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Tore in die übersinnliche Welt

Bd 1: Übergriffe aus dem Jenseits.


Gibt es Geister und Dämonen?

Bd 2: Dämon oder Engel?


Begegnungen in der anderen Realität

Bd 3: Channel-Medien
Zwischen Licht und Schatten

1
Channel-Medien

zwischen Licht und Schatten

Birgit Waßmann

2
Mystische Tore tun sich auf bei
Sonnenaufgang.

3
Inhalt
Vorwort ………………………………………….… 7
Die innere Natur des Menschen
1. Geistführer und inneres Selbst ………………….. 14
2. Die erdgebundene Natur …………….….…..…… 23
3. Die höhere Natur ………………………………… 31
Trancezustände
1. Mediale und magische Trance …………………… 42
2. Voll-Trance-Medialität …………………………… 48
3. Schamanische Trance-Reisen …………………….. 54
4. Kritische Betrachtung ……………………………. 58
Channel - Medien
1. Schöpferische Inspirationen ……………………… 65
2. Astrale und spirituelle Medialität ………………… 72
3. Unterscheidung der Geistwesen ………………… 80
4. Energetische Verbindungen ……………………… 91
5. Der ‚Draht’ zur unsichtbaren Welt ………………. 100
6. Zugang zu astralen Ebenen ………………………. 113
7. Mediale Lernprozesse …………………………….. 128
8. Geistiges Heilen ………………………………….. 142
Geistige Lehrer
1. Beziehung zu Medien ……………………………. 148
2. Das geistige Band ………………………………… 157
3. Kraft-Übertragung ………………………………. 166
4. Die Überschattung ………………………………. 170
5. Inbesitznahmen ………………………………….. 177
6. Spirituelle Schulung ……………………………… 184
7. Willensfreiheit oder Ego-Verlust? ……………….. 196

4
Die Geistige Hierarchie ………………………… 207
Feinstoffliche Veränderungen
1. Die Chakren öffnen sich ………………………. 212
2. Zerstreuung der Energien ……………………… 222
3. Der Prozess der Transformation ……………….. 239
Sexualität und Transformation
1. Sexuelle Energie als kosmische Kraft ………….. 253
2. Energieentzug durch Astralwesen ……………… 257
3. Sexualkraft und Okkultismus …………………… 264
4. Kundalini-Energie ………………………………. 270
Regeln für die mediale Arbeit
1. Gleiches zieht Gleiches an ……………………… 283
2. Materielle Wünsche …………………………….. 288
3. Mediale Ethik …………………………………… 297
4. Freies Denken und Handeln …………………….. 300
5. Hilfe aus der geistigen Welt …………………….. 305
Schutz vor niederen Energien
1. Im Channeling - Dschungel …….……………….. 311
2. Zum Beobachter werden ………………………… 316
3. Verbindung zum Solarplexus ……………..……… 318
4. Erhöhung der Schwingungsfrequenz ……………. 323
5. Aura-Reinigung …………………………………. 331
6. Befreiung von Fremdenergien …………………… 340
An der Schwelle zur anderen Realität …………… 354
Die zwei Seiten der Medialität ……………………. 366

5
Fragebogen zu außersinnlichen Kontakten und … 377
Erfahrungen
Beratungsstellen …………………………………… 382
Literaturverzeichnis ………………………………. 383

6
Vorwort

Viele an esoterischen Themen interessierte Menschen, die


sich auf einen Weg der geistigen Erneuerung begeben, haben
nur unklare Vorstellungen in Hinsicht auf ihre Suche und das
angestrebte Ziel. Die verstandesmäßige Herangehensweise
wird in gewissen Kreisen oftmals mit Skepsis betrachtet.
Dieses Misstrauen hat aber eine Beschränkung auf diffuse
Gefühlsinhalte und übertriebene Heilserwartungen zur Folge
und trägt nicht zu einer ausgewogenen Wahrnehmung bei.
Das Fehlen einer kritischen Einstellung vermindert eine
bewusste Aufmerksamkeit, die mögliche Gefahren
voraussieht, welche unweigerlich im Wirrwarr der
spirituellen Praktiken lauern.
Auch die Begriffe sind in der esoterischen Literatur nicht
so eindeutig festgelegt, wie dies zu wünschen wäre; sie
variieren in den verschiedenen Texten. Allein die
Beschreibung der feinstofflichen Körper und Ebenen weist
erhebliche Unterschiede auf. Dieser Mangel könnte nur
durch eine eindeutige Definition und Festlegung der Begriffe
beseitigt werden.
Das menschliche Ich vernachlässigt in der Regel ASW-
Informationen,1 die aus den tieferen Schichten des
Bewusstseins aufsteigen. Das Ich ist derjenige Teil des
Bewusstseins, der am stärksten an der physischen Ebene
orientiert ist. Es kann theoretisch in beide Richtungen
schauen: nach außen und nach innen. Wenn jemand sich die
Mühe macht, die Inhalte seines Bewusstseins gründlich zu

1
ASW = Außersinnliche Wahrnehmung

7
untersuchen, kann er dort Schätze entdecken, die ihm bisher
entgangen sind, bemerkt die mediale Schriftstellerin Jane
Roberts. (In: Die Natur der persönlichen Realität, S.62.) Die
menschliche Psyche birgt noch viele Geheimnisse, die
bislang nur zu einem geringen Teil entschlüsselt worden
sind.
Telepathische Kommunikation zwischen Lebewesen findet
fortwährend statt. Sie bleibt im Allgemeinen unbewusst,
weil das individuelle Bewusstsein noch in der Entwicklung
begriffen ist. Das Ich ist außerstande, alle Informationen zu
erfassen, die ihm zur Verfügung stehen. J. Roberts
unterscheidet persönliches Ich und Bewusstsein: „Ich und
Bewusstsein sind nicht dasselbe. Das Ich ist aus
verschiedenen Persönlichkeitskomponenten
zusammengesetzt; es ist eine Kombination sich ständig
wandelnder Eigenschaften, die gesamthaft agieren, der Teil
eurer Persönlichkeit, der sich am unmittelbarsten mit der
Außenwelt auseinandersetzt“ (ebd. S.36). Das normale
Tagesbewusstsein macht lediglich die oberste Schicht der
Psyche aus. „Es ist euch weit mehr als das zugänglich. Ihr
könnt euch einen viel größeren Teil eures Wissens bewusst
machen, wenn ihr euch von falschen, euch einengenden
Überzeugungen befreit…“ (ebd. S.53).
Die meisten Menschen hegen ein gewisses Misstrauen
dem inneren Selbst gegenüber. Sie haben es verstanden,
gegen die Hinweise aus der Innenwelt Schranken zu
errichten und sich auf die Daten der Außenwelt zu
konzentrieren und zu beschränken. Dieses Misstrauen ist
nicht ganz unbegründet, wie sich im nachfolgenden noch
zeigen wird.
Das Channeling, - damit ist der Empfang von Botschaften
aus unsichtbaren Sphären gemeint -, ist keine leicht zu

8
erlernende Fähigkeit. Ohne eine ausgeprägte intuitive
Wahrnehmung und eine subtile Auffassungsgabe ist der
Kontakt zur übersinnlichen Welt bestenfalls mangelhaft; die
Informationen kommen nur bruchstückhaft oder verfälscht
an. Ein erfahrenes Medium entwickelt ein Gespür dafür,
wann eine Information zutreffend und vollständig ist.
Die Frage, inwieweit gechannelte Informationen in jeder
Hinsicht vertrauenswürdig sind, ist nicht leicht zu
beantworten. Vieles von dem, was mitgeteilt wird, erscheint
überaus plausibel, daher gibt es keinen Grund, an der
Glaubwürdigkeit der meisten Botschaften zu zweifeln.
Informationen, die sich auf die Situation anderer Personen
sowie Prognosen für die Zukunft beziehen, bestätigen sich
häufig voll und ganz.
Etliche Autoren raten allen Interessierten, ihre medialen
Fähigkeiten zu entwickeln und zu trainieren, ohne
gleichzeitig darauf hinzuweisen, wie problematisch eine
mediale Öffnung sein kann. Die Kommunikation mit
verschiedenen Bewusstseinsebenen, die oft in leuchtenden
Farben ausgemalt wird, kann sich leicht zu einem Alptraum
entwickeln. Menschen, die sich den übersinnlichen Welten
ohne Vorbehalte oder ausreichende Kenntnisse zuwenden,
haben möglicherweise mit fatalen Konsequenzen zu
rechnen. In der medialen Praxis werden sie mit Erfahrungen
konfrontiert, die sie nicht erwartet haben und denen sie nicht
gewachsen sind. Sie springen ins kalte Wasser, ohne zuvor
das Schwimmen erlernt zu haben. Das Erlebte erscheint
ihnen fremd, jenseits der ihnen bekannten Erfahrungswelt
und bildet einen krassen Gegensatz zu der ihnen vertrauten
Wirklichkeit. Die individuellen Erfahrungen decken sich
häufig nicht mit den Empfehlungen, die ihren Erkundungen
zugrunde liegt.

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Zweiflern, welche die Ansicht vertreten, gechannelte Texte
seien allesamt im persönlichen Unterbewusstsein der
Medien entstanden, müssen sich die Frage gefallen lassen:
Können Sie tatsächlich mit Bestimmtheit sagen, was das
Unterbewusstsein und das Unbewusste in der menschlichen
Psyche ausmacht? Sind Sie in der Lage, genau zu erkennen,
wo Ihr Unterbewusstsein aufhört und wo fremde
Einflussnahme beginnt? – Es ist nicht möglich, Fragen
dieser Art ohne weiteres zu beantworten. Vielmehr wirkt
unterhalb der Schwelle der bewussten Wahrnehmung eine
Vielfalt an Eindrücken, Informationen und Impulsen auf die
Psyche ein, wobei die eigenen Anteile daran nicht immer
erkennbar sind.
Die Inhalte des vorliegenden Bandes beziehen sich auf
spirituelle Erfahrungen, die lediglich einen kleinen
Ausschnitt aller Möglichkeiten darstellen, da jede Person
individuell auf Einflüsse reagiert und Wechselwirkungen
stattfinden, die das Gesamtbild der Erfahrungen und
Ereignisse verändern. Daher ist Vorsicht geboten, wenn es
darum geht, den Inhalt der Texte zu verallgemeinern. Eine
Information, die für die eine Person außerordentlich hilfreich
sein mag und möglicherweise einen Durchbruch in neue
Erfahrungsbereiche gewährt, kann sich für jemand anderen
als wenig nützlich erweisen.
Zur Vermeidung von Irrwegen bei der spirituellen Suche
und bei auftretenden Problemen ist es empfehlenswert, sich
verlässliche Informationen einzuholen, die geeignet sind,
Klarheit zu schaffen. Hindernisse, denen andere Menschen
bei ihrer Suche begegnet sind und die ihnen Probleme
bereitet haben, müssen nicht immer wieder von jedem
Einzelnen in ähnlicher Weise durchlebt und überwunden
werden. Daher kann es von unschätzbarem Vorteil sein, die

10
Erfahrungen anderer heranzuziehen und auf diese Weise
Fallstricke, mit denen sie sich konfrontiert sahen, zu
vermeiden.
Seit etlichen Jahren wird in esoterischen Kreisen der
Eintritt in eine neue Epoche der Menschheit, die das normale
Bewusstsein transzendiert, angekündigt und von einigen
ungeduldig erwartet. Die Sehnsucht nach einer neuen Zeit,
die alle bestehenden Probleme überwindet und aus dem Weg
räumt, ist enorm groß. Konkrete Angaben, wie denn diese
große Umwälzung vonstatten gehen soll und welche Folgen
zu erwarten sind, fehlen leider weitgehend. Nebulöse
Heilserwartungen reichen vielen Anhängern des New Age
vollauf, um sich von der Realität abzugrenzen und
stattdessen alle Hoffnung auf das kommende Heil zu setzen.
Die Aufgabe dieses Buches ist das Sichtbarmachen
problematischer Erfahrungen jenseits der allenthalben
anzutreffenden Schönfärberei. Ungewohnte Erlebnisse,
Ratlosigkeit und Ängste können Jedem begegnen, der sich
einer medialen Entwicklung öffnet. Daher ist es angebracht,
eine genaue Beobachtungsgabe zu entwickeln und, - ohne
zugleich das Kind mit dem Bade auszuschütten -, die
Vernunft dort walten zu lassen, wo andere ihrem Verstand
misstrauen.
Wer sich den übersinnlichen Welten annähert, muss mit
unangenehmen Erfahrungen rechnen, die ihn bis an die
unterste Grenze seines Seins führen. Die individuellen
psychischen Probleme finden keine Auflösung, sondern
werden ganz im Gegenteil noch verstärkt. Charakterliche
Mängel und Schwächen werden unerbittlich ans Licht
gezerrt, indem sie intensiver erfasst und erfahren werden.
Konfrontationen finden statt, bis der Betreffende sich als
lernfähig erweist und zur Umkehr bereit ist.

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Der tiefste Punkt in einer Entwicklung ist dann erreicht,
wenn jemand der festen Ansicht ist, die Talsohle erreicht zu
haben. Diese Überzeugung hat Gültigkeit für die betreffende
Person, unabhängig davon, ob daneben noch weitere
Möglichkeiten des Abstiegs existieren. Man steigt nur soweit
hinunter, wie es dem inneren Erleben entspricht. Die
unterbewussten Inhalte fließen dabei in das Erleben ein.
Dies bedeutet, dass sich zumindest ein Teil dessen, was
geschieht, der bewussten Kontrolle entzieht. Ist das tiefe Tal,
das sich aufgetan hat, überwunden, findet eine Stärkung und
Neuorientierung der Persönlichkeit statt.
Für Menschen, denen ähnliche Erfahrungen bisher erspart
geblieben sind, werden die Ausführungen als nicht glaubhaft
ablehnen. Positive Denker gehen von der Annahme aus, mit
der ‚richtigen’ Grundeinstellung könne bei der medialen und
spirituellen Suche nichts wirklich Schlimmes geschehen.
Doch die mannigfaltigen Erfahrungsberichte von Leuten, die
extrem schwierige Situationen auszustehen hatten, deuten
auf eine andere Ebene der Wirklichkeit.
Es fällt leicht, Gefahren zu verharmlosen, die man nicht
selbst auszustehen hatte und von denen man keine Kenntnis
hat. B. Marciniak erklärt: „Tatsächlich ist es so, dass ihr als
‚Böse’ manchmal zu mehr Informationen kommt als in der
‚guten’ Rolle. Wenn ihr gute Menschen seid, seid ihr
manchmal so naiv, dass ihr keine Ahnung habt, was
vorgeht.“ (In: Plejadische Schlüssel zum Wissen der Erde,
S.181.)
Die meisten kritischen Schriften, die sich mit esoterischen
Themen befassen, sehen lediglich die Außenseite. Von dieser
Warte aus fällt es leicht, Esoterik und New Age rundweg
abzulehnen. Aufgrund persönlicher Interessen ist es mir
gelungen, zu Ergebnissen zu gelangen, die von außen nicht

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sichtbar sind. Diese sind in Form eigener Channel-Texte in
das Buch eingeflossen. Nur diejenigen Kritiker können zu
einer ausgewogenen Meinung gelangen, die bereit sind, sich
ernsthaft mit den Inhalten auseinanderzusetzen und nicht
davor zurückschrecken, sich persönlich einzubringen, um
pauschalierte Urteile zu vermeiden.
Die Aussagen im vorliegenden Band basieren zum
überwiegenden Teil auf der Lektüre esoterischer Literatur,
ergänzt durch persönliche Bewusstseinserfahrungen und
Gespräche mit Freunden, denen ähnliche Erfahrungen zuteil
wurden. Bereichert wird der Inhalt durch eigene gechannelte
Botschaften. Diese Channel-Texte sind kenntlich gemacht
durch eine unterschiedliche Schriftform. Das Bildmaterial ist
das Ergebnis vieler kreativer Stunden.

Bovenden, den 1.02.2016

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Die innere Natur des Menschen

Schwer zu verstehen ist nur das eigene Selbst.

Geistführer und inneres Selbst

Den einzelnen Menschen stehen Informationsquellen zur


Verfügung, die ihnen normalerweise nicht bekannt sind.
Intuitive Erkenntnisse und Informationen sind ihnen
zugänglich, die ihnen durch die inneren Sinne zufließen. Der
Austausch von Botschaften zeigt sich in Form von
Inspirationen verschiedenster Art. Dieser Austausch findet
zwischen den verschiedenen Realitätsebenen kontinuierlich
statt. Intuitives Wissen ist für jede Person erreichbar, doch es
kommt nicht, ähnlich den Eindrücken der Außenwelt,
geräuschvoll daher. Übermittelt wird es auf subtile Weise
durch die leise innere Stimme.

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Auch in den tiefen, behüteten Bereichen des Schlafs
nehmen höhere Zentren der Persönlichkeit ihre Funktion auf
und kommen dem irdischen Teil der Person zu Hilfe.
Träume werden gebildet, die für das irdische Selbst
bedeutungsvoll sein können, wenn sie sich auf eine
bestimmte Lebenssituation beziehen. Die Lösung eines
Problems kann z.B. im Rahmen einer symbolhaften
Traumhandlung aufgezeigt werden. Mit anderen Worten: Die
Menschen erhalten Hilfe von innen und setzen daneben auch
eigene Fähigkeiten ein. Die individuellen
Charaktereigenschaften entscheiden weitgehend darüber,
welchen Anteil an Hilfe jemand erhält.
Das innere Selbst greift dann ein, wenn es darum geht, die
Seele vor allzu großem Schmerz zu bewahren. Fällt jemand
im Traum aus großer Höhe hinab, dann wacht er
normalerweise auf, bevor er die Talsohle erreicht. Es ist sein
inneres Selbst, das ihn vor unangenehmen Erfahrungen
dieser Art bewahrt.
In der Psyche eines jeden Menschen existiert aber nicht
nur eine einzige innere Stimme oder eine innere Instanz,
sondern ein ganzer Chor von Stimmen ist anwesend. Dieser
Chor verhält sich wie ein Gremium, das sich aus diversen
Einzelberatern zusammensetzt, erläutern V. Hasselmann und
F. Schmolke (S.165). Nicht nur die Stimmen der geistigen
Welt, sondern auch die der gewöhnlichen Natur machen sich
bemerkbar. Dabei gilt es zu unterscheiden zwischen
relevanten und nicht relevanten Mitteilungen. Der Fluss der
Information ist ständig da, doch die Auswahl wird von der
individuellen Persönlichkeit getroffen.
Die vielen Stimmen und Impulse, die sich im Inneren
regen, sind einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Die
Eigenschaften des höheren Selbst hängen von dem

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Entwicklungsstand einer Person ab, von ihren Vorlieben und
ihrer Gedankenwelt. Probanden auf dem spirituellen Weg
geraten leicht in die wirbelnden Strudel eigener und fremder
Wünsche und Leidenschaften. Das Bewusstsein wird in die
Strömung von Kräften hineingezogen, die es in Abgründe
führen können. Manchmal gelingt es nicht, im inneren
Zwiegespräch die Impulse des persönlichen Selbst mit
seinen Neigungen und Vorlieben zum Schweigen zu bringen.
Irreführende Kundgaben sorgen für Verwirrung und Chaos.
Stimmen bzw. lärmende Gedanken scheinen Teil des
spirituellen Weges zu sein, wie D. Millman erfährt. Er klagt
über Gedankenlärm; die Gedanken ‚dröhnen’ in seinem
Innern. Wochenlang leidet er unter ‚Gedankenmüll’;
ziellose, wilde, unsinnige Gedanken, die Ängste,
Schuldgefühle und hemmungslose Wünsche zum Ausdruck
bringen, toben in ihm. „Sogar im Schlaf brandete das Getöse
meiner Traumgedanken an meine Ohren“, klagt Millman
(S.86). Die Gedanken waren entgleist; sie ließen sich nicht
einfach abstellen.
Dies führte ihn zu einer wichtigen Erkenntnis, nämlich der
Notwendigkeit, den entgleisten Gedanken eine Richtung zu
geben. Wie ein wildes Pferd, das zu zähmen ist, so
verhielten sich die Gedanken im eigenen Kopf. Millman
hatte wenig später die gefühlsmäßige Gewissheit, dass ein
geistiger Führer in seinem Inneren sprach. Eine intuitive,
innere Stimme übermittelte ihm hinfort wichtige Hinweise
und Ideen.
Botschaften aus dem Überbewusstsein, Visionen und
Stimmen können manchmal mit einem zerrütteten
Nervensystem einhergehen. Auf diesen Umstand macht
Annie Besant aufmerksam, die über lange Jahre hinweg
Präsidentin der Theosophischen Gesellschaft war. Die

