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MYTHO LO GIE
E U GE N M O GK .
ST RASS B U RG .
KAR L T RÜB N E R .
1 898 .
B m o.r d C o l l e ge L i b rary
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KAP ITEL
V OL K SGLAU B E N U N D RE LI GI ON ‚ MYT HOS UN D K U LT ; D IE AUFGABEN
DE R M YT H E N FO RSC HU N G .
Ü ber di e Begrifle Rt hg ro rr und My tho s bes teht ein e fast un überse hbare Li te
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ratur In jeder se lb ständige n M ytho lo gie w ird auf si e ei ngegange n und ihr U rspru ng
Gu te Ü berb l ick e übe r di e ve rschi ede ne n Auffasmngen gebe n
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1 11 ergrfludc n gesucht .
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T ä e r h l vo r: Do g : ( 4 Bdc K bh 1 893
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. .
zu nennen , allein dies Wort gi ch t nicht das wi eder, was man unter ihm
versteht ; es is t auf der e in e n Sei t e zu eng, auf der andern zu weit
m
.
Dieser G la ube ist entweder die I n te r n ge e insc haft einer Anzahl von m
Indivi duen, di e si ch unter gemei nsamen Satzungen verbunden habe n, oder
er ist Pri vatsache einzelner Personen , ist also ganz individuell und nicht an
W
die Vorschrift einer gesell schaftlichen Vereinigung gekn ü pft jenes ist die .
ge genseitigem echse lverkehre und können des halb nicht voneinan der ge
Germ n h ch
n Phi l l gie 111 2 A fl
e o o . 1 . u .
trenn t werden I st doch der Vol ksglaub e meis t eine Schicht äl terer Religion
.
,
die nach dem Aufkeimen einer neuen in einem Teile der Bevölkerung
zurückgeblieben is t Daher findet sich Volksglaub e ne ben der Religi on bei
.
allen Völkern und zu allen Zeiten Auf der anderen Sei t e k önnen abe r .
auch Äuss erun gen des Volksglauben s in de n Bereich der Religion gez ogen
werden indem man sie an die Ges talten de s Ges e llsc ha ftsgla ube n s kn ü pft
,
oder zu diesen in Beziehun g bringt Aus dies er Zwei t ei l ung des Glaubens '
.
erklärt es sich dass beim Aufkommen einer neuen Religion in der Regel
, .
nur die alte Religion nicht aber auch der Volksglaube in seinem Kerne ge
,
Lehre davon die M y t h o lo g i e die Äusserung durch die Handlung e rgi e bt den
,
K u l t u s Wir haben es demnach auf der einen Sei t e mit einem vo lkstflmliche n
.
oder niederen My thos und mit einem volkstümlichen Kult oder abergläubischen
Brauch a uf der anderen mit ei nem religi ös en oder h öheren Mythos un d mit
,
einander stehen lässt es sich bei der Dürft igkeit un serer Quellen aus al t er
,
Zeit oft schwer entscheiden was dem Vol ksglauben was der Religion der , ,
5 .2 Der Glaube an d as Über s innliche kn üpft s ich bei einem N a tu rvo lke
in der Regel an die täglich od er periodisch wiede rkehrenden Erscheinungen
in der Natur an die Erlebnisse kurz an alles nu was die men schliche Brus t
, , ,
H öheres dem gegen über der Men sch schwach und hülflo s dasteht Unwill
,
.
k ürii ch erhält dies höhere Wes en Ges ta l t un d z war eine Ges talt wi e sie , ,
der Men sch aus seiner Umgebun g kennt die Ges ta l t des Mensch e n oder ,
ein es Tieres Natürlich hat das so en tstandene Wesen auch Bed ü rfn isse und
.
wird es gewoge n ges timmt dure h Gebet wird sein e Hilfe angefleht So ist
, .
der erste Kult Opfer und Gebet da A ll ein man sprach auch von diesen
, , .
höheren Wes en und die Phantasie wusste bal d dies bald jenes von ihnen
,
zu erz ählen H ieri n liegt die Wurz el des My tho s Mit der Zeit löst e all
. .
mählich die subjek t ive Phantas ie die Ges ch ö pfe der obj e ktiven ganz von
ihrem natü rlichen Hintergrunde lo s dichtete ihnen neue Eigen schaft en neue , ,
Hand l ungen an die tei ls aus den eigenen Lebens erfahrungen geschöpft teils
, ‚
frei erfunden waren Die Dichtung hat sich des Glauben s bemäch tigt und
.
,
sie schaltet und waltet frei m i t dem ererbten K a pita l Diese my thologische .
Dichtung ist dem n ach nichts anderes als ein Teil der Poesie eines Volkes , ,
un d die Überlieferu ng ihrer Nieders chl äge mu ss wie die Dichtung behandel t
werden : die Quel l en sind kri tisch z u sichten das Junge ist vom Alten zu ,
tren nen und nur das letztere ist auf seine n Kern hin z u prü fen Hierbei
,
.
in Betracht ziehen unter dessen Einfl uss ein natürlicher Mensch steht Da
,
.
bei ist zu berücks ich t igen dass die glauben und my then z e uge n de Kraft in der
,
gross en Menge selbs t durch die Einführu ng einer offenbarten Religion durchaus
nicht gebrochen wird Die se Kraft hat si e h in alter Fri sche auch bei den
.
Germanen erhalten als das C hristentum dem Heiden tume ein Ende machte :
,
si e erz eu gte n o ch in chris t licher Zeit neue My t hen nach An a10 gi e der alten wi e ,
diese auch selbst teilweise in unveränderter F fische fort bestanden U nd mit den .
( )
232 V O LKS GLAU B E U . R EL 16 . M r ru o s U K U L T AU F6 . . . D . MYT H EN FOR5C H 3 .
alten verbanden sich namentlich im Mittelal ter nicht sel t en auch neue aus
, , ,
dem Mo rgen lan de und aus dem Süden eingewanderte Glaub en svo rsteli un gen .
So hat sich altes Heid e nt um durch die Jah rhunderte bis zur Gegenwart er
hal t en
.
53 Bei al len Naturvölke rn sind die Sat z un gen von dem Glauben an das
.
Übersinnliche ein wesentlicher Bes tandteil der Gese llx haltsve rfassun g oder ’
d e s S taa t es. Selbs t wo wir patri archalis che Verhäl tniss e antreffen vereinigt ,
G ebet . So finden wir bei allen Völke rn auch Rel igi on Auch bei den Ger .
man e n ist die Religion ein unlösbarer Bes ta ndteil der Staatsverfassung ge
we s en. Allein ihre Glauimn s tusserun g in der Religion ist durchaus nich ts
.
’
A bges chlossen es nichts stetig Gleiches gewes en sondern sie hat sich z eitlich
, ,
al t e Glaubens sa tz un gen abgestoss en hat si nd dies e nicht sel ten bei eine m
T eile des Volkes z u rü ckgebliehe n und so zum Vol ksglauben hembgesun k en
,
i h re geschichtliche s taa tliche und kulturge3 clüehtliche Entwickl ung immer vor
,
A ugen haben Nur so is t es mögl ich zum wahren Verständnis der Religion
.
,
u n d ihrer Geschichte zu gelangen Wir müssen ferner die Queüe nze ugü sse
.
Z eugni s ahge rm an is chen Glaubens darf von der Stelle verrückt werden wo ,
W
, .
,
d ass sie die gesam mten Quellen z eugn isse in einen Topf warfen und durch k 0hn c
P hantasien und Kombinationen einen al t germanis chen Götterhi m mel auf
b au ten den es nie gegeben hat von
, Schwartz aber il u d seinen Anhänge rn
, .
,
da durch dass sie die Vol ksüberlieferung namentlich der Gegen wart zu all ‚ ,
gemein a ls die ältes te Quelle altge rrn an ischen Glaube n s hinst el l ten Gewiss .
k a n n diese l be unter Umständen nit sehr alt sein allein es ist zu n ächst , ,
54 I st dann durch kri tische Sich t ung des Ma t erial s die Verwandtsch aft
.
versc hiedener Ü berlieferu n gen fe stges t e l lt so hat als wei t ere Aufgabe der ,
My tho lo gen die Gruppierung der Quellen unter allgemeineren Gesichts punkten
zu erfolgen : erst dann kann der Wurz el nachgegangen werden der die ,
Glaubens vorste l lung ents prossen ist N u r wen n dies e auf so l chem Wege den
.
,
s tel l ung vom Glauben uns eres Vo l kes beginnen Dabei wird sich dann he ra us .
s tellen ‚dass die Einhei t desselben bei den germani schen Stämmen z um
grossen Teil auf anderem Felde z u suchen is t als man nach Grim ms ,
V o rgan ge gewohnt i st und dass dies elbe ü berhaupt nich t so bedeutend ist
, ,
wie die Ko mbin atio n sschwärme r als Anhänger des von Sn o rri und Wolf ge
bildeten Gö tte t es immer noch nach schwatz en Vielmehr hat sich ein
‘
.
grosser Teil n amentlich der Mythen au ssc hliesslich bei ein z e l nen german ischen
, ,
zum C hristen t um fl bcrgega n gen ist j e meh r bei ihm die Dich t ung gebl üht
, ,
sei nem Kerne derselbe geblieben er ist nur in mehr oder weniger veränderter
,
Form auf die Ges talten des neuen Glaube ns ü bertragen worden Ihn darzu .
stellen is t die leich tere A u fgabe wenn es gil t die Glaubens vors tellungen der
, ,
Germanen zu erfors chen ; die schwie fige re liegt in der Darstell un g der My t hen ,
der ununte rbrochen nussige n Elemente der Gla ube n säusse runge n Le tz t ere .
ist daher auch im Folgenden in erste Linie ges tellt ; im Z usarn rn e n han ge so ll
ers t nach ihr di e S k izze des Kultes folgen Doch wird dies e Dars tellung .
nur di e allgemeinen Forme n bri ngen ; die spez ielle Verehrung ein zelner
höherer Wesen muss bei diesen selbs t behandelt werd en da man nur von ,
di es er Grun dlage aus dazu gelan gen k a nn die My t hen von diesen Wesen ,
m m: . 11 .
an ch ung allei n hän gt es ah o h sich und wie weit s ich eine germanis c he
,
se hie hte und dem Werte der Quellen vertraut sein und dies um so m e hr j e ,
näher die Überlieferung dem He iden tu me liegt vor allem aber mit den ,
Leider sind die Quell e n in älterer Zeit ziemlich dürf tig Einen Homer .
oder Hes iod besitzt der Germane selbs t der Nordgermane nicht denn die , ,
und u rchdrin gliche Wolke die noch immer vor der e dd isc hen Mythol o gie
,
auf die Z ei t ihres Urs prungs zerfal l en unsere glaube n sgeschichtlichen Quellen
in solche die aus der hei dnischen Zeit in solche die a us der äl tes ten christ
, , ,
lichen Zeit wo C hris ten tum und Heidentum mi teinander rangen und end
, ,
lich in solche die aus dem M i t telal ter und der Neuzeit s tammen ‘
, .
5b D i e Q u e l l e n a u s d e r g e r m a n i s c h h e i d n i s c h e n Z e i t Dies e
.
- .
sind tei l s unmi t telba re tei ls mittelbare Zeugnisse : jenes sind Äusserunge n der
,
, , .
Merse burger Sprü che} ferner I nschrifte n die von germanischen Soldaten her ,
fun de n en ‘ wei t er F u nde die auf den Kul t unse rer Vorfahren schliessen
, ,
lass e n von denen der eine die grössere N o rde n do rfe r S pange un s so gar
Götte m
,
namen ‘ die zum Teil im lebendigen Mythos und Kultus ihre Wurzel haben
, .
Etwas reichhal ti ger s ind die Quellen des Kul tus und der Mythen aus der
W
Heidenz eit im sk andinavischen Norden Hier sind di ese z war etwas .
j ü n ger aber e rgiebiger Die Funde und In schri f t en die auf Gö tte rghauben
, .
,
reich es Material die nord ischen Dichter die Ska lden Ihre Gedichte sind , .
F esteren Grun d geben u n s die Ge dichte deren Verfasser wir zeitlich und ,
örtlich bes timmen können Von ihn en kommt zweierlei in Betracht : die .
den Zuhörern des Gedichtes voraus Durch sie lernen wi r nordische Mythen .
ken nen vom Anfan g des 9 ]ahrhs zu welcher Zeit der erste geschich tlich nach .
Skalde gelebt hat bis zur Einfüh rung des C hri stentums ° My thi sche , .
sai sc he n die isl ändi schen Sogu r fii r germani schen Gla uben und Kult grosse
, ,
Bedeutung Und zwar kommen hier fast alle Sagas in Betracht die im
.
,
Norden spiel en sowohl die historischen als auch die mythischen Woh l
,
.
s ind dieselben erst vom 1 3 ] ahrh an aufge z eichnet allein sie spielen zum . .
,
grössten Teil noch in der heidnischen Zeit und schildern den alten Gö tter
glauben noch in man nigfal tigen Farben da sie auf mündliche Übe rlieferung ,
a us der Zeit des Heidentu ms zurückgehen (Übe r die Sogu t vgi Abschnitt .
g riechi scher Schrifts teller die gel e gentlich der Götterverehrun g un serer Vor ,
fah ren gedenken Bei ih nen ist stets in s Auge zu fassen wann und wo zu
.
, ,
w elchem Zwecke und nach welchen Quellen der Schrifts teller ge schrieben
ha t : von der Bea ntwortung dieser Fragen ist dann auch der Wert de s
S ch rifts tellers als glau ben sgeschichtliche Quelle abhängig Hierher gehören .
9 . 1 0 39.
4 0 43 Ann . I 5 1. I I 1 2 X III
.
55 7 5 .H i w IV. 1 4 6 1 6 5 . . . . . . . . . . .
l u t a r c h a M a n : und die m
) Strabo ( n am
'
73 .V 2 2. i i ) P (v i t
. la C a esa n l
r en t ,
57 D i e Q u e l l e n a u s d e r f r ü h e s t e n Z e i t d e s C h r i s t e n t u m s Fas t
. .
a uf gleicher Stufe wie diese Schri f ts teller und die Verfass er der nordischen Sagas
ste hen diejenigen Autoren die als Ch ris ten die Vorges chi ch te ih res Volkes oder
,
e i nes anderen germanischen Stammes aus früher Zeit geschrieben haben Auch in .
ih ren Werken findet sich manches aus dem Heidentu m was der Volksmund Jahr ,
h u nderte hindurch fortge pflan z t hat Hierher gehören :jo rd a n e s (Geh ca hrsg
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. .
vo n T h Mommsen Mo n Ge rrn A u ct V G r eg o r v o n T o u rs ( Hü lo n a
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sr . ar . . . .
k e i t für die an gel säch sis che Glauben slehre s ind ferner die a g s S t a m m t a fe l n .
,
die sich bei den ags Ch ro nisten von Beda bis hin ab in s 1 3 ]ahrh finden . . .
is län dischen Qu ellen die unter ihrem E in flusse en tstanden zu sein scheinen
, .
E ine Fülle mythologi schen Stoffes der nordischen V ö lker bieten die ersten
9 Bücher des S a x o g ra mma t i c u s ( Hi sto ri a D a n zca hrg v Müller und Vel
'
sc how , , .
, .
58 Ein lebh aftes bisher z u weni g bea chtetes Bild der hei dnischen Z u
.
,
stän de kurz vor Ei nführu ng des Chris tentums gewähren weiter die Lebens
XI . Mr r n o w c m .
(2 3 5)
besd u e i bun g e n der al ten He iden b e k e hre r Sie schildern mit welchen Schwie .
,
rigk ei ten diese Leute zu kämpfen hatten und geben dadurch den Verfassern ,
bes onders in Betracht : fü r die Alemannen die mla Co lu mlmm des j o n a s ' '
Nachrichten über die Heiden b eke hre r unter den Bayern da sie durchweg
W
,
a us spä terer Zeit stammen F fi r Mitteide u tsc hlan d (Hessen Ostfran ken auch
.
, ,
einen Teil Frieslan ds) von Bedeutung si nd die vita B o m ja h r des Pries ters
' ' '
ti schen Bericht des L u l lu s Boni fati us Schüler zu rtk:kge ht und die B rida
W
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/a h us ( ] a ffé i , 8 . Das i n t . .
und die i älsc hliche md sc3 dem An s k a r zugeschriebe ne mla illclmdr (Mo n
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Germ I I 3 7 8
. . Die heidnischen Zustände der nordis chen Völker der .
Dänen und Schweden berü hrt meh rfach die vita Anrßa n z des R i m b e r t
''
( M o n
. Germ I I 6 8 3. Z n die sen Leben sbes chreibungen ges ehen s ich
.
die Verordnungen der Fürsten und Geis t lichen Ges etz e gegen altheidn ische ,
Gebräu che die Abschwöru n gs fu rmeln die Busso rdn un ge n die Hom ilia de
, , ,
Lan den gehan delt haben ; diesel ben sind aller Wah rschein lichkeit nach z Z . .
K arl s des Grossen ents tanden und geh ö rten der Sachsen missio n an " .
tra cht die altgerman ischen Segen und Zaui wrsprü che wenn diese auch .
,
schon chri s tliches Gewand an genommen haben und Gedich t e aus der frü h ,
ch ris tlichen Zei t aus denen noch die An scha uun gswe ße des al ten Heiden
,
tu ms sp ri cht Hierher geh ö ren namentlich der I I c/ra d und B mw ulf " Nicht
'
. n .
als Quelle ge rman is cher G l auben s l ehre sowei t e s Göt t ersag e und Kult betrifft ‚ ,
gewähren sie hin und wieder einen myth ischen Z ug Dass aber die H aupt .
helden in mens chliche Sphäre gez ogene G ö tter wären l äss t s ich weder be
W
,
sage s e l b s tändige dichteri sche Erz eugni sse auf die hl hier und da my t hi s che , o
Vorstell ungen eingewirkt haben oder übertragen worden sind die aber o ft ,
sollen .
namentl ich die von Schwartz so genannte niedere Mytho l ogie a u f Allein die .
Forsch un g begeht da bei nicht so l len den Fehler dass sie die V o lk übe rii e i e mn g , s
nich t n ur fii r die My t hologie in wei t estem Sinne sonde rn auch fil t die altge r ,
blick auf den mythis chen Inh al t alt sein k a n n meide t dagegen die Beant ,
w o rtun g der Frage o h s ie n ich t jung s ein m u s s Der grösst e Fehler ist auf .
lieferung der Gegenwart berück sich t igt ha t A l lein wir b esi tz en a us den ver .
wir Vol ksglaube un d Volksbrauch kennen lernen Erst wenn dies Material .
erst dann wird un sere V o lksübe rtie ie ru ng auch für das germanische Heidentum
besseren Gewinn bringen Gleichwohl darf man das Kind nicht mit dem .
Sa chun k e nn tn i s wenn man die V o lks ü be rlie i e run g ignori e rt und si e durch
,
ü be ri ie fe run g is t a ber wieder scharf z u s cheiden zwis chen Vol kss it te und
-
b ra uch und Volkspoesie jenes ist das fes tere das was mit dem ganze n .
,
V o lkschm a k 1e r ge wisse rmassen verwach sen is t dies das flü chtigere Elemen t ,
di e Vo lkspoesie dagegen das Märchen die Sage das Volksli ed ist nur zu , , ,
V olks poes ie und Volkss it t e der G egenw a rt fi ndet sich in bes ondere n Ab
sc hni tten . Auf Sch rifts teller der frühere n Zeit die hierin noc h der Unter ,
1 7 ] ahrh ) . . .
h ierin his to ri sch aufgearbeitet ist wird die V o lksti be rli ei e run g der Gegen ,
W
w art in ihrer Bedeutung fü r das german i sche H eidentum in das wahre Licht
. S . . .
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T h o r p e N o r the r n My l ho logy I 2 2 3 ii E H M e y e r Ge r m an
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. PB B X V . 2 0 7 ft Z fdPh XXVI 4 5 4 ff H G e . . . . . .
B r a mb a e h , Co rp u s I nsc n ph a n u m l
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8 9 [T 1 867 ; H e t t n e r D i e r ä
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Oesch . u. K . S c h e e , Si tz u ngs ber de r Ak ad der
Il l . 1 20 ff . 2 92 D az u . .
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XXI I 2 57 ii ; P e y o , V e rslage n cn M ededee lin ge n de r K gl A dcrn ie van .
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PB B XVI 2 0 0 ff ; S i c b s , Z ld Ph X X IV 4 3 3 R Ü be den Mars Hala ardus v
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M u c h . Z fdA X X X V 3 7 4 H ; H o z ha u s e n . PB B XVI 3 4 2 ff ; K a u f l a n n . . l . .
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e bd .X VII 1 57 ii ; übe die german ische T ias Ma s, H ercu es, Mercu
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J ahrh V 4 6 R ; uber die Des H ludana ] ä k e l. Z fdPh . . . .
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ü be die N eha e n ni a ] ä k e l , Z fdPh XXI V 2 8 9 ff ; S i e b s . ebd 4 60 ff ; M u c h , . .
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ZfdA X X XV 2 1 1 [T ; K a u f a n n , FE B X VI
. 2 1 1 ii ; d ie R a i a
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Z fd i’ h X X I V 3 0 4 ff ; S i e b s , e bd 4 61 ff ; M u c h , ZfdA X X X I X 51 [T ; di e
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3 93 ii ; K e r n , V e si en
. eded d Kgi Acad van re te nsch 1 8 7 4 3 4 4 ff ;
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Gude dy r ke lse og Gurk l r o 1 f !ede n o ld Kj o bh 1 8 7 6 ; M o n t e l i u s , D ie K u ltu r
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XI . Mw n o ro c rs . .
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g er K ris 1 88 5111 ; N i c o a y s e n ,t . a r ske Fo lev ng e r ( K is 1 862 l ’
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Wei e e. n a e n t ich no rdische Besti m unge n gqe n he idn ische Gebräuche finden sich
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Absch V I 2 A B und Absch X I I ) Ma ss a n n. . . . . . . . m
a s s u s c b l e b e n . D ie B m o r d n u n g r n
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burg 1 83 9 ;
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und de r n äc hs{fo lg en de n jab r b u n der le Base 1 884 ee Chr o n i k . . .
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. . . .
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ell be seh bu ng vo n . .
a lle r le;y wu n de r ba lrre n Me n sche n . Magdeburg 1 666; B lock sberg : Verr 1ck tu n g
'
L pz 1 668 ; Da . o n o lo g ra Ru M m m
/ä L pz 1 662 ; De r a ben teue r behe Glück:i
' '
.
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1 669 ; E i n Aus brmd vo n ü n ri rche ßk u l lre n 1 667 Der a lten "’e fber P hi lo .
D i e g ertn q
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. Ro m 1 555 .
Gescfi i ci
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rrs n es. G E R 11 . Mr m
o r o o rs. .
x s rrr m 1 11 . .
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GE SC HI CH TE DE R GE R MAN ISC HEN MYTH OLOGIE .
M a n n h a r d t D ie Gr üte r
de r de u ßclce n u n d n o r dz rekn u V ölke r 1 Teil Berlin
'
. . . .
E H M e y e , A idA X I 1 4 1 17 D en
. . r V ährspd B erlin 1 88 9 S 1 fl . M ii l l e n . . . .
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h o f und S c h e e , V o rrede zu Man nbardts r r
y ho o gi schen Fo rschunge n Strassb mt l
—
. .
1 8 84 J S c h e e , ja :o b Gr i
. . 2 Aufl r r
Berlin 1 884 0 1 1 0 G u pp e . mm . . . . r
D i e g r ieelu lrclre n C a l l e u n d My then i n üaren B e zie h u ng en z u den o r ten l a lzlrclte n
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Re lig io n e n B L pz 1 88 7 S 5 if N "’
ör ter bud r de r ska n d rn a
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vrlrche n My l ho lop e
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log ie erli n 1 89 1
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S 1 fl G o i t h z t . Ha ß ue h de r g e
. . My tho log ie L e ipz
'
. . . .
1 8 95 . S . 1
W
le hre di e Geschi chte ihre r Entwicklung zu kennen : durch ihre K en ntnis
a ll e in werden die Fehler der Vorgän ger verm
,
L e hre vom Gla ube n unsere r Vorfahren zu erst zur Wisse nschaft erhoben
W
.
as vo r ihm auf di esem Ge biete gearbei tet wo rden ist hat wi ssen schaftlich ,
Go k h a ) Grimm gebührt uns trei tig das Verdien s t a us den zers treuten
.
,
Qu ell e n zu erst den altgerman isch e n Götte rgla ube n und Kult aufgebaut zu
haben Zwei umfangreiche mWerke die wen ige Jahre vor Gri mm dasselbe
.
,
( 5 und 6 Tei l von C re uz e rs Symbolik und Myt hologi e Le ipzig und Dan n
. .
y l lwl g (
ha gen 1 8 2 8 ) sch e ite rten an den verfehl ten Deu tun gsve rsn chen der Mythen ;
gle i chwohl s ind es noch heu te tre ffliche Materialsammlun gen di e jedoch mit ,
Kritik un d Vorsich t zu benutzen sind Grimm war der erste der in den .
.
Sprachgese tz en die einzig sichere Grundlage für das Verstän dnis der Mythen
e rk an nte Sei ne D eußcbe Äly lbo logü erschien z uerst
. E s sollte ei n e
d e u t s c h e Mythol o gie sein die zun ächs t die umfan greiche mnordische aus ,
n ordisc hen Edden die ait und mitte lhochdeutsche Dichtung die V o lksü be r
. ,
l i e ferun g (Märchen Sagen Gebräuche) vor al lem aber die Sp rache nicht
auch der Nachbarstämme wie er überhaupt
, . .
D e utu ng der Mythen l egte Grimm kein en besonderen Wert ; er hat in grossen
Um rissen das Gebiet des mythischen Begriffes ge zeigt er hat Andeutu ngen ,
g e g e be n wie , dies er oder jener Mythos weiter zu verfolgen sei Vor all em .
hat er durch das ihm e igene fei ne Gefühl für Poe si e und Sprache der Kombi
n ati o n Thor un d Ri egel geöffnet Aus der Schule der Romantik h e rvor
gegangen verban d er dies e m
.
Allein Gri mm schi esst nicht selten ü ber das Ziel hinaus : er sucht n amen t
lich in der Poesie der Sprache nur zu oft mythis chen H in te rgrund wo er ,
nicht zu fi nden ist ; er verbinde t oft wo zu trennen ist; er geht von einem ,
angenommenen fert igen Myth o s aus und ve rfolgt ihn zu wenig in seiner
hi s tori schen Entwicklung ; er träg t in den al tgermanischen Gö tte rglauben
ei nen Monotheismus und ei n System das schon die Gesclfichte der germa ,
1\iSC hen Stämme zu ni chte machen muss Gri mms Werk ist nicht für den
La ien ; nur mit Hilfe der Kri t ik wird es die reichste Fundstätte m y thi schen
.
Auf Grimms Schul t ern stehen mehr oder weniger die meisten Forscher .
die sich sei tdem mit mythologi schen Dingen bes chäftigt haben Ein Teil .
derselben fand neue Mittel und Wege zumVerstä ndnis des Glaubens unserer
Vorfa hren ein an derer Teil dagegen eign ete sich namen tlich die I rrtüi n er
,
des Meis t ers an und hielt es für seine Pflicht diese un ter die gro sse M enge ,
lage ( 8 I X ) schliesst
. G ri mm seine Be t rachtung der nordi schen und deut£
schen Quellen mit der Mahnung man müsse daran fes thalten d ass die , ,
»
nordi sche My t hologie echt sei folglich auch die deutsche un d dass die . .
hat man das nordis che G ö t tersystem a us chris tlicher Zeit wie es namen tlich ,
in der übe rarbei t e t en Fassung der Suorra Edda sy stematisch geo rdnet vor
liegt fü r ein ge mein ge rman ßc hes gehalten und hat an der Han d di eser
,
Da aber äl t ere Qu ellen fehl t en so muss ten Märchen und Volkssagen her ,
m
als fe st e T ha ts a c he hin z u st e ll en S o en ts tan den in all en Gauen Deutschlands
.
und a usse rde u t che r Länder Sam lungen von Mä rchen Sagen Si tt en und
s , ,
E a e ugn isse des Vol ksgeis tes haben dies e zweifellos dauernden Wert als ,
Bei träge zur deu ts chen My thologie ( d h My t ho l ogie in der Grimms chen . .
Auffassung ) wie s ie s ich oft nennen sind sie mi t grös t er Vors icht zu benu tzen
,
s .
äussers ten ausbeu t ete und unter die grosse Menge b rach t e is t ] o h W i l li , . .
Mi tt eldeutschland und den Niederlanden das Volk besuchte und die Bib lio
t heken durch st öbert e Die von ihm gegrü ndete Za lrcl m .
fl fii r deul sclre Aly llzo
' '
log i e u n d Sü/en l u n de (4 Bd e 1
‘
8 —
53 1 8 59) war der M i tt elpunk t jener B es tre
.
bungen ” In dem sel ben Fahmass e r segel t auch S i mr o c k s Ha n d6u rlr der
.
W
a . .
_
Eine rü hmliche Ausnahme und zweife ll os das Beste was wir a us jener ,
G ö t tingen ein Werk das infolge der ungerec hten Verurteil ung
'
Rc/r}gro n (
G rimm s (Berliner Jahrbü cher fü r msse n sc ha ftlic he Kri t ik 1 8 44 no 9 1 —9 2
,
’
.
,
W
. . . .
,
Gebie t e gerade z u bahnbrechend genan nt werden muss Ihm stand auf seinen .
fü r die Ge schichte un serer My t hologie von Bed eut ung Aus der Beschäftigung
mit volkstümlichen Si t ten und Sagen der Gegen wart hatte Schwartz a r e m
.
(2 4 0 ) Gas c mc nre mare o ma . Mrr rto ro . m
s .
d ass hie r ein mythischer Grun ds to ck vorliege de t un streitig fi lté r ist als di e '
'
M ythen von den en die nordis chen Lieder si ngen da er s ich in gl eicher
, ,
i n dem er sich hauptsächlich an die grie chi sche und deutsche Überlieferung _
d en Kern der Volk sdicht ung im Gegen satze zu den e ddischen Dichtungen
(höhe re Mythologie ) nannte Diese aber fü hrte ihn weite r zur prähis to
» « . .
Ge witter und S t u rm Diese U rmy then s uch te er dann auf rein deduktive m
.
_Wege durch die Q uellen zu erhä rten wobei er dies e freilich ohne his to rische ,
K ri tik ganz nach Gutd0n lren ausbeutete und zustutz te Die jüngste Volks :
h a t t e ihn auc h A uf dies e Weise brachte Schwartz eine vol lstän dige Ver
.
s chieb ung der mytho lo giscli e n Quellen zu stande : di e V o lk sttbe rlie ierung
s o llte de n Kern des Glaubens der alten Germ
“
anen geben zu dem nur ,
k ü ns tliche Erz eugnisse wie die Eddali eder hi n zutreten Die Methode mi t .
.
w e lch er er dabei arbeitete war die al te Grimm sche Ko mbi nati o nsmetlw de ;
,
’
da ss das Suchen nach nordi schen Göt t ern in der Volks dichtung end lich
a u fhörte Allei n Schwartz An sich ten sollten noch nach anderer Richtung
.
’
hi n fruchtbrin gend wirken Indem er dem Urq uell des my t hischen Denke ns
.
D ienste der Glaubenslehre benutzt habe n verdient beson ders der Englän der ,
A .L a n g ge n annt z u we rden ‘ .
Forschu n gen z u Werke Das Studium der verglei chenden Sprachwisse n schai t
.
hatte ihn z u den Liedern des Veda gefüh rt Hier glaubte er eine so reine .
,
n atürliche Phantas ie z u finden dass di ese geradezu oft den von Schwar tz .
a us .E r griff hier ei nen Mytho s oder Kult heraus untersuch te ihn sachlich ,
un d sprachlich in se inem gan zen Umfange und verfo l gte ihn dann ni it
Scha dsi n n und feinem Gefühle für N a tu tp o es ie bei den übrigen i n do ge rm a
n ischen Völkern An der Spitze se iner Arbe i t en auf dies em Felde steht
.
» , . .
wurde vergiei chen d im Sinne der ve rgleichenden Sprac hwisse n scha i t a u fge ‚
fass t : man hoffte durch Vergleichung der Mythe n aller indogermanis chen
V ö lker die in do ge rma n ise he n My t hen di e U rre ligio n der un ge h e n n ten Indo ,
Kuhns und se iner An hän ger beze ichnet ( Wissen schaft d er Sprache I I , ,
(2 4 2 ) Gsscru ca rz D ER o m . Mm o zo o rs .
lie ferung e ine neue vo n der Grimm sch en und Schwartz sc hen Auffassung
,
’ ’
d urchaus ve rschi e dene Be deutung Mit der v e rgleichen den Mythologie der .
K uhn Mülle r sc hen Richtung bricht er; er hält ihre bish erige n Erge bnisse
-
’
v ergleichen den Mytholo gie den Weg un d hierzu hat ihn di e Anthro ologie ,p
g ebracht Auch er zieht die Parallelmythen heran abe r nich t um einen
.
'
. o
mun g fes tzustellen und zu zeigen wie sich bei verschi ede nen Völk ern aus
. .
gleich er Wurzel die Mythen auf ganz äh n liche Weise e ntwi ckelt habe n Als .
Gru ndlage de r späte ren Kun stmythe n nimmt M a nnhardt ein en aus gebreite ten
W
'
Dä monen ku lt an und zwar schon für ei ne pro e thn ische Periode Nur aus
di eser A nna hme erkläre n sich ihm die Übe re instim mun gen I mRoggen wo l/
. .
tre ten daneben die se elischen Geis ter in den Vo rde rgru nd ; ers t in sein en
spä tes ten Werken is t er zu den V e e ta ti o nsdä m o ne n u n d den Pflan ze n seelen
g
ge führt Aus der Be obachtung des Wachstums der Pflan z en habe der na
’
tü rli che Mens ch in ein e r pro e thn isehen Zeit die Wesen sgle ichh e it zwischen
s ich und den Pflan z en e rsciflo sse n und letzteren eine Se ele zugeschriebe n .
D ie se Pflan z ense ele ist Mamha rdt der An i ang aller Mythenbild ung ; aus ihr
is t dan n der V ege ta tb nsdäm o n hervorgegangen der mit der Zei t auch mit
me teo rischen un d solaren Erschei nungen in Verbindung gebracht worden ist
,
Au s dem Däm o n en glaube n sollen sich späte r die ei nz elnen Stam mesmy
th e n e n twickelt haben Mannhardt ist zweifellos e i ner der be d eute ndste n
.
un se rer My tho lo ge n ihm war die Ge schichte des Glaubens un se res Volkes
e in e na t io n ale Sache E r hat z ugleic h i n seinen spä te ren Arbe iten strenge
m
.
a ls fal sch erkannte Gl e ichwohl hat sich sein System ke ine Anerken n ung
.
v e rschaffen kön nen Die Kultu rmstän de die dasse lbe voraussetzen stimmen
.
, ,
n icht zu den Res u ltate n die wi r der ungl e ich sichereren pro e thn ischen Alter
N m Sei ne Ko rn d2 mo n en z B
,
a n denen er noch in se inen mytholo ischen Fo rschun gen fes thäl t setzen bei
g
de n I ndoge rm
,
anen eine Pflege des Ackerbaues voraus die sich durch nichts ,
st ütz e n läss t
(V ic t He i m Kultur fla n z e n
p und H au s tiere ‘ 1 4 ii 54 i i v , .
, .
ischen Altertu m
. .
,
1 85 Wei ter e rheischt abe r auch das Man n hardt sc he Syste m ein viel ’
zu abs trakte s D e nken von dessen E x iste nz in der Zeit ein es niederen Da
mo n en k ultes ma n sich ni cht zu übe rzeugen ve rmagß
,
Eine Verbindung zwischen de mMan n hardt schen und K uhn Schwartz schen '
-
’
'
anisch e n Mythologie Meyer .
g lei ch fe s tere F o rm Nach d i e sem .s ieht er den See len g la uben und 4 11111 ,
der in der Natur fo rdeben den Se elen als den A nfan g alles mythis chen
W
.
D en k ens an Aus di ese m See len gh ube n hat sich in einer s päteren Periode
d er Däm
.
W
in ddam
.
di e mythischen Ge bilde ist also die Lu ft Mit der Zeit entstanden Wolk en .
s ti me namen ti ieh Sonn e und Mond wirkten schon z u jener Zeit mythen
. ,
bildend auf die Phantasie ihre Hauptbedeutung haben diese aber erst in
,
der 3 Periode erla ngt bei den Völkern des Aekerba ues und der staatli chen
.
,
I 211
, Einen Götterh immel leugnet also Meyer fti r die in do ge rrn anisc he
Urzei t um an dessen Stelle ein en um so amge prägte ren Dämo n en giauben
,
Mythus vom Donner un d B litz wes en vom Sturmdämo n den Rege nbogen
W
, .
di esen Mythe n ste ht fest j a Meyer hat si e nic ht ei nmal wah rscheinlic h zu
,
glauben ei ne Bed e utung die er wohl schwerlich geha bt hat ; fast alle ge rma
'
n i schen Götterges talten sollen aus ihm hervorgegangen sein Das ist auch .
Meyer der subj ek tiven Phantasie der einzelnen Stämme viel zu wenig Recht
e in so dass sei n mythologis che s System wohl ebe n sowenig bes tehen wird
, ,
wie das Man n hardt sche Diesem System liessen sich na türlich sehr viele
’
.
Mythen der eddischen Dichtu ng nicht einreihen Daher hat sich Meyer .
in j ü ngster Ze it ganz auf Bugges Seite geworfen und lässt wie dieser ei nen
grosse n Teil der nordischen Mythen Nac hbildung ch ri stlicher Glaubens lehren '
un strei ti g eines der gro ssarügs ten Werke des Nordens in s einer sonst recht .
verdiens tlichen germanischen Mythologie ga r nicht zur Gel tung k ommt " .
Mehr auf die subjektive Phantas ie der ei n zelnen Völker geht L L a i s t n e r '
ein E r bes chäftigt sich beson ders mit der Volkssage Ih re Elemente lässt
. .
jed e Sa ge in ihrer Heimat auf und erklärt sie mit Hilfe der N ature rsche i
n un gen die sich hier zeigen Der Kern ist nach ihm alt
, . hierher gehört ,
aber ist der Gegend an gepasst So verhilft L aistn e r mehr der Poesie der ei n
.
zu suchen ist! Hierdu rch erwei t ert zugleich La istn e r unsern Blick : er lässt die
Mythen nicht 8 0 einsei ti g wie die Schwartz sche Schule a us einer eng begrenzten ’
Etymol ogie mythischer Namen die er frei lich n icht immer glücklich behandelt
, .
letzten grösseren Werke dem Köln ! der Sbl unx räumt La is tn e r auch dem
°
, ,
Se e len glaub e n s ”
Dass La istn er bei der V crfe chtun g seiner Ideen z uweilen
.
ii be r das Ziel hin aussc hies51 ist nur zu natü rlich , In Deuts chlan d den .
“
verteidigt zu haben ist das Verdien st J u l L i p p e r t s mag dieser unter
, .
.
T ylo rs Einfluss ges tanden haben oder nicht Dagegen geht Lippe ent .
.
sc hiede n darin viel z u weit : al l e My t hen alle Go tth e i t en sollen aus dern ,
Urheber diese r Auffass ung philologis cher Mittel die heu tzutage ke i n Philologe ,
Gssc mcn r DER s c as a . Mrr n o no o rrz -
.
W
.
,
A hnenk ult und See le n glaube n in Deu tschlan d in das richtige Fah rwass er ge
b ra cht zu haben In sei ner Psyche (
. Freiburg i/B 1 890 194 ) hat E R o h d e . .
d i e Bed e u t u ng desse lben für die griechis che Religio n e m1esen und uns ein
erk ges chen kt das auch kei n Germanis t ungeles en lassen sollte Bedeu
, .
5 1 3 So is t seit
. Grimm bis heute Hypothese auf Hypothese aufge
stell t worden aber n och kein e hat sich genügen d e Anerkennung z u y e rs cha ffen
.
v e rm o r:ht .Weder über den Ursprung des Glauben s noch über die Deutung ,
_ ‚
d e r Mythen und ihr hi storis ches Verhältnis un terei n ander herrscht E inigkei t .
D e r Hauptfehler der Forschung liegt offenbar darin dass man viel zu wenig ,
Für die pl1ilulogische Kriti k der m; tho logischen Q uellen aufs en e rgi5c11ste
e i ngetrete n zu sei n is t das Verdiens t L a c h ma n n s und M ü ll e n h o ffs
'
W
.
Lachman n behandel t e die Mythologie a ls N ebe nstu dium der Helde nsage .
diesem Ge danken fes t und ve rtiefte ihn Ihm ware n die My t hen die ural t e .
Poesie unserer Vorfa hren Deshalb 1 erlangte er strengste Kritik der mythischen
.
uelle e nicht anders als andere li tte ra ris che De n kmäler zu be han deln
Q n. di
un d nicht von ihrem F un do rte zu trennen seien So ist mr allem durch
ih n die Bedeutung des 7 i wa z als germ
.
"
an ischen Go t tes und die Revolution ,
geis t rei ch und anregend doch nicht selten allz uk tll1 n Vor alle m i n1 det er
'
. .
i n den Ges talten der H eldensage oft al t e Götter die schwerlich in den ,
H elden fo rtleb e n u
.
, .
W
u n d flfy lben 1 11 nge n 2 11 . .
Le ipz ig Mit ihm scheint für die mythologische Forschu ng eine neue
Ä ra angebrochen zu sein wenn auch seine Aufstellungen h och vi elfach der
,
e er nicht als die Quelle des Kultes auffasst so ndern die er a us dem
d i ,
K ulte hervorgegan gen sein lässt Der Kul t ist ihm al so das Ältere in der
.
R eligion der Völker N ur die hierarchis chen My t hen hängen mit dem K ü he
z usammen ; beides macht die R e l i g i o n der Völker aus di e hauptsächlich
.
unter dem Ein flussc der Pries ter steht Die Übereinstimmung der hie ra rchi
,
s chen Mythen der in do ge n n an is chen V ö lker hebt Gruppe aus drü ck lich hervor ,
allei n keines der bisher angewandten Sy steme erklärt ihm dieselbe gen ügend .
SO kritis iert er den n alle Sy steme und kommt endli ch zu dem R es ultate dass ,
Kult und hierarchische My then vo n Vorderasi en aus sich ü ber fas t alle
Kulturvölker verbrei tet haben .
Di ese r kn 0pft von Haus aus abse its vom Wege der Wei teren twi cklung ger
manischer Mythologi e unmittelbar an Gri mm an All ein er hat jederze it
,
, .
die Ba hnen der phantastischen Anhänger der Gri mm schen Richtun g ge mic ’
den und i st für das Re cht historischer Fors chung en e rgisch ei n ge tre ten j a
dem Kultus als der Wurzel des Mythus zu se in e m Rechte v e rhilft " .
W
1e r
Erwä hn ung H e i n o P fa n n e n s c h mi d und A T i lle Des ersteren Gm a
mmlen E mIe/erte enthalte n das Beste was wir über ahgerman ischen Kult
. .
W
'
Grimm schem Standpunkte steht verfolgt Title in seiner Gerriu d1!e der deut
' ’
Zusa m .
durch neu en A nscha uungen zum R echte verhilft v ern achlässigt er etwas die
re li giösen Vorstellun gen unserer Vorfahre n .
“ ,
5 1 5 Ungleich älter als in D e utschl and ist das Stu di um des Glaube n s
.
der Vorfahren im skan din ayischen Norden Dafü r ist es abe r auch hier u n .
gleich einsei tiger da es sich in der Hauptsache auf di e Darste llung des my
,
thisc hen Ge haltes der Ed den beschränkt Die vergleichen de Mythologie hat .
hier weni g Anhang gefun den w e der die Kuhn Mfllle r sc he Richtun g n o ch
,
-
’
,
im 1 Teile nichts anderes als eine Mythologi e ausgea rbe itet fti r Skalden
.
, ,
dami t diese ü be r den Inhalt mythisch er U msch reibun gen der ken n in gar . ,
liehe rweise auch die Sa mml ungen von Liedern mythischen Inhal ts vera n
lasst Von c 1 400 an achtete man wen ig auf die alten Lieder ; ers t im
W
. .
damit war weiter nichts als ein fo d geße tz te r Streit über den Wert oder
Unwert dieser mythischen Quellen Das älteste nordische Handbuch der Mytho
.
,
läalog r ( . . .
Mn disc he r Begei sterung getragenes und z uges tutztes Werk wenn auch die erste ,
Auflage manchen richtigen Gedanken en t hält der eine his torische Betrachtu n g ,
der Mythen anbahnte Ers t unter dem E in flusse von Grimm s Mythologi e
.
’
Die histo rische Richtung haben namen tlich drei Gelehrte vertreten : M .
H a m m e r i c h der den Nachweis führt dass die Ragn aröksmythen nur bei
, ,
P e t e r s e n der Thor als den alten nati onalen Gott der Nordgermanen e r
,
weist und Od in aus dem Süden eingewandert sein lässt und endlich S e p h u s ,
B u gg e der den gröss ten Teil der E ddamythen als nordische D arstellung
mi ttelal t e rlich —
.
“
chris tl icher Legen den z üge un d Umwandlungen griechich heidn i -
scher Mythen auffas st Während die Arbeiten von Hammeri ch und Petersen
.
s ich allgemeiner Anerkennung erfreuen hat Bugge dure h die sei n en ent ,
sc hied e nen Widers pruch hervorgerufen Die Idee n die Bugge verfi cht sind
.
, ‚
S 1 . allein Bugge verteidigt sie mit den Waffen der neueren Wissen
scha ft der his torischen Grammatik
, Nur missbraucht er diese Waffen indem
.
,
( )
2 46 Gss c m ms DER c 6 1211 11 . Mrr a o w c rrz —.
er das myth ische Wort sec iert u nd in den ein z elnen Teilen di eses oder jen es
griechische oder lateinische oder keltische oder angel säch sische Wort fi ndet .
das der al t e Wikinger bald fal s ch versta nden bald fal sch gedeutet bal d , ,
Teil von dem was wir nach Grimm als u rge rm , an ische Mythen a uffass ten ,
fal len las sen müssen Denn das Hauptwerk welches aus der Reaktion gegen .
,
W
'
.
,
.
.
,
erschü t tern da sei n Verfasser die Überlieferung ohne jegliche K ri tik ver
,
schen ohne Rücks icht auf die Sp rachges etze dien stbar mach t Rydbe rgs .
Mythologie ist das erste und vielleicht das letz te nord ische Werk das auf ,
dem Boden der ve rgleichenden Mythol o gie in Kuhn Müller sche mSinne steht ; -
’
es ist in einer Zeit ent st anden wo dies e in Deutsch l and schon ziemlich all ,
. .
, ,
scher ein e neue Co mbin a tio ns me tho de entwickelt die nicht weniger ver ,
einigerm assen Gewähr dass die Res ulta t e nicht in die grosse Menge gelangen , .
Auf der anderen Seite hat aber Bugge auch auf entschiedenen Widerspruch ge
stossen Unter sein en Gegnern sind die Isländer Fin n ur jön sso n und E irikr Mag
.
ehrun g und N atu rverehrun g ein bahn brcchen des Werk zu werden verspricht .
J G r i mm D t h Aßl l l g i
an . 4 A g i t N hträg n d A h g , e u sc e ro o e . . us . rn ac e un n an
h g v rs E H Mey r B l 1 8 7 8
. on K l S hrift I I B
. .V J h Will e . er . . . c . . . on o . i .
W l f r hi n Aü ä M d k h S g d Mä h
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o e sc Lp 1 843 ; D t h S g
en e : r n 1 r e a en . s. e u sc e a en u n r c en
De u tsche Ha u sm
W
1 84 5; ä r rhe n L pz 1 8 51 ; D ie de utsche Gälle r k hr e 1 8 52 (E in . . .
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A szu g aus Gr i ms My ho o gi e) ; B e i t r äg e zu r dmh el1e n My tho logi e, 1 B 1 8 52 ;
.
u t l . .
D i e Abha n d u ng s eh au l
ch i n den P r äl ul t t
rl o r rlcrb w n l hr opo lap kd rw S tu di e n ( e i n B rl
die die k ei n ere n l
y ho o gis chen Arbei e n Sch a z en ha en ; De r Uh
’
mt l t w rt t lt
sp r u n g de r A ly tho lo gve B et ] 1 8 60 ; D ie po e h ire he n N a l u mnrclra u u rrg en de r
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. .
, .
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. . . .
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deu sch vo n Böttger. L pz R dfg lb " L pz 1 8 90 ; P hy si sche
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y e r n 1 5; i e ?
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Über li ef er u ng er läu ter t Ber l 1 8 7 7 ; Il!y lho log i se he Fo r sehu ng m Mit V o m:dt n . . .
E H M e y e r Ai dA X I 1 4 1 E H M e y e r I udog er m amlrche l l hm
—
. .
. . . . . .
14 1 . . .
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B r 1 8 9 1 ; Ge am sd ze J I I / U h a n d . De r My thur von l
y w log ve Ber in 1 8 9 1
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K asse der ka iso rl Akad der W isse nscha f e n zu W ie n XXVI 2 2 5ii ; . t
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. . . . .
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berich e der k gl prcuss A ka d der W isse nschaf en z u e r in X XIX 6 1 1 ii t B l
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. . .
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R K c y s e r , Ao r dm
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Christ 1 88 0 ir n e:
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Chris 1 8 47 ( t
beso n ders. ich ig für de n K u us) N M P e e s e n . .’Vo rdist w t lt . . . t r
My tho log r K ph 1 8 4 2 2 Ausg 1 8 63
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V gl auch E ik Gus ta
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g a u ben s ) K o n a d M a u e . B e be lzmn g de : n o r weg ü r/r
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Ch r rlrte n l u m 2 Bde M ü nche n (E n hä da s e ichha igs e Ma e ia aus de r t lt r lt t tr l
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Aug 1 88 1 ; de s [ d an n / E ble r V r
1 8 (vgl K M ü ll e n h o ff.
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D eu sche Li t tu rze i tu n g 1 8 8 1 II N o 3 1 ; E d z a r d i , L itera turbl fiir ge und
mm
. . . . .
KA P IT EL IV .
D AS V E R H ÄL I N IS DE R N O R DISC HE N Z UR DE UT SC HE N
' '
M YT H OLOGIE .
16
5 Obgleich
. bereits L Uhland 1 8 3 6 die Mythen von P6 r als Erze n g .
n isse der nordis chen Dichtung behandelt hatte is t m an doch seit Grimm ,
n ischen Völkern zuz uschreiben Die hist oris che Betrachtun g der Myth en .
Weiterentwi cklung mythis cher Begriffe und Ges tal t en Dazu kommt dass .
,
man die nordischen Quellen wieder zu eins ei t ig ins Auge gefass t hat : die
Eddalieder un d Sn o rris Handbuch der M yt hologie das zum grössten Tei l auf
j en en aufgebaut ist galten als Kanon der nordi sch —
,
W
Mythen züge finden ch nur in ihnen m anche widersprechen sogar dem
si ,
g e rm ani schen d e m nordi s ch,e n Volkscharakte r Ein 2 T a nderes B ild gewä hren . . .
die nordischen 59 gu r die Funde und die Inschrift en ‚ as wir aus di esen .
le rnen findet auch meist sei ne Bes täti gung im Kulte und gibt si ch schon
.
dadurch als na tionales Eigen tum zu erkenn e n Von di ese n Quellen hat .
de m n ach die wiss en s chaf tliche nordis che Glaubens lehre ausz ugehen Aus ihn en .
erfahren wir zugle ich dass hier ein gro sser Teil n iede ren Volksglaubens in
,
ga nz ähnlichen Formen blühte wie er heutzutag e noch bei den südge rma ,
nischen Völkern sich nachweisen läss t E s ist ferner bei den nordischen .
Quellen an der T hatsache fes tzuhalten dass die I sländer ein dichterisch begabtes ,
Vol k waren dessen Shalden zweifellos durch die subjektive Phan tasie Gestalten
,
und Züge schu ffe n die ni e tief im Volke gewurzelt habe n Seit Haraldr
W
, .
h ärfa gri in der 2 Hälfte des 9 ]ahrhs die un z ufri e denen Grossen des nor
. . .
w egischen Staat es zwang ihre Hei m at zu verlassen fi nden wir sie auf dem
. ,
es tmeere auf den bri tischen Inseln bald im Kampfe bald im Bunde
, , ,
rn it Kel t en oder Angelsach sen bald als Gegner bald als Schirmer der , .
c h ristlichen Kirche bis en dlich ein Tei l von ihnen sich auf den F:e röern
,
B l ute j, a neben Kelten einen neuen Freistaat gründet Abe r auch von hier
, .
a u s unternehmen viele von dies en N o rdl tn de mal ljährlich Reisen in s Aus land
’
.
Z ei t bl ühte ihre Poes ie und mit ihr das mythi s che Gedicht Dass bei di esen .
d ische Di chtu ng mit Res erve zu benutzen und ihr im Vergleich zur Volks
n be rliefe ru n g ers t den zweiten Rang ein z uräum en Auf alle Fälle ist da ran .
s pe z iell nordis che Mythen sind die wohl di es en oder jenen volkstümlichen ,
E igentu m der subjektiven Phantasie ihrer Sänger s ind Wie weit sich n un .
i n diesen entlehntes oder na t ionales Eigentum erwei sen lässt ist e ine der ,
Ich glaube wir m üssen an dem Grundsatze fes t halten da sjenige als e ch t
, ,
n a t ionale Poes ie hin z us tellen was dem Volkscharakter nicht widers pricht und
,
l äss t Dass fremde namen tlich christliche Gedanken si ch in einz elnen Zügen
.
,
ge radezu unvers tä ndlich wenn wir die n a tionale Basis verl assen und die
,
5 1 7 In ihren Gru n dz tlgcn hat aber der Glaube der nordis chen Völker
einen u rge rman ische n C har kter wenn sich dies e in Überein stimmung m
.
a it
.
den übersinnlichen Vorstel lungen der S ü dgermanen und der An gel sachsen
bringen lassen fall s nicht eine Wanderung des Kultes oder My thos von
,
zwar spärlicher aber äl t er und wertvoller Demnach hat von diesen aus die
, .
germanischen Quel l en aus frühester Zei t dass die Einheit des Gö tterglaube n s bei ,
den Sü dgermanen durchaus nicht so bedeutend ge wese n is t als dass man ims tande ,
wäre einen einheitlichen Götte rglau be n auch nur dies er Stämme konst ruieren
,
zu kön nen Die T hatsache ist durch die I n schriften fun de von neuem bes täti gt
.
2°
(
ago ) SEEL EN GLAU B E UND T o rns x uu z
da s Be le btse in der gan zen Natur der in seiner höchs ten Form zur Personi ,
gegen uber er selbst machtlos das teh t oder die wenigs ten s Gewalt ü ber ihn haben
fi
od er Eigen schaft en an den Tag legen die er selbs t nicht bes i tzt E r kann sich , .
”
-
di es e Wesen n icht anders vorstellen als Wesen mit Gestalt die er selbs t kennt als , ,
Tie re oder als Men schen So entstanden die mythischen Gebilde der D 21 m0 n e n
.
Oh der Ohnmacht die er diesem Ges ch ö pfe der Phanta sie gegen über eins ieht
, ,
fühlt er sich ge z wungen durch Spende S pei se und Trank wi e er es se ibst liebt
, , , ,
den Dämon sich geneigt z u machen oder ihn zu ve rsölrn e n ihn um se inen ,
erst e Kult der eben so alt ist wie das äl t es te mythische Gebilde Neben der
, .
T ha tsa che dass a lle Völker in der Kindheit ihrer Entwicklung an ein Port
,
le b en der Seele in der Natur glauben Der Tod mag es in erster Lin ie ge .
le b ende fü hlte dass etwas aus dem toten Körper ge wichen war was in ihm
, ,
n o ch fortle b t e was er aber auch in de r Natur die ihn umgab in den Ele
, , ,
me n t en wiederz ufinden glaubte Schon früh zei tig muss er die Se ele das Leben.
, ,
w i e der men schliche Ges talt a nnehmen eine Ges talt die dem Le ben den bald , ,
s i e haus te in der Erde und der Luft in den Bergen in Gewässern und Wäldern
, , .
A llein nicht nur im Tode ve riiess die Seele den Körpe r sondern auch im ,
Sc hlafe und gi n g dann wandelnd bald in dieser ba ld in jener Ges talt umher
, , .
D e r Traum in dern der Mitmen sch bald als Feind bald als Freun d ers chien
, , ,
mu sste den Menschen in seiner A uffassung bestärken So ents tan d denn der .
V o lk sglauben s hat zum grossen Teile in di ese m Vors t ellun gs kreise seine Wurzel .
s p ä t ere an sah ( E H Meyer) . Al l ein das lässt sich nicht beweis en ; wir
. .
h a ben nur mit der T hatsache z u rechnen dass beide Schichten der myt hi schen ,
V o rs t ellungen be i den Germanen vorh anden ware n Dazu kan n man oft gar .
D äm
,
N a r aus praktischen Grü nden wird hier der Seelenglaube zu erst behan delt ,
d h die myth ischen Vorst ellungen un serer Vorfahren bei denen sich noch
. . ,
e in innerer Zusammenhang zwischen der Seele des Mens chen und dem
mythischen Gebi l de erweisen lässt Personifikationen der Naturgewalten und .
Ne ben dem G l aube n an Seelen und Dämonen haben aber auch die Germanen
e i nen G l auben an höhere Got t hei t en be se ssen vor a l lem habe n sie e inen m
. äch ,
d ie dann über ein grö sseres Ge bie t herrs chten als der Krei s in sich schliess t , ,
a us dem sie hervorgegangen s ind nirgends aber finden sich Dämonen des ,
und der So n ne hat den denkenden Men schen schon früh an ein mächtiges
Wese n glauben lasse n das auf seine Geschicke einwirkt das über den C c
, .
w al ten der Natur steht und das de shalb besondere Verehrung verdient Es
, .
kann nicht gele ugn et werden d ass diese Vorstel l ung schon einen höheren
,
Grad menschlie he r Eins ich t verlangt und deshalb in der Geschich t e des
Glaubens j ünger als Seelen und Dämonen glaube ist allein dies komm t für ,
lich gedachten Gottes des H immel s mi t brachten Als Herr ü ber die ver .
sc hie den e n Ersch e inungen in der Natur füh rte er verschiedene Beinamen ,
angesehen werden dass fas t alle Völker den Glauben an e in Fortleben der
,
Se ele habe n Auch die al t en Germanen haben ihn gehabt und zwar wurz elt
.
,
er bei ihnen so fest dass er sich trotz al l er Kulturan stü rme bis heute ex
,
halten hat ; in Sitte un d Recht in Brauch und Aberglauben finden wir noch
,
In jedem Men schen lebte neben dem Körper noch ein z wei t es Ich das ,
den Körper verlassen konnte das sich im Tode von ihm trenn te das per
, ,
sö n li ch
gedacht wu rde und infolge dessen auch wieder eine dem Mens chen
bekannte Ges talt annehmen ko n nte Am klars ten drückt dies Verhäl t n is
.
zwischen Körper un d Seele der Norweger durch seine fy lgja d h Fo lge rin . .
aus . Die Seele ist die Begleiterin des Mensch en auf se inem Lebe nswege .
Nach dem Tode kehrt sie in die ewig belebte Natur zurück H ier setzt .
si e ihr irdisches Lebe n fort oder kommt in die grossen Scharen der Geis ter ,
di es er bes teht a us dem Se e len hee re das meis t aus Be rgen kommt und in die
Berge z urückkehrt Allein nicht jede See le wird unmi tt elbar nach ihrem
,
Tode in die grosse Schar der Geis t er aufgenommen manche irrt un ste t um ,
her und sucht si ch immer wieder mit ihrem Körper in Verbindung z u setzen .
Sie erschein t in ihrer vollen Persön lichkeit den Le benden als Wiedergänger
( Ge s p e n s t ) namentlich in der Nähe d es Or t es wo i hr Körper beerdigt liegt u
,
n d ,
s ucht ihn en z u schaden Daher ist e s heilige Pflicht alles zu t hun was der Seele
.
, ,
ihre Ruhe geben kann Oft nimmt sie Tiergestalt an woraus sich die vielen
.
,
Tierpro zess e des Mi t telalters erklären denn Tierp ro z esse sind Gespe nster
,
proz ess e (v A rni m Mitte il des I n sti t 1 östr Gesc hichts lo rschun g X I I
.
, . . . . .
Als persönliches Wes en hat aber auch die Seele nach dem Tode men sch
liche Bedürfnisse : sie verlangt Spei se und Trank und erhält beides von den
Überlebe nd en sie nimm t Teil an dem L e ic he n sc hma nse der ihr z u Ehren
, ,
kurz überall wo die Geiste rsc haren z u verweilen scheinen Das ist ural t e Auf
, .
fassung unse rer Vorfah ren die wi r in den al ten Quel l en auf Sch ri tt und
,
Ein e der ält es t en Si tten aller germanis chen S tämme ist es dem To t en in ,
seinen Hügel dasjen ige mi tzugeben was ihm im Leben t euer und wert ge
,
wes en ist was er hier zu seinem L eben gebraucht hat Jah rtausende über
, .
die sch rif tlichen Que ll en germanischer Si tt e hinaus gehen die Funde die aus ,
der Erde ausgegraben sind die stummen aber treuesten Zeugen der Si tte und
Schon aus der Stein zeit findet m
, ,
W
'
25
‘
. 23
affen H andwerk szeuge Schmuck sachen in den Gräbem (Mo n telius Die
, , ,
Kultur Schwe dens in vorch ris tl icher Zeit 5 3 4 o rsaae Vo rgeschichte des .
, ,
pierre dan s les souvenirs e t supersti t ion s populaires) ; die folgenden Zeitalter
setz en die alte Si t te fort ; T rin k höm e r Würfel Glasbecher u s w treten zu , ,
. . .
den früheren Gegen ständen und als der nordis che Wiking als Seekön ig ,
den Ozean auf seinen Barken durchfurch t e da bedurfte er des Schiffes auch ,
noch n ach dem Tode D ie Funde von Tune und Gokstad in Norwegen
W
.
