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Weg

Die Zeitschrift für Deutschlernende

Der
Ausgabe Nr. 32 4-2000

Albert Einstein: Auf der Suche nach


der letzten Ursache unserer Welt ➁
Einer der berühmtesten per. Wir nennen diese Ent-
Männer der Welt ist Al- deckung Einsteins die „Re-
bert Einstein. Er hat un- lativitätstheorie“ (relativ
ser Wissen über den Auf- = abhängig: Raum, Zeit
bau unserer Welt sehr ver- und Energie hängen von-
mehrt. Man darf ihn mit einander ab).
Kopernikus und Newton
Auch andere wichtige Ent-
vergleichen.
deckungen hat Einstein ge-
Kopernikus (um 1500) macht. Alle seine Erkennt-
entdeckte, daß die Erde nisse sind schwer zu ver-
um die Sonne kreist (und stehen.
nicht umgekehrt, wie man
bis dahin dachte). Und Ein scharfer Denker
Newton (um 1700) er-
kannte, daß alle kleinen Albert Einstein wurde
und großen Körper in der 1879 als Kind deutscher
Welt sich gegenseitig Juden in der süddeutschen
durch die Anziehungskraft Stadt Ulm geboren. Sein
(Gravitation) anziehen. Vater hatte eine kleine Fa-
Dadurch bleiben alle Ge- brik. Schon seit Jahrhun-
genstände und die ganze Albert Einstein, bedeutendster Physiker derten lebte die jüdische
Welt im Gleichgewicht, in unserers Jahrhunderts Familie Einstein in
Harmonie. Deutschland. Albert hat
immer gesagt, daß Deutsch seine Muttersprache
Die Relativitätstheorie sei. In den USA, wo er später lebte, hat er sich
nie zu Hause gefühlt. Englisch sprach er schlecht.
Einstein hat gesehen, daß Raum, Zeit und Ener-
gie sich verändern können. Sie hängen vonein- Einstein verließ mit 15 Jahren die Oberschule ohne
ander ab. Wenn sich zum Beispiel von zwei Abitur. Er haßte den Zwang der Schule. Lieber
gleich großen Körpern der eine schneller bewegt beschäftigte er sich zu Hause intensiv mit dem,
als der andere, wenn sich also seine Bewegungs- was ihn persönlich interessierte: mit naturwissen-
zeit verändert, verändert sich auch sein Raum: schaftlichen Problemen. Er war ein starker Indi-
Er wird kleiner als der andere, langsamere Kör- vidualist. Seine Freiheit ging ihm über alles.
1
Er war auch ein großer Denker, wie wenige an-
Aus der Redaktion dere Menschen. Er hat alle seine Entdeckungen
Liebe Leserinnen, liebe Leser, nur durch Grübeln1 und Nachdenken gemacht,
vor uns liegen das Weih- ohne alle praktischen Experimente.
nachtsfest und ein neues
Jahr. Kalendermäßig beginnt In der Schweiz konnte Einstein Ingenieurwissen-
auch das neue Jahrtausend. schaften studieren. 1902 fand er eine Anstellung
Was es uns wohl bringen beim Patentamt in Bern/Schweiz. Jetzt konnte er
wird? Wir wissen es nicht. auch heiraten. Dem Ehepaar wurden zwei Söhne
Aber auch im vor uns
liegenden Jahr dürfen wir geboren.
Gott anrufen und ihn um
seine Hilfe bitten. Er ist Zeit und Raum
auch im neuen Millennium nie weiter weg als ein Gebet!
Durch folgenden einfachen Versuch zeigte Ein-
In diesem Heft finden Sie wieder eine bunte Auswahl stein, daß Zeit und Raum voneinander abhängen:
von Themen. Und für Weihnachten haben wir Ihnen
diesmal einige Weihnachtsgedichte zusammen-
Genau in der Mitte eines fahrenden Zuges schickt
gestellt. Jesus Christus ist in die Welt gekommen, ein dort stehender Beobachter gleichzeitig einen
um uns zu retten! Diese frohe Botschaft sollten wir Lichtstrahl nach vorn zum Anfang und nach hin-
allen sagen! Viele andere Artikel und Spiele zu ten zum Ende des Zugs. Beide Lichtstrahlen brau-
Weihnachten finden Sie in den früheren Hef ten. chen bis zum Anfang und Ende des Zugs genau
Sollten Sie diese nicht haben, können Sie im Internet die gleiche Zeit.
einige der alten Ausgaben herunterladen und auch
viele andere Texte finden. Schauen Sie doch mal vorbei! Nun steht ein zweiter
Ansonsten arbeiten wir weiter daran, den „Weg“ Beobachter auf dem
einfacher lesbar zu machen. Vor Ende des nächsten Bahndamm. Er sieht je-
Jahres wird das neue Konzept wohl nicht umgesetzt doch, daß der Licht-
sein. Schreiben Sie uns weiterhin Ihre Ideen und
strahl am Ende des
Vorschläge. Wir werden Sie aufmerksam lesen und
hoffentlich auch viele davon aufgreifen. Zugs früher ankommt
als am Anfang. Denn
„Bunter und umfangreicher“, so lautet ein of t
gehörter Wunsch unserer Leser. Wie gerne würden wir
der Zug fährt ja dem
dies verwirklichen! Aber die Kosten dafür sind einfach nach hinten geschickten
zu hoch. Farbiger Druck ist viel teuerer, genauso wie Lichtstrahl entgegen,
eine Erweiterung der Seitenzahl nicht nur die Kosten während er dem nach
für den Druck, sondern auch für den Versand erhöhen vorn geschickten da-
würde. Und da wir für den „Weg“ keine öffentlichen Eine Seite aus den „Annalen der vonfährt. Wir sehen:
Gelder bekommen, wird dies vorerst wohl ein Traum Physik“ (1905) mit einem
bleiben - aber ein schöner! der Lichtstrahl braucht
Aufsatz von Albert Einstein
für die gleiche Strecke
Kein Traum hingegen ist die Verbreitung des „Weges“.
Immerhin lesen jetzt Menschen in 80 Ländern die
verschiedene Zeiten, wenn der Raum (der Ort der
Zeitschrift. Und immer wieder kommen neue hinzu. Beobachter) verschieden ist.
Schön, daß der „Weg“ so viele Menschen begeistert!
Und zum Schluß noch ein Vorschlag. Schreiben Sie uns Neugierig aus Leidenschaft
als Schulklasse oder Unigruppe doch einmal einen
Allmählich wurde Einstein bekannt und berühmt.
Brief, in dem Sie sich mit Bild kurz vorstellen.
Schreiben Sie uns etwas über sich selber, was auch Er wurde Professor, ab 1914 lehrte er in Berlin.
andere interessieren könnte. Und wenn möglich, 1921 bekam er den Nobelpreis2. Dabei blieb Ein-
werden wir in jeder „Weg“-Ausgabe eine oder mehrere stein bescheiden. Er sagte: „Ich habe keine be-
der Gruppen vorstellen. Sind Sie dabei? sondere Begabung. Ich bin nur leidenschaftlich
Eine frohe Weihnachtszeit und ein gesegnetes Neues neugierig.“
Jahr wünscht Ihnen
Ihr
In seinem Privatleben war er recht frei. Er trenn-
te sich von seiner ersten Frau und heiratete seine
Volker Schmidt Cousine Elsa. Er war oft nachlässig gekleidet,
seine Haare waren lang und unordentlich. Zum
2
Kummer seiner Frau flirtete3 er viel mit anderen Einstein wurde auch gebeten, Staatspräsident des
Frauen. neugegründeten Staates Israel zu werden. Aber
er lehnte es ab. Den Deutschen hat Einstein nie
Einstein entdeckte auch, daß Masse und Energie
verziehen, daß Hitler Millionen Juden umgebracht
voneinander abhängen. Bei hoher Geschwindig-
hat. Das kann man verstehen. Doch seine letzten
keit verwandelt sich Masse immer mehr in Ener-
Worte auf seinem Sterbebett waren deutsch.
gie. Masse ist „gefrorene“ Energie, Energie ist
Auf der Suche nach der
letzen Ursache der Welt
Wie kaum ein anderer Mensch wollte Einstein die
letzte Ursache unserer Welt entdecken. Deshalb
arbeitete er bis zu seinem Tod im Jahre 1955 an
einer Formel, die alle Kräfte in unserer Welt (Gra-
vitation6, Magnetismus und Elektrizität) zusam-
menfaßte. Aber er fand diese Formel nicht, denn
er suchte in der falschen Richtung: Die letzte Ur-
sache unserer Welt ist Gott. Und Gott suchte er
nicht.
Wie in einer Uhr alle Räder miteinander verbun-
Einsteins Arbeitsplatz in seinem Haus in Princeton (USA) den sind und sich nach einem sinnvollen Plan be-
wegen, so sind in unserer Welt alle Bewegungen
„aufgetaute“ Masse. Deshalb können z.B. kleine
sinnvoll miteinander verbunden. Dadurch ist Ord-
Mengen radioaktiven Materials in der Atombom-
nung in unserer Welt, dadurch ist Leben in ihr
be in ungeheure Energien umgewandelt werden.
möglich. Unsere Welt ist wie ein großes Uhrwerk.
Aufgrund von Einsteins Erkenntnissen glaubt man Und wie eine Uhr nicht von allein entstanden ist,
heute, daß das Weltall ein riesiger gekrümmter, sondern von einem klugen Menschen gebaut wur-
also nicht unendlicher, Raum ist. Wenn man ei- de, so muß auch unsere Welt, das große „Uhr-
nen Lichtstrahl losschickt, kehrt dieser nach sehr werk“, von einer ungeheuer7 klugen, allmächti-
langer Zeit auf einer gekrümmten Bahn wieder zu gen Person gebaut worden sein, nämlich von Gott.
seinem Ausgangspunkt zurück.
Unsere Welt ist ein Geheimnis
Ein Demokrat und die Atombombe
Zwar glauben viele Menschen, die Welt sei durch
Einstein war ein entschiedener Demokrat. Krieg Entwicklung (Evolution) zufällig entstanden. Aber
war ihm verhaßt. Er kämpfte für die Abrüstung4 würde jemand behaupten, eine Uhr habe sich zu-
der Völker. Er setzte sich auch für einen eigenen fällig selber zusammengesetzt, so würde man ihn
Judenstaat in Palästina ein, er war Zionist. Da- nicht ernstnehmen. So kann man auch Menschen,
durch war er den Nazis5 verhaßt. Als sie 1933 in die behaupten, der Zufall sei die letzte Ursache
Deutschland an die Macht kamen, ging er des- der Welt, nicht ernstnehmen. Einstein glaubte
halb in die USA. nicht an Gott. Aber er bewunderte den sinnvollen
2
E = mc
Im 2. Weltkrieg bat Einstein zusammen mit ande-
ren Wissenschaftlern den amerikanischen Präsi-
Aufbau unserer Welt. Er sagte: „Unsere Welt ist
ein Geheimnis“. Er ahnte Gott.