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Schwingungen eines individuellen Gehirns entsprechen
nicht immer den feinen Schwingungen des
Überbewusstseins. In diesem Fall ist die persönliche
Entwicklungsstufe noch nicht genügend weit fortgeschritten.
„Man braucht deshalb Visionen und Stimmen nicht gleich
zu verwerfen, weil sie von einiger Unbeständigkeit des
normalen Gehirns begleitet sind; doch ist ein etwaig daraus
entstehendes Nervenleiden ein Warnungszeichen, auf den
Körper zu achten und ihn nicht zu zwingen, über die
Grenzen gesunder Existenz hinauszugehen; ein Zeichen,
dass wir den feineren Schwingungen des Überbewusstseins
nur langsam, nur allmählich Eingang gestatten dürfen, und
dass wir ihnen, im ausgedehnten Maße, geflissentlich die
Tür zu schließen haben, bis sich unser Gehirn daran gewöhnt
hat, solche Botschaften zu empfangen“ (S.66f.).
Auch wenn die Mitteilungen ungebeten und in großer
Anzahl kommen, kann dennoch die Tür geschlossen werden,
indem man sich mit etwas anderem beschäftigt. Ablenkung
wird die ‚Gäste’ daran hindern, allzu aufdringlich zu werden.
„Sie sollen diese Gäste nicht gänzlich aussperren;“ fährt A.
Besant fort, „Sie sollen nur verhindern, dass ihr überstürztes
Kommen den Mechanismus vernichtet, mittels dessen sie
sich künftig im Bewusstsein normal zu äußern haben
werden. Wie Sie sehen, befinden wir uns hier auf
gefährlichem Boden und genaue Kenntnis ist zu unserer
Sicherheit unerlässlich“ (ebd.).
Sobald sich unerwünschte, aufdringliche Einflüsse
bemerkbar machen, sind geeignete Maßnahmen notwendig,
um sie in den Hintergrund zu drängen. Dazu gehört, den
gesunden Menschenverstand einzuschalten, nicht jedem
Impuls sofort nachzugeben und sich nicht von inneren
Stimmen dirigieren zu lassen. Wenn Jemand, der nach

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spiritueller Entfaltung strebt, auf Abwege gerät, werden sich
die Schwierigkeiten vermehren, sofern die eingeschlagene
Richtung beibehalten wird. Die innere Stimme wird ihm
warnende Hinweise zukommen lassen. Im Bewusstsein
eines Jeden, der die ersten Schritte gegangen ist, befindet
sich ein innerer Ratgeber, der jederzeit zur Verfügung steht,
sobald man sich an ihn wendet. (Vgl.: Der Weisse Lotos,
Nr.24).
Im Zustand der inneren Stille werden Antworten
vernehmbar, die bei geräuschvoller Kulisse nicht
wahrgenommen werden. Meditative Versenkung ist ein
Zustand der Kommunikation und nicht ein Weg, um
irgendwohin abzudriften. Meditation ist ein Weg, um
informiert zu werden und Kraft zu sammeln.

Viele fürchten sich vor dem inneren Selbst und bleiben


daher in ihren Verhaltensmustern gefangen.
Die geistige Welt sendet die mediale Botschaft:

◘ Gedanken sind die Freiheit des Menschen, seinen Weg


selbst zu bestimmen.

◘ In Gedankenstille wird der höhere Geistkörper


erzeugt.

Um die Abgrenzung gegen äußere Einflüsse zu lernen,


bedarf es eines psychischen Kniffs. Nur die völlige innere
und äußere Ruhe schafft die Voraussetzungen, um die
Psyche vor Einflüssen zu schützen. Eine Entgrenzung der
Psyche ist nur möglich, wenn zuvor die Abgrenzung
ausreichend gelungen ist. Ist die Abgrenzung mangelhaft,
dann führt die Entgrenzung zum Gefühl des
Überschwemmtseins von äußeren Einflüssen. Die Folge

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davon ist eine rasch aufeinander folgende, ziellose
Gedankentätigkeit. Nur in der Stille kann der Geist die
Beeinflussung von sich fernhalten, denn:
Störende Energien verbinden sich mit dem Klang.
Nicht nur Geräuschquellen von außen, auch die eigenen
Gedanken vermögen einen Klang zu erzeugen, der
Energien anzieht. Die angezogenen Energien entsprechen
der Vibration des Klanges, und dieser wiederum wird
beeinflusst von der Qualität der Gedankenenergien.
Die Infiltration des Bewusstseins nimmt zu, je weniger
die Abgrenzung gelingt. Die eindringenden Energien
erzeugen Störfelder im Bewusstsein und vermindern die
Merkfähigkeit des Individuums. Informationen, die den
Menschen normalerweise erreichen, können nicht zu ihm
durchdringen. Er wird taub gegen äußere Einflüsse. Die
Störfelder erzeugen eine Vibration, welche dem
Bewusstseinsfeld des Infiltrierten abträglich ist, denn sie
entsprechen nicht der allgemeinen Stimmungslage bzw.
Gedankenqualität.
Die Vibrationen nehmen zu und zerstören langsam und
unaufhaltsam das Gewebe im oberen Teil des Gehirns.
Um das Zerstörungswerk fortzusetzen, benötigen die
Energien die Aufmerksamkeit des Betroffenen.
Ablenkungen jeder Art sind also von großem Nutzen.
Auch können sie einen Menschen dann nicht infiltrieren,
wenn eine gewisse Schallgrenze überschritten wird, d.h.
laute Musik ist der Infiltrierung abträglich.

Hat sich ein Proband für eine falsche Richtung entschieden,


dann dauert es seine Zeit, den Schaden wieder gutzumachen.
„Man braucht ebensoviel Zeit, um alles wieder in Ordnung
zu bringen, wie man zum Zerstören brauchte“, schreibt der
französische Philosoph und Lehrer O.M. Aivanhov. (In: Was

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ist ein geistiger Meister? S.116.) Er bemerkt sarkastisch, es
könne anscheinend nicht verhindert werden, dass die
Menschen „ein wenig leiden, damit sie merken, dass sie zur
Vernunft kommen und ihr Unterscheidungsvermögen
entwickeln müssen“ (ebd. S.119).
Manche spirituelle Jünger geraten in zunehmende
Verwirrung. Sie gehen von der Annahme aus, der heilige
Geist oder gar Christus spräche in ihnen, während in
Wahrheit die Stimme, die sie innerlich hören, die eines
Geistführers ist. Er hilft ihnen, auf dem spirituellen Pfad
vorwärts zu kommen, indem er sie ‚überschattet’, behauptet
B. Creme. (In: Maitreyas Mission, S.294.)
Pilgerreisen sind heutzutage sehr in Mode. Viele
Menschen zieht es auf den berühmten Jakobsweg, der quer
durch den Norden Spaniens bis nach Santiago de
Compostela führt. Der Weg endet in Finisterre an der
Atlantikküste und ist durchzogen von Kraftlinien, den Ley-
Lines. Diese Linien haben die Eigenschaft, ähnliche
Energien in ihrer Nähe zu intensivieren. Bekannt geworden
ist die Schilderung des Brasilianers Paolo Coelho, der
unterwegs etliche Prüfungen, die ihm ein Führer auferlegte,
zu bestehen hatte. Auch die berühmte US-Schauspielerin
Shirley McLaine begab sich dort auf die Pilgerreise.
Während ihrer Wanderung auf dem Jakobsweg, so schreibt
sie, war sie nicht allein. Sie hatte den Eindruck, von einem
Engel besucht zu werden. Sie kannte die Schwingung der
Engelspräsenz bereits und beschreibt, wie die Anwesenheit
auf sie wirkte: „Ich hatte tatsächlich das Gefühl, von einem
Engel namens Ariel besucht zu werden, und er fing an, sich
mit mir in meinem Kopf zu unterhalten“ (S.40).
In der Folgezeit meldete sich bei der Pilgerin ein
unsichtbarer Führer, ein Schotte, der sich John nannte.

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Ebenso wie der Engel sprach er in ihrem Kopf. Für
spirituelle Wanderer ist es durchaus nicht ungewöhnlich,
eine geistige ‚Präsenz’ um sich zu spüren und mit ihr zu
kommunizieren. John machte sich immer dann bemerkbar,
wenn die Situation es erforderte oder der Augenblick gerade
günstig war, um wichtige Einblicke in geistig relevante
Zusammenhänge zu gewähren.
Schließlich erklärte die Stimme der verdutzten Shirley
McLaine, die Führung, der sie in ihrem Innern begegne,
stamme von ihr selbst. Alles komme aus dem Innern und ein
jeder erschaffe die Welt, die ihn umgibt. Jeder trage die
göttlichen Energien in sich und sei Mitschöpfer. Jeder
Mensch träume seinen Traum und erschaffe alles darin. Es
klingt reichlich paradox, wenn McLaine ihren Führer fragt:
„Ich habe dich also erschaffen, um mir all das zu sagen,
was ich bereits wusste?“
„Zweifelsohne“, erwidert die ‚innere Stimme’.
„Dann führe ich gerade einen inneren Dialog mit mir
selbst?“
„Genau. Vertraue dem einfach.“
Vorstehende Äußerungen sind dazu geeignet, Verwirrung
zu stiften. Diese wird reduziert, wenn zur Erklärung des
‚Selbst’ nicht die bekannte Ego-Persönlichkeit, sondern das
höhere, multidimensionale Selbst, mit dem jeder Mensch
unbewusst in Verbindung steht, herangezogen wird. Jedes
Individuum ist auf einer höheren Daseinsstufe in Verbindung
mit Allem-was-ist. Mit dem ‚Selbst’ ist demnach nicht die
Ego-Persönlichkeit gemeint mit ihren Begrenzungen,
sondern das höhere Selbst, welches normalerweise den
Sinnen nicht direkt zugänglich ist.
Doch solange sich Individuen mit ihrer irdischen
Persönlichkeit identifizieren, ist es wenig hilfreich, in

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inflationärer Weise alles und jedes als ‚Selbst’ zu
bezeichnen. Für die Ego-Persönlichkeit ist der geistige
Führer eine fremde Präsenz, die sich deutlich von ihr
unterscheidet. Shirley McLaine nennt ihre innere Stimme
ihren „guten Freund und Lehrer“, der sie hin und wieder
besucht. Am Ende der Reise, im Flugzeug, spricht ihr
geistiger Führer „irgendwie immer noch“ in ihrem Kopf.
Die Erläuterungen, die zum inneren Selbst gegeben
werden, sind nicht eindeutig. Verschiedene Instanzen werden
als ‚inneres Selbst’ bezeichnet. Die menschliche Psyche
besteht aus einem vielschichtigen Zusammenspiel dieser
inneren Instanzen und daher ist es nicht leicht, zu einem
klaren Überblick zu gelangen. Da ist einerseits die leise
innere Stimme, dazu ein vielstimmiger Chor, der sich als
Stimmen im Kopf bemerkbar macht. Auch der Geistführer,
der spirituellen Wanderern mit den notwendigen
Ratschlägen zur Seite steht, gehört offenbar dem inneren
Selbst an.
Wie also kann das innere Selbst beschrieben werden? Ist es
numinos, unbegreifbar, oder existieren bestimmte
Vorstellungen, die es dem Verständnis näher bringen? Bei
Deepak Chopra gleicht das innere Selbst der
„immerwährenden Sonne, die gelegentlich verdunkelt sein
mag, aber sobald die Schatten verflogen sind, strahlt sie
wieder in vollem Glanz“ (S.11). Spirituelle Menschen
entdecken den ‚Zauberer’ in ihrem Innern. Wenn sie diesen
inneren Lehrmeister gefunden haben, dann haben sie ihr
‚wahres Selbst’ gefunden. Dieser Zauberer befindet sich
jenseits der Polarität: Alles was er sieht, hat seinen Ursprung
in der unsichtbaren Welt.
Das innere Selbst ist auch der ‚Beobachter’, der auch dann
noch wach ist, wenn wir träumen oder tief schlafen. Es ist

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die stets bewusste, schöpferische Urkraft; die universale
Intelligenz. In kurzen Augenblicken des Tages können wir
unser wahres Selbst hinter einem Atemzug, einem Gefühl
oder einer sinnlichen Wahrnehmung manchmal erspüren.
Ein inneres Gleichgewicht im Fühlen und Denken lässt das
wahre Selbst deutlicher in Erscheinung treten. Dann wird
erkenntlich, dass hinter der äußeren Maske noch etwas
anderes existiert.

Die erdgebundene Natur

Leidenschaftliche Emotionen sind


die Ursache des menschlichen Daseins.

Im Bewusstsein der Menschen ist neben ihrem alltäglichen,


bewussten Selbst unerkannt ein höheres Sein verborgen. Das
menschliche Bewusstsein ist zweigeteilt. Das irdische Selbst
ist verankert in der materiellen Welt und zuständig für die
alltäglichen Verrichtungen, während über das höhere Selbst
Kontakt zu geistigen Ebenen aufgenommen werden kann.
Solange dieses höhere Selbst im Individuum nicht erwacht,
solange bleiben auch die latent vorhandenen Fähigkeiten zu
übersinnlichen Erkenntnissen verborgen.
In jedem Menschen ist das höhere geistige Selbst als
Gegenpol zu dem naturgebundenen, mit der Tierwelt
verwandten Selbst vorhanden. Die Entscheidungen und
Handlungen einer Person unterliegen dem Einfluss beider
Naturen und nicht immer ist nach außen hin ersichtlich,
welche der beiden Naturen sich gerade äußert. Die wahren
Motive können hinter der Behauptung, in ehrlicher Absicht

23
zu handeln, verborgen bleiben, während die Durchsetzung
des eigenen Willens auf Kosten anderer dem Handeln
zugrunde liegt. Die vordergründige Absicht, der ‚Natur zu
gehorchen’ kann bedeuten, dass die höhere Natur dabei
völlig ignoriert wird.
Die irdische Natur enthält die aus der Vergangenheit
ererbten menschlichen Eigenschaften, während die höhere
Natur im Allgemeinen latent im Verborgenen weilt. Unter
schwierigen Bedingungen hat sich die erdverbundene,
triebhafte Seite der Menschheit geformt. Grausamkeit,
egoistische Bestrebungen, Gier waren Teil dieser
Vergangenheit. Die Fähigkeit, in Konflikten zu weisen und
großmütigen Entscheidungen zu gelangen, ist nicht
selbstverständlich, denn die Menschheit hat sie erst spät
herausgebildet.
Die immaterielle, feinstoffliche Realität wird im
Allgemeinen ignoriert zugunsten der festen, materiellen
Gegebenheiten. Diese einseitige Herangehensweise, sich
ausschließlich auf die greifbare Materie zu konzentrieren,
führt zur bewussten Identifikation mit der materiellen Seite
des Daseins. Damit ist eine unbewegliche und starre Haltung
verbunden. Die Identifikation des menschlichen
Bewusstseins mit dem Körper bzw. der individuellen
Persönlichkeit hält die Menschen unbewusst auf einem mehr
oder weniger niedrigen Bewusstseinsstand.
Das erdgebundene Selbst wird vielfach als ‚niedere Natur’
bezeichnet, denn von ihm gehen Leidenschaften, Rachsucht,
Zorn, Engherzigkeit etc. aus. Diejenigen Eigenschaften, die
oft als menschliche Schwächen empfunden werden, wurzeln
in der niederen Natur. Die Forderungen des erdgebundenen
Selbst sind nicht immer unbegründet; doch wenn ihr zuviel
Spielraum eingeräumt wird, überschreitet sie bald ihre

24
Grenzen und wird herrschsüchtig, besitzergreifend,
eifersüchtig und egozentrisch. Mehr und mehr bestimmt sie
das Leben der betreffenden Person.
Nicht selten gewinnt die niedere Natur die Oberhand in der
Psyche eines Menschen, wenn starken destruktiven
Emotionen nicht Einhalt geboten wird. Die dabei
entstehenden Hassgefühle führen nicht selten zur Ausübung
krimineller Handlungen und Verbrechen führen. Auch
intelligente Personen lassen sich oft unbewusst von ihrer
niederen Natur leiten, obwohl sie glauben, unabhängig zu
handeln und selbst alle Entscheidungen zu treffen.
Das Thema der zwei Naturen im Menschen wurde von
dem englischen Schriftsteller R.L. Stevenson meisterhaft in
seiner phantastischen Erzählung Dr. Jekyll und Mr. Hyde
literarisch bearbeitet. Der Schriftsteller, der einen Großteil
seiner Werke im Bett schrieb, behauptete zeitlebens, zwei
der entscheidenden Szenen dieser Geschichte seien ihm im
Traum erschienen. In dem Buch Rätselwelt des Traums von
S. Holroyd wird Stevenson als „das hervorragende Beispiel
für literarische Schöpfung im Traum“ bezeichnet. „Er
pflegte diese Fähigkeit ganz bewusst und träumte schließlich
komplette Geschichten, die sich wie Serien Nacht für Nacht
fortsetzten. Er schrieb viele Handlungen, Szenen und
Charaktere seiner Geschichten seinen ‚kleinen Männchen’
oder ‚Heinzelmännchen’ zu“ (S.193).
Stevenson glaubte an das Böse im Unterbewusstsein des
Menschen und befürchtete, dass diese Macht, wenn sie
erweckt würde, seine Persönlichkeit übermannen könnte. In
seiner berühmten Erzählung lässt Dr. Jekyll mittels
Einnahme einer Droge sein grausames, gewalttätiges alter
ego, das er Mr. Hyde nennt, an die Oberfläche des
Bewusstseins steigen. Die wiederholte Einnahme des

25
verhängnisvollen Elixiers führt zu einem Kontrollverlust der
normalen Alltagspersönlichkeit mit fatalen Folgen, da nun
der skrupellose Mr. Hyde sich über den bewussten Willen
des Dr. Jekyll hinwegsetzt und eine Katastrophe
heraufbeschwört.
Das Individuum, das seiner triebhaften, egoistischen und
von Rücksichtslosigkeit geprägten Natur freien Lauf lässt,
verliert die Herrschaft über sein alter ego. Es ist, als
funktionierten Teile seines Bewusstseins und seiner Organe
unabhängig voneinander. Er verliert die Fähigkeit, steuernd
einzugreifen. Andere Kräfte bemächtigen sich seiner; er
kann einzig und allein zusehen, was mit ihm geschieht. Die
niedere Natur hat ihre Wurzeln in tieferen, unbewussten
Bereichen der Psyche und kann einen Menschen in den
Abgrund ziehen. Das erdgebundene Selbst ist wie eine
zweite Haut, dennoch ist es nicht mit der Persönlichkeit des
bewussten Menschen gleichzusetzen.
Auch die niedere irdische Natur besitzt verborgene
Schätze, die in ihrer Stärke und Geschicklichkeit liegen. Sie
verfügt über große Ausdauer und ist fähig, auch in
schwierigen Situationen eine Lösung herbeizuführen. Die
Erhaltung und Vermehrung des Besitzes fällt in ihr
Aufgabengebiet. Ihre Eigenschaft, unermüdlich zu sein, ist
dabei von unschätzbarem Wert. Das irdische Selbst kann zu
jedweder Arbeit eingespannt werden, denn es besitzt große
Kraft. Doch deren Anwendung will, ähnlich wie die
Beherrschung ungezähmter Naturkräfte, gelernt sein.
Die erdgebundene Natur gleicht einem Zugtier, das neben
dem Menschen ins Joch gespannt ist und einen Teil der
Arbeit erledigt. Gemeinsam ziehen sie den Pflug, doch darf
das Zugtier nicht die Richtung bestimmen, damit es nicht
den allzu Nachgiebigen unterjocht. Es gleicht oft einem

