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n Verhalten
n Lektion I in Katzensprache
n Leben mit dem Menschen
n Die Wohnung für die Katz‘
Verfasserinen: Gabriela Kropitz und Lisa Faderny
Wien, Mai 2005
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz: Johnstraße 4-6/Top 7 | 1150 Wien | Tel.: 01/895 02 02-0 | Fax: 01/895 02 02-99 | office@vier-pfoten.at | www.vier-pfoten.at
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Das Raubtier Katze geprägt. Trotz des sozialen Gefüges im Wurf denkt die junge Katze Etwa nach der 14. Lebenswoche entwickelt sich die spielerische
von Anfang an vordergründig an das eigene Überleben. Balgerei immer mehr zur Rauferei. Es geht immer mehr um ein
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m Gegensatz zum Hund hat sich die Katze weder in Ausse- ernsthaftes Kräftemessen und schließlich um die Entwicklung
hen noch Verhalten von ihren wilden Verwandten entfernt. Bereits im Alter von fünf Wochen sind die außergewöhnlich guten einer Distanz. Das ist ein ganz natürlicher und wichtiger Schritt
Sie ist ein freiheitsliebendes und unabhängiges Raubtier Sinne der Katze (Geruch, Gehör, Geschmack, Tasten), die ihr wei- in Hinblick auf die bevorstehende Trennung von den Geschwis-
geblieben, das in der Natur noch immer in der Lage ist, sich selbst teres (Über)Leben bestimmen, voll entwickelt. tern. Das Spielverhalten der männlichen Tiere wird genetisch
zu versorgen. Aus diesem Grund ist es für die Haltung der Katze und hormonell beeinflusst. Kater hören früher auf, mit den Wurf-
als Heimtier sehr wichtig, ihr natürliches Verhalten zu kennen und Das Spiel gewinnt an Bedeutung geschwistern zu spielen, und außerdem werden ihre Spiele immer
zu verstehen. wilder. Weibliche Tiere lassen die Phase des sozialen Spiels
Erst gegen Ende des ersten Lebensmonats beginnt das gemeinsame länger andauern. Mit fortschreitender sexueller Reife wird jedoch
Spiel unter den Wurfgeschwistern. Die Kleinen können in dieser Zeit auch ihr Verhalten aggressiver gegenüber den männlichen
Die Entwicklung des Verhaltens ihre Bewegungen bereits recht gut koordinieren. Sie werden jeden Geschwistern.
beim Kätzchen Tag aktiver, und das gemeinsame Spiel wird immer lebhafter.
Da Hauskatzen durch ihr Zusammenleben mit dem Menschen ihr
Am Anfang überwiegt angeborenes Verhalten Spielen als soziales Bindeglied Kätzchenverhalten nie völlig ablegen (im Gegensatz zu ihren wild
lebenden Verwandten) zeigen sie ein lebenslanges Interesse am
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ätzchen werden blind und taub geboren. Sie reagieren Kätzchen spielen mit ihren Wurfgeschwistern, um soziale Bindungen sozialen Spiel.