1
Hans Misdorf

denten, die Atombombe zu bauen. Man glaubte grübeln: lange und intensiv über etwas nachdenken 2 [nobel’-]
3
flirten: [flö:(r)ten:] einer Person durch Blicke, Gesten oder Worte
nämlich, daß auch Hitler eine Atombombe baute. zeigen, daß man sie sympathisch und (erotisch) attraktiv findet
Später sah Einstein, welche Zerstörungen die 4
die Abrüstung: Reduzierung der Zahl der Waffen und Soldaten
Atombombe verursacht. Deshalb bereute er bis (eines Staates) 5 die Nazis: Abk. f. Nationalsozialisten (unter
zu seinem Tod, den Bau der Atombombe veran- Hitler) 6 die Gravitation: die Anziehungskraft der Erde; Schwer-
laßt zu haben. kraft 7 ungeheuer: sehr groß, sehr stark od. sehr intensiv
3
Berlin, immer eine Reise wert (IV) ➁/➂
Willkommen zum zweiten Teil unserer Stadtrund- göttin, von J.G. Schadow gekrönt. Während der
fahrt! Bevor wir unsere Stadtrundfahrt fortsetzen, DDR-Zeit war das Tor ein trauriges und schreckli-
wollen wir einen kurzen Blick auf die Bevölkerung ches Mahnmal8 der Trennung. Wie gut, daß das
der Millionenstadt werfen. Menschen aus allen deut- heute nicht mehr so ist.
schen Regionen und den Nationen der Welt leben
Wir durchfahren die einstige Prachtstraße von Ber-
hier. Es gibt kaum einen deutschen Dialekt1 und
lin „Unter den Linden“. Sie geht auf den Großen
kaum eine fremde Sprache, die in Berlin nicht zu
Kurfürst (1640 - 1688) zurück, der sie als Reitweg
hören ist. Menschen aller Hautfarben begegnen uns,
vom Stadtschloß in sein Jagdrevier im Tiergarten
am häufigsten solche türkischer Abstammung. Man
nutzte. Er hatte sie mit sechs Reihen Linden und
sagt, Berlin sei nach Istanbul und Ankara die
Nußbäumen bepflanzen lassen. Gesäumt9 wird die
drittgrößte türkische Stadt.
Straße auch heute noch von herrlichen Gebäuden,
wie z. B. dem Zeughaus aus dem Jahr 1695, in
Eine offene Stadt dem das Deutsche Historische Museum unterge-
Berlin war immer eine offene Stadt für Menschen, bracht ist, das sich noch im Aufbau befindet.
die in ihrer Heimat aus politischen, religiösen oder Dann sehen wir die Deutschen Staatsoper, die fünf-
wirtschaftlichen Gründen nicht mehr leben konn- zig Jahre jünger ist, und die Humboldt-Universi-
ten. Das galt besonders auch für die, die sich vom tät, in der berühmte Männer gelehrt haben, wie
wirtschaftlichen Aufschwung2 in den 60er Jahren etwa der Philosoph Hegel, die Gebrüder Grimm,
als Gastarbeiter hierher anwerben3 ließen. Unter Albert Einstein, Robert Koch, Max Planck und der
den vielen unterschiedlichen Menschen findet man Mediziner Ferdinand Sauerbruch. Eigentlich müß-
ten wir diese Straße zu Fuß gehen, um Zeit zu ha-
ben für die Neue Wache des Baumeisters Karl Fried-
rich Schinkel und das 14 Meter hohe Reiterstand-
bild Friedrichs des Großen (1740 - 1786) und all
das andere Schöne auch genießen zu können.