,
wo sich in mäch tigen übe r z w a n z ig Meter langen Schiffen neben dem mit
,
S 5
. 8 112 7 3 ff ; 1 2 1 i i ; 3 Müller a a O S 3 1 3 i r; H Petersen Aarb 1 890
, .
, .
,
.
, ,
52 H 1 0 7 ii ; Mo n te li ns Sve n ska F0 m
.
mi nn esför T idskr VI
. . .
sina D öda S . .
, .
,
. . .
8 1 49
. sprechen fü r die Echthei t der späteren Quellen die glei ches ,
Und sol ch alte Sitte hat sich bis zur Gegenwart erhal ten Noch in diesem .
]ahrhu n d e rte legt man in Schweden den Tote n T a bakspfeilen Han dmesser
’
, ,
Die Gräberfunde bes tätigen auch hier die T ha tsaehe dass man dem Toten in
Lin dense hm
,
das Grab gab was er während des Lebe ns geb rauch t hatte (
, i t Hand ,
nische Totenbe s ta tt ung in Deuts chland Sitzun gsbe r der Wiener Aka demi e . .
si ch bis heu te all ü berall noch die Sit t e erhal t en ; sie läss t sich durch di e
Jahrhun d erte verfolgen sie is t gew andel t mit der Kul tu r des Volkes und hat
, .
deren Gewand an gezogen bis man endlich so wei t gekommen ist dem Toten
Regen sc i iirmund Gummis chuhe mit in s Grab zu geben (
, ,
u s w
. . .irn Voigtl a nd S Ein Unterschied zwischen dem B ren n alter
, .
und dem Hüge la lte r lässt si ch bei dieser Si tt e nirgends wahrnehmen (Wein
hold To tenbesta t tung 1 8 58 2 0 2
, In nichts anderem kann di es e fest
.
gewu rzel te Si tt e ihren Ursprung haben als in dem Glauben dass nach dem Tode ,
das zwei te Ich des Menschen noch fo rdebe und zwar ein Leben das ähnlich ,
dem Leben im K ö rper is t : die Seele wird als persönliches Wesen gedacht .
Hieraus erklärt sich wei t er die wei t verbrei t e t e Sitte dass man sofort nach
W
,
einge treten em Tode Fen st er und T hü re n öffn en muss damit die Seele hinaus ,
hän gen oder sitzen bleibe ( u ttke Aberglaube 5 Sie kann auch mit ,
nehmen was ihr beliebt Deshalb pflegt man in gan z Mitt el und Nord
_
, .
deu tschland den Tieren den Bäumen des Garten s dem Getreide in Scheun e
W
, .
und auf Böden den Tod des Hausherrn oft unte n feierlichen Ce remo n i en
anzu z eigen und die Gegens tände zu bi t ten dass sie zu dem neuen Herrn ,
sie natü rlich auch wi eder gerufen werden sie kann erschein en Toten ,
.
besc hwörung ist ü be r gan z Deu tschland verbrei t et Ge isterban n e r finden sich ,
ü berall
( Wut i ke 57 73 In Deu ts chland können wir den Brauch aus
oft : Od inn bes chwört die V olva damit sie ihm die Träume Baldrs deu t e (Baldrs
Draum
,
ar F reyja weckt die V olva Hyn dla um mit ihr nach V alholl zu reiten ,
rede zu stellen Der Tote kann natürlich auch dan n sprechen und handeln
. .
So erklärt e s sich dass ihm bi swei len sogar der Prozess gemach t wu rde ,
W
.
, .
, . . .
heu te üblichen Le iche n schmäuse an denen un sichtbar auch der Tote Tei l ,
Quellen zu dem was heu t e vergessen ist Wiede rum haben die Gräber , .
Speis e un d Trank mit in s Grab gab dass man auf sein em H ügel S teine mi t
,
a a O
. S. Nordische Quellen leiten von diesem Brauch zum Ver
. .
ve rgl dazu Ed AM I I
. E yrbyggj a S
. Auch bei den Sach s en
.
, .
m o d uo rm
wurde das Totenopfer das cd
q
s bu / c/ zra ‚n
(Indi e : .
supa st N r verboten und Burchard von Worms eifert noch um das Jah r
. .
,
o ölal i o ncs » ,
fl un l ( Myth «II I 4 0 7 v l
g auch We .i nhold Totenbe
, s tattung 1,8 5 S
8 .
‚ . .
Das Mahl wurde von Haus aus der Seele de s Verstorbenen gebracht J e .
z a hl reicher aber nach altgermanis cher Sitte ein Mahl b es ucht war u m so m e hr ,
Ehre brachte es dem dem es galt Is län dis che Quel l en erzählen un s von , .
( L a x d cap und
. in der Oberpfa
. lz heiss t es noch heute :
je mehr beim »
Lei chenschmaus getrunken wird des to besser denn es kommt dem Toten , ,
W
«
,
ni cht so rächt sich dieser Nur von dieser Annahme a ns erklärt sieh die
°
.
,
B estimmung der ags B mso rdn un ge n ü ber die Kö rn e rspe n de pro sa /u/e .
»
w ven h um cl rlo nm
' '
Während der Leib noch im Hause liegt weilt auch di e Se ele in der Nähe
W
,
dess elben Man sieht sie nicht aber man fü hlt ihre Nähe ; sie offenbart
.
,
sich auch dem Men schen und lässt in allerlei An z eigen die Z uk t er
B urchard von Worm s (Myth I II Überhaupt besi tzt die vom Körper .
,
getren nte Seele weissagende Kraf t und zwar hat sie dies e so wohl nach dem ,
Gespens ter zu fragen Dies e Befragun g l ass t sich bei al l en N atu rvölke rn be o b.
o
ki nder sind es besonders in der Vo l kssage Durch Lieder scheint man die .
d l o hen e Seele haben zwi n gen können die Zukunft z u offenba ren Wenig
g , .
s tens vermag ich d as da dri ras d es Ind supe rst ( d e sacrilegio super de fu n ctos . . »
ui
'
r .
.n rwä (
'
C raft Ahd Spr VI 2 8 1 ) ist noch nich t gen ügend aufgek lärt ; wären
, . .
,
.
, .
,
80 wäre es unvers tändlich wes halb die chris tliche Ki rche so ge ge n diese Lieder
,
licher Wei le gesun gen worden wären Vielmehr scheinen es Li eder gewes en .
zu sein wie die lu lhn i na lzelli rri n ( Graff Ahd Spr I I 52 5) oder die do/wt
'
, , , . .
,
( dol ) rün a durch die m ,an die Seele nötigte dern Freunde Glück un d dem ,
Fein de Schaden zu bringen oder Lieder dure h die man die Seele z wang , , ,
di e Zuku nft zu offenbaren ( vgl daz u Hen ning Die deutschen Run en den k
.
,
da mn ter Z aube rli eder d urch die man den Geist des Ve rstorbe nen weg
,
man e n verei nen läss t) In letz terem Falle hätten wir in den va rä okßu r der
.
’
N o rdlitn de r den Ge iste rlockliedem mit dere n Hüli e di e V o lven die seelischen
, ,
Ge is ter zur Offenbarun g der Zukun ft riefen ein ganz analoges Beis piel ,
52 0 Hat die Seele den Körper verlassen so wird sie b ald körpe rlos gedacht
b a ld aber —und zwar in den mei sten Fällen — n irn m
.
, ,
si e zu den Scharen der Geis ter die uns ichtbar die Luft d u rchziehen oder di e
W
,
W
a ls Flammen auf den Grabern wei len und die Men schen in die Irre füh ren in ,
d i esem erscheint sie als Gespens t a ls Wiedergä nger als Mahre Trude Alp , , , , ,
H exe Bilwis
, alky re und in man cherlei anderen Ges talten oder auch als Zwerg
, , ,
Die Seele verlässt den Körper als Hauch als Atemz ug Atem is t spra ch ,
.
li c h Seele Ge ist
> Dann schwebt si e nach dem Tode in der Luftregio n
,
c.
um her behält jed och ih re indivi duelle Exis tenz n o ch bei Anfänglich hält sie
, .
li e gt
. Daher muss man den toten Körper so schnell als möglich unter die
E rde brin ge n Nur sel ten bli eb bei u ns eren Vorfahren derselbe wäh rend der
.
N acht im Hause ( Wei nhold Altn o rd Leben Weit verbreitet ist auch
, .
Z ei t belegt dass man bei dem Tode b öswilliger oder ü bel be le umu n
d eter Men schen im Hause an der der Hausthure entgegenges etzten Sei t e
e in Stück Mauer n ied e riegt wo man die Leiche hindurchzieht und , ,
d a nn dies schnell wieder zumauert damit die Seele fal ls sie zurü ckkehre , , ,
k ei nen Eingang i n s Haus fi nde Wird so die Seele als e in den Körper -
ü lm
.
rleben des Wes en gedacht so ist sie doch durchaus nicht e wig Die ,
.
a l t en No rdländer haben eine rei che Anz ahl Erz ähl un gen von Spukge iste rn
V ers torbener die den Nachba rn ihrer irdi schen Heims tätte Unglück z u
,
f ügten .Dem Geis te wird in fas t allen Fäl l en das Handwerk nur dadurch
g elegt dass man den Leichnam des Verstorbenen der sich in der Regel
, ,
S eele woraus sich die Sitte erklärt dass man den Kopf eine s Toten auf
, ,
W
, .
das Fo rfleben der Seele wurzelt zeigen die a ltschwed ische n Sa t z ungen
W
, ,
n a ch denen die Selbs tmörder verbrannt werden muss t en damit sie nicht ,
n ach dem Tod e ande res ehrliches Volk plagten (Hyltén Ca vallius
,
äre n d -
,
och irdarn e I 4 59 i Und gleiches hat man auch mit den Körpern
, .
W
XI . o r oo ra
. .
Wie bei fas t allen Völkern findet sich auch bei den germanischen der
e n gs te Zusammen hang zwis chen Seele und Wind as liegt auch näher als .
,
die als Ate m den Körper verlassenden Seelen sich als W i nd vorzustell e n ?
Über das gesamte germanische Gebiet sind die Sagen vom wüte nden Heere
od er der wilden jagd verbreitet (Myth II 7 65 fi ; F Liebrecht La Chasse .
, . .
,
Oft tritt ein F (ihrer oder eine Führerin der Schar a uf; dann hat si eh der
al te Seelenglaube rn it dem Dämonen od e r Gö tte rglauben v erbunden Wohl »
.
hat der alte Mythus mit der Zeit andere Ges talt angenommen namentlich ,
hat das C hris tentum die Seelen zu Seelen ungetaufter Kin der gemacht abe r ,
aus allem blickt noch der al t e Kern durch B is in s 1 2 ]ahrh hin auf lässt . . .
sich da s wü tende Heer zurück verfolgen ( Myth I I und wie klar noch .
,
da mals die Vors tellung war dass dieses Heer eben ein Geiste rh ee r sei, ,
zeigt die Stelle aus dem Gedichte von Heinrich dem Löwen : da q va n
Den km S
;
W
man in ihme rst j ü ngs t vers torbene Men schen wah rgenommen hätte Prae .
tori ns erzählt un s wie sich um das Grab eines Tote n tagel ang ein Wirbelwi nd
,
Ki nd mit dem T hrän en krüglein das sich nach seinem Tode eben fal ls in der ,
Schar der durch die Luft sausenden Geister befand ( Witz el Sagen a us ,
Volksglauben noch heu t e die Aasgaa rdsma od er ] ola sßmd durch die Luft
' '
eine Schar ges torbener Menschen die während des Lebens T mn ken bo lde Ra ut , ,
W
, , . .
, ,
M unch Annal
, nord Oldk 1 846 S 3 1 2
. .Schon z eitig müssen in dem
. . .
Vorstellungs kreise un serer Vorfahren diese Scharen mit dem T o ten go tte oder der
Totengö t tin rn it einem in ddämo n in Verbindung gebracht sein der dann die
, .
F ü hrun g über diese un steten Seelen übernahm und unte r solcher F ührung fin den ,
sie s ich in der Volkssage ungleich öftere n Von Hau s aus ist der Führer schw e r
germanis chen Ländern noch bis heute das führerlose H eer (E H Mey e r . .
,
Germ My t hol S 2 3 6
. . Da is t nicht der alte Führer vergessen da ist
.
,
auch nicht dem Geisterheere ein Führer aufzuzwi ngen : wir haben in
diesen Mythen vi elmehr Überres te einer uralten Schicht des Se elen glau ben s ,
di e im Volke stets neben der Auffas sun g von dem angeführten Se elen
heere einhergegangen ist In di esen Kreis von Mythen gehören auch die Sagen
.
von den Schlachten die i n der Luft namentlich ü be r Schlachtfelde m stattfi nden
. , ,
m ögen an eine historische T hatsache anknüpfen allein der V o rs tellung3 krei s aus , ,
dem sie hervorgegangen sind ist e in uralter : es ist die Vorstellung von dem
,
Fortleben und Fo rthan deln der dem K ö rper entwichenen Seele Aber auch .
in der Form sind dies e Sagen schon al t In der Wiki ngerzeit fand ein st ein .
Kampf zwis chen einem in Irland sesshaft en N o n n an n en kön ige H ogni (Hagen )
und einem anderen N o rman n e n häuptlin g Hed in (Hetel) statt weil di eser , ,
jenem seine Toch t er Hilde entführt hatte Auf einer der Orkn eye Häey ( vergL .
un d nach einem she tlän dischen V o lkslied e ( K Hoffman n Sitzu ngs berichte .
,
der Nord see nach der Gud run ( Aven t VI II resp X VI I ) stattgefunden haben
W
. . .
Die norwegische Quelle die in s 9 ]ahrh hin au lre icht hat zweifellos den , . .
'
richtigen Ort bewahrt De r Kampf muss ei ner der bedeu ten dsten der .
iki n gerkäm pfe gewes en sein An diesen knüpfte sic h der Mythus dass .
,
Hilde jede N acht die Toten erwecke und dass di ese hier bis zumUntergan ge der
Göt ter fo rtkämpfen müssten Das ist nichts an deres als der al te Mythus vorn . ,
Kampfe der Seelen Gefallener wir wir ihn in Deutschland finden im nor , ,
dische n Gewan de an einer be sonderen Stätte lokalis iert und auf hi s toris che
Perso nen ü bertragen ( vergl Müller Mythologi e der Helden sage 2 1 6 .
,
Nich t weniger und n icht mehr vermag ich an di esem Stoffe als Mythus anzu
erkennen Auch die a n lrcq . a r der nordis ch en Dichtun g di e vo rzüglichsten
' '
aller Kämpfer wie auch Thor als a n ken bez eichnet wird (Lokas
, die Men ' '
schen die n ach dem Tode nach V alholl kommen und dort tägli ch zumKampfe
,
2 3 3 6 51
. . Sn E I , sind die fo rdebe n de n Seelen Gd alle n e r ; es si n d
.
,
dichterische Ges talten der nordischen Poe sie zu denen der Volksglaube die ,
Veranlassun g gegeben hat : sie sind in Verbindung mit Ö din geb racht als
dem W in d Toten und Schlachtmgo tte ; die Zei t der Wiki n gerz üge hat der
schli ch t en V o lks phan tasi e eine höhere F 0 1111 gegeben .
indem sie die Beschäftigung dieses Leben s fortsetzten so musste auch für sie
W
,
ein Ort der Ruhe da sein an dem sie ausruhten wie jeder Lebende an dem , , ,
sie sich den Freuden ruhiger Gesel ligk e it hinga ben an dem sie waren w e nn , ,
in der Natur in dstüle herrschte Wir finden sie auch hier wi e der überall
in der Natu r Die in allen german i schen Ländern bis in s Heidentumhinauf
.
überli eferten Be richte übe r den Qu ellen Fl uss Baum Be rgkult wären uns
unvers tändlich wenn wir nicht die mythische Belebung dieser Dinge an
,
schein t der Wind zu kommen unter dem Wasser schein t er die Wellen ,
Blätter sein Dasei n ku n d zu geben Hier weflen daher ü berall die Seelen .
,
hier ru hen si e aus hier bringt man ihnen Opfer und Spenden Ganz be
,
.
son ders verb reitet ist das Ve rweilen des Windes al so auch der Seelen in , ,
Bergen und zwar findet sich di ese Auffassung überall wo wir Berge fi nden
, ,
wir von dem Kult absehen den Berich ten der Volkssage vertrauen die sich , ,
unter dem Regimente der To ten götti n hausen H ierher werden die Men schen
W
.
gel o ckt u n d kehren nicht wieder So gehört hi erher die Sage von der Lurlei .
,
der M ün chener Akad der issen sch 1 886 I 2 1 7 ferner die wei t ver
breitete Sage vom lockenden Spielmann (H enne Am Rhyn Die deuts che
. . .
,
kommt ( Jostes Der Ra tten ffln ger von Hameln ist der mythischen Seite
, ,
dieser Sage nicht gerecht geworden ) Ungleich klarer erzä hlen nordis che .
Sagen Mythen von Geistern die sich in Be rgen au fhalten und hierher ,
Le bende zu sich rufen und holen V o n Flosi erzählt die Nj ala (S 698 . .
( )
258 SEE L EN GL AU B E un o T or mx u 1:r .
keltischen Ein fluss denken Die Seele konnte na ch der Ü berli eferun g der Vat er
nicht für im m
.
Berge fo rfleben der sich in der Nähe befand und den der Volksglaube als Auf
, ,
en thaltss fli tte der Vers to rbenen kannte Denn alle diese Sagen stammen a us den .
Gegen den wo si e lokalisiert sind obgleich die his torische Gestalt meis t gar kei n e
, ,
nähere Bezi ehung zu dem Orte gehabt hat Und wie kon nte sich di e Volks .
geben auch na ch dem Tode von den Scharen die er im Leben zu mS iege ,
geführt hatte und die für ihn gefallen waren ? Aus demselben ech t germa ,
nisch en Volksglauben ist aber auch die nordische Vors tellung von V alholl
de m Aufe n t haltsort der E in he rj
,
darüber ist ni chts anderes a ls ein S tück Dichtung aus der Wikingerzeit ent ,
Lebe n in der Wikingerz eit Da aber Odinn der Go tt der Toten un d der Schlacht
.
war so wurde mit ihm V alhqll und ihre Be wohner in engsten Zusammen
han g gebracht V aihqselbst war aber von Haus aus nichts anderes worauf
,
.
,
in Schweden Berge mit N amcn Valhall finden (Ri etz Sve nskt D iale ktlex , .
5 2 2 Aber
. nicht nur in Bergen so ndern auch in Gewäss ern Teichen , ,
Bastian Die V e rble ibun gso rte der abge s chiedenen Se ele) Auch hier sind sie
, .
bald allein bald in Verbindung mit einem F (ihrer namentlich mit F ran Holle
, , .
Von letz terem müssen wi r sie zunächst wieder los trennen da er in das Ka ,
pitel der chthoni schen Gottheiten gehört Die Gewässer als Aufenthaltsort .
der Seelen spielen namen t lich in den V o lksmge n und dem Volksglauben ,
der sich an die Geburt des Me nschen kn üpft eine bedeutende Rolle Wie , .
die Seele als z wei t es Ich nicht nach dem Tode aus der Welt schwindet ,
sondern in der Natur fortlebt so muss sie natürlich auch da sein bevor sie , ,
zu m Men schen kommt Die Seelen können al so als Kinder wi ede rgeboren
.
auf di e Volkssage verlass en Beim Tode gewährten uns die Aus grabungen.
Aufschl uss über die Sitte bei der Geburt sind sie stumm und die Bestimmungen
, ,
de r He ide n be ke hrer e ii e m nicht gegen irgend welche hei dn is che Sitte Auch .
hi eri n lüften die nordischen Que ll en wen igs ten s etwas den Schleier Der .
Aui z d chn e r der He lgiliede r berichte t u n s dass Heigi und Sva va wieder ,
von H elgi dem Hun din gs töte r erzählt er dasselbe von He lgi und Sigr11 m '
a O S 2 0 1 ) und f ügt ausdrücklich hinzu dass das Glaube der Men schen
( a
. . . .
,
i m Altertum gewesen se i dass es aber jetzt nur noch alter Weiber Wahn
,
wä re . Auch im kurzen Sigu rdslie dc is t es H ognis gröss ter Wun sch dass ,
m m
,
saga erschei nt Sta rkaö r als m glzmn (wi e dergeborener Riese Pas
'
drbo n n n j » «
, .
II I ,
und noch in chris tlicher Zeit (1 2 56) glaubten die Nachbarn d@
b g
o r i ls von A s da ss er der wi ede rgeborene Ko lbei nn
,
sei
(Stu d II .
,
N aberes übe r die Wiedergeburt selbst frei lich erfa hre n wir aus den Que ll en
n icht Oh n un di e ü be r das ganze ge rm a nische Gebiet ve rbreitete Amm
. en
re de dass die kleinen Ki nder aus Brunn en oder Teichen geholt werden
,
spä teren Ursprungs ist bleibe da h i n ges tellt Auf kei nen Fall glaube ich
, . ,
X I Mm o no o rs
. .
dass der V e rjün gun gsbru nn en des Mittelalters der so gen a n nte ]un gbrun n en ,
» :
( Myth I .
, .
s ich zeigen ,
vermag wie sie der Volksgla ube abe r bes onders gern zumal die des Kindes
, , ,
in der Ge stalt eines Vogel s oder In sektes dureh die Luft fliegen d denkt
Nun sagt man in de rn Salzburgi mhen zu Kindern wenn man ihnen etwas
.
erzählt das vor ihrer Geburt ges chehen ist : Du has t damal s noch nicht
,
»
und Niederdeutschland ist der Glaube verbreitet dass Schmetterl inge die ,
5 2 3 Wie die Seelen ihren bes timmte n Ruheort haben so schlagen sie
.
,
auch wenn sie durch die Luf t fahren einen besti mmten Weg ei n Auch
, , .
in Be z ug auf die Zeit sind die Geister an menschliche Satz ungen gebun den .
Sie erscheinen besonde rs nur während der Nacht und wenn es in der Natur ,
am trü bsten und rauh sten ist im Winter besonders in den zwölf Näch ten , , ,
da ist ihre Festzeit die Zeit ih rer grössten Macht ( , Fritzn er Nors k H ist , .
Z u den Orten wo man die Scharen der Seelen am sichers ten treffen kann
, ,
geh ö ren die Kreuzwege Sie spielen im heutigen Volksglauben ein e n icht .
un bedeutende Rolle An ihnen treibe n die Geis t er ihr Spiel ü be r si e vor allem
.
,
werfen dann klingendes Gold als Lo hn z u hier z ü ndet man ihnen zu Ehren ,
Lichter an An ihnen kann man auch mit den Geis tern verkehren : da waltet
.
Worms ( e bd 4 7)
0 ei fe m gegen die Vereh rung an den
. bivia und trivia » « » a.
Auffallend ist dass die Ge setze und nordischen Qu ellen meines Wisse ns
,
im römi schen Glauben ist die gö tt liche Verehrung an Kreu zwegen ane rkannte
T ha tsache Auch die nordische V o lksii be rlie i eru ng weiss nur wenig von der
.
'
He ili gkeit der Kreu zwege ( isl Km ssg ä/u r A mas on Isl Pj öds I 1 3 5 4 3 6; .
, , .
, .
dan Ko mm
. ! Thiele Den da nske Alm ues o ve rtr Meninger S
,
E s ist . .
ja auch Diana Venu s und andere römi sche G es talten in den Vol ksglauben
,
wege bei den verschi edens ten Völkern der Erde in ähnlicher Weise wie in
g e m a n is c h e n Lä n de m eine Rolle spielen dass sie vor allem sehr häu fig auch ,
im altindischen Volksgla ube n vorkommen ( Oldenbe rg Die Rel igion des Veda ,
S 2 67 f 44 2 4 95 u
. .
,
und das s daher der Abe rglaube der sich an die
, .
,
Die Zeit wann di e seelischen Geister ihr Wes en treib en ist meist die
, ,
( ) 2 60 S EELENG LA UB E mm T or m u rrr .
Nacht Aus Erzählungen Spuk und Gespe ns& rges chichte n erfahren wir
.
, ,
dass ih re Macht zu Ende is t so bald der Tag graut oder sobald die Kirchen ,
rl n r
i u r »
y . . ‚
währe nd der Nacht treiben si ch die mythischen Ges ta lten des See lengla uhen s
wie M ahre Alp Hex e u dgl umher und geben sich schon dadurch a ls
, , . .
,
die die nordische Literatur und Volkssage kennt se i nur hi ngewiesen auf ,
das Ers ch e inen von Helgi dem Hun din gs tö te r ( E ddal Bugge 1 98 der .
bei näch tlicher Weile der Sigri1n auf sein em Gm bhtlge l erscheint und s ie
bittet nicht mehr um ihn zu klagen und auf die Erzählung der He rva ra r
, ,
saga nach der Herv or während der Nacht zum Gmbhügel ihrer Verwandten
,
nach Sa msey geht Der Hügel öffnete sich und in Flammen gestalt ru hten .
die Seelen der Vers torbenen auf ihm An ga n tjr spricht mit ihr un d spend et .
r
ihr das tre ffliche Schwert T jrfin g dass man ihm ins Gra b n1itgegehen hatte ,
( H en r
arars A u sg von Bu.
gge 2 1 1 .
Die J ahreszeit zu der das grosse F est der seel ischen Geister stattfindet war
, ,
län gs ten und die S t ü rme am hä ufi gs ten s ind Das ist die Zei t der Zwölf .
nächte wie wir sie unter kirchlichem Ein flusse zu nennen pflege n (
,
Tille ,
zu r Zwö lft n a c h t geworden ist denn schon hieri n scheint ein H inweis zu ,
liegen d ass das näch t liche Treiben im Mittelpunkte jener Zeit steht In
, .
hold W eihnachtsspiele S
,
Sie fallen später j e weiter wi r nach Nor . ,
den ko mmen Schon in dieser T hatsache liegt dass eine alte vorn Volke
.
, ,
heilig ge haltene Zei t nur e inen fremden Namen erhalten hat : in Bayern
W
gehen sie vom St T ho mastag bis Neujahr in S tr ichen Norddeutschlan ds .
,
fallen sie ers t na ch Neujahr son st in Deutschland fast durchw eg von Weih ,
an diese heiligen Tage das ] ulfest erst Mitte Jan uar bei Beginn , , ,
des Mona ts P orri ( Maurer Be k ehr II Wir sehen schon aus den ver , . .
.
schied e n en Zeiten zu den en in den einz elnen germanis chen Län de m das
,
Fest ge feiert wu rde dass die Natur der Gegend die Zeit der F eier beeinfluss t
,
haben muss Das ist die Zeit wo die seelischen Geister ihr grosses Fest
.
,
W
feiern Da fährt die wi lde Jagd das wütende Heer besonders durch die
.
,
211 o letztere s ich entwi ckelt hatten treten die Scha ren mei n zu rü ck ,
die Feste werden zu Ehren der Götter gefeiert Aber gleichwohl kön nen .
wir n o ch aus unzähligen Spuren erkennen dass sie ursprün glich den Geis tern ,
galte n un d man hat auch diese ni cht vergessen als Götterkult an Stelle des
, ,
Seelenkul tes getreten war Nordi sche Quellen erzählen u ns wie Unholde .
,
das grosse ]ultes t feiern ( Maurer Belt I I Andere beri chten von dl m
'
.
, ,
und a lfa bldl B isen und E lle n o pi e m die um dieselbe Zeit stattfanden ( vgi
n am
, ,
en tl He im
.
slrr S . zwischen Elfen und Disca einerseits und den See len
. .
and ererse its beste ht aber der engste Zusammenhang : jene s ind eben Seelen Ver
sto rim n e r Noch heute h alt in N o rwegen die Aasga ardsre ia zur ulz e it ihr Trink
.
]
gelage ( Faye No rske Folkes 63 ) wie es auf Is land die älfar thun ( än Am
, J a .
so n , Isl i j s I 1 06
.
’
Opfer geben nur un ter der Voraussetzung Si n n
. .
,
dass derj enige der Speisen teilhaft werde dem das Opfer gilt In unserem Volks
gkm
, .
, .
X I Mrrn o no c re
. .
(
2 61 )
hange stehen ist zum mindes ten fraglich Gleichwohl müssen einmal auch
, .
in Deutschland Opfer bestanden haben und ich sehe im Hinblick auf die ,
nordische Si tte keinen Grund ein die Besti mmun gen gegen Brot u nd Speisen ,
sches Gebiet zu verwei sen wenn auch der Tag selbs t in der römischen Feier ,
fes twurzeln mag ( vgl die Pse udo a ug homilia de sacri leg 5 1 7 : Qmcu mq
'
. ue . .
a:
p a y .
An m e rk von C a spari S
. Noch heute is t ü berall di ese Zeit eine heilige
.
Die wilde jagd das wütende H eer allein ist as das zu jener Zeit die H err
, ,
schaft hat Oft tritt der Führer in den Hin tergrund wo er aber im Vo lk&
. ,
glauben a uftritt da erscheint er n irgends als ein göttlich es Wes en das ein
, ,
neues J ahr he ra ufi ührt sondern als chthonische und Windgottheit Durch , .
nichts lässt e s sich weder aus alten Quellen noch aus dem Volksgla uben
erwei sen dass dies e festliche Zeit der Wiederkehr der So nne dem verj ü ngten
, ,
Him meLs und So n n e n go tte gegol ten habe Von unserer Auffassung der zwölf .
N achte aus wird uns auch der Zauber und die Weissagung die in di eser Zeit mehr ,
denn son st in Bl ü te steh t vers tänd lich Träume in dies en Tagen geträumt , .
, ,
gehen in Erfüll ung ; a us allerlei Dingen glaub t man zukünftige Dinge ablesen
zu k ö nnen : j e gewal tiger de r Sturm saus t d est o lruchtbare r wird das jahr
W
, ,
gedeiht in dies er Zeit das Vieh so gedeiht es auch ferner ; was in diesen ,
Tagen gebo ren wird erhält die Gabe die Geister zu se hen und mit ihnen
, ,
z u verkehren ( uttke Abe rgl Schon bei dem Tode konnte man
, .
schauen vermag und dass sie un t er Um s tänden dies e den Men schen mitteilt
, .
Hier zur Zeit des grossen See le n lestes sehen wir den Gedanken ve rallge
,
'
,
«
meinert und a us ihm hera us erklärt sich die Heil igkeit jener Tage Aber
, .
die seeli schen Geister k önnen nicht nur Gutes bringen sie können auch ,
Böses zufügen denn es gi bt s owohl gute als auch bö se Geister und d eshalb
, ,
sucht man vor al lem den Gart en und Stall vor ihnen zu schirmen An die .
Stallthü re n macht man Kreuz e um dadurch die Geis ter von den Tieren fern ,
zu halten Hiermit mag auch die über ganz Deu tschla nd verbrei tete Sitte
.
damit sie reiche Frucht tragen ( Jahn Die deuts chen Opfe rgebräuche 2 1 4 ,
5 2 4 Bes tand
. bei u n se ren Vorfahren der Glaube dass die Seel e ein ,
zweites Ich se i das den Körper mi t dem Tode verlässt und als selbständiges
,
Wesen lo rtlebt so war nur ein geringer Schritt zwischen dieser Vorstell u ng
,
und der Auffassung dass die Seele auch imSchlafe den Men schen verlassen
,
kön ne Schl af und Tod sind einander so ähn lich dass si ch e in natur
.
,
liches Volk den Zustand des einen n icht anders als den des an dern den ken
k ann Und imSc hlale erfährt der Mensch mehr denn son st die E x istenz
.
kommen wie Personen di e wei t von seinem Aufenthalts orte weilen mi t ihm
, , ,
verkehren er hört von ihnen Dinge die erst eintreten so llen E s kommt
, , .
o h wir etwas wirklich erlebt oder nur get räumt haben er kann es nicht
anders fassen als dass sich etwas Wirklich es zugetragen habe und da der
, ,
K ö rper der Traum ges talt nicht zu gegen is t und war so muss es ihre ,
Seele gewesen sein die mit dem Träumenden verkehrte I st aber dies Über
, .
zeugung un d Glaube so ist der nächste notwendige Schritt dass auch der
, ,
( )
2 62 Ss snsu o u u ns UND T OTEN K U L T .
Körper während der Nacht übe rhaupt im Schlafe zu wei len wie tot dali e gt , ,
dann hat ihn sein e Seele verlassen si e geht wandelnd umher geht zu Tanz , ,
und Freuden quäl t ihre Mitmens chen stiftet Schaden an vermag auch zu
, , ,
weflen die Zukunft zu offenbaren Das ist ein Glaube den fa st alle N atu rr öflce r .
,
eigen gewes en ; er haftet un s bis zur Ge genwart an und wie tief er im Volk e ,
wurzelt das lehrt das grosse Kapitel der H ex en ve ri o lgun gen die un s nur
, ,
un ter der Voraussetz ung dies es alten Glauben s ve m t;tn dli eh werden .
Unser 7 irmm und ahd g ilmc as grdrög altn dra ugr das Gespenst
'
» cr . » er
. , .
,
W
g 2 76 .
,
er di es e Fäh igkei t nicht bes ass hiess nach an Qu ellen dra u m sloli
( d fl F ä ,
»
Em
.
Ein e wie bed eutende Rolle die Traumers cheinung im nordischen Volksglauben ,
aus dem s ie die literari s chen Quellen geschöpf t haben gespielt hat ist von , ,
deutschen Volksglauben das Wandeln der Se ele überal l verfolgen Bei den .
ein zelnen seelis chen Erscheinungen wird davon zu sprechen sein Besonders
W
.
häufig wi rd erzählt dass es der Geliebte oder die Liebste is t die zu nacht
, ,
W
,
Abe rgl 5 3 52
. Wie sin nlich aber im Volksglauben die Auffassung von
der Wand erung der Seele wäh rend des Schlafe s war zeigt die Erzählun g die uns , ,
Th üringen berichtet Damach soll sich ein st be im Obs tschalen eine Magd
.
schlafen gelegt haben Da sahen die anderen Mägde ein rote s Mäusle in aus
.
ihrem M unde kriechen das zum Fen ster hinaus eilte Eine an dere vorwitzi ge
, .
Magd habe dann die Schl a fende genommen und verkeh rt gelegt Nach kurzer .
Zeit kommt das Mäuslein zu rück und wi ll wieder in den M und der Magd
fahren Allein es fi ndet die Öffnung nich t im eine Zei t lang umher und
.
,
verschwi nde t dann wieder Die Magd aber ist von dieser Zei t an mause to h
.
»
gewesen und nie wi e der lebendig geworden Ähnliche Sagen sind über die .
ganze germanis che Welt verbreitet und lassen sich bis in die früh ste Zeit
deuts cher Geschichte zurückverfolgen A usser Mäusen sind es beso nders .
Schlangen und Wies el die dem Munde des Schlafenden e n tschlü ple n (
‚
v l
g
’
Aber auch son st bes itzen ge wi sse Men schen die K raft dass ihre Seele ,
den Körper verlassen und andere Gestalt annehmen kan n I m m/a r Gestalten . »
iahrt n annten die alten I sländer eine solche Ausfahrt der Seele und ba m
« blq pa »
das mens chliche Wes en das di ese aus führen konnte ( Eddalieder Ausg B ugge
, .
S 1 7 2 ; H e im
. sk r Aus g Unger 1 51 2 511 Pas I 10 2 I II 50 4 ri E yrbyggj a ,
. . .
, norsk ) I V . .
, . . .
1 66. In t eressant ist in dieser Be z iehung die Erzählung von König He rtn ids
Gemahli n in der T hid re ksm g a die in Drachenge s talt mit ihrem Gei sterheere ,
gegen König I sung kämpft ( cap 3 52 Der Sagaschre ibe r erwähnt hier .
ausdrücklich dass er nach deuts chen Liedern dieses e rzähle Wie fest dies er
, .
Glaube im Volke wurz elt z eigt die T ha tsa che dass di e Vol ksgese tze Be
, ,
bestra ft wenn si e aus eign em Antriebe der betreffenden Person vor sich ge
,
Gem i h Phi l l gi II I 2 A fl
an s c e o o e. . 8 . u .
X I Mrr n o ro c 1rs
. . .
( ) 2 63
gangen dagegen milder wenn eine höhere Macht es erhei scht hat (
W
ist, v l
, g .
5 2 5 D i e v e r s c h i e d e n e n G e s t a l t e n a l t e n S e e l e n g la u b e n s
. ah .
rend die vorhergehenden Abschni t te den G l auben an ein Fort leben der Seele
im allgemeinen begründen sollten wird das Folgende z eigen wie die fort , ,
Eigentümlich is t vor allem der aus dem K ö rper gewichenen Seele die
Proteus natur : sie vermag alle möglichen Ge stal t en besonders Tie rges ta lt en an , ,
zunehmen Treten dabei ein z elne Personen hervor so hat der Volksglaube
.
,
den wesen t lichen C harakterz ug der betreffenden Perso n au f die Gattung des
Tieres einwirken lassen in dessen Ges talt die Seele erscheint Die Eigen , .
E s kann aus dern Vo l ksgl auben eine voll s tändi ge See le n launa z usa mmen ge stel lt
'
werden aus dem deu ts chen sowohl wie aus de mska ndinav ischen : die Se elen
,
erscheinen als Fliegen Bienen als Schmetterlinge als Vögel j eder A rt (Myll1
W
.
, , ,
II, G ei z häl se und Misse thäter erhalten die Ges tal t schwarzer oder
feuriger Hunde schnaubender Pferde S t iere Kröten u dgl Un t reue Weiber
, , , . .
z eigen sich als Eulen ( vgl u ttk e 5 Auch in Ges tal t von .
lebende Seele (Mannhard t Germ Myth 4 90 i ) l Auf dem Geb iete der alt , . . . .
.
nordischen Prosaliteratur hat H e n z e n die reiche Fauna se elis cher Tierges tal ten
z u sammenge stel l t Die Träume Auch hier kann di e Seele
( u s w S . . . .
Gest alten annehmen vom Vogel bis zumLöwen Wolf und Eisbären C harak , .
in der H ö lle mit versengten Vögeln verglichen werden ( V 53 : w ril mrf ugfa
'
W
.
r
cr ra li r wi n : flug u y)
' '
.
g . .
Norden s gleicht wiederum dem deu tschen b is i ns klein st e : auch hier haben wir
die gan z e nordi sche Fauna (Hyltén C avallius äre n d I 4 61 Thiele Dan -
, , ,
Seele eines au sges e tz t en Kin des Das ist alter Glaub e der fast allen V ö l kern .
,
eigen den wir bei den Wilden eben so linden wie bei den alten Gri echen
, ,
Wir sehen hieraus wied er einmal wie lan ge sich al t er Volk sglaube e r ,
deut chem Gebiete bis in s Altertum hin ü be rzu i ü hre n Ge w asius von Tilbury
s .
( lib . I I I 5 73 ) ü b erliefert
. von den St ö rchen einen Volk s g l auben nach d e m ,
s ie Men schen s in d die sich nur be i un s als Vögel zeigen D as damit unser
, .
s chwerlich an z unehmen wenn auch die ses sicher im Se ele n glaube n seine ,
Wurz el hat Der S t orch am Weiher wie auf Rügen der Schwan an dem See
.
,
w t
So e i ge n üge n de usa ens e un ge n d iese y thiseZ mm t ll
h e n V o rs tellu ngsk reiu o rhanden rm v
si n d, be gn üge ich ich, au f di es e z u e w e ise n m D ie n eu e re n Sa u n en ha be n di e E r
g vr . mml
fahru n ge n n u r durch neu e e is ie e ges ü z
p D i B
e se r Ab ri ss de r M
y h g l
o o i e w ürde zu se h t tt t l r
mml
.
an sch e e n w ll o w llt
e ich s e s d ie zah re iche n e ege aus den Sa tt un gen se bs b ingen l Bl l t r .
m
.
D o ch habe ic h d ie Bl
e eg e gep ü ft u nd k e i n e n au fge no e n. r
der n ich aus ge an iscl fl mm t m
M un de s a , t mmt
so schw e es auch zu r
e i e n i st, d ie s fes z us e l en w l t t l .
( ) 2 64 D ra W A NDELNDE S an a; Gesr a rr . m
s ne a s s r s au . .
(Arndt Schrif,
t en I I I dem Aufenthal ts orte der Seelen
, holt die junge ,
Seele nach dem Volksglauben aus dem Wasser wenn er sich seine N ahrun g ,
hol t und fliegt dan n mit ihr weit ü ber die La nde
, .
III . die Väter des T ri ersche n Konz il s im Anfang des 1 4 ]ahrhs ( Friedberg . .
,
W
eifern gegen den heidnischen U n fug auf den Vogelgesang oder auf die Tiere ,
erkes zu ers t zu Ges icht oder Ohre n kommen Alles Eifern hat dies en .
Glauben nicht ausz urotten vermocht Wenn ein Hase eine Katze e in .
, ,
Schwein beim A usgehen uber den Weg läuft so bedeu tet das Ungl ü ck ; eine
W
,
weiss e Ge m se bedeu t et so gar den Tod Der Wolf Fuch s Adler dagegen .
, ,
bringt Gl ü ck Ähnlicher Glaube findet sich bei fas t al l en Völke rn der Erde
.
unschein bare Tier auf das Ges chick de s Men schen für Ein flus s haben so ll is t ,
nicht rech t ers ichtlich dagegen wi rd u n s der G laube verständlich we n n wir wis sen
, , ,
dass es n icht das Tier is t das dem Men schen begegnet so ndern die Seele , ,
eines Vers t orbenen die in Tierges tal t e in he rwan de lt und die Gl ü ck und
,
Unglü ck bringen kann Nat ü rlich ist im heu t igen Abe rglaube n der Z usammen
.
hang z wis chen Tier und Seele vergessen nur das Resul tat desselben ha t sich ,
erhal ten u n d von Ge schlecht z u Geschlecht fo rtge pfla n z t Noch klarer tri t t .
der alte Seelenglaube in de rn Vol ksglauben z u Tag e dass man aus den ,
Tönen der Tiere die Zukunft erkennen k önne Eine äl t ere Stufe dieses .
Glauben s läss t die Tiere namentlich die Vögel sprechen und die Zukunft
, ,
offenbaren I mMärchen hat sich der Zug noch erhal t en In den nordischen
. .
Sigurd vor den Nach st ellunge n Re gi ns (F aim 3 2 Die Seele die den .
,
Zauber an der Le iche Weissagung und Zauber während der Fest und ,
e
des Vol ksg lauben s is t dann dass die Seele auch die Zukunft offenbaren kann , ,
wenn sie andere Gestalt angenomme n hat Die Sprache ist heute im V o llesgla ube n
W
.
vergessen aber das Bel l en des Hundes das Wiehern de s Rosses der Schrei
, , ,
der Katze das Kräch zen der Eule das K rähen des H ahnes das Zirpen der
, , ,
B rille und manches andere ( u ttk e das is t die Sprache der Tiere ,
durch si e prophezeit die dem Men schen entwichene Seele die Zukunft noch
heut e Dies e Tiere z u Tieren di eser oder jener Go tt heit zu machen damit
. ,
kommen wir nicht mehr aus da jene Pmphe tie wie die vergleichende My , ,
tho lo gie lehrt älter und urs prünglicher ist a ls die Gott heit der sie uns ere M
.
y , ,
52 6 Aus dem alten Se e le n glaube n uns erer Vorfahren ist ferner eine
.
konnte nicht nur Tierges tal t a n nehmen er konnte auch i n Men schengest alt ,
> Verlockung Trugbild bek ann t ist E s is t gebildet von dem altge rm rpa n a u
,
«
86
2 66
( ) G ES TA LT EN o ns SE E L EN GL AU B EN S ; GESPEN STER .
Hier hausen wie s ich z eigte die Geis ter der Verstorbenen Natü rlich m üssen
, ,
.
sie dann auch wissen wo s ich das Gold in der Erde wo sich der Schatz
, ,
befin de t Besonders Geizhäl se fi nden R uhe wenn sie Lebende hierher fü hren
.
, ,
zumal wenn sie ihr Geld versteckt oder vergraben haben Wenn man ein e n
Schatz gr aben will steckt m
.
phil 3 H unde rt S
. . Viele von dies en Sagen en tpuppen si ch j
. a b a ld als
jung und ich bin weit davon e n tie mt jede aus dem lebend igen Seelen
, ,
glauben entsprungen sei n zu l assen Die Sagen ande rer Gegenden sind nur .
zu oft die einfache Quell e jün gerer Sage n : im Grunde aber hat der gan z e
Kreis sei nen Urquell in der alten Auffassun g dass die Se ele fortlebt dass , ,
Eine weitere Vo rs tellung unserer Vo rfahre n war dass sich die Geister als
Flammen auf de n Gmb hügeln oder in ihrer Nähe aufhielten dass sie sich
,
als Flam men in den Lü ften zeigten In der altn o rd He rvararsaga wird e r . .
zählt dass die Seelen An gan tyrs u n d seiner Brüder all n ächtlich als Flamm en
,
‘
auf ih ren Gräbe m erschi enen seien ( Ausg von Bugge Als Gun n a rr .
vo n H lith re n di ges torben war kam en sein So hn H ogni und Skarphe din n z u
,
seinem G m bhflge l: si e fanden diesen offen und hier sass Gun n arr umgeben ,
vo n vier Flammen
(Nj ala C a p Flammen um g eben die G m
. bh üge l
( Egilss 2 2 8 Gu lbs
. Noch heute zeigen sich auf Island di e Gespens ter
hin und wieder von Flam
. .
, , . .
. . , ,
Meist haben jedoch auch die Geister in di eser Form neben dem Lichtschein
die mens ch liche Ges talt wie diese j a immer und immer wi eder di esen seelischen
,
Wesen a ufge dc t wird H ierin wurzeln die vielen Erscheinun gen die die
W W
,
, , , ,
der Volks mund zu erzähl en d ass es See le n Verstorbener sind die den Grenz
W
, ,
oder feue rspeiend hausen besonders in Sümple n und auf feuchte n Wiesen '
W
, ,
fii hren den Wanderer irre springen ihm auf den R ü cken wie die Mah re oder ,
der A l p sind aber auch zumal wenn man ihnen Geld gi cht sehr gefällig
, , ,
ersc heim mge n über S ü mpfen und Wiesen mögen dies e mythischen Gebilde
einer na türlichen Phan tas ie wachgerufen haben .
treten in ein und derselben Gegend neben ein ander die aber im Kerne auf
, ,
glei che Wurzel zurückgehen Gemein sam ist ihnen dass sie dem Mensch en .
,
meist als etwas Läsüges erscheinen dass sie ihn während des Schlafes auf ,
sam er Name für sie ge rechtfertigt erscheinen Ein ige ihrer N amen tauchen .
XI . Mw a o w m
e .
(
2 67)
W
bei allen german ischen Stämmen auf und z eigen sich schon dad urch als ur
al t a ls ge mein ge rman isch Praetorius zählt eine ganze Reihe teils deut
W
, .
,
scher , tei ls auswärtiger N amen diese r Dru ckge iste r auf ( eltbeschr .
holl ändis che n n aglmeme im englis chen mklrlma rr So zeigt sich Wort
'
, .
u n d Begriff bei allen germani schen Stämmen Allein auch zurück lässt s ich .
das Wort bis in die Zeit der ältesten Den kmäler verfolgen : im Altho chd is t
und im Alm findet es sich bei den ältes ten
.
W
. .
heute erh alten Die Ableitu ng des Wortes ist dun kel Man hat es bald z u r
. .
wie die andere E tymologie bie t en sprachliche Schwierigkei ten Auf alle Fälle .
ist bei allen germanis chen Völkern die Mahre eine Erscheinung die ei nen ,
Schl afenden quält j a ihn sogar töten kann Den Tod führt sie aber dad urch
, .
herbei dass si e sich auf den Men schen setz t während dieser schläft und ihn z u
, , ,
Tode tritt Die nordische Yn glingasaga (He imsk r 1 3 ) erz ählt u n s nach einer
. .
Quelle die aus dem 9 od er 1 0 Jahrh stammt dass König V an lan di von Schweden
,
. . .
,
während des Schlafes von der Mara tot getreten worden se i ; sie drückte ihm nach ,
dem sie ihm fas t die Be ine zerbrochen den Schädel ein Schrecklich ist n ach der , .
Gegen die Person von der man die That annahm wird ein langwieriger
, ,
al l gemeinen erscheint die Mah re jedoch nur als Quälgeis t Sie is t die Seele .
einer noch lebenden Pe rson die während de s Schlafes den Körpe r ve rlässt ,
'
und sich auf den Körper des Mitme nschen setzt und ihn quält In der Regel .
ist sie weiblicher Ge s talt Oft ist es die Seele der Geliebten di e ihren
.
,
Liebsten im Schlafe drückt Sie verlässt in Ges ta lt eines Tieres den Körper .
und wan delt als Katze H und Maus sehr oft auch a ls Strohhalm oder , , ,
kommt si e in die Stuben Sie setzt sich auf des Schlafenden B rus t und .
Kehle dass er weder atmen noch schreien kan n Verst opft man Schl üssel
, .
und A stloch so kann man die M ain e fangen Dann hat man während der
, .
Nacht in der Regel einen Strohhalm in der Hand Mit Morgengrauen muss
W
.
ab er die Mahre ihre richtige Ges tal t annehmen und dann ist sie meis t ein ,
nacktes Fraue nz irn mer Auch Tiere drückt die Mahre ; diese schwi tzen und
.
schnauben dann und sind arg z ermuft ( u ttke 540 2 ii ; Thiele Dan m , .
, .
bei anderen seelis chen Wesen (Mann hardt Germ M y then is t ihr , .
myth ischen Geb i l de ist ein l euchtend Schon das Mi tt elalter erklärte das Auf .
treten der Mahre au s den schweren Träumen die den Men schen of t in folge ,
tigen Eindruck das Alpdrücken auf den Menschen zurücklässt weiss jeder ,
2 68 )
( D a uc x n s rsr r m . AL P . Ta n n e . SC H R A I
‘ '
.
aus Erfah rung Um wie viel mäch t iger musste dieser bei dem natü rlichen
.
Men schen sein Zweifellos hat dieser Zustand der men schlichen Seele
.
Mythen veranlasst Allei n fas t alle Mythen hieraus zu erklären wie es neuer
.
,
dings Lai stn e r im Rätse l der Sphinx ge than ha t ist sicher zu weit gegangen ,
.
Di e Gemei n samkei t des mythi schen Namen s und Begriffes bei allen germa
ni chen Völkern z eigt un s in wie hohes Alter der Ursprung der Mahre ge
s
,
hört : sie is t eines der wenigen my t his chen Gebilde di e in einer u rge rma n i ,
W
. » en
druck deckt s ich mit dem norddeu tsc hen : Mich reitet die Mahre Althd » . e .
W
spe n s t z
»
, . . .
Sprachlich ist d as Wort das ags l] vll engl elf al tn a lfr mythologi sch . a , „
. .
, .
,
jedoch is t das hd Alp von dies e m verschieden Die a äa r E l/i w sind s eeli sche
. .
'
esen s ch lech t hin b eso nde rs in Z we rggesta lt H ier steckt in dem Worte der
, .
al lgemeine Begriff wie er sich auch bei dem mbd a l] nachwei sen läss t und wel
, . ; ,
chen a hd Namen wie Alpha ” Alpen r/r u dgl auch für das Ahd wahrschein l ich '
. und zwar
spä t es ten s im Mittelalt er verengt und den Begriff des Quälgei stes a n
genommen Von den verschiedenen E tymologien die man dem Worte ge
.
,
W
.
. . .
,
die das Wort zur sk r wurzel mb): stellen und e s mit rbl m identisch sei n .
‘
überz eug t hat mich die Zergliederung de s Wortes die adste in mi t ihm ,
Bes onders auf ale man n isc hern Gebiete herrscht 101 das drückende gespe n ster
hait e Wes en der Name Trut T ru de D ru te E s hat mi die Trud » «
‚
» a
,
» « . »
W
«
, ,
>
gm sse Trud im Matsche r Thale wo sich noch je tz t am Fel senabhan g der
«
,
» Drude n 1uss d i das Pen t agramma das son s t Alp1uss heiss t und das die
r
, . .
,
Trude oder den Alp nicht an s Bett läss t (Prae torius e ltbeschr be , .
fin det durch die Dörfer und drückte des Nachts in den Häusern die Leute
,
die Trud e in Bayern ( Pan zer Sagen und Geh r I 8 8 v Leoprechti n g Vom , .
, , .
,
Lec hra in 8 Daneben erscheint die Trude auch mit Eigen schaften die ,
sons t den H exen beigelegt werden In diesen zeigt sie höch st wahrscheinlich
W
.
ihr urs prüngliches Wesen a us dem sich dann ähnlich wie der Alp in O ber ,
deutschland der Quälge ist entwickelt ha t Über die Bed eut ung de s Wort es .
W
mit ahd mu dilectus z usammen das sich in ahd Eigennamen auf dn i d
. . . . .
-
.
, .
,
altn Dmdr
. die Jungfrau erhal t en hab e Die K ü rz e des u in Trude spricht
'
dem Worte ist wohl go tlän d dru da liederliches Frauen z immer ( Rie tz .
,
Sven sk Di alektle x
W
.
Auf obe rdeu tschem Gebie t e erscheint weiter der drü ckende Nach tgei st a ls
Sc h re t t e l e ( Meyer Deutsche Sa gen a us Schwa b I 1 7 1 ii Sc hme lle r Bayr, . . .
, , .
tb II 61 0 ; Schloss er Z 1 V o lksk IV
. . 2 1 8 ii 2 51 Daneben
, . . . . .
,
Ratz Schrat ist sicher die ursprüngliche Fo rm zu der Schre tte le das Demi
.
,
XI . Mvr a o no e rs .
(
2 69)
letzten Jahrhun derten immer mehr zurü ckgedrängt E s findet sich sowohl
in Deutschland wie in den anderen germanischen Ländern Alm :ßrah
.
'
» c
, . .
und was für ä spricht bedeutet Geis t Ges penst Noch heute
W
,
» ,
er.
heisst auf Island der Wassergeis t vahmßmlh ( Mau rer Is] V o lkss Auch , . .
das Wort bis in die äl teste Zeit zurückverfolgen Ahd Glossen geben mit . .
W
lo » «
, j es 1 3 .
,
W
» c
Cm
. .
ist d unkel ; La istn ers (der B e haarte Nebels 33 7 ) un d einho lds (der
'
» a »
, .
dan n I :lrmgeister Ge ister Obe rhaupt Sicher ist di e Bedeutung Gei st Ge s penst
.
» <
.
, .
,
auch hier die ursprün gliche aus der sich Quälgeist lokal entwi ckelt hat ,
» « .
I m Elsass und einem Teile der Schw e iz hei sst der Druckgei st Dog rle > c
, ,
W
,
52 9 D i e V a lk y rj
. en In einzelnen G egenden Nordd eutschlan ds na .
‚
men tlich in Oldenburg und Friesland heisst die Mah re wälride rske (N ordd
W
» < .
,
Sag 4 1 9 Stracke rj
. . an 1 3 7 5ff estf Sag I I 20 Der erste Te il dieses
, .
, . .
,
Wortes d e ckt sich mit dem an va lr di e Lei chen Tot en Wir haben .
, .
al so in der älri derske die T o ten rei terin die Mahrte die den M enschen , ,
zu Tode quält wie wir si e in der nordi schen Dichtung un d in viel en Volks
,
sagen kennen lernen ( La istn er Rätsel der Sphinx ) Sie berührt sich hieri n
W
, .
Das ganze altgerman isc he Le ben fand im Leben der Abgeschiedenen seinen
Widerhall as hier auf Erden vor sich ging führten die Seelen der Abge
.
,
schie den en nach dem Tode fo rt Auch die Vors tellung von den V alkyrj en .
Weibliche Ges talte n lebten nach dem Tode als weibliche Wesen fort : so die
W
Mahre die Trude die Hexen ; jenes sind die Seelen der Mädchen und
, ,
Frauen dieses die der alten Frauen junge Truden werden im Alte r Hexen
, .
( u ttk e 5 Nun is t es unums töss liche T ha tsa che da ss bei den Ger ,
manen nicht sel ten di e Frauen amKampfe teiln ahmen Nach Fla vi us V o piscus .
erzählt wie man auf dem Schla chtfe lde Leichen bewaffneter Frauen gefun den
,
hatte Paul us Dia conus (I 1 5) spricht von Amazonen in in timis Ge rman iae
, ,
»
Liedern und Sogur namen tlich in den Erzählungen aus der nordischen
Heldensage begegnen wir den slybldmgya r den Schildmädchen auf Schritt
,
'
, , ,
Schi ffe nennt man nach ihnen (Ems VII I Auch diese Kämpferinn en .
,
ge radeso wie die andere n Menschen Ihre Bes chäftigun g war natürlich auch .
(
2 70 ) V AL KYRJ EN .
nach dem Tode noch de r Krieg : sie halfen ihren Freunden e n t fessel ten die C c ,
bun de n en schadeten den Fei nden N a tflrlich erschei n en auch dies e Ges talten
, .
zu dem jün geren Schlachten un d Sie gesgo tte gebracht wenn sie auch da ,
nebe n die Dich tung noch unabhängig von di esem kennt Die Erinnerung an
den na türlichen H intergrund zeigt sich noch in den s pät e n Ada m
.
äl wo ,
mfa r ßo m km
'
W
Kon ur lwy al aa a a äll ga l,
Infolge dieses seelischen U rsprun gs berühren sich die fortl e benden Schlachten
jungf rauen oft mit den No men Hexen un d anderen mythischen esen die, ,
im Se ele n gla 11be n ih re Wurz el haben Wie diese rei ten sie durch Luft und .
haftes Wes en geht noch aus der altislän disc hen Volkssage klar hervor In der .
Harda rsaga ( I sl S I I , 1 0 3
. .wird erzählt, wie über Hordr die Herfiq tr
d i H eer1essel, ein bekannter V alky rj
. . en n a e, gekommen sei ; eben so kenn t m
die S turlun ga mehrere Beispiele von Hee r1esse ln , di e den Tod des davon
Bd all en en z ur Folge ha tten 3 te13 geschieht dies im Kamp 1e oder au f der
.
Ähnl i chkei t mit dem Tode V an lan dis durch die Mara Ih ren seelischen U r .
sp ru n g zei gen diese Schlac hte n un gi rauen auch darin , dass sie als Wolken
j
wes e n e rscheinen , denn die Wolke ist nach altge rm Au11assun g ebenfall s ein .
nam e M i r d i Nebel Andere Namen wi e Gpn aull (zu gmrdr »der Geist« )
! . . .
'
erhärte n ebenfalls die T ha tsache , dass sie seel ische Wes en sin d In der ur .
sprün glichen A u ffassung des Volksg lauben s sind di ese fo rde be n de n Schlach t en
W
jungfrauen seh r alt : wir finden si e in voller Thätigkei t in dem Merseburger
Spruc he a ls rdrlrr wie auch das an dzln r oft die V alky rj e n be z ei chnet ( Lex
' ' °
.
, .
poet . as die s Wort ursprü nglich bedeutet ist dunkel ; weder Kögels ,
W
« 02 . .
( » Mee em
i b « Idg For sch I
. I , noch .v G ri e n be rg e rs (»die H in und Her
.
in einem ags Bienen segen als r:}gew17 ( 01cke r, Kl ags Dicht 3 4 vgl an
. . . . . .
rigm a r Fm
qy s V , 2 4 6; 1 1
M '
eine Bezeichnung für die
'
E b S
W
z . 3 4 y r . .
doch hieraus auch , dass E gill die Lu ft als A ufen t haltso rt der Seelen 6js&n}b
» Bienen w eg : nennt önsso n , E gilss Halle 1 894 S
(So n a to r 1 8 vg l Fin n u r j . . . . . .
Ein besonderer Lieblin g der subjektiven Phantas ie sind die V alkyrj ur bei den
Norwegern und I sländern geworden Sie erscheinen hier als schön gerü stete .
Sc hlachten j un gfra u e n , die durch Luft und Meer reiten Aus dem Walde schei ne n .
p / e :rlvcsl . .
Quellen steigen sie aus dern Meere (He lg B j bringen Fruch t barkei t . .
ube r die Gefilde ( ebd Unwetter und B litz begleiten oft ihre E rschei
.
weissen , bald in schwarzen Ge wän dem ( Flb I , Wenn sie durch die .
Luft r eiten , sch ü tteln sich ihre R eese : da fällt der Tau von deren M ahnen
herab und der Hagel auf hohe Wälder ( Helg B j . .
XI . Mvmo 1 o o re . . 2 7 1)
(
Wie hier die V alky rje n ganz für sich erscheinen so fas t durchweg in der ,
nordis chen Pro salitera t ur Nach dem herrlichen V a lky 1jen lie de der Nj ala .
( I sl S II I 898 11 V gl K Maurer Be ke hr I
. .
, weben sie das Gewebe
. . .
, .
,
der Schlacht die gr7 mb/u w&rpella (Beo w 698 ) B l u t regen trä ule 1t bei ihrem '
'
, .
nur von den z rg rncr e ze slres zu erz ählen die ü ber das Krie gsglttc k wal ten
W
' '
» r «
,
da finde n wi r die Valk y rje n im Dien st e Ö di n s worü ber bei Ö din z u sprechen ,
is t o die nordis che Dich t ung den Va l k r e n Namen beile t ind di ese
.
5j g s ,
1ast durchweg dichte ri sche Pe ßo n i fika tio n e n des Kampfes und seiner Um
schreibungen ( Go lthe r Stu dien ,
“m
F r a u e r , D ir H a lk y n m dc r ska n di m wh—p rm Götte r u n d Hr lde n m m
' '
sd r
'
n vl a . »
sa g r ei ar 1 84 6
. . .
Bd 1 1 Abt 40 1 11
. . . .
bes chränkt wurzelt a ber hier tief in der V o lksan scha uun g : die äl t es ten Be
,
( Fa) e 68 11 in un zähligen Ges ta l t en Wie ihr Name so ist auch ihr see
. .
