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Die Kinder in der Grundschule:

Eine anthropologische Betrachtung

VL Grundschulpädagogik Dr. C. Rehle

Janusz Korczak
1878 - 1942

Das unbekannte Kind


 Was können Erwachsene über Kinder
wissen?
 Woher können Erwachsene etwas über
Kinder erfahren?
 Gibt es Gemeinsamkeiten aller Kinder,
unabhängig von den
Aufwachsbedingungen?

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Übersicht
 Kindheit und
Kindheitskonstruktionen
 Kindheit als historischer Prozess
 Kindheitsforschung/Kinder-
forschung
 Anthropologische Grundfragen

Kindheit
 ist die erste Phase des Lebenslaufs
 Frühe Kindheit (Säugling u. Kleinkind)
 Späte Kindheit (Vorschul- und Grund-
schulkind)

Kindheitskonstruktionen:
Unser Wissen über „Kindheit“ ist
konstruiert
Kindheitskonstruktionen sind
„jene Vorstellungen über Kinder, die
man in den Theorien von Erwachsenen
finden kann und die Vorbilder und
Leitbilder bereitstellen, nach denen
Kinder erzogen und belehrt werden.“
Gerold Scholz (1994,8)

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„So wie wir das Kind sehen, so
gestalten wir seinen Weg, dieser
Weg prägt die Kinder und wird an
ihnen ablesbar.“
Martinus Langeveld (1960)

(1905 – 1989)

Kindheits-Modelle:
Kindheit als historischer Prozess

Dazu gehört
 „erstens: Das Kind überhaupt als
Mensch zu entdecken
 zweitens: den Wert von Kindheit zu
entdecken und zu bestimmen“
(Christine Lost, 1994)

Philippe Ariès (1960;1978):


Geschichte der Kindheit
 Im Mittelalter:

 Beginn der Aufklärung:

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Lloyd deMause (1982):
Hört ihr die Kinder
weinen?
* 1931
„Die Geschichte der Kindheit ist ein Alptraum,
aus dem wir gerade erst erwachen. Je
weiter wir in der Geschichte zurückgehen,
desto unzureichender wird die Pflege der
Kinder, die Fürsorge für sie, und desto
größer die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder
ausgesetzt, geschlagen, gequält und sexuell
missbraucht werden.“

De Mause: Eltern-Kind-Beziehung

Schwarze Pädagogik
(Katharina Rutschky, 1997)

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Jean Jacques Rousseau (1762):
Emile
„Alles, was aus den Händen des
Schöpfers kommt, ist gut;
alles entartet unter den Händen des
Menschen…Nichts will er so, wie es
die Natur gemacht hat, nicht einmal
den Menschen. Er muss ihn
dressieren wie ein Zirkuspferd. Er
muss ihn seiner Methode anpassen
und umbiegen wie einen Baum im
Garten.“

Ellen Key (1849 – 1926) :


Das Jahrhundert des Kindes
"Bevor nicht Vater und Mutter ihre Stirn vor der
Hoheit des Kindes in den Staub beugen,… bevor sie
nicht fühlen, dass es die Zukunft ist, die in Gestalt
des Kindes in ihren Armen schlummert, die
Geschichte, die zu ihren Füßen spielt - werden sie
auch nicht begreifen, daß sie ebenso wenig die
Macht und das Recht haben, diesem neuen Wesen
Gesetze vorzuschreiben, wie sie die Macht oder das
Recht besitzen, sie den Bahnen der Sterne
aufzuerlegen“. (1902)

Janusz Korczak (1928):


Magna Charta Libertatis
1. Das Recht des Kindes auf seinen Tod
2. Das Recht des Kindes auf den heutigen Tag
3. Das Recht des Kindes, so zu sein wie es ist.

1. Achtung der Unwissenheit des Kindes


2. Achtung der Wissbegierde des Kindes
3. Achtung der Misserfolge und Tränen des Kindes
4. Achtung des Eigentums des Kindes

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UN-Konvention über die
Rechte des Kindes
1959/1989

Un-Konvention 1989
 Artikel 3: bei allen
Entscheidungen, die Kinder
betreffen, ist das Kindeswohl
vorrangig zu beachten
 aber: noch kein Kindergrundrecht
im Grundgesetz verankert

„Kindheit heute“:
Kindheit soziokulturell bedingt
zwischen Kinderarmut, Abenteuern und Helikopterkindheit…

„Die Veränderungen, die sich innerhalb der


vergangenen 25 Jahre vollzogen haben, sind ...so
umfassend und vielfältig, dass die
Sozialisationsforschung von einem
,Modernisierungsschub‘ redet“(M. Fölling-Albers,
1996)

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Kindheitsforschung und
Kinderforschung
 Kindheitsforschung:

 Kinderforschung:

Großangelegte Studien für


die BRD, z. B.
 Kinderpanel des Dt. Jugendinstituts 2002 –
2005
 LBS-Kinderbarometer (2006 – 2007)
 KIGGS-Studie zur Gesundheit von Kindern
(2003-2006)
 ZDF-Tabaluga tivi Glücksstudie (2007)
 UNICEF Bericht zur Lage der Kinder in D
(2007, 2011)
 WORLD VISION Kinderstudien 2007, 2010,
2013

Zur Relevanz der


Kinderforschung f. d. GS

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Anthropologische
Grundlagen der Kindheit
Kindheit als Lebensphase
mit eigenen Bedürfnissen

Welche kultur- und


Anthropologische
Gegebenheiten

zeitunabhängigen Merkmale
der Kindheit gibt es?

Prinzipien nach M. J. Langeveld


(1968)

Welche Bedürfnisse sind


grundlegend für Selbstmotivation
und personelle Entwicklung?
(Ryan / Deci 2000)

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Die großen Gemeinsamkeiten
Elementare Bedürfnisse, die aus anthropologischer Sicht
allen Kindern gemeinsam sind
– nach Liebe und Geborgenheit
– nach neuen Erfahrungen
– nach Lob und Anerkennung
– nach Verantwortung und Selbständigkeit
– nach Übersicht und Zusammenhang
– nach Teilhabe und Zugehörigkeit
– nach Autonomie und Kompetenz
(z. B. Baacke 1992, Deci & Ryan 1995)
und ihre Lernfähigkeit!

Entwicklungsaufgaben
(nach W. Loch 1996)
 Sich etwas einverleiben -> Wachstum, Ernährung
 Wahrnehmen -> Greifen, Geben
 Gehen -> Orientierungshilfen: Raum entdecken
 Behalten -> Nachahmen (Zeitstrukturen)
 Sich etwas vorstellen: Imagination, Spiel, Symbole
 Sprechen: Kommunikation
 Regeln befolgen: Konflikt, Einigung,
Entscheidungshilfen
 Arbeiten: Übung und Fertigkeit, Leistung
 Denken: Problemsituationen
 Künste und Meisterschaft: kreative Situationen,
Interesse, Methoden,
 Sich selbst darstellen können

Wie können wir als Erwachsene


etwas über die uns anvertrauten
Kinder erfahren?

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Weitere Literatur:
 Rutschky, K.: Schwarze Pädagogik. Berlin
1997
 Frädrich, J./Jerger-Bachmann, I. (1995):
Kinder bestimmen mit. Kinderrechte und
Kinderpolitik. München
 Fatke, R. (Hrsg.) (1997): Was macht ihr für
Geschichten? Ausdrucksformen des kindlichen
Erlebens. München
 Korczak, J. (1991): Von der Grammatik und
andere pädagogische Texte. Heinsberg
 Largo, R./Beglinger. M.: Schülerjahre.
München 2009

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