26
wilden Pferd, das den Sattel scheut. Von der Kraft des
Reiters, von seinem Willen, hängt es ab, ob er das Tier
lenken kann und die ihm gesetzten Ziele erreicht.
O.M. Aivanhov gibt zu bedenken: „Man kann die
Persönlichkeit (das irdische Selbst) nie endgültig
unterwerfen. Da sie lebendig ist, setzt sie ihre unterirdische
Arbeit fort und gibt nicht auf. Man muss bis auf die Zähne
bewaffnet sein und ständig aufpassen, um sie im Zaum zu
halten. Das ist sehr aufreibend. Selbst Heilige und
Eingeweihte ermüden zuweilen und müssen nachgeben. Das
nutzt die Persönlichkeit zum Angriff aus. Denn sie ist
hartnäckig, man kann sie so oft ausreißen, wie man will, sie
wächst immer wieder nach.“ (In: Menschliche und göttliche
Natur, S.87f.)
Die Aufgabe der nach spiritueller Entfaltung Strebenden
liegt in der Beherrschung ihrer niederen, der Materie
verhafteten Natur, um nicht von ihr unterjocht zu werden. Es
kostet einige Mühe, sie zu überwachen und zu analysieren,
um den Täuschungen zu entgehen. Wünsche und
Leidenschaften bilden eine Diskrepanz zum höheren
Seinszustand. Eine innere Distanz den materiellen
Neigungen gegenüber ist dabei behilflich, die Verbindung
und Identifikation mit dem geistigen Selbst anzustreben.
Niemals sollte man aber versuchen, die niedere Natur
auszumerzen, denn dabei würde man nicht nur scheitern,
sondern sich selbst vernichten. Etliche Asketen und
Einsiedler haben ihre sinnliche, erdverbundene Natur
ausgerottet in dem Glauben, in Armut, Entsagung und
Selbstkasteiung leben zu müssen. Doch diese Vernichtung
der erdhaften Triebe ist nicht notwendig. Die
naturgebundene Natur ist wie ein Dienstbote, dem man nicht

27
zu viele Freiheiten einräumen und nicht die Führung
überlassen darf.
Die von Defiziten geprägte Selbsteinschätzung der
Menschheit verursacht ein Gefühl der Trennung und
Begrenztheit. Für die leicht zu kränkende, schnell aus der
Fassung geratende niedere Natur ist konfliktreiches Denken
kennzeichnend. Solange leidenschaftliche Gefühle im
Individuum Unruhe verbreiten, kann sein geistiges Selbst
sich nicht entfalten. Nur unter geeigneten Bedingungen, in
der Stille, kann der Keim zu höherem Dasein gelegt werden.
Meditationen und Konzentrationsübungen haben zum Ziel,
die irdische Natur zu beschränken, damit das geistige Sein
sich zunehmend offenbaren kann.
Bei S. Wallimann ist das niedere Selbst ein
Elementarwesen, das im äußeren Bereich des
Sonnengeflechts angesiedelt ist. Es wirkt aus dem
Ätherkörper über die Nervenbahnen direkt in den
physischen Körper hinein und ist mitverantwortlich für den
Gesundheitszustand. Dieses Elementarwesen ernährt sich
von den Energien niederer Frequenz, die in destruktiven
Stimmungen entstehen; beim Ausleben von Süchten aller Art
und dem Schwelgen in groben Begierden. Es bildet einen
Gegenpol zum höheren Selbst. (Vgl.: Erwache in Gott,
S.157f.)
Manchmal bestimmt das niedere Selbst das Leben einer
Person so stark, dass es fast zu einer eigenständigen
Persönlichkeit wird. Die Dominanz des Elementarwesens
raubt dem Betreffenden die Selbstbeherrschung oder plagt
ihn mit ständigen Ängsten. „Manchmal sprechen Ärzte dann
von Schizophrenie, obwohl im eigentlichen Sinne eine
solche nicht vorliegt. Das Elementarwesen kann auch
Auslöser dafür sein, dass Menschen anfangen, Stimmen zu

28
hören oder in ihren Gedanken verwirrt zu werden“, schreibt
S. Wallimann (ebd.).
Die schamanischen Priester auf Hawaii, die Kahuna,
hegen folgende Vorstellung, wie K. Meadows berichtet: Sie
vergleichen die Inhalte des Unterbewusstseins mit einem
Geistwesen in der menschlichen Psyche, das zwar nicht
sprechen, aber doch Gefühle empfinden kann und still und
heimlich dem Bewusstsein der Person dient, dem es
verbunden ist. (Vgl.: Das Netz der Kraft, S.53.)
Der amerikanische Religionswissenschaftler M.F. Long
bezeichnet denjenigen Aspekt in der menschlichen Psyche,
der sich bewusst mit den Aktivitäten des Alltagslebens
befasst, als das ‚mittlere Selbst’. Das ‚niedere Selbst’, dem
das Gedächtnis, einige Aktivitäten des Unterbewusstseins
und das Unbewusste angehören, befindet sich auf einer
anderen Ebene. Über diesen Ebenen befindet sich das
‚höhere Selbst’, das die höheren Aspekte des geistigen
Bewusstseins repräsentiert. Kahunas sehen in diesen
Instanzen persönliche Intelligenzen oder Geistwesen, die
sich in ihren Funktionen überschneiden.
Das Unterbewusstsein bzw. ‚verborgene Selbst’ reagiert
auf die vom bewussten Geist gegebenen Anweisungen,
betont K. Meadows. Es kommuniziert über Bilder, Symbole
und Gefühle (S.56). Für das verborgene Selbst stellt das
bewusste Ich die Autorität dar; es kann nur diejenigen
Inhalte ausstrahlen, die es vom menschlichen Selbst erhält.
Wird es mit positiven, aufbauenden Gefühlen und Gedanken
genährt, wird auch das höhere Selbst angesprochen und zu
einer Reaktion veranlasst. Das Unterbewusste, das Reich des
verborgenen Selbst, ist die Brücke, die eine Verbindung
zwischen niederen und höheren Aspekten des menschlichen
Wesens herstellt (ders. S.225). Das verborgene Selbst stellt

29
nämlich paradoxerweise die Verbindung zum höheren Selbst
dar. Zum Konflikt kommt es immer dann, wenn die
Einstellungen des bewussten Ich mit den Inhalten, die sich
im Gedächtnisspeicher des verborgenen Selbst befinden,
nicht übereinstimmen.
Für einige Schamanen existiert noch eine vierte,
automatisch agierende Intelligenz, die für den Schutz und
das Überleben des physischen Körpers verantwortlich ist.
Sie wird mit einem Tiergeist verglichen, da sie auf tiefen
Ebenen des Unbewussten wirkt und ihre Handlungen
weitgehend instinkthafter Natur sind. Mit dem Tod des
Individuums verschwindet der Tiergeist, weshalb er einen
besonderen Stellenwert einnimmt. Jede dieser vier
Intelligenzen hat seine eigene Form mentaler Kraft und seine
spezielle Funktion. Über das Unterbewusstsein gelingt es
Schamanen, mit allem und jedem eine Verbindung
herzustellen. Ihr Bewusstsein verhält sich dabei wie eine
Spinne, die über feine Energiefäden mit jedem Teil des
(Gesamt)Netzes verbunden ist.
O.M. Aivanhov sieht die Lösung, um mit innerpsychischen
Problemen fertig zu werden, in einer Verbindung mit Wesen
der höheren Geistsphären (a.a.O.). Die niedere Natur wird
durch die höhere ersetzt, wenngleich sie nicht völlig
verschwindet. Alte Prägungen und Erinnerungen werden
entfernt, wenn die höhere Natur vom Menschen Besitz
ergreift. Äußerlich ist keine Veränderung sichtbar, obwohl
die Zellerinnerungen erneuert werden und eine psychische
Umwandlung stattfindet. Während der spirituellen
Entwicklung soll das niedere Selbst, das Elementarwesen im
Menschen, aufgelöst werden. Uneigennütziges, positives
Denken und Handeln wandeln es um und vereinen es mit
dem höheren Selbst. Das Individuum erfüllt seine Aufgaben

30
zukünftig nur noch aus der Sicht seiner höheren Natur,
erklärt S. Wallimann.
Das letztendliche Ziel des spirituellen Strebens, die
Materie zu überwinden und das irdische Dasein aufzugeben
zugunsten einer Existenz auf den rein geistigen Ebenen, ist
nicht jedermanns Sache. Nicht jeder Mensch ist bereit, eine
rein geistige Daseinsform den vielfältigen, teils
faszinierenden Freuden des Erdenlebens vorzuziehen. Die
Erde ist nicht einfach nur das Tal der Mühsal und des
Leidens, wie es von Anhängern des Buddhismus gemeinhin
behauptet wird. Mit einer Vielzahl an Erfahrungen und
aufregenden Abenteuern, den Wundern der Natur, dem
Wechsel der Jahreszeiten, mit Wachstum und Ernte, hält die
Erde viele Verlockungen bereit, denen nur schwer zu
widerstehen ist. Eine große Portion Idealismus und
Abgekehrtheit von materiellen Dingen wird benötigt, um auf
all dies verzichten zu können.

Die höhere Natur

Das Höhere formt das Niedere.


Annie Besant

Die bunten Schleier der Materie verhüllen das wahre Wesen


der Dinge, daher identifizieren sich Menschen
normalerweise mit ihrem physisch sichtbaren Körper. Die
Materie mit ihren reizvollen, aber trügerischen Formen
bindet sie mit den Fesseln sinnlicher Reize und
leidenschaftlicher Empfindungen. Indem die Gedanken und
Emotionen von der Anziehungskraft der Sinnenwelt

31
gefangen genommen werden, erhält das Ich immer neue
Nahrung. Für die meisten Menschen ist es nicht leicht zu
begreifen, dass ihr physischer Körper nicht mit ihrem
wahren Selbst identisch ist.
Den Körper zu bekämpfen, ist ein schwieriges
Unterfangen, denn in den entscheidenden Momenten
gewinnt das Körper-Bewusstsein die Oberhand. Diese
Ansicht vertrat der indische Guru Bhagwan Shree Rajneesh
(später Osho genannt). In diese Falle sind viele Religionen
getappt, als sie daran gingen, die materielle Welt zu
verdammen. Die Erinnerungen des Körpers haben eine
lebensnotwendige Bedeutung; werden sie ignoriert, setzt
man sich unabsehbaren Gefahren aus. Die Weisheit des
Körpers ist eine wichtige Überlebenshilfe. (Vgl.: Esoterische
Psychologie, S.74f.)
Einige spirituelle Lehrer sehen in dem physischen Körper
eine Brücke, die eine Beziehung zum Universum herstellen
kann. Sie bezeichnen den Körper als ein großes Mysterium,
denn er ist ein Mikrokosmos, ein Universum im Kleinen.
Jede Zelle des Körpers hat Teil am Gedächtnis und enthält
die Erinnerungen der gesamten Rasse. Eine scheinbar
einfache Zelle ist ebenso kompliziert wie der ganze Mensch.
Alles, was jemals existiert hat, lebt im physischen Körper
weiter. Menschsein bezieht sich nicht nur auf die bekannte
materielle Welt, sondern in seiner wahren Natur ist der
Mensch ein multidimensionales Wesen.
Der Begriff des Multidimensionalen wird allerdings häufig
in inflationärer Weise verwendet, wobei das menschliche
Selbst nicht mehr eingrenzbar erscheint. Alles und jedes
wird ein Teil dieses erweiterten Selbst; die Grenzen des
Individuums verschwimmen in unermessliche Weiten. Der

32
Begriff der Multidimensionalität hilft daher nicht, das
höhere Selbst dem Verständnis näher zu bringen.
Ein verwirrender Umstand im Hinblick auf das höhere
Selbst ist, dass die meisten Leute davon keinerlei Kenntnis
besitzen. Ein ‚Selbst’, das diese Bezeichnung verdient, sollte
doch zumindest dem Ichbewusstsein nicht fremd sein. Die
Auffassung verschiedener Autoren zu diesem Begriff kann
etwas zur Klärung beitragen. B. Creme betont, nach
Einweihungs-Erfahrungen werde „der innere göttliche
Mensch, die Seele, fühlbar; sie drückt ihre Gegenwart
dadurch aus, dass sie die Träger beherrscht und durch die
Persönlichkeit hindurch scheint“. (In: Maitreyas Mission,
S.171.) K. Meadows betrachtet das höhere Selbst als das
höhere Bewusstsein, eine unsterbliche Persönlichkeit, die
auf einer anderen Ebene bzw. in einer anderen Dimension
existiert. Es ist das unsterbliche Selbst im Menschen, das mit
feinstofflichen, höheren Kräften in Verbindung steht (S.185).
Der geistige Anteil im Menschen begreift sich demzufolge,
im Unterschied zu der begrenzten irdischen Persönlichkeit,
als Teil eines größeren Ganzen, der aber dennoch über eine
Identität verfügt.
Von der Existenz eines höheren, gottgleichen Selbst gehen
auch die hawaiianischen Kahuna aus. Die Motivation zu
spirituellen Bestrebungen und noblen Taten wird in die Seele
gelegt vom höheren Anteil der Persönlichkeit. Auch
inspirative und kreative Fähigkeiten sind sein Gebiet (ders.
S.54f.). Das höhere Selbst ist ebenso wie das Alltagsselbst
ein Aspekt des Gesamtselbst. Es stellt die Verbindung zur
göttlichen Ebene dar und schafft damit die Gelegenheit zur
spirituellen Weiterentwicklung. Da es fähig ist, in alle
Richtungen zu schauen, kann es das gesamte Leben eines
Individuums überblicken. Dabei greift es auf vergangene

33
Erfahrungen zurück und erkennt zukünftige Möglichkeiten.
Es ist der am weitesten entwickelte Aspekt eines Menschen;
der Schöpfer, das innere Licht. Sein Wesen hängt von dem
Entwicklungsstand des jeweiligen Individuums ab.
Das höhere Selbst oder Überbewusstsein verfügt über
weitreichende geistige Kräfte, erklärt Meadows. Es ist die
Quelle allen Wissens und bringt Offenbarungen und
plötzliche Eingebungen ins Bewusstsein (ebd.). Seine
Sprache ist die Telepathie. Diese innerhalb der
nichtphysischen Dimensionen verwendete Methode der
Kommunikation wird als innere Erkenntnis in Form einer
Folge anschaulicher bildhafter Eindrücke oder gedanklicher
Einfälle erfahren. Die Bilder können gleichzeitig Emotionen
und Gedanken übermitteln.
Die Geist-Intelligenzen der Selbste kooperieren
miteinander, wenngleich sie in unterschiedlicher Weise
agieren. Sie funktionieren als Einheit auf verschiedenen
Bewusstseinsebenen. Das höhere Selbst ist der am weitesten
entwickelte Aspekt des menschlichen Wesens; die höhere
oder geistige Natur. Spirituell sich entwickelnde Menschen
erkennen, wie das höhere Selbst von seiner Höhe hernieder
steigt und in ihrem Innern lebt, „um sich mit dem
menschlichen Selbst zusammen zu schließen und es im
Rahmen der Lebenserfahrung aktiv und bewusst zu
beeinflussen“, bemerkt K. Meadows (S.216f.). Er bringt
damit die Figur des Geistführers mit dem höheren Selbst in
Verbindung
Während der spirituellen Entwicklung schließen sich die
Bewusstseinsebenen innerhalb der Psyche zusammen. Das
Wahrnehmungsvermögen wird geschärft und der Bereich
des Gewahrseins dehnt sich aus. Intuitive und sensitive
Wahrnehmungen erfahren eine Steigerung. Spirituelle

34
Menschen beginnen ihre Entwicklung mit der Erforschung
und Verwirklichung dieses Aspekts in sich. Solange jemand
lediglich nach Selbstverwirklichung im Sinne des
persönlichen Ich strebt, ist er noch weit entfernt von seinem
höheren Selbst. Selbstverwirklichung heißt in diesem Sinne:
Verwirklichung des höheren Selbst im eigenen Innern. Dies
wird nur möglich, wenn die Illusion der Trennung
überwunden werden kann, betont S. Wallimann. (In: Die
Umpolung, S.45.)
Das begrenzte, die Unterschiede wahrende Ich soll
aufgegeben werden, um höchste Weisheit zu erlangen. Der
spirituelle Mensch versteht es, nur noch aus seinem höheren
Sein heraus zu leben. Der Kontakt zum höheren Selbst
erfolgt nicht durch Worte, sondern mittels telepathischer
Gedankenübertragung. Dies setzt zu Beginn einen
meditativen Zustand voraus. Indem sich ein Individuum dem
höheren Selbst zuwendet, lockert es die Kontrolle des
bewussten Verstandes und ermöglicht so dem höheren
Selbst, sich einzuschalten.
R. Steiner äußert eigene Ansichten zu dieser Thematik.
Sobald man die Schwelle zur geistigen Welt übertritt, trifft
man auf geistige Wesenheiten, auf Hierarchien von
Geistwesen „Es wird als ein Zeichen besonderer religiöser
Aufklärung angesehen, wenn man bloß reflektiert auf das,
was man den einzigen Gott nennt…“ bemängelt der Autor.
(In: Individuelle Geistwesen…, S.101f.) Monotheismus als
einzig mögliche Glaubenslehre bringe deren Anhänger in ein
ganz bestimmtes Verhältnis zur geistigen Welt. Sie nehmen
eine reale Beziehung auf zu den Angelos, (die auch als
höheres Selbst angesehen werden können). Diese
Engelwesen, zu denen Gläubige eine gefühlshafte
Verbindung unterhalten, nennen sie dann ihren Christus oder

35
Gott. Sie verwechseln somit das Engelwesen mit dem
Christus, gibt Steiner zu bedenken. „So dass zumeist der
Monotheismus in unserer Zeit der Gefahr ausgesetzt ist, eine
Anbetung des einzelnen Engels eines jeden Menschen zu
sein“ (ebd.). Allerlei illusorische Vorstellungen und
Empfindungen entwickeln sich aus derartigen Vorstellungen.
Eine ganz spezielle Auffassung von der Funktion und den
Aufgaben des höheren Selbst vertritt J. v. Rijckenborgh, der
Gründer des Lectorium Rosicrucianum, eines abtrünnigen
Zweiges der Rosenkreuzer-Gemeinschaft in den
Niederlanden. Zwei Personen bzw. Existenzen befinden sich
nach seiner Auffassung im ‚Mikrokosmos Mensch’. Schüler,
die den geistigen Weg, den Pfad der Transfiguration,
beschreiten, werden mit dieser Tatsache konfrontiert. „Die
Belehrungen und Erklärungen, die sich auf die zwei
Existenzen im Mikrokosmos beziehen, haben immer zu der
mehr verborgenen Seite des Wirkens der Bruderschaft
gehört“, bekennt der Autor. (Vgl.: Der kommende neue
Mensch, S.153.)
Von dem persönlichen Mikrokosmos geht für die Jünger
eine Gefahr aus, sobald sie den geistigen Pfad betreten
haben. Gemeint ist das höhere Selbst, das bei Rijckenborgh
auch aurisches Wesen genannt wird. Dieses Lichtwesen hat
einerseits eine Kugelform, zum anderen die Form einer
menschlichen Persönlichkeit, aber von größeren Ausmaßen
und viel umfassender als die irdische Person. Diese aurische,
himmlische Form, die mindestens zwei Meter misst, ist
weitaus mächtiger und mit größerem Vermögen ausgestattet
als die Gestalt des Erdenmenschen.
„Vornehmlich in der naturokkulten Literatur wird die
aurische Persönlichkeit häufig als das Höhere Selbst
angedeutet, als der Wahre Mensch, als der Gott-in-uns, und

36
der Schüler wird angespornt, eine vollkommene
Verschmelzung mit diesem Höheren Selbst zustande zu
bringen. Menschen mit großer Sensitivität oder
mediumistischen Eigenschaften fangen von Zeit zu Zeit
Eindrücke des Höheren Selbstes auf oder werden dann und
wann damit konfrontiert. Im Zustand mystisch-religiöser
Exaltation wird das Niedere Selbst oft durch das Höhere
Selbst überschattet. Der unwissende Mensch sieht solche
Überschattungen als Erfahrungen besonderer göttlicher
Gnade an, doch in Wirklichkeit sieht er nichts anderes als
den eigenen aurischen Prototyp“ (ders. S.155).
Nicht nur die irdische Persönlichkeit, auch die himmlische
Gestalt muss nach Auffassung Rijckenborghs erneuert,
(transfiguriert) werden. Begibt sich ein Jünger auf den Pfad
der geistigen Mysterien, dann tritt ihm dieses höhere Selbst,
der aurische Feuergott, entgegen. Er ist sein Schöpfer, der
Gott in ihm. Dieses Feuerwesen bezeichnet Rijckenborgh als
den ‚Luzifer der Mysterien’. Demzufolge wird der Jünger
durch den eigenen Naturgott, durch Luzifer, begleitet. „…
begreifen Sie nun, dass dieser Naturgott im Wesen Ihr
Untergebener ist, Ihr Diener…, Ihr Meister, denn er bedient
sie auf Ihre Winke hin: Sie empfangen, was Sie verlangen.
Rufen Sie das Feuer auf; Sie werden brennen! Was Sie säen,
werden Sie ernten“ (ebd. S.158).
Wer hätte je daran gedacht, das höhere Selbst und das
luziferische Prinzip in einem Atemzug zu nennen. Der
Widersacher, Luzifer, ist von Natur aus in jedem Menschen,
der sich aus der materiellen Umklammerung befreien will,
anwesend. Kraft seiner Natur ist dieses Wesen der
Widersacher des Jüngers. Eine Übereinstimmung zu diesen
Angaben findet sich bei R. Steiner, der ebenfalls von einem
luziferischen Prinzip in der Seele des Menschen ausgeht.

