammelt. Andere Gesetze, wie z. B. das Bundespolizeigesetz
(BPolG), strahlen mit verschiedenen Vorschriften (z. B. §§ 4a, 14 BPolG) in
den Bereich der Luftsicherheit aus. Zur Durchführung der einfachgesetz-
lichen Normen wurden zudem Rechtsverordnungen durch die Bundesregie-
rung erlassen, die bestimmte Bereiche weiter konkretisieren, wie etwa die
Luftsicherheits-Zuverlässigkeits-Überprüfungsverordnung (LuftSiZÜV).
88
Luftrecht
89
Luftrecht
305
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 2.2.2.
306
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 2.2.3.
307
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 2.3 lit. a) UAbs. 2.
308
Art. 1 Abs. 1 Verordnung (EG) Nr. 1138/2004.
309
Art. 1 Abs. 1 Verordnung (EG) Nr. 1138/2004.
310
Art. 1 Abs. 2 Verordnung (EG) Nr. 1138/2004.
311
Art. 1 Abs. 3 Verordnung (EG) Nr. 1138/2004.
90
Luftrecht
werden. Der Bus ist während des Transports dann als sensibler Teil eines
Sicherheitsbereiches zu werten, zu dem Personal nur Zutritt haben darf,
nachdem es durchsucht wurde312. Auch können solche sensiblen Teile
zeitweise aktiviert und deaktiviert werden, um den Kontrollaufwand zu
minimieren. Auf den Flughäfen, auf denen nicht mehr als 40 Angehörige
des Personals Inhaber von Flughafenausweisen sind, die Zugang zu
Sicherheitsbereichen gestatten, können die Mitgliedstaaten weiterhin die
sensiblen Teile der Sicherheitsbereiche selbst festlegen und ausweisen313.
Damit sollen vor allem kleine Flughäfen entlastet werden, auf denen sehr
wenig Personal Zugang zu Sicherheitsbereichen hat314.
312
Vgl. Art. 4 Abs. 2 Verordnung (EG) Nr. 1138/2004.
313
Art. 3 Verordnung (EG) Nr. 1138/2004.
314
Erwägungsgrund 4 der Verordnung (EG) Nr. 1138/2004.
315
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 4.2.
316
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 4.2.
317
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 4.1.
318
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 4.3.1.
91
Luftrecht
92
Luftrecht
329
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 4.1.4.5.
330
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 4.1.4.2, Ziff. 4.1.4.3.
331
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 1.18.
332
Erwägungsgrund 3 der Verordnung (EG) Nr. 68/2004.
333
Art. 7 Verordnung (EG) Nr. 820/2008.
334
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 4.1.1.
335
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 4.1.1.4.
93
Luftrecht
336
Vgl. http://www.bmvbs.de/Anlage/original_959772/Liste-verbotener-Gegenstaende-bei-
Flugreisen.pdf, S. 1, 15.10.2009.
337
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 5.2.3.
338
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 5.2.3.3.
339
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 5.2.3.4.
340
Art. 3 Abs. 7 Verordnung (EG) Nr. 300/2008.
94
Luftrecht
341
Europäisches Parlament, Entschließung des Europäischen Parlaments vom 5. September
2007 zu der Verordnung (EG) Nr. 1546/2006 der Kommission zur Änderung der
Verordnung (EG) Nr. 622/2003 zur Festlegung von Maßnahmen für die Durchführung der
gemeinsamen grundlegenden Normen für die Luftsicherheit (Mitführen von Flüssigkeiten
im Flugzeug).
342
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 4.1.1.1. lit. f).
343
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 4.3.
95
Luftrecht
344
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 2.2.1 lit. i).
345
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 2.2.1 lit. viii).
346
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 2.2.1 lit. iv).
347
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 2.2.1 lit. v).
348
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 2.3 lit a).
349
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 2.3.1.
350
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 2.3 lit. a).
351
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 2.2.1 lit. vi).
96
Luftrecht
352
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 2.2.1 lit. vii).
353
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 2.3 lit. b).
354
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 2.2.1 lit. vii).
355
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 2.2.1 lit. viii).
356
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 2.3.2.
357
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 3.1.
358
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 3.1.2.
359
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 3.2.
360
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 3.2.
97
Luftrecht
subjekte, die erstmals mit der Verordnung (EG) Nr. 2320/2002 in das
Rechtssystem aufgenommen wurden. Diese beiden Subjekte waren fortan
die ausschließliche Grundlage dafür, dass Fracht überhaupt über die Luft
transportiert werden durfte. Als Bekannter Versender von Fracht wurde
bezeichnet, wer auf eigene Rechnung Gegenstände für die Beförderung als
Luftfracht versendet und in geschäftlicher Beziehung mit einem reglemen-
tierten Beauftragten oder einem Luftfahrtunternehmen steht361. Reglemen-
tierte Beauftragte waren demgegenüber „Agenturen, Spediteure oder sons-
tige Rechtssubjekte, die in geschäftlicher Beziehung mit einem Luftfahrt-
unternehmen stehen und Sicherheitskontrollen durchführen, die von der
zuständigen Behörde in Bezug auf Fracht, Kurier- und Expresssendungen
oder Post anerkannt und vorgeschrieben sind“362. Reglementierte Beauftra-
gte müssen von der zuständigen Behörde benannt, zugelassen oder aner-
kannt sein363. Grundsätzlich konnte das Zusammenspiel zwischen Regle-
mentiertem Beauftragtem und Bekannten Versender wie folgt beschrieben
werden: der Reglementierte Beauftragte stellte durch geeignete Maßnahmen
sicher, dass Frachtgut sicher im Sinne der Luftsicherheitsvorschriften ist,
bevor dieses an Bord eines Luftfahrzeuges zum Transport verladen wurde.
Der Bekannte Versender selbst war nur der Versender von Waren und
Gütern und überließ die Sicherheitsüberprüfung dem Reglementierten Be-
auftragten. Aktuell sind in Deutschland ca. 750 Unternehmen als Reglemen-
tierte Beauftragte zugelassen, die in insgesamt über 1.200 Betriebsstätten
Fracht kontrollieren und für die Sicherheit der Fracht garantieren364. Soll
Fracht über den Luftweg transportiert werden, muss diese Fracht
grundsätzlich entweder von Hand oder physisch, in Form der Durchleuch-
tung mit Röntgengeräten, durch die Überprüfung in einer Druckkammer
oder mit anderen technischen oder biosensorischen Mitteln (z. B.
Spürhunden, Spurendetektoren usw.) kontrolliert werden365. Ist eine der
vorgenannten Kontrollmethoden aufgrund der Größe oder Beschaffenheit
der Fracht nicht möglich, kann die zuständige Luftsicherheitsbehörde auch
eine Sicherheitslagerung für einen bestimmten Zeitraum vorschreiben, nach
dem die Fracht dann als sicher im Sinne der Vorschriften gilt366. Kommt das
Frachtgut allerdings von einem Bekannten Versender, muss es vor der
361
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 1.15.
362
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 1.20.
363
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 6.2 lit. a).
364
Aktueller Stand jeweils beim LBA im Internet abrufbar unter:
http://www.lba.de/cln_010/nn_57316/SharedDocs/download/B/B6__Luftsicherheit/Reglem
entierter__Beauftragter/0030__ListeRegB,templateId=raw,property=publicationFile.xls/00
30_ListeRegB.xls, 13.10.2009.
365
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 6.3.1. lit. b).
366
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 6.3.1. lit. b).
98
Luftrecht
367
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 6.3.3. lit. a).
368
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 6.4.1. lit. a).
369
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 6.4.1. lit. b).
370
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 6.4.1.
371
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 6.4.1. lit. c).
372
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 6.1.
373
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 6.5.
99
Luftrecht
374
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 6.5.1. lit. c).
375
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 6.5.1. lit. a).
376
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 6.5.1. lit. b).
377
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 6.5.3.
100
Luftrecht
378
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 6.2.1. lit. a).
379
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 6.2.1.
380
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 6.2.1. lit. b).
381
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 6.2.1. lit. c).
382
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 6.2.3.
383
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 6.2. lit. b).
384
KOM(2005) 429 endg., S. 3.
385
KOM(2005) 429 endg., S. 3.
386
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 1.15.
101
Luftrecht
derjenige, der auf eigene Rechnung Fracht oder Post versendet und dessen
Verfahren gemeinsamen Sicherheitsvorschriften und -standards entspre-
chen, die es gestatten, Fracht oder Post auf dem Luftweg zu befördern387.
Reglementierte Beauftragte sind demgegenüber als Luftfahrtunternehmen,
Agenturen, Spediteure oder sonstige Stellen auf diejenigen reduziert
worden, die die Sicherheitskontrollen für Fracht oder Post zu gewährleisten
haben388. Hinzugetreten ist der geschäftliche Versender, der ebenfalls wie
der bekannte Versender Fracht oder Post auf eigene Rechnung versendet
und ebenfalls wie dieser sicherstellen muss, dass seine Verfahren gemein-
samen Sicherheitsvorschriften und -standards genügen, aber dies nur, um
die Fracht oder Post auf Nur-Fracht- bzw. Nurpost-Luftfahrzeugen beför-
dern zu können389.