aber von Anfang an sehr sensibel auf Berührungen wie aufzubauen. Dabei entwickeln sie wichtige Umgangsformen, wie die
etwa das Putzen der Mutter. Ist ein Kätzchen vom Wurf natürliche Beißhemmung oder die Kontrolle über das Einziehen der Spielen als Jagdübung
getrennt oder hat es Hunger, stößt es einen speziellen Ruf aus, den Krallen im richtigen Moment. Ein Grund für das verstärkte soziale
die Mutter auch von dem fremder Kätzchen unterscheiden kann. Spielen ab der sechsten Woche ist, dass sich die Katzenmutter Ab dem zweiten Lebensmonat steht spielerisches Kämpfen und
immer öfter vom Wurf entfernt. Das Spielen hat hier die wichtige das Jagen von Gegenständen im Mittelpunkt der Beschäftigung. Im
Der Geruchssinn der Kleinen ist schon bei der Geburt gut entwi- Aufgabe, den Wurf zusammen zu halten bis die Mutter wieder Spiel treten sexuelle, jagdtypische und aggressive Verhaltensweisen
ckelt, denn jedes Kätzchen erkennt seine eigene Zitze am spezifi- kommt. auf. Im Vordergrund steht das jagdtypische Spiel. Die Spielereien
schen Geruch. Diese natürliche Regulierung ermöglicht Frieden bei der Kätzchen scheinen darauf ausgerichtet zu sein, sie für die spä-
der Fütterung, denn bereits bei den neugeborenen Katzen ist das Das gemeinsame Spiel lässt unter guten Bedingungen (genügend tere Jagd zu ertüchtigen. Man kann im Spiel bereits verschiedene
Verhalten zur Verteidigung der eigenen Ansprüche sehr stark aus- Nahrungsangebot) dauerhafte Beziehungen entstehen. Jagdtypen beobachten:
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Jagd hängt jedoch vor allem von einer guten Lehre ab. können sich jedoch durch neue negative Erfahrungen mit atzen sind – anders als z.B. Wölfe – keine sozialen
Feinden (zB von einem Hund gejagt werden) oder durch Rudeltiere. Um ihr Überleben sicher zu stellen, jagen
Die Sozialisierungsphase das Beobachten von Artgenossen beim Schlagen der sie nicht in der Gruppe, sondern alleine. Daher ist für
Beute (zB dem Jagen einer Maus) im Laufe ihres Lebens den Jagderfolg auch der Frieden unter den Katzen nicht not-
Für die gesunde soziale Entwicklung sollten die Kätzchen mindes- ohne weiteres wieder ändern. wendig.
tens bis zur achten Woche Kontakt zur Mutter und den Geschwis-
tern haben. Der Wurf stellt bis zur Entwöhnung ein enges soziales n Menschen: Für eine positive Mensch-Tier-Beziehung ist Katzen sind sehr territoriale Lebewesen. Die Gründe für ein Zusam-
Gefüge dar. Bei genügend Nahrungsangebot kann ein Familienver- es wichtig, dass sich die Kätzchen in dieser prägenden mentreffen von Katzen sind normalerweise entweder die Paarung
band auch darüber hinaus problemlos zusammenleben. Zeit an den Menschen gewöhnen. Im Beisein der Mutter oder das Konkurrieren um Beute, Weibchen (in der Hitze) oder
können die Kleinen ihre ersten Erfahrungen machen. Das Territorium. Energisch verteidigt wird in erster Linie das engere
Die Sozialisierung der Kätzchen findet vorrangig in den ersten sie- Streicheln in Verbindung mit einer ruhigen Stimme macht Territorium rund um den Hauptschlafplatz, meist ein trockener,
ben Wochen statt. In dieser Zeit sollte das junge Kätzchen viele sie mit dem Menschen vertraut. Haben sich die Kätzchen warmer erhöhter Platz, der Tiefschlaf ermöglicht, um vollkommen
Erfahrungen machen. an uns und unseren Geruch gewöhnt, kann man sie auch regenerieren zu können.
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anche Tierarten können nur in der Gruppe überleben, Revieransprüche sein, an dem die Tiere die Möglichkeit
Territorienüberschneidungen andere nur als Einzelgänger. Hat die wilde Katze die haben, sich zu treffen. Auch an vom Menschen
Möglichkeit, so wählt sie ein Leben als Einzelgänger; eingerichteten Futterplätzen können sich Katzen ohne
Es kann innerhalb verschiedener Territorien ohne weiteres zu Über- für ihren Jagderfolg braucht sie nicht die Gruppe. Trotzdem ist sie Auseinandersetzung so nahe kommen, wie das im
schneidungsgebieten kommen, in denen sich die Katzen begegnen. flexibel genug um unter anderen Bedingungen auch auf engerem Revier eines der Tiere nie möglich wäre.
Da Kater viel größere Territorien beanspruchen, kommt es hier auch Raum mit anderen Lebewesen zusammenzuleben.