,
lisc he r Urs prung kl a r Gleich wie nach nordischem Glaube n O din s Seele.
den Körper verlä s t und als Rabe I l ug m n ü ber alle Welten fliegt so ver
s ,
lässt auch der men schliche lmgr den Lei b und erscheint bald in di eser bald ,
in jener Gestalt Ein I sländer träumte wie eine Schar Wölfe ü ber ihn und
.
,
g rr ( ä n n e rge is.te r) » t «
t räumt von 1 8 Wölfen di e ihn ü berfal l en ; auch dieser deu t e t sie als ma mm ,
fiug i r ( Hel v s Die Seele der Imgr verlässt den Men schen und nimm t
. .
, ,
ve rschiedene Gesta lten an z sie ersc hein t als Bär Adler Wolf Fuchs u dgl , , ,
. .
Indem die See le aber die H ü lle (an l m mr) dieses oder jenes Tieres an .
,
.
seeli sche Ges ta lt tri t t nat ü rlich ers t dann klar zu Tag e wenn sie sich ausser ,
halb de s men schlichen Körpers befinde t : sie b eglei t et den Men schen und
wird so se in Fo lgegeist seine Reisegesell schaft /pn m g l i F m s X 2 62
,
s ie *
. .
b eängs tigt ihn und an dere im Schlafe und wird so e in Plag egeis t ; sie be
sc himt ihn und wi rd so z u mSchut z gei s t I n 1 T ra u m e offenba rt sie i hm die .
Zukunft frei l ich gi ebt sie ihm zugleich z u erkennen das s das Bevorstehende
, ,
unabwendbar se i Die Vorst ellung v n der Fylg a is t die einer Frau daher
'
. o .
die Be z eichnung Die Fyl gja ersc hein t ba l d al l ein bald mi t anderen ,
.
Sie verlässt den Menschen bei seinem Tode wird von anderen Fyl gjur ah ,
gehol t geht aber auch z uweilen auf die Überlebenden beso nders auf die
, ,
Söhne über In diesem Fal l e erscheint sie als Gesc hle chts fylgj
, . a ( rI /a
j gfi
r l r r ,
é vnßIgj a ; v l
/
g Maurer B e k e hr I I 67 . Wie per s ö n l ich
. man s ich ti be t . .
haup t die Fylgja dachte z eigt die Erzählung wo ein er über seine eigene , ,
2 72 )
( V AL KYRJ EN . F1 ’
LGJ A . W e n wo nr .
W W
. . .
Folkens T re S 1 30
W
.
.a n i i n
gj a d h , . .
Gesta lte n wechsle ri n hat der em o l1 Die Bedeut un g des Wortes ist klar :
, .
W
wer Mann e rwo lt al so der Mann in Wolfsges talt
,
‘ '
S omit deckt sich .
W
‘ '
p er lu n a h o nes Iro m
'
rn rs i n [ m u la n qu e
'
! b mi n u m ga n z: g e m I/ os G u lli
'
,
r o » cc
, l: » « r » « r ,
u / lu u m
{ p ) Die em
. o li m y th en wurzeln nicht allein auf germa n ischem
kennen den Werwolf freilich nur die westarischen ( Griechen Römer Kelten
W
, , ,
der Herden ein gefü rchtetes Geschöpl war Auf german ischem Boden läss t '
sich der Werwolf überall auffi nden D as älteste Zeu gni s auf deutschem C c .
W
. .
behandelte man die Leute denen man die Kraft zuschri eb sich in Wer , ,
wölfe verwandeln zu können wie die Hex en : man verbrann te sie ( Hertz
, ,
Man glaubt hier noch unersch ü tterlich dass sich e inige Mens chen auf Zeiten ,
in Wölfe verwandeln können Sie verm ögen dies indem sie ei nen Gürtel .
,
aus Wol fs fell um den nack t en Leib binden in welchem nach jungem Aber ,
W
mel szeichen eingewirkt sin d und dessen Schnalle sieben
Zungen hat Wi rd ein Werwolf ge t ö t e t so t ötet man einen Men schen In
.
,
.
vielen Gegenden k ennt man die Sage man erkenne den Men schen der , ,
Werwolfs ist der B öiren wo lj den man namentlich in Westfalen und Hessen '
,
oft antrifft Von ihm wird bes onders erzählt was son st von Mahre und A l p
.
, ,
dass er aufho cke » d h de n Le uten auf den R ü cken springe und sich von
«
, . .
i hnen ein S t ück t ragen lasse Bei den An gelsach sen l äss t sich der Wer .
den Priestern zur Aufga be gemacht ihre Herden vor dem wcrrwu{fi zu
W
» :
,
schirmen
(Schmidt Ge s e t ze der Angel s
3
, B is heute hat sich in Eng .
lan d der Glaube an ihn in Blüte erhal t en (Brand Hazlitt Popular Antiqui ties
W
-
,
Zeit ist wieder der skandinavi sche Norden Das Wort w m//r frei l ich ist nur .
@ {fi Schön erzä hlt die V ol sunga saga wie Sigmund und Sin q
. .
besass die Gabe am Aben d in Wolfsgestalt sein Haus verlassen z u kön nen
,
W W
.
berichtet uns wie in früherer Zeit manche Men schen Wolfsgest alt annehmen
,
Kög l mi t d s di
e A bl it g f l h i : hd
e n . as ält r m i
ese lf g höre
e un a sc se a e
"r r rvu e
kleidem;
.
zu go t w.
f ar e n b d te al
> lf kl id V gl dag g PB B XXL 3 7 5f
. e eu so » o s e «. . e en . .
( )
2 74 W aa wo n r . B e a ss n rcen . BI L W 18 . H ex en .
spn 1n gs ü bertragen zu sein Der Bilwis ist der Geist eines b ösen Meir .
schen und dann dieser selbst der seinem Nachbar schaden will E r
W
.
geht M itternachts gan z nackt eine Sichel am Fusse und Zaubersprüche bema
em Landm ann
,
gend durch
,
die reife n den Get reidefelder und vernichtet d
einen Tei l der Ernte In der Regel geschieht dies in der Nacht vor al .
p g
u r is in anderen
,
G egenden am jo han n isa be nd also z u derselben Zeit wo , ,
auch die Hex en ihr Wesen t reiben Dabei reitet er nicht selten auf einem .
schw a rzen He cke : 1ussb re ite niedergelegte und verwüstete S t reifen in den
Feldern der sogenannte Bilwisse hn itt Du rch schni t t Boc kschn itt zeigen seine , , ,
Zuweilen ers cheint er auch dem Men schen ; dann verwirrt er ihm
,
Spuren .
das H aar und macht es stru ppicht Ru1t man den Bilwis so muss der in .
,
seiner Ge s talt wandelnde Men s ch s te rben Gegen den Bilwis gib t es auch .
l
Mittel : der Bäuerin hil ft ih r Brautring ; ein T ann en me ig vor der Sch e une
verwehrt ihm den Eingan g ; d urch Ge tre idespe n de kann er wie andere see
fische Wesen gü nst ig ges timmt werden
—4 8
.
S c h ö n w e r t , An : de r Obe rpf a lz I .
42 8 .
53 4 D i e H
. e x e n E s is t bi s her noch nicht .gelungen in d en m y thi ,
schen Geh al t die ser Wesen die in der germanischen Kultur und Si t ten ,
g e s chichte eine eben s o wichtige Rolle wie in der Mythologie ge s piel t hab e n ,
Wesen ihre n Ursprung im Heidentum haben z umal sie sich bis in die
W
,
älteste Zei t zurü ck verfolgen lassen Sie scheinen aus dem allgemei nen Be .
io rm e ln M
( S D 5 1 hat .d as Wort .die Bedeu t u ng hei d ni sche Geis ter d as » «
,
Feindselige schein t hier mehr in den H intergrund zu treten Das Wort ist .
also uralt und geh ö rt zweifellos dern He iden tu me an Die älteste Bedeutun g .
Diese z eigt dass schon in heidnischer Zeit unter Unholden böse Geister
,
verstanden wurden Au 1 der anderen Sei te lehrt die Wiedergabe des lat
. .
manes dass unter den Unholden Geis ter verstanden worden sind die im ,
hören die Hex en Das Wort ist offenbar ein Kompos i t um Die älte ste
. .
Form gewährt die Pariser Hs der V e rgilglo ssen wo fu n a n mr mit hagns ussun
'
.
,
li m m u dd l m
, gr l rirse
. O h davon ahd h a s se b a s is
. lza ses Im zusa y
cr nm l
r . , , , ,
a rrna
( 1 1 ,
!a n zu » «
sam men z ubrin gen ist wie Kauffmann (FE B X VII I 1 55) und Noreen (I dg
,
W W
. . .
,
Forsch IV 3 2 6) annehmen bleibe dah inges tellt Über die Etymologie des
. .
, .
W W
.
, .
,
Rätsel der Sph I I 1 8 7 u . Der erste Teil ist aller Wahrschei nlichkei t
, .
m
.
rller/
p
Nach alm
,
.
XI . MYI HOL OGI E
' ‘
.
(
2 75)
V 9 lve n , die nordischen Hexen draussen im Walde in Gesell scha ft der Wölfe , ,
auf denen sie rei ten (He lg Hj Bugge S 1 7 6 V sp und der schwedische . . . . .
Volksglaube lässt alte Weiber oft e insam im Walde wohnen wo sie die Wölfe ,
Ebenso schwer wie die Bedeutung des Wortes lässt sich auch der Ur
sprun g de r He x en a ls mythi scher Wes en klar legen Zauber lag bekannt .
lich bei den alten Ge rman en in erster Linie in de n Hä nde n der Frau en Auch .
diese lebten na ch dem Tode fort und trieben ihr Handwerk nach irdischer Weise
weite r Die Zeugniss e d ass diesel ben imGe iste rz uge der Frau Holle Diana
.
, , ,
H e rodias oder wie die F ührerin der Se elen scha r heissen mag sich befanden
, , ,
lassen sich bis auf Bu chard von Worm s und Regin e von Prüm 9 1 5) zurück
verfolgen ( Weinhold Deutsche Frauen I Auch die Hexen ha ben ihr Fes t
, ,
daher bei den nordischen Skalde n den H :k en ti be rgebe n ( I ro llu mge/a aus » «
meis ter wie er sein Verslein habe mit dem er die Hexen (
, I ri n n du r d i ,
'
‘
, bd B eschwö rung3 1o rm
.
d .
,
schen Scharen die a us dem Leben hervorgegangen sind wirken auch auf
, ,
das Leben z urü ck wie alle seelis chen We sen Die Seelen der Zaube rinnen
. .
ko mmen nach dem Tode in jene Scharen ; während des Leben s besi tz en
gewisse Frauen die Macht das sich ihre Seele vom K ö rper trenn t und dass ,
jene an dem Treiben der Geis t er rn it t ei l nimmt Von dies en haben sie ihre .
K ü n ste durch die si e dem Men schen Schade n zufügen wie aus zahlre ichen
W
, ,
Sie vers tehen die Ge ister z u rufen und mit ihnen zu ve rkehren (V s p
W
Vor allen verst ehen si e sich aufs e tte rmachen (Lan d S 1 4 2 Fri dbj S
.
. . . . .
Pas I I 7 2 7 8 11 Le x V isigo t VI
.
, . Noch heute erlernen im Volksglaub en
. .
,
die jun gen Hex en ihre bös en K ü n ste von alten He x en die sich au 1 e tte n ,
machen u dgl verstehen : sie mü ssen dreimal 7 Jahre in die Lehre geh e n
. .
und mit dem Teufel gebuhlt haben dann erst erhalten s ie als Si egel den ,
Hex e an gewissen Tagen an denen sich besonders die Geister z eigen die , ,
Mach t habe durch die Luft zu reiten und an den Ge is te rve rsamrn lun ge n
,
der durch die un zähligen Hex enpro zesse und He x enverfolgungen seit dem
1 6 und 1 7 ) ahrh
. eine kul t urhis t ori sche Bedeutung erla ngt hat wodurch
.
_
.
,
Sel t en hat s ich al t es Hei dentu m so lange und rein im Volke erhalten wie ,
gerade im Hexen glauben Gemäss ihrem mythischen C harak ter zieht die He x e .
mit dem Se e len hee r d ur e h die L ü 1te bisweilen ihren Kopf und ihre C edän n e
W
,
ebenfall s a ls se lisc he Wes en ziehen sie durch die Lüfte un d man kan n si e ,
W
man wenn es wi t tert : Die He x en schiessen Purz elbäume A llgemein verbreitet
,
» «.
ist der Glaube dass sie in Hagelwolken einherrei t en und dass man sie daraus
,
he m n te rschi esse n kann ( u ttk e 5 Z u den Sagen von we tte rm a che n den
He x en gehört auch der t reffliche nordische My t hus von Po rge rd Holgabru d und
a Fm s X I 1 3 4 11 Ftb I 1 9 1 11 u 611 vgl Ark 1 n 1il I I H ä
e ( .
, . . k on , . . . . . . . .
,
( )
2 76 H e x en .
W
von Norwegen befindet sich im Kampfe rn it den ]6m sw ki n ge rn Du rch das '
.
,
Der Kampf beginnt Da zieht . .
ein W e tter heran ; im Norden türrn e n sich dunkle Wolken und ziehen das
Meer entl ang Bald lo lgt ein H agelwe t ter begleitet von 1urchtbaremWinde
.
, ,
zugleich von Blitz und gewal tige m Do nner Gegen dies en Hagel hatten die .
J ö m s vi kin ge r z u kämp 1en Dazu hat t e sich die Hi t ze d e s Tages in eisige Kält e
.
verw and elt Da gewahrt H äva rd r zuers t die Po rge rd in H akon s Ge folge ; bald
.
sehe n sie auch andere Man sieht wie von jedem ihrer Finger Pfeile aus
.
,
gehen und wie jeder von ihnen seinen Mann t rifft Dies wird dem Führe r .
Sigvald gemeldet und er mi t aus : I ch glaube dass wir heute nicht nur gegen
,
»
,
M enschen zu kämpfen haben sonder n auch gegen die alle rböses ten He xen ( ,
m?!
i n ven ta und Hexen S t and z u hal t en das schei nt mir allzu schwieri g ;
d och käm
,
pfen wir so gut es geht Der Hagel lässt etwas n ac h Abermals 1lebt »: .
H äko n die Po rgerd um ihren Beistand an Sie erscheint wi eder und diesmal .
mi t ihrer Schwes ter e a Jetz t beginnt das Wetter heft iger als zuvor zu .
w erden Als die ] 61n svikin ge r diese beiden sehen da beschliess t Sigvaldr den
.
,
d ie bei den Kön igssü hm gegen Frld bj 61 d ingen damit das Unwetter dies en ,
Ihren seelischen Ursp rung be kun den die Hexen ferner in ihrer Proteus
W
n atur I I am /zlq die in anderer G es talt La ufende nennt sie der I sländer
W
.
pa » « .
N ach deuts chem Aberglauben e rscheinen die Hexen namen tlich als Katze n
u n d Krö ten ( u ttk e 5 1 5 5 aber auch als Eidechsen Eulen H unde . , ,
u . dgl ( uttke 5
. Immer stiften sie in Tiergestalt Scha den an ; daher
n ehmen sie auch nie die Ges talt 110 mmer Tiere n u Gross is t die Macht der .
e ntwenden sie den Kühen der Mi tmens chen währen d der Nacht die Mi lch .
S ie können fer ner den Mens chen auf eine S t elle bannen dass er sich nicht ,
r ü hren kann H ieraus erklärt sich u n ser Her ensr/msr Wei t er bewirken die
. .
a uch den Men schen Kra nkheiten z u bri n gen Wechselbä lge wie di e elbis che n , ,
G eis t er wie die Mahre bewirken dass Mäuse Flöhe Raupen und anderes
, , , , ,
U ngez iefer über die Länder komm t vor allem aber erzeugen sie auch heute ,
s i e sogar den Regen wenn die W äsche gebleich t wird so dass diese schwarz
, ,
w ird So zeigt sich die Hexe überall bös e schädigend nirgends helfend und
.
, ,
W
, .
Ihre T hätigkeit und ihren U rsprung z eigen auch die N amen di e die Hexen ,
W
.
,
r »
, cl n «
,
T a usl reir/1 mn n m weil s ie 0 11 den Tau von den Wiesen nehmen ( uttke 5
'
I n Norwegen hei ssen sie (roll flagä sßarr rßma das s ind Bez eichn ungen die ,
’
, , , ,
tragenn n en ,
XI . Mm o no c 1 s .
mythischen Ges tal t en ausgedrückt werden soll Gegenwärtig ist der al lgemeine .
Name (ro ll im Norden der herrschende der wahrsc heinlich m i t an I rad'a ahd
mm:: trete n zusammenhängt (Sievers Idg Forsch IV
.
, , .
» e . . .
,
Frauen die sich in He x en verwandeln können sind äusserli ch e rke ttn bar
, ,
den Augen an einem wackeligen e n ten artigen Gan ge an den Plattfüs sen
, , ,
« .
Sie vermöge n ihrem Mitmen schen nicht in s Gesi cht zu s chaue n könn en über ,
kein en Bes en gehen Ihre Gesichts1arbe ist 1ahl ihr Haa r verwirrt und strup
W
.
,
picht ihr Leib mage r Nach christlichem Mythus hat ihnen an verschieden e n
, .
Teilen des K ö rpers namentlich am Kreuz der Teufel sein Siegel aufged ruckt
W
, , .
Auch manches Geheimmi ttel lässt die H ex e erkennen : ein am eihna chts
abend gepflücktes vierblätte riges Kleeblatt das Ei e iner sch warzen Henn e ,
u dgl
.
( uttk e 5
.
Di e Hau ptbe lustigun g der Hex en is t der Tanz ihre Haupts peise das P 1erde ,
Tagen im Jahre an gewi ssen Orten z usammen in der Regel auf Be rgen wo , ,
dann der aufgeri chtete Pferdeschäd el ihre Malstä tte ken n z eichnet Die Ber ge .
,
auf denen si e sich treffen w aren eins t alte o pfers tätten un serer Vorfah re n , ,
0 pfers tä tt en an denen entweder den seel ischen Gei s tern schlechthin oder d e n
, ,
ch thoni schen Gotthei ten die dies e [ ah n en geopfert wurde Nach altg e r
W
, .
,
manischem Brauche ist hier auf einer Wiese unter einer Lin de oder einer Eiche ,
W
. .
ihnen is t der Brocken irn Harze mit seinem Hex en tan z platm (
.
,
vgl J a co bs .
,
Der Brocken und sein Gebiet e rn igr 1 8 7 1 ; der Brocken in Ges chi chte , .
W
,
dem Schle mko fe l in E lsass auf dem Büchelberg in Schwaben auf dem
_
, ‚
Kandel und Heu e rg in Fran ken auf dem Petersberg dem Kreide n be rg
b
dern S taffels t ein i n Wes tfalen auf dem Köterberg oder dem ec kmgsstein
, , ,
bei Corvey in Hessen auf dem Hec he lbe rg in Thürin gen auf dem H ö rs el
berg dem Ins elsberg ; däni sche Volkssage versetzt di e Hex en malsta tt nach dem
, ,
N o rwege n ; schwedische nennt den B läkulla in Smaland ] un g1ruk ullen N asa 1j äll , , ,
norw egi sche den Blaa ko lle Do vre 1j e ld L y de rho rn u a als Sam melplatz dies er
, , . .
stein der Häuser auf Stecken Heugabeln oder ande ren We rkzeugen meist
W
, ,
nackt 0 11 auch auf Tieren Böcken Katzen Ebe m u dgl So bes ch reibt
, , , , . .
geht der Weg dahin Daher hei ssen sie N ari ra uz n N a drh z ürn n n m an
‘ '
n i n du r
y , .
1 1 ] ahrh nachweis en
. . Gegen sie eifern schon die nordischen Volksges etz e .
die Walpurgisnacht die Nacht auf den 1 Mai Auch die j ohannis u n d die
, . .
B artho lo m ä na cht fi nden s ich als V e rsam mlun gsnächte Ausserdem finden .
Thorst einn lag vers teckt im Ried Da hö rte er einen Knaben in den nahen .
Hügel rufen : Mutter reiche mir me inen Stec ken und meine Handschuhe ich
»
, ,
will zum Ge iste rri tt denn es ist Festzeit unten in der Wel t Da ward :.
ein Feuerhaken und ein Paar H and schuhe a us dem H ügel geworfen ; jenen
bes teigt der Knabe diese z ieht er an und fährt da n n wie Kinder zu rei ten
W
, ,
fl
p ge e n durch die Lüfte Thors teinn mit ebenfall s in den Hügel und erhält
, .
diese lben Gegen stände E r reitet dern Kna ben nach E s geht durch die
. .
o l ken nach einer Felsenburg wo eine Menge Leute an der Tafel sitz t und ,
aus s ilbe rnen Bechern zecht Ein König sitzt oben an der Tafel Thorste inn
W
. .
wird bald erkannt und muss schleunigs t fli chen Wir habe n hier eine Hex en .
versam mlung mi t einem K ö nig als Lei t er wie in der deutschen Volkssage der ,
sich einst währen d der Nacht erhebt u n d rn it lang ü b er die Schu l tern herab
h3 nge nd e n Haaren hina us in die Lüfte fährt Zum T ro lle n thin g gibt diese .
» «
,
zur An twort ; dorthin kommt Skelkin gr aus D umbhai der K ö nig der Trolle
»
'
, ,
Di H e
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.
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,
an
esc
un
c e
53 5 Die H o l d e n und P e r c h t e n
. Deutscher Volksglaube des späten .
Mi t telalters und der Gegenwa rt weiss von ei ner Frau Holda oder Holle un d
Perchta zu erzählen die mit ihren Scharen durch die Lüfte fahren bes on
, ,
ders zur Zeit des gro ssen win tcriichen Scc lcn festes sich de n Men schen z eigen
un d sie bald belohnen bald be t rafen Man hat in dies er Figur u n d ähnlichen
,
s .
anderen Pe mn ifik ati o n en al t er german ischer Go tt hei t en fi nden wollen allein die ,
Belege aus al t deutscher Zeit die Grimm u a dafür in s Feld geführt haben , . .
,
W
g un d z T s (g . . .
,
W
.
schon frü h z ei tig d er Name ho ldem Die Wasse rgei s t er ers cheinen als a sser
lwlde B n m
, rm z/w lde ( Myth I als ” allen ers chei nen die Zwe rge ( .Kuhn .
,
estf Sagen I
. 1 93 f 2 0 0 11 ü berhaupt die Seelen Ve rstorbener (
, .
, e bd . .
W
( Fm s . III in dem heutigen i sländischen Volksgl auben ist huldu/ää
.
om
. . .
der Name vers t orbener V olveu und Zauberi nnen die ihre Seele umher ,
schweifen lass en konnten meist H ld war ist bekannt (vgl auch Fritz n e r
,
u , .
,
Norsk His t T idssk r IV . Übe rall sehen wir auf ge rma niscl1em Gebiete
. .
den engsten Zusammenhang zwischen den Holden und den Seelen der
Verstorben en un d wi r brauchen des ha l b das [:o/da m des C orrect ors des Bur
,
vo n der Schar der n achtfahren den Dämonen heis s t zmm z u/gn n lr r/ulh lüz
q
'
» r .
bolda mvaca n l Dies holda gehört aber etymologi sch zu ahd /1cla n w e r
.
c .
Holden von Haus di e Unterirdischen die nach dem Tode noch ihr Wes en ,
Germ a i h Ph il l gi I II
n ac 2 A fl e o o e . 4 . u .
XI . M YTHOLOGI E .
(
2 79)
ist, dünkt mich noch ni cht gen ügend aufgeklärt Aus dieser Schar der .
Holden ist nun in späte r vielleicht ers t in chris tlicher Zei t und z T unter
dem Ein flusse fremden Volksglauben s eine Füh re rin ents tan den der die
, . .
V o lksphan tas ie das n a men proprium aus dem Kollektivbegriff geschaffen die ,
aber im Laufe der Zeit die von ihr gefü h rten W esen zurückgedrän gt hat .
D as ist die Fra u Halle oder Ho lda unserer M ärchen und Sagen .
Das Gebiet wo der Volksglaube von F rau H e lle zu erzählen weiss ist
, ,
bis in die Gegen d von Halle und Leip z ig Von hi er aus geht die Grenze .
ih rer Ve rehrung nach Südwes ten bis in das Maingebiet 111 Unte rfranken Die
'
W estgren ze endlich zieht sich nach Norden län gs der F ulda und Wese r bis ,
sich nördli ch von M inden die Sagen von ihr verlieren Wie alle chthonischen .
Wese n lässt man auch sie meist in Bergen wei len zumal da wo Tei che oder , ,
Quellen si ch in der Nähe be finden denn auch in den Gewäss ern ist ihr ,
Aufen thal t So baus t sie im Hörse lbe rge bei Eis en ach ( Wi tzel Sa gen aus
imKyffhäuser wo sie als K aiser Fried ri chs
.
,
Thüringen I 1 2 9 i i I I . .
, .
,
m
.
n o ch heute an bes ti mmtem Tage ihr zu Ehren die Bauern zusamm en ko m men ,
um si ch nach alter Sitte an Tan z un d Musik zu ergö tzen ( Lyn cher Sagen ,
und Sitten aus hess ischen Gauen S H ier liegt das Höllen thal u n d in .
se iner Nähe e in al te r Opfe rgra be n hier liegt der Fraub o llen te ich in dern , ,
Frau Holle wohn en so ll In ihrer Umge bun g befin den sich die H olden . ,
die fast überall als Seelen von Verstorbenen erk e nn tli ch sin d Mit ihnen .
Sag .
Schi mmel (ZfdMyth I 2 8 ) oder fährt im Wagen durch die Luft ( . . W i tzel I .
1 44 ; Prö hle H an s Als Herrin des See len heeres kommen vo n ihr
, .
die n eugebmen en Kinder (Lyn cher Zuweilen hört man in den B ergen
ihr Lied wie das der Elfen ( , Z fdMyth I Die Zeit ihre r Umzü ge ist . .
die Zeit der zwölf Nächte wo alle se elischen Geister ihr Wese n trei be n In , .
di eser brin gt man ihr Gaben und Spen de Auch im Wetter erke nn t der
Volksglaube ihr Walten : schn ei t es so macht sie n ach w eitverbre ite tem
.
G la uben ih r Bett zeigt sich Nebel am Berge so macht sie im Gestein Fe uer
, ,
das thun was am hei mischen Herde die deuts che Hausfra u zu th un pflegt
,
1 7 11 b i t ) . .
,
h M
W
4 71 ; Sommer Sagen aus Sa chs und T ü r,
1 0 1 62 ; Z fd y th I Auch . . . . .
schadet si e in solchem Haus hal te dem Vieh ( N o rdd Sag Ferner ver . .
l eiht sie Eheglück und macht Frauen gesund und fruchtba r ( Lyn ck er
ste ht Wöc hnerinnen bei und trocknet ihn e n die Windeln ( Sage n aus estf
W
.
II . Auch son st zei gt sie si ch freun dlich Mari en legenden sche inen .
z T
. auf sie übe rtragen zu sein Sie befruchtet die Obs tbäume (
. Sagen aus .
Le ute ( Z fdMyth I . .
( )
2 80 Ho mann v . Ps n c ms u .
Gan z ähnlich wie Ursprung und Ausbild ung der Holda mag der der
W
Pe rc h t a oder B e r t h a gewesen sein An ei ne Anlehn ung an den Perch ten .
tag d i den 6 ]an uar ist bei der Perchta sc hon deshalb nicht zu denken
, . . .
,
und M ei nun gen des Tiroler Volkes 128 der A usgangspunkt gewesen :
die Perc hta ist die F Ohre rin der Perchten geworden das Wort Perchte n » e:
Das Gebiet der Perchta reicht in verschi edenen Gege nden nam entli ch i m ,
Voigtl a n d und in dem nörd lichen Bayern in das Gebiet der Hol da hinei n
Den Nam
.
, , ,
ringen g ed rungen ist Wie die Holda ist die Perchta die Se elen i ührerin
. .
Mit den Seelen vers torbener Kinder fährt si e durch die Lüf t e ( Börn er ,
W
. chen k ön igi n ( B örn e r
Be kann t ist die Sage vom Mädchen mit dem T brän en k ruge das sich in der
Schar d er Berchta befand (Borner 1 4 2 ; K ü hler Volksbrauch imVoigtland
,
zuweilen von Mens chen ausbessern lässt di e dann gut belohnt werden ,
( Börn e r 1 7 3 1 83 ; Köhler , Nicht selten fährt sie auch unges tüm d urch
die Lüfte wie das wilde H e er ; daher heiss t sie die wilde Bertha (
, Witzel ,
Sagen a us Thüri ngen II Wie Hold a treibt auch Perchta bes onders
.
in den Z wölfn ächten ihr Wesen Vor allem ist ihr der Pe rc hte n abe n d ge .
weiht an dem dies e Zeit der Geis ter ihren Abschluss hat Dann mu ss man
W
, .
aller Orten auf si e gefass t sein In dieser Zei t bes ucht sie auch die Spinn .
stuben und wehe den Faulen die nich t abgespo n n e n haben (Bö rn e r 1 53 ;
, ,
Burschen und dem N ichtsthun hin gie bt da wirft sie die Sp indeln in ,
die Stu be und verlangt dass sie in einer Stunde abgespo nn en seien ( , Börn e r
1 67 ; Kö hler Ihr zu Ehren fand in Tyrol und der Schweiz das
Perchten laufen statt : im Mas k e nanzug sp rang und lärrn te man durch die
Gasse n und in den Häusern ; j e toller man das Pe rchte n sprin gen ausführt
q
j e besse r wurde die Ernte Es ist wiederum eine Festlichkeit die sich be i .
,
allen Totenfes te n wi ederfi ndet Ursprün glich fiel sie auf den Pe rchten tag .
( n gerle S 1 2 8
Zi spä ter verlegte man si e auf den letzten Faschi n saben d
, .
g
(Man nhardt B K 54 2 In Baye rn schei nt diese Si tt e schon im 1 7 ] ahrh
, . . .
inn gen Leute in der Bergn acht l:mn e n d d u rch di e Stadt ziehen und an die ’
T hüren klo pfen (Panzer Bayr Sagen I I r Auch ihr Op fer verl angt
, . .
die Perchta In Tyrol lässt man noch heute für sie Essen stehen (
. Zin ge rle
127 . I mV o igtlan de und in Thüri nge n muss man an ihrem Tage
Zem mede d i ei ne Fastens peise aus Mehl Wasser und M ilch
, . .
, ,
(Börn er 1 53 Aber auch von anderer Seite z eigt sich die Perchta auch ,
hierin der Holda gleich Sie spe ndet dem A cker Fruchtbarkeit un d lässt .
40
(
2 82 ) Ho mer: u . Ps s cur r m N rman
. o .
Namen nach als das messe nde ordnende z u erke n nen gibt Neben der Ein , .
hei t treten di e Be z eichn ungen für die Schicksal smacht auch im Plural auf .
Nun is t es ein fas t bei allen Völkern beobachtetes mythisches Ges etz das s ,
hat . Dies z eigt sich b esonders bei den seelis chen Wes en So scheint auch .
hier die Menge der Schick salsge iste r das äl t ere zu se in a us denen sich der ,
kolle kti visc he Singular a ls F ü hre rin der Scharen oder als ei n z ige Le n kerin
der mens chlichen Ges chicke herausgebildet hat Dies muss berei ts in ur .
germ an is cher Zeit ges chehen sein Gleichwohl gehen noch in historischer .
Zei t die Vors tellung von mehreren Sc hic ksa lsle n k e rin n e n und die von einer
neben einander her Jene mögen im Se e len glaube n ihre Wurz el habe n
. .
Hierher zu ziehen s ind wah rscheinlich auch die a n mei n die Beratende m
W
. »
,
eine Bezeichnung die in der isländischen Dichtun g auf die A sen übertragen
,
worden ist die aber in frü her ge me in ge rman ische r Zeit den das Schicksal be
,
Für di ese Schicks a l swesen hat die no rdis che Poesi e die Bezeichnung
W
no m Sie findet sich nur im I sländi sch Norwegischen und Fae röischen Das
'
zr .
-
.
Wort is t n o ch nich t gen ügend aufgeklärt ; am an sprech en dsten ist die Deu
tung Schad es ( Aitd tb I der n am aus no r/m
. . i Verschlingun g
.
*
,
In der Hand diese r Schicksals mä chte lag das Ges chick der M enschen
si e gabe n ihnen d as Leben von ihnen gingen bös e und gute Tage aus sie , ,
schn itten den Leben sfaden ah Aus di eser dreifachen T hatigke it der No me n
m
.
ag sich das Dreige s t irn der Schicksal smäch te entwickelt haben das s ich ,
ihrer T hatigk e it als U n he ilse n de rin n e n und T o db rin ge rin n en für den Men
schen etwas Gra u e n e rwe c k e n de s haben so erklärt es s ich das öfters in den , ,
Quellen die eine Nome als d ie bö se Schwester ers cheint die den anderen ,
en tge
gen tn tt s t D as .
der drei Nomen Fällt aber die Nome der Gegenwart und Zukun ft so k ann
.
,
hört das Wort zu dem idg Stamme g er! drehen wenden zu d em auch
.
, ,
. bd wzfi el
, . .
dasselbe al tgermani sche Bild von den Schicksal smächten das auch in n o mir ,
liegt : es sind höhere Wesen die dem Menschen das Schicksal ordnen wie , ,
die altgermanische Frau die Faden für das Gewebe Di e No men walten über . »
(I , . .
»
einen schönes und glän z endes Leben dem andern nur wenig Gut und Habe ;
demeinen viele Tage dem andern wenig e
,
Das Schi cks al hei ss t daher ags u y rda g escca/f al ts wurdxlgi 1m /m wofü r auch
m
. .
, ‚
stim mte das Schick sa l al ts grkßp ags y scap ahd gnsmfl ; die Norn e selbst
.
, . a , . a , .
meinen uns
,
m life re
XI . Mw a o w c nz .
(
2 83)
W
m Geradeso auch im nordi chen : o mi Iml ße n m! ßap (Sn E
g ier . s n r
°
a na s a .
so erzählt der nordische Dichter dass di e No men als sie dem Helgi das , ,
Leben schufen , den Schicksah i ade n mit aller Kraft gewunden hätten (Helg .
Hb I . .
Menschen walten gel ten die weissen Flecken auf den Fingernägeln die noch
, ,
heissen Wir haben hier den Schl üssel zu einem alten Ahe rgiaul1en der über
.
,
das ganze germanische Gebiet verbrei t et is t : hat man weisse Flecken auf den
W
Nägeln so bekommt man nach norwegischem Volksglauben etwas Neu es
,
( Liebr e cht Zur V o lks k nach deutschem bedeutet es Glück und eben
, .
fern zu halten E s sind Speiseopfer wie man sie son st den seelischen Wesen
.
,
im Norden sind diese Opfer meh rfach be legt Nach Saxo gr ( I 2 7 2 ) brin gt . . .
König Fridle vus nach der Geburt seines Sohnes Olams dies e Spen de umGlück ,
für ihn zu erflehen un d sei ne Zukunft zu erfahren : z wei der Parcae ver
heissen dern Köni gsso hn tre ffliche Eigenschaften Reich tu m und Gl üc k die , ,
dri tte dagegen gi cht ihm Geiz als Angebinde fü r das Leben mit Ani den °
W
.
Fee röe m wo sich in der Sprache der Bewohner n och viele hei dnische Anklänge
,
finden pflegt noch heute die Mutter nach der Geburt des Kind es als erstes
,
di e No m en bes timmt haben steht unwiderruflich fes t : Un te r o t dr h edr eng1 ' '
‘
r
,
Svipdag der M e n glod zu E s ist die alte Prädes tinationslehre unserer Vor .
fahren .
Wie das gan z e Le ben des Men schen so liegt auch das Leben sende der , ,
T o d in den Hän den der No men Als Torf E inarr den Halfdan hälegg ge -
tötet hat schreibt er das Schicksal sein es Gegners den No men zu (färbt ßm
, .
'
n om ir Orkn s ca p 8 Hei m
, skr S . Sie k unden den Tod an denn sie
. .
, . .
,
bes itzen in erster Linie wie alle seelischen Wesen die Gabe der Weissagung .
Nach einer der roman tis chen isländischen Sagas die in ihrer Fabelei viel aus ,
Geschwister Bruder und Schwester in einer Höhl e Auf die Frage wie sie
, , . ,
heissen und wes halb sie so einsam lebten antwortet der Bruder dass seine , ,
Schwester ihn schi n n e und pflege denn die No men hätten geweissagt dass , ,
des neugeborenen Ki ndes das ihm eben die äl t eren Schwes tern p rophezeit ,
haben dadurch zu nichte zu machen dass sie bes ti mmt das Kind solle nicht
, , ,
länger leben a ls die Kerz e die an se inem La ger brenne Da nimmt die , .
äl t ere Schwester die Kerze löscht sie aus und gicht sie der Mutter des ,
Ausg Bugge . H ieraus erklärt sich die Auffassu ng der Urdr oder N am als
Todesgött in wie j a auch ahd w u n' ags wy rd alts w r! oft T o d bedeutet
, .
, .
, . a » c .
Eine eigentümli che Mo n derschein un g der grosses Sterben folgte nan nten die , ,
2 84 )
( 55
Islander urda n n dm (
E yrb ein Ungetüm bei dessen Anbli ck man stirb t
' ’
.
, ,
» « . . .
dess en fällt die No me oft mit der eigen tlichen Todesgö ttin der H el zu , ,
sam men und wird als di e dunkle geschildert die wie ein sch warzer Vogel
, ,
durch di e Lüfte dahin fli egt ( Stu d I Auf der anderen Sei te berü hrt
sie si ch aber auch als Le benspen derin und —
. .
Wie die Men schen so stan den n ach j un ge rn nordis chen Mythus auch die
,
die A sen Ali en Zwerge Daher hat die islän dische Phantasie in ei ner spät
, .
mehrfach e Absta mmun g der Nomen gelehrt wi rd lesen wir auch von der ,
seelische W esen auch die N o me ihren Sitz : nach ihr hat Di chterpbautasie
,
den gro ssen him mlischen Bronnen die Wolk en den Urda r6mn n r gen an nt , ,
dem erhalte nden Regen H ier pflegen sie auch die Sch wäne in deren C c .
,
-
, ,
die Drei zahl bei versd 1ie den en germanischen Stä mmen schon in alter Zeit
fin det .Obglei ch Burchard von Worms die drei Schwestern parmr nen nt .
( M y t h I II. so hat ih
. m doch wohl nur wie in a nd e ren Stück en deut , ,
scher Abe rglaube vor geschwebt gegen den er ei fert den n wo er leh rte spielen , , ,
bis auf den heutigen Tag die drei Schwestern die in fas t allem den nor ,
dischen No men oder urd ir gleichen eine grosse Rolle ( Panzer Bei träge 2 , , .
ebenfalls Nomen machen dem golden en Zeital ter der Götter nach der
,
Voluspa ein En de ( V sp drei ers chei nen an der Wiege des N o magest.
,
auch die dre i Arten ( Fäfii 1 3 ) hervorgegange n Mögen sie aber in Menge .
mögen si e zu drei en mag ein e allein erschei nen : immer finden wir sie als
.
,
37 D i e.S c h w a n e n j g
u n i ra u e n Vie lfach ber ü hren sich die V alkyrjen .
und Sd 1 icksalsm ädchen m i t den Schwan enj un gfrau e n den Lieblin gen germa ,
nischer Sa en und Märchen Gemein sam ist di esen mit jenen Gebilden dass
g .
,
sie sich als Ge s talten zu erkennen die eben fal ls im Seelengiaube n ihre Wurzel ,
haben Oh nun pro phefische Ges tal ten wie Veleda aus dem B ru cte rer
.
den ersten Ans toss zu dies en mythischen Gebilden ge geben haben bleibe ,
dahingestell t Vielleicht haben auch hier Natu r und Leben gemeinsam auf
.
die Phan tasi e eingewirkt : die we issagen de Kraft angesehener jungfrauen und
die Überzeugung dass deren Seele n ach dem Tode in der Natur fortlebe
, ,
und die Wo lke die si ch in der Phantasi e so vieler Natu rvölker als Schwan
,
XI . Mrr n o ro o rs . .
(
2 85)
fin de t Infolge des gleichen mythischen Ursprungs werden aber V alkyrjen
und No men in der nordischen Dichtung rn it den Sc hwan enj un gfrauen oft
vermi scht J ede V alkyrj
. e jede No me k a n n eine Sehwan enj
,
un gfrau s ei n ,
allein eine Schwanen jungfrau in der engeren Bedeutun g des myt hischen B e
griffes kann nie eine V alkyrj e oder No m e we rden In ihrer menschlich au fge .
fassten T haugk ei t lag ihr Unterschi ed : di e V alkyrje ist Kä m pferin die Norm ,
.
,
Wie schon de r Name lehrt erschei nt die Se hwan e njun gfrau in Se hwan e n ges ta lt
, .
Sie legt zuweilen zumal beim Baden ihr Schwan en hemd ah und ist dan n
, ,
eine schöne jungfrau Namentlich in der deu ts chen Dichtun g des M i t tel
.
alters und im Märchen der Neuzei t spiel t die Sc hwanenjungfrau eine Hauptr olle .
Bei dem Ba den wird ihr z uweilen das Gewan d ge nommen ; sie muss dan n
e ine men schliche Ehe eingeb en oder die Zukunft kü nden E ine so lche .
& hwan e nj un gi rau die chris tliche Mythe später zu ei nem Engel gema c ht ha t
, ,
Schwan e nj un fra u en sind es die an der Donau Hagen das Geschick der
g ,
lichen Ges talten hat die Dichtung diesen einfachen und schlichten Gedan ken
verarbeitet .
na me n V I.
DI E E L FI SC H E N GE I STE R .
53 8 Neben den seeli schen Geistern bei denen die irdisc he T h3 tigk e it
.
,
si ch immer und immer wieder in der Volk sdichtu ng hervordrängt haben aber ,
an das Fo t tleben der Seele ihren Ursprung haben bei denen ab er die T li ätig ,
k e it da s Eingreifen in das Gesc hick des Men schen mehr in den H intergrund
W
,
n itt . Oft ist der Zusammenhang zwi schen dem my t his chen Gebilde und der
See le ganz vergessen die schaffende Ph antas ie hat ni cht einzelne Individuen
, ,
wie bei Gespenster Alp„ e rwo lfglaubc n auch nicht gan z e Gattungen von ,
habt so ndern die Seelen im allgemeinen Viele Men schen haben ihr Leben
, .
vollbracht ohne da ss sie irgend welchen Ein fluss auf ihre Mitmen schen aus
,
geübt haben Auch diese grosse Menge lebt fort Die ewig beleb t e und
. .
bewegte Natu r be z eugt es Sie baus t in Luft und Wa sser in Berg und Thal
.
, ,
, ,
waren nach der Auffass ung des altge n n an iscli en Sta a ts begrii fes Daher habe n .
sie zuweilen ihren Kö n ig Wir pflege n die Gesamthei t dies er Wes en clfirclu
. .
G eister z u nennen Einz elne von ihnen erheben sich aus der Menge er hal ten
.
,
'
N amen un d werden Lieblinge der Dichtung Di ese Wesen sind die ver .
treter der in der Stille wirkenden elementaren Kräft e in der Natu r Hier .
be rühren sie sich st el l en sich aber z ugleich im Gegensatz zu den Ries en die
, ,
die V o lks phan tasie kleine Gestalt gege ben oft sind si e nicht höher als drei ,
Wohnort in oder ü be r der Erde ist je kleiner aber ihr Körper desto .
,
sch ärfer ist ihr Gei s t : sie s ind verschmitzt klug schnell kun stferfig Den , , , .
1 r t
So f ag de r E sthe, en n e in e w w e isse Wo lk e aufs t eigt : W e icher wei sse » Sch w
fliegt an
in die Höh ?c (Cu tré n, Fi nn Myth . . V gl . auch Sch wartz , U rspru ng der Myth 1 94 £ .
( )
2 86 E1 1? UND W rcu r .
Menschen gegenüber sind die eliische n Geister im allgemei nen hilfreich sie ,
un terst ützen sie bei der Arbei t stehen ihnen oft mi t Rat und That zu r Seite , ,
der bis in die u rge rman ische Zeit hinaufreicht is t natürlich mit der Zeit ver ,
ges sen umso mehr hat sich die subjektive Phantas ie dieser Gestalten be
mächtigt und hat bei allen germ anischen Stämmen eine Bl ü te e liische r
,
Dieh11m g ge zeitigt die noch heute im Volke ni cht erloschen ist die dem
, ,
Kinde die ers t e Freude an der Dichtun g unseres Volkes bringt den Mann ,
Zei t die e lfischen Geis ter in ihrer G es amtheit bezeichnet haben mögen da
W
,
sie sic h bei allen germani schen Stämmen in unzä hligen Beispielen a us allen
W
f zclc l
Das n hd E lf m ist in dieser Form im 1 8 ] a hrh aus England nach
, .
. . . .
Deuts chland gekommen und hat die eigen tliche hd Form E l!) verdrängt .
allgemeine Begriff im La ufe der Zeit auf den besonderen eines drü ckenden
Nachtgei s tes ein geschränkt worden ist ( s I mgot ist das Wort ebenso . .
wenig wie im ahd als Simplex belegt allein sei ne Existenz steht durch die
.
,
elbin n c} Der Alp erscheint hier in den meis ten Fällen als listi ges kluges
W
.
,
Wesen das den Menschen gern an der Nase herumführt zeigt also Eigen
, .
,
sch uften di e besonders den Zwergen ei ner Unterabtei lun g der Elbe eigen sind
, , ,
ags hervor
. wo es bald a ls Mas kulinum
, p l bald a ls Fem ininum .
(aé .
, ,
r , , . .
ersch ein t und die Bedeutung Geist Genius ha t Eigentümlich ist den Elfen , .
irilhe re r Zeit hat uns wieder der s kandina vische Norden erhal t en wo die ,
män nlichen E lfen (pl von d{ft) di e weiblichen meist l/ßo n u r genannt .
,
a
’
werden Daneben zeigt sich hier ein [ em t l/r das noch später in weiblichen
. .
,
Eigen namen wie altn o rw bo rel/r as chw Ame{/r Gmme !fr u ähnl (Lundgren .
'
, .
‚ . .
,
Perso n n a vn e s v ) öf ter vorkommt Der älteste Beleg für dies Wort ist der
W
. . .
B ractea t von Aagedal imMus eum zu Bergen der 11 00 11 dem 7 ]ahrh angehö rt , . .
U ppsalas tudier S 1 52 ff wo die Elfen als alte Lichtge iste r aufgefass t werden
. .
,
halti gk ei t und Volkstümlichkei t der Quellen hat auch auf dem Ge b iete der
'
Eli en m ythe n das Altislän dische mi t dem alten Worte noch am rein sten den
ursprü nglichen Inhalt desse l ben bewahrt Wir können hier noch deut l ich .
den Zusammenhang z wis chen seelischen Geis t ern und Elfen erkennen So .
W
asa ga ( c T höro lfr nannte das Vor . »
m lm
. . ,
hatte T höro li r gro ssen Glaube n so dass niem and un ge wasch e n dahinschauen
sollte u n d nichts sollte m
,
fah ren werde wen n er sterbe und ebenso alle sein e Verwandten Hier war
m
.
, ,
(d. h d
.a s th a n w as die dgfa r vertr e ibt seine Notdurft v e rri chte n ) D ie
Stelle ist un s i1n vers tän dlich wenn wir nicht von der Voraussetzun g a us
, ,
gehen dass unter den dya r in älfi t £ die Seelen der Vers torben en ge mein t
‘
°
si nd In dem Be rge mussten dies e däa r hausen Hier finden wir sie auch ’
. .
dem Bruder Halfdans des Schwarz en wird erzählt dass er nach dem To d e , ,
in seinem Hügel als d09 fortgelebt hätte weshalb man ihn Ga ) sla dizrd{fr
*
nannte Hier opferten ihm sei ne Gaugen ossen um ein fruchtbares J ahr zu
.
,
verwun det Auf den Rat der zauberkundigen Thordis geht er zu ein em
.
nahen Hügel worin die Al i en wohnen und verlan gt hier von di ese n Bess e
, ,
rung nachdem er das Blut ei nes Stieres um den H üge l ges triche n und a us
,
dem Fle ische den Al ten ein Opfermahl berei tet hat (K e n n s c Opfe r . . .
werd e n also den Elfen geb racht ganz so wie sonst den Seelen der A bge ,
sc hi e den e n Bis ins 9 ]ahrh hinauf können wir dies äg /a ölöl verfolge n ( Ftb
I I 7 ; aus dem Jahre 1 0 1 8 Heim
. . .
skr S 30 8 Fm
.
. s IV . . . . .
Neben den A li en die in der Erde wohnen und im späteren isl än dis che n
,
Volksglaub en ganz ähn l ich wie unse re Zwerge auftreten ken nt der alte Vo lks ,
glaube noch ein e zweite Art Elfen die in der Luft wohnen in naher Verbindu n g , ,
Ff i r! remdl/ßona schön wie ei ne Elfi n » ist im altn der Ausdruck höchs ter « .
Auf solche Erwägungen hin ha t sich nun der Verfasser des Suorra Ed da
sein Hauptkapitel übe r die a lfar zusammengebaut ( Sn E Kap 1 7 I 7 8 ff .
s ubjektive Auffassun g Sn o rris im Kerne ist sie aber in dem altgerman isch en
,
Volksglauben begrün det Unter den daü ääa r haben Sn o rri sicher die Zwe rge
.
'
schwarze Hautfarbe sich son st ni rgen ds nachwei sen läss t Hat d o ch and ere rse i ts .
Begriff hat sich dann verzweigt nach den verschieden e n Orten wo sie wi rk e n : ,
in Luft und Son nenschein wirken si e als Elfe n in der spe ziellen Be d e utu n g
des Worte s unter der Erde als Zwerge Unterirdische im Hause als Kobo ld e
W
,
. . .
,
asserd fm
,
Die Natur der Gegend wo dann die einzeln en germ anischen Sti m
, , , ,
, me
E L? UND W 1 ca r .
gewohn t haben hat bei dem einen dies e bei dem anderen jen e Art be
, ,
sonders ausbilden lassen Späte r hat die Phantas ie des Volkes die E lfe n my
.
then vom religiös mythischen Zweige los geriss en und sie in den Boden der
-
Die eddische Dichtun g versteht unter den 11far mit besonderer Vorliebe
’
.
die Lichta lfen Diese erscheinen im Bunde mit den A sen versammelt beim
.
ruft die Volva als sie den Anbruch des Götte rgesc hicks schildert (
,
V sp .
junge Sonnen gott erhielt im Anfan g der Tage Äfl erm als Zahn get
'
,
k
( Grim n Bes onders an m11fig sind die E lfe nsagen im heutigen skan din a vi
vor allem im schwedischen wäh rend sie imn o rwegi
.
schen Volksglauben , ,
Lilie wei ss wie Schnee Ih re Stimme ist lockend un d lieblich Sie bad en
, . .
sich ger n in den Strahlen der Sonne Will sich ein E ifen m ädchen mit ei nem
Mensch en verbinden so fliegt es m
.
Ö ffnun g durch das Schlüsseilo eh oder ein e Ritze des Zimmers Oft e rscheint
, .
die ga nze Schar der Elfen fliegen d ; sie haben dan n klei ne Flügel an ih ren
schn ee w e issen Schultern Wenn sie durch den Wald in schnellem Winde .
daher fah ren rascheln und bewegen si ch die Bäume Noch heute leben die
, .
die K ran ke n geopfert wird Ihrem H ügel zu n ahen ist gefäh rlich ; schon .
manch er Jün giin g hat si ch schlafend an ein en Elfenhügel gelegt und ist n ie
wieder zu seinen Mitmen schen gekomm en : die Elfen ha ben ihn in den H ü gel
g elo cirt .Be s onder s lieben sie d en Tanz den s ie w äh ren d der Mond schei n ,
nacht auf Wiese n ausführen Der aufsteigen de Nebel mag diese Geb ilde der .
deren seelischen W esen Ein Schlag von ihnen l ahmt oder bringt Krankheit . .
Aus der Luft hera b schiessen sie ihre Pfeile : hiervon ko mmt der a lwßat
(Aasen N o rsk Ordb s
, (102 oder ellesßud (E lfen schuss) der den Tod bringt
. .
,
(v l
g. das V o ilrslied E l v e s k u d hrg von S G r un dtvi
g R hb A us , . . . .
di eser T h3 tigk eit hat sich der beschränkte Begriff unse res Alp als Druckgeist
en twickelt ( 5 .
Abe r man fi ndet die Elfen nicht nur in Bergen und auf Wiesen auch in ,
W
.
, ‚
Sage sieht man sie z B in Schwan en gestait durch die Luft fliegen : sie stü rzen
. .
sich in s Meer und in Teiche und alsbald sind sie die schöns t en Mädchen
—
'
Faye Norske F3 4 6
, Eine e twas andere Schattierung haben die Elfen in
.
der n euislan dischen Volkssage ( Ältere Sagen ü ber sie in den Annalen des .
qriff; des Wortes hat sich hier veren gert : sie erscheinen
_
1 69
ähnlich aber e in e 8 eg le Ihre Leben sweise ist ganz der des isländischen
, .
Volk es an gepasst : sie werden gebo ren haben langes Leben un d sterben , ,
lieben M usi k und Tanz fei ern in den festhch erl e uchteten Wohnungen der
'
,
2 90 )
( E LF
Fas t kein mythi sches Gebilde wu rzelt so fes t in der V o lksphan tasie wie
. WW rc n r . Z ER G .
der Zwerg Andere mythis che Namen haben ihren Begri ff ba ld erweitert
.
,
bald vere n gert der Zwerg wo er sich auch findet lebt wie der Ri ese noch
, , ,
heute im Volksgl auben in dersel b en Ges talt fort in der wir ihn in den ältesten ,
gross erscheint er meist als bejahrter Mann a ls Greis mit langem weisse m
, , ,
Harte zuweilen schmutz ig gra u mit übel gebautem Leibe zuw ei len ver
, , ,
wachsen an ge than mit gra uer Sa ckle in ewa n d woher er auch den Namen
, ,
» graues Männchen führt Sein Ko pf den eine Z ipfe lmü tz e be deckt ist be
« .
, ,
sonders g ross und dick ; daher hei ss t er im Brandenbu rgischen oft Dickkopf » «.
Zuweilen haben die Zwerge Gänse und Ziegen fti sse in der Oberpfalz Kinder ,
füsse Stets sind si e sehr schnell ; sie sind plö tzlich da und ebenso schnell
.
w ieder verschwunden Durch eine Tarn oder N e belkappe , den altn balrdr '
. .
) ijäl m dan d q, elra t. können sie sich unsichtbar machen Immer wohnen
‚ .
die Zwerge in den Bergen und in der Erde D aher heissen si e auch B erg .
mär m lern
'
E ydlcu /e redla n
deutschland und ganz Skandinavien die Bez eichnungen Un len rdzlrclre Un der
°
j o rdisßc Oft verlassen sie diese Berge und werden dann von Menschen ge
.
s ehen In den Alvissm al sagt Alviss selbst dass seine Heim stätte im Stein
.
,
S tätte die hiess Slei m; hier wohnte e i n Zwerg und lud ihn zu si ch in das
'
G estein e in Aus deutschen Sagen ist der Aufen t halt der Zwerge in Bergen
.
B ergen erklingt in der Regel das E c h o die hier wohnenden Geister geben ,
d i e hin e in geru fe n en Worte z urück Hier im Berge haben sie ein Reich das .
,
d i e V o lksphan tas ie ähnlich wel t lichen Reichen ausges tat t et hat : Könige regieren
s i e wi e Alberich
, Go lde m a r oder La urin in der m
,
bd Dich t ung wie noch .
,
R egel übertreffen dies e Könige die anderen Zwe rge an Weisheit Die Auf .
f a ssung dies er Z we rgkön igc ist ganz die germanis che Auffassu ng vom König
t u m zur Zeit der Völkerwanderung In dieser mögen daher dies e dichte ri .
s chen Gebilde vom Zwergs taate ihre Wurzel haben zuma l sie sich besonders ,
b ei den sfl dge rm an is che n Stämmen fi nden In den Bergen hört man oft
M usi k : da sind die Zwerge bei Tan z und frohem Gelage Verlass en wird .
d er Berg n ur in der Nacht und hierdurch gicht sich der Zwe rg als seeli
s ch es Wes en klar zu erkennen das Tageslicht scheu t der Zwerg ; wird er
v o n dies em überras cht so wird er in Stein verwandelt So geschieht es mi t
Al vis den Thor du rch sein Fragen solange a u ! der Oberwelt hält bis i m
.
,
°
, ,
II ,
Sie sind die besten Schmiede und fertige n die tre fflichs ten Waffen
u n d Kleinode Das si nd sie aber durch ihren Aufenthalt im Berge gewo rden
.
,
w o sie sich nur mit Schmied earbeit bes ch äftigt haben I mGes tein ruht Ei sen .
u n d Metall als Her ren und Bewohn er des Gestei ns haben die Zwerge dies
,
jo n
sso
E lfe nk önige erschei ne n in der spä e e n n o rd V o lksdich un g ölter 8 0
n in der 11 13 1 ecc es (11 3 68
. f ) l . .
tr
e iss Fin n ur
den e n jedes J ah r
e in er n ac h N o rw t r r
XI . Mm o no o rs . 29 1 )
(
in ihrer Gewalt Daher b esitzen sie unsägliche Schätze wie die Dichtung
.
,
vom N ibe lun gen ho rt lehrt und der nordische Mythus von Andvari der in ,
iedekunst ge
,
.
lehrt haben Aus di esem Grunde sind die Zwergsagen besonders hei misch
.
Götter sind stammen von Zwergen Eine dichteris ch schön a usges chmü clrte
.
.
, _
der sei ner Frau Sif die H aa re abgesch n itten hatte gezwungen ha be dass , ,
di eser der 3 11 neue golden e Haare von den Schwarzelfen d i den Zwergen , . .
‚
verschaffe Da ging Loki zu I valdis Sö hnen und di ese schmi edeten das
.
,
goldene Haar tler Si! fii r Thor das Schiff Skid bladn ir fü r F rey und den
Speer Gun gn i r fü r 04 111 Jetzt im ma sich Lo ki mit solchen herrlichen Din gen
,
und wettet in seinem Übermute m it ei nem anderen Zwerge dass sein Bruder ,
nicht so vorzügliche Dinge zu schmi eden verstä nde E s kommt zur Wette : .
der K0 pf steht auf dem Spiele Der Brude r des Zwerges schmi e det darauf .
trotz aller Hin derungsve rsuche Lokis den go ldbo rstigen Eher für den Sonn en
gott F rey den golden en Ring Draupnir für O din und den Bli tz hammer
,
Mj
W
9ln ir für Thor Die Götter sollen di e Wette en tscheiden : sie hal ten den
.
H ammer fti r das schönste Kleinod und der Zwe rg hat gewonnen N ur , .
durch Lis t rettet der schlaue Lo ki se in Haupt Der tre fflichste di eser Zwerg .
schmiede is t i ela n d der nordische Volun dr den die Dichtung schon in sein er
, ,
ein en Sagen helden bes ungen hat so dass man nur noch aus sei ner Kunst ,
i e rtigkeit und den Beiwörte rn die ihm die Dichtung gegeben seinen elfischen, ,
U rsprung schli essen kann ( vgl hierüber Symons in seiner Darstellung der
.
H eldensage) Mit dieser Sc hmiedekuns t stehen überall die Zwerge den Men
.
schen zu r Seite Von der Zeit an aber so erzählt di e Sage wo der Mensc h
.
, ,
se lbst den Be rgbau betreibt haben si ch die Zwerge zurü ckgezogen : das
,
kommt noch dass die Menschen ihn en gegen über immer treuloser we rden
, .
Das dritte endlich was si e vertre ibt ist das Glo ck engeläute und dadur ch
, , ,
z e igen sich die Z we rgmythen so recht als Sprössl inge aus der Heidenze it .
FOr ihre =H01fe verl angen die Zwerge aber auch von den Menschen Be i
stan d . Namen tlich müssen oft F rauen den Zwerginnen Heba mmen di ens tc
leisten wofü r ihnen dann reichlicher Lohn zu te il wird De r Zug ist alt
, .
,
und in Deutschland ebenso aus alter und j unger Zeit belegt wie im Nord en .
Alle in der Zwerg ist nicht immer liebreich er legt demMenschen gegen
W
,
W
Bis in s , .
W
. .
, . .
,
ff ( ü lr rtela n
‘
. s «
I. Besonders gefürchtet sind sie weil sie den Menschen o tt ihre Kind e r ,
' '
wegn ehmen und dafür die hässlich gestalteten Zwe rgkin de r in die Wi ege l egen
D as ist eben falls ein Z ug der sich bei allen germ
.
W
und al ter Zeit nachweise n lässt In De uts chlan d h e issen solche . Z wergkin de r
a b e16äl e die schon N o tk e r Ps 1 7 4 6) als wrln eli nga k en nt In Nieder
W
'
g , ( .
, .
Prth o rius,
( 3 57 eltbeschr woh l mit md gw 1 = Quelle ein Wort das .
'
, . . .
y lla us s g/b g s n e
um
' ' '
hph ngar ( , .
Über den U rsprung der Zwerge be richtet uns ein jun ge r n o rdischer Mythus ,
den in sei n e r ausführ lichen Ges talt nur die Sn o rra Edda k enn t ( Sn E I 62 1 . . .
m 40 1
.
Vai]>r 2 1 ) wissen nichts von der Sch öpfung der Zwerge Die zwei te abe r
. . ,
ältere Quelle ( V sp 1 9) be richte t nur dass die Götter die Zwerge geschaffen
.
,
dass die Zwerge wen n sie aus Ymir hervorgega ngen sin d in dessen Fleisch
, ,
Maden gewesen sein müsse n Volkstümli ch e n Glauben gicht die Stelle schwerlich . .
Hausgeiste r unter denen der Kobold den ersten Platz ei nnimmt Schon im
W
, .
W W
1158 .
pen a tes egt o s t se n e sp r en
e .
“
Able itung nach der der Kobe d i der Kammer des Hauses Walten de de r , . .
, ,
W
. .
