Está en la página 1de 183

G E RM AN I S C H E

MYTHO LO GIE

E U GE N M O GK .

So n derabdruck aus der zw e iten Auflage vo n Pauls Grun driss

ST RASS B U RG .

KAR L T RÜB N E R .

1 898 .

[Alle Re chte . be s o n ders das der Üb erse tzun g . vo rbehal te n ]


.
W

B m o.r d C o l l e ge L i b rary

6 15 o f A C 00 0 Ud8 0
. .

J uly 18, IN
I N HA L T .

Gäft(f o o

Z iu 3 ! 3
( . H ei md llr
a 3 17 . F reyr q rd
-
r 3 1 8. Baldr Fo rse ti
-
KAP ITEL
V OL K SGLAU B E N U N D RE LI GI ON ‚ MYT HOS UN D K U LT ; D IE AUFGABEN
DE R M YT H E N FO RSC HU N G .

Ü ber di e Begrifle Rt hg ro rr und My tho s bes teht ein e fast un überse hbare Li te
' '

ratur In jeder se lb ständige n M ytho lo gie w ird auf si e ei ngegange n und ihr U rspru ng
Gu te Ü berb l ick e übe r di e ve rschi ede ne n Auffasmngen gebe n
.

1 11 ergrfludc n gesucht .

0 G r u p p e D ie g r iechi sche n Ä u lte u n d My then i n ürr en B e zir l m

W
'
n rn z u den
, g
m?u fa lrlrclzm Rt hg ro m I B d (Le ipzig 1 8 8 7 ) un d M a x M ü ll e r M h är lzclce
.

' ' ‘ '

. . .
.

übers vo n E Schn eider Le ipz ig V o n de n W erken , dere n V er

W
'

Rl llg fo ll ( . . .

lässer vo n ge n nan iscb en V erhäl tnisse n ausgehe n, se ie n hervo rgeho be n : S c hw a r t z , .

du: a ll e l!ci d l u m ( 1 m
Aufl B e d M a n n h a r d t . Aß l xk a ld u n d Fe ld . .

m
. . .

rw t w rt

W
k a lte (Berlin V o o r ; M ü l l e n ho f f i V or o zu a hardtß My tho lo
g ßch m
Fo r schu ng e n ( Strassb S V I tf : De rs , Da d x lw A1I cr tu
. bu n de m
m
. . .

V 1 (
. Be d 1 88 3 ) S 1 57 ; L B e e r . Zu r m
. .
y l ho lo g rlrrht n Metho dü (
. Ge XXXII I . .

L a i s t n e r . Da: Rätse l de r Spl nnx ( Bed Vo o ; M ü l le r .


'

. rw rt .

My tho lo g ie de r de u tt (Heilbr E in e i u ng ; Ders , Z u r My l t


m
. .
.

”w iog ze de r g r iech u n d de u tsche n fi e lde n rag e ( E inld ug ; T o b l e r.


'

. e bd .

My tho log ie u n d Rt b}gvo n ( Z tschr d V V o lksk I 369


N i c o s o n , N y ”: l
m
. . . . .

a n d Re h vo n
1g (He lsingfo n No e n , Fo no r d rk r elrk zbn , m y lo lo g i och m
v
S ensk T idsk r
k o log 1 (
'

V o d s lro v , S} k lt dj f kt ßt og N a tu r dy r h lse B id g
. m
mm
.

m
.

til Ba te elsen af den ytho l M eto de ( 1 Bd 1 ell K bh E H H


mm
. . . . . . . . .

r
M e y e , Ger a sclu My tho log ü (
°

Bert 1 8 9 1 ) S 9 17 ( dazu E M a g ic , Anz d


m
. . . . .

l dg Fo rsch III S
. . A L e h a n n , Over tr o og T r o lddo f r a de c lds te
. . . m
T ä e r h l vo r: Do g : ( 4 Bdc K bh 1 893
'

. .

as in Fo lgen de rn dargestellt werden so ll ist der Glaube der Germanen ,

an das Übers innliche Man pflegt di ese n in der Regel Mythologie .

zu nennen , allein dies Wort gi ch t nicht das wi eder, was man unter ihm
versteht ; es is t auf der e in e n Sei t e zu eng, auf der andern zu weit
m
.

Dieser G la ube ist entweder die I n te r n ge e insc haft einer Anzahl von m
Indivi duen, di e si ch unter gemei nsamen Satzungen verbunden habe n, oder
er ist Pri vatsache einzelner Personen , ist also ganz individuell und nicht an

W
die Vorschrift einer gesell schaftlichen Vereinigung gekn ü pft jenes ist die .

R e l i g i o n dies der V o l k s g l a u b e Beide Arten d es Glaubens stehen in


, .

ge genseitigem echse lverkehre und können des halb nicht voneinan der ge
Germ n h ch
n Phi l l gie 111 2 A fl
e o o . 1 . u .
trenn t werden I st doch der Vol ksglaub e meis t eine Schicht äl terer Religion
.
,

die nach dem Aufkeimen einer neuen in einem Teile der Bevölkerung
zurückgeblieben is t Daher findet sich Volksglaub e ne ben der Religi on bei
.

allen Völkern und zu allen Zeiten Auf der anderen Sei t e k önnen abe r .

auch Äuss erun gen des Volksglauben s in de n Bereich der Religion gez ogen
werden indem man sie an die Ges talten de s Ges e llsc ha ftsgla ube n s kn ü pft
,

oder zu diesen in Beziehun g bringt Aus dies er Zwei t ei l ung des Glaubens '
.

erklärt es sich dass beim Aufkommen einer neuen Religion in der Regel
, .

nur die alte Religion nicht aber auch der Volksglaube in seinem Kerne ge
,

Religion wie Volksglaube äussern si ch entweder durch das Wort od er


durch Handlun g Die Äusserung des Glaubens durch das Wort is t M y t h o s die
.
,

Lehre davon die M y t h o lo g i e die Äusserung durch die Handlung e rgi e bt den
,

K u l t u s Wir haben es demnach auf der einen Sei t e mit einem vo lkstflmliche n
.

oder niederen My thos und mit einem volkstümlichen Kult oder abergläubischen
Brauch a uf der anderen mit ei nem religi ös en oder h öheren Mythos un d mit
,

ein em religiösen Kulte zu thu n Da beide in gegen sei tiger Beziehung z u .

einander stehen lässt es sich bei der Dürft igkeit un serer Quellen aus al t er
,

Zeit oft schwer entscheiden was dem Vol ksglauben was der Religion der , ,

Germanen angehört Beide sind dah er unter a ll en Umständen in gleicher


.

Weise darzus tellen .

5 .2 Der Glaube an d as Über s innliche kn üpft s ich bei einem N a tu rvo lke
in der Regel an die täglich od er periodisch wiede rkehrenden Erscheinungen
in der Natur an die Erlebnisse kurz an alles nu was die men schliche Brus t
, , ,

bewegt Man fühlt hinter diesen E rscheinungen u nd Vorgängen etwas


.

H öheres dem gegen über der Men sch schwach und hülflo s dasteht Unwill
,
.

k ürii ch erhält dies höhere Wes en Ges ta l t un d z war eine Ges talt wi e sie , ,

der Men sch aus seiner Umgebun g kennt die Ges ta l t des Mensch e n oder ,

ein es Tieres Natürlich hat das so en tstandene Wesen auch Bed ü rfn isse und
.

Leidenschaften wie das Geschöpf durch Speise u nd Trank wird es besänftigt ‚

wird es gewoge n ges timmt dure h Gebet wird sein e Hilfe angefleht So ist
, .

der erste Kult Opfer und Gebet da A ll ein man sprach auch von diesen
, , .

höheren Wes en und die Phantasie wusste bal d dies bald jenes von ihnen
,

zu erz ählen H ieri n liegt die Wurz el des My tho s Mit der Zeit löst e all
. .

mählich die subjek t ive Phantas ie die Ges ch ö pfe der obj e ktiven ganz von
ihrem natü rlichen Hintergrunde lo s dichtete ihnen neue Eigen schaft en neue , ,

Hand l ungen an die tei ls aus den eigenen Lebens erfahrungen geschöpft teils
, ‚

frei erfunden waren Die Dichtung hat sich des Glauben s bemäch tigt und
.
,

sie schaltet und waltet frei m i t dem ererbten K a pita l Diese my thologische .

Dichtung ist dem n ach nichts anderes als ein Teil der Poesie eines Volkes , ,

un d die Überlieferu ng ihrer Nieders chl äge mu ss wie die Dichtung behandel t

werden : die Quel l en sind kri tisch z u sichten das Junge ist vom Alten zu ,

tren nen und nur das letztere ist auf seine n Kern hin z u prü fen Hierbei
,
.

muss dem Forscher in erst er Linie die Natur u nd Bo d e n be schai fe n he it des


Landes vor Augen se in wo der Mythos seine Wurzel hat er muss all es das
, ,

in Betracht ziehen unter dessen Einfl uss ein natürlicher Mensch steht Da
,
.

bei ist zu berücks ich t igen dass die glauben und my then z e uge n de Kraft in der
,

gross en Menge selbs t durch die Einführu ng einer offenbarten Religion durchaus
nicht gebrochen wird Die se Kraft hat si e h in alter Fri sche auch bei den
.

Germanen erhalten als das C hristentum dem Heiden tume ein Ende machte :
,

si e erz eu gte n o ch in chris t licher Zeit neue My t hen nach An a10 gi e der alten wi e ,

diese auch selbst teilweise in unveränderter F fische fort bestanden U nd mit den .
( )
232 V O LKS GLAU B E U . R EL 16 . M r ru o s U K U L T AU F6 . . . D . MYT H EN FOR5C H 3 .

alten verbanden sich namentlich im Mittelal ter nicht sel t en auch neue aus
, , ,

dem Mo rgen lan de und aus dem Süden eingewanderte Glaub en svo rsteli un gen .

So hat sich altes Heid e nt um durch die Jah rhunderte bis zur Gegenwart er
hal t en
.

53 Bei al len Naturvölke rn sind die Sat z un gen von dem Glauben an das
.

Übersinnliche ein wesentlicher Bes tandteil der Gese llx haltsve rfassun g oder ’

d e s S taa t es. Selbs t wo wir patri archalis che Verhäl tniss e antreffen vereinigt ,

s ich di e Familie unter dem Fami lienoberhaupt zu gemeinsamem Opfer und

G ebet . So finden wir bei allen Völke rn auch Rel igi on Auch bei den Ger .

man e n ist die Religion ein unlösbarer Bes ta ndteil der Staatsverfassung ge
we s en. Allein ihre Glauimn s tusserun g in der Religion ist durchaus nich ts
.

A bges chlossen es nichts stetig Gleiches gewes en sondern sie hat sich z eitlich
, ,

u n d ö rtlich ve rs ch ieden entwickelt Indem sie aber in ihrer Weiterentwicklung


.

al t e Glaubens sa tz un gen abgestoss en hat si nd dies e nicht sel ten bei eine m
T eile des Volkes z u rü ckgebliehe n und so zum Vol ksglauben hembgesun k en
,

U mdie Rel igionsgeschichte uns erer Vorfahren zu verfolgen muss m an daher ,

i h re geschichtliche s taa tliche und kulturge3 clüehtliche Entwickl ung immer vor
,

A ugen haben Nur so is t es mögl ich zum wahren Verständnis der Religion
.
,

u n d ihrer Geschichte zu gelangen Wir müssen ferner die Queüe nze ugü sse
.

di es er al t germanischen Religion scharf vo n einander trennen und dürfen sie


n icht b unt untereinander werfen oder unkri t isch nebenei n ander stellen Kein . »

Z eugni s ahge rm an is chen Glaubens darf von der Stelle verrückt werden wo ,

w i r es [ inde m ( Mü lle n ho if i n Mann hardts My th o l Forschungen S X L) . . .

V o r allem is t es ganz verkehrt i sländis che Quellen a us dem 9 und 1 0 ] ahrh


, . . .

u n d aus noch s päterer Zeit fü r altdeutsche Verhä lt niss e zu verwerten oder

d ie V o lksübe rlie fe m n g der Gegenwart schlechthin neben die Berichte der


A l ten z u stellen Es is t namentlich hierin se hr vi e l ges ündigt worden : von
.

d e n Anhängern Grimm s vor allem von F Wolf und Simrock dadurch

W
, .
,

d ass sie die gesam mten Quellen z eugn isse in einen Topf warfen und durch k 0hn c
P hantasien und Kombinationen einen al t germanis chen Götterhi m mel auf
b au ten den es nie gegeben hat von
, Schwartz aber il u d seinen Anhänge rn
, .
,

da durch dass sie die Vol ksüberlieferung namentlich der Gegen wart zu all ‚ ,

gemein a ls die ältes te Quelle altge rrn an ischen Glaube n s hinst el l ten Gewiss .

k a n n diese l be unter Umständen nit sehr alt sein allein es ist zu n ächst , ,

die F rage aufz uwerfen o h sie nicht jung sein m u ss


, .

54 I st dann durch kri tische Sich t ung des Ma t erial s die Verwandtsch aft
.

versc hiedener Ü berlieferu n gen fe stges t e l lt so hat als wei t ere Aufgabe der ,

My tho lo gen die Gruppierung der Quellen unter allgemeineren Gesichts punkten
zu erfolgen : erst dann kann der Wurz el nachgegangen werden der die ,

Glaubens vorste l lung ents prossen ist N u r wen n dies e auf so l chem Wege den
.
,

ma n als einen a n a l y t i s c h e n be zeichnen kann gefunden ist darf die Dar , ,

s tel l ung vom Glauben uns eres Vo l kes beginnen Dabei wird sich dann he ra us .

s tellen ‚dass die Einhei t desselben bei den germani schen Stämmen z um
grossen Teil auf anderem Felde z u suchen is t als man nach Grim ms ,

V o rgan ge gewohnt i st und dass dies elbe ü berhaupt nich t so bedeutend ist
, ,

wie die Ko mbin atio n sschwärme r als Anhänger des von Sn o rri und Wolf ge
bildeten Gö tte t es immer noch nach schwatz en Vielmehr hat sich ein

.

grosser Teil n amentlich der Mythen au ssc hliesslich bei ein z e l nen german ischen
, ,

Stämmen entwickelt und hier sind diese a usgebildeter j


, e Später der Stamm ,

zum C hristen t um fl bcrgega n gen ist j e meh r bei ihm die Dich t ung gebl üht
, ,

j e enge r er mi t anderen V ö lkern in Verkehr getreten un d e ine e grö ss ere


j
weltgeschichtliche Rolle er selbst ges pielt hat .
XI Mr ra o roo 1e
. . . 2 33)
(
Konse rvativer s ind unsere Vorfahren im Kultus gewes en Die Religio n .

ha t sich wohl wiederholt verändert allei n der Kul t is t im allgemei n en in ,

sei nem Kerne derselbe geblieben er ist nur in mehr oder weniger veränderter
,

Form auf die Ges talten des neuen Glaube ns ü bertragen worden Ihn darzu .

stellen is t die leich tere A u fgabe wenn es gil t die Glaubens vors tellungen der
, ,

Germanen zu erfors chen ; die schwie fige re liegt in der Darstell un g der My t hen ,

der ununte rbrochen nussige n Elemente der Gla ube n säusse runge n Le tz t ere .

ist daher auch im Folgenden in erste Linie ges tellt ; im Z usarn rn e n han ge so ll
ers t nach ihr di e S k izze des Kultes folgen Doch wird dies e Dars tellung .

nur di e allgemeinen Forme n bri ngen ; die spez ielle Verehrung ein zelner
höherer Wesen muss bei diesen selbs t behandelt werd en da man nur von ,

di es er Grun dlage aus dazu gelan gen k a nn die My t hen von diesen Wesen ,

m m: . 11 .

DIE QU E L L EN DES GL AU B E N S D E R A L TE N GE R MAN EN .

55 Nach den im vorigen Kapi t el dargelegten Grundsätzen


. hat die
Forschung ihre erste Aufgabe in der Sa mmlung und der Kri t ik der glaubens
geschichtlichen Quellen z u suchen Von dem Res ul tate der k ri t ischen Unter
.

an ch ung allei n hän gt es ah o h sich und wie weit s ich eine germanis c he
,

Dämonen und Götterlehre aufbauen lässt Deshalb muss man rn it der C c .

se hie hte und dem Werte der Quellen vertraut sein und dies um so m e hr j e ,

näher die Überlieferung dem He iden tu me liegt vor allem aber mit den ,

Werken die während des Heidentum s selbs t entsta nden sind


, .

Leider sind die Quell e n in älterer Zeit ziemlich dürf tig Einen Homer .

oder Hes iod besitzt der Germane selbs t der Nordgermane nicht denn die , ,

und u rchdrin gliche Wolke die noch immer vor der e dd isc hen Mythol o gie
,

lage rt hat noch kein Wolke nschieber zu bewegen vermocht


, i m Hinblick .

auf die Z ei t ihres Urs prungs zerfal l en unsere glaube n sgeschichtlichen Quellen
in solche die aus der hei dnischen Zeit in solche die a us der äl tes ten christ
, , ,

lichen Zeit wo C hris ten tum und Heidentum mi teinander rangen und end
, ,

lich in solche die aus dem M i t telal ter und der Neuzeit s tammen ‘
, .

5b D i e Q u e l l e n a u s d e r g e r m a n i s c h h e i d n i s c h e n Z e i t Dies e
.
- .

sind tei l s unmi t telba re tei ls mittelbare Zeugnisse : jenes sind Äusserunge n der
,

Germanen aus denen ihre religiösen An schauungen hervorgehen dies es Be


richte fremder Männer namentlich römischer über di eselbe n Z u den un
, ,

, , .

mittelbaren gehören z unächst wenige literarische Denkmäler so vor allem die ,

Merse burger Sprü che} ferner I nschrifte n die von germanischen Soldaten her ,

rühren die in römischem S ld standen ’ darun ter die am Hadriansmll ge


,
o ,
v

fun de n en ‘ wei t er F u nde die auf den Kul t unse rer Vorfahren schliessen
, ,

lass e n von denen der eine die grössere N o rde n do rfe r S pange un s so gar
Götte m
,

am en erhal ten hat


“ ,

endlich die Wochentags Personen und Orts


,
,

namen ‘ die zum Teil im lebendigen Mythos und Kultus ihre Wurzel haben
, .

Etwas reichhal ti ger s ind die Quellen des Kul tus und der Mythen aus der

W
Heidenz eit im sk andinavischen Norden Hier sind di ese z war etwas .

j ü n ger aber e rgiebiger Die Funde und In schri f t en die auf Gö tte rghauben
, .
,

Bez ug haben sind von H Petersen ,


om aae Mo n te li us Rygh und anderen
.
, ‚ ,

Archäologen tre ftlich z usammenges te l lt und ve rarbeitet ] Neben dies en biete n


'

reich es Material die nord ischen Dichter die Ska lden Ihre Gedichte sind , .

uns bald ohne bald mi t Verfassernamen überliefert


, Jene pflege n wir Edda
lieder zu nennen ; über die Zeit und den Ort ihrer Ents tehung herrscht noch
Dunkel ( v l
g Norwegi sch .islän dische Li te raturgesch
-
Ab s chnitt VI 2 A) . . .
(
2 34 ) v m mas s rr c en
. m G ra u e n
. s
.

F esteren Grun d geben u n s die Ge dichte deren Verfasser wir zeitlich und ,

örtlich bes timmen können Von ihn en kommt zweierlei in Betracht : die .

Li e d er mythologi sc hen Inhal ts und die dichterischen Um sch reibungen in den


Liedern die l mmnga rß Letz tere se tz en die Bekanntschaft des Mythos bei
,
'

den Zuhörern des Gedichtes voraus Durch sie lernen wi r nordische Mythen .

ken nen vom Anfan g des 9 ]ahrhs zu welcher Zeit der erste geschich tlich nach .

Skalde gelebt hat bis zur Einfüh rung des C hri stentums ° My thi sche , .

Gedich t en beh andelten B ra g i Pjöd ölfr E i i i fr G üd ru n a r s o n , , ,

U l i r U g g a s o n ° A u sser den poetischen Quellen haben aber auch die pro


.

sai sc he n die isl ändi schen Sogu r fii r germani schen Gla uben und Kult grosse
, ,

Bedeutung Und zwar kommen hier fast alle Sagas in Betracht die im
.
,

Norden spiel en sowohl die historischen als auch die mythischen Woh l
,
.

s ind dieselben erst vom 1 3 ] ahrh an aufge z eichnet allein sie spielen zum . .
,

grössten Teil noch in der heidnischen Zeit und schildern den alten Gö tter
glauben noch in man nigfal tigen Farben da sie auf mündliche Übe rlieferung ,

a us der Zeit des Heidentu ms zurückgehen (Übe r die Sogu t vgi Abschnitt .

V I 2 , . Neben di esen unmitte l baren Quellen kommen für die ältes te


Zeit die mittelbaren in Betracht das sind die Zeugnisse römischer un d ,

g riechi scher Schrifts teller die gel e gentlich der Götterverehrun g un serer Vor ,

fah ren gedenken Bei ih nen ist stets in s Auge zu fassen wann und wo zu
.
, ,

w elchem Zwecke und nach welchen Quellen der Schrifts teller ge schrieben
ha t : von der Bea ntwortung dieser Fragen ist dann auch der Wert de s
S ch rifts tellers als glau ben sgeschichtliche Quelle abhängig Hierher gehören .

bes onders C a e s a r 6 011 I c 50 VI c T a c i t u s (Gem c 2 3 . . .


, . . . . . .

9 . 1 0 39.
4 0 43 Ann . I 5 1. I I 1 2 X III
.
55 7 5 .H i w IV. 1 4 6 1 6 5 . . . . . . . . . . .

l u t a r c h a M a n : und die m
) Strabo ( n am
'

73 .V 2 2. i i ) P (v i t
. la C a esa n l
r en t ,

l ich das 7 Bu c h ) S u e t o n A m m i a n u s M a r c e l l i n u s Ag a thi a s P r o c o p i u s


.
, , , , .

57 D i e Q u e l l e n a u s d e r f r ü h e s t e n Z e i t d e s C h r i s t e n t u m s Fas t
. .

a uf gleicher Stufe wie diese Schri f ts teller und die Verfass er der nordischen Sagas

ste hen diejenigen Autoren die als Ch ris ten die Vorges chi ch te ih res Volkes oder
,

e i nes anderen germanischen Stammes aus früher Zeit geschrieben haben Auch in .

ih ren Werken findet sich manches aus dem Heidentu m was der Volksmund Jahr ,

h u nderte hindurch fortge pflan z t hat Hierher gehören :jo rd a n e s (Geh ca hrsg

W
'

. .

vo n T h Mommsen Mo n Ge rrn A u ct V G r eg o r v o n T o u rs ( Hü lo n a
'

. 1 . . . .

a co rm n Mo n Germ SS Me ro vi n g I 1 1 88 4) un d die Fortsetzun g des


. . . . . .

erk es die dem Scholasticu s F re d e g a r zu gesch rieben wi rd ( lib 1 —4 in

W
.
,

d e r cd Basu I I 1 54 i i 5— 6 in Ruin arts Ausgabe des G regor von Tours)


. . . .
,

P a ul us D ia co n us ( hrsg von Waitz Script re r La n go bardo rum .


, . .

i d u k i n d (Mo n Germ SS I II 40 8 Beda ( Hi rlo n a ecclmasl üa gen trs


' ' '

. . . .

Anglo rm n hrg von M ir Holder Freiburg 1 88 2 u n d seine Opm


. . cula Scien ti ,

fl ca hrs g von J A Giles Lo ndon


. . A d a m v o n B r e m e n (Ga la
.
,

H a mm a öurg m lr erricr po n hfl Mo n Ge m Script VI I 2 67 T hi e t m


'

sr . ar . . . .

v o n M e rse b u r g ( Mo n Ge m Script I II 7 2 3 Von besonderer Wichtig


. . . .

k e i t für die an gel säch sis che Glauben slehre s ind ferner die a g s S t a m m t a fe l n .
,

die sich bei den ags Ch ro nisten von Beda bis hin ab in s 1 3 ]ahrh finden . . .

(vergl . Grimm My th I II 3 7 7 , Diese be rüh ren sich oft mit den


. .

is län dischen Qu ellen die unter ihrem E in flusse en tstanden zu sein scheinen
, .

E ine Fülle mythologi schen Stoffes der nordischen V ö lker bieten die ersten
9 Bücher des S a x o g ra mma t i c u s ( Hi sto ri a D a n zca hrg v Müller und Vel
'

Ha mia e 1 8 3 8—58 von A H a i der Strassb


. . .

sc how , , .
, .

58 Ein lebh aftes bisher z u weni g bea chtetes Bild der hei dnischen Z u
.
,

stän de kurz vor Ei nführu ng des Chris tentums gewähren weiter die Lebens
XI . Mr r n o w c m .
(2 3 5)
besd u e i bun g e n der al ten He iden b e k e hre r Sie schildern mit welchen Schwie .
,

rigk ei ten diese Leute zu kämpfen hatten und geben dadurch den Verfassern ,

oft Gelegen heit der heidnischen Gewohnheiten zu gedenken E s kommen


, .

bes onders in Betracht : fü r die Alemannen die mla Co lu mlmm des j o n a s ' '

v o n B o b i o (Mabillo n Ac t Sanct s I I 5) und die mla SI . . ei nes un . .


'

bekannten Alemannen (Mo n Germ Script I I 1 Unzuverlässig sind die


. . . .

Nachrichten über die Heiden b eke hre r unter den Bayern da sie durchweg

W
,

a us spä terer Zeit stammen F fi r Mitteide u tsc hlan d (Hessen Ostfran ken auch
.
, ,

einen Teil Frieslan ds) von Bedeutung si nd die vita B o m ja h r des Pries ters
' ' '

ill ibal d ( M o n Germ Scri pt I II 3 3 1 . die z um Tei l auf den a uthen


. . .

ti schen Bericht des L u l lu s Boni fati us Schüler zu rtk:kge ht und die B rida

W

, , ,

de : B o m Bib re m m Germ III He de tum un er


' '

.
/a h us ( ] a ffé i , 8 . Das i n t . .

den alten Friesen erörtern am ei n gehends te n die vi ta L i udgrn des Al t i ri d '

und die i älsc hliche md sc3 dem An s k a r zugeschriebe ne mla illclmdr (Mo n
' '

Germ I I 3 7 8
. . Die heidnischen Zustände der nordis chen Völker der .

Dänen und Schweden berü hrt meh rfach die vita Anrßa n z des R i m b e r t
''

( M o n
. Germ I I 6 8 3. Z n die sen Leben sbes chreibungen ges ehen s ich
.

die Verordnungen der Fürsten und Geis t lichen Ges etz e gegen altheidn ische ,

Gebräu che die Abschwöru n gs fu rmeln die Busso rdn un ge n die Hom ilia de
, , ,

sa cri legii s der I n diculus su pe rsti tio n um e t paga n ia rum d s 3 0 Überschriften


, , . .

von Kapiteln die ti ber das n o ch fortlebende Heidentum in säch si sc hen


,

Lan den gehan delt haben ; diesel ben sind aller Wah rschein lichkeit nach z Z . .

K arl s des Grossen ents tanden und geh ö rten der Sachsen missio n an " .

Als mythol o gi sche Quellen a us jener Zeit kommen end l ich n ch in Be o

tra cht die altgerman ischen Segen und Zaui wrsprü che wenn diese auch .
,

schon chri s tliches Gewand an genommen haben und Gedich t e aus der frü h ,

ch ris tlichen Zei t aus denen noch die An scha uun gswe ße des al ten Heiden
,

tu ms sp ri cht Hierher geh ö ren namentlich der I I c/ra d und B mw ulf " Nicht
'

. n .

als Quelle ge rman is cher G l auben s l ehre sowei t e s Göt t ersag e und Kult betrifft ‚ ,

vermag ich die Gedichte der Helden sage an zu erkennen Nur in N e he n zü gm .

gewähren sie hin und wieder einen myth ischen Z ug Dass aber die H aupt .

helden in mens chliche Sphäre gez ogene G ö tter wären l äss t s ich weder be
W
,

weisen noch wahrscheinlich machen Vielmehr sind die Gestalt en de r Helden .

sage s e l b s tändige dichteri sche Erz eugni sse auf die hl hier und da my t hi s che , o

Vorstell ungen eingewirkt haben oder übertragen worden sind die aber o ft ,

eben so al t sind wie di e Götterge stal t en a us denen sie hervorgegan gen s ei n ,

sollen .

59 . Die dr i t te Quelle germani scher Glauben slehre is t endlich die Vo l k s

ü b e r li e i e r u n g d e s M i t t e l a l t e r s u n d d e r G e g e n w a r t Auf ihr baut .

namentl ich die von Schwartz so genannte niedere Mytho l ogie a u f Allein die .

Forsch un g begeht da bei nicht so l len den Fehler dass sie die V o lk übe rii e i e mn g , s

nich t n ur fii r die My t hologie in wei t estem Sinne sonde rn auch fil t die altge r ,

manische Religion zu sehr ausb eu t et I st doch e in Teil dieser Quellen nachweis .

bar wei t er nich ts als Übertragung a us anderen nicht ge n n an ise he n Gegenden ,


.

Ma n hilft sich dabei m i t d e m G run d sa tz e dass die j ü ngs t e Quel l e im Hin ,

blick auf den mythis chen Inh al t alt sein k a n n meide t dagegen die Beant ,

w o rtun g der Frage o h s ie n ich t jung s ein m u s s Der grösst e Fehler ist auf .

dies em Gebiete dadurch gemach t worden dass m


,

a n fas t nur die V o lksü be r ,

lieferung der Gegenwart berück sich t igt ha t A l lein wir b esi tz en a us den ver .

schied e n en Jahrhunderten b is i n s Mi t telal t e r hinauf Schrifts tel l er a us denen ,

wir Vol ksglaube un d Volksbrauch kennen lernen Erst wenn dies Material .

d u rc hfo m h t i st wird von einer


,
hi s toris chen V o lksk un de die R e de sein können ,
( )
2 36 D uz Q UELLEN n m Gu vs es s n e s. A LT EN GER M AN EN .

erst dann wird un sere V o lksübe rtie ie ru ng auch für das germanische Heidentum
besseren Gewinn bringen Gleichwohl darf man das Kind nicht mit dem .

Bade ausschütten Es is t durchaus ve rfehlt und zeugt von vollstä ndiger


.

Sa chun k e nn tn i s wenn man die V o lks ü be rlie i e run g ignori e rt und si e durch
,

Worte wie Kö hle rglauhe in Mi ss kredit zu bringen sucht


» Bei der Volks « .

ü be ri ie fe run g is t a ber wieder scharf z u s cheiden zwis chen Vol kss it te und
-
b ra uch und Volkspoesie jenes ist das fes tere das was mit dem ganze n .
,

V o lkschm a k 1e r ge wisse rmassen verwach sen is t dies das flü chtigere Elemen t ,

d er Volksüberlieferun g das ungleich leichter vergess en un d verändert wird , .

D aher st e ckt im Volks brauch ungleich mehr Altert ü m lich es j a H eidentum ; ,

di e Vo lkspoesie dagegen das Märchen die Sage das Volksli ed ist nur zu , , ,

o ft ers t spät in dies en od er jenen Gau eingewandert Die Li teratur über .

V olks poes ie und Volkss it t e der G egenw a rt fi ndet sich in bes ondere n Ab
sc hni tten . Auf Sch rifts teller der frühere n Zeit die hierin noc h der Unter ,

s u ch un g bedürfe n verweis t schon Grimm (My th I I Vorrede I X ) ; es


, . .

s e i wei ter hingewies en auf G e rv a s i u s v o n T i l b u ry s 0 h a I m pmirlia (An


'

fan g des 1 2 auf C a e s a r v o n H e i s t e rh a c h s D zhlog mM rae ulo n mr


'

auf die Z i mmmclae Chro n ik (1 6 auf die Werke des .

P raeto ri us ( und di e gerln egelle Rockenp/u loropln ä (1 8


' '

1 7 ] ahrh ) . . .

M an ch es en th al ten die Predigt en m anches die Werke Luthers Ers t wenn , .

h ierin his to ri sch aufgearbeitet ist wird die V o lksti be rli ei e run g der Gegen ,

W
w art in ihrer Bedeutung fü r das german i sche H eidentum in das wahre Licht

My llr M ü l l e r Geschic hte u n d Sy ste m de r a ll dcu tsckm


‘II XR
"

. S . . .
,

T h o r p e N o r the r n My l ho logy I 2 2 3 ii E H M e y e r Ge r m an
, . . .
, .

G r i mm K l
.

My l ho lo g rk S 1 5ff ( reichha lti gs te Ü bersicht) “ 3 18 0 3 S 9 . .

Sehr I I 1 IT K a u ff m
. . . .

. an n
. PB B X V . 2 0 7 ft Z fdPh XXVI 4 5 4 ff H G e . . . . . .

r i n g . ZfdPh XX V I 1 4 58 K ö g e l Gerrit de r de u tsche n L t le r a tu r I


B r a mb a e h , Co rp u s I nsc n ph a n u m l
. .
. , . .

W
8 9 [T 1 867 ; H e t t n e r D i e r ä
' '

. r .
. ,

mrsche n S ta mk n k mdle r der P r ow n u a lmuseu m z u Tr ie r (T ri er '

V ie l es
' '

fin de t sich z e rstre u t in de n B o n ne r ja hr büe ke r n de r H’efl de u tsrhe n Zc :?rclrr gf t f ü r

W
'

Geschich te u n d u n d de m Ab r r e spo n de n zbla l le daz u es td Zsch rät . . .

r r

W
Oesch . u. K . S c h e e , Si tz u ngs ber de r Ak ad der
Il l . 1 20 ff . 2 92 D az u . .

isse nscb 211 e in , B rl


57 1 if W e i n h o d ‚ ZfdPh X XL 1 ii ; ] ii k e l , e bd
1 8 84 . . l
m
. .

. . l t
XXI I 2 57 ii ; P e y o , V e rslage n cn M ededee lin ge n de r K gl A dcrn ie van .

d e nscbape n IV 2 1 09 5 1; H o ffo r y , E dda sl ud ren


. . .K a u ff a n n , '

m
PB B XVI 2 0 0 ff ; S i c b s , Z ld Ph X X IV 4 3 3 R Ü be den Mars Hala ardus v
. .
'

.
'

. r m .

G r i e n b e r g e r , Z fdA XXX V 3 8 8 ff ; de n M ercuri us leudisi o v G r i c n b e r g e r . . . .

e bd 3 9 1 ; den Mercu i us C han ni n i M u c h , e bd 2 0 8 ; S i e b s , 2 fd l’ h XX IV


r 1 4 5ff ;

m
. . .

fm
.

de n Hercu es Mag usa n us K a u f l an n , PB B X V 553 ff ; de n R ua li vaha n us . .

M u c h . Z fdA X X X V 3 7 4 H ; H o z ha u s e n . PB B XVI 3 4 2 ff ; K a u f l a n n . . l . .
'

m
e bd .X VII 1 57 ii ; übe die german ische T ias Ma s, H ercu es, Mercu
. r
ange r r l r Z .

m t r
.

e i s e , N eu e He ide lb
J ahrh V 4 6 R ; uber die Des H ludana ] ä k e l. Z fdPh . . . .

XXII 1 2 9 H ; S i e b s , ebd XX IV 4 57 E ; K a u f a n n , PB B XVI II 1 3 4 ff ;


. . . . . fm . .

r l
ü be die N eha e n ni a ] ä k e l , Z fdPh XXI V 2 8 9 ff ; S i e b s . ebd 4 60 ff ; M u c h , . .

fm
. .

ZfdA X X XV 2 1 1 [T ; K a u f a n n , FE B X VI
. 2 1 1 ii ; d ie R a i a
.
] ! k el, . . v
Z fd i’ h X X I V 3 0 4 ff ; S i e b s , e bd 4 61 ff ; M u c h , ZfdA X X X I X 51 [T ; di e

W
. .

m
. . . .

D en Ga an gahis v G r i e n h e r g e r , Z fdA X X XVIII 1 8 9 ff ; K a u f


. an n . . . fm
PB B XX 52 6 die Dea V agda vercus tis v G r i e n b c r g e r , Z fdA XXXV
. . .

3 93 ii ; K e r n , V e si en
. eded d Kgi Acad van re te nsch 1 8 7 4 3 4 4 ff ;
. m . . . . .

m
. .

di e Den Ha ri e lla M u c h , Z fdA X X X VI 4 4 ff ; die Den Ha iasa v O i e n . . . r . r


b e g e , e bd 3 0 8 ; di e V iha n sa de s e bd 3 1 0 ; die San draudiga ders e bd X X X V
r r . r . . . . .

3 89 f H e n n i n g . D ie de u !rclze n R u n mde n k mä lc r S rassbu g 1 88 9 t r


'

. .

m m
.

F ö r s t e a n n , All de ntsclzcr N a e n öuc h 1 B Pe r :o n e n n a m en N o rdha use n . . . .

185 4 2 B Or tsn a e n N Aufl 1 8 7 2


. . . m
F S a k . D ie K arm a : dc r Ger . . . . . t r
ma ne n W ie n 1 8 68 E ine ei ere Que e sin d di e V erbrüderun gsbüchcr V gl
. . w t ll . .

r
E b n e . D r? k läsle r lzclre n Ge be l w e r br äde ru ng e n bis z u Ausg a n g e de : K a ro li n

m
m
.

g zl
r che n Ze rl a ä e r s R e ge ns b u
'

g 1 8 9 0 7 He n
y Pe e se n , O
. N o rrßoern es r . r t r
Gude dy r ke lse og Gurk l r o 1 f !ede n o ld Kj o bh 1 8 7 6 ; M o n t e l i u s , D ie K u ltu r
'

. .
W
XI . Mw n o ro c rs . .

Schwede n : i n vo reh n sl lzclze r . ei t ( ü bers vo n Appe , Bed


' '

o ru . Z l . m
m
.

Da rt mäle r n ( Mesto rfi,


'

D ie V o rg eschirhle des N o r de n : n a ch g ü rrlrze rh k übers v


' '

Hm m
. .

a b S M ü e . V o r Old h d (
. R hb 1 8 94 11
. ll r
N ordische Altertu s
'

. .

k unde ü b erse z vo n O ] iricz ek tt


S rass burg 1 8 96 O R y g b . N o r sk Old t '

m
. . .

.
g er K ris 1 88 5111 ; N i c o a y s e n ,t . a r ske Fo lev ng e r ( K is 1 862 l ’

m m '

r t .

V e d 1:l , B o r n he i m Oldh dsm ( hb 8 86 A 8 3 F


' '

rn de r R 1 ) d b 1 0
: u n ar 9 . . . .

ö n s s o n ‚ M ytho l fo re sti llingar i de a:lds te skj ald e iwad Ark f n 61 I X 1 17


m
. . . . . . . .

All die se Dich er fin de n sich i Co rpu s po dia rm bo r ra le. 2 Bde hrs


t von G . g . .

V igfi1sso n un d Yo rk Po we ll Ox fo rd 1 8 8 3

D ie his orische E x is en z der beiden . . t t
t t
äl es e n is t an gez ei fe vo n B u w
e . B t drag l i ! da r a ldsl e lt Hrlrto n e gg '

( C h is r t . Das gesa e M a eria . elches j e ne ei schi der . ist verar mt t l w Z t l t


be ite t vo n R e t t b e r g . K i rchen g esch rclrle Deu !sd cla i r ( b is z u To de Kar s des
'

m m l
r
G osse n) 2 Bde Gö i ng en vo n F i e d i c h . tt De u tsch r r

. .

la n ds ( bis zu de n Mero vi ngern ) 2 Bde 1 867 69, vo n a u c k . K i rche n . . H


g a d u chfe D eu tschla n d: 1 B (

bis zu T o de des Bo n i faz ius) Leipz ig 1 88 7 2 B. . . m . . . .

(D ie frän k K i che als R e ichsk i che ) L pz . r Die N ach ich en über das r . r t
tm
.

H e iden u un er den F i esen si nd z m sam tmenges tellt und erarbei et vo n v r v t .

R i c b t b o l e n , Un te r su chu n g e n übe r f r resrlrrhe Rechtsg esc hichte I I 3 4 8 [T, u n e


' '

tr
m
. .

m
.

de n Ange in chse n vo n K e b l c . D i e S ar lr r i n E n g lan d ( ü berse z vo n B an des) . tt r


I 2 68 B ; n e den skan dina ischen V ö k e n vo n K M a
. utr e . D re B e ke lrr v
cg de s l r ur r m
m
. .

n o rweg S la m er zu . Chn lsle n l u m e


(2 Bd e M ü n ch en 1 8 5 5 m J o ge n s e n , . r
D m
n o r dzirh
*
"
Ä i r l es Gru n fl a gg e ls e og f o rrle Udvü li ng ( *
R hb 1 8 7 4 Ban . g
m
.

Ui ri gt over d n o r sk I i 1 r kes Hi sto r i e u n der Ka tho h eir en (K is ''


T 11 r a n g e r .
'

m r t .

Den a n g e k a ks /Mfly de lu pa a de n no rsk ( . K is 1 8 90 . dazu K M a u e r . r t . . r


r t
N o sk bis T idssk r 3 R I II ) , M u n c h , De l n o rsk Fo lk: Hi sto r ie ; S a ra. Uri
. . . .
»

s i ! o ver de n 110 e H i s to r i e " V l H e fe l c D ie Kh


g g .

m tl m
. .

r
pitu larien de r f änki schen K ön ige . n a e n ich K ar s (1 Gr , e n hä Mo n Gu L eg 1 l . . t lt . . . .

m l
Wei e e. n a e n t ich no rdische Besti m unge n gqe n he idn ische Gebräuche finden sich
tr m

W
in den Gese zsa un gen ( t mml
Absch V I 2 A B und Absch X I I ) Ma ss a n n. . . . . . . . m
a s s u s c b l e b e n . D ie B m o r d n u n g r n

W
burg 1 83 9 ;
51 52 M SD N o de r
. . .

Hal l e 1 8 51 S c h mi t z , D ie B u rsöü d re r u n d d ie B u ss
''

a ben dlä n d rlrr he n K zrc he


' '
. .

d zmp li n de r A1 rr he M ainz 1 8 8 3 R e g i n a , D e ry n oda h bu r mus ic e l d isa


' '
’ ' ' '

. . . .

ph m: ece le rra sl rkrlr hrsg vo n ass erschlebe n Le ipz ig 1 8 4 0 B u r c ha r d vo n


' ' '

. .

W o r ms in se inen D ek re len Myth I II 40 4 6 vgl F r i e d b e r g Au : de u t sc hen


.

. . .
. . .

B u srbzir lrer n Hall e 1 8 68 C a s p a r i , ! 1 ü c/ren hrrl o n sche An « do ta C hris t ian ia 1 8 8 3 ;


' '

. .

m
.

de M a i n v o n B ra c a ra s Schrift De ro r ree l rrme rush ro ru m e bd 1 8 8 3


rt ' '

. . . .

C a s p a i , E i n e Aug u s l mf äßclrhclc be rke leg fe Ho rmh a de rac r i leg rß Chris ian ia


r t
' ' ‘ '

m
.

m mm t r m
“ al hrs in der Z fdA X XI II 3 1 3 R I n d reu hes g '

1 88 6 ( i t K o
'

e n a ) ; zu 1 . . . .

super Myth III . . .

H auck l1 3 57 fl S a u p e . D er I m M SD N o I V .
' '

. b e :upe rrl ( L pz . . . . .

3 1T D iese Sege n u n d Zau berspriiche ha be n sich bis zu r Gege n a t erha e n . sie wr lt


m t mm
.

finde n sich in j ü n ge e Fo r fas i n a len Ss e nsa lun gen vgl M e y e . Ge m


rr l r
g . .

52 7 V i a , D e u tsche Ah er l u m
. er m l He lra n d lm r
2 A u fl Marburg 1 8 62
'

. . .

m
.

L eo , K ö h e . Alk r l mn e r i rn B wn {f Ga rn X III l r . .

129 6 K M ü ll e n ho ff. ZfdA


. . U n ersu chun gen erli n t . B
G e r v a s i u s v o n T i b u y . Ol i a I m pe n a h a hrsg vo n Li ebrech . l r t
'

1 8 8 9, 1 fl
' '

. .

H an no e 1 8 56 vr
C a e s a v o n H e i s e b a ch, t . log M r eu lo r u m hrs r t r m m g .

vo n S range. K o b en z 1 8 5 t 1 V gl K a u an n . l
Cae sa r v H E :n B et r ag zu r . . fm . .
' '

K u l tu rg nd u e h k 2 A usg K öln 1 8 62

M e y e . D er Abe rg la ube i rn M rl te la ü er
. . . . r '

Z i mm l

W
und de r n äc hs{fo lg en de n jab r b u n der le Base 1 884 ee Chr o n i k . . .

4 B de 2 Aufl Fre ib rg i/B r . . E a s u s F a n c i s c u s . Sä le»


. u . r m r
spie e l
g H öllrkcher P r o leus P a e o r i u s . S a tu

a li a d r M z7 ae hß ra l u n
f r t m m .

m
. . . .

Le ipzi g 1 663 ; An i k ropode mu: p lu to cus d r ei n e n eue m

W
' '

ell be seh bu ng vo n . .

a lle r le;y wu n de r ba lrre n Me n sche n . Magdeburg 1 666; B lock sberg : Verr 1ck tu n g
'

L pz 1 668 ; Da . o n o lo g ra Ru M m m
/ä L pz 1 662 ; De r a ben teue r behe Glück:i
' '

.
'

1 669 ; E i n Aus brmd vo n ü n ri rche ßk u l lre n 1 667 Der a lten "’e fber P hi lo .

D i e g ertn q
'

soph y 1 61 2 re lle Roc ken


phrlo soph rir o der Ä ujn chtég e Un te r suchu ng
' ' '

C he mi tz n 1 7 0 6. O l ai M a g n i fl ßto r ia g en h u m sep te mtr ro n a hlr


‘ ‘

. Ro m 1 555 .
Gescfi i ci
'

rrs n es. G E R 11 . Mr m
o r o o rs. .

x s rrr m 1 11 . .

W
GE SC HI CH TE DE R GE R MAN ISC HEN MYTH OLOGIE .

M a n n h a r d t D ie Gr üte r
de r de u ßclce n u n d n o r dz rekn u V ölke r 1 Teil Berlin
'

. . . .

1 8 60 S 8 2 5 Ders An tike a ld u n d Fe ldt u lte erlin 1 877 S V fl fli B



. . . . . .

E H M e y e , A idA X I 1 4 1 17 D en
. . r V ährspd B erlin 1 88 9 S 1 fl . M ii l l e n . . . .
'

f
h o f und S c h e e , V o rrede zu Man nbardts r r
y ho o gi schen Fo rschunge n Strassb mt l

. .

1 8 84 J S c h e e , ja :o b Gr i
. . 2 Aufl r r
Berlin 1 884 0 1 1 0 G u pp e . mm . . . . r
D i e g r ieelu lrclre n C a l l e u n d My then i n üaren B e zie h u ng en z u den o r ten l a lzlrclte n
'

Re lig io n e n B L pz 1 88 7 S 5 if N "’
ör ter bud r de r ska n d rn a
‘ '

9 y n u
p,

. . «
. . . .

vrlrche n My l ho lop e
'

K open h 1 8 1 6 S 1 fl K ö p p e n . Ll le r an ire lce E i n le i tu ng


' '


. . . . .

'

rn die n o rd My tho log ie B ed 1 8 3 7 S 1 57 ii


. E H M e y e . Ge . My tlr . . . . r m . m
m
.

m
.

log ie erli n 1 89 1
. B
S 1 fl G o i t h z t . Ha ß ue h de r g e
. . My tho log ie L e ipz
'

. . . .

1 8 95 . S . 1

51 0 . wenigen Wissenschafte n ist es so nötig wie be i der Glaube ns


Be i

W
le hre di e Geschi chte ihre r Entwicklung zu kennen : durch ihre K en ntnis
a ll e in werden die Fehler der Vorgän ger verm
,

ieden Von den germ anisch e n .

S tä mmen gebührt den Deutschen der Löwenantei l an der Entwicklun g diese r


issen schaft ; der Nordgerm ane hat si ch fast ausschliesslich auf dem Bo den
d er no rdisc hen Mythologi e bewegt der Englän der dagegen hat seine Haupt ,

s tä rk e dari n gesucht in das Wesen des Glaubens aller Völker n am entli ch


, ,

d er Naturvölker einzu dringen , .

Der Vate r der german isch e n Phi lologie J a c o b G r i m m hat auch di e , ,

L e hre vom Gla ube n unsere r Vorfahren zu erst zur Wisse nschaft erhoben

W
.

E r n a nn te diese My tho lo gi e und nach sein em V o rbilde sind wi r gewohnt


» e
,

von ein er deu tsch e n oder besser germanischen Mythologie zu sprech e n .

as vo r ihm auf di esem Ge biete gearbei tet wo rden ist hat wi ssen schaftlich ,

k e i nen Wert ( v l Abschnitt I I


g 5 2 4 sowie die Werke
. von N y erup Meyer .
. , ,

Go k h a ) Grimm gebührt uns trei tig das Verdien s t a us den zers treuten
.
,

Qu ell e n zu erst den altgerman isch e n Götte rgla ube n und Kult aufgebaut zu
haben Zwei umfangreiche mWerke die wen ige Jahre vor Gri mm dasselbe
.
,

Ge biet behandelten M 0 11 e s Gerebrcb/e der i m nördliche n E uropa


'

( 5 und 6 Tei l von C re uz e rs Symbolik und Myt hologi e Le ipzig und Dan n
. .

stadt und F i n n u r M a g n u ss o n s L ex i co n m o reu m Kope n


'

y l lwl g (
ha gen 1 8 2 8 ) sch e ite rten an den verfehl ten Deu tun gsve rsn chen der Mythen ;
gle i chwohl s ind es noch heu te tre ffliche Materialsammlun gen di e jedoch mit ,

Kritik un d Vorsich t zu benutzen sind Grimm war der erste der in den .
.

Sprachgese tz en die einzig sichere Grundlage für das Verstän dnis der Mythen
e rk an nte Sei ne D eußcbe Äly lbo logü erschien z uerst
. E s sollte ei n e
d e u t s c h e Mythol o gie sein die zun ächs t die umfan greiche mnordische aus ,

s chliesse Gleichwohl wurde auch diese nur zu oft herangezogen sowei t si e


.
,

d ie d e uts che zu bes tätigen schien oder fühlbare Lücken ergänzte Di e .

wichtigste n Qu ellen waren für Grimm di e Schriftsteller des Altertums die ,

n ordisc hen Edden die ait und mitte lhochdeutsche Dichtung die V o lksü be r
. ,

l i e ferun g (Märchen Sagen Gebräuche) vor al lem aber die Sp rache nicht
auch der Nachbarstämme wie er überhaupt
, . .

n ur der Germanen sondern , .

g e rn Kultus un d Mythologie aller Völker gelegentlich heranzog Die Helden .

sa ge auf mythischen Ursprung zurückzuführen hat er nicht v e rsucht Auf die , .

D e utu ng der Mythen l egte Grimm kein en besonderen Wert ; er hat in grossen
Um rissen das Gebiet des mythischen Begriffes ge zeigt er hat Andeutu ngen ,

g e g e be n wie , dies er oder jener Mythos weiter zu verfolgen sei Vor all em .

hat er durch das ihm e igene fei ne Gefühl für Poe si e und Sprache der Kombi
n ati o n Thor un d Ri egel geöffnet Aus der Schule der Romantik h e rvor
gegangen verban d er dies e m
.

it der von ihmgegründeten ex akte n F o rschun g .


X I M1w . o zo c 1e .

Allein Gri mm schi esst nicht selten ü ber das Ziel hinaus : er sucht n amen t
lich in der Poesie der Sprache nur zu oft mythis chen H in te rgrund wo er ,

nicht zu fi nden ist ; er verbinde t oft wo zu trennen ist; er geht von einem ,

angenommenen fert igen Myth o s aus und ve rfolgt ihn zu wenig in seiner
hi s tori schen Entwicklung ; er träg t in den al tgermanischen Gö tte rglauben
ei nen Monotheismus und ei n System das schon die Gesclfichte der germa ,

1\iSC hen Stämme zu ni chte machen muss Gri mms Werk ist nicht für den
La ien ; nur mit Hilfe der Kri t ik wird es die reichste Fundstätte m y thi schen
.

Stoffes der Belehrung und viel seitiger Anregung


, .

Auf Grimms Schul t ern stehen mehr oder weniger die meisten Forscher .

die sich sei tdem mit mythologi schen Dingen bes chäftigt haben Ein Teil .

derselben fand neue Mittel und Wege zumVerstä ndnis des Glaubens unserer
Vorfa hren ein an derer Teil dagegen eign ete sich namen tlich die I rrtüi n er
,

des Meis t ers an und hielt es für seine Pflicht diese un ter die gro sse M enge ,

zu bringen die s ie z ur Zei t noch beherrschen


, In der Vorrede zur 2 Auf . .

lage ( 8 I X ) schliesst
. G ri mm seine Be t rachtung der nordi schen und deut£
schen Quellen mit der Mahnung man müsse daran fes thalten d ass die , ,
»

nordi sche My t hologie echt sei folglich auch die deutsche un d dass die . .

deutsche al t se i fo lglich auch die nordis che


, Infolge dieses T mgschlusse s « .

hat man das nordis che G ö t tersystem a us chris tlicher Zeit wie es namen tlich ,

in der übe rarbei t e t en Fassung der Suorra Edda sy stematisch geo rdnet vor
liegt fü r ein ge mein ge rman ßc hes gehalten und hat an der Han d di eser
,

G rundlage ü berall in Deuts chland nach entsprechenden Mythen ge fa hndet .

Da aber äl t ere Qu ellen fehl t en so muss ten Märchen und Volkssagen her ,

11alten ein dem nordischen ähnliches Sys t em auch fii r Altdeutschlan d zu


erweisen Oft gen üg t e ein ganz nebensächlicher Zug die Ü bereinstimmung


.
,

m
als fe st e T ha ts a c he hin z u st e ll en S o en ts tan den in all en Gauen Deutschlands
.

und a usse rde u t che r Länder Sam lungen von Mä rchen Sagen Si tt en und
s , ,

Gebräuchen in denen Gri mm Entart ung de s al t en G ötte rglaube ns un d


.

die le tz t en Ausläufer des Heiden t um s gefunden hat t e Als Sammlungen d er .

E a e ugn isse des Vol ksgeis tes haben dies e zweifellos dauernden Wert als ,

Bei träge zur deu ts chen My thologie ( d h My t ho l ogie in der Grimms chen . .

Auffassung ) wie s ie s ich oft nennen sind sie mi t grös t er Vors icht zu benu tzen
,
s .

Der gläubigs t e Anhänger Grimmscl m


,

r Me t hode der ihre Res ul tate zum ,

äussers ten ausbeu t ete und unter die grosse Menge b rach t e is t ] o h W i l li , . .

Wu l f (1 8 1 7 E r war ein idealer Schwärmer der namen tli ch in ,

Mi tt eldeutschland und den Niederlanden das Volk besuchte und die Bib lio
t heken durch st öbert e Die von ihm gegrü ndete Za lrcl m .
fl fii r deul sclre Aly llzo
' '

log i e u n d Sü/en l u n de (4 Bd e 1

8 —
53 1 8 59) war der M i tt elpunk t jener B es tre
.

bungen ” In dem sel ben Fahmass e r segel t auch S i mr o c k s Ha n d6u rlr der
.

deu!sclrm fll vll wl p e ( 6 Au fl Bonn


'

W
a . .
_

Eine rü hmliche Ausnahme und zweife ll os das Beste was wir a us jener ,

Zei t ne ben Grimms My t hologie an Zusammenhängendem ti ber al t deu tsche


Religion be si t z en ist M ü l l e r s Gesehrrhle u m! 8 1 1 10 » der a ll deulscben
, .
,
'
1

G ö t tingen ein Werk das infolge der ungerec hten Verurteil ung
'

Rc/r}gro n (
G rimm s (Berliner Jahrbü cher fü r msse n sc ha ftlic he Kri t ik 1 8 44 no 9 1 —9 2
,

.
,

Kl Se h r V 3 3 6 ii ) nich t die Anerkennung gefunden hat die ihm gebührt

W
. . . .
,

5 1 1 Z u den eifrigs t en Sage n sa mmle m gehört A K u h n der auf diesem


. .
,

Gebie t e gerade z u bahnbrechend genan nt werden muss Ihm stand auf seinen .

Forschungs reisen sein Schwager S c h w a r t z treu z u r Sei t e Bei de sin d . .

fü r die Ge schichte un serer My t hologie von Bed eut ung Aus der Beschäftigung
mit volkstümlichen Si t ten und Sagen der Gegen wart hatte Schwartz a r e m
.
(2 4 0 ) Gas c mc nre mare o ma . Mrr rto ro . m
s .

d ass hie r ein mythischer Grun ds to ck vorliege de t un streitig fi lté r ist als di e '
'

M ythen von den en die nordis chen Lieder si ngen da er s ich in gl eicher
, ,

F o rm bei fas t allen Völkern wi e derfindet E r legt e di ese n wichtige n u n d im .

K erne una n fecht baren Satz in de m Programme »Der /reut


da : alle H eiden lu m (
. Berl in 1 849) nieder In einer Menge grösserer und
« .

kle inerer Abhandlungen verfolgte Schwartz später dies e n Gedanken weiter ,

i n dem er sich hauptsächlich an die grie chi sche und deutsche Überlieferung _

hi el t So wurde Schwartz der Leh rer der n i ederen Mythologie wie er


3
. » «
,

d en Kern der Volk sdicht ung im Gegen satze zu den e ddischen Dichtungen
(höhe re Mythologie ) nannte Diese aber fü hrte ihn weite r zur prähis to
» « . .

ti schen Mythologie zu dem Ur sprung aller myth o logis chen Auffassung


j a , .

De n letzteren fand er in den Erscheinunge n in der Lu ft namentlich im ,

Ge witter und S t u rm Diese U rmy then s uch te er dann auf rein deduktive m
.

_Wege durch die Q uellen zu erhä rten wobei er dies e freilich ohne his to rische ,

K ri tik ganz nach Gutd0n lren ausbeutete und zustutz te Die jüngste Volks :

sa ge k o n n t e für ihn nicht nur uralten my t hi s chen Gehalt haben sondern ,

h a t t e ihn auc h A uf dies e Weise brachte Schwartz eine vol lstän dige Ver
.

s chieb ung der mytho lo giscli e n Quellen zu stande : di e V o lk sttbe rlie ierung
s o llte de n Kern des Glaubens der alten Germ

anen geben zu dem nur ,

k ü ns tliche Erz eugnisse wie die Eddali eder hi n zutreten Die Methode mi t .
.

w e lch er er dabei arbeitete war die al te Grimm sche Ko mbi nati o nsmetlw de ;
,

d e r Fortschritt den durch ihn die Mythologi e ge m


, acht hat bes teht darin , ,

da ss das Suchen nach nordi schen Göt t ern in der Volks dichtung end lich
a u fhörte Allei n Schwartz An sich ten sollten noch nach anderer Richtung
.

hi n fruchtbrin gend wirken Indem er dem Urq uell des my t hischen Denke ns
.

n a chgi ng wurde er mit Wa i t z B a s t i a n und Ty l e r der Gründer de r An


, ,

th ro po lo gi e Du rch di ese aber hat un sere Glauben sgeschich te eine bi sher


.

n och lange nicht genügend gewürdigte H ilfswissen schaft erlan gt di e mehr ,

a ls jede andere gee ignet is t der Kuhn sc hen vergleichenden Mythologie ’


» «
.

d en Boden zu en tz iehen Unter den Forschern die die Anthropologie im


.
,

D ienste der Glaubenslehre benutzt habe n verdient beson ders der Englän der ,

A .L a n g ge n annt z u we rden ‘ .

Ungl e ich kritischer als Schwartz ging A K u h n in seinen mythologischen .

Forschu n gen z u Werke Das Studium der verglei chenden Sprachwisse n schai t
.

hatte ihn z u den Liedern des Veda gefüh rt Hier glaubte er eine so reine .
,

n atürliche Phantas ie z u finden dass di ese geradezu oft den von Schwar tz .

entzifferten U rmytho s zeigte So ging er bei seinen Forschungen vom Veda .

a us .E r griff hier ei nen Mytho s oder Kult heraus untersuch te ihn sachlich ,

un d sprachlich in se inem gan zen Umfange und verfo l gte ihn dann ni it
Scha dsi n n und feinem Gefühle für N a tu tp o es ie bei den übrigen i n do ge rm a

n ischen Völkern An der Spitze se iner Arbe i t en auf dies em Felde steht
.

d ie I l era bh m fl des Feue rs u n d des GÖI /erlra n ßn (1 8 59 2 Au fl G ü tersloh


'

» , . .

da s Buch wurde der Kanon der vergleichenden My t hologie Dabei .

wurde vergiei chen d im Sinne der ve rgleichenden Sprac hwisse n scha i t a u fge ‚

fass t : man hoffte durch Vergleichung der Mythe n aller indogermanis chen
V ö lker die in do ge rma n ise he n My t hen di e U rre ligio n der un ge h e n n ten Indo ,

germanen z u finden In der Deutung der Mythen gi ng K uhn mi t Schwartz


.

H and in Han d Beide standen hieri n im Gegen sa tz zu dem anderen Be


.

gründer der vergleichenden Mythologie zu M a x M ü l l e r der Sonne und


°
, ,

H immel in den Mi t telpunkt al l er mythischen An schauung der Indo germanen


s t e llt und seine Theorie selbst als die solare gegenüber der meteo rische n » « » <

Kuhns und se iner An hän ger beze ichnet ( Wissen schaft d er Sprache I I , ,
(2 4 2 ) Gsscru ca rz D ER o m . Mm o zo o rs .

lie ferung e ine neue vo n der Grimm sch en und Schwartz sc hen Auffassung
,
’ ’

d urchaus ve rschi e dene Be deutung Mit der v e rgleichen den Mythologie der .

K uhn Mülle r sc hen Richtung bricht er; er hält ihre bish erige n Erge bnisse
-

für w erfehlt verfrü ht oder mangel haft


, die fehlenden spra chlich e n er

Ü be re in sti mmungen besti mmen ihn dazu Dagegen ba hn t er ein e r n euen .

v ergleichen den Mytholo gie den Weg un d hierzu hat ihn di e Anthro ologie ,p
g ebracht Auch er zieht die Parallelmythen heran abe r nich t um einen
.
'

mdo germaniee he n U rmytho s zu erweisen sondern nur um die Ubereinstim


, ,

. o

mun g fes tzustellen und zu zeigen wie sich bei verschi ede nen Völk ern aus
. .

gleich er Wurzel die Mythen auf ganz äh n liche Weise e ntwi ckelt habe n Als .

Gru ndlage de r späte ren Kun stmythe n nimmt M a nnhardt ein en aus gebreite ten

W
'

Dä monen ku lt an und zwar schon für ei ne pro e thn ische Periode Nur aus
di eser A nna hme erkläre n sich ihm die Übe re instim mun gen I mRoggen wo l/
. .

hält e r ö e E lem en targeister noch für in ddäm o n en ; in se inen Kom däm om


tre ten daneben die se elischen Geis ter in den Vo rde rgru nd ; ers t in sein en
spä tes ten Werken is t er zu den V e e ta ti o nsdä m o ne n u n d den Pflan ze n seelen
g
ge führt Aus der Be obachtung des Wachstums der Pflan z en habe der na

tü rli che Mens ch in ein e r pro e thn isehen Zeit die Wesen sgle ichh e it zwischen
s ich und den Pflan z en e rsciflo sse n und letzteren eine Se ele zugeschriebe n .

D ie se Pflan z ense ele ist Mamha rdt der An i ang aller Mythenbild ung ; aus ihr
is t dan n der V ege ta tb nsdäm o n hervorgegangen der mit der Zei t auch mit
me teo rischen un d solaren Erschei nungen in Verbindung gebracht worden ist
,

Au s dem Däm o n en glaube n sollen sich späte r die ei nz elnen Stam mesmy
th e n e n twickelt haben Mannhardt ist zweifellos e i ner der be d eute ndste n
.

un se rer My tho lo ge n ihm war die Ge schichte des Glaubens un se res Volkes
e in e na t io n ale Sache E r hat z ugleic h i n seinen spä te ren Arbe iten strenge
m
.

p hi1 0 10 gis d 1 e Kritik an d en Quell e n geübt E r k ä pfte ununte rbrochen mit .

s ich und an sich um zur Wahrheit und K larheit zu gela n ge n Vor al le m


, .

wa r er s tre ng ge ge n si ch selbs t ; er verurtei lte sei ne Ans ichten sobald er si e ,

a ls fal sch erkannte Gl e ichwohl hat sich sein System ke ine Anerken n ung
.

v e rschaffen kön nen Die Kultu rmstän de die dasse lbe voraussetzen stimmen
.
, ,

n icht zu den Res u ltate n die wi r der ungl e ich sichereren pro e thn ischen Alter

N m Sei ne Ko rn d2 mo n en z B
,

skun de u n d der Spra chio rschun g verdanken . . .


,

a n denen er noch in se inen mytholo ischen Fo rschun gen fes thäl t setzen bei
g
de n I ndoge rm
,

anen eine Pflege des Ackerbaues voraus die sich durch nichts ,

st ütz e n läss t
(V ic t He i m Kultur fla n z e n
p und H au s tiere ‘ 1 4 ii 54 i i v , .
, .

ischen Altertu m
. .
,

8 1 3 q Über Methode und E rgebnisse der m swisse n schai t .

1 85 Wei ter e rheischt abe r auch das Man n hardt sc he Syste m ein viel ’

zu abs trakte s D e nken von dessen E x iste nz in der Zeit ein es niederen Da
mo n en k ultes ma n sich ni cht zu übe rzeugen ve rmagß
,

Eine Verbindung zwischen de mMan n hardt schen und K uhn Schwartz schen '
-

Sys temhat neu e rdings E H M e y e r an gestrebt sicher der be d e ute nds te vo n .


,

M an n hardt s Schülern auf dem Gebiete der germ


.

'
anisch e n Mythologie Meyer .

g e ht von dem Kuhn schen Perioden sy s tem a us b rin gt dieses aber in un



,

g lei ch fe s tere F o rm Nach d i e sem .s ieht er den See len g la uben und 4 11111 ,

(1 i ei ne n G lauben an die Se el e n der Abgeschi e denen und e ine Ve rehrung


. .

der in der Natur fo rdeben den Se elen als den A nfan g alles mythis chen

W
.

D en k ens an Aus di ese m See len gh ube n hat sich in einer s päteren Periode
d er Däm
.

o n en glaube entwickelt Unter den so entstandenen Dämonen räumt

W
in ddam
.

e r den o n en den wichtigsten Platz ei n Der Hauptscha upla tz für .

di e mythischen Ge bilde ist also die Lu ft Mit der Zeit entstanden Wolk en .

win ddäm o n en ass erwin dd2 m , o n en un d Ba u m win ddflm o n en Aue h die C c .


XI . Mvr a o z oc rs .
( )
2 43

s ti me namen ti ieh Sonn e und Mond wirkten schon z u jener Zeit mythen
. ,

bildend auf die Phantasie ihre Hauptbedeutung haben diese aber erst in
,

der 3 Periode erla ngt bei den Völkern des Aekerba ues und der staatli chen
.
,

Kultur wo besondere Götter u n d Götte nsysteme ents tanden (


, I n d o ge rm Myt h . .

I 211
, Einen Götterh immel leugnet also Meyer fti r die in do ge rrn anisc he
Urzei t um an dessen Stelle ein en um so amge prägte ren Dämo n en giauben
,

zu Setzen Als erwiesen hält er vier in dogermanische Dämo n en mythen : den


. .

Mythus vom Donner un d B litz wes en vom Sturmdämo n den Rege nbogen

W
, .

mythus und den Dio slruren mytims ( I n d Myth I I A llein k ein e r vo n


. . .

di esen Mythe n ste ht fest j a Meyer hat si e nic ht ei nmal wah rscheinlic h zu
,

machen vermocht ( vgl Z fd Ph XX L 3 3 6 i i


. Müller Zur M ythologie der . .
,

grie c h und deutschen Heldensage )


. Dazu gi e bt Meyer dem Dämonen .

glauben ei ne Bed e utung die er wohl schwerlich geha bt hat ; fast alle ge rma
'

n i schen Götterges talten sollen aus ihm hervorgegangen sein Das ist auch .

n icht in einem Falle weder erwi es e n noch wahrscheinlich Endlich räumt .

Meyer der subj ek tiven Phantasie der einzelnen Stämme viel zu wenig Recht
e in so dass sei n mythologis che s System wohl ebe n sowenig bes tehen wird
, ,

wie das Man n hardt sche Diesem System liessen sich na türlich sehr viele

.

Mythen der eddischen Dichtu ng nicht einreihen Daher hat sich Meyer .

in j ü ngster Ze it ganz auf Bugges Seite geworfen und lässt wie dieser ei nen
grosse n Teil der nordischen Mythen Nac hbildung ch ri stlicher Glaubens lehren '

in heidnischem Gewande sein So erkl ä rt e s sich dass z B die V oluspä .


, . .
,
*

un strei ti g eines der gro ssarügs ten Werke des Nordens in s einer sonst recht .

verdiens tlichen germanischen Mythologie ga r nicht zur Gel tung k ommt " .

Mehr auf die subjektive Phantas ie der ei n zelnen Völker geht L L a i s t n e r '

ein E r bes chäftigt sich beson ders mit der Volkssage Ih re Elemente lässt
. .

auch er in ein er Peri o de gemein samen Zusammenlebe n s en ts ta nden sein ,

namentlich nimmt er dies von den my t hischen Namen an Allein er sucht .

jed e Sa ge in ihrer Heimat auf und erklärt sie mit Hilfe der N ature rsche i
n un gen die sich hier zeigen Der Kern ist nach ihm alt
, . hierher gehört ,

2 .B die Vorstellung des N e be ls a ls Wolf des Ross es als Sturm


. die Form , ,

aber ist der Gegend an gepasst So verhilft L aistn e r mehr der Poesie der ei n
.

z e ln en Stämme z u ihrem Rechte und zeigt sieh hierin als Anhänger U h l a n d s ,

der in seinem M I/zm vo n 7 7uff die mythische Dichtung der N o rdgerrnan en


in Anlehnung an die Natur ihres Lan des berei ts 1 8 3 6 trefflich entworfen
ha t wen n er auch zuweilen natürlichen Hinte rgrund fi nden will wo k ei ner
, ,

zu suchen ist! Hierdu rch erwei t ert zugleich La istn e r unsern Blick : er lässt die
Mythen nicht 8 0 einsei ti g wie die Schwartz sche Schule a us einer eng begrenzten ’

Zahl von Naturerscheinungen hervorgehen Dabei sieht er stren g auf die .

Etymol ogie mythischer Namen die er frei lich n icht immer glücklich behandelt
, .

und sucht so Wort und Sache miteinander in Einklang zu bringen In s ei nem .

letzten grösseren Werke dem Köln ! der Sbl unx räumt La is tn e r auch dem
°

, ,

Tra um als mythemrzeugen de r K ra i t sein R e cht ein ; er steht hierin un wi l l


kti rlic h wenn er es auch nicht offen bekennt unter dem E in flusse des
, ,

Se e len glaub e n s ”
Dass La istn er bei der V crfe chtun g seiner Ideen z uweilen
.

ii be r das Ziel hin aussc hies51 ist nur zu natü rlich , In Deuts chlan d den .

Se e len glau bc n und See le n ku lt nachdrü cklich s t als my the n c rz eu e nd es E le in en t


g


verteidigt zu haben ist das Verdien st J u l L i p p e r t s mag dieser unter
, .
.

T ylo rs Einfluss ges tanden haben oder nicht Dagegen geht Lippe ent .
.

sc hiede n darin viel z u weit : al l e My t hen alle Go tth e i t en sollen aus dern ,

Se ele n gla u b en hervorgegangen sein Um dies zu beweis en be di ent si ch der


.
,

Urheber diese r Auffass ung philologis cher Mittel die heu tzutage ke i n Philologe ,
Gssc mcn r DER s c as a . Mrr n o no o rrz -
.

mehr anerke nt n “Einem klassischen Philologen gebührt das Verdienst

W
.
,

A hnenk ult und See le n glaube n in Deu tschlan d in das richtige Fah rwass er ge
b ra cht zu haben In sei ner Psyche (
. Freiburg i/B 1 890 194 ) hat E R o h d e . .

d i e Bed e u t u ng desse lben für die griechis che Religio n e m1esen und uns ein
erk ges chen kt das auch kei n Germanis t ungeles en lassen sollte Bedeu
, .

t en des i n dies er Richtun g ist au ch von H S Vo d s k o v zu erhoffen ; in



. .

s ein em Werke &b lea rl elre o


y

g N a l urd réelse (
y 1 6 H ef te E bb 1 897 ) sucht
. . .

e r Seelen u nd Naturverehru ng aus der Kultu rges chichte zu e riäu te rn und

i hr e m Umfange im R igv e da und der eddisehen Dichtung n aehzugehen


_

5 1 3 So is t seit
. Grimm bis heute Hypothese auf Hypothese aufge
stell t worden aber n och kein e hat sich genügen d e Anerkennung z u y e rs cha ffen
.

v e rm o r:ht .Weder über den Ursprung des Glauben s noch über die Deutung ,
_ ‚

d e r Mythen und ihr hi storis ches Verhältnis un terei n ander herrscht E inigkei t .

D e r Hauptfehler der Forschung liegt offenbar darin dass man viel zu wenig ,

K ritik be i Benut z un g der Quellen ge ü bt hat j a eine gewiss e Kritiklosigkei t


.

g e w iss erma ßen sanktioniert worde n ist .

Für die pl1ilulogische Kriti k der m; tho logischen Q uellen aufs en e rgi5c11ste
e i ngetrete n zu sei n is t das Verdiens t L a c h ma n n s und M ü ll e n h o ffs
'

W
.

Lachman n behandel t e die Mythologie a ls N ebe nstu dium der Helde nsage .

denn in den Gestalten dies er erkannte er und hierin stand er im Gegen


s atz zu U hlan d und ilh Gri m m verblasst e Götter Müllen ho ff hiel t an
. .

diesem Ge danken fes t und ve rtiefte ihn Ihm ware n die My t hen die ural t e .

Poesie unserer Vorfa hren Deshalb 1 erlangte er strengste Kritik der mythischen
.

uelle e nicht anders als andere li tte ra ris che De n kmäler zu be han deln
Q n. di
un d nicht von ihrem F un do rte zu trennen seien So ist mr allem durch
ih n die Bedeutung des 7 i wa z als germ
.

"
an ischen Go t tes und die Revolution ,

di e mit sei ner En t th ronung endigte aufgehellt un d verteidigt worden Aber, .

M ü llen ho ff behandelt nur die Religion ; mi t Volk sglauben und Volkssitte be


schaft gt er sic h nicht Auch sind seine Schlüsse wenn auch durchweg
i .
,

geis t rei ch und anregend doch nicht selten allz uk tll1 n Vor alle m i n1 det er
'

. .

i n den Ges talten der H eldensage oft al t e Götter die schwerlich in den ,

H elden fo rtleb e n u
.

5 4 1 . Nicht ohn e Bedeut u ng auch für d ie german i sche M ) th 6 lo i e i st das


g
W erk ei nes andern klass ischen P hilologen O G r u pp e s : Gn er/i zirr/1e Calle
'

, .

z71 re f1 B es ü l m den 0 17 211I 11 1111d1 e11 Rel1lgzo n em 1 B


'

W
u n d flfy lben 1 11 nge n 2 11 . .

Le ipz ig Mit ihm scheint für die mythologische Forschu ng eine neue
Ä ra angebrochen zu sein wenn auch seine Aufstellungen h och vi elfach der
,

Lä uterung be d ü rfen Man könnte seine Theo rie die


. an de run gs theo rie

n ennen ; er selb s t bezeichnet si e als Adapl1 o m imus


'

Grup pe scheidet zunäch st scharf zwischen den volkstümlichen Elementen


de r My t hologie ( Märchen Sage ) und den hierarchischen den Kun stm
,
th
y en , ,

e er nicht als die Quelle des Kultes auffasst so ndern die er a us dem
d i ,

K ulte hervorgegan gen sein lässt Der Kul t ist ihm al so das Ältere in der
.

R eligion der Völker N ur die hierarchis chen My t hen hängen mit dem K ü he
z usammen ; beides macht die R e l i g i o n der Völker aus di e hauptsächlich
.

unter dem Ein flussc der Pries ter steht Die Übereinstimmung der hie ra rchi
,

s chen Mythen der in do ge n n an is chen V ö lker hebt Gruppe aus drü ck lich hervor ,

allei n keines der bisher angewandten Sy steme erklärt ihm dieselbe gen ügend .

SO kritis iert er den n alle Sy steme und kommt endli ch zu dem R es ultate dass ,

Kult und hierarchische My then vo n Vorderasi en aus sich ü ber fas t alle
Kulturvölker verbrei tet haben .

In der Würdi gung des Kultes be rührt sich 0 Gruppe mit K We i n h o l d . . .


( )
2 45

Di ese r kn 0pft von Haus aus abse its vom Wege der Wei teren twi cklung ger
manischer Mythologi e unmittelbar an Gri mm an All ein er hat jederze it
,

, .

die Ba hnen der phantastischen Anhänger der Gri mm schen Richtun g ge mic ’

den und i st für das Re cht historischer Fors chung en e rgisch ei n ge tre ten j a

seine jüngsten Abhandlungen verfech te n imKerne di ese lben Grun dsätz e un d


,

R esultate zu dene n Müllenho ff gelangt war n ur dass er mehr als di ese r


, ,

dem Kultus als der Wurzel des Mythus zu se in e m Rechte v e rhilft " .

Auf dem Ge biete des Kultes verdie nen schliesslich n o ch rühmliclm

W
1e r
Erwä hn ung H e i n o P fa n n e n s c h mi d und A T i lle Des ersteren Gm a
mmlen E mIe/erte enthalte n das Beste was wir über ahgerman ischen Kult
. .

W
'

besitzen ährend Pi an n en sehmid aber in sei n e n Anschauun gen gan z auf


.

Grimm schem Standpunkte steht verfolgt Title in seiner Gerriu d1!e der deut
' ’

rrben eihna cht den Kult in sei n e r geschichtlichen En twicklun g und in se i n e m

men hange mi t den Le ben sverh ältnissen des Volkes Indem er da


.

Zusa m .

durch neu en A nscha uungen zum R echte verhilft v ern achlässigt er etwas die
re li giösen Vorstellun gen unserer Vorfahre n .
“ ,

5 1 5 Ungleich älter als in D e utschl and ist das Stu di um des Glaube n s
.

der Vorfahren im skan din ayischen Norden Dafü r ist es abe r auch hier u n .

gleich einsei tiger da es sich in der Hauptsache auf di e Darste llung des my
,

thisc hen Ge haltes der Ed den beschränkt Die vergleichen de Mythologie hat .

hier weni g Anhang gefun den w e der die Kuhn Mfllle r sc he Richtun g n o ch
,
-

,

die Tylo r Dagegen hat die historische Ri chtung ein ige


nennenswerte Vertreter gehabt .

De r ält este nordische My t hologe ist S n o rr i S t u rl u s o n Seine E dda ist .

im 1 Teile nichts anderes als eine Mythologi e ausgea rbe itet fti r Skalden
.
, ,

dami t diese ü be r den Inhalt mythisch er U msch reibun gen der ken n in gar . ,

Bescheid wüss ten ( vgl A ltnorwegisch isl and U te m


. tu rgesc hichte ) Sn o rris
-

mythologische Bestrebungen lebten in seiner Schule fort und haben mög


. .

liehe rweise auch die Sa mml ungen von Liedern mythischen Inhal ts vera n
lasst Von c 1 400 an achtete man wen ig auf die alten Lieder ; ers t im

W
. .

1 7 ] ahrh kam man auf si e und die Edda zu rü ck


. . Allein die B es chäftigu ng .

damit war weiter nichts als ein fo d geße tz te r Streit über den Wert oder
Unwert dieser mythischen Quellen Das älteste nordische Handbuch der Mytho
.

logi e Gru n d t v i gs N o rdens 1 80 8 2 A ufl war e in von vater


'

,
läalog r ( . . .

Mn disc he r Begei sterung getragenes und z uges tutztes Werk wenn auch die erste ,

Auflage manchen richtigen Gedanken en t hält der eine his torische Betrachtu n g ,

der Mythen anbahnte Ers t unter dem E in flusse von Grimm s Mythologi e
.

erschienen auch im Norden sy ste matische Darstellungen des alten Götte r


gl aubens so von M u n c h und K e y s e r vor allem aber von N M P e t e r s e n
, ,
“ . . .

Die histo rische Richtung haben namen tlich drei Gelehrte vertreten : M .

H a m m e r i c h der den Nachweis führt dass die Ragn aröksmythen nur bei
, ,

den N o rdlän de m und z war in der Wikingerzeit entstanden seien H e n r y .

P e t e r s e n der Thor als den alten nati onalen Gott der Nordgermanen e r
,

weist und Od in aus dem Süden eingewandert sein lässt und endlich S e p h u s ,

B u gg e der den gröss ten Teil der E ddamythen als nordische D arstellung
mi ttelal t e rlich —
.


chris tl icher Legen den z üge un d Umwandlungen griechich heidn i -

scher Mythen auffas st Während die Arbeiten von Hammeri ch und Petersen
.

s ich allgemeiner Anerkennung erfreuen hat Bugge dure h die sei n en ent ,

sc hied e nen Widers pruch hervorgerufen Die Idee n die Bugge verfi cht sind
.
, ‚

nicht neu so ndern schon jahrhunderte alt (vgl E H Meyer Voluspa


, . . .
,

S 1 . allein Bugge verteidigt sie mit den Waffen der neueren Wissen
scha ft der his torischen Grammatik
, Nur missbraucht er diese Waffen indem
.
,
( )
2 46 Gss c m ms DER c 6 1211 11 . Mrr a o w c rrz —.

er das myth ische Wort sec iert u nd in den ein z elnen Teilen di eses oder jen es
griechische oder lateinische oder keltische oder angel säch sische Wort fi ndet .

das der al t e Wikinger bald fal s ch versta nden bald fal sch gedeutet bal d , ,

durch ein lautlich ähnlich klingendes norwegisch es wiedergegeben haben


so l l
. Wenn demnach weder Bugges Me t hode noch ein grosser Teil sei ner Be
hauptun ge n Anerkennung finden wird so hat er durch seine mythologischen ,

Studien doch zu einer neuen hi stori s chen Durchfors ch u ng der nordischen


Mythen angeregt u nd ohne Zweifel wird es sich zeigen dass wir einen sehr grossen
. ,

Teil von dem was wir nach Grimm als u rge rm , an ische Mythen a uffass ten ,

fal len las sen müssen Denn das Hauptwerk welches aus der Reaktion gegen .
,

Bugges Studien hervorgegangen ist V R y d b e r g s Un dmökm nga r 1 Germ amké


' '

W
'

.
,

l ho logr ( z del Sto e kh 1 8 86 ist nicht geeignet diese T ha tsachen zu


'

.
.
,

erschü t tern da sei n Verfasser die Überlieferung ohne jegliche K ri tik ver
,

arbei t et C ombination auf Combination häuft und die Sprache seinen un


,

schen ohne Rücks icht auf die Sp rachges etze dien stbar mach t Rydbe rgs .

Mythologie ist das erste und vielleicht das letz te nord ische Werk das auf ,

dem Boden der ve rgleichenden Mythol o gie in Kuhn Müller sche mSinne steht ; -

es ist in einer Zeit ent st anden wo dies e in Deutsch l and schon ziemlich all ,

emein a ls überwunden ga lt D agegen hat B ug e d u rch seine Arbei t en


g g
en tschied en Schule gemacht In Skandinavien haben sich H Falk Nomen
.

. .
, ,

Schil d : u a in Deuts chland der berei ts c1w tthn te E H Meyer Go lthe r


» . .
, . .
, ,

De d er ihm angeschloss en Leider hat sich un tc r einer Anzahl dieser For .

scher ein e neue Co mbin a tio ns me tho de entwickelt die nicht weniger ver ,

derblich is t als die alte ; nur die Unklarheit ihrer V e 1t re te r gi e b t uns ‚

einigerm assen Gewähr dass die Res ulta t e nicht in die grosse Menge gelangen , .

Auf der anderen Seite hat aber Bugge auch auf entschiedenen Widerspruch ge
stossen Unter sein en Gegnern sind die Isländer Fin n ur jön sso n und E irikr Mag
.

h usson zu nennen sowi e de r D üne V o d s k o v



dessen Buch über Se elen ver ,

ehrun g und N atu rverehrun g ein bahn brcchen des Werk zu werden verspricht .

J G r i mm D t h Aßl l l g i
an . 4 A g i t N hträg n d A h g , e u sc e ro o e . . us . rn ac e un n an

h g v rs E H Mey r B l 1 8 7 8
. on K l S hrift I I B
. .V J h Will e . er . . . c . . . on o . i .

W l f r hi n Aü ä M d k h S g d Mä h
'

o e sc Lp 1 843 ; D t h S g
en e : r n 1 r e a en . s. e u sc e a en u n r c en

De u tsche Ha u sm

W
1 84 5; ä r rhe n L pz 1 8 51 ; D ie de utsche Gälle r k hr e 1 8 52 (E in . . .

m
A szu g aus Gr i ms My ho o gi e) ; B e i t r äg e zu r dmh el1e n My tho logi e, 1 B 1 8 52 ;
.

u t l . .

2 . B ( beso rg vo n Man nhard ) 1 8 57 (


. t D ies W e k e n hä die ganz e deu sche My t . r t lt t
tho lo gi e nach o lfschcr M e ho d e ) ; He rs1lcche S a e n
g 1 853 S ch a z t ’
w rt
m
. .

W erk e sind : D e r I rhlgr V o lksg lrru öe u m! da s a lte He ide n tu m 2 Aufl 1 8 62 . . . .

D i e Abha n d u ng s eh au l
ch i n den P r äl ul t t
rl o r rlcrb w n l hr opo lap kd rw S tu di e n ( e i n B rl
die die k ei n ere n l
y ho o gis chen Arbei e n Sch a z en ha en ; De r Uh

mt l t w rt t lt
sp r u n g de r A ly tho lo gve B et ] 1 8 60 ; D ie po e h ire he n N a l u mnrclra u u rrg en de r

. .

G r iec he n , Röm er u nd D eu tsche n i n i h re r B e z i e hu n


g z u r fl/y l ho log ie 1 B Son ne ,
'
. . .

M on d u n d S ter ne e in 1 8 64; 2 B "a . B rl


u n d H 1 1111 B li tz u n d Do n ner . .
”'

, .

1 8 7 9 ; I n do ; r r m am kehw V o lk sg la ube 1 88 5 W a i z An thr opo log ie B rl t



e . . . .

de r N a l u w älbe r 1 8 59 65; a s i a n , D e r Mensch i n ahr Gr:elzzi b le


. 3 Bde B t * *
. .

Le ipz ig 1 8 60 ; den , Das B ö:l än d12ge i n de r Mm chen r a sse BC 1 I 1 868 ; Bd tr äg e


'
'
. . .

z u r 1 w ;‚r ü 1?he m le n Psy cho lo g k Be d 1 868 ; E l hn o lo g zlrd u Fo r sch u n g en 2 Bde °


.

m
. .
.

] e na 1 8 7 1 7 3 ; D i e V er ble ibs Or l e de r a bg erclzü dn uw Serl B e d 1 8 93 ; T y o , - *


. . l r
Urg erd 1 k b te de r .i len rehlre i l ( Le ipz ig den , Anf än g e de r K u ltu r ( L pz . .

A L a n g , Aly llr, Ri tu a l u n d Re ligi on 2 Bde Lo ndo n 1 8 7 4 ; den , Custom


.

. . . .

and See edi 1 88 5 . t


M M ü e . Essay s Ox fo rd 1 8 56. deu sche
. . . ll r . t
Ü be se zun g L pz 1 8 69 ; V o r le su n g en ii be r die H7sse mr haf l de r Spr ac he 2 Se ri e
r t . . . .

( t
deu sch vo n Böttger. L pz R dfg lb " L pz 1 8 90 ; P hy si sche
.
'
. .

Rt lig zr m L pz 1 8 9 2 ; An l h r opo log i srhe Re hlg nb n L pt 1 8 94 M a n n ha d , r t


'

I e rwe ll de r de u tsche n u n d n o n h lrrlmr


. . . .

m
.

Ger m am ' ze 2|/ l lze n li 8 8 D G ' B


'

y e r n 1 5; i e ?
. 1 .

V ölke r 1 T D ie Gö e e in 1 8 60 ; Rogg mwo {f u n d Rogg en h u n d, 2 Aufl


tt r B rl . .

m
. . . .

1 866; D ie K o r n däm 1 868 ; D e r l r 1 m k ult de r Ger m B l


a n en u n d i hre r

o n en er , .

N achba rstämm B ed 1 8 7 5; An h ke Hil ld u n d Fe ld k ulte a us n o r de u r ofi rlrcbn


'
*
e . .

Ger mauiseh e Phi l l o o gi e 111 . 2 Au fl.


. 2
X I Mr w o m .
(
2 4 7)

Über li ef er u ng er läu ter t Ber l 1 8 7 7 ; Il!y lho log i se he Fo r sehu ng m Mit V o m:dt n . . .

Müllenho fi un d Schere r hrsg vo n H Pa tz ig Strassburg 1 88 4 (


'
vo n K . Dazu . . . .

E H M e y e r Ai dA X I 1 4 1 E H M e y e r I udog er m amlrche l l hm

. .
. . . . . .

I Ga n db a r ven Kmfa u ren B er l in 1 8 8 3 I I Ael1 i l/eß Berlin 1 88 7 M dA XL


. . . . . .

R XI I I 1 9 H ; V älurpd Ber in 1 8 8 9 ; D i e edd 1lrrlr: I 1 ar og o n ü Fre ib urg i l m


“l
' '

14 1 . . .

m
. . .

B r 1 8 9 1 ; Ge am sd ze J I I / U h a n d . De r My thur von l
y w log ve Ber in 1 8 9 1
‘ '

. . .

7 71 67 . S tu ttg 1 8 3 6 ( Schrift V I . S c hr rf ß z u r G uck de r D ichtu ng u !


. . . . m
S ag t B 1 6 7 8 . L a i s t n e r, Ai 6e lsag r n Stu ttg 1 8 7 9 ; e bd Da : Räi re l
. . . .
*
. . .

de r Spiri n x , G un dzüge e i n er Mythengeschichtc r 2 Bde er i n 1 8 8 9 ; Übe r den . B l


B u tzen m am
.

r ZfdA X XX " 1 4 5ii lo u l L i


.
J p p e . D e r See le n ku lt i n re i n en rt
m
. . .

Be z ie hu n g en zu r a le ä1kch R digzb n Be in 1 8 8 0 ; D ie Re ligvhn m de r eu ro r


rl .

m
.

pä ire hm I t u ltu älbe r B er i n 1 8 8 1 ; e bd Ch r isi e n l u . l o lk sg la u be u n d V o lk e l m


' '
. .

br a uch B o rl 1 8 8 2 ; Allg e m Gesr b irhte de r P r ie s te r tu


. . . 2 Bde Borl 1 8 8 . m
mt ll m r
. .

K M ü l l e n h o ff. T u i rro u n d se i n e Aa rhbo mm i n Sch id s A ge ei ne


'
. en

Z sch f Oesch VII I 2 0 9 . D ie a u sl r a:1lrrlre D ie l r 1?hrrag t ZfdA V I 4 3 5ff :


. .

mm
. . .

Seen] u n d re i n e N achko en e bd VI I 4 1 0 ff ; D er ßly llro r vo n B eo wu ( f ebd


m m
. . . .

V II 4 1 9 ii ; Über de n Sc h er fl a n z 1 11 den » Fes gabe n für G Ho eyer zu 2 8


. . t m
m
. .

J uli 1 8 7 1 1 1 09 H ; Zr ug mrse u m! E x n e ZfdA X I I 4 1 3 ff ; V o n S rk/r idr


.

W
'

. .

m
. .

Al e n ebd XXI I I 1 1 3 ii ; I r mi n u m . ! se i n e B r ü de r e bd X X II I. D a rtsd u . .

All er tu m
.

rbu n de V B 1 T er i n 1 883 Fr :) a u n d de r Ha b ba n d m
. .
y i hus . . B l . .

Z fdA XXX 2 1 7 ff ; B raw l] e in . 1 88 9 V gl auch . S c h e e . Vo r . B rl . . . r r


W e i n ho d , D ie Sag en vo n Lo k i ZidA l

W
'

tr äg e u n d Auf sä tze S 1 0 1 d .

m
.

V I I 1 ii ; D 1e Rie se n de r g e r an ischen Aly lho r


. Si zu n gs berich e der philo l t t .

bis a tr l
K asse der ka iso rl Akad der W isse nscha f e n zu W ie n XXVI 2 2 5ii ; . t
m
. . . . .

Ti T hi n g s ZfdPh X X I 1 Übe r de n Ä/y i l m r w m m l r r?g Si tzu ngs .


*

t
berich e der k gl prcuss A ka d der W isse nschaf en z u e r in X XIX 6 1 1 ii t B l
m
. . .

m
. . .

H e i n o P fa n n c n s c b i d , D a s H ei l va rse r i m Imdmlrd rm mu! el1 r irl


' '

lie ße n K u ltur u n ter beso n de r er & n 7ckrä lrhk u n g der g er ma n Alte r tu m


m
. .

Han v 1 8 69 ; Gn ma mirel1e E mtrjesi e i m he 1d msel1


. u n d chr i stliche n I 1 11 11 111 .
' '

m '

mi t beso n de rer B e zie hu ng a uf M kde r sa r hren B an no 1 8 7 8 ; A T i e , D r? Ge . v . . ll


1rlu c hl e de r de u i sehn r Le ipz ig 1 89 3 P A M u n c h , Aan i
’ '

. . . .

M n de n e r Gu de hr re i H rrie n o ld C hris ian ia 1 8 4 7 , 2 A ufl bearb vo n K ie z . t . .

a m
. .

R K c y s e r , Ao r dm
'
Christ 1 88 0 ir n e:
. .

Chris 1 8 47 ( t
beso n ders. ich ig für de n K u us) N M P e e s e n . .’Vo rdist w t lt . . . t r
My tho log r K ph 1 8 4 2 2 Ausg 1 8 63
'

V gl auch E ik Gus ta
. . G e ij e . . . . r v r
m
.

Sa la de Sh i/le r . I I 1 70 ( beso nde s w ich i g fiir di e Geschichte des Asen


. r t c

l
g a u ben s ) K o n a d M a u e . B e be lzmn g de : n o r weg ü r/r
. r S ta mm: u m r r m
Ch r rlrte n l u m 2 Bde M ü nche n (E n hä da s e ichha igs e Ma e ia aus de r t lt r lt t tr l
mm r
. .