Museumsinsel und Dom


Zum Glück muß der Bus auf der wunderschönen
Schloßbrücke für ein paar Minuten anhalten. So
können wir den Blick über den Spreearm genie-
Der Gendarmenmarkt mit Französichem Dom ßen, der die sogenannte Museumsinsel10 nach We-
und Schauspielhaus sten begrenzt und auf dem weiße Ausflugsschiffe
manchmal noch einen waschechten4 Hauptstädter. ihre Bahn ziehen. Auf der Museumsinsel sind meh-
Sein Erkennungszeichen ist die berühmte sogenannte rere Museen angesiedelt mit den Schwerpunkten
„Berliner Schnauze“5, eine schlagfertig-schnoddri- Archäologie11 und Antike. Das größte und bedeu-
ge6 Ausdrucksweise, oft hartnäckig und meist lie- tendste von ihnen ist das Pergamonmuseum.
benswürdig und gefühlvoll. Den eigentlichen Ber-
liner Dialekt hört man allerdings überwiegend im Auf der östlichen Seite der Museumsinsel sehen
Ostteil der Stadt, wo die Berliner selbst in der wir rechts eins der häßlichen und wenig ruhmrei-
Vergangenheit immer in der Überzahl waren. chen Gebäude an unserer Route: den „Palast der
Republik“. Hier residierte12 einst das Parlament der
ehemaligen DDR. Hier beschloß 1990 das erste frei
Brandenburger Tor und „Unter den Linden“
gewählte Parlament des kommunistischen deutschen
Und nun wieder herzlich willkommen im „Rund- Staates den Beitritt zur Bundesrepublik Deutsch-
fahrtbus“ der Linie 100. Der Bus fährt, durch das land. Den 1894-1905 erbauten Berliner Dom sehen
Brandenburger Tor, das Wahrzeichen der Stadt. wir schräg gegenüber. Dieser größte Kirchenbau
Zwischen 1788 und 1791 wurde es als Pforte nach Berlins wurde 1993 nach 18jähriger Renovierung13
Westen von dem Baumeister C.G. Langhans er- neu eröffnet. Das mächtige Gebäude hat innen und
baut und mit der berühmten Quadriga7, der Sieges- außen viel für das Auge zu bieten, z.B. die Tauf-
4
und Traukirche der Hohenzollern14, die Prunk- Neptunbrunnen und Nikolaiviertel
sarkophage15 des Großen Kurfürsten und seiner Frau
oder die Hohenzollerngruft16 mit den Särgen der Am Neptunbrunnen, einem der schönsten Brunnen
Familien dieses Fürstengeschlechts. von ganz Berlin, entschließen wir uns, unsere Rund-
fahrt abzubrechen. Viel gäbe es noch zu sehen. So
Fernsehturm und Alexanderplatz wäre ein Besuch von Berlins schönstem Platz, dem
Gendarmenmarkt21 mit dem ehemaligen Schauspiel-
Auf dem weiteren Weg unseres Busses bezaubert haus und dem deutschen und französischen Dom,
uns der Blick auf den 365 Meter hohen Fernseh- sicher reizvoll. Auch der jüdische Friedhof wäre
turm am Alexanderplatz. Er wurde 1969 als Ge- einen Besuch wert. Er ist der größte jüdische Fried-
genstück zum Westberliner Funkturm erbaut. Wenn hof Europas, ein Mahnmal und zugleich ein beein-
die Sonne auf die glänzende Außenhaut seiner Aus- druckendes Denkmal für die jüdische Vergangen-
sichtskuppel17 scheint, zeigt sich jedesmal ein weit- heit Berlins.
Wir gehen lieber hinüber ins Nikolaiviertel, wo sich
einst Berlins älteste Ansiedlung befand. Leider
wurden die historischen Gebäude im Zweiten Welt-
krieg fast völlig zerstört. Aber das Viertel wurde
sehr reizvoll nostalgisch22 wieder aufgebaut. Im
„Reinhard’s“, einem bekannten Lokal des Viertels,
stärken wir uns bei schmackhaften Berliner Spe-
zialitäten, ehe wir zu unserer Buslinie zurückkeh-
ren und uns an unserem Ausgangspunkt zurück-
bringen lassen. Schön war’s. Wir werden später
sicherlich noch einmal wiederkommen, um zu se-
hen, was sich in Berlin alles getan hat. Berlin ist
immer eine Reise wert!
Blick auf das Nikolaiviertel Lothar von Seltmann
hin sichtbares Kreuz. Das war für die Machthaber 1
der Dialekt: die Variante einer Sprache, aus der man die (geo-
der DDR ein großes Ärgernis, leugneten18 sie doch graphische) Herkunft des Sprechers erkennen kann; Mundart
2
die Existenz Gottes und des Retters Jesus Christus. der Aufschwung: eine Verbesserung bes. der wirtschaftlichen
Alle Versuche, das Kreuz zu beseitigen, schlugen Lage 3 jmdn. anwerben: jmdm. einen Arbeitsplatz anbieten
4
waschecht: original, unverfälscht 5 Berliner Schnauze: Berli-
allerdings fehl19. ner Mundwerk; Berliner Art zu reden 6 schnoddrig: respektlos,
Einen Steinwurf entfernt befindet sich die älteste ohne falsche Ehrerbietung 7 die Quadriga: ein Gespann von vier
erhaltene Berliner Kirche, die Marienkirche. Hier Pferden, das von einem offenen Wagen aus gelenkt wird 8 das
Mahnmal: Statue, Inschrift o.ä., die dazu dient, die Menschen an
verlassen wir noch einmal den Bus. Der 1805 zu etwas Schlimmes zu erinnern, von dem man möchte, daß es nicht
Ehren Zar Alexanders I. von Rußland so benannte wieder geschieht 9 etw. säumen: viele Menschen/Dinge stehen
Alexanderplatz („Alex“) hat viel an Reiz verloren, am Rand einer Fläche oder Straße 10 die Museumsinsel: eine
seitdem er nicht mehr das Stadtzentrum der ehe- von zwei Armen der Spree umschlossene Insel, auf der sich meh-
maligen Hauptstadt der DDR ist. In einigen Jahren rere Museen befinden 11 die Archäologie: die Wissenschaft, die
sich mit ausgegrabenen Überresten wie z. B. Statuen, Vasen und
wird der Platz nach umfangreichen Bauarbeiten Werkzeugen aus vergangenen Zeiten beschäftigt, um damit frü-
wohl ein ganz neues Gesicht haben. Ob wir eine here Kulturen zu erforschen 12 residieren: wohnen (und regie-
Auffahrt auf den benachbarten Fernsehturm wagen? ren) 13 die Renovierung: die Erneuerung und Instandsetzung ka-
Pech! Auch hier stehen die Leute Schlange. Das putter Dinge 14 die Hohenzollern: deutsches Fürstengeschlecht
Warten würde zuviel Zeit in Anspruch nehmen, aus Süddeutschland; Stammburg Hohenzollern bei Hechingen in
der Schwäbischen Alb; die Hohenzollern verdrängten die Habs-
wenngleich der Blick vom rotierenden „Telecafé“ burger aus Deutschland 15 der Prunksarkophag: besonders wert-
in 207 Meter Höhe über die Stadt wunderschön ist. voller Sarg aus Stein 16 die Gruft: Grab, Grabkammer 17 die
So gehen wir lieber die wenigen Schritte durch eine Kuppel: ein Dach, das (wie eine Halbkugel) gewölbt ist 18 leug-
kleine parkähnliche Fußgängerzone hinüber zum nen: sagen, daß das, was ein anderer von einem behauptet, nicht
Roten Rathaus. Es hat seinen Namen von dem auf- wahr ist; abstreiten, etw. von sich weisen 19 fehlschlagen: nicht
gelingen, ein Mißerfolg sein 20 der Backstein: ein rechteckiger,
fallend roten Backstein20, aus dem es zwischen 1860 mst. rötlicher Stein, den man zum Bauen verwendet; Ziegel
und 1870 gebaut wurde, und ist heute Sitz des 21
[scho:(n)darm] frz. Polizist 22 die Nostalgie: Sehnsucht nach
Regierenden Bürgermeisters von Berlin. Vergangenem; nostalgisch: von dieser Sehnsucht erfüllt
5
Ein schrecklicher Unfall ➀/➁➁
„Der Schrank muß dorthin!“, sagte meine Mut- meine Mutter geheilt. Gott sei Dank! An diesem
ter. Nur mit der Hilfe von zwei starken Männern Tag hat meine Mutter verstanden, daß es einen
konnten sie den schweren Schrank bewegen. Meine Gott gibt. Er existiert wirklich!
Mutter stand davor, um ihn zu halten. Plötzlich
aber geschah etwas Schreckliches. Die Männer lie- Ich stehe vor der Tür
ßen den Schrank los, und er fiel auf meine Mut- Nachdem meine Mutter aus dem Krankenhaus
ter. Sie war schwer verletzt. Schnell brachte man gekommen ist, nahm sie mich mit in eine christli-
sie ins Krankenhaus. che Gemeinde. Dort hörte auch ich von Gott und
Ich war damals erst Jesus Christus im Kindergottesdienst. Später gab
sechs Jahre alt. Zur mir jemand eine Karte mit einem Bibelvers: „Ich
Zeit, als dieses Un- stehe vor der Tür und klopfe an! Wenn jemand
glück geschah, war meine Stimme hört und öffnet, werde ich bei ihm
ich bei meiner einkehren. Ich werde mit ihm das Mahl halten und
Großmutter. Ich er mit mir.“ (Offenbarung 3, 20).
wußte nicht genau,
was mit Mama ge- Diesen Vers fand ich sehr merkwürdig. Ich ging
schehen war, aber nach Hause und mußte immer über diesen Vers
ich brauchte nur in nachdenken. Wer steht vor der Tür? Wer will hin-
das Gesicht meiner eingehen? Und warum ist die Tür verschlossen?
Großmutter zu Zu Haus fragte ich meine ältere Schwester. Sie
schauen, um zu antwortete mir: „Jesus Christus steht vor der Tür
verstehen: Etwas Deines Lebens. Er möchte, daß Du ihm aufmachst
Schreckliches ist und Dein Leben mit ihm gemeinsam lebst. Er
geschehen. Eilig gingen wir zum Krankenhaus. möchte Dir deine Schuld vergeben und immer bei
Dir sein. Willst Du das?“
Gibt es eine Hoffnung?
Ich kniete mich hin und betete zu Jesus. Ich bat
Es waren lange Untersuchungen. Meine Mutter ihn, mir meine Schuld zu vergeben und mein Gott
hatte einen schweren Schlag bekommen. „Es ist zu sein. Und das hat er auch getan.
gut möglich, daß sie ihr ganzes Leben lang kör-
perbehindert bleiben wird!“, sagte die Ärzte. Was Seit dem ich mit Jesus lebe weiß ich, daß er mich
für eine schlimme Nachricht. Gab es gar keine immer führt und mir hilft. Er versteht mich und
Hoffnung? hilft mir, auch wenn es nicht immer leicht ist, als
Christ zu leben. Gott gibt mir nun die Kraft, de-
Während sie im Krankenhaus lag, bekam sie täg- nen zu vergeben, die sich mir gegenüber falsch
lich Besuch von einer Bekannten. Sie sprach im- verhalten, oder sich mit mir gestritten haben. Er
mer von Gott, davon daß er groß ist und die Men- gibt mir Hoffnung und Sicherheit, denn ich weiß,
schen liebt. „Er kann Dir helfen und Dir Hoff- Jesus ist der Weg, wenn ich keinen Weg finden
nung schenken!“, sagte sie zu meiner Mutter. kann; und wenn ich keine Hoffnung mehr habe,
Eines abends, als meine Mutter im Bett lag, fühlte ist er meine Hoffnung.
sie plötzlich et was in ihrer Hand. Es war, als ob Jesus wirkt auch heute noch Wunder, so wie mei-
etwas in ihr brannte. Als sie auf ihre Hand blick- ne Mutter es erlebt hat. Er versteht auch dich und
te, sah sie ein starkes, unbeschreibliches Licht in möchte dir helfen. Du mußt ihm nur vertrauen.
Form eines Sterns. Und dann hörte sie eine Stim-
me: „Ich will Dir Deine Sünden vergeben und Dich Wessela Tschobanova (18 J.), Bulgarien
heilen!“ Haben auch Sie schon Jesus in Ihr Leben hineingelassen?
Dann schreiben Sie uns, wie und wann das geschehen ist
Gott hatte zu ihr gesprochen! Er allein hat die und was sie heute mit ihm erleben. Wenn möglich, veröf-
Macht, unsere Schuld zu vergeben. Und er hat fentlichen wir diesen Bericht dann im „Weg“.
6
Was die Bibel lehrt: Wer ist Jesus? ➁
„Ich glaube an Gott“, behaupten viele Menschen, besonders die religiösen Lehrer, wollten Jesus nicht
„aber mit Jesus kann ich nichts anfangen!“. Ja, reicht glauben. Sie verspotteten10 ihn oder versuchten ihn
es nicht, nur an Gott zu glauben? Wer ist überhaupt zu töten. Über Jesus waren die Menschen schon im-
dieser Jesus, und warum ist er so wichtig? mer unterschiedlicher Meinung - und dies ist auch
heute nicht anders!
Über Jesus hört man viele Meinungen. Viele sehen
in ihm einen guten Gottes Sohn
Menschen, einen
Wundertäter oder ei- Die Menschen, die an Jesus glaubten, spürten, daß
nen Religionsstifter1 . Jesus nicht nur ein Mensch war. Er war mehr! Jesus
Aber ist dies wirklich al- war Gottes Sohn11 , ja er selber war Gott!12 Dies war
les? Wer kann uns sagen, für viele Menschen damals schwer zu verstehen. Und
© CVD wer Jesus wirklich ist? auch heute fällt es vielen schwer, das zu glauben.
Jesus, ein wirklicher Mensch und zugleich Gott! Aber
Antwort aus der Bibel so schwer dies auch für uns zu verstehen ist, so ist
die Bibel an dieser Stelle ganz klar.
Hier hilft uns die Bibel. Sie ist die einzige vertrau-
enswürdige Informationsquelle. Die ersten vier Bü- Und als die ersten Christen später über Jesus spra-
cher des Neuen Testaments berichten fast ausschließ- chen, machten sie dies auch in der Anrede deutlich.
lich über Jesus. Man nennt sie auch die Evangelien, Sie nannten ihn Jesus Christus oder den Herrn. „Je-
denn Evangelium heißt „frohe Nachricht“. Und in sus“, dies bedeutet „Gott rettet“ und war sein Name
jedem der vier Evangelien lesen wir, was Jesus ge- als Mensch. „Christus“ heißt „Gesalbter13 “ und be-
tan hat und wer Jesus wirklich ist. Sie alle ergänzen zeichnet im Alten Testament der Bibel die Könige
sich zu einem großen Bild von Jesus.2 Israels. Jesus ist König. Und er ist „Herr14 “. Wirk-
licher Gott und Herrscher der Welt.
Wunder und Zeichen
Was die Menschen an Jesus besonders auffiel, war
Unser Retter
seine Macht, Wunder zu tun. Er konnte Menschen Ein altes Symbol macht dies auch noch
heilen3 . Er hat Menschen satt gemacht4 und einen einmal deutlich. Die ersten Christen be-
schweren Sturm gestillt5 . Und dann hat er sogar ei- nutzten als Erkennungszeichen einen