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schließen sich frei lebende Katzen zu einer Gruppe verkeiltes Herumrollen wiederholen sich einige Male. Beendet ede Verhaltensweise der Katze ist von bestimmten Motiven
zusammen, in der es keine klaren Hierarchien gibt. Eine wird der Kampf, wenn einer der beiden mit angelegten Ohren am und Emotionen gesteuert. Das Grundmotiv ist - wie bei allen
Aufgabenteilung innerhalb des Rudels ist dabei selten Boden liegen bleibt. Der Sieger nimmt eine selbstsichere Haltung Lebewesen - der Fortbestand der Art.
zu beobachten (ausgenommen: Aufzucht der Jungen ein und beginnt intensiv den Boden abzuschnüffeln um schließlich
durch die Weibchen). Dass die Katze fähig ist, mit dem langsam davon zu promenieren. Die Brautwerbung
Menschen, also einer ganz anderen Art, ein Zuhause zu
teilen, ist der beste Beweis ihrer Flexibilität und ihrer Das Ziel eines Angriffes ist im Grunde genommen der Tötungsbiss. Die Werbung der Kater um ein Weibchen kann mit Unterbrechungen
Eignung zum sozialen Zusammenleben. Da aber die Rivalen in der Regel ungefähr gleich stark sind, kommt mehrere Tage dauern. Bestimmend ist dabei das Weibchen. Ist es
es nur in ganz seltenen Fällen soweit. Dazu kommt, dass sich selbst in Hitze, ruft es die Kater der Umgebung mit ihrer Stimme und
Konfrontationen unter Katzen eine zarte, ängstliche Katze, die keine Fluchtmöglichkeit hat, so wehr- lockt sie durch ihren sexuellen Geruch an.
haft verteidigen kann, dass ein Nackenbiss fast unmöglich wird.
In der Wildnis sind Kämpfe unter Katzen selten, da sie sofern Derjenige Kater, in dessen Revier das Weibchen Bereitschaft zur
das möglich ist vermieden werden. In dicht besiedelten Gebieten Die angreifende, stärkere Katze zeigt deshalb neben der Aggres- Deckung zeigt, hat Heimvorteil. Trotzdem dringen andere Kater,
kommt es unter rivalisierenden Katern zu mehr oder weniger erns- sion auch Furcht. Sie weiß, dass ein in die Enge getriebenes Tier angelockt durch die Rufe des Weibchens, in das fremde Revier ein.
ten Auseinandersetzungen. alles daran setzen wird, den Angriff abzuwehren. Und das könnte Die Verlockung ist stärker als ihre Furcht vor dem Revierhalter.
Kastration - Warum? Jagdverhalten Auch bezüglich der Sehfähigkeit übertrifft das Raubtier Katze den
Menschen bei weitem. Eine Licht reflektierende Schicht (tapetum
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Weil eine Wohnungskatze ihren Sexualtrieb nicht ausleben kann, er ursprüngliche Grund für die Domestikation der Katze lucidum) liegt wie ein Spiegel hinter der Netzhaut und wirft das
leidet sie sehr darunter. Neben psychischen Problemen bedeutet war der Schutz der Vorräte vor Nagetieren. Trotz Domes- Licht auf die Nervenzellen zurück. Das führt dazu, dass die Katze
das für sie auch eine Gefährdung der körperlichen Gesundheit (zB tikation ist die Jagd aber fixer Bestandteil des Kat- jede kleinste Helligkeit nutzen kann.
Erkrankungen an der Gebärmutter). Ein wichtiger Schritt ist daher, zenlebens geblieben. Der Jagdtrieb ist neben dem Sexualtrieb
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ie Katze hat verschiedene Möglichkeiten mit Artgenossen, Furcht und Sicherheit sogar mit Tatzenhieben bestrafen. Das sollten wir
anderen Tieren oder uns Menschen zu kommunizieren. unbedingt respektieren um die Vertrauensbasis nicht zu
Sie in all ihren Ausdrucksformen zu verstehen, ist sehr Grundsätzlich befindet sich die Katze meistens in einer Wechsel- schmälern!
wichtig um eine positive Beziehung aufbauen zu können. Je besser man position zwischen Mut und Vorsicht. Entscheidend dafür, ob Droh-
seine Katze kennt umso intensiver wird die Bindung zu ihr sein. gebärden defensiv oder offensiv gemeint sind, ist der Grad ihrer Körpersprache zur Austragung von Konflikten
Sicherheit in einer bestimmten Situation.