9.5.3 Zuverlässigkeitsüberprüfung
Allgemein. Nach dem Anhang der Verordnung (EG) Nr. 2320/2002 muss
Personal, dass Zugang zu Sicherheitsbereichen auf Flughäfen hat, einer
Zuverlässigkeitsüberprüfung unterzogen werden, die sich mindestens auf
die fünf vorangegangenen Jahre erstreckt und in regelmäßigen Abständen
von höchstens fünf Jahren zu wiederholen ist390. Bei einer Zuverlässigkeits-
überprüfung handelt es sich ausweislich der Legaldefinition in der „2320“
um „eine Überprüfung der Identität einer Person und ihres Werdegangs,
einschließlich etwaiger Vorstrafen, als Teil der Beurteilung der persönlichen
Eignung für den unbegleiteten Zugang zu Sicherheitsbereichen391; zukünftig
wird der Werdegang der Person nicht mehr zwingend abzufragen sein392.
Die Legaldefinition ist fast wortgleich dem Annex 17 des Chicagoer
Abkommens entnommen. Grundsätzlich hätte man demnach auf Basis der
europäischen Regelungen Zuverlässigkeitsüberprüfungen durchführen kön-
nen, die sich im Kern mit der Abfrage bei zentralen Registern (z.B. Bundes-
zentralregister, Ausländerzentralregister, Waffenregister, Vorlage eines
polizeilichen Führungszeugnisses etc.) erschöpft hätten. Deutschland hat
nach dem Erlass der Verordnung (EG) Nr. 2320/2002 allerdings mit dem
Luftsicherheitsgesetz einen Sonderweg eingeschlagen und die Zuverlässig-
387
Art. 3 Abs. 27 Verordnung (EG) Nr. 300/2008.
388
Art. 3 Abs. 26 Verordnung (EG) Nr. 300/2008.
389
Art. 3 Abs. 28 Verordnung (EG) Nr. 300/2008.
390
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 2.2.1 lit. ii).
391
Verordnung (EG) Nr. 2320/2002, Anhang, Ziff. 1.5.
392
Art. 3 Abs. 15 Verordnung (EG) Nr. 300/2008: „die dokumentierte Überprüfung der
Identität einer Person einschließlich etwaiger Vorstrafen, als Teil der Beurteilung der
persönlichen Eignung für den unbegleiteten Zugang zu Sicherheitsbereichen“; die
Mitgliedstaaten können gleichwohl strengere Überprüfungen vorsehen.
102
Luftrecht
103
Luftrecht
in das LuftVG a.F. 1992 haben sich die Maßstäbe für die Zuverlässigkeit
anhand der Rechtsprechung herausgebildet. Dennoch gibt es keinen einheit-
lichen Bewertungsmaßstab für die Beurteilung der Frage (mehr), ob eine
überprüfungspflichtige Person zuverlässig im Sinne des § 7 LuftSiG ist.
2001 hatte die Bundesregierung den Versuch unternommen, die höchst-
richterlich entwickelten Maßstäbe in § 5 LuftVZÜV zusammenzufassen396.
Dieser ist aber nach einem Urteil des BVerwG unwirksam, „weil für die
nach Art. 80 Abs. 1 Sätze 1 und 2 GG erforderliche gesetzliche Ermächti-
gung fehlt“397. Die in § 5 Abs. 2 LuftVZÜV enthaltenen Regelvermutungen
für eine Unzuverlässigkeit sind Teil des materiellen Rechts. Die für die
LuftVZÜV bestehende Verordnungsermächtigung aus § 32 Abs. 2 b
LuftVG umfasste aber nicht den Erlass materiellrechtlicher Regelungen,
weshalb „sich die materiellen Anforderungen für die Feststellung der
luftverkehrsrechtlichen Zulässigkeit allein aus § 29d LuftVG ergeben“398.
Dennoch sind die in § 5 LuftVZÜV formulierten Tatbestände auch heute
noch gängige Bewertungsmaßstäbe für die Beurteilung in der Praxis.
Grundsätzlich hat eine überprüfte Person Anspruch auf die Feststellung
ihrer Zuverlässigkeit und auf Erteilung einer entsprechenden Erlaubnis,
wenn ihr kein Gefährdungspotenzial inne wohnt399. Die Zuverlässigkeit ist
demgegenüber bereits dann zu verneinen, „wenn an ihr auch nur geringe
Zweifel bestehen“400. Dies ist u.a. bei Vorliegen folgender Voraussetzungen
zu bejahen:
396
§ 5 Abs. 2 LuftVZÜV i. d. F. des Gesetzes vom 9. Januar 2002, BGBl. I S. 361.
397
BVerwG 3 C 8.04, Urteil des 3. Senats vom 11. November 2004, S. 10.
398
BVerwG 3 C 8.04, Urteil des 3. Senats vom 11. November 2004, S. 11.
399
BVerwG 3 C 33.03, Urteil des 3. Senats vom 15. Juli 2004, S. 11 (allerdings noch zu §
29d LuftVG).
400
BVerwG 3 C 33.03, Urteil des 3. Senats vom 15. Juli 2004, Leitsatz.
104
Luftrecht
401
BVerwG 3 C 33.03, Urteil des 3. Senats vom 15. Juli 2004, Leitsatz.
402
BVerwG 3 C 8.04, Urteil des 3. Senats vom 11. November 2004, Leitsatz Nr. 2.
403
Vgl. dazu Zweiunddreißigster Tätigkeitsbericht des Hessischen Datenschutzbeauftragten
Professor Dr. Michael Ronellenfitsch vom 7. Januar 1999, Prüfung der
Luftverkehrsbehörde beim Polizeipräsidium Frankfurt, Ziff. 5.8.3,
http://www.datenschutz.hessen.de/_old_content/tb32/k05p98.htm, 22.10.2009.
105
Luftrecht
Vom Zeitpunkt des Verschließens der Ein- und Ausstiegstüren bis zum
Zeitpunkt des Wieder Öffnens gibt es an Bord von Luftfahrzeugen eigent-
lich nur zwei Gefahrenquellen, einerseits die Technik und auf der anderen
Seite die Menschen. Da der Bereich der Technik, also der luftverkehrs-
immanenten Gefahrenquellen von der Betrachtung der Luftsicherheit in
diesem Abschnitt ausgeklammert bleiben soll, muss die Gefahrenquelle
Mensch näher betrachtet werden.
Alle dieser drei Gruppen an Bord haben Rechte und Pflichten gegenüber
den anderen an Bord befindlichen Personen. Interessant ist in diesem Zu-
sammenhang vor allem, welche Rechte die einzelnen Gruppen gegenüber
Personen haben, die die Sicherheit oder Ordnung an Bord beeinträchtigen
könnten, also gegenüber sog. Widerspenstigen oder Unruhe stiftenden Flug-
gästen („unruly passenger“ oder „disruptive passenger“).
106
Luftrecht
fahrzeuges vom Schließen der Außentüren vor dem Start bis zum Öffnen
der Außentüren nach der Landung unbotmäßig und damit in aller Regel
rechtswidrig verhalten und damit die Sicherheit der Fluggäste oder des
gesamten Fluges gefährden. Die Verordnung (EG) Nr. 820/2008 nennt dafür
mehrere Beispielshandlungen404:
Es gibt dagegen Fluggäste, die von vorn herein als potenziell gefährlich
eingestuft werden, z.B. wenn es sich um eine abgeschobene Person, eine
Person, der die Einreise verweigert wurde oder um eine in Gewahrsam
befindliche Person handelt405.
404
Verordnung (EG) Nr. 820/2008, Anhang, Ziff. 4.1.4.4.
405
Art. 3 Abs. 18 Verordnung (EG) Nr. 300/2008.
107
Luftrecht
den USA und der Schweiz bereits in den 1970er Jahren etabliert haben, sind
in ihrer Zweckbestimmung durchaus vergleichbar, wenn auch vereinzelt
Unterschiede zu erkennen sind. Noch nicht endgültig sind die multilateralen
Regelungen des Prümer Vertrages, die demnächst in europäisches Verord-
nungsrecht überführt werden sollen und daher besondere Beachtung ver-
dienen.
Nach den Anschlägen des 11. September 2001 setzt die Bundespolizei
(damals noch Bundesgrenzschutz) seit dem 24. September 2001 Flugsicher-
heitsbegleiter an Bord deutscher Luftfahrzeuge ein. Rechtlich ist ein solcher
Einsatz allerdings erst mit dem Gesetz zur Bekämpfung des internationalen
Terrorismus vom 9. Januar 2002 (Terrorismusbekämpfungsgesetz) ab dem
1. Januar 2002 ermöglicht worden. Die deutsche Bundesregierung erachtete
es jedoch nach den Anschlägen des 11. September für erforderlich, „neben
umfassenden Kontrollmaßnahmen am Boden auch an Bord von Luftfahr-
zeugen verstärkte Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um Gefahren durch
die Entführung von Luftfahrzeugen, terroristische Anschläge und Geisel-
nahmen entgegentreten zu können“406.
