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Zusammenfassung
Führer/Leader: strategisch („Machen die richtigen Dinge“), Ziele entstehen aus subjektiven
Bedürfnissen (persönliche Bindung), langfristige Perspektive
Manager: operativ („Machen Dinge richtig“), Ziele entstehen aus objektiven Notwendigkeiten
(unpersönliche Bindung), kurzfristige Perspektive
Machtbasen
6 Resourcen:
- Belohnung (reward power) - Sachkenntnis (expert power)
- Bestrafung (coercive power) - Information (informational power)
- Vorbildwirkung (emotional!) - Legitimation (legitimate power)
universelle Verhaltenstheorien
Gibt es einen optimalen Führungsstil, der immer und überall zum Erfolg führt?
IOWA-Studie: Arbeitsgruppen mit Führenden, die versch. Führungsstile nutzen:
Demokratischer, Autoritätrer und Laissez-Fair Stil
erstmals klare Trennung von Eigenschaften und Verhalten des Führenden
OHIO-State-Studien: Versuch ein Instrument zur Kategorisierung von Führungsverhalten zu
entwickeln und unabhängige Dimensionen von Führungsverhalten zu identifizieren.
Instrument = LBDQ („Leader Behavior Description Questionnair“)
Ergebnis: zwei unabhängige Faktoren (schließen einander nicht aus!):
- Aufgabenorientierung (Initiating Structure)
- Mitarbeiterorientierung (consideration)
→ OHIO-State-Quadrant: Bsp.: Crysler: Beschwerdehäufigkeit und Mitarbeiter-fluktuation
Das Grid-Modell
Horizontale: Sach-/Aufgabenorientierung
Vertikale: Menschen-/Mitarbeiterorientierung
5 Führungsstile:
9.1. „Befehl-Gehorsam-Management“ 5.5. „Organisationsmanagement“
1.9. „Glacehandschuh-Management“ 9.9. „Team-Management!
1.1. „Überlebensmanagement“
Transformale Führung: Personen sind einander derart verpflichtet, sodass Führende und
Geführte sich gegenseitig zu höheren Ebenen der Motivation und Moralität erheben.
Höhere Ziele über Eigeninteressen im Dienste einer Idee, Gruppe, Organisation, Nation
→ 4 Faktoren der Transformalen Führung:
- Charisma (Grad an Vertrauen und Respekt, den der Führende genießt)
- Inspirierende Motivation (Kommunizieren anspornender Zukunftsvisionen)
- Intellektuelle Stimulierung (Anregung zum Aufbrechen von Denkmustern)
- Individuelle Wertschätzung (persönliches Eingehen auf die Geführten)
Nicht-Führung: Laissez-faire
Leader-Member-Exchange-Theory (LMX-Theorie)
Führungskraft baut zu jedem Mitarbeiter eine individuelle Beziehung (vertikale Dyade) auf.
In-Group: haben ähnliches Einstellungs- und Persönlichkeitsprofil wie der Vorgesetzte
→ hohes Vertrauen, besondere Verantwortung, Autonomie
Out-Group: wenig Zeit, keine Wertschätzung, Interaktion beschränkt sich auf formale
Aspekte, sachlich/distanziertes Verhältnis
situative Verhaltenstheorien
- Situative Reifegrad Theorie
- Weg-Ziel-Theorie
- Normatives Entscheidungsmodell
→ Führungsstile:
Telling („Autoritativer Stil“): bei niedrigen Reifegrad (R1)
MA wird als unsicher gesehen, hohe Aufgaben- u. niedrige Mitarbeiterorientierung
Selling („Integrationsstil“) niedriger bis mittlerer Reifegrad (R2)
hohe Aufgabenorientierung und steigende MA-orientierung um Motivation zu steigern
Participating („Partizipationsstil“): mittlerer bis hoher Reifegrad
mangelnde Bereitschaft bei gegebener Arbeitsreife → Versuch durch den Beziehungs-
aspekt (pers. Anerkennung u. Wertschätzung) Motivationsdefizite auszugleichen
Delegating („Delegationsstil“): bei hohem Reifegrad (R4)
niedrige Mitarbeiter- und hohe Aufgabenorientierung
Aufgabe der Führungskraft besteht darin, die Ziele der Geführten mit den
Organisationszielen in Einklang zu bringen (Steigerung der Valenz) und sie bei der
Realisierung dieser Ziele zu unterstützen (Steigerung der Erwartung).
4 Führungsstile:
- Unterstützende Führung: angenehme Atmosphäre, Rücksicht auf Mitarbeiter
- Direktive Führung: genaue Arbeitsanweisungen, Kontrolle,..
- Partizipative Führung: Suche nach gemeinsamer Beratung u. Entscheidungsfindung
- Leistungsorientierte Führung: anspruchsvolle Ziele, hohes Leistungsniveau
Führungsstile:
- Autoritäre Entscheidung (AI)
- Autoritäre Entscheidung nach Einholung von Information (AII)
- Beratende Entscheidung (BI) → Führender konsultiert einzelne Mitarbeiter
- Beratende Entscheidung (BII) → Führender konsultiert Mitarbeiter als Gruppe
- Gruppenentscheidung (GII)
sieben Entscheidungsregeln:
- Informationsregel (AI scheidet aus) - Akzeptanzregel (AI u. AII scheiden aus)
- Vertrauensregel (GII scheidet aus) - Konfliktregel (AI, AII, BI scheiden aus
- Strukturregel (AI, AII u. BI scheiden aus)
- Fairness-Regel (AI, AII, BI u. BII scheiden aus)
- Priorität der Akzeptanz-Regel (AI, AII, BI u. BII scheiden aus)
→ Entscheidungsbaum
situative Eigenschaftstheorien
Man muss nur die richtige Führungskraft auf die richtige Position setzen, diese kann – durch
ihre Eigenschaften – in einer Situation effektiv und in einer anderen nicht effektiv sein.
Motivation = Ausschnitt aus Erlebnis- und Aktivitätselementen, der sich auf Form, Richtung,
Intensität und Dauer des Verhaltens bezieht.
intrinsische Motivation: kommt aus der Tätigkeit selbst z.B.: Spaß an der Tätigkeit
extrinsische Motivation: entsteht aus der Umwelt einer Person z.B.: monetäre Belohnung
• Wachstumsbedürfnisse: Selbstverwirklichung
→ grundsätzlich nie vollständig befriedigbar
Equity-Theory (Gleichheits-, Fairness-Theorie) nach Adams
Erweitert Kernkreislauf um: Gerechtigkeit
Prozesstheorien verzichten auf inhaltliche Festlegung bestimmter Variablen und arbeiten
mit Kategorien mit „Variablen Charakter“ (Wie entsteht Motivation? Wie sind die Variablen
miteinander verbunden?)
mögliche Handlungsalternativen
- Änderung des Inputs - Beeinflussung der Bezugsgröße
- Änderung des Outputs - Wechsel der Bezugsgröße
- Kognitive Verzerrung
Erwartungs-Valenz-Theorien
Kernkreislauf: Instrumentalität und Erwartung, betont Einstellungen u. Ziele
Prozesstheorie, sieht Mensch als rational handelndes Wesen (homo oeconomicus), baut
auf dem Bernoulli-Prinzip auf: der erwartete Nutzen einer Entscheidung ist gleich der
Summe der Produkte aus dem nutzen und der Eintrittswahrscheinlichkeit von Ereignissen.