© CVD
nen Menschen vom Tode auferweckt6 . Verständlich, Fisch. Und die griechischen Buchstaben für
daß Menschen in Scharen 7 zu ihm geströmt sind! Fisch beschreiben Jesus: „Jesus, Christus,
Gott, Sohn, Retter.“
Aber Jesus hat nicht nur Wunder getan. Er hat den
Menschen auch viel über Gott erzählt. Er wollte, „Jesus Christus, der Sohn Gottes ist unser Retter!“
daß die Menschen zu Gott umkehren und an ihn glau- Das beschreibt gut, wer Jesus ist. Und es macht auch
ben: „Es ist soweit: Jetzt wird Gott seine Herrschaft deutlich, warum es nicht nur genügt, an Gott zu glau-
aufrichten8 und sein Werk vollenden. Ändert euer Le- ben. Ohne Jesus können wir gar nicht zu Gott kom-
ben und glaubt dieser guten Nachricht!“ (Markus 1,15). men. Er hat diesen Weg erst frei gemacht und uns
gerettet. Und wie er dies getan hat, das lesen wir im
Eine „gute Nachricht“ nächsten Heft.
1
Diese „gute Nachricht“ war wirklich wichtig. Jeder der Religionsstifter: jmd., der eine Religion gegründet hat 2 Lies
dazu einmal Matthäus 2,2, Markus 10,45, Lukas 19,10 und Johan-
sollte sie hören. Es gibt Hoffnung! Gott hat uns nicht nes 3,16 und schreibe die Verse auf! Am Besten ließt man selber
vergessen, sondern er will seine Herrschaft aufrich- einmal die Evangelien. Markus beschreibt das Leben von Jesus
ten! Auch die Wunder von Jesus machen dies deut- am kürzesten. Und der Bericht von Lukas ist auch wirklich sehr
lich. Und jeder, der dieser „guten Nachricht“ glaubt spannend! 3 vgl. Luk. 9,38-43; Joh. 9,1-41; Matth. 9,2-7 4 vgl.
Joh. 6,5-13 5 Luk. 8,22-25 6 Joh. 11,1-44 7 in Scharen: in
und von seinen falschen Wegen zu Gott zurückkehrt, großer Zahl 8
aufrichten: aufbauen 9 vgl. Luk. 15, 11-24
wird von Gott angenommen.9 10
verspotten: über jmdn./etw. mit Absicht etwas Schlechtes sagen
Viele Menschen glaubten Jesus und kehrten um zu um ihn zu verletzen oder sich über ihn / etw. lustig machen
11
Matth. 3,17 12 Joh. 1,1-14 13 Zur Zeit des Alten Testamentes
Gott. Einige verließen sogar ihr Zuhause und folg- wurden Könige, Priester etc. mit Öl begossen als sie ihr Amt antra-
ten Jesus. Man nennt sie seine „Jünger“. Andere aber, ten (daher: gesalbt) 14 Herr: Gott
7
Moderne Deutsche Geschichte
Deutschland 1980 - 1990:
Auf dem Weg zur Wiedervereinigung ➁/➂
Kohl wird Kanzler damit Westeuropa. Die SPD und die neue Partei
der „Grünen“ bekämpften die Lagerung dieser
1982 wurde Helmut Kohl Bundeskanzler. Er leite-
Raketen in Deutschland erbittert5 mit großen De-
te die bürgerliche1 CDU („Christlich-Demokrati-
monstrationen. Aber die Kohl-Regierung hielt an
sche Union“), neben der sozialdemokratischen SPD
Amerika und der NATO fest und erlaubte die La-
eine der beiden großen Parteien der Bundesrepu-
gerung. Und das war richtig, denn neben anderen
blik. Zusammen mit der kleineren liberalen2 FDP
Gründen brach insbesondere dadurch einige Jahre
bildete er die neue Regierung. Er löste damit die
vorherige SPD-Regierung ab. später der Kommunismus in Rußland zusammen.
Kohl gehört zu den Die Grünen kommen
großen deutschen und euro- Durch das Wachsen der Industrie und den
päischen Politikern. Er hat zunehmenden Wohlstand wurde, wie überall so auch
1989 im richtigen Augenblick in Deutschland, die Natur immer mehr vergiftet
gehandelt und damit die deut- und zerstört. Dagegen erhob sich in den 80er Jah-
sche Wiedervereinigung er- ren die Protestbewegung der „Grünen“ (grün, weil
möglicht. Und er hat die eu- sie sich für die Natur einsetzten). Deshalb gibt es
ropäische Einigung, den Zu- heute in Deutschland neben den beiden großen Par-
sammenschluß der europäi- teien SPD und CDU und der kleineren FDP noch
schen Staaten zur „Europäi- die Grünen als vierte kleinere Partei.
schen Union“ (EU), stark ge-
Die Grünen fordern überall zum Schutz der
fördert. Obwohl die Wider-
Natur Beschränkungen für die Industrie. Sie wür-
stände im deutschen Volk teil-
den deshalb wegen
weise recht groß waren, hat er Deutschland beson-
ihrer Gefährlichkeit
ders in den 90er Jahren immer mehr in die Euro-
am liebsten alle
päische Union hineingeführt.
Atomkraftwerke so-
Kohl war (und ist) ein weltoffener katholi- fort stillegen. Dafür
scher Christ. Er konnte warten, bis der richtige soll Energie aus an-
Augenblick zum Handeln gekommen war. Seine deren Quellen (Koh-
politischen Gegner in Deutschland (SPD und Intel- le, Sonne, Wasser)
lektuelle3) haben ihn oft unterschätzt und verspot- gewonnen werden.
tet. Aber er hat sich immer wieder gegen sie durch- Sie sind auch Pazifi-
gesetzt. Er war 16 Jahre lang Bundeskanzler, län- sten 6 . Sie würden
ger als jeder andere, auch länger als Adenauer. Nur gern auf alle Solda-
Bismarck (1871-88) war etwas länger als Kohl deut- ten verzichten und
scher Kanzler. die Polizei stark ver-
kleinern. Windrad in Schleswig-Holstein
Wirtschaft und Raketen-Aufrüstung
Manche Forderungen der Grünen sind be-
Unter der neuen Regierung ging es der rechtigt. So muß die Natur stärker geschützt wer-
Wirtschaft wieder etwas besser. Die hohen Schul- den, aber in vielem übertreiben sie auch. Denn wenn
den des Staats wurden etwas verringert. Die Infla- man die Industrie durch Verbote zu stark behin-
tion4 ging zurück. Der allgemeine Wohlstand stieg dert, werden ihre Erzeugnisse zu teuer, und viele
weiterhin an, aber die Zahl der Arbeitslosen nahm zu. Arbeitsplätze gehen verloren. Außerdem kann die
Die Kohl-Regierung war dafür, daß die Bundesrepublik Deutschland kaum auf alle Solda-
USA Raketen mit Atombomben nach Deutschland ten verzichten, wenn sie einen ihrer Größe entspre-
und Europa brachten, denn Rußland lagerte immer chenden Beitrag zur Gestaltung Europas und der
mehr solcher Raketen in Osteuropa und bedrohte Welt leisten will.
8
Die Grünen regieren heute zusammen mit Westen ausreisen. So verließen bald Tausende von
der SPD unter Kanzler Schröder die Bundesrepu- Ostdeutschen über Ungarn (und bald auch über die
blik und drei Bundesländer. Sie sind kein einfacher CSSR und Polen) die DDR in Richtung Westen.
Partner für die SPD, verändern aber auch zuneh- In der DDR wurde der Wunsch nach Frei-
mend ihre fundamentalistischen7 Positionen. heit stärker. In vielen Städten demonstrierten im
Die DDR muß sich öffnen Herbst wiederholt bis zu 300.000 Menschen für
mehr Freiheit und freie Wahlen. Die DDR-Regie-
Bundeskanzler Kohl hatte die Hoffnung auf rung mußte nachgeben. Am 9. 11. 1989 fiel die
die Wiedervereinigung Deutschlands nicht aufge- Mauer in Berlin. Jubelnd umarmten sich West- und
geben. Denn die Menschen in der Bundesrepublik Ostdeutsche. Die DDR begann, sich aufzulösen.
wie in der kommunistischen DDR waren Deutsche
Die Wiedervereinigung
Es gab jedoch Staaten, die gegen eine Wie-
dervereinigung Deutschlands waren. Sie fürchte-
ten, ein neues großes Deutschland könnte wieder
den Frieden stören. Da erreichte Bundeskanzler
Kohl durch geschickte Verhandlungen, daß sowohl
die USA unter Präsident Bush wie auch Rußland
durch Gorbatschow ihre Zustimmung zur Wieder-
vereinigung Deutschlands gaben. Wahrscheinlich
war Rußland nur damals einen Augenblick lang
bereit, Ostdeutschland an den Westen und die
Am 7. Oktober 1989 warnt Gorbatschow Erich Honecker NATO abzugeben. Diesen Augenblick nutzte Kohl.
bei der Parade zu den 40-Jahr-Feiern der DDR: Deshalb sind die Deutschen Gorbatschow heute sehr
„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“
dankbar. Neben ihm verdanken sie Bundeskanzler
mit einer gemeinsamen Vergangenheit. Viele West- Kohl und Präsident Bush ihre Wiedervereinigung.
deutsche jedoch, besonders in der SPD, glaubten Am 3. 10. 1990, seitdem der „Tag der deut-
nicht mehr an eine Wiedervereinigung. schen Einheit“, schlossen sich die Bundesrepublik
Ungeachtet dessen nutzte Kohl die wirt- und die DDR zur neuen größeren Bundesrepublik
schaftlichen Schwierigkeiten der DDR aus. Die zusammen. Die DDR verschwand.
Bundesrepublik gab der DDR immer wieder hohe Die Wiedervereinigung Deutschlands durch
Geldbeträge. Dafür ließ diese mehr Ostdeutsche den Sturz des Kommunismus in der DDR, meist
nach Westdeutschland ausreisen, um ihre Verwand- als „Wende“ bezeichnet, war eine Revolution.
ten zu besuchen oder auch um dort zu bleiben. Auch Trotzdem verlief sie völlig unblutig. Sie war des-