Saga i era u ) lt t r M Ha e i c h , Om Rag n a r o krm


.
y l l1e n og den : Be ly d n i ng
.

i den o ldn o r di rke Re l1j g vb n R h b 1 8 3 6 H e n y P e e s e n 0 111 N o n ßoe r ner r t r


m
. .
, .

Gudedy rke l re o g Gude tr o i H ede n ald R hb 1 8 7 6 S u gge , S l i ie n fibe r . . . B.

die E n tste hu ng de r n o r drkehen Götter w u! Hehü nrag e n ( Deu sch vo n O B re n n er) .


t
m r t
. .

m
.

M ün chen 1 889 ; ders Übe r den Frc;19h m y l k o: i C h is ian M ge n


. bla det v o 1 6 . m .

Aug 1 88 1 ; de s [ d an n / E ble r V r
1 8 (vgl K M ü ll e n h o ff.
m
. . .

m
. . .

t
D eu sche Li t tu rze i tu n g 1 8 8 1 II N o 3 1 ; E d z a r d i , L itera turbl fiir ge und

mm
. . . . .

P hi l 1 88 2 Sp 1 ff 1 2 5 H S V o d s k o . Sje k dy rbe lre og N a tur v


m —
. . . . . .

dy r ke ßt I Bd Ai d R igv la o g Edda K bb 1 890


. . . 97 . . . .

KA P IT EL IV .

D AS V E R H ÄL I N IS DE R N O R DISC HE N Z UR DE UT SC HE N
' '
M YT H OLOGIE .

16
5 Obgleich
. bereits L Uhland 1 8 3 6 die Mythen von P6 r als Erze n g .

n isse der nordis chen Dichtung behandelt hatte is t m an doch seit Grimm ,

in D eutsc t gewo hnt die e ddische n Mythen schlechthin allen germa ,

n ischen Völkern zuz uschreiben Die hist oris che Betrachtun g der Myth en .

zwingt un s mit dieser Auffassung zu brechen Schon eine Durchforschung


, .

der mythischen Quellen der Nordgermanen lehrt die stetige T einsei ti ge , .

Weiterentwi cklung mythis cher Begriffe und Ges tal t en Dazu kommt dass .
,

man die nordischen Quellen wieder zu eins ei t ig ins Auge gefass t hat : die
Eddalieder un d Sn o rris Handbuch der M yt hologie das zum grössten Tei l auf
j en en aufgebaut ist galten als Kanon der nordi sch —
,

german ischen Göt t erlehre ,

Allei n beide Qu ellen sind späteren isländischen Ursprungs viele Mythen un d ,


(
2 48) V s n n ltr:r ms DER s o no . z vn DEUTSC H EN Mr w o no c rs .

W
Mythen züge finden ch nur in ihnen m anche widersprechen sogar dem
si ,

g e rm ani schen d e m nordi s ch,e n Volkscharakte r Ein 2 T a nderes B ild gewä hren . . .

die nordischen 59 gu r die Funde und die Inschrift en ‚ as wir aus di esen .

le rnen findet auch meist sei ne Bes täti gung im Kulte und gibt si ch schon
.

dadurch als na tionales Eigen tum zu erkenn e n Von di ese n Quellen hat .

de m n ach die wiss en s chaf tliche nordis che Glaubens lehre ausz ugehen Aus ihn en .

erfahren wir zugle ich dass hier ein gro sser Teil n iede ren Volksglaubens in
,

ga nz ähnlichen Formen blühte wie er heutzutag e noch bei den südge rma ,

nischen Völkern sich nachweisen läss t E s ist ferner bei den nordischen .

Quellen an der T hatsache fes tzuhalten dass die I sländer ein dichterisch begabtes ,

Vol k waren dessen Shalden zweifellos durch die subjektive Phan tasie Gestalten
,

und Züge schu ffe n die ni e tief im Volke gewurzelt habe n Seit Haraldr

W
, .

h ärfa gri in der 2 Hälfte des 9 ]ahrhs die un z ufri e denen Grossen des nor
. . .

w egischen Staat es zwang ihre Hei m at zu verlassen fi nden wir sie auf dem
. ,

es tmeere auf den bri tischen Inseln bald im Kampfe bald im Bunde
, , ,

rn it Kel t en oder Angelsach sen bald als Gegner bald als Schirmer der , .

c h ristlichen Kirche bis en dlich ein Tei l von ihnen sich auf den F:e röern
,

u n d dem fern en Islan d ni ederlässt wo man rein oder gemischt m it keltischm n ,

B l ute j, a neben Kelten einen neuen Freistaat gründet Abe r auch von hier
, .

a u s unternehmen viele von dies en N o rdl tn de mal ljährlich Reisen in s Aus land

.

n ach Irland Schottland England nach den sk a ndi navischen Höfen )


, , In jener ,

Z ei t bl ühte ihre Poes ie und mit ihr das mythi s che Gedicht Dass bei di esen .

h i stori schen Betrachtungen die W ah rscheinlichkeit fremden E in flusse s nahe


l i egt muss j edem einleuchten Und schon dieser Ums tand n ö tigt die islän
, .
,

d ische Di chtu ng mit Res erve zu benutzen und ihr im Vergleich zur Volks
n be rliefe ru n g ers t den zweiten Rang ein z uräum en Auf alle Fälle ist da ran .

fe stz uhal t en dass die z usammenhängenden Mythen isländischer S halden


,

s pe z iell nordis che Mythen sind die wohl di es en oder jenen volkstümlichen ,

Z u g aufgenommen haben mögen die aber im ganzen mehr oder weniger ,

E igentu m der subjektiven Phantasie ihrer Sänger s ind Wie weit sich n un .

i n diesen entlehntes oder na t ionales Eigentum erwei sen lässt ist e ine der ,

s chwierigs ten Fragen die die Gegenwart beschäft igt


, .

Ich glaube wir m üssen an dem Grundsatze fes t halten da sjenige als e ch t
, ,

n a t ionale Poes ie hin z us tellen was dem Volkscharakter nicht widers pricht und
,

w a s s ich als dichterische Fortentwicklung vo lkstt1m lic he r My the n züge erklären


l äss t Dass fremde namen tlich christliche Gedanken si ch in einz elnen Zügen
.
,

finden unterliegt m E keinem Zweifel Doch wi rd die eddische Dichtun g


. . . .

ge radezu unvers tä ndlich wenn wir die n a tionale Basis verl assen und die
,

G rundlage der dichterischen Schöpfungen fremden E in flüssen zuschreiben ,

wie es S Bugge und E H Meyer ge than haben


. . . .

5 1 7 In ihren Gru n dz tlgcn hat aber der Glaube der nordis chen Völker
einen u rge rman ische n C har kter wenn sich dies e in Überein stimmung m
.

a it
.

den übersinnlichen Vorstel lungen der S ü dgermanen und der An gel sachsen
bringen lassen fall s nicht eine Wanderung des Kultes oder My thos von
,

d iesen S t ämmen zu un s eren nordgermanischen Stammesbrüdern sich wahr


sc hein lic h machen läss t Bei jenen sind die gi aube nsge schichtlic he n Quellen
.

zwar spärlicher aber äl t er und wertvoller Demnach hat von diesen aus die
, .

A nalyse der nordischen Quellen zu beginnen Nun lehren aber die sü d .

germanischen Quel l en aus frühester Zei t dass die Einheit des Gö tterglaube n s bei ,

den Sü dgermanen durchaus nicht so bedeutend ge wese n is t als dass man ims tande ,

wäre einen einheitlichen Götte rglau be n auch nur dies er Stämme konst ruieren
,

zu kön nen Die T hatsache ist durch die I n schriften fun de von neuem bes täti gt
.


(
ago ) SEEL EN GLAU B E UND T o rns x uu z

da s Be le btse in der gan zen Natur der in seiner höchs ten Form zur Personi ,

fik a ti o n gelangt e Tyl


( e r, Anfänge der Kultur I Überall erkenn t der ,

n at ü rliche Mens ch in den Erscheinungen der Na t ur höhere Wes en denen ,

gegen uber er selbst machtlos das teh t oder die wenigs ten s Gewalt ü ber ihn haben

od er Eigen schaft en an den Tag legen die er selbs t nicht bes i tzt E r kann sich , .

-

di es e Wesen n icht anders vorstellen als Wesen mit Gestalt die er selbs t kennt als , ,

Tie re oder als Men schen So entstanden die mythischen Gebilde der D 21 m0 n e n
.

Oh der Ohnmacht die er diesem Ges ch ö pfe der Phanta sie gegen über eins ieht
, ,

fühlt er sich ge z wungen durch Spende S pei se und Trank wi e er es se ibst liebt
, , , ,

den Dämon sich geneigt z u machen oder ihn zu ve rsölrn e n ihn um se inen ,

Be is ta nd se in Wohlwollen z u bitten So ents tehen Opfer und Gebe t der


,
.
,

erst e Kult der eben so alt ist wie das äl t es te mythische Gebilde Neben der
, .

Natur wirken abe r auch di e Erfahrungen im Leben auf den natürlichen


M e n schen und veran lassen ihn zu my t hi schem Den ken E s ist eine anerkannte .

T ha tsa che dass a lle Völker in der Kindheit ihrer Entwicklung an ein Port
,

le b en der Seele in der Natur glauben Der Tod mag es in erster Lin ie ge .

w e sen sein der zu solchem mythit


, Denken angeregt hat Der Übe r .

le b ende fü hlte dass etwas aus dem toten Körper ge wichen war was in ihm
, ,

n o ch fortle b t e was er aber auch in de r Natur die ihn umgab in den Ele
, , ,

me n t en wiederz ufinden glaubte Schon früh zei tig muss er die Se ele das Leben.
, ,

mi t der bewegten Luft dem Winde in Zusammenhang gebracht habe n :


, .

be ides erkann t e e r un d doch konnte er es nicht sehen Die Seele konn te


, .

w i e der men schliche Ges talt a nnehmen eine Ges talt die dem Le ben den bald , ,

si ch t bar bald un sichtbar war


, So brachte er Seele und Leben in der Natur
.

in en gsten Zusa m menhang : erstere schien ihm in den Elementen fortzuleben ,

s i e haus te in der Erde und der Luft in den Bergen in Gewässern und Wäldern
, , .

A llein nicht nur im Tode ve riiess die Seele den Körpe r sondern auch im ,

Sc hlafe und gi n g dann wandelnd bald in dieser ba ld in jener Ges talt umher
, , .

D e r Traum in dern der Mitmen sch bald als Feind bald als Freun d ers chien
, , ,

mu sste den Menschen in seiner A uffassung bestärken So ents tan d denn der .

S c c e n g la u b e so entstand der natürliche Dran g den A bge schiedenen am Essen


, ,

u n d Trinken teilnehmen zu la ssen der T o t e n k u l t D as grosse Kapitel des, .

V o lk sglauben s hat zum grossen Teile in di ese m Vors t ellun gs kreise seine Wurzel .

M an ha t Se e le n glauhe n und Dämo n en gla uben in ein gewi sses z ei tlichmVer


h ä ltn is z u einander gebracht indem man jenen fü r das ä lt ere di es en für das
, ,

s p ä t ere an sah ( E H Meyer) . Al l ein das lässt sich nicht beweis en ; wir
. .

h a ben nur mit der T hatsache z u rechnen dass beide Schichten der myt hi schen ,

V o rs t ellungen be i den Germanen vorh anden ware n Dazu kan n man oft gar .

n i ch t en tscheiden o h da s my t hi sche Ge b i l de aus dem Se e len gi a uhen oder dem

D äm
,

o n en ' b hervorgegangen ist ; beide ge hen nur zu oft in einander ü ber


g a u e n .

N a r aus praktischen Grü nden wird hier der Seelenglaube zu erst behan delt ,

d h die myth ischen Vorst ellungen un serer Vorfahren bei denen sich noch
. . ,

e in innerer Zusammenhang zwischen der Seele des Mens chen und dem
mythischen Gebi l de erweisen lässt Personifikationen der Naturgewalten und .

N a tu re rzic hein u n ge n gehören z u den Dämonen .

Ne ben dem G l aube n an Seelen und Dämonen haben aber auch die Germanen
e i nen G l auben an höhere Got t hei t en be se ssen vor a l lem habe n sie e inen m
. äch ,

ti g en H immel sgo t t verehrt E s mögen in ein z elnen Gegenden Dämonen d u rch


.

V ereh ru ng und Ku l t z u h ö heren persönl ichen Got t heiten gewachs en se in ,

d ie dann über ein grö sseres Ge bie t herrs chten als der Krei s in sich schliess t , ,

a us dem sie hervorgegangen s ind nirgends aber finden sich Dämonen des ,

H immel s der So nne der m


,
ütte rlid men Erde
, Die Erhabe nheit des H immels .
XI . Mrr n o w o m .
( )
2 51

und der So n ne hat den denkenden Men schen schon früh an ein mächtiges
Wese n glauben lasse n das auf seine Geschicke einwirkt das über den C c
, .

w al ten der Natur steht und das de shalb besondere Verehrung verdient Es
, .

kann nicht gele ugn et werden d ass diese Vorstel l ung schon einen höheren
,

Grad menschlie he r Eins ich t verlangt und deshalb in der Geschich t e des
Glaubens j ünger als Seelen und Dämonen glaube ist allein dies komm t für ,

di e deutsche Glaubensgeschichte weniger in Be t racht : hier gilt die That


sache dass di e Germanen aus ih rer Heimat di e Verehrung ei nes pe rsö n

lich gedachten Gottes des H immel s mi t brachten Als Herr ü ber die ver .

sc hie den e n Ersch e inungen in der Natur füh rte er verschiedene Beinamen ,

a us denen s ich beso ndere Go t thei t en entwickelten di e s ich wieder teilwei se


mi t den Dämonen berüh rten An diese Gottheiten hat si ch dann haupt
,

sächlich der gemeins ame Kul t im Gau ve rb an de geknüpft si e sind besonders ,

di e Wurzeln der Religion und der religiösen Dichtung .

5 1 9 Nach den Forsc hungen T y lo rs Spencers u a darf als erwi es en


.
‚ . .

angesehen werden dass fas t alle Völker den Glauben an e in Fortleben der
,

Se ele habe n Auch die al t en Germanen haben ihn gehabt und zwar wurz elt
.
,

er bei ihnen so fest dass er sich trotz al l er Kulturan stü rme bis heute ex
,

halten hat ; in Sitte un d Recht in Brauch und Aberglauben finden wir noch
,

bei allen germanischen Stämmen die Spuren di eses uralten Glauben s .

In jedem Men schen lebte neben dem Körper noch ein z wei t es Ich das ,

den Körper verlassen konnte das sich im Tode von ihm trenn te das per
, ,

sö n li ch
gedacht wu rde und infolge dessen auch wieder eine dem Mens chen
bekannte Ges talt annehmen ko n nte Am klars ten drückt dies Verhäl t n is
.

zwischen Körper un d Seele der Norweger durch seine fy lgja d h Fo lge rin . .

aus . Die Seele ist die Begleiterin des Mensch en auf se inem Lebe nswege .

Nach dem Tode kehrt sie in die ewig belebte Natur zurück H ier setzt .

si e ihr irdisches Lebe n fort oder kommt in die grossen Scharen der Geis ter ,

j a kann sogar wieder geboren werden I m Winde merkt man


. ihr Fo rde be n :

di es er bes teht a us dem Se e len hee re das meis t aus Be rgen kommt und in die
Berge z urückkehrt Allein nicht jede See le wird unmi tt elbar nach ihrem
,

Tode in die grosse Schar der Geis t er aufgenommen manche irrt un ste t um ,

her und sucht si ch immer wieder mit ihrem Körper in Verbindung z u setzen .

Sie erschein t in ihrer vollen Persön lichkeit den Le benden als Wiedergänger
( Ge s p e n s t ) namentlich in der Nähe d es Or t es wo i hr Körper beerdigt liegt u
,
n d ,

s ucht ihn en z u schaden Daher ist e s heilige Pflicht alles zu t hun was der Seele
.
, ,

ihre Ruhe geben kann Oft nimmt sie Tiergestalt an woraus sich die vielen
.
,

Tierpro zess e des Mi t telalters erklären denn Tierp ro z esse sind Gespe nster
,

proz ess e (v A rni m Mitte il des I n sti t 1 östr Gesc hichts lo rschun g X I I
.
, . . . . .

Als persönliches Wes en hat aber auch die Seele nach dem Tode men sch
liche Bedürfnisse : sie verlangt Spei se und Trank und erhält beides von den
Überlebe nd en sie nimm t Teil an dem L e ic he n sc hma nse der ihr z u Ehren
, ,

gehal t en wird s ie erh ält Opfer auf Bergen in Fl üssen an Quellen im Wa l de


, , , , ,

kurz überall wo die Geiste rsc haren z u verweilen scheinen Das ist ural t e Auf
, .

fassung unse rer Vorfah ren die wi r in den al ten Quel l en auf Sch ri tt und
,

Tritt verfo lgen k ön nen .

Ein e der ält es t en Si tten aller germanis chen S tämme ist es dem To t en in ,

seinen Hügel dasjen ige mi tzugeben was ihm im Leben t euer und wert ge
,

wes en ist was er hier zu seinem L eben gebraucht hat Jah rtausende über
, .

die sch rif tlichen Que ll en germanischer Si tt e hinaus gehen die Funde die aus ,

der Erde ausgegraben sind die stummen aber treuesten Zeugen der Si tte und
Schon aus der Stein zeit findet m
, ,

des mit ihr verknüpften Glauben s . an


W
( 2) SEEL EN GLA UB E UND T OT E N K UL I

W
'
25

. 23

affen H andwerk szeuge Schmuck sachen in den Gräbem (Mo n telius Die
, , ,

Kultur Schwe dens in vorch ris tl icher Zeit 5 3 4 o rsaae Vo rgeschichte des .
, ,

Nordens S S Müller Vor Oldtid S 1 52 ii ; E Cartailhac L äge de


. .
, . . .
,

pierre dan s les souvenirs e t supersti t ion s populaires) ; die folgenden Zeitalter
setz en die alte Si t te fort ; T rin k höm e r Würfel Glasbecher u s w treten zu , ,
. . .

den früheren Gegen ständen und als der nordis che Wiking als Seekön ig ,

den Ozean auf seinen Barken durchfurch t e da bedurfte er des Schiffes auch ,

noch n ach dem Tode D ie Funde von Tune und Gokstad in Norwegen

W
.
,

wo sich in mäch tigen übe r z w a n z ig Meter langen Schiffen neben dem mit
,

iürstli c he r Pracht urn gebe n en Häuptlinge Skla ven ge he in e P i erde H unde ,

Falke n sk e le tte erhal t en haben ( Mo n te lius a a o 1 7 3 ff ; omaa e a a O . . . . . . .

S 5
. 8 112 7 3 ff ; 1 2 1 i i ; 3 Müller a a O S 3 1 3 i r; H Petersen Aarb 1 890
, .
, .
,

S 2 0 9 112; N e e rgard ebd 1 89 2 S 3 2 1 i i ; H H ildebrand Folkens T re o m


. . . . . . . .

.
, ,

52 H 1 0 7 ii ; Mo n te li ns Sve n ska F0 m
.

mi nn esför T idskr VI
. . .

sina D öda S . .
, .
,
. . .

8 1 49
. sprechen fü r die Echthei t der späteren Quellen die glei ches ,

berichten ( vgl Kälun d Aa rbo ge r for nord Oldkyn d 1 8 70 S 3 69 ff


.
,
Fri tz n e r . . . .
,

Norsk bis t T idsk r IV 2 0 6 ii Thomsen Ursprung des russ S taates S 3 2


. . . .
, ,
. .

Und sol ch alte Sitte hat sich bis zur Gegenwart erhal ten Noch in diesem .

]ahrhu n d e rte legt man in Schweden den Tote n T a bakspfeilen Han dmesser

, ,

ja selb s t die gefü llt e Branntweinflasche in den Sarg ( Weinhold Alta 0 rd 1 6a , . .

S. Wie im skand ina vischen Norden so ist es auch in Deutschlan d , .

Die Gräberfunde bes tätigen auch hier die T ha tsaehe dass man dem Toten in
Lin dense hm
,

das Grab gab was er während des Lebe ns geb rauch t hatte (
, i t Hand ,

buch de r deutschen Al t ertu ms kunde an vielen Stellen ; Weinhold Die heid , ,

nische Totenbe s ta tt ung in Deuts chland Sitzun gsbe r der Wiener Aka demi e . .

der Wiss 1 858 1 1 7 ir bes 2 0 3 1 8 59 1 7 1 ff bes


. . . Auch hier hat
.
, . . .

si ch bis heu te all ü berall noch die Sit t e erhal t en ; sie läss t sich durch di e

Jahrhun d erte verfolgen sie is t gew andel t mit der Kul tu r des Volkes und hat
, .

deren Gewand an gezogen bis man endlich so wei t gekommen ist dem Toten
Regen sc i iirmund Gummis chuhe mit in s Grab zu geben (
, ,

Köhler Volks brauch ,

u s w
. . .irn Voigtl a nd S Ein Unterschied zwischen dem B ren n alter
, .

und dem Hüge la lte r lässt si ch bei dieser Si tt e nirgends wahrnehmen (Wein
hold To tenbesta t tung 1 8 58 2 0 2
, In nichts anderem kann di es e fest
.

gewu rzel te Si tt e ihren Ursprung haben als in dem Glauben dass nach dem Tode ,

das zwei te Ich des Menschen noch fo rdebe und zwar ein Leben das ähnlich ,

dem Leben im K ö rper is t : die Seele wird als persönliches Wesen gedacht .

Hieraus erklärt sich wei t er die wei t verbrei t e t e Sitte dass man sofort nach

W
,

einge treten em Tode Fen st er und T hü re n öffn en muss damit die Seele hinaus ,

fliegen k önn e Man stürzt Töpfe Bänke un d Stühle um dass sie j


. a nich t , ,

hän gen oder sitzen bleibe ( u ttke Aberglaube 5 Sie kann auch mit ,

nehmen was ihr beliebt Deshalb pflegt man in gan z Mitt el und Nord
_

, .

deu tschland den Tieren den Bäumen des Garten s dem Getreide in Scheun e

W
, .

und auf Böden den Tod des Hausherrn oft unte n feierlichen Ce remo n i en
anzu z eigen und die Gegens tände zu bi t ten dass sie zu dem neuen Herrn ,

hal t en möchten ( uttke 5 Da die Seele Persönlichkei t hat so kann ,

sie natü rlich auch wi eder gerufen werden sie kann erschein en Toten ,
.

besc hwörung ist ü be r gan z Deu tschland verbrei t et Ge isterban n e r finden sich ,

ü berall
( Wut i ke 57 73 In Deu ts chland können wir den Brauch aus

al ter Zei t nicht belegen in den al tn ordischen Quellen dagegen findet er si ch


,

oft : Od inn bes chwört die V olva damit sie ihm die Träume Baldrs deu t e (Baldrs
Draum
,

ar F reyja weckt die V olva Hyn dla um mit ihr nach V alholl zu reiten ,

( Hyn dlulj 1 ) u (5 Der Mange l an älteren deuts chen Quellen berechtigt


. . .
XI . Mw n o mc rs .
(
2 53 )

nicht gleiche Auffassu ng für eine frühere Zeit auch in Deutschla nd in Ah


,

rede zu stellen Der Tote kann natürlich auch dan n sprechen und handeln
. .

So erklärt e s sich dass ihm bi swei len sogar der Prozess gemach t wu rde ,

v Am ira T i erstral e n ; K Maurer Sitz un gsbe r d Münchener Akad d er


(
'

W
.
, .
, . . .

Wiss 1 896 1 . Speise verlangt e r wie jeder lebende Mens ch Die n o ch


.
, .

heu te üblichen Le iche n schmäuse an denen un sichtbar auch der Tote Tei l ,

nimmt ( uttke 57 40 wären u n s unvers tänd lich führte n nicht al t e


.
,

Quellen zu dem was heu t e vergessen ist Wiede rum haben die Gräber , .

funde in Deutschland wie in Skandinavien ge z eigt dass man dem Toten


, ,

Speis e un d Trank mit in s Grab gab dass man auf sein em H ügel S teine mi t
,

V ertief ungen anbrachte in die man aller Wahrscheinlichkeit nach Spen d en ‚

goss die für den Toten bes timm t waren


, s ind dies die so ge na n n te n
'

Opfersteine (Rochholz Deutscher (Haube und Brauch I 3 0 3 ii ; Mo n te li us , , .

a a O
. S. Nordische Quellen leiten von diesem Brauch zum Ver
. .

stän dn is der neueren Si t te hinüber : sie erz ählen un s wie noch in Ch ri st ,

li cher Zeit die Toten bei ihrem Le i che n schmause ( 61 791 (1 i


7 erbbie r
) er . .
_

schienen seien und an diesem Teil genommen hätten ( Gu d rün a rhv 8 .


,

ve rgl dazu Ed AM I I
. E yrbyggj a S
. Auch bei den Sach s en
.
, .

m o d uo rm
wurde das Totenopfer das cd
q
s bu / c/ zra ‚n
(Indi e : .

supa st N r verboten und Burchard von Worms eifert noch um das Jah r
. .
,

1 00 0 gegen die gra u i n q uz6m da m loa s a d u pulc/i ra m o rfuo ru m


' '

o ölal i o ncs » ,

fl un l ( Myth «II I 4 0 7 v l
g auch We .i nhold Totenbe
, s tattung 1,8 5 S
8 .
‚ . .

Das Mahl wurde von Haus aus der Seele de s Verstorbenen gebracht J e .

z a hl reicher aber nach altgermanis cher Sitte ein Mahl b es ucht war u m so m e hr ,

Ehre brachte es dem dem es galt Is län dis che Quel l en erzählen un s von , .

Le ichen sc hm äuse n an denen 1 0 0 0 j a gegen ,15 00 Mann Teil nah men ,

( L a x d cap und
. in der Oberpfa
. lz heiss t es noch heute :
je mehr beim »

Lei chenschmaus getrunken wird des to besser denn es kommt dem Toten , ,

zu Gute (Bavaria I I Bringt der Überlebende die Spende dem Toten

W
«
,

ni cht so rächt sich dieser Nur von dieser Annahme a ns erklärt sieh die
°

.
,

B estimmung der ags B mso rdn un ge n ü ber die Kö rn e rspe n de pro sa /u/e .
»

w ven h um cl rlo nm
' '

r ( asse rsc hle be n S . « .

Während der Leib noch im Hause liegt weilt auch di e Se ele in der Nähe

W
,

dess elben Man sieht sie nicht aber man fü hlt ihre Nähe ; sie offenbart
.
,

sich auch dem Men schen und lässt in allerlei An z eigen die Z uk t er

kennen ( uttke 2 98 Auch gegen solchen Glauben strei t et scho n


,

B urchard von Worm s (Myth I II Überhaupt besi tzt die vom Körper .
,

getren nte Seele weissagende Kraf t und zwar hat sie dies e so wohl nach dem ,

Tode als auch im T ra u me ( Strac k e rj an Aberglaube und Sagen a us Oldenburg ,

I I 1 1 9 B enzen Über die Träume im Al tnordi schen 59 f Pfitzner Norsk bist


, , ,
.
, , .

T idssk r IV 1 7 2 Die alten Kirchengesetz e eifern dagegen Geister und


.
, ,

Gespens ter zu fragen Dies e Befragun g l ass t sich bei al l en N atu rvölke rn be o b.
o

achten ( Tylor Anfänge der Kultur l 4 3 6 I I 2 3 u ölt Rohde Psyche 3 1 3 f , .


, . .
‚ , .
,

Nicht alle jedoch scheinen die Stimme der To t en z u ve me hrn e n ; So nnta gs


,

ki nder sind es besonders in der Vo l kssage Durch Lieder scheint man die .

d l o hen e Seele haben zwi n gen können die Zukunft z u offenba ren Wenig
g , .

s tens vermag ich d as da dri ras d es Ind supe rst ( d e sacrilegio super de fu n ctos . . »

id est da dszlm s N r 2 ) nicht a nders z u erklären Offenbar decken sich diese


. .

Lieder mi t den ra n n i m6us d a bo /ra lr q wpm m o ri u u m no d u m is l wn r a m


' ' '

ui
'

r .

la n l u r ( Burchard von Worms Myth I I I Das Wort da dsrlm r oder , .


, .

.n rwä (
'

C raft Ahd Spr VI 2 8 1 ) ist noch nich t gen ügend aufgek lärt ; wären
, . .
,

es einfach e T o te n klageli ede r L e i chen gesän ge ( Sc hade Ahd Wörth I I 7 68 , , . .


,
.
(
254) SEE L EN GLAU B E UND TO TEN KU L T .

Gramm II vielleicht ähnlich dem altn o rd e7 ü mdä oder der erßdrdpa


'

.
, .
,

80 wäre es unvers tändlich wes halb die chris tliche Ki rche so ge ge n diese Lieder
,

g e d fe rt hätte we s halb sie ca rm i r mdi


, a bo lira genan nt wes halb sie zu n acht ,

licher Wei le gesun gen worden wären Vielmehr scheinen es Li eder gewes en .

zu sein wie die lu lhn i na lzelli rri n ( Graff Ahd Spr I I 52 5) oder die do/wt
'

, , , . .
,

( dol ) rün a durch die m ,an die Seele nötigte dern Freunde Glück un d dem ,

Fein de Schaden zu bringen oder Lieder dure h die man die Seele z wang , , ,

di e Zuku nft zu offenbaren ( vgl daz u Hen ning Die deutschen Run en den k
.
,

mäle r S 7 7 Kögel Oesch der deuts chen Literatur I 5


. .
, 0 ii versteht
. . .
,

da mn ter Z aube rli eder d urch die man den Geist des Ve rstorbe nen weg
,

ban n te eine An schauung die sich nicht m


, i t dem Sed en glau be n de r Ge r
,

man e n verei nen läss t) In letz terem Falle hätten wir in den va rä okßu r der
.

N o rdlitn de r den Ge iste rlockliedem mit dere n Hüli e di e V o lven die seelischen
, ,

Ge is ter zur Offenbarun g der Zukun ft riefen ein ganz analoges Beis piel ,

(M aurer Bekehrung I 4 45, ,

52 0 Hat die Seele den Körper verlassen so wird sie b ald körpe rlos gedacht
b a ld aber —und zwar in den mei sten Fällen — n irn m
.
, ,

t sie einen neuen Körper


a n oder kehrt zeitweis e in den verlass en e n Körper zurück In jenemFalle gelangt .

si e zu den Scharen der Geis ter die uns ichtbar die Luft d u rchziehen oder di e

W
,

W
a ls Flammen auf den Grabern wei len und die Men schen in die Irre füh ren in ,

d i esem erscheint sie als Gespens t a ls Wiedergä nger als Mahre Trude Alp , , , , ,

H exe Bilwis
, alky re und in man cherlei anderen Ges talten oder auch als Zwerg
, , ,

icht Elfe und bildete in di es en Wesen den Übergang zu den Dämon e n


, .

Die Seele verlässt den Körper als Hauch als Atemz ug Atem is t spra ch ,
.

li c h Seele Ge ist
> Dann schwebt si e nach dem Tode in der Luftregio n
,
c.

um her behält jed och ih re indivi duelle Exis tenz n o ch bei Anfänglich hält sie
, .

s i c h in der Nähe des to t en Körpers auf si e begleite t ihn se lbst zu Grabe ,

(K nopp Sagen aus Hin te rpo mme m


, Man ve rschliesst deshalb die T hil re n
u n d Fen ster das sie nicht in das Zimmer zurü ckkehre in dem der Tote
, ,

li e gt
. Daher muss man den toten Körper so schnell als möglich unter die
E rde brin ge n Nur sel ten bli eb bei u ns eren Vorfahren derselbe wäh rend der
.

N acht im Hause ( Wei nhold Altn o rd Leben Weit verbreitet ist auch
, .

d ie Sitte sowohl im Norden als in Deutschland


, und dort schon aus alter ,

Z ei t belegt dass man bei dem Tode b öswilliger oder ü bel be le umu n
d eter Men schen im Hause an der der Hausthure entgegenges etzten Sei t e
e in Stück Mauer n ied e riegt wo man die Leiche hindurchzieht und , ,

d a nn dies schnell wieder zumauert damit die Seele fal ls sie zurü ckkehre , , ,

k ei nen Eingang i n s Haus fi nde Wird so die Seele als e in den Körper -

ü lm
.

rleben des Wes en gedacht so ist sie doch durchaus nicht e wig Die ,
.

a l t en No rdländer haben eine rei che Anz ahl Erz ähl un gen von Spukge iste rn
V ers torbener die den Nachba rn ihrer irdi schen Heims tätte Unglück z u
,

f ügten .Dem Geis te wird in fas t allen Fäl l en das Handwerk nur dadurch
g elegt dass man den Leichnam des Verstorbenen der sich in der Regel
, ,

n och unversehrt erhalten hat ausgräbt und ihm das Ham pt ab s


,
chlägt un d

v erbrennt ( Maurer Bekehru ng I I 8 5 , Denn der Kopf ist der Si tz der ,

S eele woraus sich die Sitte erklärt dass man den Kopf eine s Toten auf
, ,

h o b um von ihm die Zukunf t zu erfahren Wie tief diese r Glaube an

W
, .

das Fo rfleben der Seele wurzelt zeigen die a ltschwed ische n Sa t z ungen

W
, ,

n a ch denen die Selbs tmörder verbrannt werden muss t en damit sie nicht ,

n ach dem Tod e ande res ehrliches Volk plagten (Hyltén Ca vallius
,
äre n d -
,

och irdarn e I 4 59 i Und gleiches hat man auch mit den Körpern
, .

der Spukgeister in Deutschlan d ge than (Prae t orius Weltbeschreibun g S 2 7 7 ,


.
Mm

W
XI . o r oo ra
. .

Wie bei fas t allen Völkern findet sich auch bei den germanischen der
e n gs te Zusammen hang zwis chen Seele und Wind as liegt auch näher als .
,

die als Ate m den Körper verlassenden Seelen sich als W i nd vorzustell e n ?
Über das gesamte germanische Gebiet sind die Sagen vom wüte nden Heere
od er der wilden jagd verbreitet (Myth II 7 65 fi ; F Liebrecht La Chasse .
, . .
,

sauvage in Ge w asius v Ti l bury 1 7 3 ff ; Schwartz


, Der heutige Volksglaube)
. .
, .

Oft tritt ein F (ihrer oder eine Führerin der Schar a uf; dann hat si eh der
al te Seelenglaube rn it dem Dämonen od e r Gö tte rglauben v erbunden Wohl »
.

hat der alte Mythus mit der Zeit andere Ges talt angenommen namentlich ,

hat das C hris tentum die Seelen zu Seelen ungetaufter Kin der gemacht abe r ,

aus allem blickt noch der al t e Kern durch B is in s 1 2 ]ahrh hin auf lässt . . .

sich da s wü tende Heer zurück verfolgen ( Myth I I und wie klar noch .
,

da mals die Vors tellung war dass dieses Heer eben ein Geiste rh ee r sei, ,

zeigt die Stelle aus dem Gedichte von Heinrich dem Löwen : da q va n

er u n der da : wöden im da die bösen grislcr i r wo n ung Ira n ( Massman n


'

Den km S
;

. . Weite r berichtet Agricola in seinen Sprichwörtern


wie das wütende Heer durch das Man s felder Land gefahren sei und wie

W
man in ihme rst j ü ngs t vers torbene Men schen wah rgenommen hätte Prae .

tori ns erzählt un s wie sich um das Grab eines Tote n tagel ang ein Wirbelwi nd
,

erhoben habe ( e ltbeschr Bekannt ist j a die schöne Sage von d em


.

Ki nd mit dem T hrän en krüglein das sich nach seinem Tode eben fal ls in der ,

Schar der durch die Luft sausenden Geister befand ( Witz el Sagen a us ,

Thüringen I Übe rall auf Schritt un d Tritt läss t sich di eser en gs te


,

Zusammenhang zw ischen Wind und Seele verfolgen Und wie im Süden so


auch im germ
.
,

anischen Norden Beim Sturme z B fährt nach norwegisch em . . .

Volksglauben noch heu t e die Aasgaa rdsma od er ] ola sßmd durch die Luft
' '

eine Schar ges torbener Menschen die während des Lebens T mn ken bo lde Ra ut , ,

bolde Betrüger Verleumder u dergi gewesen s ind (Faye Norske Fo lkesagn 62

W
, , . .
, ,

M unch Annal
, nord Oldk 1 846 S 3 1 2
. .Schon z eitig müssen in dem
. . .

Vorstellungs kreise un serer Vorfahren diese Scharen mit dem T o ten go tte oder der
Totengö t tin rn it einem in ddämo n in Verbindung gebracht sein der dann die
, .

F ü hrun g über diese un steten Seelen übernahm und unte r solcher F ührung fin den ,

sie s ich in der Volkssage ungleich öftere n Von Hau s aus ist der Führer schw e r

lich da gewesen Findet sich d o ch neben dem geführten H eere in allen


.

germanis chen Ländern noch bis heute das führerlose H eer (E H Mey e r . .
,

Germ My t hol S 2 3 6
. . Da is t nicht der alte Führer vergessen da ist
.
,

auch nicht dem Geisterheere ein Führer aufzuzwi ngen : wir haben in
diesen Mythen vi elmehr Überres te einer uralten Schicht des Se elen glau ben s ,

di e im Volke stets neben der Auffas sun g von dem angeführten Se elen
heere einhergegangen ist In di esen Kreis von Mythen gehören auch die Sagen
.

von den Schlachten die i n der Luft namentlich ü be r Schlachtfelde m stattfi nden
. , ,

( Praetorius Wel t beschreibung 1 96 i i ; Schön wert Sage n a us der Oberpfalz II


, .
, ,

1 4 3 11 Meier Sagen aus Sc hwabe n l 1 2 3 u


, Die Sagen mögen jung sein si e , .
,

m ögen an eine historische T hatsache anknüpfen allein der V o rs tellung3 krei s aus , ,

dem sie hervorgegangen sind ist e in uralter : es ist die Vorstellung von dem
,

Fortleben und Fo rthan deln der dem K ö rper entwichenen Seele Aber auch .

in der Form sind dies e Sagen schon al t In der Wiki ngerzeit fand ein st ein .

Kampf zwis chen einem in Irland sesshaft en N o n n an n en kön ige H ogni (Hagen )
und einem anderen N o rman n e n häuptlin g Hed in (Hetel) statt weil di eser , ,

jenem seine Toch t er Hilde entführt hatte Auf einer der Orkn eye Häey ( vergL .

Munch Anna] 1 8 52 S 61 ) soll er nach der Su orra Edda (


, .
. . AM I .
,

deren Ve rfasser der Ragn am dräpa des Skalde n Bragi ( Sn E I 4 3 6 ii ) folgt e .


, .
,
( )
256 SEELEN GLAU B E vun T or mx u nr .

un d nach einem she tlän dischen V o lkslied e ( K Hoffman n Sitzu ngs berichte .
,

der kg] bayr Akad der Wiss 1 867 I I


. . auf Hithin ö an der pommer
. .
, ,

schen Küs te nach Saxo grarn m cd Müller I


aticn s ( 2 40 a uf einer In sel . ,

der Nord see nach der Gud run ( Aven t VI II resp X VI I ) stattgefunden haben

W
. . .

Die norwegische Quelle die in s 9 ]ahrh hin au lre icht hat zweifellos den , . .
'

richtigen Ort bewahrt De r Kampf muss ei ner der bedeu ten dsten der .

iki n gerkäm pfe gewes en sein An diesen knüpfte sic h der Mythus dass .
,

Hilde jede N acht die Toten erwecke und dass di ese hier bis zumUntergan ge der
Göt ter fo rtkämpfen müssten Das ist nichts an deres als der al te Mythus vorn . ,

Kampfe der Seelen Gefallener wir wir ihn in Deutschland finden im nor , ,

dische n Gewan de an einer be sonderen Stätte lokalis iert und auf hi s toris che
Perso nen ü bertragen ( vergl Müller Mythologi e der Helden sage 2 1 6 .
,

Nich t weniger und n icht mehr vermag ich an di esem Stoffe als Mythus anzu
erkennen Auch die a n lrcq . a r der nordis ch en Dichtun g di e vo rzüglichsten
' '

aller Kämpfer wie auch Thor als a n ken bez eichnet wird (Lokas
, die Men ' '

schen die n ach dem Tode nach V alholl kommen und dort tägli ch zumKampfe
,

aus ziehen und abends zu frohem Geh ge zurückkehren ( V albr 40 ii Grim n 18 . . .


,

2 3 3 6 51
. . Sn E I , sind die fo rdebe n de n Seelen Gd alle n e r ; es si n d
.
,

dichterische Ges talten der nordischen Poe sie zu denen der Volksglaube die ,

Veranlassun g gegeben hat : sie sind in Verbindung mit Ö din geb racht als
dem W in d Toten und Schlachtmgo tte ; die Zei t der Wiki n gerz üge hat der
schli ch t en V o lks phan tasi e eine höhere F 0 1111 gegeben .

52 1 Le bten so die Seelen nach dem Tode im Wind un d Sturme fo rt


.
,

indem sie die Beschäftigung dieses Leben s fortsetzten so musste auch für sie

W
,

ein Ort der Ruhe da sein an dem sie ausruhten wie jeder Lebende an dem , , ,

sie sich den Freuden ruhiger Gesel ligk e it hinga ben an dem sie waren w e nn , ,

in der Natur in dstüle herrschte Wir finden sie auch hier wi e der überall
in der Natu r Die in allen german i schen Ländern bis in s Heidentumhinauf
.

überli eferten Be richte übe r den Qu ellen Fl uss Baum Be rgkult wären uns
unvers tändlich wenn wir nicht die mythische Belebung dieser Dinge an
,

nähmen Dass abe r diese mythischen Geschöpte di e Se elen Verstorbener


.

sind können wir wiederum auf Schri t t und Tri t t verfolge n


, Aus den Bergen .

schein t der Wind zu kommen unter dem Wasser schein t er die Wellen ,

in Be wegung zu setzen im Walde schein t er durc h das Rausche n der ,

Blätter sein Dasei n ku n d zu geben Hier weflen daher ü berall die Seelen .
,

hier ru hen si e aus hier bringt man ihnen Opfer und Spenden Ganz be
,
.

son ders verb reitet ist das Ve rweilen des Windes al so auch der Seelen in , ,

Bergen und zwar findet sich di ese Auffassung überall wo wir Berge fi nden
, ,

( Tylor Anfänge d Kult


, In Deutschland müssen wir freilich wenn
. .
,

wir von dem Kult absehen den Berich ten der Volkssage vertrauen die sich , ,

aber b is in s Mittelalter hin ein verfolgen l assen (Mannhardt Ge m Mythen , . .

2 64 Di e Venus und Ho lle n berge sind e s besonders in denen die Seelen ,

unter dem Regimente der To ten götti n hausen H ierher werden die Men schen

W
.

gel o ckt u n d kehren nicht wieder So gehört hi erher die Sage von der Lurlei .
,

dem E lben fe lse n (Hildebrand Z 1 d Unten V 4 33 ; Hertz Sitz un gsb e r , . . . .


, , .

der M ün chener Akad der issen sch 1 886 I 2 1 7 ferner die wei t ver
breitete Sage vom lockenden Spielmann (H enne Am Rhyn Die deuts che
. . .
,

Volkssag e S die auch im Rattenfänger von Hameln zum Ausdruck


.

kommt ( Jostes Der Ra tten ffln ger von Hameln ist der mythischen Seite
, ,

dieser Sage nicht gerecht geworden ) Ungleich klarer erzä hlen nordis che .

Sagen Mythen von Geistern die sich in Be rgen au fhalten und hierher ,

Le bende zu sich rufen und holen V o n Flosi erzählt die Nj ala (S 698 . .
( )
258 SEE L EN GL AU B E un o T or mx u 1:r .

Veda S 2 4 2 2 55; Rhode Psyche 1 0 4


. . und wir dürfen bei ihm nicht an
,

keltischen Ein fluss denken Die Seele konnte na ch der Ü berli eferun g der Vat er
nicht für im m
.

er aus der Welt geschwunden se in und so lies man sie in einem ,

Berge fo rfleben der sich in der Nähe befand und den der Volksglaube als Auf
, ,

en thaltss fli tte der Vers to rbenen kannte Denn alle diese Sagen stammen a us den .

Gegen den wo si e lokalisiert sind obgleich die his torische Gestalt meis t gar kei n e
, ,

nähere Bezi ehung zu dem Orte gehabt hat Und wie kon nte sich di e Volks .

phantas ie einen Kais er zumal ein en kriegerischen anders denken als um


, , ,

geben auch na ch dem Tode von den Scharen die er im Leben zu mS iege ,

geführt hatte und die für ihn gefallen waren ? Aus demselben ech t germa ,

nisch en Volksglauben ist aber auch die nordische Vors tellung von V alholl
de m Aufe n t haltsort der E in he rj
,

er hervorgegangen Das gan ze Kapitel .

darüber ist ni chts anderes a ls ein S tück Dichtung aus der Wikingerzeit ent ,

standen in Anlehnung an diesen alten Volksglauben und geformt durch das

Lebe n in der Wikingerz eit Da aber Odinn der Go tt der Toten un d der Schlacht
.

war so wurde mit ihm V alhqll und ihre Be wohner in engsten Zusammen
han g gebracht V aihqselbst war aber von Haus aus nichts anderes worauf
,

.
,

be i Ö d in zurück z ukommen is t a ls der Totenberg wie n o ch bis heute s ich


, ,

in Schweden Berge mit N amcn Valhall finden (Ri etz Sve nskt D iale ktlex , .

5 2 2 Aber
. nicht nur in Bergen so ndern auch in Gewäss ern Teichen , ,

Man n hardt Ge m Myth 95 2 7 1 f ;


,

Brunnen Wolken hausen die Seelen (


, , . . . .

Bastian Die V e rble ibun gso rte der abge s chiedenen Se ele) Auch hier sind sie
, .

bald allein bald in Verbindung mit einem F (ihrer namentlich mit F ran Holle
, , .

Von letz terem müssen wi r sie zunächst wieder los trennen da er in das Ka ,

pitel der chthoni schen Gottheiten gehört Die Gewässer als Aufenthaltsort .

der Seelen spielen namen t lich in den V o lksmge n und dem Volksglauben ,

der sich an die Geburt des Me nschen kn üpft eine bedeutende Rolle Wie , .

die Seele als z wei t es Ich nicht nach dem Tode aus der Welt schwindet ,

sondern in der Natur fortlebt so muss sie natürlich auch da sein bevor sie , ,

zu m Men schen kommt Die Seelen können al so als Kinder wi ede rgeboren
.

werden Wir müssen un s in Deutschland auch hier wi e derum auss ch l iesslich


.

auf di e Volkssage verlass en Beim Tode gewährten uns die Aus grabungen.

Aufschl uss über die Sitte bei der Geburt sind sie stumm und die Bestimmungen
, ,

de r He ide n be ke hrer e ii e m nicht gegen irgend welche hei dn is che Sitte Auch .

hi eri n lüften die nordischen Que ll en wen igs ten s etwas den Schleier Der .

Aui z d chn e r der He lgiliede r berichte t u n s dass Heigi und Sva va wieder ,

geboren seien ( E ddalieder Bugge S und am Schlusse des zweiten Liedes


.

von H elgi dem Hun din gs töte r erzählt er dasselbe von He lgi und Sigr11 m '

a O S 2 0 1 ) und f ügt ausdrücklich hinzu dass das Glaube der Men schen
( a
. . . .
,

i m Altertum gewesen se i dass es aber jetzt nur noch alter Weiber Wahn
,

wä re . Auch im kurzen Sigu rdslie dc is t es H ognis gröss ter Wun sch dass ,

B rynhfld nicht wi edergeboren werde ( V Die Sagas bes tätigen diese n .

G la uben : Von Ö l s t dem H eiligen glaubte man er se i der wiedergeboren e


'

m m
,

01 Gu drq da rso n ( Flatb 11 1 3 5 dazu s IV 2 7


. in der Gau tre ks
, , .
,

saga erschei nt Sta rkaö r als m glzmn (wi e dergeborener Riese Pas
'

drbo n n n j » «
, .

II I ,
und noch in chris tlicher Zeit (1 2 56) glaubten die Nachbarn d@
b g
o r i ls von A s da ss er der wi ede rgeborene Ko lbei nn
,
sei
(Stu d II .
,

N aberes übe r die Wiedergeburt selbst frei lich erfa hre n wir aus den Que ll en
n icht Oh n un di e ü be r das ganze ge rm a nische Gebiet ve rbreitete Amm
. en
re de dass die kleinen Ki nder aus Brunn en oder Teichen geholt werden
,

( M a n n hardt Germ Myth , 2 55 au f


. altem Glauben
. beruht oder erst

spä teren Ursprungs ist bleibe da h i n ges tellt Auf kei nen Fall glaube ich
, . ,
X I Mm o no o rs
. .

dass der V e rjün gun gsbru nn en des Mittelalters der so gen a n nte ]un gbrun n en ,
» :

mit de m See le n glaube n e twas zu thun hat wie Wolf (Bei


'

( Myth I .
, .

träge I 1 67 ) annimmt Dageg en erhal ten andere Volkssagen und Aussprfiche


, .

u nter der Voraussetzung der Wiedergebu rt der Seele ihre Erklärun g E s wi rd


wie die geschi edene Seele alle möglic he n Gestalte n anzun e hmen
.

s ich zeigen ,

vermag wie sie der Volksgla ube abe r bes onders gern zumal die des Kindes
, , ,

in der Ge stalt eines Vogel s oder In sektes dureh die Luft fliegen d denkt
Nun sagt man in de rn Salzburgi mhen zu Kindern wenn man ihnen etwas
.

erzählt das vor ihrer Geburt ges chehen ist : Du has t damal s noch nicht
,
»

gelebt du bi t n o ch mit den Mücken he rumge llo ge m Und in ganz West


,
s
'

und Niederdeutschland ist der Glaube verbreitet dass Schmetterl inge die ,

Kinder brachten ( vgl Mannhardt Germ Myth 2 4 2 .


, . .

5 2 3 Wie die Seelen ihren bes timmte n Ruheort haben so schlagen sie
.
,

auch wenn sie durch die Luf t fahren einen besti mmten Weg ei n Auch
, , .

in Be z ug auf die Zeit sind die Geister an menschliche Satz ungen gebun den .

Sie erscheinen besonde rs nur während der Nacht und wenn es in der Natur ,

am trü bsten und rauh sten ist im Winter besonders in den zwölf Näch ten , , ,

da ist ihre Festzeit die Zeit ih rer grössten Macht ( , Fritzn er Nors k H ist , .

T idsskr IV 2 1 1 . Wiederum wurzelt in diesen uralten un d sicher ur


,

germanischen Vorstellungen ei n gr sser Teil u nseres Volks und Aberglauben s o .

Z u den Orten wo man die Scharen der Seelen am sichers ten treffen kann
, ,

geh ö ren die Kreuzwege Sie spielen im heutigen Volksglauben ein e n icht .

un bedeutende Rolle An ihnen treibe n die Geis t er ihr Spiel ü be r si e vor allem
.
,

muss man z u kommen suchen wenn das wütende H e er herannaht da man , ,

son s t mitgenommen wird ü be r K reuzwege lassen sich Geister tragen und ,

werfen dann klingendes Gold als Lo hn z u hier z ü ndet man ihnen zu Ehren ,

Lichter an An ihnen kann man auch mit den Geis tern verkehren : da waltet
.

der Zauber da offenbart der Verstorbene die Zukunft (


, Wutthe Ab e rgi , .

5 1 08 u Schon der heilige E ligius (


. Myth I II 40 1 ) und Burch ard von .
,

Worms ( e bd 4 7)
0 ei fe m gegen die Vereh rung an den
. bivia und trivia » « » a.

Dasselbe geschieht in ags Homilie des Älfrie d e falsis di is wo zugleich . Ju «


,

erwähnt wi rd dass dem Mercurius die Opfer an den Kreuzwegen gebracht


,

worden wären ( C aspari Mart von B racaras De corr e ct rustic S C XI X) , .


, . . . .

Auffallend ist dass die Ge setze und nordischen Qu ellen meines Wisse ns
,

nichts von der Vereh rung ii be matüriiche r Mäch te an Kreuzwegen erwähnen .

Andererseits haben Muste rpredigten den E i fere m gegen das Heidentum zu


gru nde gelegen die im alten römischen Reiche ihren Ursprung haben und
, ,

im römi schen Glauben ist die gö tt liche Verehrung an Kreu zwegen ane rkannte
T ha tsache Auch die nordische V o lksii be rlie i eru ng weiss nur wenig von der
.
'

He ili gkeit der Kreu zwege ( isl Km ssg ä/u r A mas on Isl Pj öds I 1 3 5 4 3 6; .
, , .
, .

dan Ko mm
. ! Thiele Den da nske Alm ues o ve rtr Meninger S
,
E s ist . .

daher die Möglichkeit nicht ausgeschlossen d ass sich dies er Aberglauben un d ,

die Verehrung der Toten an Kreuzwegen in Deu tschland so tief er jetzt ,

auch im Vol ksglauben wu rzel t unter römischem Einfluss entwickel t ha be wi e , ,

ja auch Diana Venu s und andere römi sche G es talten in den Vol ksglauben
,

e ingedrungen s ind Gleichwohl muss hervorgehoben werden dass die K reuz


.
,

wege bei den verschi edens ten Völkern der Erde in ähnlicher Weise wie in
g e m a n is c h e n Lä n de m eine Rolle spielen dass sie vor allem sehr häu fig auch ,

im altindischen Volksgla ube n vorkommen ( Oldenbe rg Die Rel igion des Veda ,

S 2 67 f 44 2 4 95 u
. .
,
und das s daher der Abe rglaube der sich an die
, .
,

Wege kn üpf t recht gut u rgen n an ix h sein kann


,
.

Die Zeit wann di e seelischen Geister ihr Wes en treib en ist meist die
, ,
( ) 2 60 S EELENG LA UB E mm T or m u rrr .

Nacht Aus Erzählungen Spuk und Gespe ns& rges chichte n erfahren wir
.
, ,

dass ih re Macht zu Ende is t so bald der Tag graut oder sobald die Kirchen ,

glock e e in U hr schlägt Daher heisse n sie an m Nur


'

rl n r
i u r »
y . . ‚

währe nd der Nacht treiben si ch die mythischen Ges ta lten des See lengla uhen s
wie M ahre Alp Hex e u dgl umher und geben sich schon dadurch a ls
, , . .
,

seelis che Wes en zu erkennen Von den vielen nächtlichen Erscheinungen .


,

die die nordische Literatur und Volkssage kennt se i nur hi ngewiesen auf ,

das Ers ch e inen von Helgi dem Hun din gs tö te r ( E ddal Bugge 1 98 der .

bei näch tlicher Weile der Sigri1n auf sein em Gm bhtlge l erscheint und s ie
bittet nicht mehr um ihn zu klagen und auf die Erzählung der He rva ra r
, ,

saga nach der Herv or während der Nacht zum Gmbhügel ihrer Verwandten
,

nach Sa msey geht Der Hügel öffnete sich und in Flammen gestalt ru hten .

die Seelen der Vers torbenen auf ihm An ga n tjr spricht mit ihr un d spend et .
r

ihr das tre ffliche Schwert T jrfin g dass man ihm ins Gra b n1itgegehen hatte ,

( H en r
arars A u sg von Bu.
gge 2 1 1 .

Die J ahreszeit zu der das grosse F est der seel ischen Geister stattfindet war
, ,

bei un se ren Vorfahren di e Zeit wo die Tage am kürz es ten di e Nächte am , ,

län gs ten und die S t ü rme am hä ufi gs ten s ind Das ist die Zei t der Zwölf .

nächte wie wir sie unter kirchlichem Ein flusse zu nennen pflege n (
,
Tille ,

Wei hnachten S E s ist nicht unwesentlich dass das ki rchliche öwösx a fiy s go v


.
,

zu r Zwö lft n a c h t geworden ist denn schon hieri n scheint ein H inweis zu ,

liegen d ass das näch t liche Treiben im Mittelpunkte jener Zeit steht In
, .

an deren Gegenden heissen die Tage R a u h n 3 0 h t e L o s s t a g e ( Wein ,

hold W eihnachtsspiele S
,
Sie fallen später j e weiter wi r nach Nor . ,

den ko mmen Schon in dieser T hatsache liegt dass eine alte vorn Volke
.
, ,

heilig ge haltene Zei t nur e inen fremden Namen erhalten hat : in Bayern

W
gehen sie vom St T ho mastag bis Neujahr in S tr ichen Norddeutschlan ds .
,

fallen sie ers t na ch Neujahr son st in Deutschland fast durchw eg von Weih ,

nachten bis zum Dreikönigstage ( uttke Abergi 5 in Skandinavien


feierte m
.
,

an diese heiligen Tage das ] ulfest erst Mitte Jan uar bei Beginn , , ,

des Mona ts P orri ( Maurer Be k ehr II Wir sehen schon aus den ver , . .
.

schied e n en Zeiten zu den en in den einz elnen germanis chen Län de m das
,

Fest ge feiert wu rde dass die Natur der Gegend die Zeit der F eier beeinfluss t
,

haben muss Das ist die Zeit wo die seelischen Geister ihr grosses Fest
.
,

W
feiern Da fährt die wi lde Jagd das wütende Heer besonders durch die
.
,

Lüfte bal d allein bald geführt von chthonischen Gottheiten (


, , Mannhard t ,

Götterwelt der deutschen und nord Völker S 1 40 ti Fritzn e r B ist T idsskr IV . . .


, , . .
,

211 o letztere s ich entwi ckelt hatten treten die Scha ren mei n zu rü ck ,

die Feste werden zu Ehren der Götter gefeiert Aber gleichwohl kön nen .

wir n o ch aus unzähligen Spuren erkennen dass sie ursprün glich den Geis tern ,

galte n un d man hat auch diese ni cht vergessen als Götterkult an Stelle des
, ,

Seelenkul tes getreten war Nordi sche Quellen erzählen u ns wie Unholde .
,

das grosse ]ultes t feiern ( Maurer Belt I I Andere beri chten von dl m
'

.
, ,

und a lfa bldl B isen und E lle n o pi e m die um dieselbe Zeit stattfanden ( vgi
n am
, ,

en tl He im
.

slrr S . zwischen Elfen und Disca einerseits und den See len
. .

and ererse its beste ht aber der engste Zusammenhang : jene s ind eben Seelen Ver
sto rim n e r Noch heute h alt in N o rwegen die Aasga ardsre ia zur ulz e it ihr Trink
.
]
gelage ( Faye No rske Folkes 63 ) wie es auf Is land die älfar thun ( än Am
, J a .

so n , Isl i j s I 1 06
.

Opfer geben nur un ter der Voraussetzung Si n n
. .
,

dass derj enige der Speisen teilhaft werde dem das Opfer gilt In unserem Volks
gkm
, .

ben si nd im allgemeinen die Opfer vergessen ; ge wisse Gerichte die man


mjen en Tage n isst schei nen nur noch sch wach daran z u erinnern Auch
,
°

, .
X I Mrrn o no c re
. .
(
2 61 )

fü r die Verstorbenen denen man z uweilen besondere Tische deckte so llten


, ,

die Spei sen sein Ob unsere Christgabe n d amit in i rgendwelchem Zusammen


.

hange stehen ist zum mindes ten fraglich Gleichwohl müssen einmal auch
, .

in Deutschland Opfer bestanden haben und ich sehe im Hinblick auf die ,

nordische Si tte keinen Grund ein die Besti mmun gen gegen Brot u nd Speisen ,

spende die Anfang Januar s ta t tgefunden haben soll


, a usschliesslich auf römi .

sches Gebiet zu verwei sen wenn auch der Tag selbs t in der römischen Feier ,

fes twurzeln mag ( vgl die Pse udo a ug homilia de sacri leg 5 1 7 : Qmcu mq
'

. ue . .

a n ua n iss m am m r c brir o m a ! etc und daz u die


' '

1n ca len dar j 6us cl c lrrl


°

a:
p a y .

An m e rk von C a spari S
. Noch heute is t ü berall di ese Zeit eine heilige
.

Die wilde jagd das wütende H eer allein ist as das zu jener Zeit die H err
, ,

schaft hat Oft tritt der Führer in den Hin tergrund wo er aber im Vo lk&
. ,

glauben a uftritt da erscheint er n irgends als ein göttlich es Wes en das ein
, ,

neues J ahr he ra ufi ührt sondern als chthonische und Windgottheit Durch , .

nichts lässt e s sich weder aus alten Quellen noch aus dem Volksgla uben
erwei sen dass dies e festliche Zeit der Wiederkehr der So nne dem verj ü ngten
, ,

Him meLs und So n n e n go tte gegol ten habe Von unserer Auffassung der zwölf .

N achte aus wird uns auch der Zauber und die Weissagung die in di eser Zeit mehr ,

denn son st in Bl ü te steh t vers tänd lich Träume in dies en Tagen geträumt , .
, ,

gehen in Erfüll ung ; a us allerlei Dingen glaub t man zukünftige Dinge ablesen
zu k ö nnen : j e gewal tiger de r Sturm saus t d est o lruchtbare r wird das jahr

W
, ,

gedeiht in dies er Zeit das Vieh so gedeiht es auch ferner ; was in diesen ,

Tagen gebo ren wird erhält die Gabe die Geister zu se hen und mit ihnen
, ,

z u verkehren ( uttke Abe rgl Schon bei dem Tode konnte man
, .

die Beobachtung machen dass die ges chiedene Seele in die Z uk t , zu

schauen vermag und dass sie un t er Um s tänden dies e den Men schen mitteilt
, .

Hier zur Zeit des grossen See le n lestes sehen wir den Gedanken ve rallge
,
'

,
«

meinert und a us ihm hera us erklärt sich die Heil igkeit jener Tage Aber
, .

die seeli schen Geister k önnen nicht nur Gutes bringen sie können auch ,

Böses zufügen denn es gi bt s owohl gute als auch bö se Geister und d eshalb
, ,

sucht man vor al lem den Gart en und Stall vor ihnen zu schirmen An die .

Stallthü re n macht man Kreuz e um dadurch die Geis ter von den Tieren fern ,

zu halten Hiermit mag auch die über ganz Deu tschla nd verbrei tete Sitte
.

in Verbindung st ehen die Stämme in jener Zeit mit Stroh se il en zu umbinden


, ,

damit sie reiche Frucht tragen ( Jahn Die deuts chen Opfe rgebräuche 2 1 4 ,

und man ches andere .

5 2 4 Bes tand
. bei u n se ren Vorfahren der Glaube dass die Seel e ein ,

zweites Ich se i das den Körper mi t dem Tode verlässt und als selbständiges
,

Wesen lo rtlebt so war nur ein geringer Schritt zwischen dieser Vorstell u ng
,

und der Auffassung dass die Seele auch imSchlafe den Men schen verlassen
,

kön ne Schl af und Tod sind einander so ähn lich dass si ch e in natur
.
,

liches Volk den Zustand des einen n icht anders als den des an dern den ken
k ann Und imSc hlale erfährt der Mensch mehr denn son st die E x istenz
.

der persönlichen Seele : er sieht im T raume wie längst Verschiedene zu ihm ,

kommen wie Personen di e wei t von seinem Aufenthalts orte weilen mi t ihm
, , ,

verkehren er hört von ihnen Dinge die erst eintreten so llen E s kommt
, , .

ihm so natürlich vor scheint es un s doch z uweilen noch unklar zu sein


, ,

o h wir etwas wirklich erlebt oder nur get räumt haben er kann es nicht
anders fassen als dass sich etwas Wirklich es zugetragen habe und da der
, ,

K ö rper der Traum ges talt nicht zu gegen is t und war so muss es ihre ,

Seele gewesen sein die mit dem Träumenden verkehrte I st aber dies Über
, .

zeugung un d Glaube so ist der nächste notwendige Schritt dass auch der
, ,
( )
2 62 Ss snsu o u u ns UND T OTEN K U L T .

Körper während der Nacht übe rhaupt im Schlafe zu wei len wie tot dali e gt , ,

dann hat ihn sein e Seele verlassen si e geht wandelnd umher geht zu Tanz , ,

und Freuden quäl t ihre Mitmens chen stiftet Schaden an vermag auch zu
, , ,

weflen die Zukunft zu offenbaren Das ist ein Glaube den fa st alle N atu rr öflce r .
,

haben ( Tylor An i d Cult I 4 33 , . Auch unseren Vorfahren ist er durchaus


. .
,

eigen gewes en ; er haftet un s bis zur Ge genwart an und wie tief er im Volk e ,

wurzelt das lehrt das grosse Kapitel der H ex en ve ri o lgun gen die un s nur
, ,

un ter der Voraussetz ung dies es alten Glauben s ve m t;tn dli eh werden .

Unser 7 irmm und ahd g ilmc as grdrög altn dra ugr das Gespenst
'

» cr . » er
. , .
,

hi ngen sprachlich auf das engs te zusa m men ( v l Os thoff PB B VI II

W
g 2 76 .
,

Renzen Ü ber die Träume 1


,
der Tra um scheint die T h3 tigkeit des dra ng
oder die Fäh igkei t mi t anderen Seelen im Schla fe zu verkehren au szudrücken
, , .

er di es e Fäh igkei t nicht bes ass hiess nach an Qu ellen dra u m sloli
( d fl F ä ,
»

Em
.

higkei t z u träum en un d solches galt als Krankheit ( s VI .


,

Ein e wie bed eutende Rolle die Traumers cheinung im nordischen Volksglauben ,

aus dem s ie die literari s chen Quellen geschöpf t haben gespielt hat ist von , ,

Henz en g e zeigt worden ( 11 a Und wie hier so läss t sich auch im


. .
,

deutschen Volksglauben das Wandeln der Se ele überal l verfolgen Bei den .

ein zelnen seelis chen Erscheinungen wird davon zu sprechen sein Besonders

W
.

häufig wi rd erzählt dass es der Geliebte oder die Liebste is t die zu nacht
, ,

licher S t un de den Körper verläss t un d den Geliebten aufsucht (Prae t ori us

W
,

eltbesc h 1 0 ; N o rdd S 4 2 0 u ste )


. I m Zu sammenhan g damit s t eht der
. . . .

wei t verb reitete Aberglaube da ss in gewissen N achten und bei gewisse n ,

Handlungen die Mädchen ihren künftigen Liebsten sehen könne n ( u ttk e ,

Abe rgl 5 3 52
. Wie sin nlich aber im Volksglauben die Auffassung von
der Wand erung der Seele wäh rend des Schlafe s war zeigt die Erzählun g die uns , ,

Praetorius in der Weltbes chreibung ( S 40 ) aus der Saalfelder Gegend in .

Th üringen berichtet Damach soll sich ein st be im Obs tschalen eine Magd
.

schlafen gelegt haben Da sahen die anderen Mägde ein rote s Mäusle in aus
.

ihrem M unde kriechen das zum Fen ster hinaus eilte Eine an dere vorwitzi ge
, .

Magd habe dann die Schl a fende genommen und verkeh rt gelegt Nach kurzer .

Zeit kommt das Mäuslein zu rück und wi ll wieder in den M und der Magd
fahren Allein es fi ndet die Öffnung nich t im eine Zei t lang umher und
.
,

verschwi nde t dann wieder Die Magd aber ist von dieser Zei t an mause to h
.
»

gewesen und nie wi e der lebendig geworden Ähnliche Sagen sind über die .

ganze germanis che Welt verbreitet und lassen sich bis in die früh ste Zeit
deuts cher Geschichte zurückverfolgen A usser Mäusen sind es beso nders .

Schlangen und Wies el die dem Munde des Schlafenden e n tschlü ple n (

v l
g

E H Meyer Germ Myth S 65 Grimm D S N r


. .
, . . . . .

Aber auch son st bes itzen ge wi sse Men schen die K raft dass ihre Seele ,

den Körper verlassen und andere Gestalt annehmen kan n I m m/a r Gestalten . »

iahrt n annten die alten I sländer eine solche Ausfahrt der Seele und ba m
« blq pa »

das mens chliche Wes en das di ese aus führen konnte ( Eddalieder Ausg B ugge
, .

S 1 7 2 ; H e im
. sk r Aus g Unger 1 51 2 511 Pas I 10 2 I II 50 4 ri E yrbyggj a ,

S 1 8 1 vgl N y ro p N ame ts Magt S 51 ii ; Fritzn e r B is t T idssk r (


. . . . . . .

. . .
, norsk ) I V . .
, . . .

1 66. In t eressant ist in dieser Be z iehung die Erzählung von König He rtn ids
Gemahli n in der T hid re ksm g a die in Drachenge s talt mit ihrem Gei sterheere ,

gegen König I sung kämpft ( cap 3 52 Der Sagaschre ibe r erwähnt hier .

ausdrücklich dass er nach deuts chen Liedern dieses e rzähle Wie fest dies er
, .

Glaube im Volke wurz elt z eigt die T ha tsa che dass di e Vol ksgese tze Be
, ,

stimmun gen gegen dies e Seelenwanderung haben : si e wi rd nach dies en streng

bestra ft wenn si e aus eign em Antriebe der betreffenden Person vor sich ge
,

Gem i h Phi l l gi II I 2 A fl
an s c e o o e. . 8 . u .
X I Mrr n o ro c 1rs
. . .
( ) 2 63

gangen dagegen milder wenn eine höhere Macht es erhei scht hat (

W
ist, v l
, g .

Fritz n e r a a O S 1 74 ; v Amira T ie rs tra i e n S 1 i i ; K Maurer Sitz un gs


. . . . .
, . . .
,

ber d Mü n ch Akademi e 1 896 I


. . . . .

5 2 5 D i e v e r s c h i e d e n e n G e s t a l t e n a l t e n S e e l e n g la u b e n s
. ah .

rend die vorhergehenden Abschni t te den G l auben an ein Fort leben der Seele
im allgemeinen begründen sollten wird das Folgende z eigen wie die fort , ,

lebende Seele ausser in den Elemen t en den Le b en den erscheinen ko n nte .

Eigentümlich is t vor allem der aus dem K ö rper gewichenen Seele die
Proteus natur : sie vermag alle möglichen Ge stal t en besonders Tie rges ta lt en an , ,

zunehmen Treten dabei ein z elne Personen hervor so hat der Volksglaube
.
,

den wesen t lichen C harakterz ug der betreffenden Perso n au f die Gattung des
Tieres einwirken lassen in dessen Ges talt die Seele erscheint Die Eigen , .

sc hafte n d e s M en schen und d e s Tiere s waren da s terti um co m pa ra tio n is


Kinderseelen erscheinen beso nders häufi g in der Ge stalt von V ögeln j ungfrauen ,

in der von Schwänen li s tige Männer als F ü ch se grausame a ls Wölfe u dgl , ,


. .

E s kann aus dern Vo l ksgl auben eine voll s tändi ge See le n launa z usa mmen ge stel lt
'

werden aus dem deu ts chen sowohl wie aus de mska ndinav ischen : die Se elen
,

erscheinen als Fliegen Bienen als Schmetterlinge als Vögel j eder A rt (Myll1

W
.
, , ,

II, G ei z häl se und Misse thäter erhalten die Ges tal t schwarzer oder
feuriger Hunde schnaubender Pferde S t iere Kröten u dgl Un t reue Weiber
, , , . .

z eigen sich als Eulen ( vgl u ttk e 5 Auch in Ges tal t von .

Kühen Schafen L mmern Hirschen H a sen Kaninchen z eigt sich d ie fort


, ,
ä
, , ,

lebende Seele (Mannhard t Germ Myth 4 90 i ) l Auf dem Geb iete der alt , . . . .
.

nordischen Prosaliteratur hat H e n z e n die reiche Fauna se elis cher Tierges tal ten
z u sammenge stel l t Die Träume Auch hier kann di e Seele
( u s w S . . . .

Gest alten annehmen vom Vogel bis zumLöwen Wolf und Eisbären C harak , .

te ris tisch is t die s ch ö ne Stel l e a us den ch ri st lichen Sölarlj öd wo die Seelen ,

in der H ö lle mit versengten Vögeln verglichen werden ( V 53 : w ril mrf ugfa
'

W
.
r

rva m a r rr sem m Der heu t ige Volk s gl a ube des


'

cr ra li r wi n : flug u y)
' '

.
g . .

Norden s gleicht wiederum dem deu tschen b is i ns klein st e : auch hier haben wir
die gan z e nordi sche Fauna (Hyltén C avallius äre n d I 4 61 Thiele Dan -
, , ,

mark s Folkes I I 2 94 i i Faye Norske Folke Sagn .


, Eine besondere
.
,
-

Rol l e spiel t hier der N a c h t ra b e das Käuz ch en ( sc hwe d n a lfra m m Hyltén , ‚


.
,

Ca v I 4 67 dän n a /ra z m Thiele I I 2 9 7


. .
, .nach schwed ischer Sage die , .

Seele eines au sges e tz t en Kin des Das ist alter Glaub e der fast allen V ö l kern .
,

eigen den wir bei den Wilden eben so linden wie bei den alten Gri echen
, ,

und R ömern (vgl Tylor Anfänge der Kul t ur I I 8 i i ; H ildebrand Folken5


.
, . .
,

Tro S 1 3 6 f ; Koscher Kyn an thro pie des Marcellus von Side S


. .
, .

Wir sehen hieraus wied er einmal wie lan ge sich al t er Volk sglaube e r ,

hal t en ha t Viel l eich t gelingt e s noc h die en Vorstellungskrei s auch auf


.
, s

deut chem Gebiete bis in s Altertum hin ü be rzu i ü hre n Ge w asius von Tilbury
s .

( lib . I I I 5 73 ) ü b erliefert
. von den St ö rchen einen Volk s g l auben nach d e m ,

s ie Men schen s in d die sich nur be i un s als Vögel zeigen D as damit unser
, .

a lt es Ammenmärchen der Storch bri nge die Kinder z usammenhänge ist , , ,

s chwerlich an z unehmen wenn auch die ses sicher im Se ele n glaube n seine ,

Wurz el hat Der S t orch am Weiher wie auf Rügen der Schwan an dem See
.
,

w t
So e i ge n üge n de usa ens e un ge n d iese y thiseZ mm t ll
h e n V o rs tellu ngsk reiu o rhanden rm v
si n d, be gn üge ich ich, au f di es e z u e w e ise n m D ie n eu e re n Sa u n en ha be n di e E r
g vr . mml
fahru n ge n n u r durch neu e e is ie e ges ü z
p D i B
e se r Ab ri ss de r M
y h g l
o o i e w ürde zu se h t tt t l r
mml
.

an sch e e n w ll o w llt
e ich s e s d ie zah re iche n e ege aus den Sa tt un gen se bs b ingen l Bl l t r .

m
.

D o ch habe ic h d ie Bl
e eg e gep ü ft u nd k e i n e n au fge no e n. r
der n ich aus ge an iscl fl mm t m
M un de s a , t mmt
so schw e es auch zu r
e i e n i st, d ie s fes z us e l en w l t t l .
( ) 2 64 D ra W A NDELNDE S an a; Gesr a rr . m
s ne a s s r s au . .

(Arndt Schrif,
t en I I I dem Aufenthal ts orte der Seelen
, holt die junge ,

Seele nach dem Volksglauben aus dem Wasser wenn er sich seine N ahrun g ,

hol t und fliegt dan n mit ihr weit ü ber die La nde
, .

Ein weiterer Kreis a bergläuhische r Anschau un gen hat im Glaube n an das


Fortleben der Seele in Tierges talt seine Wurz el Schon der heilige E ligi us ( My t h . .

III . die Väter des T ri ersche n Konz il s im Anfang des 1 4 ]ahrhs ( Friedberg . .
,

Aus deuts chen B uss buche rn 1 0 4 ) und manche andere Ki rchenversammlungen

W
eifern gegen den heidnischen U n fug auf den Vogelgesang oder auf die Tiere ,

zu achten di e einem beim Verlasse n de s Haus es oder bei Begin n eines


,

erkes zu ers t zu Ges icht oder Ohre n kommen Alles Eifern hat dies en .

Glauben nicht ausz urotten vermocht Wenn ein Hase eine Katze e in .
, ,

Schwein beim A usgehen uber den Weg läuft so bedeu tet das Ungl ü ck ; eine

W
,

weiss e Ge m se bedeu t et so gar den Tod Der Wolf Fuch s Adler dagegen .
, ,

bringt Gl ü ck Ähnlicher Glaube findet sich bei fas t al l en Völke rn der Erde
.

( Andree E t hnographische Parallelen und Vergleiche S 1


,
as das oft .

unschein bare Tier auf das Ges chick de s Men schen für Ein flus s haben so ll is t ,

nicht rech t ers ichtlich dagegen wi rd u n s der G laube verständlich we n n wir wis sen
, , ,

dass es n icht das Tier is t das dem Men schen begegnet so ndern die Seele , ,

eines Vers t orbenen die in Tierges tal t e in he rwan de lt und die Gl ü ck und
,

Unglü ck bringen kann Nat ü rlich ist im heu t igen Abe rglaube n der Z usammen
.

hang z wis chen Tier und Seele vergessen nur das Resul tat desselben ha t sich ,

erhal ten u n d von Ge schlecht z u Geschlecht fo rtge pfla n z t Noch klarer tri t t .

der alte Seelenglaube in de rn Vol ksglauben z u Tag e dass man aus den ,

Tönen der Tiere die Zukunft erkennen k önne Eine äl t ere Stufe dieses .

Glauben s läss t die Tiere namentlich die Vögel sprechen und die Zukunft
, ,

offenbaren I mMärchen hat sich der Zug noch erhal t en In den nordischen
. .

Ed da l iedern ist er trefflich poetisch ve rwert et worden : den A t li macht ein


Vogel aufmerksam auf die sch öne Sigrlin n (Helg Hj 1 He lgis des Hun . .

din gtöte rs Ruhm haben Ad l er geweissagt ( He lg H b I ) V ögel warnen . .


,

Sigurd vor den Nach st ellunge n Re gi ns (F aim 3 2 Die Seele die den .
,

Körper verlassen hat vermag in die Zukunft z u schauen Weissagung und


, .

Zauber an der Le iche Weissagung und Zauber während der Fest und ,
e

Freuden tage der Seele entsprangen au s di es em G lauben Der nächs te Sc hritt .

des Vol ksg lauben s is t dann dass die Seele auch die Zukunft offenbaren kann , ,

wenn sie andere Gestalt angenomme n hat Die Sprache ist heute im V o llesgla ube n

W
.

vergessen aber das Bel l en des Hundes das Wiehern de s Rosses der Schrei
, , ,

der Katze das Kräch zen der Eule das K rähen des H ahnes das Zirpen der
, , ,

B rille und manches andere ( u ttk e das is t die Sprache der Tiere ,

durch si e prophezeit die dem Men schen entwichene Seele die Zukunft noch
heut e Dies e Tiere z u Tieren di eser oder jener Go tt heit zu machen damit
. ,

kommen wir nicht mehr aus da jene Pmphe tie wie die vergleichende My , ,

tho lo gie lehrt älter und urs prünglicher ist a ls die Gott heit der sie uns ere M
.
y , ,

tho logen zuzuschreiben pflege n ( Andree a a O S 1 1 , . . . .

52 6 Aus dem alten Se e le n glaube n uns erer Vorfahren ist ferner eine
.

Reihe mythischer Gebilde hervorgegangen die im Vo l ksmunde man n igfachen ,

Wandel durchgemacht haben im Kerne aber eins s ind Der Verstorbene , .

konnte nicht nur Tierges tal t a n nehmen er konnte auch i n Men schengest alt ,

wieder erscheinen konnte andere Menschen verlocken ihnen Gl ü c k oder


, ,

Ungl ück bringen Wir pflege n solche Wiedererscheinungen Verst orbener a ls


.

Ge s p e n s t zu be z eichnen ein Wort das schon ahd ( g i rpmsl ) in der B e deutung


, , .

> Verlockung Trugbild bek ann t ist E s is t gebildet von dem altge rm rpa n a u
,
«

locken Das Wort m


. .

b c. i t seinem ab st rak t en Inhalt lässt vermu t en dass sein U r ,

86
2 66
( ) G ES TA LT EN o ns SE E L EN GL AU B EN S ; GESPEN STER .

Hier hausen wie s ich z eigte die Geis ter der Verstorbenen Natü rlich m üssen
, ,
.

sie dann auch wissen wo s ich das Gold in der Erde wo sich der Schatz
, ,

befin de t Besonders Geizhäl se fi nden R uhe wenn sie Lebende hierher fü hren
.
, ,

zumal wenn sie ihr Geld versteckt oder vergraben haben Wenn man ein e n
Schatz gr aben will steckt m
.

an des halb den Gei s tern Brot zu (


, C he m n Rocken .

phil 3 H unde rt S
. . Viele von dies en Sagen en tpuppen si ch j
. a b a ld als

jung und ich bin weit davon e n tie mt jede aus dem lebend igen Seelen
, ,

glauben entsprungen sei n zu l assen Die Sagen ande rer Gegenden sind nur .

zu oft die einfache Quell e jün gerer Sage n : im Grunde aber hat der gan z e

Kreis sei nen Urquell in der alten Auffassun g dass die Se ele fortlebt dass , ,

sie sich in der Natur in Bergen 11 s w aufhält ,


. . . .

Eine weitere Vo rs tellung unserer Vo rfahre n war dass sich die Geister als
Flammen auf de n Gmb hügeln oder in ihrer Nähe aufhielten dass sie sich
,

als Flam men in den Lü ften zeigten In der altn o rd He rvararsaga wird e r . .

zählt dass die Seelen An gan tyrs u n d seiner Brüder all n ächtlich als Flamm en
,

auf ih ren Gräbe m erschi enen seien ( Ausg von Bugge Als Gun n a rr .

vo n H lith re n di ges torben war kam en sein So hn H ogni und Skarphe din n z u
,

seinem G m bhflge l: si e fanden diesen offen und hier sass Gun n arr umgeben ,

vo n vier Flammen
(Nj ala C a p Flammen um g eben die G m
. bh üge l
( Egilss 2 2 8 Gu lbs
. Noch heute zeigen sich auf Island di e Gespens ter
hin und wieder von Flam
. .

men umgeben : diese führen den Namen ämva reld : '

( T o ten fe u e r) oder eldgle n ngu r ( Feu e rblitz e Maurer I sl V o lkss Auch


'

, , . .

der deutsche Volksglaube kennt die Seelen in Flammen gestalt ( R Köhler .


,

ZfdMyth IV 1 85 Müllen ho fl Sagen aus Schleswig gerade so wie der


. . , ,

skandi navische woftl r Bez eichnun gen wie schwe d vältly s (


, Geis terlicht) sprechen . .

Meist haben jedoch auch die Geister in di eser Form neben dem Lichtschein
die mens ch liche Ges talt wie diese j a immer und immer wi eder di esen seelischen
,

Wesen a ufge dc t wird H ierin wurzeln die vielen Erscheinun gen die die

W W
,

deutsche Vo lkssage als Fe uermän n e r Lichtträger Lü chte män n eken s I rrlichter


.

, , , ,

I rrwische He e rwisehe Dic k e po ten T ü ckbo lde B rü nn lige (


, . Schwei z ) Hexen , , ,

fackeln fe urige Mannen


, iese n hü pfe r Zei sler Z ü ndler ( u ttk e 57 61
,
die , ,

dän isch e als Lygteman d ( Leuchte m an n ) B laas man d


( Fe uermann M o lbech , , ,

Dansk Dial die schwedische a ls E ldgas t ( Feue rgeist) Lyktegu bbe n



. . .

( Le ucht m ann H y lt C a v I ,4 68 ii ) kennt


. Auch. von i hnen
. wei ss b is . heute .

der Volks mund zu erzähl en d ass es See le n Verstorbener sind die den Grenz

W
, ,

stein versetz t di e Ge ld vergraben haben di e eines gewaltsamen Todes ge


, ,

sto rben sind Nach christlicher U mbildtmg sind es besonders di e Seelen na


.

getaufter Kinder ( Präto rius e ltbeschr Sie erscheinen gan z feurig


, .

oder feue rspeiend hausen besonders in Sümple n und auf feuchte n Wiesen '

W
, ,

fii hren den Wanderer irre springen ihm auf den R ü cken wie die Mah re oder ,

der A l p sind aber auch zumal wenn man ihnen Geld gi cht sehr gefällig
, , ,

( uttke a a Bis in s 1 7 ]ahrh hinauf lassen sich diese Geistererschei


. . . .

nun e n nachweisen si nd aber sicher älte ren Ursprungs Myth I I Licht


g ,
( . .

ersc heim mge n über S ü mpfen und Wiesen mögen dies e mythischen Gebilde
einer na türlichen Phan tas ie wachgerufen haben .

5 2 7 D i e D ru c k g e i s t e r I m Se e le n glaube n hat ferner eine Reihe


. .

mythischer Ersch ei nungen ihren Ursprung di e zwar immer geschieden auf ,

treten in ein und derselben Gegend neben ein ander die aber im Kerne auf
, ,

glei che Wurzel zurückgehen Gemein sam ist ihnen dass sie dem Mensch en .
,

meist als etwas Läsüges erscheinen dass sie ihn während des Schlafes auf ,

suchen und u en und d r ücken Daher mag u c k e i s t e r als gemein


q äl D r g .

sam er Name für sie ge rechtfertigt erscheinen Ein ige ihrer N amen tauchen .
XI . Mw a o w m
e .
(
2 67)

W
bei allen german ischen Stämmen auf und z eigen sich schon dad urch als ur
al t a ls ge mein ge rman isch Praetorius zählt eine ganze Reihe teils deut

W
, .
,

scher , tei ls auswärtiger N amen diese r Dru ckge iste r auf ( eltbeschr .

A l p Mahre oder Mahrt Trut o der Trude Sclwattele Sehrätzl R au l Do ggele


, , , , , , ,

älriderske Lork s ind die gebräuchlich sten


, .

Am meisten ve rb reitet und am frü hesten fi nden wir die M e h r I mVolks .

1n u n de heisst sie bald M a i ne bald M a ri M a ri e N a rblma/rrc ( vgl Wolf , , , .


,

N ie de rd Sagen 68 8 . Die I sl änder nen nen sie ma re ebenso die N o rweger ,

(Ni colais en Fra Nordlands fo rti d die Schweden ( Rietz Dialekt L e x ,


-
.

I m dän ischen heisst sie m


,

a re oder n a llrm Mo lbec h Dialekt Lex


a re
( ,
-
.

holl ändis che n n aglmeme im englis chen mklrlma rr So zeigt sich Wort
'

, .

u n d Begriff bei allen germani schen Stämmen Allein auch zurück lässt s ich .

das Wort bis in die Zeit der ältesten Den kmäler verfolgen : im Altho chd is t
und im Alm findet es sich bei den ältes ten
.

das Wort belegt ( Gra11 I I , .

Ska lde n ( He imsk r 1 4 Ko rm


°
akss 4 2 In Nordfrankreich is t es durch di e

W
. .

Fran k en eingewandert und a ls ca ur/re ma r ( von mlca rc treten presse n ) b is -


»
,
a

heute erh alten Die Ableitu ng des Wortes ist dun kel Man hat es bald z u r
. .

Wurzel ma r bindem hemmen ges tellt (Mbd » tb I I


, bai d mi t lat « . . . .

mon } ind ma ru lr zmamme n gebracht (A Kuhn ZidA V 4 8 8


. Die ei ne .
, . .

wie die andere E tymologie bie t en sprachliche Schwierigkei ten Auf alle Fälle .

ist bei allen germanis chen Völkern die Mahre eine Erscheinung die ei nen ,

Schl afenden quält j a ihn sogar töten kann Den Tod führt sie aber dad urch
, .

herbei dass si e sich auf den Men schen setz t während dieser schläft und ihn z u
, , ,

Tode tritt Die nordische Yn glingasaga (He imsk r 1 3 ) erz ählt u n s nach einer
. .

Quelle die aus dem 9 od er 1 0 Jahrh stammt dass König V an lan di von Schweden
,
. . .
,

während des Schlafes von der Mara tot getreten worden se i ; sie drückte ihm nach ,

dem sie ihm fas t die Be ine zerbrochen den Schädel ein Schrecklich ist n ach der , .

E y rbyggj a ( cap 1 6) Gu nn laugr von einer Mahre. zugerichtet .

Gegen die Person von der man die That annahm wird ein langwieriger
, ,

Proces s geführt ( Maurer Zwei Rechtsfä l le aus der E yrbyggj ,a S Im .


,

al l gemeinen erscheint die Mah re jedoch nur als Quälgeis t Sie is t die Seele .

einer noch lebenden Pe rson die während de s Schlafes den Körpe r ve rlässt ,
'

und sich auf den Körper des Mitme nschen setzt und ihn quält In der Regel .

ist sie weiblicher Ge s talt Oft ist es die Seele der Geliebten di e ihren
.
,

Liebsten im Schlafe drückt Sie verlässt in Ges ta lt eines Tieres den Körper .

und wan delt als Katze H und Maus sehr oft auch a ls Strohhalm oder , , ,

Flaumfeder während der Nacht umher Durch Ast un d Schlüssell öcher .

kommt si e in die Stuben Sie setzt sich auf des Schlafenden B rus t und .

Kehle dass er weder atmen noch schreien kan n Verst opft man Schl üssel
, .

und A stloch so kann man die M ain e fangen Dann hat man während der
, .

Nacht in der Regel einen Strohhalm in der Hand Mit Morgengrauen muss

W
.

ab er die Mahre ihre richtige Ges tal t annehmen und dann ist sie meis t ein ,

nacktes Fraue nz irn mer Auch Tiere drückt die Mahre ; diese schwi tzen und
.

schnauben dann und sind arg z ermuft ( u ttke 540 2 ii ; Thiele Dan m , .
, .

Folkes III 1 90 11 Faye 7 6 F Magn uss on E ddalze re IV 2 80


.
, . Wie .
, ,

bei anderen seelis chen Wesen (Mann hardt Germ M y then is t ihr , .

Aufenth al t ihre Hei mat im Volksmunde En gland (


, Strack e üan Sagen aus ,

Oldenburg I Der natürliche H intergrund dieses un d der 1o lge n den


.

myth ischen Geb i l de ist ein l euchtend Schon das Mi tt elalter erklärte das Auf .

treten der Mahre au s den schweren Träumen die den Men schen of t in folge ,

der Bluts tockung befallen ( Ge w as ius von Ti l b ury 3 9 Welchen mäc h . .

tigen Eindruck das Alpdrücken auf den Menschen zurücklässt weiss jeder ,
2 68 )
( D a uc x n s rsr r m . AL P . Ta n n e . SC H R A I
‘ '
.

aus Erfah rung Um wie viel mäch t iger musste dieser bei dem natü rlichen
.

Men schen sein Zweifellos hat dieser Zustand der men schlichen Seele
.

Mythen veranlasst Allei n fas t alle Mythen hieraus zu erklären wie es neuer
.
,

dings Lai stn e r im Rätse l der Sphinx ge than ha t ist sicher zu weit gegangen ,
.

Di e Gemei n samkei t des mythi schen Namen s und Begriffes bei allen germa
ni chen Völkern z eigt un s in wie hohes Alter der Ursprung der Mahre ge
s
,

hört : sie is t eines der wenigen my t his chen Gebilde di e in einer u rge rma n i ,

schen Periode schon vorhanden gewes en sein m ü ssen .

52 8 Al p T r u d e S c h ra t In Mittel und einem gro ss en Teile Ober


.
, , .

deut schland s weniger in Niede rdeutschlan d erscheint der Druckgeis t unter


,

demNamen A l p Mich drückt der Alp ist j a al l gemein bekannt ; der Au s

W
. » en

druck deckt s ich mit dem norddeu tsc hen : Mich reitet die Mahre Althd » . e .

ist das Wort a ls Simplex nicht belegt ; m bd a lp rn bedeutet sowohl Ge . . »

schlech thin a ls auch den Quälgei s t in sbe sondere ( Mbd tb I

W
spe n s t z
»
, . . .

Sprachlich ist d as Wort das ags l] vll engl elf al tn a lfr mythologi sch . a , „
. .
, .
,

jedoch is t das hd Alp von dies e m verschieden Die a äa r E l/i w sind s eeli sche
. .
'

esen s ch lech t hin b eso nde rs in Z we rggesta lt H ier steckt in dem Worte der
, .

al lgemeine Begriff wie er sich auch bei dem mbd a l] nachwei sen läss t und wel
, . ; ,

chen a hd Namen wie Alpha ” Alpen r/r u dgl auch für das Ahd wahrschein l ich '

machen Dieser hat sich in einigen Gegenden Deutschland s


. , . . .

. und zwar
spä t es ten s im Mittelalt er verengt und den Begriff des Quälgei stes a n
genommen Von den verschiedenen E tymologien die man dem Worte ge
.
,

geben hat ist die an sprechend ste die von Kuhn (


, Kuhn s ZS IV 1 0 9) und . .

Curti us ( C ricch Etym ‘ 2 93 ; vgl auch La istn e r Rätsel des Sphinx I 4 52

W
.
. . .
,

die das Wort zur sk r wurzel mb): stellen und e s mit rbl m identisch sei n .

lassen D er a lp. a I r wäre demnach von Haus aus der n


/ g e is t Nicht » « .

überz eug t hat mich die Zergliederung de s Wortes die adste in mi t ihm ,

vorgenommen hat ( U ppsa las tudie r S 1 52 .

Bes onders auf ale man n isc hern Gebiete herrscht 101 das drückende gespe n ster
hait e Wes en der Name Trut T ru de D ru te E s hat mi die Trud » «

» a
,
» « . »

druckt sagt man in Ö sterreich (V e maleke n In Tirol schri t t die

W
«
, ,

>
gm sse Trud im Matsche r Thale wo sich noch je tz t am Fel senabhan g der
«
,

» Drude n 1uss d i das Pen t agramma das son s t Alp1uss heiss t und das die
r
, . .
,

Trude oder den Alp nicht an s Bett läss t (Prae torius e ltbeschr be , .

fin det durch die Dörfer und drückte des Nachts in den Häusern die Leute
,

und q uäl t e das Vieh im Stal l e ( Z in ge rle Sa gen 4 2 6 E ben so erscheint ,

die Trud e in Bayern ( Pan zer Sagen und Geh r I 8 8 v Leoprechti n g Vom , .
, , .
,

Lec hra in 8 Daneben erscheint die Trude auch mit Eigen schaften die ,

sons t den H exen beigelegt werden In diesen zeigt sie höch st wahrscheinlich

W
.

ihr urs prüngliches Wesen a us dem sich dann ähnlich wie der Alp in O ber ,

deutschland der Quälge ist entwickelt ha t Über die Bed eut ung de s Wort es .

herrsch t noch Dunkel ; Grimm (Myth I 3 50 1 tb II 1 4 53 ) bringt e s

W
mit ahd mu dilectus z usammen das sich in ahd Eigennamen auf dn i d
. . . . .