Erwarteter Nutzen = Wslk x Nutzen
Das Motivationspotenzial eines Arbeitsplatzes ergibt sich aus dem Zusammenwirken der 5
Tätigkeitsmerkmale:
→ Der integrative Rahmen erlaubt die Identifikation von Einflussfaktoren, die für die
praktische Gestaltung einer motivierenden betrieblichen Situation wichtig sind
Sozialer Konflikt:
- Interaktion zw. Akteuren um etwas Gemeinsames
- wobei min. ein Akteur sich durch den anderen beeinträchtigt fühlt
+ erkennbares Realisierungshandeln (z.B.: verbale Kommunikation)
+ Unvereinbarkeit im Gefühls- und Willensleben (sonst nur Widerspruch)
→ tritt bei Beziehungskonflikten auf!
Kommunikationselemente
Kalte Konflikte: Parteien sind voneinander enttäuscht, zweifeln an sich selbst, behindern
sich, äußern sich sarkastisch/zynisch über den anderen, empfinden Aversion
gegeneinander, gehen direkten Kontakt aus dem Weg und beziehen sich auf Regeln und
Dienstwege → PASSIVITÄT im Vordergrund
Unterscheidung zw. heiß/kalt ist wichtig für die Wahl der Interventionsstrategie
Konfliktanalyse: schafft Distanz, Bestimmung des Status quo im Hinblick auf die Verlaufs-
und Eskalationsdynamik ist somit wesentlich
Distanz und Analyse: „Zwischen Reiz und Reaktion hat der Mensch die Freiheit zu
wählen“, d.h. analysieren bedeutet den Entscheidungsfreiraum zu nutzen. Drei Aspekte:
- Konfliktparteien (mit wem hat man es zu tun)
- Konfliktgegenstand (worum geht es, ist eine konstruktive Lösung möglich)
- Konfliktverlauf (was ist bisher geschehen)
+ Leitlinie eigner Ziele
Konfliktparteienanalyse
inhaltliche Übereinstimmung:
bzgl. des Konfliktgegenstandes
Vertrauen: Beziehung zw. den Konfliktparteien
→ Vertrauen basiert auf der vermuteten Vertrauenswürdigkeit des Partners und kann
entstehen durch: Fairness, Verlässlichkeit, Konsistenz des Verhaltens, Vorhersagbarkeit,…
Konfliktarena
Mikro-soziale Meso-soziale Makro-sozialer
Ebene Ebene Raum
Individuen oder Gruppen oder Konflikte zwischen
kleine Gruppe Organisationen Kollektiven
face to face (f2f) Mittelsperson statt Einzelpersonen
direkte Beziehungen direkter Beziehung als Vertreter
̶ Kompexität +
Mit der Konfliktarena steigt die Komplexität, f2f Kommunikation und direkte Beziehungen
werden durch Mittelspersonen ersetzt, Gesichtsverluste drohen, der Druck steigt
→ Eine Analyse nach Konfliktarenen hilft den Konflikt von einer Person wegzubekommen
und wirkt dadurch entlastend
Konfliktgegenstand
Sachkonflikte können Menschen weiterbringen und Lernen ermöglichen, Beziehungskonflikte
hingegen werden als hinderlich angesehen. Konfliktursachen können auf drei Ebenen liegen:
- der sozial-strukturellen Ebene
- der sachlichen Ebene
- der emotionalen Ebene → jeder Konflikt besteht aus diesen Ebenen!
Vollstruktur: sehr komplexe Aufgaben, Erfordernis von kreativen und innovativen Lösungen,
viel Zeit, unstrukturiert, gleiche Machtverteilung
Mobbing: negative kommunikative Handlungen, die systematisch, min. 1x pro Woche, über
einen längeren Zeitraum (4-6 Monate) stattfinden
Lösungsorientierte Konfliktgestaltung
Verzicht auf Suche nach Schuldigen, lenkt die Energie nach vorne:
• Problemdeterminierte Systeme: „Problem“ im Zentrum
Problem = nicht kontextadäquate Ressourcen
• Lösungssysteme: Fokussierung der Aufmerksamkeit auf lösungsfördernde Potenziale.
Lösungen = Auswahl u. Nutzung von kontextadäquaten Ressourcen
Moderator begleitet Gruppe mit einer nicht wertenden, offenen Haltung zur Lösung des
Problems → transparente Mitarbeits- u. Mitbestimmungsmöglichkeiten
Ablauf:
- Einstieg (inhaltlich, sozial, emotional): Rolle der Moderation wird geklärt, Ziele u. Erwartungen
- Problemorientierung: Themen u. Sichtweisen sammeln u. bewerten
- Lösungserarbeitung
- Handlungsorientierung: wie werden Lösungen umgesetzt?
- Abschluss: Prozessreflexion
Ablauf:
Phase 1: Vorbereitung (Orientierung, Zusammenstellung der Parteien,…)
Phase 2: Probleme/Themen erfassen
Phase 3: Konfliktanalyse (persönliche, soziale u. strukturelle Bedingungen,…)
Phase 4: Konfliktbearbeitung (Lösungsoptionen erarbeiten u. bewerten)
Phase 5: Mediationsvereinbarung (Umsetzung der Lösungen, Kontrolle,…)
Phase 6: Evaluation (Beurteilung der Umsetzung, Reflexion)
5 Axiome
1. Axiom: Man kann nicht nicht kommunizieren
2. Axiom: Jede Person hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt derart, dass letzterer den
ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist. → Jede Kommunikation gibt
neben der Sachinformation aus Auskunft, wie der Sender diese verstanden haben möchte
3. Axiom: Die natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe
seitens der Partner bedingt → Kommunikation = wechselseitige Äußerungen, Wahrnehmungen
und Interpretationen, im Zeitablauf entsteht eine Struktur, die glauben lässt, eine Person setzt die
Initiative, ein Verhalten wird als Ursache, das andere als Folge interpretiert (Bsp.: Ehepaar)
Kommunikationserfolg tritt ein, wenn die 4 Aspekte ident sind und auch als solches
aufgefasst werden. Wird eine Information an das Appellohr gesendet, aber am
Beziehungsohr gehört und entsprechend beantwortet, kann schnell ein Konflikt entstehen.