konnte man in vielen Gegenden Ostdeutschlands die halb für alle Deutschen ein Wunder. Wunder kön-
westdeutschen Radio- und Fernsehsendungen emp- nen jedoch nicht Menschen machen, sondern nur
fangen. Dadurch lernten die Ostdeutschen nach und Gott. Nur wenige Deutsche aber sind Gott für die-
nach den Westen und die dortigen besseren Lebens- ses Wunder dankbar.
verhältnisse kennen. So nahm der Wunsch nach Keiner wird einem undankbaren Menschen
Freiheit in der DDR immer mehr zu. immer wieder etwas schenken. So wird auch Gott
Die DDR blieb zwar weiterhin von Ruß- gewiß nicht einem undankbaren Volk immer wie-
land abhängig, aber dort kam 1985 Gorbatschow der helfen und es beschenken.
Hans Misdorf
an die Macht. Er begann Reformen, die er
1
bürgerlich: den gesellschaftlichen Normen entsprechend (konservativ)
„Perestroika“, Umbau, nannte. Dadurch sollte der 2
liberal: so, daß sie persönliche Freiheiten des Menschen kaum einschrän-
Kommunismus moderner und leistungsfähiger wer- ken. Der politische Liberalismus hält es für gut, wenn sich der Einzelne in
den. Gewollt oder ungewollt brachte diese Politik der Politik und in der Gesellschaft frei entfalten kann. 3 der Intellektuelle:
jmd., der augrund seiner (meist akademischen) Ausbildung dazu fähig ist,
den Menschen mehr Freiheiten. eine eigene und kritische Meinung besonders zu politischen Problemen zu
haben (ohne sich von Gefühlen leiten zu lassen) 4 die Inflation: eine wirt-
Krise der DDR schaftliche Situation, die durch Preiserhöhungen und eine Minderung des
Immer mehr Ostdeutsche wünschten, die Geldwerts gekennzeichnet ist 5 erbittert: (hier) sehr heftig, sehr intensiv
6
der Pazifismus: die Überzeugung, daß Gewalt und Kriege unbedingt ver-
DDR verlassen zu dürfen. Da entstand im Sommer mieden werden müssen 7 der Fundamentalismus: eine Bewegung, die
1989 ein „Loch“. Die ungarische Regierung ließ fordert, daß sich ihre Anhänger exakt an den ursprünglichen Inhalt einer
Ostdeutsche ungehindert über Österreich in den religiösen oder politischen Lehrer halten
9
Mein Studium in Potsdam ➁/➂➂
Ich heiße Barbara, wohne in Berlin und studiere an „Neuen Palais5 “ besteht z.T. aus restaurierten6 hi-
der Universität Potsdam. Später möchte ich einmal storischen Gebäuden. Überall an den Standorten gibt
Lehrerin für Musik und Mathematik werden. So es viele Grünflächen, und im Sommer sitzen viele
habe ich natürlich viele Vorlesungen1 und Semina- Studenten auf dem Rasen in der Sonne.
re2 in Mathe3 . Im Musikbereich gibt es nur wenige
Wir haben an jedem
Vorlesungen, z.B. in Musikgeschichte. Dafür gibt
Standort Bibliotheken,
es aber sehr viel Unterricht alleine oder in kleinen
eine Mensa7 und Com-
Gruppen, z.B. Gesang, Klavier, Chorleitung oder
puterräume. Das Essen
schulpraktisches Musizieren.
in der Mensa ist für
Studenten sehr billig
Lernen und Arbeiten
(und auch genießbar!),
Zum Lehrerstudium gehören auch die Erziehungs- die Nutzung von
wissenschaften (Pädagogik, Psychologie, Sozialwis- Internet, Computern
senschaften). Manche Veranstaltungen sind sehr in- und Bibliotheken ist
teressant und am späteren Beruf orientiert, andere kostenlos.
leider ziemlich theoretisch.
Interessante Begegnungen und Erfahrungen
Für jedes Studium gibt es Vorgaben. Ich habe in
jedem Bereich Pflichtveranstaltungen, die ich be- Viele der Studenten wohnen in Studentenwohnhei-
suchen muß. Aber viele Veranstaltungen kann ich men, die an den drei verschiedenen Standorten der
auch nach meinen Interessen auswählen. Nur ihre Uni stehen. Einige mieten auch ein Zimmer oder
Mindestanzahl ist vorgegeben. eine Wohnung, manchmal zusammen mit anderen
Studenten. Immer sind auch ausländische Studen-
Den Ablauf meines Studiums organisiere ich selbst. ten an der Universität. Manche von ihnen absolvie-
Daher studiere ich z.B. länger als andere Studen- ren ein ganzes Studium, andere sind als Austausch-
ten. Ich bin jetzt im 9. Semester. In der Regel sind oder Gaststudenten für ein Semester hier.
für mein Studium acht Semester vorgesehen. Da
ich aber - wie viele Studenten - neben meinem Stu- Im nächsten Jahr möchte ich mein Studium been-
dium noch jobbe4 , habe ich weniger Zeit und brau- den. Vorher muß ich aber noch viele Prüfungen
che daher länger zum Studium. ablegen und meine Abschlußarbeit im Fach Musik
schreiben. Später werde ich sicher gern an meine
Studieren macht Spaß Studienzeit zurückdenken. Ich habe viele gute Leh-
Mein Studium macht mir Spaß! Im Vergleich mit rer und Dozenten gehabt und viele Erfahrungen an
anderen deutschen Universitäten ist die Universität der Universität und beim „jobben“ gesammelt. Ich
in Potsdam eine kleinere Universität. Hier studie- bin vielen interessanten Menschen begegnet und
ren ca. 11.000 Studenten. Unsere Gebäude sind an durfte gute Freunde finden. So hat auch die Studi-
drei verschiedenen Standorten. Der Standort am enzeit viel Neues in mein Leben gebracht.
Barbara Hoeft, Berlin
1
die Vorlesung: ein Vortrag oder eine Reihe von
vorträgen über ein bestimmtes Thema, die ein
Professor oder Dozent regelmäßig für die Studen-
ten seiner Universität hält 2 das Seminar: eine
Form des Unterrichts bes. an Universitäten, bei
der die Teilnehmer mit Referaten und Diskussio-
nen an einem bestimmten Thema arbeiten 3 Abk.
für Mathematik 4 jobben [tschob:(b)en] neben-
5
bei arbeiten, um Geld zu verdienen Palais
[palä:]: (frz.) Palast 6 restauriert: Kunstwerke,
Gebäude, Möbel o.ä. wieder in ihren ursprüngli-
chen Zustand bringen 7 die Mensa: Eßsaal (Kan-
Blick auf einen Teil des Unigeländes tine) an Hochschulen (von lat. mensa=Tafel, Tisch)
10
Wir erinnern uns ➂
November 2000 - Januar 2001 ben zu ertragen. Der am 4. Dezember 1875 in Prag
geborene Dichter wurde von seinen Eltern in eine
Deutsche Fest- und Feiertage: Militärerziehungsanstalt geschickt. Für den sensiblen4
22.11. Buß- und Bettag; 24.12. Heiligabend; 25./ jungen Mann entwickelte sich der dortige Aufenthalt
26.12. 1.+2. Weihnachtstag; 31.12. Sylvester; 1.1. zu einem Trauma5. Nach einem
Neujahr; 6.1. Heilige Drei Könige kurzen Literaturstudium in Prag
und München entschied er sich,
Gedenktage: nur noch Schriftsteller zu sein.
Dabei war er unfähig, sich an ei-
1950 (50 Jahre): 2,17 Millionen Menschen in nem Ort niederzulassen: Er zog
Deutschland leben noch in Notwohnungen. ein Leben als Gast in Schlössern
26.11. Todestag von Hedwig Courths-Maler, der er- und Hotels vor. 1897 lernte
folgreichsten deutschen Autorin von Trivialliteratur1. Rilke Lou Andreas-Salomé ken-
Schon mit 17 Jahren schrieb sie ihren ersten Roman. nen, mit der er zwei Reisen nach
Sie schrieb mehr als 200 Unterhaltungsromane, die Rußland unternahm (1899 und
Millionenauflagen erreichten. Die Welt ihrer Romane 1900) und auch Tolstoi besuch-
entsprach dem naiven2 Wunschdenken sozial Benach- te. 1900-1902 hielt er sich bei
teiligter, die sich nach einem erfüllten Leben in höhe- der Künstlergemeinschaft in
rer Gesellschaft, nach Glück, Liebe und Reichtum Worpswede6 auf, wo er seine
sehnten. Ehefrau, die Bildhauerin Clara
Westhoff, kennenlernte. In diesen Jahren sowie in der
1926 (75 Jahre): 6.1. Die deutsche Lufthansa sich anschließenden Zeit in Paris entwickelte Rilke
AG wird gegründet. seinen eigenen bahnbrechenden7 Stil: In den „Neuen
Gedichten“ (1907) und in „Die Aufzeichnungen des
1900 (100 Jahre): 1.12. Eine Volkszählung er- Malte Laurids Brigge“ (1910) verlieh er dem Endzeit-
gibt, daß im Deutschen Reich 56 345 014 Einwohner bewußtsein des Fin de siècle8 Ausdruck. Angesichts
leben. des Realitätszerfalls wollte Rilke die Dinge selbst spre-
27.12. Todestag von Max chen lassen. 1919 siedelte er in die Schweiz über. Sei-
Beckmann. Der Maler und ne großen Spätwerke („Duineser Elegien“ und „So-
Graphiker war einer der be- nette an Orpheus“) schrieb er in kürzester Zeit auf
deutendsten Repräsentanten Schloß Duino bei Trient. Er starb am 29. Dezember
des deutschen Expressionis- 1926 in Valmont (Schweiz).
mus. Dieser Kunststil zu 1.1.1876 Die einheitliche Reichswährung „Mark“
Beginn des 20. Jahrhun- wird eingeführt (die deutsche Münz- und Geldeinheit
derts drückt elementare Er- galt bis 1948).
lebnisse, z. B. des Krieges,
mit intensiven, starken Far- 5.1. 1876 Geburtstag von Konrad Adenauer, dem
ben und Bildern aus. ersten Bundeskanzler der BRD (1949-1963).