Etym tb
. .
als H a n zelm än n cbm icki elm än n clm r Po lln gm lrl R u m elgri rl H ülcbm Güflgm
'
, p , , , , ,
bedeu te t wahrschei nlich vo n Haus aus den Dahe riahren den un d Schrecken er
re gend en
(Laistn er Zi dA XXX I I 1 4 5 Ü ber einen gro ssen Tei l Niede r
, .
de utschla nds Fri eslands und En gla nds verbre i tet ist der f o od
, en gl p a d »
, . ,
den m an ebe nfall s in Dänem a rk als li m puh in Schl eswig Hols tein ( Müllen -
ho ff 3 1 8 ) als mirpuß kennt In D änemark und Schwe den heiss t der Haus
,
.
.
, c
goo d , ,
ftllo w Di ese Hausgeister ersch e in en ganz wie die Zwerge : klein grau mit
.
_ , ,
feurig glän zende n Augen Der Kobo ld ist aus Haus gebunden ; er verläss t .
nicht un d nur dan n kan n man si ch seiner entl edigen wenn das Haus
, ,
verbrann t wird Hier haus t er überall bald hi er bald dort mit beso nderer
.
, , ,
W
nd Den mythischen H inte r .
grun d des Ko bo ldes kennt der vo igtlän dische Abe rglaube won ach di eser der ,
M aleru an n (g
vl A m Urquell E r hilft hi er den Matrosen di e
m m
.
men ist und lehrt zu gleich wie immer noch im Volke die Vorstellungen vom
, ,
seel i schen Ursprung dieser geis terhaften Ge stalten fo rde b t Damach ist der .
Klabautermann die See l e eine s Kindes die in einen Baum fährt Wi rd dieser , .
Geiste der Klabau t ermann E r besteigt das Schiff sobald das let zte Stück
.
,
me rsche Sagen zu berichten dass die Seele eines to tgebo men Kindes das , ,
erscheinen in Wes tdeu ts chland von der Schwei z bis nach Fri esland hinab di e
Alra n m oder Aln mm ö st lich davon von Tirol bis nach O s tpreussen di e
u ,
m
/ }g
a r n D ra he n mythische Gebilde
c , die nicht vor dem Mittelalter ents t ande n ,
sein k önnen die aber in ihrer G rundan schauung ebenfall s im See le n gla u b e n
,
wurz eln Diese Gei ster fti r die im chris tlichen My t h us zu weilen der Teufel
W
.
,
erschei nt sind nicht an s Haus ge b1mde n sondern 1erscheinen nur von Zeit
, ,
zu Zeit und bringen dann in der Regel durch den Schorns tein das Geld, ,
( u ttk e 49 .
und die Mythen die mit der wach senden und grünenden Vegetati on im en gs ten
,
Z usa m me n han ge st ehen ges ammelt u n d sy stematisch geo rdnet zu ha ben (B aum
,
k ult1nz der Germanen u s Auch auf diesem Gebiete z eigt sich ü berall
. .
das m n sc ha ffen de Talent un seres Volkes Ein Ve rg leich mit den an dere n
W
y th e .
s eelis chen Wesen belehrt un s dass auch dies e Geister irn Kern e in dem ,
G laub en an ein Fortleben der men schlichen Seele in Wald und Fe ldern
wurz eln Sie hängen aufs engst e zusammen mit den in dg ciste rn und — dfl m
W
. o n en ,
we rden von dies en oft verfolgt j a decken sich z uwei len mit ihnen Der
, .
Schluss den Mannhardt aus diesen za hlreichen My then ge z ogen hat dass aus
, ,
der Beobachtung des achstumes der U rme nsc l1 a uf Wes ensgleichheit zwis chen
sich und der Pflan ze geschlos se n und dies er eine s einer eigenen ähn liche Seele
zugeschri eben habe tri fft daher nicht das Rec hte Vielmehr schloss der M ensch
, .
aus de rn Winde der in den Ä sten rauscht und der sel bs t un s n och be i ein
,
sa m e m Gange durch den Wald eigentü m l ich berü hrt a us dem Winde der di e
W
, ,
Sa aten we gen läs t d ass hier in der Natur die Geister ebenfal ls i hr Wesen
s ,
treiben Natü rlich mus ten sie auch hier ih ren Wohnort haben gerade wie
. s ,
die Scharen der in dge iste r die aus den Bergen kommen in diesen wo hnen , , .
Ihn fand man in den ein zelnen Bäumen oder in den Ge filden der Saaten ,
und so sind die Feldgei ster und Ba umse e le n entstanden die so tief in nu ,
Als see lische Wes en genoss en sie Vereh rung und Spende wie unzählige ,
Sitten und Gebräuche bei alle n germa n is chen Stämmen a us a l ter und neuer
Zeit l ehren A ber auch sie hat die Poes ie im Laufe der Zeit vom Boden
.
al t er G l aub en svors t ell ungen auf das Gebiet subjektiver Phantasie ve rpflan zt
u n d hat neue My t hen ents t ehen la ss en a us denen der alte Glaube an das ,
Geis tern hat sich die Menge gewissermassen zu einem ein z igen höheren
W esen ve rdich t et der ko lle ktivische Singular erscheint als h ö he res pe rsönliches
,
Wesen das über die anderen gesetzt ist das dann über die gan z e Vegetation
, ,
( ) 2 94 H a us W A LD UND Fe mm sr s n .
W
.
,
die Anhöhen bedecken s ind sie z u Hause Nur in der norddeutschen und
,
.
W
Mythen ge biet den Zwergen und in dge is te rn überlass en Gan z besonders
W
.
sind die Mythen von ihnen i n O b erdeutschland in den Alpen ausgebildet H ier , .
erscheinen sie als i lde L a d e a ls Sclzlgc oder Sa lz? Frä ulei n als Pa nggen als , , ,
a Id ä n ß
/ m u
‘
dg l In Mi t teldeut s chland
. lebe
. n sie in der V o lk sphan t as i e al s
Hl o z;oder Moo:f räul i n I I o l: M oon vei bcl als B urt /z/ra u m als b hj ng/er
e , , , u
( d i. G e b
. ilsc hj g
un i e r z B ) a l , .
( g .
) u dg l , . .
Aus Schl eswig we iss T ro gi ll Arn ki e l ( 1 7 0 3 ) von der Fra u E 11:o m der Hol
(
lun de ri ra u ) zu berichten die man in Schonen als v I/efi e a ( , Ho llun de rfrau )
oder Arl a/roa -
in Dänemark als Hy llcmor kennt ( Mannhardt ,
Schrälllezn
'
W
,
e ,
steigen desto ü berrn en sc hlicher werden diese Gestalten in dcr Vol ksdichtung
, .
g e w a ltiger Naturer scheinungen gr oss ge z ogen s ind Eigentü mlich hat si e die .
wachse n e n Leib ihr R ü cken ist of t hohl wi e ein morscher Baums tamm
W
, ,
wei thi n flattern ihre Haare bes onders eigen sind ihnen die grossen herab , ,
lichen o hn shttten ; dann helfen sie den Me nschen bei der Arbeit und
’
berühren sich hierin rn it den Hausge iste m wie sie auch auf den Bergen dem
W
,
Sennen die Herden weiden Milch und Käse erhalten si e dafür zum Lo hn . .
Eine weitere Ausbi l dung des Mythu s ist die enge Verkn ü pfung des seel ischen
esens mit seinem Aufen thaltsort e dem Baum : daher b l u t en die B ume ,
ä
,
daher s tirbt nach Ti roler Vo l ksgl auben die Pangge sobald der Baum gefällt
.
ist Hiermit hän gen die über das gan z e germa nische Gebiet und d arü ber
.
hinaus verbreiteten Schutz b:lu m z u ammen die schwedis chen Värdlräd '
e s , ,
d 3 Bä ume in der Nähe des häus lichen Herdes gepflanzt in denen der
. .
, ,
Schu tz und Schirmge ist einer Person einer Familie eines ganzen Dorfes
W
, ,
wohnt (Mannhardt S
W
.
Übera l l verbreitet ist ferner der Mythus dass der S tu rm der Windmann , ,
oder der wilde ]:iger das aldfraule in ve rfolge Dieses berü hrt sich hier mit .
Allein andere Vorstellungen die wir bei den \V aldgei te m finden sprechen ,
s ,
fü r unbewuss te Übe rreste alten Se e le n glaube n s : der Volk sglaube dass sich die ,
Seelen namentlich un schuldig Getö teter in Bäume flü chte n ist von O berdeutsch ,
lan d bis nach I slan d verbrei tet (Mannh ard t 3 9 Bes itz en doch dies e
W
Geister auch die Gabe de r Weissagu ng der Heilkr ft (Panzer Bei t räge I I 1 68 , a
, . .
ate hat von einem wi/dm wi bc seine Hei l kun st gelernt (Ku dr » D es a
: .
halb verwü nscht das Volk durch sympathe tische Kuren unter allerlei Zauber
form eln die Krankheiten in den Wald in die Bäume und di e Si t te Kranke ,
Gu m a i he Phi l l gi III 2 A fl
n ae o o e . 5 . u .
XI . MY I H OLOG I E
‘ ‘
W
Krankheit gehoben werde und auf den Baum übe rgehe lässt sich bis in s ,
Wesen brin gen auch di e aldgeiste r Gl ü ck und Ungl ü ck stehen den Men schen ,
bei ihren Arbe iten bei weiden namen t lich gern d 1e Herde n in den Be rgen
,
.
,
Dafür erhalten sie von den Men schen Opfer un d Spende (Mannhardt 7 6 96) .
und werden von ihnen verehrt Endlich besi t z en sie auch die Pro t eus natur
W
.
die Pangge erscheint als Wildkatze die Ho lzwe ib c r als Eulen die seligen , ,
Ähnlich den aldge iste m sind die F e ld g e i s t e r Allein wie schon bei .
jenen die V o lksphan tasie z u Gun sten neuer Gebilde die al t e Vorste l lun g
von einem Zusammenhan g zw ischen dem ge isterhai te n Wesen und der '
men sch l ichen Seele aufgegeben hat so ist es noch mehr bei diesen der Fall . .
N ur in der Sitte und einz e l nen Vorstellun gen zeigt sich noch der alte Gehalt .
Daz u kommt noch dass wie bei den meisten my thischen Gebilden des Volks
, ,
glauben s auch bei jenen beiden Kl assen z wei mythe n e rzeuge n de Elemente ge
W
,
Seele lebte fort ihr Fortbestehen zeigte vor al l em die bewegte Luft der Win d
, , .
o dies er verweilte wo dieser sich zeigte da haus t en a uch Geis ter Ver
, ,
sto rbe n en Allein das E l ement war auch an und fii r sich ohne i nneren Zu ,
sam men han g mi t dem Se e len he e re mythen e rze uge n d : die V o lksphan tasie ,
schuf Gebilde bei den en sie n ie an einen seelis chen H intergrun d gedacht
,
hat Sie gab diesen Wesen alle möglichen Ges t al t en gan z ähnlich wie den
.
,
seelischen Wes en bald Men sch bald Tiergest al t Und diese Gebi l de sind
e D21mo n e m zu komm t In der weiter schaffenden Vol ks
.
,
dichtung die die mythischen Gesta lten von ihrer ursprü nglichen Quelle los
,
getrennt hat treffen beide Arten seelische Wes en und Dämonen zu sammen
, , .
E s läs st sich daher oft gar nicht best immen o h wir ein Gebilde des See len ,
glauben s oder de s Dämo n en glauhen s vor un s habe n D as gilt schon von all .
den Wesen die in den vo ran gehenden Paragraphen besprochen s ind das
, ,
gilt besonders auch von den \V aldge iste m Wenn das \V aldtrii ule i n gejagt .
'
wird so erinnert dies u n willkfl rli ch an die W in dsb rau t die der wi l de jager
, ,
nach norddeutschem Volksglauben vor sich hertreib t Das aber sind dämonische .
Wesen Noch au sgeprägter z eigt sich ein darii o n ische r Urspru ng bei den
.
bun g C äsars ( Kap dass un sere Vorfa hren aus den Wirbeln der Fl üsse
.
vordrangen nahmen sie die zurü ckgeb l iebenen Go te n we iber und Ki n der un d
,
warfen obgleich sie berei ts Christen waren ihre K ö rper als Opfer in den
, ,
II. Eben so beri chte t Agathias von den Alemannen dass sie die ,
sti tio n um Burchard von Worm s und andere chris tliche Eiferer gegen heid
,
nische Si tt e verb ieten immer und immer wieder Quellen und Gewässe rlrult .
Gleiche Verehrung der Gewässer finden wir in den nordis chen Quellen Der .
Scho last Adams von Bremen b erichtet un s von Men schenopfern die in das ,
Kj aln esin gasa ga erz ähl t wie Men schen in heilige Sümpfe als Opfer geworfen
,
worden seien ( I sl S I I . . .
li chen H inte rgrund der Ve rehrung dieser Gewässer die Erzä hl ung von Thor
n )
(
st
W
ein rau dn ef der auf I sland sei n Heim in der Nähe ein es Wasserfalles hatte
A LD FE LD UND W ASS ERG E I ST ER .
.
,
Schi cksal I n derselbe n Nacht wo se ine Seele sich vom Körpe r getrennt
.
,
so l l te n auch s eine Herden be i ihm n ach dem Tode wei len Jahrhunderte .
sind seit dem Erlöschen des Heidentums vergangen aber noch heute fo rdern ,
gehe n da hin um die Zukunft zu erfahren man hol t a us ihnen an gewi ssen
, ,
Tagen geweihtes Wasser das gegen Übel hilft stillschwe igend trägt man vor , ,
Sonne n aufgang G egens tände namentlich die abgeschni tten en N ti ge] naeh ,
dem Flusse : der S t rom nimmt sie mi t un d man bleibt auf jahresfrist von ,
Schmerzen verschont ( vgl L yn cke r Brunnen und Seen und B runn e nk ult in.
,
'
W
, . .
,
und an dere chthonische Gottheiten Aus ihnen kommen die Kinder hierher .
,
kehren ihre Seelen nach dem Tode (Wutt he o wir auch hinblicken
mögen ü berall treffen wir an den Gewässern Opfer und Weissagung wie wir
, ,
sie ähn lich a u eh bei anderen n icht germa n is chen Völkern finden ( Tyl e r An , ,
fänge der Kul t ur I I 2 1 0 fi Man hat auch hier wiederum in der Verehrun g
. .
der persönl i ch gedachte n Gottheit den ursprünglichen Kern des Kultus und
Glaubens finden wollen A llei n die Übe reinsti mmung mit der Verehrun g
.
von Be rg und Wald ist eine so grosse dass wir auch den Gewässerkult mit ,
in das Kapitel des See le n kultus ziehen müssen Und viele j a fas t alle .
,
Beis piele werden un s wohl von dies er Voraussetzung nicht aber von jener ,
aus erk l ärlich Ers t a ls die chthon ische Go ttheit z ur Herrschaft gelangt war
.
,
erst dann wurde sie auch als Herrin der Geister im Wasser verehrt Der .
Schlüss el aber der uns lehrt wie man daz u ka m d ass die Seelen der Ver
, , ,
dringt a ls lebendes Wesen aus Berg und Erde ; sie ist das Thor aus dern die ,
Geis ter wieder an das Tages licht kommen Hieri n mag es auch liegen dass .
,
Scho n frü hzei t ig hat die Phan tas ie unserer Vorfahren bes ti mmte Wes en ,
denen sie Namen und Gesta lt gegeben hat in Anlehnung an jene ältere all ,
gemeine Vorstellung und neben dieser in den Gewässern wohnen l assen Allen .
germ anischen Stämmen bekannt ist der N i e oder die M it : Ahd Gi e ssen . .
mcor der hier immer in der Mehrz ahl mccras e rscheint der Rep räsen tant
'
,
'
der ungeheuren Me e rge iste r die auch bro n oder mcrefl ra s heissen Altn o rd , . .
fl l r gi c ht
y
'
in der Alexa n de rsaga hippo po tamus wieder ; auch noch im » «
englis che den n ik Neben dem Mas kulinum erscheint schon a hd das Fern
. .
,
1 , , . e u ,
.
griech r£7n w) . sich was chen baden geh ö rt scheint fraglich Auf keinen
_ »
,
«
,
Fall wäre dan n gesta ttet Hmka tr oder I l mé udr einen Beinamen Ö di ns rn i t
' '
, ,
.
( )
2 98 W ASSE R G E I S I E R
‘ '
. D1 1 D ÄMONEN .
der Fischer dem Verlan gen nach den letz ten Heller z e rsehlägt er mit se iner
Ar t Da verschwindet der Nix und läs s t dem armen Manne den gan z e n
W
.
dem Zwerge berührt sich vielfach der N ix In men schlicher Ges talt wird er .
meist klein ged acht al t bärtig mit grün em Hu t e und grünen Zähnen Ö ltet
, , , .
'
tauch t er aus dem Wa ss er oft hört man sei ne S t imme Die weiblichen
WW
.
,
Ni x en be z aube rn durch ih ren Gesang wie die Elfen Die L o rle i und andere , .
ähn l iche Sagen m ögen im N ix e n gla ub e n ihre Wurz el haben Oft gehen auch .
Nixc V e rbin duun ge n mit Men schen ein ( e ltbes c hr 4 98 f ) und ver
W
Präto rius , . .
langen bei der Entbindung ihrer Frauen men schliche Hülfe ( uttk e 11 .
Al l ein die se Z üge tret en nur noch vereinzel t im Volk sg l auben auf : im grossen und 1
ganzen ist der Wassergeist der schädigende asse rd itm on der in den Gewässern ,
herrsch t der sein Opfer verlan gt und e s sich holt wenn man es ihm nicht gi c ht
, , .
KA PI TE L V " .
D IE D ÄM ON E N .
keine Spur alten Seele n glauhe n s wahmehme n lässt Sie haben ihre Wurz el .
in der den Men schen umgebenden Natur in den Elementen denen gegen , ,
über sich der Men sch j a mei st so ohnmäch tig fü hlt in denen er ein Wes en , ,
ähnli ch seinem nur u ngi e ich grös ser und mächtiger zu spüren meint So
, , .
sie sind nicht sel t en von dem Elemen t e dem sie ihren Ursprun g verdanken , ,
lm g e ris s e n und durch den im mer s chaffenden Volk sgeis t Ges tal t en der freien
Ein e in der isländischen Literatu r e rhaltene Volk ss age die in der Nähe ,
des Ka ttega ts ihre Heimat ha ben mag erz ählt aus der Vorz eit Norwegen s , ,
dass hier ein Mann Namen s i b n yälr gelebt habe aus dessen Geschlechte
'
Log i Kän von denen der erste uber das Meer der zweite über das Feuer
°
, , , ,
der dri t te über den Wind herrsch t e Kz1ri war der Vater des jpé ul der den .
'
,
, , , ,
W
,
einen Einblick in die Werk statt mythischen Schaffen s sie gicht u n s einen ,
My t hus der unmittel bar an die Natur und Sprache des Landes ankn ü pft ,
ö
j (tr Ra s k Saml
, A fl 1.a md l I 7 8 II .
) .oder For n .ö
j (
tr Uhlan d Thor S 3 3 ; PB B -
, . .
konkre te Deut ung Kasks mag im H inblick auf die Heimat des Mythus die auf ,
m Gebie t e liegt Rich t ige t reffen Unter o möts Söhnen und N ach
j ütis ch e d a s ,
F j .
kommen verstehen die nordischen Skaide n die Rie sen Seine Kinder tauchen .
auch anderen Orts in der nordi schen Dich t ung au l c r den Sn o rri in ' '
zeichnet wie dies e Dämonen das Meer be sonders das brausende Meer , Die Insel .
70 XI . Mvr n o w o m .
(
2 99)
Laasö (
altn o rd . im Kattega t ist nach ihm genannt L og1 ist verwandt mit
Hlése y) .
'
unserem Lo he er ist das perso nifi z ierte F euer 1t r1 n endlich ist die durch
» er
, .
' ' '
den Win d bewegte Luft die der Schwede un d Norweger noch heu t e dialektisch
,
al t er und neuer Zeit of t belegt Sein Sohn ist ] ph /Il das Eis fe l d der nor .
,
dessen Kind Smt r im spä t eren Fort gang der Erzählung l ur mga mli (
‘
, der »
'
Sn ae r oder Snj ör war später zur Sagenge stal t geworden E r herrs chte als .
Kön ig nach der Yn gli n gasaga in F in n lan d (H e imsk r nach Sax 0 über .
der Schn e estaub Von Haus aus mögen alle dies e Gebilde Käris K inder
.
sei n ; der ga nze genea logi sche En twurf ist s icher e rst s päteres Machwerk .
dina vischen Halbin sel woher noc h heute ein s charfer Wind die unliebsam en
Kin der des winterli chen Stu rm
,
Sprachen können wir sie verstehen : es sind d u rch die Phantasie der Nord
[fin de r ve rm en se hlichte Naturers cheinungen ihrer Heimat die in men schliches
W
,
Gewand geh ü llt und durch die Dichtung zu Sagengestalten weiter gebildet
worden sind Und wie es hier im Norden gegangen so ist es übe rall der Fall
.
,
sc hun e n oder von den oldenburger und schleswi ger Rie s en die an s Lan d s teigen
g ) ,
( M ü lle n h o ff 2 7 7 ) und d e rgl erklären sich nur aus der Natu r des Landes wo sich
.
,
die Dämo n e n mythen finden Fast durchweg si nd demnach di ese Mythen lokaler
.
Natu r ; sie sind überall zu Hause besonders aber ausgebildet in Be rgg egenden ,
Naturersch einungen und Elemen t e haben sie in der Phantasie un serer Vor
fahren wachge rufen ; rn it der Zunahme der Heft igkeit der Elemen t e wachsen
auch sie Aus urgerm
. an ischer Zeit mögen un sere Vorfah ren nur den Typus
mitgebrach t haben das höhere Wesen das in den Elementen herrsch t das
, , ,
dem Men schen bald in übe rme n sehliche r ba ld in ti eri scher Ges ta lt sich zu ,
erkennen gi cht das höhere Wesen in dem sich namentlich die verderbliche
W
, ,
gleich die Seelen im Winde Io rtlebe n berü hren sich diese D ämonen sehr oft ,
mit den myth ischen Gebilden des Se e le n glaube n s Auf der anderen Seite .
si e auch in die s em Falle fas t durchweg die dem Men schen Nut z en bringende
Se ite des Elemen t es vertreten Daraus aber hat sich im Myth us der Kampf .
Sch ü tz er der Menschen auft reten Die Dämonen die noch heute in reicher
An z ahl in der Volk sdichtun g fortleben zu verblassten durch das Christen tum
.
,
, ,
( )300 D 1 1: D ämo n en . R1 ss r m .
abgesetzten Gotthei t en gemacht z u haben ist ein er der ärgs ten Fehler den , ,
54 5 B e z e i c h n u n g e n u n d A u ft r e t e n d e r D ä m o n e n Der übe r
. .
alle germ anischen Länder verbrei t ete Name fü r die dämonis chen Ges talten ,
die wir in ihrer men schlichen Erscheinung Ri es en nennen ist ahd duri r
W
, .
,
un n e un o rd l ass,e . a us . a s
Den got spro gk l i n dflyd S . Verwandt ist das Wort waln sc he in lie h
. . .
j ptmm ( Ia pp j
, cla n a r
) sc hw ein
. Wort d as zu cla n
.
,
e ssen fre ss en .
,
»
,
«
W
g e on s s » un s c .
,
-
. .
.
‚ ,
eine mgrossen Teile N ie de rde uts chlan ds verb reitet ist der Name Riese ( ahd .
'
Da s Wort ist s prachlich verw a ndt mit skr vn a n stark
'
nid as w n ir1 l )
, . . .
»
,
b l
rx a uf
W
,
er.
po s erg n . .
,
als Simp l e x is t e s jung und sel t en Ferner erscheint imags die Be z eichnung . .
ml z u welchem Worte sich das ba ie rische ensen sc/1 cn zio msc/z ungeheuer
,
'
,
‘
gross gesellt (
s Schmelle r Bayr tb 2
I Namen tlich in Wes tfalen un d . . .
mbd
,
längs dem Strande der nordischen Meere findet sich der Name Mi n e ( .
entstanden ist die nach ags Gedichten in der Riesenburg an der Donau
, .
sich sammeln woh i n sie aus Thessalien s zerklüfteten Bergen gekommen sind
,
( Elen e V 3 0 Andere fassen das Wort als ein u rge rman isches auf das
.
,
mit 3 111 güra der Held gri ech x ögzo ; m chtig verwandt se i und der
. » «
, . »
ä
« »
Namen die sich in der nordischen My t ho l ogie fü r wei bl iche Dämonen finden
W
, ,
ist de r verb rei tets te g1‘g r ein Wort d as z u m tran s gvgg;b e rschrecke m und
W
»
, , .
dem intran s g ug n a den Mut verlieren gehört Über die E tymologie des
. » « .
Al l en dies en Wes en eigen ist ihre übe matü rliche Grösse und Obe rmen sch
, ,
liche Kra1 t die nur selten von einem erwägenden Geiste gez ogen wird Bald
'
,
.
haben sie tieri sche ba l d men schliche Ges ta lt Aber auch in letzterer gleichen
W
.
,
sie abgesehen von ihrer Gröss e nich t immer dem gewöhnlichen Men
schen Oft erscheinen sie mehrh5uptig : Skimir erwähnt in Ski m (
.
3 1 ) einen .
drei häuptige n T hurs e n geradeso wie im a hte lm aare von einem , dri ho u p »
W
« . .
,
S la e rze ugt e nach nordi schem Mythus der U rriese Au rge lmir (
a V ai hr
Daneben erscheinen sie mit mehreren Arm en Heime hat nach dem An .
hang z um Helden b uch und der a ltsehwe d D idri kssaga vier Ellenbogen ( . .
der nordische Sta rka d r acht Arme die ihm Odin n verliehen ha t te nachdem
ihmThor vier von seinen u rsprü ngl ichen sech s ab es chlagen
, ,
»
g Oft erscheint .
‘
b rü d n ir um s ich
, mit ihm über my t hische Dinge in e i nen Wet ts t reit ein zu
lassen Gerade50 wie bei den e lfisc he n Wesen hat die V o lksphan tasi e den
.
Riesen ein Reich an gedichtet : jplu n l mmar im äussers ten Nordos ten seiner
'
Hal b in sel gelegen nenn t es der Skandinavier Eben so ist in den mbd C c
, . .
dichten von einem Riese n lan de die Rede H ier hausen sie im allge meinen .
frei ; nur verein z elt tritt ein Ries e n he rrsche r wie Prymr der drol/i n u ‚61mm ,
»
'
Meere in d er Luft
, Fast eben so häufi g wie in men schlicher kennt sie der
.
V o lkg laub e in tieris cher G es ta l t Der Midga rdso rmr ist eine gewal tige .
Schlan ge die um die Erde be run 1 liegt ; der nordische Schöpfnngs mythus weiss
W
,
d i in Ges talt z weier Wes en die s ich in der mythis chen Vors tel l ung a ll er ge r
. .
,
mani schen Stämme vol l ständig decken Die nordi sche Dichtung nennt den .
Wind den Wolf oder den Hund des Waldes ; als Hund oder Wolf fährt
auch nach unz ähligen deutschen My t hen der Wind dure h die Luft Wölfe
jagen im Kome umher und j
.
wol f und Ro gge n bun d) Auch der Ne b el erscheint in der Volkssage of t als
.
riesisc he r Wolf ( Le i stner N ebe lsage n ) Gan z ähn l ich erscheint im Norden
, .
der Fcn n r in Wol fsgestalt ferner der fil dn nga n n r der den Mond verfolgt
'
, , ,
Ha lf und Si gi] die beiden Verfolger der Sonne Weitere Blicke in die Vor
, .
namen wie [ (p/r der Ka t er fll lla » die Hün dim Tra m: der «
,
c »
,
»
K ranich Kräßa die Krithe u dgl H in und wied er bes i tz t a uch der Riese
e
, _
» a .
die Eigen schaft vorübergehend tieri sche Ges talt annehmen zu können Allein
, .
dieser Zug scheint nicht ursprünglich vielmehr scheint er aus dem Seelen ,
W
glauben entlehnt zu sein
‘
1 D b t W rk ü b r di as Ri i td
es e \V i b l d
e D i Ri e d g mm e ese n s as e n o s » e esen cs c
W W
Äly l l i n de n Sitz be r de r k Aea d dcr iss e n scb
—
en n . . . . zu
m
. .
2 33 l t l
3 06 . mmTh
V ie es gi ch U h a n d i „1
0 1/ m
s or .
54 6 D i e d ä m o n i s c h e n G e s t a l t e n d e r e i n z e l n e n E l e m e n t e D ie
.
a s s e rd ä m
.
o n en Schon bei den e ltische n asse rge iste rn z eigte sich dass
.
’
W
, ,
F luten des angrenz enden Meeres en tsteigt oder a ls Riesen Die u mgebende , .
Natur zeigt sich auch hier von unmi t telbarem Ein flusse auf die Volks
phantasie asse rdäm o n e n in Ries enge sta l t f nden wir demnach fas t nur in
. i
me e ru mspfllte n Gegenden A ber auch aus den Alpen seen ents teigt bin und .
un d Norddeut sch l and weicht er der schönen Wa sserfrau oder dem hab
gie n gen Ni x e bis er wieder da wo sich un sere Haup t st röme buse n artig er
'
W
, ,
weitern in Stie rges ta lt auftritt und sein Wesen treibt (Mülle n ho ff Sagen aus
W
, ‚
halten ist der B eowulf ist angefüll t mit so lchen Mythen von asse rriesen
W
der Kampf gegen sie ist der Mi ttelpunkt der grossart igen Dichtung Oh der
, ,
beibringt ein asse rdärn o n oder n icht vielmehr ein Gebilde der subjek tiven
,
302 ) Rrsss1s . W ASS E R D ÄM 0 N E N .
Phan tas ie ist bleibe dahinges tell t ; Grcn del mit seiner Mutter un d se iner Um
,
(3 59
1 H ie r h aus t er m i t se in e r M u tte r in mä c hti gerI die die Dichtung
nach al tgermanischer Weis e ausgeschm ü ckt hat : Waffen hängen an der Wa nd
ein düs teres Feuer brenn t auf dem Lan gherde E r selbs t ist
ein c /m seine Mu tt er nennt der Dichter eine 6n m zq
'
» o c fi/ ( 1507 .
‚ ,
Schiffer oft Unheil (1 4 2 8 Wie Grendel selbs t haben sie Nägel wie
Sta hl (986) und Krallen statt der Hände ( 98 8 Ü ber Gre n dels .
Wohnung s teigen die Wellen hoch empor bis zu den Wolken geht ihr Gischt , ,
der Win d treibt hier heftige Gewi t ter daher die Luf t e rdröhn t die H immel , ,
gehüllt von Wolken umgeben s chleicht er dann umher Sein Ziel ist , .
Helden raub t Hier wird ihm von B eowulf der A rm ausge z ogen ; im
.
die M utter des U n ge tflms in ihrer Hal l e aufz us uchen und zu töten Ein .
Zei t ganz e Stücke Landes abriss sich über die Länder e rgoss und so In seln ,
und den Anstoss z u di eser gro ssartige n V o lksdichtun g gegebe n haben die die ,
Angeln a us ihrer Heimat mit nach Bri t annien nahmen die in den islän ,
W
un da rso n G
( re ttiss 1 4 8 ) . .
.
, .
in der verheerenden Gewalt des Wassers ihre Wurz eln ha ben und von
W
,
Kämpfen gegen sie wei ss noc h heute die n o rdde utscl1e und dänische Volks
sage zu erzä hlen ( Z idA VII 4 2 5 Dass wir es wirklich im B eowulf mit
. .
einem asse rdam n z u thun haben und nicht mit einem N e be lwese n wie
u ,
Laistn e r (
W
. . .
,
c ,
uy I/ vor allem aber auch die nordi schen Schilderungen die noch klar das Meer
, ,
dies er auch g n n di/l hei sst ( a ls auch vom To s en der Gewä sser
'
Sn E I I . .
geb raucht wird ( Le x p oet Der gewal t ige Gegn er abe r der dem Grendel
. .
,
und seiner Mutter das Handwerk l egte war ein Spross der Sage den die , ,
W
,
brachte ; er gehört der Dichtung der Helden sage nicht dem Dämonen oder , ,
Be sonders reich an asse rdämu n e n mythe n ist die nordische Dichtung Zum .
teil verknüpft mit Götte rmythe n s ind sie der Au sdruck des nordischen Volks
geistes der unter dem E in flusse de gewaltigen E l emen t es in seiner i u re l1tbare n
, s
Etym ologisch ist der Name verwand t mit go t a lzwa ( Gi slason Aa rbo ge r 1 8 76 .
, »
M m o no o rs
W
XI . .
30 3 )
(
3 13 ff ,.Noreen U r ge rm L a u de h re,S das We s en gi c ht sich
. al so schon du r c h .
zeichne t g zr häufig das Meer Dass er die fü r den Menschen vort e ilhaf t e
'
ar » « .
Seite des Meeres vertri t t z eigt sein en ges Verhältnis zu den Göt t ern E r la d e t
, .
Namen pe rso n fi z iert der nordi sche Dichter das über dem Meere lag e rn d e
Nordlicht Gleichwohl bleibt ZEgi r ein Riese : beg 6u i nennt ihn die Hymis kv id a
.
'
er ist 6a m/ci/r (Iro b wie ein wie an dere ries ische Dämonen An
» .
Jütland s Nordspitz e und dem wes t lichen Norwegen war er als Hle r beka n n t '
) j ,
Dichtung einmal nennt (Pas I I Wen sie erwi schen kann fängt s ie . .
,
mi t ih rem Netz e dessen Mas chen Niemand entschl ü pft Loki leiht es d e s
, .
halb von ihr als es gilt den Andvari zu fangen (Eddalied Bugge S
, , . .
Wer ertrink t fährt zur Rän und wen man ins Meer wi rft weiht man ihr So
, , , .
berü hrt sich die Ran mit der Todesgöttin j a si e kann als Tote ngö t ti n d es ,
bei ihr den Aufenthalt schön n ach ihrer Weise ausgemal t : da gibt es H u mme r
und Dorsch (Fms VI da gi bt es ein treffliches Ge lage (
. . E yrb S . .
Der Ehe /Egi rs rn it der Rän entsprossen neun Töch ter junge dich t eri s c h e , ,
Verkö rperungen der W e gen und ei n iger Eigen schaft en des Meeres ( Wei n h o l d
S . die nach der Mutter geartet und bei heftigen Seestürmen den Sc hi f fe rn
ihre U n1a rrn un g anbie t en (Föstbrce d ras Als Mütter Heimdalls si n d s i e .
in den Bereich der Götte rmythe n gez ogen Als dri t ter Name fü r A i g1 r .
'
Meer (Lex poet wie sie dieses auch Gy rms flrl ( Gym is Wohnung P a s
'
. . .
I 4 7 5) nennen Die Gleichheit mit 1 E gi r z eigt die Kenning Rei s der die R z1 n '
. .
,
Gy mi r z plm ( Sn E I 3 2 6) nenn t
r Daneben erscheint noch in den Ski mi s mäl
.
der Ri ese Gymir a ls Vater der Gerd und des Beli die beide im Fre ysmy th us
.
eine Rolle spielen E r ist der Gemahl der Au rboda Ob dies er hier der M e e r
W
. .
riese ist wi e man mei st an nimmt oder ein anderer Riese wi e Bugge w i ll
, , , ,
k önn t en .
Wie dies Lied von der schöne n Riesenj un fra u Ge r d zu erzä hlen w e is s
g ,
so finden wir auch in der Hy m isk vid a bei mRies en H y rm r ein goldenes w e is s
'
b ra u ige s Mädchen Die ser Hymir is t offenbar wieder ein Mee resdäm
,
. on a l l ein ,
er 1 e rtritt die wi n t erliche Seite des Meere s Der Name findet sich auch in d e r
Form I mrr o der F 1 n ur un d die Gestalt wird in b eiden Fällen of t mi t d ern
’
Se lsk Shr 5 R 4 B d 4 3 5
. . . H} mir ist der Ries e des winterli c h e n
. . .
und die fah l graue Luf t die im Win t er das Meer umgie bt Die Hymisk vi da , .
Mee resgestade Jagd ist seine Beschäf tigun g Die Gletscher dröhnen w e n n
. .
,
heimkehrt ; zu E is gefroren hän gt ihm der Backenbart herab (
W a ss mn ßtmo s m
In
.
W
v
der Nähe weiden seine Herden das Meer gibt ihmWale zur Nah run g Wohl
er .
.
,
wider ih ren Willen befindet sich bei ihm als Prilla das allgo lde n e we issbrauige
eib das es mehr mit dem Gegner der sie befreien soll a ls mit de rn Buhlen
, , ,
hält. In Hymirs Gewalt befindet sich der mäch tige Kes sel den Thor un d ,
Tj r zu Ai girs Gelage holen Hier hat ein spä terer Überarbeiter des alten
.
Liedes Res t e eines anderen eingeschoben in dem eine weitere mythische Vor ,
stel l ung der Nordl änder vorn Weltmeere ers cheint : die Vors tellung des Welt
meeres als ei ner mäch tigen die Erde umgebenden Schlange des fili dga n l!r
'
, ,
arm Schon im Namen liegt das mythis e Bild : Mzbgn rdr ist die von den ’
.
zom Thor ist am norwegi schen Ges tade der Gegner dies es riesise hen D a
.
tho lo gie der Sn o rra Edda fi ndet und wohl auf fa lscher Kombinati on beruht ,
hat sie in die Sippe Loki s gebracht ( Sn E I I 2 7 1 3 1 2 ) und läss t sie ein . . .
Kind Lokis und der An grbo da der Sc hade n bie te rin sein In Lokis Gefolge , , .
zieht sie nach der V sp ei n st bei Beginn des Ansturms der bösen Mächte
.
rnit heran und kämpft gegen Thor der sie wohl tötet aber selbst von , ,
ist nichts anders als die alte Fabelei von de r Seesc hla nge die heute n o ch
, ,
hin und wieder in der Phantasie der Nord länder aus dem Meere empor
taucht Durch alle Zeiten hindurch läs s t sich das Phan tasiegehild e auf I sland
.
gebracht und daher von den Mytho lo ge n meis t ausser Acht gelassen Es .
sind mehr Ries en wie wir si e a us un seren Märchen und Sa en kennen die den
g ,
der schlichten Volksdichtung denen m ei st die höhere Weihe der religi ösen
,
Poesi e fehlt aber deshalb nicht weniger mythische Geb ilde wie jene I m
,
mythisc hen B ataqrd wo der Ri ese Hati mit Fr u und Toch t er sein Wesen
.
, a
treibt z ankt sich ein st Helgis Geführte Atli mit der Riesentochter Hn m
, ga d
'
nachdem Helgi ihren Va t er getö tet sie aber mi t ihrer Mutter den Helden ,
die Einfahrt in den Busen fas t unmöglich gemach t hat ( H e lgak v Hj orv . .
374 die dem K ö nige Fröd i auf der H andmühle Grotti Gold mahlen bis ,
si e infolge der allz u ro sse n Hab sucht des Königs den Seek ö nig M sin mit
g f g
seinem Heere he ra n m ahle n der Fröd is Herrschaft ein Ende mach t und
,
sich der M ühle und der Mädchen bemächtigt die ihm nun das Sal z das , ,
Hierher gehört wei t er der my thi sche S/a rßa dr den spä t e Kom b ina tion mit ,
er Alm
. .
Pfleg€so hn Grün der ihn nach seinem Tode beerb t scheint s ich das my
, ,
Ein I sländer sieht ein s t am Ges tade einen Riesen si tzen der m i t den ,
(
306) W ASS ER D ÄMON E N . M I MI R .
(
V sp . Diese Worte aus dern Gedichte lo gelöst und für sich betrachtet s
geben sofort den natürlichen Hintergrund : wir haben das Abbild ein es a ll
t:1glich s ieh wiederholenden Vo rganges d ass nämlich die Sonne am Abend ,
Meerditmo n Mimir und se tz t sein Auge die Sonne zum Pfan de ein Allein , , .
er erhäl t dafür Gegengabe : Die S onne zieht Wasser sagt man noch heute » «
,
al lgemein wenn ihre Strahlen bis tief hinab an den Horizont sichtbar sind :
,
dann holt der Hi mmelsgott seine Gegengabe von M i m ir die dem Wasser ,
Odin und Mimir Iortwährender Wech selverkehr und infolged essen innige
Freund schaft Daher nennen die Shalden jenen wiederholt Mi mirs Freund
W
.
( s wn r
) .
,
als Gei sel Da dies er eine stu mpfsinnige Person war gabe n sie ihm den
.
,
weisen Mimir mit der ihm in allem Rat erteilte Dadurch wurde H oenir
, .
Mimir beim Dinge nicht z ugegen war ; dann pflegte Hmn i r z u sa gen : es »
waren Sie nahmen des halb M imi r s chlugen ihm das Haupt a h und sandten
.
,
es den Ascn z urück Odinn ab er salbte dasselbe sprach den Zauber darüber
.
, ,
dass es nicht ve mese und seine alte Kraft behalte Oft sprach er mit ihm .
,
und es sagt e ihm viele geheime Dinge So j ung dies er Myth us an und für
W
.
sich klingt so setz en ihn doch mehrere S t ellen der Eddalieder voraus : M imirs
,
Haup t lehrt Run e n we is he it ( Sigrdri lum zu Mimirs B aupte gebt Od inn '
Be i Zauber und Wahrsagung tritt oft an Stelle des gan z en Leibes der KOpI
als Si tz der Seele ( Liebrech t Zur Volkskunde 2 89 a wir bes i tzen a us al t er
j ,
und neuer Zeit Sagen die sich auffallend mit jenem Mythus decken Nach , .
der Eyrbyggj a findet ein s t Freystei n n ein Ma n n es hau pt das u n bee rdigt daliegt ,
und ihm in ei ner Ha lbstro phe einen blutigen Kampf wei ssagt (E yrb S . .
In der Iabelha lten Erz ählung von Po rstein Baaj arm agn bes i tz t König Ge irro d r
'
ein T rin kho m an dessen Spi tz e sich ein Me n sc he n haupt mit Fleis ch und
,
. .
Ganz Ähnliche s berichten auch dänis che Sagen (Am Urquell I II 59 Wir
W
.
Verwandt mit den asse rdämo n en sind die Dämonen die der Nebel in ,
der V o lksphan tasie erz eugt bat L a istn e r hat ihnen in den N e be lsage n ein .
(S
. bald als Fuch s ( S bald als Ka t er ( S 8 2 ) udgl Nur selten
. . .
jedoch erzeugt der Nebel in der V o lksphan tasie ein sel bständiges dämonisch %
Gebilde ; mei st zeigt sich in ihm n u r das Leben sz eichen eines Dämonen der ,
im Berge haust um den der N ehe! lagert oder im Gewässer ü ber dem
mht
, , ,
er .
.
.
,
3 0 7)
(
Kein Element ist mehr geeignet die Phantas ie eines Naturvolk es z u mythi ,
s ieht die Gipfel der Bäume durch ihn bewegt man s ieht die Felder wogen , ,
man sieht ihn das Nass der E rde tmckn en die Wolken jage n ia man si eht , ,
ihn selbst Bäume entwurzeln und in der Natur Schaden an stift en H ier muss .
ei n h ö heres Wes en wal t en das sich nat ü rlich der Men sch ganz nach seinem
,
Vors t ellung dass in der bewegten Luft die Seelen der Vers t orbenen fortleben
, .
Allein schon zei t ig hat sich daneben die Vorstellung entwickelt das s ein ge ,
der Dämon ähnlich wie die Wassergeis ter sie haben bald me nschliche bald
, , , ,
tierische In jenem Falle wurde später die mythiscl1 e Gestalt nicht s elten
.
Sagenges tal t In dieser Gestalt berührt si e sich aber zugleich auch mi t der
.
Gottheit des Windes Aus der wo hlthätigen Seite des Windes entwi ckel t si ch
.
nämlich schon früh z eitig bei unseren Vorfah re n ein göttliches Wesen d as wie , ,
fas t bei allen he idn is clmn Völkern als Wind und Totengotthei t eine b ed eu ,
tende Rolle ges pielt ha t und in verschiedenen G egenden in den Mittel punkt
de s Kultes getreten ist Dieses brach t e der Volksgeist bald mit dem S eelen
.
heere in Verbindung und liess es dass elbe führen All dies e Vorst el l u n gen .
Spielen nicht selten in einander über und es is t oft unm öglich sie vo n ein , ,
ander scharf z u trennen Fal sch zweifellos ist wenn man in den vielen
.
,
Sagengestal te n des wilden Jägers immer und immer wieder durchweg ei nen
verblassten Wodan erblicken will Der Glaube an die heidnis che Go ttheit .
Kraft des Volkes nicht Nur aus dem nat ü rlichen Boden dem a uf der
.
,
einen Seite Wod an auf der anderen der Dämon ent prossen ist erk lä rt sich
,
s
,
W
.
tige m Winde ein mythische s esen durch die Lü fte reite bald allein bald , ,
begleitet von einer grossen Schar Men schen bald von Ge ti ere n aller Art N a me n t , .
lich norddeutsche und nordi sche Sagen wi ssen von ihm z u erzählen dass er ein ,
leiden schaftlicher Jäger gewesen se i der nach dem Tode sein Han dwerk ,
I orts et z e H ierher gehören die oberdeuts chen Sagen vom Sci1 imme lre iter
.
,
vom Ro den s tein e r di e norddeuts chen von Haek e lbe rg von He md es von
, , ,
dem my t hi schen Die t rich von Bern vom Herzog Abel Rübez ahl vorn wilden
W
, , ,
Jäger die dänischen von dem flyven de J ae ger Kong Volmer Paln ej
,
‘
aage r , , ,
Gro nj e tte u a Einige di eser M yt hen enthal t en offen bar unbewusste E ri nne
. .
W
I 3 30 ) . .
( ) ( ( dr g ( ) ,
mda r des Waldes Alle dies e Ausdrücke haben in der persönli chen Auffass ung
'
d e s Windes der aLs Mens ch od er Tier durch den Wald s treicht ihre
, u rzel , .
Sie sind der An schauung des Volk es en tnommen das sie in gleicher Lebendig ,
k e it noch bis auf den heu tigen Tag erhal t en hat In welche W aldgegen d .
germani scher Länder wir auch kommen m ögen überall treibt in derselben ,
n ach dem Volksglauben ein dämon is cher Gei s t s ein Wesen der bald allein , ,
bald mit seinen j agdgefährten und se inem Getier bald als Verfo lger des ,
W
(
308) D 13
hat erschein t (
, Mannhardt Au t Wald und F e ldkulte ; Schwartz Der heu tige
, .
,
in Fe l dern und Fluren Die geringe Höhe des Getreides mag hier mi t be
.
son derer Vorliebe tbe rio m o r hische Däm o n e n ges ta lte n erzeugt haben B e
p .
sonders häufig sind es wieder H und und Wolf di e hier erscheinen : der ,
Rog n 1 wo / f G eh z zdc wo l
, f w / } R on / nd, .
kennt der Volksglaube Grarw öI/2 I fla u mcn wöl/e c pudel un d dgl Daneben
W
‘ ‘
, , .
ers cheinen n och andere Tierges talten : die Roggensa u der Ha/crbocß der Ko rn
W
, ,
. . .
, ,
Ge treide In men sch licher Ges talt kenn t die V o lksphan tasie den i11dditmo n
.
, e , , ,
al te) überall mit langen herabhän genden Brustemoder auch als Getreide
, ,
, ,
ma n n Hofm a n n als der Alle den ga mle wa n d un d dergi Alle diese Wesen
, , , .
zeigen sich w e nn der Wind das Getreide bewegt : dan n geht na ch dem Volks
,
glauben der Wolf durch s Korn dan n jagen sich die H unde ; er beult er , ,
bellt friss t das Getrei de und wird nimmer satt Nebel und Regen zeigen
, .
von einer Garbe zur anderen bis er in der die zuletz t noch steh t gefangen , , ,
wird Dann wi rd er Ieierlichst zum Herrn gebracht der ihm zu Ehren das
.
,
gezogen hat werden ein T alismann fü r Ha ns und Scheune oder bleibe n als
,
so lcher auf dem Felde stehen Mannhardt Roggen wo lf und Ro gge n hun d ;
( ,
nicht nur die germanischen sondern aue h die anderen indogerman ischen
W
,
Völker dies en mythischen Gn mdgedan ken erhalten und teils bewusst teil s ,
W
.
Beso ndere Namen für einzelne in ddämo n en sind uns aus alter Zeit
wen ige erhalten Ob die Ri es en mit denen Thor z u kämpfen hatte in
.
, ,
Wirklichkeit fas t alle in ddämo n e n gewesen sind wie man nach Uhlan d s ,
V o rgan ge se hr oft ann immt ist fraglich ; si cher gehören sie alle zu dem ,
Mythen k re is der sich um Thor gebildet hat und sind demn ach bei diesem
, ,
zu bes prechen Eine beso ndere Rolle sp ielt der Windri ese Käri der Vater
.
,
anderem M ythus der Riese Hrmve{gr ( Le ichenschwe ig) am Ende des H immel s
V a flmn
,
von seinen Pittigen gehen die Winde a us die ü ber di e Erde weben ( , .
a m r der Sch ü
'
erscheinen als Thors Pflegeelte rn jenen kennt auch die n ai n abula der Riesen
(81115 I . . Meh r als poetische Bilder ein z elner Dichter darf man unter
den letz tgenann ten Nam en schwerlich suchen .
die al l es verzehren de Flamme als L og 1 Aueh E ldr das personifizi erte Feuer
'
.
, ,
dere sind oben in der Geschichte von Fo mjo ts Geschlecht erwähnt Fmr/z .
'
reiche Anzahl Bezeichnun gen von Riesen in denen sie als verkörperte Be rge ,
oder als Herren derselben erscheinen Solche Namen sind öcqzia n r öc qbu r .
,
' '
,
W
X I M YT HO L OG I E
. .
30 9)
(
r, bra u n bm ra m poet 1 C lavis
bcrg a rl,
/] fl llga uf r, a/l ldi h zdrcn r dgl (
'
a
gy , g u . . .
W W
.
Sage der Riese I) ofn der dem Gebirge den Namen gegeben hat ( I sl S I I
°
. .
, ,
e i n gewaltiger S t ein ries e der nach spä ter Sage hier sein Grab gefun den h a t
,
W
e s , . .
W
» «
, .
, ,
Feldsteine sich befinden da hat ein Riese seinen Schuh ausgeschü tte t i n ,
dem ihn ein klein es Stemo hen d rückte Die hübsche Sage vo m Riese n s p i e l
W
.
zeug die durch C hamisso s Gedicht allgemein bekannt ist findet sich i n
, ,
fel senfest e Gebä ude zu errichten Schon eddische Mythen wissen von e i n e m .
ries is c he n Baumeis ter zu erzählen der ei ns t mit den Gö t tern einen Pak t g e
,
schlo ssen hatte in einem Winter ohne jemandes Hülfe eine mächtige B u rg
,
so ist auch hier nur die Kun s t der Riesen z urückgeblieben und d i c h
te ri sch bea rbeitet worden von dem natürlichen Ursprung des Ries e n i s t
,
nichts zu Spuren .
54 9 D i e ü b r i g e n R i e s e n g e s t a l t e n u n d m y t h e n Währen d s i c h
W
.
-
.
bei den eben besprochenen Mythen mehr oder weniger das Element i h r e s
U rsprungs wah rscheinlich machen läs st ha t der germanische Volk sglaub e n o c h ,
andere Gestalten ges chaffen die sich weder ihrem Namen n och ihrem e s e n
,
nach aus einer Naturers cheinung oder der Mach t eines Elementes erk l ä r e n
lasse n E s sind dies Gestalten der subjektiven Phantasie der vo lkstü mlic l m
.
n ,
diese bald jene ü be rmen 3 0 hlic be Hand l un g vollbringen lässt Sie sind u n s e r e n .
Vorfahren zugleich ein Ges chlech t gewe sen das vor dem men schlich en a u f ,
der E rde haus t e das die Men schen mi t H ü lfe der Gö t ter e rst vertrei b e n
,
m uss ten das in stetem Kampf mit den G ö t tern lag Se haben si e a u ch
, .
th:ltig bei der Weltschöpfung und beim A us bau der Wel t mit e in ge g fif te n
'
H ierher gehört vor allem eine Reihe e ddische r Mythen die in der erhal te n e n ,
Form sicher rein nordisch undjung sind und die reéht wohl von fremden Elem e n t e n ,
sind offenbar allegorische Ges talten an die niemand im Volke ausser dem D ic h t e r,
geglaubt hat Daneben erschei n en aber auch echt volks t ümliche Wesen W es e n
.
, ,
wie sie namen tlich im Märchen b is heute fort leben Die Mythe vom U rrie s e n .
) m aus dem die Welt ge schaffen wurde gehört in erster Linie hierher a l l e i n
'
ir,
, ,
sie l äss t sich nicht gut von dem Be richte über die Ein ri chtung der Welt tren n e n ,
wes halb dort auf sie eingegangen wird Z u solch a llegorischen Mythen j un g e r .
Dichtung gehören fern er die Mythen von der Nach t und ihrem Geschlechte a us ,
denen die Forschung noch nichts Vernünft iges hat he ra ussehäle n kön n e n .
Wir besi tzen sie im Zusammenhan g nur in der Sn E deren Ve rfasser sie a us .
,
war zuers t verhei ratet mit N agI/a n ( dazu Detter ZidA XXXL
°
v l
g .
, .
beider Sohn war Am ir Ihr zweiter Gemahl war Ona rr der mit N 07! die
.
,
stalte n wi ssen die Eddali eder nur von N ött und Dag etwas zu berichten :
Mahne ihres Rosses träufelt der Tau auf di e F luren Dagr rei tet auf S hn/ox t '
'
(Leu chtm ähn e ) amTage um di e Erde und e ri e u c hte t durch di e M ahne seines
Rosse s die Welt ( V a1br 1 2
‘
. .
47 ; S n E I . e in . Ungetüm in Wolf s ge s ta lt ( E I
Sn Sein Name ist . .
dun kel ; in der Regel bringt man ihn mit [ m Meer ( Bugge Studien
W
» «
,
als einen dem Meer oder Sum pf en ts te igen de n Nebel oder Sturmdämo n auf
( ein hold Ries en S 2 49 ; L aistn e r N e be ßagen S
,
. Nach j ün gerem Myth us , .
soll e r bei den Asen gro ss ge z ogen worden sei n ; hi er konnte ihn ni e m and
beschloss man ihn zu fess eln Nur durch Li st gelan g es den Göttern ihn
mit dem Bande Gla )fimr zu binden das Schwarz elfen aus sechs unsichtbaren
.
,
°
Di nge n gefertigt hatten Bei di es er Fessel ung verlor T ) t seinen Arm den ’
.
f
,
er dem Un getüm in s Maul gehalten hatte als dieses der Sache nicht trau te ,
( Loka s 3 8 —
.
9 ; Sn E I I Dann w ird
. der Wolf. nach der un terird i s chen
Höhle Gjp/I ges chafft wo ihn die Götter fes tbinden und ihm ein Schwert in den
,
Rachen klemmen Hier liegt er b is z umgrossen Götte rges chick Aus sein em
. .
Munde aber en tströrn t der Fluss Vgn Als der Ragn a ro km ythus ausge .
bildet war spielt er auch in diesem eine Rolle : er kommt mit den anderen
,
—
53 54 ; V a ihr 2 3 ; Lokas . wird aber gleich darauf selbst von Vi dar .
get ötet i ndem dieser e inen F uss auf den Unterkiefer setzt und d a nn
mit der H and den Oberki eter in die Höhe zieht (V sp a a O Sn E I I
,
'
. . .
,
. . .
Nach an derem Mythus wird nur von ihmerz ä hlt wie er einst nach ,
dern Sitze der Götter schnappt ( E iriksm 6; Häko n arrn 2 0 ) oder die So n ne . .
Giessen ul} : keplr nennen (Äldsta Delen af cod 1 8 1 2 hrg von Larsson
S 4 3 ) und das unter gleichem Namen eine i sländis che Sternkun de aus d em
. .
14 .
] a b rh kennt (G i slason P rover S 4 77 mag z u dies em no rdisch
mythischen Bilde Veranlassung gegeben haben (Wi l ken Z fdPhil XX VII I
. .
,
, . .
1 80 I I 2 .
97 Späte re Dichtung brachte den Fenrir in di e Sippe Lokis ,
liess Loki seinen Vater ( Lokas die Angrbo da seine Mutter ( Hyn dlul . .
schwister sein .
Von Fenrir wiederu m sta mmen nae h der V sp ( 40 ) die Ungetüme die
W
.
,
So nne und Mond verfolgen : im Eisen wa lde geba r die Alte di ese Brut des
Fenrir Auch hier hat spätere Dichtun g zwei ganz verschiedene Mythen
m
.
itein ander verkn ü pft I I räd»ümr den al l es vern ichtenden o " nenn en an
W
°
.
, ,
anderer Ste lle di e Eddalieder den Vater der Sonnenwölfe ( Grim der
Nam
.
Mond und Nacht scharf von e inander ; beide s ind volls tändig ve rs chiedene Be
griffe Zweifellos sta mmten So? und M äm nach dem j ungen M ythus der sie a ls
'
.
,
Personen auffasst auch aus de rn Riesen gesc hlee hte denn die ein z ige Quelle
, , ,
Gm a i ch Phi l o l gi I II
n s e 2 Aufl o e . . 6 .
X I Mm o no o ra
. .
( )
3 1 1
W
in der sich der Mythus findet V afbr han delt in dem ganzen Abs chn itte
—
, .
,
nur von esisc hen Dämonen ach r ist der Vater von Sti l
(V .2 0 3 7 ) r i N ih
un d M im
.
den Himmel und bes timmen dass die Sol den Son nenwagen M i m i den , ,
Mond wagen ziehe Sie müssen ungemein eilen denn zwei Wö lfe 8 6111
.
, ,
und Half verfolgen die Sonne e iner der Män agmmr den Mond (
, Sn E I I , , , . .
M anches in diesem Mythus ist j ung die Wölfe dagegen sind sicher
W
,
s ehr alt Die So n nenwölfe kennt auch die Rätseldichtung der He w ararsaga
.
(Ausg von Petersen S . Noch heute sagt der I sländer wenn sich auf
, .
,
bei den Sei ten der Sonne N e be nso n n en zeigen die Sonne ist in o lfsn öten ,
u /a h e
'
1 , , . . .
anders Di e Geis tlichen der ältesten christlichen Zeit eifern unaus gesetzt
.
gegen den Lärm den man im Volke erhob wenn sich Sonne o der Mond
, ,
S 30
. Noch heute gi a ubt man in verschied enen Gegenden dass sich ,
bei der So nn en fin gte rn is e in Wolf oder Drache mit der So n ne ran fe ( Zfd Mytb
W
.
.
IV .
Spä tskaldische n U rspm n gs sind auch der Vater des Sommers Sväsu dr ( der ,
Färöa uh der gefäh rlich schlägt und seine Frau N dl Nadei am Nadel
'
» : »
wiederum mit der Ang röoda der Se haden bri n ga im ve rmählt war un d ab »
Mit dem Gö tt er und Hero enmythus verwachs en sind die Riesensagen von
dem F resse r E r ist der Sohn des Audz a ldi des Re ichtm
'
Pjan ,
» c . n walte r5 r
, ,
der in den Härb ardslj öd zum A\lva ldi gewo rden is t der Bruder des Ga ng und ,
I di
'
der Vater sta rb teilten die Brüder das Erbe in der Wei se dass j eder der Reihe
, ,
nach einen Mund voll von dem Golde nahm Pj az i entführte später mit Loki s H ü l le .
die I d un wu rde aber bald darauf von den Asen getötet Seine Tochter
, .
will den Vater rächen erhält von den A sen Busse und wi rd die Gemah lin ,
des Nj r d Die Augen ihre s Vaters vers et z en die G ö tter als S t ern e an den
0
H immel Der grössere Teil des Mythus von I ja z i gehört der Dichtung vo n
.
W
’
.
I d un an Mit den Odin smythe n verknüpft sind die Mythen von St rng
.
W
'
yth .
o , . .
Rolle Reich wi e der Norden ist auch der germanis che Süden an Riesen
.
gestalten In der deutschen H elde n sage ers cheinen si e oft ( Grimm DRS’
. .
,
E s si nd Menschen von übe matü riic he r Grösse und Stärke denen nur hin ,
und wieder meh r Glieder zu gesch rieben werden als der Men sch bes itzt Und .
in gleicher Ges talt zeigen sie sich dann auch im Märchen in dem si e be ,
sich der Volksg laube hoch im Nordosten dachte Hier herrschen Könige über .
si e , hier weiden sie ihre grossen He rden die in der R egel Rin de rhertien ,
sind hier stellen si e ihre Wächter aus die dem Fremden den Ein tritt wehren
, ,
.
Neben den Gestalten der nordischen Mythologie die vom Kopf bis 2111 ,
Zehe Ri esen n atur zeigen gibt es noch ande re die ba ld als Riese bald , , ,
31 2 ) E mzs xn . s Rrssr mDER N O RD . D 1c rrru s o . D 1s AL T G ER MAN . G0r rsn . 83
als Go ttheit erschei nen Offenbar habe n dann Vermisch ungen und Über
tragungen s ta ttge funden die nur e ine genaue Verfolgung der G eschi chte der
,
Ggfio n u a Da sie die nordische Dichtung aus der wi r sie ausschli esslich
. .
,
DIE ALT GE R M AN I SC HE N GÖ TT E R .
550 die Riesen wie wir sie namentlich aus der no rdische n Dichtung
. Oh ,
kennen in ih rer Wurzel die Vertreter einer früheren Religion unse rer Vor
,
fahren gew esen sind läs st sich nicht bew eisen Jedenfalls sind sie in der
, .
erhaiten en Gestalt rei n nordis che Erzeugnisse der schaffen den Phantasie d ie ,
an die b eima tli ehe Scholle an kn üp So allge mein der Typus des Ri esen
auch bei allen germanischen Völkern ist so verschieden sind sie doch in ,
den ei nz e ln en G egen den ausgebildet Sicher ist dass schon in den ältes ten .