406
BT-Drs. 14/7386 neu, S. 45. Die vorher im Luftverkehrsgesetz vorgesehenen
Maßnahmen zum Schutz vor Angriffen auf die Sicherheit des Luftverkehrs (§§ 29c a.F.,
29d a.F. LuftVG, § 4 Bundesgrenzschutzgesetz) waren räumlich auf den Bereich des
Flugplatzgeländes beschränkt. Maßnahmen an Bord von Luftfahrzeugen waren daher
gesetzlich nicht vorgesehen.
407
Durch Art. 6 des Gesetzes zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus
(Terrorismusbekämpfungsgesetz) vom 9. Januar 2002 in das damalige
Bundesgrenzschutzgesetz eingefügt, BGBl. 2002 I S. 361.
408
Gesetz über den unmittelbaren Zwang bei Ausübung öffentlicher Gewalt durch
Vollzugsbeamte des Bundes vom 10. März 1961, BGBl. 1961 I S. 165; näheres zum
unmittelbaren Zwang Müller-Uri in Giemulla/Jaworsky/Müller-Uri, Verwaltungsrecht, 7.
Aufl., 2004, Rn. 549 ff.
108
Luftrecht
Für das deutsche Recht ist durch die Vorschrift des § 12 LuftSiG eindeutig
geregelt, dass der verantwortliche Luftfahrzeugführer Maßnahmen treffen
kann, die gegen Aktionen unterhalb der Schwelle des generalstabsmäßig
geplanten Angriffs gerichtet sind. Auf alle Störungen die geeignet sind, die
Sicherheit und Ordnung an Bord von Luftfahrzeugen in einem Maße zu
beeinträchtigen, dass eine Verletzung von Personen oder Sachen nicht
ausgeschlossen werden kann, kann der Luftfahrzeugführer ohnehin nicht
allein reagieren. In den meisten Fällen werden ihm die dazu notwendigen
Hilfsmittel wie beispielsweise Waffen auch gar nicht zur Verfügung stehen.
Daher ist es in einem solchen Fall nicht nur sachlich gerechtfertigt sondern
auch dringend geboten, dass diese Befugnis auf „besonders geeignete und
für diesen Zweck fortgebildete Polizeivollzugsbeamte“409 der Bundespolizei
übertragen wird410.
In den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es bereits seit 1968 Sky Mar-
shals. Der Federal Air Marshal Service (FAMS), der 1968 als Federal
Aviation Administration`s (FAA) Sky Marshal Program begann, wurde
1985 auf Grundlage des vom US-Kongress verabschiedeten „International
Security and Development Cooperation Act“ auf Anordnung des damals
amtierenden Präsidenten Ronald Reagan als Federal Air Marshal Service
ausgebaut. Am Tag der terroristischen Angriffe auf das World Trade Center
in New York und das Pentagon in Washington, D.C. bestand der Federal Air
Marshal Service nur noch aus 50 Einsatzkräften. Präsident Bush ordnete
daraufhin die schnellstmögliche Vergrößerung des Dienstes an, um die
Sicherheit der Zivilluftfahrt über US-amerikanischem Territorium und auf
US-amerikanischen Flügen gewährleisten zu können.
Der Aviation and Transportation Security Act vom 19. November 2001411
eröffnet in seiner Sec. 105 dem Unterstaatssekretär für Transport und
Sicherheit die Möglichkeit, Flugsicherheitsbegleiter auf jedem Passagierflug
innerhalb und außerhalb der USA einsetzen zu können und statuiert die Ver-
pflichtung, sie auf jedem gefährdeten Flug einzusetzen. Koordiniert werden
die Einsätze vom Office of Flight Operations.
409
BT-Drs. 14/7386 (neu), S. 45.
410
Vgl. Schwenk/Giemulla, S. 141 f.
411
49 U.S.C. § 44917.
109
Luftrecht
In den Vertragsstaaten des Prümer Vertrages gilt für Einsätze von Flug-
sicherheitsbegleitern auf Luftfahrzeugen der Prümer Vertrag, wenn sich der
Abflugort in einem Vertragsstaat des Prümer Vertrages und der tatsächliche
Ort der Landung ebenfalls in einem Vertragsstaat des Prümer Vertrages, der
allerdings ein anderer sein muss, befinden.
412
Vertrag zwischen dem Königreich Belgien, der Bundesrepublik Deutschland, dem
Königreich Spanien, der Französischen Republik, dem Großherzogtum Luxemburg, dem
Königreich der Niederlande und der Republik Österreich über die Vertiefung der
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, insbesondere zur Bekämpfung des Terrorismus,
der grenzüberschreitenden Kriminalität und der illegalen Migration, BT-Drs. 16/1108, BR-
Drs. 176/06, BR-Drs. 177/06; vgl. Heute im Bundestag Nr. 140 vom 10.5.2006; Gesetz
vom 10.7.2006, BGBl. 2006 II S. 626.
413
Zu den Eingriffsbefugnissen und juristischen nicht geklärten Fragen aus dem Prümer
Vertrag vgl. Rothe, Zwangsmaßnahmen an Bord von Luftfahrzeugen – Der Vertrag von
Prüm, in: Frankfurter Kommentar zum Luftverkehrsrecht, Bd. 1.3, Giemulla/van Schyndel,
Luftsicherheitsgesetz – Kommentar, unter Mitarbeit von Bastian Rothe und Raimund
Kamp, Anhang zu § 12 LuftSiG.
110
Luftrecht
In Fällen, in denen sich der Abflugort in Deutschland und der Ort der Lan-
dung in einem Vertragsstaat des Prümer Vertrages befindet, kann ein Ein-
satz deutscher Flugsicherheitsbegleiter nach Maßgabe des Prümer Vertrages
erfolgen.
414
KOM(2005) 429 endg., S. 5.
415
Art. 3 Abs. 31 Verordnung (EG) Nr. 300/2008.
111
Luftrecht
Diese Vorschrift ließ nach dem konkreten Wortlaut zunächst offen, gegen
wen oder wogegen sich die unmittelbare Einwirkung mit Waffengewalt
richten sollte. Nur aus dem Sachzusammenhang des Absatzes innerhalb des
§ 14 LuftSiG, dessen Maßnahmen gegen Luftfahrzeuge gerichtet sind,
sowie der Wortlaut des dritten Halbsatzes „das Luftfahrzeug“ legten nahe,
dass die Bundeswehr ein Luftfahrzeug abschießen können sollte. Deutlicher
war in diesem Zusammenhang die Gesetzesbegründung, in der es hieß:
112
Luftrecht
113
Luftrecht
10 Haftung im Luftprivatrecht
Neben den allein durch Staaten initiierten Konferenzen und Arbeiten auf
dem Gebiet des öffentlichen Luftrechts, gab es bereits früh auch Interesse an
der Ausgestaltung des Luftrechts für private oder zwischenstaatliche
Akteure. Die französische Regierung unternahm 1923 einen ersten Versuch,
mit anderen Staaten über Beförderungsbedingungen zu verhandeln und lud
zu einer Konferenz ein. Da die angesprochenen Staaten zunächst wissen
wollten, mit welchen Fragen sich diese Konferenz denn beschäftigen solle,
erarbeiteten Frankreichs Regierungsstellen einen 21 Artikel umfassenden
„Vorentwurf für ein zwischenstaatliches Abkommen über die Luftbeförde-
rungsbedingungen“416 über den 1925 auf der ersten diplomatische Konfe-
renz für Luftprivatrecht beraten wurde. An der Konferenz, die vom 27.
Oktober bis zum 6. November 1925 in Paris stattfand, nahmen 43 Staaten417
teil. Sie berieten in zwei Ausschüssen, bei dem sich der eine mit dem von
Paris erarbeiteten Vorentwurf über die Beförderungsbedingungen und der
andere mit allen übrigen Fragen des Luftprivatrechts befasste und nahmen
den Vorentwurf schließlich an.
416
Volkmann, Internationales Luftrecht, S. 24.
417
Ägypten, Albanien, Argentinien, Belgien, Brasilien, Chile, China, Dänemark,
Deutschland, Dominica, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien,
Guatemala, Italien, Japan, Jugoslawien, Kolumbien, Lettland, Litauen, Luxemburg,
Mexiko, Monaco, Niederlande, Österreich, Paraguay, Peru, Polen, Portugal, Rumänien,
Russland, Siam, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechoslowakei, Türkei, Ungarn,
Uruguay, USA, Venezuela.
418
Vgl. Diederiks-Verschoor, An Introduction to Air Law, p. 10; Riese, Luftrecht, S. 34 f.
419
Volkmann, Internationales Luftrecht, S. 24.
420
Riese, Luftrecht, S. 35.