Besonders gut zu beobachten ist die Körpersprache der Katze in der
Körpersprache: Meistens ist es keine eindeutige Stimmung, in der die Katze ist, Konfrontation zweier Tiere. Die sichere Katze richtet sich auf völlig
Optische Kommunikation sondern eine Überlagerung von Droh- und Abwehrhaltung. Diese durch gestreckte Beine und sträubt ihr Rückenhaar. Sie stellt sich
Körperhaltung ambivalente Körperhaltung kann zB beobachtet werden, wenn sich etwas breitseitig zum Gegner und tänzelt meist seitwärts auf diesen
eine Katze gegen einen Hund stellt (besonders dann wenn sie ihre zu. Alle diese Manöver lassen das imponierende Tier noch größer
Die Katze lernt im Zusammenleben mit dem Menschen sehr schnell Jungen verteidigt). Ihre Angriffsbereitschaft zeigen die steife Beine, wirken. Das schwächere Tier versucht durch einen ausweichenden
aus seiner Körpersprache, dem Klang seiner Stimme und seinem ihre Furcht der gekrümmte Rücken (Katzenbuckel). Blick und eine demütige Körperhaltung die Spannung des Angreifers
Blickkontakt die momentane Stimmung abzulesen. Sie hat ein zu mindern. Wenn es in seiner Bedrängnis zu einem Gegenangriff
sehr gutes Gespür für Emotionen wie Nervosität, Angst, Zuneigung n Zeichen für Furcht: Fühlt sich die Katze in einer Situation startet, bedient es sich der offensiven Körpersprache einer siche-
oder Freude. verängstigt, will sie so schnell wie möglich fliehen. Sie ren Katze, um damit seine Furcht zu überspielen. Dieses Verhalten
duckt sich ganz klein zu Boden, beugt ihren Rücken und hat mit Aggressionsbereitschaft nichts zu tun. Das erkennt man
Auch die Katze bedient sich dieser Kommunikationsformen; bei legt die Ohren und den aufgeplusterten Schwanz ganz eng sehr gut daran, dass obwohl das Tier die Schwanzhaare sträubt
bewusster Beobachtung ihres Verhaltens ist eine gegenseitige Ver- an den Körper. und einen Katzenbuckel macht, es das Hinterteil meist am Boden
ständigung sehr gut möglich. behält und den Schwanz und die Ohren schützend anlegt. Manch-
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aber auch dieses Tier meist gemischte Gefühle (auch Angst) hat, anzulegen. Etwas bedroht sie und macht ihr Angst! bwohl die Katze als nicht besonders gesellig gilt, verfügt sie
ändert sich die Pupillengröße ständig um winzige Nuancen. über ein außerordentlich umfangreiches Lautrepertoire.
n Aggression, Angriff: Die Ohren sind zwar schon nach Das kommt daher, dass die Hauskatze zwei verschie-
Die Stellung der Ohren sagt viel aus hinten gedreht um sie bei Gefahr sofort anlegen zu können, dene Vokabularien beherrscht. Anders als die Wildkatze, die die
doch hält sie sie noch aufrecht. Das soll ein sicheres Kindersprache im Erwachsenenalter durch eine andere ersetzt,
Mehr als 20 Muskeln sind für die Stellung der Ohren verantwortlich. Gehabe ausdrücken. Bei Wildkatzen (zB beim Tiger) behält die (vom Menschen versorgte) Hauskatze die Sprache zwi-
Zu einer Änderung der Ohrenstellung kommt es nicht nur, wenn verstärkt sich die Ohrenstellung durch Zeichnungen auf der schen Katzenmutter und ihren Jungen auch im erwachsenen Alter
die Katze Geräusche aus unterschiedlichen Richtungen wahrnimmt, Hinterseite der Ohren. bei. Durch den Umgang mit dem Menschen baut sie sie sogar
sondern auch wenn sie einen Stimmungszustand signalisieren beachtlich aus. Zusätzlich beherrscht die Hauskatze freilich auch
will. In neutralen Situationen sind die Ohren in einer Mittelstellung, um die Ausdrucksmöglichkeiten einer erwachsenen Katze.