,
Quellen aus d enen wir ge rman ischen Glauben ken nen lernen W esen neben ihn e n
, ,
bestehen vor denen der Mensch mit Ehrfu rizbt aufblickt in de ren Gewal t er
, ,
sich be gibt di e er sich besonders durch Gebet und Opfer geneigt zu machen
,
bemüht Die Majestät des ge walti gen Himmels mit se in em leuchtenden Tages
.
ges tirn mag in graueste r Vorzei t den ersten Ansto ss zur Bildung ein es solchen
göttlichen Wes ens gegeben haben Aus ihrer Urheima t nahmen es die indo .
germ anischen Stämme mit in die neue Heimat ; hier finden wir es bei fast
W
al len Stämmen wieder bei den Indem als Dy aus bei den Griechen als Z ebg
, , ,
bei den Römern als j upiter bei den Germanen als Z i u T f r Mit dem Vor -
rücken der Stämme hat sich der alte Gehalt se ines a en s zuweil en geändert
, .
Th3 tigkei te n aus denen besonders se ine Machtftflle sp rach haben Ve ran
, ,
lassu n g zu r Bildun g neuer Go ttheiten gegeben Von Haus aus waren alle Gott .
hei ten N atu rgo tthei ten nahmen aber mit w achsen der Bild un g und Gesi t tung
einen ethis ch en Gehalt an und wurden die Bringer und T räger der Kultur .
In ihrer Anwesen heit wurde das R e cht ges pro chen mit ih rer H ülfe wurden
alle Unternehmungen begonn en ihnen zu Ehren vereinte sie h der Gauve rban d
,
zu ge mein samem Opfer unter Führung eines Pri es te rs oder ei ner Pri es terin
Als ei nzi gen gem e insam
.
W
haben alle germanischen Sprachen das Wort Go tt ( got g uß ahd ge l alts
W
» z .
, .
, .
M altn M gud) Über die Bedeutung des Wortes ist viel ges tritten wor
, . .
B rugm
.
W
ann » s
klärt es als das gefü rchtete gescheute Wesen un d bringt es mit altin d
.
W
» «
, .
güord; zus ammen zu dem sich aueh griech t9eoc lat deu: geselle (
, Ber der .
, . .
Kg] sach Gese llscb der isse nscb XLI S 4 1 Unter den göttl ichen
W
. . .
die bei allen germ anischen Stämmen erscheinen lassen sich d rei män n
. . .
esen , ,
liche und ein weibliches m i t Bestimmtheit nachweisen Nebe n dem leuchten den .
Him melsgo tte ” wa s findet sich eine W ind und Totengottheit öda n az un d ein
Gott des Gewitte rs * I 7m n a raz Von diesen ist bei allen germanis chen Vö lkern .
W
Ti waz zum Krieg3 go tte geworden und nur hier und da eri nnern Mythen
W
‘
an seine al te M achtfü lle Als er diese e in büsste scheinen sich Ges talten .
,
ie Frey r und B a ldr von ihm abgezweigt zu haben während anderen Orts ,
öda n an sei ne Stelle getreten und zum Him melsgo tte geworden ist .
Ausser diesen männlichen Go ttheiten ken nen alle germanischen Stämme eine
weibliche : die
M a die Geliebte das We ib schle chthim Sie mag von
'
»
, .
6°
( ) 3 14 DE R H 1 11 11 13 15 00 1 1 ' '
.
Himmels und Tagesgo ttheit zu erkennen gib t Diese Para llele ist j ü ngst von
» .
hat nur gez ei gt was schon vor ihm fes ts tand dass wir ein germ 7 i was an
, , .
*
mse12 en haben ein Wort dessen S tamm wie Bremer selbs t ein räumt z ur Wurzel
W
, , , ,
hi1n m el hat zu dies en Mythe n ge bilde n Veranlassun g gegeben und da wir das ,
ort von glei cher W urzel bei den verschi edenen in do ge rma n iscbe n Stämm e n als
eine persön lich aufge fasste höhere Got t hei t finden so ist der Schluss be rech tigt , ,
das es eine solche be reits vor der Völkertrenn un g war Wenn sich dies e .
aber in den ältes ten Veden und vor allem bei den Gri echen als obe rste
W
Go tthei t erhalten hatte und wenn sie si e h als solche auch bei den Germanen
,
noch in hi s torischer Zeit ze igt so folgt da raus da ss sie diese Stelle aller , ,
ahrsche in lie bkei t nach in der in do gern m n iscbe n Periode ei nn ahm Z u ähn .
deshalb ha t eine Gla ube nsgese hie hte germanischer Vö lker von diese r Gottheit
auszugehen : jene Parallele is t in dieser der erste his torische Anhaltspunkt Di ese
W
.
Gottheit finden wir bei fas t allen germanischen S t ämmen bei dem einen unter ,
dem alten Namen bei anderen un t er einem aus einem Epi t he ton ents tandenen
, .
ohl wa r bei den meis ten Stämmen die al t e Herrschaft des Got tes über den
Himmel in den Hin te rgrun d gedrängt ; infolge der Beschäf t igun g mit dem Krieg war
er z umKri egsgo tte geworden die anderen Beziehungen treten im H inbli ck auf ,
dies e mehr zurück So erklä rt es sich dass ihn die lateinisch schrei benden
W
.
,
Schri fts t eller mit Ala n griechisch schreibende mit l lgq g wiede rgeben
, Dass ‘
/
‚ .
dies in Wirklichkeit der al t e 7 7w0 2 ist lehrt vor allem der Name des dritte n *
,
land Sach se n dem skan din a1 i schen No rden geben nach ih m den römi
, ,
Mi ttelal ter überse tzt ein I sländer i u lem plo fifa rhln mit (Ann » .
nord Oldk 1 84 8 . A ber auch als Kri egsgot t behält er noch lan ge die
. .
. . .
der germanischen Trias auf rö m ischen V o ti vste in en s t eht er fas t stets an der
Spi tz e ( Z an ge m e is ter Heidelberger ]ahrb V ,
Die Goten bringen ihm . .
,
als dem höchs ten C e tte dem pra c m li be/lo ru m Menschenopfer ( ]ord Get
W
. .
, ,
W
c. .
XIII F ri esen in den bri tischen Leg ionen errich t en ihm a ls dem Ala n
.
n , . . . n .
heissen n ach ihm Zi uve re b re r ( nach einer esmb run n e r Glosse vgl .
. . . . .
, . . .
,
als Schreibfehler fii r Reci uva ri Bewohner der Ri ess aufgefasst ist) Von » « .
den Skan dina viern weiss Procopius der im allgemein en gu t unterrichtet war , ,
zu erz ählen dass sie dem 14 91ß der ihr 1966; p éyzo ro ; gewesen se i Men
,
’ '
, ,
W
p e . . .
Diese Gottheit stand in den ers t en jahrhun derten un serer Zei trechnun g
noch be i fast allen german is chen S t ämmen im Mi tt elpunkte de s Kultes Sie .
wurde aus diesem erst verdrängt a ls öda n Mercuri us im unteren Rhe in gebie te ,
-
durch die Berüh rung der Germanen mit Galliern und Rö m e mder Träger einer
höheren Kultur wurde mit der er rheinaufwärts und das Seeges tade entlang ,
ist man gewohn t in di esen V ölkerbü n dn issen alte Kultve rbän de Amphi
, ,
k ty o n ien zu finden
, Aus dem ganzen Zusam . menhange in dem sich die ,
Stelle bei Tacitus findet scheint dies un streitig he rvo rzugehen de n n wenn
, ,
Kossinna Idg Fo rsch VI I 2 76 111 der in jen en d rei Be zeichnun gen Namen
, . .
, ,
s
, ,
ue ge n l ß a
ppellal io n er M a n or Ga m6n var Sue bos Va n dilrlor affin n a nl) sch e inen
°
g , , , , .
zugleich zu zeigen dass die al ten Kultverbän de damal s be rei ts gelöst und
,
neue an ihre Stelle getreten w aren Welche A usdehnun g die ein z elnen Ver .
bände gehabt und welche Stämme ihnen angehört haben wird sich eben so ,
schwer feststellen lassen wie der N ame oder Beiname des Gottes der im
, ,
Mittelpunkt ihres Kultes stand Mit grosser Wah rs cheinlichkeit nen nt M ü l len .
*
I slvaz un d deu tet I ngvaz als den Gekommenem E rm
, e naz als den Er »
,
»
haben en I stvaz als den V e re hrun gswurdige m Nun wisse n wir dass die
«
,
» .
,
W
, ,
dischen F rey deck t dieser aber aller Wahrschei nlichkei t nach wei ter ni chts
,
als eine Beze ichn un g des alten * 7 7wa z ist wir können endli ch durch n ich ts ,
beweisen dass die Ist vae ones besonders den ödan verehrt hätten ; a uch
,
weiss man se inen Namen I rtva z ni cht mit seinem Wesen zu verein en Viel . .
mehr scheinen alle N amen Epitheta des alten Hi mme ls und Sonn engottes
gewese n zu sein so schwer es auch hält diese selbs t allseitig befri e digend
, ,
zu deuten Man hat bei I ngva z an die Wur z el 1ig/1 begehen erfle hem
. »
,
( dA XXX III
Z f . bei I rtvaz an a ll: brenn en leuchten (
. Scherer Sybels »
,
:
,
. . . . . . » e ,
,
findet und in dem Schutz ve rban de auf dem Boden der Sippe nicht aber im ,
Ein ans chauliches Bild von der Verehrung dieses alten H immel s und
Sonnengottes gibt un s Tacitus ( Ge m wo er von den Se m n o n en dem .
,
vornehmsten Sta mme der Suchen berichtet der vor den germ anischen ,
Stämmen durch das Alter seiner Religion geadelt war In hei ligem Walde . ,
fesselt n ur betreten si e den Hai n und wer in ihm strauchelt muss sich hin , ,
aus wal z en und darf ni cht in ihm aufstehen Noch in christlicher Zeit wer .
den die Schwaben Cyuuari genannt und die C ivitas Augu ste n sis erhielt ,
von den Semn o n en sassen die Sa chsen als Z iuvere hre r Die I rminsäulen .
errichteten die Sachsen bei Sc heidun gen nach ih rem Siege ti ber die Thüringer
nach O sten gerich tet dem Mars gew eiht wie Widukind (I 1 2 ) berich tet ;
, , .
in j ene mzeigt sich e i n Nachklang an den alten H immel sgot t in diesem seine ,
Verehrung als Kriegsgott I mGebiete der Sach sen z erstörte Karl der Grosse .
unweit der E resburg eine I n n insä ule ein altes Heiligtu m an geweih ter Stätte ,
Auf ein Gemisch heidnischer und chri stlicher An schauung mag zurückgehen ,
wenn im Hildebran dsliede der Vater beim I n mngol ve rsichert dass er gegen
'
,
(
3 1 6) DER H 1u n sr sc o r r .
wort das wir auch bei den Bayern finden E s ist wahrs chei nlich verwandt
m
, .
W
. .
, ,
Dass in diesem E r der alte T i waz steckt lehrt die bai e risc he Bez eichn ung d es .
Diensta g als E restag Die angel säch sis che R une Y wird ferner so wohl mit
.
car als auch m i t fi r glossi ert ( Grimm Ü ber deutsche Run en Taf I II .
, , . .
nalen veran lass t in der E re sb urg in ers ter Li nie ein dem Ares d i dem
, . .
domi nator do min an ti um geweihtes Hei l igtum zu erblicken wie solche noch
W
» «
,
Bären Iortgelebt haben mag (Myth I Später wurde der Gott bei den . .
.
,
in dess en Bei wort von Grie n be rger den män n e rfällen de n 2 i wa z findet ( ZfdA
'
I nscr Rhen No
. Auf den römischen V o ti vste in en die die nieder
. .
,
Heidelbe rger ] ahrb V 4 6 Von be sonderer Wich tigkeit für die Ver
. .
fun den worden ist Ihn setzten freie Germanen aus T wen the di e im cuneus
.
,
Frisio ru m standen ihrem hei mischen Gotte M a rti 7 7n ngro un d den beiden
'
Alaisiage n Rede und E rmm Viel ist über das Beiwort dieses Gottes un d
'
i lcnc .
seine Begleiterinnen geschrieben worden o hne dass man jedoch zu einem all ,
seitig be i rie dige n den Resultate gelangt ist Man hat ihn bald als Gott der Vo l ks .
einfachen Schutzgott der Reite rab teilun g (H irs chfeld Kaufi man n ) bald als , ,
Himmels und Wettergott ( Siehs) aufgefasst Schwe dich we rden j ene Reiter
am Had rianswalle dem Go tt e erst in der Fremde den Beinamen gegeben
haben vielmehr kannten sie diesen wohl aus ihrer Heimat Und da wir
, .
wissen dass sich die Friesen jederz eit durch ausgeprägte n Rechtsinn hervor
,
geth n haben so mag er in der H ei mat die höch ste Go ttheit gewesen sein
W
a , ,
die m der Th ingversammlung das Recht schi rmte und un ter deren Sc hutze
W W
m zu gemeinsamer Bera t ung zusammentrat (Über den Mars T hi ngsus
W
an .
W
. . . .
, . .
, . . .
S 57 1 ff ;
. Pleyte Mededee l d kon Aka d van
. . ettensch I I I 2
,
1 1 0 ii ; . . . . . .
, .
ZfdPhil XX L 1 ii ; Hirschfeld
. estd Z sch 1 8 89 S 1 9 ; j
. ahel Z fdPhil XX I I , . .
, .
‚ . .
25 .
, . .
, . .
als in Deutsch la nd wissen nordi sche Quellen von der ursprüngli chen B ed e u
tung dieses Gottes zu erzählen Nur volls tändige Verkennung des T jrmythns .
kann den treuen Genossen Thors bei der Kesse lho lun g vom späteren Kriegs
gotte trennen und in ihm einen Riesen erb l icken wollen Hier erschein t e r ein .
,
Sohn des Me e rriese n Hymir der 1mfernen Os ten wohnt jense its der Elivagar : , ,
ein mythis ches B ild der aus dem Meere e m o rstei mde n Tag eshelle
p g (I bm)
Ferner schildern die nordischen Quellen den T ) 1 einhändig wie Ö din n sei n '
, ,
Nachfolger a ls H immel sgott einäugig ist Den andern Arm verlor er bei der , .
Fesselung des Femiswo lfes dem er allein seine Rechte in den Ra chen zu legen ,
X I M YTHO L OGI E
. .
wagt e als ihn die Gö tter banden Überhaupt zeigt er sich im Mythus von
, .
der Fesselung des Fe rn iswo lfes noch durchweg als licl1te r H immels oder
T agesgo tt ( Wilkens Zfd Phil XX VI II 1 97 ii 3 13 , Mit sein er F ran gebuhl t
. . .
,
zu haben rühmt sich Loki was er auch mit Odins Gattin ge than haben wilL ,
der Woche ist überall hier nach ihm benannt auf das i 75% äoß wi es ich
W
s «
,
über den Sieg und Ska lde n schon der ältesten Zeit nennen angesehene
,
Fürsten seine Sprössl inge E r ist e s j a aller alu schein liehk eit nach auch
.
gew esen den Pro copius als den 62 67 pé ycaro v bez eichnete (
,
bell Got II . . .
Als später Ö di n n zur Herrschaf t gel angt ist und die Götter m e hr oder weniger
mit ihm in Zusammenhan g gebracht we rden erscheint 7} 7r als sein Sohn ; ,
sein alter Gla nz is t vergess en und auch als Kriegs gott spielt Tyr jet zt nur r
e ine ganz unte rgeordnete Rolle Nur als F reyr lebt er noch im al t en G lanze .
Der Übe rgan g des alten Himmeßgo ttes zum Kriegsgo tte muss erfolgt sein ,
als der Kri eg für un sere Vorfah ren das ei gentl iche Le benselemen t geworden
war Damals wu rde auch das Schwert des Gottes Waffe mit der er seinen
.
,
s teten Gegner die Fin sterni s besiegt e Finden wir doch bei fas t allen ge r
manischen Vö l kern di es es in eng3 1er Verbin dung mit dem T i waz —
.
, ,
"
Mars Di e .
Sage von dem H irten der das Schwert des Mars fand und dem A t tila ü ber ,
brachte ( ord A usg Momm sen S 1 0 5 womit die er dann die Wel t erobert e
] . . s .
,
kann nur eine gotische sein ; die Quaden brachten dem Schw e rte gö t tliche
W
Vereh rung ( Am m Marc X VI I rn i t dem Schwerte bahnte sich der
. . .
Th üringer Himmelshero e Iri ng den Weg durch die Feinde und schuf da
durch die M ilch strasse ( idu k I nach dern sah: ihres Sahsn öt ( d i
. . . .
Tiu M a rs MSD 51 ) nannte sich das Vo l k der Sach sen ; das Schwert das von
-
,
selbst kämpft un d ihm ein s t den Untergan g bringt besitzt Freyr ( Ski rn , .
dasselbe muss Ho the rus gewinnen um den lichten Balde rus zu bekämpfen ,
(Sa x Gr I S 1 1 4
. . Und wenn Heimdal ls Schwert sei n H aupt heisst
. .
,
gn m de : das Schwert kann nichts anderes a ls die leuchtende Sonne sein ; mit
ihm bes iegt der H immel sgott die Mächte der Fin sternis aber es bringt ihm ,
auch selbst den Tod sobald es in die Gewalt jen er Mächte gel angt ist Wir
, .
mag man diesen mit B ugge als den ü ber di e Welt Glän z enden erkl ären » «
Liegt doch auch in dem femin inen M a r d oll einer dichteri schen Be z ei chnung ,
findet sich son st e in e Spur dessel ben E r is t ein Gebilde der norwegisch .
is ländischen Ska lde n eine dichteris che Hyposta se des alten Himmeb go ttes
,
.
E r stellt diesen nur von einer Sei te dar E r ist das am Ho ri zonte sich zei .
gen de Tageslicht der Gott dem überall die Frühe der Anfang an gehört
,
»
, , ,
wie ihn schon Uhland ( Sehr VI 1 4 ) tre ftlieh gedeutet hat Am Hori zon te
'
. . .
steigt er aus dem Meere und ü ber die F el sen em por Ihn gebaren ne n n Schwe
W
.
(S nE I . .
) .
d ure h die geheimen Mächte der drei eltbru nn en ( Hyn dl 3 8 Rydberg Myth . .
‚
.
( 8)
3 1 D ER ALT GE R M AN 1SC H E Hr msrsrs c o r r H E I M D A LLR
. .
haltso rt ( Grim m Hier häl t er Wacht der weises te der Gö tter ( P rim ,
» c a
de r Zukunft kundig wie die Van ca Sei ne Zähne sind von Gold da ,
her heisst er Gollrn ta n m; golden sind die Stirnhaare seines Rosse s Golllopp
' '
zum Schutze der Gö tter vor einem Ein fall der Ries en Lo k 4 8 Gri m
( n 13 . . . .
2 79 ,
wi e der Wart in Hrödgärs Halle ( B éo w wie Hallvardr in der .
Fri dbj öissaga ( Pas II J a wie letzterem wi rd ihm auch das Horn
. .
ge
reicht (Grimn Als solcher Wächter ist nun H eimdallr der vo rz üglichste aller
.
Wächter : er bedarf weniger Schlaf als ein Vogel er sieht Tag und Nacht
W
,
gleich gut und gleich weit er hört das Gras wach se n un d die Wolle auf den
W
,
Schafen (Sn E I Als solcher bes itzt er auch des laut schallen de Gj
. . a/la r
bo rn durch das er ei ns t die Götter z u m grossen e ltkam ruft
,
pfe
(V sp .
sons t gebo rgen unter dem heiligen e lte n baum e (V sp Sei n natürlicher .
Gegner is t Loki der Bes chliess e n der alles en digen de Gott (Uhla nd Se hr
»
, .
I 2 66
. das er am Morgen derselben zurückbri ngt Wir haben in diesem
. .
ythus
-
.
die Vol va die Men schen an ( V sp und nach der Rigsbula z eugte Heimdallr .
unter dem Namen Rigr die Stände der Knechte freien Männer Ja de In dies em , , .
Gedichte haben wir einen der jüngsten My t hen vor u ns der in der \V i ki nger ,
zeit und wohl erst im späteren Teile ders el ben entstanden ist Denn schon .
der Name Rig r ist n ichts anderes als das iri sche Wort ri der König (cas ,
» « .
o bli
q r ig ) . Unter den ma.n nig fachen Deutungen die Heimdallr in neuerer ,
Zeit erfahren hat i t eine der beliebtes ten ihn als Gott des Regen bogens
,
s
,
aufzufass en wei l di e Sn E die Hi minbj org am Kop i e dies er Hirn me hbrück e liegen
, .
läss t (Sn E I I . I m Hinblick auf dies en Bericht ist auch das Wort
.
Ha m da llr als H im
'
Zug lässt sich weder aus den al ten Quellen erhärten noch begrü nden .
53 F rey r Nj .
o rd r Se i nem ganzen Wes en nach als eine Lich tgottheit
-
.
erscheint ferner der nordis che F r e y r Dies er is t nach den Quellen nicht von .
Insel Seeland an hei l iger Stätte (Much FEB X VII 1 95II ; A Koe k Sv
, , . . . .
, .
lichke it des äusseren Kultus rn it der rö m i s chen Terra ma ter wie dergibt Z u » « .
bestimmter Zeit des jahres erscheint die Gottheit in ihrem He iligtu me einem ,
geweihten Haine ; der Pri ester empfängt sie und fährt sie dann in einem u mhti llten
Wagen der von Rüben ge zogen wird umher bis sie an dem U mz uge genug
, , ,
jener Tage ruhen die Waffen ü berall herrscht ti efer Friede und alles feiert in ,
froher Fes tlichkeit Fas t ganz derselbe Vorgan g wird uns aus dem 1 0 jahrh
. . .
Gaue der Amphiktyo n en Überall wohi n das Götterbild kommt wi rd die Gott
.
, ,
heit freudig empfan gen und Opferschmäuse ges chehen ihr zu Ehren Menschen .
0 p i er sind in diesem wie in jenem Falle mit der Feierlichkeit verbun den .
Hier findet sich also für die T a ci teische Nerthus der nordische F reyr Eine .
Nerthus kenn t der Norden n icht wohl aber einen Nj ord der sich sprachlich , ,
mit dies er deckt Derselbe steht aber nach den isländi schen Quellen im
.
e ngs ten Z us am me n han ge mit Frey : dies er ist sein Sohn beide sind V an en , ,
W
Sn E I 92 . . .
heit ( Yn gl S 1 0
. . Aus den Vergleichen geht ein enger Zusamme n han g
.
zwischen Nerthus Nj ord Frey hervor I st dann wei ter unter der N e rthusinsel
- -
.
Seeland zu verstehen so fällt in die agschale dass n ach Saxo Hadin gus der
, , ,
K ö nig der Dänen in seinem Lande der Sage nach das Freyso pfe r ei ngeführt
,
hier aus ei ngedru ngen se i ( ebd I N un erscheint aber von gleichem Wort . .
s tamme neben Frey seine Schw ester Freyja Bei de sind Kinder des N .
kann es doch nach dem eben ausgefü hrten keine an dere gewesen sein als
die Nerthus die Tacitus erwähnt E s ist schwierig die einzelnen Gö tterge
, . ,
sta lten aus dies en Götterpaaren klar he ra usz usc httle n und sie in ihrer Grund
idee und ihrer historis chen Entwicklung zu verstehen Amk lars ten tritt uns .
noch F reyr entgegen der offenbar ein leuchtender Himmelsgott war aus
, ,
welcher Stellun g ihn jüngere Fors chun g ohne Grund zu verdrängen sucht .
Die äl te sten chri stlichen Dichter gebrauchen dies Wort als ständi ge Anrede
an Oh das selbe mit un serem fro h ( ahd /rö gnädig .
, ,
hold ) zusammenhä ngt lässt sich sprachlich ni cht unums tösslich beweisen
, .
Aber se lbst wenn wir in /1 15ein ganz anderes Wort hätten ( Z idA XXX II . .
läss t sich der nordische Freyr aus ges chichtlichen Erwägungen nicht von
got fra nja He rr trennen Der Name Frey r ist von Haus aus ein Epi theton
. » « .
,
und dies muss wenn wir es auf heidnische Zeiten übertragen dem h öchsten
, ,
Go tte gegolten haben Dieser aber war kein anderer als T i waz Oh nun
. .
schen Stä mmen verehrt worden ist lässt sich schwer entscheiden Der ahd , . .
Name Frözw n ags Fred win dan Framn as ( Sam) der dem nordischen Frg ar
' '
, .
, .
,
Heidentums in den fru chtbaren Gefilden von Altuppsala den Mi ttelpunkt des
Kultes bildete (Ftb I 3 3 7 ii Adam von Brem IV . . Ebenso ga b es .
, . .
eine Amphiktyoni e T hro n dhe imer Gaue (Ftb I 40 0 die ihn verehrte . . .
Hier wurden ihm heilige Rosse gehalten ( S Von hier aus nahmen dann .
auch Norweger wie der junge Hra fn ke ll ihre Vorliebe für di esen Gott mi t
, ,
Allein wir gewi nn en fti r Frey leicht weiteren Boden E r steht offenbar .
Nerthusverehrer, ablei te ten und führt sonach auch durch di esen wieder auf ,
Ti waz In den norwegisch is ländischen Quellen treffen wir ihn wiederholt als
.
-
Yn gls K 1 2 ; Heim I ng u na 1fl qr ( Lo k 4 3 OH
'
I ggvärey r ( skr S 1 5
.
7 u
. . . . . . .
1 853 S . .
’ >
heissen die schwedischen Könige die von Frey ihre Herkunft ableiten (Yn gs , .
K Yng hnga r Wir sehen hier den engs ten Zusammen hang zwi schen I ng
'
. .
oder Yugi r und Frey weshalb schon Ö fter die Parallele I ng = e angesetzt
'
A Olri k Kild ti l Sakses Oldhist I 64) und zw ar aller Wah rschei nlichkeit n ach
.
, . . . .
aus Schonen wo in alter Zeit die Ostdätn en die E östden e des B eowulf ih ren
, , ,
. v 1 0 45 . .
als Vereh rer des Ing Nach dem ags Run en li ede (Kluge Ags Les eb
. .
, . .
XXXL 67 ff ) war di eser I n g zuerst bei den Ostd8 n e n verehrt worden ehe
.
,
er nach Osten weiter zog Für die Verehrung der Ing Frey in Schonen .
-
spri cht wei ter die Sage von Scefing ( ßéo w 3 von jenem Knaben .
,
sm
.
der auf einer Garbe ( iü zu den Dänen kam und daher Seeli n g (Sohn »
der Sceäf ) hiess ( « Möller Altengl V o lkse p S 4 3 denn nach Koo ks schönem
,
. . .
Fru chtbarkeit Mit Schonen aber betre t en wir das Ge biet der Dän en und
.
dami t z ugleich auch das der N e rthusvölk er wenn diese auf dem fruchtbaren ,
Seelan d den Mittelpunkt ihres Kul t es gehabt haben F reyr ist demna ch eine .
besondere Bezeichn un g für Ing in diesem aber haben wir das män nliche ,
Ge gens tück zur Nerthus wir ha be n in ihm den alten H immelsgott dessen , ,
Ve rmischun g des alten Yn gvi Freykultes mit dem jün geren Ö din kulte e in Da -
.
zu hatte man ve rgessen dass Yn gvi und Freyr einst id en tisch gewesen wa ren , .
So ers chei nt Yn gvi geradeso wie Freyr ( Sn E I 554 Flj ötsd h meiri 1 2 0 ) . . . .
drängt wurde sp ri cht dass Yn gvifreyr und O d inn fü r ein und dasselbe Ereignis
, ,
in den Quellen auft re t en In der Haustlon g Pj öd ölfs sind die Götter noch
.
y . »
Jade ihre Ahnenreihe anf O d in zu rückzufüh ren Noch der Bearbeiter der .
späten T röj um ann a saga gi cht den Saturnu mit Frey wi eder Ann 8 8
s ( 1 4 .
,
decken sich Vater und So hn im allgemeinen s piel t aber Nj o rdr eine ungleich
,
durch als Gottheiten des Lichtes gekenn z eichnet Gleichwohl lässt sich bei .
Nj ord wenig fin den das ihn als Lichtgott chara kte ri siere Dagegen z e igt
,
auch er auffallende Übe rein sti mmungen mi t der T aeite ise he n N e rthus (Ko ck
.
der taci teischen N erth a s dem nordischen Nj ord und Frey genügend an i z u
,
hellen nur dass es das engste ist ist anerk annte T hatsa che [Über den
, , .
I 34 2 f )
. die Wolke ( Mannha rdt Germ Myth 3 7 Anm
. es ist die vor den , . .
, .
auf dem Grabe anderer se iner Verehrer bleibt weder Schnee noch E is
( Gislas So erscheint Freyr überall als eine lichte Gottheit ; er ist ia
.
folge dessen der Hauptvertreter des Ge s chl echts der V an e n der alten Licht ,
gottheiten ( Vilma r Alt im Hel 1 7 denen später von den eindri n genden
, . .
zeigt si ch n o ch klar wenn er als Gott der Welt (zm lda r go d He imsk r 1 2 ) , .
> cc .
,
ihm die Schweden Men schenopfer darbringen ( Saxo I die man sons t .
nur dem höchse n Go tt spendet Wie Zeus und Mars T hin gs us erscheint .
-
er auch als Schirmer des Rechts Daher schwur man bei ihm (I sl s I 3 3 6 . . . . .
sich Goden nach ihm als Frq sgoda r be z eichnen ( Hra fn ks 4 151 s I 3 2 1 . . . . . .
über se i ner Bedeutung als Frie de n sgo tt in den H intergrund Frey s Fried e ist .
diesen Frieden vorn C e tte zu erlangen wird ihm der Becher geweiht (He imskr , .
Durch die sen Fri eden aber bringt er den Men schen Glück ( Sn E I
W
93 . .
I. und sel bst Schiffer erbitten von ihm gü n s tigen Wind ( Ftb I . .
E r e rweckt die Erde aus ihrem in te rschlai e und is t infolge dess en Gott der
Fruchtbarkeit ( Sn E I 96 2 62 He i m sk r 1 1 9 3 Ftb I 40 2 i i 33 7 . dem
. . . . . . . . .
der M ensch den Ertrag des Boden s und das Gedeihen des Viehes verdank t
(gE i lss 20 4 Sn E I . Hiermit b a ng t es
. zu sa m men da
. ss er a.ls phallische ,
Go tth ei t erscheint so dass man ihn cum ingenti priapo (Adam v Bremen IV ,
» a . .
Die gröss te Vereh rung gen o ss Freyr vor al lem in Schweden Hier in .
,
der gro ssen fruchtba ren Ebene von Aituppsah „ s tand sein Tempel in ihm ,
aus Go ld sei n Idol neben dem des Pör und Od in wohl als des höchst en ,
von ihnen wie Adam von Bremen , der ihn Fn cco nennt ( nach
'
,
a a . .
W
. . . . . .
den Lan den umher nachdem zu vor das gr o sse in te ro pie r stattgefunden hat te
,
t 337 . 8 0 w . s c w a g od
Ftb I I I . Nach alter Sage kam er von hier in die norwegis che Provinz
.
Pran dhei m wo ihm ebenfalls ein Tempel errichtet war auf dessen Gefilden ihm
, ,
geweihte Ross e weideten ( Ftb I 40 3 Auch auf I slan d finden wi r ihn ver . .
Neben Ros en und Stieren die man ihm weihte galt beso nders der , ,
Eher als e in ihm heiliges Tier Wenn im Spä twinter ihm zu Ehren der .
un d s chöns ten Eher ihm zum Opfer den 3 0 110 73 911 (1 i Herden ebe r ( PB B X VI , , . . . .
540 um den Go tt für das neue Jahr günstig zu sti mmen und legte zugleich ,
vor ihm als wie vor dem Gotte selbst Gelti bde für zuk ün fti ge T haten ah ( Hear .
deutung F re yr einst in Skan dinavi en gehabt haben muss zeigt auch die grosse ,
Menge der Orts na men die aus seiner Verehrung hervorgegangen si nd (Lun d
W
,
I m en gsten Z usam men hange mit Frey steht der eben falls nur aus no rdisch en
Quellen bekannte N jo rd r o er in älte rer V o lks ttbe rliefe run g auftri tt er
'
.
,
scheint er fas t immer neben F rey : Freyr o k Nj ord r sollen Reichtum spen d en
(g
E ilss . Freyr o h N jo rd r durch
p ra edi ka ti ven Sin gular gewissermaß e n ,
F reysi ull trank man des lieben Frieden s und der Fruchtbarkeit der Äcker
wegen (Heimskr Se is t auch Nj .
ord r allei n Spen der des Rei chtums
und der Au s druck reich wie u dz r remN
'
(S nE .I . N jo rd u
( g
a V a tn sd » . .
80 ) spricht dafür dass er selbs t als e in re icher Gott gedacht wurde wie F reyr
, .
E r is t Vane is t der Vater des Frey und eins t mit sei nen Kindern den
,
Verhäl tnis der beiden Götter zu einander ging ferner hervor dass die ,
Schiffahrt geworden ist bleibe d ahinges tellt Auf alle Fälle spie l t er als
Gott des Meeres und der Schiffahrt in den norwegisch —
.
,
beruhigt ihn un d das Meer Deshalb rufen Seefah rer und Fischer ihn .
. .
W
n . N o
ihres Vaters einen der Asen zum Gemahl wählte ( Sn E I denn S hadi . .
is t die mächtige Riesin der in te rstttrm e N o rwegen s die durch ihre H err ,
schaft den grössten Teil des Jahres auch die Schiffahrt lahm l egt Neun .
in Prüd heimhaus en wo si e auf Schn eese huhen läuft und jagt währen d sie selbst
, ,
un d Ortschaften die nach ihm den Namen füh ren , finden sich hauptsächlich in ,
datro i Sve rge S 7 4 ) un d ein e m gross en Teile N o rwege n s nam e ntlich im T hro n d
.
,
heimer Gebiete (Munch Gudelae re S Die Verehrun g dies er Götter ist der
, .
ältes te Kult der s ich im mittleren Skandinavien klar e rkenne n lä ss t ; wie er dorthin
,
gekommen is t wurde oben gezeigt E r muss den älte ren T ho rsk ult hi er verdrängt
W
, .
haben Als dann der Odinskult ebenfal ls hierher drang der sich höchst wahrschein
lich damals schon tei l weise m
.
,
W
,
Partei en endete ( vgl Weinhold Über den Myth us vom . an e n krieg Be din ,
helle n leuchtenden Sonn engo tt kennz eichnet Das Wort gehört zum lit be lla:
, . .
W
‚ t c
, , ,
der Z id A XXX V 2 3 7
, Mythen von dieser Gottheit haben wir nur bei
. .
1Herr Fü rsh sowie der ahd Eigen name Po lle r Bekan nts ch aft vo n Mythen
, , .
wohl gewisse Ähnlichkeiten mit dern Baldrmythus beweisen aber nicht dass sie , ,
aus diese m hervorge gangen sind wi e Mülle n ho ft annahm Etwas anders liegt es '
, .
mrb l} A llerdin gs ist hi er weder ti ber B alder noch über Pl o irgendwi e E in igk t
'
. m
erzielt Fes t dürf t e nach den neueren Forschungen stehen , das B alzlere: sie h
.
nur auf Pho l beziehen kan n und dass in Pina! eine ge rmanische Gottheit zu
suchen is t F ür letztere T ha tsache sprechen bes onders Ortsna en wie
. m
H :?Lro uua , Ü b lsa u Pho lspi un l in Österreich und Bayern , Pbolesbmn n a in
,
Thüringen , Pohlty Pok slca /z dem sich Ra ider:: leg zur Sei t e stellt (
, K ogel , ,
‘
germanisc hen Päo l steckt, lässt sich nicht entscheiden Die Identi fication mit .
30 1 f ) s tösst auf eben so grosse Schwieri gkeiten wie die Herlei tung von skr
. .
oder die Annahme, dass l l V0! und der Nom zu Volla sei (Kaulfman n , .
Baldcrcs als Name für den Go tt Pho l aufz ufassen ist ( Gri m , Myth I 1 85 m . .
,
E Schr ö der, ZidA XXX V 2 4 3 , Marti n, Gött Gel Anz 1 893 , 1 2 8 ; Gering
. . . . . .
a a O ; Kög ei a a
. . . oder nur als Appe llativum . Herr ( Bugge, Studien
.
. . . . . . . . .
B ugg e hat den Nachweis zu führen ges ucht das s die nordischen Mythen ,
von Baldr un ter dem E in flusse irischer Legenden von C hristus und antiker
Mythen von Aciulles entstanden seien und dass Baldr geradezu eine B ez e ich
'
nung fü r Christus se i Mag im Ein z elnen die jün gere isländische Dichtun g .
durch irische Legenden von Christus bee influsst sein im gan zen st össt Bugges ,
Auffassun g auf zu gross e Schwierigkeiten die sich offen bar bei der Erklärung ,
Die Mythen von Baldr sind offenbar Erzeugnisse der nordischen Dichtung .
Wir ken nen sie namen tl ich aus zwei Berichten : den älteren hat uns in seiner
euhem eristis che n und eo m bini e re n den Weise Saxo gram matieus ( lib I II ) über .
li efert den an deren fi nden wir zers treut in der eddisc he n Dichtung und in zu
,
neben vielen alten o ffen barj unge Züge Oh Baldr als bes ondere Gottheit auch Kult .
statten
g e habt habe i st nicht e m eislich A llein Mythe n von ih
,
m m ü ssen in .
Skandi navien wei ter verbrei tet gewesen sein als nur auf I sland und in Dänemark .
I n Schw eden ist die Erin nerun g an den Gott nur geri ng ( Lun dgren Hedn isk Gu ,
datro i Sverge grösser ist sie auf I sland und in Norwegen ( Bugge 2 65
ganz besonders gross is t sie aber in D än e mark ( ebd 1 8 8 ii A Olrik a a O . . . . . .
32 6) Bau m . FO RS ET I .
dieser Ahnungen die ganze Natur Ba ldr kein Leid zuzufügen N ur der un , .
verlange : er wird des Gottes Tod denn ihn gicht Loki der eigen tliche U r , ,
heber des Mordes dem b linden H od in die Hand dass er beim i ro hen
, ,
ist offenbar jünger un d hat die ältere Dichtung verschoben und neue Elemente
in sie geb ra cht Zunächst hat Loki der Gegner des alten li chten H immels
.
,
gottes den q , mehr in den H intergrund gedrängt Dann ist aber auch .
an Stelle des alten Schwertes durch das der Gott offenbar gefallen ist , ,
der mi sli/lci n n getreten und zwar aus ein e m Grunde der nicht mehr e r
W
,
sichtlich ist da der M is telzweig doch son st im Volksglauben nur als Schutz
,
uttke Abe r l ,g Nun wissen wir aus anderen ge man ische n Mythen
.
von Him melsgötte m dass diese sich in Be sitz eines vorzü glichen Schwertes
,
kommt ; es is t dies Schwert das Symbol der Sonne : die Macht des lichten
Tages und Hirn melsgo ttes hört auf wenn dies e am Hori z on t e vers chwunden
.
,
Besi tz e des Waldgei stes Mim mingus un d vermag al le in dem So hne des
Othin us den Tod zu bringen Dieses gewinnt Ho the rus und mit ihm zu
.
lg eich den e wig Gold zeugenden R ing den isländ ischen D raupn ir ebenfa l l s , ,
ein Symbo l der So nne Miste lte in n erscheint aber in den nordischen Quellen
mehrfach als Schwe rtna me (Sn E I 504 He rva rars Ausg B ugge
.
. .Vor allem . . .
'
spielt dies Schwert eine Rolle in der H n un un da r sag Gre ips so n a r ( Fas I I a . .
Voli heiss en un ter denen aber wohl Baldr und V äli gemeint sind
,
Sie sind .
offenbar Gegner des Hröm u n d in dessen Bes itz s i e h das Schwert AI ß/eli n n n
'
befindet B ild r fällt eins t im Kampfe gegen die Haddingen ; das Schwert
.
durch Zau ber die Waffe un d nun is t dies er dem Tode geweih t
,
So unklar .
auch die gan z e Erz ählung ist so tre t en doch in ihr die Hauptgesta lten des
,
Baldr ist tot Naeh nord ischer Sc e ma n ns wc ise wird er bes ta ttet : auf dem
.
Sd 1iffe wird ihm der Leichenbrand erri chtet Thor en tfacht ihn mit seinem .
Hammer nachdem die Ries in Hyrro kin das Schiff flott gemacht Wiederum in
W
.
,
echt nordischer We ise kommt das Wei b auf ei nem Wol le geri tt en Nat t ern ,
sind die Z ügel ihres Reittiers In feierlichem Zuge sind die A sen um den
.
Heimdall auf seinem Rosso Dies en Zug sa h der Skalde Ülfr Uggaso n un t er
.
den Gemälden der neue n Halle des O laf pa (PB B VII 3 2 8 ii Aue h Sax o . .
erzählt von einer ähnlichen Totenfeier nur ha t er den Sc l1iflshr n d auf den
'
a
,
das fernere Schicks al des Nanna gehen wiederum beide Quel l en aus einander .
Nach Sax o ko m mt sie in den Bes itz des Ho the rus den sie sel bs t lieb t schon , ,
i t ihrem Gemahl zu Grunde : s ie barst vor Schmerz und kam mit ihm zur
Hel Nun folgt in der isländis chen Überlieferung ein Mythus der son st
.
,
den die eddisc he Mythologie zu den Asen rechnet un d zu einemSa hne Ö dins
macht ist sonst als Gott unbekann t ; er schein t aus der H d den sage (B ya dl 2 )
, .
wieder aus ihrer Gewalt zu lassen wenn alles leben dige und lebl ose Dinge , , ,
ihn beweinen wü rde Da klagt und traue rt die ganze Natur n ur die Ri es in
. ,
ni cht und so blei bt Baldr in H els Behausung Bevor sich aber Hermödr
, .
von Baldr tre nnt gi cht dieser ihm den Go ldring D raupn ir fii r Ö din und
W
, ,
Nan na ih ren herrlich en Kopfputz fii r Frigg und einen Gd drin g für F ulla mit
( E II
S n .
iederum s timm en die Quellen die von der Rache an dem Mörder Baldrs
.
e rzählen ü berei n Sowohl nach dänischem wie nach isl ändischem Berichte ist
, .
es ei n So hn O d in s und der Rind ( Rinda bei Saxo) der als Kind sei nen Bruder
m
,
h e isst er V äli oder A l i ; er wäscht sich nicht früher noch kämm t er sein
H aar bevor er den Bru der gerächt hat (V egt u Hyn dl
, Es ist der
se lbe islän dische As e der nach an derer Qu elle imVerei ne mit Vi da r Ö dins
. . .
, ,
Rächer und Thors Söhn e n Möd i und Magni die ve rjün gte Wel t regiert
‚
( V atb
'
rm w äh rend
. na ch der V l
o p
us it B a ldr se lbs t zurückkehrt u nd fri ed
li ch n eben Hot! h e rrscht ( V sp Saxo nennt dagegen den R ä cher des .
Soweit die Quellen des Baldrmythus Wenn wir von aller lokalen Wei ter .
bildung des Mythus absehen stell t sich heraus dass die Tötung Bal d rs durch , ,
ei ne gmveihte Waffe die sich sei n Gegn er H odr zu verschaffen gew usst hat , ,
un d die Ra che sei nes Bruders an dem M örder der eige ntli che K ern des
W
M ythus ist Und in diese m vermag ich nichts ande rs als ein en alte n j ahren
.
.
mythus zu erkennen E r hat in der Vorstellung vom Tode des lichte n Sonnen .
gottes seine Wurzel ar aber der Gott durch ein en an de ren getöte t so be
durfte er nach altge nnan ischem Rechßbegriffe des Rächers und aus diesem
.
,
Auffam un gsk reb e i st der Bruder in der Dichtun g ents prossen Ihre Heimat .
hat diese Dichtun g höchs t wahrscheinlich bei dem gautischen oder dänischen
Sta mme Auf dänischem Boden wurzelt sie daher in der V o iksü berlieferung
amfestes ten
.
A uf Seel and ken nt man seit alter Zeit ei n B aldcn 6rön d ein e
.
'
Quelle wo Baldr für seine erschöpften Krieger Wasser aus der E rde ge
,
schlagen habe und verschieden e Orte B aldrs Inäk wo Baldr begra ben sein
, ‚
soll . Der Gott war im Laufe der Zei t zum Kleinköni g geworden dessen ,
Gegn er Hoder in Horse ns sein en Sitz hatte Auch auf ] tltlan d lebten die .
S 38
. Von hier aus mag dann Kult und Mythus oder vielleicht n ur
letzterer nach Norwegen gekommen sein wo ebenfal ls Ortsnamen an den Gott ,
d en Z ug mit
aufge nommen Sie mögen es auch gew esen sein die den Forseti wegen seiner
.
,
F o r s e t i d h der Vorsi tzer war nach der Sn E der bes te aller Rich ter
, . . » «
‚ .
.
. . » « .
aus er allen Streit schlichtet e Letztere deckt sich mit dem Brei d abli k Baldrs .
wie si ch ihr Herr selbst mit dem in R echtssa chen nie irren den Gotte deckt .
Aus den wenigen Bem erku ngen isländischer Qu e ll en erseh en wir dass Forseti ,
( ) 328 Bau m Fo nsr—
. rrr .
i sche Ortsn am e n
g , , .
für Vereh rung des Gott es in N o rwege n zu sprechen K3 me fan ali im alt .
nordischen Volks und Rechtsleben vor so wäre die n ordische Verbin dung
mit Baldr leicht erkl ärt Allein di es ist nicht der Fall Nun finden wir einen
,
. .
Fon lc in den fri esi schen Lan den wes tlich der j ü üschen Halbinsel nach dem
'
die Insel Helgolan d den Namen Fosücla n d erhalten hat Wir wissen ferner .
,
wie au3 geprii gt der Rechtssin n gerade bei den Fri esen gewesen ist M it .
daher recht wohl möglich dass die Norweger von i hnen diese Gottheit
,
W
.
Auf der Ins el Hel goland war das alte Gauheiligtumder Nordfriesen An .
hei lige r Quelle war dem Fos ite oder Fo se te der Tempel errichtet ; hier wur
den ihm Menschenopfer gebracht ( Vita illibr c die nach anderen . .
Quell e n n ur dem höchs ten C e tte galten ; hier war alles dem C e tte gewei ht ,
niemand durfte weder Tier noch so n s t etwas auf der I n sel berü hren und ,
de r die fries is chen Aseg e n n a ch alter Sage das Recht leh rte ein Gott der
vor ihnen erschien und nach ihrer Belehru n g wieder verschwand nachdem
, ,
hofen F ries Rq
, Das war kei n u ntergeordneter Go tt sondern e ine
. .
,
erst in s päter Zeit ve rpflanzt ist Die Etymologie des Namens is t du n kel
Schwerlich ist es mit B uitenrus t He ttema der in ihmT ho na r zu finden meint als
. .
, ,
W
» « . . .
,
W
Ö DAN Ö DI N N .
als die altge rm anische Hauptgottheit als der Mi ttelpunkt rn it dem die ande re n , ,
Gö tter mehr oder weniger im Zusamme n han ge stehen H iermit h ängt die grosse .
Reihe der Deutun gs versuche zusa mmen : dem e in e n ist er in seiner u rs prung
lichen Erschein ung das allumtassen de und alles durchdri ngende Wesen (
'
Grimm ,
Myth I r . dem andern nichts weiter als ein G& an gesgo tt (V igi üsso n Co rp
.
, .
erst im Norden geworden : jenes vom chri stlichen Vors tell un gskreis e aus ,
W
dieses du rch norwegische Dichter Hier kann wie überall nur eine Geschichte .
W
des Mythus zur rechten Etymol o gi e d es göttlichen Namen s führen die sich ,
D i e E n t w i c k l u n g s g e s c h i c h t e d e r öd a n s v e r e h ru n g E s is t schon .
längst erkann t dass wir keinen festen Stützpunkt haben einen uo tan s
, ,
7°
Gas c mc n r s n es W ön s x s x u u res .
w hei t ihm Tempel aber der norwegische Bauer vereh rt nach wie vor seinen
,
Pör oder seinen Frey und Nj ord Es ist Henry Petersen s unbes tritten es .
Verdienst die T hatsache bewi esen zu haben dass sich der gan z e nordisch e
, ,
Götterglaube nur unter der Voraussetzung verstehen lasse wenn wir den ,
Ursprun g der Oifi n sve rehrun g ausserhalb des Norden s in Deuts chland oder ,
Eddali eder wi e die Skaldendi chtung durchweg Odi nsverehrun g aber die volks ,
tüm liche Saga steht dazu in auffallendem Gegen satze : Pörr ist der m es!
h}:uc ar
‘
der am meisten Geeh rte
» er ist der all mächtige Ase ( ds: i m : «
‚
a m tlß der o len hi mmu: dmm m ihn Adam von Bremen nennt irgend
!
'
ä i ) p
‚ w i e n , s ,
Odinn . Pörs und Frey s Bild werden oft erwähn t nur einmal Ö din s Abge , .
sehen vo n den Königsopfern gelten die Opfer nur Pör und Frey Personen .
un d Stä d ten am en fi nden sich e rst in späterer Zeit häufige r mit Ö din in Ver
bindung gebracht und zwar hauptsäch lich in Süds chwed en in al ter Zeit ,
Odinn ; alle T hin gta ge fi elen auf den Pörsdag nie auf Q di nsdag ; P ors H amm er ,
findet sich auf Ringen B racteaten Schmucksachen O dins S peer oder seine
, , ,
Raben lass en si ch ni rgend s nachweisen Und selbst in der Eid esformel tritt .
gewissem Gegen satz zu r dänis chen V o lksü be rliei e ru n g steht ( A Oln lr Sakses
'
.
,
Oldhist I . .
3 0
die Einkleidung der Gylfagig n in g setz t sie voraus Nach anderer wenn auch .
,
ist der Kampf des ein z iehenden Go ttes mit den früheren Gö t tern der mit .
Oberhand behält Auch der alte Mythus von der Findung der Runen mag
.
dass der Ke rn der Sigu rds lieder aus Deutschlan d nach dem Norden ge
langte ; in dies em scheint aber der Ö din smythus ein unlö sbarer Bes tandteil ,
W
} gen u : o s e an ,
Odin vereh rt haben und zwar als den höch s t en Go tt Und wenn dies e .
Sagen mit Bes timmtheit nach dem Norden wanderten warum kann es dann ,
,
nicht auch mit den Myth n von O d in e sche h en sein ? as un s daher die
W
e g
Edden und Shalden von O d in erzählen kam n icht zum geringen Teil aus ,
W W
,
der n ordischen Volk sü berlieferun g in der ed disc hen und skaldisc he n Auf
fassung von Haus aus durchaus fremd war : hier spielte O dinn keine andere
Rolle als der Wode in der deutschen Volkssage d i als in dwesen O , . . .
W X I Mm o mc ra . .
land H ier war es wo die Sach sen noch im 8 ]ahrh diesem Gott ah
. . . .
schwören mussten ( MSD L I ) dem selben Gott den bereits ihre Vorfahren als
.
, ,
den höch sten Gott im 5 ]ahrh mit hin ü ber nach England genommen hatten . . ,
von dem die sagenhaften Führer ( Beda B ist eccl I 1 5) und s p ter die , . . .
ä
angel sächsisc hen Köni ge ihre Abkunft herleiteten ( Myth I I I den sie . .
für den Erbauer der Tempel den Finder der Buch s taben und nae h ch ris t ,
licher Auffassung für den Gott da s T ruges und der Diebereien hielten
( Kemble Die Sac h en I H ier war die den Sach s en benach
W
, s 2 7 6 es w o .
,
barten Langobarden schon vor ihrem Zuge nach dem S ü den also eben falls
W
,
De ges t Lang I . und von hier wo sie selbs t öda113 ve re hre r neben
. .
, , ,
lauter ödan sve rehre rn wohnten und mit solchen gemeinsam wanderten ,
mag die Auffassung s tammen dass er ein von allen Germanen verehrter ,
Gott gewes e n se i Von hier nahmen ihn auch die Th ü rin ger rn it h inauf
.
n ach südlicheren Gegenden wo wir ihn vor Einfüh run g des C hri s tentums als ,
W
. .
W
Verfasser de r M iracula St Ap ollinaris berichtet den er Hun gri nenn t und
W W
. » c
,
. I 9 oda n so ne qm , .
,
nl z se es!
p q p
u i a ud R o m a no: M m }
u n w drirzl u r ,
'
,
' '
W
( ,
r o
ali r) a us einem alten B üche rve rze iehn is von V e ri amace stre a us de m1 0 ] ah rb
, . .
( I . .
pp ) au s , , .
W
p 1 8 4 9 S a . .
Gram (I 2 7 5) und späteren altengl ischen Qu ellen (Kem b le Die Sach sen I
W
. . .
,
D eckte sich doch auch Hermes Mercurius zum gr oss en Teil mit der u rsprün g -
Völkern der unteren Rhe in gege n d und von hier os twärts am meisten verehrt
wurde denn nur a uf dies e Völker kann das max ime colu n l (Ge m 9 ) gehen
, .
,
rechnung neben Ma rs 7 7 1 und Hrr m lcs 7 710 n a r wie die zu Rom gefundenen
1 ,
Voti vtafeln der Ga rde rcite rkase me lehren (Za n geme iste r He idelb ]ahrb V , . . .
hi er setzte ihm der Bataver B le sio als dem Mercun a nrg r einen Stein
' '
46
Br mbach orp I nse r Rhen No Auch auf dem ink rheini s chen Ufer im
( a C , . .l s . .
,
hat man Bruch s t ücke eines Alta rs te in es gefunden der dem M crmr io I l a n mm
° '
W
. .
. . .
, .
unteren Rheine und von da lan dein wil rts seit Cäsar bekannt wir wissen dass , ,
(
33 2 ) Gesc
durch diesen Verkehr eine Menge römischer Kultur auf die German en übe rging
m crrrs n es W ön a s s x vnras .
W
. .
, . .
,
öda g äzmrm
‚
9m n a l Mym
,
Runen nach einem schönen nordischen Mythus Ö din n genann t wird was ,
hindert u ns diesen als den Gott aui zu fassen der in seiner Person di e neu en
, ,
Künste di e neue Kul tur vereinte und weitertru g nachdem er sich bereits
,
, . .
ordn eten Ce tte zum Hau ptgo tte en twickelt hatte ? Aber auch di ese En t
W
o
W W
.
W
,
vorn o ej äge r und ähnlichen Gestalten E s ist längs t erkan nt dass di ese
W
. ,
Bezieh ung en sprachlich mit 6dan aufs engste zu sammenhängen nur können ,
einen ödan wie ihn die nordischen Dichter kennen E s ist ausgemach te
W
.
,
Tha tsa ehe dass all jen e Erscheinungen ni chts weiter als die Perso nifikati on der
W
,
W
bewegten Luft des Windes sind und als solche oft mit Dämonen des Windes
,
z sam m e n fli e3 5en Sie würden demnach den öd nur von einer Seite d ar
u . a n
stellen die in den Hauptquellen der ödan smy then ganz in den Hintergrund
,
tritt H ätte ödan in ganz Deutschland wirklich jene Macht und jen es An
.
sehen bes ess en das er nach den nordis chen Quellen nach Paulus Di a mn ns
W
, , ,
Volksglauben vertreten wie schon richtig von Schwa rtz erkannt ist (
,
De r .
E s tritt nun die Frage heran : ist das so ents tandene Wesen das noch ,
überall i m Volksglauben fortlebt von Hau s aus ein Dämon der sich lokal , ,
zur höheren Gottheit entwickelt hat oder is t es nur die eine Seite der T h3 tig ,
beit des alten H immel sgo tt es un d ist a us dies er T hätig lce it der alten Gotth eit
eine neue e rspro sse n die in gewi ssen Gegenden der Mittelpunkt des Kultver
W
,
ban des und hier zu r höheren eth ischen Gottheit emporgehoben wurde E s lassen .
sich für beide Auffass un gen Gründe anführen I m H in b lick auf den verli
W
.
scben Väla den Wehenden » der sprachlich mit öd e zusamme n!:illt hat «
, ,
man das ers tere für das wah rscheinli chere gehalten und mit dem A ufsteigen
zur Gottheit zu gleich die Wei terbildung von Wode zu ödan zusammen
gebracht ( Z idMyth II 3 2 6 Z i dA X I X 1 70 . A uf der anderen Seite
lässt sich feststellen : Vereh rte man den Himmel sgott als höchstes W esen
. . . .
W
,
so muss m ihn auch mit den verschiedenen H immel s und L ufte rsche i
WW
an
n un en in Verbindung gebracht haben Indem man ihn aber a ls Go tt des
g .
oder nur öda n a z Ma n Auf alle Fälle kannten ihn in dieser Eigen schaft
, . ,
nicht bei allen in den Mittelpunkt des Kultus vielmehr scheint er bei den ,
meisten ziemlich bei Sei te ges ch e hen zu sein E r spielte hier nur eine un ter .
geo rdnete Rolle dem zu Ehren w e der grosse Fes te s tattfanden noch Opfer
,
pfl egt e Dagegen genoss er besondere Verehrung bei den nord un d wes t
.
bandes gewesen zu sein schein t Es ist dabei ni cht zu vergessen dass gera de .
,
W W
(
334 )
Ganz
durch
ähnlich tritt er in Ö sterreich auf Als ahr jagt er mit Frau
die Luft auf we issem Ross e in weiten Mantel ge hflllt einen breit
ön m ALS
.
.
I N DG RTT
W . 10 5
W
, , ,
lr räm i e n H ut auf dem Kop i e ganz wie wi r in nordis chen Quellen von
W
pg ,
W
ch s in u ,
.
danebe n fi ndet sich hier das wü tcn de Heer ( ebenda I I udarbecr heis s t
r « .
in der Eifel e in fü rcl1te rlic l1 €r Stu rmwin d der die Bäume e n tgi pfe lt ( ZfdMy th I ,
. .
mi lde Gja rfg oder n vildc j fd (in Kfl mte n Z fdMyth IV 40 9) auf ihr F üh re r
: «
, . .
,
ist der n vi /a’c ] ägzr Gleich verbrei t et ist si e unter derselbe n Be z eichnung
’
c .
r ,
j ä ger
, N jg
a cä/ ä rr
’
als Ha cß e/ beq oder ursprü nglicher Ha rkrlöermd ( Man te lträge r) oder auch als
Hem dc: udgl ( Kuhn und Schwartz Norddeutsche Sagen ; Kuhn West fälische
.
, ,
Sagen ; N iede rsachs Sa gen von Schambach un d Müller ) in der Laus itz
.
,
W WWW
, z
,
Rübeza h l .Sa genges t alten sind hier an seine Stelle getreten oder lokal ent
wickelt e Dämonen In Mecklenburg sagt man wenn man das wütende H eer
W
.
,
ni l,
» c
, ,
fährt ( Ba rtsch Me kl S I 3 , und in Schles wig Hol stein reitet der ade
. . .
-
auf gross em weissen R u sse in den zw ölf Nächten dure h bewaldete Gegenden
( Mülle n ho ff Sagen der Herzogtü mer Schleswi g Hol st ein 3 7 2
, Aber auch -
über die Gren z e Deutschland s hinaus finden si e h dies el b en Vo rst ellun gen
un ter gan z gleichem Namen D el er der: / s e n dc oder wlde fiq a g der
'
ge r s t .
,
dänisch e Bauer wenn es be i näch t licher Weile durch die Lüft e saust und
, ,
marks Fo lkesa gn I I 1 1 3
, ,
[ a r /ö r6i oder Oder: lage r ; er erscheint hier ebenfall s meis t reitend und mit
'
W W
, ,
Hed n Gu da tro i Sve rge 57 ii ; Rietz Sve n slr dia] u Oden ) Wir se hen al so
. .
, . . .
,
das s dies e pe rsönl iche Auffa ssung des Windes ü ber die ganze german ische
elt verbreitet ist und d eshal b u ra lt sein muss Zeitlich lässt sich dies e .
al ten Be schwö ru n gs lo rmel M i t teldeu ts chland s aus dem Anfange des 1 4 ]a hrl13
'
W
. .
1 867 2 S
. im Re in l ri ed von B raun schweig (V 4 7 9 um 1 3 0 0 ) heisst e s
.
'
.
W
; ; n ;
"ter u d l
g In vielen Gegenden hat sic h dann der Mythus wei t er entwickelt
man gi a ubte der Wod e jage einem weiblichen Wesen nach und so en tsta nd
.
, ,
Zuweilen bringt man ihm und seinem Gefolge namen t lich seinen H und n und ,
e
seinem Pferde Futter D as s ind Überblei bs el alter Opfer die man dem ursprung
, .
,
lich C e tte brachte So füttert man in Ni e derö sterreich noch heute de n Wind
.
,
W ,
sich dies e Gottheit als Mitte lpunkt des Kultes aber nur in einz elnen Gegen den
Germaniens erweisen wäh rend andere sie fast ganz vernachlässigen so liegt , ,
hierin der Schlüssel zum Vers tändnis des Wesen s und der Geschichte
W
d es Gottes Wie jene Vorstellungen vom Wud& oder wütenden H eere
W
.
W
s o so . . . .
weissen achtbeinigen R asse Sleipn i r das nach jungem Mythus vom H engst
, ,
Sva di lfari mit Lo ki als Stu te ge z eu gt ist ( Sn E I I 1 7 9 ; vgl auch albu mfled a! .
eq uwn Sax I . .
, ,
von einem weiten dunkeln oder gefleckten Mantel unter dem er sei ne Schü tzlin ge
auf dem B aupte hat er einen bre itlrrämpigen
,
Hut den er oft ti ef ins Ges icht herein drti ckt sod ass man von di es em nichts
, ,
sehen kann Nach anderer Sage reitet er unter hefti gem Lärm auf gran e ra
.
Rosse durch die Lüfte und trägt zti n de n de Flammen in der H and (Nj äla Ka p 1 2 5: .
e inäugig eine Vors tellung die die durch die Wolken durchbrechen de So nne
, ,
erz eugt haben mag denn auf den Wolken fährt der Sturmgott daher Eine
,
.