37
Eine Wechselwirkung findet statt zwischen dem Schöpfer
und seinem Geschöpf. Das Feuerwesen im eigenen Innern
verhält sich in mancher Hinsicht unpersönlich: Es ist böse,
wenn der Jünger eine boshafte Seite in sich trägt. Reagiert
der Jünger hingegen vorwiegend gleichmütig, hält sich das
Wesen zurück. „Die meisten Menschen haben aus diesem
Lipikawesen (Feuerwesen) einen Beherrscher gemacht, ein
feuriges, teuflisches Ungeheuer, einen Naturgott, der Ihre
Missetaten bis in das soundsovielte Geschlecht heimsucht.
Die Menschen haben dann auch allen Grund, diese aurische
Belastung zu fürchten“ (ebd.).
In der ‚Schule der Mysterien’ wird vermieden, einen
Appell an das höhere Selbst zu richten. Die Umwandlung
der Gesamtpersönlichkeit wird angestrebt. Diese
Umwandlung stört das Gleichgewicht zwischen dem
Naturgott und der irdischen Persönlichkeit des Schülers.
Daher fällt am Beginn des Pfades Luzifer mit aller Macht
über den Kandidaten her. Ähnlich wie Jesus in der Wüste
wird der nach Befreiung strebende Schüler unablässig in
Versuchung geführt. Alle Herrlichkeiten der Erde werden
ihm versprochen, sobald er niederfällt und Luzifer anbetet
(ders. S.162). Viele Jünger beugen ihre Knie vor dem
höheren Selbst, denn sie sind der Überzeugung, es sei ihr
Gott und verfüge über alle Weisheit der Erde. Sie lassen sich
regieren von dem höheren Selbst. Alles, was sie an Verstand,
Bewusstsein und Anlagen besitzen, gehört zu ihnen kraft des
höheren Selbst.
Rijckenborgh vergleicht die Menschen mit Marionetten,
die an den Fäden des höheren Selbst hängen und von diesem
zu Handlungen veranlasst werden. Jünger, die den geistigen
Pfad gehen wollen, geraten in Konflikt mit dem Selbst; ja, es
wird zum Gegner, zum Widersacher.

38
Wenn also nicht das höhere Selbst, der ‚feurige Gott’ im
Menschen das Ziel allen Strebens sein kann, wer oder was
tritt an seine Stelle? Rijckenborgh verwendet verschiedene
Bezeichnungen für das göttliche Prinzip: Er nennt es Gnosis,
Christusgeist, der Geist des Herrn, der ‚hereinbricht’ und
‚angreift’. Eine ‚intensive magnetische Störung’ entsteht,
denn die widerstrebenden Kräfte werden „in die äußersten
Teile des Mikrokosmos (Mensch) getrieben…“. Diese
Kräfte sammeln sich im höheren Selbst, das nun
„unmittelbar in mehr als einem Sinn zu einem tatsächlichen
Widersacher gemacht“ wird (ebd. S.354).
Okkulte Übungen sieht der Autor als Methode, um
zwischen dem höheren Selbst und dem niederen Selbst ein
gewisses Gleichgewicht zu schaffen. Das aurische Wesen,
(das höhere Selbst), kann sich in gewissen Fällen gegen den
Jünger wenden, auch wenn es grundsätzlich nicht danach
trachtet. „Seine Tätigkeit wird nur dann Ihren Untergang zur
Folge haben, wenn Sie diesen durch ein fortgesetztes ich-
zentrales Leben selber aufrufen“ (ders. S.159). Der Mensch
wird zum Schauplatz sich widerstreitender Mächte.
Das kriegerische Vokabular des Autors ist nicht gerade
dazu angetan, eine Lanze für den Weg des Jüngers in der
‚Schule der Mysterien’ zu brechen. Ganz im Gegenteil kann
sich jeder wohl glücklich schätzen, der diesen Pfad meidet.
Rijckenborgh fährt indes unverdrossen fort: Die neuen
‚magnetischen Kräfte’ gelangen durch die aufgebrochenen
Breschen in das Innere des Jüngers, beherrschen das niedere
Selbst und teilweise auch das höhere Selbst. (Vgl. auch den
Abschnitt: Der kommende neue Mensch in Bd 2.)
Können sich die Schüler in dem Kampf behaupten, wird
die Umpanzerung durch den Widersacher durchbrochen und
eine neue Phase beginnt. Öffnungen entstehen in Innern und

39
neue ‚magnetische Strahlungen’ erreichen die
Energiezentren des Jüngers. Die Persönlichkeit verändert
sich, „ein völlig neues Bewusstsein“ ist im Werden
begriffen; „ein völlig neues Ich“ entsteht (ebd. S.357).
Auch bei E.G. Jussek ist der Wachstums- und Reifeprozess
eine schmerzhafte Angelegenheit. Die Jünger stürzen sich
auf diverse Techniken, durch die sie falsche Perlen
erwerben, die sie in ihr Gedankengebäude einfügen, bis
irgendwelche Umstände sie zwingen, deren Wert neu
einzuschätzen. Doch innere Gesetzmäßigkeiten zwingen sie
letztendlich, die wahre, kostbare Perle zu finden. „Das
geschieht nicht, indem wir unterwürfig dem Rat eines
Geistwesens folgen, noch können Geistererscheinungen uns
dazu verhelfen. Es ist notwendig, dass wir den uralten Pfad
beschreiten und Wege finden, die trügerischen Stimmen
unseres niedrigeren Selbst auszuschalten, dieses lärmende
Drängen, das wir so lange genährt haben und nun zu läutern
gewillt sind.“ (In: Das Perlennetz, S.173.)
Ein spiritueller Lehrer, der die höchste Verwirklichung
erreicht hat, kann seinen Schülern helfen, den ‚Meister’ im
eigenen Innern zu finden und dessen Anleitungen zu
empfangen. Er geht daran, neurotische Verzerrungen offen
zu legen und hilft bei deren Auflösung. Die subtile
Erfahrung des Kontakts mit dem transzendenten Sein des
Meisters wird verstärkt. Der Meister begleitet den Jünger in
dem fortlaufenden geistigen Werdeprozess. In diesem
Prozess lernen die Jünger, innere Weisungen des Meisters
von subjektiven Eingebungen, die der eigenen Phantasie
oder gesellschaftlichen Konditionierungen entsprechen, zu
unterscheiden.
Kurze Einblicke in mystische Bereiche werden ermöglicht.
„Der Schüler wird sich einer transzendenten Dimension des

40
Meisters bewusst. Da der Meister das wahre Selbst des
Schülers ist, intensiviert diese Erfahrung nicht nur die
Beziehung des Schülers zu ihm, sondern das Ich des
Schülers tritt auch in eine bewusste Beziehung zu seinem
innersten Wesen.“ (Vgl.: K. Wilber: Meister, Gurus
Menschenfänger, S.258f.) Das ‚wahre Selbst’ des Schülers
wird demzufolge gleichgesetzt mit der inneren Natur des
Meisters! Die Bezeichnung ‚Selbst’ ist in diesem
Zusammenhang irreführend, denn nicht das Selbst des
Probanden ist gemeint, sondern das Selbst des Meisters, der
die Psyche des Schülers infiltriert und sich nach und nach an
dessen Stelle setzt.
Problematisch dabei ist u.a., dass in vielen Meister-
Schüler-Beziehungen Werte wie Autonomie und Freiheit, die
in der westlichen Welt einen hohen Stellenwert besitzen,
häufig keine Rolle spielen. Die Autorität des Meisters ist
meist unantastbar und er duldet keinen Widerspruch seinen
Anordnungen und Befehlen gegenüber. Die Selbstachtung
des Schülers bleibt dabei auf der Strecke. - Erinnert sei in
diesem Zusammenhang an die Worte Buddhas, der seine
Jünger ermahnte, nicht irgendetwas zu glauben, nur weil es
von einem Lehrer übermittelt wird oder weil die Tradition es
verlangt. Das persönliche Urteilsvermögen ist der Maßstab,
der bestimmt, welche Inhalte sich jemand zu eigen macht.
Zweifel und Suche nach der Wahrheit sind ein wesentlicher
Bestandteil des spirituellen Weges.

41
Trancezustände

Die Grenzen zwischen den Welten sind fließend.


Wir können in unserem Bewusstsein eine Brücke bauen.

Mediale und magische Trance

Die Voraussetzung für eine mediale Tätigkeit, in der


Botschaften aus unsichtbaren Sphären empfangen werden,
ist in der Regel ein Trancezustand, der verschiedene Grade
annehmen kann: von einer leichten Verminderung des
Tagesbewusstseins bis zur sogen. Tieftrance, in der das
Wachbewusstsein weitgehend ausgeschaltet ist. In der
Tieftrance werden die Erlebnisse, ähnlich wie in der
Narkose, nicht Teil der bewussten Erinnerung.
Die Trance ist nach Auffassung von J.M. Verweyen nicht
die unerlässliche Bedingung für mediale Leistungen, zu
denen bspw. Telepathie und Hellsehen gehören. Auch
Medien, die ungewöhnliche künstlerische Leistungen

42
erbringen, malen oder musizieren nicht während einer
Trance. Sie folgen „einem sich zu bestimmten Zeiten
einstellenden unwiderstehlichen Drange“, wobei sie selbst
zu der Überzeugung gelangen, von einer unsichtbaren
Intelligenz geleitet zu werden (S.33).
Im Trancezustand wird die Person unempfindlicher für die
starken Eindrücke der physischen Welt. Die Frequenz der
Hirnwellen wird verlangsamt. Subtilere Wahrnehmungen,
für die man im normalen Alltag weniger empfänglich ist,
können stärker ins Bewusstsein dringen. In seelischen
Ausnahmezuständen, die durch rhythmische Tänze, Medita-
tionen, Rauschdrogen, Lichteffekte, Räucherungen etc.
erreicht werden, erfolgt eine Kontaktaufnahme, - bewusst
oder unbewusst -, zu geistigen Ebenen. Botschaften und
Sinneseindrücke aus verschiedenen Geistebenen werden
empfangen, von denen nicht alle erfreulicher Natur sind. Die
Art der Kontaktaufnahme hängt von der jeweiligen
psychischen Verfassung ab.
Die tiefe Trance, die es Medien ermöglicht, bei
herabgedämpften Bewusstsein Botschaften zu empfangen,
entspricht im Grunde nicht mehr dem gegenwärtigen
Entwicklungsstand, obwohl sie noch vielerorts praktiziert
wird. W. Weihrauch bezieht sich mit seinen Ausführungen
auf die Schriften R. Steiners: „Der für die heutige Zeit
angemessene Weg wäre dagegen, sich mit seiner eigenen
geistigen Wesenheit, seinem Bewusstsein, zum Geistigen zu
erheben, also sein Bewusstsein durch entsprechende
Übungen zu schulen und zu erweiten, so dass geistige
Wahrnehmungen möglich werden.“ (In: Flensburger Hefte:
Schwarze und Weiße Magie, S.72.)
Als ‚niedere Mediumschaft’ bezeichnet H. Rudolph den
Trancezustand der Medien, in dem die Seele als „der Träger

43
des Bewusstseins und der Vernunft“, den Körper verlässt,
der dann von „Geistern“ eingenommen wird. (Vgl.:
Theosophie und Spiritismus, S.4f.) Es gibt Medien, die nach
einiger Zeit des Praktizierens spontan in Trancezustände
fallen, ohne dies zu beabsichtigen. Hinterher fühlen sie sich
geschwächt und ausgebrannt. Wie so etwas geschehen kann,
beschreibt H. Rudolph: Die Verbindung zwischen dem
physischen Körper des Mediums und seinem ätherischen
Doppelgänger hat sich gelockert. Diese Lockerung kann
angeboren sein, oder sie wird durch Krankheit und
Schockerlebnisse bewirkt. Der Genuss von betäubenden
Mitteln ruft vorübergehend ebenfalls einen ähnlichen
Zustand hervor. Auch okkulte Übungen können eine
Beweglichkeit des Ätherkörpers verursachen. Als Folge
hiervon wird eine größere Menge Energie von den
Betreffenden abgestrahlt, die von Geistwesen aufgenommen
und dazu benutzt werden kann, spiritistische Erscheinungen
u.ä. hervorzurufen.
Zu den physischen Gegebenheiten kommt eine psychische
Empfänglichkeit, die ihre Ursache in einer labilen seelischen
Verfassung hat: „Ist die Seele zu schwach, so wird sie von
den Geistern oder auch dem Willen des Hypnotiseurs aus
dem Ätherleib und dem groben Körper herausgedrängt“
(ebd.). Mehr Frauen als Männer sind empfänglich für
mediale Betätigung. Männer sind im Allgemeinen besser
geschützt vor Beeinflussung aufgrund einer eher kritischen,
distanzierten Einstellung zu den Dingen. Eine durchweg
negative Haltung gegenüber einer medialen Tätigkeit ist
trotz allem nicht angebracht, obgleich bei Volltrance-
Zuständen immer Vorsicht geboten ist.
Der Trancezustand wird vielfach dazu benutzt, um Kontakt
mit Geistern oder Naturkräften herzustellen. Viele Menschen

44
verwechseln die meditative Versenkung mit einer Trance.
Auf diesen Irrtum macht M. Schindler aufmerksam: „Der
Mensch von heute jedoch versetzt sich unwissend in Trance,
geht sozusagen in einen halbbetäubten Zustand ein und
hofft, so hohe Weisheiten aufnehmen zu können. Das wird
keinesfalls funktionieren, denn Trance führt immer und
ausschließlich in astrale Ebenen hinein, und zwar in die
untersten.“ (In: Kanal-Sein.)
Wirkliche Medialität ist ein Zustand, in dem der Geist in
höchstem Maße wach ist. Der menschliche Geist richtet sich
in der Meditation nach innen, um von dort Inspiration,
Wissen und Anstöße zu erhalten. Ein waches Beobachten der
inneren Vorgänge kann mediale Menschen vor
unerwünschten astralen Einflüssen, die ihm ansonsten
Energie und die Klarheit des Denkens rauben, beschützen.
Der bewusst hervorgerufene magische Trancezustand
unterscheidet sich grundsätzlich von der Trance
spiritistischer Medien. Viele Medien rufen ihre Trance
entweder mittels Gesang oder Trommeln, durch Gebet oder
meditative Versenkung hervor. Oder sie schaffen die
Voraussetzung für eine spontane Bewusstseinsverschiebung,
indem sie innerlich leer und passiv werden. F. Bardon
bemerkt dazu, in diesem passiven Zustand sei „es
Elementalen, Verstorbenen und niederen Wesen möglich,
den Astralkörper mitsamt dem grobstofflichen Körper zu
Kundgebungen und anderen Handlungen zu veranlassen.
Vom hermetischen Standpunkt aus sind solche Experimente
als Besessenheit anzusehen, auch dann, wenn es sich
mitunter um gute Wesen handeln dürfte“ (S.128).
Bei W.E. Butler werden verschiedene Trancezustände
erwähnt (S.217). Er unterscheidet:

45
♦ den passiven, aber gewollt herbeigeführten
Trancezustand, der oft bei Medien anzutreffen ist;
♦ den pathologischen Trancezustand, bei dem jeder
bewusste Willensimpuls unterdrückt ist. Er geht häufig
einher mit einer Bewusstseinsspaltung oder einem Zerfall
der Persönlichkeit;
♦ den bewusst eingeleiteten Zustand der Trance-
Projektion, in dem die Persönlichkeit willentlich für einen
gewisse Zeit ihren Körper verlassen kann.
W.E. Butler gibt zu, „dass das In-Trance-Fallen, also die
Auslieferung des Bewusstseins an unkontrollierte, dem
Willen entzogene negative Kräfte und Intelligenzen ohne
wirksame Schutzmaßnahmen unerwünscht ist und für das
normale Individuum psychologisch gesehen gefährlich
werden kann… Im rein passiven, unkontrollierten
Trancezustand sind die Türen zum Unterbewusstsein weit
geöffnet, und die auf einmal frei gewordenen, bisher
unbewusst gewesenen Gedanken und Energien ergießen sich
in das bewusste Selbst. Ein solcher plötzlicher Einbruch
kann sich sehr schädlich auswirken“ (S.216f.).
In passiven Trance-Zuständen reißt der Erinnerungsfaden
mit Eintritt der Trance ab; das Bewusstsein ist ausgeschaltet.
„Das eigentliche Problem bei den passiv-negativen
Tranceformen besteht darin, dass sie das Unterbewusstsein
allen rein zufälligen Regungen gegenüber total enthemmen
und freilegen, das heißt den verschiedenartigsten
psychologischen und psychopathologischen Komplexen und
Verdrängungen, die bisher unter der Bewusstseinsschwelle
zurückgehalten wurden, ein völlig unkontrolliertes
Emporsteigen erlauben“ (ebd.).
Bei positiven Tranceformen bleibt die
Bewusstseinskontinuität erhalten. Um das unfreiwillige In-

46
Trance-Fallen zu verhindern, empfiehlt der Autor
angehenden Magiern, einen bewussten und kontrollierten
Trancezustand anzusteuern. Eine Zusammenarbeit zwischen
bewussten und unterbewussten Teilen des Geistes ist
erstrebenswert, und dies ist letztlich Sinn und Zweck einer
magischen Technik.
Der Astralkörper ist der subtile Träger des Bewusstseins.
Er wird auch als Energiekörper, emotionaler Körper,
Seelenkörper oder Lichtkörper bezeichnet. Magierinnen und
Magier zweifeln nicht an einer möglichen Ausführung
spiritistischer Versuche. Sie selbst sehen sich allerdings in
der Lage, auf andere, bewusstere Weise Verbindungen mit
der geistigen Welt anzuknüpfen. Zwar ähneln magische
Übungen den spiritistischen Methoden, wie F. Bardon
betont, doch bilden Magier sich „nicht zum willenlosen
Werkzeug, bei den Spiritisten Medium genannt, heran. Der
Magier darf nicht zum Spielball unkontrollierbarer Kräfte
werden, im Gegenteil, er lenkt seine Kräfte bewusst und
lernt sie gleichfalls bewusst gebrauchen. Dabei
berücksichtigt er sowohl die Gesetze der unsichtbaren wie
der physischen Welt“ (S.136).
Anstatt ihren Körper durch Übungen vorzubereiten, damit
ein Astralwesen mit seiner Hilfe wirken kann, gehen Magier
sogleich zur Praxis über. Sie beabsichtigen, einen bewussten,
passiven Verkehr mit den Unsichtbaren durch magische
Übungen zu ermöglichen. Dieser passive Verkehr ähnelt
anfangs einer medialen Kontaktaufnahme. Auf einer
späteren Stufe, wenn der magische Schüler „seine geistigen
Sinne entwickelt hat, wird er den passiven Verkehr mit den
Unsichtbaren nicht mehr benötigen, weil das, was ihm ein
Wesen sagen könnte, er selbst zu vollbringen imstande sein
wird“ (ders. S.143). Der passive Verkehr war nur dazu da,

47
die Aufmerksamkeit auf eine andere Welt zu lenken, deren
Existenz später nicht mehr in Frage gestellt wird.