Aufgabe der Organisation im instrumentellen Sinn und als Prozess ist es, die Effektivität zu
sichern. Teilaufgaben:
- Etablierung einer Struktur
- Sicherung der Entwicklungsfähigkeit
- Motivation, Steuerung u. Disziplinierung der MA
- Verteilung, Legitimation u. Sicherung von Macht
- Bestimmung u. Regulierung der Grenzen, Ermöglichung der Selbstorganisation
Organisationsstrukturen
Formalstruktur = offizieller Bauplan einer Organisation (Organigramme!), regelt Über- und
Unterordnung, Weisungsbefugnisse u. Zuständigkeitsbereich
Um die Komplexität der drei Bereich zu reduzieren muss jede Organisation in folgenden fünf
Bereichen Entscheidungen treffen:
- Spezialisierung u. Arbeitsteilung
- Koordination u. Koppelung
- Konfiguration u. Leitungssysteme
- Entscheidungsdelegation u. Kompetenzverteilung
- Formalisierung
Konfiguration u. Leitungssystem
Liniensystem oder Stab-Liniensystem, Ein- oder Mehrliniensystem, Sekundärorganisation
(Projektorganisation), Gliederungstiefe u Leistungsspanne (→ ideale Stellenanzahl: geringe
Gliederungstiefe/flache Hierarchie, größere Leistungsspanne „span of control“)
Matrixorganisation
Merkmale: Mehrdimensionalität, Mehrliniensystem, Dezentralisierung
Bsp.: Verrichtungs-Objektmatrix, Verrichtungs-Verrichtungsmatrix, Objekt-Regionalmatrix
→ erfordert hohes Maß an Mehrdeutigkeits-Toleranz (Ambiguität) u. Konfliktfähigkeit
Sekundärorganisation - Projektorganisation
sekundär = Organisationseinheiten, die nicht ständig zusammenarbeiten
Sekundärorganisation = Übernahme von Sonderaufgaben (Projektorganisation)
Primärorganisation = Zuständig für Routineaufgaben
Organisationstypen
Mintzbergs „Fives“ (Konsistenztheorie): Organisation besteht aus 5 Komponenten:
- Strategische Spitze
→ Druck auf Zentralisierung u. Koordination
- Mittellinie: Koordination u. Information durch formale Autoritätskette
→ Druck auf Differenzierung zur Schaffung marktnaher Einheiten
- betrieblicher Kern: Fertigung der Produkte/DL, Mitarbeiter in Kernprozessen
→ Professionalisierung
- Technostruktur: Stäbe, die Standards u. Normen schaffen (Controlling,…)
→ Standardisierung
- Hilfsstab: unterstützende Dienste außerhalb des eigentlichen betrieblichen Ablaufs.
(z.B.: Rechtsabteilung, Personalverrechnung, Post, Gebäudemanagement,…)
→ Kooperation
Dynamische Organisationsformen:
Prozessorganisation, Unternehmensnetzwerke, virtuelle Organisation
Strategisches Management
implizite Strategien: jedes Handeln ist zweckgerichtet, Strategie kann aus Handeln der
Mitarbeiter rekonstruiert werden
explizite Strategien: Resultat eines aktiven, zielgerichteten und rationalen Denkprozess
→ Modell der Designschule – Harvard Business School
präskriptive Strategiemodelle: vorschreibender Charakter, geben konkrete Handlungs-
empfehlungen, wie strategisch Initiativen zu setzten sind.
→ Prozess ist mit der Formulierung der Strategie abgeschlossen
Strategiemodelle
„Competing on the Edge“: Ressourcenorientierung, Lernfähigkeit des Unternehmens
„organisationale Kernkompetenzen“: interne Perspektive d. ressourcenorient. Ansatzes
Die Segmentierung von strat. Geschäftsfeldern macht nur dann Sinn, wenn die einzelnen
Organisationseinheiten überschneidungsfrei abgrenzbar sind → 3 wesentliche Kriterien:
- intern einheitliche und abgrenzbare Merkmale
- Kundenbedürfnisse können durch Markt-Produkt-Kombinationen gezielt angesprochen
und befriedigt werden
- es lassen sich unabhängig von den Strategien anderer Geschäftsfelder eigene planen
Die strat. bedeutsamsten Wissensportfolios lassen sich auf zwei Effekte der Ressource
Wissen zurückführen (entscheiden in ihrer Kombination, ob ein Wettbewerbsvorteil vorliegt):
1. Wissens-Substitutionseffekt: Stellt die Nutzung eines Wissens eine wertschöpfende
Aktivität dar? Ermöglicht sie die Erwirtschaftung eines Gewinns?
2. Flexibilitätseffekt: Frage nach den Kosten bzw. der Übertragbarkeit von Wissen.
leicht external verfügbare Funkionen: Zukauf vom Markt
impliizites Wissen (Managementwissen): langfristige und sicherer Nutzung nur im
Rahmen des Unternehmens gewährleistet
Es gilt aus Historische Entscheidungen, die sich bis in die Gegenwart auswirken
(Pfadabhängigkeit) mittels Regeneration (Differenzierung, Optimierung und Modularität)
sowie durch Lernen und Optionenwahl ein zukunftsorientiertes Szenario des strategischen
Managements abzuleiten (= Experimentieren)
stellt eher eine typische Unternehmensvision dar, aber kein operationalisierbares Ziel
→ Abgabe von unternehmerischen und strat. Kompetenzen an das operative Management.
Kernkompetenz des mittleren Managments ist die Steuerung eines komplexen Netzwerks.
Das Topmanagement soll sich auf die Rolle des Kommunikators der semikohärenten
Strategie (Vision) und das Motivieren konzentrieren
Organisationale Rekonstruierung
Reduktion der Schnittstellen Identifizierung der Prozesse Einteilung MA in Prozess-Teams
Case-Worker: Sachbearbeiter, die einen best. Prozess von Anfang bis Ende begleiten, die
Gesamtheit aller Case-Worker bildet ein Prozess-Team → Vermeidung von Abstimmungs-
problemen u. Konflikten, Förderung von Selbstverantwortung und Autonomie, Motivation
Grenzt man die Prozesse voneinander ab, so entsteht eine typische Prozessorganisation:
- besteht aus einigen Kern- und Supportprozessen
- die von Prozess-Teams ausgeführt werden
- die wiederum von einem Prozess-Owner angeleitet werden
- und die durch zentrale, funktionale Abteilungen unterstützt werden
Zusammenfassung
der Business-Reengineering-Ansatz setzt sich aus folgenden drei Ideen zusammen:
- Prozess Idee: Umverteilung von Aufgaben u. Verantwortung an „Case-Worker“ etc.