-
.
, .
,

altn Dmdr
. die Jungfrau erhal t en hab e Die K ü rz e des u in Trude spricht
'

gegen di ese Ab l ei tung ( e in hd d Deutsche Frauen I Verwand t rn it , .

dem Worte ist wohl go tlän d dru da liederliches Frauen z immer ( Rie tz .
,

Sven sk Di alektle x

W
.

Auf obe rdeu tschem Gebie t e erscheint weiter der drü ckende Nach tgei st a ls
Sc h re t t e l e ( Meyer Deutsche Sa gen a us Schwa b I 1 7 1 ii Sc hme lle r Bayr, . . .
, , .

tb II 61 0 ; Schloss er Z 1 V o lksk IV
. . 2 1 8 ii 2 51 Daneben
, . . . . .
,

ko mmen vor : Schrat Schrad Schre tz le in Sc hrähe le in Re tt e l e Rä tz el Katz en , , , , , , ,

Ratz Schrat ist sicher die ursprüngliche Fo rm zu der Schre tte le das Demi
.
,
XI . Mvr a o no e rs .
(
2 69)

n u ti vu m ist Wir haben hier wie der ein altgermanisches Wort


. einst , das
viel verbre itete r war als heu te ist In Mitteldeutsct ist es in den .

letzten Jahrhun derten immer mehr zurü ckgedrängt E s findet sich sowohl
in Deutschland wie in den anderen germanischen Ländern Alm :ßrah
.

'

» c
, . .

und was für ä spricht bedeutet Geis t Ges penst Noch heute

W
,
» ,
er.

heisst auf Island der Wassergeis t vahmßmlh ( Mau rer Is] V o lkss Auch , . .

in den andere n nordischen Sprachen erscheint sl raltz n am en tlich als » c


,

Zauberge is t noch heute i e nu Nordi sch e n läss t sich auch in D e utschland


"
, .

das Wort bis in die äl teste Zeit zurückverfolgen Ahd Glossen geben mit . .

scm pilos us wied er den behaarten Waldgeist der Vulgata (

W
lo » «
, j es 1 3 .
,

was Lu th e r mit Feldgeist übersetzt Daneben e m e he in en ahd sera: und die

W
» c

Cm
. .

Komposita : wa llscäral z waltsrraze ( i i VI Auch im Mbd ist das


Wort ziemlich verbreitet (Mbd
. . .

tb II Die Ableitung des Wortes . . .

ist d unkel ; La istn ers (der B e haarte Nebels 33 7 ) un d einho lds (der
'

» a »
, .

Baumspal t e n Riese n S 2 68 ) Etymologien scheinen mir un m öglich Viell e icht


, . .

gehört das Wort z u 110 rw si mlla lärmen 51 t rasse ln Wir hätten


.
,
1

dan n I :lrmgeister Ge ister Obe rhaupt Sicher ist di e Bedeutung Gei st Ge s penst
.

» <
.
, .
,

auch hier die ursprün gliche aus der sich Quälgeist lokal entwi ckelt hat ,
» « .

I m Elsass und einem Teile der Schw e iz hei sst der Druckgei st Dog rle > c

ein Demin utivu m zu dog» das z um V erbum druba n drück e n gehört


'

( L a is tn e r N e be ls , Andere Name n s ind


. D ruck rlc N a rb hn d n n le L eh el ,

, ,

Le tzd äpp d Trem pe ( 11 3 11

W
,

52 9 D i e V a lk y rj
. en In einzelnen G egenden Nordd eutschlan ds na .

men tlich in Oldenburg und Friesland heisst die Mah re wälride rske (N ordd

W
» < .
,

Sag 4 1 9 Stracke rj
. . an 1 3 7 5ff estf Sag I I 20 Der erste Te il dieses
, .
, . .
,

Wortes d e ckt sich mit dem an va lr di e Lei chen Tot en Wir haben .
, .

al so in der älri derske die T o ten rei terin die Mahrte die den M enschen , ,

zu Tode quält wie wir si e in der nordi schen Dichtung un d in viel en Volks
,

sagen kennen lernen ( La istn er Rätsel der Sphinx ) Sie berührt sich hieri n

W
, .

rn i t der ai tn o rd vally rj a der ags wa lßy rie der T o te n wähle rim


. ‚ . » .

Das ganze altgerman isc he Le ben fand im Leben der Abgeschiedenen seinen
Widerhall as hier auf Erden vor sich ging führten die Seelen der Abge
.
,

schie den en nach dem Tode fo rt Auch die Vors tellung von den V alkyrj en .

is t eine Vermischung des al tge rmanischen Le ben s m it dem See lenglauben .

Weibliche Ges talte n lebten nach dem Tode als weibliche Wesen fort : so die

W
Mahre die Trude die Hexen ; jenes sind die Seelen der Mädchen und
, ,

Frauen dieses die der alten Frauen junge Truden werden im Alte r Hexen
, .

( u ttk e 5 Nun is t es unums töss liche T ha tsa che da ss bei den Ger ,

manen nicht sel ten di e Frauen amKampfe teiln ahmen Nach Fla vi us V o piscus .

( Vit . Aurel c 3 )4 f ü hrt. e A m el


.ia n zehn goti s che Amazone s im Tri u mphe
auf quas virili habitu pugn an tes i nte r Gothos cepemn t ; Dio Cassius (7 1 3 )
,
» «
,

erzählt wie man auf dem Schla chtfe lde Leichen bewaffneter Frauen gefun den
,

hatte Paul us Dia conus (I 1 5) spricht von Amazonen in in timis Ge rman iae
, ,
»

1in ibus ( Weinhold Die deutschen Frauen I 54


«

, In den altnordischen .

Liedern und Sogur namen tlich in den Erzählungen aus der nordischen
Heldensage begegnen wir den slybldmgya r den Schildmädchen auf Schritt
,
'

, , ,

und Tritt ( Pas II I 7 62 Stea m trup Norm 1 1 9 2 7 3 3 51 ii 3 1 8 f Wor


.
, , , . . . . . .
,

saa e V o rgesch d No rdens S 61


, . in der B ravallaschlac ht spielen sie
. . .

eine Hauptrolle ( A Olrik Kildern e ti l Sakses Oldhist I 52 .


,
selbst . .

Schi ffe nennt man nach ihnen (Ems VII I Auch diese Kämpferinn en .
,

mussten im Volksglauben in der Volksdi chtun g unserer Vorfahren fortleben , ‚

ge radeso wie die andere n Menschen Ihre Bes chäftigun g war natürlich auch .
(
2 70 ) V AL KYRJ EN .

nach dem Tode noch de r Krieg : sie halfen ihren Freunden e n t fessel ten die C c ,

bun de n en schadeten den Fei nden N a tflrlich erschei n en auch dies e Ges talten
, .

vo n H aus a us all e in ; erst späte re Dichtun g hat sie in Abhängigkeits verhältnis .

zu dem jün geren Schlachten un d Sie gesgo tte gebracht wenn sie auch da ,

nebe n die Dich tung noch unabhängig von di esem kennt Die Erinnerung an
den na türlichen H intergrund zeigt sich noch in den s pät e n Ada m
.

äl wo ,

Gla u mvor dem G unnar m i t ( V 2 8) .

mfa r ßo m km
'

W
Kon ur lwy al aa a a äll ga l,

Infolge dieses seelischen U rsprun gs berühren sich die fortl e benden Schlachten
jungf rauen oft mit den No men Hexen un d anderen mythischen esen die, ,

im Se ele n gla 11be n ih re Wurz el haben Wie diese rei ten sie durch Luft und .

M e er (Iopt aß [gg Prosa zu Helgakv Hj 9 ; Sn E sie erscheinen in. . .

Schwa n en gesta lt wie häufi g di e Mädchenseelen


, Agis Glossen tiber .

haftes Wes en geht noch aus der altislän disc hen Volkssage klar hervor In der .

Harda rsaga ( I sl S I I , 1 0 3
. .wird erzählt, wie über Hordr die Herfiq tr
d i H eer1essel, ein bekannter V alky rj
. . en n a e, gekommen sei ; eben so kenn t m
die S turlun ga mehrere Beispiele von Hee r1esse ln , di e den Tod des davon
Bd all en en z ur Folge ha tten 3 te13 geschieht dies im Kamp 1e oder au f der
.

Fluch t ( Maurer, Z fdMyth I I , 3 4 1 Diese Berichte zeigen auffalle n de


.

Ähnl i chkei t mit dem Tode V an lan dis durch die Mara Ih ren seelischen U r .

sp ru n g zei gen diese Schlac hte n un gi rauen auch darin , dass sie als Wolken
j
wes e n e rscheinen , denn die Wolke ist nach altge rm Au11assun g ebenfall s ein .

bekan n ter Aufenthaltsort der Seelen (Mannhardt, Germ Myth 2 55 11 7 2 6 . . . .

Pfann en se hm id, Weihwasser 99 u H ie raus erklä rt sich der V alkyrjen


.

nam e M i r d i Nebel Andere Namen wi e Gpn aull (zu gmrdr »der Geist« )
! . . .
'

erhärte n ebenfalls die T ha tsache , dass sie seel ische Wes en sin d In der ur .

sprün glichen A u ffassung des Volksg lauben s sind di ese fo rde be n de n Schlach t en

W
jungfrauen seh r alt : wir finden si e in voller Thätigkei t in dem Merseburger
Spruc he a ls rdrlrr wie auch das an dzln r oft die V alky rj e n be z ei chnet ( Lex
' ' °

.
, .

poet . as die s Wort ursprü nglich bedeutet ist dunkel ; weder Kögels ,

» ein e durch Wei shei t ausgezeichne t e Frau PBB X VI 5 noch Jost es ’

W
« 02 . .

( » Mee em
i b « Idg For sch I
. I , noch .v G ri e n be rg e rs (»die H in und Her
.

gehende « Z fdPhil XX VI I , 4 4 1 Erklärung trifft das Richtige Sie erschein en


. .

in einem ags Bienen segen als r:}gew17 ( 01cke r, Kl ags Dicht 3 4 vgl an
. . . . . .

rigm a r Fm
qy s V , 2 4 6; 1 1
M '
eine Bezeichnung für die
'

E b S

W
z . 3 4 y r . .

Bien en , die u ns un verstän d l ich wäre, wenn u n s nicht gerade in sächsischen


l a nden die Hei ligkeit der Biene a ls ein es höheren seelischen Wes en s mit
weissagen der Kraft bez eugt wäre (Kuhn , estf S I I , 64 Erklärt sic h . .

doch hieraus auch , dass E gill die Lu ft als A ufen t haltso rt der Seelen 6js&n}b
» Bienen w eg : nennt önsso n , E gilss Halle 1 894 S
(So n a to r 1 8 vg l Fin n u r j . . . . . .

Ein besonderer Lieblin g der subjektiven Phantas ie sind die V alkyrj ur bei den

Norwegern und I sländern geworden Sie erscheinen hier als schön gerü stete .

Sc hlachten j un gfra u e n , die durch Luft und Meer reiten Aus dem Walde schei ne n .

sie zu ko m men ; daher nennt sie Sax o gramm ny m m Nach anderen m


'

p / e :rlvcsl . .

Quellen steigen sie aus dern Meere (He lg B j bringen Fruch t barkei t . .

ube r die Gefilde ( ebd Unwetter und B litz begleiten oft ihre E rschei
.

n un en ( R e lg H b I , 1 5; Pro sa zu H Hi) I I, Bald kommen sie in


g . . . .

weissen , bald in schwarzen Ge wän dem ( Flb I , Wenn sie durch die .

Luft r eiten , sch ü tteln sich ihre R eese : da fällt der Tau von deren M ahnen
herab und der Hagel auf hohe Wälder ( Helg B j . .
XI . Mvmo 1 o o re . . 2 7 1)
(
Wie hier die V alky rje n ganz für sich erscheinen so fas t durchweg in der ,

nordis chen Pro salitera t ur Nach dem herrlichen V a lky 1jen lie de der Nj ala .

( I sl S II I 898 11 V gl K Maurer Be ke hr I
. .
, weben sie das Gewebe
. . .
, .
,

der Schlacht die gr7 mb/u w&rpella (Beo w 698 ) B l u t regen trä ule 1t bei ihrem '
'

, .

Erscheinen aus der Luft hera b wi e in der Sturlu n ga (I I wie in der , ,

V igaglum ss aga (I sl Fs I wo Glu m r irn T ra um e eine Schar Frauen


. . .

sieht d ie einen Blut ber L nd gie en Auch S o wei


, n ü das a ss zur ( I 1 1 2 ) ss . .

nur von den z rg rncr e ze slres zu erz ählen die ü ber das Krie gsglttc k wal ten

W
' '

» r «
,

un d ihren Freunden un s ichtbar die


gw d n sc hte H ul k lei s ten Nur hier un d .

da finde n wi r die Valk y rje n im Dien st e Ö di n s worü ber bei Ö din z u sprechen ,

is t o die nordis che Dich t ung den Va l k r e n Namen beile t ind di ese
.
5j g s ,

1ast durchweg dichte ri sche Pe ßo n i fika tio n e n des Kampfes und seiner Um
schreibungen ( Go lthe r Stu dien ,

“m
F r a u e r , D ir H a lk y n m dc r ska n di m wh—p rm Götte r u n d Hr lde n m m
' '

sd r
'

n vl a . »

G o l t h e r , S tu d irn zu r g r r ma m sr hm S a g r n g r sr lrü lck


' '

sa g r ei ar 1 84 6
. . .

I Der V alk yri e n rn ythus Abb der k ba y


. Aka d de r W iss XL X XVI II. . . r . . . .

Bd 1 1 Abt 40 1 11
. . . .

53 0 D i e n o r d i s c h e n Fy l gj u r Besonders s tark ausgebild et ist der


Seelen glaube in de rn norwegisch —
. .

is l ändischen Fylgj e n gla ub e n Auch die ma r .

erscheint a ls Fylgj a ma r er ma n n: jfy/gj1 äussert der Verfasser de r V atn s


. » r « .

dce lasaga in e tymologischer Spielerei ( Fo ms E tymologisch bietet das .

Wort keine Schwierigkeit ; es gehört zu f i lg; d 10 lge n heiss t also die » «



»

Fo lge ri n der Fo lgege is t Das Wort ist a n i den 11 0 m isländischen Stamm


«
,
» c.

.
-

bes chränkt wurzelt a ber hier tief in der V o lksan scha uun g : die äl t es ten Be
,

richte wissen von den Fylgjur zu erzählen (Maurer Be k e hr I I 67 i i , . . .


,

He n ze n Die Träume 3 4 , und noch heu t e kennt sie der I sländer (K .

Maurer I sl V o lkss 8 2 11 jdn Amas on i j


, . öds ögur I . und Norweger .

.

( Fa) e 68 11 in un zähligen Ges ta l t en Wie ihr Name so ist auch ihr see
. .
,

lisc he r Urs prung kl a r Gleich wie nach nordischem Glaube n O din s Seele.

den Körper verlä s t und als Rabe I l ug m n ü ber alle Welten fliegt so ver
s ,

lässt auch der men schliche lmgr den Lei b und erscheint bald in di eser bald ,

in jener Gestalt Ein I sländer träumte wie eine Schar Wölfe ü ber ihn und
.
,

sein Gefolge he r1ie le n Das sind ma n n a /m M antwor et


'

g rr ( ä n n e rge is.te r) » t «

ihm der dem er den Traum erzähl t (Ford 5 hre d 3 7


, Ein anderer . . .

t räumt von 1 8 Wölfen di e ihn ü berfal l en ; auch dieser deu t e t sie als ma mm ,

fiug i r ( Hel v s Die Seele der Imgr verlässt den Men schen und nimm t
. .
, ,

ve rschiedene Gesta lten an z sie ersc hein t als Bär Adler Wolf Fuchs u dgl , , ,
. .

Indem die See le aber die H ü lle (an l m mr) dieses oder jenes Tieres an .

legt wi rd sie zur ba mrngfir und so is t l m


, mürgßr mit fi lgfa identisch Die '

,
.

seeli sche Ges ta lt tri t t nat ü rlich ers t dann klar zu Tag e wenn sie sich ausser ,

halb de s men schlichen Körpers befinde t : sie b eglei t et den Men schen und
wird so se in Fo lgegeist seine Reisegesell schaft /pn m g l i F m s X 2 62
,
s ie *
. .

b eängs tigt ihn und an dere im Schlafe und wird so e in Plag egeis t ; sie be
sc himt ihn und wi rd so z u mSchut z gei s t I n 1 T ra u m e offenba rt sie i hm die .

Zukunft frei l ich gi ebt sie ihm zugleich z u erkennen das s das Bevorstehende
, ,

unabwendbar se i Die Vorst ellung v n der Fylg a is t die einer Frau daher
'

. o .

die Be z eichnung Die Fyl gja ersc hein t ba l d al l ein bald mi t anderen ,
.

Sie verlässt den Menschen bei seinem Tode wird von anderen Fyl gjur ah ,

gehol t geht aber auch z uweilen auf die Überlebenden beso nders auf die
, ,

Söhne über In diesem Fal l e erscheint sie als Gesc hle chts fylgj
, . a ( rI /a
j gfi
r l r r ,

é vnßIgj a ; v l
/
g Maurer B e k e hr I I 67 . Wie per s ö n l ich
. man s ich ti be t . .

haup t die Fylgja dachte z eigt die Erzählung wo ein er über seine eigene , ,
2 72 )
( V AL KYRJ EN . F1 ’
LGJ A . W e n wo nr .

Fylgj a stolpert (Fms I II 1 1 3 In Schweden heissen die de n norw

W W
. . .

1ylgj en ents prechenden seel ischen Wesen wi rd oder väln a d (Hildebrand ,

Folkens T re S 1 30

W
.

53 1 D .e r e r w o l l Verwandt s chaft mit der Fylgja a ls H


'

.a n i i n
gj a d h , . .

Gesta lte n wechsle ri n hat der em o l1 Die Bedeut un g des Wortes ist klar :
, .

W
wer Mann e rwo lt al so der Mann in Wolfsges talt
,
‘ '
S omit deckt sich .

das Wort sprachlich und inhal t lich m i t gr l vx ci vßgcoaw c Diese Etymologie . .

kennt bereits Ge w asius von Tilbury ( S 4 : %drmus mi m[ req u m lcr i n Anglia

W
‘ '

p er lu n a h o nes Iro m
'

rn rs i n [ m u la n qu e
'

! b mi n u m ga n z: g e m I/ os G u lli
'

,
r o » cc

no m rtgrm l Angli ci vera w aewol/ d crm wrre mi m Anglrre m n m so n o ]


' ' ' ' °

, l: » « r » « r ,

u / lu u m
{ p ) Die em
. o li m y th en wurzeln nicht allein auf germa n ischem

Boden s ondern s ind fas t ü ber die gan z e Erde verbreitet (


, Andree E thn o gr ,
.

Parallelen 1 Sammlung S 62 . Unter den indogermanischen Völkern .

kennen den Werwolf freilich nur die westarischen ( Griechen Römer Kelten

W
, , ,

Ge rmanen Sl awen ) den o starischen (Inde mund I ran ie rn ) ist er u n be k an n tl Der


, ,

Ursprun g scheint un s in eine Zeit zu versetzen wo jene Völker noch als ,

Hirtenvölker ei n gemein sames Gan z e bildeten denen der 0 11 als Räuber ,

der Herden ein gefü rchtetes Geschöpl war Auf german ischem Boden läss t '

sich der Werwolf überall auffi nden D as älteste Zeu gni s auf deutschem C c .

biete gibt Burchard von Worms ( Myth I I I I m späte ren Mittelalte r

W
. .

behandelte man die Leute denen man die Kraft zuschri eb sich in Wer , ,

wölfe verwandeln zu können wie die Hex en : man verbrann te sie ( Hertz
, ,

Der Werwolf S 70 Heutz utage herrscht der e mo lfglaube ha uptsäch


. .

lich noch im Norden und O sten Deutschlands ( Wutthe Abe rgl 2 59 , .

Man glaubt hier noch unersch ü tterlich dass sich e inige Mens chen auf Zeiten ,

in Wölfe verwandeln können Sie verm ögen dies indem sie ei nen Gürtel .
,

aus Wol fs fell um den nack t en Leib binden in welchem nach jungem Aber ,

glauben die zwölf H im

W
mel szeichen eingewirkt sin d und dessen Schnalle sieben
Zungen hat Wi rd ein Werwolf ge t ö t e t so t ötet man einen Men schen In
.
,
.

vielen Gegenden k ennt man die Sage man erkenne den Men schen der , ,

erwo lfsges ta lt annehmen kann an Fase rn zw ischen den Zähnen ( Firme ,

nich Ge m V ölke rst I


, . Zuweilen is t das Ungetüm ge i ro re m d h
. .
»
, . .

unverwund bar ( Mü lle n ho ff Sagen aus Schles w Hol s t Ei ne A bart des


, . .

Werwolfs ist der B öiren wo lj den man namentlich in Westfalen und Hessen '
,

oft antrifft Von ihm wird bes onders erzählt was son st von Mahre und A l p
.
, ,

dass er aufho cke » d h de n Le uten auf den R ü cken springe und sich von
«
, . .

i hnen ein S t ück t ragen lasse Bei den An gelsach sen l äss t sich der Wer .

wol 1 ebenfall s be rei ts im 1 1 ]ahrh nachweisen : in den Gesetz en Knuts wird . .

den Priestern zur Aufga be gemacht ihre Herden vor dem wcrrwu{fi zu

W
» :
,

schirmen
(Schmidt Ge s e t ze der Angel s
3
, B is heute hat sich in Eng .

lan d der Glaube an ihn in Blüte erhal t en (Brand Hazlitt Popular Antiqui ties

W
-
,

0 1 Great Bri t III


33 1 Be
. sonder s reich
. an e m o lls sa g e n a u s al t er

Zeit ist wieder der skandinavi sche Norden Das Wort w m//r frei l ich ist nur .

als Schwe rtkenn in belegt I er hei t chlechthin za q rd i o lf o de r


g (S n E ss s a . .

@ {fi Schön erzä hlt die V ol sunga saga wie Sigmund und Sin q
. .

va . tli Wolfs felle ,

verwun schener Men schen angelegt und als W ölfe im Walde ge


haust hätten ( Ausg Bugge 95 Der Ahnherr der Mi ra me n n auf I sland
.

besass die Gabe am Aben d in Wolfsgestalt sein Haus verlassen z u kön nen
,

(Egilss cap . Eine n o rweg Glosse zu dem nordfran z ösischen Bisclaretslj


. öd

W W
.

berichtet uns wie in früherer Zeit manche Men schen Wolfsgest alt annehmen
,

Kög l mi t d s di
e A bl it g f l h i : hd
e n . as ält r m i
ese lf g höre
e un a sc se a e
"r r rvu e

kleidem;
.

zu go t w.
f ar e n b d te al
> lf kl id V gl dag g PB B XXL 3 7 5f
. e eu so » o s e «. . e en . .
( )
2 74 W aa wo n r . B e a ss n rcen . BI L W 18 . H ex en .

1 858 . S Doch scheint er auf ein seelisch es Wesen german ischen U r


.

spn 1n gs ü bertragen zu sein Der Bilwis ist der Geist eines b ösen Meir .

schen und dann dieser selbst der seinem Nachbar schaden will E r

W
.

geht M itternachts gan z nackt eine Sichel am Fusse und Zaubersprüche bema
em Landm ann
,

gend durch
,
die reife n den Get reidefelder und vernichtet d
einen Tei l der Ernte In der Regel geschieht dies in der Nacht vor al .

p g
u r is in anderen
,
G egenden am jo han n isa be nd also z u derselben Zeit wo , ,

auch die Hex en ihr Wesen t reiben Dabei reitet er nicht selten auf einem .

schw a rzen He cke : 1ussb re ite niedergelegte und verwüstete S t reifen in den
Feldern der sogenannte Bilwisse hn itt Du rch schni t t Boc kschn itt zeigen seine , , ,

Zuweilen ers cheint er auch dem Men schen ; dann verwirrt er ihm
,

Spuren .

das H aar und macht es stru ppicht Ru1t man den Bilwis so muss der in .
,

seiner Ge s talt wandelnde Men s ch s te rben Gegen den Bilwis gib t es auch .
l

Mittel : der Bäuerin hil ft ih r Brautring ; ein T ann en me ig vor der Sch e une
verwehrt ihm den Eingan g ; d urch Ge tre idespe n de kann er wie andere see
fische Wesen gü nst ig ges timmt werden
—4 8
.

S c h ö n w e r t , An : de r Obe rpf a lz I .
42 8 .

53 4 D i e H
. e x e n E s is t bi s her noch nicht .gelungen in d en m y thi ,

schen Geh al t die ser Wesen die in der germanischen Kultur und Si t ten ,

g e s chichte eine eben s o wichtige Rolle wie in der Mythologie ge s piel t hab e n ,

genügen d einzudringen Es steht zunächs t fes t dass dies e dämoni schen .


,

Wesen ihre n Ursprung im Heidentum haben z umal sie sich bis in die

W
,

älteste Zei t zurü ck verfolgen lassen Sie scheinen aus dem allgemei nen Be .

gri11e der un bo lde herausgewachsen zu sein Mbd u nl w/d: be deutet . .

Hex e ( Mbd tb I . Daneben erscheint der un holde als Dämon Beide


.
,
.

Formen s ind schon got ( u n lm b legt und geben d i w ö räß o l oc


u n bul a
p lp )
ö e . o p a ‚ ,

wieder Auch ahd haben wir un l wlao (


. m) und unl:oldä
. Glossen ti ber '
.

setz en dami t e urn e n ides manes (Gra11 IV In den Abschwörun gs


, ,
»

io rm e ln M
( S D 5 1 hat .d as Wort .die Bedeu t u ng hei d ni sche Geis ter d as » «
,

Feindselige schein t hier mehr in den H intergrund zu treten Das Wort ist .

also uralt und geh ö rt zweifellos dern He iden tu me an Die älteste Bedeutun g .

von Unhold ist aber in i micus (


» « vgl hierzu Kauffman n PBB X VI II
» « . . .

Diese z eigt dass schon in heidnischer Zeit unter Unholden böse Geister
,

verstanden wurden Au 1 der anderen Sei te lehrt die Wiedergabe des lat
. .

manes dass unter den Unholden Geis ter verstanden worden sind die im ,

I m n ordischen wo dieser Name zu fehlen


,

Seelen glaube n ihre Wurzel haben .


,

schei nt en tspricht ihmder allgemei ne Begriff I ro 11


,
Z u dies en Unholden ge .

hören die Hex en Das Wort ist offenbar ein Kompos i t um Die älte ste
. .

Form gewährt die Pariser Hs der V e rgilglo ssen wo fu n a n mr mit hagns ussun
'

.
,

g lo ss iert w ir d (Z id A X V Z u di e ser Form stellt si ch ags b gi zsse fra g


.
,
. ar ,

li m m u dd l m
, gr l rirse
. O h davon ahd h a s se b a s is
. lza ses Im zusa y
cr nm l
r . , , , ,

fim Gra IV zu scheiden und rn it I m a nfeinden


' '

a rrna
( 1 1 ,
!a n zu » «

sam men z ubrin gen ist wie Kauffmann (FE B X VII I 1 55) und Noreen (I dg
,

W W
. . .
,

Forsch IV 3 2 6) annehmen bleibe dah inges tellt Über die Etymologie des
. .
, .

Wort es bes tehen die verschiedensten An sichten ( Myth I I 869 Weigand

W W
.
, .
,

D tb I 80 4 . Heyne im D tb IV 2 1 2 99 ; L aistn er Nebels


,
.
, .
, .
, .

Rätsel der Sph I I 1 8 7 u . Der erste Teil ist aller Wahrschei nlichkei t
, .

nach ahd bar W ald Hain und e igan ds Deutung als


: , a ldweib
, Wald » «
,
»

m
.

g eis h mag d as Richt i ge tre ffe n (g


v l auch No en a a H ierzu pass en auch
. . .

sachlich mehre re Stellen In der Kaiserchron ik . wi rd die C res centia


als Hexe angeredet und ihr angerufen : da ro ller! u r dä ze 110 12 : vo m
'

rller/
p
Nach alm
,

dan n: di m egz de I ne bew a m o rdi sc he m Volksglauben haus en die


.
XI . MYI HOL OGI E
' ‘

.
(
2 75)
V 9 lve n , die nordischen Hexen draussen im Walde in Gesell scha ft der Wölfe , ,

auf denen sie rei ten (He lg Hj Bugge S 1 7 6 V sp und der schwedische . . . . .

Volksglaube lässt alte Weiber oft e insam im Walde wohnen wo sie die Wölfe ,

in ihren Schutz nehmen .

Ebenso schwer wie die Bedeutung des Wortes lässt sich auch der Ur
sprun g de r He x en a ls mythi scher Wes en klar legen Zauber lag bekannt .

lich bei den alten Ge rman en in erster Linie in de n Hä nde n der Frau en Auch .

diese lebten na ch dem Tode fort und trieben ihr Handwerk nach irdischer Weise
weite r Die Zeugniss e d ass diesel ben imGe iste rz uge der Frau Holle Diana
.
, , ,

H e rodias oder wie die F ührerin der Se elen scha r heissen mag sich befanden
, , ,

lassen sich bis auf Bu chard von Worm s und Regin e von Prüm 9 1 5) zurück
verfolgen ( Weinhold Deutsche Frauen I Auch die Hexen ha ben ihr Fes t
, ,

im Mitwin te r wan n es die seelischen Geis te haben ] emanden töten heiss t


, .

daher bei den nordischen Skalde n den H :k en ti be rgebe n ( I ro llu mge/a aus » «

dem 9 ]ahrh Orkn s cap


. In den altn o rd Hävarn äl erzählt der Runen
. . . . .

meis ter wie er sein Verslein habe mit dem er die Hexen (
, I ri n n du r d i ,
'

Z a un re ite rin n e n vgl daz u die 2 cu mi/m der alten m


. .

, bd B eschwö rung3 1o rm
.
d .
,

Sitzun gsbe r der Mün ch Akad 1 867 I I S 7


. verwirre und heim . . . . . .

treibe wenn er si e in der Luft rei t en sehe (V


, Allein di ese my thi .

schen Scharen die a us dem Leben hervorgegangen sind wirken auch auf
, ,

das Leben z urü ck wie alle seelis chen We sen Die Seelen der Zaube rinnen
. .

ko mmen nach dem Tode in jene Scharen ; während des Leben s besi tz en
gewisse Frauen die Macht das sich ihre Seele vom K ö rper trenn t und dass ,

jene an dem Treiben der Geis t er rn it t ei l nimmt Von dies en haben sie ihre .

K ü n ste durch die si e dem Men schen Schade n zufügen wie aus zahlre ichen

W
, ,

Beispie l en aus der altn o rd Li t eratur hervorge ht ( Maurer Be kehr I I .


, .
,

Sie vers tehen die Ge ister z u rufen und mit ihnen zu ve rkehren (V s p

W
Vor allen verst ehen si e sich aufs e tte rmachen (Lan d S 1 4 2 Fri dbj S
.

. . . . .

Pas I I 7 2 7 8 11 Le x V isigo t VI
.
, . Noch heute erlernen im Volksglaub en
. .
,

die jun gen Hex en ihre bös en K ü n ste von alten He x en die sich au 1 e tte n ,

machen u dgl verstehen : sie mü ssen dreimal 7 Jahre in die Lehre geh e n
. .

und mit dem Teufel gebuhlt haben dann erst erhalten s ie als Si egel den ,

schwarzen Boc k fuss aufs Kreuz ( von Alpenburg My t hen Tirol s 2 56


s Se .

ents ta nd der Glaube an die Z usammenkünfte ird ischer Frauen mit d en


Ge istern denn fa st in allen He x e nsage n wird hervorgehoben dass die irdische
, ,

Hex e an gewissen Tagen an denen sich besonders die Geister z eigen die , ,

Mach t habe durch die Luft zu reiten und an den Ge is te rve rsamrn lun ge n
,

Teil zu nehm en So is t der Glaube an die men schlichen Hex en entstanden


.
,

der durch die un zähligen Hex enpro zesse und He x enverfolgungen seit dem
1 6 und 1 7 ) ahrh
. eine kul t urhis t ori sche Bedeutung erla ngt hat wodurch
.
_
.
,

auch das Wort Hex e verbrei t eter und bekannter wurde .

Sel t en hat s ich al t es Hei dentu m so lange und rein im Volke erhalten wie ,

gerade im Hexen glauben Gemäss ihrem mythischen C harak ter zieht die He x e .

mit dem Se e len hee r d ur e h die L ü 1te bisweilen ihren Kopf und ihre C edän n e

W
,

nach sich schleppend In schwarzen Wolken und h 1erin z eigen sie si ch


.

ebenfall s a ls se lisc he Wes en ziehen sie durch die Lüfte un d man kan n si e ,

durch Zaube r z u mHe rab1allen zwingen ( uttk e 5 In der Oberpfalz sagt

W
man wenn es wi t tert : Die He x en schiessen Purz elbäume A llgemein verbreitet
,
» «.

ist der Glaube dass sie in Hagelwolken einherrei t en und dass man sie daraus
,

he m n te rschi esse n kann ( u ttk e 5 Z u den Sagen von we tte rm a che n den

He x en gehört auch der t reffliche nordische My t hus von Po rge rd Holgabru d und
a Fm s X I 1 3 4 11 Ftb I 1 9 1 11 u 611 vgl Ark 1 n 1il I I H ä
e ( .
, . . k on , . . . . . . . .
,
( )
2 76 H e x en .

W
von Norwegen befindet sich im Kampfe rn it den ]6m sw ki n ge rn Du rch das '
.

Opfer seines s iebenjährigen Sohnes vermag er allein jene beiden Schwestern ,

in denen die dämonische n Gewalten un serer He x en a ls e tte rmache rinn e n


stec ken 1ü r sich z u gewinnen
,
In der 1es ten Überz eugung n un werde er .
,

siegen s pornt er die Seinen z u mKamp 1e an


.

,
Der Kampf beginnt Da zieht . .

ein W e tter heran ; im Norden türrn e n sich dunkle Wolken und ziehen das
Meer entl ang Bald lo lgt ein H agelwe t ter begleitet von 1urchtbaremWinde
.
, ,

zugleich von Blitz und gewal tige m Do nner Gegen dies en Hagel hatten die .

J ö m s vi kin ge r z u kämp 1en Dazu hat t e sich die Hi t ze d e s Tages in eisige Kält e
.

verw and elt Da gewahrt H äva rd r zuers t die Po rge rd in H akon s Ge folge ; bald
.

sehe n sie auch andere Man sieht wie von jedem ihrer Finger Pfeile aus
.
,

gehen und wie jeder von ihnen seinen Mann t rifft Dies wird dem Führe r .

Sigvald gemeldet und er mi t aus : I ch glaube dass wir heute nicht nur gegen
,
»
,

M enschen zu kämpfen haben sonder n auch gegen die alle rböses ten He xen ( ,
m?!
i n ven ta und Hexen S t and z u hal t en das schei nt mir allzu schwieri g ;
d och käm
,

pfen wir so gut es geht Der Hagel lässt etwas n ac h Abermals 1lebt »: .

H äko n die Po rgerd um ihren Beistand an Sie erscheint wi eder und diesmal .

mi t ihrer Schwes ter e a Jetz t beginnt das Wetter heft iger als zuvor zu .

w erden Als die ] 61n svikin ge r diese beiden sehen da beschliess t Sigvaldr den
.
,

R ückzug an z utreten : gegen zwei U n ho ldin n en ( fl )


pg d meint er se i se i ne , ,

M acht zu gering Solche Erzählungen hat die nordische D ichtu n g in


.

M enge Bekann t sind di e Trolle di e in der Frid bj


. öi ssaga ( Pas I I , .
,

d ie bei den Kön igssü hm gegen Frld bj 61 d ingen damit das Unwetter dies en ,

n icht an s Land segeln lasse .

Ihren seelischen Ursp rung be kun den die Hexen ferner in ihrer Proteus

W
n atur I I am /zlq die in anderer G es talt La ufende nennt sie der I sländer

W
.
pa » « .

N ach deuts chem Aberglauben e rscheinen die Hexen namen tlich als Katze n
u n d Krö ten ( u ttk e 5 1 5 5 aber auch als Eidechsen Eulen H unde . , ,

u . dgl ( uttke 5
. Immer stiften sie in Tiergestalt Scha den an ; daher
n ehmen sie auch nie die Ges talt 110 mmer Tiere n u Gross is t die Macht der .

H ex en und deshalb fürchtet m


, an si e noch heute : sie können aus allen m og
li chen G egen s tände n Mi lch melken aus N äge ln Besen Brette rn u s w Gern , , , . . .

e ntwenden sie den Kühen der Mi tmens chen währen d der Nacht die Mi lch .

S ie können fer ner den Mens chen auf eine S t elle bannen dass er sich nicht ,

r ü hren kann H ieraus erklärt sich u n ser Her ensr/msr Wei t er bewirken die
. .

H e x en V i ehseucl1 e n behe x en die Kinder dass dies e nicht gedeihen fügen


‚ , ,

a uch den Men schen Kra nkheiten z u bri n gen Wechselbä lge wie di e elbis che n , ,

G eis t er wie die Mahre bewirken dass Mäuse Flöhe Raupen und anderes
, , , , ,

U ngez iefer über die Länder komm t vor allem aber erzeugen sie auch heute ,

n o ch Unwetter Sturm Hagel Nebel Dann fliege n sie während des U n


, , , .

w et t ers a ls K r the n oder Raben in der Luft umher



.
J a in Oldenburg behe x en .

s i e sogar den Regen wenn die W äsche gebleich t wird so dass diese schwarz
, ,

w ird So zeigt sich die Hexe überall bös e schädigend nirgends helfend und
.
, ,

gutm ü tig eine echte U n ho ldin vom Kopf b is z ur Zehe

W
, .

Ihre T hätigkeit und ihren U rsprung z eigen auch die N amen di e die Hexen ,

im Volks munde haben In Sü ddeutschland heissen sie D mdm in Fri es land

W
.
,

de 11r/le L u die leichten schwebenden Leute da! re de V o lk auch irh m


'

r »
, cl n «
,

Z a ube rin in Oldenburg gua dc oder l pe L ü ( schlechte Leute ) in der Oberpfalz


'
» s e
, ,

T a usl reir/1 mn n m weil s ie 0 11 den Tau von den Wiesen nehmen ( uttke 5
'

I n Norwegen hei ssen sie (roll flagä sßarr rßma das s ind Bez eichn ungen die ,

, , , ,

so ns t auch fü r Ries inn en vorkommen daneben besonders vglvur d h Sta b , , . .


.

wodurch wie in mdäio na mehr die menschliche Natur jener


'

tragenn n en ,
XI . Mm o no c 1 s .

mythischen Ges tal t en ausgedrückt werden soll Gegenwärtig ist der al lgemeine .

Name (ro ll im Norden der herrschende der wahrsc heinlich m i t an I rad'a ahd
mm:: trete n zusammenhängt (Sievers Idg Forsch IV
.
, , .

» e . . .
,

Frauen die sich in He x en verwandeln können sind äusserli ch e rke ttn bar
, ,

man erken nt si e an zusammengewach se nen Augenbrauen an roten triefen , ,

den Augen an einem wackeligen e n ten artigen Gan ge an den Plattfüs sen
, , ,
« .

Sie vermöge n ihrem Mitmen schen nicht in s Gesi cht zu s chaue n könn en über ,

kein en Bes en gehen Ihre Gesichts1arbe ist 1ahl ihr Haa r verwirrt und strup

W
.
,

picht ihr Leib mage r Nach christlichem Mythus hat ihnen an verschieden e n
, .

Teilen des K ö rpers namentlich am Kreuz der Teufel sein Siegel aufged ruckt

W
, , .

Auch manches Geheimmi ttel lässt die H ex e erkennen : ein am eihna chts
abend gepflücktes vierblätte riges Kleeblatt das Ei e iner sch warzen Henn e ,

u dgl
.
( uttk e 5
.

Di e Hau ptbe lustigun g der Hex en is t der Tanz ihre Haupts peise das P 1erde ,

fle isch Zu fröhlichem Tanze un d Schmause kommen sie an bes timmten


.

Tagen im Jahre an gewi ssen Orten z usammen in der Regel auf Be rgen wo , ,

dann der aufgeri chtete Pferdeschäd el ihre Malstä tte ken n z eichnet Die Ber ge .
,

auf denen si e sich treffen w aren eins t alte o pfers tätten un serer Vorfah re n , ,

0 pfers tä tt en an denen entweder den seel ischen Gei s tern schlechthin oder d e n
, ,

ch thoni schen Gotthei ten die dies e [ ah n en geopfert wurde Nach altg e r

W
, .
,

manischem Brauche ist hier auf einer Wiese unter einer Lin de oder einer Eiche ,

ihr Versamml un gsort gedacht B lo e oder B mdsöerg ( bm chehber


g äl t es tes .

Zeugnis um 1 30 0 : das Wort bedeutet nach Hofman n o lke n be r


g Si tz un gs » ac.

ber der Mü n ch Akad 1 867 I I S 7 heissen in Norddeutschl a n d

W
. .

jene Anhöhen wo diese Versamml un gen stattfinden Amberühmtes ten un ter


. . . . .

ihnen is t der Brocken irn Harze mit seinem Hex en tan z platm (
.
,

vgl J a co bs .
,

Der Brocken und sein Gebiet e rn igr 1 8 7 1 ; der Brocken in Ges chi chte , .

und Sage Ha l l e . Schon im 1 5 ]ahrh erscheint er a ls He x en sa rhmel . .

platz Andere B lo c ksbe rge sind in Mecklenburg in Preussen Holstein ; in , ,

der Schweiz kommen di e Hex en auf dem Pilatus zusam me n in Ti ro l auf


.

W
,

dem Schle mko fe l in E lsass auf dem Büchelberg in Schwaben auf dem
_

, ‚

Kandel und Heu e rg in Fran ken auf dem Petersberg dem Kreide n be rg
b
dern S taffels t ein i n Wes tfalen auf dem Köterberg oder dem ec kmgsstein
, , ,

bei Corvey in Hessen auf dem Hec he lbe rg in Thürin gen auf dem H ö rs el
berg dem Ins elsberg ; däni sche Volkssage versetzt di e Hex en malsta tt nach dem
, ,

Hekla a u 1 I sland dem He kkelfjeld oder nach Troms d i T römmenfj


, e ld in , . .

N o rwege n ; schwedische nennt den B läkulla in Smaland ] un g1ruk ullen N asa 1j äll , , ,

norw egi sche den Blaa ko lle Do vre 1j e ld L y de rho rn u a als Sam melplatz dies er
, , . .

Wesen (Myth I I 8 79 I II Dort hin reiten die Hexen nachdem sie ,

nach moderner Auffassung durch den Sc he m


. , , ,

sich rn it He x ens albe bes trichen ,

stein der Häuser auf Stecken Heugabeln oder ande ren We rkzeugen meist

W
, ,

nackt 0 11 auch auf Tieren Böcken Katzen Ebe m u dgl So bes ch reibt
, , , , . .

schon der G reifs walder Arzt Joel (D r ludrir la m ia mm i n m an ia B m te m mm



»
,

g ut »: B / o dsbcq vora n Ros tock 1 5 99 ) den Hexenri t t In der Dämm er u ng .

geht der Weg dahin Daher hei ssen sie N ari ra uz n N a drh z ürn n n m an
‘ '

s en Namen lass en sich die H exen schon im


.
. , ,

h e ldn ii ur m Unter die '

n i n du r
y , .

1 1 ] ahrh nachweis en
. . Gegen sie eifern schon die nordischen Volksges etz e .

a us 1rtlhc hristli c he r Zeit (Norsk B ist T idssk r IV Di e Hauptn ac ht ist . . .

die Walpurgisnacht die Nacht auf den 1 Mai Auch die j ohannis u n d die
, . .

B artho lo m ä na cht fi nden s ich als V e rsam mlun gsnächte Ausserdem finden .

ihre Fahrten du rch die Lü ft e während der N Ö " N äch te statt .

Wä hrend altdeutsche Quellen über die Versammlungen der H exen n icht


(
2 78) H an s . H e rman u . Ps n cu r s u .
49

erhal t en s ind (liess en


wi eder die al tnordischen reicher Ein e
, auch hier .

Hex en sage aus dem 1 4 ] ahrh enthält die T ho rstein ssaga ( Fm s I I I 1 75


. . .
,

Thorst einn lag vers teckt im Ried Da hö rte er einen Knaben in den nahen .

Hügel rufen : Mutter reiche mir me inen Stec ken und meine Handschuhe ich
»
, ,

will zum Ge iste rri tt denn es ist Festzeit unten in der Wel t Da ward :.

ein Feuerhaken und ein Paar H and schuhe a us dem H ügel geworfen ; jenen

bes teigt der Knabe diese z ieht er an und fährt da n n wie Kinder zu rei ten

W
, ,


p ge e n durch die Lüfte Thors teinn mit ebenfall s in den Hügel und erhält
, .

diese lben Gegen stände E r reitet dern Kna ben nach E s geht durch die
. .

o l ken nach einer Felsenburg wo eine Menge Leute an der Tafel sitz t und ,

aus s ilbe rnen Bechern zecht Ein König sitzt oben an der Tafel Thorste inn

W
. .

wird bald erkannt und muss schleunigs t fli chen Wir habe n hier eine Hex en .

versam mlung mi t einem K ö nig als Lei t er wie in der deutschen Volkssage der ,

Teufel die Versammlun g leitet Andere S agen berichten gleiches o wi l ls t . . »

du hi n ? ruft Ko till hee n gr seiner Pflege m


c u tte r einer T ro llko n a zu a ls diese , , ,

sich einst währen d der Nacht erhebt u n d rn it lang ü b er die Schu l tern herab

h3 nge nd e n Haaren hina us in die Lüfte fährt Zum T ro lle n thin g gibt diese .
» «
,

zur An twort ; dorthin kommt Skelkin gr aus D umbhai der K ö nig der Trolle
»
'

, ,

und 0 10 11 und Po rge rd r Horgatro ll (d i Hoigab n 1d r) und andere berühmte . .


'

Geister aus N o rdem (Pas II .


,

Di H e
aus b h
dc r
g
d lt w den
i d bi h f t d r hw g
D
e

b d t d t
e an

Ham pr o zes u
e
v mk lt
or
hi t ri h
e x nsa e n s n

k d üb r i t S l d
.
S t dp kt
.G hi h t
2. Aufl
s

as
er

.
e

vo n
as

e u en

H e ppe
u c

s e

.

e

2
n ur

er

Bde
o

.
ar

Stu ttg
u

e
ur

.
s o

1 8 80
sc

.
an
en

,
an

esc
un

c e

53 5 Die H o l d e n und P e r c h t e n
. Deutscher Volksglaube des späten .

Mi t telalters und der Gegenwa rt weiss von ei ner Frau Holda oder Holle un d
Perchta zu erzählen die mit ihren Scharen durch die Lüfte fahren bes on
, ,

ders zur Zeit des gro ssen win tcriichen Scc lcn festes sich de n Men schen z eigen
un d sie bald belohnen bald be t rafen Man hat in dies er Figur u n d ähnlichen
,
s .

anderen Pe mn ifik ati o n en al t er german ischer Go tt hei t en fi nden wollen allein die ,

Belege aus al t deutscher Zeit die Grimm u a dafür in s Feld geführt haben , . .
,

si ch als u n z u ve rlilss i fal s ch erwie en v l Mannhardt Vorwort

W
g un d z T s (g . . .
,

zu den Au t Wald un d Fe ldku lte n S X I I I und besonders Kauffmann PB B


. . .

XVIII 1 4 5 N un finde t sich fü r die see li schen Wesen neben mbo ld

W
.

schon frü h z ei tig d er Name ho ldem Die Wasse rgei s t er ers cheinen als a sser

lwlde B n m
, rm z/w lde ( Myth I als ” allen ers chei nen die Zwe rge ( .Kuhn .
,

estf Sagen I
. 1 93 f 2 0 0 11 ü berhaupt die Seelen Ve rstorbener (
, .
, e bd . .

II. Auch im Norden fi nden wir dieselbe Bezeichnun g fü r die seelischen


Wesen : in der T ho rste in ssaga wird ein Unterirdi scher l m ldu ma dr genannt

W
( Fm s . III in dem heutigen i sländischen Volksgl auben ist huldu/ää
.

gleichbedeutend mit dl/a r (Maurer I s] V o lkss S die norwegischen ,

om
. . .

Geistersagc n sind H n cvcu { yr Asbj


( se n Norske Hu ldre E ve n tyr) Dass
-
,
- .

der Name vers t orbener V olveu und Zauberi nnen die ihre Seele umher ,

schweifen lass en konnten meist H ld war ist bekannt (vgl auch Fritz n e r
,
u , .
,

Norsk His t T idssk r IV . Übe rall sehen wir auf ge rma niscl1em Gebiete
. .

den engsten Zusammenhang zwischen den Holden und den Seelen der
Verstorben en un d wi r brauchen des ha l b das [:o/da m des C orrect ors des Bur
,

chard von Worms nicht in rmbolda m ( PHE X VII I 1 50 ) z u ändern wo es . .


,

vo n der Schar der n achtfahren den Dämonen heis s t zmm z u/gn n lr r/ulh lüz
q
'

» r .

bolda mvaca n l Dies holda gehört aber etymologi sch zu ahd /1cla n w e r
.
c .

bergem un d berührt sich so mit nu l vl un sere mHöll Demnach sind die .


, e.

Holden von Haus di e Unterirdischen die nach dem Tode noch ihr Wes en ,

treiben Wie das sprachliche Verhältnis dieser zu den Un ho ld n gewes en


. e

Germ a i h Ph il l gi I II
n ac 2 A fl e o o e . 4 . u .
XI . M YTHOLOGI E .
(
2 79)

ist, dünkt mich noch ni cht gen ügend aufgeklärt Aus dieser Schar der .

Holden ist nun in späte r vielleicht ers t in chris tlicher Zei t und z T unter
dem Ein flusse fremden Volksglauben s eine Füh re rin ents tan den der die
, . .

V o lksphan tas ie das n a men proprium aus dem Kollektivbegriff geschaffen die ,

aber im Laufe der Zeit die von ihr gefü h rten W esen zurückgedrän gt hat .

D as ist die Fra u Halle oder Ho lda unserer M ärchen und Sagen .

Das Gebiet wo der Volksglaube von F rau H e lle zu erzählen weiss ist
, ,

beso nders Mitteldeutscblan d I mNorden reicht es bis zum Harze im Osten .


,

bis in die Gegen d von Halle und Leip z ig Von hi er aus geht die Grenze .

ih rer Ve rehrung nach Südwes ten bis in das Maingebiet 111 Unte rfranken Die
'

W estgren ze endlich zieht sich nach Norden län gs der F ulda und Wese r bis ,

sich nördli ch von M inden die Sagen von ihr verlieren Wie alle chthonischen .

Wese n lässt man auch sie meist in Bergen wei len zumal da wo Tei che oder , ,

Quellen si ch in der Nähe be finden denn auch in den Gewäss ern ist ihr ,

Aufen thal t So baus t sie im Hörse lbe rge bei Eis en ach ( Wi tzel Sa gen aus
imKyffhäuser wo sie als K aiser Fried ri chs
.
,

Thüringen I 1 2 9 i i I I . .
, .
,

Sc hai in e ri n erscheint ( N o rdd Sag im Unterberg be i Haslo ch am Main .

m
.

( Zi d M yth I vor allem . aber a Me


. i ss ner südö s tl i ch von C asse l wo , ,

n o ch heute an bes ti mmtem Tage ihr zu Ehren die Bauern zusamm en ko m men ,

um si ch nach alter Sitte an Tan z un d Musik zu ergö tzen ( Lyn cher Sagen ,

und Sitten aus hess ischen Gauen S H ier liegt das Höllen thal u n d in .

se iner Nähe e in al te r Opfe rgra be n hier liegt der Fraub o llen te ich in dern , ,

Frau Holle wohn en so ll In ihrer Umge bun g befin den sich die H olden . ,

die fast überall als Seelen von Verstorbenen erk e nn tli ch sin d Mit ihnen .

wo hnt sie fern er in Tei chen und B runnen ( Lyn ck e r S 1 7 ; Z fdMyth I 2 4 ; . . .

KH M N o mit ihnen zi eht sie d u rch die Lüf t e ( Witzel I 1 2 9 ; N o rdd


Wie de r Wind und Totengott reitet sie zuwe ilen auf präch tigem
. . . .

Sag .

Schi mmel (ZfdMyth I 2 8 ) oder fährt im Wagen durch die Luft ( . . W i tzel I .

1 44 ; Prö hle H an s Als Herrin des See len heeres kommen vo n ihr
, .

die n eugebmen en Kinder (Lyn cher Zuweilen hört man in den B ergen
ihr Lied wie das der Elfen ( , Z fdMyth I Die Zeit ihre r Umzü ge ist . .

die Zeit der zwölf Nächte wo alle se elischen Geister ihr Wese n trei be n In , .

di eser brin gt man ihr Gaben und Spen de Auch im Wetter erke nn t der
Volksglaube ihr Walten : schn ei t es so macht sie n ach w eitverbre ite tem
.

G la uben ih r Bett zeigt sich Nebel am Berge so macht sie im Gestein Fe uer
, ,

( Lyn ck er S Ruht sie in ihrer Be hausung so kan n sie n atürlich nur


.
,

das thun was am hei mischen Herde die deuts che Hausfra u zu th un pflegt
,

si e spinnt ( N o rdd Sag So is t sie auch zum Geni us des M uslichen


. .

Herdes des häuslichen Fleisses geworden Flei ss ige Spinn eri nn en be lo hn t


,
.

sie faule bes traft sie ( K HM N o 2 4 ; Witze] I 3 5: Pröhle 1 8 7 ; Lyn cher . .

I st der Flachs vor Begin n der he i ligen Zeit am F re itag vor


, .

1 7 11 b i t ) . .
,

den Zwölf ten ni cht abgespo n n e11 80 besudelt si e diesen (



N o rdd Sag 3 70 ,
. . .

h M

W
4 71 ; Sommer Sagen aus Sa chs und T ü r,
1 0 1 62 ; Z fd y th I Auch . . . . .

schadet si e in solchem Haus hal te dem Vieh ( N o rdd Sag Ferner ver . .

l eiht sie Eheglück und macht Frauen gesund und fruchtba r ( Lyn ck er
ste ht Wöc hnerinnen bei und trocknet ihn e n die Windeln ( Sage n aus estf

W
.

II . Auch son st zei gt sie si ch freun dlich Mari en legenden sche inen .

z T
. auf sie übe rtragen zu sein Sie befruchtet die Obs tbäume (
. Sagen aus .

estf I 1 62 . die Saa ten (


. Lyncher S ,
spendet Go ld ( No rdd Sag . . .

2 1 5; Witze] I 1 1 4 ; K HM No un te rstü tz t alte un d h01f3 bednrftige


Als schöne w e isse Fra u m i t weissemGe wan d e o der
. . .

Le ute ( Z fdMyth I . .
( )
2 80 Ho mann v . Ps n c ms u .

Schleier sieht man sie zuweilen über die Wiesen fliegen (y


L n ck er 17

ZfdMy th I . . 23; Pröhle 2 39 ) .


l

Gan z ähnlich wie Ursprung und Ausbild ung der Holda mag der der

W
Pe rc h t a oder B e r t h a gewesen sein An ei ne Anlehn ung an den Perch ten .

tag d i den 6 ]an uar ist bei der Perchta sc hon deshalb nicht zu denken
, . . .
,

( M a nn hardt A n t FK II, 1 8 4 weil i n den al ten Kalendern


. die
. s er Tag
nicht unte r jenem Namen erschei nt Vielmehr sind wohl auch hier die .

Perchten d h seelische Wesen wie die Holden (


, . . Z in ge rle Sitten B räu che , ,

und M ei nun gen des Tiroler Volkes 128 der A usgangspunkt gewesen :
die Perc hta ist die F Ohre rin der Perchten geworden das Wort Perchte n » e:

gehört aber zu ahd po gm c in derselben Bedeutun g wie M a n


. Perchta und . .

Holda si nd Ges talten späteren Vo lksglaubens die sich vollständig d e ck e n : ,

si e sind ni cht sachli ch sond e rn n ur lokal von ein ander zu tr e nn en


, .

Das Gebiet der Perchta reicht in verschi edenen Gege nden nam entli ch i m ,

Voigtl a n d und in dem nörd lichen Bayern in das Gebiet der Hol da hinei n
Den Nam
.

en Perchta fi nden wir über ganz Obe rdeutscbla n d verbreitet : fast in


allen öste rreichischen Landen ist er zu finden in Bayern in der Schweiz in
Schwabe n imElsass dazu im V o igfla n d von wo aus er in s südliche T hu
, , ,

, , ,

ringen g ed rungen ist Wie die Holda ist die Perchta die Se elen i ührerin
. .

Mit den Seelen vers torbener Kinder fährt si e durch die Lüf t e ( Börn er ,

Sagen a us dem Orlagau 1 2 8 1 34 ; von Alpenburg Sage n a us Tirol S , , .

I mOrla ga u erschei nt sie deshal b auch als Heim

W
. chen k ön igi n ( B örn e r
Be kann t ist die Sage vom Mädchen mit dem T brän en k ruge das sich in der
Schar d er Berchta befand (Borner 1 4 2 ; K ü hler Volksbrauch imVoigtland
,

S pätere Di chtung lässt sie Ackergerä te und irtschaftsgegen stä n de


tragen (Börn er Wie Holda fährt auch sie auf ein em Wagen den sie ,

zuweilen von Mens chen ausbessern lässt di e dann gut belohnt werden ,

( Börn e r 1 7 3 1 83 ; Köhler , Nicht selten fährt sie auch unges tüm d urch
die Lüfte wie das wilde H e er ; daher heiss t sie die wilde Bertha (
, Witzel ,

Sagen a us Thüri ngen II Wie Hold a treibt auch Perchta bes onders
.

in den Z wölfn ächten ihr Wesen Vor allem ist ihr der Pe rc hte n abe n d ge .

weiht an dem dies e Zeit der Geis ter ihren Abschluss hat Dann mu ss man

W
, .

aller Orten auf si e gefass t sein In dieser Zei t bes ucht sie auch die Spinn .

stuben und wehe den Faulen die nich t abgespo n n e n haben (Bö rn e r 1 53 ;
, ,

Kühler 4 88 ; Zingerie o m an sich frö hlichem Ge plauder mit den

Burschen und dem N ichtsthun hin gie bt da wirft sie die Sp indeln in ,

die Stu be und verlangt dass sie in einer Stunde abgespo nn en seien ( , Börn e r
1 67 ; Kö hler Ihr zu Ehren fand in Tyrol und der Schweiz das
Perchten laufen statt : im Mas k e nanzug sp rang und lärrn te man durch die
Gasse n und in den Häusern ; j e toller man das Pe rchte n sprin gen ausführt
q
j e besse r wurde die Ernte Es ist wiederum eine Festlichkeit die sich be i .
,

allen Totenfes te n wi ederfi ndet Ursprün glich fiel sie auf den Pe rchten tag .

( n gerle S 1 2 8
Zi spä ter verlegte man si e auf den letzten Faschi n saben d
, .
g
(Man nhardt B K 54 2 In Baye rn schei nt diese Si tt e schon im 1 7 ] ahrh
, . . .

ausges torben zu sei n ; 1 61 6 verbietet der Nürnberger Magistrat dass di e ,


»

inn gen Leute in der Bergn acht l:mn e n d d u rch di e Stadt ziehen und an die ’

T hüren klo pfen (Panzer Bayr Sagen I I r Auch ihr Op fer verl angt
, . .

die Perchta In Tyrol lässt man noch heute für sie Essen stehen (
. Zin ge rle
127 . I mV o igtlan de und in Thüri nge n muss man an ihrem Tage
Zem mede d i ei ne Fastens peise aus Mehl Wasser und M ilch
, . .
, ,

(Börn er 1 53 Aber auch von anderer Seite z eigt sich die Perchta auch ,

hierin der Holda gleich Sie spe ndet dem A cker Fruchtbarkeit un d lässt .

40
(
2 82 ) Ho mer: u . Ps s cur r m N rman
. o .

de mGlaube n unserer Ve rfahren eine Macht gegeben haben muss , deren


_
in
Gewalt i h der Germane das Geschick der Mens chen dachte
se . Ande re B e
zeichnung für dies e Schick sal s macht ist das alts m rlod ( Vilmar Altefl fi me r .
,

imHeliand 8 ags m co / d an wodurch sich jenes Wesen schon seinem


. o , .

Namen nach als das messe nde ordnende z u erke n nen gibt Neben der Ein , .

hei t treten di e Be z eichn ungen für die Schicksal smacht auch im Plural auf .

Nun is t es ein fas t bei allen Völkern beobachtetes mythisches Ges etz das s ,

sich in solchem Falle die eine Persönlichkeit a us der Menge em po rgehoben

hat . Dies z eigt sich b esonders bei den seelis chen Wes en So scheint auch .

hier die Menge der Schick salsge iste r das äl t ere zu se in a us denen sich der ,

kolle kti visc he Singular a ls F ü hre rin der Scharen oder als ei n z ige Le n kerin
der mens chlichen Ges chicke herausgebildet hat Dies muss berei ts in ur .

germ an is cher Zeit ges chehen sein Gleichwohl gehen noch in historischer .

Zei t die Vors tellung von mehreren Sc hic ksa lsle n k e rin n e n und die von einer
neben einander her Jene mögen im Se e len glaube n ihre Wurz el habe n
. .

Hierher zu ziehen s ind wah rscheinlich auch die a n mei n die Beratende m

W
. »
,

eine Bezeichnung die in der isländischen Dichtun g auf die A sen übertragen
,

worden ist die aber in frü her ge me in ge rman ische r Zeit den das Schicksal be
,

stimmenden Wes en gegol t en hat ( v l Scha de


g A ltd t b I I .
, . . .

Für di ese Schicks a l swesen hat die no rdis che Poesi e die Bezeichnung

W
no m Sie findet sich nur im I sländi sch Norwegischen und Fae röischen Das
'

zr .
-
.

Wort is t n o ch nich t gen ügend aufgeklärt ; am an sprech en dsten ist die Deu
tung Schad es ( Aitd tb I der n am aus no r/m
. . i Verschlingun g
.
*
,

Verkn üpfung (M rk zu meni o u a binden knüpfen ) ents ta nden sein lässt


*
.
, .

In der Hand diese r Schicksals mä chte lag das Ges chick der M enschen
si e gabe n ihnen d as Leben von ihnen gingen bös e und gute Tage aus sie , ,

schn itten den Leben sfaden ah Aus di eser dreifachen T hatigke it der No me n
m
.

ag sich das Dreige s t irn der Schicksal smäch te entwickelt haben das s ich ,

schon f rü h z eiti g auf germ a nischem Boden fi ndet Da ferner die No me n in .

ihrer T hatigk e it als U n he ilse n de rin n e n und T o db rin ge rin n en für den Men
schen etwas Gra u e n e rwe c k e n de s haben so erklärt es s ich das öfters in den , ,

Quellen die eine Nome als d ie bö se Schwester ers cheint die den anderen ,

und ihre Be immungen z u nichte 2 11 machen s ucht mag


°

en tge
gen tn tt s t D as .

der allgemeine Volksglaube gewes en sein dem höhere Dichtung namentlich , ,

die nordi sche so mannigfal t ige Formen gegeben hat


, .

j unges isländis ches Machwerk aus dem 1 2 ] a hrh is t die Namengebun g


, . .

der drei Nomen Fällt aber die Nome der Gegenwart und Zukun ft so k ann
.
,

auch die U rd r nichts mit der Vergangenhei t z u th u n haben Vielleich t ge .

hört das Wort zu dem idg Stamme g er! drehen wenden zu d em auch
.
, ,

ahd wi r! m Sp indel gehört Wir hätten dann in de rn Worte


'

. bd wzfi el
, . .

dasselbe al tgermani sche Bild von den Schicksal smächten das auch in n o mir ,

liegt : es sind höhere Wesen die dem Menschen das Schicksal ordnen wie , ,

die altgermanische Frau die Faden für das Gewebe Di e No men walten über . »

das Schicksal der Me n sche m sagt die Sn E und spenden dem


'

(I , . .
»

einen schönes und glän z endes Leben dem andern nur wenig Gut und Habe ;
demeinen viele Tage dem andern wenig e
,

Ihre T hatigk e it ist zu sch affen


,
«. .

Das Schi cks al hei ss t daher ags u y rda g escca/f al ts wurdxlgi 1m /m wofü r auch
m
. .
, ‚

ea n gi tß a u oder m c/odo gi r a u s ich findet Daher hei t d von ihnen Be


o
p p ss as r

stim mte das Schick sa l al ts grkßp ags y scap ahd gnsmfl ; die Norn e selbst
.

, . a , . a , .

i8 t die schaffen de {pa r m


>
scc /
p za n la)
: Noch im 1 5 ] ahrh sagt V in te le r . . .

in seiner Blume der Tugend (78 63 So ha ben ellczc/z len! dm wa r: das


'

meinen uns
,

Si er leben , das u ns die g a r lrs c b ep/e n g eben , un d da: :1 u


'

m life re
XI . Mw a o w c nz .
(
2 83)

W
m Geradeso auch im nordi chen : o mi Iml ße n m! ßap (Sn E
g ier . s n r
°

a na s a .

I. den égp m kan n ni em and entgehen Aber auch das al te Bil d


: no a .

des Webens hat sich erhalte n Wie es im ags heiss t m f ! 5d g w4 . . : e e 1r


'
z

so erzählt der nordische Dichter dass di e No men als sie dem Helgi das , ,

Leben schufen , den Schicksah i ade n mit aller Kraft gewunden hätten (Helg .

Hb I . .

Als irdisches Zeichen dass di e Schicksalswesen uber das Geschick der ,

Menschen walten gel ten die weissen Flecken auf den Fingernägeln die noch
, ,

heute auf den Faaröe rn u oma 1po r (N o me nspu n Ant T idslrr 3 0 5) . »


, . .

heissen Wir haben hier den Schl üssel zu einem alten Ahe rgiaul1en der über
.
,

das ganze germanische Gebiet verbrei t et is t : hat man weisse Flecken auf den

W
Nägeln so bekommt man nach norwegischem Volksglauben etwas Neu es
,

( Liebr e cht Zur V o lks k nach deutschem bedeutet es Glück und eben
, .

falls zu erhoffende Geschenke ( uttke 5


Als Lebensspenderi n steht die No me den Mütte rn bei der Geburt bei
( F ä fn 1 2 .Sgrd r Nach. der G e burt fl
p ge te man
. den No m en Opfer zu
bringen um dadurch für das Kind Glück zu erflehen oder wenigsten s Unglüc k
,

fern zu halten E s sind Speiseopfer wie man sie son st den seelischen Wesen
.
,

bringt B urchard von Worms ei fert noch dagegen (Myth II I Auch . .

im Norden sind diese Opfer meh rfach be legt Nach Saxo gr ( I 2 7 2 ) brin gt . . .

König Fridle vus nach der Geburt seines Sohnes Olams dies e Spen de umGlück ,

für ihn zu erflehen un d sei ne Zukunft zu erfahren : z wei der Parcae ver
heissen dern Köni gsso hn tre ffliche Eigenschaften Reich tu m und Gl üc k die , ,

dri tte dagegen gi cht ihm Geiz als Angebinde fü r das Leben mit Ani den °

W
.

Fee röe m wo sich in der Sprache der Bewohner n och viele hei dnische Anklänge
,

finden pflegt noch heute die Mutter nach der Geburt des Kind es als erstes
,

Ge ri cht N o men grü tz e (no magn gyl u r Au t T idskr 1 849 S 3 0 8 ) zu essen as . . . . .

di e No m en bes timmt haben steht unwiderruflich fes t : Un te r o t dr h edr eng1 ' '

r
,

ma d? (Der U rd Spruch kann nieman d en tgegen treten Fj


»
oh vm m i t cn .

Svipdag der M e n glod zu E s ist die alte Prädes tinationslehre unserer Vor .

fahren .

Wie das gan z e Le ben des Men schen so liegt auch das Leben sende der , ,

T o d in den Hän den der No men Als Torf E inarr den Halfdan hälegg ge -

tötet hat schreibt er das Schicksal sein es Gegners den No men zu (färbt ßm
, .

'

n om ir Orkn s ca p 8 Hei m
, skr S . Sie k unden den Tod an denn sie
. .
, . .
,

bes itzen in erster Linie wie alle seelischen Wesen die Gabe der Weissagung .

Nach einer der roman tis chen isländischen Sagas die in ihrer Fabelei viel aus ,

Volksglauben und Vol kssitte geschöpft haben treffen ei n st I sl änder zwei ,

Geschwister Bruder und Schwester in einer Höhl e Auf die Frage wie sie
, , . ,

heissen und wes halb sie so einsam lebten antwortet der Bruder dass seine , ,

Schwester ihn schi n n e und pflege denn die No men hätten geweissagt dass , ,

sie zu gleich mit ihm sterben werde ( I sl S I I Bei N o magest wo . . .


,

nach jüngerer Weise o h ihrer weissagenden K raft Volve u un d Nomen ver


mischt werden sucht die j üngste der drei Schwestern das gl ü ckliche Leben
,

des neugeborenen Ki ndes das ihm eben die äl t eren Schwes tern p rophezeit ,

haben dadurch zu nichte zu machen dass sie bes ti mmt das Kind solle nicht
, , ,

länger leben a ls die Kerz e die an se inem La ger brenne Da nimmt die , .

äl t ere Schwester die Kerze löscht sie aus und gicht sie der Mutter des ,

Kindes : in seine Gewalt kommt hierdurch sein eigener Tod (N o magestsb .

Ausg Bugge . H ieraus erklärt sich die Auffassu ng der Urdr oder N am als
Todesgött in wie j a auch ahd w u n' ags wy rd alts w r! oft T o d bedeutet
, .
, .
, . a » c .

Eine eigentümli che Mo n derschein un g der grosses Sterben folgte nan nten die , ,
2 84 )
( 55

Islander urda n n dm (
E yrb ein Ungetüm bei dessen Anbli ck man stirb t
' ’

.
, ,

n ennen sie n oc h heute uräa rl öltur (T o deska tz e I s] Pj I Infolge ‘

» « . . .

dess en fällt die No me oft mit der eigen tlichen Todesgö ttin der H el zu , ,

sam men und wird als di e dunkle geschildert die wie ein sch warzer Vogel
, ,

durch di e Lüfte dahin fli egt ( Stu d I Auf der anderen Sei te berü hrt
sie si ch aber auch als Le benspen derin und —
. .

e rhalterin mit der allwalten den

Wie die Men schen so stan den n ach j un ge rn nordis chen Mythus auch die
,

anderen die mythischen Wesen unter demSchicksalsspruche der Nomen so


, ,

die A sen Ali en Zwerge Daher hat die islän dische Phantasie in ei ner spät
, .

interpoli e rten V isa der Fälnismäl (1 3 ) Nornea aus de mGeschlechte der As en


,

Alten un d Zwerge geschaffen In denselben nordischen Quellen wo di ese .


,

mehrfach e Absta mmun g der Nomen gelehrt wi rd lesen wir auch von der ,

welterhalten den T h3 tigk ei t der No m en In den L u i tgefilden hat wie andere .


,

seelische W esen auch die N o me ihren Sitz : nach ihr hat Di chterpbautasie
,

den gro ssen him mlischen Bronnen die Wolk en den Urda r6mn n r gen an nt , ,

(V sp . hi er wohnen di e Nomen von hier aus begiessen si e die Erde mi t ,

dem erhalte nden Regen H ier pflegen sie auch die Sch wäne in deren C c .
,

stalt si e den Men schen ers cheinen ( Sn E I . .

Diese Schicksalsgöttinnen erschei nen bald in grösserer Anzahl bal d er ,

schein t ei ne als Vertreterin der ganz en Klasse besond e rs hä ufig treten si e z u ,

dreien au f Wori n di es e Dreiteilung ihren Grund hat war schon angedeutet


.
,

Griechisch römischen E in fluss dabei anzunehmen ist ni cht ge boten da sich


.

-
, ,

die Drei zahl bei versd 1ie den en germanischen Stä mmen schon in alter Zeit
fin det .Obglei ch Burchard von Worms die drei Schwestern parmr nen nt .

( M y t h I II. so hat ih
. m doch wohl nur wie in a nd e ren Stück en deut , ,

scher Abe rglaube vor geschwebt gegen den er ei fert den n wo er leh rte spielen , , ,

bis auf den heutigen Tag die drei Schwestern die in fas t allem den nor ,

dischen No men oder urd ir gleichen eine grosse Rolle ( Panzer Bei träge 2 , , .

deu tsch Myth I 1 —20 9 ; Mannh a rdt Germ My th 650


. . . Drei Schweste rn , . .

bestimmen nach Saxo das Geschick des j ungen Ol af Ihre wa r i p sh n kenn t


' '

z r
,

der englische Volksglaube ( Myth I drei Schweste rn aus Ries en hei m . .


,

ebenfalls Nomen machen dem golden en Zeital ter der Götter nach der
,

Voluspa ein En de ( V sp drei ers chei nen an der Wiege des N o magest.
,

drei in der interpo li erten Strophe V q ’


lusp 1 Aus dieser Dreiheit si nd wohl .

auch die dre i Arten ( Fäfii 1 3 ) hervorgegange n Mögen sie aber in Menge .

mögen si e zu drei en mag ein e allein erschei nen : immer finden wir sie als
.
,

spinn en de und webende


( My t h I 3 44 H elg Hb I also in ei ner T h3 tig . . . . . .

heit die uns schon i hr Name e rschloss


, .

37 D i e.S c h w a n e n j g
u n i ra u e n Vie lfach ber ü hren sich die V alkyrjen .

und Sd 1 icksalsm ädchen m i t den Schwan enj un gfrau e n den Lieblin gen germa ,

nischer Sa en und Märchen Gemein sam ist di esen mit jenen Gebilden dass
g .
,

es Frauen sind di e ihre Gestalt wechseln kö n nen


, Auch bes itzen si e wie .

V alkyrj en und No m en die Gabe der s sagun g In diesen Punkten geben .

sie sich als Ge s talten zu erkennen die eben fal ls im Seelengiaube n ihre Wurzel ,

haben Oh nun pro phefische Ges tal ten wie Veleda aus dem B ru cte rer
.

stam me ( T ac Ge m 8 H is t IV 61 . die weis e n Frauen (


. . Myth I 3 2 8 . . . . .

den ersten Ans toss zu dies en mythischen Gebilden ge geben haben bleibe ,

dahingestell t Vielleicht haben auch hier Natu r und Leben gemeinsam auf
.

die Phan tasi e eingewirkt : die we issagen de Kraft angesehener jungfrauen und
die Überzeugung dass deren Seele n ach dem Tode in der Natur fortlebe
, ,

und die Wo lke die si ch in der Phantasi e so vieler Natu rvölker als Schwan
,
XI . Mrr n o ro o rs . .
(
2 85)
fin de t Infolge des gleichen mythischen Ursprungs werden aber V alkyrjen
und No men in der nordischen Dichtung rn it den Sc hwan enj un gfrauen oft
vermi scht J ede V alkyrj
. e jede No me k a n n eine Sehwan enj
,
un gfrau s ei n ,

allein eine Schwanen jungfrau in der engeren Bedeutun g des myt hischen B e
griffes kann nie eine V alkyrj e oder No m e we rden In ihrer menschlich au fge .

fassten T haugk ei t lag ihr Unterschi ed : di e V alkyrje ist Kä m pferin die Norm ,

lei tet das Geschick die Schwan e nj un gi mu prophezeit die Z ukunf t


'

.
,

Wie schon de r Name lehrt erschei nt die Se hwan e njun gfrau in Se hwan e n ges ta lt
, .

Sie legt zuweilen zumal beim Baden ihr Schwan en hemd ah und ist dan n
, ,

eine schöne jungfrau Namentlich in der deu ts chen Dichtun g des M i t tel
.

alters und im Märchen der Neuzei t spiel t die Sc hwanenjungfrau eine Hauptr olle .

Bei dem Ba den wird ihr z uweilen das Gewan d ge nommen ; sie muss dan n
e ine men schliche Ehe eingeb en oder die Zukunft kü nden E ine so lche .

& hwan e nj un gi rau die chris tliche Mythe später zu ei nem Engel gema c ht ha t
, ,

erschei nt den waschenden Mädchen Kudrun und Hilde bü tg (Kudr .

Schwan e nj un fra u en sind es die an der Donau Hagen das Geschick der
g ,

B urgun de n i mHun en lan de k ü nden ( Nibl Z amcke 2 3 4 5 In al l en mög .


,

lichen Ges talten hat die Dichtung diesen einfachen und schlichten Gedan ken
verarbeitet .

na me n V I.

DI E E L FI SC H E N GE I STE R .

53 8 Neben den seeli schen Geistern bei denen die irdisc he T h3 tigk e it
.
,

si ch immer und immer wieder in der Volk sdichtu ng hervordrängt haben aber ,

unsere Vorfahren no o h eine grosse Klasse Wesen die ebenfall s im Glauben ,

an das Fo t tleben der Seele ihren Ursprung haben bei denen ab er die T li ätig ,

k e it da s Eingreifen in das Gesc hick des Men schen mehr in den H intergrund

W
,

n itt . Oft ist der Zusammenhang zwi schen dem my t his chen Gebilde und der
See le ganz vergessen die schaffende Ph antas ie hat ni cht einzelne Individuen
, ,

wie bei Gespenster Alp„ e rwo lfglaubc n auch nicht gan z e Gattungen von ,

Menschen wie bei dem Hex en V alky rj


, en N o men glau be n vor Augen ge ,

habt so ndern die Seelen im allgemeinen Viele Men schen haben ihr Leben
, .

vollbracht ohne da ss sie irgend welchen Ein fluss auf ihre Mitmen schen aus
,

geübt haben Auch diese grosse Menge lebt fort Die ewig beleb t e und
. .

bewegte Natu r be z eugt es Sie baus t in Luft und Wa sser in Berg und Thal
.
, ,

in Haus und Ho f in Wald und Fe l d I n Scharen lässt sie in der Regel


,
.

die V o lksphan tasie z usa mmenwohnen in Scharen die untereinander verbunden


'

, ,

waren nach der Auffass ung des altge n n an iscli en Sta a ts begrii fes Daher habe n .

sie zuweilen ihren Kö n ig Wir pflege n die Gesamthei t dies er Wes en clfirclu
. .

G eister z u nennen Einz elne von ihnen erheben sich aus der Menge er hal ten
.
,
'

N amen un d werden Lieblinge der Dichtung Di ese Wesen sind die ver .

treter der in der Stille wirkenden elementaren Kräft e in der Natu r Hier .

be rühren sie sich st el l en sich aber z ugleich im Gegensatz zu den Ries en die
, ,

die gewal tigen Naturerscheinungen verkörpern sollen Deshalb hat ihn en .

die V o lks phan tasie kleine Gestalt gege ben oft sind si e nicht höher als drei ,

F inger Zuweilen s in d sie sch ön zuweilen h ässlich gest alt e t j


. e nachdem ihr
, ,

Wohnort in oder ü be r der Erde ist je kleiner aber ihr Körper desto .
,

sch ärfer ist ihr Gei s t : sie s ind verschmitzt klug schnell kun stferfig Den , , , .

1 r t
So f ag de r E sthe, en n e in e w w e isse Wo lk e aufs t eigt : W e icher wei sse » Sch w
fliegt an

in die Höh ?c (Cu tré n, Fi nn Myth . . V gl . auch Sch wartz , U rspru ng der Myth 1 94 £ .
( )
2 86 E1 1? UND W rcu r .

Menschen gegenüber sind die eliische n Geister im allgemei nen hilfreich sie ,

un terst ützen sie bei der Arbei t stehen ihnen oft mi t Rat und That zu r Seite , ,

bringen ihnen wertvolle Geschenke De r se eli sche Ursprun g dieser Wesen . ,

der bis in die u rge rman ische Zeit hinaufreicht is t natürlich mit der Zeit ver ,

ges sen umso mehr hat sich die subjektive Phantas ie dieser Gestalten be
mächtigt und hat bei allen germ anischen Stämmen eine Bl ü te e liische r
,

Dieh11m g ge zeitigt die noch heute im Volke ni cht erloschen ist die dem
, ,

Kinde die ers t e Freude an der Dichtun g unseres Volkes bringt den Mann ,

an die alte Einfachheit und Tiefe des germanischen Stammes mahnt .

53 9 E l i und Wi c h t Zwei Wörter s ind e s die schon in urge rman isc he r


. .
,

Zei t die e lfischen Geis ter in ihrer G es amtheit bezeichnet haben mögen da

W
,

sie sic h bei allen germani schen Stämmen in unzä hligen Beispielen a us allen

Zeiten nachweisen lassen Und zwar decken sich di e Worte nicht n ur .

sprachlich so ndern auch inh a l tlich : es sind dies E l und


'

W
f zclc l
Das n hd E lf m ist in dieser Form im 1 8 ] a hrh aus England nach
, .

. . . .

Deuts chland gekommen und hat die eigen tliche hd Form E l!) verdrängt .

( D . tb II I 4 00 ) .Mbd erschei nt das Wort als a lp in welcher Form der


. .
,

allgemeine Begriff im La ufe der Zeit auf den besonderen eines drü ckenden
Nachtgei s tes ein geschränkt worden ist ( s I mgot ist das Wort ebenso . .

wenig wie im ahd als Simplex belegt allein sei ne Existenz steht durch die
.
,

Kompo si ta mi t 4% ( Grafi I 2 4 4) fest E rst in der mi tte lho cbdeutsche n


2 . .

Lite ratur findet es sich ziemli ch oft ( al p m p l 2 16 : und e lb cr ; oder weiblich . .

elbin n c} Der Alp erscheint hier in den meis ten Fällen als listi ges kluges

W
.
,

Wesen das den Menschen gern an der Nase herumführt zeigt also Eigen
, .
,

sch uften di e besonders den Zwergen ei ner Unterabtei lun g der Elbe eigen sind
, , ,

(M b d .tb I K larer noch


. tri t.t der allg e n i ei n e re C ha rak ter des Wortes im

ags hervor
. wo es bald a ls Mas kulinum
, p l bald a ls Fem ininum .

lm; K o m p wrn lcmßm la n dwl/ m w e lerw{f msé e I/ mLeo Ags Gloss 4 7 1 )


' '

(aé .
, ,
r , , . .

ersch ein t und die Bedeutung Geist Genius ha t Eigentümlich ist den Elfen , .

im ags Gebiete di e glänzende F arbe : w%ci n e glan ze n d wie e in E 16 ist ein


.
,
» :

oft gebrauchtes Beiwort Eine besonders reichhal tige E lien dichtun g a us .

irilhe re r Zeit hat uns wieder der s kandina vische Norden erhal t en wo die ,

män nlichen E lfen (pl von d{ft) di e weiblichen meist l/ßo n u r genannt .
,
a

werden Daneben zeigt sich hier ein [ em t l/r das noch später in weiblichen
. .
,

Eigen namen wie altn o rw bo rel/r as chw Ame{/r Gmme !fr u ähnl (Lundgren .
'

, .
‚ . .
,

Spar ai hedn isk Tro S 3 6 altdän Keli le/v N o ra h .


(Niel s en O ldd an sk e .
,
» ,

Perso n n a vn e s v ) öf ter vorkommt Der älteste Beleg für dies Wort ist der

W
. . .

B ractea t von Aagedal imMus eum zu Bergen der 11 00 11 dem 7 ]ahrh angehö rt , . .

( Bugge No rges I n dskrifte r med de 1e ldre Run er S 1 86 ii bes 1 98 2 0 1


, . .
, . .

Etymol o gisch is t das Wort wahrschein li ch skr rfibu ( v l 52 8 und adste in


g .
_
.
,

U ppsalas tudier S 1 52 ff wo die Elfen als alte Lichtge iste r aufgefass t werden
. .
,

un d die ursprüngliche Bedeutun g von 5111


‚ M m germ a lölr glän z en d .
, .
»
,

strahlend verteidigt wird )


« .

Wie in so vielen S t ü cken altgermanischen Volksglaub en s info l ge der Reich e

halti gk ei t und Volkstümlichkei t der Quellen hat auch auf dem Ge b iete der
'

Eli en m ythe n das Altislän dische mi t dem alten Worte noch am rein sten den
ursprü nglichen Inhalt desse l ben bewahrt Wir können hier noch deut l ich .

den Zusammenhang z wis chen seelischen Geis t ern und Elfen erkennen So .

erzähl t der Verfasser der E yrbyggj

W
asa ga ( c T höro lfr nannte das Vor . »

Do ch fin det sich berei s i 17 t m ] abrh das o rt it f m Al ie n


( di e w e ise n F r aue n,

m lm
. . ,

N y phae Dia bo licae V i ar, I dio . t . vo n K urhesse n ’ S .


58 XI . Mm o mo rs . 2 8 7)
(
gebirge wo er auf I slan d land ete T ho rsn es Hier ste ht ein Be rg An diesen
, , . .

hatte T höro li r gro ssen Glaube n so dass niem and un ge wasch e n dahinschauen
sollte u n d nichts sollte m
,

, an auf dem Berge tö te n w eder Vieh noch M e ns che n , .

Di esen Berg nann te er Helgafell (Heiligenbe rg) un d mein te dass er dahin ,

fah ren werde wen n er sterbe und ebenso alle sein e Verwandten Hier war
m
.
, ,

eine grosse Fri edstatte und nie a nd sollte dahin ge hen , a


g gn a

(d. h d
.a s th a n w as die dgfa r vertr e ibt seine Notdurft v e rri chte n ) D ie
Stelle ist un s i1n vers tän dlich wenn wir nicht von der Voraussetzun g a us
, ,

gehen dass unter den dya r in älfi t £ die Seelen der Vers torben en ge mein t

°

si nd In dem Be rge mussten dies e däa r hausen Hier finden wir sie auch ’

. .

in mancher anderen Überlieferung Von Ö la i Gudro dsso n von Vestfo ld .


,

dem Bruder Halfdans des Schwarz en wird erzählt dass er nach dem To d e , ,

in seinem Hügel als d09 fortgelebt hätte weshalb man ihn Ga ) sla dizrd{fr
*

nannte Hier opferten ihm sei ne Gaugen ossen um ein fruchtbares J ahr zu
.
,

bekommen ( Ftb II S . Nach der Ko malrssaga ist T ho rvard r sch w e r


. .

verwun det Auf den Rat der zauberkundigen Thordis geht er zu ein em
.

nahen Hügel worin die Al i en wohnen und verlan gt hier von di ese n Bess e
, ,

rung nachdem er das Blut ei nes Stieres um den H üge l ges triche n und a us
,

dem Fle ische den Al ten ein Opfermahl berei tet hat (K e n n s c Opfe r . . .

werd e n also den Elfen geb racht ganz so wie sonst den Seelen der A bge ,

sc hi e den e n Bis ins 9 ]ahrh hinauf können wir dies äg /a ölöl verfolge n ( Ftb
I I 7 ; aus dem Jahre 1 0 1 8 Heim
. . .

skr S 30 8 Fm
.

. s IV . . . . .

Neben den A li en die in der Erde wohnen und im späteren isl än dis che n
,

Volksglaub en ganz ähn l ich wie unse re Zwerge auftreten ken nt der alte Vo lks ,

glaube noch ein e zweite Art Elfen die in der Luft wohnen in naher Verbindu n g , ,

mit den Göttern stehen un d mi t diesen gemeinsam in der e ddischen Dich tu n g


oft genannt werden Sie z eichnen si ch besond ers durch ih re Schönheit a us
. .

Ff i r! remdl/ßona schön wie ei ne Elfi n » ist im altn der Ausdruck höchs ter « .

weiblicher Schönheit In einem Bruch stücke mythischer Kön igssagas he isst


.

es dass die A li en alle Men schen an Schönhei t übertroffen hätten (


, Fas I . .

D as können unm ögli ch die im Berge hausend e n Zwerge gew es en se i n .

Auf solche Erwägungen hin ha t sich nun der Verfasser des Suorra Ed da
sein Hauptkapitel übe r die a lfar zusammengebaut ( Sn E Kap 1 7 I 7 8 ff .

II. H ier h ei sst es : Am U rih rbrunn en ist eine Stätte »


,

nau nt dort wohnen die I;Usääa r (


, Lichtelfen ) aber die doü dI/a r (Dun kelel fe n )
_
,

wohnen unter der Erde und sie si nd einander ungleich an Ausseh en un d


noch ungleicher in ih rer Wirksamkei t Die Lichte lfen sind w eisser als
,

Sonnens chein aber die Dunkelelfen schwarz er als Pech


, Das ist z T . . .

s ubjektive Auffassun g Sn o rris im Kerne ist sie aber in dem altgerman isch en
,

Volksglauben begrün det Unter den daü ääa r haben Sn o rri sicher die Zwe rge
.
'

vorgeschwebt die eine Unterabteilun g der al i ar sind wenn auch vo n di ese n


, ,

schwarze Hautfarbe sich son st ni rgen ds nachwei sen läss t Hat d o ch and ere rse i ts .

auch dvcrga r die Bedeutung seelischer alfischer Wesen ( V sp 1 1 ii


» Elfen m ,
:
»
. .

der umfassendsten Bedeutu ng des Wortes sind seelische Geister die in d er ,

Natur in der Regel z um Nutzen der Menschheit wirken Di ese r allgeme i n e .

Begriff hat sich dann verzweigt nach den verschieden e n Orten wo sie wi rk e n : ,

in Luft und Son nenschein wirken si e als Elfe n in der spe ziellen Be d e utu n g
des Worte s unter der Erde als Zwerge Unterirdische im Hause als Kobo ld e

W
,

im W alde als Wald und Ho lz i räu le in im Wasser als Nixe u s w E s


, , ,

. . .
,

gi e bt demnach eine gan z e Reihe verschiedener E li en arten als da si n d :

asserd fm
,

Lich telfen Luftelfen E rde lfen Hauselfen Flurelie n Waldelfen


, ,

Die Natur der Gegend wo dann die einzeln en germ anischen Sti m
, , , ,

, me
E L? UND W 1 ca r .

gewohn t haben hat bei dem einen dies e bei dem anderen jen e Art be
, ,

sonders ausbilden lassen Späte r hat die Phantas ie des Volkes die E lfe n my
.

then vom religiös mythischen Zweige los geriss en und sie in den Boden der
-

Märche ndichtung verpflan zt .

Die eddische Dichtun g versteht unter den 11far mit besonderer Vorliebe

.

die Lichta lfen Diese erscheinen im Bunde mit den A sen versammelt beim
.

Ge lage des Meerriesen E gir weder A sen noch Al i en billigen Freys


Lie be zu r Ge rd ( Ski rn was ist bei den As en ? was is t bei den Al i en ?
. r «

ruft die Volva als sie den Anbruch des Götte rgesc hicks schildert (
,
V sp .

Mit d e r Sonne s tehen di ese Al i en im engsten Zusammenhang : Äl/rn


» E lfen strahl heisst di es e wied erholt in der n ordi schen Dichtung ; F reyr der
s
,

junge Sonnen gott erhielt im Anfan g der Tage Äfl erm als Zahn get
'

,
k
( Grim n Bes onders an m11fig sind die E lfe nsagen im heutigen skan din a vi
vor allem im schwedischen wäh rend sie imn o rwegi
.

schen Volksglauben , ,

schen ziemlich zu rü ckgeri rän gt si nd .

Die E lfen ( e9var m und cl »o r I ind unge m ein z t chlank wie i


fi )

s . ar s e ne .
,

Lilie wei ss wie Schnee Ih re Stimme ist lockend un d lieblich Sie bad en
, . .

sich ger n in den Strahlen der Sonne Will sich ein E ifen m ädchen mit ei nem
Mensch en verbinden so fliegt es m
.

it dem So nn enstrahl durch irgend eine


,

Ö ffnun g durch das Schlüsseilo eh oder ein e Ritze des Zimmers Oft e rscheint
, .

die ga nze Schar der Elfen fliegen d ; sie haben dan n klei ne Flügel an ih ren
schn ee w e issen Schultern Wenn sie durch den Wald in schnellem Winde .

daher fah ren rascheln und bewegen si ch die Bäume Noch heute leben die
, .

Elfen besonders in Hügeln (elverlzzäd Sie bilden in Dänemark das dv:


'

oder elle/oü In Schweden gi cht es an mehreren Orten E lfe n altii re wo für


.
,

die K ran ke n geopfert wird Ihrem H ügel zu n ahen ist gefäh rlich ; schon .

manch er Jün giin g hat si ch schlafend an ein en Elfenhügel gelegt und ist n ie
wieder zu seinen Mitmen schen gekomm en : die Elfen ha ben ihn in den H ü gel
g elo cirt .Be s onder s lieben sie d en Tanz den s ie w äh ren d der Mond schei n ,

nacht auf Wiese n ausführen Der aufsteigen de Nebel mag diese Geb ilde der .

Phantas ie hervorgerufen haben Allein sie können auch gefährlich werden .

un d be rühren sich dann auffallend mit un s ere n mythischen Hexen und an

deren seelischen W esen Ein Schlag von ihnen l ahmt oder bringt Krankheit . .

Aus der Luft hera b schiessen sie ihre Pfeile : hiervon ko mmt der a lwßat
(Aasen N o rsk Ordb s
, (102 oder ellesßud (E lfen schuss) der den Tod bringt
. .
,

(v l
g. das V o ilrslied E l v e s k u d hrg von S G r un dtvi
g R hb A us , . . . .

di eser T h3 tigk eit hat sich der beschränkte Begriff unse res Alp als Druckgeist
en twickelt ( 5 .

Abe r man fi ndet die Elfen nicht nur in Bergen und auf Wiesen auch in ,

Wäldern Gewässem Quellen und Flüssen wohnen sie Nach schwedischer

W
.
, ‚

Sage sieht man sie z B in Schwan en gestait durch die Luft fliegen : sie stü rzen
. .

sich in s Meer und in Teiche und alsbald sind sie die schöns t en Mädchen

'

(gv .l H y lté n Ca vallius äre n d I 2 49 i i Thiel e Dau m Folkes II 1 7 5 ii


, , .
, . .
, .

Faye Norske F3 4 6
, Eine e twas andere Schattierung haben die Elfen in
.

der n euislan dischen Volkssage ( Ältere Sagen ü ber sie in den Annalen des .

Bischo fsl Gisli Oddsso n a us de m Jah re 1 63 7 vgl 2 3 (1 Ver f V o lksk I


Der —
. . . . . . .

qriff; des Wortes hat sich hier veren gert : sie erscheinen
_

1 69

ganz un s eren Zwergen den U n derj o rdisk e der skandinavi schen Vo l ks


,

sage ähn lich


, Wie dies e wohnen sie fast nur in Hügeln sind men schen
.
,

ähnlich aber e in e 8 eg le Ihre Leben sweise ist ganz der des isländischen
, .