421
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 30.
114
Luftrecht
fasste sich mit Fragen, die die Luftfahrzeugrolle, das Eigentum und ding-
liche Rechte betrafen. Der zweite Ausschuss untersuchte die Rechtsfragen
zum Luftfrachtbrief, der dritte Ausschuss behandelte die Schadensersatzleis-
tungen bei Beschädigung von Personen oder Sachen auf der Erdoberfläche
und der vierte Ausschuss beschäftigte sich mit der Rechtsstellung des Luft-
fahrzeugkommandanten.422
422
Volkmann, Internationales Luftrecht, S. 24.
423
RGBl. 1933 II S. 1039.
424
Meyer, Freiheit der Luft als Rechtsproblem, S. 31; Schwenk/Giemulla, S. 12, 362;
Volkmann, Internationales Luftrecht, S. 25.
115
Luftrecht
Der Luftfrachtführer hat den Schaden dann zu ersetzen, wenn der Unfall,
durch den der Schaden verursacht wurde, sich an Bord des Luftfahrzeuges
oder beim Ein- oder Aussteigen bzw. beim Be- oder Entladen ereignet hat.
Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Luftfrachtführer nachweist, dass er
alle erforderlichen Maßnahmen zur Verhütung des Schadens getroffen hat,
oder er diese Maßnahmen nicht treffen konnte. Die Beweislast (bezüglich
des Vorliegens des Verschuldens des Luftfrachtführers) liegt also nicht beim
Geschädigten, sondern beim Verursacher (Umkehrung der Beweislast).
Dieses Prinzip gilt für das Warschauer Abkommen und die darin festgesetz-
ten Haftungsgrenzen. Für die Geltendmachung von Haftungsansprüche, die
über diese Grenzen hinausgehen, muss der Geschädigte ein Verschulden des
Luftfrachtführers nachweisen. In diesem Fall liegt die Beweislast beim Ge-
schädigten.
Die Haftung nach dem Warschauer Abkommen (Artikel 22) ist zunächst der
Höhe nach begrenzt. Bei der Beförderung von Personen haftet der Luft-
frachtführer jedem Reisenden gegenüber nur bis zu einem Betrag von
125.000 Poincaré-Franken. Die Beträge in Poincaré-Franken beziehen sich
auf eine Währungseinheit im Werte von 65,5 Milligramm Gold mit einem
Feingehalt von 900/1000. Die Umwandlung der Beträge in andere Landes-
währungen als die Goldwährung erfolgt im Falle eines gerichtlichen Ver-
fahrens nach dem Goldwert dieser Währung zum Zeitpunkt der Entschei-
dung. Bei der Beförderung von aufgegebenem Reisegepäck und von Gütern
haftet der Luftfrachtführer nur bis zu einem Betrage von 250 Franken je
Kilogramm. Die Haftung für Gegenstände, die der Passagier in seiner Obhut
116
Luftrecht
behält, ist auf einen Höchstbetrag von 5.000 Franken je Gepäckstück be-
schränkt.
Die Klage auf Schadenersatz kann nur binnen einer Ausschlussfrist von
zwei Jahren erhoben werden. Die Frist beginnt mit dem Tag, an dem das
Luftfahrzeug am Bestimmungsort angekommen ist, oder an dem es hätte an-
kommen sollen, oder an dem die Beförderung abgebrochen worden ist (Arti-
kel 29 WA). Die Klage muss in dem Gebiet eines Vertragsstaates erhoben
werden, und zwar nach Wahl des Klägers am Ort des Sitzes des Luftfracht-
führers oder dem Gericht des Bestimmungsortes (Artikel 28 WA).
Das Haager Protokoll. Das Haager Protokoll vom 28. September 1955
stellt eines der wichtigsten Zusatzabkommen zum Warschauer Abkommen
dar. Es wurde im Laufe der Zeit von mehr als 110 Staaten ratifiziert. Die
wesentlichen Änderungen im Vergleich zum Warschauer Abkommen sind:
117
Luftrecht
118
Luftrecht
Eine weitere Konsequenz des Montreal Agreement und der eben dargestell-
ten Situation ist die, dass sich aufgrund der diskriminierenden Behandlung
der Passagiere auf den anderen Fluglinien viele Fluggesellschaften dazu ent-
schlossen, auf freiwilliger Basis die erhöhte oder eine darüber hinausgehen-
de Haftungssumme für all ihre Flüge anzuwenden.
Darüber hinaus wurde mit der neuen Konvention die Möglichkeit ge-
schaffen, Luftfahrtunternehmen aufgrund nationaler Regelung zu schnellen
Vorauszahlungen im Schadensfall zu verpflichten. Der Passagier hat außer-
dem unter bestimmten Voraussetzungen bei Personenschäden die Möglich-
keit – insbesondere wenn ihm die möglichen Gerichtsstände als nicht
119
Luftrecht
Mit Beschluss vom 5. April 2001 hat die Europäische Gemeinschaft das
Montrealer Übereinkommen genehmigt und festgestellt, dass der Präsident
des Rates im Namen der Gemeinschaft die in Artikel 53 Absatz 3 des
Übereinkommens vorgesehene Urkunde sowie eine Zuständigkeitserklärung
bei der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation hinterlegt. Die Ratifika-
tion erfolgte für Deutschland gemeinsam mit den anderen Staaten der EU.
Da die EU-Mitgliedstaaten auch weiterhin dem Warschauer Abkommens-
system angehören, können die Mitgliedstaaten der Gemeinschaft im Ver-
hältnis zu Drittländern, die das Übereinkommen noch nicht ratifiziert haben,
zumindest das alte Warschauer Abkommen ggfs. in der Fassung des Haager
Protokolls weiter anwenden. Andernfalls kämen nur die Grundsätze des
Internationalen Privatrechts zum Tragen, was die Haftungssituation nicht
gerade erleichtern würde.
120
Luftrecht
Die Tatsache, dass das Abkommen kaum Erfolg hatte, war darin begründet,
dass viele Staaten – so insbesondere die USA und Großbritannien – keine
Haftungsobergrenzen für Drittschäden in ihrem nationalen Rechtsgefüge
kannten und somit das Abkommen nicht ratifiziert haben. Andere Probleme
ergaben sich aus dem wirtschaftlichen Leistungsgefälle zwischen den
einzelnen Staaten und der Tatsache, dass reine Überflugschäden (Lärm u. ä.)
nicht vom Abkommen erfasst waren.
121
Luftrecht
10.3.1 Luftbeförderungsvertrag
Der Luftbeförderungsvertrag ist ein Werkvertrag im Sinne des §631 BGB.
Geschuldet wird hierbei die Beförderung eines Fluggastes bzw. Fracht mit
einem Luftfahrzeug zu einem vertraglich bestimmten Ort. Die spezielleren
zivilrechtlichen Vorschriften des LuftVG können auf den Luftbeförderungs-
vertrag angewendet werden. Dieser kann formlos nur unter der Vorausset-
zung eines Rechtsbindungswillens geschlossen werden. Für unentgeltliche
oder nicht geschäftsmäßige Flüge kann die Haftung nach den §§44ff
LuftVG im Voraus mit einer Vereinbarung beschränkt und sogar ausge-
schlossen werden425.
425
Vgl. §49c Abs. 1 LuftVG
122
Luftrecht
123
Luftrecht
11 Anhang
11.1 Internationales Luftrecht
426
Gesetz über den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zu dem Abkommen vom 7.
Dezember 1944 über die Internationale Zivilluftfahrt und die Annahme der Vereinbarung
vom 7. Dezember 1944 über den Durchflug im Internationalen Fluglinienverkehr vom 7.
April 1956, BGBl. II S. 411; in der Fassung der nachfolgend aufgeführten
Änderungsprotokolle.
427
Bekanntmachung des Protokolls über den verbindlichen dreisprachigen Wortlaut des
Abkommens über die Internationale Zivilluftfahrt vom 30. Juni 1971, BGBl. II S. 984 f.
428
Bekanntmachung des Protokolls über den verbindlichen dreisprachigen Wortlaut des
Abkommens über die Internationale Zivilluftfahrt vom 30. Juni 1971, BGBl. II S. 984.
429
Gesetz zu den Protokollen vom 14. Juni 1954 über Änderungen des Abkommens vom 7.
Dezember 1944 über die Internationale Zivilluftfahrt vom 28. Januar 1959, BGBl. II S. 69.
430
Bekanntmachung über das Inkrafttreten der Protokolle über Änderungen des
Abkommens über die Internationale Zivilluftfahrt vom 1. September 1959, BGBl. II S. 987.
124
Luftrecht
Das Protokoll trat für die Bundesrepublik Deutschland am 16. August 1962
in Kraft432.
431
Gesetz zu dem Protokoll vom 21. Juni 1961 zur Änderung des Abkommens vom 7.
Dezember 1944 über die Internationale Zivilluftfahrt (2. Änderung des Abkommens über
die Internationale Zivilluftfahrt) vom 1. August 1962, BGBl. II S. 884.