- Triage Idee: weitere Segmentierung der Kernprozesse nach Funktionalität,
Kundengruppen und Komplexität
- Informationelle Vernetzung: Im Sinne der Enabling Technologies: modere IT-und
Kommunikationssysteme, die alle Abläufe unterstützen, standardisieren u. automatisieren
Mögliche Gefahren:
- Steigerung der Produktionskostensteigerung durch Verringerung von Skalenökonomien
und Synergieeffekten
- Erhöhte Kapitalbindung des Anlagevermögens durch Überkapazitäten
- Hoher Koordinationsaufwand
- schwierige und zeitraubende Definition von Kernprozessen
- Umfassende und kostenintensive Veränderungen der Organisation sind erforderlich
- Hohe Kosten für Training der MA und Teambildungsmaßnahmen
- Mögliche Aushöhlung des Unternehmens und Verlust der Kernkompetenzen
- Geringe Anpassungsmöglichkeiten an Veränderungen der Umwent durch Abbau von
Personal u. Auslagerung von Supportprozessen
Auch die Konzentration auf die Prozessorganisation und die damit verbundene Definition von
Kernkompetenzen sowie Outsourcing-Maßnahmen oder das Beschäftigungsmodell der
„unselbstständig Selbstständigen setzen den Siegeszug dieser Organisationsform fort.
Virtuelle Organisiation
Netzwerkorganisation ohne offizielle Regelungen, lt Daft: virtuelle Organisation ist eine sich
kontinuierlich entwickelnde Gruppe von rechtlich und finanziell unabhängigen
Unternehmen, die sich zusammenschließen um spezifische Marktschancen zu nutzen,
bzw. strategische Vorteile gegenüber anderen Mitbewerbern zu erzielen um sich nach der
Erreichung Ihrer Ziele wieder aufzulösen.
5 Entwicklungsstufen:
Gefahr ab Erreichen von Stufe 4:
Unternehmen entledigt sich von
allen Kernaktivitäten und es
bleibt nur eine ausgehöhlte Form
zurück
Funktionalistischer Organisationskulturansatz
Organisation = offenes System, das Kultur produziert
„cultural network“ = Inbegriff der unternehmensspezifischen Symbole z.B.: Jargon,
Verhaltensweisen, Vollzug hierarchischer Formalstrukturen, Verhalten gegenüber Kunden,…
Bsp.: 7-S-Modell von Peters u. Waterman → rationale Führung wird mit emotionaler
Einflussnahme kombiniert, wobei das 7-S-Konzept den Systematisierungsrahmen leistet
und jene Variablen nennt, welche den Erfolg einer betriebswirtschaftlichen Organisation
beeinflussen. Kern ist die Unterscheidung von harten u. weichen Variablen der Führung:
→ Führung als Vermittlung von Bedeutungen bzw. Werten (Vorbildwirkung der Führung)
Interpretativer Organisationskulturansatz
Symbole bzw. symbolisches Handeln als zentrales Mittel der Sinnschaffung für die
Organisationsmitglieder. Organisationskulturforscher begreifen die Kultur als Sinnsystem.
Beziehungen zw. Sub- und Gesamtsystem können sich in vier Richtungen entwickeln:
- Harmonisch
- Unterstützend (Subsystem unterstützt Werte des Gesamtsystems)
- Verstärkend (Werte des Gesamtsystems werden verstärkt vertreten u. gefördert)
- Konträr (Gegenkultur)
Merkmale.
- Organisationskultur wird von internen und externen Einflüssen bestimmt
- Existenz von Subkulturen, mehrere Quellen der Organisationskulturschöpfung
Basisannahmen
Orientierungs- oder Vorstellungsmuster, repräsentieren was von den MA als wahr
angenommen wird, beeinflussen Denken u. Verhalten.
Organisationskultur ist ein Set von Grundannahmen, das für MA definiert:
- womit sie sich zu beschäftigen haben
- wofür sie Zeit aufwenden
- welchen Vorgängen sie Beachtung schenken sollen
- welche Emotionen als Reaktion passend sind
- welches Verhalten (Aktionen) in diversen Situationen zu setzen ist
Basisannahmen existieren über: die Umwelt, die Zeit, die menschliche Natur und die
menschlichen Beziehungen
Grundannahmen über die Umwelt: wie man in der Organisation die Umwelt wahrnimmt,
interpretiert oder konstruiert?
Theorie X: Menschen sind von Grund auf faul und verantwortungsscheu und gehen der
Arbeit, wenn möglich, aus dem Weg → Aufgrund der Annahme erfolgen strengere
Vorschriften und Kontrollen die jedoch zu passivem Arbeitsverhalten sowie fehlender
Initiative und Verantwortungsübernahme führen und so die Annahme bestätigen.
Theorie Y: Menschen sind ehrgeizig und legen sich zur Erreichung sinnvoller Zielsetzungen
bereitwillig strengere Selbstdisziplinen und Selbstkontrolle auf → Es erfolgen durch diese
Annahme Handlungsspielräume und Selbstkontrolle was Engagement für die Arbeit
ermöglicht und zu Initiative und Verantwortungsbereitschaft führt was die Annahme
bestätigt
Organisation wird nun als nicht-triviales soziales System angesehen → Entwicklung eines
systemisch-konstruktivistischen Menschenbildes:
Der einzelne Mensch ist autonom, sein Verhalten unberechenbar und von außen nicht
steuerbar. Er handelt:
- nach seinen inneren Wertmaßstäben
- nach seiner persönlichen Wirklichkeitskonstruktion
- nach seinem Weltbild und
- entsprechend seiner Motive und Ziele
Normen sind um einiges spezifischer, sie sind spezielle (Verhaltens-) Regeln. Das soziale
Verhalten von Organisationsmitgliedern wird durch Normen normiert.
Anekdoten: Erzählungen über Taten und Aussprüche hochrangiger Manager, die für die
Selbstdarstellung einer Unternehmung als wichtig erachtet werden.
Rituale: formalisierte Riten (Form wurde wichtiger als der Inhalt), stilisierte, sich
wiederholende Aktivitäten, betonen Status und Macht, bestätigen und stabilisieren Strukturen
und Mythen, können Organisationskultur stärken (positiver Fall) oder schwächen
(negativer Fall → szenische Dramatisierungen von Wertevorstellungen mit grundlegender
Bedeutung; Zusammenhang zw. Ritualen und Wertvorstellungen ist verloren gegangen)
Zeremonien: Mehrere Riten in Verbindung mit einem einzigen Anlass oder Ereignis
Architektur und Design: drücken Organisationskultur aus, es wird ein best. Verständnis von
menschlicher Arbeit wiedergegeben (z.B.: Großraumbüro)
Symbolvermittlung durch den Umgang mit Zeit: Zeit als Kulturmaßstab zeigen den
Umgang mit der Zeit innerhalb einer Organisation z.B.: in Handlungen, Normen u.