19.11. Geburtstag der 1825 (175 Jahre): 14.11. Todestag von Jean Paul,
Schriftstellerin Anna Philosoph und Dichter. 1763 als Jo-
Seghers. Sie entwickelte hann Paul Friedrich Richter in
sich zu einer bedeutenden Wunsiedel im Fichtelgebirge gebo-
Repräsentantin der proletarisch3-revolutionären Lite- ren, widmete er sich ab 1794 ganz
ratur im deutschen Sprachraum. Weltberühmt wurde dem Schreiben. Abseits aller Strö-
sie durch ihren Roman „Das siebte Kreuz“ (1941). mungen entwickelte Jean Paul sei-
Sieben Häftlinge brechen aus einem KZ aus, aber nur nen individuellen Stil. Sein zentra-
einer kann sich retten, das siebte Kreuz im Lager bleibt les Thema, die Unvereinbarkeit
leer. Nach ihrer Rückkehr aus dem Exil 1947 lebte von Ideal und Realität, hatte er all-
Anna Seghers in Ost-Berlin. Sie starb am 1. Juni 1983. zuoft am eigenen Leibe erfahren.
Dem Meister skurriler9 und grotesker10 Charaktere war
1875 (125 Jahre): 4.12. Geburtstag des Schrift- deren genaue Betrachtung wichtiger als eine ausgear-
stellers Rainer Maria Rilke. Er dichtete, um das Le- beitete Handlung. Während seine pessimistischen,
11
grüblerischen Werke wenig erfolgreich waren, fand Metallmonopol vor allem Bankgeschäfte. Ab 1511 Al-
er mit ausgefeiltem11 sprachlichen und inhaltlichen Witz leininhaber, wurde er zum Bankier13 der Kaiser und
die ihm gemäße literarische Form in der Idylle12. Sein Päpste. So ist die Wahl Karls V. vor allem seinem
erster Erfolg war das „Leben des vergnügten Geld zu verdanken. Auch bei Papstwahlen hatte er seine
Schulmeisterlein Wuz in Auenthal“ (1793), später folgte Hand im Spiel. In Augsburg schuf er ein für die da-
„Das Leben des Quintus Fixlein“ (1796). Erwähnens- malige Zeit einzigartiges Sozialwerk, die „Fuggerei“,
wert aus dem sehr umfangreichen Werk sind auch die eine Siedlung für bedürftige Bürger, die übrigens heute
Romane „Hesperus“ (1795), „Titan“ (1800-03) und noch besteht. Im 16. Jahrhundert zerfiel das Imperi-
„Der Komet“ (1822). Als sein Sohn 1821 starb, war um der Fugger.
Jean Pauls Schaffenskraft gebrochen. Ein Jahr vor sei-
1200 (800 Jahre): 25.12. Karl der Große wird zum
nem Tod erblindete er. Er starb am 14. November 1825 .
römischen Kaiser gekrönt (siehe dazu auch Artikel im
1701 (300 Jahre): 18.1. Kurfürst Friedrich III. nächsten „Weg“).
von Brandenburg krönt sich in Königsberg als Fried- 1
die Trivialliteratur: Literatur von niedrigem (künstlerischem) Ni-
rich I. zum König von Preu- veau 2 naiv [na’i:f]: (hier) nicht fähig, Situationen richtig zu erken-
ßen (siehe dazu Artikel im nen und sich ihnen gegenüber entsprechend zu verhalten; einfältig
3
nächsten „Weg“). proletarisch: die gesellschaftliche Klasse von sehr armen Arbei-
tern betreffend 4 sensibel: so, daß er auf Einflüsse stark reagiert
1525 (475 Jahre): 30.12. und schnell verletzt ist; feinfühlig 5 das Trauma: ein schwerer
Todestag des Handelsherrn seelischer Schock, der lange nachwirkt 6 Ort nordöstl. von Bre-
men in dem sich 1889 versch. Künstler angesiedelt haben 7 bahn-
und Bankiers Jakob II Fug- brechend: eine völlig neue Entwicklung einleitend 8 das Fin de
ger, der Reiche. Waren sei- siècle [fä:(n) de sjäkel:] frz: Ende des Jahrhunderts ; Schlagwort
ne Vorfahren noch einfache für überfeinerte Kultur und den kulturellen und moralischen Verfall
Weber aus dem Umland der der europäischen Oberschicht Ende des 19. Jh. 9 skurril: von
Stadt gewesen, so stieg die einer Art, die als seltsam oder komisch empfunden wird; bizarr,
Familie im 15. Jahrhundert zu verrückt 10 grotesk: mit einer komischen oder lächerlichen Wir-
kung, weil einzelne Merkmale übertrieben sind 11 ausgefeilt: (etw.
einer der mächtigsten und bereits Geschaffenes) bis ins kleinste Detail verbessert 12 das
reichsten Europas auf. An der Idyll: die Darstellung des Zustands eines einfachen bes. eines fried-
Spitze seiner sechs Brüder be- lichen und harmonischen Lebens in der Kunst 13 der Bankier:
Jakob Fugger (r.) mit Sekretär trieb er neben Handel und [ban’kje:] Leiter od. Inhaber einer Bank