432
Bekanntmachung über das Inkrafttreten des Protokolls vom 21. Juni 1961 zur Änderung
des Abkommens über die Internationale Zivilluftfahrt (2. Änderung des Abkommens über
die Internationale Zivilluftfahrt) vom 29. Oktober 1962, BGBl. II S. 2169.
433
Gesetz zu dem Protokoll vom 15. September 1962 zur Änderung des Abkommens vom
7. Dezember 1944 über die Internationale Zivilluftfahrt (3. Änderung des Abkommens über
die Internationale Zivilluftfahrt) vom 10. März 1964, BGBl. II S. 217.
434
Bekanntmachung über das Inkrafttreten des Protokolls zur Änderung des Abkommens
über die Internationale Zivilluftfahrt vom 8. März 1976, BGBl. II S. 419.
435
Gesetz zu dem Protokoll vom 12. März 1971 zur Änderung des Abkommens vom 7.
Dezember 1944 über die Internationale Zivilluftfahrt (4. Änderung des Abkommens über
die Internationale Zivilluftfahrt) vom 28. März 1972, BGBl. II S. 257.
436
Bekanntmachung über das Inkrafttreten des Protokolls zur Änderung des Abkommens
über die Internationale Zivilluftfahrt vom 15. Mai 1973, BGBl. II S. 418.
437
Bekanntmachung des Protokolls zur Änderung des Artikels 56 des Abkommens über die
Internationale Zivilluftfahrt vom 11. April 1978, BGBl. II S. 501.
438
Bekanntmachung des Protokolls zur Änderung des Artikels 56 des Abkommens über die
Internationale Zivilluftfahrt vom 11. April 1978, BGBl. II S. 500.
125
Luftrecht
439
Bekanntmachung des Protokolls zur Änderung des Artikels 50 Buchstabe a des
Abkommens über die Internationale Zivilluftfahrt vom 10. November 1983, BGBl. II S.
764.
440
Bekanntmachung des Protokolls zur Änderung des Artikels 50 Buchstabe a des
Abkommens über die Internationale Zivilluftfahrt vom 10. November 1983, BGBl. II S.
763.
441
Bekanntmachung des Protokolls zur Änderung des Artikels 83 des Abkommens über die
Internationale Zivilluftfahrt vom 11. September 1997, BGBl. II S. 1778.
442
Bekanntmachung des Protokolls zur Änderung des Artikels 83 des Abkommens über die
Internationale Zivilluftfahrt vom 11. September 1997, BGBl. II S. 1777.
443
Gesetz zu dem Protokoll vom 10. Mai 1984 zur Änderung des Abkommens vom 7.
Dezember 1944 über die Internationale Zivilluftfahrt (9. Änderung des Abkommens über
die Internationale Zivilluftfahrt) vom 9. Februar 1996, BGBl. II S. 210.
444
Bekanntmachung über das Inkrafttreten des Protokolls vom 10. Mai 1984 zur Änderung
des Abkommens vom 7. Dezember 1944 über die Internationale Zivilluftfahrt vom 1. März
1999, BGBl. II S. 307.
445
Gesetz über den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zu dem Abkommen vom 7.
Dezember 1944 über die Internationale Zivilluftfahrt und die Annahme der Vereinbarung
vom 7. Dezember 1944 über den Durchflug im Internationalen Fluglinienverkehr vom 7.
April 1956, BGBl. II S. 411; Bekanntmachung der Vereinbarung ab S. 442.
446
Bekanntmachung über das Inkrafttreten des Abkommens über die Internationale
Zivilluftfahrt und der Vereinbarung über den Durchflug im Internationalen
126
Luftrecht
Fluglinienverkehr für die Bundesrepublik Deutschland vom 12. Oktober 1956, BGBl. II S.
934.
447
Gesetz zu dem Abkommen vom 14. September 1963 über strafbare und bestimmte
andere an Bord von Luftfahrzeugen begangene Handlungen vom 4. Februar 1969, BGBl. II
S. 121.
448
Gesetz zu dem Übereinkommen vom 16. Dezember 1970 zur Bekämpfung der
widerrechtlichen Inbesitznahme von Luftfahrzeugen vom 6. November 1972, BGBl. II S.
1505.
449
Gesetz zu dem Übereinkommen vom 23. September 1971 zur Bekämpfung
widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit der Zivilluftfahrt vom 8. Dezember
1977, BGBl. II S. 1229.
450
Bekanntmachung des Abkommens zur Vereinheitlichung von Regeln über die
Beförderung im internationalen Luftverkehr (Warschauer Abkommen in der Fassung von
Den Haag 1955) vom 7. August 1958, BGBl. II S. 312.
451
RGBl. 1933 II S. 1039; Gesetz zur Durchführung des Ersten Abkommens zur
Vereinheitlichung des Luftprivatrechts (DGWA) vom 15. Dezember 1933, RGBl. I S.
1079.
452
Vgl. Satz 2 der Bekanntmachung des Abkommens zur Vereinheitlichung von Regeln
über die Beförderung im internationalen Luftverkehr (Warschauer Abkommen in der
Fassung von Den Haag 1955) vom 7. August 1958, BGBl. II S. 312 i. V. m. der
127
Luftrecht
Bekanntmachung über das Inkrafttreten des Protokolls vom 28. September 1955 zur
Änderung des Abkommens zur Vereinheitlichung von Regeln über die Beförderung im
internationalen Luftverkehr vom 14. August 1964, BGBl. II S. 1295.
453
Gesetz zu dem Protokoll vom 28. September 1955 zur Änderung des Abkommens zur
Vereinheitlichung von Regeln über die Beförderung im internationalen Luftverkehr vom 7.
August 1958, BGBl. II S. 291.
454
Bekanntmachung über das Inkrafttreten des Protokolls vom 28. September 1955 zur
Änderung des Abkommens zur Vereinheitlichung von Regeln über die Beförderung im
internationalen Luftverkehr vom 14. August 1964, BGBl. II S. 1295.
455
Gesetz zu dem Zusatzabkommen vom 18. September 1961 zum Warschauer Abkommen
zur Vereinheitlichung von Regeln über die von einem anderen als dem vertraglichen
Luftfrachtführer ausgefühte Beförderung im internationalen Luftverkehr vom 27. August
1963, BGBl. II S. 1159.
456
Bekanntmachung vom 18. September 1964, BGBl. II S. 1317.
457
Gesetz zu dem Übereinkommen vom 28. Mai 1999 zur Vereinheitlichung bestimmter
Vorschriften über die Beförderung im internationalen Luftverkehr (Montrealer
Übereinkommen) vom 6. April 2004, BGBl. II S. 458.
458
Bekanntmachung über das Inkrafttreten des Übereinkommens vom 28. Mai 1999 zur
Vereinheitlichung bestimmter Vorschriften über die Beförderung im internationalen
128
Luftrecht
Genfer Abkommen vom 19. Juni 1948. Abkommen über die internationale
Anerkennung von Rechten an Luftfahrzeugen461.
Luftverkehr (Montrealer Übereinkommen) und der Artikel 1 und 2 des Gesetzes zur
Harmonisierung des Haftungsrechts im Luftverkehr vom 24. Mai 2004, BGBl. I S. 1027.
459
Gesetz zur Harmonisierung des Haftungsrechts im Luftverkehr vom 6. April 2004,
BGBl. I S. 550.
460
Gesetz zur Durchführung des Abkommens zur Vereinheitlichung von Regeln über die
Sicherungsbeschlagnahme von Luftfahrzeugen, RGBl. 1935 I S. 385; Bekanntmachung
über das zweite Abkommen zur Vereinheitlichung des Luftprivatrechts vom 17. März
1935, RGBl. II S. 301.
461
Gesetz über den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zu dem Abkommen vom 19.
Juni 1948 über die internationale Anerkennung von Rechten an Luftfahrzeugen vom 26.
Februar 1959, BGBl. II S. 129.
462
Gesetz zu dem mehrseitigen Abkommen vom 30. April 1956 über gewerbliche Rechte
im nichtplanmäßigen Luftverkehr in Europa vom 9. Juli 1959, BGBl. II S. 821.
463
ABl. (EU) Nr. L 134 vom 25.5.2007, S. 4.
129
Luftrecht
Verordnung Nr. 141. Verordnung Nr. 141 des Rats über die Nicht-
anwendung der Verordnung Nr. 17 des Rats auf den Verkehr466.
464
Nicht im Amtsblatt veröffentlicht.
465
ABl. (EWG) Nr. 13 vom 21.2.1962, S. 204.
466
ABl. (EWG) Nr. 124 vom 28.11.1962, S. 2751.
467
ABl. (EWG) Nr. L 175 vom 23.7.1968, S. 1.
130
Luftrecht
468
ABl. (EWG) Nr. L 378 vom 31.12.1986, S. 4 i. d. F. der Berichtigung ABl. (EWG) Nr.
L 117 vom 5.5.1988, S. 34.