Erwartungen, Zeitplänen, Abgabeterminen, Zeitfenstern für Aufgaben, Pünktlichkeit,
Arbeitsgeschwindigkeit, Zeitbewusstsein u. -autonomie des Einzelnen, Synchronisierung der Zeit
mit Kollegen, Zeitpuffer u. Pausenregelungen, zeitliche Regelung von Prozessen
Auch temporäre Normen wie die Einhaltung von: Pausen, Grenzziehung zw. Arbeit und
Freizeit sowie Überstundenregelungen o.ä. bestimmen die Kultur, genau wie professionelle
Subkulturen, industrielle Taktgeschwindigkeiten u. gesellschaftl. Zeitvorstellungen.
Mission: klarer und eindeutiger Unternehmenszweck der sowohl die Organisationsziele, als
auch die Strategie bestimmt. Vision verkörpert Grundwerte der Organisation, ist Richtlinie
und bietet Hilfestellungen an.
Beobachtung der Symbole bildet das Rohmaterial zur Bildung von Hypothesen über die
Normen und Werte einer Organisation. Ziel: Erkenntnis über das Normgefüge und die
Werthaltungen einer Organisation erhalten, Widersprüche und Inkonsistenzen erkennen
und ihre Funktion für die Aufrechterhaltung des Systems hinterfragen
Eisberg:
über Wasser: Symbole (Zeremonien, Gebäude, Räumlichkeiten, Logo, Statussymbole)
unter Wasser: Normen und Werte, unausgesprochene Basisannahmen,
Grundüberzeugungen, Gefühle, Ängste, Sinn, Spiele, Beziehungen, Kommunikationsmuster,
Entscheidungsverhalten, Konfliktregelungen, Kooperation/Konkurrenz
betriebliche Sozialisation (Sozialisation im Betrieb sowie Sozialisation für den Betrieb) gilt
dagegen als Prozess der Aneignung der verbindlichen Werte, Normen, Einstellungen,
Deutungs- und Verhaltensmuster des Unternehmens.
Erschaffen von Identität: gemeinsame Identität entsteht über die Interaktion mit anderen
→ es entwickelt sich ein Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe, woraus sich ergibt:
• Mitarbeiter einer Organisationskultur sind aufgrund d. gemeinsamen Geschichte verbunden
• gemeinsame Identität entsteht über die Interaktion mit anderen u. der Interpretation darüber
• Mitglieder einer Organisationskultur sind aufgrund ihrer sozialen Beziehungen verbunden
lt. Schrein ist die einzig wichtige Funktion von Organisationskultur, die Ängste von
Führungskräften und Mitarbeitern zu verringern (Urangst: in einer Gruppe ohne
Sprache, ohne kognitives System und ohne Regeln leben zu müssen)
Lernende Organisationen
Differenz zw. Marktwert- und Buchwert eines Unternehmens durch Humankapital bzw.
Wissenskapital. Ziel von Wissensmanagement ist das langfristige Überleben eines
Unternehmens → Aufbau u. Erhalt komparativer Wettbewerbsvorteile durch organisat.
Lernen u. kontinuierliche Weiterentwicklung der Organisationsstruktur und -kultur
der Fokus liegt auf:
- Wissen u. Fähigkeiten des Personals
- Lernfähigkeit der Mitarbeiter
- organisatorische Einheiten wie Business Units und Gruppen und der Organisation selbst
Organisationales Lernen
Erfolgt durch die Änderung von Organisationskulturen, Arbeits- und Entscheidungsprozessen
sowie Normen und Werten oder strat. Zielsetzungen → bessere Anpassung an die Umwelt
Embrained (explizit – individuell): rein kognitives Wissen, das bei den einzelnen Personen
abgespeichert und leicht artikulierbar ist.
Encodet (explizit – organisational): explizites Wissen, das von mehreren Personen genutzt
wird, zumeist in Form von dokumentierten, technischen o. bürokratischen Anweisungen,
„Codes“ = Kategorisierungen von Kunden o. Prozessen für ein schnelleres Verständnis
Profiorganisation: Es ist wichtig, dass das Expertenwissen mit Aus- und Weiterbildung
standardisiert wird, genaue Kategorisierung von Aufgaben, die Wissensstruktur ist
individualistisch, funktional, segmentiert u. hierarchisch organisiert
1. Stufe: Wissensgenierung
4 Formen der Wissensumwandlung (implizit in explizit) von Nonaka und Takeuchi
(1) vom impliziten zum impliziten Wissen – die Sozialisation
Implizites Wissen durch Erfahrungsaustausch, individuelle Erfahrung essentiell
2. Stufe: Wissensspeicherung
Organisationales Wissen kann in der Sprache, geteilten Werten, Symbolen, Geschichten,
Anekdoten, Arbeitsroutinen, Hierarchien, Datenbanken oder Archiven gespeichert sein.
unterschiedliche Speicherungsmöglichkeiten:
- in den Köpfen der Mitarbeitern
- in Datenbanken und Archiven
- in Beziehungsnetzwerken bspw. durch Arbeitsteilung oder unterschiedliche Rollen
- in Arbeitsprozessen
- In den Produkten bzw. Dienstleistungen selbst.
(2) Phase des Wissensflusses: durch Interaktion und Kommunikation, abhängig von der
Art des Wissens: individuelles Wissen wird durch persönl. Gespräche u. Meetings, über
soziale Netzwerke oder Projektgruppen verteilt, organisatorisches Wissen jedoch über
Firmendokumente, Arbeitsabläufe bzw. dem Inter-/Intranet
drei Ebenen zur Analyse der Übereinstimmung zw. Person u. Tätigkeit nach Schuler:
- Qualifikation (Fähigkeiten, Fertigkeiten,…) der Bewerber u. der Stellenanforderungen
- Interessen u. Bedürfnisse der Bewerber u. das Befriedungspotenzial der Tätigkeit
- Entwicklungspotenzial der Person und erwartete Veränderungen der Tätigkeit
Ist kein FIT auf der Person-Job Ebene gegeben, gibt es zwei Möglichkeiten:
Personalentwicklungsmaßnahmen: Methoden des Lernens direkt am Arbeitsplatz
Arbeitsrestrukturierungsmaßnahmen: Anpassung der Aufgaben an die Qualifikationen
Lepak u. Snell: strategischer Wert (strategie value) und Einzigartigkeit (uniquness) von
Personalressourcen (human capital) als zentrale Prinzipien zur Differenzierung von
Beschäftigungsstrategien.