Heimlichkeiten vor dem Fest Alte „Wege“ im Internet


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12
Es weihnachtet sehr ... ➁/➂
Bald ist es wieder Weihnachten! Jesus Christus ist Mensch geworden, damit wir alle die Möglichkeit haben,
Gott persönlich kennenzulernen. Das ist der eigentliche Grund für Weihnachten. In diesem Jahr haben wir
Ihnen zu Weihnachen einige Weihnachtsgedichte aus den letzten zwei Jahrhunderten ausgesucht. Wir wünschen
Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!
Die heilige Nacht „Wiegenlied“ Ach Kindlein
Gesegnet sei die Heilige Nacht, Hier unterm Turme Ach Kindlein,
Die uns das Licht der Welt gebracht! - hier wehet kein Wind, mach uns alle
Wohl unterm lieben Himmelszelt hier betet die Mutter hier
Die Hirten lagen auf dem Feld. und wieget ihr Kind, deines Heils gewiß,
und hat von der Wiege denn draußen
Ein Engel Gottes, licht und klar, zur Krippe ein Band
Mit seinem Gruß tritt auf sie dar. vor dem Stalle
von Glaube und Hoffnung
ist lauter
Vor Angst sie decken ihr Angesicht, und Liebe gespannt.
Finsternis.
Da spricht der Engel: „Fürcht’t euch nicht! Weit über die Meere Nimm alles,
Ich verkünd’ euch große Freud: die Sehnsucht sie spinnt, was wir haben,
Der Heiland ist euch geboren heut.“ dort sitzet Maria nimm unsre Schuld,
Da gehn die Hirten hin in Eil, und wieget ihr Kind, laß unser Herz
Zu schaun mit Augen das ewig Heil; die Engel, die Hirten,
sich laben4
drei König und Stern
Zu singen dem süßen Gast Willkomm, an deiner
und Öchslein und Eslein
Zu bringen ihm ein Lämmlein fromm. erkennen den Herrn. Gotteshuld 5 !
Bald kommen auch gezogen fern Wohl über dem Monde Heinrich Vogel (1902 - 1989)
Die Heil’gen Drei König’ mit ihrem Stern. und Wolken und Wind
Sie knien vor dem Kindlein hold1 , mit Zepter2 und Krone
Schenken ihm Myrrhen, Weihrauch, Gold. steht Jungfrau und Kind. Weihnachts- und
Vom Himmel hoch der Engel Heer Hier unten ward’s Kindlein Neujahrsgruß
Frohlocket: „Gott in der Höh sei Ehr!“ am Kreuz ausgespannt,
dort oben wiegt’s Himmel Stern und Engel, Hirten und die Weisen
Eduard Mörike (1804-1875) und Erd auf der Hand. künden uns das Große, das geschah.
Komm mit, lass uns fliegen Und wir loben, danken und wir preisen,
zu Maria geschwind, Gott ist nah!
Die Heilige Nacht kommt mit! und lern biegen
Weg von Trauer, Jammer und Beschwerde
So war der Herr Jesus geboren dein Knie vor dem Kind,
wenden wir das schmerzliche Gesicht,
im Stall bei der kalten Nacht. komm mit! schnür dein Bündlein,
Brüder, über aller Nacht der Erde
Die Armen, die haben gefroren, schon führet die Hand
Maria dem Kindlein, ist es licht!
den Reichen war’s warm gemacht.
Sein Vater ist Schreiner gewesen, es segnet das Land. Unserer Sünden nimmer zu gedenken,
die Mutter war eine Magd, Clemens von Brentano (1778 - 1842) gab Gott seinen Sohn in Leid und Tod.
Sie haben kein Geld besessen, Sollte er mit ihm nicht alles schenken,
sie haben sich wohl geplagt. Die heil’gen Drei Könige was uns not?
Kein Wirt hat ins Haus sie genommen; Die heil’gen Drei Könige Keiner ist verlassen und verloren,
sie waren von Herzen froh, aus dem Morgenland, der da glaubt, weil seine Hand ihn hält.
daß sie noch in Stall sind gekommen. sie frugen3 in jedem Städtchen: Der Erretter ist für uns geboren;
Sie legten das Kind auf Stroh. „Wo geht der Weg nach Bethlehem, Trost der Welt.
ihr lieben Buben und Mädchen?“
Die Engel, die haben gesungen, Otto Bruder (1889 - 1971)
Die Jungen und Alten, sie wußten es nicht,
daß wohl ein Wunder geschehn.
die Könige zogen weiter,
Da kamen die Hirten gesprungen
sie folgten einem goldenen Stern, uvuvuvuvuvuvu
und haben es angesehn. der leuchtete lieblich und heiter. 1
hold: sehr zart und hübsch; anmutig
Die Hirten, die will es erbarmen, Der Stern bleibt stehn über Josefs Haus, 2
das Zepter: eine Art Stab, den bes. Kaiser
wie elend das Kindlein sei. da sind sie hineingegangen; und Könige als Symbol ihrer Macht tragen
Es ist eine G’schicht für die Armen, das Öchslein brüllt, das Kindlein schrie, 3
frugen: (verltd.) fragten 4
laben:
kein Reicher war nicht dabei. die heil’gen Drei Könige sangen. erfrischen,beleben 5 die Huld: (veraltd.)
Ludwig Thoma (1867 - 1921) Heinrich Heine (1797-1856) Gunst, Wohlwollen
13
Die bunte Seite
Das kleine Weihnachtsrätsel Klausi meldet sich: „Herr Lehrer,
was heißt das bitte, was Sie unter
1 2
meine Arbeit geschrieben haben?“
3 4 5 - „Das heißt: Sorgfältiger und deutlicher schreiben ...“
„Hast du mit deiner Freundin Schluß gemacht, weil sie jetzt
6 7 eine Brille hat?“ - „Nein, sie hat mich verlassen, seit sie die
Brille hat.“
8
„Welches Datum haben wir heute eigentlich?“ - „Weiß ich
9
nicht, schau doch auf die Zeitung, die auf dem Tisch liegt.“ -
„Das bringt nichts, die ist von gestern ...“
10 11 Der Patient liegt auf dem Operationstisch. Sagt der Chirurg
zur Schwester: „Die Instrumente bitte!“ Darauf der Patient:
„Na toll! Ich liege hier krank herum, und Sie denken nur ans
12 Musizieren!“
13 Beim Marathonlauf. Sagt ein Zuschauer zum anderen: „Sehen
14 Sie mal, der Läufer mit der roten Krawatte wird gerade
überholt.“ - „Das ist keine Krawatte, das ist die Zunge ...“
Waagerecht „Mutti, ich will nicht in die Schule! Alle Schüler lachen mich
5 Gegenstand, in den Jesus nach seiner Geburt gelegt wurde.
6 Dies hat der Nikolaus für böse Kinder dabei.
aus, und auch die Lehrer machen sich über mich lustig!“ -
8 Beliebtes Weihnachtsessen in Deutschland. „Aber mein Junge, du mußt gehen! Du bist schließlich der
9 Ort im Erzgebirge, in dem besonders schöne Weihnachtsdinge aus Holz Direktor ...“
gefertigt werden.
10 Mann, dessen am 6. Dezember gedacht wird und der Kinder beschenkt, Im Restaurant. Der Gast kämpft seit Minuten mit einer Nudel.
12 Sie lobten Gott im Himmel für das Geschehen an Weihnachten.
13 Dichter der ersten Strophe des bekannten Weihnachtsliedes „O du fröhliche“
Immer wieder fällt sie ihm von der Gabel. Schließlich eilt
14 Anzahl der Weisen, die Jesus ihre Aufwartung gemacht haben. der Ober hinzu und spießt die Nudel locker auf die Gabel.
Senkrecht Darauf der Gast: „Das war ja wohl jetzt nicht mehr schwer,
1 Wer besuchte als erstes Jesus im Stall? nachdem ich sie müde gemacht habe!“
2 Kaiser zur Zeit der Geburt Jesu
3 In einigen deutschen Landstrichen Bringer der Weihnachtsgaben. „Stell dir vor, meine Schwester hat ein Kind bekommen!“ -
4 Tag vor Weihnachten „Gratuliere! Ist es ein Junge oder ein Mädchen?“ - „Oweh,
5 Beliebter Weihnachtsfisch in Deutschland.
7 „Mutter“ von Jesus
leider habe ich ganz vergessen, danach zu fragen! Jetzt weiß
11 Verfasser eines Evangeliums, in dem die Geburt Jesu geschildert wird. ich gar nicht, ob ich Onkel oder Tante geworden bin ...“