Voll-Trance-Medialität

Ein Bild wird zu einem Portal.

Bei den Übermittlungen aus der geistigen Welt kommt es


häufig zu Verzerrungen. Die Wiedergabe der Botschaften
wird durch eigene Gedanken der Medien verwässert. Eine
besonders tiefe Trance kann die Verfälschung der
Botschaften stark reduzieren. Den Geistwesen wird es
möglich, auf die inneren geistigen Sinne des Mediums
Einfluss zu nehmen oder sich in dessen Körper zu begeben
und von dort aus zu wirken.
Auf verschiedene Weise üben die Geistwesen auf
bestimmte Personen Einfluss aus:
► Sie übermitteln telepathisch Botschaften und bedienen
sich dabei der geistigen Kapazität des Menschen;
► sie durchdringen und überlagern den feinstofflichen
Astralkörper des Mediums mit ihrem eigenen Astralkörper.
In der Voll-Trance wird „die normale Persönlichkeit eines
Mediums durch eine fremde Persönlichkeit verdrängt…
„ heißt es bei P. Andreas u. C. Kilian (S.134). Psychiatrische
Normen sind auf geistig gesunde Medien nicht anwendbar,
daher „muss offen gelassen werden, ob es sich nicht um eine
von außen kommende, vom Medium ganz unabhängige
geistige Persönlichkeit handeln könnte“ (ebd.). Diese
‚spiritistische Hypothese’ mag für manchen Wissenschaftler

48
unbequem sein, doch die Überzeugungen und Erlebnisse
vieler Medien deuten in diese Richtung.
Die Einwirkung aus der unsichtbaren Welt ist intensiver
und wirkungsvoller, wenn ein Geistwesen den menschlichen
Astralkörper (Seelenkörper) mit seinem eigenen
durchdringen und überlagern kann. „Wenn dann die
Willenskräfte, die Empfindungen und der Energiezustand
des Fremdwesens stärker als die des Menschen sind,
überdecken sie den Willen, das Denken, Fühlen und Wollen
eines Menschen teilweise oder ganz. Im Extremfall kann die
Durchdringung und Überlagerung evtl. so stark sein, dass
der betroffene Mensch nicht mehr Herr seiner Sinne, seines
Willens und seiner Organe ist.“ (Vgl.: Internet: Mögliche
negative Folgen d. Spiritismus...)
► Trancemedien verfügen zudem über einen beweglichen
feinstofflichen Ätherkörper, der projiziert und verdrängt
werden kann. Da das Bewusstsein an den Ätherkörper
gebunden ist, wird der bewusste Geist gleichfalls
verdrängt. In einer tiefen Trance tritt dieser feinstoffliche
Körper ganz oder teilweise aus dem physischen Körper
aus. Die ‚Brücke’ zwischen Physis und Geist wird
unterbrochen, daher ist Bewusst1osigkeit die Folge. (Vgl.:
P. Andreas u. C. Ki1ian, S.192.)
Jane Roberts, ein berühmtes Medium aus den USA,
übermittelte im Trance-Zustand Botschaften der geistigen
Wesenheit Seth. Die Tiefe der Trance während der Sitzungen
war nicht immer gleichbleibend. J. Roberts nahm zwei
Bewusstseinsfelder gleichzeitig wahr: ihr eigenes und
dasjenige von Seth. „In jeder tiefen Trance bleiben die
ablaufenden inneren Prozesse dem Medium verborgen. Bei
den meisten Medien laufen die Mechanismen so automatisch

49
ab, dass man nur wenig über die psychischen Prozesse...
erfahren kann“, erklärt die Autorin.
In Bezug auf ihre persönlichen Erfahrungen notiert sie:
„Ich bin während der Sitzungen selten so ‚ausgeschaltet’,
dass ich zu schlafen glaube. Gewöhnlich weiß ich, was
vorgeht, obwohl ich meistens sofort vergesse, was
geschehen ist. Mitunter geht Seth mit mir einen Dialog ein,
wobei ich innerhalb von Sekunden aus der Trance
herauskomme und wieder hineingleite. Manchmal habe ich
den Eindruck, in Seth aufzugehen, indem ich seine
Regungen und Gefühle vollständig mitempfinde, meine
eigenen nicht. In solchen Situationen befindet sich das Jane-
Selbst weit im Hintergrund, weitgehend abgeschaltet, doch
nebelhaft ist es immer noch bewusst da. Zu anderen Zeiten,
wenn auch seltener, bin ich selbst in Vordergrund und Seth
rät mir nur, was ich zu sagen habe.“ (In: Das Seth-Material,
S.99.)
Eine spezielle Form der Übermittlung, die von manchen
‚Außerhalb-des-Körpers-Channeln’ genannt wird,
beschreibt das Medium Isolde. Sie hat dabei die
Empfindung, „aus dem Körper zu gehen und ihn der
einströmenden Energie zu überlassen - auch wenn dies nur
partiell der Fall ist. Mein Körper ist dabei in keinem
Moment leer, es ist, als ob ich ausziehe, während die Energie
einzieht. Mein Bewusstsein ist während der Sitzungen nicht
präsent, daher erinnere ich mich an nichts, was gesagt wird.“
Auf die nahe liegende Frage, was denn während der
Sitzungen mit dem Bewusstsein geschieht, antwortet das
übermittelnde Geistwesen: „Isolde hat einen gewitzten
Verstand, der sich ab und zu einzuschleichen versucht, um
zu sehen, was bei uns gerade passiert; dann müssen wir sie
in tiefere Trance führen. Manchmal erhält er (der Verstand)

50
auch während der Sitzung Lektionen, die für ihn bestimmt
sind.“ (In: V. Berry u.a., S.110f.)
In einer Voll-Trance ist der Körper des Mediums besessen
von dem übermittelnden Geistwesen. Isolde erlebt hingegen
eine Form der Übertragung, bei der ihr Verstand und ihr
‚Kraftzentrum’ (Solarplexus?) in Anspruch genommen
werden. Ihr Ich ist dabei nicht völlig abwesend. Körper,
Gehirn und Stimmbänder werden von dem Geistwesen
benutzt. Das Medium hat die alleinige Kontrolle über seinen
Körper aufgegeben und erlaubt damit einer fremden Energie,
diesen zu benutzen.
Eine vorübergehende Umlagerung des Bewusstseins
erfolgt im Volltrance-Zustand, erklärt J.M. Verweyen.
Wohlwollende und auch übelwollende Wesenheiten können
sich nähern; sie spiegeln den Gegensatz zwischen weißer
und schwarzer Magie wider: „Handelt es sich um ‚böse
Geister’, so pflegt man von Besessenheit zu sprechen. Es ist
für den charakterologischen Beobachter ein lehrreiches
Schauspiel, wenn ‚böse Geister’ in ein Medium hineinfahren
oder doch von ihm Besitz zu ergreifen scheinen. Es tritt
alsdann eine völlige physiognomische Veränderung ein. Die
milden Züge des Mediums nehmen plötzlich oder doch sehr
rasch den Ausdruck der Wildheit an. Die Sprache zeigt
plötzlich einen ganz anderen Klang. Die Worte, die es
ausspricht, deuten auf eine niedrige Ebene“ (S.31). Erst
allmählich gewinnt das Medium seine Fassung wieder und
kehrt in sein früheres Bewusstsein zurück.
Nimmt ein Medium Kontakt zu Verstorbenen auf, kann
sich das Ichbewusstsein ebenfalls in auffallender Weise
verändern: „Alsdann nimmt nicht nur die Stimme des
Mediums die Klangfarbe des betreffenden Wesens an und
wiederholt etwa die ihm zu Lebzeiten besonders

51
eigentümlich gewesenen sprachlichen Wendungen – die nie
an das Ohr des medialen Menschen kamen -, sondern es
zeigt auch der Körper des Mediums entsprechende
Veränderungen. Handelt es sich etwa um einen
Abgeschiedenen, der zu Lebzeiten die Eigentümlichkeit
eines gelähmten Beines besaß, so wird das Bein des
Mediums dieselben Erscheinungen zeigen, wenn eine
entsprechende Umformung des medialen Bewusstseins
stattfindet“ (ebd.). Der Übertragung von Informationen sind
allerdings Grenzen gesetzt. Wissenschaftliche Begriffe, die
dem Medium nicht vertraut sind, stellen ein Problem dar;
auch dem Medium nicht geläufige Fremdsprachen können
nicht ohne weiteres übermittelt werden.
Ist ein Medium nicht freiwillig dazu bereit, seinen Körper
zur Verfügung zu stellen, dann ist die Übertragung nicht
gestattet, erfährt Isolde von ihren Informanten aus der
geistigen Welt: “Der Mensch hat die 1etzte Entscheidung
und die Kontrolle darüber, wie wir uns manifestieren kön-
nen.“ Wurde den fremden Geistwesen einmal die Erlaubnis
gegeben, in einen menschlichen Körper einzudringen und
über diesen zu verfügen, dann wird es für sie in der
Folgezeit immer leichter, diesen Körper zu besetzen und die
Kontrolle zu übernehmen. Der Vorgang verselbständigt sich
immer mehr und es wird für die Wesen ein Leichtes, auch
gegen den bewussten Willen der Person deren Organismus
zu besetzen. Ist die Tür zur unsichtbaren Welt einmal
geöffnet, dann lässt sie sich nicht ohne weiteres wieder
verriegeln. Das Geistwesen ist nicht länger Partner, sondern
wird zum Räuber und Parasiten!
Die geistige Welt beantwortet folgende Frage:

52
Einige Medien versetzen sich in Trancezustände, bei denen
sie Geistwesen erlauben, ihren Körper zu übernehmen.
Kann es dabei geschehen, dass ein menschliches
Bewusstsein von einem Geistwesen verdrängt wird?

Die Bereitwilligkeit von Medien, ihren Körper


unsichtbaren Wesenheiten zur Verfügung zu stellen, wird
hier durchaus kritisch gesehen. Ein (Voll-)Trancemedium
verliert zunehmend die alleinige Einflussnahme auf
seinen Organismus. Sind die mit ihm in Verbindung
stehenden Geistwesen gutwilliger Natur, resultiert daraus
kein gravierender Schaden. Doch nicht immer ist das
Verhältnis zwischen übermittelndem Geist und Medium
ungetrübt. Dem unsichtbaren Botschafter gelingt es mit
der Zeit, seinen Einflussbereich immer weiter
auszudehnen. Das kann bis zur Übernahme wichtiger
Körperfunktionen durch den Geist gehen, der nun
schalten und walten kann, wie es ihm beliebt.
Der arglose Mensch bemerkt zu spät seinen Fehler. Er
wird zum Spielball jenseitiger Mächte, die ihn zu
Handlungen treiben können, die ihm zutiefst
widerstreben. Das unsichtbare Wesen klammert sich an
und ‚besetzt’ wichtige Funktionen des Organismus. Auch
beim Übergang in die jenseitige Welt kann sich das Opfer
nicht ohne weiteres befreien von seiner Last, denn das
Wesen ist weiterhin bestrebt, die Kontrolle aufrecht zu
erhalten.
Es setzt alles daran, mit dem Bewusstsein seines Opfers
zu verschmelzen, denn nur so kann es ihm drohende
Auflösung verhindern. – Ein Bewusstseinsfeld, das in
dieser Weise ‚kontaminiert’ ist, kann seine Ziele nicht
mehr frei wählen. Es wird von fremden Impulsen
überschwemmt, die nicht seine eigenen sind. Im Verlauf

53
einer spirituellen Entwicklung werden die
Schutzfunktionen gelockert, um einen
Bewusstseinsprozess in Gang zu setzen, doch sollte sich
jeder Einzelne gut überlegen, wem er sich öffnet und wie
weit die Einflussnahme gehen soll, die jenseitigen
Mächten gestattet ist.
Die mediale Tätigkeit sollte allenfalls als Übergang
betrachtet werden zu höheren Sphären. Sie sollte die
Person nicht binden an Wesen aus dem Astralreich, die sie
hinabziehen und einem Aufstieg im Wege stehen.

Auch das US-Medium Jane Roberts hat möglicherweise


wichtige Anzeichen übersehen, denn sie starb im Alter von
nur 54 Jahren an einer Erkrankung, deren Ursache unklar
blieb. Bis zuletzt hielt sie den medialen Kontakt zu Seth
aufrecht, was ihr allerdings nicht dazu verhalf, die Krankheit
zu besiegen.

Schamanische Trance-Reisen

Sämtliche Welten hängen miteinander


zusammen.
Sie bilden die ‚goldene Kette’.

Schamanen dienen seit jeher als Vermittler und Bindeglied


zwischen der physischen Welt und der Anderen Realität. Der
Begriff Schamane stammt von einem alten tungusischen
Ausdruck mit der Bedeutung ‚zwischen den Welten’.
Traditionell sind weibliche und männliche Schamanen als
Heiler, Priester und geistige Führer tätig. Sie sorgen für die
Kommunikation zwischen den Lebenden und der jenseitigen

54
Welt. Einen Großteil ihrer Arbeit verrichten Schamanen in
einem veränderten Bewusstseinszustand.
Viele Schamanen gehen den Weg der Macht, der als ein
Weg der der persönlichen Kraft, der männlich betonten
Impulse beschrieben wird. Dabei werden Verbündete
gesucht in dieser oder der jenseitigen Welt, um gewisse Ziele
zu erreichen. M. Himmel bemerkt dazu: „Kennzeichen der
Kontaktaufnahme mit dem Übersinnlichen ist oft die
konvulsivisch-kataleptische Trance, die manchmal mit
Drogen eingeleitet wird. Der Schamane des Weges der
Macht versucht durch seine Praktiken die Natur und das
Schicksal zu bezwingen, notfalls auch mit List, Tricks und
faulem Zauber. Im Kampf und im Rausch öffnet er sich
bedenkenlos für die Besessenheit durch niedrige,
dämonische Kräfte, die ihn in die Wut, in die Raserei führen
und zum Berserker werden lassen.“ (In: W. Dommer, S.65.)
Vertreter des ‚Weges der persönlichen Kraft’ treten
verstärkt in Kulturen auf, in denen männliche Impulse
vorherrschen. Der Weg der Macht findet Anhänger beiderlei
Geschlechts; sowohl Männer als auch Frauen werden von
ihm angezogen. Daneben existiert ein Weg des Heilens, der
geistigen Versenkung und Öffnung für spirituelle Kräfte.
Beide Wege existieren nebeneinander durch alle Zeitalter
hindurch. Gegenwärtig haben die weiblichen Impulse
zugenommen. Die von Vielen praktizierte meditative
Versenkung, kräuterkundige Heilerinnen und Heiler und die
Öffnung für spirituelle Einflüsse sind Anzeichen hierfür.
In der Trance der Schamanen verschiebt sich die Ebene
des Bewusstseins auf die innere Welt der Träume, Gedanken
und Bilder. Tranceartige Zustände, wie sie bei Medien,
Epileptikern und Schizophrenen anzutreffen sind, finden
sich auch bei Schamanen, wie N. Drury darlegt: „Im

55
Schamanen haben wir einen Menschen, der die Dimension
der Trance meistern kann und in der Lage ist, die Bereiche
des Kosmos zu erkunden, die ihm sein veränderter
Bewusstseinszustand zugänglich gemacht hat. Im Gegensatz
zum spiritistischen Medium, in das während der Trance
Geister eindringen und das sich oft bei Wiedererlangung des
Bewusstseins an nichts erinnern kann, erwacht der
Schamane aus der Trance und kann sich bewusst an die
Reise zu den Göttern oder Ahnengeistern erinnern und kennt
ganz genau die magischen Heilungen oder andere
Heilverfahren, die er dort erfahren hat“ (S.37).
Auch indische Yogis kennen tranceartige Zustände. Sie
verbringen viele Stunden hintereinander in ‚Entrückung’, die
als heiliger Dämmerschlaf bezeichnet wird. Dabei bevor-
zugen sie bestimmte Körperstellungen, um aufrecht sitzen zu
können, nachdem sie in Trance gefallen sind. „Dieser
Trance- oder Dämmerschlaf umfängt den Yogi des Öfteren
ganz unerwartet, selbst wenn er die Fähigkeit besitzt, nach
eigenem Belieben in den Dämmerschlaf zu versinken“,
erzählt P. Brunton (S.85). Der englische Autor lebte eine
zeitlang in der Nähe des indischen Guru Maharishi. Sobald
der Guru in den heiligen Dämmerschlaf fiel, wurde sein
Körper steif; die Augen blickten starr und unbeweglich ins
Leere. In diesem Zustand der Entrückung war er nicht
ansprechbar.
Ein alter indischer Astrologe belehrt Brunton über „die
heilige Versunkenheit, den heiligen Dämmerschlaf. Erst
dann weiß der Mensch, ob er eine Seele hat. Er löst sich los
von seiner Umgebung, die Dinge verblassen, die sichtbare
Welt scheint sich zu verflüchtigen, und er entdeckt, dass
seine Seele ein lebendiges Wesen in ihm ist. Wonne, Friede
und Kraftgefühl durchfluten ihn. Wenn er dies nur ein

56
einziges Mal gefühlt hat, weiß er, dass ein göttliches,
unsterbliches Wesen auch in ihm lebt“ (S.211f). Der
Meditierende erkennt, dass der Körper ein eigenes Leben
besitzt, von dem das persönliche Ich nicht merklich
beeinflusst wird. Er schaut in der Versenkung das ihm bisher
verborgene ‚wahre Selbst’ (S.278).
Schamanische Reisen führen durch himmlische Gefilde
und in höllische Bereiche, in denen okkulte Kräfte wie
Hellsehen und Hellhören verliehen werden. Bei manchen
kommt es zur „Begegnung mit dem König der Unterwelt,
der sich im Nu von einem weißhaarigen Mann mit sanftem
Gesicht in einen schrecklichen Dämonenherrscher mit
leuchtendrotem Antlitz, Augen wie Spiegel und einer
Flammenzunge verwandeln konnte“, wie N. Drury berichtet
(S.17).
Schamanische Reisende werden unterwegs getötet, auf
grausame Weise zerstückelt und anschließend wieder
zusammengesetzt. Letzten Endes besiegen sie die Kräfte des
Todes und kehren siegreich aus der Unterwelt zurück. „Die
Meisterung der Gefahren und Prüfungen der visionären
Reise, die durch Tod und Wiedergeburt führt, lässt den
Schamanen zu den Auserwählten gehören. Die Thematik der
Zerstückelung, der Auffahrt zum Himmel und des Abstiegs
in die Unterwelt, weist deutlich auf eine Initiation hin“
(ebd.).
Bei einigen Schamanen ist die Trance im Anfangsstadium
von heftigem Zittern begleitet. Anschließend verfallen sie in
einen komatösen Zustand, in dem die Lebensfunktionen
herabgesetzt sind. Die Seele kann nun den Körper verlassen,
um fremde Bereiche zu erkunden und sich neuen
Erfahrungen zuzuwenden. Manchmal nehmen die
Symptome dramatische Formen an: Der Körper beginnt

57
heftig zu beben, die Gesichtsmuskeln zucken, Schaum tritt
aus dem Mund. Der Körper gerät ins Schwanken, bis der
Schamane das Bewusstsein verliert. Einige Beobachter
bringen den Schamanismus daher mit Epilepsie in
Verbindung und vermuten bei seinen Anhängern eine heftige
Neurose oder Psychose, berichtet N. Drury (S. 40). Im
Gegensatz zu epileptischen Erkrankungen sind Schamanen
allerdings in der Lage, die Kontrolle über ihre Visionen zu
bewahren und die Anfälle unbeschadet zu überstehen.
Schamanen verfügen über besondere Kräfte. Sie können
vergangene und zukünftige Ereignisse schauen, ohne dabei
in krankhafte Seelenverwirrungen abzugleiten. Aus ihren
Trancereisen kehren sie in die irdische Realität zurück mit
hilfreichen Informationen, die sie zur Heilung und zu
spirituellen Beratungen einsetzen. Damit werden sie zu
Vermittlern zwischen den Welten, da sie sich einen
besonderen Zugang zur Ebene der Geister und Götter, zur
Ober- und Unterwelt erworben haben.