„human capital“ = Potential, Effektivität u. Effizienz des Unternehmens zu verbessern
„uniqueness“ bezieht sich auf das Ausmaß → vier Ausrichtungen (HRM-Architektur):
Art der Qualifikationen u. Verfügbarkeit bestimmt zw. den Aktivitäten der Rekrutierung:
Personalmarketing, -beschaffung u. -entwicklung = bei knappen Arbeitsmarktangebot
Personalauswahl: bei Arbeitsmarktüberangebot
→ Festlegung von Anforderungsdimensionen, die nach ihrer Bedeutung für die Stelle
bewertet und zu einem Anforderungsprofil verdichtet werden, welches Qualifikationen,
Wissen und Fähigkeiten umfasst die erforderlich sind.
Entscheidungskriterien
- Art der erforderlichen Qualifikationen: firmenspezifisch oder standardisiert?
- Kosten u. Geschwindigkeit der Stellenbesetzung (interne Besch. ist günstiger!)
- Motivationspotenzial: bei Besetzung durch interne MA (Aufstiegschancen)
Interne Beschaffung Externe Beschaffung
• Bindung an das Unternehmen durch • breite Auswahl
Aufstiegschancen • neue Impulse durch neue Personen
• geringere Beschaffungskosten • direkte Lösung des Personalbedarfs
• geringeres Auswahlrisiko • Gestaltung der Altersstruktur
• spezifische Kenntnisse der Beschäftigten • Erhöhung der Leistungsbereitschaft durch
• Stellen für den Nachwuchs externe Konkurrenz
• schnellere Stellenbesetzung • PE-Aufw. als externe Vorleistung „miteingestellt“
• Motivationspotenziale sind bekannt
Besetzung von Führungspositionen erfolgt häufig internen entsprechend der
„Knowledge Based Employment“-Strategie: Kräfte langfristig entwickeln und binden
Grundquote: beschreibt den Anteil der tatsächlich geeigneten Personen an der Gesamtzahl
der Bewerbungen. realistisch sind oft 20%
Grundquote = Anzahl der geeigneten Bewerberinnen/Anzall der Bewerberinnen
→ Selbstselektion der Bewerber soll durch realistische Beschreibung der Position und
geeignete Wahl des Informationskanals ausgelöst werden
„Adverse Selection“: geeignete Kandidaten werden durch fehlenden Zugang zum Medium
oder durch falsche Interpretation der Informationen selektiert
Employer Branding
Personalmarketing ist Basis für die Personalbeschaffung. mit dem Ziel, das eigene
Unternehmen am Arbeitsmarkt als attraktiven Arbeitgeber bekannt zu machen: Schaffung,
Optimierung und Kommunizieren von Attraktivitätspotenzialen.
Beziehungspflege, Image der Organisation, positive Reputation → mehr Kosten, da sich
auch weniger geeignete Kandidaten bewerben
Aktivitäten des Employer Brandings richten sich auf spez. Zielgruppen und können sich
deutlich unterscheiden z.B. die Mediennutzung zwischen den Generationen Gen X (ab 1965)
und Gen Y (ab 1980: Internet, Informationsüberfluss)
sowie Direkte Ansprache geeigneter MA bzw Personen die das Arbeitspensum erhöhen
können und Rückkehrangebote für ehemalige MA
Indirekte Ansprache:
Vermittlung durch Arbeitsämter: mittleres bis unteres Qualifikationslevel, unentgeltlich
Vermittlung durch Personalberatung: übernehmen die Erstellung der Anforderungsprofile,
Reflexion der Zielgruppe, Vorauswahl, Gestaltung des Arbeitsvertrages etc.
Vermittlung auf einem mittel bis hochqualifizierten Qualifikationslevel, Besetzung von
Führungspositionen, Abwerbung hochrangiger Arbeitskräfte (Head hunting)
Vorteile: Ausgewogenheit u. Diskretion, neutral und unvoreingenommen, Arbeitsentlastung,
Marktkenntnis- und übersicht, methodische Spezialistinnen, nur variable Kosten (Outsourcing)
Nachteile: hohe Kosten (Honorare), Nicht-Erreichbakeit der abgelehnten Bewerber, mangelnde
Kenntnis der Unternehmensspezifika
Bewerbungsunterlagen
- Mappe und Lichtbild (visuelle Informationen) - Schulzeugnisse
- Anschreiben (Motivationsschreiben) - Arbeitszeugnisse
- Lebenslauf
Tests
Sollen Intelligenz, Führungsqualifikationen oder Leistungsmotivation quantifizieren
Grundkriterien: Validität (Gültikgeit), Reliabilität (Zuverlässigkeit), Objektivität
Persönlichkeitstests:
Psychometrische Tests: versuchen psychische Merkmale quantitativ zu erfassen
Projektive Tests: versuchen Gesamtpersönlichkeit zu erfassen
5-Faktoren-Modell (auch „Big 5 Modell“): Kategorisierung in 5 Hauptpersönlichkeitsfaktoren:
- Neurotizismus: nervös, ängstlich, verlegen, unsicher, besorgt
- Extraversion: gesellig, dominant, aktiv, personenorientiert
- Offenheit für Erfahrungen: wissbegierig, kreativ, phantasievoll
- Verträglichkeit: Mitfühlen, Altruismus, Verständnis, kooperativ
- Gewissenhaftigkeit: verlässlich, systematisch, ehrgeizig (zeigt stabilste Befunde!)
Assessment Center:
- mehrere Teilnehmer (4-12 Personen)
- mehrere Übungen (Rollenspiel, Postkorb-Übung, führerlose Gruppendiskussion,…)
- Beobachtung und Bewertung durch mehrere geschulte Beobachter (Gremium)
- Beobachtung u. Bewertung ist zeitlich getrennt
- Beurteilung anhand Verhaltensbeschreibungen aus Anforderungsprofilen
Dient der Auswahl interner oder Externer Führungskräfte (Auswahl AC) u. Spezialistinnen
sowie der Analyse von Trainings- und Entwicklungsbedarf (Entwicklungs AC)
→ Potenzialanalyse: Führungsfähigkeit, höherwertige Stellen
E-Recruiting
→ Nutzung elektronischer Medien für die Personalbeschaffung und Personalauswahl:
- Internetbasierte Personalwerbemaßnahmen (Information, Motivation, Selbstselektion)
- Annahmen von Bewerbungen über das Internet
- automatisierte Vorauswahl mithilfe von Hardfacts
- elektronisch durchgeführte Screeningeinheiten.
Fragen des Unternehmens müssen einen unmittelbaren Bezug zur Stelle und somit
zum Anforderungsprofil haben, dann ist ein Vordringen in die Individualsphäre der
Bewerber gerechtfertigt.