rasch auf kleinste Veränderung in der Umwelt reagieren zu können.
n Entspanntheit: Die Ohrenöffnungen schauen nach vorne, Miauen
und die Ohren sind leicht zur Seite gedreht, um Geräusche Schnurrbarthaare
aus der Ferne wahr zu nehmen. Im Zusammenleben der Katze mit uns Menschen ist ihr vorherr-
Am wichtigsten sind die Schnurrbarthaare der Katze für die Jagd im schender Laut ein um Aufmerksamkeit bettelndes Miauen. Der
n Aufmerksamkeit: Kommen Geräusche näher und Dunkeln. Die Stellung der Schnurrbarthaare kann aber auch einiges Ursprung dafür ist das um Hilfe rufende Miauen eines Kätzchens
erwecken die Aufmerksamkeit der Katze, so starrt sie das über den Stimmungszustand der Katze verraten. Sie sind nach vorne nach seiner Mutter. Bei Wildkatzen kommt dieser Laut im Erwach-
Objekt an und dreht die Ohren gespitzt in Blickrichtung. gerichtet, wenn die Katze neugierig ist, etwas erforschen will oder senenalter nahezu nicht mehr vor.
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Kätzchen genießen es, von ihrer Mutter sorgsam abgeleckt zu werden, rsprünglich war die Katze natürlich nicht auf das Zusam- Menschen die entsprechende Umgebung geboten werden, damit
denn die mütterliche Fürsorge bedeutet Schutz und Geborgenheit menleben mit dem Menschen ausgerichtet. Im Gegen- sie ihr Verhalten erfüllen kann.
für sie. Die gegenseitige Fellpflege dient aber auch bei erwachsenen teil: Als selbständiger und freiheitsliebender Einzeljäger,
Katzen weniger einem hygienischen Zweck sondern viel mehr zur der nicht im sozialen Verband lebt, müsste sie diese enge Bindung Der Bezug zum Menschen vom ersten Tag an
Stärkung von sozialen Bindungen Aus diesem Grund empfinden Kat- nicht eingehen, um zu überleben.
zen es auch im Zusammenleben mit uns Menschen als angenehm, Die Intensität der Beziehung zwischen Mensch und Katze hängt
von uns gestreichelt zu werden - auch wenn meist sie den Zeitpunkt Unabhängigkeit trotz Bindung von sehr vielen Faktoren ab. Ausschlaggebend dafür ist auch die
dafür bestimmen wollen! Ein Zeichen, dass sie die Zuneigung genießen, Persönlichkeit der Katze, die zum einen Teil angeboren, zum ande-
ist das senkrecht nach oben Heben das Hinterteils und des Schwan- Die Katze ist ein Tier mit großer Anpassungsfähigkeit, das unter ren durch die Umwelt geprägt ist. In den meisten Fällen ist es aber
zes; das junge Kätzchen fordert auf diese Art und Weise seine Mutter sehr unterschiedlichen Umweltbedingungen leben kann, so auch im das Alter, in dem die Katze mit Menschen in Kontakt kommt, das
auf, sich um die Pflege seines Hinterteils zu kümmern. Zusammenleben mit dem Menschen. Ihre Unabhängigkeit als eigen- schließlich die Stärke der Bindung bestimmt. Katzen, die ausschließ-
ständiges Raubtier hat sie sich trotz Domestikation sowie Pflege lich mit Artgenossen aufgewachsen sind, werden auch später übli-
Im Allgemeinen kann man festhalten, dass die Katze dann gestrei- und Fütterung durch den Mensch beibehalten. Auch die Fertigkeit cherweise keine sehr enge Beziehung zum Menschen aufbauen.