. .
, ‚
der Bärtige HpI/r der Hut Sldbi pllr der Schlapphut Gri mr und G ri mmr
'
, , , ,
Gas t fragt er in seinem Rätse lstre ite K ö nig H re id re k wer das Paa r wäre .
das z umThin g reite mit drei A ugen und z ehn F ü ssen und ein em Sch wan ze
,
Sleipnir se i (He rva ra rs Ausg Bugge dem tre ftlichste n aller R e ese Einst
. .
'
.
lässt er bei einem Schmiede sein Ro ss bes chlagen und schwingt sich nach ,
dem e r sich als Ö diun zu erkennen gegeben hat mit ihm über einen s ieben
W
,
W
'
. .
,
schen Dichtu ng f ü hrt e s den Namen Yg dm Ross des Ygg und weidet
'
srll
"
» c
im Geäst des grossen Weltenbaumes (E iri kr Magn irssm Odin s Hors e Ygg
W W
.
W
-
, . ,
er ist der unerm ü dliche Wanderer der malo r 1 mlc arms ( Saxo I er ,
' °
g e
'
la hre n V
( b a l r wie er auch dem'
V a l
.
b rü d n i r entgegnet da ss er lan ge ,
unterwegs gewesen se i Daher nennt ihn noch Sn o rri in der He imsk r weit
W
. . >
W
<
/p 1 r
ja s s r a s , ,
skr 8
öda n —
.
,
Odinn gleicht hierin dem indischen Vä/a dem I mme rge he r Immer
,
, ,
auch die Proteus na tu r wie kaum ein anderer Gott : alle möglichen Men schen
und Tiergesta lten ni mmt er a n Bald erscheint er als Knecht der sich als .
,
Erntea rbeiter verdin gt bald als Fährmann der den toten Sin fjotli ti ber den , ,
Sund sch afft ; in Schl angenges tal t gelangt er zur Gun nlod als Adler en tführt ,
336)
( W Ö D AN AL S a oorr .
er ihrem Vater den Dichtermet Neben dieser al t germani schen Go ttheit die
. ,
sich im Winde offenbart u n d im ( ru nde nur die Personifi kation des Winde s
}
ist erscheint aber der nordi sche Odinn auch als Herr d es Windes un d des
,
mit diesem im engsten Zusa mmen hange stehenden Wetters Se rufen ihn .
den Män n e m (Hyn dl Nach der H e imskrin gla beru higt er die Wellen
.
erschein t auf einem Be rgvo rsprun ge Ö d in n und s obald dies er au f ei nem der ,
s X
' '
» « . .
,
un d der Run e n m e iste r des L öd a tal hat ihm abgelau scht wie man Wi nd
j ,
Men sch en .
In se i ner E rscheinung als Windgottheit m üssen dan n auch die Tiere die ,
ihn begleiten die Gegen stände die ihmei gen sind ih ren Ursprun g haben
, , ,
.
Wie de m wilden Jäger od er dem Wode eine Schar Hunde folgt wie in der ,
schw e dis chen Ode n sj agd den König ebenfall s zwei Hunde begleiten so fi nden ,
sich in der Umgebung des Gottes die beiden W ö lfe Gm d h der Gierige
'
. .
und Preki der Ge frässige ( Gri m n Ein Sinnbild der bewegten Lu ft sind
.
, , , ,
deren N amen schon gan z in die Zeit s päter dich teri scher Reflektion fallen .
Tagtägl ich fliege n sie über die Erde und bringen O d in Nachricht aus allen
Gegenden ( Gri mn Das ist ein gan z junger nord ischer Z ug als schon
. .
bilde de r norwegi schen Könige geworden war dem abe r dassel b e Naturbild ,
U nd di R b e jg t d S t mwi d
a en a e er ur n
U nd d S turm
,
wi d ra hte d hi f d W l k
er n usc (Z f v rgl Litt a n au en o en. . . e . .
In se iner Hand trägt Ö d in n den Speer Gu ng mr ein st von Zwergen den '
, ,
ist de r Blitz den der Gott a us dunkler Wolke hervo rsc hle ude rt
, In der .
Volkss age tritt dies e Waffe zurück da man hier Ö d in n wenig er als einen ,
Gewi t tergott kennt Überhaupt war dies er Speer schon z iemlich zeitig in
.
W
,
den Gegnern seines Schütz lin gs schle u derte So leh rte er sel bst König Eirik .
den Speer über seine Feinde schwingen und ihnen die Worte z urufen :
» Odinn hole euch alle ( Fm s V « Der Aufen thal tsort 6da n Ö d in s
. .
-
als Windgott s ind die Berge oder die als Berge gedachten Wolken die ja ,
mit jenen überall zu3 a1n me n flks s e n ( Rme ber Hermes Aus den Bergen ,
sche int der Wind z u ko m men n ach den Bergen scheint er zu gehen E r .
,
nennt sich selbs t den Alten vom Berge (Regm » Skalde n nennen ihn « .
WW
. .
Kommt doch auch der wi lde Jäger der deuts chen Volkssage mei st aus den
W
Bergen z umal aus dem V en usbe rge
, .
Aus dies er alten Vorstellung des in dg nttes haben sich die anderen gött
lichen Seiten ödan — Ö dins entwickelt Di es e e ite ren h icklun g is t z um .
r
W
n achweisen während er bei den anderen ge n n an isc hen Stämmen ausschliess
,
als Bringer der F ru chtba rk e i t Viel Wind viel Obst sagt eine alte Bauern . » :
regel und ohne Wind versche in e t das K e m Mit dieser alten Auffassung
,
» er.
hängt es zusammen dass der Windg ot t F me htbark eit bringe Das Volk im
, .
Aargau freut sich wenn das Gue tisheer schön singt denn dann gi e bt s ein
, ,
'
W
.
,
wi ll man sich auch dem Gotte dan kbar erwe isen Fast ü berall in germani
W
.
sehen Gauen läs st man auf dem Felde noch Ähre n b üs chel s tehen Dies e .
mögen in ein zelnen Gauen dem ödan als Wind und Fe ldgo tte gegolten
WW
haben Der Norddeutsc he l ass t di e letz ten Halme dem odan fü r sein
. »
Pferd ; ebens o lässt der Schwede fii r Oden s Pferde die let z ten Halme ; in
«
W
,
r , a .
W
brauche finden wir in Deu ts ch l and überall Mancherlei wie die Be z eichnung .
,
Vergvdcm lel für das Erntefes t ( Kul mMärki sche Sagen S 3 3 7 f ) oder das o l d , . . r
al ten \ d an k ultes anges ehen doch lässt neuere Forschung diese Zeugnisse mit
i
V o lksk I I I 4 1 If ; AmUrquell
,
49 Nach dem färöischen L kkatz1 ttu r bes it z t ferner O d inn die Kr ft ein o
'
a
. . . . .
Daher b a ten die Nor dländer Odin im Mitwin te ro pfe r um guten j ahresertr g
W
a
und um Gedeihen der Saat (Heim sk r Als einst bei den Schweden M is wa chs .
eingetreten war verbrannten sie ihren König Olaf trételgja und weihten ihn
,
W
. .
im ltes bei vielen Germ anen stämmen als e in e im Vol ke wo hlhe ka n n te die ,
vielleich t so alt ist wie der Ackerbau bei den Germanen ii be rhaupt
,
_
.
559 .öd a n O d i n n a l s K r i e g s g o t t
- Bei den ältesten nordi schen .
Skalde n finden wir das weit verbrei t ete und in allen Gegenden bekannte Bild ,
die Schl acht als das Wette r den H agel den Regen den Sturm das Thing , , , ,
Odi ns zu be zeichn en wie auch als Schwertrege n Spe crwe tte r L an z en sturm
W
, , ,
udgl I n dies en dichteri s chen Bezeichnungen zeigt es sich noch klar wie
W
.
,
die Auffassung von Odin als Schlachte ng tt a ufs engst e mit seiner u rsprü n g o
lichen in dn a tur zusam menhängt : der S t urm in der Luft war den nordischen
Dich t e m ein Bild des Kani ples auf der Erde und wie der in 1lg tt jenen '
, «r ‚
rm uc m
Adam vo n Bremen ( Lib I V Kap bella gen ? lzam q i ms/ml wfi ul em
'
W
' ' '
. . .
muss natürlich in er ter Linie sel bst K rieger sein I m affe n sc hmuck e
s .
ni ss en ihn mit tre ffliche n Waffen a usgerü stet rui rz n r Gri m und
( p g g/ g Sn o rri .
nen nt ihn einen mächtigen He erman n der in jedem Kampfe den Si eg davo n ,
trage ( H e imskr I mZ an kgespräch mit Thor ( den Hz11 bl ) rühmt e r sich '
. .
Sigurd gegenüber seiner Kämpfe geden kt Als Führer der Scharen im K riege .
an I l cfi a l r , ,
Nach späterem Mythus geht überhaupt auf ihn der erste K rieg zurück : a ls
die Riese n die un heflstil ten de Go llveig zu den A sen geschickt hatten da
'
,
XI . Mr m
o ro m
. sl (
3 39)
s chleuderte Ö d in n den Speer und hierdurch war der A n fang aller Kämpfe,
gemacht ( V sp 2 1 Und wie er den Krieg in die Welt gebracht hat 110
.
,
regt er ihn immer und immer wi e der an : er erregt Streit unter Verwandten
( H elg Hu nd I I 3 3 )
. und verbietet
. die sen (P as I er s pornt Harald .
,
Sa mI
.
ist er der obers te Leiter aller kriegerischen Unternehmungen Als der gewal .
tigste aller Krieger m uss er natür lich auch den Sieg in seinen Händen haben ,
wi e er auch die Seinen mit siegbrin gen de n Waffen aus rü stet ( Hyn dl .
st raft Bryn hild weil sie gege n seinen Willen den Si eg verliehen hat (R e h
, .
tigke it O d ins Burg ( Sn E II Daher opfern ihm die F ürsten und bitten
. .
Ha raldr Hilditq nn verspricht ihm alle Gefa llenen wenn er den Si eg über Köni
g ,
einen Adl e r auf den Rücken einritzen alle Rippen zerbrechen und die Lungen ,
herau sz iehen un d weiht ihn so dem O din fil t den Sieg ( O rkn S c . . .
H ierdurch wi rd Ö di n n aber namentlich der Gott der Krieger vor allem der ,
Fürs ten die von ihm ihre Herkunft ablei ten was er im Härba rdslied sel bst vo n
, ,
sich sa gt wi e es in der Gau tre kssaga von ihm heiss t dass er nich ts mit Knechten
, ,
ausgeprägte T h5tigke it Odins dem Dichte rwi rken in der Umgebung Haralds
W W
und seiner Nachfolger zuzuschreiben Ihre volle Entfal t ung mag sie hier
W
.
wohl auch erreicht haben alle in die Wurz el gehört ents chieden den sü dger
,
m anis che n Ländern an Schon Paul us Diaconus kennt öda n als Siegesgo tt
.
,
be t en hätten und dass dieser den Sieg demjenigen Vo lke versprochen hätte
W
, ,
Lang I
'
W W
.
.
,
die fas t alle von ödan aus gehen ei ne Vereh run g dies es Gottes als ,
Kriegs und Sieges gottes voraus wie a ue h in E de lvea rds C hronik geradez u ,
»
.
gesagt wird dass man ö1lan mrclo n izc « mmsi ne vzrlutzln geopfert habe
' '
W
( ,
h ,
Langobarden mit aus ihrer niederdeutschen Hei mat gebracht habe n da bei .
,
beiden die Mythen hi er ei nsetzen Dadurc h ste ht Io r die Zeit der Völker .
der Verehrung Ö din s an den nordischen Kön igshö le n ents pricht Allein
'
diese Verehrung läss t sich bis zur T a cite ische n Zeit hinauf verfo l gen : wen n
n a ch der Römer Bericht in N o rdweü de u tsc hla n d de rn Mercurius als dem
höc h sten C e tte Menschenopfer gebracht worden sind ( Germ so setzt dies .
eine Verehrung desselben als Kriegsgottes vorau s S e it wann aber dieser Gott .
in jenem Tei l e Germanien s di es e Rolle ges pielt hat lässt sich nicht en t ,
scheiden do e h mögen die letzten Jahrh u ndert e vor oder die ersten n a c h dem
,
Beginn unse rer Zei t rechnung dem rechten Zeitpunkt nicht fern liegen .
W
0 . a .
reich sie deckt sich mit de rn Reiche dc r He ! oder dem N o bishaus altdeut
Di eses Totenreich trat in engs te Bez iehung zu dem zum
,
scher Quellen .
T o te n go tte gewordenen in dgo tte dieser wurde Herr von V alholl Als dann , .
( ) 340 W ön a n
in der Wikingerzeit der Krieger sei n Le ben n ach dem Tode in ähnlicher
-
ömmr AL S K mao so o r r . V AL H QLI .. 111
Weise wie auf Erden fortsetzen wollte da wurde V aihqzu ein em herrlichen ,
Kri ege rparadi es e in dern gekämpft und g zecht wurde in dem Kam j
f
e p un
, g ,
frauen den Becher und das Horn reich ten in dern Ö di n n das Regiment führte
W
zu dem allein der in der Schlacht gefallene Kämpe gelangen kon nte Ob wi r
, ,
ausserhalb des skandi navischen Nordens ähnliche Vorstellun gen von einem
ödan s re iche nach dem Tode gehabt ha ben läss t sich nicht erweisen doch , ,
mach en es die vielen Sagen von den be rgen trü e k ten Kaisern die im Grunde ,
ist dies e Vo rs tell u ng nur eins eitig weitergebildet wir finden sie nur bei den ,
.
,
nichts anderes als das Totenreich geblieben zu sein in das alle gelangen , ,
gan z ähnlich der Behausun g der B e l Neben diesem treffen wir di e herrlich .
ausges ta tte te V alholl die un s die Grimn ismäl vor allem vor Augen führen Als
,
herrliche Burg schildert sie der Dichter in der Ö din n mi t den im Kampf
.
gefallen en Recken lebt die am Tage kämpfen des Aben ds aber zechen ,
den beiden Stellen wo wir den N amen find e n indem sie das e in e mal den Saal
. .
, ,
als A ufenthaltsort der Götti n nen das an de re m a l a ls Tumm elplatz der Ein ,
oder ga r als die Halle der Liebenden wo die Sc hildj » u n gi rau den uns te rb ,
Einwänd e die dagegen vorgebracht sind ist Braunes Deutung als Wei n halle
, ,
» «
, . .
. . .
,
o der Welt der Freude ( Gri m I hr Dach ist mit Gold bedeckt daher
« .
,
heiss t sie die Goldglänzende Ein Wolf hängt am wes tlichen Thore darüber . ,
schwebt ein Adler das Wappenschild des Herrn der j , a s elbs t den Namen ,
9 1 11 d h. A dle r
. füh rt »D as Innere is t n ach
e: echter K ri e e rw e ise
.
g a us
geschm ückt : Speere und Schilde hängen an den Wänden Brunnen bedecken ,
die Bän ke ( Gri m 9 Sie bes teht aus vielen Hallen und durch mehrere
. .
,
hundert T hüren gehen die E in he rj e r aus und e in Nach aussen ist sie durch .
W
der Burg weidet die Ziege Hei dmn aus deren Eutern den E in he rj
.
e m der
'
Met z us trömt Sie friss t vom Baume L wrä£ der sich vor der hohen Halle
.
König ihm zu Füssen seine beiden Wölfe C m und FM H a uf den Sch ultern
'
, ,
seine Raben Hug i n u und M u n rn n die ihm all täglich schon vor Frü hstück
'
Kunde von dem bri ngen was sich auf der Welt z ugetragen hat Wir s ehen , .
hierin schon die volle Weiterbildung des Toten zum H immelsgo tte Nat ü rlich .
ist er in erster Lini e von den andern Göttern und G ö t t innen umgeben Da .
neben aber w eilen bei ihm die d s ausgezeichnete Käm pfer denn . .
,
mit der Ausbild ung der V alholl a ls Kriege rparadies war zugleich die Ans icht
ents tanden dass man nur durch Schlachte n to d den Eintritt in V alhq
,
ll erwerb en
könne U n zählig sind die Scharen der E in he rj
. e r die ta gtäglich aus den 5 40 1 11 0 1 e n ,
' ‘
liche Kost u n d gu ter Tran k : An dl m mmr der Koch führt der Dich t er der °
Grim
‚ ,
n ism al aus hat im Kess el E ldl m mmr den allabendlich sich verjü n genden ° '
,
342 )
( V AL HQL L .
Lebens E ine F alle von Wissen stand ihm zu Gebote das er zum Nutzen der
.
,
Asen verwa ndte o der se inen Verehrern spen dete oder vielkun digen Riesen
und Fürs ten gegenübe r an den Tag legte wie dem Ries en V afprt1 d n i r ( V afbr ) ,
'
.
lich zeigt er sich a ls H err der übernatü rlichen K räfte : er lehrte Zauber und
Barm kratt und war Finder der Runen die dies es bergen Beim Zauber aber
'
, .
ebrauchte der Germa n e die rhythmis che Zaube rform el und fi nden wi r
g so ‚
Odin auch als Herrn der Dichtkuns t und die Dichter ve rehrten i hn als den ,
H üter des Diehterme ts und als ihren Schutzpatron von dem si e die Kraft ,
Mehr ere nordische Mythen berich ten uns wie de r Gott in den B esitz der ,
Fülle solcher Weis heit gelangt ist E lbischen Wese n verdankt er nach der .
einen dies elbe dem Zwerge PjäÖ t l i f ( Häv dem bejah rten Män nlein ‘ '
W
Härb .
,
dem alten Elben germanischen Volksge is tes der im Stei n hii ge l wohnt wie im ,
Wolken b erge oder M eere der die Kun s t des Sch miedens leh rt und selbs t ,
wo rtreftliche Schwerter schm iedet der am e lte n ba ume den Wel tgeis t be
'
wacht und von dies em dem zum H immel sg ott gewordenen Ö d in s pendet .
Wie Ö d in n der Welt das Leben gicht so gewährt M imir durch ihn Geist ,
und Vers tand Beide sind ei nen un z e rtre n n li1 l1e n Bund eingegangen Schon
. .
die äl t es ten Shalden nennen O din M imirs Freund Der Urquell aller Weis .
heit und alles Wiss ens si nd aber den alten Germanen die Gewässer n ame n t
W
,
lich die himml ischen I hrer aller Herr ist M imir und so erklärt sic h der
.
,
eis heit von ih m z u erlangen wie er aber dafür sein Auge (1 i die Sonne , , . .
,
zum Pfan de ein setze : die im Meer oder hinter den Wolken versch wi ndende
S nne mag den My t hus haben en ts tehen lassen V gl 544 (
o Uhland Se h r . .
, .
VI 1 97 i f D AK V 99
. . Ganz ähn lich ist der Mythus dass einst die
. .
,
beiges ellt hä tt en damit er ihm in allem mit Rat und Tha t z ur Sei t e stehe
,
( H e im s k r Hier . wie dort haben wir das s ch ö ne Bild das s alles höhere ,
Leben ers t dann en ts teht wenn s ich mit der S onne als dem Auge des ,
Himmels gottes das Weis hei t und Zukunft bergende Nass verbindet .
k ühle We gen rauschen trinken beide Götter tagt äglich froh aus goldenen
,
von der Zuk unf t Kunde von der er im Rätse ls treit mit dem Riesen V ai
'
, ,
Eins t kommt der Ska l de E gill z u einem Bo n den dess en Tochter schwer krank ,
dam iede rliegt E r erfährt dass man Ru n e n za u l>e r angewendet habe das s das
.
, ,
schabt sie ah gräbt neue e i n und nach kur z er Zeit is t das Mädchen wieder
,
herges tellt Dieser Run e n z aube r zur B es eitigu ng von Krankheit war im heid
.
Ö din zu In den Hävamzd läss t der Dichter den Gott selbs t erzählen wie
.
’
,
Ge rm i a n sch e Ph i l l i
o og e . II I . 2
. Au fl .
XI . Mrr n o no o ra .
I ch w
ei ss, dass ich hi ng an i n dige Ba u me, w m
N eun gan z e N äch e, t
m
Mi t de Speere e un de , dern Ö din ge ei h ,
v rw t w t
I ch se bs l tm
ir se bs l t .
t
N ich reich e t m m
an ir Speise no ch T an k , r
r t r
Fo schend spä e ich n iede ,
I ch nah m r l t
he an! di e R un en , au sch e iend, r
l m m
D ann fi e ich herab vo Baru .
W or tm m
ir vo Wo e das rt W rt suchte o
m m
W erk it vo W e k e das r W erk .
W
8 0 ka mÖ d i
in früher jugend zu den Runen C hristlichen Einfluss
nn .
,
d b den
. . am Kreuz e hän genden C hri stus in dies em Mythus zu finden wie , ,
weis heit so musste die F rage kommen : wi e hat er di ese erlangt ? Sie ver
,
, . .
, ,
vor allem zum Arz te der durch die Beschwörun gsio rmel die Kran kheit be
,
heilt Naeh Saxo erscheint er dem kranken Sivard und versprich t ihn
.
b ediente m
, , ,
ru fen Während di eser Brauch der Runen nur bei den Nordgermanen be
.
l egt ist erfahren wir von fas t allen germanischen Stämmen dass man sich
, ,
es des Vers tänd n isses der Zeichen dort der Kenntnis die glück o der un
, ,
glüekwi rk en de n an z uwenden und zu ordnen damit durch sie ein Geis t oder ,
eine Gotthei t beschw e ren werde und wirke Diese r Gebrauch mit Zei chen ver .
o
die äl t esten Schriftsteller die ü ber german ische Di nge schreiben erwähnen ihn
, ,
.
Die Zei chen selbst können mit denen nicht übereins timmen die wi r heute unter ,
dem Namen Runen ken nen und in denen wi r eine grosse Reihe von I n
schriften besitze n Diese Se hriftrun en sind erst in den ersten Jahrhunderten
.
diese mit der Zeit von jenen abgelöst we rden oder wenigs ten s mit ihnen
verschmolzen zu sein Unsere hauptsäch l ichs ten Quellen der Kenntnis des
.
Run en ge brauchs sind ein Teil der Hävam äl ( V 1 44 wo ein Pulr aus .
k ramt was er alles infolge sei ner Run e n we ishe it vermag und die Sigrdri i umfl
, ,
wo die von Sigurd e rw eckte V alky re Sigra a ihren Liebling die rechte Be
nutzung dieser geh e im en Zei chen lehrt ( V gl Uhl and Se hr VI 2 2 5 ii .
Allein Odirm
. . .
hat ni cht nur die Runen erfunden sondern er lehrt sie auch di e Menschen ,
.
Natürlich hat er si e auch selbst gebraucht wie die Men schen E r sprach .
( g
V e t . er s ing t den Liebes zauber um Frauen ihren M änn ern
, ab sp ensfig
344) Ö msmAL S GOT T D ER W s 1sn s rr UND H ERR D ES D 1c n r s a msr e s . 1 15
zu machen ( Härb er schlägt die Rinda mit der mit Runen versehenen
.
Zauberrute als sie ihm nicht z u Willen sein will sodass si e wahn sinnig wi rd
, ,
S
( e xo Daher f ü h rt Ö di n n den Namen ga ld rs / a d'
1? Vater d es Z au b e m ; » «
Hist T idsk r I V 1 97
. Daneben erscheint er auch als /b rrpär einer der
. . . »
und nach dem selben Schri fts teller besass sein G ün stling Harald Hilde
tand O thins Prophetengabe ( Noch in L Petri SV Krü n heiss t er n ach
W
I . . . .
1 a/ uaen R1ii e 0 1 7 1
g »
, 1 1 1:
(Lun dgr Ganz ähnlich wie die Nordländer haben auch die Angel sach sen
.
ihren ödzm vo n di eser Seite gekannt : er galt ihnen als Finder der Buch
staben und als Gott all er Lis t oder wie der chris tliche Schrif tsteller s i e h aus ,
W
drü ckt aller Diebereien und Betrü gereien (Kemble Die Sachsen I
, , .
das Zauberzeichen Jene aber war bei den Germanen wie bei fas t allen
.
Naturvölkern in rhythmis cher Form o Zauber ist ist auch Poe s ie Wer
.
, .
wer jene spendet s pendet auch dies e wer jene fand is t auch der Urquell
, , ,
dieser Und so fi nden wi r O din als Vater der Dichtkuns t di ese als seine
.
,
Gabe den Dichter als Spender seines Trankes Der Verfasser der Heims
, .
kringla geht sogar soweit d ass er von Ö din sagt er habe alles in , ,
der poeti schen Zauberformel der Ijo d oder des ga ldr gewes en sein so wurde ,
’ ‘
, ,
er doch auch mit der Zeit der Herr der bv12fa des erzählenden Li ed e s da , ,
er als N o magc str und in anderen Ges ta lten seine Weisheit a us alten Zeite n
un d von früheren Geschlechtern an den Tag legt Ein eigentümlicher .
,
zweifellos junger und rein nordi s cher M 1hus der i n s einer jüng ten Ges t alt
3 s
nichts besonders Anz iehende s hat läss t erst später Ö di n zum Herrn des Dichter ,
metes werden Von Ha us a us ist der D i1 hte rme t i mB e sit z e der Ri esen In
. .
befindet er s ich H ierher kommt eins t Ö din n als I ?p/w ré r Ü be lthäte r als
. » «
,
ihre Zuneigu ng zu gewinnen erhä l t von ihr auf goldnem Sessel von dem ,
herrlichen Tranke und bringt dann di esen den Ö drwn r 1 len zur Dichtung , ,
»
Fried e n sschhm ses z w ischen Asen und Van o u ge s e t z t Beide Teile s puckten .
in ein G o litsa Aus dem Speichel aber schuf man das weiseste aller Gescl1öple
' '
den I 1 ansi r den die A sen von den V an e n a ls Geisel erhielten Dies er wi rd
' '
, .
von den Zwe rgen Fja la r und Ga la r getö t e t sein B l ut mit Honig gemi scht und ,
dieser so ents tandene Met in de n Kessel Od roe ri r und die Krü ge 8 611 und B ad) :
ge b racht Hiernach verdankt al so der D ic hte rme t den Zwergen seine En ts t ehun g
.
,
elbische n Wesen die von Haus au s die h öheren gei stigen Gü t er besi t z en
, .
Von diesen Zwergen k ommt der Met a ls Sühne in die Hände Suttun gs ,
dessen Vater Gillin gr von jenen auf dem Meere ert r i nkt worden is t Su tt un gr ’
. .
bewacht Ein st ko mmt Ö din n un t er dem Namen B olve rk z umRies en Ba ugi desse n
.
,
Knechte sich gegen seitig e rschlagen hab en E r bietet ihm seinen Diens t an .
,
der der Arbeit von ne un Männe rn gleich kommen solle Als Lohn verlangt .
8°
W
treffen
om
.
n vag li e n
In führt ferner der Himmel swagen den Namen
N ie de rde u tse hlan d
auf dem nach ch ris tlicher Umwandlung und zugleich mit An
,
spielun g auf den alten Se elen gla ube n di e Toten in das Geis terreich geführt
werden .
weniger in en ges Verh äl tnis traten Einzelne Züge mögen dabei du rch den
W
.
Verkeh r mit Ch ris ten Aufnahme gefunden haben E r wurde bei den Skalde n .
zum Alfa di r ( Allvater) zum A/da/ad1h z u mVater der Menschen oder Zeiten
mm c /jr zum Gotte der M änner Die A sen wurden sein Geschlech t as
, ,
.
, .
das men sc hliche Herz verlangt wird von ihm erbeten Dem einen gicht er
, .
Sieg dem anderen gu ten Fahrwind oder Reichtum dem dritt en Ve rstand oder
, ,
Aus dies er Ges ta l t herau s hat Sn o rri in seiner Ed da seine gan z e Herrschaft
in ein System gebracht In dies er Machtfülle greift er auch in die Geschicke
.
der Men schen ein Offenbar ist hier alter nationaler Ö d insgiaube in se iner
.
,
spätesten Entwickl ung mit j ungem Chris ten glaub e n zusam me nge flossen und ,
Auf dieser höch sten Stufe der E ntwicklung wurde Ö d in n auch zum Schöpfer
der Welt und Men schheit Jene schuf er als Bors Sohn mit seinen Brüdern
.
Vili und V é aus de rn U rriese n Ymir Die Spal t ung de s Schöpfers in die
W
.
. .
gen annt wi rd Vielleicht älter is t der Mythus von der Erschaffung der Men
.
. 1 .
,
Mythus von der Wel tsc höpfung ist hierauf zurückzukommen War nun a uf .
nat ürlich auch auf dop elte Weis e zeigen Die Natur is t nicht im mer die
p .
gleiche aber der Gott war in jener späten Zeit des Heidentu m
,
s immer da .
De r H immel sgott he rrschte allein er z eigte sich in der Nacht anders als
.
,
nordisch en Ö d in eine zweite Ges talt entstan den sein der Mito thin us des ,
war bald vergess en Namentlich wurde Lo ki ein Liebling der Dich tung die
. ,
bald mit ihm frei schal t ete und waltete Sie reiss t ihn o b seiner winterlichen .
Seite von dem Ase n geschlechte lo s und macht ihn zum Ri esen sie verbindet ,
ihn mit Thor und läss t ihn sein Gefüh rte sein sie schreibt ihm alles ,
Schlechte zu un d macht ihn so zu e iner Gottheit die alles Böse ti ber Götter ,
E in hübs he Ü berb li k gi ht W i s e
en Od c ch L i e (
n St ck h c c n , en o o r o .
KAPI I E I
‘ '
. XI .
LO K I . U LL R . H (E N IR .
als auch durch die Mythen die es von ihm gicht hat Loki ausschliesslich B ü r ,
,
gischen Problem e der einem entschlüpft wenn man ihn schon fes t zu haben mein t
, , ,
XI . Mr rn o ro o 1s *
. .
wi e er selbst ein st den Göttern en tse hlüplte als sie nach B a ldrs Tode dem in '
einen Lachs verwandelten n ach Leben und Freiheit trachteten Wie bei allen .
Göttern hat man auch bei ihm einen physis chen H intergru nd ges ucht und
,
Feuer z uw mmen gebracht weil ihm wie derholt eine dem Feuer ähnliche ver
, ,
Dämon des Feuers erscheint Daz u glaubt man auch die Doppelnatur .
anderer Seite ( Bugg e Stud I S 7 3 ii ) ist das Wort Loki als verk ü rz te Form
, . . . .
für L ucäcr aufge fas st worden und man hat in dem C e tte oder Dämon das ,
nordische Bild des ch ris tlichen Teufel s wi ederfinden wollen Gehen wir .
von der unbes tri ttenen T ha tsa che s einer nordischen H eimat aus so leh rt uns ,
die Sprache das Loki nichts anders als der Schliesse n bedeuten kann ; das
,
‚
Wort gehört z umVerb 111ßa oder Iju i a sehliesse n beendigen eben so wie
.
' '
»
,
<
[o k der Schluss D as Wort is t geb ildet wie bro /1 von 693 111 sßo l1 vo n slyola
' ' ''
» :. ,
u d rgl
. In der Zeit der Besiedlu n g dslan ds finde n wir diese n N a men als
.
1 . . .
Dies e einzig mögliche Etymologie des Wort es lehrt dass Lo ki einer jungen ,
Periode der Mythenbildung angehört einer Zeit als m an ab strakte Begri ffe , ,
in den Be rei ch mythis cher Dich tu ng zo g und di ese hier weiter bildete Der .
B e deutung des Wortes nach ist er der Gott der alles endet wie ihn schon , ,
E n dige r des Angenehmen wie Unangenehmen und dadurch der Freund und
Feind der Götter und erscheint in Begl eitung letz terer als das vernichtende
'
gegan gen s o is t er Thors Begleiter auf s e inen Fah rt e n E r führt das Ende
, .
de r angenehmen j ahres zeit herbei indem er mit den win terlichen D äm men ,
g
Thor wieder zu seinem Hammer und mach t dadurch dem rauhen Winter
ein Ende L oki ist verwandt u n d verb ü ndet rn it den Ries en er ist aber auch
.
,
ein Freund der Götter und Wächter ihrer Beute Als Rudiger des Tages .
lagert er in fin sterer oder ste rn e n helle r Nacht über den Gefi l den un d zeugt
hier mit der An grbo da d i der Schade n bo tin di e Dämonen der fins tern C c . .
walten vor allem die H e ] mit der er sich selbst als Ü/gn rä 1/o é 1 deckt
'
, , .
Wie Loki selbst so ist auch seine Verwand tschaft z u mgrossen Teile a us dem
,
Reiche der Abst ra ktion genommen Sein Vater ist F ärb a u ti der gefährli ch .
,
>
» die La ubin sel oder N ai l die Nadel d i der Nadelbaum E s mag bei der
«
,
» « . . .
Sch ö pfung diese rV e rwa n dtsc haftV e rrn ischu n gal ter Naturmythen mit de mj ü n ge ren
Lo k i my thns sta ttgefunden haben denn hier schein t schon Lo ki a ls da s vern ich ,
tende Feuer aufgefass t zu sein das der S t urm auf bewaldeter In sel vom H immel ,
herabbrachte D as wäre dann ein Pa ralle lmythus zu de mMythus von der E n tste
.
v
hung des Lichtes und der Wärme auf Go t land ( Sze ve Gu tn iska U rk un de r S ,
.
Sein Weib ist die Schad e n bo tin An g rb o d a jung i m My thus wie ihr Gemahl ,
.
Beider Kinder sind der M i d g a rd s o r mr das rie sische Meerungeheuer das die , ,
Götter um die Erde legten der F e n r i s u li r da s fin stere Ungetüm das die Asen , , ,
anfan gs gross z ogen und vor allem die dun kl e H e l die Beherrscherin des unter
, ,
.
irdi schen Reiches : alle sind Mächte der Fin sternis wi e ihre Eltern Doch ,
.
diese sind z T älter als der Vater und s ind erst mit der Zeit an Loki geknüpft
. .
.
Die se V e 1 k n üptun g m uss vor dem 1 0 ]ahrh erfolgt sein da sie in den
'
. .
,
Ke n n in ga r von I j
'
dd lf Gedichten a ls bekannt vorau sge set z t werden (
’
11
‘
s vgl .
C orp po et bo t I I
. In se inen beiden Brüdern H e lb li n d i und
. . .
Lo rrr .
l erscheint Lo ki nur in anderer Ges talt : sie habe n sich früh zeitig vo n
ei
W
pt
ihmabgezweigt In Helbhn di berührt er sich offenbar mit seiner Toch ter
'
W
B ei wie er j
, a andererseits selb s t als Herrscher über da s Totenreich erschein t .
as B ln plr oder B / a ptr oder Bi k :kl r sein sol l s t d u nkel cher steckt
'
y l j i si ,
hat neuerdings das Wort mit 6y lr der Stammzusammen gebra cht und deutet »
es als by lla pl r » «.
Als zweite Gemahlin Lokis erwä hnt die Edda die S i g y n deren N ame fü r ,
den Mythus eben so dunkel ist wie ihr Wes en Wir wissen nur dass si e auch .
,
unter die Asin n e n gezählt wird und dass sie ihrem gefesselte n Gatten das
Gift nicht ins Gesicht träufeln läss t (V sp Ihr un d Lokis Sohn soi l .
verwan deln die As en den V äli in ein en Wolf un d als so lcher ze rreisst er ,
Mis ve rstän dn isse des Verfassers der S u orra Edda zuges ell t habe n mögen -
( PBB X V I I I 1 64
. .
Hal ten wir daran fes t dass Lo ki se iner Etymologie n ach ein e dichterisch
ausgebildete Abstraktion is t so muss diese imVerhäl tnis zu jenen älte ren
,
Naturges talten das jüngere Erzeugnis d es m y th e nsc h affe n de n Gei s tes der
no rdis chen Dichter sein der si ch dann i mLaufe der Zeit die älteren Natur
,
gebilde an x hlo sse n als Loki in den Mittelpunk t eines ga n z e n My the n kre ßes
,
getreten war Dies er Anschluss erklärt s ich aber n ur daraus dass sich Loki
W
.
,
von ein e m anderen höheren Wes en abge me igt hat dass er von Haus aus ,
die gro ss e Bedeutu n g de s Gottes erkannt u n d ihn mit guten Grü nden in
mgste V erbin dung mit dem mächtigen Himmeßgo tte gebracht Nur ka nn .
er ni ch t m i t die sem identi sch sein sondern m uss sich a ls eine Seite dess elbe n ,
von dies em abgezweigt haben Aus der Kraft jener Gottheit heraus die .
,
nicht nur al les au sführen sondern auch alles abs chli ess en konnte
, die s ich ,
nicht n ur von d e r an gen e hmen sondern auch von der unangen ehmen ,
Seite de m Men schen zeigte ist er zur Zeit wo sich der Dichtergei s t mit , ,
der poetis chen Abs t raktion beschäftigte ents tan den Von hier aus erklärt , .
sich vor a llem sein N ame L a l r der persönlich aufgefass te Luftkre is und
p ‚ ,
Lo durr m ag dem selben Vors tell u n skrei s e ents pro ssen sein
’ ‘
g .
Hierau s erklä rt s ich auch das enge Verhä l tnis einerseits zwi schen O di n
und Loki andererseits zwi schen Thor und Loki Obgleich nach späteren B e
,
.
rich ten a ls Spross des Riese n gesc hiechts aufgefas st erscheint er doch stets ,
als Ase und nimmt an den Beratu ngen und den Gelagen der Götter teil Bald .
aber haben die Di chter seine Gestalt weiter ausgebildet ohne Rücksicht auf de n ,
Boden dem sie erwach sen ist Loki wurde z u dem Schlauen un d Lis tigen
, .
unter den Göttern der diese immer in Verlegenheit setzte wi e er sie auch
, ,
aus derselben zu befreien vers tand das echte Bild eines P ul der seiner , ,
Umge bung gern ein Schni ppchen schlägt der sich aber stets aus der Schlin ge ,
al te Heidentu mseinem Verfalle entgegeneil te liess ein Dich ter beim Ge iage ,
tE girs den sc hm ähsü e htigen Lo ki den Göttern die hier versanun elt waren
nicht im mer an genehme Stückch en aus ihrem Leben vorhalten Man kannte
, ,
.
W
(
350) Lo x 1 .
dritter H ce n i r übe rall die s tumme dri tte Perso n dunkel ihrem Wesen nach
‚ ,
(ZfdA V I I 2 4
. der in dem Gotte ein Sonnenwesen fi nden will das zu
.
,
dem nächtlichen L ki recht gut pa sste und sich auch neben Ö din gu t stellen
o
würde da die Nordländer zwi schen Tag un d Sonne immer scheiden Auch
, .
neuerdings hat ihn Bl uetta als einen Go t t ged eutet dessen Wesen den ersten ,
Überga n g vom Winter zur sommerlichen Jahresz eit angab E r erklärt dabei .
das Wort a u ß m mgr wie Hrn n ir öfter genannt wird als König de s Früh l in gs
r o , .
,
»
g i an ze s«
(Zi d A XXX VI I I . Die Deutu ng H o ffo ry (
s Hm n i r .der Schwa »
n e n gi e ich e E ddastu d ie n 1 0 8 ii ) is t auf das Res ul ta t z uges chnitten und unhal t bar
« . .
Den Namen aber mit lat « m ent zus ammen z ubrin g en wie jüngs t wieder ges chehen
.
,
ist ( PB B X VI I I
. läss t sich nur durch haltl o se Co mb in a tio n e n verteidigen
. .
( Myth I I
. . dem Gott e der Morgenrö t e nahe der früh auf der Wach t ,
ist und ge wi sse rrn ass e n die Mittel spers onen zwi schen T ag und Nacht bildet ?
Wie dem auch se i jedenfall s lernen wir aus der Edda Hce n ir nur als Freund
,
und Gefäh rten Ö d in s u n d Lokis kennen gegen die er aber ganz in den H in ter ,
grund tritt Eine ähnliche nichtssagende Rolle spielte e r auch nach der Hei ms
.
,
kringla ( S 5i ) als Ase n ge isel Nach dies em Beri chte ist er wohl ein gro sser
. . .
und sch ö ner M ann allein im höch sten Grade beschränkt sodass er ohne
, ,
Mimir s elbs t das Ein fachs te nich t zu entscheiden vermag Eine au ffallende .
Rolle S piel t daneben Hoenir in der ve qün gte n Welt in der er neben Ö din s ‘
unvoll s tändig erhalten so dass es schwer hält den rechten Sinn derselbe n z u
, ,
deuten die de mGotte beigelegt werden : er hei sst der schnelle Ase (
,
em :
er Ip n gfuss ( cm
'
: Ia ngr
f lr Sn E I
ä . .
Göt t er waren es die ein s t Q tr H rei d mars Sohn den Bruder Fäfn i rs und Re gin s
, , , ,
töteten und dafür die schwere Otte rhu sse zahlen mussten die sie allein aus ,
tötet hatt e so scha ffte er auch Rat : er holte das geforderte Gold vom
,
Zwerge A ndva ri und erlangte von diesem auch den ve rde rbe nb rin ge n den
Goldring der stets von neuem so viel Gold hervorbrachte als sein Besitzer
, ,
haben wollte Über dies en Ring sprach Andva ri einen Fluch dass er stets
.
,
seinem Besit z er den Tod bringen sollte Und so kam durch jenes Gold .
( Eddal 2 1 2 ii Sn E I 3 52
. . Ein andermal waren es dieselbe n A sen
. . ,
die auf Abenteuer ausgingen Als sie Hunger bekamen n ahmen sie von .
,
einer Wiese einen Och sen um ihn zu verzehren Allein das Fleisch wollte , .
nicht gar werden Ein Adler ve rspricht ihnen seinen Bei stand wenn er die
.
,
bes ten Teile d es Tieres erhalte Die Götter willigen ein und der Adler lä ss t .
,
sich vom Baume herab und nimmt s ich die be s ten Stücken vom Och s en weg .
E rzü mt darüber s tö sst Lo ki mit einer Stange nach dem Vogel durchbo h rt ihn , ,
wird aber von dem davo n i liege n den Adler mitgenommen und nur unter der '
Bedingu ng frei gelassen das s er ihm I d un mit ihren Äpfeln verschaffe Der ,
.
Adler aber is t der Ries e Thiazi I mFo igen den zeigt sich d ann klar wie .
W
i t ihren ve rjüngenden Äpfeln hinaus in den Wald zu gehen wo sie ,
der Sturmri ese in Adle rsgestalt entfüh rt Bald werden die Götter alt Loki .
ohnung verwandelt I d un in eine Nuss und trägt sie wieder nach A sga d
, .
XI . Mw n o r o c m . .
Als Th iazi den Raub merkt fliegt er Lo ki nach allein er kommt demFeuer zu , ,
nahe das die G ötter an der Umzäunung ihrer Feste an gezünd e t hatten ver
W
, ,
sengt s ich die Flügel und wird von den Götte rn erschla en Mit seiner
g .
Tochter Skad i schliessen die A sen einen Vertrag : Lo ki bringt die fi n stere
vgl Much
in te rgö tti n ( ZidA XX X V I 1 2 6 ii ) zum Lachen und ihr Tro tz
.
, . . .
,
hat ein Ende So hatte im Frühjahr Loki wieder gut gemacht was er im
.
. . . . . .
f nord Fi] V 1 i i der in den Äpfel n der I d un die Äpfel der Hes periden
. . . . .
,
Gan z ähnlich zeigt sie h Lo kis Doppel natur im Mythus vorn ries ische n
Baumeis ter der ebenfall s ein winterlicher Stu rmdämo n wie Thia z i war
, .
Dieser hat den A sen versprochen in drei Halbjahren eine Burg zum Schutze ,
gegen die Riesen zu errichten wenn man ihm Freyja Sonne und Mond zum , ,
Lohn gehe Auf Lokis Rat hin nehmen die Götter das Anerbieten an Mit
. .
Hilfe se ines Rosses Sva dil/a n des E isschle ppe rs (U hland Schr V I 6 ist
'
. . .
der Ries e nahe daran den Preis zu erhalten Abe rmal s muss Loki helfen , .
In eine Stute verwandelt in der U hland und Wei n hold den T hauwi n d des ,
Frü hli ngs vermuten lockt er Svadiliari mit Erfolg von seiner Arbeit E r wird
, .
von ihm schwanger und brin gt den Sleipmr zur Wel t Ö d in s a chtbeiniges ,
Horse S 58 i Nun k an n der Baume is ter sein Ziel nicht erreichen Thor
. . .
Ein andermal hatte Loki in seinem Übe rmu te der Sif die Haare abge
schnitten Da zwin gt ihn Thor seiner Frau goldene zu ve rschaffen die so
.
, ,
fes t am Haupte bleiben wie die früheren L oki geht z u den I valdissöhn e n , .
,
den Schwarz elfen und dies e schmieden nicht nur das g lde n e Haar sondern
‚
«1
,
a u e h das Schiff S&i dölm h nr und den S peer Gung m Stol z auf dies e Dinge
' '
r .
wettet der Gott mit zwei anderen Zwergen unter denen wohl Lichta lfe ge ,
und den H ammer ÄI/plmr Die A se n sollen die Wette ents cheiden ; sie '
die Wette verloren und entkommt nur durch List dem s icheren Tode ( Sn E .
I .
3 40
Während in diesen Mythen Loki den Schaden den er den Göttern zu ,
gefügt hat wieder gut macht vermag und will er es be i Ba ldrs Tode nicht
, ,
ve m ie hte n de Element auf das durch Lis t seinen Z weck errei ch t : in der C C ,
s talt eine s alten Weibes erfährt er von Frigg das s allein der M is tel zweig ,
nicht vereidigt se i dem Baldr k ein Leid z u z ufügen E r holt ihn und gicht ihn
,
.
dem blinden Hoi! in die Hand er lenkt ihn n a ch Baldr und führt dadurch ,
des sen Tod herbei Als H e l den Gott zurückgeben will wenn ihn alles
. .
beweine ist L oki allein in Ges tal t de s Ri ese n we ibes Pgl l nicht zu bewegen
,
°
Da bes chliess en endlich die Asen dem Treiben des Bösen ein Ende zu ,
machen A uf steilem Fel sen hat er s ich ein Hau s mit vier T hü re n e r
richtet Von hier a us späht er während der Nacht überall hin amTage
.
. ,
a ber birg t er sich in La ehsges ta i t in Frän an grsla rs wo die A sen ihn mit ’
vieler M ü he fangen Dara uf binden sie ihn in einer Höhle fes t Auf Skadis
. .
Vera nlass ung speit das elbs t eine gi ft ige Schl an ge a uf ihn ihr Gift ; seine Gattin
Sigyn hält dass el be fern indem sie es in einer Schale auffängt Nur wenn ,
.
W
zusammen und die Erde hebt : das nennen die Mens chen Erdbebe n (
Sn E I I . .
2 87
mann der das Schiff der fins te mMächte dem grossen Kampfpia tze z usteuert
,
Diese n le t z ten Kampf Soll er e in st mit Heimdall ausz ufechten haben mit ,
Der einzige unter den A5e n der Lo kis Li st d u rch seine Kraft bändigen ,
kan n is t Thor E r zwingt ihn der Sif neue Haa re z u beso rgen die I d un mi t
, .
, ,
ihren Äpfel n wieder he rbe iz usc ha fte n die Verhöhnun g der Götter zu beenden '
Lok
( ) s er fä
, n gt ihn a ls er sich in Frän an grs fo rs verborgen h ält
, Gleichwohl .
Als T hry m r des Gottes Hammer gestohlen und verborgen hatte bringt ,
Loki K unde davon begleitet selbs t den Thor nach Ries enhei m und hilf t ihm
W
, ,
i ,
essen : Lo ki verzehrt alle s Fleis ch i n k ü rz es ter Zei t Logi verzehrt aber nich t ,
nur das Fleisc h sondern auch die K n o chen und die Schü ssel Auch auf
W
, .
der Fah rt zu C e irro d begi ei tet Loki Thor I n diesem Mythus zeigt sich .
ieder tre filich Lokis Doppelnatur E r war ein st in Freyjas Falke n ge wan de
'
nach Rie senheim geflogen und hier von Ge i rro d gefangen und drei Monate
lang einges perrt worden Nur unter der Bedingung läss t ihn der Riese frei
.
.
Geirro d s Wohnun g z u brin gen Thor läss t sich bereden und macht sich mit .
Loki auf den Weg Nun wird der Gott abe r be i seinen Unternehmun gen von
.
wie er a u f der einen Seite Thors Macht ein Ende bereitet indem er seinen ,
Hamm er in die Gewalt der Re ifriese n bri ngt denn in der Prymsk vida ,
W
er auf der andern die Macht der winterlichen Mächte in dem er dem Gotte ,
Aus d ies em es en Lokis musste sich aber auch eine Beziehung zur Behe rr
sche ri n d e s T te n re i ches oz u r Ho l en twickeln un d di ese z eigt sich darin
, , , ,
dass er a ls ihr Vater aufgefass t wi rd Daneb en tritt er aber auch sel bs t als .
Natur während des Winters a uf Als solcher hei sst er Ufgu rä d h oder b g m . o
wie ihn Sax o ne n nt Älter als dies e Erzählung mag der Mythus sein
'
lln lo a a , . ,
dass er sich acht Winter d s acht Monate unter der Erde als mile he n de , . .
,
Kuh und als Weib befunden habe was ihm Ö din n in der Lo kase n na (2 3 ) .
zum V o rwu rfe macht Auss erhalb der Welt wo die wi nterlichen Riesen
.
,
wohnen das is t in Utgard wurde Loki na e h Baldrs Tod e gefess el t ; hier lag
, ,
W
, .
selbs t zu ei nem gewal tige n H errs cher in dess en Gefolge sich H gi der C c u »
,
älter als dies er Mythus ist die Erzählun von Thor s Be suche b e i di ese
g
(
354)
Härbardslj
öd lässt der Dichter die beiden norw egischen H auptgötter dä
,
dem verkappten Od in ti ber das Wasser ges etzt zu werden Letzterer thut
, .
es nicht ; es entspinnt sich ein W e chselges präch in dem beide ihre T haten ,
hervorheben und den Gegner zu verkleinern suchen ; jener rühmt sich seiner
Kämpfe gegen das Ri ese n gese hlee ht dies er seiner Kri egsthaten und gal anten ,
Liebes abenteuer Trotz sei nem un gestümen Fordern trotz se inem H ammer
.
,
Sache muss Asa Pörr abziehen E s ist längst er kannt dass dies Gedicht
-
.
,
einen sozialen H intergrund hat Ein Vertreter des jarltu ms wil l die geis tige .
Übe rl egenheit seines Standes über das umü chsige aber etwas ungehobelte ,
Urba u e rn tum triumphieren lassen und führt die in beiden Stä nden haupt
säc hlich verehrten Götter streitend vor ( von Li lie n cro n Zi dA X 1 80 . .
Aber auch für die Geschichte nordischer Götterverehrun g ist das Lied von
Bedeutung I mVolke erhält sich der Kern alter Religion ungleich länger
.
als in den höheren Krei sen die schon durch ihren Verkehr mit ande ren ,
Glaub e n kennen zu lern en Daher be lehrt un s dies es G edi cht was andere .
'
T ha tsa chen s tü tzen dass in Norwegen Thor der eigentliche Gott des Volk es
,
war a n dessen Vere hrung der Bauer hi ng wie an seiner Scholle Und diese
, .
manen die T l1ätigkd t in den Lüften den Donner zu erregen bei dem höchsten
, ,
Gotte dem alten Himmelsgo tte befunden haben Von diesem ha t te sich
W
, .
aber be reits in der gemei n german ßehen Zeit eine besondere G ottheit ah
,
gez we igt di e man nach dem lauten Tönen des Gewitters Pu n a ra5 nannte
*
z [ a n und ist m
, .
. .
.
, , .
eng ve rwandt Von der Verehrung dieses Gottes ha ben wir Spuren bei
.
allen germ anischen Stämmen Direkt genannt als Gott mit german ischem .
den km 1 0 2 ) u n d in dem sächs ischen T a u fge löb n isse nach dem ihn di e
.
,
Sachs en Th umn annten ( MSD N o L I ) Auss erdem ist in fas t allen german ischen . . .
Gauen von den Alpen bis nach Island der fün fte Tag der Woche nach ihm
benann t : den römischen dies ] ovis kennt man in Oberdeutschland als » «
Do na rcslag in N o rdde u tschla n d als D o n rcsda c/z; bei den F riese n findet er
,
sich im 1
3 ]ahrh als 7 7mn resdq g bei den Angel sachs en als Tfl u n o resdülg bei
'
. .
,
den N o rdlitn de rn als Pön aagr: Late in isch schreibende Schriftsteller setzten
'
für Donar entwed er den römischen ] u ppite r der a ls Gewit t ergott ihm allein ,
gleichen konn te oder den Herk ules woz u Donars gewal t ige Stärke und der
, ,
Do n nerkeil Veranlass ung gab en Noch Saxo Gra mmati eus ( I 2 7 5) s agt . .
E a mi m gun: apud n osl ro r H o n v d Oll nm dic: dia l ur apud 1llos ( Romanos) ' ° ° ' '
» .
, ‚
. . . .
,
Ebens o sagt Adam von Bremen : 7 7zo r a u fm: mmsa plro ] o vcm n mu/a rc
'
vid l r
c u
(li b I V c . So kan n .auch das .ro bu r das B on ifaz ius bei
Geismar in H essen um das Jahr 7 3 0 fällte nichts an deres a ls eine dem ,
Do nar geweihte E iche gewes en sein und die Fes te an dem dies ] ovis ,
» «
‚
der heilige St Gallus bier auf t rat und das Christentum leh rte Nach di esen
. .
Aussagen steht fes t dass Donar mehr oder weniger von fast allen G erm anen ,
als Gott verehrt wu rde ; nur für den bay rischen Stam m lassen sic h so gut
wie kei n e Zeugnisse erbri ngen denn die oft jungen D o n n e rsberge können die ,
Verehrung des Go ttes ebensowenig erweisen wie die oft in s Feld geführten
Donnerkeile von de nen der G laube herrscht d ass sie mit dem Blitze ni eder
, ,
gefallen seien und in folge dessen als Mittel gegen den Blitz gelten und die ,
unter dem gleichen N amen auf der ganzen Erde beka n nt sind bei un s ebensosehr ,
wie bei den Schweden bei den Südamerikanern wie bei den Japanern ( Mo n te lius
W
, ,
rische Volk den 5 Tag der Woche nicht Donners s ondern meist Pfin z tag nennt
.
c hardi aus dern Ind sup aus einer alemannischen o der frän kisch e n Homilia
,
. .
‚
Vita des b ei] E ligi us dass dies em Gotte der fünft e Tag geheiligt war das s an
.
, ,
diesem Tage nichts ge than we rden durft e dass man ihm Opfer brachte und dass ,
die dazu geeignete Zeit in den Mai fiel War demnach der Do n arestac der .
wohn te Sitten die aus der Vereh rung des Gottes hervorgegangen s ind nicht
W
, ,
aus zurotten In vielen Gegenden Deutsch lands darf noch heu t z utage Donners
.
tags nichts geschehen kein Holz gehauen kein M is t gefahren kein Spi n n , , ,
zu Ehren Do n ars dargebracht wu rden mögen die über gan z Deuts chlan d ,
a us alle n Zei ten be z eugten M aifes te und Ma io fe r vielleicht auch die etwas
p
am
,
g s
»
kultus und O Jahn in seinen Deuts chen Opfe rge brä uchen umfangreiches
. » a:
Material gesammelt habe n nur müssen wi r dasselbe hier wie dort mi t grosser ,
Vors icht benutz en denn der Kultus war zweifell o s äl t er als die Verehrung
,
d es pers önlichen Gotte s und wenn irgendwo so hat gerade bei derart igen , ,
Ausser ] uppite r wird in den älteren late i nischen Quellen öfters H erkules für
Donar ges et z t Taci t us ( Ge m c 9) nennt ihn ne b en Mars und Mercurius
. . .
und berichtet dass man ihm Men schenopfer bringe Jenseits der Weser d i
, . ,
.
e u ihrem ös t lichen Ufer befand sich ein dem Herkules geweihter Wald in ,
flfi
Ann I I Nie ve rga ssen ihn die ba ta vis ehen Garde re ite r zu Rum
( .c . . .
Heide l berger ]a hrb V 4 8 Längs des ganzen Rhe in ge bie tes finden wir
. .
den H erkul es in Ins ch rif t e n die zweifellos auf ei ne german ische Gottheit ,
schliess en lassen : als I l rcu l s öa rba /us ( Brambach C orp in scr Rhen N o c c
, . . . .
als Herkule s mit lan gem Harte rn it dem auch nordisc he Quellen den T hOl
’
sc hi kle m als Ha w k s m ,
a m
g a m zr im b a ta visch e n Gebiete ( e bd N o 1 30 ff . . .
.
vgl Kauffmann
. PBB X V 553 also als den kraf t vollen starken Herkules
, . .
,
»
den nordische Quellen in Thors Sohne M ag m erhal t e n ha ben ein Vorbild der
'
Germanen auf ihren Kriegsz ügen daher i n wclus ( Brambach a a 0 N O 054) '
ebenfal ls einen germanis chen Gott oder Heros hat find e n wollen ( Zfdf\
127
XXX V .
3 96ist dagegen aus schlagenden Gründen den Römern zurück
egeben wo den (E H Meyer PB B X VI I I 1 06
W
g r , . . . .
Wie die Sachsen in Deutschland, so verehrten a ueh die nach Bri tannien
gewanderten An gehachse n den 7 7n m or, doch tritt er b ei diesen im Vergleich
m ark bezeugt ihn Saxo Gra a ti cus und die Volkssage I Tempel von mm . m
Altupsa1a befand sich auch Thors Bild Adam von Bremen sagt von ihm : .
a d [ 11 1n .
g l
hat ( IV . und im folgenden Kapitel lässt er die Schw e den ihm opfern » u
pa hir c l jä me: 1 mm i n el x
°
Wirklichkeit wurzelte, leh rt nicht nur die Menge R eden sarten , die an seinen
Namen anknüpft, sondern auch die gross e Zahl von Personen und Stä dte n a m en ,
Thor wa r hier Sicher neben Frey der höchste und vielleicht der ält este Gott .
Mindes ten s eben so gross war aber auch seine Verehrun g in Norwegen ;
er war hier von altersher der Hauptgott und blieb es auch bei dem Volke ,
als durch Fürs ten und Dichte rgu n st sich O d inn in höheren Krei en fast s
alleiniger Vereh rung zu erfreuen hatte Übe ral l waren ihm hier Tem pel e r .
richtet fas t übe rall ward er als der mes! hgn aär der am meis ten Verehrte
'
‘
» «
,
bezeichnet H ieraus erklärt si ch dass viele Züge von ihm auf den n o rwe
.
,
Frostu bin g versammel t en H ier stan d in geweihtem Tempel sein Bild aus
.
Gold und Silber kun stvoll bereitet Nach anderem Berichte be fan d sich
W
.
dasselbe auf präch tigem Wagen den zwei Böcke zogen an deren R ö mern sie h , ,
km tbares Sil b er befand ; a l les wurde von Rädern getragen di e wie das ga n z e , ,
W
, . u
T idsskr I V . Ebens o nahmen ihn die No rweger mit nach den Kolonien
.
des es tm ee res und nach I sland Auf den Pfeiler des Hoch sitz es hatte
man sei n Bild eingegraben ; bevor man die Heimat verliess hat t e man ihn
.
erst um Rat gefragt und sobald die n eue in Sicht kam wurde der H och
,
, ,
si tz le iie r ausgeworfen
'
um ich dor t an z ubauen w Thor hinwei se Eine
W
p s , o , .
charakteris tische Erzählung gicht un s hierü ber die E yrbyggj asaga Schon in der .
Heimat ei n treuer Verehrer Thors dem er auch ä usserlich glich segel t e der nor , ,
von nun an die Landspitze wo man landete Pörsz1 der Fluss der in ihrer , ,
'
,
Nähe mündete Hier entsteht bald e in gross er Tempel P 1 0 lh richtet ihn '
W
. 11
ein und pflegt ihn und wird C ode der Gegend Die Stätte ist s heilig . o ,
dass si e niemand ungewas chen an schauen darf ; kein Blut da rf hier flie sse n ‚
jen en volk stümlichen Erzählungen Thor auftri t t fas t überall tritt er a ls der
W
,
höchste Gott auf man bit t et ihn um guten Wind e rflebt von ihm Reichtum ,
und Glück fragt ihn in wichtigen La gen des Lebens j a bittet ihn selbs t
Sieg imKampfe Seiner G estalt nae h e rscheint e r von gro sse m uchse
, ,
.
,
schönem Antlitz jung hier und da barse h überall aber mit ro t em Barte ; er
, , ,
ist derselbe in seinem Auftreten wie er uns in den Eddali edcm und bei de n ,
3 58)
( T 11 0 R .
erschei nt er nich t immer allei n Loki begleitet ihn oft ; er ist dabei wenn .
,
Personifi cation des Bli tzes E r ist der B ruder der R o s k v a d h der Raschen
.
, . .
,
und m uss te Thor folgen weil er gegen das Verbot des Go ttes ein e n Kn ochen
,
se in es Bocke s zerbrochen hatt e In seiner Schwes ter tritt die wichti gs te von .
Pj älfis Ei genschaften zu Tage : er ist das schnell ste aller Wes en der ,
der al lein den Wettla u f mi t H ugr d h dem Gedan ken untern imm t der dem
'
, . .
, ,
Thor vo ra us]äuft als es gal t den dämon ischen Gegner Hrun gni r zu besi egen
W
‚ , .
Das ist dersel be Pj ii lfi der als T hi elvar zuerst das F euer nach Gotland brach te
,
und dad u rch bewirkte dass die bis dahin lichtlose In sel Licht und Fes tigkei t
,
eine bei fas t allen Germanen verbreitete Mythe dass da s Feuer durch den ,
Wohn un g heiss t M ä mmr oder Przi d mng r Welt oder Lan d der Stärke n
'
Hier fin d et sich der nur für Augenblicke l 1eitere Palas t des Gottes B :Zrb mi r
'
, ,
dem s päte Dichtung in Anlehnung an die 540 Thore V alholls 540 Ge mäcl1er
ge geben hat ( Grim .
als Sohn Od in s E s muss demnach schon dam a ls in der no rdis chen Dichtung
.
die inne re Um wälzung vo l l z ogen gewesen sein die den Windgo tt an Stelle des ,
al ten H i mmel sgottes gesetz t denn nur dies es Sohn ka n n Thor sein nicht jenes , , .