Kapitel 8: Personalentwicklung
wesentliche Einflussfaktoren:
• auf MA bezogen: Berufserfahrung, Erfahrung im Arbeitsbereich, Übereinstimmung des
Qualifikationsprofils mit den Arbeitsanforderungen, soziale Kompetenz
• auf Aufgabe bezogen: einfacher/komplexer Aufgabeninhalt, Ausmaß an Entscheidungs-
und Kontrollspielräumen der Tätigkeit, Ausmaß der Kooperationsintensität
• auf Organisation bezogen: Größe, Struktur und Ausprägung der Organisationskultur
Betriebliche Weiterbildung
= Alle Aktivitäten zur Erhaltung und Vertiefung von Fertigkeiten und Kenntnissen nach dem
Abschluss der ersten Bildungsphase, die von Unternehmen durchgeführt bzw. veranlasst
wird → Kernaktivität der Personalentwicklung
individuelles Lernen von Einzelpersonen oder Gruppen (NICHT organisationales Lernen)
Ziele von Weiterbildung
Ökonomisch betrachtet ist Weiterbildung eine Investition in Humankapital, die darauf
abzielt, durch besser qualifiziertes u. motiviertes Personal zuk. Einnahmen auszulösen.
- Produktionszuwachs, Motivations- und Identifikationsfunktion, Steigerung von Flexibilität
- Positive Akquisitions- und Imagewirkung am Arbeitsmarkt
- strategische Gestaltungs- und Entwicklungsfunktion
- Bereitstellung aktuell erforderlicher qualitativer und quantitativer Qualifikationen
(Anpassungsleistung), Persönlichkeitsförderung der Belegschaft
Zielgruppen
Nicht alle MA haben den gleichen Zugang zu Bildungsmaßnahmen, Segmentierung nach
- hierarchischer Ebene sowie Stamm- und Randbelegschaft und
- sozialer Zugehörigkeit (Geschlecht, Nationalität, Alter)
Wichtiges Kriterium zur Auswahl von Maßnahmen ist also der Transfer des Gelernten in
die betriebliche Praxis. Je näher die Lernsituation sachlich (behandelte Inhalte),
zeitlich (kontinuierlich und aktuell verwendbar) und sozial (beteiligte Personen) an die
Aufgabenstellung geknüpft ist, desto eher gelingt die Umsetzung des Gelernten.
Die Rolle des Vorgesetzten hat dabei einen positiven Einfluss auf den Lerntransfer.
Bewegungsrichtungen:
vertikal (hierarchischer Aufstieg/Abstieg)
horizontal (Versetzung in andere Funktionsbereiche (funktional-zirkuläre Karriere) oder
zentripal: Einfluss u. Macht, Annäherung an das Machtzentrum (horizontal-radial)
Laufbahnmodelle
• Traditionell: Führungslaufbahn
• Alternativ: Fachlaufbahn oder Projektlaufbahn
• Fachlaufbahn:
Schaffung einer zweiten Hierarchie mit speziellen Titeln, Rängen und Statussymbolen.
Leistungsanreize: Weiterbildungsmöglichkeiten, Erweiterung des Handlungs- u.
Entscheidungsspielraumes, Überantwortung von Budgets, auf Rang abgestuftes
Entgeltsystem → hoher Anteil an Fachaufgaben, aber keine/wenig Führungsaufgaben
Individuelles Karrieremanagement
Erfolgt in Organisationen entweder gemeinsam mit der direkten Führungskraft vor dem
Hintergrund der betrieblichen Laufbahn- und Nachfolgeplanung oder unabhängig vom
derzeitigen Arbeitgeber. Karriereplanung wird auch als Kompetenzentwicklung begriffen.
→ Was als erfolgreiche Karriere gesehen wird, unterliegt einem sozialen Bewertungsprozess
Integratives Karrieremanagement
Karrieremanagement soll von der Organisation und dem MA als Teamarbeit betrieben
werden (kooperative Führung), besonders wenn individuelle Karriereabsichten und das
betriebliche Laufbahnsystem auseinandergehen.
• Realistisches Erwartungsmanagement
vermeiden unerfüllbarer Karriereversprechen, eröffnen erkennbarer Karrierechancen in
einem überschaubaren Zeitraum
Personalabbau
üblich bei flexibler Beschäftigungspolitik (hire and fire), außergewöhnliche Belastung bei
Unternehmen, die auf langfristigen Erhalt ihres Personals abzielen
Quantitative Freisetzung:
- Trennung: übliche Beendigung von Beschäftigungsverhältnissen (z.B.: Kündigung)
- Personalabbau: absichtliche, planmäßige und koordinierte Beendigung von
Beschäftigungsverhältnissen oder deren inhaltliche Umgestaltung in Krisensituationen.
z.B.: Massenkündigungen/-entlassungen, Einstellungssperren, Nichtverlängern von
Arbeitsverträgen, Frühpensionierungsmodelle, Aufhebungsverträge (freiw. Abfindungen),…
Kapitel 9: Personalbeurteilung
Sanktion und Legitimation, der Vergleich des Verhaltens mit Normen und die Belohnung und
Bestrafung sind lt. Organisationstheorie konstruktive Mittel sozialer Interaktion
Individuelle Ziele:
- Leistungsziele: klare Kommunikation der Leistungsanforderungen, Würdigung d. Leistung
- Kooperationsziele: verbesserte Zusammenarbeit mit dem Vorgesetzten,…
- Karriereziele: Klärung von Karrierewünschen und Förderangeboten
- Einkommensziele: gerechte Vergütung, transparente Entlohnungsentscheidungen
- Informations- und Beratungsziele: Feedback, Verbesserungsmöglichkeiten
Neben den offenen Zielen (manifeste Funktionen) gibt es auch nicht offizielle und nicht
immer unbeabsichtigte (Neben-)Wirkungen, v.a. die Steigerung der Leistung der
Beschäftigten und Ausüben und Absichern von Herrschaft
360° Feedback
Auseinanderklaffen von Selbst- und Fremdbild aufgrund mangelnden Feedbacks soll durch
mehrere Beurteilungsquellen behoben werden. Merkmale des 360°-Feedbacks:
- Beurteilte sind meist Führungskräfte oder Fachkräfte in Schlüsselpositionen
- Beurteilung ist multiperspektivisch (Informationen aus mehreren Quellen)
- Gegenstand des Feedbacks sind persönliche Merkmale und Verhaltensmuster
- schriftliches Feedback anhand standardisierter – anonymer – Fragebögen
- Auswertung erfolgt durch externe Verfahrensspezialisten
- quantitative Daten als Ergebnis, die Vergleichen unterzogen werden können
- Meist in ein System von Personalentwicklungsmaßnahmen eingebettet
Nachteile des 360°-Feedbacks: hohe Kosten, kognitiv verzerrte Urteile mit geringer Validität,
willkürlich ausgewählte Beurteilungskriterien, mikropolitische Anfälligkeit
Beurteilungskriterien
drei Arten von Beurteilungskriterien:
- eigenschaftsorientierte oder merkmalsorientierte Kriterien
- tätigkeits- oder aufgabenorientierte Kriterien
- ergebnisorientierte Kriterien
Verfahren der erzwungenen Verteilung: gibt vor wie viele Beurteilte in eine
Leistungsgruppe fallen (10% sehr gut, 20% gut etc) um Beurteilungsfehlern vorzubeugen
• Kennzeichnungsverfahren: Listen mit Aussagen bzgl. Eigenschaften oder
Verhaltensweisen, von denen zutreffende markiert werden:
Checklist-Verfahren, Zwangswahlverfahren (Aussagenpaare)
Methode der kritischen Ergebnisse: „erfolgskritische“ Verhaltensweisen werden durch
Befragung und Beobachtung generiert, danach wird die Häufigkeit ihres Auftretens bestimmt.