Volk es an gepasst : sie werden gebo ren haben langes Leben un d sterben , ,

lieben M usi k und Tanz fei ern in den festhch erl e uchteten Wohnungen der
'

,
2 90 )
( E LF

Fas t kein mythi sches Gebilde wu rzelt so fes t in der V o lksphan tasie wie
. WW rc n r . Z ER G .

der Zwerg Andere mythis che Namen haben ihren Begri ff ba ld erweitert
.
,

bald vere n gert der Zwerg wo er sich auch findet lebt wie der Ri ese noch
, , ,

heute im Volksgl auben in dersel b en Ges talt fort in der wir ihn in den ältesten ,

schriftlichen Quellen finden Klein an Gestalt oft ka um einen Daumen .


,

gross erscheint er meist als bejahrter Mann a ls Greis mit langem weisse m
, , ,

Harte zuweilen schmutz ig gra u mit übel gebautem Leibe zuw ei len ver
, , ,

wachsen an ge than mit gra uer Sa ckle in ewa n d woher er auch den Namen
, ,

» graues Männchen führt Sein Ko pf den eine Z ipfe lmü tz e be deckt ist be
« .
, ,

sonders g ross und dick ; daher hei ss t er im Brandenbu rgischen oft Dickkopf » «.

Zuweilen haben die Zwerge Gänse und Ziegen fti sse in der Oberpfalz Kinder ,

füsse Stets sind si e sehr schnell ; sie sind plö tzlich da und ebenso schnell
.

w ieder verschwunden Durch eine Tarn oder N e belkappe , den altn balrdr '

. .

) ijäl m dan d q, elra t. können sie sich unsichtbar machen Immer wohnen
‚ .

die Zwerge in den Bergen und in der Erde D aher heissen si e auch B erg .

mär m lern
'

Bßrgfo/ß B/Zrgm an d (Dänen ) E rdmän n c/r m ,


°
,

E rdsc/1 m Besonders häufi g sind in N ord


' '

E ydlcu /e redla n

deutschland und ganz Skandinavien die Bez eichnungen Un len rdzlrclre Un der
°

j o rdisßc Oft verlassen sie diese Berge und werden dann von Menschen ge
.

s ehen In den Alvissm al sagt Alviss selbst dass seine Heim stätte im Stein
.
,

se i ( Alv Als Svegd ir a usz og um Go d he imar zu suchen kam er an eine


.
, ,

S tätte die hiess Slei m; hier wohnte e i n Zwerg und lud ihn zu si ch in das
'

G estein e in Aus deutschen Sagen ist der Aufen t halt der Zwerge in Bergen
.

h i nlängli ch bekannt ( Grimm DS I 1 92 Hiermit hängt es z usammen dass ’


.
, ,

i m altn o rd das Echo die Sp rache der Z we rge (


. dvarga m d!) heisst : a us den ‘
» a

B ergen erklingt in der Regel das E c h o die hier wohnenden Geister geben ,

d i e hin e in geru fe n en Worte z urück Hier im Berge haben sie ein Reich das .
,

d i e V o lksphan tas ie ähnlich wel t lichen Reichen ausges tat t et hat : Könige regieren
s i e wi e Alberich
, Go lde m a r oder La urin in der m
,
bd Dich t ung wie noch .
,

h eu t e in der Volk ssage Hans Heiling in Böhmen Gibic h im Harze In der , .

R egel übertreffen dies e Könige die anderen Zwe rge an Weisheit Die Auf .

f a ssung dies er Z we rgkön igc ist ganz die germanis che Auffassu ng vom König
t u m zur Zeit der Völkerwanderung In dieser mögen daher dies e dichte ri .

s chen Gebilde vom Zwergs taate ihre Wurzel haben zuma l sie sich besonders ,

b ei den sfl dge rm an is che n Stämmen fi nden In den Bergen hört man oft
M usi k : da sind die Zwerge bei Tan z und frohem Gelage Verlass en wird .

d er Berg n ur in der Nacht und hierdurch gicht sich der Zwe rg als seeli
s ch es Wes en klar zu erkennen das Tageslicht scheu t der Zwerg ; wird er
v o n dies em überras cht so wird er in Stein verwandelt So geschieht es mi t
Al vis den Thor du rch sein Fragen solange a u ! der Oberwelt hält bis i m
.
,
°

, ,

O sten di e Sonne e rs cheint Eigen ist den Zwergen grosse Wei s


h eit und Ges chicklichkeit Sogar der Dichte rmet befin det sich n ach jungem
.

M y thus urs prünglich im Besitz der Zwerge Fj alar un d Galar ( Sn E I 2 1 6; .


,

II ,
Sie sind die besten Schmiede und fertige n die tre fflichs ten Waffen
u n d Kleinode Das si nd sie aber durch ihren Aufenthalt im Berge gewo rden
.
,

w o sie sich nur mit Schmied earbeit bes ch äftigt haben I mGes tein ruht Ei sen .

u n d Metall als Her ren und Bewohn er des Gestei ns haben die Zwerge dies
,

jo n
sso
E lfe nk önige erschei ne n in der spä e e n n o rd V o lksdich un g ölter 8 0
n in der 11 13 1 ecc es (11 3 68
. f ) l . .
tr
e iss Fin n ur

vo n z e i E lfe n k ö nige n au f I s an d zu e zäh e n, vo n w


. t
l
. W
r l
i

egen fahre n m uss e, um hie dem Oberkön ige übe de n


.

den e n jedes J ah r
e in er n ac h N o rw t r r
XI . Mm o no o rs . 29 1 )
(
in ihrer Gewalt Daher b esitzen sie unsägliche Schätze wie die Dichtung
.
,

vom N ibe lun gen ho rt lehrt und der nordische Mythus von Andvari der in ,

Hec htgestalt unsäglichen Reichtu ms wal t et ( Regm Pros und V 1 D aher


sind sie die ältesten Sc hmiede die die Menschen erst die Schm
. . .

iedekunst ge
,
.

lehrt haben Aus di esem Grunde sind die Zwergsagen besonders hei misch
.

und ausge prägt in Gegenden wo der Bergbau zu Hause ist Wenn im N or , .


«

den ei n tre i fliches Schwe rt erwähnt wi rd so wird in der R egel hi nzugefügt , ,

dass es ein Werk der Zwerge sei ( Wein ho ld Aitrwrd L eb so lch , . .

dw asmdi durchschn ei de t E isen un d Stein un d kan n nicht bezaubert werden


' '

Se lbs t die trefflichsten Gegenstände die nach eddischemMythus im B esitz der ,

Götter sind stammen von Zwergen Eine dichteris ch schön a usges chmü clrte
.

.
, _

M ythe der Sn E ( I 3 40 ; II 3 56 f ) erzählt uns wie eins t Thon den Lo ki


.
, , .
, ,

der sei ner Frau Sif die H aa re abgesch n itten hatte gezwungen ha be dass , ,

di eser der 3 11 neue golden e Haare von den Schwarzelfen d i den Zwergen , . .

verschaffe Da ging Loki zu I valdis Sö hnen und di ese schmi edeten das
.
,

goldene Haar tler Si! fii r Thor das Schiff Skid bladn ir fü r F rey und den
Speer Gun gn i r fü r 04 111 Jetzt im ma sich Lo ki mit solchen herrlichen Din gen
,

und wettet in seinem Übermute m it ei nem anderen Zwerge dass sein Bruder ,

nicht so vorzügliche Dinge zu schmi eden verstä nde E s kommt zur Wette : .

der K0 pf steht auf dem Spiele Der Brude r des Zwerges schmi e det darauf .

trotz aller Hin derungsve rsuche Lokis den go ldbo rstigen Eher für den Sonn en
gott F rey den golden en Ring Draupnir für O din und den Bli tz hammer
,

Mj

W
9ln ir für Thor Die Götter sollen di e Wette en tscheiden : sie hal ten den
.

H ammer fti r das schönste Kleinod und der Zwe rg hat gewonnen N ur , .

durch Lis t rettet der schlaue Lo ki se in Haupt Der tre fflichste di eser Zwerg .

schmiede is t i ela n d der nordische Volun dr den die Dichtung schon in sein er
, ,

Heima t in Niederdeutschland vom mythischen Boden los gerissen und wi e


, ,

ein en Sagen helden bes ungen hat so dass man nur noch aus sei ner Kunst ,

i e rtigkeit und den Beiwörte rn die ihm die Dichtung gegeben seinen elfischen, ,

U rsprung schli essen kann ( vgl hierüber Symons in seiner Darstellung der
.

H eldensage) Mit dieser Sc hmiedekuns t stehen überall die Zwerge den Men
.

schen zu r Seite Von der Zeit an aber so erzählt di e Sage wo der Mensc h
.
, ,

se lbst den Be rgbau betreibt haben si ch die Zwerge zurü ckgezogen : das
,

H amme rn und Pochen in den Be rge n können sie nicht vertragen D az u .

kommt noch dass die Menschen ihn en gegen über immer treuloser we rden
, .

Das dritte endlich was si e vertre ibt ist das Glo ck engeläute und dadur ch
, , ,

z e igen sich die Z we rgmythen so recht als Sprössl inge aus der Heidenze it .

FOr ihre =H01fe verl angen die Zwerge aber auch von den Menschen Be i
stan d . Namen tlich müssen oft F rauen den Zwerginnen Heba mmen di ens tc
leisten wofü r ihnen dann reichlicher Lohn zu te il wird De r Zug ist alt
, .
,

und in Deutschland ebenso aus alter und j unger Zeit belegt wie im Nord en .

Alle in der Zwerg ist nicht immer liebreich er legt demMenschen gegen

W
,

ü ber auch Eigenschaften an den T ag die di es em ni cht lieb si nd

W
Bis in s , .

Altertum lassen sich diese Eigenschaften zurück verfolgen (Myth I 3 85i i


Grimm I rische E lfe nmärchen X C II
. . .

, In dem dve rgatal der Edden ( PB B


VII 2 4 9 ii Symons Eddalieder I 2 0 i i ) e rschei nt ein A /r (Erzdieb )

W
. .
, . .
,

H Hügeldi e b) ; in der Pid rs heiss t Alfri ltr (Albrich) l nrmm


' '

ff ( ü lr rtela n

. s «

(» d e r gr o sse Stehler 2 1 Auch Men s chen entführen


« sie wie L a urin di e ,

schöne Kü n hilt Go lde rnar die Kö n igs tochter (


, Grimm HS 2 74 1 76 DH E .
, . .
, .

I. Besonders gefürchtet sind sie weil sie den Menschen o tt ihre Kind e r ,
' '

wegn ehmen und dafür die hässlich gestalteten Zwe rgkin de r in die Wi ege l egen
D as ist eben falls ein Z ug der sich bei allen germ
.

anischen Stämm e n aus j unger


,
W
( )
2 92 63

W
und al ter Zeit nachweise n lässt In De uts chlan d h e issen solche . Z wergkin de r
a b e16äl e die schon N o tk e r Ps 1 7 4 6) als wrln eli nga k en nt In Nieder

W
'

g , ( .
, .

Prth o rius,
( 3 57 eltbeschr woh l mit md gw 1 = Quelle ein Wort das .
'

zusam men hängt (R H ildebran d D tb V


.
,

. da so lche Ki nder aus Ge , . .

wässe rn hervorgebracht sind un d infolge dessen auch wied e r ins Wass er ge


wo rfen werden wie uns sowohl deutsche ( , Präto rius S 3 62 ) als nordische .

Sagen be richten ( Rietz SV Dial 69 un ter By llrng) In Skan dinavien heisse n


'

, . . .

derartige Wesen by ttm g ( von b = ta ch en ) l n s bei den I lä d rn


° °

y lla us s g/b g s n e

von rhpla = wechseln vertamchen )


,

um
' ' '

hph ngar ( , .

Über den U rsprung der Zwerge be richtet uns ein jun ge r n o rdischer Mythus ,

den in sei n e r ausführ lichen Ges talt nur die Sn o rra Edda k enn t ( Sn E I 62 1 . . .

II . Nach ihr si nd die Zwerge vo n Haus aus Maden im Fleisch des


Riesen Ymir gewesen Dieses war der U rri ese aus dess en Fl e isch die Götte r
Gri m
,

m 40 1
.

die E rde schufe n Die Quellen di eser Schöpfu ngsgeschi chte (


. .

Vai]>r 2 1 ) wissen nichts von der Sch öpfung der Zwerge Die zwei te abe r
. . ,

ältere Quelle ( V sp 1 9) be richte t nur dass die Götter die Zwerge geschaffen
.
,

habe n Aus beide n Schöpfun gsberichten hat si ch Sn o rri zusammengebaut


.
,

dass die Zwerge wen n sie aus Ymir hervorgega ngen sin d in dessen Fleisch
, ,

Maden gewesen sein müsse n Volkstümli ch e n Glauben gicht die Stelle schwerlich . .

54 1 D i e H a u s ge i s t e r Vi e l Verwandtes mit den Zwergen ha be n die


. .

Hausgeiste r unter denen der Kobold den ersten Platz ei nnimmt Schon im

W
, .

sin d co/gvda: bel Der K bold i i r achlich

W W
1158 .
pen a tes egt o s t se n e sp r en
e .


Able itung nach der der Kobe d i der Kammer des Hauses Walten de de r , . .
, ,

Ko bvalt ( D tb V 1 54 8 i i oder der Ko bho ld d i der H ausgeist ( Kl uge

W
. .

Neben d1csemNamen kenn t der Volksmund den Hausgeist


. . .
,

Etym tb
. .

als H a n zelm än n cbm icki elm än n clm r Po lln gm lrl R u m elgri rl H ülcbm Güflgm
'

, p , , , , ,

Popo us B ulle ri aler u dgl ( uttke 5


, Beso nders verbreite t ist ferner der
. .

B ul zma rm i ries bomna n bümn a n schwed bare dan bmm


, . am i
, Das Wort , .
, . .

bedeu te t wahrschei nlich vo n Haus aus den Dahe riahren den un d Schrecken er
re gend en
(Laistn er Zi dA XXX I I 1 4 5 Ü ber einen gro ssen Tei l Niede r
, .

de utschla nds Fri eslands und En gla nds verbre i tet ist der f o od
, en gl p a d »
, . ,

den m an ebe nfall s in Dänem a rk als li m puh in Schl eswig Hols tein ( Müllen -

ho ff 3 1 8 ) als mirpuß kennt In D änemark und Schwe den heiss t der Haus
,

.
.

geist mim ( PL n i rrer ) in Sc hwe d en to urte in Engla nd 6m wm


'

, c
goo d , ,

ftllo w Di ese Hausgeister ersch e in en ganz wie die Zwerge : klein grau mit
.
_ , ,

feurig glän zende n Augen Der Kobo ld ist aus Haus gebunden ; er verläss t .

nicht un d nur dan n kan n man si ch seiner entl edigen wenn das Haus
, ,

verbrann t wird Hier haus t er überall bald hi er bald dort mit beso nderer
.
, , ,

Vorlie be im Gebälk ( Kuhn N o rdd S 1 7 1 8 Müllenho if Schlesw , . . . .


, .

H o lst 4 3 3 Rochho lz Aarg I 7 3 ff Zin gerle Sagen aus Tirol 3 4 9 Er ,

füttert ihmdas Vieh


. . . . .
,

ste ht dem Bauer hei mlich bei sein en Arbeit e n bei


hilft beimDreschen bri ngt Geld und Getreide Vom Lan de ist er mit nach
, ,

Hier hi lft er dem Han dwerker ebe nfalls bei seinen Ar


,

der Stadt gezo gen


beiten un d schi mt sein Haus vor Feuersb m
.

W
nd Den mythischen H inte r .

grun d des Ko bo ldes kennt der vo igtlän dische Abe rglaube won ach di eser der ,

Geist ein es un ge ta uften Kindes ist ( Köhl e r


ie das Haus seia eist hat so ha t es auch das Schi tf I n ganz , .

M aleru an n (g
vl A m Urquell E r hilft hi er den Matrosen di e
m m
.

Dafür se tzt an ih h/I ilch un d


Speise vo r. Ein e Rügen er Sage er zählt , wie der Geis t in das Schiff geko m
XI . Mrr n o no o m .

men ist und lehrt zu gleich wie immer noch im Volke die Vorstellungen vom
, ,

seel i schen Ursprung dieser geis terhaften Ge stalten fo rde b t Damach ist der .

Klabautermann die See l e eine s Kindes die in einen Baum fährt Wi rd dieser , .

Ba um z um Schiflsba u verwendet so entsteh t a us dem im Holz e wei lenden ,

Geiste der Klabau t ermann E r besteigt das Schiff sobald das let zte Stück
.
,

Holz an diesem angebracht ist ( Zfd Myth I I Ebenso wissen pom . .

me rsche Sagen zu berichten dass die Seele eines to tgebo men Kindes das , ,

un t er einem Baume begraben liege mit dessen Hol z e als Klabautermann ,

aufs Schiff komme (Temme V o lkss aus Pommern , .

Als ge ld pe n de n de und ge ldve rme hren de Hau sgeister ode r Hausfreunde


s

erscheinen in Wes tdeu ts chland von der Schwei z bis nach Fri esland hinab di e
Alra n m oder Aln mm ö st lich davon von Tirol bis nach O s tpreussen di e
u ,

m
/ }g
a r n D ra he n mythische Gebilde
c , die nicht vor dem Mittelalter ents t ande n ,

sein k önnen die aber in ihrer G rundan schauung ebenfall s im See le n gla u b e n
,

wurz eln Diese Gei ster fti r die im chris tlichen My t h us zu weilen der Teufel

W
.
,

erschei nt sind nicht an s Haus ge b1mde n sondern 1erscheinen nur von Zeit
, ,

zu Zeit und bringen dann in der Regel durch den Schorns tein das Geld, ,

( u ttk e 49 .

542 Wa l d u n d F e l d ge i s t e r E s ist Man n hardts Verdi ens t den K ul tus


.
.
.
,

und die Mythen die mit der wach senden und grünenden Vegetati on im en gs ten
,

Z usa m me n han ge st ehen ges ammelt u n d sy stematisch geo rdnet zu ha ben (B aum
,

k ult1nz der Germanen u s Auch auf diesem Gebiete z eigt sich ü berall
. .

das m n sc ha ffen de Talent un seres Volkes Ein Ve rg leich mit den an dere n

W
y th e .

s eelis chen Wesen belehrt un s dass auch dies e Geister irn Kern e in dem ,

G laub en an ein Fortleben der men schlichen Seele in Wald und Fe ldern
wurz eln Sie hängen aufs engst e zusammen mit den in dg ciste rn und — dfl m

W
. o n en ,

we rden von dies en oft verfolgt j a decken sich z uwei len mit ihnen Der
, .

Schluss den Mannhardt aus diesen za hlreichen My then ge z ogen hat dass aus
, ,

der Beobachtung des achstumes der U rme nsc l1 a uf Wes ensgleichheit zwis chen
sich und der Pflan ze geschlos se n und dies er eine s einer eigenen ähn liche Seele

zugeschri eben habe tri fft daher nicht das Rec hte Vielmehr schloss der M ensch
, .

aus de rn Winde der in den Ä sten rauscht und der sel bs t un s n och be i ein
,

sa m e m Gange durch den Wald eigentü m l ich berü hrt a us dem Winde der di e

W
, ,

Sa aten we gen läs t d ass hier in der Natur die Geister ebenfal ls i hr Wesen
s ,

treiben Natü rlich mus ten sie auch hier ih ren Wohnort haben gerade wie
. s ,

die Scharen der in dge iste r die aus den Bergen kommen in diesen wo hnen , , .

Ihn fand man in den ein zelnen Bäumen oder in den Ge filden der Saaten ,

und so sind die Feldgei ster und Ba umse e le n entstanden die so tief in nu ,

serem Vol ksg l auben wurzeln ( v l Ko b erste in


g Über die Vorst el l ung vo n .dem ,

Fortleben men schlicher Seelen in der Pflan ze n welt Weim ]ahrb I 7 2 , . . .

Als see lische Wes en genoss en sie Vereh rung und Spende wie unzählige ,

Sitten und Gebräuche bei alle n germa n is chen Stämmen a us a l ter und neuer
Zeit l ehren A ber auch sie hat die Poes ie im Laufe der Zeit vom Boden
.

al t er G l aub en svors t ell ungen auf das Gebiet subjektiver Phantasie ve rpflan zt
u n d hat neue My t hen ents t ehen la ss en a us denen der alte Glaube an das ,

Fo rde a der See le nicht mehr zu erkennen ist .

So s ind die the rio m o r hische n


p und a n thro po mo rphische n Gestalten ent
sta nden an die noch heu t e un ser Vo l k un b ewuss t g l au b t
, Auch bei diese n .

Geis tern hat sich die Menge gewissermassen zu einem ein z igen höheren
W esen ve rdich t et der ko lle ktivische Singular erscheint als h ö he res pe rsönliches
,

Wesen das über die anderen gesetzt ist das dann über die gan z e Vegetation
, ,
( ) 2 94 H a us W A LD UND Fe mm sr s n .

imWalde herrscht Und hier wird das seelische W es en in der V o lksvo r


.

stellu g zum Dämon n .

Unter m ancherlei N amen erscheinen die Waldgeis te r des germanischen Volks


g lauben s Überwiegend. haben s ie weibliche Ges talt doch e rs cheinen sie da ,

neben auch in männlicher Überall auf germanischem Boden wo Waldungen

W
.
,

die Anhöhen bedecken s ind sie z u Hause Nur in der norddeutschen und
,
.

dä nischen Tiefebene treten si e in den H intergru nd oder haben vielmehr ihr

W
Mythen ge biet den Zwergen und in dge is te rn überlass en Gan z besonders

W
.

sind die Mythen von ihnen i n O b erdeutschland in den Alpen ausgebildet H ier , .

erscheinen sie als i lde L a d e a ls Sclzlgc oder Sa lz? Frä ulei n als Pa nggen als , , ,

a Id ä n ß
/ m u

dg l In Mi t teldeut s chland
. lebe
. n sie in der V o lk sphan t as i e al s

Hl o z;oder Moo:f räul i n I I o l: M oon vei bcl als B urt /z/ra u m als b hj ng/er
e , , , u

bei Halle s R ii llelw crbcr Riesen eb irge


'

( d i. G e b
. ilsc hj g
un i e r z B ) a l , .
( g .
) u dg l , . .

Aus Schl eswig we iss T ro gi ll Arn ki e l ( 1 7 0 3 ) von der Fra u E 11:o m der Hol
(
lun de ri ra u ) zu berichten die man in Schonen als v I/efi e a ( , Ho llun de rfrau )
oder Arl a/roa -
in Dänemark als Hy llcmor kennt ( Mannhardt ,

Baumkul t S Sons t nennt man sie in Schweden Skon (Waldfrau)


.
,

Sß a sm Si ogw n (Rie z Dial le x ic Daneben er cheinen m


m
g ua , t s än n, . .

liche Ges tal t en wi e die A 0rgm S :


' '

Schrälllezn
'

W
,
e ,

( S . in Sc hweden der Sé ogrma n je höher wir in die Gebirge hinauf .

steigen desto ü berrn en sc hlicher werden diese Gestalten in dcr Vol ksdichtung
, .

ährend sie in Mitteldeutschland fast durchw eg rein men schliche Grösse


haben kennt sie der gebirgige Süden als Ries innen die un t er dem E in flusse
, ,

g e w a ltiger Naturer scheinungen gr oss ge z ogen s ind Eigentü mlich hat si e die .

V o lkspl an tasie ausges ta tt et : sie haben einen behaart en m


r eist mit Moo s be ,

wachse n e n Leib ihr R ü cken ist of t hohl wi e ein morscher Baums tamm

W
, ,

wei thi n flattern ihre Haare bes onders eigen sind ihnen die grossen herab , ,

hängenden Brüste ( Mannha rdt S Zuweilen kommen sie in die mensch , .

lichen o hn shttten ; dann helfen sie den Me nschen bei der Arbeit und

berühren sich hierin rn it den Hausge iste m wie sie auch auf den Bergen dem

W
,

Sennen die Herden weiden Milch und Käse erhalten si e dafür zum Lo hn . .

Eine weitere Ausbi l dung des Mythu s ist die enge Verkn ü pfung des seel ischen
esens mit seinem Aufen thaltsort e dem Baum : daher b l u t en die B ume ,
ä
,

daher s tirbt nach Ti roler Vo l ksgl auben die Pangge sobald der Baum gefällt
.

ist Hiermit hän gen die über das gan z e germa nische Gebiet und d arü ber
.

hinaus verbreiteten Schutz b:lu m z u ammen die schwedis chen Värdlräd '

e s , ,

d 3 Bä ume in der Nähe des häus lichen Herdes gepflanzt in denen der
. .
, ,

Schu tz und Schirmge ist einer Person einer Familie eines ganzen Dorfes

W
, ,

wohnt (Mannhardt S

W
.

Übera l l verbreitet ist ferner der Mythus dass der S tu rm der Windmann , ,

oder der wilde ]:iger das aldfraule in ve rfolge Dieses berü hrt sich hier mit .

der in dsbmu t und scheint demnach eher zu den Dämonen zu gehören .

Allein andere Vorstellungen die wir bei den \V aldgei te m finden sprechen ,
s ,

fü r unbewuss te Übe rreste alten Se e le n glaube n s : der Volk sglaube dass sich die ,

Seelen namentlich un schuldig Getö teter in Bäume flü chte n ist von O berdeutsch ,

lan d bis nach I slan d verbrei tet (Mannh ard t 3 9 Bes itz en doch dies e

W
Geister auch die Gabe de r Weissagu ng der Heilkr ft (Panzer Bei t räge I I 1 68 , a
, . .

25 8 Pröhi e Deuts che Sagen 3 7 f V e rn ale k e n Alpe n sage n


.
,
Schon der al t e .
,

ate hat von einem wi/dm wi bc seine Hei l kun st gelernt (Ku dr » D es a
: .

halb verwü nscht das Volk durch sympathe tische Kuren unter allerlei Zauber
form eln die Krankheiten in den Wald in die Bäume und di e Si t te Kranke ,

durch einen hohlen Baum kriechen zu l assen od er durchzuziehen d amit die


, ,

Gu m a i he Phi l l gi III 2 A fl
n ae o o e . 5 . u .
XI . MY I H OLOG I E
‘ ‘

W
Krankheit gehoben werde und auf den Baum übe rgehe lässt sich bis in s ,

Heidentum hin auf verfo l gen (Mannhardt 1 0 3 2 Wie andere seelische .

Wesen brin gen auch di e aldgeiste r Gl ü ck und Ungl ü ck stehen den Men schen ,

bei ihren Arbe iten bei weiden namen t lich gern d 1e Herde n in den Be rgen
,

.
,

Dafür erhalten sie von den Men schen Opfer un d Spende (Mannhardt 7 6 96) .

und werden von ihnen verehrt Endlich besi t z en sie auch die Pro t eus natur

W
.

die Pangge erscheint als Wildkatze die Ho lzwe ib c r als Eulen die seligen , ,

Fräulein in Tirol als Geier die die Gemsen schirme11 u dgl , . .

Ähnlich den aldge iste m sind die F e ld g e i s t e r Allein wie schon bei .

jenen die V o lksphan tasie z u Gun sten neuer Gebilde die al t e Vorste l lun g
von einem Zusammenhan g zw ischen dem ge isterhai te n Wesen und der '

men sch l ichen Seele aufgegeben hat so ist es noch mehr bei diesen der Fall . .

N ur in der Sitte und einz e l nen Vorstellun gen zeigt sich noch der alte Gehalt .

Daz u kommt noch dass wie bei den meisten my thischen Gebilden des Volks
, ,

glauben s auch bei jenen beiden Kl assen z wei mythe n e rzeuge n de Elemente ge

W
,

wirkt haben die n icht selten mi t einander vermi sch t si nd Di e menschliche


,
.

Seele lebte fort ihr Fortbestehen zeigte vor al l em die bewegte Luft der Win d
, , .

o dies er verweilte wo dieser sich zeigte da haus t en a uch Geis ter Ver
, ,

sto rbe n en Allein das E l ement war auch an und fii r sich ohne i nneren Zu ,

sam men han g mi t dem Se e len he e re mythen e rze uge n d : die V o lksphan tasie ,

schuf Gebilde bei den en sie n ie an einen seelis chen H intergrun d gedacht
,

hat Sie gab diesen Wesen alle möglichen Ges t al t en gan z ähnlich wie den
.
,

seelischen Wes en bald Men sch bald Tiergest al t Und diese Gebi l de sind
e D21mo n e m zu komm t In der weiter schaffenden Vol ks
.
,

es denen der Nam


,
» .
«

dichtung die die mythischen Gesta lten von ihrer ursprü nglichen Quelle los
,

getrennt hat treffen beide Arten seelische Wes en und Dämonen zu sammen
, , .

E s läs st sich daher oft gar nicht best immen o h wir ein Gebilde des See len ,

glauben s oder de s Dämo n en glauhen s vor un s habe n D as gilt schon von all .

den Wesen die in den vo ran gehenden Paragraphen besprochen s ind das
, ,

gilt besonders auch von den \V aldge iste m Wenn das \V aldtrii ule i n gejagt .
'

wird so erinnert dies u n willkfl rli ch an die W in dsb rau t die der wi l de jager
, ,

nach norddeutschem Volksglauben vor sich hertreib t Das aber sind dämonische .

Wesen Noch au sgeprägter z eigt sich ein darii o n ische r Urspru ng bei den
.

Feldge iste rn weshalb ich dies e in da s Kapi t el der Dämonen verweis e


, .

5 4 3 D i e Wa s s e rge i s t e r Pluta rch erzählt in der Le ben sbeschrei


. .
o

bun g C äsars ( Kap dass un sere Vorfa hren aus den Wirbeln der Fl üsse
.

geweissagt hätten Als die Franken 53 9 unter T he udo bert in Oberitalien


.

vordrangen nahmen sie die zurü ckgeb l iebenen Go te n we iber und Ki n der un d
,

warfen obgleich sie berei ts Christen waren ihre K ö rper als Opfer in den
, ,

Po und da thaten sie um die Zukunft z u erfahren (


,
s Pro co p De bell a Goth
, . .

II. Eben so beri chte t Agathias von den Alemannen dass sie die ,

e i ö a n o r a drv verehrt hät t en Der heilige der per


é
'

g p E ligi us I n dicu lus su .


,

sti tio n um Burchard von Worm s und andere chris tliche Eiferer gegen heid
,

nische Si tt e verb ieten immer und immer wieder Quellen und Gewässe rlrult .

Gleiche Verehrung der Gewässer finden wir in den nordis chen Quellen Der .

Scho last Adams von Bremen b erichtet un s von Men schenopfern die in das ,

heilige Wasser von Upsala getaucht wu rden (lib IV c 2 6 scho] die . . . .

Kj aln esin gasa ga erz ähl t wie Men schen in heilige Sümpfe als Opfer geworfen
,

worden seien ( I sl S I I . . .

Ein e be sondere Verehrung genossen die Wasserfälle als Sitz geisterhafter


Wesen in Norwegen und auf I sland Aufklärend wirf t Licht auf den natür .

li chen H inte rgrund der Ve rehrung dieser Gewässer die Erzä hl ung von Thor
n )
(
st
W
ein rau dn ef der auf I sland sei n Heim in der Nähe ein es Wasserfalles hatte
A LD FE LD UND W ASS ERG E I ST ER .

.
,

Dies em Gewässer opferte er alle Speiseüherreste du rch ihn erfuhr er sein ,

Schi cksal I n derselbe n Nacht wo se ine Seele sich vom Körpe r getrennt
.
,

hatte stürz en seine sämtlichen Schafe 2 0 Gro sshun de rt an Za hl in den


, , ,

Wasserfall (I sl S I 2 9 1 diese r hatte seine Seele aufgenommen hier


. . .
,

so l l te n auch s eine Herden be i ihm n ach dem Tode wei len Jahrhunderte .

sind seit dem Erlöschen des Heidentums vergangen aber noch heute fo rdern ,

überall wo Germanen wohnen Fl üsse Teich e Seen ihre Opfer An Flüssen


, , , , .

en t facht man Lichte r Quellen werde n rn it Krämen geschmückt Mädchen , ,

gehe n da hin um die Zukunft zu erfahren man hol t a us ihnen an gewi ssen
, ,

Tagen geweihtes Wasser das gegen Übel hilft stillschwe igend trägt man vor , ,

Sonne n aufgang G egens tände namentlich die abgeschni tten en N ti ge] naeh ,

dem Flusse : der S t rom nimmt sie mi t un d man bleibt auf jahresfrist von ,

Schmerzen verschont ( vgl L yn cke r Brunnen und Seen und B runn e nk ult in.
,
'

Hessen Z schr d V f hess Gesch 1 8 58 ; Runge Qu elle n kultus i n der


, . . . . .
,

Schwei z Mo na tschr des wiss Vereins in Zürich 1 8 59 ; Pfann e nschmid Das

W
, . .
,

Weihwasser 7 9 In Brunnen un d Tei chen wohnen Frau H e lle Wod an ,

und an dere chthonische Gottheiten Aus ihnen kommen die Kinder hierher .
,

kehren ihre Seelen nach dem Tode (Wutt he o wir auch hinblicken

mögen ü berall treffen wir an den Gewässern Opfer und Weissagung wie wir
, ,

sie ähn lich a u eh bei anderen n icht germa n is chen Völkern finden ( Tyl e r An , ,

fänge der Kul t ur I I 2 1 0 fi Man hat auch hier wiederum in der Verehrun g
. .

der persönl i ch gedachte n Gottheit den ursprünglichen Kern des Kultus und
Glaubens finden wollen A llei n die Übe reinsti mmung mit der Verehrun g
.

von Be rg und Wald ist eine so grosse dass wir auch den Gewässerkult mit ,

in das Kapitel des See le n kultus ziehen müssen Und viele j a fas t alle .
,

Beis piele werden un s wohl von dies er Voraussetzung nicht aber von jener ,

aus erk l ärlich Ers t a ls die chthon ische Go ttheit z ur Herrschaft gelangt war
.
,

erst dann wurde sie auch als Herrin der Geister im Wasser verehrt Der .

Schlüss el aber der uns lehrt wie man daz u ka m d ass die Seelen der Ver
, , ,

schiede n en gerade im Wasser lebten liegt rn E im Q u e l l e n kult : die Quelle , . .

dringt a ls lebendes Wesen aus Berg und Erde ; sie ist das Thor aus dern die ,

Geis ter wieder an das Tages licht kommen Hieri n mag es auch liegen dass .
,

gerade der Quellenku l t ganz besonders ausgebildet ist .

Scho n frü hzei t ig hat die Phan tas ie unserer Vorfahren bes ti mmte Wes en ,

denen sie Namen und Gesta lt gegeben hat in Anlehnung an jene ältere all ,

gemeine Vorstellung und neben dieser in den Gewässern wohnen l assen Allen .

germ anischen Stämmen bekannt ist der N i e oder die M it : Ahd Gi e ssen . .

geben mit n i z/ms cro co dillus wieder (


'
/ Grafi I I » im Beowulf ist der « .

mcor der hier immer in der Mehrz ahl mccras e rscheint der Rep räsen tant
'

,
'

der ungeheuren Me e rge iste r die auch bro n oder mcrefl ra s heissen Altn o rd , . .

fl l r gi c ht
y
'
in der Alexa n de rsaga hippo po tamus wieder ; auch noch im » «

heutigen Volksglauben erscheint der ny ku r 1n Ro ssgesta lt und hat daher den


'

Namen w i n a ha tr ( Wasserpferd Maurer I s] Vo l ks 3 2 f Der norwegische , ,


. . .

Volksglaube kennt den :wék (Faye 4 8 ii ebenso der dänische (F Magn u ss on . .


,

E ddalze re IV der schwedische n eéßcn (Hyltén Cavallius I 2 58


. der -
.

englis che den n ik Neben dem Mas kulinum erscheint schon a hd das Fern
. .
,

mcc/ma l ymp h a e in Wesen das ganz dem mbd mn ip mcrmcil en tspricht


'

1 , , . e u ,
.

Oh das Wort wie m an allgemein anni m


,
m t zur idge rm Wurz el mlg ( sk r m
] , . . . .

griech r£7n w) . sich was chen baden geh ö rt scheint fraglich Auf keinen
_ »
,
«
,

Fall wäre dan n gesta ttet Hmka tr oder I l mé udr einen Beinamen Ö di ns rn i t
' '

, ,

demWorte zusamme n zubri ngen


,

.
( )
2 98 W ASSE R G E I S I E R
‘ '

. D1 1 D ÄMONEN .

der Fischer dem Verlan gen nach den letz ten Heller z e rsehlägt er mit se iner
Ar t Da verschwindet der Nix und läs s t dem armen Manne den gan z e n

W
.

Schatz ( V e rn ale ken Sagen a us Ö str


, Ebe n so leh rt ihr Trachten naeh
.

menschlichem B l u t oder menschlichen Gliede m den e lbischen Ursprung der


assergeis ter (Weinhold Z sch (1 V I V o lksk V 1 2 1
, . .Bes onders mit . . . .

dem Zwerge berührt sich vielfach der N ix In men schlicher Ges talt wird er .

meist klein ged acht al t bärtig mit grün em Hu t e und grünen Zähnen Ö ltet
, , , .
'

tauch t er aus dem Wa ss er oft hört man sei ne S t imme Die weiblichen

WW
.
,

Ni x en be z aube rn durch ih ren Gesang wie die Elfen Die L o rle i und andere , .

ähn l iche Sagen m ögen im N ix e n gla ub e n ihre Wurz el haben Oft gehen auch .

Nixc V e rbin duun ge n mit Men schen ein ( e ltbes c hr 4 98 f ) und ver

W
Präto rius , . .

langen bei der Entbindung ihrer Frauen men schliche Hülfe ( uttk e 11 .

Al l ein die se Z üge tret en nur noch vereinzel t im Volk sg l auben auf : im grossen und 1

ganzen ist der Wassergeist der schädigende asse rd itm on der in den Gewässern ,

herrsch t der sein Opfer verlan gt und e s sich holt wenn man es ihm nicht gi c ht
, , .

KA PI TE L V " .

D IE D ÄM ON E N .

54 4 .Während be i den elfische n Wesen sich immer und immer wieder


der se eli sche H intergrund ze igt treffen wir eine wei t ere K l asse mythischer
,

Gesta l t en un seres V o lk3 gla u be n s a us al t er und neuer Zeit an denen sich ,

keine Spur alten Seele n glauhe n s wahmehme n lässt Sie haben ihre Wurz el .

in der den Men schen umgebenden Natur in den Elementen denen gegen , ,

über sich der Men sch j a mei st so ohnmäch tig fü hlt in denen er ein Wes en , ,

ähnli ch seinem nur u ngi e ich grös ser und mächtiger zu spüren meint So
, , .

en tstand in der Phantas ie unserer Vorfahren die Sc h ar der Dämonen Auch .

sie sind nicht sel t en von dem Elemen t e dem sie ihren Ursprun g verdanken , ,

lm g e ris s e n und durch den im mer s chaffenden Volk sgeis t Ges tal t en der freien

Dich tun g geworden .

Ein e in der isländischen Literatu r e rhaltene Volk ss age die in der Nähe ,

des Ka ttega ts ihre Heimat ha ben mag erz ählt aus der Vorz eit Norwegen s , ,

dass hier ein Mann Namen s i b n yälr gelebt habe aus dessen Geschlechte
'

N arr d e r Norwegen den Namen gege ben habe hervorgegangen se i (


,
Pas I I , . .

3 ii v l daz u No m en U pp sa la stud S Seine Söhne waren I I /är


.
, g .
, . .
,

Log i Kän von denen der erste uber das Meer der zweite über das Feuer
°

, , , ,

der dri t te über den Wind herrsch t e Kz1ri war der Vater des jpé ul der den .
'
,

König Sm : ze ugte den Vater des Po m der i bmz der a o der fli /L


'

, , , ,

Wenn i rgend eine so gewährt un s diese kurz e eul1emiristische Erz ählung

W
,

einen Einblick in die Werk statt mythischen Schaffen s sie gicht u n s einen ,

My t hus der unmittel bar an die Natur und Sprache des Landes ankn ü pft ,

erzähl t we rden ist Fo mj


,

wo er al l er a hrsc he in lichk d t nach z uers t ötr


'
.

deutete man als den alten ] o t en oder den Ahn he rm j e nachdem m a n F e rn ,

ö
j (tr Ra s k Saml
, A fl 1.a md l I 7 8 II .
) .oder For n .ö
j (
tr Uhlan d Thor S 3 3 ; PB B -
, . .

XI V 9) ab t eilte während neuerd ings Noreen Fdrn nj


.
,
ötr lesen und das Wort -

mit Opfe rgen iesse n wiedergeben möchte (


» U ppsalas tud S Die me hr . .

konkre te Deut ung Kasks mag im H inblick auf die Heimat des Mythus die auf ,

m Gebie t e liegt Rich t ige t reffen Unter o möts Söhnen und N ach
j ütis ch e d a s ,
F j .

kommen verstehen die nordischen Skaide n die Rie sen Seine Kinder tauchen .

auch anderen Orts in der nordi schen Dich t ung au l c r den Sn o rri in ' '

richtiger Kombination mit Ai gi r und Gy mir identifi z iert ( Sn E II be . .

zeichnet wie dies e Dämonen das Meer be sonders das brausende Meer , Die Insel .
70 XI . Mvr n o w o m .
(
2 99)

Laasö (
altn o rd . im Kattega t ist nach ihm genannt L og1 ist verwandt mit
Hlése y) .
'

unserem Lo he er ist das perso nifi z ierte F euer 1t r1 n endlich ist die durch
» er
, .
' ' '

den Win d bewegte Luft die der Schwede un d Norweger noch heu t e dialektisch
,

un ter gleichem Namen kennt ( Rietz 3 79 Aasen K aris K inder und .

Ki ndes kinder sind ebenfall s Erscheinungen in der Natu r a ls Appel l ativa in ,

al t er und neuer Zeit of t belegt Sein Sohn ist ] ph /Il das Eis fe l d der nor .
,

wegi schen Berge nach anderem Berichte Fmr/i die Kälte (


, Fas I I , . .

dessen Kind Smt r im spä t eren Fort gang der Erzählung l ur mga mli (

, der »
'

Al t e) genannt der greise ewige Ge birgsselmee (Uhland Thor


, , Dieser ,

Sn ae r oder Snj ör war später zur Sagenge stal t geworden E r herrs chte als .

Kön ig nach der Yn gli n gasaga in F in n lan d (H e imsk r nach Sax 0 über .

Dänemark ( I 4 15 . nach altdän isehe n Chroniken abe r war er Hirte des


Ries en L ee auf Lasse (Gmmeldan sk e Kro n ike r I 1 0 Sn eers Kinder .

sind Fpr m der Sc hn e e hau fe


, D rl/ der Schn ee wirbe l die a ls Sagen gestalt
, a, ,

i h ren Verlobten V an lan di durch eine Mahre tö t en lässt ( He imskr 3 6p .

der Schn e estaub Von Haus aus mögen alle dies e Gebilde Käris K inder
.

sei n ; der ga nze genea logi sche En twurf ist s icher e rst s päteres Machwerk .

Alle sind si e in ] 0tunheim in Ries enheim zu Haus e im Nordosten der skan


, , ,

dina vischen Halbin sel woher noc h heute ein s charfer Wind die unliebsam en
Kin der des winterli chen Stu rm
,

es bri ngt Se geht unser Bericht noch ein .

Stü ck wei t er .Niemand wi rd diese My then in ein vo rn o rdisches Zeitalter


verlegen Sie lassen si e h nicht von dem B oden t rennen wo sie sich fin den ;
.
,

n u r in Sk a ndinavien können si e ihre Heim at haben nur aus den nordischen ,

Sprachen können wir sie verstehen : es sind d u rch die Phantasie der Nord
[fin de r ve rm en se hlichte Naturers cheinungen ihrer Heimat die in men schliches

W
,

Gewand geh ü llt und durch die Dichtung zu Sagengestalten weiter gebildet
worden sind Und wie es hier im Norden gegangen so ist es übe rall der Fall
.
,

gewesen Die Sagen vom Riesen kön ig atz man n (Panzer I


. od er von .

R ü be zahl (Präto ri us Satyrns e tymo lo giens ; L in ck e Die neues ten Rü be za hlfo r


, ,

sc hun e n oder von den oldenburger und schleswi ger Rie s en die an s Lan d s teigen
g ) ,

( M ü lle n h o ff 2 7 7 ) und d e rgl erklären sich nur aus der Natu r des Landes wo sich
.
,

die Dämo n e n mythen finden Fast durchweg si nd demnach di ese Mythen lokaler
.

Natu r ; sie sind überall zu Hause besonders aber ausgebildet in Be rgg egenden ,

un d in I An de m wo da s wei t hin sichtbare Meer die Kü ste be spü lt


,
A l le .

Naturersch einungen und Elemen t e haben sie in der Phantasie un serer Vor
fahren wachge rufen ; rn it der Zunahme der Heft igkeit der Elemen t e wachsen
auch sie Aus urgerm
. an ischer Zeit mögen un sere Vorfah ren nur den Typus

mitgebrach t haben das höhere Wesen das in den Elementen herrsch t das
, , ,

dem Men schen bald in übe rme n sehliche r ba ld in ti eri scher Ges ta lt sich zu ,

erkennen gi cht das höhere Wesen in dem sich namentlich die verderbliche

W
, ,

Seite des Elementes z eigt ; die Au sbildung der einzelnen Formen un d C c


sta lte n dagegen gehört einer späteren z T der christ lichen Zeit an Ganz , . . .

besonders zahlreich sind die Mythen von in ddämo n e n Indem aber zu .

gleich die Seelen im Winde Io rtlebe n berü hren sich diese D ämonen sehr oft ,

mit den myth ischen Gebilden des Se e le n glaube n s Auf der anderen Seite .

erhiel t en di e jüngeren Gebilde der persönlichen Gotthei t en auch Gewal t über


die Elemente un d daher treffen sie oft mi t den Dämonen z u sammen wen n
, ,

si e auch in die s em Falle fas t durchweg die dem Men schen Nut z en bringende

Se ite des Elemen t es vertreten Daraus aber hat sich im Myth us der Kampf .

z wischen Göttern und Dämonen herausgebildet in dem die G ötter als ,

Sch ü tz er der Menschen auft reten Die Dämonen die noch heute in reicher
An z ahl in der Volk sdichtun g fortleben zu verblassten durch das Christen tum
.
,

, ,
( )300 D 1 1: D ämo n en . R1 ss r m .

abgesetzten Gotthei t en gemacht z u haben ist ein er der ärgs ten Fehler den , ,

die wissen schaftliche My t hologie begangen hat .

54 5 B e z e i c h n u n g e n u n d A u ft r e t e n d e r D ä m o n e n Der übe r
. .

alle germ anischen Länder verbrei t ete Name fü r die dämonis chen Ges talten ,

die wir in ihrer men schlichen Erscheinung Ri es en nennen ist ahd duri r

W
, .
,

mhd I :?rse u dd i m: ags riws altn ßu rr (namentlich im Kompositum


.
, . « , .
, .

bn m ß ) Von Norwegen oder Schweden drang d


'

un n e un o rd l ass,e . a us . a s

ort als (un a: in s F inni sche wo e s ein Meerungeheuer be z eichnet ( Thoms en , ,

Den got spro gk l i n dflyd S . Verwandt ist das Wort waln sc he in lie h
. . .

m i t altin d turäs stark kräft ig (Kögel AidA XVIII


.
,
» M eh r die
,
«
, . .

ze rstörende T häti l m i t der Ries en be z eichnet a g s co lo r: as cla n a ltn o rd


g .
, .
, .

j ptmm ( Ia pp j
, cla n a r
) sc hw ein
. Wort d as zu cla n
.
,
e ssen fre ss en .
,
»
,
«

hört Dem Worte D ä m am näch ten t eh t der m h d I ro lle der

W
g e on s s » un s c .
,

m en tlich im altn o rd lro ll n e u n o rw dan lrold in unzähligen Gestal ten


.

-
. .
.
‚ ,

en tgegentri tt In ihm berühren sich die Dämonen rn i t den D ruckge istern


.
,

wie auch das Wort a l ler ahrsc he in lie hk e i t na ch zu go t l m da n al tn tro d' a .


, .
,

» treten gehört ( « S 1eve 1 3 Ind Forsch IV In Oberdeuts chl and und , . . .

eine mgrossen Teile N ie de rde uts chlan ds verb reitet ist der Name Riese ( ahd .

'
Da s Wort ist s prachlich verw a ndt mit skr vn a n stark
'

nid as w n ir1 l )
, . . .
»
,

kräf tig gewaltig I m altn o rd tri tt es be sonders im Ko m


'

b l
rx a uf

W
,
er.
po s erg n . .
,

als Simp l e x is t e s jung und sel t en Ferner erscheint imags die Be z eichnung . .

ml z u welchem Worte sich das ba ie rische ensen sc/1 cn zio msc/z ungeheuer
,
'

,

gross gesellt (
s Schmelle r Bayr tb 2
I Namen tlich in Wes tfalen un d . . .

mbd
,

längs dem Strande der nordischen Meere findet sich der Name Mi n e ( .

Manz) der wohl im An schluss an das verheerende A u f t reten der Hunnen


,

entstanden ist die nach ags Gedichten in der Riesenburg an der Donau
, .

sich sammeln woh i n sie aus Thessalien s zerklüfteten Bergen gekommen sind
,

( Elen e V 3 0 Andere fassen das Wort als ein u rge rman isches auf das
.
,

mit 3 111 güra der Held gri ech x ögzo ; m chtig verwandt se i und der
. » «
, . »
ä
« »

Starke be deute (Köge l AidA X VI II Unter klassi schem E i nflusse ent


, . .

standen findet sich a n l scho n im ö u lf und Otfrid Unter den vielen


g ig
z B e w .

Namen die sich in der nordischen My t ho l ogie fü r wei bl iche Dämonen finden

W
, ,

ist de r verb rei tets te g1‘g r ein Wort d as z u m tran s gvgg;b e rschrecke m und

W
»
, , .

dem intran s g ug n a den Mut verlieren gehört Über die E tymologie des
. » « .

ortes vgl Johansson Ind Fors ch I I 54 der es zu r Wurz glm


.
, g lz w e r
. . .
,
.

be 1g en verhehlem stellt und adstein (


, ebd V der es ga jg r deutet
, . .
-

und mit jg7 gd1mn wild schrecklich z usammenhän gt » .

Al l en dies en Wes en eigen ist ihre übe matü rliche Grösse und Obe rmen sch
, ,

liche Kra1 t die nur selten von einem erwägenden Geiste gez ogen wird Bald
'

,
.

haben sie tieri sche ba l d men schliche Ges ta lt Aber auch in letzterer gleichen

W
.
,

sie abgesehen von ihrer Gröss e nich t immer dem gewöhnlichen Men
schen Oft erscheinen sie mehrh5uptig : Skimir erwähnt in Ski m (
.
3 1 ) einen .

drei häuptige n T hurs e n geradeso wie im a hte lm aare von einem , dri ho u p »

tigen T urse n (Ma ss mann D e n km 1 0 9 ) die Re de ist Einen sec hshüuptigen

W
« . .
,

S la e rze ugt e nach nordi schem Mythus der U rriese Au rge lmir (
a V ai hr
Daneben erscheinen sie mit mehreren Arm en Heime hat nach dem An .

hang z um Helden b uch und der a ltsehwe d D idri kssaga vier Ellenbogen ( . .

Grimm D R S , Aspria n nae h dem Ro sen garten B vier Hände (


. ebd .

der nordische Sta rka d r acht Arme die ihm Odin n verliehen ha t te nachdem
ihmThor vier von seinen u rsprü ngl ichen sech s ab es chlagen
, ,
»

g Oft erscheint .

der Riese a ls T ö lpel a ls grober ungeschlachter Kerl z uwei l en aber auch , , , ,

natuen tli ch im nordischen Mythus klug und verständig Nordische Skalden , .


XI . Mr r rro zo o 1 s .
30 1)

nennen ihn (wei hu n dm


se sehr wei se ) ; Ö di n n geht zum Ri esen V a!
lr: ,

b rü d n ir um s ich
, mit ihm über my t hische Dinge in e i nen Wet ts t reit ein zu

lassen Gerade50 wie bei den e lfisc he n Wesen hat die V o lksphan tasi e den
.

Riesen ein Reich an gedichtet : jplu n l mmar im äussers ten Nordos ten seiner
'

Hal b in sel gelegen nenn t es der Skandinavier Eben so ist in den mbd C c
, . .

dichten von einem Riese n lan de die Rede H ier hausen sie im allge meinen .

frei ; nur verein z elt tritt ein Ries e n he rrsche r wie Prymr der drol/i n u ‚61mm ,
»
'

(P rk v . auf So n s t wirken s ie in den Elemen ten


. in und auf Bergen im , ,

Meere in d er Luft
, Fast eben so häufi g wie in men schlicher kennt sie der
.

V o lkg laub e in tieris cher G es ta l t Der Midga rdso rmr ist eine gewal tige .

Schlan ge die um die Erde be run 1 liegt ; der nordische Schöpfnngs mythus weiss

W
,

von einer Kuh Aud umla zu erzählen ; in Adle rsges ta lt si t z t Hrzesvelgr


( Le iche nso hwe lg) im äussers t en Norden : von seinen Schwingen ge hen die
Winde au s Besonders häufig e rscheint der Ries e in Hunds oder o lfsges talh
.

d i in Ges talt z weier Wes en die s ich in der mythis chen Vors tel l ung a ll er ge r
. .
,

mani schen Stämme vol l ständig decken Die nordi sche Dichtung nennt den .

Wind den Wolf oder den Hund des Waldes ; als Hund oder Wolf fährt
auch nach unz ähligen deutschen My t hen der Wind dure h die Luft Wölfe
jagen im Kome umher und j
.

e grö sser sie sin d desto reichere Ernte erhofft


, ,

der Bauer Dem Ko rn wo lfe werden Spenden gebrach t (Mannhardt Roggen


.
,
.

wol f und Ro gge n bun d) Auch der Ne b el erscheint in der Volkssage of t als
.

riesisc he r Wolf ( Le i stner N ebe lsage n ) Gan z ähn l ich erscheint im Norden
, .

der Fcn n r in Wol fsgestalt ferner der fil dn nga n n r der den Mond verfolgt
'

, , ,

Ha lf und Si gi] die beiden Verfolger der Sonne Weitere Blicke in die Vor
, .

st el l ung der alten Nordländer von the ri o m o rphisc be n Ri esen gewähren Ri es en

namen wie [ (p/r der Ka t er fll lla » die Hün dim Tra m: der «
,
c »
,
»

K ranich Kräßa die Krithe u dgl H in und wied er bes i tz t a uch der Riese
e
, _
» a .

die Eigen schaft vorübergehend tieri sche Ges talt annehmen zu können Allein
, .

dieser Zug scheint nicht ursprünglich vielmehr scheint er aus dem Seelen ,

W
glauben entlehnt zu sein

1 D b t W rk ü b r di as Ri i td
es e \V i b l d
e D i Ri e d g mm e ese n s as e n o s » e esen cs c

misch m W ien XXVI

W W
Äly l l i n de n Sitz be r de r k Aea d dcr iss e n scb

en n . . . . zu

m
. .

2 33 l t l
3 06 . mmTh
V ie es gi ch U h a n d i „1
0 1/ m
s or .

54 6 D i e d ä m o n i s c h e n G e s t a l t e n d e r e i n z e l n e n E l e m e n t e D ie
.

a s s e rd ä m
.

o n en Schon bei den e ltische n asse rge iste rn z eigte sich dass
.

dass elbe Wesen in verschiedenen Gegenden verschiedene Ges talt erhiel t :


während der Nix in den deutsche n Gewässern als ein z wergartiges Wesen
erscheint kennt ihn der skandinavische Norden als mäch t iges Ross da s den

W
, ,

F luten des angrenz enden Meeres en tsteigt oder a ls Riesen Die u mgebende , .

Natur zeigt sich auch hier von unmi t telbarem Ein flusse auf die Volks
phantasie asse rdäm o n e n in Ries enge sta l t f nden wir demnach fas t nur in
. i

me e ru mspfllte n Gegenden A ber auch aus den Alpen seen ents teigt bin und .

wieder der Dämon in Ro sgestalt dem Gewässer (Pan z er II 90 s In Mittel ,

un d Norddeut sch l and weicht er der schönen Wa sserfrau oder dem hab

gie n gen Ni x e bis er wieder da wo sich un sere Haup t st röme buse n artig er
'

W
, ,

weitern in Stie rges ta lt auftritt und sein Wesen treibt (Mülle n ho ff Sagen aus

W
, ‚

Sc hlesw Hol st 1 2 7 . 8 0 i st der Norden bes onders reich an ri esischen


.

asse rdäm o nen Das älteste Epo s das u n s i n ge rmanischer Sprache er


.
,

halten ist der B eowulf ist angefüll t mit so lchen Mythen von asse rriesen

W
der Kampf gegen sie ist der Mi ttelpunkt der grossart igen Dichtung Oh der
, ,

schatz hü ten de Drache é V der dem Helden die Tode wun de


(B o w 2 2 4 2 . s .

beibringt ein asse rdärn o n oder n icht vielmehr ein Gebilde der subjek tiven
,
302 ) Rrsss1s . W ASS E R D ÄM 0 N E N .

Phan tas ie ist bleibe dahinges tell t ; Grcn del mit seiner Mutter un d se iner Um
,

gebung waren aller Wahrscheinlichkeit nach Wasserungeheuer E r herrscht im .

Sü mpfe am Meere dort wo an windigem Vorgebirge sich der Bergstrom e rgiesst


, ,

(3 59
1 H ie r h aus t er m i t se in e r M u tte r in mä c hti gerI die die Dichtung
nach al tgermanischer Weis e ausgeschm ü ckt hat : Waffen hängen an der Wa nd
ein düs teres Feuer brenn t auf dem Lan gherde E r selbs t ist
ein c /m seine Mu tt er nennt der Dichter eine 6n m zq
'

» o c fi/ ( 1507 .

die Seeungeheuer die mm oder uh lco r sind mccm: (Nixe ) der


'
'

‚ ,

eo /m In der Dämmer stunde bringen s ie am Vorgebirge de rn


a t n
y (4 2 1

Schiffer oft Unheil (1 4 2 8 Wie Grendel selbs t haben sie Nägel wie
Sta hl (986) und Krallen statt der Hände ( 98 8 Ü ber Gre n dels .

Wohnung s teigen die Wellen hoch empor bis zu den Wolken geht ihr Gischt , ,

der Win d treibt hier heftige Gewi t ter daher die Luf t e rdröhn t die H immel , ,

weinen : so giebt si e h das Wirken des Ungeheuers zu erkennen (1 3 7 5


Bei nächtlicher Weile verläs st der Herr der Dämonen seine Ha l le um am ,

benachbarten Gestade Menschen zu rau hen und zu verschlingen In Nebel .

gehüllt von Wolken umgeben s chleicht er dann umher Sein Ziel ist , .

B ee ro t d es D än e n k ön igs H rödgär tre ffliche Halle a us der er a l lnächtlich


, ,

Helden raub t Hier wird ihm von B eowulf der A rm ausge z ogen ; im
.

Meeresgrund stirbt er an der Wunde Dann macht sich B eowulf auf um .


,

die M utter des U n ge tflms in ihrer Hal l e aufz us uchen und zu töten Ein .

gewaltiges Naturereign i s da s Eindringen des Meeres das in vorhi storischer


, ,

Zei t ganz e Stücke Landes abriss sich über die Länder e rgoss und so In seln ,

schuf und men schliche An siedlungen vernichte t e mag im Volke fortgelebt ,

und den Anstoss z u di eser gro ssartige n V o lksdichtun g gegebe n haben die die ,

Angeln a us ihrer Heimat mit nach Bri t annien nahmen die in den islän ,

disc he n Sagen und Liedern von Gre tti r Asm ii

W
un da rso n G
( re ttiss 1 4 8 ) . .

Bodva r Bj a rk i ( Pas I 69 Orm Störöllsso n (Fms III 2 0 4 ff ; Hammers


. .

.
, .

hairn b e r K v:e de r I I N r 1 1 1 2 Arwidsso n Sve n ska Fo msii n ge r N r 8 )


, . . . .
, , .

widerhallt ( Bugge PRE X II 55 , Von so l chen asse rdämo n cn die


. .
,

in der verheerenden Gewalt des Wassers ihre Wurz eln ha ben und von

W
,

Kämpfen gegen sie wei ss noc h heute die n o rdde utscl1e und dänische Volks
sage zu erzä hlen ( Z idA VII 4 2 5 Dass wir es wirklich im B eowulf mit
. .

einem asse rdam n z u thun haben und nicht mit einem N e be lwese n wie
u ,

Nebel s 88 i i 2 64 II ) annimm t zeigen Wört er wi e meml br I mm


'

Laistn e r (

W
. . .
,
c ,

uy I/ vor allem aber auch die nordi schen Schilderungen die noch klar das Meer
, ,

ungetüm erkennen lassen .

Auch sein Name scheint Grendel a ls ass e rdilmo n zu erweisen Derselbe .

ist verwandt mi t n o rd g renj a da s sowohl vom Heulen d e s S t urmes wes hal b


s , ,

dies er auch g n n di/l hei sst ( a ls auch vom To s en der Gewä sser
'

Sn E I I . .

geb raucht wird ( Le x p oet Der gewal t ige Gegn er abe r der dem Grendel
. .
,

und seiner Mutter das Handwerk l egte war ein Spross der Sage den die , ,

Dich t ung mi t dem al t en H im me lsgo ttc un serer Vorfahren zu sammengeb rach t


hat unter dessen Schu tz e er z u m Heile der Men schheit seine Th ulen vo l l

W
,

brachte ; er gehört der Dichtung der Helden sage nicht dem Dämonen oder , ,

Götte rmy thus an .

Be sonders reich an asse rdämu n e n mythe n ist die nordische Dichtung Zum .

teil verknüpft mit Götte rmythe n s ind sie der Au sdruck des nordischen Volks
geistes der unter dem E in flusse de gewaltigen E l emen t es in seiner i u re l1tbare n
, s

Gewalt steht Obenan s t eht / n i f von Uhland (Thor S 1 60 ) trefflich a ls


.
, .

die Pem o n i fik a ti o n de s ruhigen fü r die Schiffahrt geeigneten M eeres gedeute t ,


.

Etym ologisch ist der Name verwand t mit go t a lzwa ( Gi slason Aa rbo ge r 1 8 76 .
, »
M m o no o rs

W
XI . .
30 3 )
(
3 13 ff ,.Noreen U r ge rm L a u de h re,S das We s en gi c ht sich
. al so schon du r c h .

se inen Namen als asse rdäm o n z u erkennen In der skaldischen Sprache b e .

zeichne t g zr häufig das Meer Dass er die fü r den Menschen vort e ilhaf t e
'

ar » « .

Seite des Meeres vertri t t z eigt sein en ges Verhältnis zu den Göt t ern E r la d e t
, .

die As en z umMah 1e (Gri mn 4 5 Hym 1 Lo k wie er selbst bei ih n e n . . . .

erscheint ( Sn E I In mächtigem Kessel bereitet er dann den Gö tt e rn


. .

den T ran k F estlich beleuch t et ist die Halle E ldir und .

Fun n/ m g (Fun ke n fan g Weinhold Ries en 2 39) helfen aufwarten


» « In ih r e n , .

Namen pe rso n fi z iert der nordi sche Dichter das über dem Meere lag e rn d e
Nordlicht Gleichwohl bleibt ZEgi r ein Riese : beg 6u i nennt ihn die Hymis kv id a
.
'

er ist 6a m/ci/r (Iro b wie ein wie an dere ries ische Dämonen An
» .

Jütland s Nordspitz e und dem wes t lichen Norwegen war er als Hle r beka n n t '

n a ch de rn die In sel Hlés e


y d as heu t ige L aes o den Namen führt S e in e
, , .

Gemahlin ist R i n der Raub di e alles versch li ngende Herri n des M e e r e s


e ,
» a
, ,

das Weib ohne Herz im Lei b e ( ri ä a ur [ mm wie sie Fn d b öfr i n j un g e r


'

) j ,

Dichtung einmal nennt (Pas I I Wen sie erwi schen kann fängt s ie . .
,

mi t ih rem Netz e dessen Mas chen Niemand entschl ü pft Loki leiht es d e s
, .

halb von ihr als es gilt den Andvari zu fangen (Eddalied Bugge S
, , . .

Wer ertrink t fährt zur Rän und wen man ins Meer wi rft weiht man ihr So
, , , .

berü hrt sich die Ran mit der Todesgöttin j a si e kann als Tote ngö t ti n d es ,

Meeres anges ehen werden Und so habe n sich de n n die Nordländer a u c h .

bei ihr den Aufenthalt schön n ach ihrer Weise ausgemal t : da gibt es H u mme r
und Dorsch (Fms VI da gi bt es ein treffliches Ge lage (
. . E yrb S . .

Der Ehe /Egi rs rn it der Rän entsprossen neun Töch ter junge dich t eri s c h e , ,

Verkö rperungen der W e gen und ei n iger Eigen schaft en des Meeres ( Wei n h o l d
S . die nach der Mutter geartet und bei heftigen Seestürmen den Sc hi f fe rn
ihre U n1a rrn un g anbie t en (Föstbrce d ras Als Mütter Heimdalls si n d s i e .

in den Bereich der Götte rmythe n gez ogen Als dri t ter Name fü r A i g1 r .
'

e rschein t in der Sn E Grmi r (I der ebenfa ll s un t er den j


.
_ otn a h e i ti .

(Sn E I 549 ) a u fge zilblt is t


. . Auch ihn gebrauchen die Dichter häufig für d as .

Meer (Lex poet wie sie dieses auch Gy rms flrl ( Gym is Wohnung P a s
'

. . .

I 4 7 5) nennen Die Gleichheit mit 1 E gi r z eigt die Kenning Rei s der die R z1 n '
. .
,

Gy mi r z plm ( Sn E I 3 2 6) nenn t
r Daneben erscheint noch in den Ski mi s mäl
.

der Ri ese Gymir a ls Vater der Gerd und des Beli die beide im Fre ysmy th us
.

eine Rolle spielen E r ist der Gemahl der Au rboda Ob dies er hier der M e e r

W
. .

riese ist wi e man mei st an nimmt oder ein anderer Riese wi e Bugge w i ll
, , , ,

bleibe dahinges tell t ; jedenfalls finde t sich in dies er schönen Dichtu ng k e i n e


Spur voraus wi r den na türlichen Hintergrund eines as se rri ese n begrü n d e n
,

k önn t en .

Wie dies Lied von der schöne n Riesenj un fra u Ge r d zu erzä hlen w e is s
g ,

so finden wir auch in der Hy m isk vid a bei mRies en H y rm r ein goldenes w e is s
'

b ra u ige s Mädchen Die ser Hymir is t offenbar wieder ein Mee resdäm
,

. on a l l ein ,

er 1 e rtritt die wi n t erliche Seite des Meere s Der Name findet sich auch in d e r
Form I mrr o der F 1 n ur un d die Gestalt wird in b eiden Fällen of t mi t d ern

U rriese n \ mir z u seim


'
me n ge wo rfe n (Gi slason Om n a vn e t \ mi r in V id e n 3 k ,
»
'
« .

Se lsk Shr 5 R 4 B d 4 3 5
. . . H} mir ist der Ries e des winterli c h e n
. . .

Meeres auf dem seine a schgraue Ges tal t (


. lzdro mr/yb lla H n ang m ir Hym k . .

zu lage rn schein t denn I m mr m und /m m 11 be z eichne t die Dämm e ru n g


, . .

und die fah l graue Luf t die im Win t er das Meer umgie bt Die Hymisk vi da , .

ha t ihn tre i flic h geschildert : er wohn t im O sten an des H immels Ende z u


in krystallen e mSaale a m
,

sa mm o n mi t seiner n e u n l1 un de rthäu pti ge n Mut t er ,

Mee resgestade Jagd ist seine Beschäf tigun g Die Gletscher dröhnen w e n n
. .
,
heimkehrt ; zu E is gefroren hän gt ihm der Backenbart herab (
W a ss mn ßtmo s m
In
.

W
v

der Nähe weiden seine Herden das Meer gibt ihmWale zur Nah run g Wohl
er .

.
,

wider ih ren Willen befindet sich bei ihm als Prilla das allgo lde n e we issbrauige
eib das es mehr mit dem Gegner der sie befreien soll a ls mit de rn Buhlen
, , ,

hält. In Hymirs Gewalt befindet sich der mäch tige Kes sel den Thor un d ,

Tj r zu Ai girs Gelage holen Hier hat ein spä terer Überarbeiter des alten
.

Liedes Res t e eines anderen eingeschoben in dem eine weitere mythische Vor ,

stel l ung der Nordl änder vorn Weltmeere ers cheint : die Vors tellung des Welt

meeres als ei ner mäch tigen die Erde umgebenden Schlange des fili dga n l!r
'

, ,

arm Schon im Namen liegt das mythis e Bild : Mzbgn rdr ist die von den ’
.

Men schen bewohnte Erde Daneben nennt sie die V olus pa (.


50 ) ] 9n n u ga n dr n

d h gewal tiges U n ge ttl m Wenn das Meer t us t da n n schwillt si e in Ries en


. . .
,

zom Thor ist am norwegi schen Ges tade der Gegner dies es riesise hen D a
.

monen E s war ein Lieblingsthema nordischer Dichter der Kampf Tho m


.
,

m i t der Midgardsschla n ge junge Fabelei . die sich namentlich in der My ,

tho lo gie der Sn o rra Edda fi ndet und wohl auf fa lscher Kombinati on beruht ,

hat sie in die Sippe Loki s gebracht ( Sn E I I 2 7 1 3 1 2 ) und läss t sie ein . . .

Kind Lokis und der An grbo da der Sc hade n bie te rin sein In Lokis Gefolge , , .

zieht sie nach der V sp ei n st bei Beginn des Ansturms der bösen Mächte
.

rnit heran und kämpft gegen Thor der sie wohl tötet aber selbst von , ,

ihrem gi ftigen Hauche ge t roffen zu Boden fäll t Die Midgardssc lflan ge .

ist nichts anders als die alte Fabelei von de r Seesc hla nge die heute n o ch
, ,

hin und wieder in der Phantasie der Nord länder aus dem Meere empor
taucht Durch alle Zeiten hindurch läs s t sich das Phan tasiegehild e auf I sland
.

und in Norwegen verfolgen (Faye 58


Nebe n dies en Gebilden treten noch andere verein z elt hervor meis t in den ,

my thischen Sagas nicht mit der Göttersage in irgend welchen Zusammenhang


gebracht und daher von den Mytho lo ge n meis t ausser Acht gelassen Es .

sind mehr Ries en wie wir si e a us un seren Märchen und Sa en kennen die den
g ,

Menschen Unhei l bereiten und von Menschen bekämpft werden Gebilde ,

der schlichten Volksdichtung denen m ei st die höhere Weihe der religi ösen
,

Poesi e fehlt aber deshalb nicht weniger mythische Geb ilde wie jene I m
,

mythisc hen B ataqrd wo der Ri ese Hati mit Fr u und Toch t er sein Wesen
.

, a

treibt z ankt sich ein st Helgis Geführte Atli mit der Riesentochter Hn m
, ga d
'

nachdem Helgi ihren Va t er getö tet sie aber mi t ihrer Mutter den Helden ,

die Einfahrt in den Busen fas t unmöglich gemach t hat ( H e lgak v Hj orv . .

A llgewa l tige Meerjungfrauen sind wohl auch fi nj a und ll m a (


12
j Sn E I . . .

374 die dem K ö nige Fröd i auf der H andmühle Grotti Gold mahlen bis ,

si e infolge der allz u ro sse n Hab sucht des Königs den Seek ö nig M sin mit
g f g
seinem Heere he ra n m ahle n der Fröd is Herrschaft ein Ende mach t und
,

sich der M ühle und der Mädchen bemächtigt die ihm nun das Sal z das , ,

dem Meere sein en Geschmack gibt mahlen (Uhland Schrift V I I 99 ii ) , , . . .

Hierher gehört wei t er der my thi sche S/a rßa dr den spä t e Kom b ina tion mit ,

dem norwegischen sagenhaften Helden gleichen Namen s z u sa mmengeworfen


hat ( Müllen ho i f D AK V, . E r ist vi elleich t der ri esische Dämon der
.

Aluwasse rfälle in No rwegen Störve rk r war sein Vater


. Acht Hände hat ihm .

der Mythus gegeben ( Fas I In der Gautrekssaga (Fas II I 1 5) wird


W
. .

er Alm
. .

lr mg r Spro ,ss d es Ala genan n t der l m n dr tss


jpl nn , Thor fä l l t ihn ,
'
u .
,

ie die anderen Riesen ( ebd V gl Uhl and Sch rift en VI . In seinem


.
, .

Pfleg€so hn Grün der ihn nach seinem Tode beerb t scheint s ich das my
, ,

thische Wesen b is heute im Volk smunde erhalten zu ha b en Faye S


( 53 .

Ein I sländer sieht ein s t am Ges tade einen Riesen si tzen der m i t den ,
(
306) W ASS ER D ÄMON E N . M I MI R .

(
V sp . Diese Worte aus dern Gedichte lo gelöst und für sich betrachtet s

geben sofort den natürlichen Hintergrund : wir haben das Abbild ein es a ll
t:1glich s ieh wiederholenden Vo rganges d ass nämlich die Sonne am Abend ,

imMeere zu versinken scheint Dann kommt der Himmelsgott Od inn zum .

Meerditmo n Mimir und se tz t sein Auge die Sonne zum Pfan de ein Allein , , .

er erhäl t dafür Gegengabe : Die S onne zieht Wasser sagt man noch heute » «
,

al lgemein wenn ihre Strahlen bis tief hinab an den Horizont sichtbar sind :
,

dann holt der Hi mmelsgott seine Gegengabe von M i m ir die dem Wasser ,

innewohn en de Weisheit (Mülle n ho ff DA K V So herrscht zwis chen , .

Odin und Mimir Iortwährender Wech selverkehr und infolged essen innige
Freund schaft Daher nennen die Shalden jenen wiederholt Mi mirs Freund

W
.

Mm Einen z wei t en Mythus der freilich etwas e uh e m e ris tis ch ange


' '

( s wn r
) .
,

haucht ist wei ss die He im sk ri n gla (S 5) von M imir zu berichten Nachdem


Asen und an en mit einander Fri eden geschlossen san dten jene den Hmn i r
.
, .

als Gei sel Da dies er eine stu mpfsinnige Person war gabe n sie ihm den
.
,

weisen Mimir mit der ihm in allem Rat erteilte Dadurch wurde H oenir
, .

bald in V a n al1e im ob erster Ra tgeber N un kam es abe r zuweilen vor dass .


,

Mimir beim Dinge nicht z ugegen war ; dann pflegte Hmn i r z u sa gen : es »

mögen Andere raten Da merk t en die V an en dass sie betrogen worden «.


,

waren Sie nahmen des halb M imi r s chlugen ihm das Haupt a h und sandten
.
,

es den Ascn z urück Odinn ab er salbte dasselbe sprach den Zauber darüber
.
, ,

dass es nicht ve mese und seine alte Kraft behalte Oft sprach er mit ihm .
,

und es sagt e ihm viele geheime Dinge So j ung dies er Myth us an und für

W
.

sich klingt so setz en ihn doch mehrere S t ellen der Eddalieder voraus : M imirs
,

Haup t lehrt Run e n we is he it ( Sigrdri lum zu Mimirs B aupte gebt Od inn '

vor dem grossen Götte rgescbick ( V sp as bedeutet dieser My t hus ? .

Be i Zauber und Wahrsagung tritt oft an Stelle des gan z en Leibes der KOpI
als Si tz der Seele ( Liebrech t Zur Volkskunde 2 89 a wir bes i tzen a us al t er
j ,

und neuer Zeit Sagen die sich auffallend mit jenem Mythus decken Nach , .

der Eyrbyggj a findet ein s t Freystei n n ein Ma n n es hau pt das u n bee rdigt daliegt ,

und ihm in ei ner Ha lbstro phe einen blutigen Kampf wei ssagt (E yrb S . .

In der Iabelha lten Erz ählung von Po rstein Baaj arm agn bes i tz t König Ge irro d r
'

ein T rin kho m an dessen Spi tz e sich ein Me n sc he n haupt mit Fleis ch und
,

Mund befindet das dem König zukünf tige Di n ge prophez eit (


, Fm s I II . .

Eben so besass ferner n ach einer alten Überlieferung ein I sländer


Namens Po rle ifur den Kopf eines ertrunken en Mannes ( nach anderen den eines
Kindes ) den er in einer Kiste aufbewah rte Dies er offenbarte ihm alles was er
, .
,

zu wissen wün schte ( IM/di ß a d h l rpäsagn a r ag /


fi y
ö Ä n ngv ] 6n A’
m a son I
' '

. .

Ganz Ähnliche s berichten auch dänis che Sagen (Am Urquell I II 59 Wir

W
.

haben also im Norden ein ziemlich verbreitetes Moti v des Volksglauben s ,

das in der eddischen Dichtung an den Mythus von M imir geknüpft is t ” .

Verwandt mit den asse rdämo n en sind die Dämonen die der Nebel in ,

der V o lksphan tasie erz eugt bat L a istn e r hat ihnen in den N e be lsage n ein .

gehen de Untersuchungen g ewidmet Die Gestalten erscheinen bald als Wolf .

(S
. bald als Fuch s ( S bald als Ka t er ( S 8 2 ) udgl Nur selten
. . .

jedoch erzeugt der Nebel in der V o lksphan tasie ein sel bständiges dämonisch %
Gebilde ; mei st zeigt sich in ihm n u r das Leben sz eichen eines Dämonen der ,

im Berge haust um den der N ehe! lagert oder im Gewässer ü ber dem
mht
, , ,

er .

Ü ber den B eo wulfmythus L e o , Übe r B r äu w lf (


vgl. Ha le l Müll en
ho i f, ZfdA V I I 4 1 0 3 . . 1 9 If D e s B eo wu lf ( erlin
. r . B —D az u H e i n z e ),
AMA X VI 2 64 tf . . ber Mimir vgl U h a n d, Sch if e n V I . l r t . 1 97 ff ;. M ü lle n ho ff,
DAK V 99 ti . .
54 7 . W
Wass ers sind die des W indes Wind weht überall bald mehr bald weniger
X I Mrr n o w o rs
D i e i n d d ä mo n e n Ungleich verbreiteter als die Dämonen des
.
.

.
.

,
3 0 7)
(

Kein Element ist mehr geeignet die Phantas ie eines Naturvolk es z u mythi ,

scher Schöpfung an z u spo m en a ls gerade e r Man hört sein Heulen man


, .
,

s ieht die Gipfel der Bäume durch ihn bewegt man s ieht die Felder wogen , ,

man sieht ihn das Nass der E rde tmckn en die Wolken jage n ia man si eht , ,

ihn selbst Bäume entwurzeln und in der Natur Schaden an stift en H ier muss .

ei n h ö heres Wes en wal t en das sich nat ü rlich der Men sch ganz nach seinem
,

Bilde schuf Ur lt und in allen germanis chen L ndern verbreitet is t die


. a
ä

Vors t ellung dass in der bewegten Luft die Seelen der Vers t orbenen fortleben
, .

Allein schon zei t ig hat sich daneben die Vorstellung entwickelt das s ein ge ,

wa lti ge s W es en in de rn Winde sich offenb a re ein Ries e ein Dämon Der S t u rm , , .


,

das heftigst e Wehen mag da z u bes onders veran lass t haben


, Ei ne Ge stal t hatte .

der Dämon ähnlich wie die Wassergeis ter sie haben bald me nschliche bald
, , , ,

tierische In jenem Falle wurde später die mythiscl1 e Gestalt nicht s elten
.

Sagenges tal t In dieser Gestalt berührt si e sich aber zugleich auch mi t der
.

Gottheit des Windes Aus der wo hlthätigen Seite des Windes entwi ckel t si ch
.

nämlich schon früh z eitig bei unseren Vorfah re n ein göttliches Wesen d as wie , ,

fas t bei allen he idn is clmn Völkern als Wind und Totengotthei t eine b ed eu ,

tende Rolle ges pielt ha t und in verschiedenen G egenden in den Mittel punkt
de s Kultes getreten ist Dieses brach t e der Volksgeist bald mit dem S eelen
.

heere in Verbindung und liess es dass elbe führen All dies e Vorst el l u n gen .

Spielen nicht selten in einander über und es is t oft unm öglich sie vo n ein , ,

ander scharf z u trennen Fal sch zweifellos ist wenn man in den vielen
.
,

Sagengestal te n des wilden Jägers immer und immer wieder durchweg ei nen
verblassten Wodan erblicken will Der Glaube an die heidnis che Go ttheit .

hat nach Einführung des C hris tentum s aufgehört die dämo n e n ze u ge n de ,

Kraft des Volkes nicht Nur aus dem nat ü rlichen Boden dem a uf der
.
,

einen Seite Wod an auf der anderen der Dämon ent prossen ist erk lä rt sich
,
s
,

die Überein stimmung z wischen beiden

W
.

In allen germanis chen Lände rn is t wie bei an dern Völkern ( Tyl o r An i , .

d Kult I I 2 67 ii ; Rohde Psyche 3 84 f ) die Sage verbreitet da ss be i b e i


. . . .
, .
,

tige m Winde ein mythische s esen durch die Lü fte reite bald allein bald , ,

begleitet von einer grossen Schar Men schen bald von Ge ti ere n aller Art N a me n t , .

lich norddeutsche und nordi sche Sagen wi ssen von ihm z u erzählen dass er ein ,

leiden schaftlicher Jäger gewesen se i der nach dem Tode sein Han dwerk ,

I orts et z e H ierher gehören die oberdeuts chen Sagen vom Sci1 imme lre iter
.
,

vom Ro den s tein e r di e norddeuts chen von Haek e lbe rg von He md es von
, , ,

dem my t hi schen Die t rich von Bern vom Herzog Abel Rübez ahl vorn wilden

W
, , ,

Jäger die dänischen von dem flyven de J ae ger Kong Volmer Paln ej
,

aage r , , ,

Gro nj e tte u a Einige di eser M yt hen enthal t en offen bar unbewusste E ri nne
. .

rung an al t e o d a ns mythe n andere dagegen nicht Da sich die G renze , .

schwer z iehen lässt is t bei Wodan nochmal s auf sie zu fli ckz u k o m


, me n .

Als dichteri sche Be zeichnungen des Windes fi nden si e h in der Sn E (

W
I 3 30 ) . .

örj o l r Brecher sßa di Schaden


) Fälle r) [u m va r r W o l f
'

( ) ( ( dr g ( ) ,

mda r des Waldes Alle dies e Ausdrücke haben in der persönli chen Auffass ung
'

d e s Windes der aLs Mens ch od er Tier durch den Wald s treicht ihre
, u rzel , .

Sie sind der An schauung des Volk es en tnommen das sie in gleicher Lebendig ,

k e it noch bis auf den heu tigen Tag erhal t en hat In welche W aldgegen d .

germani scher Länder wir auch kommen m ögen überall treibt in derselben ,

n ach dem Volksglauben ein dämon is cher Gei s t s ein Wesen der bald allein , ,

bald mit seinen j agdgefährten und se inem Getier bald als Verfo lger des ,
W
(
308) D 13

der Windsb raut di e nach ihm ih ren Namen


W I N DDÄM ON E N .

aldfräü e in s, des Ho lzwe ibes , ,

hat erschein t (
, Mannhardt Au t Wald und F e ldkulte ; Schwartz Der heu tige
, .
,

Volksglaube ) Ganz ähnlich z eigt si ch dies er ri es isc he Dämon dann weiter


.

in Fe l dern und Fluren Die geringe Höhe des Getreides mag hier mi t be
.

son derer Vorliebe tbe rio m o r hische Däm o n e n ges ta lte n erzeugt haben B e
p .

sonders häufig sind es wieder H und und Wolf di e hier erscheinen : der ,

der der K om ol der m Ganz ähnlich


'

Rog n 1 wo / f G eh z zdc wo l
, f w / } R on / nd, .

kennt der Volksglaube Grarw öI/2 I fla u mcn wöl/e c pudel un d dgl Daneben

W
‘ ‘

, , .

ers cheinen n och andere Tierges talten : die Roggensa u der Ha/crbocß der Ko rn

W
, ,

rlzer di e Ko m ka lze der B ullé a ler u s w In Schweden sitzt die 0 103 0 im


'

. . .
, ,

Ge treide In men sch licher Ges talt kenn t die V o lksphan tasie den i11dditmo n
.

im Getreide als Ko mmuli cr erzen muller Gcn lmmuller '


Ko mm uäm
'

, e , , ,

E rbsmmubm e in Dänemark als by kjzl/i ng ( Ge rstena lte ) m l;7k lli ng (Roggen c

al te) überall mit langen herabhän genden Brustemoder auch als Getreide
, ,

, ,

ma n n Hofm a n n als der Alle den ga mle wa n d un d dergi Alle diese Wesen
, , , .

zeigen sich w e nn der Wind das Getreide bewegt : dan n geht na ch dem Volks
,

glauben der Wolf durch s Korn dan n jagen sich die H unde ; er beult er , ,

bellt friss t das Getrei de und wird nimmer satt Nebel und Regen zeigen
, .

sich of t in seiner Begleitung Wenn das Getreide geschnitten wird nient er


.
,

von einer Garbe zur anderen bis er in der die zuletz t noch steh t gefangen , , ,

wird Dann wi rd er Ieierlichst zum Herrn gebracht der ihm zu Ehren das
.
,

Em tebie r gebe n muss Die letzten Ge fl eidebfische l in die er sich z urück


.
,

gezogen hat werden ein T alismann fü r Ha ns und Scheune oder bleibe n als
,

so lcher auf dem Felde stehen Mannhardt Roggen wo lf und Ro gge n hun d ;
( ,

ders Die Ko rn dämo n e n ) Es ist bemerkenswe rt mit welcher Beharrlichkeit


. .
,

nicht nur die germanischen sondern aue h die anderen indogerman ischen

W
,

Völker dies en mythischen Gn mdgedan ken erhalten und teils bewusst teil s ,

unbewuss t in alle möglichen Formen gegoss en haben

W
.

Beso ndere Namen für einzelne in ddämo n en sind uns aus alter Zeit
wen ige erhalten Ob die Ri es en mit denen Thor z u kämpfen hatte in
.
, ,

Wirklichkeit fas t alle in ddämo n e n gewesen sind wie man nach Uhlan d s ,

V o rgan ge se hr oft ann immt ist fraglich ; si cher gehören sie alle zu dem ,

Mythen k re is der sich um Thor gebildet hat und sind demn ach bei diesem
, ,

zu bes prechen Eine beso ndere Rolle sp ielt der Windri ese Käri der Vater
.
,

der winterlichen Erscheinungen des Frostes ( Pas I I 1 7 ) und Schnees in , . .

seinem m an n i chfaltige n Auftreten ( vgl 5 In Adle rsgestalt si tzt nach .

anderem M ythus der Riese Hrmve{gr ( Le ichenschwe ig) am Ende des H immel s
V a flmn
,

von seinen Pittigen gehen die Winde a us die ü ber di e Erde weben ( , .

a m r der Sch ü
'

ttler , und H lo m die Tosende


( Weinhold
, S 2 68 f )
'
, . .

erscheinen als Thors Pflegeelte rn jenen kennt auch die n ai n abula der Riesen
(81115 I . . Meh r als poetische Bilder ein z elner Dichter darf man unter
den letz tgenann ten Nam en schwerlich suchen .

Auch anderen gewaltigen Naturerscheinungen hat die V o lkspban tasie ries en


hafte Men schen gestahen beigelegt Se erschei nt im j ungen nordischen My thus .

die al l es verzehren de Flamme als L og 1 Aueh E ldr das personifizi erte Feuer
'

.
, ,

erscheint unter den Ri ese n v l d azu We inhold 2 An


(Sn E I 55 0 g 75 . .
, .

dere sind oben in der Geschichte von Fo mjo ts Geschlecht erwähnt Fmr/z .
'

]g k ul G ur t finden wir im Gefolge des


Königs Gei rro d von Riesenheim ( Fm s I II 1 86 . .

548 D i e B e rg r i e s e n Wiederum ken nt die nord ische Dichtung ein e


. .

reiche Anzahl Bezeichnun gen von Riesen in denen sie als verkörperte Be rge ,

oder als Herren derselben erscheinen Solche Namen sind öcqzia n r öc qbu r .
,
' '

,
W
X I M YT HO L OG I E
. .
30 9)
(
r, bra u n bm ra m poet 1 C lavis
bcrg a rl,
/] fl llga uf r, a/l ldi h zdrcn r dgl (
'

a
gy , g u . . .

o irgend ein gewal t iger Be rg in die Lü f t e s tarrt da wohnt ein mäch ti g e r ,

Ri es e So wohnt im norwegischen Do vre üeld schon nach alter myth is c h e r

W W
.

Sage der Riese I) ofn der dem Gebirge den Namen gegeben hat ( I sl S I I
°

. .
, ,

43 1 In ähnlicher Wei se haust irn Pi latusbe rge der Riese Pi la tus (H e n n e


am Rhyn Deuts che V o lkss
. im atzman n de r al t e König a/z ma mz
.
,

e i n gewaltiger S t ein ries e der nach spä ter Sage hier sein Grab gefun den h a t
,

(V e rn a le k en Alp n Berge si nd in Stein verwandelte Rie sen I m

W
e s , . .

Sc he ltgespräch z wis chen Atli und der Ries in H ri m ge rd ha t jener die H ri m


gerd aufgehal t en bis der Tag anbricht Nun ist es Tag mi t er ihr dan n z u

W
» «
, .
, ,

» nun steh st da da verwandel t in S t ein ( , He lg Hj or v o z wei B e r ge


« . .

einander gegenüberliegen da wohnen z wei Riese n ge n o sse n die sich ö ft e rs


, ,

mit S t einen oder Äxten werfen ( Myth I 4 50 o kleine Hügel o d e r . .

Feldsteine sich befinden da hat ein Riese seinen Schuh ausgeschü tte t i n ,

dem ihn ein klein es Stemo hen d rückte Die hübsche Sage vo m Riese n s p i e l

W
.

zeug die durch C hamisso s Gedicht allgemein bekannt ist findet sich i n
, ,

ähnlicher Fassung in fast allen Gebirgs gegenden (Myth I 446 I I I . . .

o mächtige Bauwerke die Zei t en ü berlebt haben da s ind sie Mach w e r k e ,

der Ri es en d e nn wie sie Herren der Berge s ind so verstehen sie a u c h


, ,

fel senfest e Gebä ude zu errichten Schon eddische Mythen wissen von e i n e m .

ries is c he n Baumeis ter zu erzählen der ei ns t mit den Gö t tern einen Pak t g e
,

schlo ssen hatte in einem Winter ohne jemandes Hülfe eine mächtige B u rg
,

zu bauen die kein Riese einnehmen könne


, Allein wie meis t in d e n .

Späteren Volkssagen von s olchem Baume ister Myth I 4 4 2 4 53 I I I 1 56


( . . . . . .

so ist auch hier nur die Kun s t der Riesen z urückgeblieben und d i c h

te ri sch bea rbeitet worden von dem natürlichen Ursprung des Ries e n i s t
,

nichts zu Spuren .

54 9 D i e ü b r i g e n R i e s e n g e s t a l t e n u n d m y t h e n Währen d s i c h

W
.
-
.

bei den eben besprochenen Mythen mehr oder weniger das Element i h r e s
U rsprungs wah rscheinlich machen läs st ha t der germanische Volk sglaub e n o c h ,

andere Gestalten ges chaffen die sich weder ihrem Namen n och ihrem e s e n
,

nach aus einer Naturers cheinung oder der Mach t eines Elementes erk l ä r e n
lasse n E s sind dies Gestalten der subjektiven Phantasie der vo lkstü mlic l m
.
n ,

Dichtung die mit der E x istenz riesisehe r Dämonen rechnet und si e b a l d


,

diese bald jene ü be rmen 3 0 hlic be Hand l un g vollbringen lässt Sie sind u n s e r e n .

Vorfahren zugleich ein Ges chlech t gewe sen das vor dem men schlich en a u f ,

der E rde haus t e das die Men schen mi t H ü lfe der Gö t ter e rst vertrei b e n
,

m uss ten das in stetem Kampf mit den G ö t tern lag Se haben si e a u ch
, .

th:ltig bei der Weltschöpfung und beim A us bau der Wel t mit e in ge g fif te n
'

H ierher gehört vor allem eine Reihe e ddische r Mythen die in der erhal te n e n ,

Form sicher rein nordisch undjung sind und die reéht wohl von fremden Elem e n t e n ,

von ausserge n n an isehen My t hen beeinflusst sein können Einzelne solcher G eb i l d e .

sind offenbar allegorische Ges talten an die niemand im Volke ausser dem D ic h t e r,

geglaubt hat Daneben erschei n en aber auch echt volks t ümliche Wesen W es e n
.
, ,

wie sie namen tlich im Märchen b is heute fort leben Die Mythe vom U rrie s e n .

) m aus dem die Welt ge schaffen wurde gehört in erster Linie hierher a l l e i n
'
ir,
, ,

sie l äss t sich nicht gut von dem Be richte über die Ein ri chtung der Welt tren n e n ,

wes halb dort auf sie eingegangen wird Z u solch a llegorischen Mythen j un g e r .

Dichtung gehören fern er die Mythen von der Nach t und ihrem Geschlechte a us ,

denen die Forschung noch nichts Vernünft iges hat he ra ussehäle n kön n e n .

Wir besi tzen sie im Zusammenhan g nur in der Sn E deren Ve rfasser sie a us .
,

den Ke n n in gar der S halden z usammenges tellt hat (PHE VI I Der Ri e s e .


( )
3 10 B an c n n zs ssr . E m ms R zz uss en mm N O RD D I C HT UN G . .

N? ” ist der Vater der ( der Nacht ; A l


N 07 !
vm 2 9 N ö tt vgl
. V afbr . 2 53 .

war zuers t verhei ratet mit N agI/a n ( dazu Detter ZidA XXXL
°

v l
g .
, .

beider Sohn war Am ir Ihr zweiter Gemahl war Ona rr der mit N 07! die
.
,

]p (rd di e Erde ) erze u gte A us der dritten Ehe endlich mit


.
n lri
n g oder
Dellzng is t der schöne D agr ( der Tag ) hervorgegangen Von diesen C c
'

stalte n wi ssen die Eddali eder nur von N ött und Dag etwas zu berichten :

Nött reitet auf H n m / ax z (


R e i fm ä h ne
) a
'
nn acb tli ch um die Erde ; von der
'

Mahne ihres Rosses träufelt der Tau auf di e F luren Dagr rei tet auf S hn/ox t '
'

(Leu chtm ähn e ) amTage um di e Erde und e ri e u c hte t durch di e M ahne seines
Rosse s die Welt ( V a1br 1 2

. .