I n dies e m Verh äl t nis liegt dass Odinn übe r Thor steh t Dies wider , .
Sprich t j e doch der Volksü berlieferung wo Thor als der höch ste a a ls der
j , ,
all ein ve rehrte Go tt in Norw e gen das teht In Deuts chl and läss t sich ein .
Verwan d tsc hafts verhältn is des Donar zu anderen Götte rn ü berhaupt nicht
erweis en D ie T aci te ise he I n te rpre ta tio H ercules zeugt eben so dafür dass
. » s
,
er hier n ich t eine ähnliche Rolle wie im Nord en gespielt habe wie der Um ,
stand , d as s nirgends ]u ppite r als der höch ste Got t eines germanis chen S tammes
_
genann t wird ; di ese Wiedergabe ist nur nach der Seite des ] uppite r als C c
witte rgo ttes Als Thors Mutter erscheint vor allem ] 9 r d die Göttin Erde
.
, .
Neben ihr wi rd Fjo r g y n genann t die die Skalde n schlechthin fti r ] prd' ,
setzen . Der Name deckt sich mit got fa i gu m das Gebirge Z u diesem . r
'
» «.
Wort ges ellt sich ein Fjo rgy n n welchen die nord Qu ellen den Gatten der ,
.
Himmel sgöttin Frigg nennen (Lok Letzterer gehört etymologisch zum lit . .
haben h ier also ein ähn liches Götterpaar wie in Mgn i N m'lmr Mag
W
'
-
,
Germa n iscl1e keine a ndere Deutung ermitteln als die im a ldge bi 1g e verehrte »
Gottheit denn weder die V irgun t noch die Silva Hercynia habe n sich
«
,
die Mutter Thors wohnen zu lassen gi cht aber tre filiehcn S inn : noch heute ,
lässt de r schwedische Volksglaube Thor in den Bergen wohnen und aus ihnen
kommen und die za hlreichen Do n n erhe rge in Süd und No rddeu tschland
,
bezeugen dass hier ein st gleiche Vorstellung gehe mcht hat Daneben
W
.
,
erscheint Thor auch n o ch als Sohn der H l(d y n Dieselbe Göttin ist aue h 1 .
in No rdwestdeu t3 0hlan d auf Ste in in sehri ftcn als I l luda n a gefunden ( Corp inse . .
Rhen N o 1 50 1 88 Ko rresp I
. . . e std Oesch
. VI II N o und wen n in
. . . . . .
G rm i h Phi l l g i III 2 A fl
e au ac e o o e . . 9 u .
XI . e ro eo c xs .
(
3 59)
ei ner alte g
n l A ufzeichnu n g Latona ] 0 v.is mater mi t 6
‚ 1m m m öd ‘
ur Bu
(g ge
Stu d 2 4 ) glossiert wird so ze ugt dies e Glosse auch für ih re Bekann tschaft unter
.
,
den Ange lsach sen Dass diese Hlödyn die Mutter Vi dars sei was neuerdings
.
,
bücher aufgen ommen worden ist ist eine gan z unbegrü ndete Annahme die
W
, ,
schon dadurch hinfällig wird da s die Ska lden in ihren Ken n ingar wieder ,
s
die ann ebmbarste ist noch immer die alte schon von
.
. .
,
Grimm ve rtretene , ,
de n Namen mit isl Mi t! der E rd baui e n der Feuerherd ( .Halde rso n Lex» ,
<
, .
Dasselbe ges chieht auch durch den Namen seiner Gemahlin S i f Unter
W
.
den N afna bulur befin det sich derselbe ebenfall s als Bezeichnung für Erde ‚ c
e ngs te ru i t dem spro ssen den E rdre i cl1 ve rkn ttplt zu sein Ein Myth us erzählt
'
von ihr dass Loki si e ih res Haa res beraubt un d wie aus einer An deutung
, ,
der Lo kase nn a ( V 54 ) zu schli essen ist mit ihr gebuhlt habe . Thor zwingt , .
darob Loki seiner Gemahlin von den Elfen neues Haar fe rtigen zu
,
lassen das wie Go ld glänz e I valdis Sö hne schmieden es und alsba ld wächst
,
.
,
es auf der Göttin Haupte fes t ( SnE I I Son st erfahren wir n ur wenig . .
von diese r Göttin Dass sie in Gudbran dsdalir e ine Kults tätte geha bt hätte
.
,
wie wi e derholt be hauptet we rden ist beruht auf M issvers tän dnis ( FE B XI V .
i t U H de m sch önen
W
91 ,
Sohn der win terlichen Erde der oben neben Loki ges tell t war Di es er heisst , .
‚ Thors Stiefsohn ; sei nen Vater meldet keine Quelle Mit der Si ! erzeugt
« .
druck der Kraft des Donnergottes Prüd r ist die Kraft schlech thi n ; als .
Tochter der Si! ist sie viellei cht die treibende K raft des Erdbodens die der
Donnergott durch se ine Umarmung ru it der n e ue m ehten Erde i n s Leben
,
ge rufen hat Der Ste in riese hat si e gestohlen denn auf stein i ebtem Boden
.
,
(S n E .I Nach
. a nderem Mythu s is t sie o hne Wi s s en un d in A bw esen
heit des Vaters dem Zwerge Al vis verlobt worde n dem wei sen Hüte r un ter ,
.
der Tochter und weiss ihn durch allerhan d Fragen auf der Erdoberfläche zu
halten bis die aufgehende Sonne ihn in Ges tein verwandelt (
, Abu) In den .
selbe n K reis skaldiscl wr Reflek tio n wie Prüd r gehören auch die Namen
vo n Thors Sö hnen M a g n i und M öd i (K raft und h e ftiger Jener » < » ‚
e rz e ugt mit de m Ri es en wei be ] ärn s a x a besitzt schon als drei t:1gi ge5 Kind
W
,
so lche Kraft dass er allei n von allen Götte rn sein en Vater von dem Fusse
,
so nifiz ie rte E igenschaften des Vaters Nach dem eltun te rga n ge we rden sie .
Ö din s Sohn war Wie aus Thors Ei genschaft en sein e Söhne so ents prossen
.
aus seiner T hatigkei t sein e Pfleges öhn e : aus dem Schw i ngen des Ham a s
,
Von all di esen Verwan dtsch a ften lässt sich auf sü dgermaniscbem Boden
nichts finden sie si nd nordisches Eigen tum und nur in Thors Mutter mag
,
si ch alte An s chauun g erhalten haben Man hat bei der Sif an die bata vi3 0he .
cules M agu san us ein Altar erri chtet worden is t und diesen Namen Geliebte F ram ,
»
,
ein e n zwi ngenden Grun d für die Ü bereinstimmun g hat man ni ch t be igebracht .
nic h t der verheeren den Seite desselben sondern der wo hlthäti gen die Luft , ,
rei nige n den un d die Erde befru chten den Daher erscheint er überall als eine .
gern gesehene Gottheit als ein Freund der Men sch en ( , mnr vcr1id'a B ym 1 1 ) '
und Götter als der Sch i rmer vo n Mi dgard und Asgard den Heims tätten der
, ,
Men schen und As en vor allem aber als u nersch rockener und un e rsc hütter
,
licher Kämpfer gegen die Riesen und Trol l e In dieser T h3 1i gke it ist er .
bes onders ein Liebli ng der norwegis chen und is ländischen Dichter die all e ,
Fall er der Riese n oder Ri ese n we ibe n In diesen Kämpfen ist er so re cht .
das Vorb ild des norwegis chen Bauern geworden der mit Mühe dem Boden ,
den E rtrag der Erde abgewinnen muss Bei dieser sauren A rbeit steht ihm .
der Go tt z ur Seite und hilft ihm die widerwärtigen Mächte der Natur be
Fm
,
dem König Olaf und erzählt ihm wie eins t Riesen Norwegen bewohnt und ,
wie d as dort e in wan de mde Me nse hcn gesc hlee ht seinen B eis tand gegen diese
angeru fen hätte ; mit seinem Hammer hätte er den noch übri gen Trollen ein
Ende gemacht Gegen das Eis des langen Winters g ege n die Stürme des
.
,
Frü l1lin gs gegen das an dri nge n de Meer gegen den ste in icl1 ten Erdboden ist ,
hi e r dem Bewohner der Go t t Beis tand daher haben sich an ihn die man n ig
,
fal ti gs ten und schöns ten Mythen geknüpft Wen n Thor gegen diese Riesen .
aus z ieh t geht es nach Osten denn in hohem Nordos ten lag n ach der Phan
, ,
tas i c der Nordländer ]0tun heim d h Riesen hei m Auf seinem Wege von , . . » r.
do rt bringt er den Aurvan dil mit den er ü be r die eisigen E li vägar trägt und ,
des s en erfrorene Zehe er an den H immel wirft : das ist der leu chtende
M o rge n stern der nach jenem Wesen Aurva n a ilr I d (
, Aur s l ebe ) heisst ( Sn E
'
.
'
.
itgebrach t haben I n .
mg e n hafte r Einkleidung lebt dies er bei Saxo fort während es ganz un sicher ,
H a in e gegen ein en norwegischen Köni g Co lle rus die pers onifizierte Kälte , ,
zu kämpfen und vernichtet dies en Spä ter fällt er durch die Hand des .
e i gn en Bruders wird aber von seinem Sohne gerächt Seine Gemahlin ist
, .
na ch der Edda G röa die sehn süchtig des Gatten harrt und aus F reude ti ber
,
die Nachricht seiner Wiederkun ft das Zauberlied vergisst mit dem sie Thors ,
Stei n split ter a us dem Kopi e befreien soll Während Thors winterlicher .
A bwesenheit hat sich in Äsga rd man cherlei zugetragen Ein Ba umei ster aus .
erbauen wofür e r Freyja Son ne und Mond erhalten sollte Schon ist er
, , .
schaffen dass dies e göttlichen Wese n nicht in die Gewalt der Ri esen kom
,
redet den Gott und nimmt an der Fahrt teil Unterwegs kehrt Thor bei .
G r i d der Mutter des A sen Vi dar ein di e ihm von Geirro d erzählt un d
, .
ihm aus weiser Vorsicht ihren Kraftgürtel Eis en handschuh und Zauberstab ,
leiht Mit Hül le dieser Gegen stände durchwatet Thor den mächtigen S t rom
.
'
über den Fluss zu gelan gen nicht mehr z u reich en da erfasst er einen Vogel , ,
bee rstra u eb und rettet sich du rch diesen aus dem Flusse In Ge irro ds Ge höft .
soll er von des sen beiden Töchtern Gjäl p und G r e i p an die Decke
g ed rückt werden allein er z erbricht dies en das Genick als er sich auf den
Stu hl setzt unter dem si e sich verborgen hatten Als Gei rmd r in se iner Halle
, ,
.
,
Th or gegen übe rsitzt sehleu dert er einen glühenden Eisenkeil naeh dem
‚
Go tte Dieser fängt ihn ab er mit Grids Handschuh auf wi rft ihn nach de rn
. ,
R i esen zurück und tötet diesen damit trotz der Ei sen säule h inter welche ,
k1ls Fah rt in die entlegenen rede: Gem lbz erzählt Hier tre ffen sie den
' '
A uf ih re Frage hin erfah ren sie das s ei n st Thor den Stahl n ach dem über ,
a rm
,
42 5 Auch in der spä ten Saga von Thorstein Beej agn (Fm s III . .
solle den Streit eines Gerbers mit einem Ei s en schmiede bes ingen nach dem Vor
bilde von Thors Kampf mit Ge irro d ( Fm s VI setzt eine we ite re V e rbre itu n g . .
d es M y thus voraus Aber nicht nur gegen die schä di genden Elemente der
.
Luft z ieht Thor zu Felde sondern auch gegen die der Gewässe r namentlich . ,
di e d e s Meeres H arb 3 7 i i erz ähl t Thor wie er mit Ri ese n we ibem gekämpft
. . .
,
habe d ie aller Welt geschadet sein Sc hiff zerschellt den I j agt hätten
'
,
’
älti ve1j , , .
Unter diesen Riesen we ib e m die meh r Unholde als Frauen sind sind die , ,
auf der See Unglück und Verde rben bringen Die s türmische See hatte .
e
g g e n die s e ein beliebtes Thema nordi scher Dichter Vor allem schien ihnen .
das Toben des Meer es von der die ga n z e E rde umgebenden Midgardsschlan ge
aus zugehen Man glaubte eine Schlange läge um den äussersten Rand der
.
,
Erde die sich in ihren eignen Schwa n z heisse ein Kind des Loki und der
, ,
An grbo d a Wenn sie in Ries en z o rn gerät tobt das Meer Gegen sie zieht
.
, .
sch neidet der Ries e die An gel schnur das Ungetüm fällt in s Meer z urück , .
Da trifft den Riesen Thors H ammer und sehleudert ihn über Bord (
W
Sn E .
D ies en Vorgang der die Veranlassung gegeben haben mag dass Thor
, ,
beim grossen e lte n kampfe mit der Midg rdss chlan ge zu kämpfen habe hat a ,
des Kessel s gebracht Beides sind jedoch von Haus aus verschiedene M y then
.
,
da der Schl uss jenes Liedes den Tod de s Riesen be im A n geln nach der
Midgardsschlange unmöglich macht Die A sen sind bei [ E gir dem Gott .
,
134 X I Mrr a o no c 1s
. .
( 3)
3 6
des gas tlichen Mee res zum M ahle Da fehlt der Me tk essel Auf T f rs V e ran las
, . .
sung soll Thor e ine n solchen vom Ries e n H y m i r holen der als Ti rs Vater ,
erscheint Hy mir ist die personi fiz ierte Dunkelheit in der Luf t die über dem win
.
,
te rlichen Me ere lage rt die noch heute der Norweger unter gleicher Bez eichnung
‚
ken nt und di e schwer auf der Seele der Norweger liegt Auf der ein en Sei te .
steht di es er D ämon in engster Verbindun g mit dem Win ter auf der an dern mit ,
dem Meere : sein Bart is t gefroren als er von der jagd heimkeh rt Eiss chollen , ,
umgeben sei nen Palast der sich an dem Himme lse n de be findet I n sei ner
, .
Gewalt befindet sich di e schöne Jungfrau deren Haar wie Gold gl än z t ein , ,
E ben bild der Gerd Diese unterstützt den ei ngekeh rten Gott bei sei nem Be
.
wodurch der Gott allei n in die Gewalt de s Kessels komm e n kann Dieser .
Kessel ist das Meer das der Go tt im Frithj ah re aus der Gew a lt der winter
li chen Mächte bef rei t indem er seine E isrin de durchbricht und dann dem
,
Äsgard und nam en tlich Mi dgard : er is t die Welt ausserhalb der bewohnten .
winterliche mehr dämon ische Loki Auf se iner Fahrt nach Utga rd begleiten
, .
Thor Loki und T hjälfi Nach der Edda erwirbt er den letztere n erst auf
.
der Reise dahin E s geht zu Fuss e bis an das tiefe Meer ; über dies wird
.
geschwommen A lsbald kommen Thor und sei ne Beglei ter in ei nen dichten
.
Wald Der Ries e S krymir gesellt sich zu ihne n gegen den Thor wi ederhol t
.
,
vergeblich seinen Hammer mit aller Macht schwi n gt : der Gott ist i n U tgard ,
auss erhalb des Bereiches sei ner Macht Skry m ir weis t Thor zu U tgardalo ki5 .
'
Burg die mit einem Gitter umgeben is t durch das sich der Ase u n d seine
, ,
Gefäh rten mit knapper Not durchdrängen Vor Ütga rdalo ki so llen sie ihre .
Küns te zeigen Loki rühmt si ch dass ihm n iemand im Essen gleich komme ;
.
,
e r wird vom L ogr d 11 demFeuer bes iegt Pj älfi rüh mt sich der Schn ellig
'
, . .
, .
heit im La u fen ; ihn bes iegt H ug i der Ged an k e Thor verspricht imTrinken, .
kaum bemerkbar ist der drei fache Schluck den er ge than A ls dann sol l er , .
ei ne Katze heben ; dies ist die Midgardsschlan ge nur eine n Fuss hebt er sie ,
von dem Boden Endlich soll er mit Ütgardai o fi s Amme E lli kämpfen .
Auch hier verm ag Thor n ieht zu o bz usiegen d e nn dies e ist das Alter dem
.
, ,
niemand wi ders teht Mürriscl1 weil er so wenig geleis tet hat z ieh t Thor von
damen Da erz ählt ihm Ütga rdalo ki was er geleis tet wie ihm und den
.
, ,
.
, ,
Se in en ba n ge gewes en wäre Thor will sei nen Hammer schwi ngen und den
.
falschen Ri es en töten : da ist das Bild entschwunden und die Wan derer
finde n sich auf freiem Plane Die ganz e Erzähl ung t rägt unverken nbar
.
den Ste mpel jun ger My t henbild un g wenn auch bei den poe tischen Gestalten ,
In allen diesen Mythen erscheint Thor als ein Freund des Men schen un d
ihr Beschirmer und Helfer gegen die déi1n o n ischen Mächte Mit seiner H ulk: .
werden diese in ihre Schranken gewi esen Der Gott is t zu ein er ethischen .
Ges talt geworden die nur hier und da den phys ischen H inte rgrund des Donner
,
Gewit t er in den nordischen Reichen fas t gar keine Rolle Spielt Die Mythen .
sind , wie schon die Namen der in ihnen auftretenden Personen lehren no r ,
disches Eigent u m und lassen sich bei keinemsüdgerrn anischen Stam me nach
3 64 ) T u o ns R1 1:s sm
( d tmprn T n o a ALS 11 0 0 11 e C orr mn r N o a wne mrs . 135
Kämpfe Die trichs mit R i esen und Drachen (Heldenbuch V Einlei tun g S 44 ) . .
h ält all e in diese können ebensogut späte dichteri sche Erfindungen sei n ; ihre
H ei den werden sich n ie und nimmer als Nachköm m
,
Ri ese n käm pfe n tritt Thor als Freund der Menschen als Beistand und F örderer ,
ih rer A rbei t auf Der Gott des Don ners ist z u dem Gott des A ckerbau es
.
er hi lft den Boden u rbar machen und wird der Me nschen Beistand gege n
F e lsen und Kli ppe n ( Ftb I Auf Ackerbau und Grundbesitz ruhte
. .
un s in der Ges chich te en tgegen tre te n und so wurd e der Träger und Für ,
d e rer desselben der Gott der Familie der Go tt des Ga u es der Go tt des , ,
öffentli ch en un d private n Lebens der höch ste Gott schl echthi n der übe rall , ,
le tz ten Jahrhunderten des Heid entu m s und ein grosser Teil Schwe den s ,
muss ihn auf ähnliche Weise verehrt haben So erschei nt er als der erst e .
der Ase n E gill nannte ihn schl echthin den la n där; er war nach
al tn orwegischer Auffassung der Irg/ä ngi a llra ge da d er Häuptl ing all er
'
»
,
rüh mte als Beistand bei allem angerufen dessen man be d u rfte (
, Ftb I , . .
Lan d 1 92 2 0 6 u öft ) oder auf der Stuhllehne (Fth I I 2 1 7 ) oder auf dem
W
Als Am
. . . . . .
By t h 2 Fth I . . . .
hi e r u n d da ve rsagt er di e Antwo rt ( Fm s I . .
H e lgi magri war schon C hris t Gleichwohl glaubte er nach wie vor bei .
Fm
_
Thor zum Gott der Schiffahrt geworde n ( Fm s II Auch als Beis tand . .
ihm den e rs ten Becher inde m man das Hammerzeichen über demselben
,
l ungen glaubte man an seine Gegen wart ; mit seinem H ammer weihte er alle
rechtsgültigen H andlungen D aher hiess er schlechthin Vear d h der W e ih e r
.
'
, . . .
Durch seinen Hammer auch glaubte man weihe er die Ehe I bmbrannte auf , , .
er wohl selbst nach alter A nschauung vom H immel herabgebracht hatte wie er ,
fas t alle nordischen Geri chts tage auf den T ho rsdag wie aueh die Thingstätte ,
sich an einer dem Thor geweiht e n Stätte befand Wenn in H arb Härbardr . .
j a rla va ! dl
j ‚ Pdrr e
’
ci ö
‚ d s a en d 15 Ä
y n,
Gestal t en aus der Helden sage ( Gph I 2 60 Eben so finden wir ihn in den . .
Hauptsk aldt: Ö d in s der die Fremden b ewillk o mmn et und sicher in V alholl
,
ihre T hate n verherrlicht ha t Dieser Bra gi ist von Haus a us eine geschi e ht .
liche G es talt die im 9 ]ahrl1 gelebt hat der erst e nachweisbare Skalde der
, . .
, ,
von Hof z u Hof ge zo ;; e n ist um Lieder zum Prei e der F ü rst en zu dichten ,
s
der Mythus gerankt Bra gi wurde das Vorbild aller bö fisel1 en Skalde n ; man
.
verga ss sein men schliches Leben und Schaffen man machte ihn da er sich , ,
in V a lholl aufhiel t selbst zu m A sen liess ihn einen Sohn Od in s sein und
, ,
verehrte ihn bald als Gott der Dichtkun st Als solchen kennt ihn die spä te .
eddis che Dichtu ng vor allem aber Sn o rri in seiner Edda Dies er lässt in
,
.
den B ragz ure öur be i festlichem Gelage den Bragi dem Me e rri ese n 1 E gir er '
zählen wie aus alten Mythen und Sagen die dichteri schen Umschreibun gen
, ,
die k en n i n gar in die Dichtung gekommen seien Dabei erschein t der Ase
, .
,
c « . .
wie sei n Vorbild und Vater O dinn den Beinamen % ßeggr ( Grim 4 8) lührt . . .
Hier un d da taucht er als Gemahl der I d un auf der Gö t ti n mit den ver ,
nachde m der Gott den Se bmähe r der A sen durch Gab en hat versö hnen wollen ,
Bragi in hohem An sehen ; ihnen is t er der tref flich ste dc r Ska lde n ( Gri m 4 4) .
und von seiner Zun ge kommt die gan z e Run e n we ishe it deren sie zu ihrer ,
Dichtun g bed ü rfen ( Sgrd r Aber auch hier is t das Gebiet s einer Ver
.
eh rung nur bes ch ränkt gewesen erst de s C h ris t en Sn o rri my tl1o l gi scli e n Auf ,
u
fassu nge n verdanken wir das ausgefüh rte Bild di eses jungen Go t tes ‘ .
U hl d S hr V I 2 7 7 1T an P B B X I I 3 83 ff X I II
e . . 1 8 7 ff X I V 8 1 if
. . . . . . . .
B di .
g hi htl i h
e E i t
e sc cd Sk la B r g i ; vgl d g g n L it Ctbl 1 8 9 5
c e x s e nz es a a . a e e . . .
No . 1 5; ZfdPhil . X XV I II . 1 8 9 5 Sp .
KA P I T EL XIV .
D I E GÖ T T I N N E N .
72 Ganz ähnlich wi e sich der ge rman i chv: H immel sgott infolge seines
. s
man n ig laltige n Auft re t en s in verschied ene Go t t hei ten spa lte t e scheint es auc h
'
mit seiner F rau der Fall gewesen z u sein Di e se war die mü tte rliehe Erde .
,
die Geliebte die Frau s ch l ech t hin Als solche war sie aber be sonders
, .
Schar der Toten dure h die Lüft e fuhr der die T o te n o ple r geb racht wu rd e n ,
'
Daneben e rs cheint sie als die Göt t in die im Frül1j a hre wied er in die La nde ,
zieht und Flur und Hain in neuen Schmuck kleidet Als Frau ist s ie be s onders .
die G öttin der Frauen die Sc hirme ri n de r häu lichen Arbeit die Gö t tin der
, s ,
Familie des Ehesta ndes und de s Kimle rscge n s Unter man r l1e rle i Nam e n
, .
t ritt sie in den ein zelnen Gegenden auf immer ist sie dem Leben de r Bewohner ,
angepas t In altdeu tsch e n Quel l en tritt sie un s selte n und nicht i mmer
s .
durch sich tig entgegen häufig finden wi r sie in de r nordi schen Dichtu ng
manch es hat von ihr auch der Vol ksmund und Volksglaube bewah rt
, ,
.
X I Mm o no o rs
. .
(
3 67 )
gedenken wi rd uns der Kult keiner klarer geschi ldert als der der Nerthus im
,
sam es Heil igtum das auf e iner fruchtbaren I nsel lag Während man di eses
, .
Allge m Zsch t Gesch VI II 2 2 6) auf einer der fri es ischen In seln der No rds ee
.
"
. . . . .
suchte tritt jü n gere Forschung aus guten Gründen dafür ein dass jen es Ei
, ,
land die fruchtbare dänische In sel Seeland gewesen se i auf der noch Jah r ,
hunderte später althe idni seher Kult und Mythus blühte (Much PB B X VI I , . .
,
' '
o ulär a r6i l ra n l ur
pp er! i n 1 n mla Occa m « 1 s w ww d1cal u m
.
que i n co vehi
°
.
'
,
'
ar ma su m nf ; u d aru m on m [ m m;e
p ax et
'
gwer tun : la n tu m no la ‚ h m
: Ia n
W
Name ns sin d die mannigfach3 1en Ans ichten aufges tellt worden (
tb 2 viele Anhänger hat Leos Deutung ( Z i dA I II
Schade Ahd
der das Wort
mit kelt n m}:= die Kraft Macht zummmen b ringt Amm eisten für sich hat os das
.
,
.
, .
. .
,
,
.
Wort zu griee h végrcgo c die Götter der Unterwelt nord no rd’r nordwärts
.
» «
, . » <
Lit I . Nerthus wäre dan n schon ih rem Namen nach eine chthon isch e
.
Gottheit eine Term maler; und als solche erklärt si e s ich vortrefflich als Ge
,
schon dara us hervor dass ihr Men schen opfer dargebracht wurden Die
,
.
P roz ession bei dem gross en Fes te war nun ganz ähnlich wie die beim Freys
‚
fes te in Uppsala die wir aus einem Berichte kennen lernten der aus der
, ,
Zeit kurz vor 1 00 0 stammt ( Fms II 73 Der heilige H ain war auf ein er . .
In sel ; dort steht der heilige Wagen der Göttin mit Tüchern behangen ihn , ,
an w rü hren ist nur dem Pri ester ges tattet Sobald dieser an gewissen Zeichen .
die Anwesenhei t der Gottheit gemerkt hat wird der Wagen in der Amphyk tio n ie ,
von Ort z u Ort gefah ren ; übe rall sind frohe Fes te b is der Pries ter den ,
Wagen dem Heiligtum z urü ckgieb t nachdem er dens elben vorher noch an ,
geweihter Stä tt e gewas chen und die Knechte die ihm bei der Pro z ession ,
beiges tanden im Wasser ertränkt hat ,Es darf als ausgemacht gel ten . ,
d ass wi r es in dieser Umfahrt mit einer Prozession zu thun haben die der ,
n e u e n va chte n Mut t er Erde im Frühj a hre galt ‘ Gleichwie aber unsere Vor .
fah ren dies es Erwachen der Natur feierten so feiert es noch heute das Volk ,
in allerlei Formen die Mannha rdt in seinem Bau mkultus so schön gesch ildert
Die Aufz üge des Volkes d e cken sich Zug für Zug m
,
hat ( 8 1 56 . i t dem
al t en N e rthusfes te Man vergleiche z B das See hse läu te n in Zürich (Rei
. . .
.
jahrs die Kin der hinaus in s Freie ziehen den Bögen ein e Puppe auf einem , , ,
Wagen herumfahren und dann mit den Eltern und den übrigen E inwohnern
I m Win ter
be ka nn ich di e Ge an en k ein e K i ege
fü h rt en tl
N o n be lla i n t u d rm r .
t
T aci us kan n n ur auf e i n e
’
ei ge be n, w o a n an d e e n o s bis e i en zu dZ t
en W affen m r rt w l
g r
i ff D as w ar abe en n d er S o e u nd r w
n ich , e n n de r W i n er vo r de r T bii re stand mmr . t w t .
m
.
,
E s is t u n e s än d ich wi e vrt l
an d i ese W o te für s in n s erkläre n k an n (
, PB B X X r lo . .
der Stadt den Tag unter allerlei Lus t und Freude verleben In den Kreis .
bis auf den heutigen Tag erhalten hat Bald ist der erste Mai bald der .
,
Pfin gs ttag bald der 2 3 j, u n i der Tag der Freude (Mannha rdt B K 1 60
. .
Auch das Einholen des M a igrafen oder Maikön igs oder Pfin gstkön igs ( auch
Gras L a ttic hk ön igs) gehört hierher Wie die Sitte des Maibaumes lässt .
sich auch dies e bis i ns 1 3 z urü ck verfol gen Oft s teht dem Mai
] ahrh . . .
gra fen oder Maikönig eine Maikönigin z ur Seite di e auch n amentlich in den
al t en Q u ellen allein erscheint ja ihr Ein und Umzug m
, ,
, . ag m ögli cher
,
Weise das Ältere sein er lässt sich dem Umz ug der Nerthus z ur Sei te
,
ste llen De n Schlü sse l zum Ve rständ n is der his torischen Entwickelun g d i eser
.
errles üzs h m e
p m o nac cu m u m
'
w r o M a
r ia i n so lem
'
n ila i iöu:
p a: rlra e el m/
p cro rlar .
p p l l
n o ehdi e herumziehende Königin wie eine Göttin Der natü rliche H inter .
gru nd dieser Feste zeigt sich namentlich im ger anischen Norden Terpager, m .
nenn t d en Maygre fve co me: aerh vus ; er erz ählt, dass man diesen schön ge '
ziert un d in feierlicher Proz ession durch die Stadt geführt habe, und das
habe ma n genannt a t [ an: So mmer By (den Sommer in die Stadt Iü hre n » <
Fes t g e d run gen H ier schm ü ckt man bei Begi nn d es Sommers ein Mädchen
.
mit Blumen das man M afilro n mng ( Maikön igin ) nennt (Rietz Svens k Dia lekt
'
, ,
Lex i e . H ierher gehört auch der B lumengruß der Vertreter des Sommers
in d en schwedischen und sc ho n ische n Städten dessen C la us Magn us in ,
seiner K ulturges chichte des No rdens aus der Mitte des 1 6 gede n kt
] ahrhs . .
W
.
: , , .
“
l lo lz l o der da: M a zcn rölvla h (Mannhardt E X in Schwaben der L a k
'
°
e . :
si ebenbürgis chen Sach sen werden sogar drei Mädchen feierlich umhe rge
f ührt ( Halte ri ch Z ur Volks k unde der Siebe nbü rger Sachsen
, D as
Fes t hat si ch überall der Bevölkerun g anges chmi egt : es ist ein ländliches
unter der La ndbevölkerung geblieben in den Städ t en dagegen haben be ,
sonders die Gilden dass e lbe ausg estaltet Unter letz t eren ist es zum .
Sch ü tzen feste geworden dem fast un kenn tlichen Auslä ufer de s alten Mai
,
festes das sich hi storisch bis in s 1 2 ] ahrh verfolgen läss t (Pi an n en 5chmid
, . .
,
Germ Erntefeste S
. So mannigfach auch di es e Frü hlin gs fe ste au i
.
treten gemein sam ist ihnen allen der Kern : Schmückun g ein es Aus erwählten
,
,
3 70 )
( N s a r u us . F R IJ A F a me .
II 449
.
In den altno megü ch i sländis chen Quel l en erscheint Frigg durchweg als
,
-
Gemahlin O d in s aber als Gemahlin de s O d in der dem langobardi schen Gwo dan
, ,
gleicht : als Götte rmu tte r als Herrin des H immel s Sie wird sei n Wei b genannt
,
.
(L o k
. E i n l v 2 6;
.
, j d ö lf
. S nE I 2 3 6 ; <1 1 0 7 u . . . . .
das Schick sal des Men schen voraus wei ss ( Lo k weshal b noch spä t e .
diese r Stel l ung ist si e die H immel sgöttin die mit dem Bru der oder den ,
Brüdern ihre s Ge n 1ahls während seiner win t erlichen Abwesenheit buhl t (Lo k .
2 6 H e im
, sk r 5 Sax o I 42
.
, Wie u n s die nord ischen Ska ldc n die Frigg
.
darst ellen berü hrt sie sich einersei ts mit der n ordi schen F reyja s dass Sn o rri
, ,
o
sie wie d i ese ein Fa lke n g ewan d be s it z en lä ss t anderersei ts mit der in gväo ,
n ischen Nerthus Eine dieser ähnliche S t ellung ga b Veranlass ung dass sie
.
,
bei dem Tode Baldrs als de ssen M ut t er sie e rscheint allen Gegen s tänden
, ,
.
auf der Erde den Eid ab n imm t dass sie dem jugendlichen Himme lsgo tte ,
kein Leid zu fügen wollen ( Sn E I dass gerade ihr Nann a die mit . .
,
Als chth o n ische Got t hei t berü hrt si e s ich auch mit und Fj r
o gy n Hierau s .
m
.
sondern a ls Fj rgy n s Gattin aufzu las sen a w a r recht gut in der d ic hte ri
'
o w as j ,
chtho n isc he Go tthe it berü hrt sich die Frigg auch mit der H l öd i auch
d j
’
y n e a ,
als Thors Mutter ersc heint und zugleich mit der B luda n a oder H lu de n a nieder
,
letz teren waren es Fise l 1er (co n duc/o cs juleca h cs} die der Göt t in Gel ü bde r ,
Macht!ü llé verzweigt sich nun die Ffigg namen t lich in der Poes ie der Nord
Li nder i n eine gan z e Reihe Ges talten die weiter nichts sind als po etische ,
Perso nifi ka ti onen die ser o der jener Seite der Frigg und im Volke nie irgend
welche grössere Bekann tschaft gehab t haben Al t a l lein is t das Verhältni s z wi .
erscheint V o l l a als Schwester der Fri a Auch der Norden kennt sie : der .
Norweger E yvin dr der im 1 0 ) ahrh lebte be zeichnet das Gold als das Kopf
, .
_
.
,
band der Fulla ( Sn E I mi t flat t erndem Haar wird sie von dem Verfas er
. . s
der Gyllagi n n in g da rges tellt anderwärts als die Göttin die die Wünsche der H errin
, ,
den Men schen ü bermittelt (Grim die ihre Kleider und Schuhe bewacht.
,
die selbst zu den Geheimnissen der Herri n herange z ogen wird (Sn E I . .
Als leuchtende H immel sgö t tin oder So n n en g ttti n mag man sich ein st die
Fulla geda cht haben Dafür spricht da ss ihr Nanna den Goldring a us der
.
,
werfen d urch Luft und M eere reitet ebenfall s um Friggs Befehl e ausz u
, ,
XI Mrr n o no o 1 s
. .
richten Ferner ers cheint Frigg als E i r die heilende Göttin als q tn di e
.
, ,
’
un d Fri gg und den Men schen a ls V o r die Sc hi rme rin der Ve rträge als
, , ,
habe diese Hypo stase n der Frigg aufgez ählt da sie si ch d u rchweg bei Skalde n ,
finden Al lein hi er ersetz en sie wei t er nichts als das Appellati vum dm so
.
,
dass ihr Inhalt als altheidnise hes Eigentum zum mindesten sehr fraglich ist .
Als So n n e n göttin erscheint die Frigg durch ihre Wohn ung die F e n s a li r ,
V
( p 34
s . S n E I . di
. e wohl nichts anders als die Me e m
. äle b edeuten
können (Bugge Studien 3 , Schon hierin zeigt sich die mythisch e
.
dieser A uffassu ng ist S ag a eine Hypo st as e von ih r Säga mit der Ö din n , ,
Als Göttin der Liebe der Ehe und des häus lichen Fleisses hat s ich die
,
Zeugn issen Lundgren s (Hedn isk Gudatro S 8 3 ) Vert rauen schenken so hat .
,
Ort snamen die auf sie h inführen nicht nachweisbar sind In Blekinge
, , .
soll s ich der N a me der G ö ttin bis heute erhalten haben H ier darf am
T ho rstage nicht ges ponnen werden weil an ihmi h2
.
WW
spinn s t der Frigg am H immel w es halb di eser im Volksmunde auch Fn }ggz
,
die Frigg als Göttin der Liebe erinnert das i sländische Fn j ggy b rg as das neben r .
elsk ugras die Orchi s maculata be zeic hnet ( Preyer und Zirkel Reis e nach ,
I sland
F r e yj a Ein Liebling der is ländischen Dichtung ist F rey a Eine Spu
W
57 5 . .
j r .
ihrer E x iste n z findet sich ausser bei dem norwegischen bei keinem anderen ger
m anischen Stamme ( Mannhard t Germ My t h Auch Schwe den und Dänen
, . .
kennen die Göttin nicht j a selbs t den N o rwege rn ist sie nur wenig bekannt
, ir .
finden sie fas t nur in der islän di schen Dichtung H ier aber auf dem fernen .
,
Eiland ist sie sicher in weiteren Krei sen bekannt gewesen : T ho rge rdr E gils Toch
, ,
ter sagte eins t ihrem Vater sie werde nicht früher als bei F re yj
, , a ihre Abend
auf dem Althing 999 wegen Got t esläs terung verurteilt weil er Freyja eine ,
Nun liegt es auf der H and dass Frigg un d Freyja sich in den nord ischen ,
Quellen nur zu oft decken Man hat dies daraus zu erklären vers uch t dass .
,
die Gem ahl in de s u rge rm H immel sgot t es sich in Frigg und Freyja ges palten
.
habe ( L tb gem Ph 1 88 2 Sp
. . Dies Freyja :d1d /ro u wa se i dann
. . .
die Herrin So erklären si ch wohl die Ähnlichkeiten aber nicht die Ver
.
,
schie den he ite n der Got t hei t en Bei der Frigg zeigte es sich d ass sie bei fas t
.
,
allen ge rmanis chen Stämmen vorkommt Deshalb hat man si e mit gu tem .
Rechte als die ältere der beiden Gottheiten angesehen ( Mülle n ho ft Z idA XXX
’
. .
se lten nur in N o rwege n sondern fas t nur in is l ändi s chen Q uellen nachweisen
,
läss t so ist der Schluss nahe gelegt dass sie hauptsächlich erst ei n
, ,
dichterisch es Erzeugnis der Wiki n gerzeit ist Dann kann aber un möglich der .
( ) 37 2 FR ijA -
F R I GG mmm as H r rosr as m
s . FR EYJ A .
Name Freyja auf ein urge rm Wort zurückgehen aus dem auch un se r ahd .
, .
gebildet is t Hieraus erklärt sich nun auch die oft geradezu aufl alle n de Über
.
eins timm ung der Gö t tin mit Frey Dies em dichtete man eine Schwes ter an die .
,
sich bal d mit i hrem Bruder deckte die abe r auch eine Reihe von Z ü gen der ,
Seite ihre Überei n stimmun g mit Frey auf der andern mit Frigg die sie auf , ,
Islan d ganz aus dem Satte l gehoben zu haben sche int Wie Freyr Nj ords .
. . a . .
über R e gen und Sonnens chein und die Fruch t ba rkeit der Äcker herrscht so ,
wiederhol t die Ries en da mach sie in ihre Gewalt zu bringen So begehrt sie , .
de r win t erliche Sturmries e Pry m r ( Prkv der Baume is ter aus Ries enheim .
des Win te rs Wie Freyr in späterer Zeit ist auch Freyja hauptsächlich die
.
Göttin der im Frühjahre wi edergebo renen Sonne und der Natur G anz wi e .
ihrem B ruder wird ihr auch der goldene Eber zugeschrieben das Symbo l ,
der So nn e den Zwerge ges chmiedet haben sollen wie alles was a us Gold ist
, , ,
H
(y n dl . Wie Freyr auf dem Schiffe S k i d bla dn i r der Wolke da he rfäh rt , , ,
j
’
z s b a r,
( P rk v 3
. H yn d l . d as a ndere Asen von ihr leihen
. auch die s kan n
nur da s Symbol der Wolke sein Di eselbe Vorstell ung hat auch den My t h us .
erze ugt dass Freyja auf ei nem Wagen d urch die Luft fahre den Ka t zen
, ,
phallis ch en Go ttheit und zum Gotte der sinn lichen Liebe wes halb sein Bildnis ,
. . . .
Auch der Freyja wirft in der Lok Loki ihre sinnl ichen Tri ebe vor ; sie .
habe m i t aller Welt gebuhl t ( Lok 3 0 Daher gefallen ihr Liebes lieder . .
,
auch F r eyj a leh rte de n Zauber wie ihn die die Zuk un f t weissagenden V ölvc n ,
übten ( He im sk r Be ide Geschwis ter waren bei den Asen Opfe rgö tter
.
( H e im s k r Wie man. dem Frey den E rin n e run gstran k weihte s o auch der Freyja ,
( P as . I I I Die
. Anmut ihre s Bruder s geht natürl ich auch auf sie über :
so ist si e trefflichs te und schön s te der Asi n n en ( Sn E I 96 He im sk r 1 1) . . . .
folge di eser Schönheit hat ihr die Dichtung zwei Töchter beigelegt die H n o s s
W
,
, Sn E I 537
I 1 1 4 He im
. . .
dem M eere ruht ( islie en us Symb von Tag und Nacht 2 5 dann glänzt ihr
W
, .
Brisin gamen der treffliche Schmuck an ih rer Brust ein Schmuck der fas t von
. , , ,
j edemMy then deute r an ders aufgefasst worden ist in dem man bald den Mond ,
( F Ma g n i1sso n
. Müller) bald den Morgen und Aben ds te m(Uhland Thor
, .
, ,
99) od er das Morgenrot ( Man nhardt Gött erwelt bald den Regenbogen hat ,
Sn E I .
_
. . .
374)
( FREYJ A ; E mzrzw e -
6 1511 1 1 . G0fl I NN E N .
An n
( Müllen ho ff findet in der Götti n eine spendende E rdgöttin
. I .
,
deren Fes t die Marsen ii n Spätherbste feie rten (ZidA XXI I I 2 3 eine . .
Opfergötti n und bri ngt das Wort mit altn la/n ahd ze6a r » Opfe rc zusammen . , . .
m
,
verehrte und deren Symbol ein leichtes Schiff war Mancherlei Hypothesen .
sind über diese Göttin aufges tellt we rden vgl D rexler in Ro sehers Lex d
( .
, . .
sucht dass die Nehalenni a un d die Is is der Sve be n die gleiche germ Go t t
, .
hei t Se i) Auf den bildlichen Darstellungen der Gö t tin die die S t eine ent
.
halte n sehen wir sie in einem römischen Ma tro n e n gewan dcz bald si tz end
,
, , ,
bald stehend hier un d da befindet sich an i hrer Sei t e ein Hund fas t ü ber ,
all ein F ru chtko rb Auch in ihrem Schoss e hat sie Frü chte Auf einigen . .
Ste inen befindet sie sich in Begleitung von Nep t un und He rc1fles auf e inigen ‚
setz t sie ihren Fuss auf den Steven eines Schiffes auf einem s t ü tzt si e s ich ,
auf ein Ruder Ma n ha t aus dem letzten Um stand geschlossen dass man
.
allei n dies e Deutung die die Etymologie des Wortes stützen so ll Steht , ,
Todbri n ge ri n ) Gar nichts Bes ti mmtes läss t sich ferner sage n ü ber die
W
er .
. . . . . . .
W
. . . . . . .
1 874
3 44 112; Z id A XXX V 3 93
. die D e a H a r i 1n e lla (
. OI L VI I 1 0 65; . . .
W
. . die D e a H a r i a s a ( . . . .
ir sehen aus di ese n Namen dass die Z ahl der germ anis chen Göt tinnen
W
,
tuna die sich dem Donar Herkules durch die V i c t o r i a die s ich de m
,
-
, ,
Jahrb V . Leider haben wir auch durch diese Namen keine lebens vollen
.
Gestalten gewonnen : die C ombination mit bekannten Go ttlxcite n ist wohl ein
leichtes Spiel aber sie verwirrt statt zu klären Und gerade die Menge der
Nam
, , .
ferner die S i n thg u n t als Schwester der Sonne eine zauberkundige Göttin ,
(MSD IV Ihrem Namen nach is t sie die Gen o ssin und mag daher
W
wohl m
. .
anische Frühlingsgö ttin deren Exis tenz vielfach ange z weifelt wi rd ( Wei nhold
, ,
lichkeit nach die Au s t rö gewesen die wir nur dia le ktisclr als E o sl re a us dem ,
( )
'
g .
, . .
G rm aniseh Phi l l gi
e III 2 A fl c o o e 10 . . u .
XI Mm o w c m
W
. .
( )
3 75
Name deckt sich mit dem ind um! Mo rge n röte dem lat a uro m (Kluge . » er .
,
E tym
,
tb unter Os tern ) Sie müsste also von Haus aus ei ne Göttin der
Morgen röte gewesen sein die auf germanischem Boden zur Göttin des im
. . .
Un ter den isl än disch n o megix hen Gö t tin nen die wir aus späterer Zeit
-
,
ken nen ist besonders die I d u n n hervorzuheben die ewig jun ge Göttin dic
, , ,
Hüterin der goldenen Äpfel die den Göttern di e Jugend bewahren Wir , .
Ihrem Namen nach ist I dun n die Gö t tin die sich immer wieder selbs t verjüngen ,
hat I d un zur Gemahlin Bragis gemacht Wir haben in dern Mythus von .
selbe eine einfache Wiede rgabe des Mythus von den Äpfeln der H esperi dm
se i wi e B ugge
,
V 1 ii ) zu beweisen sucht is t wenig wahrschein
. .
,
Hause sind und da sie auch sons t im nordisc hen Mythus ohn e die I dun
ei ne Rolle spielen .
E ine eigen tüm l iche nordische Götti n ist die Ge i jo n Der Bein ame der .
F reyja Ge fn läss t fas t vermuten dass sie mit dieser in engstem Zusammen
, ‚ ,
wo rden dass sie mit Nerth us iden tis ch se i ( Much Z idA XXX V 3 2 7 ; PB B XVII
Wie der Freyja wirft auch ihr Loki Buhlerei mit ei nemblo n dhaarigm
. . . .
, ,
j ü nglinge vor der ihr dafür , herrliche n Schmuck gegeben habe (L o k 20) .
ebd 2 1) . .
von ihr dass sie das Schick sal der Men schen wisse Sn o rri weiss dann
, .
weiter von ihr zu erzählen dass sie Jungfrau se i und dass zu ihr alle kommen
, .
Y
( g n l s c 5). und die. erweiter te Ge s ta lt der G lf
y ga i nn in g ( )
c 1 von ihr noc h .
auf ein Gedicht Bragis von dem ( 21 a eine V isa erhalten ist Nach
diesem Mythus kam ein st die Ge fjo n als fahren d es Weib zu König Gylfi
.
, . .
von Schweden und erhielt von diesem soviel Land als sie mit vier Oelwcn ,
wäh rend ei nes Tages und einer Nach t u mpflügcn konnte Darauf ging .
Ge fjo n nach ] 9 tunheim und gebar hier ei nem Ries en vier Söhne in Stier
ges talt Dort wo sie das Land ausgepflügt hat ents ta nd der Malarsee das
.
, , ‚
Land abe r schaffte sie selbst nach Westen ; es ist ein Tei l der dänischen Lan de .
Totengott und Herr von V aihq spielten damals die Hauptrolle Die Hal
‚
Heim
.
ist mehr ein dämo n isches Wes en als eine Göttin Wen n sie Pj öd öltr (
’
sk r 1 5
.
) m a r L o ka
l e nenn t so fass t er sie wohl
, a ls F rau Lokis auf d ä sefl ,
weibliches Gegenbild sie in manchem ist Später ist sie seine un d der .
Angrbo d a Tochter ( Gri m Sie wohnt im unteri rdischen Reich und dies
.
,
hat von ihr den Namen erhalte n Spätere Volkssage die den christlichen .
,
E in fluss auf der Stirn trägt hat ihr eine schreck e n e rwecken de Gestalt
,
geben : sie ist halb sch warzblau halb fleischfarbcn von grässlichem A ussehen ‚ ,
GEFJ ON . DI E 110 0 15a Kos mo c o mß .
Mühe un d h eisst ihr Saal H unger ihr Tisch M angel ihr esser
Plage , , m ,
Sn E I I
( . .
m rrs r xv . .
den Eddaliedern schöpft Von den Eddali edem berichten darüber die V q . lu
s a die V a!brüdn is m
p, äl die Grim n ismäl , .
H immel nich t Strand noch See noch schäumende W e gen überall war gähnend e r
, ,
n ach Anschauun g der alten Norweger nö rd lich von Norwegen während die ,
I sländer ihn in die Geg end zwis chen V i n land un d Grönland vers etzten Dort .
t
( Adam v Brem en IV c 3 8) vorgedrungen war hier erwähnt ihn di e Gripla
. . .
,
war es eisig kalt im Süden he iss Dort befand si ch die kalte Nebelwelt
, ‚
N i flh e i m
.
stand .Diesem ents trömten z wölf Strö me die E li v äg a r Ströme mit kalte n , , ,
Ordb . die oft als Hag elschauer zur Erde niedergehen I mSüden dagegen .
war der warme M (rs p e ll z h e i mr die Que lie des Feuers und der Wärme Als , .
nun jene Ströme weiter von ihrem U rs pru n ge entfernt waren und dann in Gin n un
gag ap n iederfielen wi e Sinter ein Bild de r herabfallenden Hagelkö me r , ,
da ents tanden hier E iss chichten Di es e wurden von den hei ssen Funken .
un d der warmen Luft aus Muspe llz he im berührt und durch das Zusammen ,
wi rken von Wärme und Kälte ents tan d das erste Ges chöpf der mächtige ,
V
( l a i n
‘
des mit E is bedeckten Meeres Aus der Verm ischung von Kälte und Wärme .
,
von Feuer und Wass er ents teht al so das ers te Geschöpf aus den sel ben ,
Elementen aus denen nach A n s icht der C hat t en un d H ermundu ren das
,
h eilige Salz ents tand ( Ta citus Ann X I II das auch nach nordischer , . .
A u ffass un g der Urquell alles geistigen Lebens war Der Bericht in der .
Eutern dem Ri es en Ymir Nah run g z uge flo sse n wäre Zweifellos liegt dies er .
K uh wie so oft im german ische n Mythus die Vors t ellung von der Nass
, ,
ri es en speist Sie selbst nährte sich von den salzigen Eisblöck en und durch
. ,
die Wärme welche si e dadurch dies en mitteilte entstand ein neues Geschöpf
, , ,
B u r i der Vater des B o r r jener der Erzeuger dieser der Erzeugte Letz
, , ,
.
Vil i un d V é denn neben dies en Geschöpfen hatte Ymir der gleich dem
, ,
T uisto des Tacitus von z wiefachem Ges chlecht war aus sich selbs t eine ,
w are n die eigen tliche n Schöpfer un d Ordner de r Wel t Sie töten den Riese n .
10°
(
3 7 8) Du : nn n rsc m Ko mo o ms
z s o . E m n rcn r mmDER W EL T .
un d Lödurr, k amen einst n ach Mi dgard und fanden hier ohne Bes timm un g
und u n ve rmögmd As k und E m b l a zweifellos Bäume wie di e Namen , ,
'
und blühendes Ausse hen ( !p 0 1 I ll u g odh V sp 1 7
'
.
Auch bei Schöpfu ng der Men schen glaubt man den E in fluss an tik er C c
lehrsa m k e it gefunden zu haben ( H Falk Martianus Capella o g den n ord .
, .
Myto lo gi Aa rb 1 89 1 2 7 1
. . Ich vermag diesen eben sowen ig anzuerkennen
, ,
wie bei der Sch ö pfung der Wel t I st er vorhanden so kann er sich auch .
,
n ur in der Aussc hm ttc ku n g finden Sicher ist der Mythus von der Menschen .
schöpfung nordi scher Mythus Anders finden wir ihn bei den Südgermanen
. .
Von di e sen berichtet T aeitus ( Germ cap dass sie in Liedern den erd . .
tere r h abe drei Sö hne gehabt und diese seien die Stammväter der I n gvaeo n en ,
aller G e rmanen denn ausser jenen V ölk e rb ün den soll e n auch andere Völker
,
be woh n ten Erde als Mittelpunkt des Welta lls setzen Bei allen germa n ischen
W
.
Stämm e n findet sich der gl eiche Namen für die Erde : got mrcf; hnga rds .
'
ahd mi llil oder müh nga rl alts middrlg a ra ags mi dda ngmrd al tn mid ' '
' '
.
, . , .
, .
gu di
r
’
Um diesen Mittelpunkt des el ta lls he rum zog sich dann nach Ah
.
schau u n g der am Meere wo hnenden germani schen Stämme namen tlich der ,
Nordlä n der das Meer in Ges talt einer mäch tigen Schlan ge des M i d ga r d s
, ,
Bergen , Bäumen wohnten gab ihnen der Nordgerm ane ein R e ich sch uf
, ,
die Se e len der Versto rbenen Wohl mag die Vorstellung dass unter der .
,
Erde s ich noch ei ne V l eit befinde dass der gewöl bte H immel eine dritte sei , ,
ural t se in denn nur von dieser A uffassung aus erklärt sich das Wo rt Mittin ga rt
, ,
allein e s läss t sich weder beweise n n och wah rscheinlich machen dass dies e ,
klar ü b e r die Lage dieser Welten Wohl dachte man sich Jotun he imar im .
äussers ten Norden jen seits der bewohnten Erde und nannte das Reich des
, ,
geben u ns die Quellen keinen Aufschl uss Ferner sprechen die Eddali eder .
II. allein si e hat hier eben sowen ig a us der Volksdichtung geschöplt '
wie neuere Mytho lo gen die du rch geleh rt e Kombination die neuen Welten
,
zwei fellos ers t s pät in die nordische Dich tung gekommen un d Namen dafür ,
haben im Volke nie bes tanden Ausschliess lich nordische Dich tung die wir nur
.
,
aus den Gri m n is mäl kennen ist es auch wenn den einzelnen Gö ttern einzelne
, ,
Welten und Sitze zuges chrieben werden ( Gri m 4 D amach sollen Thor
m
.
ge hört Odin ia S e k k v a b e k k sch enkt ihm Saga aus goldener Schal e den
'
Alt sche int fe rner die Vorstellung des Welta ll s als eines mächtigen Baumes ,
der sei n Gezweig über den H immel ers treckt ( Schwartz I n do ge rm Volk s , .
islän di sch und steht in manchen Stücken vielleicht unter dem E in fluss der
a us dem Süden ei nges trömten ch ri stlich abe n dlitn dischen Kultur ( Bugg e Stud -
, .
W
4 2 1 s den i es aus c hliess lic h a us
V ep 4 7 Gri m 3 1 3 5
. . es ist das al te volks tümli che Bild das Ö d in n als
. . .
, ,
W in dgott sein Ross in dem luftigen Gezw e ig des Baumes wei det das Ve ran ,
lassun g zu dieser Ke n ning gegeben hat ° Daneben erscheint für den Baum der .
Em me n der U ri! (V sp denn nach altgerman ischer Vo rs tellung erhob sich ein
.
heiliger Ba um neben der ge weih ten Quelle 3 0 trat er in en gste V e rb in drmg mit der .
Beziehung steht er dadurch auch zu Mimir der nach and e rer Auffass ung ,
desselben Brunn ens waltet und so heiss t der Weltbau m auch M ima ma d?
'
( q ls vm Un
.s ichtbar s ind s eine Wurzeln ( Fje lsvm denn au f die .
unk lare Vorstellung der G ri m wonach sich die eine be i der Hel die .
,
, nach Sn E I I 2 61 .
bei den Asen ) befunden haben soll is t nichts zu geben H ier an di e ser , .
hier leben in Schwan e n ges talt die ] ungfrauen die die Volksdichtu ng als Schwän e ,
kennt ( Sn E I I Aus der E rde erhob sich dann der Stammhinauf in den
. .
blauen Äther daher heiss t er der äthe rge wo hn te ( u n d:? I mdvpn u m ba dim
' °
Zug der aus de m altgerman is chen Rechtsl eben ges chöpft ist denn unter
, ,
hei ligen Bä umen pflegte n un sere Vorfah ren zu Ge richt zu sitz en (G rimm ,
RA 7 94
. In dem Gezweig der Esche weidet di e Ziege H e i d rün aus ,
deren En ter der für die E in he rj e r bes timmte Met kommt ( Grim Ebenso .
Geweih die E rdge wässe r kommen H ier sowohl wi e dort haben wir ein dichte .
risenes Bild von der wass e rspe n de n de n Wolke Eine spä ter inte rpolierte .
Strophe ( 3 3 ) weiss gar von vier H irschen z u erz ählen die an den i ri schen ,
Sprossen der Esche be issen In e iner verloren gegangenen V isa hat fern er .
der Dichter der G ri m von dem vie lkun dige n Adler erz ählt der in den
.
,
seinen Augen weilt Sn E I I Wie schon in der Strophe von den vier
( . .
H irsch e n sich das Streben zeigt ein Element ein zuführen das die den , ,
Baum ze rstörende Gewalt darstel l en soll so ist dies noch meh r der Fall bei ,
W
» a
, , . .
, ,
Fassun g eine Menge von Schlan gen gemacht hat ( Gri m En dlich tritt noch .
läuft am Stamme f d h
au un a und trägt gehässige W e rte zwisch en N i dhq gg
und dem Adler ( Gri m 3 2 ) .
58 1 D i e S c h ö p f u n g d e r G e s t i r n e S o n n e u n d M o n d U nstät . .
,
berichte t die V sp .
umher bevor ihnen die Gö tter fes te Wohnsitze gaben Als aber dies e ge
,
.
schaffen w a r e n da lenkten sie Tages und Jahreszeiten Tag und Nacht ziehen .
hera uf gezo gen von feurigen R o ssen H ri mta x i zieht die Nacht S k i n
,
’
,
.
,
fax i den Tag . Nach anderem Mythus wird die Sonne am H immel empor
g ezogen ,
die Ro ss e Ä r v a lrr un d Al s v i d r (Allschn elk ) ziehen »
sie. Unter ihren Bugen k ub ic a zwei Blase bälge die Glut Vor der Sonne .
5 8 2 .D i e g e r m a n i s c h e n u n d s p e c i e ll n o r d i s c h e n V o r s t e l l u n g e n
Seele n ach dem Tode als zweites Ich des Menschen in der Welt fort Sie .
konnte da nn mannigfache Ges talt en namen tlich Tierges tal ten annehmen und , ,
in di es en de rn lebenden Mens chen Glück oder Unglück brin gen Das grosse .
Heer der Seelen aber lebte in der bew e gten Luft weiter zei gte sich bes o nd e rs ,
zu ge wiss en Zeiten hatte aber sons t sein en Wohn ort in Bergen oder in dem
,
Inneren d e r Erde Über dieses erlangten mit der Zeit die ch thonischen Go tt
.
hei ten di e Herrschaft So ents tand der G laube an ein Reich der Toten in
.
der Unt e rwelt ü be r das die Go ttheit der Unterwelt herrs chte
, Das Leben .
in dies e m Reich ges taltete sich gan z nach dem Le ben in dieser Welt .
Daher n a hm die Vors tellung vom Leben nach dem Tode bei den ei nze lnen
Ständen in den verschiedenen Gegenden und Zeiten verschi edene Ges talt an
,
.
Auf deuts chem Boden m üsse n wir uns bes onders auf die V o lksü be riie te run g des
'
Mi t telalt e rs und der Gegenwart stützen Die Vors tellungen unseres Volk es .
nach dieser Richtu ng hin sind in dem Kapitel vo rn Se e le n giauben bes p rochen .
In der no rdis chen Dichtun g hat di eser Glaube kon kre tere Formen an genommen ,
Bestrafung de r Bösen die R e de ist Für eine Belohnung der Guten haben wi r
W
.
mag man sich diese bei ödan im Berge oder bei der Ran im Meer od e r
bei Od in in V aihqdenken
‚
mit der Bestrafung der Bösen Der ausgeprägt e Rechtssinn un serer Vorfah ren
.
konn te recht gut zu der Auffass ung kommen dass Übertreter des R e chts die , ,
dem wel tlichen Geri cht entga ngen waren nach dem Tode bes traft wu rden , .
Wen n demnach die V sp von einer Belohn u ng der Guten spri ch t so steht
.
,
sie höch s t wah rscheinlich un ter dem E in flusse der chris tlichen Sittenlehre ;
wo sie dagegen von der Bes tra fu ng der Bösen han delt schei nt sich Ch ris t ,
her und strömt übe r Schneiden und Schwerter In ihm erkennt man nu .
die q i l die Lärm ende über die He rmöd r ritt den flumus der mit lcli r
'
» «
‚ , ,
aller Art angefüllt ist zu dem nach Saxo Haddingus auf seinem Ritt in die
,
Strom der vor der Unterw elt ni ces t in der Saga ai T ho rstei n i B zej
, , arm agn i
3 8 2 ) La m
( mN ACH mmTo n e ; U NT ERGA NG U . E R N EU E RUN G D ER W E LT . 153
Vigrid ( V afbr Hierher sind auch die den Göttern feindlichen Mächte
.
Ries e n z o mun d pei ts cht die W a gen das Toten schiff Naglfar das nach der Sn e rt a , ,
Edda infolge vo lkse tymo lo gi sehe r Umdeutung aus den Nägeln der Verstorben en
W
gemacht is t wird flo tt Von Süden kommt 8 u rt r der Herr der Feue melt Müspe llz
, .
beim mit den Müspellz söhn e n ; auf der Spi t z e seines Schwertes trägt er das Feuer
, ,
das die eih e m ichte t Von Norden her kommt L o k i mit einer ande ren .
Riese nschar den Geno ss en der He) ; sein Bruder B yle iptr ist in seinem Gefolge
‘
. .
gebro chen Ö din n kämpft mit dern Fen riswo lfe ; der Ase fällt wird aber
.
,
al sbald von seinem Sohne Vid ar gerächt Thor karri ptt gegen die Mi dgards .