Sonne, Strand und Jesus


Ein richtiger Ort zum Urlaub machen! Darüber waren sich die Nachmittags und Abends gab es viele Möglichkeiten zum Schwimmen,
Teilnehmer an der diesjährigen Begegnungsfreizeit in Sevastopol auf Spielen, Basteln und zum weiteren Gespräch. Weitere Höhepunkte
der Krim einig. 14 Teilnehmer aus Deutschland und 35 „Weg“- waren der Tagesausflug nach Jalta und seiner Umgebung, sowie ein
Leser(innen) aus der Ukraine und Rußland waren gekommen, um Ausflug nach Sevastopol und der alten griechischen Stadt Chersones.
gemeinsam über die Aktualität der Bibel und den Glauben an Gott Rundum eine schöne Zeit, die hoffentlich vielen noch gut in Erinnerung
nachzudenken. Und daß die Erholung nicht zu kurz kam, dafür sorgte bleibt. Die Tränen beim Abschied sprachen für sich! Nun, dann bis zum
der nur einige hundert Meter entfernte Strand des Schwarzen Meeres nächsten Jahr!
und das herrliche Sommerwetter.
Bald nach der Ankunft aller Teilnehmer fühlten wir uns wie
in einer großen Familie. Die morgendlichen Bibelgespräche zu
den Themen „Den Sprung wagen“ und „Folge mir nach“ waren
eine große Herausforderung. Was heißt es, mit Jesus zu leben?
Und bin ich bereit, den Sprung zu wagen und Jesus nach-
zufolgen? Fragen, die jeder Teilnehmer für sich beantworten
mußte. Einige hatten schon entdeckt, welche Freude es ist,
Jesus nachzufolgen und wollten mehr darüber wissen, wie
man als Christ lebt. Andere taten auf der Freizeit den ersten
Schritt oder haben mehr darüber nachgedacht. Keiner aber
ist so gegangen, wie er gekommen ist.
14
Leser schreiben Lesern
Liebe Leser, hier ist wieder unsere Briefkontaktecke mit einem Teil der uns vorliegenden Adressen. Wir würden
uns sehr freuen, wenn noch viele unserer Leser dadurch einen neuen Brieffreund oder eine neue Brieffreundin
finden. Wenn Sie E-Mail Brieffreunde suchen, schauen Sie bitte auf unserer Internetseite nach. Viel Spaß beim Schreiben!
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Zirmunu g. 147 - 1004
Ludmila Semidotskaya 5631Telsiu raj
Rebecca Dück 2012 Vilnius
ul. Pritytsky 79 - 5 Litauen
Falkenweg 13 Litauen
225320 Baranovichi Studentin, 20 J.,
32758 Detmold 23 J.; H: Deutsch, Kinder, Katzen, Tanzen,
Belarus - GUS H: Reisen, Sport (Basektball), Musik, Kino
13 J.; H: Schwimmen, Klavier spieln, Klavier, Singen, Reisen, Philosophie ...
20 J.; Deutsch, Englisch
Lesen; Mädchen zwischen 13 und 15 J. Dimitar Marazov
Loreta Bumblauskaite
Диана Шамаева Georgi Izmirliev 47
Käthe Wiebe ул. Южная, 23 – 31
Eigirdziai
4000 Plovdiv
Am Hessentuch 11 414045 г. Астрахань – 45 5624 Telsiu raj.
Bulgarien
32758 Detmold Russland Litauen
53 J., H: Deutsch, Weltreisen
13 J.; H: Radfahren, Reiten, Lesen, Malen, 40 J.; H: Deutsch, Franz., Engl., Spanisch, 23 J.; H: Deutsch, Russisch, Lesen,
e-mail: d_marazov@hotmail.com
Inliner fahren ... ; Brieffr. zw. 13 und 18 J. Lesen, Musik Stricken, Häkeln
Boris Bronnikow
Lia Rempel Maria Barmenkova Zane Priedite
1-Fasteshskaja, 82 - 39
Postteichweg 1 D a / ja 806 Taurinu iela 24 - 1
305040 Kursk
32758 Detmold 440066 Pensa LV-5408 Daugavpils
Russland
14 J.; H: Lesen, Malen, Schwimmen, Russland Lettland
38 J., Deutschleher; sucht auch
Radfahren, Musik ...; Brieffr. zw. 13 - 15 J. 21 J.; H: Krimis lesen, Reisen, Fremd- 21 J.; H: Fremdsprachen, Reisen, Sport
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15
Wird Christus tausendmal in Bethlehem geboren
Und nicht in dir; du bleibst noch ewiglich verloren.
Angelus Silesius


Der Wolf und der Hofhund
Es war einmal ein es auf der Erde gibt.“
Wolf, der wanderte zu Der Hofhund hätte
einem entlegenen gerne noch mehr von
Bauernhof, guckte den Wäldern gehört,
durch den Lattenzaun aber der Wolf schüttelte
und sprach zum den Kopf: „Ich will dir
Hofhund1: „Komm her! den Mund nicht noch
Ich will dich was wäßriger3 machen. Ich
fragen.“ Der Hund gehe jetzt zurück zu
erwiderte: „Es tut mir meinen Freunden und
leid, aber ich bin an-
gekettet.“ Da erschrak
Am letzten Tage des Jahres erzähle ihnen von deinem
elenden4 Hundedasein.“
der Wolf: „Was, du bist Das Jahr geht um,
nicht frei? Und ich war der Faden rollt sich sausend ab. Da legte sich der Hof-
der Meinung, dir ginge Ein Stündchen noch, das letzte heut, hund hin und heulte5 -
es gut!“ „Mit geht es und sträubend rieselt in sein Grab, und er war nie mehr
gut“, antwortete der was einstens war lebend’ge Zeit. glücklich. Der Wolf aber
Hofhund, „ich bekomme Ich harre stumm. kehrte in die Wälder
täglich dreimal mein Annette von Droste-Hülshoff (1797 - 1848) zurück. Er war sehr
Fressen, ich habe keine g l ü c k l i c h - u n d ver-
Sorgen ...“ „Und die hungerte im nächsten
Wälder kennst du nicht? Und Hasen darfst du Winter, weil er kein Futter hatte.
auch keine jagen?“ „Nein“, antwortete der 1
der Hofhund: Hund eines Bauern, der das Haus mit den Ställen
Hofhund, „ich bin nie frei, ich bin immer an etc. bewacht 2 brummen: [mit tiefer Stimme] etwas undeutlich
der Kette.“ und unfreundlich sagen 3 jmdm. den Mund wäßrig machen: jmdm.
etwas erzählen, zeigen o.ä., woraufhin dieser große Sehnsucht
„Das ist schlimm, sehr schlimm“, brummte2 der danach bekommt 4 elend: (hier) unglücklich, jämmerlich 5 heulen:
Wolf, „denn die Wälder sind das Schönste, was lange, klagende Laute von sich geben; weinen

Der W
Weeg zum Ziel - Eine Zeitschrift für Deutsc
Zeitschrift hlernende
Deutschlernende
Ausgabe Nr. 32 (November 2000 - Januar 2001) ISSN 1615-7745
Redaktion: Volker Schmidt Der „Weg“ erscheint vierteljährlich kostenlos
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aufmerksam durch. Bestellungen von Schulen und Universitäten nehmen wir gerne entgegen. Diese sollten
jedoch 15, und bei besonderen Bedarf 30 Hefte nicht übersteigen. Für Anfänger geben wir halbjährlich die
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