Kritische Betrachtung

Die Dämonen sind aus dem gleichen Stoff


gewoben wie die Engel.

Die Versenkung in Trancezustände kann psychische


Probleme und unbewusste Blockaden an die Oberfläche des
Bewusstseins bringen. Wenn sich Medien ihrer inneren
Natur öffnen, erlangen sie Zugang zu den aufgespeicherten
Erinnerungen und Inhalten ihres Unterbewusstseins. Frühe
traumatische Erlebnisse oder psychische Blockaden können
auf diese Weise wiedererweckt werden. Manchmal wird es

58
schwierig, sich durch diese negativen Erfahrungen zu
manövrieren ohne fremde Hilfe.
Volltrance-Medien nehmen einen vorübergehenden
Bewusstseinsverlust und damit die Ausschaltung ihres freien
Willens in Kauf. H. Rudolph sieht in dem freien, bewussten
Willen des Menschen ein großes Geschenk, das es dem
Individuum ermöglichen soll, eine höhere Stufe des
Bewusstseins zu erklimmen. Dieses Geschenk darf nicht
missachtet werden, sonst droht die Gefahr, es wieder zu
verlieren. (Vgl.: Theosophie und Spiritismus, S.13.)
In spiritistischen Sitzungen treiben unsichtbare, mit
Bewusstsein begabte Wesenheiten und Kräfte ihren Unfug,
erläutert Bo Yin Ra in seiner Erzählung Das Geheimnis.
Medien in tiefer Trance haben oft mit denselben
Wesenheiten zu tun. Wenn die Voraussetzungen dafür
gegeben sind, werden sie leicht zur Beute dieser Mächte.
Dann verdunkelt sich ihr Bewusstsein und der Einblick in
höhere Geisteswelten ist ihnen verwehrt.
Je öfter ein Medium in Trance geht, desto leichter gelangt
es in diesen Zustand, da die Energiezentren sich mit der Zeit
darauf einstellen. In der tiefen Trance wird zwischen dem
persönlichen Willen und dem Gehirn des Mediums eine
Barriere erzeugt. Die Nachwirkungen häufiger Trancen
reichen weit über deren Zeitdauer hinaus. Dies trifft
ebenfalls auf einen hypnotischen Zustand zu. Die
hypnotische Betäubung und der mediale Trancezustand sind
ihrem Wesen nach fast identisch.
Für eine an Passivität gewöhnte Person, die einem
fremden Willen gehorcht, wird es immer schwieriger, sich
suggestiven Einflüssen zu entziehen. Der eigene Wille wird
gehemmt und geschwächt. Mit der Zeit gelingt es der
betreffenden Person immer weniger, Suggestionen von

59
außen Widerstand entgegenzusetzen. Auch in alltäglichen
Situationen wird sie sich allen möglichen fremden
Willensimpulsen ausgeliefert sehen.
Jede Form von ‚okkultem Zwang’, zu dem auch die
Hypnose zählt, lehnt H. Rudolph rigoros ab. Dies sei ein
Irrweg, denn niemals könne einem Individuum eine geistige
Entwicklung unter Einsatz von zwingenden Maßnahmen
vermittelt werden, da diese die freie Selbstbestimmung und
das Gefühl der Eigenverantwortung einschränkten. Jeder
geistige Fortschritt erfordere aber die individuelle, freie
Entscheidungsfähigkeit. (Vgl.: Irrwege auf dem Pfade der
Selbsterkenntnis, S.30.)
Suggestionen, die von außen kommen, seien potentiell
schädlich: „Die Suggestion wirkt sich in dem Menschen, an
dem sie ausgeübt wird, als Zwangsvorstellung aus. Jede
Zwangsvorstellung aber raubt dem Menschen seinen freien
Willen und seine Verantwortlichkeit.“ (Ders. in: Mystik und
Okkultismus, S.28.) Jede Handlung, die Menschen unter
hypnotischem Befehl ausführen, bedeutet eine Art Dressur
und Erniedrigung für die Ausführenden. Suggestionen, die
den freien Willen einschränken, kommen einer
Einschränkung der Persönlichkeitsrechte gleich.
Höhere Geistebenen sind einem Trance-Medium selten
zugänglich, behauptet Bo Yin Ra. Er beschreibt, wie
verhängnisvoll eine Bindung, die auf solche Art entsteht, für
den Menschen ist: „Was ihn festhält, lässt ihn gutwillig nicht
mehr los, und muss es ihn fahren lassen, da er allmählich
völlig ausgesogen ward und nun nicht mehr brauchbar ist, so
wurde ihm vorher längst alle Kraft genommen, mit deren
Hilfe er sich wieder erheben könnte.“ (In: Das Geheimnis,
S.29.)

60
Noch niemand habe ohne geistige Leitung das dunkle
Gebiet des Okkultismus betreten, der dort nicht am Narren-
seil herumgeführt worden wäre, fährt Bo Yin Ra fort. In
seiner Erzählung lässt er einen Anhänger der Weißen Loge
zu Wort kommen. Die geistigen Kraftübertragungen der
Weisen Loge können eine innere Transformation bewirken.
Eine ekstatische Trance hingegen versetze den gesamten
Körper in Aufruhr. Je tiefer der Trance-Zustand sei, desto
mehr verliere das Ich-Bewusstsein die Verbindung mit den
Gehirnfunktionen. Bestehe keine Verbindung zu höheren
geistigen Ebenen, können Lemurenwesen aus der
unsichtbaren Welt den körperlichen Organismus des
Mediums einem fremden Willen unterwerfen. Dem Medium
sei nicht bewusst, dass unsichtbare Wesen, teils mit
‚tierhaftem Betätigungsdrang’, in der Trance zeitweilig
Besitz von ihm ergreifen (ebd.).
M. Schindler berichtet von einer Frau, die bereits als
14jährige hin und wieder in leichte Trancezustände
hineinglitt. Zu diesem Zeitpunkt interessierte sie sich sehr
für esoterische Themen und probierte verschiedene
Yogaübungen aus. Die Tagträumereien nahmen immer
weiter zu. Sie wurden häufiger und zunehmend
unkontrollierbar, bis sich die Jugendliche in einem
andauernden Trancezustand befand, in dem sie die Umwelt
nicht mehr klar und präzise wahrnehmen konnte.
Der Unterschied zwischen positiver Sensitivität und
negativer Medialität tritt hier klar zutage. (Vgl.: Fragen und
Antworten, S.42f.) Eine andere Frau, die sich im Alter von
18 Jahren in einen meditativen Zustand versetzte, kam
monatelang nicht mehr aus dem Trancezustand heraus. Dies
löste Angst und Panik in ihr aus (ebd. S.2). M. Schindler

61
empfiehlt eine Übung, um die Psyche wieder zu
stabilisieren:

☼ Visualisieren Sie eine Sonne hoch über dem Kopf, als


Quelle des Seins, als göttliches Selbst, von dem ein Strahl
ausgeht, in welchem Sie sitzen.
☼ Dann stellen Sie sich vor, wie die Energie der Quelle
Sie in dem Strahl einschließt, durchströmt und schützt.
☼ Bitten Sie um Hilfe, um aus den Trancezuständen
herauszufinden.
☼ Hören sie auf die Eindrücke und Ideen (keine Worte),
die Ihnen gegeben werden und setzen Sie diese um (ebd.
S.43).

M. Schindler erteilt den Rat, auf Meditationen zu verzichten,


die mit Visionen und exaltierten Gefühlen verbunden sind.
Stattdessen sei es vorteilhaft, den alltäglichen Verrichtungen
nachzugehen, um die Erdung zu verstärken. Im günstigen
Fall werden sich die Trancezustände mit der Zeit in einen
wachen, entspannten (höheren) Bewusstseinszustand
verwandeln.
Mit brisanten Aspekten der Medialität hat sich auch R.
Steiner auseinandergesetzt. Ihm ist es gelungen, tiefere
Einblicke in die psycho-physiologischen Zusammenhänge
zu gewinnen: Im Gehirn eines Menschen entsprechen
bestimmte Teile der Ich-Entwicklung. Bei praktizierenden
Trance-Medien werden diese besonderen Gehirnteile nach
und nach ausgeschaltet. Steiner beschreibt, wo der
schwierige Punkt in der Trance-Medialität liegt: Lediglich
ein kleiner, spezieller Teil des Gehirns ist Träger des
menschlichen Ich.

62
Ein Medium, bei dem das Ich in der tiefen Trance
ausgeschaltet ist, zieht Elementarwesen herbei wie das Licht
die Motten. Das Ich wird während der Trance aus dem
Gehirn des Mediums heraus getrieben, und ein Wesen der
Elementarwelt dringt hinein. Es dringt mit der Zeit immer
weiter ein bis in die Verzweigung der Nerven und gewinnt
damit Einfluss auf die Willensgestaltung. „Das ist das
eigentliche Mysterium des Mediumwesens; die Besessenheit
durch bestimmte Wesen“, erläutert Steiner. (In: Das Initiaten
- Bewusstsein, S.196f.).
Der Autor schildert den unheimlichen Vorgang der
Inbesitznahme durch Elementarwesen während der Trance:
„Aber wenn sie irgendein Gehirn erhaschen, diese Wesen,
das nicht von seinem Ich bewohnt ist zu einer gewissen Zeit,
dann bekommen diese Wesen ungeheuren Appetit, in diesem
Gehirn unterzutauchen. Und wenn ein Medium in Trance ist,
wie man sagt, wenn also das Gehirn ausgeschaltet ist, dann
kriecht so ein Wesen, das unter ahrimanischem Einflusse
steht... in so ein Gehirn hinein, und ein solcher Mensch ist
dann in dieser Zeit statt eines Menschen-Ichs der Träger
eines elementarischen Wesens, das im Kosmos seine Pflicht
versäumt“ (ebd.).
Immer dann, wenn das Bewusstsein eines Menschen
herabgedämpft ist, öffnet sich ein Fenster in die Welt dieser
Elementarwesen. Den Wesen gelingt es durch diese
Öffnung, an der menschlichen Zivilisation teilzuhaben. Sie
ragen in die Ausstrahlungen eines Mediums hinein; in seine
Atmung, die feuchten Absonderungen, die Energie-
ausstrahlung. Anfänglich entgehen den meisten Medien
diese Vorgänge. Auch der Astralkörper wird von einem
fremden Wesen infiltriert. Nicht nur das Ich wird

63
zurückgedrängt; auch der Astralkörper wird in Besitz
genommen.
Der Einfluss des Ich-Bewusstseins auf den physischen und
die feinstofflichen Körper ist herabgemindert. An seiner
Stelle wird es fremden, teils tierischen Kräften möglich,
einen Einfluss auszuüben. Die Körper der Medien werden in
gewisser Weise zu Automaten, da Kräfte von außen diese
nach Gutdünken beeinflussen und dirigieren können. Die
suggestive Beeinflussung und Einschränkung des freien
Willens kann Trance-Medien in große Gefahr bringen. Die
Problematik der Unglücklichen, die ein Opfer solcher
Verbindungen werden, wird von psychologischen und
psychiatrischen Therapeuten in der Regel nicht hinreichend
erkannt.
Befürworter der medialen Betätigung raten, nur mit
wachem Bewusstsein eine Übermittlung von Botschaften
vorzunehmen. Ein Medium sollte aktiv und passiv zugleich
sein: Aktiv, indem es stets im Bilde ist, was in der
Umgebung geschieht und passiv, indem es sich für
Botschaften aus der höheren geistigen Welt (nicht aus dem
Zwischenreich) öffnet. Unkenntnis dieser Zusammenhänge
erlaubt es niederen Wesen, einzutreten.
Gegenwärtig hat die Trance-Medialität wieder weite
Verbreitung gefunden. Den Medien, die sich vertrauensvoll
nach innen wenden, ist nicht immer klar, worauf sie sich da
einlassen. Leider fehlt es an kritischen Stimmen, die mit
ausreichender Sachkenntnis Einwände erheben, ohne
rundweg eine mediale Betätigung zu verteufeln.

64
65
Channel - Medien

In dem Wechselspiel zwischen kosmischen und


irdischen Kräften liegt das Geheimnis
allen Seins verborgen.

Schöpferische Inspirationen

Mediale Menschen verlassen sich nicht allein auf die


Sinneseindrücke, die ihnen die materielle Welt vermittelt,
sondern sie glauben an die Existenz einer mit den normalen
Sinnen nicht wahrnehmbaren feinstofflichen Ebene. Viele
von ihnen sind in der Lage, die Schwingungen einer anderen
Ebene und die darin enthaltenen Informationen
aufzunehmen und sie in eine Form umzuwandeln, die der
materiellen Ebene entspricht. Diese Informationen geben sie
weiter an Menschen, die keinen Zugang zu feinstofflichen
Ebenen haben.

66
Jeder Mensch ist mehr oder weniger in der Lage,
Inspirationen zu empfangen, die ihm aus tieferen Schichten
seiner Psyche zufließen. Wer seine medialen Sinne
entwickeln will, sollte sich zuvor eingehend mit
psychologischen Zusammenhängen beschäftigen, um ein
wahres Verständnis für die bewussten und unbewussten
Schichten der eigenen Psyche zu entwickeln. Eine medial
arbeitende Person sollte zudem emotionell ausgeglichen
sein, bevor sie sich an Experimente heranwagt. Das
Unbewusste wird dann zum Verbündeten des Mediums.
Was aber sind Inspirationen? Für die psychologische
Wissenschaft sind sie schlichtweg Erzeugnisse des
persönlichen Unbewussten. Wer sich mit dieser Antwort
nicht zufrieden geben will, könnte nun weiterfragen: Und
was ist eigentlich dieses geheimnisvolle Unbewusste, über
das bereits eine breitgefächerte Anzahl an Schriften
existiert? Die Psychologie sieht im unbewussten Teil der
Psyche offenbar ein großes Sammelbecken, in dem alles,
was sich der einfachen Erklärung entzieht, untergebracht
wird. Die Begriffe des Unbewussten und Unterbewussteins
verschleiert die unbequeme Wahrheit, dass sich weite
Bereiche der menschlichen Psyche dem wissenschaftlichen
Verständnis entziehen.
Inspiration bedeutet wörtlich einatmen (von lat.: in
spirare). Die theologische Betrachtung sieht in Inspirationen
eine übernatürliche Einwirkung des göttlichen Geistes. Seit
dem Altertum herrscht bei großen Teilen der Bevölkerung
die Ansicht vor, Künstler, Dichter und Weise seien fähig,
übernatürliche Eingebungen zu empfangen. Wissen und
Inspiration werden als Zwillinge betrachtet. Für R. Steiner
war die Inspiration eine Stufe der geistigen
Bewusstseinsentwicklung.

67
Der Weg zur Inspiration führt durch das menschliche
Herz. In der Regel vermögen Inspirierte nicht zu sagen,
woher ihre Eingebungen kommen. Die heilige Therese soll
ihre Eingebungen mit großer Geschwindigkeit und ohne
Pause schriftlich niedergelegt haben. Der englische Dichter
Charles Dickens war davon überzeugt, eine wohltätige
Macht unterstütze ihn beim Schreiben. Der Dichter
Thackeray war überrascht von den Äußerungen seiner
erfundenen Gestalten. Er hatte den Eindruck, eine okkulte
Macht sei bei ihm federführend.
Glühende Anhänger des christlichen Glaubens behaupten,
ihnen würden Texte von Jesus oder der heiligen Jungfrau
übermittelt werden. Auch andere Heilige melden sich gern
zu Wort. (Vgl.: P. Giovetti, S.236f.) Die Wesen der
jenseitigen Sphären erscheinen den Empfängern der
inspirativen Botschaften in derjenigen Gestalt, die den
individuellen Glaubensinhalten am Nächsten kommt. Die
guten Feen der Märchen werden zur heiligen Jungfrau
stilisiert; der alte, weise Ratgeber erhält gottähnliche Züge.
Derartige Berichte rundweg abzulehnen oder ins Reich der
Fabel zu verweisen, hieße aber, das Kind mit dem Bade
ausschütten.
Die Geistwesen existieren, doch ihr Äußeres variiert je
nach der Vorstellungswelt des Menschen, mit dem sie in
Kontakt stehen. P. Giovetti spricht mit einer Frau, die
behauptet, ihre Ideen würden ihr in Form von Wellen
zufließen. Sie hört keine Worte, sondern nimmt
Schwingungen wahr und ist davon überzeugt, telepathische
Mitteilungen von Engeln zu empfangen (S.238). Die ‚Engel’
benötigen zur Aufnahme der Verbindung eine Art Band, das
sie mit dem menschlichen Bewusstsein verbindet. Dieses

68
Band ist feinstofflich und wird durch Denken und
Konzentration erzeugt.
Wie große Epen und religiöse Texte der Vergangenheit
belegen, galt einstmals die Existenz übernatürlicher Wesen
und der Kontakt mit ihnen als unzweifelhafte Tatsache,
bemerkt P. Giovetti: „Es gab also eine Zeit, in der
offensichtlich eine Kanal, ein ‚direkter Draht’ zwischen den
Menschen und den Bewohnern der höheren Sphären
existierte“ (S.252).
Es gibt Menschen, die einen unwiderstehlichen Drang
verspüren, ihre geistigen Erzeugnisse zu Papier zu bringen.
Schriftsteller berichten manchmal, dass sich ihre
Romanfiguren während des Schreibens verselbständigen und
nicht in der Weise agieren, wie dies ursprünglich von ihren
Erfindern geplant war. Etliche Komponisten der
Vergangenheit hörten im voraus Teile der musikalischen
Werke, die sie später schriftlich festhielten. Zu ihnen gehörte
Chopin. Auch Mozart sagte über eine seiner Opern, sie sei
bereits fertig; er müsse sie nur noch niederschreiben.
Johannes Brahms verspürte plötzlich ‚Schwingungen’, die
ihn erfüllten, nachdem er seine Gedanken auf den
Schöpfergeist gerichtet hatte. Die Inspirationen tauchten in
seinem Innern blitzartig auf und verschwanden ebenso
schnell wieder von der Bildfläche. So war es für ihn leider
unmöglich, sie jedesmal vollständig festzuhalten (ebd.).
Einige Dichter bringen Inspirationen, die von einer
fremden und dennoch vertrauten Quelle übermittelt werden,
zum Ausdruck. Die Dichtungen werden von der ‚Quelle’
mehr oder weniger mitgestaltet und beeinflusst. Franz
Grillparzer schreibt: „Du nennst mich Dichter, ich bin es
nicht…“ Er soll einmal geäußert haben, er fühle sich beim
Dichten ‚automatisch’. Friedrich Nietzsche beschreibt die

69
Entstehung des Zarathustra mit folgenden Worten: „Man
hört – man sucht nicht; man nimmt, - man fragt nicht, wer da
gibt; wie ein Blitz leuchtet der Gedanke auf, mit
Notwendigkeit, in der Form ohne Zögern, - ich habe nie eine
Wahl gehabt… Es denkt, sollte man sagen, so wie man sagt:
es blitzt.“ (In: A. Spesz, S.81.) Das Werk Ecce Homo hat er
innerhalb von drei Wochen niedergeschrieben, kurz vor
seinem psychischen Zusammenbruch.
Auch Träume liefern vielfältige Anregungen und
Inspirationen. Robert L. Stevenson behauptete von sich,
vollständig fertige Geschichten zu träumen. Seine Einfälle
verdankte er nach eigenen Angaben ‚Feen und
Heinzelmännchen’, die seine Träume bevölkerten. Die
Schlussszene seiner berühmten Erzählung Dr. Jekyll und Mr.
Hyde vollendete er nach einem Traum, der ihn zu der Szene
inspirierte. Regelmäßig träumte er ganze Erzählungen, wie
er in seiner Schrift Chapter on Dreams bekannte. Es kam
vor, dass er tagsüber sein Gehirn vergeblich nach einer
Geschichte zermarterte, bis er sie dann in der Nacht von
Kobolden und Feen geliefert bekam.
„Stevenson behauptete, nie zu wissen, wie seine Träume –
oder Geschichten – enden würden. Einmal sei er sich völlig
im Unklaren über die Motive einer Hauptfigur gewesen, bis
sie sie in der letzten Traumszene selbst erklärte, sagte er. Die
Feen könnten ihm eine ganze Geschichte Stück für Stück
erzählen, wie einen Fortsetzungsroman, ohne dass er wüsste,
worauf sie hinauswollten, schrieb Stevenson. Die
Heinzelmännchen, so meinte er, tun die halbe Arbeit für
mich, während ich fest schlafe, und höchstwahrscheinlich
tun sie auch den Rest, während ich wach bin und mir
schmeichle, es selbst getan zu haben.“ (In: Traum und
Traumdeutung, S.46.)