'
schl ange ; er tötet sie fallt aber sel bst du rch si e Die Götter sind tot Jetzt
W
.
, .
erlis cht der So nne Licht die Stern e fallen vom Himmel die Erde versinkt . ,
in s Meer und die zü ngelnde Flamme spielt bis zum H immel hinan Dies .
befri edigen d aufgeklärt Vielleich t ist es aus Ni ederdeu tschland nach dem Norden
gek o mmen Kögels Deu tu ng E rdz erstören (
. Gru n dr I I a 2 1 2 ) ist ebensowenig » . .
W
. . .
Die Hauptgötter si nd dahin die Men schen sind vernichtet Allein ni cht , .
H oh e Ho d dmimir an dem Teile der Wel t es che wo Mimir seine Wohn stä tte
, ,
ih r Dase i n gefris tet ( V a fbr Sie s ind die Sta mme lte m des neuen Men .
sc hen ges d rle chtes nachdem die Erde von neuem aus den Fluten e mpo rge
,
D a kommen auch die Götter des Fri ed en s wied er und versammeln sich
a u f I d a v ol l Hierher kommt Baldr und sein Gegner H od r Hmn ir rn it
.
,
dem L o szwe ige Thors wackre Söhne Magn i und Mödi und Ö d in s Kinder
,
'
V zdi und V ida rr Hier plaudern sie von den Ereign issen früherer Zeiten
.
,
hier fi nden sie das Spiel aus der goldenen Zeit wieder hier wach sen u n ge sflt ,
bedachtem Saale auf G i ml é der E dels te in halde hausen die Scharen der
, , ,
Treuen rn it den Göttern des Fri eden s Jetz t herrs cht übe rall fes te Ordnung . .
Noch einmal fliegt der düstere D rache N id hq ggr daher allein seine Zeit ist
W
,
E H M y r D i dd i h I i mmg mk Fr ib urg i /ß 1 8 9 1 W k r
“
'
. . e e , e c :cr e o o . e . ac e
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. .
. . . . m
s tr R eykj . a i k 1 89 5 v
D e n gröss e n T e i d iese My he n 18551 H Falk a us
. t l r t
m
.
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Mar ia n us C ape a geschöpft se in Aarb 1 8 9 1 2 8 6 ti ll 5V l
g Anat s, . . . . .
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I 3 2 6 R ; K M ülle nho fi , DAK V . 1 1 3 ff ; V
.
'
R ydbe g, . .
'
. . . . r
U ndersii k n in gar I 2 3 5R . .
X I Mrr a o ro e rs
. .
K U L TU S DE R AL T E N GE R M A N E N .
84 . j edes Volk auch das welches auf der untersten Kulturstufe steht
, , ,
hat das Bed ürfnis mit den pe rsönl ich gedach ten Geistern in der Na t ur mit
, ,
den hier fortlebenden Seelen rn i t den Dämonen der Elem ente mit den
'
, ,
Göttern in Verbind ung zu treten Man hielt dies e Wesen für Wese n wie .
,
sie der Men sch aus seiner Umgebung kannte in der Un sich tba rkeit lag ,
be sonders ihre höhere Macht Des halb suchte man si ch mit ihnen in Ver .
bindung zu setzen man hoffte von ihnen die Güter des Lebens zu erhalten
, ,
man fühlte den D rang ihnen für erhaltene Gaben zu danken sie um Bei
, ,
s tand bei einem Vorhaben zu bitten ihnen Speise darzubieten wie sie der . ,
Mensch selbst liebte ihnen Geschenke zu bringen wie man sie H eb en und
, ,
aus bes orgte dies jeder ei nzelne für sich oder der Familienvater für sich
und sein e Angehörigen Erst mit dem Hera nwach sen einer Gleiches e rstre
.
benden G e nosse nschaft machte sich das Bed ürfnis geltend ei nen Mittler ,
zwis chen di eser und dem höheren Wesen der Gottheit zu erwählen oder
gewissen Pe rsonen die go ttesdie n stli ehen Han dlungen anzuvertrauen So ent .
überall da wo man das Walten d es höheren Wes ens wah rz unehmen glaubte
, ,
und opferte an Quellen an Flüsse n in Wäldern auf Bergen gab dem Wi nde
, , , ,
das übe rn a tü rlieb e Wes en zu einer höheren eth ischen Gottheit die nach ,
mehreren Seiten hin vo n E in fluss auf die Geschicke der Menschen war heraus ,
geb ildet hatte sch u f man das anzubetende Göt t erb ild in das die Seele der
. ,
Got t heit z u Zei ten ihren E in z ug nahm nach men schli cher Ges tal t und e r ,
Go t theit zu Ehren fand das grosse Opfe mahl statt an dem sie selbs t un ,
s ichtbar tei l n ahm wie die Seele n der Verstorbenen am Feste der Geister
, .
D urch den Que" alles Lebe ns das Blut mit dem man das gew e ihte Idol , ,
bespre n gte glaubte man das He rabko mrn en des Geistes in den toten Körper
,
bewirken zu können : so entsta nd das blu tige Opfer das sei n e höc hs te Form ,
im Menschenopfer erhielt Hier ist aber das Opfer ü berhaupt auf sei nem
.
das Tylor so tre fi lic h als E n tsagun g wpie r bez eichnet hat ( An i der Kultur
'
II. Hat das Opfer bei einem Volke di esen Gipfelpu n kt erreicht so ,
S t elle de s Wertvollen das Minderwertige bis sich endlich das Opfer in die ,
bildliche Nachahm ung des geopferten Gegens tandes in das Symbol rettet ,
.
Dies e En twicklung der Götte rve re b rung die wir a us der vergleichenden Kul t ,
A rten der Opfer noch in der his tori schen Zeit nebeneinander her : das
sc hlichte Gesche n k o pla die Spende die man den Verstorbenen oder dem
’
, ,
bes eel t en Elemente b rachte neben dem blutigen H uldigu n gs und E n tsagun gs
,
opfer das die Amphiktyoni e zu gemeins ame mFes t e z usammenrief Jen a wu rde
, .
hauptsächlich vo n einzelnen dies es von der Gemeinde durch den Pri ester ,
beso rgt jenes überall im Hause in der Natu r im Walde auf dem Felde
, , , , , ,
dem Berge dies an geweihter Stätte im oder in der Nähe des Gauheifig
,
(
384) A r me n » . Ku ur . 155
tums jen es bei mann igfachster Veran lassun g bei Todesfällen bei M isswachs
, , , ,
Krankheit di es vor allem zu beso nderen zu fes tlichen Zeit e n Gegen letztere
, , .
Opfer die allein Staats opfer gen annt we rden können wandte sich in erster
, ,
Linie das eindringende C hri stentum; die einfacheren aber viel tiefer wurzeln ,
den pe rsönlichen Opfer hat es nicht a uszurotten verm o cht j a hat s ogar einen ,
herüberge n o m men Noch verbrei teter lebt aber dies alte Opfer fort in einer .
fast unzählig en Menge von Sitten und Geb räuchen die wir in allen germa
W
,
sind fas t s tets aufs engs te miteinander verbun d en o si ch dies findet findet .
,
sich auch jenes N ur weni ge Naturvölker kennen das Opfer ohne Gebet.
Begründung des Opfers es sin d die Worte dureh die man dem höheren Wes en
mitteilt wes halb man die Spende bringt und was ma n dafür zu seinem eigenen
, ,
Vorteil erbittet Ei nen sa crale n Ausdruck für das Gebet der sich auf .
,
gem einge rm a n i sche Zeit zu rü cklühre n liess e haben wir nicht A uch haben , .
wir auf deuts chem Boden ke in Beispi e l über den H e rgang bei e inem heid
nischen Gebete Dagegen erfahren wir a us den nordischen Quellen wi eder .
holt wie man die Götter ang erufen hat bei ungü ns tigem Winde vor Schlachten
, , ,
bei Miss wach s wi e ma n bei dem Schwur ihren Namen gerufen wie man sich
, ,
oft mit ihnen unterhalten wie sie selbs t A ntwort erteilt habe n ( Fm s I 30 2 , . .
J a
, wir habe n hier sogar Berichte über d e n Hergang bei m Gebete s elbs t
man warf sich vor dem Götte rbilde zur Erde oder hielt die Hän de vor
di e Auge n Die Richtung de r Betenden war dann nach Norden (
. Maurer ,
Quellen en tgegen .
Das un s gebräuchliche Wort Op/er ahd is t von dem Zeitwort ap/a rän
WW
, .
gebildet das auf das kirche n lat opemri Almo sen spenden zurückg eht
, .
‘
» « .
Mächten im allgemei nen be z eichnet got ags ölöfa n altn öldfa ahd pluo za n . .
, .
, .
,
und mit dies em Verbum hängt das altn blol Ople r zusammen Un serem .
'
»
'
cr .
Begriff Opie r am nächsten kommt ahd tell as geld ags g zeld das noch
'
» c .
, .
, . ,
ags k äse] al tn ln i f l
. ferner got sa ußr vielleicht auch altn fon : dem sich e in
, . .
, .
, . ,
Von Ha us a us b rachte jeder selbst der übe matflrlichen Macht den Seelen der ,
Verstorb enen den Dämonen die über die Elemen t e herrschten vielleicht auch
, , ,
der Gottheit die Spende Den Seelen brachte man sie be sonders an Gräbern und .
da wo man na ch dem Volksglauben die Seelen nach dem Tode sich aufhalten
,
Verstorbenen geb racht wu rden un d an die sich in der Regel eine Opi e rma hlz e it
anschl o ss die der Tote verlangte und an der er selbst teilnahm I mKapitel
. .
über den Se e le n glaube n habe ich ge zeigt wie diese s Opfer in Si t te und B rauch ,
50 f 62 i i ; Le is tner Germ XX VI 66
. . B is in die frühes te his tori sche , . .
Zeit reiche n di e V o ti vstein e die man im wes tlichen Deutschland den Matres ,
(
3 86) ALTG ERM Gs e s:r . UND Op r s a .
fiir heilig Spendete sie doch das Wass er das man vor allem zum Leben
.
,
durch Opfer musste man die uns ichtbaren Wesen zu erh al ten suchen die ,
dies Nass spe ndeten Von der ei n fachsten Spende bis zum blutigen Opfer
.
,
dies e Opfer zum gröss ten Teil in di e symb lische Handlung ge flüehte t Z u O stern o .
,
Pfin gs te n am 1 Mai an dem man das Mai brun n en fest feiert am j ohan nista ge
, .
, ,
pflege n di e Mädchen an Quellen oder Fl üsse zu gehen und diese mit Blumen
( Mon tan us Volks feste 2 2 ff Lyn ker Sagen aus H essen u öft ) od er farbigen
W
, .
, , . .
m
_
Opfern war auch das Erfragen de r Zukunf t verbunden Wie die Svebe n zur Zeit .
Cäsars di e F rahk en im 6 j a hrh a us dem Wass er weiss agten so fra gt noch heu te
in Baye rn das Mädchen den Spiegel des Wassers wer sein B räutigamwerd en
, . .
,
, ,
und in Norddeutschland gie bt der Stand des Wassers an o h das Korn gut ,
Bedeutu ng erlan gte die Quelle sobald sie das gemeinsame H eiligtum mehrerer ,
Gauve rbän de ein Am h ik t o n e n he ili tum wurde Da n n wurde sie aufs engste
p y , g , .
verkn ü p f t mit der Gottheit die hier verehrt wurde I hre Heiligkeit be ,
.
W
. . . .
hei ligs te S tätte der Schw eden an de r der Lan d esgottheit die Opfer ge bracht ,
Neb e n den Quellen und F lusso pfe rn spielen namentli ch die in do pfe r in
uns ere mVolke e in e bedeu t ende Rolle Wohl lassen sich kei ne Bei spie l e aus
W
.
al ter Z e i t nachweisen n ach denen man dem Winde seine Spend e brachte
W
, ,
werden Wald und Hilge1k ult erwähnen aber die äl t es ten Quellen die auch
, ,
der He ili gkeit des Wassers gedenken ( Aga thias a a O ; Monum Germ I I . . . . . .
676; I n d su p No IV ; Myth I
. . In heilig e n H ai nen wu rden ebenso
. . .
Wen n der W ind die Äste beugte du rchzog die Brust e in eigentümlich es ,
Schauern das diese Scharen der Geis t er ahnen liess In den Bäumen glaub t e
,
.
,
man wolmen diese Geis ter H ie raus erklärt sich die Verehrun g die man ,
Baum fre vler aufs härteste so hi elten viele Men s chen j a gan ze Gemeinden ihr
, ,
Leben und Geschick an das des Schi cksa ßbau mes geknüpft (AW F I 1 o i . . .
un d stä dtischen Bezirke holte ; man glaubte mit ihm zugleich den imBa ume
ohn en de n Geist oder Gott herbei z ui ührm dem das Fes t ga lt So en tstan , .
XI . M rr n o no c ra .
( 7)
3 8
den der Mai und Pfi ngstbaum den man aller Orten kennt ( AWF I 1 59 , . .
nachgebildet sein die vielleicht erst aMtauchten als der leb endige Kul t und
, ,
G anz ähnlich wie die Haine genossen seit der älte sten Zeit di e Be rge und
Fels en oder vielmehr die Ge ister die in ihnen wohn ten göttliche Verehrun g , ,
.
Wie der hei lige E ligius verbietet a d pelra: Iumzn a n a /a ccre oder der Ind
' '
superst de 15 13 m
q f : aa n ul su e r pelras handelt oder Burch a rd von Worms
p
°
gegen die vo ma d Iapi der eifert so wird in den nordischen sowohl den
. ,
, ,
schwedischen wie den norwegisch isländis chen R e chts quellen wied e rhol t die -
richten me hrfach von Berg und Hüge lku lt Den Berg den Pörölfr dern .
,
Thor weihte und in den er selbs t eins t zu fahren hoffte durfte nieman d ,
K Maurer Zsch d V i V k IV 2 67 i i
.
, Über den religi ösen Hintergru nd
. . . . . . .
s olcher Berichte n ehme n wieder die nord ischen Quellen jed en Zweifel In .
durchaus zuverlässiger E rzähl ung wird von dem I sländer Kod ran E ilifsso n ,
der wenige J ah rzehnte vor Einführung des C hrist entums lebte berichtet dass , .
er und seine Verwand t en zu Gilj a einem Fel sblock Opfer gebracht h atten ,
weil sie glaub ten dass in ihm ihr a ma d r d h der Mann der Fruchtbarkeit
,
' ‘
, . .
,
bri ngt wohne ein Gei st der nach den Worten des Ko d ran sel bst zugl eich
, , ,
Bisk S I . I m Hinblick auf dies e Erzä hlung verstehen wir auc h die
. .
in all en germanischen L än dem noch heute weit verbreitete Vereh rung der
H ügel und Berge ( Myth I 53 6 Wolf Be itr I I an deren Abhängen
. . .
, . .
und auf deren H ö hen heilige Feuer loderten und Fes te gefeiert wurden .
E s ist [ raglich o h auch das Feuer a ls Sitz von Geis tern oder Dämonen
,
weil man in ihm das himmlische Feuer die Sonne wi ede rz u fin de n meinte , ,
ihm gewi sserm assen ein Symbol des Himmel sgottes verehrte Letztere Annahme .
scheint die wahrscheinlichere Eine Sage von der In sel Go t land be ri chtet
dass T hie lwa r der in n mwegisch—
.
,
Beglei t er Thors ist das Feuer den Men schen zur Erde gebracht habe (
, Gu tn .
Urk . Auch die Räder als Sinnbild der Sonne bei fas t allen Fes tfeu ern
zeugen dafür dass man in di e sen Fe u e m das Feuer der Sonne hat nach
,
Vogt Z sch (1 V i V k II I 3 49 i i IV 1 95
, . Demnach m ögen
. . . . . . .
solche Feuer vor allem dem Himmel s und So n n en go tte gegolten haben .
Allein mit der Zeit hat offenba r das Feuer eine allgemeinere Bedeutun g be «
die Krankheit u n d Unwetter bringen den Dämonen die meis te Gewalt hatten ,
von solchen Opi c ri e ue m mit der Veränderu ng der Leben s bedingu ngen un serer
'
Vorfahren Man entzündete das Feuer um Schutz und Vortei l für das Vieh
.
,
(
3 88 ) A r ro w . Or m .
zu e rfleh e n so lan ge in diesem der R e ichtum der Germanen bes tand ; man
,
sah dagegen das Feue r auf den Feldern l o dern wo der Wo hls tand des Volkes ,
von der Fruch t barkeit der Äck er und güns tiger Witterung abhän gi g war In .
diesen Formen hat sich bis heute das Opferfeuer erhal ten ; als toter Kult ,
als Brauch erbt es s ich von Geschlech t zu G es chlecht in der alten Form ,
Alle di ese Op fer werden von Haus aus von den einzelnen Personen oder
für die Familie vo rn B aupte derselben von dem Familien vater vorgenommen , , .
Man will dabei das höhere o der seelische Wesen entwed er teilnehmen lass en
an den Freuden die man selbs t geniesst oder bringt sie ihm als Dank für
, ,
So si nd alle al t en Opfer en t weder ei n fache Spenden oder D ank und Bitto pfe r .
Ers t später scheint das Suhn o pter die grosse Spende durch die man einen '
, ,
began gen en Frevel oder eine Unterlassung bei der Go tt hei t wieder gut machen
wollte en ts tanden zu sein Eine höhere Kul tu rstufe se t zt auch das gemein
,
.
same Opfer einer grösse ren Anzahl nahe bei einander wohnender M enschen
voraus Dies kann erst dan n en tste he n wenn die erst en Anfänge e in es Staates
.
°
Opfer aus dem ers t wi eder das gemeinsame Opferfes t der Opi e rschmaug
hervorgehen kan n Wie der einzelne für sich die Spende bri ngt umpe rsön
, ,
.
,
M en schen die in vielem gleiches Interesse haben und durch gemein same
,
Sprache un d Sitte sich als Ganzes fühlen Erst wenn di es der Fall ist kann .
,
au ch von einem Leiter der Opferi e ierlichkei ten einem Priest er kann von , ,
bes timmten Opi erz eiten an denen man zu gemei nsamem Opfer zusammen ,
kam die R ede sein Auf dieser S t ufe der K ultur fi nden wir die Germanen
, .
bei ihrem ers ten Auftreten in der Geschich t e : sie haben allii be rall Opfer
verbände bes timmte Opi e rz e iten Opferfes te Opfe rlei ter oder Priester So lche
, , , .
Opferve rhän de finden wir bei den Sve ben zwischen Elbe und Oder ( Ger m an .
. . .
u a
. . 0 Der Mittelpunkt des Kul t es waren fa st du rchweg eine oder mehrere
.
durchaus persönlich gedachte Gottheiten die auf die Geschicke der Menschen ,
ei nwirk ten un d sich den Men schen in den vielen E rscheinungen der Natur
und in seinem Geschicke zu erkennen gabe n Da man sie nicht mit den
A ugen sehen konnte so schuf man ihr Abbild das Gö t terbild errichtete
.
, , ,
di es em ein Gebäude und verehrte es hier als o h es die Got t heit selbst se i , .
Neben di esen Opfern die ich Staatsopfer genannt habe gehen j e derzeit die
, ,
pers önlichen Opfer bis in das jüngs t e H eiden tu m her geradeso wie sich ,
neben den eigentlichen Fes tzei t en die sich besonders zum Opfer eig nen
W
,
und dafü r bes t immt sind auch Opfer zu allen Jahres zei ten nachwei sen l ass en
, ,
mögen es staa tliche mögen es persönlich e sein Die zahl reichen Verbote der
, .
ältesten chris t lichen Kirche gegen heidni schen Opferdien st ( asse rsc hleben ,
. . . .
(
390 ) AL T GE R M O PFER . .
dass die ]oh ann is feuer mehrfach als Notfeuer erscheinen In Mittsommer .
traten ganz besonde rs die Seuchen auf man hielt infolgedessen die Luft tür ,
vergiftet ( Jahn 3 4 ) und glaubte dass D rachen und andere böse Geister durch ,
beugen z ündete man in der Zeit um johanni s ein Notfeu er an das sich in
, ,
seiner abwehren den F orm zugl e ich en g mit dem Hagelfeuer berüh rte
A lle dies e Opfer sind ungebo ten e sie sind an keine bestimmte Zei t im
.
m
,
Wes en etwas verlan gt oder ihm danken oder es versöhnen will Der Gege n .
verschi e den er Art und richtete sich z T n ach der Leben sweise des Sta mm es . . .
Die einfachsten Opfer waren Spen den von den Erzeugnisse n des Bodens ,
Speisen die man selbs t zu gen iessen pflegte die Früchte des F e ldes spä te r
, , ,
Teile vo n dem Ertrag der Wei n und Obsternte u dgl D aneben fi ndet man . .
die man nigfalti gsten Tiere die den höheren Wesen Geistern oder Göttern dar , , ,
gebrach t werden vor allem Pfe rde Rinder Eher Widder aber auch Geflügel
, , , , , ,
Vorliebe opfe rte man den grössten Ehe r der H erde den Herden eber ,
.
, . Das .
, . .
höchste Opfer war das Mensch e nopfer un d dies war in der R egel ein Staats ‚
opfer Nicht den ni e deren Geis tern sondern nur der Gottheit und zwar der
W
.
,
höchste n Gottheit scheint es gebracht worden zu sei n Wohl sind die Men .
schen 0
p fe r bei den Germanen geleugnet werden ( von L öher Sitzun gsbe r der , .
Zeugnis s e stellt die T hatsa cbe ü be r allen Zweifel Namentlich wurden Kri egs .
getan ge n e Skla ven geopfert Schon Tacitus geden kt wi ederholt der Menschen
’
, .
Franken beim Po ü bergan g ist schon mehrfach angefüh rt bei den Sachsen ,
und Fri e s en werden sie ebenfall s erwähnt und noch Karl der Grosse eifert ,
Richthofen Zur lex Sax 2 00 2 0 4 , Ungem ein zahlreich sind auch die
. . .
von de m ältesten Zeugnisse über skandinavis che Zustände das un s Pro ko pius ,
Memche n o pfe r das höchs te und feie riichste aller Opfer I n den nordischen .
Quellen kö n nen wir die Ste igerung des Opfers noch ve rfolgen Se opfern .
einst di e Schw eden bei Mi ssernte und H ungersnot im ersten Herbste Ochsen ,
W
aber Vieh un d Menschen geopfert worde n seien ( Gu tn U rl: . .
ein plötzli ches Unheil abzuwehren oder zu sühnen zu besti mmten Zeiten ,
statt A ller ahrsche in lichlre it nach hängen diese Opfe rz eiten aufs engs te
.
fei ert wenn ein neuer Teil des jahres begann Leider haben wir übe r dies e
, .
,
schöpfen den Untersu chun gen Nach Grimm s V o rgan ge war man gewöhnt .
V o n ei ner Dreiteil ung des germanischen Jah res zu sprechen Man stützt si ch .
dabei auf vers chi edene z T unan fechtbare Zeugn isse der nordisch e n Sagas , . . .
sk ri n la
g S
( P ! sly ldr blola . r
l i! drs, m al mi ä mw ln r u
' '
b/o la lrl g
' '
mdra '
r, Ixil fin é a
' '
a l 171 n fia t vo r n igr
bldl . Man
ll te al so zu Wintersanfang (
so d i gegen Mitte Oktober) für . .
( Mi tte Janua r) für das Wach sen und Ge dei hen im So mmeranfang ( Mitte ,
. . a va r ) w va n r
. .
, ,
,
‘ '
,
° '
. .
W
. .
. .
, .
ge rmanen auch die Deutschen scheinen zu di esen Zei ten i hre gro ssen Feste
,
ge feiert zu haben Wenigsten s überrascht Germa nicus die Marse r bei m Feste
.
Jah res is t von Wei nhold ( Über die deutsche ]ahrteilun g Kiel 1 862 ) an ge .
fo chten worden Weinh old tritt für eine Zwei und Vierteilung des Jahres
.
sc hmid ( Erntefeste 3 2 6 i i ) sowie Gro teie n d (Die Zeitre chnun g des M ittel
während Tille di e alte G rimmsche
.
Zwei und Viertei lung des Jahres spielt e ine ga nz besondere Rolle das
alte ] ulfes t das man als ein Fest der wiederkehrenden Sonne a uffasst
, .
Ich hal te di es e Auffass ung weder für bewies en noch für w ahrschein lich
Sonne und Tag waren bei uns eren Vorfahren an und für si c h du rchaus ver
schi e den e D inge Die Zun ahme des Tages kümmerte sie weni ger ; e rst wenn
.
sie merkten dass die Tage durch das leuchtende H immelsges tirn wärmer
,
wurden empfan den sie dass die Sonne sich ihnen wi e der nähere E s sch eint
, , .
daher vor allem in n ichts be gründet das uns treitig höchs te Fes t un se re r ,
Vorfahren das grosse Win terfest das die Nordl änder julfes t nennen als Fes t
, , ,
indem man das altn 7 07 mit ags lxweol altn li ve! das Rad zusammen brachte
. .
'
, . » «
und di es Wort auf die Sonne deu tete Allein das ist unmöglich Al to jol . . .
'
ist also das frö hliche lustige F es t wir haben in de rn Worte eine Bez ei chn ung
W
, , ,
die in der Vermummung i hr e Wurzel hat Ferner so ll das F est als Fes t der .
winterlichen Sonnen wende zu Ehren des n e uerwae hte n Himmel s ( oder Sonn en
gottes gefei ert we rden sein Alle in ödan Holda Perchta die noch heu te an .
, , ,
di ese n Tagen imV o lksmun de ihr Wese n trei ben sin d chthonische W ese n un d ,
der wied e re rwachten Sonne kommen wir nicht aus Vielmehr schei nt di eses .
gro sse Winterfes t das zu ein er Zeit gefeiert wurde wo di e ganze Natur ah
, ,
ges torben zu sein schien wo di e Winde ärger heulten als j e wo die Geister
, ,
nach dem Volksglauben lo s waren und allüberall ihr W ese n tri ebe n in e rs te r ,
vor allem der N ame Schon das dem n euerwaehten Himmelsgo tte gerade .
3 92 )
(
di e N achte geweiht sei n so llten ist auffallend ein e so bed euten de Rolle auch , ,
die Nacht im ai tgerma ni schen Rechts leben spielt F erner bezei chnet Bed a .
im ko llekti vi sc hen Singular das altheidn ische F est als m odra m i e matrum
'
lrl ( . .
malro nae römischg erman ischer I nschriften ( vgl Much Z idA XXX V 3 2 3 gegen .
, . .
di e den wei blichen Schuh geiste rn den Seelen der V ersto rben en ge wei ht si n d , , .
Auch di e nordischen N amen fd! und mdbd ra mott sprechen für diese Auf
'
’
fass ung F erner spricht dafür dass in ganz Deutsch land und im Norden
.
,
der Glaube und B rauch si ch erhalten hat der sich fast aussch li esslich be i ,
demSee len glaube n und kult nachw e isen lässt Die Z eit ist di e hefligste des
W
-
.
ganzen Jahres es ist die Hauptzei t für W e issagu n g und Zauber j ed e r Tag
, ,
ist vo rbede u tungsvo ll für Wetter und Schicksal jeder Traum geht in Erfüll ung .
lisc hen Scharen ungeta ufter Ki nder trei be n ihr W ese n an der Spitze Frau Holl e ,
oder Perch ta ; das ist auch die Z e it des wütend en H eeres oder wilden jage rs ,
des Wode H elj flgers Hack elbe rgs Schi mmel reiters oder wie er im Volksmund e
, , ,
heiss t . In den norwe gischen Volkssagen heissen noch heute die Geister
schar en die zur ]ulz ei t die Gehöfte a u fs uchen jolré md oder jo ßmnar ( Aasen
' '
, , ,
Nors k Ordb und die schw edi schen La ppen verehre n sie unter dem
.
Aber auch anderen Orts finden Schmaus und Gehrke statt woran die Geiste r ,
teilne hme n An diesen Tage n wird namen tlich die Mi nn e z u Ehre n Ver
.
sto rben er getrun ken Und in den vermummten Gestalten die n o ch heu te
.
,
in unse rem N ik o laus Rupre cht und ähnlichen N am en fortleben werden die
“
, ‚
Geis ter lei bhattig vorgeführt die unte r allerlei Scherz und Spiel ihr Wesen
'
treiben Ganz e ntschi e den sprechen en dlich auch die nordischen Quellen
.
für die Auffassung des ]ulfestes als ei nes Tote nfes tes Die ursprünglich e .
Form des nordischen Julfestes habe n wir no ch in dem a ya bläl und disa l l .
Dass un te r den a ya r und disa r wi rklich seelische Wesen zu vers teh e n sin d ,
geht aus ve rschie den en Beispielen hervor ( 8 Dass das Opfer aber das i hnen .
,
gebracht wu rde zu r ] ulz ei t sta ttfand lehrt vor allemdie grosse Ö laissaga nach
, , ,
der der Skalde Sighvatr spät im Winte r zu einem Gehöft kommt in dem ,
das Alfa blöt gefei e rt wi rd ( Ö lafs s helg Auch wird wiederholt erzählt dass . .
,
mögen wirtschaftliche In te ressen bei der F eier dieses Festes eine Rolle mit
g es piel t hab e n wenn ich in die sen
, auch nicht mit Tille den Ur sp rung des
Fes tes zu erbli cken vermag ( A Tili c Die Ges chichte der deutschen Weih .
,
nacht) Geo pfert wurde für ei n glücklich es j ahr ; das neue j ah r wurde be
I men ge n Krei se
.
der Familie mochte hi er und da dies Opfer den Geis tern gel ten War aber
, . . .
, . . . .
im Gau verban de eine höhere Gotthei t da der man Fruchtbarkei t der Äcker ,
zusch rieb wie dem schwedischen F rey dern norw egis chen Thor so wurde
, , ,
die Fe i e rliehkei t im Gauve rban de auf di es e und die ande ren Gotth eiten
übe rtragen Gefeiert wurde das alte Fes t der Seelen in den einzelnen
.
me in en die Tage von Weihnachten bis zum hohen Neujahr geheiligt waren ,
d an ken wir ausschl iess li ch nordischen Qu ellen aus den l e tzten Jahrhunderten
dee H eiden tums Geleitet wurde das Opfer vom Pries ter oder dem Vor
.
st eher des Bezirks Zmächs t wu rde das Opfertier ( .Ma ul) geschlach tet und
das Blut in e in geweihtes Gefäss gelassen ( Hei ms kr 9 2 He rvar S . . . .
Letzteres war der Irlanl bo llz der Opferk essel der auch in deutschen Quellen
'
, ,
r .
(Heim sk r A lsd a nn wurde das Fle isch über dem Feuer das in der
.
,
Mitte des Golfes brannte in grossen Kesse ln gekoc ht und darauf gemeinsam ,
v erspeist E s fand der Opfe rschrn aus die blä/zwzla s tatt Auf dem H o ch
'
. .
, ,
si tze sass der Lei t er des Opfe rs in Norwegen und Schweden meist der ,
König oder an seiner Statt der ]arl auf I sland der Code D as Mahl fand , .
in ein em besonderen Hause sta tt das gw chmü ckt und dessen Golf bestreut ,
war ( Gisl S Genossen wurde das Fleisch der Opfe rti ere und die Brühe
. .
,
in dem es gekocht war sowi e das Fett das darauf schwamm ( Heim skr
, , .
Dabei wurde aus Hörn e m oder B e chern Bier getrunken Der Häuptli ng er .
Ö ffn et e das Mahl indem er das Horn zum Preis e der Götter leerte (
, gm
f ull :12 r
mrr m r sr}gn a H eim Aus di es er H a ndlung spricht noch ganz kl ar der alte
' '
( skr .
man überhaupt beim Opfe rsc hm3 us öfters Gel ü bde brachte (Hervar S a a . . . .
O H ei m
. sk r B raga dull is t aller Wahrschein lichkei t nach das Fürsten
.
gelübde das der junge Fürst nach dem Tode seines Vaters be i dem feier
,
lichen Opfer ablegte denn es wurde besonders nach dem Tode des Königs ,
be i dessen Le ichen 0 pfer gebra ch t ( Heim sk r Bei dem Mahle wurden dann .
M imen spiel war mit dem Opfer verbunden ( Saxo I un d Schwe rtt£tn z e .
wie es auf I sl and öfter vorn Ballspiele beglei tet war ( Z fdPhil XX I I . .
152
der Ort an dem unsere Vorfahren nach den ältes ten Berichten der Römer
,
die höheren Wesen verehrt haben : bald werden H ai ne Berge Qu ellen Flitsse , , , ,
bald Tempel erwähnt E s unterliegt k einem Zweifel dass jenes das ältere
und verbreitetere gewes en ist Diese Orte sind es auch die sich imVolks
.
,
glauben als heilige Orte ins Chri s tentum ge flüchtet und sich hier bis heute
,
erhalte n haben nachdem die Tempel schon über ein J ah rtausend gebrochen
,
in der er das Walten eines höheren Wesens z u vers püren gla ubte I n .
der historischen Zeit finden wir zahlreiche Belege dass un sere Vorfahren ,
geba ute Haus der Tempel sicher ursp rünglich das Stamm esheiligtum
, , .
Erst in den späten nordischen Berichten fi nden wir auch Privatte mpe l ,
namen tlich auf I sland ( das in Deutschl and lass en sie sich nicht nach
weisen Entstanden ist wohl der Tem pel aus dem gemein samen D in ggebaude
.
das sich bei längeren und grösseren Versam m lungen nötig machte Aus den
,
nordischen Qu ell en wen igst en erk enn en wir noch klar dass jede r T hin gver ,
XI . Mr ra o w o re .
(
3 9 5)
band sein geme ins am es H ei l igtum hatte dass di e grossen Fes tze i t en zuglei ch ,
ungebe tene T hinge waren , dass der Le iter des T hin ges auch zugleich
Lei ter des gemeinsamen Opfers war (H Petersen Om Gu dedyrke1se 1 .
,
Tempel d h Gebäude in denen die Gotth eit in ihrem Bilde verehrt wurde
, . .
, ,
gab es demnach von Haus aus n ur an Din gstätten ; in ihnen wu rde nur ge
opfert wenn die Din ggen o sse n zu gemeinsamer Beratung verei nt waren Da
, .
bei lei te te das weltli che Oberhaupt oder sein Vertreter der C ode oder Ewart , ,
das Opfer d h er erbat fti r di e bevo rstehenden Verhandlun gen den Beis tan d
, . .
un d den Schutz der Go tthei t fragt e dies e wen n es galt ih ren Willen zu e r , ,
forschen und brachte die ge büh rend e n D ank Bitt und Sühn spe n den
, .
Vielleicht wa ren infolge dessen die äl testen Tempel dem Gotte des Dinges
geweih t Allein schon früh z eitig entstanden daneben Tempe l die auch fü r ,
ande re Gottheiten bes ti mmt waren sobald diese der religi öse Mitte lpunkt eines ,
oder meh rerer Gaue geworden waren Trat dann auch die Verehrung der .
Go ttheit an un d für sich in den Vordergrun d war auch das ihr z u E hren ,
gefei efl e F es t die Hauptsache so k nüpfte man doch auch bei dies em oft di e ,
Diesd ben hörten nur dort ganz auf wo der T e mpel ein ein faches blätln i s
für die Familie war
,
die schon an und für s ich nach altem Glauben für heilig galten beson d ers ,
in Hai nen aber auch an Quellen an Be rgen Daher bez ei chnen die äl tes ten
, , .
Worte die wir fü r den Ort gött licher Verehrung haben sowohl dies e O rte
W
, ,
als auch das der Go t t heit errichtete Gebäude A hd ha m : gl o ssi ert bald . .
1 0 1 5; W ri ght ü lcker I 4 33 51 0 51 7
- Dagegen ist das en ts pre ch en de
. . . .
r n F i tz n
» r
'
al tn li gq bald Berg Fe se ( r e I I 1 91 auch noch in den n eu
l c .
.
, ,
dann meist mit llo/ ges ta bt Vielleicht bezeichn et » c wie Fin n ur jöns .
so n annimmt ( Fes tsch für K Wein hold S 1 3 .in Skan di navien spezi ell . .
z ei chnet bald den heili gen Ort i m a llgem e in en bald das Gebäude in de rn , ,
die Go t theit verehrt wi rd ( Myth I Ein solcher Ort war bei den alt en . .
German en ei ne Friede n ee tätte wo jeder den Schutz der Götter genoss wes , ,
h alb der Dichte r des Heliand ihn fiva uwrlr ( 51 3 ) nen nt ein Wort das ga nz
'
' ‘
, ,
ein gerrn anische mRechte als ein e der höch sten Strafen von
j ,
p e r e en s s ss n se es ss v a rg r i ve .
,
dischen hof} das von Haus aus den eingehegten T em pd b ez i rk bedeutet ; auch
das gu tlän dische sIa/g a rd r Tempel ist der mit Ruten umzäun te Plata ‘
»
allgemei n ahd plösla rlmr plöz/i üs charakteris iert den Tempel als Opfe rgebäude
, .
'
, ,
w äh ren d das altn bldl/lus vor allem von Tempeln die sich Privatperso n en
.
‘
Nachweisen läss t sich die Göttervereh rung so wohl in der frei en Natu r als
auch in beso nders dazu errichtete n Gebäuden bei all en germ anischen Stämmen .
Unter den Bä u m e n im Walde auf Auen und Wi esen an Quellen und Flüssen , , ,
an Be rgen und Felse n unter freiem H immel auf F eld un d Flur selbs t am , , ,
heimi schen Herde fand sie statt ( Grim m RA 7 93 i i ; Jahn 0 pfe rge bräuche , . .
,
OR T m ap. Gör re a v s n s n x us e ; T rau m
a. v. Gefesselt gehen die Se mn o n en in ih ren h eiligen W ald wodurch ,
si e si ch gewiss erm assen selbst der Gottheit weihen in den Hainen hängte n
W
,
d en B aum ku ltu s der Germanen an Be ispielen aus allen Zei ten Und als .
W
, ,
den Ba u m aus dem Walde herein und pflanzte ihn am häuslichen Herde ,
vor der Thür vor der Scheune auf dem Hofe auf So lebte der alte Kul t
, , .
fort in unseren Mai Pfi n gst Ern te vielleicht auch in den eihn achts ,
die man dort verehrt hatte ; die letzteren sind im Volksglauben geschw unden
und selbs t der Glaube an die ersteren ist meis t ein toter geworde n Auch .
der Kul t an anderen Orte n n amen tlich Bergen und Quellen läss t si ch vo n , ,
den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart bei allen ge rma nischen Völkern ver
folgen ( 5 Währen d wi r aber hi er vo rz ugw eise Verehru ng seelischer
.
W ese n zu suchen hatten habe n wi r in den Tempeln die Vere hrung e iner ,
Zeite n gegenwärtig dachte der der Gauve rban d durch den Priester sein e ,
Opfer brachte an deren Fest sich der Amphik tyo n en bun d zu gemeinsamem
,
M ahle verein te In ihm stan d das gew e ihte Götterb ild anf geweihtem Sockel
. ,
Tempel bei den Ge rmanen nachwei sen lassen M an hat sie vernei nt auf G rund .
von Germ 9 ( faleru m ner col ubm pa n el rbus deos neguc i n 141/a m bu ma m o n lr
' ' ' '
p t .
sie ers t unter dem E in flusse der an gelsächs Ki rchen e rrichtet ( Die trichsso n .
,
. .
. . . . .
, .
da s Germ anicus verni ch ten lässt ( An n I und das Gebäude bei den . .
N erthusvö lke rn das zu i estlose r Zeit das Bild der Nerthus barg lassen
, ,
sich nicht anders deuten als gebaute Gottes häuser Ü berwi egend n ur .
schein t da her die Verehr ung der Götter zur Zeit des Tacitus in fre ier Natur
nur sel ten vorkam Vom 6 ]ahrh an mehren s ich die Zeugniss in denen
W
e
.
. .
,
vo n Göt t ertempe ln di e R ede ist Z ah lrei ch sind sie bes onders in der Zeit .
kurz vor Einführung des C hristentum s wie j a au ch oft Ki rchen an Stelle der ,
Tem pel worunter ni chts anderes als Gebäude zu versteh e n sind bei den
, ,
deutung hatte n die Tempel an den Königshöfen wo ihnen mei st der Kön ig ‚
selbs t v e rs tand Wohl war ganz Fri esland reich an Tempeln abe r keiner
.
,
hatte die Bedeutun g wie der des Fose te auf H elgoland ( Mon Germ I I . . .
In D än emark gal t als besonders heili ge Stätte der Tempel zu L ethra dem ,
hi essen Doch erwähnen die nordischen Quellen auch Götterbilder aus S ilber
.
und Gold Dieselben befanden sich auf einer Erhöhung dem slal/r oder s/a lli
.
, .
I n der Regel waren es mehrere Vor allem häufi g werden die Bilder
Freys und Thors erwähnt O d in s Bild treffen wir selten I m Tempe l zu
.
Uppsala befanden s ich die Bilder von Thor mit dem B litz hamme r in der
,
Hand von O d in der i m Waffenschmuck pran gte und von Frey den a ls
, , , ,
Spen der der Fruchtbarkeit ein grosser Priapus z ierte ( Adam von Bremen
IV. Hier stand trotz Adams Zeugnis das Thor für den obersten Gott ,
Silber das Bild Thors ( Heirn s kr Ein anderes T ho rsbild ebenfalls aus .
,
Gold und Silber dem täglich vier Brote un d Fleisch gebracht wurden stand
. ,
b ran dsdal s tan d ein anderer Tempe l wori n sich Thor a uf ein em Wagen ,
befan d ; dan e ben s tanden die göttlich verehrten Wesen Po rge rdr h91gab n rd1
'
‘
und Irpa ; alle drei hatten mächtige Go ldfin ge an i hren A rmen ( Nj£da
Frey s Bild treffen wir in einem Tempe l in D m n thei m ( Fm s X auf . .
W
. . . .
sch nitzt e man dass elbe in die Hochs itzpfei ler des häus lichen Herdes auf die ,
Steven d es Schiffes oder trug es wie Hallfred r ge than haben soll in M iniatur
, , ,
ges talt in der Tasche o die Nordgermanen hinkamen überall füh rten
.
,
si e die Götterbilder mit sich Der A raber Ibn Fadhlan der sie 92 1 an der .
,
u nteren Wolga traf berichtet darüber : So bald ihre Schiffe an diesen Anker
,
>
pl atz gelangt sind geht jeder von i hn en an s Lan d hat Brot Flei sch Zwi ebeln
, , , , ,
M ilch un d berauschend Gete bei sich und begiebt sich zu ei nem aufge ,
fichte te n hohen Ho lze das wie ein mens chliches Ges icht hat und von kleinen
,
Sta tu en umgeben ist hinter welch e n sich noch andere hohe Hölzer aufge
,
rich te t fi nden E r tritt z u der gro ssen hölzernen Figur wi rft sich vor i hr
.
,
zur Erde nieder und spricht : Mein H err ich bin aus fernem Lande ge »
,
ko mm e n fahre so und soviel Mädchen mit mir und von Zobeln so und so
,
dem zugleich der :lallahn ngr lag bei dem alle Eide ges chworen wurden und
'
den der Pries te r bei Opferhandlungen am Arm trug Auf dem Stallr brannte .
Opferk es sel in den das Blut des gw pi e rten Tieres gego sse n wu rde ,
von H aus a us nur eine Vertiefung in ein em Steine später ein metallen es ,
brann te das L an gfe u e r Z u beiden Seiten desselben befand e n sich die Sitze der
.
Tei ln e hmer in der Mitte für den Lei t er des Opfers der Hoch si tz (gn dvcg z) mit
,
‘
agfa r
.
(
d h N äge lre ihe ,
, zi erte sie . .
Der Tempel galt allen german i schen Stämmen als das gröss te Heiligtum .
ihn ( FS 2 9 E gi ls S
. . Wer das Heiligtum verletzte den traf die härtes te
. .
,
Strafe : nach friesis chem Rechte wurde er entma n nt und den Göttern geopfert ,
XI . Mm o w e rz .
(
3 99)
nach nordischem wurde er für fri edlos erkl ärt und aus dem Tempelbe zir ke
verbannt ( vgl v Rich thofen . Zur lex Sa x
.
, .
5 89 D i e P r i e s t e r
. Ei nen Priesters tand der eine abgeschlosse ne .
,
Kas te bildete kan nten die Germanen n icht Wie das Opfer des Gau
, .
altge rrn an ix he Pries ter ist von Haus a us e in Beamter der göttliche Walter ,
des Dinges und hat als solcher bei Eröffnung des Dinges die Opferhandl u ng
,
Strafe zu vol lz iehen E r steh t neben dem Häuptling ( . dux ) oder König un d
scheint ge wissermas s en dess en göttlicher und geis tiger Beis tand ja des sen ,
Stellvertreter wes halb er auch wie der Kön ig se lbs t obn ox rus
'
n ulli r (Am mian Marcell XX VI II 5 51 4 ) ist Vom Verhältn is des Priest ers
. . .
, .
W
a .
,
Runenste inen ) gn di oder g od? oder Izo/g o di ei nen Namen der sprachlich mit g od '
'
, , ,
Go ttheit verwandt ist und der sich in ahd Glossen als coh ng tribun us
'
» « .
. > e
ebenfalls findet Seiner Stell un g nach ist er aber aller ahrschein fichk ei t
.
n ach schon hier nicht nur der Lei ter des Opfers sondern auch der H üter ,
des Ges etzes gew e s en was der i sl ändi sche go d i uns treitig von Haus a us war
, ,
der mit der geistlichen Gewal t und geisti gen Herrschaft bald auch noc h di e
weltliche Macht vereinte (K Maurer Z fdPhil IV 1 2 5 .
, . .
In den westgermanischen Bezeichnungen für den Pries ter tritt d enn auch
in e rst er Linie seine ges etzgebende und gesetzschi rme n de T h51iglceit hervor .
H ier heisst er entweder Ge se tz schi rmer ( ahd f wa fi éwa d o ) oder Ges etz .
,
'
sprecher ( Die
a hd ä ago as chra a
g
. altfri es ä g )
se a , T h3 1i gk e i t des alt
.
, . .
germanischen Pri esters war al so eine doppel te : er muss te auf der ei nen Seite
opfern und das Orakel befragen er musste aber auch des Gesetzes walten ,
un d die Strafen erteilen Wir können schon bei Tacitus diese zwiefa che .
ist ( si
p I/el u r b t P .
fragt das Lo s o b es den Göttern gefalle dass ü be r dies oder j enes berat
, ,
Schweigen ( srlm lru m 1 m pcratur ein Ausdruck der ganz dem nordis chen
' ' '
, ,
61 1) a en ts pri cht ) und die Rechts ve rhan dlun g beginnt E r ist es dann auch
°
1 .
,
,
der die Strafen verhängt und zwar straft er nicht auf d es Häuptlings sondern , ,
auf der Gottheit Befehl (Germ N eben ihm fü hrte wenigs te n s nach n o rwe
gischen —
.
,
der Herse oder ]arl den Vorsitz beim Opferschmaus E r muss te zugl e ich,
.
s I 35 I a öfter
j . . . .
i st hier der weltlich e F ü rst zugleich Opfe rpri ester ( H Pete rse n OmGudedyrk .
, .
1 ii .Maurer B e k ehr I I
, , Als di e N o rwege r abe r a uf I sland ein e n freien
.
,
republikan is chen Staa t geschaffen hat ten da wuchs der Pries ter auch zum ,
wel tlichen Ob e rhau pte dem seine T hi n gle u te gewisse rmasen untergeben waren ;
,
i n n a cbz
y/ es ,
Gewal t wurde rechtli ch sanktion iert als Po rd r gelli r den Antrag auf die ,
T hin gein te i lun g der Insel stellte Nach dieser zerfi el die ganze I nsel in 3 9 .
T hin gbe zirk e deren j eder ei nen Tempel ein bdurblaf haben muss te
, An , , .
(
400 ) Fa r
der Spitze des Bez irks stand der C ode sei n Amt hiess go dard oder fami d
m . W msa e u s o
s .
( Maurer I s lan d , Wie s chon frü her erwähnt lag ihm die Pfli ch t o h für , ,
den Tempel z u so rgen Unters t ü tz t wurde er dabei von seinen T hin gle ute n
.
,
die den T empe lzo ll den zu entrichten hatten Überhaupt war das
, .
se ine Wurzel hat den n nur vermögende Leute konn ten auf ihre Kosten
,
e inen Tempel errichten und dadurch T hi ngle ute gewi nnen In der Rege l .
ging es vom Vater auf den äl tes ten Sohn über ( Dro nl S 6 7 1 S turi I
9
. . . .
tum e ine rein wel tliche Macht ein weltlicher Bes itz geworden , .
Neben Pri estern finden wir in den ältesten Quellen und in den spä teren
no rdischen Sagas öfter P r i e s t e r i n n e n erwähnt Sie heissen in letzteren .
W
'
g é I /gy ä (
‘
y u r ro r g g fi
Die F rauen haben stets in ge rmanischer V o lksaui iassun g
,
I slan d 44 Anm
W
.
etwas Heißges gehab t ihn en war beso nders die Gabe der Weissagun g ei gen
, .
A ng e legenheiten von Einfluss gewes en s ind wie die Veleda aus dern Bruk ,
h e it durch sie vorschrieb was zu thun und was zu lassen se i , Die bekann .
tes te altgermanische Prie sterin war Veleda deren sich der Bataver C ivilis bei ‚
fangen un d unter Kaiser Ves pas ian in fei erlichem Triumphe na ch Rom ge
brach t wurde ( Germ Von weissagenden Frauen die aus dem Blut im
.
,
rich ten und zwar an einer Stelle wo er von den C imbe m erzählt In
, , .
Uppsala war Freys Priester ein e Jungfrau die ihm zu Diens ten stand und ,
sein B ild durch die Lande führte ( Fm s I I 73 Der sich in den Sagas . .
oft wiederholen de Bei name gy dj a zeigt wie verbreitet im Norden die weib ,
2 60 ; I 62 ) sollen di e Götte r selbst den h org für die Pries terinn en errichtet
.
, .
barung des Götte n ville n s unterscheidet Taci tus (Germ c 10 ) zwei Hauptarten . .
der Divin a ti o : ro rfcs und a wprcra L o s und Wei ssa gung ; beide s tanden bei
' '
unsere n Vorfahren in hohem An sehen Gemein sam ist ihnen dass man .
,
durch sie das Vorhaben un d den Willen der Gottheit erfäh rt der Unter ,
schied liegt darin dass man beim Lo se die Gott heit nach ihrem Willen
,
fragt während sie ihn durch das Auspici um selbst offenbart man erfährt
, ,
ihn d u rch genaue Beobachtung gewisser Din ge oder H andlun gen Be ides .
,
Lo s und Weissagung befand s ich in den Händen des Prie sters oder der Prie
,
sterin wenn es galt ü be r An gelegenheiten die den ganzen Gau oder Staat
, , ,
Falle wohl immer Lo s und Weissagun g mit dem Opfer wofür schon das ,
altn Wort bla u! Opfe r spricht welches dasselbe Wort is t wie un ser
. » c
, ,
stü tzen
D as Le sen gin g auf folgende Weise vor sich : Man nahmdi e Rute eines
.
( )
40
Ein
2
A llei n nicht nur über Schuld und Unschuld auch über Mein und Dei n , (
entsch ied das Lo s Es wurden bei solchen R echtsiällen die Lose der bei
.
den betei li gten Personen oder Partei en mit dem Zeichen derselben versehen
und verhflllt und dann wurde ein Lo s gezogen Wessen L o s he rausge n o m
,
dee Hausvate rs is t greifen die auspici a , in alle Verhältn isse des Lebe ns
,
» «
ei n und werden meh r oder weni ger von allen Personen geübt Nur in .
öffentlichen Angel egen heiten erhebe n auch hier Priester ( Germ 1 o ) oder .
wurde aus mann igfachen D in gen und Erscheinungen : aus der Stimme oder
aus dem Fluge der Vögel ( Germ 1 0 Ind su pe rst N r 1 3 Fagrsk 40 . . . . . . . .
Z fdPhil X VI 1 86
. aus de rn Schnauben un d Wiehern der Rosse (
. . Germ .
a a
. . daher züchte ten die D ro n theimer dem F rey heilige Rosse ( Ftb .
I aus den Win den den Gestirn en beso nders aber aus den Träumen
m
.
, ,
( M aurer B e k e
, h r I I 4 0 9 ; R en z en Üb
. e r die Trä.u me im Al o rd ) , .
th un oder lassen sollte A llein wir finden diese Beobachtung auch wenn es .
,
gal t allgemei n die Zukunft oder das Schicksal ein es einzelnen Menschen
,
vo m nsz ub estim men I n beiden Fällen kann die Offenbarung entweder eine
.
erbetene oder ei ne zufällige sein 11 h entw e der man beoba chtete nachdem , . .
,
man das höhere Wesen angerufen oder gerufen hatte gewisse Gegen stände ,
o d er Ers cheinungen un d las aus ihnen den Willen der Gottheit ah oder ,
man achtete auf gewisse Wesen oder Erschein ungen und deutete diese als
gl ü ck oder ungl ü ckbringend Zn jener Beo bachtung eign eten sich nicht alle .
,
so ndern hauptsächlich nur Pries ter und gewiss e Frauen ; di es e Dinge verstan d
je der Mensch auszulegen und des halb ist gerade diese Art der Prophe tie so ,
v e rbrei te t und hat sich bis heute im Volksgl auben erhal t en Dort nähert .
si ch der Mensch dem höhe ren We s en und such t von dies em durch sym bo
lis che H andlungen den Zauber die Offenbar u ng der Zukunft zu erlan gen
, , ,
hi er n ähert sich das höhere Wesen freiwillig dem M ens ch e n warnt ihn , ,
mun tert ihn auf weis t ihn auf das Bevorstehende hin Wie bei fas t allen
, .
Se ele frei imLuftraume oder in Be rgen Gewässern der Erde als persön liches , ,
das alle möglichen Ges talten anzune hmen verma g das bald Gl ü ck ba ld U n , ,
g lück bring t s o s chaut , s i e auch in di e Z uku n ft W eit habe ich die Geis ter . »
um herge trie beru ruft die alte Pördis als sie eins t aus schwerem T raume
, ,
e rw acht und nun habe ich viele D inge erfahren die mi r bisher unbekann t
,
» ,
W
g n s,s an s ,
man übe r verbo rgene D inge Aufschluss haben will (Maurer I s] V o lkss S ,
. . .
Hieraus erklärt sich die alte Prophetie an den Gräbern Verstorbener (Ind .
W
gewei ssagt wird wo die Geister ihren Sitz habe n : an Bergen Qu ell en Flüss en
, , , ,
W
, ,
Vögel oder anderer Tie re verstehen hi e raus auch dass die eissr1gung , ,
zu bes timmten Zei ten mehr als zu anderen geübt wurde und das
waren die Zeiten wo die grossen Se elen feste sta ttzufi nden pflegten vor allem
, ,
die Zeit des grossen winterlich e n To te nfes tes K e ine Z ei t ist für die Offen .
barun g der Z ukun ft gee igneter als die Zwölfn ächte Erst im La ufe der .
Zeit wenn auch schon lan ge vor u nseren ältesten Quellen war vo m Se elen
, ,
glauben auf die Gottheiten die Eigenschaft übe rtragen word e n dass sie dem ,
Auf welche Weise die Erforschun g der Z ukun ft auf Befragen bin vor si ch
gegangen ist darüber erfahren wir aus deutschen Quel len die im H e id en
, ,
tume wurzeln nich ts Dagege n belehren uns wi eder no rdische B e richte aus
,
n achdrücklichst betont werden muss dass wir es auch hi er zunächst nur mit
n o megisch—
,
das ist ge m an ise h sowohl M änner als F rauen die Gabe der W eis »
letztere die mit der Gabe der Weissagung z uglei ch den Zauber verbanden
,
oder vielmehr diesen benutzten um d u rch ihn die zukuni tkttn den den Geister ,
den Schein besonders von der Go ttheit begn adeter Wesen zu geben Z u i hren .
Z a ube rwe rkz e uge n gehörte vor allem der Sta b won ach sie V o l v u r d h Stab , , . .
V ölve n zogen zur Zeit der grossen Opferschm äuse zur ] ulz e i t von Gehöft zu C c ‚ ,
höft und wu rden überall feierlichst aufgen ommen In ih rem Gefolge befand sich .
- .
, , .
,
gebundenen Mantel der von oben her bis zum Schoss e mit Stein e n besetzt
,
war Um den H als trugen sie e ine Kette a us Glaspe rlen I n der Han d
. .
hatten sie einen Stab an dem sich ein Messingkn opf befand Am Gürtel
, .
trugen sie ein en Lederbeu t el mit dern Zaube rze ug Nach e hri urchts
voller Begrüss ung von Seiten aller Anwes enden erhielt die Volva ih r Mahl ;
es bes tand aus de m Herzen der geschlachteten Tiere und aus Grütze die ,
mit Geissmilch zu bereitet war Nach Tis che begann di e Weissagung Die . .
Vq lva setzte sich zunächs t auf den Zaube rsessel den mcfiyhll Alsdan n musste
'
.
,
Nur wen n diese erschi enen konnte die Weissagung vor si ch gehen Waren , .
offenbarten : das war die spa ge n de ( V sp Die Kunst der Volva besta nd
'
darin dass sie die Worte der Geis ter vers tand die sie dan n de n Men schen
, ,
W
. . . . . . . . . . . . . .
Wie sich diese Art der Weiss agun g bis heute in allen möglichen ver
blasste n Formen erhalten hat ( u ttk e 52 60 so is t di es noch mehr der
Fall bei der Beobachtu ng ei nes höheren Willens in dem z ufälligen Erschein en
gewisser Dinge oder Personen oder in dern Eintreten bes timmter Ereignisse
Seit ältester Zeit achte te man darauf wer e inem beim Beginne eines Un ter ,
W arssa c vs o . Z a u asa .
n ehmens zu e rst begegn ete wie das Feue r des H erdes bran nte was man an , ,
besti mm ten Tage n geträ umt hatte an welch e m Tage man ein Werk begann , ,
wie der Mond stand u de rgl Diese Art der Beobachtun g ei nes höheren . .
W illen s die allen Völke rn e igen ist läss t sich auch bei un s von den frühes ten
, ,
Zeiten bis zu r Gegen wart verfolgen Die ältes ten Dekrete und Ho mili en .
W
. . . . . . . . .
n an
g g d h d es g s, , . .
,
das beim Begi n ne eines Un tern ehmens dem Menschen zuerst be gegnet ,
W
. . . . . .
w e iss fas t jeder aus dem Vo lke dass das eine Tier de m Men schen Gl ü ck , ,
das andere Unglück der ei ne Me nsch Hei l der andere Unhei l bringt wenn
, , ,
Unzähli g fast si nd di ese O min a sie alle wurzeln tief im Heidentum und sind ,
E r is t der formale Weg auf dem man sch e inbar die Gei ster zwin gt di e Z u
, ,
kunft zu offen baren und dem Menschen zu Diens ten zu sei n D a her sind .
vor all em di e Personen di e die Macht der Propheti e bes itzen zuglei ch Zau
, ,
Völker und stammen aus den ältesten Zeiten der Kulturan fän ge der Mensch
heit Sie si nd en tstan de n in ei ner Zei t wo der Name ei nes Gegens tandes
.
, ,
eines höheren Wese n s mit diese m selbst gleich gestt wurde D urch das .
Auss pre chen des Namen s glaubte man trete man mit dem höheren W esen , ,
in persönli chen Verkehr und erhal te von i hm die Macht di e dieses selbst ,
besass I m Besitz e dieser höheren Macht vermoch te man aber der Natur
.
den Din gen den Tieren sein en Mitmenschen sich selbs t entweder Vorteil
,
, , ,
o der Na chteil zu brin gen ( Tylo r Forsch un gen ü ber die Urgeschichte der ,
Religionen wilder Völker aufges tellt hat lassen sich auch als die Wurzel des ,
Zaubers bei un seren Vorfahren wi ederfinden Ge kn flpi t war der Zauber bei .
die bald Gl ück bald Unglück brachte die gegen alle Widerwärtigkeite n des
, ,
Lebens schirrn te und feite Sein e Kraft erhielt aber das an und fü r sich
W
.
W
tote Zei chen durch das Zauberlied ( altn ga ldr ags gea ldo r ahd galvta r ; . , .
, .
andere Bezeichnungen hierfür sind ahd 17 :/I altn sp; a ll vgl E Schröder .
, . , . .
,
E gilss Sagabibl II I S 1 2 5 wo n h r un d
. . .iden fisch sind ; Uhland Schri ften
.
, .
,
a us das Rich ti ge trifft daher Sn o rri wen n er in der Yn gli n gasaga nach jun gem ,
‚bei m er ga ld ra r hei le m
M m (H e i sk r Trefflich wei ss der R u nen : .
und wie die Li eder heissen die Heil ung bringen Feinde fesseln Waffen un , , ,
schwören Mädch en
gen ei gt machen u dgl
, Leider sagt er u n s nur dass . .
,
er das alles kann aber nicht wie er es bewerkstelligt Ganz ähn lich lehrt
, , .
die Sigra a den Sigurd der sie erweckt hat die Runen die ihm Sieg bri ngen
, , , ,
die ihn gege n Gift feien die ihn ge ge n Stu rm schirmen die Wunden hei len
di e ihmRechtskund e und Klughei t bri ngen und andere (
, , ,
Sgrd r Treff , .
40 6)
( Z AU B ER . 1 77
vorfü hren finden wir ihn auch in Deutschl and ku rz nach Einfüh rung des
,
W
. .
, .
,
hat sich die j a hrhunderte hindurch erhal t en und st eht noch heute in ü ppig
ster Blüte ( u ttk e 563 Nur die alten Blüten dies es ge rmanischen K ultes
sin d zers tört die Wurzeln hat das C hri stentum wie so viele s andere nicht
,
1 V l e n sc b m i d G mm l J h n Opf g b
'
g Pf . an n , er a sc re a er r
G m m R m Üb d g m
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M n h rdt D B m
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M ü ll e h o ff Z R m kl H ll 1 8 52 ; Grägé I II 62 4 un ter hl tj ll ; E
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