Vorteil: kein hypothetisches Konstrukt, Nachteil: hoher Entwicklungsaufwand
• Einstufungsverfahren: Zu jedem Beurteilungskriterium gibt es eine 3-7 Stufige Skala
mit mehreren Ausprägungen, diese können numerisch oder verbal verankert sein.
- Eigenschaftsorientierte Einstufungsverfahren
- Aufgabenorientierte Einstufungsverfahren
- Verhaltensorientierte Einstufungsverfahren
Verhaltenserwartungsskalen: konkrete Verhaltensbeschreibungen statt Skalen,
Verhaltensbeobachtungsskalen: tatsächlich beobachtete Verhaltensweisen
• Zielorientierte Verfahren: strukturieren nicht die Inhalte (keine Beurteilungskriterien),
sondern den Prozess der Personalbeurteilung
z.B.: „Management by Objectives“ (MbO) – Führung durch Zielvorgae/-vereinbarung
→ Festlegung der (eindeutig formulierten) Leistungsziele, Kontrolle der Zielerreichung,
Identifizierung von Verbesserungsmöglichkeiten u. Festlegung neuer Ziele
Beurteiler verfügen über „kognitive Landkarten“ auf denen die Faktoren aufgeführt sind, die
Einfluss auf die Beurteilung ausüben → Tendenzen, Beurteilungsfehler und Verzerrungen:
- Mittelwerttendenzen: aus Gewohnheit zu streng/mild zu urteilen (Sympathie/Antipatie)
- Steuerungstendenzen: Verschiedene Beurteiler schöpfen die Skala unterschiedlich aus
(Tendenz zur Mitte oder Tendenz zu den Extremen)
- Korrelationstendenzen: Merkmale, die als unabhängig angenommen werden,
korrelieren miteinander (Halo-Effekt) z.B.: Pünktlichkeit und Loyalität
weitere Urteilstendenzen:
→ Je höherrangiger die Beurteilten, desto mehr ist ihre Beurteilung mit politischen
Prozessen verbunden.
→ Bestimmte Merkmale von Personalbeurteilungssystemen ermöglichen es Beurteilern
und (!) Beurteilten, sozialen Einfluss zur Realisierung ihrer jew. Interessen auszuüben.
→ Ist am Ende eines Beurteilungsbogens ein Gesamturteil gefragt, gehen Beurteiler häufig
retrograd vor – sie beginnen mit dem Gesamturteil und leiten aus diesem ihre
Bewertungen auf die einzelnen Dimensionen ab.
→ Auch das aufwändige 360 Grad Feedback ist kein rationales, neutrales Diagnose-
instrument, sondern kann auch nur als mikropolitische Arena, als ein Instrument im
Machtspiel zw. den verschiedenen Akteuren betrachtet werden.
PROGNOS AG: macht deutlich, dass sich Vorkehrungen zur Vereinbarkeit von Familie und
Beruf betriebswirtschaftlich rechnen (insb. Betriebskindergärten)
Diversitätsdimensionen
Bei den Diversitätsdimensionen wird zwischen jenen Dimensionen differenziert, die in der
personalen und organisationalen Umwelt der jeweiligen Person liegen:
• innere Dimensionen: Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung, psychische und
physische Fähigkeiten, Ethnie/Herkunft und Hautfarbe
• äußere Dimensionen: Einkommen, soziale Schicht, Gewohnheiten, Freizeitverhalten,
Religion, Weltanschauung, Ausbildung, Berufserfahrung, Aussehen, Sprache/Dialekt,
Elternschaft, Familienstand, geografische Lage
• Organisationale Faktoren: Funktion/Einstufung, Arbeitsinhalt/-feld, Seniorität,
Netzwerke, Abteilung/Einheit/Gruppe, Arbeitsort, Gewerkschafts-/Parteizugehörigkeit
Grundsätzlich liegt dieses Wissen als implizit oder explizites Wissen vor:
Implizites Diversitätswissen: durch imitieren und kopieren erworben, bezieht sich auf
Erfahrungen, Fertigkeiten und Einstellungen – kaum formulierbar, schwierig kommunizierbar
Explizites Diversitätswissen: beruht auf Rationalität, durch lesen und studieren erworben –
sowohl kommunizierbar als auch formalisierbar
Diversitätswissen zielt eher auf die passive Komponente ab, Diversitätskompetenz auf
die aktive Komponente.
Mit Bezug auf die bereits beschriebenen Perspektiven von Diversitätsmanagement zeigen
diese unterschiedlichen Diversitätskompetenzen folgende Ausprägungen:
Resistenzperspektive
Fachkompetenz: Erhebung der Situation und Strategieentwicklung um Resistenz
aufzubrechen und majorisierte und minorisierte Gruppen Sichtbar zu machen
Methodenkompetenz: Einsatz von Analyseinstrumenten und Methoden zur Erkennung,
Verringerung des Widerstandes in der Organisation in Bezug auf best. Div.dimensionen
Sozialkompetenz: Auseinandersetzung mit den eigenen Widerständen in Bezug auf
unterschiedlichste Diversitätsdimensionen, Konfliktfähigkeit
Individualkompetenz: Ableiten persönlicher Ziele aus der Auseinandersetzung mit
Widerständen und Konflikten
Lernperspektive
Fachkompetenz: Strategieentwicklung und –umsetzung mit dem Ziel eine
diversitätsorientierte Organisation zu erreichen
Methodenkompetenz: Einsatz von Daten und Methoden zur Unterstützung der
diversitätsorientierten Strategieentwicklung im Sinne von lernenden Organisationen
Sozialkompetenz: Auseinandersetzung mit der eigenen Funktion/-Rolle im Rahmen
diversitätsspezifischer Organisationsentwicklung
Individualkompetenz: Ableiten persönlicher Ziele im Rahmen der Strategieentwicklung