Zum Riesen gescblechte gehört ferner F m ri r oder der a méfr (


' '
V sp , .

47 ; S n E I . e in . Ungetüm in Wolf s ge s ta lt ( E I
Sn Sein Name ist . .

dun kel ; in der Regel bringt man ihn mit [ m Meer ( Bugge Studien

W
» «
,

2 1 4 ) ode r Sumpf ( Ark f nord fi] VI I 2 4 ) zusammen und fasst ihn


» « . . . . .

als einen dem Meer oder Sum pf en ts te igen de n Nebel oder Sturmdämo n auf
( ein hold Ries en S 2 49 ; L aistn e r N e be ßagen S
,
. Nach j ün gerem Myth us , .

soll e r bei den Asen gro ss ge z ogen worden sei n ; hi er konnte ihn ni e m and

ausse r T ) r speisen ( Sn E I I 2 7 1 Als er aber i mmer stärker wurde da


'
f
. .
,

beschloss man ihn zu fess eln Nur durch Li st gelan g es den Göttern ihn
mit dem Bande Gla )fimr zu binden das Schwarz elfen aus sechs unsichtbaren
.
,
°

Di nge n gefertigt hatten Bei di es er Fessel ung verlor T ) t seinen Arm den ’

.
f
,

er dem Un getüm in s Maul gehalten hatte als dieses der Sache nicht trau te ,

( Loka s 3 8 —
.
9 ; Sn E I I Dann w ird
. der Wolf. nach der un terird i s chen

Höhle Gjp/I ges chafft wo ihn die Götter fes tbinden und ihm ein Schwert in den
,

Rachen klemmen Hier liegt er b is z umgrossen Götte rges chick Aus sein em
. .

Munde aber en tströrn t der Fluss Vgn Als der Ragn a ro km ythus ausge .

bildet war spielt er auch in diesem eine Rolle : er kommt mit den anderen
,

Dämonen zu dem gross en Kampfe kämpft mit Ö din fallt di esen ( V sp , , .


53 54 ; V a ihr 2 3 ; Lokas . wird aber gleich darauf selbst von Vi dar .

get ötet i ndem dieser e inen F uss auf den Unterkiefer setzt und d a nn
mit der H and den Oberki eter in die Höhe zieht (V sp a a O Sn E I I
,
'

. . .
,
. . .

Nach an derem Mythus wird nur von ihmerz ä hlt wie er einst nach ,

dern Sitze der Götter schnappt ( E iriksm 6; Häko n arrn 2 0 ) oder die So n ne . .

vem chli n gt ( V afpr Ein S ternbild in der Milchstrasse das alte


.
,

Giessen ul} : keplr nennen (Äldsta Delen af cod 1 8 1 2 hrg von Larsson
S 4 3 ) und das unter gleichem Namen eine i sländis che Sternkun de aus d em
. .

14 .
] a b rh kennt (G i slason P rover S 4 77 mag z u dies em no rdisch
mythischen Bilde Veranlassung gegeben haben (Wi l ken Z fdPhil XX VII I
. .
,

, . .

1 80 I I 2 .
97 Späte re Dichtung brachte den Fenrir in di e Sippe Lokis ,

liess Loki seinen Vater ( Lokas die Angrbo da seine Mutter ( Hyn dlul . .

den Midgardso rm un d die Hel ( vgl Corp poe t be r II 7 ) se ine C c . . . . .

schwister sein .

Von Fenrir wiederu m sta mmen nae h der V sp ( 40 ) die Ungetüme die

W
.
,

So nne und Mond verfolgen : im Eisen wa lde geba r die Alte di ese Brut des
Fenrir Auch hier hat spätere Dichtun g zwei ganz verschiedene Mythen
m
.

itein ander verkn ü pft I I räd»ümr den al l es vern ichtenden o " nenn en an

W
°

.
, ,

anderer Ste lle di e Eddalieder den Vater der Sonnenwölfe ( Grim der
Nam
.

e ist si cher nur eine poetische Bezeichnung d es Fen ri r .

ie alle N a tu rvölk e r so trennt auch der N o rdge rm an e Sonne und Tag un d


,

Mond und Nacht scharf von e inander ; beide s ind volls tändig ve rs chiedene Be
griffe Zweifellos sta mmten So? und M äm nach dem j ungen M ythus der sie a ls
'

.
,

Personen auffasst auch aus de rn Riesen gesc hlee hte denn die ein z ige Quelle
, , ,

Gm a i ch Phi l o l gi I II
n s e 2 Aufl o e . . 6 .
X I Mm o no o ra
. .
( )
3 1 1

W
in der sich der Mythus findet V afbr han delt in dem ganzen Abs chn itte

, .
,

nur von esisc hen Dämonen ach r ist der Vater von Sti l
(V .2 0 3 7 ) r i N ih
un d M im
.

i M uu drI/a n oder /m d b der Bes ch ü tzer ( isli crzn us Symb


' '
-
. .
, .

von Tag und Nacht 8 Oh dem Ü be rmute setzen die Gö t ter s ie an


, .

den Himmel und bes timmen dass die Sol den Son nenwagen M i m i den , ,

Mond wagen ziehe Sie müssen ungemein eilen denn zwei Wö lfe 8 6111
.
, ,

und Half verfolgen die Sonne e iner der Män agmmr den Mond (
, Sn E I I , , , . .

M anches in diesem Mythus ist j ung die Wölfe dagegen sind sicher

W
,

s ehr alt Die So n nenwölfe kennt auch die Rätseldichtung der He w ararsaga
.

(Ausg von Petersen S . Noch heute sagt der I sländer wenn sich auf
, .
,

bei den Sei ten der Sonne N e be nso n n en zeigen die Sonne ist in o lfsn öten ,

( 4 ppu J ön A mason I s) Pj öds I In Deu tschland war es nicht


°

u /a h e
'

1 , , . . .

anders Di e Geis tlichen der ältesten christlichen Zeit eifern unaus gesetzt
.

gegen den Lärm den man im Volke erhob wenn sich Sonne o der Mond
, ,

verfinsterte um die Ungetüme zu vertreiben (


, vgl C as pari Ho mil de sacril .
, . ,
.

S 30
. Noch heute gi a ubt man in verschied enen Gegenden dass sich ,

bei der So nn en fin gte rn is e in Wolf oder Drache mit der So n ne ran fe ( Zfd Mytb

W
.
.

IV .

Spä tskaldische n U rspm n gs sind auch der Vater des Sommers Sväsu dr ( der ,

Milde) und des Win t ers Vi n dsva /r ( in dkalt V afpr 2 7 Sn E I


, , auch .
, . .

si e erscheinen unter den Ri ese n n am en ( Sn E I Ferner gehören hierher . .

Färöa uh der gefäh rlich schlägt und seine Frau N dl Nadei am Nadel
'

» : »

baum oder L a u/q I aub inse1 (Bugge Studien I


« » die Eltern Lo kis der
. «
,

.
,

wiederum mit der Ang röoda der Se haden bri n ga im ve rmählt war un d ab »

Brü der den l a str (l crßlrj und Hc/bltn di hatte '


° '

Mit dem Gö tt er und Hero enmythus verwachs en sind die Riesensagen von
dem F resse r E r ist der Sohn des Audz a ldi des Re ichtm
'

Pjan ,
» c . n walte r5 r
, ,

der in den Härb ardslj öd zum A\lva ldi gewo rden is t der Bruder des Ga ng und ,

I di
'

. Die Sn E ( I I 2 1 4 ) weiss von dem Re ichtu me des Vaters zu erzählen Als


. . .

der Vater sta rb teilten die Brüder das Erbe in der Wei se dass j eder der Reihe
, ,

nach einen Mund voll von dem Golde nahm Pj az i entführte später mit Loki s H ü l le .

die I d un wu rde aber bald darauf von den Asen getötet Seine Tochter
, .

will den Vater rächen erhält von den A sen Busse und wi rd die Gemah lin ,

des Nj r d Die Augen ihre s Vaters vers et z en die G ö tter als S t ern e an den
0
H immel Der grössere Teil des Mythus von I ja z i gehört der Dichtung vo n
.

W

.

I d un an Mit den Odin smythe n verknüpft sind die Mythen von St rng
.

und von H ra dm a r und seinen Söhnen ; mi t den T ho rsm e n di e von M M

W
'

yth .

Gezrr d I l mng mr u a Noch andere Ries en spielen be im e ltu n tergan ge eine


' °

o , . .

Rolle Reich wi e der Norden ist auch der germanis che Süden an Riesen
.

gestalten In der deutschen H elde n sage ers cheinen si e oft ( Grimm DRS’
. .
,

3 97 Allein in dem Umgang mit den Men s chen haben si e hier me h r


men schliche Natur erhalten vor allem fehlt ihnen die V e man dlun gsgabe ,
.

E s si nd Menschen von übe matü riic he r Grösse und Stärke denen nur hin ,

und wieder meh r Glieder zu gesch rieben werden als der Men sch bes itzt Und .

in gleicher Ges talt zeigen sie sich dann auch im Märchen in dem si e be ,

sonders oft als Mens chenfresser ges childert si nd .

Nordische Dichtu ng hat ihn en sogar ein Reich gegeben das ,

sich der Volksg laube hoch im Nordosten dachte Hier herrschen Könige über .

si e , hier weiden sie ihre grossen He rden die in der R egel Rin de rhertien ,

sind hier stellen si e ihre Wächter aus die dem Fremden den Ein tritt wehren
, ,
.

Neben den Gestalten der nordischen Mythologie die vom Kopf bis 2111 ,

Zehe Ri esen n atur zeigen gibt es noch ande re die ba ld als Riese bald , , ,
31 2 ) E mzs xn . s Rrssr mDER N O RD . D 1c rrru s o . D 1s AL T G ER MAN . G0r rsn . 83

als Go ttheit erschei nen Offenbar habe n dann Vermisch ungen und Über
tragungen s ta ttge funden die nur e ine genaue Verfolgung der G eschi chte der
,

m ythischen Ge stalt aufge klären kann Hierher gehören Wesen wie Lo b ) .

Ggfio n u a Da sie die nordische Dichtung aus der wi r sie ausschli esslich
. .
,

kennen unter di e Götter rechnet so ll e n si e unter di esen behandelt werden


, , .

DIE ALT GE R M AN I SC HE N GÖ TT E R .

550 die Riesen wie wir sie namentlich aus der no rdische n Dichtung
. Oh ,

kennen in ih rer Wurzel die Vertreter einer früheren Religion unse rer Vor
,

fahren gew esen sind läs st sich nicht bew eisen Jedenfalls sind sie in der
, .

erhaiten en Gestalt rei n nordis che Erzeugnisse der schaffen den Phantasie d ie ,

an die b eima tli ehe Scholle an kn üp So allge mein der Typus des Ri esen
auch bei allen germanischen Völkern ist so verschieden sind sie doch in ,

den ei nz e ln en G egen den ausgebildet Sicher ist dass schon in den ältes ten .
,

Quellen aus d enen wir ge rman ischen Glauben ken nen lernen W esen neben ihn e n
, ,

bestehen vor denen der Mensch mit Ehrfu rizbt aufblickt in de ren Gewal t er
, ,

sich be gibt di e er sich besonders durch Gebet und Opfer geneigt zu machen
,

bemüht Die Majestät des ge walti gen Himmels mit se in em leuchtenden Tages
.

ges tirn mag in graueste r Vorzei t den ersten Ansto ss zur Bildung ein es solchen
göttlichen Wes ens gegeben haben Aus ihrer Urheima t nahmen es die indo .

germ anischen Stämme mit in die neue Heimat ; hier finden wir es bei fast

W
al len Stämmen wieder bei den Indem als Dy aus bei den Griechen als Z ebg
, , ,

bei den Römern als j upiter bei den Germanen als Z i u T f r Mit dem Vor -

rücken der Stämme hat sich der alte Gehalt se ines a en s zuweil en geändert
, .

Th3 tigkei te n aus denen besonders se ine Machtftflle sp rach haben Ve ran
, ,

lassu n g zu r Bildun g neuer Go ttheiten gegeben Von Haus aus waren alle Gott .

hei ten N atu rgo tthei ten nahmen aber mit w achsen der Bild un g und Gesi t tung
einen ethis ch en Gehalt an und wurden die Bringer und T räger der Kultur .

In ihrer Anwesen heit wurde das R e cht ges pro chen mit ih rer H ülfe wurden
alle Unternehmungen begonn en ihnen zu Ehren vereinte sie h der Gauve rban d
,

zu ge mein samem Opfer unter Führung eines Pri es te rs oder ei ner Pri es terin
Als ei nzi gen gem e insam
.

en Namen für die so entstandenen höheren W es en

W
haben alle germanischen Sprachen das Wort Go tt ( got g uß ahd ge l alts

W
» z .
, .
, .

M altn M gud) Über die Bedeutung des Wortes ist viel ges tritten wor
, . .

den ( vgl Schade Altd . tb I s1e is t n o ch nicht genügend aufgeklärt


. . . .

Kluge ( tb ‘ 1 4 3 ) b ringt es zusammen mit der sk Wurzel M Götter . »

B rugm
.

an wi em und deutet es das anz urufende Wesen dagegen e r

W
ann » s

klärt es als das gefü rchtete gescheute Wesen un d bringt es mit altin d
.

W
» «
, .

güord; zus ammen zu dem sich aueh griech t9eoc lat deu: geselle (
, Ber der .
, . .

Kg] sach Gese llscb der isse nscb XLI S 4 1 Unter den göttl ichen

W
. . .

die bei allen germ anischen Stämmen erscheinen lassen sich d rei män n
. . .

esen , ,

liche und ein weibliches m i t Bestimmtheit nachweisen Nebe n dem leuchten den .

Him melsgo tte ” wa s findet sich eine W ind und Totengottheit öda n az un d ein
Gott des Gewitte rs * I 7m n a raz Von diesen ist bei allen germanis chen Vö lkern .

W
Ti waz zum Krieg3 go tte geworden und nur hier und da eri nnern Mythen

W

an seine al te M achtfü lle Als er diese e in büsste scheinen sich Ges talten .
,

ie Frey r und B a ldr von ihm abgezweigt zu haben während anderen Orts ,

öda n an sei ne Stelle getreten und zum Him melsgo tte geworden ist .

Ausser diesen männlichen Go ttheiten ken nen alle germanischen Stämme eine
weibliche : die
M a die Geliebte das We ib schle chthim Sie mag von
'

»
, .


( ) 3 14 DE R H 1 11 11 13 15 00 1 1 ' '
.

Himmels und Tagesgo ttheit zu erkennen gib t Diese Para llele ist j ü ngst von
» .

Brem er wieder angegri ffen worden (I dg Fo rsch I I I 3 0 1 allein Bremer . . .

hat nur gez ei gt was schon vor ihm fes ts tand dass wir ein germ 7 i was an
, , .
*

mse12 en haben ein Wort dessen S tamm wie Bremer selbs t ein räumt z ur Wurzel

W
, , , ,

di e gehört ( vgl auch Köge l Gesch der deutschen Lit 8


. Der helle Tages
, . . .

hi1n m el hat zu dies en Mythe n ge bilde n Veranlassun g gegeben und da wir das ,

ort von glei cher W urzel bei den verschi edenen in do ge rma n iscbe n Stämm e n als
eine persön lich aufge fasste höhere Got t hei t finden so ist der Schluss be rech tigt , ,

das es eine solche be reits vor der Völkertrenn un g war Wenn sich dies e .

aber in den ältes ten Veden und vor allem bei den Gri echen als obe rste

W
Go tthei t erhalten hatte und wenn sie si e h als solche auch bei den Germanen
,

noch in hi s torischer Zeit ze igt so folgt da raus da ss sie diese Stelle aller , ,

ahrsche in lie bkei t nach in der in do gern m n iscbe n Periode ei nn ahm Z u ähn .

lichen festen Sc l1lüsse n sin d wi r bei ke iner an deren Gotthei t berechtigt un d ,

deshalb ha t eine Gla ube nsgese hie hte germanischer Vö lker von diese r Gottheit
auszugehen : jene Parallele is t in dieser der erste his torische Anhaltspunkt Di ese

W
.

Gottheit finden wir bei fas t allen germanischen S t ämmen bei dem einen unter ,

dem alten Namen bei anderen un t er einem aus einem Epi t he ton ents tandenen
, .

ohl wa r bei den meis ten Stämmen die al t e Herrschaft des Got tes über den
Himmel in den Hin te rgrun d gedrängt ; infolge der Beschäf t igun g mit dem Krieg war
er z umKri egsgo tte geworden die anderen Beziehungen treten im H inbli ck auf ,

dies e mehr zurück So erklä rt es sich dass ihn die lateinisch schrei benden

W
.
,

Schri fts t eller mit Ala n griechisch schreibende mit l lgq g wiede rgeben
, Dass ‘
/
‚ .

dies in Wirklichkeit der al t e 7 7w0 2 ist lehrt vor allem der Name des dritte n *
,

ochentages : alle Völker am Rheine in Obe rdeutschland in Norddeutsch , ,

land Sach se n dem skan din a1 i schen No rden geben nach ih m den römi
, ,

schen die: xi l a rlis wieder ( Myth I 1 0 2 f II I 4 5 Noch im spä t en . . .


, .

Mi ttelal ter überse tzt ein I sländer i u lem plo fifa rhln mit (Ann » .

nord Oldk 1 84 8 . A ber auch als Kri egsgot t behält er noch lan ge die
. .

obers te Rolle I m ba ta vische n Aufsta n de nennt der A bgesandte der T e n cte re r


.

den oberste n Go tt der Ger m a nen prampuus dco mm Al a n (Tac bist IV in


'

. . .

der germanischen Trias auf rö m ischen V o ti vste in en s t eht er fas t stets an der
Spi tz e ( Z an ge m e is ter Heidelberger ]ahrb V ,
Die Goten bringen ihm . .
,

als dem höchs ten C e tte dem pra c m li be/lo ru m Menschenopfer ( ]ord Get

W
. .
, ,

Dasselbe thun die Her m unduren im K riege mi t den C hatten ( Ann

W
c. .

XIII F ri esen in den bri tischen Leg ionen errich t en ihm a ls dem Ala n
.

77 ngrus Altär e ( H ü bner es td Z I Ge se l l ll 1 20 Die Sch waben


°

n , . . . n .

heissen n ach ihm Zi uve re b re r ( nach einer esmb run n e r Glosse vgl .

Anz I d A XI X 3 gegen La istn e r Ge rmV ölk e rname n S 2 ff wo Gra n a n


'

. . . . .
, . . .
,

als Schreibfehler fii r Reci uva ri Bewohner der Ri ess aufgefasst ist) Von » « .

den Skan dina viern weiss Procopius der im allgemein en gu t unterrichtet war , ,

zu erz ählen dass sie dem 14 91ß der ihr 1966; p éyzo ro ; gewesen se i Men
,
’ '

, ,

schen o fe r gebracht hä tten Got I I


(b i)

W
p e . . .

Diese Gottheit stand in den ers t en jahrhun derten un serer Zei trechnun g
noch be i fast allen german is chen S t ämmen im Mi tt elpunkte de s Kultes Sie .

wurde aus diesem erst verdrängt a ls öda n Mercuri us im unteren Rhe in gebie te ,
-

durch die Berüh rung der Germanen mit Galliern und Rö m e mder Träger einer

höheren Kultur wurde mit der er rheinaufwärts und das Seeges tade entlang ,

seinen Sieges lauf ü be r viele germa nisc he Stäm me nahm .

I m 2 Kapitel der Germania berich t et Taci t us wohl in Anlehnung an


.
,

Plin ius H is t nat IV 59


( 9 da ss die Ger m anen nach den Söhnen des
Mam ms sich in drei grosse Stammverbän de geteilt hät t en : in die I n gvaao n €ß
. . .
X I M1rrrro ro o rs
. . .

am M eere die He n n in o n es im mittleren Deutschland die I stmao n es in dem


,

übrigen Teile Germaniens Nach Müllen ho ff s V o rgan ge (Schm


,

i dts Zsch VIII )



. .

ist man gewohn t in di esen V ölkerbü n dn issen alte Kultve rbän de Amphi
, ,

k ty o n ien zu finden
, Aus dem ganzen Zusam . menhange in dem sich die ,

Stelle bei Tacitus findet scheint dies un streitig he rvo rzugehen de n n wenn
, ,

sich mehrere Stämme als Nachkommen ei n und desselben Gottes be ze ich


neten so müssen si e diesen gemei nsam verehrt haben [V gl jetzt dagegen
, . .

Kossinna Idg Fo rsch VI I 2 76 111 der in jen en d rei Be zeichnun gen Namen
, . .
, ,

hervorragender germ an ischer Völkerschaften findet ] Allein die bei Ta .

ci tus folgenden Worte ( 9m da m a l i n Iiccn l ia vetm /a hs phra dm o d a: phm


' ' '

s
, ,

ue ge n l ß a
ppellal io n er M a n or Ga m6n var Sue bos Va n dilrlor affin n a nl) sch e inen
°

g , , , , .

zugleich zu zeigen dass die al ten Kultverbän de damal s be rei ts gelöst und
,

neue an ihre Stelle getreten w aren Welche A usdehnun g die ein z elnen Ver .

bände gehabt und welche Stämme ihnen angehört haben wird sich eben so ,

schwer feststellen lassen wie der N ame oder Beiname des Gottes der im
, ,

Mittelpunkt ihres Kultes stand Mit grosser Wah rs cheinlichkeit nen nt M ü l len .

hoff ( ZfdA XX I I I 1 2 i i ) die Ahn herrn der drei Stämme I ng va r


. . .
*
,

*
I slvaz un d deu tet I ngvaz als den Gekommenem E rm
, e naz als den Er »
,
»

haben en I stvaz als den V e re hrun gswurdige m Nun wisse n wir dass die
«
,
» .
,

E rm in o n es Z i uvereh re r waren wi r wisse n dass "I ngva z sich m i t dem nor

W
, ,

dischen F rey deck t dieser aber aller Wahrschei nlichkei t nach wei ter ni chts
,

als eine Beze ichn un g des alten * 7 7wa z ist wir können endli ch durch n ich ts ,

beweisen dass die Ist vae ones besonders den ödan verehrt hätten ; a uch
,

weiss man se inen Namen I rtva z ni cht mit seinem Wesen zu verein en Viel . .

mehr scheinen alle N amen Epitheta des alten Hi mme ls und Sonn engottes
gewese n zu sein so schwer es auch hält diese selbs t allseitig befri e digend
, ,

zu deuten Man hat bei I ngva z an die Wur z el 1ig/1 begehen erfle hem
. »
,

( dA XXX III
Z f . bei I rtvaz an a ll: brenn en leuchten (
. Scherer Sybels »
,
:
,

B is t Z sc h N F I 1 60 ) od er an den Stamm 1 ri glän z en le u chten ( Kögfl


. . . . . . » e ,
,

An z I d A X I X 9) gedacht während ande rerseits La is tn e r in den I :!


. . . . .
,

va:o n cs die Echten die Vollblütigen in den I ngmco n es die Einheimischem


»
,
«
,
»

findet und in dem Schutz ve rban de auf dem Boden der Sippe nicht aber im ,

Kultve rban de die Qu elle der Namen sucht ( Ge m V ölkern am en S 4 1 . .

Ein ans chauliches Bild von der Verehrung dieses alten H immel s und
Sonnengottes gibt un s Tacitus ( Ge m wo er von den Se m n o n en dem .
,

vornehmsten Sta mme der Suchen berichtet der vor den germ anischen ,

Stämmen durch das Alter seiner Religion geadelt war In hei ligem Walde . ,

dessen Hüter die Se mn o n e n si nd ve re inen sich zu festgesetzter Zei t die ,

Am p h ik ty o n en und beginnen die hohe F es tlichkeit mit Me n s chenopfer C c .

fesselt n ur betreten si e den Hai n und wer in ihm strauchelt muss sich hin , ,

aus wal z en und darf ni cht in ihm aufstehen Noch in christlicher Zeit wer .

den die Schwaben Cyuuari genannt und die C ivitas Augu ste n sis erhielt ,

nach diesem Gotte den Namen Ciesburc ( Z i dA VII I No rdwes t lich . .

von den Semn o n en sassen die Sa chsen als Z iuvere hre r Die I rminsäulen .

mögen ihmgeweiht gewesen sein (Vilmar Al t ert imB ei 62 Eine solche ,


. .

errichteten die Sachsen bei Sc heidun gen nach ih rem Siege ti ber die Thüringer
nach O sten gerich tet dem Mars gew eiht wie Widukind (I 1 2 ) berich tet ;
, , .

in j ene mzeigt sich e i n Nachklang an den alten H immel sgot t in diesem seine ,

Verehrung als Kriegsgott I mGebiete der Sach sen z erstörte Karl der Grosse .

unweit der E resburg eine I n n insä ule ein altes Heiligtu m an geweih ter Stätte ,

Auf ein Gemisch heidnischer und chri stlicher An schauung mag zurückgehen ,

wenn im Hildebran dsliede der Vater beim I n mngol ve rsichert dass er gegen
'

,
(
3 1 6) DER H 1u n sr sc o r r .

s einen Willen in den Kampf gehe ( V 3 1 vgl Co snn T 1) dscl1 r v n d] Taal en . . .


, . . .

Le ttet h X I . E r E u r nan n t en ihn die sächsis chen Stämme ein Bei


.
, ,

wort das wir auch bei den Bayern finden E s ist wahrs chei nlich verwandt
m
, .

it ved a ry d z uge tha n freundlich einem beliebten Beiworte der Götter

W
. .
, ,

Dass in diesem E r der alte T i waz steckt lehrt die bai e risc he Bez eichn ung d es .

Diensta g als E restag Die angel säch sis che R une Y wird ferner so wohl mit
.

car als auch m i t fi r glossi ert ( Grimm Ü ber deutsche Run en Taf I II .
, , . .

Vielleicht noch al te V o lkse rin n e ru ng hat den Überarbeiter der Co rvei e1 An ‘

nalen veran lass t in der E re sb urg in ers ter Li nie ein dem Ares d i dem
, . .

domi nator do min an ti um geweihtes Hei l igtum zu erblicken wie solche noch

W
» «
,

zu Leibni tz Zeiten unbewuss t m der Be z eichnung I rm mcrwageu fti r den grossen


Bären Iortgelebt haben mag (Myth I Später wurde der Gott bei den . .

Sachsen durch ödan verdrängt ; in de rn sächsischen T a ufge löbnis ni mmt er


als Sax n o t erst die dritte Stelle ein
(MSB
Wir fi nden aber auch weiter nord und wes twärts Überres te von der ein
stigen Bedeutu n g des 7 i wa z In den N 1ede rlan de n z B widmete ein ger ‘

man isch er Centurio der 2 0 Legion unter Claudius dem Al a n Ha la ma rcüzs


. . .

.
,

in dess en Bei wort von Grie n be rger den män n e rfällen de n 2 i wa z findet ( ZfdA
'

XXX VI I einen Stein der noch heute erh al ten ist (


. Bramba ch Co rp , , .

I nscr Rhen No
. Auf den römischen V o ti vste in en die die nieder
. .
,

rhein ischen Reiter un d besonders die Bataver ihren heimischen Göttern


setzt en nimmt er fas t durchweg die erst e Stelle ein (
, Zan ge meiste r Neue ,

Heidelbe rger ] ahrb V 4 6 Von be sonderer Wich tigkeit für die Ver
. .

ehrung d es altgermanischen Yi ma s ist jener Altar der am Had rian swall ge ,

fun den worden ist Ihn setzten freie Germanen aus T wen the di e im cuneus
.
,

Frisio ru m standen ihrem hei mischen Gotte M a rti 7 7n ngro un d den beiden
'

Alaisiage n Rede und E rmm Viel ist über das Beiwort dieses Gottes un d
'

i lcnc .

seine Begleiterinnen geschrieben worden o hne dass man jedoch zu einem all ,

seitig be i rie dige n den Resultate gelangt ist Man hat ihn bald als Gott der Vo l ks .

versammlung ( Scherer B e ffe ry ) bald als Ge richtsgo tt (Weinhold ) bald als


, , ,

einfachen Schutzgott der Reite rab teilun g (H irs chfeld Kaufi man n ) bald als , ,

Himmels und Wettergott ( Siehs) aufgefasst Schwe dich we rden j ene Reiter
am Had rianswalle dem Go tt e erst in der Fremde den Beinamen gegeben
haben vielmehr kannten sie diesen wohl aus ihrer Heimat Und da wir
, .

wissen dass sich die Friesen jederz eit durch ausgeprägte n Rechtsinn hervor
,

geth n haben so mag er in der H ei mat die höch ste Go ttheit gewesen sein

W
a , ,

die m der Th ingversammlung das Recht schi rmte und un ter deren Sc hutze

W W
m zu gemeinsamer Bera t ung zusammentrat (Über den Mars T hi ngsus

W
an .

vgl Hübner es td Zse h l l l 1 2 0 i f 2 8 7 f1 ; Sch erer SE der B e d Akad 1 8 8 4

W
. . . .
, . .
, . . .

S 57 1 ff ;
. Pleyte Mededee l d kon Aka d van
. . ettensch I I I 2
,
1 1 0 ii ; . . . . . .
, .

Möller estd , Zsch V 3 2 1 ii ; Ho fio ry E ddastu dien 1 4 5 II ; We inhold


. . . .
, .
,

ZfdPhil XX L 1 ii ; Hirschfeld
. estd Z sch 1 8 89 S 1 9 ; j
. ahel Z fdPhil XX I I , . .
, .
‚ . .

7 ff ; Ka uttm ann PBB X VI 2 0 0 114 Siebs Z fd Phil XX I V 4 3 3 Mehr


’ ‘

25 .
, . .
, . .

als in Deutsch la nd wissen nordi sche Quellen von der ursprüngli chen B ed e u
tung dieses Gottes zu erzählen Nur volls tändige Verkennung des T jrmythns .

kann den treuen Genossen Thors bei der Kesse lho lun g vom späteren Kriegs
gotte trennen und in ihm einen Riesen erb l icken wollen Hier erschein t e r ein .
,

Sohn des Me e rriese n Hymir der 1mfernen Os ten wohnt jense its der Elivagar : , ,

ein mythis ches B ild der aus dem Meere e m o rstei mde n Tag eshelle
p g (I bm)
Ferner schildern die nordischen Quellen den T ) 1 einhändig wie Ö din n sei n '

, ,

Nachfolger a ls H immel sgott einäugig ist Den andern Arm verlor er bei der , .

Fesselung des Femiswo lfes dem er allein seine Rechte in den Ra chen zu legen ,
X I M YTHO L OGI E
. .

wagt e als ihn die Gö tter banden Überhaupt zeigt er sich im Mythus von
, .

der Fesselung des Fe rn iswo lfes noch durchweg als licl1te r H immels oder
T agesgo tt ( Wilkens Zfd Phil XX VI II 1 97 ii 3 13 , Mit sein er F ran gebuhl t
. . .
,

zu haben rühmt sich Loki was er auch mit Odins Gattin ge than haben wilL ,

Daneben aber erschei nt auch im Norden 7} ‘r als Kriegsgott Der d ri tte T ag .

der Woche ist überall hier nach ihm benannt auf das i 75% äoß wi es ich

W
s «
,

schon hi n E r hei ss t weiter der vigago d der Go tt der K amp te


. herrscht » e
,

über den Sieg und Ska lde n schon der ältesten Zeit nennen angesehene
,

Fürsten seine Sprössl inge E r ist e s j a aller alu schein liehk eit nach auch
.

gew esen den Pro copius als den 62 67 pé ycaro v bez eichnete (
,
bell Got II . . .

Als später Ö di n n zur Herrschaf t gel angt ist und die Götter m e hr oder weniger
mit ihm in Zusammenhan g gebracht we rden erscheint 7} 7r als sein Sohn ; ,

sein alter Gla nz is t vergess en und auch als Kriegs gott spielt Tyr jet zt nur r

e ine ganz unte rgeordnete Rolle Nur als F reyr lebt er noch im al t en G lanze .

besonders im U psalaer und T hro n dhei me r Kultverban de fo rt .

Der Übe rgan g des alten Himmeßgo ttes zum Kriegsgo tte muss erfolgt sein ,

als der Kri eg für un sere Vorfah ren das ei gentl iche Le benselemen t geworden

war Damals wu rde auch das Schwert des Gottes Waffe mit der er seinen
.
,

s teten Gegner die Fin sterni s besiegt e Finden wir doch bei fas t allen ge r
manischen Vö l kern di es es in eng3 1er Verbin dung mit dem T i waz —
.
, ,
"
Mars Di e .

Sage von dem H irten der das Schwert des Mars fand und dem A t tila ü ber ,

brachte ( ord A usg Momm sen S 1 0 5 womit die er dann die Wel t erobert e
] . . s .
,

kann nur eine gotische sein ; die Quaden brachten dem Schw e rte gö t tliche

W
Vereh rung ( Am m Marc X VI I rn i t dem Schwerte bahnte sich der
. . .

Th üringer Himmelshero e Iri ng den Weg durch die Feinde und schuf da
durch die M ilch strasse ( idu k I nach dern sah: ihres Sahsn öt ( d i
. . . .

Tiu M a rs MSD 51 ) nannte sich das Vo l k der Sach sen ; das Schwert das von
-
,

selbst kämpft un d ihm ein s t den Untergan g bringt besitzt Freyr ( Ski rn , .

dasselbe muss Ho the rus gewinnen um den lichten Balde rus zu bekämpfen ,

(Sa x Gr I S 1 1 4
. . Und wenn Heimdal ls Schwert sei n H aupt heisst
. .
,

das ihm den Tod brin gt ( Sn E I so liegt derselbe al te Mythus z u . .

gn m de : das Schwert kann nichts anderes a ls die leuchtende Sonne sein ; mit
ihm bes iegt der H immel sgott die Mächte der Fin sternis aber es bringt ihm ,

auch selbst den Tod sobald es in die Gewalt jen er Mächte gel angt ist Wir
, .

haben al so in all diesen Mythen Überreste eines alten T agesmythus zu dem ,

wir bei Ö din weitere Parallelen fi nden we rden .

552 D e r n o r d i s c h e H e i m d a l l r Schon d u rch seinen Namen gi bt


. .

sich der nordische H e i m d a l l r als ein lichter H immelsgott zu erkennen ,

mag man diesen mit B ugge als den ü ber di e Welt Glän z enden erkl ären » «

( Eddal S 68 ) oder mit Köge l als den H e llle u ehte n de m (


. . I dg Fors ch V » . . .

Liegt doch auch in dem femin inen M a r d oll einer dichteri schen Be z ei chnung ,

der himmli schen F reyj a


(z B Sn E I 1 1 4 u derselbe Sinn Wir ken nen
. . . . . .

den N amen Heimdall nur a us i sländisch norwegis chen Be richten ; nirgen ds -

findet sich son st e in e Spur dessel ben E r is t ein Gebilde der norwegisch .

is ländischen Ska lde n eine dichteris che Hyposta se des alten Himmeb go ttes
,
.

E r stellt diesen nur von einer Sei te dar E r ist das am Ho ri zonte sich zei .

gen de Tageslicht der Gott dem überall die Frühe der Anfang an gehört
,
»
, , ,

wie ihn schon Uhland ( Sehr VI 1 4 ) tre ftlieh gedeutet hat Am Hori zon te
'

. . .

steigt er aus dem Meere und ü ber die F el sen em por Ihn gebaren ne n n Schwe

W
.

stern ri es ische ] un gtra u e n des Meere s und der Berge ( H 1 1 dl


'

(S nE I . .
) .

35 . im A n fang der Zeiten am Sa ume der E rde ; er ward gross ge zo g en

d ure h die geheimen Mächte der drei eltbru nn en ( Hyn dl 3 8 Rydberg Myth . .

.
( 8)
3 1 D ER ALT GE R M AN 1SC H E Hr msrsrs c o r r H E I M D A LLR
. .

Undersö k I A uf den Gipfeln der Be rge die den H immel zu berühren


. .
,

scheinen , ze igt si ch sein golden er Schim mer daher sin d die in ,

Norwegen die ste il ü be r dem Meeres ufer si ch erhebenden Berge sein ,

haltso rt ( Grim m Hier häl t er Wacht der weises te der Gö tter ( P rim ,
» c a

de r Zukunft kundig wie die Van ca Sei ne Zähne sind von Gold da ,

her heisst er Gollrn ta n m; golden sind die Stirnhaare seines Rosse s Golllopp
' '

( S n E I . A lltitg ich bezieht er diese Wacht (


l
. Hrafn g die Wacht .

zum Schutze der Gö tter vor einem Ein fall der Ries en Lo k 4 8 Gri m
( n 13 . . . .

Sn E I . Diese ist so recht no rdischem j


. a altgermanischem Vors tellungs ,

k reise en tsprossen : er wacht wie H agen im Hun n e n lan de ( N L Au5g Za m ck e . .


,

2 79 ,
wi e der Wart in Hrödgärs Halle ( B éo w wie Hallvardr in der .

Fri dbj öissaga ( Pas II J a wie letzterem wi rd ihm auch das Horn
. .
ge
reicht (Grimn Als solcher Wächter ist nun H eimdallr der vo rz üglichste aller
.

Wächter : er bedarf weniger Schlaf als ein Vogel er sieht Tag und Nacht

W
,

gleich gut und gleich weit er hört das Gras wach se n un d die Wolle auf den

W
,

Schafen (Sn E I Als solcher bes itzt er auch des laut schallen de Gj
. . a/la r
bo rn durch das er ei ns t die Götter z u m grossen e ltkam ruft
,
pfe
(V sp .

sons t gebo rgen unter dem heiligen e lte n baum e (V sp Sei n natürlicher .

Gegner is t Loki der Bes chliess e n der alles en digen de Gott (Uhla nd Se hr
»
, .

VI 1 4 Müllen ho ff ZidA XXX


. . Mit ihm hat eins t Heimdallr den letz ten . .

Kampf zu bestehen ( Sn E I wie er auch mit ihm allabendlich am Singastein . .

in Ro b be n gestalt um das köstliche Bris in ga men der H immelsgöttin ri ngt ( Sn E .

I 2 66
. das er am Morgen derselben zurückbri ngt Wir haben in diesem
. .

alten T a gesmythus der im Norden ziemlich verbreitet war und noch im 9 , .

ahrh Stoff z u kün stlerischer Da rstellung bot PB B VI I 4 1 9 ein Gegen


] .
(
stü ck zum Baldr V ali m
. .

ythus
-
.

In seiner T hatigkeit als der alles erweckende un d infolgedessen sch affende


Go tt is t aber auch Hei mdallr der G rü nder der men schlichen Ordnung und der
verschiedenen Stände geworden : h öhere und niedere Söhne Heimdal ls spricht » «

die Vol va die Men schen an ( V sp und nach der Rigsbula z eugte Heimdallr .

unter dem Namen Rigr die Stände der Knechte freien Männer Ja de In dies em , , .

Gedichte haben wir einen der jüngsten My t hen vor u ns der in der \V i ki nger ,

zeit und wohl erst im späteren Teile ders el ben entstanden ist Denn schon .

der Name Rig r ist n ichts anderes als das iri sche Wort ri der König (cas ,
» « .

o bli
q r ig ) . Unter den ma.n nig fachen Deutungen die Heimdallr in neuerer ,

Zeit erfahren hat i t eine der beliebtes ten ihn als Gott des Regen bogens
,
s
,

aufzufass en wei l di e Sn E die Hi minbj org am Kop i e dies er Hirn me hbrück e liegen
, .

läss t (Sn E I I . I m Hinblick auf dies en Bericht ist auch das Wort
.

Ha m da llr als H im
'

melsbo ge m gedeutet worden (He llq


» u ist Ark n ti l VII , . . . .

Di es er gan z junge wohl nur durch spätere Kombina tion entstandene ,

Zug lässt sich weder aus den al ten Quellen erhärten noch begrü nden .

53 F rey r Nj .
o rd r Se i nem ganzen Wes en nach als eine Lich tgottheit
-
.

erscheint ferner der nordis che F r e y r Dies er is t nach den Quellen nicht von .

Nj o r d zu tren nen wie er auch fas t durchweg als dessen So hn aufgefas st ,

wird Tacitus Germ 40 berichtet dass sieben Völkerschaften wohl a uf der


. .
, ,

Insel Seeland an hei l iger Stätte (Much FEB X VII 1 95II ; A Koe k Sv
, , . . . .
, .

Hist T idskr 1 895 S 1 63 ) die N e r t h u s verehrten die er infolge der Ähn


. . . .
,

lichke it des äusseren Kultus rn it der rö m i s chen Terra ma ter wie dergibt Z u » « .

bestimmter Zeit des jahres erscheint die Gottheit in ihrem He iligtu me einem ,

geweihten Haine ; der Pri ester empfängt sie und fährt sie dann in einem u mhti llten
Wagen der von Rüben ge zogen wird umher bis sie an dem U mz uge genug
, , ,

hat worauf er si e ihrem He iligtu m


, e zurückgibt nachdem zu vor noch Göttin , ,
90 XI . Mm o ro e rs . .
3 1 9)
(
Ge wand un d Wagen in ge heirn e mSee geba det und jener daselbst die bei der
Fe ie rlichk e it beteili gten Sklaven zum Opfer gebracht worden si nd Während .

jener Tage ruhen die Waffen ü berall herrscht ti efer Friede und alles feiert in ,

froher Fes tlichkeit Fas t ganz derselbe Vorgan g wird uns aus dem 1 0 jahrh
. . .

in der gro 3 3 e n Ö lafs saga T ryggvaso n ar erzählt ( Ftb I 3 3 7 Nach di eser


führt eine ) unge Pri esterin auf ein emWagen das Bild des Frey von Altuppsala
. .

dem gemeinsamen H eiligtume der Schweden zur Spätwin te rz ei t durch die


,

Gaue der Amphiktyo n en Überall wohi n das Götterbild kommt wi rd die Gott
.
, ,

heit freudig empfan gen und Opferschmäuse ges chehen ihr zu Ehren Menschen .

0 p i er sind in diesem wie in jenem Falle mit der Feierlichkeit verbun den .

Hier findet sich also für die T a ci teische Nerthus der nordische F reyr Eine .

Nerthus kenn t der Norden n icht wohl aber einen Nj ord der sich sprachlich , ,

mit dies er deckt Derselbe steht aber nach den isländi schen Quellen im
.

e ngs ten Z us am me n han ge mit Frey : dies er ist sein Sohn beide sind V an en , ,

beide spenden Reict und Glück ( F ri ede und Fruchtbar

W
Sn E I 92 . . .

heit ( Yn gl S 1 0
. . Aus den Vergleichen geht ein enger Zusamme n han g
.

zwischen Nerthus Nj ord Frey hervor I st dann wei ter unter der N e rthusinsel
- -
.

Seeland zu verstehen so fällt in die agschale dass n ach Saxo Hadin gus der
, , ,

K ö nig der Dänen in seinem Lande der Sage nach das Freyso pfe r ei ngeführt
,

habe ( Sam cd Müller I


, . un d dass der Fre ysku lt in Uppsala erst von
.

hier aus ei ngedru ngen se i ( ebd I N un erscheint aber von gleichem Wort . .

s tamme neben Frey seine Schw ester Freyja Bei de sind Kinder des N .

und seiner Schwes ter ( Loks Obgleich letztere ni rgen ds genannt wi rd


.
,

kann es doch nach dem eben ausgefü hrten keine an dere gewesen sein als
die Nerthus die Tacitus erwähnt E s ist schwierig die einzelnen Gö tterge
, . ,

sta lten aus dies en Götterpaaren klar he ra usz usc httle n und sie in ihrer Grund

idee und ihrer historis chen Entwicklung zu verstehen Amk lars ten tritt uns .

noch F reyr entgegen der offenbar ein leuchtender Himmelsgott war aus
, ,

welcher Stellun g ihn jüngere Fors chun g ohne Grund zu verdrängen sucht .

In allen germanischen Sprachen fin det sich das Appellativum mi t dem ,

s ich Freyr deckt in der Bedeu tung He rr (


, go t ahd frä ags » c: . .
, .

Die äl te sten chri stlichen Dichter gebrauchen dies Wort als ständi ge Anrede
an Oh das selbe mit un serem fro h ( ahd /rö gnädig .
, ,

hold ) zusammenhä ngt lässt sich sprachlich ni cht unums tösslich beweisen
, .

Aber se lbst wenn wir in /1 15ein ganz anderes Wort hätten ( Z idA XXX II . .

läss t sich der nordische Freyr aus ges chichtlichen Erwägungen nicht von
got fra nja He rr trennen Der Name Frey r ist von Haus aus ein Epi theton
. » « .
,

und dies muss wenn wir es auf heidnische Zeiten übertragen dem h öchsten
, ,

Go tte gegolten haben Dieser aber war kein anderer als T i waz Oh nun
. .

T i wa z un t er dem Bei namen Fro oder Fmi auch von an de re n germani ‘

schen Stä mmen verehrt worden ist lässt sich schwer entscheiden Der ahd , . .

Name Frözw n ags Fred win dan Framn as ( Sam) der dem nordischen Frg ar
' '

, .
, .
,

r i n r = Sigu rd r (Sigk I I I 2 4 ) entspri cht scheint dafür zu sp re chen


. .
, .

Sicher wi ss en wir nur dass Freyr in den le tzten Jahrhunderten des ,

Heidentums in den fru chtbaren Gefilden von Altuppsala den Mi ttelpunkt des
Kultes bildete (Ftb I 3 3 7 ii Adam von Brem IV . . Ebenso ga b es .
, . .

eine Amphiktyoni e T hro n dhe imer Gaue (Ftb I 40 0 die ihn verehrte . . .

Hier wurden ihm heilige Rosse gehalten ( S Von hier aus nahmen dann .

auch Norweger wie der junge Hra fn ke ll ihre Vorliebe für di esen Gott mi t
, ,

hin über nach I sland .

Allein wir gewi nn en fti r Frey leicht weiteren Boden E r steht offenbar .

im engs te n Z usammenhan ge rn i t dem I ng von dem sich die I nn o n en die , ,


3 20 )
( F REYK . NJ QRB R .

Nerthusverehrer, ablei te ten und führt sonach auch durch di esen wieder auf ,

Ti waz In den norwegisch is ländischen Quellen treffen wir ihn wiederholt als
.
-

Yn gls K 1 2 ; Heim I ng u na 1fl qr ( Lo k 4 3 OH
'

I ggvärey r ( skr S 1 5
.
7 u
. . . . . . .

I ug u na r frqr steht für I ngw n a dg rey r der Go tt der Frucht


'

1 853 S . .
’ >

barkei t bei den I ngvin en ( A Koek SV B is t T idsk r 1 89 5 « Fern er .


, . . . .

heissen die schwedischen Könige die von Frey ihre Herkunft ableiten (Yn gs , .

K Yng hnga r Wir sehen hier den engs ten Zusammen hang zwi schen I ng
'

. .

oder Yugi r und Frey weshalb schon Ö fter die Parallele I ng = e angesetzt
'

we rden ist ( z B ten Brink . Grundriss I I 1 S 53 2


.
‘ Nun ist aber nach
, . .

demBerichte Saxos ( I 1 2 0 ) der Fre ysknlt ers t in Uppsala eingeführt (


. vgl auch .

A Olri k Kild ti l Sakses Oldhist I 64) und zw ar aller Wah rschei nlichkeit n ach
.
, . . . .

aus Schonen wo in alter Zeit die Ostdätn en die E östden e des B eowulf ih ren
, , ,

Sitz hatten Auch diese erscheinen im B eowulf als I ngan ue (


'

. v 1 0 45 . .

als Vereh rer des Ing Nach dem ags Run en li ede (Kluge Ags Les eb
. .
, . .

XXXL 67 ff ) war di eser I n g zuerst bei den Ostd8 n e n verehrt worden ehe
.
,

er nach Osten weiter zog Für die Verehrung der Ing Frey in Schonen .
-

spri cht wei ter die Sage von Scefing ( ßéo w 3 von jenem Knaben .
,

sm
.

der auf einer Garbe ( iü zu den Dänen kam und daher Seeli n g (Sohn »

der Sceäf ) hiess ( « Möller Altengl V o lkse p S 4 3 denn nach Koo ks schönem
,
. . .

Nachweise ( a a steht di ese Sage aufs engste im Z usam


. . men han ge mit der
Wanderun g des Nerthus und Freykultes des K u ltes der Gotthei ten der ,

Fru chtbarkeit Mit Schonen aber betre t en wir das Ge biet der Dän en und
.

dami t z ugleich auch das der N e rthusvölk er wenn diese auf dem fruchtbaren ,

Seelan d den Mittelpunkt ihres Kul t es gehabt haben F reyr ist demna ch eine .

besondere Bezeichn un g für Ing in diesem aber haben wir das män nliche ,

Ge gens tück zur Nerthus wir ha be n in ihm den alten H immelsgott dessen , ,

Kult ü be r Schonen nae h Altu ppsala gekommen ist .

In den späteren Quellen namentli ch den norwegisch en trat dann ei ne , ,

Ve rmischun g des alten Yn gvi Freykultes mit dem jün geren Ö din kulte e in Da -
.

zu hatte man ve rgessen dass Yn gvi und Freyr einst id en tisch gewesen wa ren , .

So ers chei nt Yn gvi geradeso wie Freyr ( Sn E I 554 Flj ötsd h meiri 1 2 0 ) . . . .

als O d i n s So hn ( Sn E I Fü r die T ha tsae he dass Yn gvifreyr von Odin ver


. .
,

drängt wurde sp ri cht dass Yn gvifreyr und O d inn fü r ein und dasselbe Ereignis
, ,

in den Quellen auft re t en In der Haustlon g Pj öd ölfs sind die Götter noch
.

vo m Ge schlechte Yn vifre s Sn E on st ers cheinen sie fas t immer


g y ( I s . .

als ki n d od er a lt oder m agi r Ö di n s Neben O d in findet s ich F re r als Herr


' '

y . »

der As en dm Lo k E yvin d r lässt Hz1k o n den Guten von Yn gvis


'
: .

Geschlechte sei n (Hmskr sons t pflegen die norwegischen Könige und


.

Jade ihre Ahnenreihe anf O d in zu rückzufüh ren Noch der Bearbeiter der .

späten T röj um ann a saga gi cht den Saturnu mit Frey wi eder Ann 8 8
s ( 1 4 .
,

S. währen d der der B retasogur ihn mit O d in übersetz t (ebd .

N e ben di esem späten Verhältnisse zwischen Ö di n und Frey kennen die


islän disch n o rwegischen Quellen F rey als Sohn des Nj9rd In vielen Stücken
-
.

decken sich Vater und So hn im allgemeinen s piel t aber Nj o rdr eine ungleich
,

geringere Rolle Beide sin d die Hauptvertreter der Va n i r und si nd schon da


.
,

durch als Gottheiten des Lichtes gekenn z eichnet Gleichwohl lässt sich bei .

Nj ord wenig fin den das ihn als Lichtgott chara kte ri siere Dagegen z e igt
,

auch er auffallende Übe rein sti mmungen mi t der T aeite ise he n N e rthus (Ko ck
.

ZidPhil XX VI II. E s ist noch nicht ge lungen das Verhäl tn is zwischen


.
,

der taci teischen N erth a s dem nordischen Nj ord und Frey genügend an i z u
,

hellen nur dass es das engste ist ist anerk annte T hatsa che [Über den
, , .

jüngste n Versuch vgl A Kock a a O Nach Rock so ll durch Absterben . .


, . . .
(
32 2 ) FREYR . N19 11 9 11 .

I 34 2 f )
. die Wolke ( Mannha rdt Germ Myth 3 7 Anm
. es ist die vor den , . .
, .

St rahlen der Sonne schwindet Mit seinem Wesen a ls Lichtgott hängt e s .

auch z usammen dass F re) ? Herr von Al th e im ist wo die lichten Al i en , ,

wohnen die steten Begleiter des heiteren Himmelsgottes (


, Gri mm Als Zahn
g es chenk ga ben es ihm die Götter im A nfange der Zeit e n Seine H ei mstätte .

ist Uppsalir das H ei m das ü be r allen ande ren sich befindet (


, He irn skr , .

Sigu rd r die lichte Sagenges tal t erscheint als sein Freund (


, Sigkv II I ‚ . .

auf dem Grabe anderer se iner Verehrer bleibt weder Schnee noch E is
( Gislas So erscheint Freyr überall als eine lichte Gottheit ; er ist ia
.

folge dessen der Hauptvertreter des Ge s chl echts der V an e n der alten Licht ,

gottheiten ( Vilma r Alt im Hel 1 7 denen später von den eindri n genden
, . .

A3 en der R an g streitig gemacht wurde Di es e hohe Bedeutung des Gottes .

zeigt si ch n o ch klar wenn er als Gott der Welt (zm lda r go d He imsk r 1 2 ) , .

oder a ls Fürs t der Götte r Üo/évaldr gm h Ski m 3 ) ers cheint oder we n n


'

> cc .
,

ihm die Schweden Men schenopfer darbringen ( Saxo I die man sons t .

nur dem höchse n Go tt spendet Wie Zeus und Mars T hin gs us erscheint .
-

er auch als Schirmer des Rechts Daher schwur man bei ihm (I sl s I 3 3 6 . . . . .

Ftb I 2 49) und rief ihn a ls Rächer erlitten er Unbill an (


. . E gilss S 1 3 0 . .

Bran dkrb 59 Glüm


.

s H iermit hängt es viel l eicht auch zusammen dass


. . .
,

sich Goden nach ihm als Frq sgoda r be z eichnen ( Hra fn ks 4 151 s I 3 2 1 . . . . . .

Risk s I 1 8 N ) . Wohl tritt un s Freyr auch a ls Kriegsgott en tgegen


. . . .

( Loks 3 7 H e imkr . Pas I I . allein als solcher tritt er gegen. . .

über se i ner Bedeutung als Frie de n sgo tt in den H intergrund Frey s Fried e ist .

in Schweden sprü chwörtlich geworde n wie F rödi s Friede in Dänemark Um , .

diesen Frieden vorn C e tte zu erlangen wird ihm der Becher geweiht (He imskr , .

Durch die sen Fri eden aber bringt er den Men schen Glück ( Sn E I

W
93 . .

Als H immel sgott ist er au ch Herr ü b er Regen und So n nen s chein ( Sn E .

I. und sel bst Schiffer erbitten von ihm gü n s tigen Wind ( Ftb I . .

E r e rweckt die Erde aus ihrem in te rschlai e und is t infolge dess en Gott der
Fruchtbarkeit ( Sn E I 96 2 62 He i m sk r 1 1 9 3 Ftb I 40 2 i i 33 7 . dem
. . . . . . . . .

der M ensch den Ertrag des Boden s und das Gedeihen des Viehes verdank t
(gE i lss 20 4 Sn E I . Hiermit b a ng t es
. zu sa m men da
. ss er a.ls phallische ,

Go tth ei t erscheint so dass man ihn cum ingenti priapo (Adam v Bremen IV ,
» a . .

K 2 6) dars tellte und ihm bei Hoch z eiten L ibatio n en b rachte (


. ebd K . .

Die gröss te Vereh rung gen o ss Freyr vor al lem in Schweden Hier in .
,

der gro ssen fruchtba ren Ebene von Aituppsah „ s tand sein Tempel in ihm ,

aus Go ld sei n Idol neben dem des Pör und Od in wohl als des höchst en ,

von ihnen wie Adam von Bremen , der ihn Fn cco nennt ( nach
'

,
a a . .

den an deren Berichten zu verbe ssern is t ( Saxo I 50 F tb I 40 3 f He imskr

W
. . . . . .

11 u . Von ihm leiteten die schwedische Könige i hre Herkunft ab (


. Sa m
1 2 7 8 Heim
. skr .2 8 N ) Von Uppsala a us fuhr seine Pries teri n se in Bild in
. .

den Lan den umher nachdem zu vor das gr o sse in te ro pie r stattgefunden hat te
,

( F h I ird er chlechthin der S h e de n go tt genannt ( Sm


'

t 337 . 8 0 w . s c w a g od

Ftb I I I . Nach alter Sage kam er von hier in die norwegis che Provinz
.

Pran dhei m wo ihm ebenfalls ein Tempel errichtet war auf dessen Gefilden ihm
, ,

geweihte Ross e weideten ( Ftb I 40 3 Auch auf I slan d finden wi r ihn ver . .

ehrt : im Osten der I nsel errichtete ihm Hrafn ke ll einen Tempel


imNordost en bra chte ihm Po rk e ll einen O chsen d amit der Gott Gl i1 m ebenso ,

besi tzlos vo n dem Lan de schei den lasse wi e ihn ( Glüm a

Neben Ros en und Stieren die man ihm weihte galt beso nders der , ,

Eher als e in ihm heiliges Tier Wenn im Spä twinter ihm zu Ehren der .

Opfetscbm a us s tattfand ( Fth I 3 3 7 Gislas brachte man den grössten . . . .


XI . Mrr n o no o 1 s .
(
3 2 3)

un d s chöns ten Eher ihm zum Opfer den 3 0 110 73 911 (1 i Herden ebe r ( PB B X VI , , . . . .

540 um den Go tt für das neue Jahr günstig zu sti mmen und legte zugleich ,

vor ihm als wie vor dem Gotte selbst Gelti bde für zuk ün fti ge T haten ah ( Hear .

5 Ausg von Bugge 2 3 3


. . Eddal Ausg von Bugge S . Welche Be . . .

deutung F re yr einst in Skan dinavi en gehabt haben muss zeigt auch die grosse ,

Menge der Orts na men die aus seiner Verehrung hervorgegangen si nd (Lun d

W
,

gren Hedn Gudatro i Sve rge S 63 i f M unch N o rdm Gud el


, . . .
, . .

I m en gsten Z usam men hange mit Frey steht der eben falls nur aus no rdisch en
Quellen bekannte N jo rd r o er in älte rer V o lks ttbe rliefe run g auftri tt er
'
.
,

scheint er fas t immer neben F rey : Freyr o k Nj ord r sollen Reichtum spen d en
(g
E ilss . Freyr o h N jo rd r durch
p ra edi ka ti ven Sin gular gewissermaß e n ,

als E in heit aufgefass t sollen Eiri k a us sei nem Lande vertreiben (


, ebd .

be i F re y o h Njord schwu r m an ( Ftb I 2 49 18 1 8 I Nj ar€h rfn 1l o k . . . . . .

F reysi ull trank man des lieben Frieden s und der Fruchtbarkeit der Äcker
wegen (Heimskr Se is t auch Nj .
ord r allei n Spen der des Rei chtums
und der Au s druck reich wie u dz r remN
'

(S nE .I . N jo rd u
( g
a V a tn sd » . .

80 ) spricht dafür dass er selbs t als e in re icher Gott gedacht wurde wie F reyr
, .

E r is t Vane is t der Vater des Frey und eins t mit sei nen Kindern den
,

Asen als Geisel gestellt worden ( Lo k 3 4 V afbr Aus di esem en gen . . .

Verhäl tnis der beiden Götter zu einander ging ferner hervor dass die ,

A sen nicht n u r Freys Geschlecht sondern auch Nj ords Geschlecht genannt ,

worden (Halli redars Fs S Oh Nj o r


.d r Spender . des Re
. i chtum s als » «

Go tt der Fruchtbarkeit war ( 8 oder o b er es erst als Gott der .

Schiffahrt geworden ist bleibe d ahinges tellt Auf alle Fälle spie l t er als
Gott des Meeres und der Schiffahrt in den norwegisch —
.
,

islän dis chen


Quellen eine besondere Rolle E r herrscht als solcher ti be r den Wind und .

beruhigt ihn un d das Meer Deshalb rufen Seefah rer und Fischer ihn .

beso nders an ( Sn E I I N äal u n d h Sc hiffsstätte ist sei n Aufenthalt


. .
'

. .

G rim In rwege n ents ta nd auch der Mythus von s einer Verheiratung


(

W
n . N o

mit Skadi der Tochter des Riesen Pj


, az i die sich als Sü hne für die Ermordung ‚

ihres Vaters einen der Asen zum Gemahl wählte ( Sn E I denn S hadi . .

is t die mächtige Riesin der in te rstttrm e N o rwegen s die durch ihre H err ,

schaft den grössten Teil des Jahres auch die Schiffahrt lahm l egt Neun .

N achte d s die neun wi nterlichen Monate


, . . auch Freyr soll ers t nach neun ,

Nächten mit Gerd vereinigt werden ( Ski ru will Nj rdr m i t S ha d i


o .

in Prüd heimhaus en wo si e auf Schn eese huhen läuft und jagt währen d sie selbst
, ,

n ur dr ei N achte s ich mit ihrem Ga t ten am Ges ta de der Se e zu N 6a t11n aufhäl t


'

I I 68 Saxo v l Z idA XXX VI 6 ii


(S nE . 2 . I 53 11 g. . 1 2 U pp salas tud 2 1 8 f
. .
) . . .
, . .

Nj ord r wu rde überal l da vereh rt wo a uch F reyr v erehrt wurde Haine , .

un d Ortschaften die nach ihm den Namen füh ren , finden sich hauptsächlich in ,

Uppland in Schweden und den an grenzenden Gauen (


, Lundgren Hedn isk C u .

datro i Sve rge S 7 4 ) un d ein e m gross en Teile N o rwege n s nam e ntlich im T hro n d
.
,

heimer Gebiete (Munch Gudelae re S Die Verehrun g dies er Götter ist der
, .

ältes te Kult der s ich im mittleren Skandinavien klar e rkenne n lä ss t ; wie er dorthin
,

gekommen is t wurde oben gezeigt E r muss den älte ren T ho rsk ult hi er verdrängt

W
, .

haben Als dann der Odinskult ebenfal ls hierher drang der sich höchst wahrschein
lich damals schon tei l weise m
.
,

i t de rn westnorwegischen T ho rsk ult verei nt ha tte

W
,

kam e s zu dem S t reite der im Myth os vom an en krieg seine di chterische


,

Verherrlichu n g gefunden hat zu e inemKultkriege der mit der Aussöhnung beid er , ,

Partei en endete ( vgl Weinhold Über den Myth us vom . an e n krieg Be din ,

554 B a l d r F o r s e t i N ebe n Frey erscheint in den nordis chen Qu elle n einc


.
-
.

w eitere Gottheit die mit di es er geradezu auffallende Überei nstimmungen z eigt Es


, .
32 4)
( N) 9R D R . B au m . Fo n s 1 m .

ist dies B a ldr,


der lichte Gott den schon die Etymologie seines Namen als den ,

helle n leuchtenden Sonn engo tt kennz eichnet Das Wort gehört zum lit be lla:
, . .

weiss zu einem germanischen Stamme 6a1 d icht hell giän z e n d ( Se hro

W
‚ t c
, , ,

der Z id A XXX V 2 3 7
, Mythen von dieser Gottheit haben wir nur bei
. .

dem norwegisch islän dimhen Stamme Oh der alte n gl B re id eg den angel


- . . r ,

sächsische un d is ländis che Genealogien zu einem Sohne ödans machen


v l H a ack Zeugnisse zur alten l Heldensage und Appellativum
( g .
g , ) d as 6ea ldo r .

1Herr Fü rsh sowie der ahd Eigen name Po lle r Bekan nts ch aft vo n Mythen
, , .

bei an de ren germanischen Stämmen voraussetzen läss t sich nicht beweis en ,

Auch die Sagen von Baltram und Syn tram (


.

Z i dA VI 1 58 ii ) oder von den . . .

Hartunge n ( vgl ZidA X I I 3 53 f 3 44 ii ) oder von Ortn i t und Wo lfdietrich zeigen


. . . . .

wohl gewisse Ähnlichkeiten mit dern Baldrmythus beweisen aber nicht dass sie , ,

aus diese m hervorge gangen sind wi e Mülle n ho ft annahm Etwas anders liegt es '

, .

bei dem 2 Merseburger Z aube rs pruche ( Müllen ho ff Scherer Den km IV 2 :


.
-
, . .

Pko l en de Uu äda n vuo run s i bo lz a (I t? u ua rl dem o B a ldere: w lan si n vuo z bi ,

mrb l} A llerdin gs ist hi er weder ti ber B alder noch über Pl o irgendwi e E in igk t
'

. m
erzielt Fes t dürf t e nach den neueren Forschungen stehen , das B alzlere: sie h
.

nur auf Pho l beziehen kan n und dass in Pina! eine ge rmanische Gottheit zu
suchen is t F ür letztere T ha tsache sprechen bes onders Ortsna en wie
. m
H :?Lro uua , Ü b lsa u Pho lspi un l in Österreich und Bayern , Pbolesbmn n a in
,

Thüringen , Pohlty Pok slca /z dem sich Ra ider:: leg zur Sei t e stellt (
, K ogel , ,

Ges ch d deutschen Lit I S . . in England Wer jedoch hinter diesem . . . .

germanisc hen Päo l steckt, lässt sich nicht entscheiden Die Identi fication mit .

Apollo ( Gering ZidPhil XX VI 1 4 5 H) oder mit Pa ulus (B ugge Studien


, . . .
,

30 1 f ) s tösst auf eben so grosse Schwieri gkeiten wie die Herlei tung von skr
. .

bala » K rai tcr


( K ogel , L i tgesch 9 2 v G ri en be r
ge r, Z fdPhi l XX VII 4 62 ) .
, . . .

oder die Annahme, dass l l V0! und der Nom zu Volla sei (Kaulfman n , .

PBB X V 20 7 . E ben so lasst es sich n icht endgülti g entscheiden o b


. ,

Baldcrcs als Name für den Go tt Pho l aufz ufassen ist ( Gri m , Myth I 1 85 m . .
,

E Schr ö der, ZidA XXX V 2 4 3 , Marti n, Gött Gel Anz 1 893 , 1 2 8 ; Gering
. . . . . .

a a O ; Kög ei a a
. . . oder nur als Appe llativum . Herr ( Bugge, Studien
.

2 96 i i ; Kau ftm an n a a O ; v Grien be rge r a a O ) aufgefass t we rden muss


'

. . . . . . . . .

B ugg e hat den Nachweis zu führen ges ucht das s die nordischen Mythen ,

von Baldr un ter dem E in flusse irischer Legenden von C hristus und antiker
Mythen von Aciulles entstanden seien und dass Baldr geradezu eine B ez e ich
'

nung fü r Christus se i Mag im Ein z elnen die jün gere isländische Dichtun g .

durch irische Legenden von Christus bee influsst sein im gan zen st össt Bugges ,

Auffassun g auf zu gross e Schwierigkeiten die sich offen bar bei der Erklärung ,

der Baldrmythen a ls nordisch germanischer nicht finden (vgl Bugge S tudien -


.
,

übe r di e Entstehun g der nord Götter und Helden sage I 8 3 i i dagegen . . .


,

A Dlri k Sak3 e3 Oldhis to rie I I S 1 3


.
, . .

Die Mythen von Baldr sind offenbar Erzeugnisse der nordischen Dichtung .

Wir ken nen sie namen tl ich aus zwei Berichten : den älteren hat uns in seiner
euhem eristis che n und eo m bini e re n den Weise Saxo gram matieus ( lib I II ) über .

li efert den an deren fi nden wir zers treut in der eddisc he n Dichtung und in zu
,

M m en fassen der Darstellung in Sn o rris Gyli agin n in g In letzterer finden sich .

neben vielen alten o ffen barj unge Züge Oh Baldr als bes ondere Gottheit auch Kult .

statten
g e habt habe i st nicht e m eislich A llein Mythe n von ih
,
m m ü ssen in .

Skandi navien wei ter verbrei tet gewesen sein als nur auf I sland und in Dänemark .

I n Schw eden ist die Erin nerun g an den Gott nur geri ng ( Lun dgren Hedn isk Gu ,

datro i Sverge grösser ist sie auf I sland und in Norwegen ( Bugge 2 65
ganz besonders gross is t sie aber in D än e mark ( ebd 1 8 8 ii A Olrik a a O . . . . . .
32 6) Bau m . FO RS ET I .

dieser Ahnungen die ganze Natur Ba ldr kein Leid zuzufügen N ur der un , .

scheinbare M is telzweig is t zu gering a ls dass m an auch von ihm den Eid ,

verlange : er wird des Gottes Tod denn ihn gicht Loki der eigen tliche U r , ,

heber des Mordes dem b linden H od in die Hand dass er beim i ro hen
, ,

Spiele der Götter damit na ch Baldr werfe Diese gan z e Ausschmückung .

ist offenbar jünger un d hat die ältere Dichtung verschoben und neue Elemente
in sie geb ra cht Zunächst hat Loki der Gegner des alten li chten H immels
.
,

gottes den q , mehr in den H intergrund gedrängt Dann ist aber auch .

an Stelle des alten Schwertes durch das der Gott offenbar gefallen ist , ,

der mi sli/lci n n getreten und zwar aus ein e m Grunde der nicht mehr e r

W
,

sichtlich ist da der M is telzweig doch son st im Volksglauben nur als Schutz
,

mittel gegen Verhexun g gebraucht wird (Kuhn Herabk d Feuers ' 2 0 4 i i , . . .


,

uttke Abe r l ,g Nun wissen wir aus anderen ge man ische n Mythen
.

von Him melsgötte m dass diese sich in Be sitz eines vorzü glichen Schwertes
,

befinden du rch welches sie m


,
n k o nu n e n s obald e s in die Hände ihrer Gegner ‚

kommt ; es is t dies Schwert das Symbol der Sonne : die Macht des lichten
Tages und Hirn melsgo ttes hört auf wenn dies e am Hori z on t e vers chwunden
.
,

ist we n n si e si e h in der Gewalt der fins teren Mächte befindet


, Durch ein .

solche s Schwert fällt auch Baldr nach Sax o befindet sic h i m


(
I es .

Besi tz e des Waldgei stes Mim mingus un d vermag al le in dem So hne des
Othin us den Tod zu bringen Dieses gewinnt Ho the rus und mit ihm zu
.

lg eich den e wig Gold zeugenden R ing den isländ ischen D raupn ir ebenfa l l s , ,

ein Symbo l der So nne Miste lte in n erscheint aber in den nordischen Quellen
mehrfach als Schwe rtna me (Sn E I 504 He rva rars Ausg B ugge
.

. .Vor allem . . .

'
spielt dies Schwert eine Rolle in der H n un un da r sag Gre ips so n a r ( Fas I I a . .

in der ganz verblass te Erinnerungen an den Ba ldrmythus vorzuliegen


scheinen Hier treten zwei Brü der auf die nae h der Au gabe Bild t und
.
,
s

Voli heiss en un ter denen aber wohl Baldr und V äli gemeint sind
,
Sie sind .

offenbar Gegner des Hröm u n d in dessen Bes itz s i e h das Schwert AI ß/eli n n n
'

befindet B ild r fällt eins t im Kampfe gegen die Haddingen ; das Schwert
.

Spielt dabei keine Rolle ab er ba l d darauf entwindet Voli dem Hrömu n d


,

durch Zau ber die Waffe un d nun is t dies er dem Tode geweih t
,
So unklar .

auch die gan z e Erz ählung ist so tre t en doch in ihr die Hauptgesta lten des
,

Baldrm y thus die den Tod,


bringende Waffe und mehrere Züge der Handl ung

auf die eine Erinneru ng an jenen wahrs cheinlich machen


, .

Baldr ist tot Naeh nord ischer Sc e ma n ns wc ise wird er bes ta ttet : auf dem
.

Sd 1iffe wird ihm der Leichenbrand erri chtet Thor en tfacht ihn mit seinem .

Hammer nachdem die Ries in Hyrro kin das Schiff flott gemacht Wiederum in

W
.
,

echt nordischer We ise kommt das Wei b auf ei nem Wol le geri tt en Nat t ern ,

sind die Z ügel ihres Reittiers In feierlichem Zuge sind die A sen um den
.

Leichen brand vereint : O di n n rn it de n alkyre n Fre‚ r auf go l denem E her , ,

Heimdall auf seinem Rosso Dies en Zug sa h der Skalde Ülfr Uggaso n un t er
.

den Gemälden der neue n Halle des O laf pa (PB B VII 3 2 8 ii Aue h Sax o . .

erzählt von einer ähnlichen Totenfeier nur ha t er den Sc l1iflshr n d auf den
'

a
,

Sach3 eukön ig Ge lde rus übertragen der am Kampfe teilnahm ( I ,


Ü ber .

das fernere Schicks al des Nanna gehen wiederum beide Quel l en aus einander .

Nach Sax o ko m mt sie in den Bes itz des Ho the rus den sie sel bs t lieb t schon , ,

vor Bald rs Tode ( Sax o I 1 1 9 nach der Sn E dagegen ( I I 2 8 8 ) geht sie


m
. . . .

i t ihrem Gemahl zu Grunde : s ie barst vor Schmerz und kam mit ihm zur
Hel Nun folgt in der isländis chen Überlieferung ein Mythus der son st
.
,

nirgen ds n a ehweisbar is t : He rm öi i r reitet auf V e rzuüass u n g der F n gg auf Ö £fin s


Ross Slei pni r zur HCI um B al dr wieder aus ihrer Gewal t zu lösen Ne un
,
.

Germ a ist ha Phil l g i


n 111 2 A ufl o o e. . . 7.
98 X I M1m m
r o e rs
. . .
3 2 7)

Nächte dauert sein Ri tt bis er zum Gj allarstro mkomm t an dessen goldener


, ,

Brück e die Mödgudr sitzt di e ihm vo mT o te n z ug Baldrs erzählt H e rmöd r , .


,

den die eddisc he Mythologie zu den Asen rechnet un d zu einemSa hne Ö dins
macht ist sonst als Gott unbekann t ; er schein t aus der H d den sage (B ya dl 2 )
, .

in den j un gen Mythus gekommen zu sein H el verspricht auch den Go tt .


,

wieder aus ihrer Gewalt zu lassen wenn alles leben dige und lebl ose Dinge , , ,

ihn beweinen wü rde Da klagt und traue rt die ganze Natur n ur die Ri es in
. ,

P 9 k t d i die Schweigeri n hi nter der ve rkat


‚ . . Loki ste cken soll weint , ,

ni cht und so blei bt Baldr in H els Behausung Bevor sich aber Hermödr
, .

von Baldr tre nnt gi cht dieser ihm den Go ldring D raupn ir fii r Ö din und

W
, ,

Nan na ih ren herrlich en Kopfputz fii r Frigg und einen Gd drin g für F ulla mit
( E II
S n .

iederum s timm en die Quellen die von der Rache an dem Mörder Baldrs
.

e rzählen ü berei n Sowohl nach dänischem wie nach isl ändischem Berichte ist
, .

es ei n So hn O d in s und der Rind ( Rinda bei Saxo) der als Kind sei nen Bruder
m
,

rächt Nur die N a en sind verschieden Nach dem isländischen Bericht


. .

h e isst er V äli oder A l i ; er wäscht sich nicht früher noch kämm t er sein
H aar bevor er den Bru der gerächt hat (V egt u Hyn dl
, Es ist der
se lbe islän dische As e der nach an derer Qu elle imVerei ne mit Vi da r Ö dins
. . .

, ,

Rächer und Thors Söhn e n Möd i und Magni die ve rjün gte Wel t regiert

( V atb
'
rm w äh rend
. na ch der V l
o p
us it B a ldr se lbs t zurückkehrt u nd fri ed
li ch n eben Hot! h e rrscht ( V sp Saxo nennt dagegen den R ä cher des .

Baldr B o n s d h Be ba ue r oder Nachbar (B ugge Stud I


, . . und läss t ihn .
,

se lbs t bald d arauf nachdem er den Ho tb erus getötet hat sterben (


, Saxo I , .

Soweit die Quellen des Baldrmythus Wenn wir von aller lokalen Wei ter .

bildung des Mythus absehen stell t sich heraus dass die Tötung Bal d rs durch , ,

ei ne gmveihte Waffe die sich sei n Gegn er H odr zu verschaffen gew usst hat , ,

un d die Ra che sei nes Bruders an dem M örder der eige ntli che K ern des

W
M ythus ist Und in diese m vermag ich nichts ande rs als ein en alte n j ahren
.
.

mythus zu erkennen E r hat in der Vorstellung vom Tode des lichte n Sonnen .

gottes seine Wurzel ar aber der Gott durch ein en an de ren getöte t so be

durfte er nach altge nnan ischem Rechßbegriffe des Rächers und aus diesem
.
,

Auffam un gsk reb e i st der Bruder in der Dichtun g ents prossen Ihre Heimat .

hat diese Dichtun g höchs t wahrscheinlich bei dem gautischen oder dänischen
Sta mme Auf dänischem Boden wurzelt sie daher in der V o iksü berlieferung
amfestes ten
.

A uf Seel and ken nt man seit alter Zeit ei n B aldcn 6rön d ein e
.
'

Quelle wo Baldr für seine erschöpften Krieger Wasser aus der E rde ge
,

schlagen habe und verschieden e Orte B aldrs Inäk wo Baldr begra ben sein
, ‚

soll . Der Gott war im Laufe der Zei t zum Kleinköni g geworden dessen ,

Gegn er Hoder in Horse ns sein en Sitz hatte Auch auf ] tltlan d lebten die .

Sa ge n von ihm noch bis in unsere Zeit fo rt ( A Olrik Sakse3 Oldhi5t II .


,
. ,

S 38
. Von hier aus mag dann Kult und Mythus oder vielleicht n ur
letzterer nach Norwegen gekommen sein wo ebenfal ls Ortsnamen an den Gott ,

e rinnern ( A Olrik a a O S 1 5 . Norweger und I slän der haben ihn dann


n ach ihrer Weise aus gebildet und vi elleicht auch manchen frem
. . . .

d en Z ug mit
aufge nommen Sie mögen es auch gew esen sein die den Forseti wegen seiner
.
,

Überei nsti mmun g mit Baldr zu dess en Sa hne gemacht haben ( Sn E I L .

F o r s e t i d h der Vorsi tzer war nach der Sn E der bes te aller Rich ter
, . . » «
‚ .
.

Se ine Wohnung war G!il mr d i der glänzende Palas t ( G rim von wo


'

. . » « .

aus er allen Streit schlichtet e Letztere deckt sich mit dem Brei d abli k Baldrs .

wie si ch ihr Herr selbst mit dem in R echtssa chen nie irren den Gotte deckt .

Aus den wenigen Bem erku ngen isländischer Qu e ll en erseh en wir dass Forseti ,
( ) 328 Bau m Fo nsr—
. rrr .

weiter nichts ist wie Ba l dr denn n ur als so l cher tritt er uns


als Rechtsgo tt‚
in den Quellen entgegen In di esen finden wir ihn ü berhaupt nur in den
.

Gri m nism äl und der von di es en abhängigen Sn E Freilich schein e n n o rwe


wie Fon elclun d Foswlelund (Bugge Stu dien 2 90 An m 2 )
.

i sche Ortsn am e n
g , , .

für Vereh rung des Gott es in N o rwege n zu sprechen K3 me fan ali im alt .

nordischen Volks und Rechtsleben vor so wäre die n ordische Verbin dung
mit Baldr leicht erkl ärt Allein di es ist nicht der Fall Nun finden wir einen
,

. .

Fon lc in den fri esi schen Lan den wes tlich der j ü üschen Halbinsel nach dem
'

die Insel Helgolan d den Namen Fosücla n d erhalten hat Wir wissen ferner .
,

wie au3 geprii gt der Rechtssin n gerade bei den Fri esen gewesen ist M it .

diesen haben aber Norw eger seit al ter Zeit H andel


Norman I I 2 7 und auch in der Wi k ingerzeit finden wir Fri esen zuweilen auf
. .

Seite der Norma nnen um i hre Freiheit zu schirmen (


, ebd 1 50 E s ist .

daher recht wohl möglich dass die Norweger von i hnen diese Gottheit
,

kennen gelernt und von Friesland mi t i n ihre Heimat genommen haben .

Auf volksetymologische Weis e ist hier der Name Fose te zu Forseti ge


worden und da sich seine T h3 1i gkeit mit der Baldrs deck te so versch molz
, ,

er mit di esem und wurde zu seinem S a hne

W
.

Auf der Ins el Hel goland war das alte Gauheiligtumder Nordfriesen An .

hei lige r Quelle war dem Fos ite oder Fo se te der Tempel errichtet ; hier wur
den ihm Menschenopfer gebracht ( Vita illibr c die nach anderen . .

Quell e n n ur dem höchs ten C e tte galten ; hier war alles dem C e tte gewei ht ,

niemand durfte weder Tier noch so n s t etwas auf der I n sel berü hren und ,

schweigend n ur durfte man a us der Quelle schöpfen E s ist derselbe Fose ti .


,

de r die fries is chen Aseg e n n a ch alter Sage das Recht leh rte ein Gott der
vor ihnen erschien und nach ihrer Belehru n g wieder verschwand nachdem
, ,

er zuvor noch den alles s tillenden Que"hatte hervorsprudeln lass en ( v Ri c ht .

hofen F ries Rq
, Das war kei n u ntergeordneter Go tt sondern e ine
. .
,

Go t thei t die bei den Am


, h
p y k ti o n en ihr es Heiligtum s die höch ste Bedeutung
hatte : wir verstehe n s i e allein von fries ischem Boden aus mit einem Hinblick
auf den Mars T hing3 us nimmermehr vo rn nord ischen auf den sie zweifell o s
, ,

erst in s päter Zeit ve rpflanzt ist Die Etymologie des Namens is t du n kel
Schwerlich ist es mit B uitenrus t He ttema der in ihmT ho na r zu finden meint als
. .

, ,

der F ru c htbare zu erklären ( T ij dsc hr va n Ned taal e n le ttc rk 1 893 2 8 1

W
» « . . .
,

W
Ö DAN Ö DI N N .

555 Keine german ische Go ttheit hat in


. G eschich te unse rer Mytho der
logie eine ähn liche Rolle gespielt wie öd a n Sie gilt noch heute vielen .

als die altge rm anische Hauptgottheit als der Mi ttelpunkt rn it dem die ande re n , ,

Gö tter mehr oder weniger im Zusamme n han ge stehen H iermit h ängt die grosse .

Reihe der Deutun gs versuche zusa mmen : dem e in e n ist er in seiner u rs prung
lichen Erschein ung das allumtassen de und alles durchdri ngende Wesen (
'

Grimm ,

Myth I r . dem andern nichts weiter als ein G& an gesgo tt (V igi üsso n Co rp
.
, .

poe t be r I C II I f ; v B radke Djäus A sura X) U n d doch ist er beides


. . . . .
,
.

erst im Norden geworden : jenes vom chri stlichen Vors tell un gskreis e aus ,

W
dieses du rch norwegische Dichter Hier kann wie überall nur eine Geschichte .

W
des Mythus zur rechten Etymol o gi e d es göttlichen Namen s führen die sich ,

selt en be i einer Go t theit klarer verfolgen l äss t a ls bei dies er .

D i e E n t w i c k l u n g s g e s c h i c h t e d e r öd a n s v e r e h ru n g E s is t schon .

längst erkann t dass wir keinen festen Stützpunkt haben einen uo tan s
, ,


Gas c mc n r s n es W ön s x s x u u res .

w hei t ihm Tempel aber der norwegische Bauer vereh rt nach wie vor seinen
,

Pör oder seinen Frey und Nj ord Es ist Henry Petersen s unbes tritten es .

Verdienst die T hatsache bewi esen zu haben dass sich der gan z e nordisch e
, ,

Götterglaube nur unter der Voraussetzung verstehen lasse wenn wir den ,

Ursprun g der Oifi n sve rehrun g ausserhalb des Norden s in Deuts chland oder ,

in Englan d suchen wo dies e viel äl ter sei als im Norden (


, OmN o rdbo e m es -

Gudedy rk else o g Gu de tro i Heden o ld Kbh Wohl du rchweht die . .

Eddali eder wi e die Skaldendi chtung durchweg Odi nsverehrun g aber die volks ,

tüm liche Saga steht dazu in auffallendem Gegen satze : Pörr ist der m es!

h}:uc ar

der am meisten Geeh rte
» er ist der all mächtige Ase ( ds: i m : «

a m tlß der o len hi mmu: dmm m ihn Adam von Bremen nennt irgend
!
'

ä i ) p
‚ w i e n , s ,

Odinn . Pörs und Frey s Bild werden oft erwähn t nur einmal Ö din s Abge , .

sehen vo n den Königsopfern gelten die Opfer nur Pör und Frey Personen .

un d Stä d ten am en fi nden sich e rst in späterer Zeit häufige r mit Ö din in Ver
bindung gebracht und zwar hauptsäch lich in Süds chwed en in al ter Zeit ,

herrschen P or und Frey ko m i P é rr allein weih e die Runen ni rgen ds


po s ta :
t ,

Odinn ; alle T hin gta ge fi elen auf den Pörsdag nie auf Q di nsdag ; P ors H amm er ,

findet sich auf Ringen B racteaten Schmucksachen O dins S peer oder seine
, , ,

Raben lass en si ch ni rgend s nachweisen Und selbst in der Eid esformel tritt .

nie Ö din n auf sondern n u r Freyr Nj


, 9 rd1 und P orr Hierzu kommt dass , .
,

auch in D änemark die Odinsve rehru n g nie besonders ausgebildet gewesen


ist da es Saxo Schwierigkeiten macht die Ges talt des Gottes na ch seinen
, ,

norwegi s ch i sländis chen Qu ellen


-
recht zu erfassen weil er nach dies en in ,

gewissem Gegen satz zu r dänis chen V o lksü be rliei e ru n g steht ( A Oln lr Sakses
'

.
,

Oldhist I . .
3 0

Diesen n ega tiven Zeugni ss en treten aber auch positive zu r Seite : Di e


Heim slrri n gla ( S 6 f ) kennt eine Sage nach der Odinn aus Saarland worüber
. .
, ,

cr K önig gewesen se i über Dänemark na ch dem Norden gekommen ist


,
.

Dieselbe S age weiss auch die Suorra Edda zu berichten ( AM II und . .

die Einkleidung der Gylfagig n in g setz t sie voraus Nach anderer wenn auch .
,

junger Aufz eichnung wird O d i n n geradezu als Sa x a g o d bezeichnet ( Ftb I II . .

H ierin ma g auch der Kampf z wischen den A sen von denen Ö d in n ,

allein m i t Nam en genannt wird und den V an en seine Erkläru ng finden : es


,

ist der Kampf des ein z iehenden Go ttes mit den früheren Gö t tern der mit .

einer Vereinigu ng der beiden Götterfamilien endet wobei j edoch Ö din n di e ,

Oberhand behält Auch der alte Mythus von der Findung der Runen mag
.

da rauf hindeuten E s steht fes t dass die se a us dem lateinischen Alphabe te


.
,

entstanden und ü be r Deutschland nach dem Norden gekommen sind Ö din n .

brachte sie mit der Gott alles Zaubers


, Ferner unterliegt es keinem Zweifel .
,

dass der Ke rn der Sigu rds lieder aus Deutschlan d nach dem Norden ge
langte ; in dies em scheint aber der Ö din smythus ein unlö sbarer Bes tandteil ,

denn nur durch das Eingreifen Ö di n s in ihr Geschlecht erhalten die V 9]


Sm ihre Bedeut ng w i z u Haus e s ind da mu ss m auch den

W
} gen u : o s e an ,

Odin vereh rt haben und zwar als den höch s t en Go tt Und wenn dies e .

Sagen mit Bes timmtheit nach dem Norden wanderten warum kann es dann ,
,

nicht auch mit den Myth n von O d in e sche h en sein ? as un s daher die

W
e g
Edden und Shalden von O d in erzählen kam n icht zum geringen Teil aus ,

der n orddeutschen Tiefebene wo wi r allein mit Bes timmtheit eine ausge


,

büdete öd a n sve re hru n g z ur Zeit der V ölke ma n de ru n g finden während sie

W W
,

der n ordischen Volk sü berlieferun g in der ed disc hen und skaldisc he n Auf
fassung von Haus aus durchaus fremd war : hier spielte O dinn keine andere
Rolle als der Wode in der deutschen Volkssage d i als in dwesen O , . . .
W X I Mm o mc ra . .

wir o ödansve rehrun g fi nden überall führt sie un s n ach Niederdeutsch


als ,

land H ier war es wo die Sach sen noch im 8 ]ahrh diesem Gott ah
. . . .

schwören mussten ( MSD L I ) dem selben Gott den bereits ihre Vorfahren als
.
, ,

den höch sten Gott im 5 ]ahrh mit hin ü ber nach England genommen hatten . . ,

von dem die sagenhaften Führer ( Beda B ist eccl I 1 5) und s p ter die , . . .
ä

angel sächsisc hen Köni ge ihre Abkunft herleiteten ( Myth I I I den sie . .

für den Erbauer der Tempel den Finder der Buch s taben und nae h ch ris t ,

licher Auffassung für den Gott da s T ruges und der Diebereien hielten
( Kemble Die Sac h en I H ier war die den Sach s en benach

W
, s 2 7 6 es w o .
,

barten Langobarden schon vor ihrem Zuge nach dem S ü den also eben falls

W
,

i m 5 ]ahrh ihn als H immel sgott und Sieges he rrn kannten (


. .
, Paulus D is c ,

De ges t Lang I . und von hier wo sie selbs t öda113 ve re hre r neben
. .
, , ,

lauter ödan sve rehre rn wohnten und mit solchen gemeinsam wanderten ,

mag die Auffassung s tammen dass er ein von allen Germanen verehrter ,

Gott gewes e n se i Von hier nahmen ihn auch die Th ü rin ger rn it h inauf
.

n ach südlicheren Gegenden wo wir ihn vor Einfüh run g des C hri s tentums als ,

den höchsten und zugleich heilenden Gott finden ( MSB IV Ungewiss

W
. .

is t es welcher deutsche Stamm es war von d essen Einfall in Gallien der


, ,

W
Verfasser de r M iracula St Ap ollinaris berichtet den er Hun gri nenn t und

W W
. » c
,

die er als o dan sve re hre r schi l dert ( Z fd Myth II I


Diese Beis piele mehren s ich noch durch die Fälle wo Me rcmins fii r
. .

ödan steht D as aber Mercuriu s stets . öd an is t lerne n wir a us dem


Namen des 4 Wochenta ges von Paulus Diaconus (
,

. I 9 oda n so ne qm , .
,

a a} ecla lil era Gw o da n di r cm


'

nl z se es!
p q p
u i a ud R o m a no: M m }
u n w drirzl u r ,
'

,
' '

von Jonas von B obbio (I /ff ajun t dm mo Vo la n o q ue»: Mercu n u m v ra n !


'

W
( ,
r o

ali r) a us einem alten B üche rve rze iehn is von V e ri amace stre a us de m1 0 ] ah rb
, . .

Myth 1 0 0 : M cn u n u m Vadu z a ng /i cc a ella lu m Geoffr ey v Mon


'

( I . .
pp ) au s , , .

ma uths B is t Bri t Co li mw ma x i me filmu n u m q


. . ue m oda n 1i ng ua nosl ra
'

ap c/ lam m ) und seinem is länd ischen Übersetzer ( Ann us Saxo

W
p 1 8 4 9 S a . .

Gram (I 2 7 5) und späteren altengl ischen Qu ellen (Kem b le Die Sach sen I

W
. . .
,

D eckte sich doch auch Hermes Mercurius zum gr oss en Teil mit der u rsprün g -

lichen G es tal t des öda n ( Ro se he r Hermes als Windgott L pz , . .

Setzen wir n un öd an fii r den Mercuri us lateinisch schreibender Schri ft


steller ein so fi nden wir dass bereits zu Tacitus Zeiten dieser bei den
, ,

Völkern der unteren Rhe in gege n d und von hier os twärts am meisten verehrt
wurde denn nur a uf dies e Völker kann das max ime colu n l (Ge m 9 ) gehen
, .
,

wie un s nich t nur die Germania ( c 40 sondern auch die anderen . .

Werke de Tacitus ( B is t IV 64 Ann X I II 57 ) un d anderer Schriftsteller


s . . . . .

belehren H ier verehrte n ihn die Bataver i m 2 ]ahrh u nserer Zeit


. . .

rechnung neben Ma rs 7 7 1 und Hrr m lcs 7 710 n a r wie die zu Rom gefundenen
1 ,

Voti vtafeln der Ga rde rcite rkase me lehren (Za n geme iste r He idelb ]ahrb V , . . .

hi er setzte ihm der Bataver B le sio als dem Mercun a nrg r einen Stein
' '

46
Br mbach orp I nse r Rhen No Auch auf dem ink rheini s chen Ufer im
( a C , . .l s . .
,

E i fe lge b ie te finden s ich Spuren seiner Verehrung


, An der oberen Ahr z B . . .

hat man Bruch s t ücke eines Alta rs te in es gefunden der dem M crmr io I l a n mm
° '

geweiht war ( Bonner ]ahrb 1 8 73 1 7 2 ii ; vgl daz u Much Z idA XXXV

W
. .
. . .
, .

207 f Siebs ZfdPhil XXIV 1 4 5


.
, , Fii r die Verehrung des Gottes durch
. .

die Franken geben u n s dann auch Gregor von Tours ( B is t F ranc I I . . .

die Ca pitu la t e und B usso rdn un ge n ( asse rschle be n 3 53 i i ) neue Beweise . ,

während u ns auch unter dies er Vorausse tz ung oberdeutsche Belege durchaus


fehlen N un ist aber der rege Verkehr der Römer mit den German en am
.

unteren Rheine und von da lan dein wil rts seit Cäsar bekannt wir wissen dass , ,
(
33 2 ) Gesc

durch diesen Verkehr eine Menge römischer Kultur auf die German en übe rging
m crrrs n es W ön a s s x vnras .

(Mommsen Röm Oesch V 1 0 7 ff Hübner Röm Herrs chaft in Wes teurop a


, . . . .
, , .

S 87 11 b i t ) wi r wi ssen 11 a das wir den Römern die Namen der

W
. .
, . .
,

Woch e nta ge der Monate das Alphabet verd anken (


‚ vgl 11 a Strabo IV 4 :
,
. . .
,

n a gan ew öévre; öl: eöua öi e évörööa o c n r ) ö d i x a l n ac


g e : r x jg
gr a uo v en

öda g äzmrm

9m n a l Mym
,

v ; dsgl Fl o r113 I V enn n un als Finder der .


,

Runen nach einem schönen nordischen Mythus Ö din n genann t wird was ,

hindert u ns diesen als den Gott aui zu fassen der in seiner Person di e neu en
, ,

Künste di e neue Kul tur vereinte und weitertru g nachdem er sich bereits
,

ehe er si e aufnahm lokal d h in Nordwestdeutschland aus einem un te rge


, ,

, . .

ordn eten Ce tte zum Hau ptgo tte en twickelt hatte ? Aber auch di ese En t

W
o

wickel un g lass t sich verfolgen

W W
.