chelt werden will, wenn sie sich zur streichelnden Hand drückt. zu jagen, also sich selbst mit Futter zu versorgen, hat sie keinesfalls Sie akzeptieren ihn vielleicht als Futtergeber, jedoch werden sie
Weicht sie hingegen der Hand deutlich aus, ist sie an der Berührung verloren. Sie hat den Menschen als zusätzlichen „Anreiz“ schätzen Körperkontakt eher vermeiden und darauf achten, ihre Unabhän-
in diesem Moment nicht interessiert. Um eine Vertrauensbasis und gelernt, ihre natürlichen Verhaltensweisen jedoch nicht verloren. gigkeit zu bewahren. Katzen, die zwischen der dritten und siebten
eine tiefe Beziehung mit der Katze auf zu bauen, ist es sehr wichtig, Lebenswoche Kontakt zum Menschen aufbauen können, werden
diese Körpersprache ernst zu nehmen und zu respektieren. Der Mensch als Ersatzmutter später normalerweise eine enge Beziehung zu ihm haben und ihn
ein Leben lang als eine Art Mutterersatz sehen.
TIPP: Im Folder „Leben mit Hund & Katze“ wird Telling- Was der Mensch sich bei der Domestikation der Katze zunutze
ton Touch als neuer Weg in der Beziehung zu Ihrem Tier gemacht hat, ist die starke Abhängigkeit des Kätzchens von seiner Intensive Beziehung durch Berührungen
vorgestellt. Durch eine heraustrennbare Skizzentafel Mutter. Durch Zucht wurde diese jugendliche Unselbständigkeit
soll die Anwendung dieser Berührungstechnik leicht bewusst verlängert, und so wurde die Grundlage der Beziehung Die kindliche Bindung an den Menschen bringt die Katze sogar
gemacht werden. zwischen Katze und Mensch gebildet. Wichtig ist, dass der Mensch dazu, Streicheleinheiten, die für ein erwachsenes Tier eigentlich
Katzen sind sehr sensibel in Bezug auf Veränderungen in ihrer Sollten Sie mit Ihrem Latein am Ende sein und fachkundige Fehler vermeiden!
Umwelt. Das betrifft nicht nur große Umstellungen, wie etwa eine Unterstützung brauchen, wenden Sie sich an einen Experten. Die
Übersiedlung oder eine Veränderung der Einrichtung, sondern bei VIER PFOTEN helfen Ihnen gerne mit Adressen weiter: e-Mail an Um die Beziehung zur Katze nicht unbeabsichtigt negativ zu beein-
einer engen Bindung auch die Beziehung zum Menschen. heimtier@vier-pfoten.at oder ein Anruf unter Tel. 01/895 02 02-0 flussen, sollte man im Umgang mit ihr folgende Fehler unbedingt
vermeiden:
Katzen, die sich sehr eng an den Menschen anschließen, fühlen Das Spiel als Bindeglied
sich so stark mit ihm verbunden, dass sie seine emotionalen n Anstarren: Unter Artgenossen ist das starre Blicken in die
Stimmungen aufnehmen und unter Spannungen der ihr vertrau- Junge Kätzchen spielen nicht nur um ihr Jagdverhalten zu trainieren, Augen des anderen ein Zeichen für Drohung (mehr dazu
ten Menschen sehr leiden. Eine Vernachlässigung ihrer Bedürf- sondern vor allem auch um soziale Bindungen aufzubauen. Anders bei Körpersprache). Deshalb sollte man das unbedingt
nisse spüren sie sofort schmerzhaft. Dass die Erklärung dafür als Hunde spielen erwachsene Katzen in freier Wildbahn nicht mehr. vermeiden, um der Katze nicht Bedrohung zu vermitteln,
manchmal ganz einfach vorübergehender Zeitmangel ist, kann ihr Das hängt sehr stark damit zusammen, dass die Katze ein Einzel- wenn man ihr eigentlich freundlich gestimmt ist. Besser
nicht verständlich gemacht werden. Auch eine Veränderung in der gänger ist und nicht wie der soziale Hund in einem Rudel lebt. ist es, immer wieder die Augen zu schließen, weil das
Familie (zB der Verlust eines Familienmitglieds, die Geburt eines beruhigend wirkt.