70
Richard Wagner schrieb in seiner Autobiographie Mein
Leben: „Ich versank in eine Art von somnambulen Zustand,
in welchem ich plötzlich die Empfindung, als ob ich in ein
stark fließendes Wasser versänke, erhielt. Das Rauschen
desselben stellte sich mir bald im musikalischen Klange des
Esdur-Akkordes dar, welcher unaufhaltsam in figurierter
Brechung dahinwogte; diese Brechungen zeigten sich als
melodische Figurationen von zunehmender Bewegung, nie
aber veränderte sich der reine Dreiklang von Esdur, welcher
durch seine Ausdauer dem Elemente, darin ich versank, eine
unendliche Bedeutung geben zu wollen schien.“ (ebd. S.46).
Anderen Musikern wurde ein außerordentliches,
unheimliches Talent nachgesagt. Vladimir Horowitz wurde
als ‚Pianist des Teufels’ bezeichnet, da er den Mephisto-
Walzer von Liszt besonders exzellent zu spielen verstand.
Auch Sarrasate galt als ‚Teufelsgeiger’; ebenso spielte
Paganini angeblich auf ‚dämonische Weise’ die Violine. Das
Publikum wähnte ihn mit dem Teufel im Bunde.
Selbst Wissenschaftler lösen schwierige Probleme in ihren
Träumen und Inspirationen. Von Albert Einstein ist bekannt,
dass er über eine ausgeprägte intuitive Wahrnehmung
verfügte seine Intuitionen sehr hoch einschätzte. Der
russische Chemiker D.I. Mendelejew schrieb die Lösung
eines wissenschaftlichen Rätsels seinen Träumen zu. Als
Professor für Chemie in Petersburg hatte er lange nach
einem System gesucht, das die chemischen Elemente nach
ihrem Atomgewicht ordnete und ihm ermöglichte, auf die
Existenz noch unbekannter Elemente hinzuweisen.
„Nachdem er einen ganzen Tag an dem Problem gearbeitet
hatte, ohne zu einem Ergebnis zu kommen, sank
Mendelejew am Abend in einen erschöpften Schlaf. Da sah
er im Traum eine Tabelle, in die sich alle Elemente

71
einordneten. Als er wieder erwachte, schrieb er sorgfältig
auf, was als das Periodensystem der Elemente bekannt
werden sollte“ (ebd. S. 45).
Mel Gibson, der das Leben und Sterben von Jesus
verfilmte und mit seiner Darstellung kontroverse
Diskussionen entfachte, behauptete nach dem Dreh: „Nicht,
ich, sondern der heilige Geist führte Regie. Ich war nur das
Werkzeug.“ (Gesendet im ARD-Kulturjournal vom
22.02.04.) Gibson ist Mitglied einer fundamentalistischen
katholischen Glaubensgemeinschaft.
Bei den meisten Menschen ist dieser Kanal nicht frei
zugänglich. Eine Ausnahme bilden mediale Frauen und
Männer, die ihren Helfer oder ‚Engel’ immer an ihrer Seite
wissen. Mitunter sehen sie ihn sogar in Gestalt eines
schönen Jünglings oder einer schönen Dame direkt in ihrer
Nähe. Andere spüren die Gegenwart eines Schutzengels an
ihrer Seite. Von einsamen Kindern erfährt man, dass sie sich
mit einem unsichtbaren ‚Freund’ unterhalten, der ihnen ein
Spielkamerad ist und ihnen bei Bedarf mit seinem Rat zur
Seite steht.
Eine Frage an die geistige Welt zu dieser Thematik lautet:

Welches Interesse haben Geistwesen, mit Menschen in


Kontakt zu treten?

Die psychischen Verbindungen existieren aufgrund des


gemeinsamen Ursprungs. Ihr seid immer mit uns in
Kontakt gewesen, ohne es bewusst wahrzunehmen. Wir
haben eure Entwicklungsstufe bereits weit hinter uns
gelassen und können uns mit euch verständigen aufgrund
der Ähnlichkeit der Kommunikationsmuster.

72
Zwischen den unterschiedlichen Stufen des Seins
existieren vielfältige Verbindungskanäle, die eine gewisse
Durchlässigkeit für Informationen und Austausch
ermöglichen. Da auf den jeweiligen Stufen
unterschiedliche Kommunikationsarten benutzt werden,
hängt der Grad der Verständigung davon ab, inwieweit
eine Annäherung der verschiedenen Kommunikations-
arten gelingt. Die Beziehungen zwischen den Systemen
sind ebenso vielfältig wie die Systeme selbst und weisen
in Ausmaß und Intensität große Unterschiede auf.

Inspirationen werden jedem Menschen tagtäglich zuteil,


ohne in die bewusste Wahrnehmung zu dringen. Die
hilfreichen Eingebungen aus der ‚Zwischenwelt’ befähigen
Menschen zu intelligentem, schöpferischen Tun. Eine ganze
Anzahl von Erfindungen wäre nicht zustande gekommen
ohne die Eingebung im richtigen Moment, die ein Werk
voranbrachte und den Schlüssel lieferte zu seiner
Vollendung.

Astrale und spirituelle Medialität

Das größte Licht zieht auch die


größte Dunkelheit an.

Medialität ist die Fähigkeit des Bewusstseins zu


außersinnlicher Wahrnehmung. Ein Gebiet der Medialität ist
u.a. neben Hellsehen, Hellhören und Telepathie das
channeling, d.h. die Übermittlung von Botschaften aus der
unsichtbaren Welt. Geistwesen kommunizieren über Bilder,

73
Töne, Symbole, Impulse oder Gefühle. Menschen mit
medialer Begabung hegen in der Regel keinen Zweifel an
ihrer Fähigkeit. Einige Medien sind fähig, mit verbundenen
Augen Worte und Bilder zu erkennen. Dabei können sie
ferne Gegenden treffend beschreiben oder anhand von
Briefen und Gegenständen die persönlichen Eigenheiten des
Besitzers schildern (= Psychometrie). Auch telekinetische
Phänomene, bei denen sich Gegenstände wie von
Geisterhand bewegen, gehören zu den medialen
Begabungen.
Die Sensitivität medialer Menschen ist
überdurchschnittlich stark entwickelt. Sie können Einblicke
in andere Ebenen des Bewusstseins und der Existenz
gewinnen, Botschaften von unsichtbaren Daseinsformen
empfangen und als Vermittler zwischen den Ebenen tätig
sein. Je nach Bewusstseinsstand werden die verschiedenen
feinstofflichen Welten und deren Bewohner wahrgenommen,
erlebt und interpretiert. (Vgl. hierzu: L. Roethlisberger.)
Medien gelten daher als Vermittler in die ‚andere Realität’.
Mediale Kommunikation ist eine Brücke, die es der
jenseitigen Welt ermöglicht, in die physische Welt
einzutreten und in gewisser Weise an ihr teilzuhaben. Die
Feinheit der Wahrnehmung des angenommenen ‚sechsten
Sinnes’ übertrifft die übrigen fünf Sinne. Diesen bleibt
verborgen, was der sechste Sinn zu erkennen vermag. So
erspürt bspw. ein sensitiver Mensch die in einem Raum
vorhandenen ‚Schwingungen’, die von den dort anwesenden
Personen erzeugt werden.
Mediale Fähigkeiten deuten auf ein übergeordnetes
Bezugssystem, ohne dessen Voraussetzung bestimmte
Fähigkeiten, - wie die Übermittlung speziellen Wissens -,
nicht fassbar wären. Es existieren viele Ebenen des

74
Bewusstseins. Beim channeling wird Energie aus einem
unsichtbaren, feinstofflichen Bereich in die materielle Ebene
übermittelt. Mithilfe dieser Energie wird Wissen und
Information transportiert. Im weitesten Sinne könnten alle
Menschen als Medien bezeichnet werden, da sie in einen
physischen Körper inkarnieren und Lebenskraft in sich
einfließen lassen. „Channeling bedeutet in gewissem Sinne
nichts anderes als das Übermitteln von Lebenskraft von
einer Ebene zur anderen“, erklärt der Geistlehrer Vywamus.
(In: B. Grattan, Bd 1, S.84). Dies geschieht während der
ganzen Zeit, in der Menschen auf der Erde leben und atmen,
auf unbewusste Weise. Ein bewusster Kanal hingegen
arbeitet mehr zielgerichtet und ist fähig, seine Energie zu
fokussieren.
Rational denkende Leute neigen dazu, Medialität und
Mystik mit einer schwärmerischen Geisteshaltung und
unklarer, verschwommener Gedankentätigkeit in Verbindung
zu bringen. Doch die Haltung, die medialer Arbeit zugrunde
liegt, steht keineswegs in krassem Gegensatz zu
wissenschaftlichen Anschauungen. Auch wäre es eine
unzulässige Vereinfachung, okkulte Inhalte als Aberglaube
oder Einbildung abzutun.
Namhafte Wissenschaftler haben sich mit okkulten
Themen befasst. Sie haben mediale Vorgänge untersucht und
ausführlich beschrieben. Zu ihnen gehört J.M. Verweyen.
Die meisten Wissenschaftler resignieren allerdings, wenn sie
den Abstand erkennen zwischen den begrenzten
wissenschaftlichen Erkenntnismitteln, die zur Verfügung
stehen, und den unbekannten Dimensionen, in die
einzutreten sie nicht wagen. Einige spirituelle Lehrer und
auch Zweige der theosophischen und anthroposophischen
Lehre vertreten die Auffassung, eine mediale Tätigkeit lenke

75
vom spirituellen Weg ab und sei deshalb keineswegs zu
begrüßen.
In der Neuzeit hat sich der Mensch der Aufklärung
verabschiedet von dem über ein begrenztes Wirklichkeitsfeld
hinausgehendes Wissen zugunsten einer begrenzten Sicht
der Realität. Doch der Vergleich zwischen Physik und
Metaphysik, zwischen Medialität und Technik, führt zu
interessanten Ergebnissen. Die neuzeitliche Technik bietet
anschauliche Daten, um mediale Fähigkeiten zu erhellen.
Das menschliche Vorstellungsvermögen hat sich erweitert
und vertieft. Geschehnisse am anderen Ende der Welt
werden in Windeseile um den gesamten Erdball geschickt
und erreichen, sofern die technischen Voraussetzungen
gegeben sind, auch den letzten Winkel. Die Technik arbeitet
mit drahtlosen, elektronischen Wellen, die den Raum mit
rasanter, kaum vorstellbarer Geschwindigkeit durchqueren.
Die Übertragung von Bildern über weite Entfernungen
hinweg, wie sie Fernseher und Computer ermöglichen,
kommt durch drahtlose Wellen zustande, die zwar
unsichtbar, in ihren Wirkungen jedoch deutlich
wahrnehmbar sind.
Hellsehenden Menschen sind über Raum und Zeit hinweg
Dinge zugänglich, die örtliche Begrenzungen überwinden
und in ihrem Bewusstsein Gestalt annehmen. Telepathische
Übertragungen lassen sich mit der Radiotechnik vergleichen:
Bei dieser sind ein Sender und eine Antenne notwendig, um
einen Empfang zu gewährleisten, während bei der
telepathischen Übermittlung eine aussendende Person und
ein menschlicher Empfänger, der die Botschaft aufnimmt,
zusammen arbeiten.
Im Unterschied zu den ultravioletten Strahlen und
elektromagnetischen Wellen der Physik, die zwar unsichtbar,

76
aber an ihren akustischen und visuellen Wirkungen zu
erkennen sind, finden die medialen Übertragungen zum
großen Teil außerhalb des allgemein anerkannten
Bezugsrahmens statt. Telekinetische Phänomene,
Gegenstände, die ohne erkennbare Ursache durch die Luft
fliegen, Klopftöne, die sich an verschiedenen Stellen im
Raum, in Möbeln, Bildern oder Wänden bemerkbar machen,
werden ausgelöst durch Kräfte, die bislang unbekannt sind.
Die geltenden Naturgesetze scheinen darauf nicht anwend-
bar zu sein.
Zwar existieren unzählige Thesen, die auf teilweise recht
abwegige Art und Weise bei den erstaunlichsten
Phänomenen von einer natürlichen Ursache ausgehen. Doch
bereits C.G. Jung lehnte die ‚Modetorheit’ ab, „alles, was ich
nicht erklären kann, für Schwindel anzusehen“, und er fügte
hinzu: „Die Wissenschaft kann sich den Luxus der Naivität
nicht gestatten. Diese Fragen sind noch zu beantworten.“
(In: Ges. Werke, Bd 8, S.359.) Auch zweifelte Jung daran,
„dass eine ausschließlich psychologische Methodik und
Betrachtung den in Frage stehenden Phänomenen gerecht
werden kann“ (ebd., Anm.16). Auch sei der Intellekt nur
eine unter mehreren fundamentalen psychologischen
Funktionen und genüge daher nicht zur Schaffung eines
allgemeinen Weltbildes. Daher bestehe aller Grund, dem
Intellekt nur eine beschränkte Gültigkeit einzuräumen. Die
Frage, ob Geister an und für sich existieren, lässt Jung
unbeantwortet. Albert Einstein vertrat die Ansicht:
„Wissenschaft ohne Religion ist lahm; Religion ohne
Wissenschaft ist blind.“
M. Schindler beschreibt unterschiedliche Formen der
Medialität (in: Kanal-Sein):

77
◙ Jeder Mensch verfügt über gewisse mediale Fähigkeiten,
indem er Einfühlungsvermögen, Mitgefühl und intuitives
Verständnis zeigt. Diese Fähigkeiten dienen dem Aufbau
und Erhalt der sozialen Kontakte, da sie einen
konstruktiven Umgang miteinander ermöglichen. Diese
natürliche mediale Begabung findet auf einer
halbbewussten oder unbewussten Ebene statt und wird
vorwiegend aus dem Solarplexus gesteuert.
◙ Die entwickelte Medialität befähigt das Individuum,
bewusst Impulse, Worte, Emotionen und Gedanken anderer
Menschen zu registrieren. Der Solarplexus sowie die rechte
mittlere Kopfhälfte, die mit der astralen Ebene in
Verbindung steht, sind dabei beteiligt.
◙ Channel-Medien haben einen bewussten Zugang zu den
astralen und mentalen Ebenen. Voraussetzung hierfür ist
eine ausgeglichene, stabile Psyche und ausreichendes
Wissen über die Regeln und Bedingungen, die mit medialer
Arbeit einhergehen.
◙ Sobald ein Medium die astrale Medialität aufgibt, um in
Verbindung mit dem höheren Selbst ein ‚reiner Kanal’ zu
werden, fließt Energie über die Zirbeldrüse nach oben in
das Kronenchakra. Die unteren Chakren werden
verschlossen und damit astrale Einmischungen verhindert.
Medien müssen fähig sein, zwischen den Mitteilungen aus
der geistigen Welt und den Botschaften des eigenen
Unterbewusstseins zu unterscheiden. Während der
Übermittlung geben sie mehr oder weniger die Kontrolle
durch den bewussten Verstand auf. Die Tore zum
Unterbewusstsein werden teilweise geöffnet. Ist das Medium
innerlich angespannt oder in trübseliger Stimmung, dann
kann es geschehen, dass es Botschaften aus den mittleren
und unteren geistigen Ebenen erhält.

78
„Das Unbewusste ist wie ein Computer: Drückt man auf
die richtige Taste, so öffnet er die Tür zum Wissen. Es ist
außerdem ein Wächter, der das Individuum vor
Selbstzerstörung schützt. Wo Furcht ist, verschließt es die
Vergangenheit“, erläutert M. Rogers (S.58). Wenn die
Schleier zu den feinstofflichen Ebenen durchlässig werden,
nehmen viele Menschen Informationen von dort auf. Diese
sind nicht immer zutreffend, denn aus einer eingeschränkten
Wahrnehmungsfähigkeit resultieren Fehlmeldungen und
Irrtümer. „Bitte nutzt euer Urteilsvermögen, um Wahrheit
von Unwahrheit zu unterscheiden“, rät das Geistwesen
Kryon (s.: L. Carroll, S.132).
Je häufiger eine mediale Tätigkeit ausgeübt wird, desto
intensiver wird die Verbindung mit den geistigen
Wesenheiten. Die Sensitivität nimmt dabei erheblich zu. Das
kann bis zu einer quälenden Hypersensibilisierung führen.
Die Schwingungen anderer Menschen werden - auf oft
unangenehme Weise - verstärkt wahrgenommen. Sensible
Menschen spüren die Anspannung oder gesundheitliche
Beeinträchtigung anderer Menschen bereits dann, wenn
diese nur in ihre Nähe kommen. Andererseits erlaubt ihnen
ihre Sensitivität tiefere Einblicke in Geschehnisse, die ihnen
sonst entgangen wären. Sie erhalten bei Themen, die ihre
Aufmerksamkeit in besonderer Weise auf sich ziehen, einen
Einblick in die ursächlichen Zusammenhänge.
Die mediale Entwicklung kann in bestimmten Fällen zum
Fluch werden. M. Schindler spricht von ‚negativer
Medialität’; Psychiatrie-Ärzte bezeichnen den Zustand als
Psychose. Auch wenn eine psychiatrische Behandlung
durchaus in der Lage ist, wichtige Hilfestellung zu leisten,
fehlt hier leider in der Regel das Hintergrundwissen in
Bezug auf mediale Entwicklungen und ihre Besonderheiten,

79
die in vielen Krankheitsfällen als Ursache angesehen werden
müssen.
Das Konsumieren von Alkohol und Drogen sowie eine
selbstbezogene, isolierte Lebensweise kann negative
Medialität verursachen. Der Missbrauch medialer
Fähigkeiten zu eigennützigen Zwecken, z.B. um den
persönlichen Machtbereich zu vergrößern oder sich
finanzielle Vorteile zu verschaffen, ist nicht immer leicht zu
erkennen. Dennoch lassen die negativen Folgen nicht lange
auf sich warten. (Vgl. hierzu: M. Schindler, Regeln für den
Umgang mit Medialität.) Bei Anwendung der medialen
Begabung für fragwürdige Zwecke droht die Gefährdung der
Gesundheit, Zerstörung der persönlichen Integrität, bis zur
völligen geistigen Zerrüttung.
Viele Medien kommen anfangs mit Wesen der
Astralsphäre in Kontakt. Solange sie eine astrale Medialität
lediglich als Zwischenlösung betrachten, kann diese
Fähigkeit nach Ansicht von M. Schindler viel Gutes
bewirken: „Doch man sollte sich ständig der Risiken
bewusst sein, die mit der Anwendung dieser Begabungen
einhergehen können, denn sie bedürfen einer ständigen
Überwachung, und der Mensch muss bereit sein, sich einer
zunehmenden Reinigung und Läuterung seiner
Persönlichkeit zu stellen“ (in: Kanal-Sein).
Das Bewusstsein des größten Teils der Menschheit ist noch
nicht genügend entwickelt, um die unterschiedlichen
Geistebenen unterscheiden zu können. Hier ergibt sich ein
weites Betätigungsfeld für die psychologisch-spirituelle
Schulung, die eine feinere Wahrnehmung der geistigen
Ebenen ermöglicht. Das menschliche Bewusstsein ist bisher
nur zu einem geringen Teil entwickelt. Spezielle Kenntnisse
über Gebiete innerhalb der spirituellen Wahrnehmung sind

80
notwendig, um eine Entschlüsselung der verschiedenen
Bewusstseinszonen zu ermöglichen.