469
ABl. (EWG) Nr. L 374 vom 31.12.1987, S. 1.
470
ABl. (EWG) Nr. L 374 vom 31.12.1987, S. 9.
471
ABl. (EWG) Nr. L 239 vom 30.8.1988, S. 9.
472
ABl. (EWG) Nr. L 239 vom 30.8.1988, S. 13.
473
ABl. (EWG) Nr. L 239 vom 30.8.1988, S. 17.
131
Luftrecht
474
ABl. (EWG) Nr. L 376 vom 31.12.1988, S. 10.
475
ABl. (EWG) Nr. L 220 vom 29.7.1989, S. 1.
476
ABl. (EWG) Nr. L 257 vom 21.9.1990, S. 13 i. d. F. der Berichtigung und Neufassung,
wegen mehrerer Fehler in der Ursprungsfassung der Verordnung, die im ABl. (EWG) Nr. L
395 vom 30.12.1989, S. 1 veröffentlich wurde.
477
ABl. (EWG) Nr. L 217 vom 11.8.1990, S. 1.
478
ABl. (EWG) Nr. L 217 vom 11.8.1990, S. 8.
479
ABl. (EWG) Nr. L 217 vom 11.8.1990, S. 15.
132
Luftrecht
Verordnung (EWG) Nr. 294/91. Verordnung (EWG) Nr. 294/91 des Rates
vom 4. Februar 1991 übe den Betrieb von Luftfrachtdiensten zwischen
Mitgliedstaaten483.
Verordnung (EWG) Nr. 295/91. Verordnung (EWG) Nr. 295/91 des Rates
vom 4. Februar 1991 über eine gemeinsame Regelung für ein System von
Ausgleichsleistungen bei Nichtbeförderung im Linienflugverkehr484.
480
ABl. (EWG) Nr. L 10 vom 15.1.1991, S. 7.
481
ABl. (EWG) Nr. L 10 vom 15.1.1991, S. 9.
482
ABl. (EWG) Nr. L 10 vom 15.1.1991, S. 14.
483
ABl. (EWG) Nr. L 36 vom 8.2.1991, S. 1.
484
ABl. (EWG) Nr. L 36 vom 8.2.1991, S. 5.
133
Luftrecht
485
ABl. (EWG) Nr. L 122 vom 17.5.1991, S. 2.
486
ABl. (EWG) Nr. L 373 vom 31.12.1991, S. 4.
487
ABl. (EWG) Nr. L 374 vom 31.12.1991, S. 4.
488
ABl. (EWG) Nr. L 185 vom 4.7.1992, S. 8.
489
ABl. (EWG) Nr. L 240 vom 24.8.1992, S. 1; in der Fassung der Berichtigung der
Verordnung (EWG) Nr. 2407/92 des Rates vom 23. Juli 1992 über die Erteilung von
Betriebsgenehmigungen an Luftfahrtunternehmen (ABl. Nr. L 240 vom 24. 8. 1992), ABl.
(EWG) Nr. L 045 vom 23.2.1993, S. 30.
490
ABl. (EWG) Nr. L 240 vom 24.8.1992, S. 8 i. d. F. der Berichtigungen aus ABl. (EWG)
Nr. L 15 vom 23.1.1993, S. 33 und ABl. (EWG) Nr. L 45 vom 23.2.1993, S. 30.
134
Luftrecht
Verordnung (EWG) Nr. 95/93. Verordnung (EWG) Nr. 95/93 des Rates
vom 18. Januar 1993 über gemeinsame Regeln für die Zuweisung von
Zeitnischen auf Flughäfen in der Gemeinschaft495.
491
ABl. (EWG) Nr. L 240 vom 24.8.1992, S. 15.
492
ABl. (EWG) Nr. L 240 vom 24.8.1992, S. 18.
493
ABl. (EWG) Nr. L 240 vom 24.8.1992, S. 19.
494
ABl. (EWG) Nr. L 367 vom 16.12.1992, S. 16.
495
ABl. (EWG) Nr. L 14 vom 22.1.1993, S. 1.
496
ABl. (EWG) Nr. L 155 vom 26.6.1993, S. 18.
135
Luftrecht
Verordnung (EG) Nr. 3050/95. Verordnung (EG) Nr. 3050/95 des Rates
vom 22. Dezember 1995 zur zeitweiligen Aussetzung der autonomen Zoll-
sätze des gemeinsamen Zolltarifs für einige Waren, die zur Verwendung
beim Bau, bei der Instandhaltung oder bei der Instandsetzung von Luftfahr-
zeugen bestimmt sind501.
497
ABl. (EWG) Nr. L 155 vom 26.6.1993, S. 23.
498
ABl. (EWG) Nr. L 278 vom 11.11.1993, S. 1.
499
ABl. (EG) Nr. L 333 vom 31.12.1993, S. 37 i. d. F. der Berichtigung aus ABl. (EG) Nr.
L 127 vom 25.5.1996, S. 40.
500
ABl. (EG) Nr. L 336 vom 31.12.1993, S. 1.
501
ABl. (EG) Nr. L 320 vom 30.12.1995, S. 1 i.d.F. der Berichtigung aus ABl. (EG) Nr. L
97 vom 18.4.1996, S. 38.
136
Luftrecht
Verordnung (EG) Nr. 2176/96. Verordnung (EG) Nr. 2176/96 der Kom-
mission vom 13. November 1996 zur Anpassung der Verordnung (EWG)
Nr. 3922/91 an den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt503.
Verordnung (EG) Nr. 2027/97. Verordnung (EG) Nr. 2027/97 des Rates
vom 9. Oktober 1997 über die Haftung von Luftfahrtunternehmen bei Un-
fällen504.
Verordnung (EG) Nr. 1901/98. Verordnung (EG) Nr. 1901/98 des Rates
vom 7. September 1998 betreffend ein Flugverbot zwischen der Bundesre-
publik Jugoslawien und der Europäischen Gemeinschaft für jugoslawische
Fluggesellschaften506.
502
ABl. (EG) Nr. L 190 vom 31.7.1996, S. 11.
503
ABl. (EG) Nr. L 291 vom 14.11.1996, S. 15.
504
ABl. (EG) Nr. L 285 vom 17.10.1997, S. 1.
505
ABl. (EG) Nr. L 61 vom 2.3.1998, S. 1.
506
ABl. (EG) Nr. L 248 vom 8.9.1998, S. 1.
507
ABl. (EG) Nr. L 354 vom 30.12.1998, S. 18.
137
Luftrecht
Verordnung (EG) Nr. 323/1999. Verordnung (EG) Nr. 323/1999 des Rates
vom 8. Februar 1999 zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2299/89
über einen Verhaltenskodex im Zusammenhang mit computergesteuerten
Buchungssystemen (CRS)509.
138
Luftrecht
wien mit Ausnahme der Republik Montenegro und der Provinz Kosovo
sowie zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1064/1999513.
513
ABl. (EG) Nr. L 264 vom 12.10.1999, S. 3.
514
ABl. (EG) Nr. L 254 vom 9.10.2000, S. 1.
515
ABl. (EG) Nr. L 261 vom 14.10.2000, S. 3.
516
ABl. (EG) Nr. L 333 vom 29.12.2000, S. 47.
517
ABl. (EG) Nr. L 138 vom 22.5.2001, S. 12.
518
ABl. (EG) Nr. L 177 vom 30.6.2001, S. 56.
139
Luftrecht
Verordnung (EG) Nr. 876/2002. Verordnung (EG) Nr. 876/2002 des Rates
vom 21. Mai 2002 zur Gründung des gemeinsamen Unternehmens
Galileo519.
519
ABl. (EG) Nr. L 138 vom 28.5.2002, S. 1.
520
ABl. (EG) Nr. L 140 vom 30.5.2002, S. 2.
521
ABl. (EG) Nr. L 142 vom 31.5.2002, S. 3.
522
ABl. (EG) Nr. L 150 vom 8.6.2002, S. 38.
523
ABl. (EG) Nr. L 167 vom 26.6.2002, S. 6.
524
ABl. (EG) Nr. L 170 vom 29.6.2002, S. 8.
140
Luftrecht
15. Juli 2002 zur Festlegung gemeinsamer Vorschriften für die Zivilluftfahrt
und zur Einrichtung einer Europäischen Agentur für Flugsicherheit525.
Verordnung (EG) Nr. 1/2003. Verordnung (EG) Nr. 1/2003 des Rates vom
16. Dezember 2002 zur Durchführung der in den Artikeln 81 und 82 des
Vertrags niedergelegten Wettbewerbsregeln528.
525
ABl. (EG) Nr. L 240 vom 7.9.2002, S. 1.
526
Häufig auch nur „die 2320“ genannt.
527
ABl. (EG) Nr. L 355 vom 30.12.2002, S. 1.
528
ABl. (EG) Nr. L 1 vom 4.1.2003, S. 1.
529
ABl. (EU) Nr. L 66 vom 11.3.2003, S. 1.
530
ABl. (EU) Nr. 89 vom 5.4.2003, S. 9.