Fas t in allen Gauen wo Germanen wohnen oder einst gewohnt haben , ,

finden wi r die Vorstellung vom utes oder Mutes od er wü tenden H eere

W
,

vorn o ej äge r und ähnlichen Gestalten E s ist längs t erkan nt dass di ese

W
. ,

Bezieh ung en sprachlich mit 6dan aufs engste zu sammenhängen nur können ,

sie ni ch t Reste ei ner alten ödansve re hrun g sein d b des Glaube ns an , . .

einen ödan wie ihn die nordischen Dichter kennen E s ist ausgemach te

W
.
,

Tha tsa ehe dass all jen e Erscheinungen ni chts weiter als die Perso nifikati on der

W
,

W
bewegten Luft des Windes sind und als solche oft mit Dämonen des Windes
,

z sam m e n fli e3 5en Sie würden demnach den öd nur von einer Seite d ar
u . a n

stellen die in den Hauptquellen der ödan smy then ganz in den Hintergrund
,

tritt H ätte ödan in ganz Deutschland wirklich jene Macht und jen es An
.

sehen bes ess en das er nach den nordis chen Quellen nach Paulus Di a mn ns

W
, , ,

nae h Ta c i tus in der unteren Rhe in ege n d hatte so wä re diese E i n sc hrän


g ,

kung ganz un erklärlich Dies e m ythischen Bilder miissen demnach äl tere n .

Volksglauben vertreten wie schon richtig von Schwa rtz erkannt ist (
,
De r .

Vol ksglauben und das al te Heiden tum Be d .

E s tritt nun die Frage heran : ist das so ents tandene Wesen das noch ,

überall i m Volksglauben fortlebt von Hau s aus ein Dämon der sich lokal , ,

zur höheren Gottheit entwickelt hat oder is t es nur die eine Seite der T h3 tig ,

beit des alten H immel sgo tt es un d ist a us dies er T hätig lce it der alten Gotth eit
eine neue e rspro sse n die in gewi ssen Gegenden der Mittelpunkt des Kultver

W
,

ban des und hier zu r höheren eth ischen Gottheit emporgehoben wurde E s lassen .

sich für beide Auffass un gen Gründe anführen I m H in b lick auf den verli

W
.

scben Väla den Wehenden » der sprachlich mit öd e zusamme n!:illt hat «
, ,

man das ers tere für das wah rscheinli chere gehalten und mit dem A ufsteigen
zur Gottheit zu gleich die Wei terbildung von Wode zu ödan zusammen
gebracht ( Z idMyth II 3 2 6 Z i dA X I X 1 70 . A uf der anderen Seite
lässt sich feststellen : Vereh rte man den Himmel sgott als höchstes W esen
. . . .

W
,

so muss m ihn auch mit den verschiedenen H immel s und L ufte rsche i

WW
an
n un en in Verbindung gebracht haben Indem man ihn aber a ls Go tt des
g .

Windes au ilasste nannte ma n ihn 77wa z


'

, öda n az ( Grimm Gr I I 1 57) , . .

oder nur öda n a z Ma n Auf alle Fälle kannten ihn in dieser Eigen schaft
, . ,

d h als W i ndgott sämtliche ge rmanischen Stämme doch trat er durchaus


. .
, ,

nicht bei allen in den Mittelpunkt des Kultus vielmehr scheint er bei den ,

meisten ziemlich bei Sei te ges ch e hen zu sein E r spielte hier nur eine un ter .

geo rdnete Rolle dem zu Ehren w e der grosse Fes te s tattfanden noch Opfer
,

ga lten wie man sie in all e n Lebenslagen der Stammgottheit darzubringen


,

pfl egt e Dagegen genoss er besondere Verehrung bei den nord un d wes t
.

deutschen Stämmen wo er bei verschi edenen der Mittelpun k t des Kultve r


,

bandes gewesen zu sein schein t Es ist dabei ni cht zu vergessen dass gera de .
,
W W
(
334 )

Ganz
durch
ähnlich tritt er in Ö sterreich auf Als ahr jagt er mit Frau
die Luft auf we issem Ross e in weiten Mantel ge hflllt einen breit
ön m ALS
.

.
I N DG RTT

W . 10 5

W
, , ,

lr räm i e n H ut auf dem Kop i e ganz wie wi r in nordis chen Quellen von

W
pg ,

Odin erzählen hören ( V e rn a le ke n My then und Bräuche in Ö sterreich 5 2 3 ,


.

Ebenso erscheint er a ls Baiern (Pan z er Ba yris che Sa gen I

W
ch s in u ,
.

danebe n fi ndet sich hier das wü tcn de Heer ( ebenda I I udarbecr heis s t
r « .

in der Eifel e in fü rcl1te rlic l1 €r Stu rmwin d der die Bäume e n tgi pfe lt ( ZfdMy th I ,
. .

3 15 älm /m n nennt man ihn im V o igtla n de Eifel Sa genbuch des V o igtl , .

1 14 A uss er diesen Namen tri t t die selbe Erscheinung nur wenig ab


weichend aue h in dies en Gegenden als : 17de ] ag d o der wrldc: [ l em oder
'
» 11 r »

mi lde Gja rfg oder n vildc j fd (in Kfl mte n Z fdMyth IV 40 9) auf ihr F üh re r
: «
, . .
,

ist der n vi /a’c ] ägzr Gleich verbrei t et ist si e unter derselbe n Be z eichnung

c .

aueh in Norddeutschland Sie begegn et hier als q igzr .


joe
' '

r ,

j ä ger
, N jg
a cä/ ä rr

in Westfalen namen t lich und weiter Ö st lich davon


,

als Ha cß e/ beq oder ursprü nglicher Ha rkrlöermd ( Man te lträge r) oder auch als
Hem dc: udgl ( Kuhn und Schwartz Norddeutsche Sagen ; Kuhn West fälische
.
, ,

Sagen ; N iede rsachs Sa gen von Schambach un d Müller ) in der Laus itz
.
,

in Sc hleswig als Her og Abel im Ri esengebirge als


'

als D icl n cb vo n B ern

W WWW
, z
,

Rübeza h l .Sa genges t alten sind hier an seine Stelle getreten oder lokal ent
wickelt e Dämonen In Mecklenburg sagt man wenn man das wütende H eer

W
.
,

zu hören glaubt Adelung unter wüten ) der D ämon der


dcr oo d: l/
(
'

ni l,
» c
, ,

namen tl ich in den Z wölfn ächte n a ls ade a nd ar durch die Lüfte , ,

fährt ( Ba rtsch Me kl S I 3 , und in Schles wig Hol stein reitet der ade
. . .
-

auf gross em weissen R u sse in den zw ölf Nächten dure h bewaldete Gegenden
( Mülle n ho ff Sagen der Herzogtü mer Schleswi g Hol st ein 3 7 2
, Aber auch -

über die Gren z e Deutschland s hinaus finden si e h dies el b en Vo rst ellun gen
un ter gan z gleichem Namen D el er der: / s e n dc oder wlde fiq a g der
'

ge r s t .
,

dänisch e Bauer wenn es be i näch t licher Weile durch die Lüft e saust und
, ,

nenn t ih n bald Ko ng V o lmer bald (i ro n f alle ba l d [ n /ne ja:grr (Thiele Dan ’


,

marks Fo lkesa gn I I 1 1 3
, ,

Auch in Schweden is t die Sage von ihm weit


.

verbreitet In Smälan d kenn t man


. wenn es stürmt sagt man Oder: , ,

[ a r /ö r6i oder Oder: lage r ; er erscheint hier ebenfall s meis t reitend und mit
'

breitrandigem R ute beglei t et von zwei oder mehreren Hunden (Lundgren

W W
, ,

Hed n Gu da tro i Sve rge 57 ii ; Rietz Sve n slr dia] u Oden ) Wir se hen al so
. .
, . . .
,

das s dies e pe rsönl iche Auffa ssung des Windes ü ber die ganze german ische
elt verbreitet ist und d eshal b u ra lt sein muss Zeitlich lässt sich dies e .

Vorstellung vom uo tes Heer b is i n s Mi tt elal t er z u rü c k ve rf0 1ge n In einer


-
.

al ten Be schwö ru n gs lo rmel M i t teldeu ts chland s aus dem Anfange des 1 4 ]a hrl13
'

W
. .

wi rd w ula n er I m m a le a lle si ne m an erwähnt ( Sitz un gs be r d bayr Akad . . . .

1 867 2 S
. im Re in l ri ed von B raun schweig (V 4 7 9 um 1 3 0 0 ) heisst e s
.
'
.

von den Ri t te m sie mscbml sa m da : uo /cs Ire Andere mbd G e dich t e


» . n . .

nennen da z wä/a e Im da :: wu/md lm das ru de» Im des (12t wü/macs '

W
; ; n ;

"ter u d l
g In vielen Gegenden hat sic h dann der Mythus wei t er entwickelt
man gi a ubte der Wod e jage einem weiblichen Wesen nach und so en tsta nd
.

, ,

der wei t ve rbreitete Mythus w mder Jagd n ach 1/ s a ld der . oo o


,
o

an deren S t elle vielleicht durch Volk e ty mologi e die li 1 n dsöra i ge t re t en i t s


''
u s .

Zuweilen bringt man ihm und seinem Gefolge namen t lich seinen H und n und ,
e

seinem Pferde Futter D as s ind Überblei bs el alter Opfer die man dem ursprung
, .
,

lich C e tte brachte So füttert man in Ni e derö sterreich noch heute de n Wind
.
,

damit er in der He ue mte nicht wehe ( Z id M} 1 h IV oder gicht ihm sein . .

Tei l ( in Kärn ten e bd I V 3 0 0 ) o der spendet e s seinen Hunden (


, . N o rdd S
. . .

3 67 ) oder se inem R inde ( Myth II I 4 4 3 ) u dgl Finden wir so die Vor .


, . .
s W
tellung vo n ade: oder dem wä/emi mHeer: ti ber die ganze germanische
Welt verb reitet steht dann ihr enger Zusammenh ang mit ödan fest lässt
,
XI . Mm o no o ra .

W ,

sich dies e Gottheit als Mitte lpunkt des Kultes aber nur in einz elnen Gegen den

Germaniens erweisen wäh rend andere sie fast ganz vernachlässigen so liegt , ,

hierin der Schlüssel zum Vers tändnis des Wesen s und der Geschichte

W
d es Gottes Wie jene Vorstellungen vom Wud& oder wütenden H eere

W
.

sich schon im Mittelalter nachwei sen lassen ( un d Myth II

W
s o so . . . .

fi nden wir auch in al tnordischen Quellen Überreste der Verehrung ödan s


als alten in dgo ttes Schon Namen lassen ihn als solchen erkennen
. E r heiss t .

Geégud) oder Vä/udr beides Worte die auch den


* ‘
, in d bezeichnen ( Falk FE B ,
» c
, .

X IV 3 5 . E r reitet durch Luft und Meer (


. Sn E I Dann ist seine ganze . .

E rscheinung dieselbe wi e in den deutschen Sagen E r eilt daher auf seinem .

weissen achtbeinigen R asse Sleipn i r das nach jungem Mythus vom H engst
, ,

Sva di lfari mit Lo ki als Stu te ge z eu gt ist ( Sn E I I 1 7 9 ; vgl auch albu mfled a! .

E r ist e ine hohe Ge s talt mit l angem we issemHarte umh üllt


. .

eq uwn Sax I . .
, ,

von einem weiten dunkeln oder gefleckten Mantel unter dem er sei ne Schü tzlin ge
auf dem B aupte hat er einen bre itlrrämpigen
,

durch die Lüfte trägt ( Sex o I .

Hut den er oft ti ef ins Ges icht herein drti ckt sod ass man von di es em nichts
, ,

sehen kann Nach anderer Sage reitet er unter hefti gem Lärm auf gran e ra
.

Rosse durch die Lüfte und trägt zti n de n de Flammen in der H and (Nj äla Ka p 1 2 5: .

dazu Nord T idsk r f H is t I V . Bald erscheint er blind bald abe r auch


. . . .
,

e inäugig eine Vors tellung die die durch die Wolken durchbrechen de So nne
, ,

erz eugt haben mag denn auf den Wolken fährt der Sturmgott daher Eine
,
.

Reihe seiner Namen hat in dies er äusseren Erscheinung ihre Wurzel : cr


hei ss t I l drbmiü d i G raubart Sldkßem r und Sfdm m der Langba rt Gra m ° '

. .
, ‚

der Bärtige HpI/r der Hut Sldbi pllr der Schlapphut Gri mr und G ri mmr
'

, , , ,

der V e rlarvte Auf Sleipnir reitet er nach Niflhel (V egtk v


. Als der b l inde .

Gas t fragt er in seinem Rätse lstre ite K ö nig H re id re k wer das Paa r wäre .

das z umThin g reite mit drei A ugen und z ehn F ü ssen und ein em Sch wan ze
,

und ti ber die Lande streiche worauf He id re kr antwortet dass es Ö di n n auf , ,

Sleipnir se i (He rva ra rs Ausg Bugge dem tre ftlichste n aller R e ese Einst
. .
'
.

lässt er bei einem Schmiede sein Ro ss bes chlagen und schwingt sich nach ,

dem e r sich als Ö diun zu erkennen gegeben hat mit ihm über einen s ieben

W
,

Ellen hohen Zaun und verschwindet in der Luft (Fms I X 1 7 5 Das . .

i st dasselbe Pferd um welch es Sta rk ade r im Lü becker Sc hwe d ta n zs pie le den


,

Go t t bit t et (I I c/hke ade mi Iéu mi di n [Mrd Zid A XX In der eddi

W
'

. .
,

schen Dichtu ng f ü hrt e s den Namen Yg dm Ross des Ygg und weidet
'

srll
"
» c

im Geäst des grossen Weltenbaumes (E iri kr Magn irssm Odin s Hors e Ygg

W W
.

d ra s ill Lo nd Als Windgott is t natürlich öri an Ö d in n weit gewandert

W
-
, . ,

er ist der unerm ü dliche Wanderer der malo r 1 mlc arms ( Saxo I er ,
' °

heiss t daher Ga ng /m dc r an de re r Go ngmdr der egwaher c la mr '


» ar
,
'
» «

» der egge wo hn te u dgl Z u Frigg sagt er selbst dass er viel umher


« . . ,

g e
'
la hre n V
( b a l r wie er auch dem'

V a l
.
b rü d n i r entgegnet da ss er lan ge ,

unterwegs gewesen se i Daher nennt ihn noch Sn o rri in der He imsk r weit

W
. . >

g ereis t ( chreibt ihm ogar wie in der Edda de n Frey d


'
7 1 f fl rll

W
<
/p 1 r
ja s s r a s , ,

Schiff Slydbla du i r z u die Wolke die dem Sleipnir ents pricht ( He i m


'

skr 8

öda n —
.
,

Odinn gleicht hierin dem indischen Vä/a dem I mme rge he r Immer
,

, ,

wanderer ( Schwartz Poet Nat I I 70 Als Windgott bes itzt


,
ödan Odinn
. . .
-

auch die Proteus na tu r wie kaum ein anderer Gott : alle möglichen Men schen
und Tiergesta lten ni mmt er a n Bald erscheint er als Knecht der sich als .
,

Erntea rbeiter verdin gt bald als Fährmann der den toten Sin fjotli ti ber den , ,

Sund sch afft ; in Schl angenges tal t gelangt er zur Gun nlod als Adler en tführt ,
336)
( W Ö D AN AL S a oorr .

er ihrem Vater den Dichtermet Neben dieser al t germani schen Go ttheit die
. ,

sich im Winde offenbart u n d im ( ru nde nur die Personifi kation des Winde s
}
ist erscheint aber der nordi sche Odinn auch als Herr d es Windes un d des
,

mit diesem im engsten Zusa mmen hange stehenden Wetters Se rufen ihn .

di e I sländer um gü n stigen Fah rwind an ( Fm s II den n er giebt solchen . .

den Män n e m (Hyn dl Nach der H e imskrin gla beru higt er die Wellen
.

und len kt die Winde wohin er will (8 ,


Ein Beispiel dazu findet si e h in
den al ten Liedern von Sigurd Als dieser sich mit seinem Heer auf der See
.

befindet u m Vaterrache zu nehmen hat si ch heftiger Stu rm erhoben Da


, .
.

erschein t auf einem Be rgvo rsprun ge Ö d in n und s obald dies er au f ei nem der ,

Schiffe Aufnahme gefunden hat l e gt sich das Wetter (Regm 1 6 Weil


er übe r das Wetter herrscht hei ss t er V1 051 r der Wettermacher (Fm
.
,

s X
' '

» « . .
,

un d der Run e n m e iste r des L öd a tal hat ihm abgelau scht wie man Wi nd
j ,

un d Wellen beruhigen kann ( Häv Und wenn der Sturm dahersaust . ,

da zü rn t Ö di nn ( Pas 1 da wird er zu m Ygg zum Schrecken der


. .
,

Men sch en .

In se i ner E rscheinung als Windgottheit m üssen dan n auch die Tiere die ,

ihn begleiten die Gegen stände die ihmei gen sind ih ren Ursprun g haben
, , ,
.

Wie de m wilden Jäger od er dem Wode eine Schar Hunde folgt wie in der ,

schw e dis chen Ode n sj agd den König ebenfall s zwei Hunde begleiten so fi nden ,

sich in der Umgebung des Gottes die beiden W ö lfe Gm d h der Gierige
'

. .

und Preki der Ge frässige ( Gri m n Ein Sinnbild der bewegten Lu ft sind
.

wohl auch die Raben fl ug rn n der G e danke und Mu mn n das Gedächtni s


' '

, , , ,

deren N amen schon gan z in die Zeit s päter dich teri scher Reflektion fallen .

Tagtägl ich fliege n sie über die Erde und bringen O d in Nachricht aus allen
Gegenden ( Gri mn Das ist ein gan z junger nord ischer Z ug als schon
. .

aus de rn bewegl ichen L u ft tte ein a ll b i te n


o d e r Herr scher n ac h dem Vor
g ge e

bilde de r norwegi schen Könige geworden war dem abe r dassel b e Naturbild ,

zugrunde liegt wie in dem n e u islän di sehe n V o lkslied e wo es heiss t :


, ,

U nd di R b e jg t d S t mwi d
a en a e er ur n

U nd d S turm
,

wi d ra hte d hi f d W l k
er n usc (Z f v rgl Litt a n au en o en. . . e . .

In se iner Hand trägt Ö d in n den Speer Gu ng mr ein st von Zwergen den '

, ,

I valdissö hn en gemacht und von Loki de rn Gotte gegeben (


, Sn E I Es . .

ist de r Blitz den der Gott a us dunkler Wolke hervo rsc hle ude rt
, In der .

Volkss age tritt dies e Waffe zurück da man hier Ö d in n wenig er als einen ,

Gewi t tergott kennt Überhaupt war dies er Speer schon z iemlich zeitig in
.

seiner urs prünglich en Be d eu tung vergess en : er war zu mSymbol des Schlachten


gottes geworden der an der Schlacht sel bst Teil nahm und seinen Speer nach

W
,

den Gegnern seines Schütz lin gs schle u derte So leh rte er sel bst König Eirik .

den Speer über seine Feinde schwingen und ihnen die Worte z urufen :
» Odinn hole euch alle ( Fm s V « Der Aufen thal tsort 6da n Ö d in s
. .
-

als Windgott s ind die Berge oder die als Berge gedachten Wolken die ja ,

mit jenen überall zu3 a1n me n flks s e n ( Rme ber Hermes Aus den Bergen ,

sche int der Wind z u ko m men n ach den Bergen scheint er zu gehen E r .
,

nennt sich selbs t den Alten vom Berge (Regm » Skalde n nennen ihn « .

[fallga wr oder ja /lga j gudr Fe lse n go tt


,
f Über gan z Deutschland England
» « . , ,

Skandinavi en sind ) V 6dan sb e rge weit verbreitet ( Myth I 1 2 6 f Kemble die . . .


, ,

Sachsen I O d inn gleicht hierin dem im Berge geborenen Hermes

WW
. .

Kommt doch auch der wi lde Jäger der deuts chen Volkssage mei st aus den

W
Bergen z umal aus dem V en usbe rge
, .

Aus dies er alten Vorstellung des in dg nttes haben sich die anderen gött
lichen Seiten ödan — Ö dins entwickelt Di es e e ite ren h icklun g is t z um .
r
W
n achweisen während er bei den anderen ge n n an isc hen Stämmen ausschliess
,

lich als Führer oder Herr der Toten auftritt .

558 Gd a n Ö d i n n a ls G o t t d e r F r u c h t b a r k e i t De r Wind gilt


.
-
.

als Bringer der F ru chtba rk e i t Viel Wind viel Obst sagt eine alte Bauern . » :

regel und ohne Wind versche in e t das K e m Mit dieser alten Auffassung
,
» er.

hängt es zusammen dass der Windg ot t F me htbark eit bringe Das Volk im
, .

Aargau freut sich wenn das Gue tisheer schön singt denn dann gi e bt s ein
, ,
'

fruchtbares Jahr (Rochholz I I st aber das Getreide gehauen dann

W
.
,

wi ll man sich auch dem Gotte dan kbar erwe isen Fast ü berall in germani

W
.

sehen Gauen läs st man auf dem Felde noch Ähre n b üs chel s tehen Dies e .

mögen in ein zelnen Gauen dem ödan als Wind und Fe ldgo tte gegolten

WW
haben Der Norddeutsc he l ass t di e letz ten Halme dem odan fü r sein
. »

Pferd ; ebens o lässt der Schwede fii r Oden s Pferde die let z ten Halme ; in
«

Mecklenburg rief man daher : a de o k ha i: di n em R oss: r mF den

W
,
r , a .

Oft wird di es e s Ha l1n btlsche l mit Blumen ge schmückt Ganz ähnliche Ge .


o

W
brauche finden wir in Deu ts ch l and überall Mancherlei wie die Be z eichnung .
,

Vergvdcm lel für das Erntefes t ( Kul mMärki sche Sagen S 3 3 7 f ) oder das o l d , . . r

ö1 r i11 manchen G eg enden Norddeuts chland s hat m an früher ebenfall s als R es te


'

al ten \ d an k ultes anges ehen doch lässt neuere Forschung diese Zeugnisse mit
i

V o lksk I I I 4 1 If ; AmUrquell
,

vollem R e chte nicht gelten ( Knopp Zsch , . . . .

49 Nach dem färöischen L kkatz1 ttu r bes it z t ferner O d inn die Kr ft ein o
'
a

Ge treidefeld in einer Nacht wach sen z u l assen (Hammersh Ere r XV I S


,

. . . . .

Daher b a ten die Nor dländer Odin im Mitwin te ro pfe r um guten j ahresertr g

W
a

und um Gedeihen der Saat (Heim sk r Als einst bei den Schweden M is wa chs .

eingetreten war verbrannten sie ihren König Olaf trételgja und weihten ihn
,

Odin ( H e irmkr S So zeigt sich dies e Entwicklungs stufe des ödan

W
. .

im ltes bei vielen Germ anen stämmen als e in e im Vol ke wo hlhe ka n n te die ,

vielleich t so alt ist wie der Ackerbau bei den Germanen ii be rhaupt
,
_
.

559 .öd a n O d i n n a l s K r i e g s g o t t
- Bei den ältesten nordi schen .

Skalde n finden wir das weit verbrei t ete und in allen Gegenden bekannte Bild ,

die Schl acht als das Wette r den H agel den Regen den Sturm das Thing , , , ,

Odi ns zu be zeichn en wie auch als Schwertrege n Spe crwe tte r L an z en sturm

W
, , ,

udgl I n dies en dichteri s chen Bezeichnungen zeigt es sich noch klar wie

W
.
,

die Auffassung von Odin als Schlachte ng tt a ufs engst e mit seiner u rsprü n g o

lichen in dn a tur zusam menhängt : der S t urm in der Luft war den nordischen
Dich t e m ein Bild des Kani ples auf der Erde und wie der in 1lg tt jenen '

, «r ‚

lei te t e so nahm er natürlich auch an di esem teil ” J a u id est /mo r sagt


,
.

0 ,

rm uc m
Adam vo n Bremen ( Lib I V Kap bella gen ? lzam q i ms/ml wfi ul em
'

W
' ' '

. . .

ro n l ra Auch in dieser Stelle scheint der gan z e Mythus in seiner vollen


Entwick lung klar vor Augen zu liegen Der im S t urme dahe rbra use n de Gott .

muss natürlich in er ter Linie sel bst K rieger sein I m affe n sc hmuck e
s .

prangte er da her im Tempel zu Upsal a Scu j bw l a rm a /u m si n d « z

Ma ri a n sagt derselbe Ad am von Bremen ; a n n ipo /ms nennt i hn Sra mund


,

sagt von ihm dass er m ,


m bello rwn ca llerc Auch die nord ischen Lieder «.

ni ss en ihn mit tre ffliche n Waffen a usgerü stet rui rz n r Gri m und
( p g g/ g Sn o rri .

nen nt ihn einen mächtigen He erman n der in jedem Kampfe den Si eg davo n ,

trage ( H e imskr I mZ an kgespräch mit Thor ( den Hz11 bl ) rühmt e r sich '
. .

seiner Krie stha te n


g nennt K a mp ih e ld seinen G esellen wie er auch dem
,
» 1:
,

Sigurd gegenüber seiner Kämpfe geden kt Als Führer der Scharen im K riege .

heiss t er He e rvater oder der He e rfro hc ( I l cq'


b di r I l erj
'

an I l cfi a l r , ,

Nach späterem Mythus geht überhaupt auf ihn der erste K rieg zurück : a ls
die Riese n die un heflstil ten de Go llveig zu den A sen geschickt hatten da
'

,
XI . Mr m
o ro m
. sl (
3 39)

s chleuderte Ö d in n den Speer und hierdurch war der A n fang aller Kämpfe,

gemacht ( V sp 2 1 Und wie er den Krieg in die Welt gebracht hat 110
.
,

regt er ihn immer und immer wi e der an : er erregt Streit unter Verwandten
( H elg Hu nd I I 3 3 )
. und verbietet
. die sen (P as I er s pornt Harald .
,

Sa mI
.

Hilditq n n an zur Schlacht in der di eser fällt ( , er ni mmt im .

Kampfe selbst Partei wie die homerischen Götter (Herv Bugge 2 83 2 8 4 Se .

ist er der obers te Leiter aller kriegerischen Unternehmungen Als der gewal .

tigste aller Krieger m uss er natür lich auch den Sieg in seinen Händen haben ,

wi e er auch die Seinen mit siegbrin gen de n Waffen aus rü stet ( Hyn dl .

So heiss t er oder S:? g a zd r u ähn l E r herrscht über den Sieg der . .

M än ner ( Ftb I . leiht de mDag sei ne n Spe er (R e lg Hund I I 2 7


, be . . .

st raft Bryn hild weil sie gege n seinen Willen den Si eg verliehen hat (R e h
, .

Von Loki wird dem Gotte u a vorgeworfen dass er ungerech t den . .


,

Sieg gespendet habe ( Lo ks Sigtim heiss t im H inblick auf di ese T ha


.

tigke it O d ins Burg ( Sn E II Daher opfern ihm die F ürsten und bitten
. .

i hn um Sieg : Haralds Vater H älfda n opferte ihm während der So hn dern ,

Thor opferte (Fms X E irikr weiht sich ihm selbs t (


. . Fm s V . .

Ha raldr Hilditq nn verspricht ihm alle Gefa llenen wenn er den Si eg über Köni
g ,

H ring davontrage ( Pas I E in arr Orkn eyj


. . ajarl läss t Hälfdan hälegg

einen Adl e r auf den Rücken einritzen alle Rippen zerbrechen und die Lungen ,

herau sz iehen un d weiht ihn so dem O din fil t den Sieg ( O rkn S c . . .

H ierdurch wi rd Ö di n n aber namentlich der Gott der Krieger vor allem der ,

Fürs ten die von ihm ihre Herkunft ablei ten was er im Härba rdslied sel bst vo n
, ,

sich sa gt wi e es in der Gau tre kssaga von ihm heiss t dass er nich ts mit Knechten
, ,

zu thun haben wolle ( Pas I II E s liegt nahe gerade diese im Norden so


. .
,

ausgeprägte T h5tigke it Odins dem Dichte rwi rken in der Umgebung Haralds

W W
und seiner Nachfolger zuzuschreiben Ihre volle Entfal t ung mag sie hier

W
.

wohl auch erreicht haben alle in die Wurz el gehört ents chieden den sü dger
,

m anis che n Ländern an Schon Paul us Diaconus kennt öda n als Siegesgo tt
.
,

we n n er erz ählt dass di e Wan dalen ödan um Sieg übe r di e in i ler ge


,

be t en hätten und dass dieser den Sieg demjenigen Vo lke versprochen hätte

W
, ,

welches er nach Sonnenaufgang am folgenden Morgen zuerst sähe ( Bi t s

E benso setz en die Stammta le ln der angel sä chsischen Könige


.

Lang I
'

W W
.
.
,

die fas t alle von ödan aus gehen ei ne Vereh run g dies es Gottes als ,

Kriegs und Sieges gottes voraus wie a ue h in E de lvea rds C hronik geradez u ,
»
.

gesagt wird dass man ö1lan mrclo n izc « mmsi ne vzrlutzln geopfert habe
' '

Kemble Die Sac s en I Die se o d an sve re h ru n


g m üssen Sac hs en und

W
( ,
h ,

Langobarden mit aus ihrer niederdeutschen Hei mat gebracht habe n da bei .
,

beiden die Mythen hi er ei nsetzen Dadurc h ste ht Io r die Zeit der Völker .

wanderung i n dies en Gegende n eine o da ns ve re hru n


g fes t die ga n z ,

der Verehrung Ö din s an den nordischen Kön igshö le n ents pricht Allein
'

diese Verehrung läss t sich bis zur T a cite ische n Zeit hinauf verfo l gen : wen n
n a ch der Römer Bericht in N o rdweü de u tsc hla n d de rn Mercurius als dem

höc h sten C e tte Menschenopfer gebracht worden sind ( Germ so setzt dies .

eine Verehrung desselben als Kriegsgottes vorau s S e it wann aber dieser Gott .

in jenem Tei l e Germanien s di es e Rolle ges pielt hat lässt sich nicht en t ,

scheiden do e h mögen die letzten Jahrh u ndert e vor oder die ersten n a c h dem
,

Beginn unse rer Zei t rechnung dem rechten Zeitpunkt nicht fern liegen .

6 V ll1 0 ll V a lhqll is t von Haus a us ni chts anderes als das To ten


5

W
0 . a .

reich sie deckt sich mit de rn Reiche dc r He ! oder dem N o bishaus altdeut
Di eses Totenreich trat in engs te Bez iehung zu dem zum
,

scher Quellen .

T o te n go tte gewordenen in dgo tte dieser wurde Herr von V alholl Als dann , .
( ) 340 W ön a n

in der Wikingerzeit der Krieger sei n Le ben n ach dem Tode in ähnlicher
-
ömmr AL S K mao so o r r . V AL H QLI .. 111

Weise wie auf Erden fortsetzen wollte da wurde V aihqzu ein em herrlichen ,

Kri ege rparadi es e in dern gekämpft und g zecht wurde in dem Kam j
f
e p un
, g ,

frauen den Becher und das Horn reich ten in dern Ö di n n das Regiment führte

W
zu dem allein der in der Schlacht gefallene Kämpe gelangen kon nte Ob wi r
, ,

ausserhalb des skandi navischen Nordens ähnliche Vorstellun gen von einem
ödan s re iche nach dem Tode gehabt ha ben läss t sich nicht erweisen doch , ,

mach en es die vielen Sagen von den be rgen trü e k ten Kaisern die im Grunde ,

auf dens elben Vorstellungskreis zurückgehen wahrscheinlich Auch im Norden , .

ist dies e Vo rs tell u ng nur eins eitig weitergebildet wir finden sie nur bei den ,

S halden nicht aber im eigentlichen Volksglauben H ier schein t V alholl


'

.
,

nichts anderes als das Totenreich geblieben zu sein in das alle gelangen , ,

gan z ähnlich der Behausun g der B e l Neben diesem treffen wir di e herrlich .

ausges ta tte te V alholl die un s die Grimn ismäl vor allem vor Augen führen Als
,

herrliche Burg schildert sie der Dichter in der Ö din n mi t den im Kampf
.

gefallen en Recken lebt die am Tage kämpfen des Aben ds aber zechen ,

Ein Teil dieser Burg m


, .

ag Vi ngd{/ gewesen sein das wir n ur aus Sn o rris Ed da ,

kennen ( AM Ausg I I 2 60 Und auch di es e Quelle widersprich t sich an


. .

den beiden Stellen wo wir den N amen find e n indem sie das e in e mal den Saal
. .

, ,

als A ufenthaltsort der Götti n nen das an de re m a l a ls Tumm elplatz der Ein ,

herj e r a u flasst So kommt es dass m . an Vingolf bald als Weinhalle


(P,BB .

XI V 3 69 . bald als das freundliche hübsche Haus ( Ark n i ii VI I , . . . .

oder ga r als die Halle der Liebenden wo die Sc hildj » u n gi rau den uns te rb ,

lichen V o lkshelden beglückt ( Z idA XXX VI 3 2 gedeu te t ha t Trotz der


« . . .

Einwänd e die dagegen vorgebracht sind ist Braunes Deutung als Wei n halle
, ,
» «

im H in blick auf Vi n /mmr des Ein ar Skälaglamm (V alhq ll Heim sk r Ausg


°

, . .

F j onss on S 2 5 0 ) die ei nleuch tendste Jene Burg liegt in Gla d /mm


'

. . .
,

o der Welt der Freude ( Gri m I hr Dach ist mit Gold bedeckt daher
« .
,

heiss t sie die Goldglänzende Ein Wolf hängt am wes tlichen Thore darüber . ,

schwebt ein Adler das Wappenschild des Herrn der j , a s elbs t den Namen ,

9 1 11 d h. A dle r
. füh rt »D as Innere is t n ach
e: echter K ri e e rw e ise
.
g a us

geschm ückt : Speere und Schilde hängen an den Wänden Brunnen bedecken ,

die Bän ke ( Gri m 9 Sie bes teht aus vielen Hallen und durch mehrere
. .
,

hundert T hüren gehen die E in he rj e r aus und e in Nach aussen ist sie durch .

das Th o r Va lg n n d un d den Fluss Va lgla u m abgeschloss en Auf dem Dache


'

W
der Burg weidet die Ziege Hei dmn aus deren Eutern den E in he rj
.

e m der
'

Met z us trömt Sie friss t vom Baume L wrä£ der sich vor der hohen Halle
.

erhebt Misverstän dn is hat ihr den o lke n hirsch E z% mi r z ugesellt d ess en


. z ,

Geweih e der Regen entströmt (Gri m 2 5 H ier t hront U di nn n i e ein .

König ihm zu Füssen seine beiden Wölfe C m und FM H a uf den Sch ultern
'

, ,

seine Raben Hug i n u und M u n rn n die ihm all täglich schon vor Frü hstück
'

Kunde von dem bri ngen was sich auf der Welt z ugetragen hat Wir s ehen , .

hierin schon die volle Weiterbildung des Toten zum H immelsgo tte Nat ü rlich .

ist er in erster Lini e von den andern Göttern und G ö t t innen umgeben Da .

neben aber w eilen bei ihm die d s ausgezeichnete Käm pfer denn . .
,

mit der Ausbild ung der V alholl a ls Kriege rparadies war zugleich die Ans icht
ents tanden dass man nur durch Schlachte n to d den Eintritt in V alhq
,
ll erwerb en
könne U n zählig sind die Scharen der E in he rj
. e r die ta gtäglich aus den 5 40 1 11 0 1 e n ,
' ‘

ausziehen um sich am Kample zu erfreuen Zur ü ckgekehrt harrt ihrer treff


,
'

liche Kost u n d gu ter Tran k : An dl m mmr der Koch führt der Dich t er der °

Grim
‚ ,

n ism al aus hat im Kess el E ldl m mmr den allabendlich sich verjü n genden ° '

Eher Sa /m mn ü gebraten dessen F le 13 ch die Kämpfer geniessen n i e Ö di n s


'

,
342 )
( V AL HQL L .

Lebens E ine F alle von Wissen stand ihm zu Gebote das er zum Nutzen der
.
,

Asen verwa ndte o der se inen Verehrern spen dete oder vielkun digen Riesen
und Fürs ten gegenübe r an den Tag legte wie dem Ries en V afprt1 d n i r ( V afbr ) ,
'
.

oder dem König He idrek (Herv S 2 3 5 i i ) oder dem j ungen Königssohn e . . .

Agu ar den er alle möglichen mythis chen Dinge lehrt


, N am en t

lich zeigt er sich a ls H err der übernatü rlichen K räfte : er lehrte Zauber und
Barm kratt und war Finder der Runen die dies es bergen Beim Zauber aber
'

, .

ebrauchte der Germa n e die rhythmis che Zaube rform el und fi nden wi r
g so ‚

Odin auch als Herrn der Dichtkuns t und die Dichter ve rehrten i hn als den ,

H üter des Diehterme ts und als ihren Schutzpatron von dem si e die Kraft ,

der Dichtung erhalten hatten .

Mehr ere nordische Mythen berich ten uns wie de r Gott in den B esitz der ,

Fülle solcher Weis heit gelangt ist E lbischen Wese n verdankt er nach der .

einen dies elbe dem Zwerge PjäÖ t l i f ( Häv dem bejah rten Män nlein ‘ '

imH ügel der Erde (


.
,

nach anderer aber dem vielkun digen M i m i r

W
Härb .
,

dem alten Elben germanischen Volksge is tes der im Stei n hii ge l wohnt wie im ,

Wolken b erge oder M eere der die Kun s t des Sch miedens leh rt und selbs t ,

wo rtreftliche Schwerter schm iedet der am e lte n ba ume den Wel tgeis t be
'

wacht und von dies em dem zum H immel sg ott gewordenen Ö d in s pendet .

Wie Ö d in n der Welt das Leben gicht so gewährt M imir durch ihn Geist ,

und Vers tand Beide sind ei nen un z e rtre n n li1 l1e n Bund eingegangen Schon
. .

die äl t es ten Shalden nennen O din M imirs Freund Der Urquell aller Weis .

heit und alles Wiss ens si nd aber den alten Germanen die Gewässer n ame n t

W
,

lich die himml ischen I hrer aller Herr ist M imir und so erklärt sic h der
.
,

sci wn e M thus dass O dinn tagtäglich zu diesem We sen gehe um neue


y , ,

eis heit von ih m z u erlangen wie er aber dafür sein Auge (1 i die Sonne , , . .
,

zum Pfan de ein setze : die im Meer oder hinter den Wolken versch wi ndende
S nne mag den My t hus haben en ts tehen lassen V gl 544 (
o Uhland Se h r . .
, .

VI 1 97 i f D AK V 99
. . Ganz ähn lich ist der Mythus dass einst die
. .
,

As en den Hm n i r z u den V an e n a ls Geisel ge s chickt dies em aber den M imir ,

beiges ellt hä tt en damit er ihm in allem mit Rat und Tha t z ur Sei t e stehe
,

( H e im s k r Hier . wie dort haben wir das s ch ö ne Bild das s alles höhere ,

Leben ers t dann en ts teht wenn s ich mit der S onne als dem Auge des ,

Himmels gottes das Weis hei t und Zukunft bergende Nass verbindet .

In den gleichen Vorstellungskreis gehört auch der M ythus von Ö din


u n d Saga der allkun digen Seherin I n S é éua öeé£ d h Sin k e bach wo . o . ,
» :
,
,
. .

k ühle We gen rauschen trinken beide Götter tagt äglich froh aus goldenen
,

Schalen ( G ri m H ier erhielt de r Gott Kunde von vergangener Zeit un d


.

von der Zuk unf t Kunde von der er im Rätse ls treit mit dem Riesen V ai
'
, ,

bn 1dni r od er dem König H e idre k Gebrauch macht .

Eins t kommt der Ska l de E gill z u einem Bo n den dess en Tochter schwer krank ,

dam iede rliegt E r erfährt dass man Ru n e n za u l>e r angewendet habe das s das
.
, ,

Mädchen aber kranker geworden se i Sofort un t ersucht er das La ger un d .

fin det dass die in einen F isc hk iem


,
en eingegrabenen Runen fal sch seien ; er

schabt sie ah gräbt neue e i n und nach kur z er Zeit is t das Mädchen wieder
,

herges tellt Dieser Run e n z aube r zur B es eitigu ng von Krankheit war im heid
.

nischen Norden allgemein


; auch ih n sch rieb m an wi e alle Run e n we is he it , ,

Ö din zu In den Hävamzd läss t der Dichter den Gott selbs t erzählen wie
.

,

er in den Besi tz dieser Weisheit ge langt ist:

Ge rm i a n sch e Ph i l l i
o og e . II I . 2
. Au fl .
XI . Mrr n o no o ra .

I ch w
ei ss, dass ich hi ng an i n dige Ba u me, w m
N eun gan z e N äch e, t
m
Mi t de Speere e un de , dern Ö din ge ei h ,
v rw t w t
I ch se bs l tm
ir se bs l t .

t
N ich reich e t m m
an ir Speise no ch T an k , r
r t r
Fo schend spä e ich n iede ,
I ch nah m r l t
he an! di e R un en , au sch e iend, r
l m m
D ann fi e ich herab vo Baru .

D a began n ich zu gede ihe n un d w e ise zu se in


U nd zu wachsen u nd ich m wo h l befin den ; zu

W or tm m
ir vo Wo e das rt W rt suchte o

m m
W erk it vo W e k e das r W erk .

W
8 0 ka mÖ d i
in früher jugend zu den Runen C hristlichen Einfluss
nn .
,

d b den
. . am Kreuz e hän genden C hri stus in dies em Mythus zu finden wie , ,

Bugge will ( Stu d I .ist nicht nötig


. a r Odin n im B e sitze der Runen.

weis heit so musste die F rage kommen : wi e hat er di ese erlangt ? Sie ver
,

an lass te einen Dichter zu dem Mythus : in früher Ju gen d hing d e r Wind


gott im Weltenba um bis er in den Bes itz der Run en weishe it dämonischer
,

Gewalten kam ( vgl Kauftm an n


. FE B X V 1 95111 E iri kr Magn uss on Odins

, . .
, ,

Horse 1 7 Durch di es e aber wurde er zum Herrn aller geheim en Kräfte ,

vor allem zum Arz te der durch die Beschwörun gsio rmel die Kran kheit be
,

se i tigt Se zeigt er sich im Me rselm


. r e r S ru che wo er das geläh mte Ross
g p ,

heilt Naeh Saxo erscheint er dem kranken Sivard und versprich t ihn
.

heilen wenn er ihm alle di e er fällen werde weihe (


, , I Daher ver , .

dan k en die Menschen Od in die Heilkuns t ( Pas I II R u n h eis s t Ge . .


'
»

heim n is geheimes Lied geheimes Zeichen und dies er geheimen Zeichen «

b ediente m
, , ,

an s ich um Unan genehmes zu bannen E rwün mhtes he rbe izu


, ,
*

ru fen Während di eser Brauch der Runen nur bei den Nordgermanen be
.

l egt ist erfahren wir von fas t allen germanischen Stämmen dass man sich
, ,

bestimmter Zeich en bediente um die Zukunft zu erfahren H ier bedurfte


, .

es des Vers tänd n isses der Zeichen dort der Kenntnis die glück o der un
, ,

glüekwi rk en de n an z uwenden und zu ordnen damit durch sie ein Geis t oder ,

eine Gotthei t beschw e ren werde und wirke Diese r Gebrauch mit Zei chen ver .
o

se he n e r Stäbchen bei Weissagu n gen mu ss bei den Germanen uralt s e in denn ,

die äl t esten Schriftsteller die ü ber german ische Di nge schreiben erwähnen ihn
, ,
.

Die Zei chen selbst können mit denen nicht übereins timmen die wi r heute unter ,

dem Namen Runen ken nen und in denen wi r eine grosse Reihe von I n
schriften besitze n Diese Se hriftrun en sind erst in den ersten Jahrhunderten
.

unserer Zeitrechnung dem spätlateinischen Alphabete nachgebildet während ,

der L o sstfl be schon Ta citus ( Ge m 0 1 0 ) Erwähnung thut . Doch scheinen


. .

diese mit der Zeit von jenen abgelöst we rden oder wenigs ten s mit ihnen
verschmolzen zu sein Unsere hauptsäch l ichs ten Quellen der Kenntnis des
.

Run en ge brauchs sind ein Teil der Hävam äl ( V 1 44 wo ein Pulr aus .

k ramt was er alles infolge sei ner Run e n we ishe it vermag und die Sigrdri i umfl
, ,

wo die von Sigurd e rw eckte V alky re Sigra a ihren Liebling die rechte Be
nutzung dieser geh e im en Zei chen lehrt ( V gl Uhl and Se hr VI 2 2 5 ii .

Allein Odirm
. . .

v L ilie n cro n und Müllen ho if Zur Ru n en lehre


.
, Halle .

hat ni cht nur die Runen erfunden sondern er lehrt sie auch di e Menschen ,
.

Natürlich hat er si e auch selbst gebraucht wie die Men schen E r sprach .

ü be r M imirs Haupt den Zauber dass es nicht in Fäul n is übergehe


,

er sang den Totenzauber um die V q lva a us dem Grabe he rvo rz ubringfl l


,

( g
V e t . er s ing t den Liebes zauber um Frauen ihren M änn ern
, ab sp ensfig
344) Ö msmAL S GOT T D ER W s 1sn s rr UND H ERR D ES D 1c n r s a msr e s . 1 15

zu machen ( Härb er schlägt die Rinda mit der mit Runen versehenen
.

Zauberrute als sie ihm nicht z u Willen sein will sodass si e wahn sinnig wi rd
, ,

S
( e xo Daher f ü h rt Ö di n n den Namen ga ld rs / a d'
1? Vater d es Z au b e m ; » «

er wird vie lk un dig genan nt (


» Fm s I I 1 3 8 He imsk r
a: und besitzt alle . . . .

Künste die man sons t be i den zauberkundige n Fi rmen suchte (


, Fri tz n e r N orsk ,

Hist T idsk r I V 1 97
. Daneben erscheint er auch als /b rrpär einer der
. . . »

die Zuk unft vo ra uss icht ( He im skr Sa x o nennt ihn (Iggs


cr w i e: (
. I .

und nach dem selben Schri fts teller besass sein G ün stling Harald Hilde
tand O thins Prophetengabe ( Noch in L Petri SV Krü n heiss t er n ach

W
I . . . .

der schwedischen Volkssage der !a n dsé umngz n m oß a rlmoc/


' '

1 a/ uaen R1ii e 0 1 7 1
g »
, 1 1 1:

(Lun dgr Ganz ähnlich wie die Nordländer haben auch die Angel sach sen
.

ihren ödzm vo n di eser Seite gekannt : er galt ihnen als Finder der Buch
staben und als Gott all er Lis t oder wie der chris tliche Schrif tsteller s i e h aus ,

W
drü ckt aller Diebereien und Betrü gereien (Kemble Die Sachsen I
, , .

Z u der Beschwörung zu dem Zauber geh ö rt die B w ehwö ru n gs fo rm , e l und

das Zauberzeichen Jene aber war bei den Germanen wie bei fas t allen
.

Naturvölkern in rhythmis cher Form o Zauber ist ist auch Poe s ie Wer
.
, .

daher jenen beherrscht muss auch in der Dichtkun st zu Hause sein , ,

wer jene spendet s pendet auch dies e wer jene fand is t auch der Urquell
, , ,

dieser Und so fi nden wi r O din als Vater der Dichtkuns t di ese als seine
.
,

Gabe den Dichter als Spender seines Trankes Der Verfasser der Heims
, .

kringla geht sogar soweit d ass er von Ö din sagt er habe alles in , ,

I11 n l i nga r d i in Reimen gesprochen


r . . Mag er wo n Haus aus auch nur der Gott .

der poeti schen Zauberformel der Ijo d oder des ga ldr gewes en sein so wurde ,
’ ‘
, ,

er doch auch mit der Zeit der Herr der bv12fa des erzählenden Li ed e s da , ,

er als N o magc str und in anderen Ges ta lten seine Weisheit a us alten Zeite n
un d von früheren Geschlechtern an den Tag legt Ein eigentümlicher .
,

zweifellos junger und rein nordi s cher M 1hus der i n s einer jüng ten Ges t alt
3 s

nichts besonders Anz iehende s hat läss t erst später Ö di n zum Herrn des Dichter ,

metes werden Von Ha us a us ist der D i1 hte rme t i mB e sit z e der Ri esen In
. .

der Weisheit de s V a i hru d n ir zeigt sich seine Wirkung In Suttun gs Sälen .

befindet er s ich H ierher kommt eins t Ö din n als I ?p/w ré r Ü be lthäte r als
. » «
,

des Ries e n Tochter Gu a n lpd' den Tr nk be wacht Durch Worte weis s er a .

ihre Zuneigu ng zu gewinnen erhä l t von ihr auf goldnem Sessel von dem ,

herrlichen Tranke und bringt dann di esen den Ö drwn r 1 len zur Dichtung , ,
»

tre ibe n de n na e h den Wohnungen der G ö t t er zu denen die Riesen am


a
, ,

andern Tag kommen und Fragen o h zu ihnen ein Bq lve rk r gekommen ,

e re Dich t ung hat diesen My tl1us teilweis e umges taltet


'
sei
( B w
z 1 0 3 S
.
p i l t
un d erweitert D arnach wi rd die Ents tehung de s Metes in die Zeit des
.

Fried e n sschhm ses z w ischen Asen und Van o u ge s e t z t Beide Teile s puckten .

in ein G o litsa Aus dem Speichel aber schuf man das weiseste aller Gescl1öple
' '

den I 1 ansi r den die A sen von den V an e n a ls Geisel erhielten Dies er wi rd
' '

, .

von den Zwe rgen Fja la r und Ga la r getö t e t sein B l ut mit Honig gemi scht und ,

dieser so ents tandene Met in de n Kessel Od roe ri r und die Krü ge 8 611 und B ad) :
ge b racht Hiernach verdankt al so der D ic hte rme t den Zwergen seine En ts t ehun g
.
,

elbische n Wesen die von Haus au s die h öheren gei stigen Gü t er besi t z en
, .

Von diesen Zwergen k ommt der Met a ls Sühne in die Hände Suttun gs ,

dessen Vater Gillin gr von jenen auf dem Meere ert r i nkt worden is t Su tt un gr ’
. .

übe r i eb t den Trank de r H ut seiner Toch t er Gu n n lq d die ihn 1n fes t em Berge


g ,

bewacht Ein st ko mmt Ö din n un t er dem Namen B olve rk z umRies en Ba ugi desse n
.
,

Knechte sich gegen seitig e rschlagen hab en E r bietet ihm seinen Diens t an .
,

der der Arbeit von ne un Männe rn gleich kommen solle Als Lohn verlangt .


W
treffen
om
.

n vag li e n
In führt ferner der Himmel swagen den Namen
N ie de rde u tse hlan d
auf dem nach ch ris tlicher Umwandlung und zugleich mit An
,

spielun g auf den alten Se elen gla ube n di e Toten in das Geis terreich geführt

werden .

Als H immel s und So nnengo tt sti eg a lsda nn Ö din n im Norden zu m all


gewal tigen mächtigen Gott empor zu dem die anderen Götter mehr oder
. ,

weniger in en ges Verh äl tnis traten Einzelne Züge mögen dabei du rch den

W
.

Verkeh r mit Ch ris ten Aufnahme gefunden haben E r wurde bei den Skalde n .

zum Alfa di r ( Allvater) zum A/da/ad1h z u mVater der Menschen oder Zeiten
mm c /jr zum Gotte der M änner Die A sen wurden sein Geschlech t as
, ,

.
, .

das men sc hliche Herz verlangt wird von ihm erbeten Dem einen gicht er
, .

Sieg dem anderen gu ten Fahrwind oder Reichtum dem dritt en Ve rstand oder
, ,

Redegab e ( Hyn dl S o wei ss er auch wo Reich t um verborgen ist (


. Heim sk r , .

Aus dies er Ges ta l t herau s hat Sn o rri in seiner Ed da seine gan z e Herrschaft
in ein System gebracht In dies er Machtfülle greift er auch in die Geschicke
.

der Men schen ein Offenbar ist hier alter nationaler Ö d insgiaube in se iner
.
,

spätesten Entwickl ung mit j ungem Chris ten glaub e n zusam me nge flossen und ,

es hält oft schwer beide Elemente von einander zu trenn en


, .

Auf dieser höch sten Stufe der E ntwicklung wurde Ö d in n auch zum Schöpfer
der Welt und Men schheit Jene schuf er als Bors Sohn mit seinen Brüdern
.

Vili und V é aus de rn U rriese n Ymir Die Spal t ung de s Schöpfers in die

W
.

drei Bruder ist offen b ar jung vielleicht sk aldisches Machwe rk ,Gleichwohl .

g ehört si e n och der heidni s chen Zeit a n da wir s i e in der L o ka3 e n n a


(v 2 6) , .

sowie in I öd ölfs Yn gli n ga tal finden


j

w o O d inn 9 1 öro d1 r
2 (H e i msk r S 1 4),
’ '

. .

gen annt wi rd Vielleicht älter is t der Mythus von der Erschaffung der Men
.

di e Ö din n mit H aza ir und I 1 €lur aus Bäumen erschaffen hat Im


'
schen
'

. 1 .
,

Mythus von der Wel tsc höpfung ist hierauf zurückzukommen War nun a uf .

di es e Weis e Ö d in n zum mäch tigen H immel sgott geworden so musste er sich ,

nat ürlich auch auf dop elte Weis e zeigen Die Natur is t nicht im mer die
p .

gleiche aber der Gott war in jener späten Zeit des Heidentu m
,
s immer da .

De r H immel sgott he rrschte allein er z eigte sich in der Nacht anders als
.
,

am T a ge im Winter anders als im So mmer


,
Und so mag denn neben dem .

nordisch en Ö d in eine zweite Ges talt entstan den sein der Mito thin us des ,

Sam Ullr und Lo ki der nordi schen Quellen


,
Aber dieser Götter Ursprung .

war bald vergess en Namentlich wurde Lo ki ein Liebling der Dich tung die
. ,

bald mit ihm frei schal t ete und waltete Sie reiss t ihn o b seiner winterlichen .

Seite von dem Ase n geschlechte lo s und macht ihn zum Ri esen sie verbindet ,

ihn mit Thor und läss t ihn sein Gefüh rte sein sie schreibt ihm alles ,

Schlechte zu un d macht ihn so zu e iner Gottheit die alles Böse ti ber Götter ,

und Mens chen bringt


D i r i hh lti g t e d tre fflidr te M
e e c a g phi e ii b
s Ö din v rd n k n wir U h l d
un s o no ra er e a e an

im6 B d i er S hri fte (


. an129 e se n W ig W t h t M n e l Odi (
c n St 11g en er a e z n. u .

E in hübs he Ü berb li k gi ht W i s e
en Od c ch L i e (
n St ck h c c n , en o o r o .

KAPI I E I
‘ '
. XI .

LO K I . U LL R . H (E N IR .

562 L o k i s N a m e u n d Ve r w a n d t s c h a f t Sowohl durch sein en Namen


. .

als auch durch die Mythen die es von ihm gicht hat Loki ausschliesslich B ü r ,
,

gerrecht in der nordischen Mythologie E r is t eines der schwierigsten m ytho lo .

gischen Problem e der einem entschlüpft wenn man ihn schon fes t zu haben mein t
, , ,
XI . Mr rn o ro o 1s *
. .

wi e er selbst ein st den Göttern en tse hlüplte als sie nach B a ldrs Tode dem in '

einen Lachs verwandelten n ach Leben und Freiheit trachteten Wie bei allen .

Göttern hat man auch bei ihm einen physis chen H intergru nd ges ucht und
,

hat ih n aufs en gs te mit dern ähnlich klingenden L og i d i un serem Le he , . .


,

Feuer z uw mmen gebracht weil ihm wie derholt eine dem Feuer ähnliche ver
, ,

n ichte n de Gewalt innewohnt und weil Logi in junger Überlieferung als ,

Dämon des Feuers erscheint Daz u glaubt man auch die Doppelnatur .

I 1 ki s aus der Doppelna t ur de s Feuers am besten erklären z u können Von


. 1 .

anderer Seite ( Bugg e Stud I S 7 3 ii ) ist das Wort Loki als verk ü rz te Form
, . . . .

für L ucäcr aufge fas st worden und man hat in dem C e tte oder Dämon das ,

nordische Bild des ch ris tlichen Teufel s wi ederfinden wollen Gehen wir .

von der unbes tri ttenen T ha tsa che s einer nordischen H eimat aus so leh rt uns ,

die Sprache das Loki nichts anders als der Schliesse n bedeuten kann ; das
,

Wort gehört z umVerb 111ßa oder Iju i a sehliesse n beendigen eben so wie
.
' '
»
,
<

[o k der Schluss D as Wort is t geb ildet wie bro /1 von 693 111 sßo l1 vo n slyola
' ' ''

» :. ,

u d rgl
. In der Zeit der Besiedlu n g dslan ds finde n wir diese n N a men als
.

mä nnlichen Beinamen (Pfo rljpm Ioß1 I s Sog I


'

1 . . .

Dies e einzig mögliche Etymologie des Wort es lehrt dass Lo ki einer jungen ,

Periode der Mythenbildung angehört einer Zeit als m an ab strakte Begri ffe , ,

in den Be rei ch mythis cher Dich tu ng zo g und di ese hier weiter bildete Der .

B e deutung des Wortes nach ist er der Gott der alles endet wie ihn schon , ,

Uhland deutet ( Thor S und hieri n liegt se in e Doppeln atur : er is t der


.

E n dige r des Angenehmen wie Unangenehmen und dadurch der Freund und
Feind der Götter und erscheint in Begl eitung letz terer als das vernichtende
'

Element 8 0 ist er im Anfang der Zeiten mit Ö d in Bluts brüderschaf t ein


.

gegan gen s o is t er Thors Begleiter auf s e inen Fah rt e n E r führt das Ende
, .

de r angenehmen j ahres zeit herbei indem er mit den win terlichen D äm men ,

z um V e rn i c htu n sk a mple gegen die Gö tt er heran z ieht ; er verhilft aber auch


'

g
Thor wieder zu seinem Hammer und mach t dadurch dem rauhen Winter
ein Ende L oki ist verwandt u n d verb ü ndet rn it den Ries en er ist aber auch
.
,

ein Freund der Götter und Wächter ihrer Beute Als Rudiger des Tages .

lagert er in fin sterer oder ste rn e n helle r Nacht über den Gefi l den un d zeugt
hier mit der An grbo da d i der Schade n bo tin di e Dämonen der fins tern C c . .

walten vor allem die H e ] mit der er sich selbst als Ü/gn rä 1/o é 1 deckt
'

, , .

Wie Loki selbst so ist auch seine Verwand tschaft z u mgrossen Teile a us dem
,

Reiche der Abst ra ktion genommen Sein Vater ist F ärb a u ti der gefährli ch .
,
>

Sehla;; e n de ( d i der S t urmwind Bugge S t udien 8


« . . seine Mutter L a u i e y , .

» die La ubin sel oder N ai l die Nadel d i der Nadelbaum E s mag bei der
«
,
» « . . .

Sch ö pfung diese rV e rwa n dtsc haftV e rrn ischu n gal ter Naturmythen mit de mj ü n ge ren
Lo k i my thns sta ttgefunden haben denn hier schein t schon Lo ki a ls da s vern ich ,

tende Feuer aufgefass t zu sein das der S t urm auf bewaldeter In sel vom H immel ,

herabbrachte D as wäre dann ein Pa ralle lmythus zu de mMythus von der E n tste
.
v

hung des Lichtes und der Wärme auf Go t land ( Sze ve Gu tn iska U rk un de r S ,
.

Sein Weib ist die Schad e n bo tin An g rb o d a jung i m My thus wie ihr Gemahl ,
.

Beider Kinder sind der M i d g a rd s o r mr das rie sische Meerungeheuer das die , ,

Götter um die Erde legten der F e n r i s u li r da s fin stere Ungetüm das die Asen , , ,

anfan gs gross z ogen und vor allem die dun kl e H e l die Beherrscherin des unter
, ,
.

irdi schen Reiches : alle sind Mächte der Fin sternis wi e ihre Eltern Doch ,
.

diese sind z T älter als der Vater und s ind erst mit der Zeit an Loki geknüpft
. .
.

Die se V e 1 k n üptun g m uss vor dem 1 0 ]ahrh erfolgt sein da sie in den
'

. .
,

Ke n n in ga r von I j
'
dd lf Gedichten a ls bekannt vorau sge set z t werden (

11

s vgl .

C orp po et bo t I I
. In se inen beiden Brüdern H e lb li n d i und
. . .
Lo rrr .

l erscheint Lo ki nur in anderer Ges talt : sie habe n sich früh zeitig vo n
ei

W
pt
ihmabgezweigt In Helbhn di berührt er sich offenbar mit seiner Toch ter
'

W
B ei wie er j
, a andererseits selb s t als Herrscher über da s Totenreich erschein t .

as B ln plr oder B / a ptr oder Bi k :kl r sein sol l s t d u nkel cher steckt
'

y l j i si ,

im zweite n Teile des Wortes der Blitz a ds te in ( A rk f n iii X I 7 7 f ) . . . . . . .

hat neuerdings das Wort mit 6y lr der Stammzusammen gebra cht und deutet »

der Stu rmblitz


'

es als by lla pl r » «.

Als zweite Gemahlin Lokis erwä hnt die Edda die S i g y n deren N ame fü r ,

den Mythus eben so dunkel ist wie ihr Wes en Wir wissen nur dass si e auch .
,

unter die Asin n e n gezählt wird und dass sie ihrem gefesselte n Gatten das
Gift nicht ins Gesicht träufeln läss t (V sp Ihr un d Lokis Sohn soi l .

Na t i i ( Yn gt Heim slrr Kap 20. Sn E I . 1 0 4 ) sein der mit V äl i aufs


. . . .
,

engste in Verbindung gebracht wird Nach einem s n st unbekannten Mythus . o

verwan deln die As en den V äli in ein en Wolf un d als so lcher ze rreisst er ,

seinen B rude r N arfi ( V sp 3 4 Sn E I Schon dies es ganze V er


m dtsc haftsve rhältn is Lok is zeigt das bunteste Gemi sch von Ges ta lten mit
. . . .

physisch en Hinte rgrun d und subjektiven poetischen Gebilden d e nen sich ,

Mis ve rstän dn isse des Verfassers der S u orra Edda zuges ell t habe n mögen -

( PBB X V I I I 1 64
. .

Hal ten wir daran fes t dass Lo ki se iner Etymologie n ach ein e dichterisch
ausgebildete Abstraktion is t so muss diese imVerhäl tnis zu jenen älte ren
,

Naturges talten das jüngere Erzeugnis d es m y th e nsc h affe n de n Gei s tes der
no rdis chen Dichter sein der si ch dann i mLaufe der Zeit die älteren Natur
,

gebilde an x hlo sse n als Loki in den Mittelpunk t eines ga n z e n My the n kre ßes
,

getreten war Dies er Anschluss erklärt s ich aber n ur daraus dass sich Loki

W
.
,

von ein e m anderen höheren Wes en abge me igt hat dass er von Haus aus ,

nur die eine Seite dess elbe n vertrat .

Scho n Weinhold ( Zi dA VI I isli ce n us ( Loki 2 4 ) u a haben richti g


. . . .

die gro ss e Bedeutu n g de s Gottes erkannt u n d ihn mit guten Grü nden in
mgste V erbin dung mit dem mächtigen Himmeßgo tte gebracht Nur ka nn .

er ni ch t m i t die sem identi sch sein sondern m uss sich a ls eine Seite dess elbe n ,

von dies em abgezweigt haben Aus der Kraft jener Gottheit heraus die .
,

nicht nur al les au sführen sondern auch alles abs chli ess en konnte
, die s ich ,

nicht n ur von d e r an gen e hmen sondern auch von der unangen ehmen ,

Seite de m Men schen zeigte ist er zur Zeit wo sich der Dichtergei s t mit , ,

der poetis chen Abs t raktion beschäftigte ents tan den Von hier aus erklärt , .

sich vor a llem sein N ame L a l r der persönlich aufgefass te Luftkre is und
p ‚ ,

Lo durr m ag dem selben Vors tell u n skrei s e ents pro ssen sein
’ ‘

g .

Hierau s erklä rt s ich auch das enge Verhä l tnis einerseits zwi schen O di n
und Loki andererseits zwi schen Thor und Loki Obgleich nach späteren B e
,
.

rich ten a ls Spross des Riese n gesc hiechts aufgefas st erscheint er doch stets ,

als Ase und nimmt an den Beratu ngen und den Gelagen der Götter teil Bald .

aber haben die Di chter seine Gestalt weiter ausgebildet ohne Rücksicht auf de n ,

Boden dem sie erwach sen ist Loki wurde z u dem Schlauen un d Lis tigen
, .

unter den Göttern der diese immer in Verlegenheit setzte wi e er sie auch
, ,

aus derselben zu befreien vers tand das echte Bild eines P ul der seiner , ,

Umge bung gern ein Schni ppchen schlägt der sich aber stets aus der Schlin ge ,

zu ziehen weiss wenn es ihm an den K rage n gehen soll


, .

563 L o k i s Ve r h ä l t n i s z u Ö d i n u n d Pör; s e i n e T ha t e n Als das


. .

al te Heidentu mseinem Verfalle entgegeneil te liess ein Dich ter beim Ge iage ,

tE girs den sc hm ähsü e htigen Lo ki den Göttern die hier versanun elt waren
nicht im mer an genehme Stückch en aus ihrem Leben vorhalten Man kannte
, ,

.
W
(
350) Lo x 1 .

dritter H ce n i r übe rall die s tumme dri tte Perso n dunkel ihrem Wesen nach
‚ ,

wie ihrem Namen Am an sprechend sten ist n o ch die Deutung e in ho lds


.

(ZfdA V I I 2 4
. der in dem Gotte ein Sonnenwesen fi nden will das zu
.
,

dem nächtlichen L ki recht gut pa sste und sich auch neben Ö din gu t stellen
o

würde da die Nordländer zwi schen Tag un d Sonne immer scheiden Auch
, .

neuerdings hat ihn Bl uetta als einen Go t t ged eutet dessen Wesen den ersten ,

Überga n g vom Winter zur sommerlichen Jahresz eit angab E r erklärt dabei .

das Wort a u ß m mgr wie Hrn n ir öfter genannt wird als König de s Früh l in gs
r o , .
,
»

g i an ze s«
(Zi d A XXX VI I I . Die Deutu ng H o ffo ry (
s Hm n i r .der Schwa »

n e n gi e ich e E ddastu d ie n 1 0 8 ii ) is t auf das Res ul ta t z uges chnitten und unhal t bar
« . .

Den Namen aber mit lat « m ent zus ammen z ubrin g en wie jüngs t wieder ges chehen
.
,

ist ( PB B X VI I I
. läss t sich nur durch haltl o se Co mb in a tio n e n verteidigen
. .

Oder steht der Gott vielleicht sprachlich dem slavi sche n I l er m i1 Ha i r m


l ,

( Myth I I
. . dem Gott e der Morgenrö t e nahe der früh auf der Wach t ,

ist und ge wi sse rrn ass e n die Mittel spers onen zwi schen T ag und Nacht bildet ?
Wie dem auch se i jedenfall s lernen wir aus der Edda Hce n ir nur als Freund
,

und Gefäh rten Ö d in s u n d Lokis kennen gegen die er aber ganz in den H in ter ,

grund tritt Eine ähnliche nichtssagende Rolle spielte e r auch nach der Hei ms
.
,

kringla ( S 5i ) als Ase n ge isel Nach dies em Beri chte ist er wohl ein gro sser
. . .

und sch ö ner M ann allein im höch sten Grade beschränkt sodass er ohne
, ,

Mimir s elbs t das Ein fachs te nich t zu entscheiden vermag Eine au ffallende .

Rolle S piel t daneben Hoenir in der ve qün gte n Welt in der er neben Ö din s ‘

Söhnen a ls Hüter de s L o szwe ige s erscheint ( V sp Die S t elle ist leider .

unvoll s tändig erhalten so dass es schwer hält den rechten Sinn derselbe n z u
, ,

finden A uf einen n atüriiche n H intergrund scheinen auch die Epitheta zu


.

deuten die de mGotte beigelegt werden : er hei sst der schnelle Ase (
,
em :

er Ip n gfuss ( cm
'
: Ia ngr
f lr Sn E I
ä . .

Di e D reiheit Od imHm n i r L ki erwähnt die nordi s che Dichtung öfter Diese- o .

Göt t er waren es die ein s t Q tr H rei d mars Sohn den Bruder Fäfn i rs und Re gin s
, , , ,

töteten und dafür die schwere Otte rhu sse zahlen mussten die sie allein aus ,

Hrei d ma rs Gewalt befreien konnte Wie Loki es gewesen war der Q tr ge .


,

tötet hatt e so scha ffte er auch Rat : er holte das geforderte Gold vom
,

Zwerge A ndva ri und erlangte von diesem auch den ve rde rbe nb rin ge n den
Goldring der stets von neuem so viel Gold hervorbrachte als sein Besitzer
, ,

haben wollte Über dies en Ring sprach Andva ri einen Fluch dass er stets
.
,

seinem Besit z er den Tod bringen sollte Und so kam durch jenes Gold .

das in d ie V ölsu n ge n sa gc so tief eingreifende vc rdc rbe n b rin ge n de Elemen t ,

( Eddal 2 1 2 ii Sn E I 3 52
. . Ein andermal waren es dieselbe n A sen
. . ,

die auf Abenteuer ausgingen Als sie Hunger bekamen n ahmen sie von .
,

einer Wiese einen Och sen um ihn zu verzehren Allein das Fleisch wollte , .

nicht gar werden Ein Adler ve rspricht ihnen seinen Bei stand wenn er die
.
,

bes ten Teile d es Tieres erhalte Die Götter willigen ein und der Adler lä ss t .
,

sich vom Baume herab und nimmt s ich die be s ten Stücken vom Och s en weg .

E rzü mt darüber s tö sst Lo ki mit einer Stange nach dem Vogel durchbo h rt ihn , ,

wird aber von dem davo n i liege n den Adler mitgenommen und nur unter der '

Bedingu ng frei gelassen das s er ihm I d un mit ihren Äpfeln verschaffe Der ,
.

Adler aber is t der Ries e Thiazi I mFo igen den zeigt sich d ann klar wie .

überhaupt in allen folgen den Mythen Loki s Doppelnatur : er veranlasst die


I dun m

W
i t ihren ve rjüngenden Äpfeln hinaus in den Wald zu gehen wo sie ,

der Sturmri ese in Adle rsgestalt entfüh rt Bald werden die Götter alt Loki .

muss wieder Rat schaffen In Freyjas Falk e n gewan de fliegt er zu Th iaz is


.

ohnung verwandelt I d un in eine Nuss und trägt sie wieder nach A sga d
, .
XI . Mw n o r o c m . .

Als Th iazi den Raub merkt fliegt er Lo ki nach allein er kommt demFeuer zu , ,

nahe das die G ötter an der Umzäunung ihrer Feste an gezünd e t hatten ver

W
, ,

sengt s ich die Flügel und wird von den Götte rn erschla en Mit seiner
g .

Tochter Skad i schliessen die A sen einen Vertrag : Lo ki bringt die fi n stere
vgl Much
in te rgö tti n ( ZidA XX X V I 1 2 6 ii ) zum Lachen und ihr Tro tz
.
, . . .
,

hat ein Ende So hatte im Frühjahr Loki wieder gut gemacht was er im
.

Herbste verbrochen (Hau stlon g Sn E I 3 0 6—1 4 ; vgl dagegen 8 Bugg e Ark


,

. . . . . .

f nord Fi] V 1 i i der in den Äpfel n der I d un die Äpfel der Hes periden
. . . . .
,

wiederz ufinden glaub t) .

Gan z ähnlich zeigt sie h Lo kis Doppel natur im Mythus vorn ries ische n
Baumeis ter der ebenfall s ein winterlicher Stu rmdämo n wie Thia z i war
, .

Dieser hat den A sen versprochen in drei Halbjahren eine Burg zum Schutze ,

gegen die Riesen zu errichten wenn man ihm Freyja Sonne und Mond zum , ,

Lohn gehe Auf Lokis Rat hin nehmen die Götter das Anerbieten an Mit
. .

Hilfe se ines Rosses Sva dil/a n des E isschle ppe rs (U hland Schr V I 6 ist
'

. . .

der Ries e nahe daran den Preis zu erhalten Abe rmal s muss Loki helfen , .

In eine Stute verwandelt in der U hland und Wei n hold den T hauwi n d des ,

Frü hli ngs vermuten lockt er Svadiliari mit Erfolg von seiner Arbeit E r wird
, .

von ihm schwanger und brin gt den Sleipmr zur Wel t Ö d in s a chtbeiniges ,

Ross den ras chen Lä ufer (Noreen U rgerm La ut!


» Magn üsso n Ö dins «
, .
,

Horse S 58 i Nun k an n der Baume is ter sein Ziel nicht erreichen Thor
. . .

wird gerufen und e rse hlilgt ihn mi t seinem Hammer ( Sn E I I 2 7 9 V sp . . . .

Ein andermal hatte Loki in seinem Übe rmu te der Sif die Haare abge
schnitten Da zwin gt ihn Thor seiner Frau goldene zu ve rschaffen die so
.
, ,

fes t am Haupte bleiben wie die früheren L oki geht z u den I valdissöhn e n , .
,

den Schwarz elfen und dies e schmieden nicht nur das g lde n e Haar sondern

«1
,

a u e h das Schiff S&i dölm h nr und den S peer Gung m Stol z auf dies e Dinge
' '

r .

wettet der Gott mit zwei anderen Zwergen unter denen wohl Lichta lfe ge ,

meint sind o b sie gleich treffliche Din g e zu schmieden verstanden Trotz


. .

Lokis Heimtücke schmieden sie de n Ri ng D ra upn ir Freys goldenen Ehe r ,

und den H ammer ÄI/plmr Die A se n sollen die Wette ents cheiden ; sie '

g eben das Urt eil a b dass M j


oln i r der tre i fli chste Gegen s tan d se i
,
Loki hat .

die Wette verloren und entkommt nur durch List dem s icheren Tode ( Sn E .

I .
3 40
Während in diesen Mythen Loki den Schaden den er den Göttern zu ,

gefügt hat wieder gut macht vermag und will er es be i Ba ldrs Tode nicht
, ,

u n d erhält infolgedessen dic verdiente Strafe Überall tritt er hier a ls das .

ve m ie hte n de Element auf das durch Lis t seinen Z weck errei ch t : in der C C ,

s talt eine s alten Weibes erfährt er von Frigg das s allein der M is tel zweig ,

nicht vereidigt se i dem Baldr k ein Leid z u z ufügen E r holt ihn und gicht ihn
,
.

dem blinden Hoi! in die Hand er lenkt ihn n a ch Baldr und führt dadurch ,

des sen Tod herbei Als H e l den Gott zurückgeben will wenn ihn alles
. .

beweine ist L oki allein in Ges tal t de s Ri ese n we ibes Pgl l nicht zu bewegen
,
°

Da bes chliess en endlich die Asen dem Treiben des Bösen ein Ende zu ,

machen A uf steilem Fel sen hat er s ich ein Hau s mit vier T hü re n e r
richtet Von hier a us späht er während der Nacht überall hin amTage
.

. ,

a ber birg t er sich in La ehsges ta i t in Frän an grsla rs wo die A sen ihn mit ’

vieler M ü he fangen Dara uf binden sie ihn in einer Höhle fes t Auf Skadis
. .

Vera nlass ung speit das elbs t eine gi ft ige Schl an ge a uf ihn ihr Gift ; seine Gattin
Sigyn hält dass el be fern indem sie es in einer Schale auffängt Nur wenn ,
.

sie dies e aus giess t


. kommt ein Tropfen auf Loki s Gesicht ; dann zuckt er
,
Lo x r .

W
zusammen und die Erde hebt : das nennen die Mens chen Erdbebe n (
Sn E I I . .

2 87

Auch beim eltu n te rga n ge de r mit Baldrs Tod in Zu sammenhan g ge ,

bracht worden is t finden wir Loki als Gegn er der A sen


, E r ist der Steuer .

mann der das Schiff der fins te mMächte dem grossen Kampfpia tze z usteuert
,

un d wird dadurch der Urheber des Endes alles Bestehenden (V sp .

Diese n le t z ten Kampf Soll er e in st mit Heimdall ausz ufechten haben mit ,

dem er auch so n st allnächtlich auf dem feuchten Singastein e um das Brisin


game n der Freyja— Frigg streitet ( Sn E I . .

Der einzige unter den A5e n der Lo kis Li st d u rch seine Kraft bändigen ,

kan n is t Thor E r zwingt ihn der Sif neue Haa re z u beso rgen die I d un mi t
, .
, ,

ihren Äpfel n wieder he rbe iz usc ha fte n die Verhöhnun g der Götter zu beenden '

Lok
( ) s er fä
, n gt ihn a ls er sich in Frän an grs fo rs verborgen h ält
, Gleichwohl .

erschein t Loki auch als Thors Begleiter .

Als T hry m r des Gottes Hammer gestohlen und verborgen hatte bringt ,

Loki K unde davon begleitet selbs t den Thor nach Ries enhei m und hilf t ihm

W
, ,

seinen H am mer wieder erwerben Auch auf der Fah rt zu Ütgardalo ki


begleitet Lo ki den Thor Ein jun ger Mvthus lässt ihn sogar h ier mit dem
.

Diener Ü tgarda io k is dem person fi z ierten ildleu e r L og : um die Wette


'

i ,

essen : Lo ki verzehrt alle s Fleis ch i n k ü rz es ter Zei t Logi verzehrt aber nich t ,

nur das Fleisc h sondern auch die K n o chen und die Schü ssel Auch auf
W
, .

der Fah rt zu C e irro d begi ei tet Loki Thor I n diesem Mythus zeigt sich .

ieder tre filich Lokis Doppelnatur E r war ein st in Freyjas Falke n ge wan de
'

nach Rie senheim geflogen und hier von Ge i rro d gefangen und drei Monate

lang einges perrt worden Nur unter der Bedingung läss t ihn der Riese frei
.
.

dass er i hm versprü ht Thor ohne seinen Hammer un d Kraftgi trte l na e h


,

Geirro d s Wohnun g z u brin gen Thor läss t sich bereden und macht sich mit .

Loki auf den Weg Nun wird der Gott abe r be i seinen Unternehmun gen von
.

Loki u n ters tützt ( E ilifr Gu d r11 n a rs nn in der Po rs d rzi pa Sn E I 2 90


'
80 . .

ze igt s ic h Loki auch im Verhältni s zu Thor a ls das alles beendende We sen :

wie er a u f der einen Seite Thors Macht ein Ende bereitet indem er seinen ,

Hamm er in die Gewalt der Re ifriese n bri ngt denn in der Prymsk vida ,

scheint Lo ki den Diebs ta hl des Hammers ve ranlass t zu haben so en digt

W
er auf der andern die Macht der winterlichen Mächte in dem er dem Gotte ,

wieder z u seinem Mj öln e r verhilft .

Aus d ies em es en Lokis musste sich aber auch eine Beziehung zur Behe rr
sche ri n d e s T te n re i ches oz u r Ho l en twickeln un d di ese z eigt sich darin
, , , ,

dass er a ls ihr Vater aufgefass t wi rd Daneb en tritt er aber auch sel bs t als .

Herrsch er wenn auch nicht de s T o te n re ie he s so doch der :1bges to rbe n e n


, ,

Natur während des Winters a uf Als solcher hei sst er Ufgu rä d h oder b g m . o

wie ihn Sax o ne n nt Älter als dies e Erzählung mag der Mythus sein
'

lln lo a a , . ,

dass er sich acht Winter d s acht Monate unter der Erde als mile he n de , . .
,

Kuh und als Weib befunden habe was ihm Ö din n in der Lo kase n na (2 3 ) .

zum V o rwu rfe macht Auss erhalb der Welt wo die wi nterlichen Riesen
.
,

wohnen das is t in Utgard wurde Loki na e h Baldrs Tod e gefess el t ; hier lag
, ,

er in ei ner G egend wo weder Sonne noch Mond schien an Händen und


, ,

Füssen gefesselt ( Se x o I 4 2 9 A b geschlossen ist sein Bes itz und schwer


.

ist es in sein Reic h z u gelangen Erst ganz junger My t hu s machte ihn da

W
, .

selbs t zu ei nem gewal tige n H errs cher in dess en Gefolge sich H gi der C c u »
,

dan ke Elli das Alte n a ls Amme befindet zu dessen Haustieren die


n
,
»
,

Mdgardse hla n ge gehört dessen Horn das tiefe e lte u m e e r is t Etwas


m
.
,

älter als dies er Mythus ist die Erzählun von Thor s Be suche b e i di ese
g
(
354)

Härbardslj
öd lässt der Dichter die beiden norw egischen H auptgötter dä
,

j üngsten H eidentums sich in ein Streitgespräch verwickeln : von sein en Ost


fahrten kommt Thor barbe in ig in La n dstrei c he ranzug etwas B au e mk o st in
, , ,

der Tas che an einen Su nd un d verlangt vorn Fe rgen Härba rd d b Graubart


, , . .
,

dem verkappten Od in ti ber das Wasser ges etzt zu werden Letzterer thut
, .

es nicht ; es entspinnt sich ein W e chselges präch in dem beide ihre T haten ,

hervorheben und den Gegner zu verkleinern suchen ; jener rühmt sich seiner
Kämpfe gegen das Ri ese n gese hlee ht dies er seiner Kri egsthaten und gal anten ,

Liebes abenteuer Trotz sei nem un gestümen Fordern trotz se inem H ammer
.
,

vermag Thor den Härbard n icht zu bewegen ihn überzusetzen ; unverrichteter


O
,

Sache muss Asa Pörr abziehen E s ist längst er kannt dass dies Gedicht
-
.
,

einen sozialen H intergrund hat Ein Vertreter des jarltu ms wil l die geis tige .

Übe rl egenheit seines Standes über das umü chsige aber etwas ungehobelte ,

Urba u e rn tum triumphieren lassen und führt die in beiden Stä nden haupt
säc hlich verehrten Götter streitend vor ( von Li lie n cro n Zi dA X 1 80 . .

Aber auch für die Geschichte nordischer Götterverehrun g ist das Lied von
Bedeutung I mVolke erhält sich der Kern alter Religion ungleich länger
.

als in den höheren Krei sen die schon durch ihren Verkehr mit ande ren ,

Völke r n und Gegenden mehr Gelegenheit haben auch fremden K ul t un d ,

Glaub e n kennen zu lern en Daher be lehrt un s dies es G edi cht was andere .
'

T ha tsa chen s tü tzen dass in Norwegen Thor der eigentliche Gott des Volk es
,

war a n dessen Vere hrung der Bauer hi ng wie an seiner Scholle Und diese
, .

Vereh ru ng muss uralt sein .

Wie die griechis che My thologie lehrt muss si ch ei n st be i den I n do ge r ,

manen die T l1ätigkd t in den Lüften den Donner zu erregen bei dem höchsten
, ,

Gotte dem alten Himmelsgo tte befunden haben Von diesem ha t te sich

W
, .

aber be reits in der gemei n german ßehen Zeit eine besondere G ottheit ah
,

gez we igt di e man nach dem lauten Tönen des Gewitters Pu n a ra5 nannte
*

z [ a n und ist m
, .

Das Wo rt gehört zur skr i t lat I o n e n Io m lrw gr rör o ;


'

. .
.
, , .

eng ve rwandt Von der Verehrung dieses Gottes ha ben wir Spuren bei
.

allen germ anischen Stämmen Direkt genannt als Gott mit german ischem .

Namen erscheint er n ur bei den Nordgermanen di e ihn Po n ( aus Po ura


g) ,
'
*

nennen auf der gröss eren N o rde n do rfer Spange (


, wafgi Po n a r He n ning R unen ,

den km 1 0 2 ) u n d in dem sächs ischen T a u fge löb n isse nach dem ihn di e
.
,

Sachs en Th umn annten ( MSD N o L I ) Auss erdem ist in fas t allen german ischen . . .

Gauen von den Alpen bis nach Island der fün fte Tag der Woche nach ihm
benann t : den römischen dies ] ovis kennt man in Oberdeutschland als » «

Do na rcslag in N o rdde u tschla n d als D o n rcsda c/z; bei den F riese n findet er
,

sich im 1
3 ]ahrh als 7 7mn resdq g bei den Angel sachs en als Tfl u n o resdülg bei
'
. .
,

den N o rdlitn de rn als Pön aagr: Late in isch schreibende Schriftsteller setzten
'

für Donar entwed er den römischen ] u ppite r der a ls Gewit t ergott ihm allein ,

gleichen konn te oder den Herk ules woz u Donars gewal t ige Stärke und der
, ,

Do n nerkeil Veranlass ung gab en Noch Saxo Gra mmati eus ( I 2 7 5) s agt . .

E a mi m gun: apud n osl ro r H o n v d Oll nm dic: dia l ur apud 1llos ( Romanos) ' ° ° ' '

» .
, ‚

[ w i r v d Men un i [ ma n u n cupa l u r und in der T röj um a n n asaga ersetzt regel


' '

mässig Pörr den ]uppite r der lateinischen Vorlage (Ann 1 84 8 1 4 2 0 8 2


. . . .
,

Ebens o sagt Adam von Bremen : 7 7zo r a u fm: mmsa plro ] o vcm n mu/a rc
'

vid l r
c u
(li b I V c . So kan n .auch das .ro bu r das B on ifaz ius bei
Geismar in H essen um das Jahr 7 3 0 fällte nichts an deres a ls eine dem ,

Do nar geweihte E iche gewes en sein und die Fes te an dem dies ] ovis ,
» «

namentlich im Mai di e der heilige E ligi us von Noyon um 650 od e r der


,

I ndicu lus su e rs ti tio n um um 80 oder Burchard von Worms im 1 Viertel


p 7 .
XI . Mrr n o no o m .
(
3 55)

verbietet können ke i ne ande m als dem Donar b es ti m mte


des ]12 . ahrhs .
,

Fes tlichkeiten sein (Myth I II wi e auch in Schwaben die Leute wohl


oru m q
. .

von diesem Gotte abliesse n ( a un l a rde n lem MSB N X I I als


f o . .
,

der heilige St Gallus bier auf t rat und das Christentum leh rte Nach di esen
. .

Aussagen steht fes t dass Donar mehr oder weniger von fast allen G erm anen ,

als Gott verehrt wu rde ; nur für den bay rischen Stam m lassen sic h so gut
wie kei n e Zeugnisse erbri ngen denn die oft jungen D o n n e rsberge können die ,

Verehrung des Go ttes ebensowenig erweisen wie die oft in s Feld geführten
Donnerkeile von de nen der G laube herrscht d ass sie mit dem Blitze ni eder
, ,

gefallen seien und in folge dessen als Mittel gegen den Blitz gelten und die ,

unter dem gleichen N amen auf der ganzen Erde beka n nt sind bei un s ebensosehr ,

wie bei den Schweden bei den Südamerikanern wie bei den Japanern ( Mo n te lius

W
, ,

Kultur Schwedens S Hervorgehoben zu werden verdient auch dass das bay .


,

rische Volk den 5 Tag der Woche nicht Donners s ondern meist Pfin z tag nennt
.

c hm elle r Ba yr I Wir erfahren weiter vom C orr ctor B


(S tb , 437 . e . ur .

c hardi aus dern Ind sup aus einer alemannischen o der frän kisch e n Homilia
,
. .

de saerilegiis a us dem Anfan ge des 8 ]ahrhs ( ZidA XX V 3 1 5) un d a us der . . . .

Vita des b ei] E ligi us dass dies em Gotte der fünft e Tag geheiligt war das s an
.
, ,

diesem Tage nichts ge than we rden durft e dass man ihm Opfer brachte und dass ,

die dazu geeignete Zeit in den Mai fiel War demnach der Do n arestac der .

heilige Tag der alte n German en ( v l


g auch Peter s en Nordh G u ded) r k .
, . .

S. so spricht scho n diese T hatsache ftir die gross e Bedeutung des


Gottes Daher vermoch te n die Geistlichen t rotz allen Ermahnungen altge
.

wohn te Sitten die aus der Vereh rung des Gottes hervorgegangen s ind nicht

W
, ,

aus zurotten In vielen Gegenden Deutsch lands darf noch heu t z utage Donners
.

tags nichts geschehen kein Holz gehauen kein M is t gefahren kein Spi n n , , ,

rocken gedreht werden ( uttke Abe rgl An die sae ra ferner d ie , . ,

zu Ehren Do n ars dargebracht wu rden mögen die über gan z Deuts chlan d ,

a us alle n Zei ten be z eugten M aifes te und Ma io fe r vielleicht auch die etwas
p
am
,

s p ter fallende Ha e lfe ie r erinnern worüber Mannhardt in einem B


ä

g s
»

kultus und O Jahn in seinen Deuts chen Opfe rge brä uchen umfangreiches
. » a:

Material gesammelt habe n nur müssen wi r dasselbe hier wie dort mi t grosser ,

Vors icht benutz en denn der Kultus war zweifell o s äl t er als die Verehrung
,

d es pers önlichen Gotte s und wenn irgendwo so hat gerade bei derart igen , ,

Sitten die Analogie eine unberechenbare Rolle ges pielt .

Ausser ] uppite r wird in den älteren late i nischen Quellen öfters H erkules für
Donar ges et z t Taci t us ( Ge m c 9) nennt ihn ne b en Mars und Mercurius
. . .

und berichtet dass man ihm Men schenopfer bringe Jenseits der Weser d i
, . ,
.

e u ihrem ös t lichen Ufer befand sich ein dem Herkules geweihter Wald in ,

dem An n in ius seine Bundesgenoss en gegen Germanicus z usamme n sd m


,

flfi

Ann I I Nie ve rga ssen ihn die ba ta vis ehen Garde re ite r zu Rum
( .c . . .

wenn si e ihren heimischen Göttern V o tivste in e erri chteten ( Za n gem cistef ,

Heide l berger ]a hrb V 4 8 Längs des ganzen Rhe in ge bie tes finden wir
. .

den H erkul es in Ins ch rif t e n die zweifellos auf ei ne german ische Gottheit ,

schliess en lassen : als I l rcu l s öa rba /us ( Brambach C orp in scr Rhen N o c c
, . . . .

als Herkule s mit lan gem Harte rn it dem auch nordisc he Quellen den T hOl

sc hi kle m als Ha w k s m ,
a m
g a m zr im b a ta visch e n Gebiete ( e bd N o 1 30 ff . . .
.

vgl Kauffmann
. PBB X V 553 also als den kraf t vollen starken Herkules
, . .
,
»

den nordische Quellen in Thors Sohne M ag m erhal t e n ha ben ein Vorbild der
'

Germanen auf ihren Kriegsz ügen daher i n wclus ( Brambach a a 0 N O 054) '

und pn mm o mmu m mro rumfo r1i u m Der Hercules Sa ra n us in dem m


. .
. .
,
' ' '
an . .

ebenfal ls einen germanis chen Gott oder Heros hat find e n wollen ( Zfdf\
127

XXX V .
3 96ist dagegen aus schlagenden Gründen den Römern zurück
egeben wo den (E H Meyer PB B X VI I I 1 06

W
g r , . . . .

Wie die Sachsen in Deutschland, so verehrten a ueh die nach Bri tannien
gewanderten An gehachse n den 7 7n m or, doch tritt er b ei diesen im Vergleich

zu öda n wes entlich zurück (Kemble , Die Sachs en I 2 84 Für D üne .

m ark bezeugt ihn Saxo Gra a ti cus und die Volkssage I Tempel von mm . m
Altupsa1a befand sich auch Thors Bild Adam von Bremen sagt von ihm : .

77io r pmma el i n c m, q u i lo ml ru: cl fi:1m ina‚ v m lo r 1 m 6rcsgue, scr m


' ' ' °

a d [ 11 1n .

ubem a l, nachdem er ihn kurz z uvor a ls den po lm ß s zm us dco m m be z eichnet


'

g l
hat ( IV . und im folgenden Kapitel lässt er die Schw e den ihm opfern » u
pa hir c l jä me: 1 mm i n el x
°

Wie tief abe r die T ho rsve rehru n g in Schweden in


.

Wirklichkeit wurzelte, leh rt nicht nur die Menge R eden sarten , die an seinen
Namen anknüpft, sondern auch die gross e Zahl von Personen und Stä dte n a m en ,

die seine Verehrung vora ussetzen (Lun dgren , Hednisk Gudatro S 4 1 .

Thor wa r hier Sicher neben Frey der höchste und vielleicht der ält este Gott .

Mindes ten s eben so gross war aber auch seine Verehrun g in Norwegen ;
er war hier von altersher der Hauptgott und blieb es auch bei dem Volke ,

als durch Fürs ten und Dichte rgu n st sich O d inn in höheren Krei en fast s

alleiniger Vereh rung zu erfreuen hatte Übe ral l waren ihm hier Tem pel e r .

richtet fas t übe rall ward er als der mes! hgn aär der am meis ten Verehrte
'

» «
,

bezeichnet H ieraus erklärt si ch dass viele Züge von ihm auf den n o rwe
.
,

gischen Nationa lheiligen auf Olaf i1 e lgi ü bertragen worden sind (


‚ Norsk H ist , .

T idssk r I V 1 7 6; Daae Norges H e lge n e r 1 0 6


. .
,Eine seiner heiligs ten
Stätten war zu M ax i im D ro n theirn sche n un d dort wo sich die Norweger zum ,

Frostu bin g versammel t en H ier stan d in geweihtem Tempel sein Bild aus
.

Gold und Silber kun stvoll bereitet Nach anderem Berichte be fan d sich

W
.

dasselbe auf präch tigem Wagen den zwei Böcke zogen an deren R ö mern sie h , ,

km tbares Sil b er befand ; a l les wurde von Rädern getragen di e wie das ga n z e , ,

erk mit gross er Kun st gearbe itet waren (


,
Fth I Weitere Thors . .

tempe l fanden sich in den Be z irken von Akershus H e demarken Stavanger ‚ ‚ ,

Be rge n hus ( Rygh M inder o m Gude rn e i no rske Stedsn avn e ) Von N r

W
, . u

wegen a us war der T ho rku lt auch zu den Fi r m en gekommen ( Norsk H is t .

T idsskr I V . Ebens o nahmen ihn die No rweger mit nach den Kolonien
.

des es tm ee res und nach I sland Auf den Pfeiler des Hoch sitz es hatte
man sei n Bild eingegraben ; bevor man die Heimat verliess hat t e man ihn
.

erst um Rat gefragt und sobald die n eue in Sicht kam wurde der H och
,

, ,

si tz le iie r ausgeworfen
'
um ich dor t an z ubauen w Thor hinwei se Eine

W
p s , o , .

charakteris tische Erzählung gicht un s hierü ber die E yrbyggj asaga Schon in der .