Babys, die Anschaffung eines weiteren Heimtiers) können bei der Katzen, die vom Menschen versorgt werden, legen ihr Kätzchenver-
Katze großen Stress auslösen, der zu Verhaltensproblemen führen halten jedoch nie völlig ab. Und dazu gehört auch ihr lebenslanges
n Hektische Bewegungen: Als Raubtier bewegt sich die Zu beachten ist folgendes: Für die Anzahl der Kisterl gilt Anzahl
Katze im Allgemeinen sehr leise und vorsichtig. Auf Tipp: Im Handbuch „Heimtiere: Was muss ich beach- der Katzen plus eins. Für eine Einzelkatze sind somit zwei ausrei-
schnelle Bewegungen reagiert sie mit Nervosität oder ten?“ (110 Seiten, in Zusammenarbeit mit dem Lebens- chend große und stabile Katzenklos anzubieten. Die Kisterl sollten
Angst. ministerium) finden Sie ausführliche Informationen rund weder zu abgelegen, noch zu zentral und nicht neben Futter- oder
um die Haltung von Hund, Katze, Kleinsäuger, Vogel & Schlafplatz stehen. Auch wenn geschlossene Klos für den Halter
n Festhalten: Auch wenn die Katze zu ihrem Menschen Co. Kostenlos zu bestellen bei VIER PFOTEN. sehr angenehm sind, reagieren Katzen oft mit Ablehnung. Gefüllt
Vertrauen hat und eine intensive Bindung besteht, bewirkt werden die Kisterl der Katze mit feiner und weicher Einstreu, in
ein Festhalten gegen ihren Willen eine sehr starke der sie gut graben kann. Harte Einstreu, die an den Pfoten hängen
Stresssituation. In der Natur kommt das nur vor, wenn bleibt, ist oft ein Grund für Unsauberkeit. Durch regelmäßigen
die Katze Beute eines Feindes wird. Wechsel der Einstreu bleibt das Klo sauber und geruchsfrei. Falls
die Katze trotz allem noch unsauber ist und gesundheitliche Pro-
n Herausnehmen aus einer Rückzugsstätte: Zieht sich die Die Wohnung für die Katz´ bleme ausgeschlossen sind, muss dieses Verhalten als Ausdruck
Katze in eine Ecke, eine Höhle oder unter ein Möbelstück ihres Allgemeinbefindens gesehen werden.
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zurück, sollte man sie dort in Ruhe lassen. Ein gut ine Katze, die in freier Natur unterwegs ist, erlebt jeden
gemeintes Herausnehmen der Katze, um sie (bei Gewitter) Tag sehr viel und kommt mit vielen interessanten Eindrü- Fress- und Trinkplatz
durch Körperkontakt zu beruhigen oder zu beschützen, cken in Kontakt. Für eine „reine Wohnungskatze“ muss
bedeutet für sie nur zusätzlichen Stress, und man bewirkt der Mensch aber genügend Anregungen schaffen. Nur wenn wir die Freilaufende Katzen bringen erlegte Beute stets an einen ruhigen
das Gegenteil. Bedürfnisse der Katze kennen und diese auch berücksichtigen, ist es und sicheren Ort bevor sie sie verzehren! Daher sollte auch in der
möglich, ihr in unserer Wohnung einen dauerhaften und glücklichen Wohnung ein geschützter Ort für die Fütterung ausgewählt werden.
Die Katze hat grundsätzlich eine Vorliebe für Menschen mit zurück- Aufenthalt zu ermöglichen. Holen Sie sich aus unseren Vorschlägen Ebenfalls wichtig für das Wohlbefinden der Katze ist es, dass sie
haltender Körpersprache. Das ist auch der Grund dafür, warum Anregungen für eine Umgestaltung Ihrer Wohnung! immer am selben Ort und immer zu fixen Zeiten gefüttert wird. Wäh-