531
ABl. (EU) Nr. L 169 vom 8.7.2003, S. 44 i. d. F. der Berichtigung und Neufassung aus
ABl. (EU) Nr. L 206 vom 15.8.2003, S. 34.
141
Luftrecht
142
Luftrecht
Verordnung (EG) Nr. 68/2004. Verordnung (EG) Nr. 68/2004 der Kom-
mission vom 15. Januar 2004 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr.
622/2003 zur Festlegung von Maßnahmen für die Durchführung der
gemeinsamen grundlegenden Normen für die Luftsicherheit539.
537
ABl. (EU) Nr. L 243 vom 27.9.2003, S. 6.
538
ABl. (EU) Nr. L 315 vom 28.11.2003, S. 1.
539
ABl. (EU) Nr. L 10 vom 16.1.2004, S. 14.
540
ABl. (EU) Nr. L 16 vom 23.1.2004, S. 20.
541
ABl. (EU) Nr. L 24 vom 29.1.2004, S. 1.
542
ABl. (EU) Nr. L 46 vom 17.2.2004, S. 1.
143
Luftrecht
Verordnung (EG) Nr. 411/2004. Verordnung (EG) Nr. 411/2004 des Rates
vom 26. Februar 2004 zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 3975/87
und zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3976/87 sowie der
Verordnung (EG) Nr. 1/2003 hinsichtlich des Luftverkehrs zwischen der
Gemeinschaft und Drittländern543.
543
ABl. (EU) Nr. L 68 vom 6.3.2004, S. 1.
544
ABl. (EU) Nr. L 96 vom 31.3.2004, S. 1.
545
ABl. (EU) Nr. L 96 vom 31.3.2004, S. 10.
546
ABl. (EU) Nr. L 96 vom 31.3.2004, S. 20.
547
ABl. (EU) Nr. L 96 vom 31.3.2004, S. 26.
548
ABl. (EU) Nr. L 138 vom 30.4.2004, S. 1.
144
Luftrecht
549
ABl. (EU) Nr. L 138 vom 30.4.2004, S. 50.
550
ABl. (EU) Nr. L 133 vom 30.4.2004, S. 1 i. d. F. der Berichtigung aus ABl. (EU) Nr. L
172 vom 6.5.2004, S. 9.
551
ABl. (EU) Nr. L 157 vom 30.4.2004, S. 7 i. d. F. der Berichtigung und Neufassung aus
ABl. (EU) Nr. L 195 vom 2.6.2004, S. 3 und der Berichtigung aus ABl. (EU) Nr. L 204
vom 4.8.2007, S. 27.
552
ABl. (EU) Nr. L 158 vom 30.4.2004, S. 1 i. d. F. der Berichtigung und Neufassung aus
ABl. (EU) Nr. L 229 vom 29.6.2004, S. 3 und der Berichtigung aus ABl. (EU) Nr. L 204
vom 4.8.2007, S. 28.
553
ABl. (EU) Nr. L 162 vom 30.4.2004, S. 1.
145
Luftrecht
554
ABl. (EU) Nr. L 221 vom 21.6.2004, S. 6.
555
ABl. (EU) Nr. L 61 vom 8.3.2005, S. 3.
556
ABl. (EU) Nr. L 81 vom 30.3.2005, S. 7.
557
ABl. (EU) Nr. L 91 vom 9.4.2005, S. 5.
558
ABl. (EU) Nr. L 131 vom 25.5.2005, S. 24.
146
Luftrecht
Verordnung (EG) Nr. 857/2005. Verordnung (EG) Nr. 857/2005 der Kom-
mission vom 6. Juni 2005 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 622/2003
zur Festlegung von Maßnahmen für die Durchführung der gemeinsamen
grundlegenden Normen für die Luftsicherheit559.
559
ABl. (EU) Nr. L 143 vom 7.6.2005, S. 9.
560
ABl. (EU) Nr. L 335 vom 21.12.2005, S. 13.
561
ABl. (EU) Nr. L 344 vom 27.12.2005, S. 15 i. d. F. der Berichtigungen aus ABl. (EU)
Nr. L 186 vom 7.7.2006, S. 60 und ABl. (EU) Nr. L 189 vom 12.7.2006, S. 27.
562
ABl. (EU) Nr. L 342 vom 24.12.2005, S. 20.
563
ABl. (EU) Nr. L 11 vom 17.1.2006, S. 4.
564
ABl. (EU) Nr. L 40 vom 11.2.2006, S. 3.
147
Luftrecht
565
ABl. (EU) Nr. L 84 vom 23.3.2006, S. 8.
566
ABl. (EU) Nr. L 84 vom 23.3.2006, S. 14.
567
ABl. (EU) Nr. L 122 vom 9.5.2006, S. 16.
568
ABl. (EU) Nr. L 122 vom 9.5.2006, S. 17.
569
ABl. (EU) Nr. L 128 vom 16.5.2006, S. 3.
148
Luftrecht
570
ABl. (EU) Nr. L 129 vom 17.5.2006, S. 10.
571
ABl. (EU) Nr. L 134 vom 20.5.2006, S. 16.
572
ABl. (EU) Nr. L 137 vom 25.5.2006, S. 3.
573
ABl. (EU) Nr. L 150 vom 3.6.2006, S. 4.
574
ABl. (EU) Nr. L 168 vom 21.6.2006, S. 16.
149
Luftrecht
575
ABl. (EU) Nr. L 186 vom 7.7.2006, S. 27.
576
ABl. (EU) Nr. L 186 vom 7.7.2006, S. 46.
577
ABl. (EU) Nr. L 271 vom 30.9.2006, S. 31.
578
ABl. (EU) Nr. L 272 vom 3.10.2006, S. 3.
579
ABl. (EU) Nr. L 283 vom 14.10.2006, S. 27.
150
Luftrecht
Verordnung (EG) Nr. 103/2007. Verordnung (EG) Nr. 103/2007 der Kom-
mission vom 2. Februar 2007 zur Verlängerung der in Artikel 53 Absatz 4
der Verordnung (EG) Nr. 1592/2002 des Europäischen Parlaments und des
Rates vorgesehenen Übergangszeit585.
580
ABl. (EU) Nr. L 286 vom 17.10.2006, S. 6.
581
ABl. (EU) Nr. L 341 vom 7.12.2006, S. 3.
582
ABl. (EU) Nr. 358 vom 16.12.2006, S. 36.
583
ABl. (EU) Nr. L 377 vom 27.12.2006, S. 1.
584
ABl. (EU) Nr. L 377 vom 27.12.2006, S. 176.
585
ABl. (EU) Nr. L 28 vom 3.2.2007, S. 8.
151
Luftrecht
Verordnung (EG) Nr. 375/2007. Verordnung (EG) Nr. 375/2007 der Kom-
mission vom 30. März 2007 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr.
1702/2003 zur Festlegung der Durchführungsbestimmungen für die Ertei-
lung von Lufttüchtigkeits- und Umweltzeugnissen für Luftfahrzeuge und
586
ABl. (EU) Nr. L 49 vom 17.2.2007, S. 9.
587
ABl. (EU) Nr. L 64 vom 2.3.2007, S. 1.
588
ABl. (EU) Nr. L 66 vom 6.3.2007, S. 3.
589
ABl. (EU) Nr. L 88 vom 29.3.2007, S. 39.
590
ABl. (EU) Nr. L 88 vom 29.3.2007, S. 40.
152
Luftrecht
591
ABl. (EU) Nr. L 94 vom 4.4.2007, S. 3.
592
ABl. (EU) Nr. L 94 vom 4.4.2007, S. 18.
593
ABl. (EU) Nr. L 104 vom 21.4.2007, S. 16.
594
ABl. (EU) Nr. L 140 vom 1.6.2007, S. 3.
595
ABl. (EU) Nr. L 146 vom 8.6.2007, S. 7.
596
ABl. (EU) Nr. L 175 vom 5.7.2007, S. 10.
153
Luftrecht
597
ABl. (EU) Nr. L 200 vom 1.8.2007, S. 3.
598
ABl. (EU) Nr. L 239 vom 12.9.2007, S. 50.
599
ABl. (EU) Nr. L 283 vom 27.10.2007, S. 25.
600
ABl. (EU) Nr. L 291 vom 9.11.2007, S. 16.
601
ABl. (EU) Nr. L 294 vom 13.11.2007, S. 3.
154
Luftrecht
Verordnung (EG) Nr. 71/2008. Verordnung (EG) Nr. 71/2008 des Rates
vom 20. Dezember 2007 über die Gründung des Gemeinsamen Unter-
nehmens Clean Sky607.
602
ABl. (EU) Nr. L 295 vom 14.11.2007, S. 7.
603
ABl. (EU) Nr. L 311 vom 29.11.2007, S. 12.
604
ABl. (EU) Nr. L 329 vom 14.12.2007, S. 22.
605
ABl. (EU) Nr. L 10 vom 12.1.2008, S. 1.