Heimat ei n treuer Verehrer Thors dem er auch ä usserlich glich segel t e der nor , ,

ise b o Häuptling Pöro lfr Mo strarsk e dem fernen Eiland die H h


c gg z u o o c .
.

sitzsäu le n an schwimmen wird die neue Heimstätte gegründet Pörsn es heiss t


‚ .

von nun an die Landspitze wo man landete Pörsz1 der Fluss der in ihrer , ,
'
,

Nähe mündete Hier entsteht bald e in gross er Tempel P 1 0 lh richtet ihn '

W
. 11

ein und pflegt ihn und wird C ode der Gegend Die Stätte ist s heilig . o ,

dass si e niemand ungewas chen an schauen darf ; kein Blut da rf hier flie sse n ‚

niemandem ist es ges tattet seine Notdurft hier zu verrichten ,


o nun in .

jen en volk stümlichen Erzählungen Thor auftri t t fas t überall tritt er a ls der

W
,

höchste Gott auf man bit t et ihn um guten Wind e rflebt von ihm Reichtum ,

und Glück fragt ihn in wichtigen La gen des Lebens j a bittet ihn selbs t

Sieg imKampfe Seiner G estalt nae h e rscheint e r von gro sse m uchse
, ,

.
,

schönem Antlitz jung hier und da barse h überall aber mit ro t em Barte ; er
, , ,

ist derselbe in seinem Auftreten wie er uns in den Eddali edcm und bei de n ,
3 58)
( T 11 0 R .

erschei nt er nich t immer allei n Loki begleitet ihn oft ; er ist dabei wenn .
,

es gilt der Macht der Ries en ein Ende zu machen


, D an eben begleitet den .

Gott Pjäl i i vielleicht der Arbeite n (


, Uhland Schriften VI» wohl eine , .

Personifi cation des Bli tzes E r ist der B ruder der R o s k v a d h der Raschen
.
, . .
,

und m uss te Thor folgen weil er gegen das Verbot des Go ttes ein e n Kn ochen
,

se in es Bocke s zerbrochen hatt e In seiner Schwes ter tritt die wichti gs te von .

Pj älfis Ei genschaften zu Tage : er ist das schnell ste aller Wes en der ,

der al lein den Wettla u f mi t H ugr d h dem Gedan ken untern imm t der dem
'

, . .
, ,

Thor vo ra us]äuft als es gal t den dämon ischen Gegner Hrun gni r zu besi egen

W
‚ , .

Das ist dersel be Pj ii lfi der als T hi elvar zuerst das F euer nach Gotland brach te
,

und dad u rch bewirkte dass die bis dahin lichtlose In sel Licht und Fes tigkei t
,

erhielt ( Gu tn iska U rk un der Ausg Saave Sto ckh 1 8 59 S ir haben hi e r .


, . .

eine bei fas t allen Germanen verbreitete Mythe dass da s Feuer durch den ,

B itz auf die E rde geko mmen sei (Kuhn k


l d F ” Ü berall er , . . .

schein t Thor als der Starke


66 g}
n i du r schlechthin : er i st der ß m d ua ldr der ' '

,

starke Schirmer der Gö tter


; sein H ammer heiss t der firu cü a m a rr; auch seine

Wohn un g heiss t M ä mmr oder Przi d mng r Welt oder Lan d der Stärke n
'

Hier fin d et sich der nur für Augenblicke l 1eitere Palas t des Gottes B :Zrb mi r
'

, ,

dem s päte Dichtung in Anlehnung an die 540 Thore V alholls 540 Ge mäcl1er
ge geben hat ( Grim .

567 T h o r s Ve r w a n d t s c h a f t e n I n den E dde n sowohl wie in der


. .

äl testen Sk aldendichtung als o bereits um erscheint der nordis che Thor


,

als Sohn Od in s E s muss demnach schon dam a ls in der no rdis chen Dichtung
.

die inne re Um wälzung vo l l z ogen gewesen sein die den Windgo tt an Stelle des ,

al ten H i mmel sgottes gesetz t denn nur dies es Sohn ka n n Thor sein nicht jenes , , .

I n dies e m Verh äl t nis liegt dass Odinn übe r Thor steh t Dies wider , .

Sprich t j e doch der Volksü berlieferung wo Thor als der höch ste a a ls der
j , ,

all ein ve rehrte Go tt in Norw e gen das teht In Deuts chl and läss t sich ein .

Verwan d tsc hafts verhältn is des Donar zu anderen Götte rn ü berhaupt nicht
erweis en D ie T aci te ise he I n te rpre ta tio H ercules zeugt eben so dafür dass
. » s
,

er hier n ich t eine ähnliche Rolle wie im Nord en gespielt habe wie der Um ,

stand , d as s nirgends ]u ppite r als der höch ste Got t eines germanis chen S tammes
_

genann t wird ; di ese Wiedergabe ist nur nach der Seite des ] uppite r als C c
witte rgo ttes Als Thors Mutter erscheint vor allem ] 9 r d die Göttin Erde
.
, .

Neben ihr wi rd Fjo r g y n genann t die die Skalde n schlechthin fti r ] prd' ,

setzen . Der Name deckt sich mit got fa i gu m das Gebirge Z u diesem . r
'

» «.

Wort ges ellt sich ein Fjo rgy n n welchen die nord Qu ellen den Gatten der ,
.

Himmel sgöttin Frigg nennen (Lok Letzterer gehört etymologisch zum lit . .

Perßän a s zum ind Pa qi zg a und is t demnach ebenfall s e in Gewi t tergott Wir


'
*
, . r .

haben h ier also ein ähn liches Götterpaar wie in Mgn i N m'lmr Mag

W
'

-
,

die ursp rüngliche Bedeutung von diesem Fj orgy n a u e h die im E icl1en wa ld ve r »

ehrte Go tthe it sein ( Hi n Idg Porse l 1 I


a so lässt sich d o ch für das
, . . .

Germa n iscl1e keine a ndere Deutung ermitteln als die im a ldge bi 1g e verehrte »

Gottheit denn weder die V irgun t noch die Silva Hercynia habe n sich
«
,

jemal s durch E ie he n bes tä n de he rvo rgethan In Waldgebirgen den Vater oder .

die Mutter Thors wohnen zu lassen gi cht aber tre filiehcn S inn : noch heute ,

lässt de r schwedische Volksglaube Thor in den Bergen wohnen und aus ihnen
kommen und die za hlreichen Do n n erhe rge in Süd und No rddeu tschland
,

bezeugen dass hier ein st gleiche Vorstellung gehe mcht hat Daneben

W
.
,

erscheint Thor auch n o ch als Sohn der H l(d y n Dieselbe Göttin ist aue h 1 .

in No rdwestdeu t3 0hlan d auf Ste in in sehri ftcn als I l luda n a gefunden ( Corp inse . .

Rhen N o 1 50 1 88 Ko rresp I
. . . e std Oesch
. VI II N o und wen n in
. . . . . .

G rm i h Phi l l g i III 2 A fl
e au ac e o o e . . 9 u .
XI . e ro eo c xs .
(
3 59)

ei ner alte g
n l A ufzeichnu n g Latona ] 0 v.is mater mi t 6
‚ 1m m m öd ‘
ur Bu
(g ge
Stu d 2 4 ) glossiert wird so ze ugt dies e Glosse auch für ih re Bekann tschaft unter
.
,

den Ange lsach sen Dass diese Hlödyn die Mutter Vi dars sei was neuerdings
.
,

behauptet ( PB B X VI I I 1 3 5 i i ) und un vorsichtig gen ug bere its in H and


. . .

bücher aufgen ommen worden ist ist eine gan z unbegrü ndete Annahme die

W
, ,

schon dadurch hinfällig wird da s die Ska lden in ihren Ken n ingar wieder ,
s

holt blödyn für j o rd Erde gebrauche n ( Sn E I 4 7 4 ; F m s I 1 2 3 Fas I


» c . . . . . . .

as di e Deutung un d Erklärung des Wortes betrifft so sin d die ,

mann igtaltigsten und wunderlichst en Hypothesen aufgestellt worden (PBB


X VI II 1 3 4 ii Z fdPhil XX I I I 1 2 9 ii ebd XX I V 4 57 i i Bugge a a . .


, . . .
, . .

die ann ebmbarste ist noch immer die alte schon von
.
. .
,

Grimm ve rtretene , ,

de n Namen mit isl Mi t! der E rd baui e n der Feuerherd ( .Halde rso n Lex» ,
<
, .

is] 3 68 ) zusammenzu bringen


. So wird Thor auch durch sie mi t dem Erd .

reich dem fruchtbaren Erdboden aufs engs te in Verbind ung gebracht


, .

Dasselbe ges chieht auch durch den Namen seiner Gemahlin S i f Unter

W
.

den N afna bulur befin det sich derselbe ebenfall s als Bezeichnung für Erde ‚ c

wie hlödyn und fj org n ( Sn E I Ihr Name bedeutet wahrscheinlich . .

»die E rfre uen de d b di e Gattin ( z u got c arn atsc h


. .Fes tschr der .
, .

schles Ges für Volksku nde für K Weinhold S 2 4 1


. . Sie scheint aufs . .

e ngs te ru i t dem spro ssen den E rdre i cl1 ve rkn ttplt zu sein Ein Myth us erzählt
'

von ihr dass Loki si e ih res Haa res beraubt un d wie aus einer An deutung
, ,

der Lo kase nn a ( V 54 ) zu schli essen ist mit ihr gebuhlt habe . Thor zwingt , .

darob Loki seiner Gemahlin von den Elfen neues Haar fe rtigen zu
,

lassen das wie Go ld glänz e I valdis Sö hne schmieden es und alsba ld wächst
,
.
,

es auf der Göttin Haupte fes t ( SnE I I Son st erfahren wir n ur wenig . .

von diese r Göttin Dass sie in Gudbran dsdalir e ine Kults tätte geha bt hätte
.
,

wie wi e derholt be hauptet we rden ist beruht auf M issvers tän dnis ( FE B XI V .

Durch Sif tritt Thor in Verwandtschaft m


, .

i t U H de m sch önen

W
91 ,

Sohn der win terlichen Erde der oben neben Loki ges tell t war Di es er heisst , .

‚ Thors Stiefsohn ; sei nen Vater meldet keine Quelle Mit der Si ! erzeugt
« .

Th o r die P r üd ir fanden den Stamm dieses Wortes schon als Aus


.

druck der Kraft des Donnergottes Prüd r ist die Kraft schlech thi n ; als .

Tochter der Si! ist sie viellei cht die treibende K raft des Erdbodens die der
Donnergott durch se ine Umarmung ru it der n e ue m ehten Erde i n s Leben
,

ge rufen hat Der Ste in riese hat si e gestohlen denn auf stein i ebtem Boden
.
,

ka n n sich dieselbe nicht en twickeln ; daher heiss t dieser Di eb der P rud » a

(S n E .I Nach
. a nderem Mythu s is t sie o hne Wi s s en un d in A bw esen

heit des Vaters dem Zwerge Al vis verlobt worde n dem wei sen Hüte r un ter ,
.

irdischer Schätze Als Thor zurückkeh rt verweigert er demZwerge die Hand


.
,

der Tochter und weiss ihn durch allerhan d Fragen auf der Erdoberfläche zu
halten bis die aufgehende Sonne ihn in Ges tein verwandelt (
, Abu) In den .

selbe n K reis skaldiscl wr Reflek tio n wie Prüd r gehören auch die Namen
vo n Thors Sö hnen M a g n i und M öd i (K raft und h e ftiger Jener » < » ‚

e rz e ugt mit de m Ri es en wei be ] ärn s a x a besitzt schon als drei t:1gi ge5 Kind

W
,

so lche Kraft dass er allei n von allen Götte rn sein en Vater von dem Fusse
,

des Riesen Hrun gn i r befreien kann ( Sn E II Bei de Söhne sind per . .

so nifiz ie rte E igenschaften des Vaters Nach dem eltun te rga n ge we rden sie .

se in Erbe den Besitz des H ammers q lln ir antreten (


, V aflar Von , .

M e i l i dessen Bruder Thor genannt wi rd (


, Härb wissen wir n ur dass er .
,

Ö din s Sohn war Wie aus Thors Ei genschaft en sein e Söhne so ents prossen
.

aus seiner T hatigkei t sein e Pfleges öhn e : aus dem Schw i ngen des Ham a s
,

V i n g n i r aus der zuck e nden Flam


, me des Blitz es H löra (SnE I . .
6
( )
3 0 T n o ns V s a wa s ms crra r rmr UND RI ES EN KÄM PFE .

Von all di esen Verwan dtsch a ften lässt sich auf sü dgermaniscbem Boden
nichts finden sie si nd nordisches Eigen tum und nur in Thors Mutter mag
,

si ch alte An s chauun g erhalten haben Man hat bei der Sif an die bata vi3 0he .

Raiva ( C orp I n scr Rhen N o 1 3 0 ) ge dacht der im Verein m


. . . i t dern Her
.
,

cules M agu san us ein Altar erri chtet worden is t und diesen Namen Geliebte F ram ,
»
,

gedeutet ( Much Z idA XXX I X 51 vgl auch Siebs ZidPhil XX IV


, . . allein . .
, . .

ein e n zwi ngenden Grun d für die Ü bereinstimmun g hat man ni ch t be igebracht .

5 6 8 T h o.r s R i e s e n k ä m p f e Thor ist der Got t des Gewitter s alle i n .


,

nic h t der verheeren den Seite desselben sondern der wo hlthäti gen die Luft , ,

rei nige n den un d die Erde befru chten den Daher erscheint er überall als eine .

gern gesehene Gottheit als ein Freund der Men sch en ( , mnr vcr1id'a B ym 1 1 ) '

und Götter als der Sch i rmer vo n Mi dgard und Asgard den Heims tätten der
, ,

Men schen und As en vor allem aber als u nersch rockener und un e rsc hütter
,

licher Kämpfer gegen die Riesen und Trol l e In dieser T h3 1i gke it ist er .

bes onders ein Liebli ng der norwegis chen und is ländischen Dichter die all e ,

möglichen Kämpfe mi t Riesen un d Unholden an sei ne Person gekn üpft


haben D aher h e iss t er die Furcht der Ries en oder der Mörder der
. » « »
,

Fall er der Riese n oder Ri ese n we ibe n In diesen Kämpfen ist er so re cht .

das Vorb ild des norwegis chen Bauern geworden der mit Mühe dem Boden ,

den E rtrag der Erde abgewinnen muss Bei dieser sauren A rbeit steht ihm .

der Go tt z ur Seite und hilft ihm die widerwärtigen Mächte der Natur be
Fm
,

siegen In der gross en Ö lafs saga T ryggvamn ar (


. s I 1 8 3 ) ers chein t Thor . .

dem König Olaf und erzählt ihm wie eins t Riesen Norwegen bewohnt und ,

wie d as dort e in wan de mde Me nse hcn gesc hlee ht seinen B eis tand gegen diese
angeru fen hätte ; mit seinem Hammer hätte er den noch übri gen Trollen ein
Ende gemacht Gegen das Eis des langen Winters g ege n die Stürme des
.
,

Frü l1lin gs gegen das an dri nge n de Meer gegen den ste in icl1 ten Erdboden ist ,

hi e r dem Bewohner der Go t t Beis tand daher haben sich an ihn die man n ig
,

fal ti gs ten und schöns ten Mythen geknüpft Wen n Thor gegen diese Riesen .

aus z ieh t geht es nach Osten denn in hohem Nordos ten lag n ach der Phan
, ,

tas i c der Nordländer ]0tun heim d h Riesen hei m Auf seinem Wege von , . . » r.

do rt bringt er den Aurvan dil mit den er ü be r die eisigen E li vägar trägt und ,

des s en erfrorene Zehe er an den H immel wirft : das ist der leu chtende
M o rge n stern der nach jenem Wesen Aurva n a ilr I d (
, Aur s l ebe ) heisst ( Sn E
'
.
'
.

I. Au r va n d i ll ist schon seinem N amen ein leuchtendes Ste rnge bilde


zu sk r um M lat a urara ; vgl agls « i n mc juba Zur Zeit d
(
'
? 0 1 gen rö te » : n ) es »

F rü hlings mag Thor den gl änzenden Au rvan dil m


. . . .
, .

itgebrach t haben I n .

mg e n hafte r Einkleidung lebt dies er bei Saxo fort während es ganz un sicher ,

ist mit ihm den Ore n de l der deutschen Spi e lm


, an n sdic btun g zusammen
zu b ringen Nach Sax o ( . I 1 3 5ff ) hat jener H0 rve n dillus in frü hlin gs grtln e m
. .

H a in e gegen ein en norwegischen Köni g Co lle rus die pers onifizierte Kälte , ,

zu kämpfen und vernichtet dies en Spä ter fällt er durch die Hand des .

e i gn en Bruders wird aber von seinem Sohne gerächt Seine Gemahlin ist
, .

na ch der Edda G röa die sehn süchtig des Gatten harrt und aus F reude ti ber
,

die Nachricht seiner Wiederkun ft das Zauberlied vergisst mit dem sie Thors ,

Stei n split ter a us dem Kopi e befreien soll Während Thors winterlicher .

A bwesenheit hat sich in Äsga rd man cherlei zugetragen Ein Ba umei ster aus .

R iesenhe im hatte den A sen ve rsprochen b is Smu me rsbegi nn eine Burg zu ,

erbauen wofür e r Freyja Son ne und Mond erhalten sollte Schon ist er
, , .

mi t Hülle se ines Rosses Svadilfari ziemlich z u Ende da muss Loki Rat ,

schaffen dass dies e göttlichen Wese n nicht in die Gewalt der Ri esen kom
,

men I n ei ne Stute verwandelt lockt er das Ross N un wird der Bau


. .
362 ) T n o ns RI ES EN KÄM PFE .

vo n gefangen un d nur unter der B edingung freigelassen worden se i


Ge irre d ,

dass er Thor veranlasse unbewaffnet na eh ] 91unheim zu gehen Lo ki ti ber


, .

redet den Gott und nimmt an der Fahrt teil Unterwegs kehrt Thor bei .

G r i d der Mutter des A sen Vi dar ein di e ihm von Geirro d erzählt un d
, .

ihm aus weiser Vorsicht ihren Kraftgürtel Eis en handschuh und Zauberstab ,

leiht Mit Hül le dieser Gegen stände durchwatet Thor den mächtigen S t rom
.
'

V i mu r den Ge irro ds Tochter schwellen macht


, Schon scheint seine K raft .
,

über den Fluss zu gelan gen nicht mehr z u reich en da erfasst er einen Vogel , ,

bee rstra u eb und rettet sich du rch diesen aus dem Flusse In Ge irro ds Ge höft .

soll er von des sen beiden Töchtern Gjäl p und G r e i p an die Decke
g ed rückt werden allein er z erbricht dies en das Genick als er sich auf den
Stu hl setzt unter dem si e sich verborgen hatten Als Gei rmd r in se iner Halle
, ,

.
,

Th or gegen übe rsitzt sehleu dert er einen glühenden Eisenkeil naeh dem

Go tte Dieser fängt ihn ab er mit Grids Handschuh auf wi rft ihn nach de rn
. ,

R i esen zurück und tötet diesen damit trotz der Ei sen säule h inter welche ,

sic h derselbe au s Furcht vor der drohenden Gefahr ge flttchte t hatte ( Sn E I . .

Den selben M y thus kennt Sam da er von Köni g G e nu s und Thor ,

k1ls Fah rt in die entlegenen rede: Gem lbz erzählt Hier tre ffen sie den
' '

Ge ru th mit zerfl ei schtemKörper u n d Riese n w e ibe r mit zerbrochenem Rücken .

A uf ih re Frage hin erfah ren sie das s ei n st Thor den Stahl n ach dem über ,

m utigen Ries en geworfen habe infolgedessen se i er so zuge ricl1 te t ( Saxo I .

a rm
,

42 5 Auch in der spä ten Saga von Thorstein Beej agn (Fm s III . .

1 8 2 ff Z fd Myth I 4 l o fi ) findet sich romanti sch a usgeschm


. . . . üclrt derselbe
Sto ff und die Aufforderung des Königs Härald Ha rd rädi se in Skalde T hj
,
ödölf ,

solle den Streit eines Gerbers mit einem Ei s en schmiede bes ingen nach dem Vor

bilde von Thors Kampf mit Ge irro d ( Fm s VI setzt eine we ite re V e rbre itu n g . .

d es M y thus voraus Aber nicht nur gegen die schä di genden Elemente der
.

Luft z ieht Thor zu Felde sondern auch gegen die der Gewässe r namentlich . ,

di e d e s Meeres H arb 3 7 i i erz ähl t Thor wie er mit Ri ese n we ibem gekämpft
. . .
,

habe d ie aller Welt geschadet sein Sc hiff zerschellt den I j agt hätten
'

,

älti ve1j , , .

Unter diesen Riesen we ib e m die meh r Unholde als Frauen sind sind die , ,

Well en des Meeres zu verstehen die an s La nd schlagen un d dem Schi ffer ,

auf der See Unglück und Verde rben bringen Die s türmische See hatte .

dem No rdländer manchen Schaden gebracht daher waren Thors K ämpfe ,

e
g g e n die s e ein beliebtes Thema nordi scher Dichter Vor allem schien ihnen .

das Toben des Meer es von der die ga n z e E rde umgebenden Midgardsschlan ge
aus zugehen Man glaubte eine Schlange läge um den äussersten Rand der
.
,

Erde die sich in ihren eignen Schwa n z heisse ein Kind des Loki und der
, ,

An grbo d a Wenn sie in Ries en z o rn gerät tobt das Meer Gegen sie zieht
.
, .

Th or auf dem Nachen des Ri es en Hymir un d von diesem be gleitet Mit .

de m Haupt des Ochsen den si ch Thor au s Hymi rs Herde geholt


hat angelt er n ac h ih r und zi eht sie an den B or d des Kahnes Da zer
,
.

sch neidet der Ries e die An gel schnur das Ungetüm fällt in s Meer z urück , .

Da trifft den Riesen Thors H ammer und sehleudert ihn über Bord (

W
Sn E .

I. Über die Verbreitung des Stoffes im Norden V gl PB B VI I 2 8 1 . .

D ies en Vorgang der die Veranlassung gegeben haben mag dass Thor
, ,

beim grossen e lte n kampfe mit der Midg rdss chlan ge zu kämpfen habe hat a ,

eine s pätere Di ch tung die Hymiskvi da in Zusammenhang mit der H eimholung


, ,

des Kessel s gebracht Beides sind jedoch von Haus aus verschiedene M y then
.
,

da der Schl uss jenes Liedes den Tod de s Riesen be im A n geln nach der
Midgardsschlange unmöglich macht Die A sen sind bei [ E gir dem Gott .
,
134 X I Mrr a o no c 1s
. .
( 3)
3 6

des gas tlichen Mee res zum M ahle Da fehlt der Me tk essel Auf T f rs V e ran las
, . .

sung soll Thor e ine n solchen vom Ries e n H y m i r holen der als Ti rs Vater ,

erscheint Hy mir ist die personi fiz ierte Dunkelheit in der Luf t die über dem win
.
,

te rlichen Me ere lage rt die noch heute der Norweger unter gleicher Bez eichnung

ken nt und di e schwer auf der Seele der Norweger liegt Auf der ein en Sei te .

steht di es er D ämon in engster Verbindun g mit dem Win ter auf der an dern mit ,

dem Meere : sein Bart is t gefroren als er von der jagd heimkeh rt Eiss chollen , ,

umgeben sei nen Palast der sich an dem Himme lse n de be findet I n sei ner
, .

Gewalt befindet sich di e schöne Jungfrau deren Haar wie Gold gl än z t ein , ,

E ben bild der Gerd Diese unterstützt den ei ngekeh rten Gott bei sei nem Be
.

ginn en A uf ihre n Ra t z erbricht dieser den B e cher an des Riesen Schädel


. ,

wodurch der Gott allei n in die Gewalt de s Kessels komm e n kann Dieser .

Kessel ist das Meer das der Go tt im Frithj ah re aus der Gew a lt der winter

li chen Mächte bef rei t indem er seine E isrin de durchbricht und dann dem
,

Meeresgott der schöneren Jah reszeit und den Menschen 2 11111111 1 .

Mit Tho rs winterlicher Abwese nheit mag auch sei ne Reise zu U tg a rd a lo k i


zusammenhän gen wie sie un s die Ed da ( , I und in sei ner e uheme .

fistischen Wei se Saxo erzählen ( I 42 9 U tgardr steht im Gegensatz zu .

Äsgard und nam en tlich Mi dgard : er is t die Welt ausserhalb der bewohnten .

E rde das H eim der dämonis chen Mächte


, Hier h e rrscht ein Lo ki der .

,

winterliche mehr dämon ische Loki Auf se iner Fahrt nach Utga rd begleiten
, .

Thor Loki und T hjälfi Nach der Edda erwirbt er den letztere n erst auf
.

der Reise dahin E s geht zu Fuss e bis an das tiefe Meer ; über dies wird
.

geschwommen A lsbald kommen Thor und sei ne Beglei ter in ei nen dichten
.

Wald Der Ries e S krymir gesellt sich zu ihne n gegen den Thor wi ederhol t
.
,

vergeblich seinen Hammer mit aller Macht schwi n gt : der Gott ist i n U tgard ,

auss erhalb des Bereiches sei ner Macht Skry m ir weis t Thor zu U tgardalo ki5 .
'

Burg die mit einem Gitter umgeben is t durch das sich der Ase u n d seine
, ,

Gefäh rten mit knapper Not durchdrängen Vor Ütga rdalo ki so llen sie ihre .

Küns te zeigen Loki rühmt si ch dass ihm n iemand im Essen gleich komme ;
.
,

e r wird vom L ogr d 11 demFeuer bes iegt Pj älfi rüh mt sich der Schn ellig
'

, . .
, .

heit im La u fen ; ihn bes iegt H ug i der Ged an k e Thor verspricht imTrinken, .

etwas zu l eisten ; so sehr er auch ansetzt das Horn liegt im M ee re und ,

kaum bemerkbar ist der drei fache Schluck den er ge than A ls dann sol l er , .

ei ne Katze heben ; dies ist die Midgardsschlan ge nur eine n Fuss hebt er sie ,

von dem Boden Endlich soll er mit Ütgardai o fi s Amme E lli kämpfen .

Auch hier verm ag Thor n ieht zu o bz usiegen d e nn dies e ist das Alter dem
.

, ,

niemand wi ders teht Mürriscl1 weil er so wenig geleis tet hat z ieh t Thor von
damen Da erz ählt ihm Ütga rdalo ki was er geleis tet wie ihm und den
.
, ,

.
, ,

Se in en ba n ge gewes en wäre Thor will sei nen Hammer schwi ngen und den
.

falschen Ri es en töten : da ist das Bild entschwunden und die Wan derer
finde n sich auf freiem Plane Die ganz e Erzähl ung t rägt unverken nbar
.

den Ste mpel jun ger My t henbild un g wenn auch bei den poe tischen Gestalten ,

der natürliche H intergrund durchblickt .

In allen diesen Mythen erscheint Thor als ein Freund des Men schen un d
ihr Beschirmer und Helfer gegen die déi1n o n ischen Mächte Mit seiner H ulk: .

werden diese in ihre Schranken gewi esen Der Gott is t zu ein er ethischen .

Ges talt geworden die nur hier und da den phys ischen H inte rgrund des Donner
,

gottes durchschei ne n läss t Dies is t um so weni ger zu verwundern als das


.
,

Gewit t er in den nordischen Reichen fas t gar keine Rolle Spielt Die Mythen .

sind , wie schon die Namen der in ihnen auftretenden Personen lehren no r ,

disches Eigent u m und lassen sich bei keinemsüdgerrn anischen Stam me nach
3 64 ) T u o ns R1 1:s sm
( d tmprn T n o a ALS 11 0 0 11 e C orr mn r N o a wne mrs . 135

weis en E s mag hier ähnliche Mythen gegeben ha ben wofü r man z B di e


.
, . .

Kämpfe Die trichs mit R i esen und Drachen (Heldenbuch V Einlei tun g S 44 ) . .

h ält all e in diese können ebensogut späte dichteri sche Erfindungen sei n ; ihre
H ei den werden sich n ie und nimmer als Nachköm m
,

linge des al ten Go ttes

5 69 T h o r a l s h ö c h s t e n o r w e g i s c h e G o t t h e i t Übe rall in den


. .

Ri ese n käm pfe n tritt Thor als Freund der Menschen als Beistand und F örderer ,

ih rer A rbei t auf Der Gott des Don ners ist z u dem Gott des A ckerbau es
.

ge worden mit dem sich der Nordgermane in erster Li nie beschäftigte


, .

Sc h on in se inen Be z iehungen zur Erde tritt dieses Verh äl tn is klar h e rvor .

E r herrscht i nfolge dessen ü be r Wind un d Regen bringt hei teres Wetter un d ,

be w irkt dadurch die Fruchtbarkeit der F elder (Adam von Bremen a a . .

er hi lft den Boden u rbar machen und wird der Me nschen Beistand gege n
F e lsen und Kli ppe n ( Ftb I Auf Ackerbau und Grundbesitz ruhte
. .

ab e r Woh ls tand un d Wohlbefinden der Norweger in der Zeit wo sie ,

un s in der Ges chich te en tgegen tre te n und so wurd e der Träger und Für ,

d e rer desselben der Gott der Familie der Go tt des Ga u es der Go tt des , ,

öffentli ch en un d private n Lebens der höch ste Gott schl echthi n der übe rall , ,

an gerufen wurde wo die menschliche Macht nicht ausreichte In dieser


, .

A u ffassu ng zeigen un s die norwegisch isländischen Qu ellen Thor in den -

le tz ten Jahrhunderten des Heid entu m s und ein grosser Teil Schwe den s ,

muss ihn auf ähnliche Weise verehrt haben So erschei nt er als der erst e .

der Ase n E gill nannte ihn schl echthin den la n där; er war nach
al tn orwegischer Auffassung der Irg/ä ngi a llra ge da d er Häuptl ing all er
'

»
,

Götter ( «Ftb I So wurde er wie er sich ei n st selbst vor Köni g O laf


. .
,

rüh mte als Beistand bei allem angerufen dessen man be d u rfte (
, Ftb I , . .

Se in Bild wurde auf de m Hoch s itzpfeiler e i ngeschn i tzt ( B y t h 5f . .

Lan d 1 92 2 0 6 u öft ) oder auf der Stuhllehne (Fth I I 2 1 7 ) oder auf dem

W
Als Am
. . . . . .

Steve n des Schiffes ( Ftb I ulet führte man es aus K noch en


Ra ud r umging oft m
. .

be i si c h ( F3 . i t demselben seine Ins el um alle


id e märtigk ei ten von derselben zu bannen (
,

Ftb I 2 9 1 Bei all en grös


sere n Unternehmen wurde der Gott um Rat gefragt (
. .

By t h 2 Fth I . . . .

hi e r u n d da ve rsagt er di e Antwo rt ( Fm s I . .

H e lgi magri war schon C hris t Gleichwohl glaubte er nach wie vor bei .

Fm
_

See fah rten un d schwierigen Unternehmungen Thor anrufen zu müssen ( s I . .

Als Gott des Windes und Wet ters ( Ftb I I 1 90 l r S I 1 5) war . . . . . .

Thor zum Gott der Schiffahrt geworde n ( Fm s II Auch als Beis tand . .

im Kampfe wurde er angerufen ( Fm s II Beim Gelage we ihte man . .

ihm den e rs ten Becher inde m man das Hammerzeichen über demselben
,

m a ch te un d des Go ttes M inne trank ( Ftb I Bei all e n heiligen Han d . .

l ungen glaubte man an seine Gegen wart ; mit seinem H ammer weihte er alle
rechtsgültigen H andlungen D aher hiess er schlechthin Vear d h der W e ih e r
.
'

, . . .

Durch seinen Hammer auch glaubte man weihe er die Ehe I bmbrannte auf , , .

dem Herde gewei htes Feuer das nie verlöschen sollte ( 13 1 S I I


, das . . .

er wohl selbst nach alter A nschauung vom H immel herabgebracht hatte wie er ,

auch durch seine n Hammerwurf Baldrs L e ichen hügel in Brand setzte ( Sn E I I . .

Mi t se inem Hammer wei h te er auch alle Rechtsverträge D aher fallen .

fas t alle nordischen Geri chts tage auf den T ho rsdag wie aueh die Thingstätte ,

sich an einer dem Thor geweiht e n Stätte befand Wenn in H arb Härbardr . .

dem Thor zurui t :


Ö den n
'

j a rla va ! dl
j ‚ Pdrr e

ci ö
‚ d s a en d 15 Ä
y n,

so kan n un ter de mfi re la £yn ni chts a nderes zu verstehen s ein , als das


(
366) I S LÄND I SCH—
N OR W E GI £ C H E Gö n sn . B RAGI .

der Gun n hild nach 9 3 5 a u f König Eirik


bl öd en: dichtete treffen wir B ragi ,

in V alholl bei Ö d in a ls dessen Ratgeber


neben Sigmund und Sinfj otli jenen ,

Gestal t en aus der Helden sage ( Gph I 2 60 Eben so finden wir ihn in den . .

enen ri ks m 1 l nachg e dichteten H äk o n a rm neben


'
j E i r f1 l (o d 9 51
g C pb I 2 62 ff ) . . . . .

dem spä t er zu m As en erhobenen H e n n öd Bragi erscheint hier a ls der .

Hauptsk aldt: Ö d in s der die Fremden b ewillk o mmn et und sicher in V alholl
,

ihre T hate n verherrlicht ha t Dieser Bra gi ist von Haus a us eine geschi e ht .

liche G es talt die im 9 ]ahrl1 gelebt hat der erst e nachweisbare Skalde der
, . .
, ,

von Hof z u Hof ge zo ;; e n ist um Lieder zum Prei e der F ü rst en zu dichten ,
s

(v l Fi n n u r j on ss on Ark f nord i ii VI 14 1 Um diese hat sich spä ter


g. . . . . .

der Mythus gerankt Bra gi wurde das Vorbild aller bö fisel1 en Skalde n ; man
.

verga ss sein men schliches Leben und Schaffen man machte ihn da er sich , ,

in V a lholl aufhiel t selbst zu m A sen liess ihn einen Sohn Od in s sein und
, ,

verehrte ihn bald als Gott der Dichtkun st Als solchen kennt ihn die spä te .

eddis che Dichtu ng vor allem aber Sn o rri in seiner Edda Dies er lässt in
,
.

den B ragz ure öur be i festlichem Gelage den Bragi dem Me e rri ese n 1 E gir er '

zählen wie aus alten Mythen und Sagen die dichteri schen Umschreibun gen
, ,

die k en n i n gar in die Dichtung gekommen seien Dabei erschein t der Ase
, .

alt ( im : gam li ) mit la n gem „ weisse m Harte ( im : fi&ß g r i ss Sn E I


'

,
c « . .

wie sei n Vorbild und Vater O dinn den Beinamen % ßeggr ( Grim 4 8) lührt . . .

Hier un d da taucht er als Gemahl der I d un auf der Gö t ti n mit den ver ,

j ün ge n d e n Äpfeln ( G re tt i ss 1 54 L o k Feighei t wirf t .ihm Loki vor. .


,

nachde m der Gott den Se bmähe r der A sen durch Gab en hat versö hnen wollen ,

» B:1n ke lu n ge re r nennt er ihn ( « Lo k 1 2 Nur bei den Skalde n steht .

Bragi in hohem An sehen ; ihnen is t er der tref flich ste dc r Ska lde n ( Gri m 4 4) .

und von seiner Zun ge kommt die gan z e Run e n we ishe it deren sie zu ihrer ,

Dichtun g bed ü rfen ( Sgrd r Aber auch hier is t das Gebiet s einer Ver
.

eh rung nur bes ch ränkt gewesen erst de s C h ris t en Sn o rri my tl1o l gi scli e n Auf ,
u

fassu nge n verdanken wir das ausgefüh rte Bild di eses jungen Go t tes ‘ .

U hl d S hr V I 2 7 7 1T an P B B X I I 3 83 ff X I II
e . . 1 8 7 ff X I V 8 1 if
. . . . . . . .

B ugge B id til d . ld t Sk ld digt i g


r. H i t ri C h i t 1 8 94 (
en :
u s ehi l g t a e n n s s o e rs . er eu ne

B di .
g hi htl i h
e E i t
e sc cd Sk la B r g i ; vgl d g g n L it Ctbl 1 8 9 5
c e x s e nz es a a . a e e . . .

No . 1 5; ZfdPhil . X XV I II . 1 8 9 5 Sp .

KA P I T EL XIV .

D I E GÖ T T I N N E N .

72 Ganz ähnlich wi e sich der ge rman i chv: H immel sgott infolge seines
. s

man n ig laltige n Auft re t en s in verschied ene Go t t hei ten spa lte t e scheint es auc h
'

mit seiner F rau der Fall gewesen z u sein Di e se war die mü tte rliehe Erde .
,

die Geliebte die Frau s ch l ech t hin Als solche war sie aber be sonders
, .

chtli o n is c he Gottheit die die To t en in ihrem Scho ss e a u i n al1 m die ru it der


, ,

Schar der Toten dure h die Lüft e fuhr der die T o te n o ple r geb racht wu rd e n ,
'

Daneben e rs cheint sie als die Göt t in die im Frül1j a hre wied er in die La nde ,

zieht und Flur und Hain in neuen Schmuck kleidet Als Frau ist s ie be s onders .

die G öttin der Frauen die Sc hirme ri n de r häu lichen Arbeit die Gö t tin der
, s ,

Familie des Ehesta ndes und de s Kimle rscge n s Unter man r l1e rle i Nam e n
, .

t ritt sie in den ein zelnen Gegenden auf immer ist sie dem Leben de r Bewohner ,

angepas t In altdeu tsch e n Quel l en tritt sie un s selte n und nicht i mmer
s .

durch sich tig entgegen häufig finden wi r sie in de r nordi schen Dichtu ng
manch es hat von ihr auch der Vol ksmund und Volksglaube bewah rt
, ,

.
X I Mm o no o rs
. .
(
3 67 )

57 3 N e r t h u s Von allen al tgermanischen Gotthei ten deren di e Römer


. .
,

gedenken wi rd uns der Kult keiner klarer geschi ldert als der der Nerthus im
,

40 Kap der Germania


. Sieben Völker Norddeutschlands hatten ein gemein
. .

sam es Heil igtum das auf e iner fruchtbaren I nsel lag Während man di eses
, .

früher na ch Mülle n ho lfs Forschungen ( N o rdalbing Stu dien I 1 2 8 ii Sch midt . .

Allge m Zsch t Gesch VI II 2 2 6) auf einer der fri es ischen In seln der No rds ee
.

"
. . . . .

suchte tritt jü n gere Forschung aus guten Gründen dafür ein dass jen es Ei
, ,

land die fruchtbare dänische In sel Seeland gewesen se i auf der noch Jah r ,

hunderte später althe idni seher Kult und Mythus blühte (Much PB B X VI I , . .

1 95i i A Koe k SV . H ist T idskr 1 89 5 1 61


.
,H ier vereh rten sieben Völker
. . . .

die Nerthus id es! T e r ra mw o l t e m ea mq ue 1 n lervcm re m bar bo m ir mm rm k r ,


° '

,
' '

o ulär a r6i l ra n l ur
pp er! i n 1 n mla Occa m « 1 s w ww d1cal u m
.
que i n co vehi
°

.
'

,
'

ar ma su m nf ; u d aru m on m [ m m;e
p ax et
'

gwer tun : la n tu m no la ‚ h m
: Ia n

W
Name ns sin d die mannigfach3 1en Ans ichten aufges tellt worden (
tb 2 viele Anhänger hat Leos Deutung ( Z i dA I II
Schade Ahd
der das Wort
mit kelt n m}:= die Kraft Macht zummmen b ringt Amm eisten für sich hat os das
.
,

.
, .
. .
,

,
.

Wort zu griee h végrcgo c die Götter der Unterwelt nord no rd’r nordwärts
.
» «
, . » <

zu stellen (Noreen U rgerm Lau dehre S 2 0 9 ; K6gel Oes ch der deuts ch en . . .


, .

Lit I . Nerthus wäre dan n schon ih rem Namen nach eine chthon isch e
.

Gottheit eine Term maler; und als solche erklärt si e s ich vortrefflich als Ge
,

mahl in de s altger m an ischen HimmeL go ttes Ihre gro ss e Bedeutung geht s .

schon dara us hervor dass ihr Men schen opfer dargebracht wurden Die
,
.

P roz ession bei dem gross en Fes te war nun ganz ähnlich wie die beim Freys

fes te in Uppsala die wir aus einem Berichte kennen lernten der aus der
, ,

Zeit kurz vor 1 00 0 stammt ( Fms II 73 Der heilige H ain war auf ein er . .

In sel ; dort steht der heilige Wagen der Göttin mit Tüchern behangen ihn , ,

an w rü hren ist nur dem Pri ester ges tattet Sobald dieser an gewissen Zeichen .

die Anwesenhei t der Gottheit gemerkt hat wird der Wagen in der Amphyk tio n ie ,

von Ort z u Ort gefah ren ; übe rall sind frohe Fes te b is der Pries ter den ,

Wagen dem Heiligtum z urü ckgieb t nachdem er dens elben vorher noch an ,

geweihter Stä tt e gewas chen und die Knechte die ihm bei der Pro z ession ,

beiges tanden im Wasser ertränkt hat ,Es darf als ausgemacht gel ten . ,

d ass wi r es in dieser Umfahrt mit einer Prozession zu thun haben die der ,

n e u e n va chte n Mut t er Erde im Frühj a hre galt ‘ Gleichwie aber unsere Vor .

fah ren dies es Erwachen der Natur feierten so feiert es noch heute das Volk ,

in allerlei Formen die Mannha rdt in seinem Bau mkultus so schön gesch ildert
Die Aufz üge des Volkes d e cken sich Zug für Zug m
,

hat ( 8 1 56 . i t dem
al t en N e rthusfes te Man vergleiche z B das See hse läu te n in Zürich (Rei
. . .
.

m ann Deu tsche Vol ks fes t e im 1 9 ] ahrh


, wo bei Beginn des Früh . .

jahrs die Kin der hinaus in s Freie ziehen den Bögen ein e Puppe auf einem , , ,

Wagen herumfahren und dann mit den Eltern und den übrigen E inwohnern
I m Win ter
be ka nn ich di e Ge an en k ein e K i ege
fü h rt en tl
N o n be lla i n t u d rm r .

t
T aci us kan n n ur auf e i n e

ei ge be n, w o a n an d e e n o s bis e i en zu dZ t
en W affen m r rt w l
g r
i ff D as w ar abe en n d er S o e u nd r w
n ich , e n n de r W i n er vo r de r T bii re stand mmr . t w t .

m
.
,

E s is t u n e s än d ich wi e vrt l
an d i ese W o te für s in n s erkläre n k an n (
, PB B X X r lo . .

w e nn das hi er geschi ldcrte Fes als Frühj 1 h5 fes t aufgefass i d t t wr .


(
3 68 ) N sn rrw s .

der Stadt den Tag unter allerlei Lus t und Freude verleben In den Kreis .

di es er Frühj ahrsfes te gehört auch das Herbeiholen un d A ufpflanzen des


Maiba umes oder der Pfingstma ie das all ü beral l in Deutschland sich noch ,

bis auf den heutigen Tag erhalten hat Bald ist der erste Mai bald der .
,

Pfin gs ttag bald der 2 3 j, u n i der Tag der Freude (Mannha rdt B K 1 60
. .

Auch das Einholen des M a igrafen oder Maikön igs oder Pfin gstkön igs ( auch
Gras L a ttic hk ön igs) gehört hierher Wie die Sitte des Maibaumes lässt .

sich auch dies e bis i ns 1 3 z urü ck verfol gen Oft s teht dem Mai
] ahrh . . .

gra fen oder Maikönig eine Maikönigin z ur Seite di e auch n amentlich in den
al t en Q u ellen allein erscheint ja ihr Ein und Umzug m
, ,

, . ag m ögli cher
,

Weise das Ältere sein er lässt sich dem Umz ug der Nerthus z ur Sei te
,

ste llen De n Schlü sse l zum Ve rständ n is der his torischen Entwickelun g d i eser
.

Frühlin gsfeste gi cht eine im 1 3 ]ahrh verfasste Schrift des Aegidi us di e . .


,

un s den ni ederländischen Brauch vorn Ei nzug der Pfin gs tk ün igin a us dem

e rdo les ce/m


j ab rh schi ldert Myth
(. I I H ier . heis s t . es : sa c q
u tu

errles üzs h m e
p m o nac cu m u m
'

w r o M a
r ia i n so lem
'

n ila i iöu:
p a: rlra e el m/
p cro rlar .

ali q ua m ex ra rcrdo lu m can cubi n i r ur um a mac dia dem a le ma lm cmi n mi x en


°

p p l l

n o ehdi e herumziehende Königin wie eine Göttin Der natü rliche H inter .

gru nd dieser Feste zeigt sich namentlich im ger anischen Norden Terpager, m .

der C hro n is t der j


0 115n disch en Sta dt Ripen aus dem Anfange des 1 8 J ah rh , . .

nenn t d en Maygre fve co me: aerh vus ; er erz ählt, dass man diesen schön ge '

ziert un d in feierlicher Proz ession durch die Stadt geführt habe, und das
habe ma n genannt a t [ an: So mmer By (den Sommer in die Stadt Iü hre n » <

Ri pac C imbriea e 7 2 3 Der Ausdruck a l ri de oder [ an: So mmer 1 By war


°

in D ä n emark al lgemein verbreitet wenn der Maigraf seinen Einzug hiel t ,

(Mo lbe c h D a ns k D ia le ktle xic S 53 3


, Se lbs t b is Finnland hinauf is t das
. .

Fes t g e d run gen H ier schm ü ckt man bei Begi nn d es Sommers ein Mädchen
.

mit Blumen das man M afilro n mng ( Maikön igin ) nennt (Rietz Svens k Dia lekt
'

, ,

Lex i e . H ierher gehört auch der B lumengruß der Vertreter des Sommers
in d en schwedischen und sc ho n ische n Städten dessen C la us Magn us in ,

seiner K ulturges chichte des No rdens aus der Mitte des 1 6 gede n kt
] ahrhs . .

( Pabs t Der Mai graf un d seine Fes te S


,

Gan z äh nlich zi eht m


.

an in Mittel un d Süddeutschland im Mai hinaus ,

um de n Mai z u suchen (M annhardt B K sc hmüt Knaben oder

W
.

Mäd ch en mi t Blumen und fü h rt sie dann umher indem man an den T hü re n ,

Gaben sammelt Dies e Gestalten haben alle möglichen Namen ; so heissen


.

si e in Th ü ringen de r g rü n e Ma n n der Graskön ég da : L a ubm än nc/m ( “i tz eh


' '

: , , .

Sagen Sitten un d Gebräuche a us Th ü rin gen I I 2 0 3


, im Elsass der 1ji a .


l lo lz l o der da: M a zcn rölvla h (Mannhardt E X in Schwaben der L a k
'
°
e . :

ma r m (Birlinge r Volkstümli ch es a us Schwaben 1 S I 1 2 0


, Unter den . . .

si ebenbürgis chen Sach sen werden sogar drei Mädchen feierlich umhe rge
f ührt ( Halte ri ch Z ur Volks k unde der Siebe nbü rger Sachsen
, D as
Fes t hat si ch überall der Bevölkerun g anges chmi egt : es ist ein ländliches
unter der La ndbevölkerung geblieben in den Städ t en dagegen haben be ,

sonders die Gilden dass e lbe ausg estaltet Unter letz t eren ist es zum .

Sch ü tzen feste geworden dem fast un kenn tlichen Auslä ufer de s alten Mai
,

festes das sich hi storisch bis in s 1 2 ] ahrh verfolgen läss t (Pi an n en 5chmid
, . .
,

Germ Erntefeste S
. So mannigfach auch di es e Frü hlin gs fe ste au i
.

treten gemein sam ist ihnen allen der Kern : Schmückun g ein es Aus erwählten
,
,
3 70 )
( N s a r u us . F R IJ A F a me .

durch Missve rständ n i s in die Mythologi e gekomm e n ( Knopp Zsch V o lksk , . .

II 449
.

In den altno megü ch i sländis chen Quel l en erscheint Frigg durchweg als
,
-

Gemahlin O d in s aber als Gemahlin de s O d in der dem langobardi schen Gwo dan
, ,

gleicht : als Götte rmu tte r als Herrin des H immel s Sie wird sei n Wei b genannt
,
.

bei P bei Sa x o G ramm I


'

(L o k
. E i n l v 2 6;
.
, j d ö lf
. S nE I 2 3 6 ; <1 1 0 7 u . . . . .

die mit ihrem Gema hl ra tschlagt o b er dieses od er jenes unternehmen so lle ,

die mit ihm von H äl us die ga n z e Wel t überschau t ( G rim


V
( ba f r . lid s kj i a .

In diese r Stellun g is t sie die tre fllichste der Göttinn en ( Sn E I


'

die Göt t in der Liebe und des K inderse gen s (



Vol s 5 Hug o S die . . .

das Schick sal des Men schen voraus wei ss ( Lo k weshal b noch spä t e .

Übersetz er sie mit Minerva iden t ifi z ieren (Ann 1 8 4 8 S 84 1 849 S in . . . .

diese r Stel l ung ist si e die H immel sgöttin die mit dem Bru der oder den ,

Brüdern ihre s Ge n 1ahls während seiner win t erlichen Abwesenheit buhl t (Lo k .

2 6 H e im
, sk r 5 Sax o I 42
.
, Wie u n s die nord ischen Ska ldc n die Frigg
.

darst ellen berü hrt sie sich einersei ts mit der n ordi schen F reyja s dass Sn o rri
, ,
o

sie wie d i ese ein Fa lke n g ewan d be s it z en lä ss t anderersei ts mit der in gväo ,

n ischen Nerthus Eine dieser ähnliche S t ellung ga b Veranlass ung dass sie
.
,

bei dem Tode Baldrs als de ssen M ut t er sie e rscheint allen Gegen s tänden
, ,
.

auf der Erde den Eid ab n imm t dass sie dem jugendlichen Himme lsgo tte ,

kein Leid zu fügen wollen ( Sn E I dass gerade ihr Nann a die mit . .
,

Baldr hinab in die Unterwel t gegangen war ihr Kopftuch sa ndte ( Sn E I , . .

Als chth o n ische Got t hei t berü hrt si e s ich auch mit und Fj r
o gy n Hierau s .

erklärt sich vielleicht ihre Benennung als i ) grgy m me r (Lo k Wir ha b en


m
.

in Fj n n Fj orgyn ein gan z ähn l iches Gö tte r gefunden wie in Nj rd r

Nerthus o der Freyr—


r
o gy
-
a a
o ,

Freyja ; Fj orgyn s mze r is t da her nicht als Fj orgyns Tochter ,

sondern a ls Fj rgy n s Gattin aufzu las sen a w a r recht gut in der d ic hte ri
'

o w as j ,

sel 1 en S rache bedeuten kann Ö r m Lex poet


p (gv l af e
y V s p 5 2 . Als . . .

chtho n isc he Go tthe it berü hrt sich die Frigg auch mit der H l öd i auch
d j

y n e a ,

als Thors Mutter ersc heint und zugleich mit der B luda n a oder H lu de n a nieder
,

rheinisch er (B rambach C orp I n scr Rhen No 1 50 Bo nner ]ahrb I 1 8 4 ) . . . .


, . .

und frie s i scher


(K o rres p w es td Oes ch VII I z i i ) In schri ft en Nach
. . . . . .

letz teren waren es Fise l 1er (co n duc/o cs juleca h cs} die der Göt t in Gel ü bde r ,

brachten Übe r ihren Namen ist be i Thor gehandel t (


. v l S
g 3 58 I n die s er . .

Macht!ü llé verzweigt sich nun die Ffigg namen t lich in der Poes ie der Nord
Li nder i n eine gan z e Reihe Ges talten die weiter nichts sind als po etische ,

Perso nifi ka ti onen die ser o der jener Seite der Frigg und im Volke nie irgend
welche grössere Bekann tschaft gehab t haben Al t a l lein is t das Verhältni s z wi .

schen Frigg und F u l l a jener Erscheinung die auch von allcn e n e n H os ta m


, j yp , s

in der nord ischen Dicht u ng ö ft er auf t ri t t Schon im 2 Mersebu rger Spru ck e . .

erscheint V o l l a als Schwester der Fri a Auch der Norden kennt sie : der .

Norweger E yvin dr der im 1 0 ) ahrh lebte be zeichnet das Gold als das Kopf
, .
_
.
,

band der Fulla ( Sn E I mi t flat t erndem Haar wird sie von dem Verfas er
. . s

der Gyllagi n n in g da rges tellt anderwärts als die Göttin die die Wünsche der H errin
, ,

den Men schen ü bermittelt (Grim die ihre Kleider und Schuhe bewacht.
,

die selbst zu den Geheimnissen der Herri n herange z ogen wird (Sn E I . .

Als leuchtende H immel sgö t tin oder So n n en g ttti n mag man sich ein st die
Fulla geda cht haben Dafür spricht da ss ihr Nanna den Goldring a us der
.
,

Unterwelt sandte der offenbar in engstem Zumm , me n ha n ge mit de rn Ringe


Draupni r steht Sn E I
( I n engem
. Z
. usa m m e n han gc mit der Fulla
sch eint di e G n 11 zu stehen die auf ihrem Ross o H 7va rp n i r dem H ufen
'
, 0 ,
»

werfen d urch Luft und M eere reitet ebenfall s um Friggs Befehl e ausz u
, ,
XI Mrr n o no o 1 s
. .

richten Ferner ers cheint Frigg als E i r die heilende Göttin als q tn di e
.
, ,

die Liebenden z usammenbrin gt als L o i n die Vermittlerin zwischen Alfad ir , ,

un d Fri gg und den Men schen a ls V o r die Sc hi rme rin der Ve rträge als
, , ,

S y n di e Wächterin des Haus und Pin gfri eden s als H li n di e Schutzgötti n


, , ,

vor Gefahren als S n o tr a die Spenderin von Weis heit (


, , Sn E I 1 1 4 Ich . .

habe diese Hypo stase n der Frigg aufgez ählt da sie si ch d u rchweg bei Skalde n ,

finden Al lein hi er ersetz en sie wei t er nichts als das Appellati vum dm so
.
,

dass ihr Inhalt als altheidnise hes Eigentum zum mindesten sehr fraglich ist .

Als So n n e n göttin erscheint die Frigg durch ihre Wohn ung die F e n s a li r ,

V
( p 34
s . S n E I . di
. e wohl nichts anders als die Me e m
. äle b edeuten
können (Bugge Studien 3 , Schon hierin zeigt sich die mythisch e
.

Dichtung als eine rein nordgermanische : im Meere scheint di e So n ne zu ver


sinken im Meere bewe int die Mutter den Tod ih res geliebten B aldr I n
, .

dieser A uffassu ng ist S ag a eine Hypo st as e von ih r Säga mit der Ö din n , ,

alltägl ich aus goldene n Gefässen in S o k k v a b e k k d h Sin kebach trin kt , . .


,

( Gr i m 7 S n.E I .1 1 4 v g.l M üllen .h o ff. Zid A XXX .


, . .

Als Göttin der Liebe der Ehe und des häus lichen Fleisses hat s ich die
,

Frigg im skandinavischen Volksglauben bis heute erhalten Dürfen wir de n .

Zeugn issen Lundgren s (Hedn isk Gudatro S 8 3 ) Vert rauen schenken so hat .
,

die Göttin besonders in Schweden Verehrung genossen während norwegi s che ,

Ort snamen die auf sie h inführen nicht nachweisbar sind In Blekinge
, , .

soll s ich der N a me der G ö ttin bis heute erhalten haben H ier darf am
T ho rstage nicht ges ponnen werden weil an ihmi h2
.

gg oder Fréggr spinne


r
, ,

und in vielen Gegenden Schweden s leuchtet der G ü rtel d es Orion als C c

WW
spinn s t der Frigg am H immel w es halb di eser im Volksmunde auch Fn }ggz
,

ro h r: oder Fn l gg clcn en Rocken oder Spindel


» der Frigg heisst Hy lté n
( : «

C avalliu3 äre n d och


,
irda me I 2 3 6 f Rietz Sven sk Dial Lex An . .
, , . .

die Frigg als Göttin der Liebe erinnert das i sländische Fn j ggy b rg as das neben r .

elsk ugras die Orchi s maculata be zeic hnet ( Preyer und Zirkel Reis e nach ,

I sland
F r e yj a Ein Liebling der is ländischen Dichtung ist F rey a Eine Spu

W
57 5 . .
j r .

ihrer E x iste n z findet sich ausser bei dem norwegischen bei keinem anderen ger
m anischen Stamme ( Mannhard t Germ My t h Auch Schwe den und Dänen
, . .

kennen die Göttin nicht j a selbs t den N o rwege rn ist sie nur wenig bekannt
, ir .

finden sie fas t nur in der islän di schen Dichtung H ier aber auf dem fernen .
,

Eiland ist sie sicher in weiteren Krei sen bekannt gewesen : T ho rge rdr E gils Toch
, ,

ter sagte eins t ihrem Vater sie werde nicht früher als bei F re yj
, , a ihre Abend

mahlzeit einnehmen ( E gi lss Kbh 1 8 88 S und Hj alti Sk eggj


. aso n wurde. . .

auf dem Althing 999 wegen Got t esläs terung verurteilt weil er Freyja eine ,

B e tze Ö d i n einen H u nd genann t hatte (


, Nj ida S 53 8 Ftb I 4 2 6 13 1 s I 1 .
, . . . . . .

Nun liegt es auf der H and dass Frigg un d Freyja sich in den nord ischen ,

Quellen nur zu oft decken Man hat dies daraus zu erklären vers uch t dass .
,

die Gem ahl in de s u rge rm H immel sgot t es sich in Frigg und Freyja ges palten
.

habe ( L tb gem Ph 1 88 2 Sp
. . Dies Freyja :d1d /ro u wa se i dann
. . .

die Herrin So erklären si ch wohl die Ähnlichkeiten aber nicht die Ver
.
,

schie den he ite n der Got t hei t en Bei der Frigg zeigte es sich d ass sie bei fas t
.
,

allen ge rmanis chen Stämmen vorkommt Deshalb hat man si e mit gu tem .

Rechte als die ältere der beiden Gottheiten angesehen ( Mülle n ho ft Z idA XXX

. .

Da sich nun Freyja weder in Dänemark noch Schwede n gan z ,

se lten nur in N o rwege n sondern fas t nur in is l ändi s chen Q uellen nachweisen
,

läss t so ist der Schluss nahe gelegt dass sie hauptsächlich erst ei n
, ,

dichterisch es Erzeugnis der Wiki n gerzeit ist Dann kann aber un möglich der .
( ) 37 2 FR ijA -
F R I GG mmm as H r rosr as m
s . FR EYJ A .

Name Freyja auf ein urge rm Wort zurückgehen aus dem auch un se r ahd .
, .

/r om va hervorgegan gen is t sondern wir habe n in Freyja


, weiter n i cht s als

ein e Femin in bildun g zu Frey gerade so wie zu god : gp @b zu f i n f 7n n a ,


x
,
n r :

gebildet is t Hieraus erklärt sich nun auch die oft geradezu aufl alle n de Über
.

eins timm ung der Gö t tin mit Frey Dies em dichtete man eine Schwes ter an die .
,

sich bal d mit i hrem Bruder deckte die abe r auch eine Reihe von Z ü gen der ,

nordgermanischen Frigg in sich aufnahm So erklärt si ch auf der einen .

Seite ihre Überei n stimmun g mit Frey auf der andern mit Frigg die sie auf , ,

Islan d ganz aus dem Satte l gehoben zu haben sche int Wie Freyr Nj ords .

Sohn ist sie Nj ords Tochter (


, Sn E I 3 4 8 H e im sk r wie er geh ö rt sie . . . .
,

zu den V an en daher heisst sie mna brudr ( , Sn E I zum dtlr


(ebd I

. . a . .

va n 4 gvd’ ( ebd Wie jener als Hypo stase d es alten Himmelsgottes


.

über R e gen und Sonnens chein und die Fruch t ba rkeit der Äcker herrscht so ,

auch F reyj a ( U hland S e hr VI 57 f , Oh solcher Herrs chaft s treben


. . .

wiederhol t die Ries en da mach sie in ihre Gewalt zu bringen So begehrt sie , .

de r win t erliche Sturmries e Pry m r ( Prkv der Baume is ter aus Ries enheim .

der j tunn H ebd al l es däm oni che Mächte


(S n E I. 1 34 .
o run gn i r ( s .

des Win te rs Wie Freyr in späterer Zeit ist auch Freyja hauptsächlich die
.

Göttin der im Frühjahre wi edergebo renen Sonne und der Natur G anz wi e .

ihrem B ruder wird ihr auch der goldene Eber zugeschrieben das Symbo l ,

der So nn e den Zwerge ges chmiedet haben sollen wie alles was a us Gold ist
, , ,

H
(y n dl . Wie Freyr auf dem Schiffe S k i d bla dn i r der Wolke da he rfäh rt , , ,

so wird der F re yj a ein Falken ge wan d Ü adrb m va lba rm uge chrie en


'

j

z s b a r,

( P rk v 3
. H yn d l . d as a ndere Asen von ihr leihen
. auch die s kan n
nur da s Symbol der Wolke sein Di eselbe Vorstell ung hat auch den My t h us .

erze ugt dass Freyja auf ei nem Wagen d urch die Luft fahre den Ka t zen
, ,

zoge n 6 A ls Gott der Fruchtbarkeit w u rde Freyr


(S nE I 1 7 . . . z ur

phallis ch en Go ttheit und zum Gotte der sinn lichen Liebe wes halb sein Bildnis ,

in Upps ala mm i ngen h priapo (Ad am von Brem I I I 0 2 6) dargestellt war


_
'

. . . .

Auch der Freyja wirft in der Lok Loki ihre sinnl ichen Tri ebe vor ; sie .

habe m i t aller Welt gebuhl t ( Lok 3 0 Daher gefallen ihr Liebes lieder . .
,

daher mi t man sie an wenn man jemandes Liebe gewinnen will ( , Sn E I . .

D e n D ro n thei m e rn hatte ihr Freyr die Z u k u nft offenbart ( Ftb I . .

auch F r eyj a leh rte de n Zauber wie ihn die die Zuk un f t weissagenden V ölvc n ,

übten ( He im sk r Be ide Geschwis ter waren bei den Asen Opfe rgö tter
.

( H e im s k r Wie man. dem Frey den E rin n e run gstran k weihte s o auch der Freyja ,

( P as . I I I Die
. Anmut ihre s Bruder s geht natürl ich auch auf sie über :
so ist si e trefflichs te und schön s te der Asi n n en ( Sn E I 96 He im sk r 1 1) . . . .

di e bei den Gö t tergelagen die anmu tige Schen kin spielt ( Sn E I In . .

folge di eser Schönheit hat ihr die Dichtung zwei Töchter beigelegt die H n o s s

W
,

un d G e 1 3 i mi den pe rso n itizi erten Schmuck un d das Kleinod ( '

, Sn E I 537
I 1 1 4 He im
. . .

. . skr Wenn aber die untergehende oder aufgehende Sonne auf


.

dem M eere ruht ( islie en us Symb von Tag und Nacht 2 5 dann glänzt ihr

W
, .

Brisin gamen der treffliche Schmuck an ih rer Brust ein Schmuck der fas t von
. , , ,

j edemMy then deute r an ders aufgefasst worden ist in dem man bald den Mond ,

( F Ma g n i1sso n
. Müller) bald den Morgen und Aben ds te m(Uhland Thor
, .
, ,

99) od er das Morgenrot ( Man nhardt Gött erwelt bald den Regenbogen hat ,

finden wollen ( E H Meyer Idg Myth I I . . Nach spä t em Mythus


, . . .

solle n vier Zwerge den en si ch Freyja hingab das glänzende Klei n o d ge


, ,

schaffen haben ( Sorlabättr Fas I 3 9 Allabendlich wurde e s der Göttin . .

vo n Lo ki geraubt und von Heimdall am Morgen wieder e rworben wie noch


Ulft U ggasso n imAusga ng des 1 0 ]ahrhs zu erzählen weiss (
,

Sn E I .
_
. . .
374)
( FREYJ A ; E mzrzw e -
6 1511 1 1 . G0fl I NN E N .

An n
( Müllen ho ff findet in der Götti n eine spendende E rdgöttin
. I .
,

deren Fes t die Marsen ii n Spätherbste feie rten (ZidA XXI I I 2 3 eine . .

Opfergötti n und bri ngt das Wort mit altn la/n ahd ze6a r » Opfe rc zusammen . , . .

m
,

Kögel (Gesch der deuts chen Lit I 1 9) bringt es i t isl ß


.
pmb » Fü lle cc zu . . .

sammen Die Etymologie un d Bedeutung der Göttin bleibt dun kel


. .

Ebenso dunkel is t di e I s i s , die nach Ta citus (


Germ 9) ein Teil der Sve ben .

verehrte und deren Symbol ein leichtes Schiff war Mancherlei Hypothesen .

sind über diese Göttin aufges tellt we rden vgl D rexler in Ro sehers Lex d
( .
, . .

griech und röm My t h I I 5


.
4 8 if Za n ge m eiste r He idelb
.
] ahrb V .
4 7 Anm. .
, . . . .

Se ist si e u a auch mit der N e h a l e n n i a identi fiziert worde n von der im


. .
,

Rheindel ta und auf den vo rlagern de n Inseln besonders auf Walcheren ei ne , ,

grosse Anzahl V o tivste in e gel un de n s in d ( Sie finden si eh aufgez ähl t von .

Kauffman n PBB X VI , hier wird auch der Nachweis zu führen ge


. .

sucht dass die Nehalenni a un d die Is is der Sve be n die gleiche germ Go t t
, .

hei t Se i) Auf den bildlichen Darstellungen der Gö t tin die die S t eine ent
.

halte n sehen wir sie in einem römischen Ma tro n e n gewan dcz bald si tz end
,

, , ,

bald stehend hier un d da befindet sich an i hrer Sei t e ein Hund fas t ü ber ,

all ein F ru chtko rb Auch in ihrem Schoss e hat sie Frü chte Auf einigen . .

Ste inen befindet sie sich in Begleitung von Nep t un und He rc1fles auf e inigen ‚

setz t sie ihren Fuss auf den Steven eines Schiffes auf einem s t ü tzt si e s ich ,

auf ein Ruder Ma n ha t aus dem letzten Um stand geschlossen dass man
.

die Gö ttin als die Se hi ffe rbes chü tm


,

n de verehrt habe ( Kauffmann


» a « .

allei n dies e Deutung die die Etymologie des Wortes stützen so ll Steht , ,

auf ebe n so sc hwan k em Boden wie die Much s ( ZfdA XXX V 3 2 4 i i . . .

a die Göttin die hilfreich nahe s teht ) oder Siebs (


, Zfd Ph XX IV 4 60 die « . . »

Todbri n ge ri n ) Gar nichts Bes ti mmtes läss t sich ferner sage n ü ber die

W
er .

friesische B a d u h e n n a ( An n I V 7 3 vgl dazu v Gri e n be rge r PB B XI X


'

. . . . . . .

ü be r di e R a i v a (C I Rh 1 30 Z fd Ph XX IV 3 0 4 ebd 461 f ; Z fdA

W
. . . . . . .

XXX I X die D e n G a rma n g a b i s (


. Co n esp d es td Z i Gesch 1 893 . . . .
,

vgl Z i dA XXX VIII . 1 89 I I ; PBB XX . die D e a V a g d a . . . .

vgl V e m M Kong Akad van


(
ve ro u s t i s C I Rh 6
7 i ag e n e d e de l d . . e te nsc h
. . . . . . .

1 874
3 44 112; Z id A XXX V 3 93
. die D e a H a r i 1n e lla (
. OI L VI I 1 0 65; . . .

vgl Z fdA XXX VI C I Rh 3 1 4 ; Z id A XXX VI

W
. . die D e a H a r i a s a ( . . . .

die V i h a n s a (De c c rlan dsche Spectator 1 8 7 4 ; V gl Z idA XXX VI «


. . .

die S a n d ra u d i g a ( CI Rh 1 3 2 ; vgl Z id A XXX V 3 2 8 11 . . . . ,

ir sehen aus di ese n Namen dass die Z ahl der germ anis chen Göt tinnen

W
,

un emein zahlreich gewesen ist


g Sie werden noch vermehrt durch die F o r .

tuna die sich dem Donar Herkules durch die V i c t o r i a die s ich de m
,
-
, ,

Zi u Mar3 d u rch die F e l i c i t a s die sich dem


-
, öda mMercurius auf den ,

Votivtafeln der ba tavische n Reiter zu Rom paart e ( Za n ge rn e iste r Heidelberger ,

Jahrb V . Leider haben wir auch durch diese Namen keine lebens vollen
.

Gestalten gewonnen : die C ombination mit bekannten Go ttlxcite n ist wohl ein
leichtes Spiel aber sie verwirrt statt zu klären Und gerade die Menge der
Nam
, , .

en mus s uns vor ih r warnen I m 2 Mers eburger Spru c he fi nden wir . .

ferner die S i n thg u n t als Schwester der Sonne eine zauberkundige Göttin ,

(MSD IV Ihrem Namen nach is t sie die Gen o ssin und mag daher

W
wohl m
. .

i t gu tem Rechte als Mo n dgö tti n aufgefass t werden Eine altge r


m
.

anische Frühlingsgö ttin deren Exis tenz vielfach ange z weifelt wi rd ( Wei nhold
, ,

Die deutsche n Mo natsn a rn e n 2 Mannha rdt E X i t aller h rsc he in


5; s a ‚ .

lichkeit nach die Au s t rö gewesen die wir nur dia le ktisclr als E o sl re a us dem ,

Angelsächsi schen ken nen ( Bed a De tempq ru mra ti u n e c X V und na e h der


) , .
,

der Ostermonat ahd Osla ma no /lz a s E aslun n än al lx gena n nt sei n so l l I hr


_

( )
'

g .
, . .

G rm aniseh Phi l l gi
e III 2 A fl c o o e 10 . . u .
XI Mm o w c m

W
. .
( )
3 75

Name deckt sich mit dem ind um! Mo rge n röte dem lat a uro m (Kluge . » er .
,

E tym
,

tb unter Os tern ) Sie müsste also von Haus aus ei ne Göttin der
Morgen röte gewesen sein die auf germanischem Boden zur Göttin des im
. . .

Frühlinge wiederkehrenden T agesgecti rns geworden ist .

Un ter den isl än disch n o megix hen Gö t tin nen die wir aus späterer Zeit
-
,

ken nen ist besonders die I d u n n hervorzuheben die ewig jun ge Göttin dic
, , ,

Hüterin der goldenen Äpfel die den Göttern di e Jugend bewahren Wir , .

besitzen übe r sie ei nen Mythus den Pj ödölfr in seiner Haustiq g ( Sn E I



, n . .

6 b ungen hat worau ihn dann S o rri schöpf t e Sn E II


3 0 1 4 ) es s , n
( . .

Ihrem Namen nach ist I dun n die Gö t tin die sich immer wieder selbs t verjüngen ,

kan n Lo ki en tführte si e ei nst den Göttern indem er si e in ei ne Nuss ver


.
,

wandelte und brachte sie dem Riese n Pj


, azi Als darauf die Götter zu al tem '
.

musste er sie wieder nach A sgard zu rückbringen Spätere Mythe .

hat I d un zur Gemahlin Bragis gemacht Wir haben in dern Mythus von .

der I d un zweifellos ei ne abgeschlossene rein nordis che Dichtun g Dass die , .

selbe eine einfache Wiede rgabe des Mythus von den Äpfeln der H esperi dm

se i wi e B ugge
,
V 1 ii ) zu beweisen sucht is t wenig wahrschein
. .
,

lich da di e verjüngend e n Äpfel im deu tschen und n ordischen M ärchen zu


,

Hause sind und da sie auch sons t im nordisc hen Mythus ohn e die I dun
ei ne Rolle spielen .

E ine eigen tüm l iche nordische Götti n ist die Ge i jo n Der Bein ame der .

F reyja Ge fn läss t fas t vermuten dass sie mit dieser in engstem Zusammen
, ‚ ,

hang stehe E s ist ferner m


. i t gu ten Gründen die Vermutu ng ausgesp rochen ,

wo rden dass sie mit Nerth us iden tis ch se i ( Much Z idA XXX V 3 2 7 ; PB B XVII
Wie der Freyja wirft auch ihr Loki Buhlerei mit ei nemblo n dhaarigm
. . . .
, ,

j ü nglinge vor der ihr dafür , herrliche n Schmuck gegeben habe (L o k 20) .

Die Andeutung erinn e rt an Freyjas Verhäl tn is zu Heimdall un d wie di eser


der Göttin den Brisinge nschmuck zuführt So sagt auch Odin n (
_

ebd 2 1) . .

von ihr dass sie das Schick sal der Men schen wisse Sn o rri weiss dann
, .

weiter von ihr zu erzählen dass sie Jungfrau se i und dass zu ihr alle kommen
, .

die als jun gfrauen sterben ( Sn E I I Daneben kennen die H eimskringla


. .

Y
( g n l s c 5). und die. erweiter te Ge s ta lt der G lf
y ga i nn in g ( )
c 1 von ihr noc h .

einen weiteren Myth us der aller Wa hrscheinlichkeit n ach schwedischen Ur


,

sprun gs ist ( MOHen ho ff DAK I I 3 61 , Beide Stellen gehen zurück


. .

auf ein Gedicht Bragis von dem ( 21 a eine V isa erhalten ist Nach
diesem Mythus kam ein st die Ge fjo n als fahren d es Weib zu König Gylfi
.
, . .

von Schweden und erhielt von diesem soviel Land als sie mit vier Oelwcn ,

wäh rend ei nes Tages und einer Nach t u mpflügcn konnte Darauf ging .

Ge fjo n nach ] 9 tunheim und gebar hier ei nem Ries en vier Söhne in Stier
ges talt Dort wo sie das Land ausgepflügt hat ents ta nd der Malarsee das
.
, , ‚

Land abe r schaffte sie selbst nach Westen ; es ist ein Tei l der dänischen Lan de .

Erwähnun g verdien t schli esslich noch die nordische Totengöttin die He t


I mal lgem e inen tritt di es e in der m
,

änn lichen Zeit der Wikingerz üge und ihrer


Dich tung in den H intergrund Frigg und Freyja vor allem aber Ö dinn 8 15 .

Totengott und Herr von V aihq spielten damals die Hauptrolle Die Hal

Heim
.

ist mehr ein dämo n isches Wes en als eine Göttin Wen n sie Pj öd öltr (

sk r 1 5
.
) m a r L o ka
l e nenn t so fass t er sie wohl
, a ls F rau Lokis auf d ä sefl ,

weibliches Gegenbild sie in manchem ist Später ist sie seine un d der .

Angrbo d a Tochter ( Gri m Sie wohnt im unteri rdischen Reich und dies
.
,

hat von ihr den Namen erhalte n Spätere Volkssage die den christlichen .
,

E in fluss auf der Stirn trägt hat ihr eine schreck e n e rwecken de Gestalt
,

geben : sie ist halb sch warzblau halb fleischfarbcn von grässlichem A ussehen ‚ ,
GEFJ ON . DI E 110 0 15a Kos mo c o mß .

Mühe un d h eisst ihr Saal H unger ihr Tisch M angel ihr esser
Plage , , m ,

Faullen z e r ihr Kn echt Verderben ihr Thor Ge duldermü de r ihre Schwelle


, ,

Sn E I I
( . .

m rrs r xv . .

D IE E DD ISC HE K OSM OGO N I E U N I) ESC HAT OLOGI E .

D i e S c h ö p f u n g d e r W e l t Einen zusammenhängende n Beri cht


78 . .

über die erste n Dinge haben wi r wiederum n ur in isländischen Quellen un d


zwar n a m en t lich in der Suorra E dda di e zum grössten Teil auch hier aus ,

den Eddaliedern schöpft Von den Eddali edem berichten darüber die V q . lu
s a die V a!brüdn is m
p, äl die Grim n ismäl , .

I m Anfang der Zeit so berichtet die V sp gab es weder E rde n o ch


, .

H immel nich t Strand noch See noch schäumende W e gen überall war gähnend e r
, ,

Abgru nd Dieser gähnende Abgrund hiess G i n n u n g a g a p E r be fand sich


. .

n ach Anschauun g der alten Norweger nö rd lich von Norwegen während die ,

I sländer ihn in die Geg end zwis chen V i n land un d Grönland vers etzten Dort .

kenn t ihn Haraldr Hardrädi ( der bis an das i mmun : a bf m ba mlrüm


'

t
( Adam v Brem en IV c 3 8) vorgedrungen war hier erwähnt ihn di e Gripla
. . .
,

n och im 1 4 ] ahrh ( Grönl his t M ind II I


. . Dort hört die Erde di e
. . . .
,

man sich als Scheibe dachte auf ( G Storm Ark f n Fi] V I 3 40 ii ; , .


, . . . . . .

Svens en Svens k B is t T idskr 1 8 89


, I m Norden dieses Abgrun ds
. . .

war es eisig kalt im Süden he iss Dort befand si ch die kalte Nebelwelt
, ‚

N i flh e i m
.

r in d eren M itte der Bru nnen H v e; g e l mi r der Rauschekessel


, , .

stand .Diesem ents trömten z wölf Strö me die E li v äg a r Ströme mit kalte n , , ,

feuchten Luftschichten die noch h eute der Norweger als el ke n nt (


, Aasen Nors k ,

Ordb . die oft als Hag elschauer zur Erde niedergehen I mSüden dagegen .

war der warme M (rs p e ll z h e i mr die Que lie des Feuers und der Wärme Als , .

nun jene Ströme weiter von ihrem U rs pru n ge entfernt waren und dann in Gin n un
gag ap n iederfielen wi e Sinter ein Bild de r herabfallenden Hagelkö me r , ,

da ents tanden hier E iss chichten Di es e wurden von den hei ssen Funken .

un d der warmen Luft aus Muspe llz he im berührt und durch das Zusammen ,

wi rken von Wärme und Kälte ents tan d das erste Ges chöpf der mächtige ,

M e e rri ese a i r der Rausche oder Au rg e l mi r das rauschende Nass


» n » :

V
( l a i n

E r is t der Stammvater de r Re ifries e n der dämonischen Ges ta lten


.
,

des mit E is bedeckten Meeres Aus der Verm ischung von Kälte und Wärme .
,

von Feuer und Wass er ents teht al so das ers te Geschöpf aus den sel ben ,

Elementen aus denen nach A n s icht der C hat t en un d H ermundu ren das
,

h eilige Salz ents tand ( Ta citus Ann X I II das auch nach nordischer , . .

A u ffass un g der Urquell alles geistigen Lebens war Der Bericht in der .

S n E fäh rt dann fort (


. II dass von dem Reife der über Ginnungagap
.
,

la g infolge derselben Wärme di e Kuh Au d u m


, l a entstanden se i aus deren ,

Eutern dem Ri es en Ymir Nah run g z uge flo sse n wäre Zweifellos liegt dies er .

K uh wie so oft im german ische n Mythus die Vors t ellung von der Nass
, ,

und Fruchtbarkeit spendenden Wolke zu G runde die den gewaltigen M e er ,

ri es en speist Sie selbst nährte sich von den salzigen Eisblöck en und durch
. ,

die Wärme welche si e dadurch dies en mitteilte entstand ein neues Geschöpf
, , ,

B u r i der Vater des B o r r jener der Erzeuger dieser der Erzeugte Letz
, , ,
.

te re r hatte die Ries entochter B e s t la zu r Frau und z eugt e mi t ihr Ö di n ,

Vil i un d V é denn neben dies en Geschöpfen hatte Ymir der gleich dem
, ,

T uisto des Tacitus von z wiefachem Ges chlecht war aus sich selbs t eine ,

Nachkommenschaft die Ri esen gezeugt (V a fbr ,


Bors Söhne n un , .

w are n die eigen tliche n Schöpfer un d Ordner de r Wel t Sie töten den Riese n .

10°
(
3 7 8) Du : nn n rsc m Ko mo o ms
z s o . E m n rcn r mmDER W EL T .

un d Lödurr, k amen einst n ach Mi dgard und fanden hier ohne Bes timm un g
und u n ve rmögmd As k und E m b l a zweifellos Bäume wie di e Namen , ,

lehren und die l remmn ( Häv 4 9 3 ) bez eugen



Diesen gab Ö d i n n die Seele
. .
,

das Leben ( pn d) Hm n ir den denkenden Ge is t (



ddr) Löd urr L ebenswärm e ,

'
und blühendes Ausse hen ( !p 0 1 I ll u g odh V sp 1 7
'
.

Auch bei Schöpfu ng der Men schen glaubt man den E in fluss an tik er C c
lehrsa m k e it gefunden zu haben ( H Falk Martianus Capella o g den n ord .
, .

Myto lo gi Aa rb 1 89 1 2 7 1
. . Ich vermag diesen eben sowen ig anzuerkennen
, ,

wie bei der Sch ö pfung der Wel t I st er vorhanden so kann er sich auch .
,

n ur in der Aussc hm ttc ku n g finden Sicher ist der Mythus von der Menschen .

schöpfung nordi scher Mythus Anders finden wir ihn bei den Südgermanen
. .

Von di e sen berichtet T aeitus ( Germ cap dass sie in Liedern den erd . .

ents prossenen T u i s t o und seinen Sohn M a n n u s verherrlicht hätten Letz .

tere r h abe drei Sö hne gehabt und diese seien die Stammväter der I n gvaeo n en ,

Herm in o n en und I stvaeo n en M annus ersch e int hier a ls der Stammvater


.

aller G e rmanen denn ausser jenen V ölk e rb ün den soll e n auch andere Völker
,

von ihm abstarn men


580 D i e E i n r i c h t u n g d e r W e l t Von der Einrichtu n g der Welt
können wir nur mit B es timmtheit in urgerman ische Zeit die Vorstell ung der
.

be woh n ten Erde als Mittelpunkt des Welta lls setzen Bei allen germa n ischen

W
.

Stämm e n findet sich der gl eiche Namen für die Erde : got mrcf; hnga rds .
'

ahd mi llil oder müh nga rl alts middrlg a ra ags mi dda ngmrd al tn mid ' '
' '

.
, . , .
, .

gu di
r

Um diesen Mittelpunkt des el ta lls he rum zog sich dann nach Ah
.

schau u n g der am Meere wo hnenden germani schen Stämme namen tlich der ,

Nordlä n der das Meer in Ges talt einer mäch tigen Schlan ge des M i d ga r d s
, ,

o rm oder ] 9 rmu n g a n d Andere Welten haben sich in der nordischen


.

Dichtu n g dies em Me nsche n hei m zugesellt Während in Deu tschland die .

Götter in heiligen H ainen seelische Geis ter und Dämonen in Gewässern


, ,

Bergen , Bäumen wohnten gab ihnen der Nordgerm ane ein R e ich sch uf
, ,

einen A s ga r d für die A sen einen A l th e i m für die Al ten ( , Gri m ] o t u n .

h e i m a r für die Riesen N i f l h e i m oder N i fl h e l (


,
V egt 6 V afbr 4 3 ) für . . .

die Se e len der Versto rbenen Wohl mag die Vorstellung dass unter der .
,

Erde s ich noch ei ne V l eit befinde dass der gewöl bte H immel eine dritte sei , ,

ural t se in denn nur von dieser A uffassung aus erklärt sich das Wo rt Mittin ga rt
, ,

allein e s läss t sich weder beweise n n och wah rscheinlich machen dass dies e ,

Welten bei anderen germanisch en Stämmen den nordis chen Bezeichnungen


ähnlich e Namen gehabt haben War der Nordgermane doch nicht einmal .

klar ü b e r die Lage dieser Welten Wohl dachte man sich Jotun he imar im .

äussers ten Norden jen seits der bewohnten Erde und nannte das Reich des
, ,

halb auch Ü/ga rd ( '


Aussenwelt ) wohl dachte man sich das Reich der He! ,

unter der Erde ( V ai br allei n wohin man A sg rd versetzte darüber


. a
,

geben u ns die Quellen keinen Aufschl uss Ferner sprechen die Eddali eder .

meh rmal s von n eun Welten ( V sp 2 V afbr Skaldi sc he Ge le hmam k e it


. . .

des 1 2 ]a hrhs hat dies e neun Heime au ßuzähle n ge wusst (


. . Sn E I 592 . . .

II. allein si e hat hier eben sowen ig a us der Volksdichtung geschöplt '

wie neuere Mytho lo gen die du rch geleh rt e Kombination die neuen Welten
,

entdeckt zu haben glauben ( Simrock Myth 3 9 Die neun Welten sin d , .

zwei fellos ers t s pät in die nordische Dich tung gekommen un d Namen dafür ,

haben im Volke nie bes tanden Ausschliess lich nordische Dich tung die wir nur
.
,

aus den Gri m n is mäl kennen ist es auch wenn den einzelnen Gö ttern einzelne
, ,

Welten und Sitze zuges chrieben werden ( Gri m 4 D amach sollen Thor
m
.

in Prüd h e i m u in ? d a l i r Freyr in A l th e i m B aldr in B r e i d a b l i k


, , , ,
XI Mn
. u o no c rs .

Hd m Forseti in G l i t n i r q rdr in N 6a t r m Freyja


'
dalir in H i rn i n bj
o rg , , ,

in F o l k v a n g Skadi in Pry mh e i mwohn en ; V a l a s kj al f und Gl a d s h e i mr


'

ge hört Odin ia S e k k v a b e k k sch enkt ihm Saga aus goldener Schal e den
'

Alt sche int fe rner die Vorstellung des Welta ll s als eines mächtigen Baumes ,

der sei n Gezweig über den H immel ers treckt ( Schwartz I n do ge rm Volk s , .

ia u b e Berl al lein die A usschm tl cku n g dies es Baumes is t jung spe ci e ll


g , . ,

islän di sch und steht in manchen Stücken vielleicht unter dem E in fluss der
a us dem Süden ei nges trömten ch ri stlich abe n dlitn dischen Kultur ( Bugg e Stud -
, .

Wir chöpfen Bericht über d en Weltbaum

W
4 2 1 s den i es aus c hliess lic h a us

der V sp den G ri m und den späten Fj


.
, elsvm Von diesen G e dichten gic ht
. .

die V sp den relativ ursprünglich sten Bericht


. Dieser Weltbaum führt nach .

skaldischer eiae den Nam en A s k r Yg g d ra s i ls (Esche des Rosses Ö di ns » e

V ep 4 7 Gri m 3 1 3 5
. . es ist das al te volks tümli che Bild das Ö d in n als
. . .
, ,

W in dgott sein Ross in dem luftigen Gezw e ig des Baumes wei det das Ve ran ,

lassun g zu dieser Ke n ning gegeben hat ° Daneben erscheint für den Baum der .

dunkle N ame L aaräd r ( G ri m 2 5 Di e Wurzel der Esche be fi ndet sich am


. .

Em me n der U ri! (V sp denn nach altgerman ischer Vo rs tellung erhob sich ein
.

heiliger Ba um neben der ge weih ten Quelle 3 0 trat er in en gste V e rb in drmg mit der .

Schicks als macht und wu rde selbs t zum Schicksalsbaume zum ( p 2


V s , . .

q ls vm . z u dem Baume der dem Men s chen das Lo s zumisst , In naher .

Beziehung steht er dadurch auch zu Mimir der nach and e rer Auffass ung ,

desselben Brunn ens waltet und so heiss t der Weltbau m auch M ima ma d?
'

( q ls vm Un
.s ichtbar s ind s eine Wurzeln ( Fje lsvm denn au f die .

unk lare Vorstellung der G ri m wonach sich die eine be i der Hel die .
,

andere be i den Reitriesen die dritte bei den Men schen ( ’

, nach Sn E I I 2 61 .

bei den Asen ) befunden haben soll is t nichts zu geben H ier an di e ser , .

geheimen Wurzel liegt Heimdalls Horn verborgen bis zu m Gö tte rgcschie k


V
( p s . hier wird der Baum beg ss en mit de rn wei s sen Nass ( V sp o .

hier leben in Schwan e n ges talt die ] ungfrauen die die Volksdichtu ng als Schwän e ,

kennt ( Sn E I I Aus der E rde erhob sich dann der Stammhinauf in den
. .

blauen Äther daher heiss t er der äthe rge wo hn te ( u n d:? I mdvpn u m ba dim
' °

V sp . An ihm ist die Richts tätte der Götter ( G ri m wi ederum ein .

Zug der aus de m altgerman is chen Rechtsl eben ges chöpft ist denn unter
, ,

hei ligen Bä umen pflegte n un sere Vorfah ren zu Ge richt zu sitz en (G rimm ,

RA 7 94
. In dem Gezweig der Esche weidet di e Ziege H e i d rün aus ,

deren En ter der für die E in he rj e r bes timmte Met kommt ( Grim Ebenso .

be fin de t si ch h ier der H irsch E i k by rn i r ( E ichdo rn ebd a us dessen , .

Geweih die E rdge wässe r kommen H ier sowohl wi e dort haben wir ein dichte .

risenes Bild von der wass e rspe n de n de n Wolke Eine spä ter inte rpolierte .

Strophe ( 3 3 ) weiss gar von vier H irschen z u erz ählen die an den i ri schen ,

Sprossen der Esche be issen In e iner verloren gegangenen V isa hat fern er .

der Dichter der G ri m von dem vie lkun dige n Adler erz ählt der in den
.
,

Zweigen der Es che si tz t un d von dem Habicht V e d r f9 ! n ü der zwischen


, ,

seinen Augen weilt Sn E I I Wie schon in der Strophe von den vier
( . .

H irsch e n sich das Streben zeigt ein Element ein zuführen das die den , ,

Baum ze rstörende Gewalt darstel l en soll so ist dies noch meh r der Fall bei ,

N i d hq g g dem schade ngi e rig Haue n de n ( Bugge Stud I dem Drachen

W
» a
, , . .
, ,

der an den Wurzeln des Baumes na gt ( Gri m woraus wiederum jüngere .

Fassun g eine Menge von Schlan gen gemacht hat ( Gri m En dlich tritt noch .

unter den mythi schen Tiere n des eltbaums das Eichhörnchen R a ta to sk r


auf das wohl Bugge rich tig mit Rattenz ahm wi ed érgie bt (
, a a » es . .

( )
3 80 E ma crrw u e DER
r W e m . LammN A C H mmTo p s .

läuft am Stamme f d h
au un a und trägt gehässige W e rte zwisch en N i dhq gg
und dem Adler ( Gri m 3 2 ) .

58 1 D i e S c h ö p f u n g d e r G e s t i r n e S o n n e u n d M o n d U nstät . .
,

nogen die Ges ti m e als Fun ken aus Müspe llz he im


.

berichte t die V sp .

umher bevor ihnen die Gö tter fes te Wohnsitze gaben Als aber dies e ge
,
.

schaffen w a r e n da lenkten sie Tages und Jahreszeiten Tag und Nacht ziehen .

hera uf gezo gen von feurigen R o ssen H ri mta x i zieht die Nacht S k i n
,

,
.
,

fax i den Tag . Nach anderem Mythus wird die Sonne am H immel empor
g ezogen ,
die Ro ss e Ä r v a lrr un d Al s v i d r (Allschn elk ) ziehen »

sie. Unter ihren Bugen k ub ic a zwei Blase bälge die Glut Vor der Sonne .

selbs t befin det sich der schützende Schild S v a li n n während di e beiden ,

Ungetttm e Sk q ll un d H a t i die leuchten de Braut des H immels zur Ei le


treiben ( G rim 3 7 .

5 8 2 .D i e g e r m a n i s c h e n u n d s p e c i e ll n o r d i s c h e n V o r s t e l l u n g e n

vom L e b e n n a c h d e m T o d e Nach altgerm an ischer V o rste llun g lebte die


.

Seele n ach dem Tode als zweites Ich des Menschen in der Welt fort Sie .

konnte da nn mannigfache Ges talt en namen tlich Tierges tal ten annehmen und , ,

in di es en de rn lebenden Mens chen Glück oder Unglück brin gen Das grosse .

Heer der Seelen aber lebte in der bew e gten Luft weiter zei gte sich bes o nd e rs ,

zu ge wiss en Zeiten hatte aber sons t sein en Wohn ort in Bergen oder in dem
,

Inneren d e r Erde Über dieses erlangten mit der Zeit die ch thonischen Go tt
.

hei ten di e Herrschaft So ents tand der G laube an ein Reich der Toten in
.

der Unt e rwelt ü be r das die Go ttheit der Unterwelt herrs chte
, Das Leben .

in dies e m Reich ges taltete sich gan z nach dem Le ben in dieser Welt .

Daher n a hm die Vors tellung vom Leben nach dem Tode bei den ei nze lnen
Ständen in den verschiedenen Gegenden und Zeiten verschi edene Ges talt an
,
.

Auf deuts chem Boden m üsse n wir uns bes onders auf die V o lksü be riie te run g des
'

Mi t telalt e rs und der Gegenwart stützen Die Vors tellungen unseres Volk es .

nach dieser Richtu ng hin sind in dem Kapitel vo rn Se e le n giauben bes p rochen .

In der no rdis chen Dichtun g hat di eser Glaube kon kre tere Formen an genommen ,

ja wi r f i nden hier s ogar Stellen w o von e i ner Belohnu


, n g der Guten und einer

Bestrafung de r Bösen die R e de ist Für eine Belohnung der Guten haben wi r

W
.

in der germanischen Lebensauffassung keinen H intergrund : wer sein Leben


ohne Sch uld un d Fe b! führt lebt in den Scharen des seelischen H eeres fort
, ,

mag man sich diese bei ödan im Berge oder bei der Ran im Meer od e r
bei Od in in V aihqdenken

Belohnung der Tugend nach dem Tode in


.

christlicher A uffassung kannte der Germane nicht Anders dagegen s teh t es .

mit der Bestrafung der Bösen Der ausgeprägt e Rechtssinn un serer Vorfah ren
.

konn te recht gut zu der Auffass ung kommen dass Übertreter des R e chts die , ,

dem wel tlichen Geri cht entga ngen waren nach dem Tode bes traft wu rden , .

Wen n demnach die V sp von einer Belohn u ng der Guten spri ch t so steht
.
,

sie höch s t wah rscheinlich un ter dem E in flusse der chris tlichen Sittenlehre ;
wo sie dagegen von der Bes tra fu ng der Bösen han delt schei nt sich Ch ris t ,

liches rn i t Germ anisch He idn ü e hem vermisch t z u haben


-
E in reissender .