606
ABl. (EU) Nr. L 9 vom 12.1.2008, S. 12.
607
ABl. (EU) Nr. L 30 vom 4.2.2008, S. 1.
155
Luftrecht
608
ABl. (EU) Nr. L 79 vom 19.3.2008, S. 1.
609
ABl. (EU) Nr. L 87 vom 29.3.2008, S. 3.
610
ABl. (EU) Nr. L 97 vom 9.4.2008, S. 72.
611
ABl. (EU) Nr. L 102 vom 12.4.2008, S. 3.
612
ABl. (EU) Nr. L 109 vom 19.4.2008, S. 7.
156
Luftrecht
613
ABl. (EU) Nr. L 111 vom 23.4.2008, S. 5.
614
ABl. (EU) Nr. L 141 vom 31.5.2008, S. 5.
615
ABl. (EU) Nr. L 188 vom 16.7.2008, S. 5.
616
ABl. (EU) Nr. L 197 vom 25.7.2008, S. 36.
617
ABl. (EU) Nr. L 221 vom 19.8.2008, S. 8.
618
ABl. (EU) Nr. L 254 vom 20.9.2009, S. 1.
157
Luftrecht
619
ABl. (EU) Nr. L 293 vom 31.10.2008, S. 3.
620
ABl. (EU) Nr. L 283 vom 28.10.2008, S. 5.
621
ABl. (EU) Nr. L 283 vom 28.10.2008, S. 30.
622
ABl. (EU) Nr. L 306 vom 15.11.2008, S. 47.
623
ABl. (EU) Nr. L 350 vom 30.12.2008, S. 46.
158
Luftrecht
Verordnung (EG) Nr. 30/2009. Verordnung (EG) Nr. 30/2009 der Kom-
mission vom 16. Januar 2009 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr.
1032/2006 hinsichtlich der Anforderungen an automatische Systeme zum
Austausch von Flugdaten bezüglich der Unterstützung von Datalink-Diens-
ten626.
Verordnung (EG) Nr. 80/2009. Verordnung (EG) Nr. 80/2009 des Europä-
ischen Parlaments und des Rates vom 14. Januar 2009 über einen
Verhaltenskodex in Bezug auf Computerreservierungssysteme und zur Auf-
hebung der Verordnung (EWG) Nr. 2299/89 des Rates627.
624
ABl. (EU) Nr. L 352 vom 31.12.2008, S. 12.
625
ABl. (EU) Nr. L 13 vom 17.1.2009, S. 3.
626
ABl. (EU) Nr. L 13 vom 17.1.2009, S. 20.
627
ABl. (EU) Nr. L 35 vom 4.2.2009, S. 47.
628
ABl. (EWG) Nr. L 18 vom 24.1.1980, S. 26; Richtlinie zuletzt geändert durch die
Richtlinie 83/206/EWG, ABl. (EWG) Nr. L 117 vom 4.5.1983, S. 15.
629
ABl. (EWG) Nr. L 375 vom 31.12.1980, S. 32.
159
Luftrecht
630
ABl. (EWG) Nr. L 117 vom 4.5.1983, S. 15.
631
ABl. (EWG) Nr. L 237 vom 26.8.1983, S. 19.
632
ABl. (EWG) Nr. L 152 vom 6.6.1986, S. 47.
633
ABl. (EWG) Nr. L 374 vom 31.12.1987, S. 12.
634
ABl. (EWG) Nr. L 363 vom 13.12.1989, S. 27.
635
ABl. (EWG) Nr. L 158 vom 23.6.1990, S. 59.
636
ABl. (EWG) Nr. L 373 vom 31.12.1991, S. 21.
160
Luftrecht
Richtlinie 93/65/EWG. Richtlinie 93/65/EWG des Rates vom 19. Juli 1993
über die Aufstellung und Anwendung kompatibler technischer Spezifikatio-
nen für die Beschaffung von Ausrüstungen und Systemen für das Flug-
verkehrsmanagement639.
637
ABl. (EWG) Nr. L 76 vom 23.3.1992, S. 21 i. d. F. der Berichtigung aus ABl. (EWG)
Nr. L 92 vom 16.4.1993, S. 52.
638
ABl. (EWG) Nr. L 95 vom 21.4.1993, S. 29.
639
ABl. (EWG) Nr. L 187 vom 29.7.1993, S. 52.
640
ABl. (EWG) Nr. L 319 vom 12.12.1994, S. 14.
641
ABl. (EWG) Nr. L 272 vom 25.10.1996, S. 36 i. d. F. der Berichtigung aus ABl. (EWG)
Nr. L 302 vom 26.11.1996, S. 28.
642
ABl. (EG) Nr. L 95 vom 10.4.1997, S. 16.
161
Luftrecht
Richtlinie 98/20/EG. Richtlinie 98/20/EG des Rates vom 30. März 1998
zur Änderung der Richtlinie 92/14/EWG zur Einschränkung des Betriebs
von Flugzeugen des Teils II Kapitel 2 Band 1 des Anhangs 16 zum
Abkommen über die Internationale Zivilluftfahrt, 2. Ausgabe (1988)643.
643
ABl. (EG) Nr. L 107 vom 7.4.1998, S. 4 i. d. F. der Berichtigung aus ABl. (EU) Nr. L
270 vom 18.8.2004, S. 18.
644
ABl. (EG) Nr. L 118 vom 6.5.1999, S. 53.
645
ABl. (EG) Nr. L 302 vom 1.12.2000, S. 57.
646
ABl. (EG) Nr. L 85 vom 28.3.2002, S. 40.
647
ABl. (EU) Nr. L 167 vom 4.7.2003, S. 23.
648
ABl. (EU) Nr. L 299 vom 18.11.2003, S. 9.
162
Luftrecht
649
ABl. (EU) Nr. L 321 vom 6.12.2003, S. 26 i. d. F. der Berichtigung aus ABl. (EU) Nr. L
236 vom 7.7.2004, S. 18.
650
ABl. (EU) Nr. L 143 vom 30.4.2004, S. 76.
651
ABl. (EU) Nr. L 114 vom 27.4.2006, S. 22.
652
ABl. (EU) Nr. L 374 vom 27.12.2006, S. 1.
653
ABl. (EU ) Nr. L 109 vom 19.4.2008, S. 17.
163
Luftrecht
11.3.1 Grundgesetz
Art. 73 Nr. 6 GG: Der Bund hat die ausschließliche Gesetzgebung über den
Luftverkehr.
11.3.2 Bundesgesetze
LuftVG. Luftverkehrsgesetz655.
FlUUG. Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen bei
dem Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz/
FlUUG) vom 26. August 1998658.
654
BGBl. I S. 1.
655
In der Fassung der Bekanntmachung vom 10. Mai 2007, BGBl. I S. 698.
656
BGBl. I S. 354.
657
In der Fassung der Bekanntmachung vom 30. März 1971, BGBl. I S. 282.
658
BGBl. I S. 2470.
659
BGBl. 1957 I S. 233.
164
Luftrecht
11.3.3 Rechtsverordnungen
LuftVO. Luftverkehrs-Ordnung661.
660
BGBl. I S. 1322.
661
In der Fassung der Bekanntmachung vom 27. März 1999, BGBl. I S. 580.
662
In der Neufassung der Bekanntmachung der Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung vom 10.
Juli 2008, BGBl. I S. 1229.
663
BGBl. I S. 262.
664
BAnz. Nr. 131.
665
BGBl. I S. 3181; in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. März 1982, BAnz. Nr.
62.
165
Luftrecht
666
BAnz. Nr. 138.
667
BAnz. Nr. 77 S. 5333.
668
BAnz. S. 7047.
669
BAnz. S. 14994, 16350.
670
BGBl. I S. 2010.
671
BAnz. S. 12949.
672
BAnz. S. 4897.
673
BAnz. S. 24785.
674
In der Fassung der Bekanntmachung vom 13. Februar 1984, BGBl. I S. 265.
166
Luftrecht
LuftEBV. Verordnung zur Regelung des Betriebes von nicht als Luftfahrt-
gerät zugelassenen elektronischen Geräten in Luftfahrzeugen (Luftfahrzeug-
Elektronik-Betriebs-Verordnung – LuftEBV) vom 1. März 1999681.
675
BGBl. I S. 2072.
676
BGBl. I S. 1262.
677
BGBl. I S. 2111.
678
BGBl. I S. 3010.
679
BGBl. I S. 35.
680
BGBl. I S. 2885.
681
BGBl. I S. 239.
682
BGBl. I S. 1742.
167
Luftrecht
LuftRegV. Verordnung über die Einrichtung und die Führung des Registers
für Pfandrechte an Luftfahrzeugen (Luftfahrzeugpfandrechtsregisterverord-
nung – LuftRegV) vom 2. März 1999685.
683
BGBl. I S. 1834.
684
BGBl. I S. 1931.
685
BGBl. I S. 279.
686
BGBl. I S. 346.
687
BGBl. I S. 947.
688
BGBl. I S. 944.
168