Fl uss u ms trömt das Reich der Totengöttin B ei den N i fl h e i m oder die N i i l ,

he ] ; S l i d die Fürchterlichu nenn t ihn die V sp


> er kommt von O ste n .

her und strömt übe r Schneiden und Schwerter In ihm erkennt man nu .

schwer die G e i rh v i m u l der Gri m d ie voller Speere Wimmelnde


. «

die q i l die Lärm ende über die He rmöd r ritt den flumus der mit lcli r
'

» «
‚ , ,

aller Art angefüllt ist zu dem nach Saxo Haddingus auf seinem Ritt in die
,

Unterwel t ko m mt ( I .wieder Besonders tre ffli ch geschildert ist dieser


.

Strom der vor der Unterw elt ni ces t in der Saga ai T ho rstei n i B zej
, , arm agn i
3 8 2 ) La m
( mN ACH mmTo n e ; U NT ERGA NG U . E R N EU E RUN G D ER W E LT . 153

Vigrid ( V afbr Hierher sind auch die den Göttern feindlichen Mächte
.

gekommen Von .O s ten her kommt H ry m r die M id gard 55 e hla n ge gerät in ,

Ries e n z o mun d pei ts cht die W a gen das Toten schiff Naglfar das nach der Sn e rt a , ,

Edda infolge vo lkse tymo lo gi sehe r Umdeutung aus den Nägeln der Verstorben en

W
gemacht is t wird flo tt Von Süden kommt 8 u rt r der Herr der Feue melt Müspe llz
, .

beim mit den Müspellz söhn e n ; auf der Spi t z e seines Schwertes trägt er das Feuer
, ,

das die eih e m ichte t Von Norden her kommt L o k i mit einer ande ren .

Riese nschar den Geno ss en der He) ; sein Bruder B yle iptr ist in seinem Gefolge

. .

Se s ind den n die R a g n a r e k das Göttergeschick woraus späteres M issvers tändni s ,

Ra g n a r o k k r ( Götte rve rfi n ste run g) gemacht hat ( Zi dA X VI 1 4 6 herein . .

gebro chen Ö din n kämpft mit dern Fen riswo lfe ; der Ase fällt wird aber
.
,

al sbald von seinem Sohne Vid ar gerächt Thor karri ptt gegen die Mi dgards .
'

schl ange ; er tötet sie fallt aber sel bst du rch si e Die Götter sind tot Jetzt

W
.
, .

erlis cht der So nne Licht die Stern e fallen vom Himmel die Erde versinkt . ,

in s Meer und die zü ngelnde Flamme spielt bis zum H immel hinan Dies .

ist der M u s p e l l das al ts M üs p i l li , as di es Wort bedeutet ist n och nich t


. .
,

befri edigen d aufgeklärt Vielleich t ist es aus Ni ederdeu tschland nach dem Norden
gek o mmen Kögels Deu tu ng E rdz erstören (
. Gru n dr I I a 2 1 2 ) ist ebensowenig » . .

hal tb ar wie die B ugges (


, Studien der den e rs ten Teil des Wort es mit
mu n dus oder Martins (
, Z i dA XXX VII I 1 86 der ihn mit mal! brenn . . »

bare r E rdbaufe m zu sammenh än gt An eine Zu sammen stellun g mit mun d .

und eine freie Wiedergabe von prop/relza ( PB B XX I 1 0 7 i i ) is t na türlich


'

W
. . .

noc h viel weniger zu denken .

Die Hauptgötter si nd dahin die Men schen sind vernichtet Allein ni cht , .

all e sind im gross en Kampfe u n d e ltbran de zu Grunde gegangen I m .

H oh e Ho d dmimir an dem Teile der Wel t es che wo Mimir seine Wohn stä tte
, ,

hat haben sich L i t und L i i ) na s i r verborgen und vorn Morgentau genährt


,
'

ih r Dase i n gefris tet ( V a fbr Sie s ind die Sta mme lte m des neuen Men .

sc hen ges d rle chtes nachdem die Erde von neuem aus den Fluten e mpo rge
,

tauch t is t und in schönerem Grü n als früher prangt u n d nachdem der al t en ,

S onne schönere Tochter in herrlicherem Lichte aufgega ngen is t ( V a i hr .

D a kommen auch die Götter des Fri ed en s wied er und versammeln sich
a u f I d a v ol l Hierher kommt Baldr und sein Gegner H od r Hmn ir rn it
.
,

dem L o szwe ige Thors wackre Söhne Magn i und Mödi und Ö d in s Kinder
,
'
V zdi und V ida rr Hier plaudern sie von den Ereign issen früherer Zeiten
.
,

hier fi nden sie das Spiel aus der goldenen Zeit wieder hier wach sen u n ge sflt ,

di e Äcker Auch die Menschen geniessen mi t ihnen der Freude : in go ld


.

bedachtem Saale auf G i ml é der E dels te in halde hausen die Scharen der
, , ,

Treuen rn it den Göttern des Fri eden s Jetz t herrs cht übe rall fes te Ordnung . .

Noch einmal fliegt der düstere D rache N id hq ggr daher allein seine Zeit ist

W
,

vorüber : n un wird er für immer versinken ( V s p 40 .

E H M y r D i dd i h I i mmg mk Fr ib urg i /ß 1 8 9 1 W k r

'
. . e e , e c :cr e o o . e . ac e

h ff S hm
. .

n g l Z idA V I 1 5ii ; M ü ll id t ZfG


'
a e . . .V II I 2 0 9 ff . E i ik r en o . c . . . r

Magn üsso n Od i n : Ho r se Yg g d r as rll La n d 1 8 9 5; Khe nd Yg ‚grd r a ri ll Ö di


,
'

. . . . m
s tr R eykj . a i k 1 89 5 v
D e n gröss e n T e i d iese My he n 18551 H Falk a us
. t l r t
m
.

de c
Mar ia n us C ape a geschöpft se in Aarb 1 8 9 1 2 8 6 ti ll 5V l
g Anat s, . . . . .

T idskr fo r Phi o
. l l
I 3 2 6 R ; K M ülle nho fi , DAK V . 1 1 3 ff ; V
.

'
R ydbe g, . .
'

. . . . r
U ndersii k n in gar I 2 3 5R . .
X I Mrr a o ro e rs
. .

K U L TU S DE R AL T E N GE R M A N E N .

84 . j edes Volk auch das welches auf der untersten Kulturstufe steht
, , ,

hat das Bed ürfnis mit den pe rsönl ich gedach ten Geistern in der Na t ur mit
, ,

den hier fortlebenden Seelen rn i t den Dämonen der Elem ente mit den
'

, ,

Göttern in Verbind ung zu treten Man hielt dies e Wesen für Wese n wie .
,

sie der Men sch aus seiner Umgebung kannte in der Un sich tba rkeit lag ,

be sonders ihre höhere Macht Des halb suchte man si ch mit ihnen in Ver .

bindung zu setzen man hoffte von ihnen die Güter des Lebens zu erhalten
, ,

man fühlte den D rang ihnen für erhaltene Gaben zu danken sie um Bei
, ,

s tand bei einem Vorhaben zu bitten ihnen Speise darzubieten wie sie der . ,

Mensch selbst liebte ihnen Geschenke zu bringen wie man sie H eb en und
, ,

Gebie te m zu bringen pflegte Se en ts tanden G e b e t und O p fe r Von H aus


. .

aus bes orgte dies jeder ei nzelne für sich oder der Familienvater für sich

und sein e Angehörigen Erst mit dem Hera nwach sen einer Gleiches e rstre
.

benden G e nosse nschaft machte sich das Bed ürfnis geltend ei nen Mittler ,

zwis chen di eser und dem höheren Wesen der Gottheit zu erwählen oder
gewissen Pe rsonen die go ttesdie n stli ehen Han dlungen anzuvertrauen So ent .

s tand das P r i e s t e r t u m Auch der Ort der Verehrung war ursprünglich


.

überall da wo man das Walten d es höheren Wes ens wah rz unehmen glaubte
, ,

wo das Element war wo man die Naturerscheinung wah rnahm


, Man betete .

und opferte an Quellen an Flüsse n in Wäldern auf Bergen gab dem Wi nde
, , , ,

seinen Tribut s pendete der Erde un d dem Feuer Gaben


, Erst nachdem sich .

das übe rn a tü rlieb e Wes en zu einer höheren eth ischen Gottheit die nach ,

mehreren Seiten hin vo n E in fluss auf die Geschicke der Menschen war heraus ,

geb ildet hatte sch u f man das anzubetende Göt t erb ild in das die Seele der
. ,

Got t heit z u Zei ten ihren E in z ug nahm nach men schli cher Ges tal t und e r ,

rich t e t e für dies es ein besonderes Gebäude in dem es wohne n sollte De r , .

Go t theit zu Ehren fand das grosse Opfe mahl statt an dem sie selbs t un ,

s ichtbar tei l n ahm wie die Seele n der Verstorbenen am Feste der Geister
, .

D urch den Que" alles Lebe ns das Blut mit dem man das gew e ihte Idol , ,

bespre n gte glaubte man das He rabko mrn en des Geistes in den toten Körper
,

bewirken zu können : so entsta nd das blu tige Opfer das sei n e höc hs te Form ,

im Menschenopfer erhielt Hier ist aber das Opfer ü berhaupt auf sei nem
.

Gipfelpunkt angelangt ; es is t der äusse rste Ausläufer des Huldigun gw pi e rs ,

das Tylor so tre fi lic h als E n tsagun g wpie r bez eichnet hat ( An i der Kultur
'

II. Hat das Opfer bei einem Volke di esen Gipfelpu n kt erreicht so ,

g eh t es al sbald zurück An S t elle des ganzen Gescböptes tritt ein Teil an


.
'

S t elle de s Wertvollen das Minderwertige bis sich endlich das Opfer in die ,

bildliche Nachahm ung des geopferten Gegens tandes in das Symbol rettet ,
.

Dies e En twicklung der Götte rve re b rung die wir a us der vergleichenden Kul t ,

ges chich t e kennen lernen ( v l n a men t lich Tyl e r


g a a 0 I I 3 65 lässt
.
, . . . .

s ich auch be i un seren Vorfahren verfolgen E s gehen hier die verschiedenen .

A rten der Opfer noch in der his tori schen Zeit nebeneinander her : das
sc hlichte Gesche n k o pla die Spende die man den Verstorbenen oder dem

, ,

bes eel t en Elemente b rachte neben dem blutigen H uldigu n gs und E n tsagun gs
,

opfer das die Amphiktyoni e zu gemeins ame mFes t e z usammenrief Jen a wu rde
, .

hauptsächlich vo n einzelnen dies es von der Gemeinde durch den Pri ester ,

beso rgt jenes überall im Hause in der Natu r im Walde auf dem Felde
, , , , , ,

dem Berge dies an geweihter Stätte im oder in der Nähe des Gauheifig
,
(
384) A r me n » . Ku ur . 155

tums jen es bei mann igfachster Veran lassun g bei Todesfällen bei M isswachs
, , , ,

Krankheit di es vor allem zu beso nderen zu fes tlichen Zeit e n Gegen letztere
, , .

Opfer die allein Staats opfer gen annt we rden können wandte sich in erster
, ,

Linie das eindringende C hri stentum; die einfacheren aber viel tiefer wurzeln ,

den pe rsönlichen Opfer hat es nicht a uszurotten verm o cht j a hat s ogar einen ,

Teil de rsel ben wie Bilder u n d Heiligenverehrung lehren i n seinen Kult


, ,

herüberge n o m men Noch verbrei teter lebt aber dies alte Opfer fort in einer .

fast unzählig en Menge von Sitten und Geb räuchen die wir in allen germa

W
,

nischen Ländern in ähnlicher Form und gleichem Inhalte wi ederfinden .

585 D a s a l tg e r m a n i s c h e G e b e t u n d O p fe r Gebet und Opfer


. .

sind fas t s tets aufs engs te miteinander verbun d en o si ch dies findet findet .
,

sich auch jenes N ur weni ge Naturvölker kennen das Opfer ohne Gebet.

( Tyl e r a a 0 I I 3 65; Myth I I I . D as Gebet ist ge wiss en n assen die


. . . . .

Begründung des Opfers es sin d die Worte dureh die man dem höheren Wes en
mitteilt wes halb man die Spende bringt und was ma n dafür zu seinem eigenen
, ,

Vorteil erbittet Ei nen sa crale n Ausdruck für das Gebet der sich auf .
,

gem einge rm a n i sche Zeit zu rü cklühre n liess e haben wir nicht A uch haben , .

wir auf deuts chem Boden ke in Beispi e l über den H e rgang bei e inem heid
nischen Gebete Dagegen erfahren wir a us den nordischen Quellen wi eder .

holt wie man die Götter ang erufen hat bei ungü ns tigem Winde vor Schlachten
, , ,

bei Miss wach s wi e ma n bei dem Schwur ihren Namen gerufen wie man sich
, ,

oft mit ihnen unterhalten wie sie selbs t A ntwort erteilt habe n ( Fm s I 30 2 , . .

J a
, wir habe n hier sogar Berichte über d e n Hergang bei m Gebete s elbs t
man warf sich vor dem Götte rbilde zur Erde oder hielt die Hän de vor
di e Auge n Die Richtung de r Betenden war dann nach Norden (
. Maurer ,

Bekehr I I Selten finden wi r das Gebet allein fast immer ist es


. .
,

an das Opfer geknüpft Di eses tritt un s in viel klareren Zügen in den .

Quellen en tgegen .

Das un s gebräuchliche Wort Op/er ahd is t von dem Zeitwort ap/a rän

WW
, .

gebildet das auf das kirche n lat opemri Almo sen spenden zurückg eht
, .

» « .

ährend das al ts o[ rön ags o[ n a n a us de rn lat fl2 rre übernommen ist ( Kluge


°
°
.
‚ . . o ,

Etym tb 5 . Den Verkehr der Menschen mit den übernatürlichen


.

Mächten im allgemei nen be z eichnet got ags ölöfa n altn öldfa ahd pluo za n . .
, .
, .
,

und mit dies em Verbum hängt das altn blol Ople r zusammen Un serem .
'
»
'
cr .

Begriff Opie r am nächsten kommt ahd tell as geld ags g zeld das noch
'
» c .
, .
, . ,

in unserem Geld fortlebt Gewisse A rten der Opfer bezeichnet got I m


» < ml . .

ags k äse] al tn ln i f l
. ferner got sa ußr vielleicht auch altn fon : dem sich e in
, . .
, .
, . ,

V e rb fo ma op i e m zugesellt I mH inblick auf die Bewegung bei dem Opfern


. » « .

Von Ha us a us b rachte jeder selbst der übe matflrlichen Macht den Seelen der ,

Verstorb enen den Dämonen die über die Elemen t e herrschten vielleicht auch
, , ,

der Gottheit die Spende Den Seelen brachte man sie be sonders an Gräbern und .

da wo man na ch dem Volksglauben die Seelen nach dem Tode sich aufhalten
,

li ess Päps te und C o n c ilie n eifern gegen diese sa cnfia a mo fi uo ru m (


.
]a ffé
'

Bibi rer Germ I I I 3 0 3 7 ; Z i dA X II 4 3 6) oder gegen das sa cn lcgvu ma d


. . . . . . .
' '

« puldzra m o ri uo rm No Dies e sacri iicia waren Opfer die dem


n
(
I n d su
p . . .
,

Verstorbenen geb racht wu rden un d an die sich in der Regel eine Opi e rma hlz e it
anschl o ss die der Tote verlangte und an der er selbst teilnahm I mKapitel
. .

über den Se e le n glaube n habe ich ge zeigt wie diese s Opfer in Si t te und B rauch ,

sich b is z u r Gegenwart erhal t en hat


(v l
g auch Pfan n e n sc hmid t Weihwa ss er .
,

50 f 62 i i ; Le is tner Germ XX VI 66
. . B is in die frühes te his tori sche , . .

Zeit reiche n di e V o ti vstein e die man im wes tlichen Deutschland den Matres ,
(
3 86) ALTG ERM Gs e s:r . UND Op r s a .

VI . bei den S kandinaviern kennt es Pro ko pius ( Bell Go t kennen . .

es die isländischen Qu ellen


(Isl S Besonde rs die Quelle hielt man . .

fiir heilig Spendete sie doch das Wass er das man vor allem zum Leben
.
,

bed urf t e An Quellen siedelte n sich die Germanen an (


. Germ ca p . .

durch Opfer musste man die uns ichtbaren Wesen zu erh al ten suchen die ,

dies Nass spe ndeten Von der ei n fachsten Spende bis zum blutigen Opfer
.
,

ja s elb s t von Men schenopfe rn lassen si ch Be ispiel e finden H eu te haben sich .

dies e Opfer zum gröss ten Teil in di e symb lische Handlung ge flüehte t Z u O stern o .
,

Pfin gs te n am 1 Mai an dem man das Mai brun n en fest feiert am j ohan nista ge
, .
, ,

pflege n di e Mädchen an Quellen oder Fl üsse zu gehen und diese mit Blumen
( Mon tan us Volks feste 2 2 ff Lyn ker Sagen aus H essen u öft ) od er farbigen

W
, .
, , . .

Bändern ( B irli n ge r Aus Schwaben I I 90 ) zu zieren wie man auch Eier


, .
,

m
_

oder Brot das el bs t ni ederlegt ( Montanus ] a das e ge bir isc he Mädchen


g
weihte s ogar die ers ten Spi tzen den asse rge is te m und erflehte dadurch
Gedei h e n für ihre fe mo re Arbeit ( C hemnitz er Ro c k e n phil V Mit diesen . .

Opfern war auch das Erfragen de r Zukunf t verbunden Wie die Svebe n zur Zeit .

Cäsars di e F rahk en im 6 j a hrh a us dem Wass er weiss agten so fra gt noch heu te

in Baye rn das Mädchen den Spiegel des Wassers wer sein B räutigamwerd en
, . .
,

, ,

und in Norddeutschland gie bt der Stand des Wassers an o h das Korn gut ,

oder s ch lecht geraten wird ( ] ahn O pi e rge br 1 1 8 li ; B esondere , . .

Bedeutu ng erlan gte die Quelle sobald sie das gemeinsame H eiligtum mehrerer ,

Gauve rbän de ein Am h ik t o n e n he ili tum wurde Da n n wurde sie aufs engste
p y , g , .

verkn ü p f t mit der Gottheit die hier verehrt wurde I hre Heiligkeit be ,
.

stimmt e den Ort wo die F ries en ihren Gott Fo se te verehrten v Ri ch t hofen


, ( .
,

Unters über fries Rechtsgesch I I 4 2 4 durch si e wu rde Altuppsala die

W
. . . .

hei ligs te S tätte der Schw eden an de r der Lan d esgottheit die Opfer ge bracht ,

wurden ( Ad am v Brem IV Schol . . . .

Neb e n den Quellen und F lusso pfe rn spielen namentli ch die in do pfe r in
uns ere mVolke e in e bedeu t ende Rolle Wohl lassen sich kei ne Bei spie l e aus

W
.

al ter Z e i t nachweisen n ach denen man dem Winde seine Spend e brachte

W
, ,

wi e es h eute der ös terreichische Bauer thut ( ZfdMyth IV 1 4 8 3 0 0 ) oder im . . .

17 j . a h rh das frän k ische Müt terchen (


. Praetori us e ltbesc hr Allein , .

im ald e in den Bergen wohnen di e höheren Mächte die im Winde verehrt


, ,

werden Wald und Hilge1k ult erwähnen aber die äl t es ten Quellen die auch
, ,

der He ili gkeit des Wassers gedenken ( Aga thias a a O ; Monum Germ I I . . . . . .

676; I n d su p No IV ; Myth I
. . In heilig e n H ai nen wu rden ebenso
. . .

wie an Quellen mit besonderer Vorliebe den Gö t tern Altäre errich t et ( An n .

I. H ier triebe n allerlei Dämonen ihr Wes en die sich di e Phantas ie ,

des Mens chen unter vielerlei Ges talten dachte ( Mannhardt AW F I , . .

Wen n der W ind die Äste beugte du rchzog die Brust e in eigentümlich es ,

Schauern das diese Scharen der Geis t er ahnen liess In den Bäumen glaub t e
,
.
,

man wolmen diese Geis ter H ie raus erklärt sich die Verehrun g die man ,

Die Ba umse e le bei


.
,

Bäumen zu zo llen pflegte und noch z ollt ( vgl Feilbe rg .


,

den Nordgermanen Am Urquell V 8 8 . Wie der Baum schon im .

Heidentum fü r etwas Heiliges und V e rehrun gswe rtes galt ( Mannhardt a a 0 . . .

70 so bittet man ihn noch heute um Verzeihung so bes traf t man de n ,

Baum fre vler aufs härteste so hi elten viele Men s chen j a gan ze Gemeinden ihr
, ,

Leben und Geschick an das des Schi cksa ßbau mes geknüpft (AW F I 1 o i . . .

26 Die Heiligkeit des Ba umes gab da n n bei fortschrei t ender Kul t ur


Veranlassu ng dass man den Baum aus demWalde herei n in die ländlichen
W
,

un d stä dtischen Bezirke holte ; man glaubte mit ihm zugleich den imBa ume

ohn en de n Geist oder Gott herbei z ui ührm dem das Fes t ga lt So en tstan , .
XI . M rr n o no c ra .
( 7)
3 8

den der Mai und Pfi ngstbaum den man aller Orten kennt ( AWF I 1 59 , . .

der E rn temai der geschmückt auf dem E rn te wagw aufgepflanzt wird (


, ebd .

I. wohl auch der C hristbaum ( ebd I 2 2 4 Der Mai baum mag . .

das U rsprünglich s te E rn te m ai und C hris tbaum m ögen ihm in späterer Zei t


,

nachgebildet sein die vielleicht erst aMtauchten als der leb endige Kul t und
, ,

Glaube zur toten Sitte geworden war .

G anz ähnlich wie die Haine genossen seit der älte sten Zeit di e Be rge und
Fels en oder vielmehr die Ge ister die in ihnen wohn ten göttliche Verehrun g , ,
.

Wie der hei lige E ligius verbietet a d pelra: Iumzn a n a /a ccre oder der Ind
' '

superst de 15 13 m
q f : aa n ul su e r pelras handelt oder Burch a rd von Worms
p
°

gegen die vo ma d Iapi der eifert so wird in den nordischen sowohl den
. ,

, ,

schwedischen wie den norwegisch isländis chen R e chts quellen wied e rhol t die -

Verehrung von Hügel n (ka ugw ) untersagt ( N gL I Auch di e Sagas be . .

richten me hrfach von Berg und Hüge lku lt Den Berg den Pörölfr dern .
,

Thor weihte und in den er selbs t eins t zu fahren hoffte durfte nieman d ,

ungewaschen ahschau en ; an ihm brachte er seine Op fer (By th Die .

mythische Ke tilssaga weiss von einem drba ug zu e r

zä hlen dern die Schweden namentlich am]ulaben de opferten um dadurch


, ,

F ru c htba rke it der Äcker zu erlangen ( Pas I I 1 3 2 Weitere Belege gi cht . .

K Maurer Zsch d V i V k IV 2 67 i i
.
, Über den religi ösen Hintergru nd
. . . . . . .

s olcher Berichte n ehme n wieder die nord ischen Quellen jed en Zweifel In .

durchaus zuverlässiger E rzähl ung wird von dem I sländer Kod ran E ilifsso n ,

der wenige J ah rzehnte vor Einführung des C hrist entums lebte berichtet dass , .

er und seine Verwand t en zu Gilj a einem Fel sblock Opfer gebracht h atten ,

weil sie glaub ten dass in ihm ihr a ma d r d h der Mann der Fruchtbarkeit
,
' ‘
, . .
,

bri ngt wohne ein Gei st der nach den Worten des Ko d ran sel bst zugl eich
, , ,

sein Eigentum an Vieh schime und ihm die Zukunft k unde ( Fm s I 2 61 . . .

Bisk S I . I m Hinblick auf dies e Erzä hlung verstehen wir auc h die
. .

in all en germanischen L än dem noch heute weit verbreitete Vereh rung der
H ügel und Berge ( Myth I 53 6 Wolf Be itr I I an deren Abhängen
. . .
, . .

und auf deren H ö hen heilige Feuer loderten und Fes te gefeiert wurden .

E s ist [ raglich o h auch das Feuer a ls Sitz von Geis tern oder Dämonen
,

Verehrung genoss oder o h man sie dies em Elemente nur deshalb z o l l t e


, ,

weil man in ihm das himmlische Feuer die Sonne wi ede rz u fin de n meinte , ,

( Kuhn H e r bk u n i t des Feu ers und Götte rtra n kes


, a 16 dass man al so in

ihm gewi sserm assen ein Symbol des Himmel sgottes verehrte Letztere Annahme .

scheint die wahrscheinlichere Eine Sage von der In sel Go t land be ri chtet
dass T hie lwa r der in n mwegisch—
.
,

is ländischen Quellen als Pj


, alti der stete ’

Beglei t er Thors ist das Feuer den Men schen zur Erde gebracht habe (
, Gu tn .

Urk . Auch die Räder als Sinnbild der Sonne bei fas t allen Fes tfeu ern
zeugen dafür dass man in di e sen Fe u e m das Feuer der Sonne hat nach
,

ahmen wollen ( Schwartz Poet N atu ran sc h I g8 f ; Mannha rdt AWF I 1 86 , . . . . . . .

Vogt Z sch (1 V i V k II I 3 49 i i IV 1 95
, . Demnach m ögen
. . . . . . .

solche Feuer vor allem dem Himmel s und So n n en go tte gegolten haben .

Allein mit der Zeit hat offenba r das Feuer eine allgemeinere Bedeutun g be «

kommen E s hat reinigende Kraft und wurde entzündet um bös e Geister


.
,

und Dämonen fe rn zu hal t en und dadurch Glück u n d Wohl stan d in die


Familie zu bringen En tzündet wurden dann die Feuer in der Regel wen n
.
,

die Krankheit u n d Unwetter bringen den Dämonen die meis te Gewalt hatten ,

d i im Hochsommer und im Winter


. . N attlrlie h veränderte sich die A u ffassung .

von solchen Opi c ri e ue m mit der Veränderu ng der Leben s bedingu ngen un serer
'

Vorfahren Man entzündete das Feuer um Schutz und Vortei l für das Vieh
.
,
(
3 88 ) A r ro w . Or m .

zu e rfleh e n so lan ge in diesem der R e ichtum der Germanen bes tand ; man
,

sah dagegen das Feue r auf den Feldern l o dern wo der Wo hls tand des Volkes ,

von der Fruch t barkeit der Äck er und güns tiger Witterung abhän gi g war In .

diesen Formen hat sich bis heute das Opferfeuer erhal ten ; als toter Kult ,

als Brauch erbt es s ich von Geschlech t zu G es chlecht in der alten Form ,

mit den alten Förm lichkeiten fort ( v l


g nam entlich Pi ann e nsc hm i d Germ .
, .

E mte fes te 4 90 i i J ahn Opfe rgeb räuche 2 5i i u


.
, . .

Alle di ese Op fer werden von Haus aus von den einzelnen Personen oder
für die Familie vo rn B aupte derselben von dem Familien vater vorgenommen , , .

Man will dabei das höhere o der seelische Wesen entwed er teilnehmen lass en
an den Freuden die man selbs t geniesst oder bringt sie ihm als Dank für
, ,

die geleistete H al te oder auch um dadurch persönlichen Gewi nn zu erlangen


, .

So si nd alle al t en Opfer en t weder ei n fache Spenden oder D ank und Bitto pfe r .

Ers t später scheint das Suhn o pter die grosse Spende durch die man einen '

, ,

began gen en Frevel oder eine Unterlassung bei der Go tt hei t wieder gut machen
wollte en ts tanden zu sein Eine höhere Kul tu rstufe se t zt auch das gemein
,
.

same Opfer einer grösse ren Anzahl nahe bei einander wohnender M enschen

voraus Dies kann erst dan n en tste he n wenn die erst en Anfänge e in es Staates
.
°

vorh anden s ind Die gemeins amen Interessen solcher Ge me inschaft e r


und so entsteht das gemeinsame
.

s trecken s ich dann auch auf die Religion ,

Opfer aus dem ers t wi eder das gemeinsame Opferfes t der Opi e rschmaug
hervorgehen kan n Wie der einzelne für sich die Spende bri ngt umpe rsön
, ,

.
,

lichen Vorteil dadurch zu erlangen so thut es hier ein e grösse re Anzahl ,

M en schen die in vielem gleiches Interesse haben und durch gemein same
,

Sprache un d Sitte sich als Ganzes fühlen Erst wenn di es der Fall ist kann .
,

au ch von einem Leiter der Opferi e ierlichkei ten einem Priest er kann von , ,

bes timmten Opi erz eiten an denen man zu gemei nsamem Opfer zusammen ,

kam die R ede sein Auf dieser S t ufe der K ultur fi nden wir die Germanen
, .

bei ihrem ers ten Auftreten in der Geschich t e : sie haben allii be rall Opfer
verbände bes timmte Opi e rz e iten Opferfes te Opfe rlei ter oder Priester So lche
, , , .

Opferve rhän de finden wir bei den Sve ben zwischen Elbe und Oder ( Ger m an .

be i den N erthusvölke rn an der O stsee ( Germ be i den Ma tsen im .

H aine de r T an fan a ( Annal I bei den Fn esen auf Helgoland ( v Richt


'

. . .

hofen Unte rsuchungen I I 4 3 4


, bei den Dänen in L e thra auf Seeland .

(T hie tm ar v Merseburg I cap. bei den Schweden in Uppsala (Adam v . . .

Bremen IV cap bei den Dro n theim e m zu Mm H m


. . ri r
( ei sk r S 1 8 3) . .

u a
. . 0 Der Mittelpunkt des Kul t es waren fa st du rchweg eine oder mehrere
.

durchaus persönlich gedachte Gottheiten die auf die Geschicke der Menschen ,

ei nwirk ten un d sich den Men schen in den vielen E rscheinungen der Natur
und in seinem Geschicke zu erkennen gabe n Da man sie nicht mit den
A ugen sehen konnte so schuf man ihr Abbild das Gö t terbild errichtete
.

, , ,

di es em ein Gebäude und verehrte es hier als o h es die Got t heit selbst se i , .

Neben di esen Opfern die ich Staatsopfer genannt habe gehen j e derzeit die
, ,

pers önlichen Opfer bis in das jüngs t e H eiden tu m her geradeso wie sich ,

neben den eigentlichen Fes tzei t en die sich besonders zum Opfer eig nen

W
,

und dafü r bes t immt sind auch Opfer zu allen Jahres zei ten nachwei sen l ass en
, ,

mögen es staa tliche mögen es persönlich e sein Die zahl reichen Verbote der
, .

ältesten chris t lichen Kirche gegen heidni schen Opferdien st ( asse rsc hleben ,

Die Busso rdn unge n der aben dl and Kirche a v O ; Maurer B e ke hr I I . . . .


, . .

4 1 7 ii ) müssen gegen be ide A rten de r Opfer ge hen


. .

Tacitus berichtet dass uns e re Vorfahren ihren Göttern nach dem


,

Siege namen tlich Menschen o ple r geb racht hätten ( Ann I 61 X I II ’

. . . .
(
390 ) AL T GE R M O PFER . .

gegangen an di e sich ein Opferfest an zusct


, pflegte So erklärt es sich .
,

dass die ]oh ann is feuer mehrfach als Notfeuer erscheinen In Mittsommer .

traten ganz besonde rs die Seuchen auf man hielt infolgedessen die Luft tür ,

vergiftet ( Jahn 3 4 ) und glaubte dass D rachen und andere böse Geister durch ,

di ese flogen ( Kemble Die Sachsen I Um nun dem Unheil vo rzu


, .

beugen z ündete man in der Zeit um johanni s ein Notfeu er an das sich in
, ,

seiner abwehren den F orm zugl e ich en g mit dem Hagelfeuer berüh rte

A lle dies e Opfer sind ungebo ten e sie sind an keine bestimmte Zei t im
.

m
,

j ah re gekn üpft und werden an ewen det


g wenn an von dem über i rd ischen ,

Wes en etwas verlan gt oder ihm danken oder es versöhnen will Der Gege n .

stand den man dabei Opferte


, war geradeso wie bei den Opferfeste n ga nz ,

verschi e den er Art und richtete sich z T n ach der Leben sweise des Sta mm es . . .

Die einfachsten Opfer waren Spen den von den Erzeugnisse n des Bodens ,

Speisen die man selbs t zu gen iessen pflegte die Früchte des F e ldes spä te r
, , ,

Teile vo n dem Ertrag der Wei n und Obsternte u dgl D aneben fi ndet man . .

die man nigfalti gsten Tiere die den höheren Wesen Geistern oder Göttern dar , , ,

gebrach t werden vor allem Pfe rde Rinder Eher Widder aber auch Geflügel
, , , , , ,

H ühner dann H unde Ka tzen und dgl (


, Myth I 3 7 Mit besonderer
, . . .

Vorliebe opfe rte man den grössten Ehe r der H erde den Herden eber ,

(langob son a rpmr altn sona g pll r vgl Sievers PB B X VI 54 0


'

.
, . Das .
, . .

höchste Opfer war das Mensch e nopfer un d dies war in der R egel ein Staats ‚

opfer Nicht den ni e deren Geis tern sondern nur der Gottheit und zwar der

W
.
,

höchste n Gottheit scheint es gebracht worden zu sei n Wohl sind die Men .

schen 0
p fe r bei den Germanen geleugnet werden ( von L öher Sitzun gsbe r der , .

Mün ch Akad der . issem c h B ist Kl 1 88 2


. allein die Fülle der . . . .

Zeugnis s e stellt die T hatsa cbe ü be r allen Zweifel Namentlich wurden Kri egs .

getan ge n e Skla ven geopfert Schon Tacitus geden kt wi ederholt der Menschen

, .

opfer (Ge rm 9 3 0 Ann I 61 X II I 57 u . . die Sveben Cherusker


. . . . . .
, ,

Sngambe r opferten 20 römische Cen tu rio n e n ( Florus IV das Opfer der .

Franken beim Po ü bergan g ist schon mehrfach angefüh rt bei den Sachsen ,

und Fri e s en werden sie ebenfall s erwähnt und noch Karl der Grosse eifert ,

in den C apitn lis de partibus Sax o n iae ( c 9) gegen die Me n schenopfer ( v . .

Richthofen Zur lex Sax 2 00 2 0 4 , Ungem ein zahlreich sind auch die
. . .

Beis piel e im skandinavischen Norden ( Müller Zu Saxo Gramm I I I , . .

von de m ältesten Zeugnisse über skandinavis che Zustände das un s Pro ko pius ,

gewäh rt ( B ell goth I I bis zur Einfü hrung de s C hris tentums (


. . . Risk S . .

I 2 3 ) können wir si e auf Schri tt und Tritt verfolgen


. Zweifellos ist das .

Memche n o pfe r das höchs te und feie riichste aller Opfer I n den nordischen .

Quellen kö n nen wir die Ste igerung des Opfers noch ve rfolgen Se opfern .

einst di e Schw eden bei Mi ssernte und H ungersnot im ersten Herbste Ochsen ,

im zwei t en Menschen im dritten da das Übel immer noch nicht gehoben , ,

ist den König


, Auf ähnliche Weise wi rd in der Gu tasaga
erzähl t wie bei den kleineren T hingen nur Vieh bei dem gross en La n dthin ge
, ,

W
aber Vieh un d Menschen geopfert worde n seien ( Gu tn U rl: . .

586 O p i e rz e i t e n Die grossen Staatsopfer fanden wenn es nicht galt


. . , ,

ein plötzli ches Unheil abzuwehren oder zu sühnen zu besti mmten Zeiten ,

statt A ller ahrsche in lichlre it nach hängen diese Opfe rz eiten aufs engs te
.

zusammen m i t der ] ahrese i n teilun g der alten Germanen d 11 si e wu rden ge , . .

fei ert wenn ein neuer Teil des jahres begann Leider haben wir übe r dies e
, .
,

worübe r schon Pfan n enschmid klagt ( Germ E mte feste S kei ne e r . .

schöpfen den Untersu chun gen Nach Grimm s V o rgan ge war man gewöhnt .

V o n ei ner Dreiteil ung des germanischen Jah res zu sprechen Man stützt si ch .

Germ anh ehe Phi lo lo gi e III 2 A ufl . 11 . . .


XI . Mm o ro o rs .
(
39 1 )

dabei auf vers chi edene z T unan fechtbare Zeugn isse der nordisch e n Sagas , . . .

So heiss t es hier in der H e im möh wi n ' ' '

sk ri n la
g S
( P ! sly ldr blola . r

l i! drs, m al mi ä mw ln r u
' '

b/o la lrl g
' '

mdra '

r, Ixil fin é a
' '

a l 171 n fia t vo r n igr
bldl . Man
ll te al so zu Wintersanfang (
so d i gegen Mitte Oktober) für . .

ein gutes j ahr o pfern d h man begrü ss te das neue Jahr


, irn Mittwi n ter
. .
,

( Mi tte Janua r) für das Wach sen und Ge dei hen im So mmeranfang ( Mitte ,

April ) für Sieg Ebe nso heisst es von Sigu rd Pöriss o n (


. Hei m skr 3 51 .

Ö la fs S he lg 1 853 S 1 1 2 Ha m med'an l mdmva r a l bafa


' ' '

. . a va r ) w va n r
. .
, ,

M m : 6 10 7 k m v efr cz?! a l vel m otl u m m a n n a! at rm u m ad n


, @ f q
n ) a a l
'

,
‘ '

,
° '

rm rm Isländi sch e Berichte treten diesen norwegischen zur Sei te (G isla


'

. .

S 2 7 ; vgl a uch K M aurer B ek e hr I I 2 3 6 Aber nicht nur die Nord

W
. .
. .
, .

ge rmanen auch die Deutschen scheinen zu di esen Zei ten i hre gro ssen Feste
,

ge feiert zu haben Wenigsten s überrascht Germa nicus die Marse r bei m Feste
.

der T an fan a zu in teran ß mg (Anna ) I und das grosse N e rthusi es t . .

sch ei nt zu So m mersanfang stattgefunden zu haben ( n Mü llen ho ff Schmi d ts .


,

Zsch für Gesch VI I I 2 66


. Daz u kommt noch dass die al t en Opferfes te meist
. .
,

mit den altgermanischen u ngebo te n e n Volksversammlunge n z usammenfi e len


A di e fan den aber besonders imSommersan f a ng und
(R 8 2 1 .ff ; 2 4 5; . es

Späth e rbs te statt ( RA a a Dies e Drei te ilung des altgerman ischen


. . .

Jah res is t von Wei nhold ( Über die deutsche ]ahrteilun g Kiel 1 862 ) an ge .

fo chten worden Weinh old tritt für eine Zwei und Vierteilung des Jahres
.

e in di e sich auf die So lstiti e n und Aeq


, ui n ocfie n stützen soll und Pfannen ,

sc hmid ( Erntefeste 3 2 6 i i ) sowie Gro teie n d (Die Zeitre chnun g des M ittel
während Tille di e alte G rimmsche
.

al ters S 8g i ) sind ihm hierin gefolgt


. .
,

Auffassung verteidigt ( Gesch (1 deutschen Weihn acht S Bei der . . .

Zwei und Viertei lung des Jahres spielt e ine ga nz besondere Rolle das
alte ] ulfes t das man als ein Fest der wiederkehrenden Sonne a uffasst
, .

Ich hal te di es e Auffass ung weder für bewies en noch für w ahrschein lich
Sonne und Tag waren bei uns eren Vorfahren an und für si c h du rchaus ver
schi e den e D inge Die Zun ahme des Tages kümmerte sie weni ger ; e rst wenn
.

sie merkten dass die Tage durch das leuchtende H immelsges tirn wärmer
,

wurden empfan den sie dass die Sonne sich ihnen wi e der nähere E s sch eint
, , .

daher vor allem in n ichts be gründet das uns treitig höchs te Fes t un se re r ,

Vorfahren das grosse Win terfest das die Nordl änder julfes t nennen als Fes t
, , ,

der wiederkehrenden So nne aufzufassen Z u so lchem E rgebn is ist man gelangt .


,

indem man das altn 7 07 mit ags lxweol altn li ve! das Rad zusammen brachte
. .
'

, . » «

und di es Wort auf die Sonne deu tete Allein das ist unmöglich Al to jol . . .
'

um o rd j e h ängt vielmehr sp rachlich zus ammen mit ags gz hlzol g eo lzlzal


. .
,

( Kluge Engl Stud I X , . das auf u rg j.


"
chwd a zurü ckgeht und dasselb e
. .

wie lat ; oculu: Scherz Spass ist (


. » Bugge Ark n Fil IV ,
D as J uli t «
, . . . .

ist also das frö hliche lustige F es t wir haben in de rn Worte eine Bez ei chn ung

W
, , ,

die in der Vermummung i hr e Wurzel hat Ferner so ll das F est als Fes t der .

winterlichen Sonnen wende zu Ehren des n e uerwae hte n Himmel s ( oder Sonn en
gottes gefei ert we rden sein Alle in ödan Holda Perchta die noch heu te an .
, , ,

di ese n Tagen imV o lksmun de ihr Wese n trei ben sin d chthonische W ese n un d ,

Windgottheiten und erscheinen im Volksglauben n ur als solche Mit dem Feste .

der wied e re rwachten Sonne kommen wir nicht aus Vielmehr schei nt di eses .

gro sse Winterfes t das zu ein er Zeit gefeiert wurde wo di e ganze Natur ah
, ,

ges torben zu sein schien wo di e Winde ärger heulten als j e wo die Geister
, ,

nach dem Volksglauben lo s waren und allüberall ihr W ese n tri ebe n in e rs te r ,

Linie ein allgemein germanisch es Totenfest gewes en zu sein Hi erfür sprich t .

vor allem der N ame Schon das dem n euerwaehten Himmelsgo tte gerade .
3 92 )
(
di e N achte geweiht sei n so llten ist auffallend ein e so bed euten de Rolle auch , ,

die Nacht im ai tgerma ni schen Rechts leben spielt F erner bezei chnet Bed a .

im ko llekti vi sc hen Singular das altheidn ische F est als m odra m i e matrum
'

lrl ( . .

n o cte m De temp rat c


, also mit ei n e m Worte das auf die Verehrung der
. . .
,

malro nae römischg erman ischer I nschriften ( vgl Much Z idA XXX V 3 2 3 gegen .
, . .

Kauffmann Z sch (1 V er f V o lksk I II 2 4 i i der in dem rhein ischen ma


, . . . . . . .
,

tm nae k eltis chen Kult seh e n will


) der al tn d £ra r hi nweist : es si nd die Nächte , .
,

di e den wei blichen Schuh geiste rn den Seelen der V ersto rben en ge wei ht si n d , , .

Auch di e nordischen N amen fd! und mdbd ra mott sprechen für diese Auf
'

fass ung F erner spricht dafür dass in ganz Deutsch land und im Norden
.
,

der Glaube und B rauch si ch erhalten hat der sich fast aussch li esslich be i ,

demSee len glaube n und kult nachw e isen lässt Die Z eit ist di e hefligste des

W
-
.

ganzen Jahres es ist die Hauptzei t für W e issagu n g und Zauber j ed e r Tag
, ,

ist vo rbede u tungsvo ll für Wetter und Schicksal jeder Traum geht in Erfüll ung .

Alle Geister sind an diesemTage los Hexen


,

em ölfqA li en Zwerge die see , , , ,

lisc hen Scharen ungeta ufter Ki nder trei be n ihr W ese n an der Spitze Frau Holl e ,

oder Perch ta ; das ist auch die Z e it des wütend en H eeres oder wilden jage rs ,

des Wode H elj flgers Hack elbe rgs Schi mmel reiters oder wie er im Volksmund e
, , ,

heiss t . In den norwe gischen Volkssagen heissen noch heute die Geister
schar en die zur ]ulz ei t die Gehöfte a u fs uchen jolré md oder jo ßmnar ( Aasen
' '

, , ,

Nors k Ordb und die schw edi schen La ppen verehre n sie unter dem
.

N a menfi alo gaz ze ( ] ulvo lk durch Op fe r (


) -
F ritzn e r N o rsk B is t T i dsskr IV , . .

Aber auch anderen Orts finden Schmaus und Gehrke statt woran die Geiste r ,

teilne hme n An diesen Tage n wird namen tlich die Mi nn e z u Ehre n Ver
.

sto rben er getrun ken Und in den vermummten Gestalten die n o ch heu te
.
,

in unse rem N ik o laus Rupre cht und ähnlichen N am en fortleben werden die

, ‚

Geis ter lei bhattig vorgeführt die unte r allerlei Scherz und Spiel ihr Wesen
'

treiben Ganz e ntschi e den sprechen en dlich auch die nordischen Quellen
.

für die Auffassung des ]ulfestes als ei nes Tote nfes tes Die ursprünglich e .

Form des nordischen Julfestes habe n wir no ch in dem a ya bläl und disa l l .

Dass un te r den a ya r und disa r wi rklich seelische Wesen zu vers teh e n sin d ,

geht aus ve rschie den en Beispielen hervor ( 8 Dass das Opfer aber das i hnen .
,

gebracht wu rde zu r ] ulz ei t sta ttfand lehrt vor allemdie grosse Ö laissaga nach
, , ,

der der Skalde Sighvatr spät im Winte r zu einem Gehöft kommt in dem ,

das Alfa blöt gefei e rt wi rd ( Ö lafs s helg Auch wird wiederholt erzählt dass . .
,

an dem ] ulfeste Riesen und Unholde teilnahmen (M aurer B ek ehr I I , . .

Di es Fest war also das Hauptfest der Germanen Schon frühzei ti g .

mögen wirtschaftliche In te ressen bei der F eier dieses Festes eine Rolle mit
g es piel t hab e n wenn ich in die sen
, auch nicht mit Tille den Ur sp rung des

Fes tes zu erbli cken vermag ( A Tili c Die Ges chichte der deutschen Weih .
,

nacht) Geo pfert wurde für ei n glücklich es j ahr ; das neue j ah r wurde be
I men ge n Krei se
.

grüss t ( ti! ci n Risk S I 5 Fm s I 2 61 ; Pas I I 132

der Familie mochte hi er und da dies Opfer den Geis tern gel ten War aber
, . . .
, . . . .

im Gau verban de eine höhere Gotthei t da der man Fruchtbarkei t der Äcker ,

zusch rieb wie dem schwedischen F rey dern norw egis chen Thor so wurde
, , ,

die Fe i e rliehkei t im Gauve rban de auf di es e und die ande ren Gotth eiten
übe rtragen Gefeiert wurde das alte Fes t der Seelen in den einzelnen
.

Gegen den an verschi eden en Tagen Währen d in Süddeu ts chland im alige .

me in en die Tage von Weihnachten bis zum hohen Neujahr geheiligt waren ,

fielen si e in Franken N o rddeutschlan d und Skandin avie n ers t auf Anfan g


,

Ausser di ese mH uptf t w de u gefähr ei n Mo at päter imF


a es e ur n ne n s , e b rua r,
(
3 94 ) Orr s nz s rrr ; m H ERGAN G 132 1 11 OPFER .

F rey erfah ren E ingehende Berichte ü be r den Hergan g beimOpfer ver


.

d an ken wir ausschl iess li ch nordischen Qu ellen aus den l e tzten Jahrhunderten
dee H eiden tums Geleitet wurde das Opfer vom Pries ter oder dem Vor
.

st eher des Bezirks Zmächs t wu rde das Opfertier ( .Ma ul) geschlach tet und
das Blut in e in geweihtes Gefäss gelassen ( Hei ms kr 9 2 He rvar S . . . .

Letzteres war der Irlanl bo llz der Opferk essel der auch in deutschen Quellen
'

, ,

Ö fter erwähn t wi rd ( Myth I In diesem lag der Opfemede l der bla u! . .


,

Ia m Dies e n tauchte der Prieste r in das Opferblut und besprengte damit


'

r .

die Götterbilder ( He im sk r 1 4 92 3 3 8 13 1 s 1 2 58 Pas 1 4 5 4 He rva r . . . . . . . . . . . .

S 2 2 8 u ö ft ) und ebenso die Wände des Tempels innen und aussen


. . .

(Heim sk r A lsd a nn wurde das Fle isch über dem Feuer das in der
.
,

Mitte des Golfes brannte in grossen Kesse ln gekoc ht und darauf gemeinsam ,

v erspeist E s fand der Opfe rschrn aus die blä/zwzla s tatt Auf dem H o ch
'

. .
, ,

si tze sass der Lei t er des Opfe rs in Norwegen und Schweden meist der ,

König oder an seiner Statt der ]arl auf I sland der Code D as Mahl fand , .

in ein em besonderen Hause sta tt das gw chmü ckt und dessen Golf bestreut ,

war ( Gisl S Genossen wurde das Fleisch der Opfe rti ere und die Brühe
. .
,

in dem es gekocht war sowi e das Fett das darauf schwamm ( Heim skr
, , .

Dabei wurde aus Hörn e m oder B e chern Bier getrunken Der Häuptli ng er .

Ö ffn et e das Mahl indem er das Horn zum Preis e der Götter leerte (
, gm
f ull :12 r

H e imslrr 92 f A usserdem trank man zum Gedächtnis V e n to rbe n e r


. .
,

mrr m r sr}gn a H eim Aus di es er H a ndlung spricht noch ganz kl ar der alte
' '

( skr .

Se e le n lrult Zuweilen wu rde auch das b r a g a rfu ll getrunken (


. He i mslu 32 . .

He rva r S 2 0 7 F tb I . an das sich fe ierliche Gelübde anschlossen wie


. . . .
,

man überhaupt beim Opfe rsc hm3 us öfters Gel ü bde brachte (Hervar S a a . . . .

O H ei m
. sk r B raga dull is t aller Wahrschein lichkei t nach das Fürsten
.

gelübde das der junge Fürst nach dem Tode seines Vaters be i dem feier
,

lichen Opfer ablegte denn es wurde besonders nach dem Tode des Königs ,

be i dessen Le ichen 0 pfer gebra ch t ( Heim sk r Bei dem Mahle wurden dann .

zu Ehren Toter oder der Götter Lieder ges ungen (


. Pas II I 2 2 2 Auch . .

M imen spiel war mit dem Opfer verbunden ( Saxo I un d Schwe rtt£tn z e .

sch e inen dabei stattgefunden zu haben ( Friedberg Aus deutschen Bussbüche rn ,

wie es auf I sl and öfter vorn Ballspiele beglei tet war ( Z fdPhil XX I I . .

152

D e r O r t d e r G ö t t e r v e r e h r u n g ; T e m p e l Zwiefacher Art ist


588 . .

der Ort an dem unsere Vorfahren nach den ältes ten Berichten der Römer
,

die höheren Wesen verehrt haben : bald werden H ai ne Berge Qu ellen Flitsse , , , ,

bald Tempel erwähnt E s unterliegt k einem Zweifel dass jenes das ältere
und verbreitetere gewes en ist Diese Orte sind es auch die sich imVolks
.
,

glauben als heilige Orte ins Chri s tentum ge flüchtet und sich hier bis heute
,

erhalte n haben nachdem die Tempel schon über ein J ah rtausend gebrochen
,

si n d Wenn der e inzelne betete und opferte so gi ng er hinaus in die Natur


.
, ,

in der er das Walten eines höheren Wesens z u vers püren gla ubte I n .

der historischen Zeit finden wir zahlreiche Belege dass un sere Vorfahren ,

selbs t im Ku ltverban de n o ch gemei nsa m in der frei en Natur opferten und


ihre Götter vereh rten ( Myth I 53 Mit der Zeit erst ents tan d das . .

geba ute Haus der Tempel sicher ursp rünglich das Stamm esheiligtum
, , .

Erst in den späten nordischen Berichten fi nden wir auch Privatte mpe l ,

namen tlich auf I sland ( das in Deutschl and lass en sie sich nicht nach
weisen Entstanden ist wohl der Tem pel aus dem gemein samen D in ggebaude
.

das sich bei längeren und grösseren Versam m lungen nötig machte Aus den
,

nordischen Qu ell en wen igst en erk enn en wir noch klar dass jede r T hin gver ,
XI . Mr ra o w o re .
(
3 9 5)

band sein geme ins am es H ei l igtum hatte dass di e grossen Fes tze i t en zuglei ch ,

ungebe tene T hinge waren , dass der Le iter des T hin ges auch zugleich
Lei ter des gemeinsamen Opfers war (H Petersen Om Gu dedyrke1se 1 .
,

Tempel d h Gebäude in denen die Gotth eit in ihrem Bilde verehrt wurde
, . .
, ,

gab es demnach von Haus aus n ur an Din gstätten ; in ihnen wu rde nur ge
opfert wenn die Din ggen o sse n zu gemeinsamer Beratung verei nt waren Da
, .

bei lei te te das weltli che Oberhaupt oder sein Vertreter der C ode oder Ewart , ,

das Opfer d h er erbat fti r di e bevo rstehenden Verhandlun gen den Beis tan d
, . .

un d den Schutz der Go tthei t fragt e dies e wen n es galt ih ren Willen zu e r , ,

forschen und brachte die ge büh rend e n D ank Bitt und Sühn spe n den
, .

Vielleicht wa ren infolge dessen die äl testen Tempel dem Gotte des Dinges
geweih t Allein schon früh z eitig entstanden daneben Tempe l die auch fü r ,

ande re Gottheiten bes ti mmt waren sobald diese der religi öse Mitte lpunkt eines ,

oder meh rerer Gaue geworden waren Trat dann auch die Verehrung der .

Go ttheit an un d für sich in den Vordergrun d war auch das ihr z u E hren ,

gefei efl e F es t die Hauptsache so k nüpfte man doch auch bei dies em oft di e ,

Beratun g über gemei n same Angelegenhei te n an die gottesdien s tlich e Fe ier .

Diesd ben hörten nur dort ganz auf wo der T e mpel ein ein faches blätln i s
für die Familie war
,

Erri ch tet wurde der Tempe l in der R egel an Stätten


.
,

die schon an und für s ich nach altem Glauben für heilig galten beson d ers ,

in Hai nen aber auch an Quellen an Be rgen Daher bez ei chnen die äl tes ten
, , .

Worte die wir fü r den Ort gött licher Verehrung haben sowohl dies e O rte

W
, ,

als auch das der Go t t heit errichtete Gebäude A hd ha m : gl o ssi ert bald . .

» nemus l ucus bald fan um delubrum dasse lb e thut ags [wa rb (C ra ft IV


,
«
,
»
,
«
, . .

1 0 1 5; W ri ght ü lcker I 4 33 51 0 51 7
- Dagegen ist das en ts pre ch en de
. . . .

r n F i tz n
» r
'
al tn li gq bald Berg Fe se ( r e I I 1 91 auch noch in den n eu
l c .
.
, ,

nordis chen Dialekten vgl Aasen 2 99 ; Rie tz bald ebenfalls Tempel un d


. > «

dann meist mit llo/ ges ta bt Vielleicht bezeichn et » c wie Fin n ur jöns .

so n annimmt ( Fes tsch für K Wein hold S 1 3 .in Skan di navien spezi ell . .

einen Tempel für Göttin nen wo Frauen den Opferfesten ve rstanden A u ch , .

ah d ags al ts w är altn ar; das Heiligtu m das Geweihte schlect


.
,
.
,
.
, . be ,

z ei chnet bald den heili gen Ort i m a llgem e in en bald das Gebäude in de rn , ,

die Go t theit verehrt wi rd ( Myth I Ein solcher Ort war bei den alt en . .

German en ei ne Friede n ee tätte wo jeder den Schutz der Götter genoss wes , ,

h alb der Dichte r des Heliand ihn fiva uwrlr ( 51 3 ) nen nt ein Wort das ga nz
'
' ‘

, ,

dem al tn Irelg r oder gn dasla dr ents pricht Es ga lt dah er nach n o rdisch em


' '

a sicher noch gem


. .

ein gerrn anische mRechte als ein e der höch sten Strafen von
j ,

d emT em lf i d au ge chlo e zu i n Wer d i war hie m '

p e r e en s s ss n se es ss v a rg r i ve .
,

s ein den Göttern Geweihter im Heiligtume ( Wilda Strafrecht d Germ 2 80 i ; «


, . . .

Kaui i rn an n PBB X V II I 1 7 5 , Neben diesen Worten wird das errichte te


. .

Gebäude noc h go t (1 l as a la lz ags ca ll: genann t ; ferner hei sst es im N or


.
, .
, .

dischen hof} das von Haus aus den eingehegten T em pd b ez i rk bedeutet ; auch

das gu tlän dische sIa/g a rd r Tempel ist der mit Ruten umzäun te Plata ‘
»

G Urk D n /ca e bezei chn et die heilige Stätte gan z


(

u tn .
4 as ags
. ca l/ .

allgemei n ahd plösla rlmr plöz/i üs charakteris iert den Tempel als Opfe rgebäude
, .
'

, ,

w äh ren d das altn bldl/lus vor allem von Tempeln die sich Privatperso n en
.

errichtet haben gebraucht wird , .

Nachweisen läss t sich die Göttervereh rung so wohl in der frei en Natu r als
auch in beso nders dazu errichtete n Gebäuden bei all en germ anischen Stämmen .

Unter den Bä u m e n im Walde auf Auen und Wi esen an Quellen und Flüssen , , ,

an Be rgen und Felse n unter freiem H immel auf F eld un d Flur selbs t am , , ,

heimi schen Herde fand sie statt ( Grim m RA 7 93 i i ; Jahn 0 pfe rge bräuche , . .
,
OR T m ap. Gör re a v s n s n x us e ; T rau m
a. v. Gefesselt gehen die Se mn o n en in ih ren h eiligen W ald wodurch ,

si e si ch gewiss erm assen selbst der Gottheit weihen in den Hainen hängte n

W
,

si e den Götte rn als Tribut die hei lige n Waffen a uf ( Ge rm 7 ; Ann I 61 . . . .

II . In waldreicher Gegend opferten die H essen de rn robur ] ovis ( Mon ‚ : .

Germ I I . Wie tief dieser Baum un d aldkult im V o lksgk m


. be n sich
dur ch die J ahrhunderte erhalten hat z e igt Mann hardt in se i nem Werke über ,

d en B aum ku ltu s der Germanen an Be ispielen aus allen Zei ten Und als .

man s päter nicht mehr hinausgi ng um im Freien zu opfern da holte man

W
, ,

den Ba u m aus dem Walde herein und pflanzte ihn am häuslichen Herde ,

vor der Thür vor der Scheune auf dem Hofe auf So lebte der alte Kul t
, , .

fort in unseren Mai Pfi n gst Ern te vielleicht auch in den eihn achts ,

baumen ( Mannhardt a a N iede re und höhere Wesen waren es gewesen


. . ,

die man dort verehrt hatte ; die letzteren sind im Volksglauben geschw unden
und selbs t der Glaube an die ersteren ist meis t ein toter geworde n Auch .

der Kul t an anderen Orte n n amen tlich Bergen und Quellen läss t si ch vo n , ,

den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart bei allen ge rma nischen Völkern ver
folgen ( 5 Währen d wi r aber hi er vo rz ugw eise Verehru ng seelischer
.

W ese n zu suchen hatten habe n wi r in den Tempeln die Vere hrung e iner ,

höhere n Go ttheit die man sich in dem vo n Menschen erbauten Hause zu


,

Zeite n gegenwärtig dachte der der Gauve rban d durch den Priester sein e ,

Opfer brachte an deren Fest sich der Amphik tyo n en bun d zu gemeinsamem
,

M ahle verein te In ihm stan d das gew e ihte Götterb ild anf geweihtem Sockel
. ,

e ine kuns tlose Figur .

E s is t di e Frage aufgeworfen worden o h sich bereits zur Z e it des Tacitus ,

Tempel bei den Ge rmanen nachwei sen lassen M an hat sie vernei nt auf G rund .

von Germ 9 ( faleru m ner col ubm pa n el rbus deos neguc i n 141/a m bu ma m o n lr
' ' ' '

s ecie m assi m ula re ex m agm u dzm cacleslru rn a rbi /ra nl u r


} Ja man hat selbs t
' ' '

p t .

den Nordgermanen alte Tempel abgesproch en und behauptet diese hätten ,

sie ers t unter dem E in flusse der an gelsächs Ki rchen e rrichtet ( Die trichsso n .
,

Le tte rs t T idsk r 1 88 5 S 89 fi ; 1 97 111 ; vgl dagegen Ni colaysen No rsk H is t


. . . . . .
, .

T idss k r 2 R VI 2 65i i ; 4 0 2 ff ; T aran ger Den ags Kirkes I n dllyd paa


'

. .
. . . . .
, .

den norske 2 50 Allein das Gotteshaus der N arsen (q uo d Ta nfa rm }


e w a rn t ,

da s Germ anicus verni ch ten lässt ( An n I und das Gebäude bei den . .

N erthusvö lke rn das zu i estlose r Zeit das Bild der Nerthus barg lassen
, ,

sich nicht anders deuten als gebaute Gottes häuser Ü berwi egend n ur .

schein t da her die Verehr ung der Götter zur Zeit des Tacitus in fre ier Natur

gew esen z u sei n während die Verehrun g im Tempel im Vergleich zu dieser


,

nur sel ten vorkam Vom 6 ]ahrh an mehren s ich die Zeugniss in denen

W
e
.
. .
,

vo n Göt t ertempe ln di e R ede ist Z ah lrei ch sind sie bes onders in der Zeit .

kurz vor Einführung des C hristentum s wie j a au ch oft Ki rchen an Stelle der ,

al ten Tempe l traten ( B o de His t eccl I c 3 0 Disk 3 I ir fin den


, . . . . . . . .

Tem pel worunter ni chts anderes als Gebäude zu versteh e n sind bei den
, ,

Franken und Alemann en bei den Burgun de n und Langobarden ( , Myth I . .

65 . bei den Sachsen ( v Ri chtho le n Zur lex Saxo n um 1 7 5 i i ) und .


, .

Fri ese n ( v Ri chthofen . Un ters zur fries Recht5gesc h II 4 3 9 , be i den . . . .

An gelsacl13 e n ( Kemble Die Sachs en I 2 7 2 Skan din a viern ( Maurer


Be k e hr I I 1 9o fi ; H Peters en OmGudedy rk 2 1
.
, ,

. . . . Eine beso ndere Be , .

deutung hatte n die Tempel an den Königshöfen wo ihnen mei st der Kön ig ‚

selbs t v e rs tand Wohl war ganz Fri esland reich an Tempeln abe r keiner
.
,

hatte die Bedeutun g wie der des Fose te auf H elgoland ( Mon Germ I I . . .

In D än emark gal t als besonders heili ge Stätte der Tempel zu L ethra dem ,

alte n Königssitze ( Mo n Germ II L in Schweden d er von Upps ala wo


. .
,
(
398 ) T au ern . 1 69

hi essen Doch erwähnen die nordischen Quellen auch Götterbilder aus S ilber
.

und Gold Dieselben befanden sich auf einer Erhöhung dem slal/r oder s/a lli
.
, .

I n der Regel waren es mehrere Vor allem häufi g werden die Bilder
Freys und Thors erwähnt O d in s Bild treffen wir selten I m Tempe l zu
.

Uppsala befanden s ich die Bilder von Thor mit dem B litz hamme r in der
,

Hand von O d in der i m Waffenschmuck pran gte und von Frey den a ls
, , , ,

Spen der der Fruchtbarkeit ein grosser Priapus z ierte ( Adam von Bremen
IV. Hier stand trotz Adams Zeugnis das Thor für den obersten Gott ,

erklärt sicher Freyr obenan (


, Fm s II 73 . .

Z u Mm rir im inneren D ro n theime r Be z irke befand sich aus Go ld und


, ,

Silber das Bild Thors ( Heirn s kr Ein anderes T ho rsbild ebenfalls aus .
,

Gold und Silber dem täglich vier Brote un d Fleisch gebracht wurden stand
. ,

in ein em Tempel zu Gudbran dsdal (He imskr 3 4 3 In dems el ben Gud .

b ran dsdal s tan d ein anderer Tempe l wori n sich Thor a uf ein em Wagen ,

befan d ; dan e ben s tanden die göttlich verehrten Wesen Po rge rdr h91gab n rd1
'

und Irpa ; alle drei hatten mächtige Go ldfin ge an i hren A rmen ( Nj£da
Frey s Bild treffen wir in einem Tempe l in D m n thei m ( Fm s X auf . .

Is land ( O ro pl S 1 0 9) u Oft In A n lehnung an das Bild des Tempels

W
. . . .

sch nitzt e man dass elbe in die Hochs itzpfei ler des häus lichen Herdes auf die ,

Steven d es Schiffes oder trug es wie Hallfred r ge than haben soll in M iniatur
, , ,

ges talt in der Tasche o die Nordgermanen hinkamen überall füh rten
.
,

si e die Götterbilder mit sich Der A raber Ibn Fadhlan der sie 92 1 an der .
,

u nteren Wolga traf berichtet darüber : So bald ihre Schiffe an diesen Anker
,
>

pl atz gelangt sind geht jeder von i hn en an s Lan d hat Brot Flei sch Zwi ebeln
, , , , ,

M ilch un d berauschend Gete bei sich und begiebt sich zu ei nem aufge ,

fichte te n hohen Ho lze das wie ein mens chliches Ges icht hat und von kleinen
,

Sta tu en umgeben ist hinter welch e n sich noch andere hohe Hölzer aufge
,

rich te t fi nden E r tritt z u der gro ssen hölzernen Figur wi rft sich vor i hr
.
,

zur Erde nieder und spricht : Mein H err ich bin aus fernem Lande ge »
,

ko mm e n fahre so und soviel Mädchen mit mir und von Zobeln so und so
,

viel Felle u s w ( Tho mse n Urspr des russ Staa te s S 3 0


. . . <
, . . .

D er S t a l l r auf dem da s Bild im Tempel sta nd war ei ne A rt Altar auf


, , ,

dem zugleich der :lallahn ngr lag bei dem alle Eide ges chworen wurden und
'

den der Pries te r bei Opferhandlungen am Arm trug Auf dem Stallr brannte .

gewei h te Feu er ( Isl S I 2 58 I I H ier stand ferner der . . . . .

Opferk es sel in den das Blut des gw pi e rten Tieres gego sse n wu rde ,

von H aus a us nur eine Vertiefung in ein em Steine später ein metallen es ,

Gefäss In di esem lag der Opi erz we ig


. mi t dem der Priester die
Götterbilder und zuweilen die Wände des Tempel s bes prengte Letztere .

ware n häufig mit Tüchern behangen ( IsL S I I 40 4 Dro pl S 1 0 9 . . . . .

D as L a n g h a u s war eingerichtet n ach Art der nordi schen Wohnhäuser


E s wurde vor alle m zum Opfersc hm
.

an s benutzt In der M itte des Go li es .

brann te das L an gfe u e r Z u beiden Seiten desselben befand e n sich die Sitze der
.

Tei ln e hmer in der Mitte für den Lei t er des Opfers der Hoch si tz (gn dvcg z) mit
,

den Ho chsitzsäule n In dies e war ebenfalls das Gö t terbild


ei ngeschn itzt Eine l a nge Rei he N ägel di e reg zr m
'

agfa r
.
(
d h N äge lre ihe ,

Bj örn Ol sen Om Run e me S 1 0


. .
,

, zi erte sie . .

Der Tempel galt allen german i schen Stämmen als das gröss te Heiligtum .

E r gab Schutz abe r er ga l t auch für unverletzlich


, Waffenlos betrat man .

ihn ( FS 2 9 E gi ls S
. . Wer das Heiligtum verletzte den traf die härtes te
. .
,

Strafe : nach friesis chem Rechte wurde er entma n nt und den Göttern geopfert ,
XI . Mm o w e rz .
(
3 99)

nach nordischem wurde er für fri edlos erkl ärt und aus dem Tempelbe zir ke
verbannt ( vgl v Rich thofen . Zur lex Sa x
.
, .

5 89 D i e P r i e s t e r
. Ei nen Priesters tand der eine abgeschlosse ne .
,

Kas te bildete kan nten die Germanen n icht Wie das Opfer des Gau
, .

verbandes aus dem praktischen Leben hervorgegange n und von Haus a us


an die Din gve rsammlun g geknüpft war so hat auch das germanische Pri es ter ,

tum im praktischen Leben und in der Rechtspflege sei ne Wurz e l D e r .

altge rrn an ix he Pries ter ist von Haus a us e in Beamter der göttliche Walter ,

des Dinges und hat als solcher bei Eröffnung des Dinges die Opferhandl u ng
,

vorzunehmen di e D in gve rhan dlun g zu lei ten (


, Ge rm c 1 0 2 1 7 ) und die . . . .

Strafe zu vol lz iehen E r steh t neben dem Häuptling ( . dux ) oder König un d
scheint ge wissermas s en dess en göttlicher und geis tiger Beis tand ja des sen ,

Stellvertreter wes halb er auch wie der Kön ig se lbs t obn ox rus
'

n ulli r (Am mian Marcell XX VI II 5 51 4 ) ist Vom Verhältn is des Priest ers
. . .
, .

zum Häuptlin g berichte t der Araber Ibn Dustah ( um dass manch er


der Pries ter dem Fürsten gebiete un d dass letzterer unbedi ngt Folge l eiste n
müsse wenn der Pries ter Weiber Män n er oder Pferde für ih ren Go tt zum Opfer
, ,

fordere ( Thom sen U rspr d russ Staa tes S ,


Von der sacrificalen Sei te sei ner
. . . .

T h8 tigk ei t führt er im got den Namen g udj bei den Skandinaviern (a uf

W
a .
,

Runenste inen ) gn di oder g od? oder Izo/g o di ei nen Namen der sprachlich mit g od '
'

, , ,

Go ttheit verwandt ist und der sich in ahd Glossen als coh ng tribun us
'

» « .
. > e

ebenfalls findet Seiner Stell un g nach ist er aber aller ahrschein fichk ei t
.

n ach schon hier nicht nur der Lei ter des Opfers sondern auch der H üter ,

des Ges etzes gew e s en was der i sl ändi sche go d i uns treitig von Haus a us war
, ,

der mit der geistlichen Gewal t und geisti gen Herrschaft bald auch noc h di e
weltliche Macht vereinte (K Maurer Z fdPhil IV 1 2 5 .
, . .

In den westgermanischen Bezeichnungen für den Pries ter tritt d enn auch
in e rst er Linie seine ges etzgebende und gesetzschi rme n de T h51iglceit hervor .

H ier heisst er entweder Ge se tz schi rmer ( ahd f wa fi éwa d o ) oder Ges etz .
,
'

sprecher ( Die
a hd ä ago as chra a
g
. altfri es ä g )
se a , T h3 1i gk e i t des alt
.
, . .

germanischen Pri esters war al so eine doppel te : er muss te auf der ei nen Seite
opfern und das Orakel befragen er musste aber auch des Gesetzes walten ,

un d die Strafen erteilen Wir können schon bei Tacitus diese zwiefa che .

T h3 1igk e it klar erkennen Sobald die Volksversammlung zusa mmengetreten .

u blrre co nm Germ voll ring der ries ter das Opfer un d


'

ist ( si
p I/el u r b t P .

fragt das Lo s o b es den Göttern gefalle dass ü be r dies oder j enes berat
, ,

schl a gt werde ( a a I s t dasselbe bejah end gefallen so erheisc ht er


. . ,

Schweigen ( srlm lru m 1 m pcratur ein Ausdruck der ganz dem nordis chen
' ' '

, ,

61 1) a en ts pri cht ) und die Rechts ve rhan dlun g beginnt E r ist es dann auch
°

1 .
,
,

der die Strafen verhängt und zwar straft er nicht auf d es Häuptlings sondern , ,

auf der Gottheit Befehl (Germ N eben ihm fü hrte wenigs te n s nach n o rwe
gischen —
.
,

isländischen Quellen der König oder dessen weltlicher Stellvertreter , ,

der Herse oder ]arl den Vorsitz beim Opferschmaus E r muss te zugl e ich,
.

das erst e Horn z um Prei se der Go tthei t leeren ( Fm


_

s I 35 I a öfter
j . . . .

i st hier der weltlich e F ü rst zugleich Opfe rpri ester ( H Pete rse n OmGudedyrk .
, .

1 ii .Maurer B e k ehr I I
, , Als di e N o rwege r abe r a uf I sland ein e n freien
.
,

republikan is chen Staa t geschaffen hat ten da wuchs der Pries ter auch zum ,

wel tlichen Ob e rhau pte dem seine T hi n gle u te gewisse rmasen untergeben waren ;
,

der C ode erscheint a ls ihr hy drngz (Häuptling) Di e


' ' '

i n n a cbz
y/ es ,

Gewal t wurde rechtli ch sanktion iert als Po rd r gelli r den Antrag auf die ,

T hin gein te i lun g der Insel stellte Nach dieser zerfi el die ganze I nsel in 3 9 .

T hin gbe zirk e deren j eder ei nen Tempel ein bdurblaf haben muss te
, An , , .
(
400 ) Fa r

der Spitze des Bez irks stand der C ode sei n Amt hiess go dard oder fami d
m . W msa e u s o
s .

( Maurer I s lan d , Wie s chon frü her erwähnt lag ihm die Pfli ch t o h für , ,

den Tempel z u so rgen Unters t ü tz t wurde er dabei von seinen T hin gle ute n
.
,

die den T empe lzo ll den zu entrichten hatten Überhaupt war das
, .

Go de n a m t erblich wie jeder andere Besi tz da es m


, e ist in der Grö ss e des Besitzes ,

se ine Wurzel hat den n nur vermögende Leute konn ten auf ihre Kosten
,

e inen Tempel errichten und dadurch T hi ngle ute gewi nnen In der Rege l .

ging es vom Vater auf den äl tes ten Sohn über ( Dro nl S 6 7 1 S turi I
9
. . . .

allein es konnten auch z wei Brüder zusammen haben ( Hra fn k S 31 . .

a es war sogar verkäuflich ( D r0 pl S S war aus dem alten Pries ter


j o . .

tum e ine rein wel tliche Macht ein weltlicher Bes itz geworden , .

Neben Pri estern finden wir in den ältesten Quellen und in den spä teren
no rdischen Sagas öfter P r i e s t e r i n n e n erwähnt Sie heissen in letzteren .

oder u r; das Wort ist ei n melrechtes F emininum zu m Maurer

W
'

g é I /gy ä (

y u r ro r g g fi
Die F rauen haben stets in ge rmanischer V o lksaui iassun g
,

I slan d 44 Anm

W
.

etwas Heißges gehab t ihn en war beso nders die Gabe der Weissagun g ei gen
, .

Dagegen habe n si e si ch nie in R echtsangelegen heiten mis chen dürfen o .

sie auf trete n könn en si e da her nur Opfer und


, eissageprie3 1erinn en gewesen

sein n i e aber gese tzsprec hen de


, Wenn sie dennoch auch auf di e wel tlichen.

A ng e legenheiten von Einfluss gewes en s ind wie die Veleda aus dern Bruk ,

te re rstarn m e so si nd s ie es n ur in jener T hätigk ei t gewesen


, indem die Gott ,

h e it durch sie vorschrieb was zu thun und was zu lassen se i , Die bekann .

tes te altgermanische Prie sterin war Veleda deren sich der Bataver C ivilis bei ‚

seinem Au fstan de gegen di e Römer bediente eine angesehene Jun gfrau , ,

weil si e den Germanen Glück verheissen hatte (H iste r I V di e auf h ohe m . .

Turme den Willen der Gottheit offenbarte ( ebd IV später aber


ge . .

fangen un d unter Kaiser Ves pas ian in fei erlichem Triumphe na ch Rom ge
brach t wurde ( Germ Von weissagenden Frauen die aus dem Blut im
.
,

Opferkessel die Zukunft prophezeiten weiss ferner Strabo (VI I 2 ) zu be , .

rich ten und zwar an einer Stelle wo er von den C imbe m erzählt In
, , .

Uppsala war Freys Priester ein e Jungfrau die ihm zu Diens ten stand und ,

sein B ild durch die Lande führte ( Fm s I I 73 Der sich in den Sagas . .

oft wiederholen de Bei name gy dj a zeigt wie verbreitet im Norden die weib ,

lichen Priesterinnen gewesen sind Nach dem s päten Berichte der Sn E (I I . . .

2 60 ; I 62 ) sollen di e Götte r selbst den h org für die Pries terinn en errichtet
.

haben : Arme n :al gz rdu ßa r er Izprgr va r er gy räur dltu


' '

, .

590 W e i s s a g u n g In dem Hauptkapitel fi be r altgermani sche Offen


. .

barung des Götte n ville n s unterscheidet Taci tus (Germ c 10 ) zwei Hauptarten . .

der Divin a ti o : ro rfcs und a wprcra L o s und Wei ssa gung ; beide s tanden bei
' '

unsere n Vorfahren in hohem An sehen Gemein sam ist ihnen dass man .
,

durch sie das Vorhaben un d den Willen der Gottheit erfäh rt der Unter ,

schied liegt darin dass man beim Lo se die Gott heit nach ihrem Willen
,

fragt während sie ihn durch das Auspici um selbst offenbart man erfährt
, ,

ihn d u rch genaue Beobachtung gewisser Din ge oder H andlun gen Be ides .
,

Lo s und Weissagung befand s ich in den Händen des Prie sters oder der Prie
,

sterin wenn es galt ü be r An gelegenheiten die den ganzen Gau oder Staat
, , ,

angingen den Rat der Gottheit zu erforschen Verbunden waren in diesem


, .

Falle wohl immer Lo s und Weissagun g mit dem Opfer wofür schon das ,

altn Wort bla u! Opfe r spricht welches dasselbe Wort is t wie un ser
. » c
, ,

Lo s . Auch der A usdruck blötspärr /clla fü r o pfe m dürfte diese Annahme » «

stü tzen

D as Le sen gin g auf folgende Weise vor sich : Man nahmdi e Rute eines
.
( )
40

Ein
2

unschul diger Knabe ni mmt n un 6 Lo se nachein an der weg ; dasjenige


W mssa o rmc .

wel ch es dan n noch zurückbleibt bez e ichn et den Schuldigen , .

A llei n nicht nur über Schuld und Unschuld auch über Mein und Dei n , (

entsch ied das Lo s Es wurden bei solchen R echtsiällen die Lose der bei
.

den betei li gten Personen oder Partei en mit dem Zeichen derselben versehen
und verhflllt und dann wurde ein Lo s gezogen Wessen L o s he rausge n o m
,

men war dem wurde das Besitz tum zuerkannt


.

W äh rend das Le sen hauptsächlich im Rechts und Staatsleben eine Rolle


spi el t und deshalb vor allem Sa che des Pri es ters oder des Pries ters der F a m ilie ,

dee Hausvate rs is t greifen die auspici a , in alle Verhältn isse des Lebe ns
,
» «

ei n und werden meh r oder weni ger von allen Personen geübt Nur in .

öffentlichen Angel egen heiten erhebe n auch hier Priester ( Germ 1 o ) oder .

Pri es teri nn en ( Bell gall I 50 Strabo VI I 2 ) ihre Stimme Geweissagt


. . . . . . .

wurde aus mann igfachen D in gen und Erscheinungen : aus der Stimme oder
aus dem Fluge der Vögel ( Germ 1 0 Ind su pe rst N r 1 3 Fagrsk 40 . . . . . . . .

Z fdPhil X VI 1 86
. aus de rn Schnauben un d Wiehern der Rosse (
. . Germ .

a a
. . daher züchte ten die D ro n theimer dem F rey heilige Rosse ( Ftb .

I aus den Win den den Gestirn en beso nders aber aus den Träumen
m
.
, ,

( M aurer B e k e
, h r I I 4 0 9 ; R en z en Üb
. e r die Trä.u me im Al o rd ) , .

Di e Beo bachtu ng ei nes Dinges od e r ein er E rscheinung wu rde in erster Li nie


vo rgenommen wenn es galt den Willen der Got theit zu erfahren zu erken nen
, , , ,

o h ei n Unternehmen ei nen glücklichen Ausgang haben wurde o h man etwas ,

th un oder lassen sollte A llein wir finden diese Beobachtung auch wenn es .
,

gal t allgemei n die Zukunft oder das Schicksal ein es einzelnen Menschen
,

vo m nsz ub estim men I n beiden Fällen kann die Offenbarung entweder eine
.

erbetene oder ei ne zufällige sein 11 h entw e der man beoba chtete nachdem , . .
,

man das höhere Wesen angerufen oder gerufen hatte gewisse Gegen stände ,

o d er Ers cheinungen un d las aus ihnen den Willen der Gottheit ah oder ,

man achtete auf gewisse Wesen oder Erschein ungen und deutete diese als
gl ü ck oder ungl ü ckbringend Zn jener Beo bachtung eign eten sich nicht alle .
,

so ndern hauptsächlich nur Pries ter und gewiss e Frauen ; di es e Dinge verstan d

je der Mensch auszulegen und des halb ist gerade diese Art der Prophe tie so ,

v e rbrei te t und hat sich bis heute im Volksgl auben erhal t en Dort nähert .

si ch der Mensch dem höhe ren We s en und such t von dies em durch sym bo
lis che H andlungen den Zauber die Offenbar u ng der Zukunft zu erlan gen
, , ,

hi er n ähert sich das höhere Wesen freiwillig dem M ens ch e n warnt ihn , ,

mun tert ihn auf weis t ihn auf das Bevorstehende hin Wie bei fas t allen
, .

Naturvölkern so schei nt auch bei den Germane n di e Wurzel der Weissagung


,

im Seelen glaube n zu liegen ( v l


g 11 a Rhode P syche S 3 83 Wie di e. . .
, .

Se ele frei imLuftraume oder in Be rgen Gewässern der Erde als persön liches , ,

Wese n fo rde bt das den Mens ch en so oft besonders im T raume erscheint


, , ,

das alle möglichen Ges talten anzune hmen verma g das bald Gl ü ck ba ld U n , ,

g lück bring t s o s chaut , s i e auch in di e Z uku n ft W eit habe ich die Geis ter . »

um herge trie beru ruft die alte Pördis als sie eins t aus schwerem T raume
, ,

e rw acht und nun habe ich viele D inge erfahren die mi r bisher unbekann t
,
» ,

ware n ( <Föstbr S S Noch heute heisst es im is län dischen Volks


. . .

lau b e da m einen Gei t ( sagn a ra n d1) zu gewinnen suchen m üss e wenn

W
g n s,s an s ,

man übe r verbo rgene D inge Aufschluss haben will (Maurer I s] V o lkss S ,
. . .

Hieraus erklärt sich die alte Prophetie an den Gräbern Verstorbener (Ind .

su pe rst N r . die sich bis heute erhalten hat ( uttk e 574 1 7 7 1


. die .

sich i n Deutschlan d ebenso findet wie im skandinavischen Norden ( vgl .

V egt 4 Hyn dl 1 Grög


. . Hie raus erklärt es si ch dass namen tlich dort
. . .
,
X I Mrr a o no o ra
. .

W
gewei ssagt wird wo die Geister ihren Sitz habe n : an Bergen Qu ell en Flüss en
, , , ,

K reuzwegen Begräbnisorten am häusliche n H erde und an der Schwelle

W
, ,

( u ttk e 5 1 70 H ie raus erklärt sich der weitverbreitete und schon in


ältester Zeit ganz beka nnte G laube dass gewisse Me nschen die Sprache der ,

Vögel oder anderer Tie re verstehen hi e raus auch dass die eissr1gung , ,

zu bes timmten Zei ten mehr als zu anderen geübt wurde und das
waren die Zeiten wo die grossen Se elen feste sta ttzufi nden pflegten vor allem
, ,

die Zeit des grossen winterlich e n To te nfes tes K e ine Z ei t ist für die Offen .

barun g der Z ukun ft gee igneter als die Zwölfn ächte Erst im La ufe der .

Zeit wenn auch schon lan ge vor u nseren ältesten Quellen war vo m Se elen
, ,

glauben auf die Gottheiten die Eigenschaft übe rtragen word e n dass sie dem ,

Menschen die Zuk unft offenba rte n .

Auf welche Weise die Erforschun g der Z ukun ft auf Befragen bin vor si ch
gegangen ist darüber erfahren wir aus deutschen Quel len die im H e id en
, ,

tume wurzeln nich ts Dagege n belehren uns wi eder no rdische B e richte aus
,

den letzten Jah rhunderten des Heiden tum


.

s eingeh e nd darübe r w e nn auch ,

n achdrücklichst betont werden muss dass wir es auch hi er zunächst nur mit
n o megisch—
,

isl ändi schem Brauche zu thun habe n Damach besassen und


ein ge rm
.

das ist ge m an ise h sowohl M änner als F rauen die Gabe der W eis »

sagun g nach der Jene rpd m


, eu n dies e : dko nur hi essen
p B es onders ban fi g waren
, .

letztere die mit der Gabe der Weissagung z uglei ch den Zauber verbanden
,

oder vielmehr diesen benutzten um d u rch ihn die zukuni tkttn den den Geister ,

willfährig zu machen Durch allerlei symbolisch e Handl ungen verstanden si e sich


.

den Schein besonders von der Go ttheit begn adeter Wesen zu geben Z u i hren .

Z a ube rwe rkz e uge n gehörte vor allem der Sta b won ach sie V o l v u r d h Stab , , . .

trägerinnen hi esse n (Fritzn er Norsk H ist T idsskr IV 1 69 ; DAK V


, , Di es e . . . . .

V ölve n zogen zur Zeit der grossen Opferschm äuse zur ] ulz e i t von Gehöft zu C c ‚ ,

höft und wu rden überall feierlichst aufgen ommen In ih rem Gefolge befand sich .

eine Anzahl Knaben und Mädchen j e 1 5 werden einmal erwähnt die


die Aufgabe hatten di e Geis ter ga n drr = ga a n drr vgl Bugge Aa rb 1 895
' '

- .
, , .
,

1 30 die die Zukunft übermitteln durch Li eder herbei zulocken , .

V ö lve n waren bekleidet mit einem dunkelblauen durch Riemen z usammen ,

gebundenen Mantel der von oben her bis zum Schoss e mit Stein e n besetzt
,

war Um den H als trugen sie e ine Kette a us Glaspe rlen I n der Han d
. .

hatten sie einen Stab an dem sich ein Messingkn opf befand Am Gürtel
, .

trugen sie ein en Lederbeu t el mit dern Zaube rze ug Nach e hri urchts
voller Begrüss ung von Seiten aller Anwes enden erhielt die Volva ih r Mahl ;
es bes tand aus de m Herzen der geschlachteten Tiere und aus Grütze die ,

mit Geissmilch zu bereitet war Nach Tis che begann di e Weissagung Die . .

Vq lva setzte sich zunächs t auf den Zaube rsessel den mcfiyhll Alsdan n musste
'

.
,

ihr Gefolge durch Lieder ( fi r di oder va rä o ü ur) die Geister herbeilockem


'

Nur wen n diese erschi enen konnte die Weissagung vor si ch gehen Waren , .

si e da so begann die Prophezeiun g


, Di e Geis ter waren es di e die Zukunft .
,

offenbarten : das war die spa ge n de ( V sp Die Kunst der Volva besta nd
'

darin dass sie die Worte der Geis ter vers tand die sie dan n de n Men schen
, ,

mitteilte ( Antiq Americ I 1 0 4 f Qrv Odds 1 0 i i F3 1 9 Pas I 1 0 Fästbr

W
. . . . . . . . . . . . . .

S 96 vgl d azu Fri tz n e r a a O 1 64


. . . . . .

Wie sich diese Art der Weiss agun g bis heute in allen möglichen ver
blasste n Formen erhalten hat ( u ttk e 52 60 so is t di es noch mehr der

Fall bei der Beobachtu ng ei nes höheren Willens in dem z ufälligen Erschein en
gewisser Dinge oder Personen oder in dern Eintreten bes timmter Ereignisse
Seit ältester Zeit achte te man darauf wer e inem beim Beginne eines Un ter ,
W arssa c vs o . Z a u asa .

n ehmens zu e rst begegn ete wie das Feue r des H erdes bran nte was man an , ,

besti mm ten Tage n geträ umt hatte an welch e m Tage man ein Werk begann , ,

wie der Mond stand u de rgl Diese Art der Beobachtun g ei nes höheren . .

W illen s die allen Völke rn e igen ist läss t sich auch bei un s von den frühes ten
, ,

Zeiten bis zu r Gegen wart verfolgen Die ältes ten Dekrete und Ho mili en .

e ifern dagege n ( Ho m il de sacril 5 1 1 ff ; Ind sup N r X VI I 11 b i t ) Im

W
. . . . . . . . .

Mi ttelal ter spielt der a ncgu ng wra' die Beobachtung Din e


'

n an
g g d h d es g s, , . .
,

das beim Begi n ne eines Un tern ehmens dem Menschen zuerst be gegnet ,

ei ne be deutende Rolle ( Mbd tb I 4 7 5 Myth I I un d noc h heu te

W
. . . . . .

w e iss fas t jeder aus dem Vo lke dass das eine Tier de m Men schen Gl ü ck , ,

das andere Unglück der ei ne Me nsch Hei l der andere Unhei l bringt wenn
, , ,

er ihm zuers t bei seinem Ausgange be gegnet ( uttk e 52 68 dass ein E u


met Krieg o der Krankheit eine Sternschnuppe Reichtum verheisst ( , ebd 2 90 .

Unzähli g fast si nd di ese O min a sie alle wurzeln tief im Heidentum und sind ,

älter a ls manches a ndere was wir a us den äl testen Quelle n erfahren , .

59 1 Z a u b e r Aufs engs te rn it der Weissagung is t der Zauber verknüpft


. . .

E r is t der formale Weg auf dem man sch e inbar die Gei ster zwin gt di e Z u
, ,

kunft zu offen baren und dem Menschen zu Diens ten zu sei n D a her sind .

vor all em di e Personen di e die Macht der Propheti e bes itzen zuglei ch Zau
, ,

be rer Zauber un d Weissagun g sind auch gemeinsam im Be si tz fas t aller


.

Völker und stammen aus den ältesten Zeiten der Kulturan fän ge der Mensch
heit Sie si nd en tstan de n in ei ner Zei t wo der Name ei nes Gegens tandes
.
, ,

eines höheren Wese n s mit diese m selbst gleich gestt wurde D urch das .

Auss pre chen des Namen s glaubte man trete man mit dem höheren W esen , ,

in persönli chen Verkehr und erhal te von i hm die Macht di e dieses selbst ,

besass I m Besitz e dieser höheren Macht vermoch te man aber der Natur
.

den Din gen den Tieren sein en Mitmenschen sich selbs t entweder Vorteil
,

, , ,

o der Na chteil zu brin gen ( Tylo r Forsch un gen ü ber die Urgeschichte der ,

Men schh eit 1 36


Ganz dies elben Grundformen des Zaubers die Tyl e r an der H and der ,

Religionen wilder Völker aufges tellt hat lassen sich auch als die Wurzel des ,

Zaubers bei un seren Vorfahren wi ederfinden Ge kn flpi t war der Zauber bei .

diesen Dingen an das geheime wunderkräftige Zeichen und an das Zauber ,

lied jen es magische Zeichen war in 5p3 1e 1 er Zeit die R ii n a (


. ags altn . .

die bald Gl ück bald Unglück brachte die gegen alle Widerwärtigkeite n des
, ,

Lebens schirrn te und feite Sein e Kraft erhielt aber das an und fü r sich

W
.

W
tote Zei chen durch das Zauberlied ( altn ga ldr ags gea ldo r ahd galvta r ; . , .
, .

andere Bezeichnungen hierfür sind ahd 17 :/I altn sp; a ll vgl E Schröder .
, . , . .
,

Zi dA XXX VI I 2 4 1 i f ljbd wahrschei n lich vo n Haus aus auch rda c ; vgl


'
. . . .
, ,

E gilss Sagabibl II I S 1 2 5 wo n h r un d
. . .iden fisch sind ; Uhland Schri ften
.
, .
,

VI 2 2 5ii ; finn n mo = Z auberlied C ompa retti Kale wala 2 40


. . . » Durch c
, ,

a us das Rich ti ge trifft daher Sn o rri wen n er in der Yn gli n gasaga nach jun gem ,

Mythus berichtet das Ö di nn di e Z aube rk ün ste geleh rt hätte c mu a m 0 6


,
11

‚bei m er ga ld ra r hei le m
M m (H e i sk r Trefflich wei ss der R u nen : .

meister der H ävamäl ( V 1 46 wie die geheimen Zeichen geritz t werden


.

und wie die Li eder heissen die Heil ung bringen Feinde fesseln Waffen un , , ,

schädlich machen F eu er unte rdrücken Wind und Wogen stillen To t e b e


, , ,

schwören Mädch en
gen ei gt machen u dgl
, Leider sagt er u n s nur dass . .
,

er das alles kann aber nicht wie er es bewerkstelligt Ganz ähn lich lehrt
, , .

die Sigra a den Sigurd der sie erweckt hat die Runen die ihm Sieg bri ngen
, , , ,

die ihn gege n Gift feien die ihn ge ge n Stu rm schirmen die Wunden hei len
di e ihmRechtskund e und Klughei t bri ngen und andere (
, , ,

Sgrd r Treff , .
40 6)
( Z AU B ER . 1 77

schen Quellen die im Heiden tu me wurzeln un s den altgerman ischen Zauber


, ,

vorfü hren finden wir ihn auch in Deutschl and ku rz nach Einfüh rung des
,

Chris tentums ( Ca3 pari Homilia de sacril S 2 9 3 9 ; ders elbe Kirchen ge

W
. .
, .
,

schi chtli ch e An ec t 1 7 3 f ; Friedberg Aus deutschen B ussb ü che rn 2 6


. . Er ,

hat sich die j a hrhunderte hindurch erhal t en und st eht noch heute in ü ppig
ster Blüte ( u ttk e 563 Nur die alten Blüten dies es ge rmanischen K ultes
sin d zers tört die Wurzeln hat das C hri stentum wie so viele s andere nicht
,

aus zuzi ehen vermocht .

1 V l e n sc b m i d G mm l J h n Opf g b
'

g Pf . an n , er a sc re a er r

G m m R m Üb d g m
,
M n h rdt D B m
a n k lt d
a , er e ynau u er er an . o , er as er a
ml d La m M t b d kgl A k d d Wi
r re a. o na s h ft B er l i
e r. 1 83 3 ; K
er . a . er ssensc a zu n .

M ü ll e h o ff Z R m kl H ll 1 8 52 ; Grägé I II 62 4 un ter hl tj ll ; E
'

n . ur u rr e. a e . s
. . u a .

M 0 g k Üb L Z b
‚ d a l g
er
g b i d
o s, G m au K l B i träge zur
er un rsa un

e en er a nen . . e

Do e te L ip ige r H o h h l 5 8 1 d W ck er g l
'

Ge ch s d vo n z n n er e z c sc u e a na e

md mrm g
.
. .
,

K d m g é t B s l 1 8 60
'
F i n ur ] ö U g ld
'

ae c o r a a e . n n sso n , l f! v ra , . e o

ßjd F d h M l t d S 1 ff ; d u K M a u r r
' '

v äl
' ' ' '

u r. tgyö dt l lr k d
r n r r r e rn a ar e s r . . az . e ,
'

2 . d V . er. f V
. o lksk . I II . 1 00 ti .

También podría gustarte