Unterscheidung der Geistwesen

Je näher die Quelle, desto


reiner das Wasser.

Um den geistigen Weg gefahrlos beschreiten zu können,


erhält die Unterscheidung von hell und dunkel eine
besondere Bedeutung. Die Ebene des Lichts ist oft in
mystisches Dunkel gehüllt. Spirituelle Wege sind nicht frei
von falschen Annahmen und Missverständnissen. Die
Lichtwesen sind nicht alle gleich; sie weisen Unterschiede
und verschiedene Helligkeitsgrade auf. Dies ist auf den
ersten Blick nicht immer klar zu erkennen, was zu
bedauerlichen Irrtümern führt.
Spirituelle Menschen, deren Wahrnehmungsfokus
erweitert ist, erhalten Mitteilungen aus verschiedenen
geistigen Ebenen, die sich bei mangelnder Konzentration
und einer fehlerhaften Ausrichtung mischen. Fehlendes
Unterscheidungsvermögen verursacht den Empfang von
Botschaften, die in die Irre führen und in extremen Fällen
sogar gravierende Schäden anrichten können. Besonders in

81
kleinen, ins sich abgeschlossenen Gemeinschaften werden
zerstörerische Irrwege zu einer großen Gefahr.
Die mit medialen Menschen in Kontakt stehenden Geister
sind keineswegs immer Wesen des Lichts. Sie treiben ein
Spiel mit der Leichtgläubigkeit derer, die vor allem auf den
eigenen Vorteil bedacht sind. Im günstigen Fall werden die
persönlichen Widerstandskräfte der Betreffenden gestärkt
und die psychische Stabilität gefestigt. Nach einiger Zeit
wird es aber notwendig, diese Mächte als das zu erkennen,
was sie sind und sich in ausreichender Weise von ihnen zu
distanzieren. Man hat die Wahl, ihnen verbunden zu bleiben
oder sich höheren Seinsebenen zu öffnen. Im zweiten Fall
stehen Geisthelfer bereit, um die Befreiung voranzutreiben.
R. Steiner fordert eine klare, sichere Urteilskraft von den
Geistesschülern. Schon in frühen Stadien der Schulung muss
sich erweisen, ob der Anwärter für den Erkenntnispfad
geeignet ist. „Er kann nur dann weiterkommen, wenn er
Illusion, wesenlose Phantasiegebilde, Aberglauben und alle
Art von Blendwert von der wahren Wirklichkeit
unterscheiden kann. Und auf den höheren Stufen des
Daseins ist das zunächst schwieriger als auf den niederen.“
(In: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
S.84f.)
Wenn man bedenkt, welchen phantastischen Annahmen
und Wahnvorstellungen einige Patienten der psychiatrischen
Kliniken zum Opfer fallen, scheinen die geäußerten
Anforderungen mehr als gerechtfertigt. Jedes Vorurteil, jede
verfestigte Meinung muss gründlich überprüft werden oder
ganz verschwinden. Die Bereitschaft, eine langjährige
Überzeugung, eine liebgewonnene Neigung aufzugeben,
sobald das logische Denken dieses nahe legt, ist erforderlich.
Ein sicherer Aufenthalt in höheren Welten ist nur dann zu

82
erlangen, wenn man sich nicht scheut, die eigenen
Überzeugungen in Frage zu stellen.
Solange sich ein Geistesschüler von illusionären
Vorstellungen täuschen lässt, enthüllen sich die höheren
Welten nicht vor ihm. Schlimm wird es dann, wenn
Vorurteile nicht ausgeräumt werden und die Phantasie mit
dem Anwärter durchgeht. „Träumer und Phantasten sind für
den Geheimpfad ebenso ungeeignet wie abergläubische
Personen. Das alles kann nicht genug betont werden. Denn
in Träumerei, Phantastik und Aberglauben lauern die
schlimmsten Feinde auf dem Wege zu Erkenntnissen in
höheren Welten“, betont Steiner (ebd.). Personen, die zu
ausufernden Phantasien und zu vorgefassten Urteilen neigen,
werden keinerlei Fortschritte erzielen.
Von besonderer Bedeutung ist das Streben nach geistiger
Klarheit. Ein unstetes Gefühls- und Gedankenleben sowie
die Neigung zu nervöser Gemütsverfassung und Fanatismus
sind Hindernisse auf dem Weg zu höheren Erkenntnissen.
Gelassenheit und klares Denken sind die Grundlage für alles
Weitere. Die Jünger sollten in ausgeglichener Verfassung
Dinge auf sich wirken lassen und sich im Lebensalltag
bewähren. Werden diese Bedingungen nicht erfüllt, dann
erreicht ein Proband nicht die höheren Welten, sondern
diejenigen seiner eigenen Einbildungskraft.
Übertriebene Spontaneität und Übererregbarkeit führen zu
einer Vergröberung der Energien. Eine gewisse innere
Distanz zu den täglichen Vorkommnissen, - die aber nicht
auf Kälte oder Gleichgültigkeit beruht -, wirkt sich
außerordentlich günstig aus. Den meisten Menschen ist nicht
bewusst, dass ihre Emotionen von ihrem Gedankenleben
bestimmt werden und nicht umgekehrt. Wenn es ihnen

83
gelingt, ihre Denkweise zu ändern, werden sie als Folge
davon einen Umschwung ihrer Gefühlswelt erleben.
Zu empfehlen ist es, absolute Aussagen und genaue
Definitionen in Frage zu stellen. Wichtig ist dabei, sich
verschiedene Meinung einzuholen und zu sehen, wie eine
übermittelte Botschaft sich anfühlt. Nützt sie uns, erhebt sie
uns? Viele verschiedene Informationen erreichen uns und
wir entscheiden selbst, was wir damit tun. Eine Geschichte,
die wir hören, ist gewiss nicht die einzig mögliche Version
dieser Geschichte. Sie ist nicht endgültig und nie die einzige
Wahrheit, sondern nur ein Fragment, ein kleiner Teil von
etwas Größerem.
Zu Beginn eines spirituellen Weges öffnen sich die
feinstofflichen Zentren. Vielen gelingt es nicht, die Energien
einzuordnen nach dem Grad ihres Schwingungsniveaus. Die
Unterschiede in den unsichtbaren Ebenen sind an den
veränderten Schwingungsmustern und der Intensität der
Energieströme zu erkennen. Wenn die Schwingungen sich
verfeinern, lässt sich das an einer entspannten und
zufriedenen psychischen Verfassung ablesen. Eine höhere
geistige Energie erzeugt Wohlbefinden, während die
Verbindung mit niederen Energien Unwohlsein hervorruft
bis hin zu Panikattacken. Eine erschwerte Atmung und ein
Druckgefühl im Solarplexusbereich sind ebenfalls
Anzeichen einer negativen Präsenz.
Da die Unterschiede zwischen den Bewusstseinsebenen
subtil sind, ist ein gewisses Maß an Sensibilität erforderlich,
um sie überhaupt wahrzunehmen. Die Reaktionen eines
Menschen auf alltägliche Ereignisse, seine vorherrschende
Stimmung, qualifizieren ihn für die eine oder andere geistige
Ebene. Während die dunklen Mächte Informationen
vorenthalten, geben Lichtwesen bereitwillig Informationen

84
preis, erklärt B. Marciniak. Unter diesem Gesichtspunkt lässt
sich unterscheiden, ob etwas hell ist und man Informationen
erhält oder ob man falsch bzw. gar nicht informiert wird. (In:
Boten des Neuen Morgens, S.76.)
Verunsicherung im Kontakt mit der geistigen Welt beruht
auf mangelndem Vertrauen. Eine Person, die einen guten
Kontakt zu ihrem inneren Selbst unterhält, wird kaum je in
Verlegenheit geraten. Sicherheit wächst ihr zu aus der
geistigen Welt, daher sieht sie sich in der Lage, jede
Situation ohne Zögern zu meistern.
Eine Mitteilung aus den geistigen Ebenen gibt Aufschluss
über die Verbindung zu niederen Wesenheiten:

Die geistige Welt besteht aus vielen Schichten. Nicht


immer ist ohne weiteres erkennbar, mit wem der jeweilige
Kontakt besteht. Die höheren Geistwesen sind zweifelsfrei
an ihrer Ausstrahlung zu erkennen, doch ist das
individuelle Gewahrsein oft noch nicht so fein
abgestimmt, um ein Erkennen ohne Schwierigkeiten zu
ermöglichen.
Vielfach kommt ein Kontakt zu nicht spirituell
orientierten Wesenheiten zustande, die einen Menschen
für ihre Zwecke benutzen. Es geht ihnen um die
Transformation ihrer eigenen Energie, die ihnen auf
andere Weise nicht möglich ist. Sie setzen das Individuum
also für ihre eigenen Zwecke ein.
Das Unterscheidungsvermögen ist hier gefragt. Ein
Erkennungszeichen kann dabei von großem Vorteil sein.
Ein spiritueller Mensch ist mehr als die übrige Menschheit
gefordert, Wahrheit und Trug zu unterscheiden. Eine
Ausbildung der feineren Regungen ist dabei ein großer
Vorteil. Menschen, denen es hieran mangelt, geraten fast
zwangsläufig ins Abseits. Die Unterscheidung der Geister

85
gelingt ihnen nicht hinreichend gut, wenngleich sie
intuitiv ein großes Missbehagen spüren. Den Betreffenden
ist in der Regel auf der unterbewussten Ebene klar, mit
wem sie es zu tun haben.
Vieles, was im mitmenschlichen Bereich geschieht, kann
übertragen werden auf die Prozesse, die im geistigen
Bereich von Bedeutung sind. Jedem geistigen Lehrling
steht somit ein angemessener Lernbereich zur Verfügung.

Die Menschen beherbergen zwei gegensätzliche Naturen in


ihrem Innern, erklärt O.M. Aivanhov. Die höhere Natur
warnt sie von Zeit zu Zeit vor einer fehlerhaften Richtung.
Sie spricht nur ganz leise, denn sie ist von unendlich feiner
Beschaffenheit und respektiert die Freiheit jedes Einzelnen.
Vielen Menschen fehlt das Unterscheidungsvermögen, daher
bemerken sie nicht einmal die Botschaft, die ihnen
übermittelt wird. Sie hören vorwiegend auf ihre niedere
Natur, der es gelingt, sich deutlicher Gehör zu verschaffen.
Diese findet immer Mittel und Wege, sich aufzudrängen und
bemerkbar zu machen.
Menschen gehen leicht in die Irre, weil sie nicht zu
unterscheiden wissen, mit welcher der beiden Naturen sie
jeweils in Verbindung sind. Das psychische Leben ist
geprägt von vielen Veränderungen, die im Laufe des Lebens
eintreten. Die Fähigkeit zur Einschätzung von Fortschritten,
die im Vergleich zu früher erzielt wurden, ist eine große
Hilfe auf dem Weg. Ein spiritueller Mensch lernt mit der
Zeit in seinen Meditationen zu unterscheiden, ob es ihm
gelungen ist, die Intensität und Feinheit seiner
Bewusstseinsstufe zu erhöhen oder ob er ins Gegenteil
zurückfällt.
Auch geistige Lehrer oder ‚Meister’ sind noch nicht am
Ende des Weges angelangt, sondern sie entwickeln sich

86
immer noch weiter, wie M. Rogers erläutert: „Es gibt keine
Abkürzungen auf dem Weg zu den aufgestiegenen Meistern.
Viele behaupten, dieses Ziel in kurzer Zeit erreicht zu haben,
doch ist das meist nicht der Fall. Oftmals nimmt ein niederer
Schutzgeist die spirituelle Gestalt eines aufgestiegenen
Meisters an, um einen Menschen zum Wachstum zu
ermutigen. In seltenen Fällen werden Menschen von einem
aufgestiegenen Meister besucht“ (S.159).
Oft können Personen im Kontakt mit der geistigen Welt
nicht genügend unterscheiden zwischen Energienwesen mit
niederer Schwingung, die sie lediglich benutzen wollen, und
Geisthelfern, die ihnen durchweg günstig gesonnen sind.
Diese mangelnde Unterscheidungsfähigkeit resultiert aus
einer Verstrickung mit der materiellen Ebene. Nicht immer
ist es einfach, herauszufinden, aus welcher Quelle eine
Information stammt und ob die Botschaft zuverlässig ist. Für
eine erfolgreiche Übermittlung ist ein feines
Unterscheidungsvermögen eine wichtige Voraussetzung.
Hierin besteht die eigentliche Kunst des channeling.
Im Kontakt mit niederen Energien wird die
Schwingungshöhe der Person und damit das
Allgemeinbefinden beeinträchtigt. Diesen Energien gelingt
es immer wieder, Mitteilungen zu verfälschen. Unsicherheit
in Bezug auf die spirituelle Entwicklung sowie die
Glaubwürdigkeit der geistigen Welten erhält dadurch immer
wieder neue Nahrung. Im Kontakt mit der geistigen Welt ist
daher eine ausgeglichene psychische Verfassung
außerordentlich wichtig. Ein Medium kann sonst niemals
sicher sein, ob eine Information aus zuverlässiger Quelle
stammt oder ob schädliche Energien sich Einfluss
verschaffen.

87
Wenn sich während der Übermittlung Gefühle der
Unsicherheit einstellen, ist es besser, auf die Information zu
verzichten. Durch einen gestörten Kontakt wird das
Energiefeld verunreinigt, und es gelingt anderen Energien,
sich ebenfalls Zugang zu verschaffen. Die Verunreinigung
erschwert oder verhindert weitere Durchgaben von höherer
Seite. Nur wenn es gelingt, das Bewusstsein ausreichend zu
sammeln und zu konzentrieren, werden derartige Störungen
auf ein Mindestmaß reduziert.
Unterliegt die Aufmerksamkeit starken Schwankungen,
wird es für die geistige Welt schwierig, unverfälschte
Botschaften zu übermitteln. Bei der Übermittlung öffnen
sich die feinstofflichen Zentren und das Medium wird mit
widersprüchlichen Mitteilungen überschwemmt. Den Fokus
der Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten ist ein Lernprozess,
der viele Stunden der Übung erfordert. Solange es nicht
gelingt, einen unverfälschten Bewusstseinsfokus
beizubehalten, sollte ein Medium daher keine channelings
durchführen.
Die geistige Welt übermittelt folgende Information:

Geisthelfer können dem Neuling ein Licht sein auf dem


Weg. Doch es liegt an jedem selbst, das Licht zu erkennen,
das auch in dunklen Nächten immer bereitgehalten wird.
Die Geisthelfer unterscheiden sich in erster Linie in der
Schwingungsfrequenz von den niederen Energien, was
mit entsprechendem Wahrnehmungsvermögen
verhältnismäßig leicht zu erkennen ist. Der Kontakt zu
ihnen ist angenehm; man fühlt sich auch hinterher noch
wohl dabei. Sie haben das Bestreben, die Menschen dem
Licht näher zu bringen, entgegen der niederziehenden
Gewalt der negativ wirkenden Energien.

88
Um die Geistwesen erfolgreich unterscheiden zu
können, ist ein Signal von beiderseitigem Vorteil.
Menschen, die Botschaften erhalten, sollten ein
Erkennungszeichen zur Regel werden lassen, da die
Vielfalt der geistigen Ebenen den Missbrauch nicht
ausschließt. Ein Erkennungszeichen kann viel bewirken,
denn es verhindert zumindest für den Zeitraum der
Übermittlung störende Einflüsse. Der Kanal bleibt
geschützt, um die Botschaft zweifelsfrei zu übermitteln.
Auch das Ende einer Übermittlung sollte
gekennzeichnet werden mit einem abschließenden Satz
von dem Empfänger oder Sender der Botschaft.

Nicht alle übermittelten Botschaften sind vertrauenswürdig.


Es ist die Aufgabe der Empfänger, in jedem Augenblick ihre
Kritikfähigkeit walten zu lassen, betonen V. Hasselmann und
F. Schmolke. Kritikfähigkeit „ist die vornehmste Aufgabe
einer jeglichen medialen Tätigkeit, ganz gleich mit welcher
Methode und mit welchen Zielen sie veranstaltet wird.“ Ein
medialer Mensch darf sich nicht wie ein naiver Neuling
verhalten, der vorbehaltlos an die freundliche Gesinnung der
anderen glaubt. Vielmehr sollte er in Betracht ziehen, „dass
Verrat und Angst überall vorhanden sind – auch bei dir, auch
in deinem Inneren, auch in den Stimmen, die sich als
höheres Selbst präsentieren. Lerne du zu unterscheiden. Du
kannst unterscheiden, du hast die Fähigkeit und die
Möglichkeit und die Aufgabe“ (S.184).
Die Autoren verweisen auf mögliche Irrtümer, die nicht
immer gleich als solche erkannt werden: „Viele gehen auf
dem Weg (…) und viele verirren sich dort, weil ihnen
anfangs nicht bewusst ist, dass die Welt des Geistes, die sie
betreten, von vielen verschiedenen Wesen bevölkert ist, die
keineswegs immer freundlich und hilfreich sind“ (ebd.). Der

89
unerfahrene Wanderer wird auch mit Kräften innerhalb der
eigenen Psyche konfrontiert. Zudem öffnet er sich für Wesen
aus der astralen Sphäre, von denen einige aus zwielichten
Gründen einen Zugang suchen. Eine ganze Anzahl der
Medien, die mit dem Unbekannten in Kontakt kommen,
sehen sich Einflüssen gegenüber, mit denen sie nicht
gerechnet haben und die ihnen äußerst unangenehme
Probleme bereiten.
Von Geistwesen, die sich als Ratgeber aufzudrängen
suchen und die das Medium zur Absonderung von anderen
Menschen und einer einsamen Lebensweise drängen, sollte
man sich rigoros distanzieren. Es sind mittelmäßige Geister,
die sich schwache Menschen gefügig machen wollen.
Vielfach weisen sie despotische Züge auf, die nach Opfern
suchen, die sich von ihnen tyrannisieren lassen. Ein
Medium, das sich genötigt sieht, ausschließlich mit einem
bestimmten Geist zu verkehren, wird von diesem offenbar
beherrscht. Dies trifft vor allem dann zu, wenn das
Geistwesen sich einen besonders auffallenden und
berühmten Namen zugelegt hat.
Auch dort, wo von Meditierenden ‚absolute Hingabe’
gefordert wird, ist Vorsicht geboten. Der mediale Text von
H.G. Engel enthält einige Hinweise zu dieser Problematik:
„Der Weg vom Dunkel zum Licht ist kein Sonnenweg – aber
er führt ins Sonnenlicht kosmischer Befreiung… Hingabe
aber reißt gewaltig dahin, wo die anziehende Kraft wirkt. Ist
diese Kraft lichtvoll, so geht es mit dem Wesen aufwärts. Ist
diese Kraft dämonisch, so geht es in die dunkle Tiefe.
Deshalb mahnen die verschiedenartigen irdischen Licht- und
Schreckensbilder die Kräfte und Dinge zu prüfen, die von
uns Hingabe fordern“ (S.218f.).

90
Der Autor weist damit auf die Möglichkeit einer
fehlerhaften Verbindung hin, mit der aber kaum jemand
rechnet, der sich vertrauensvoll den geistigen Ebenen öffnet.
Die simple Annahme, im unsichtbaren Bereich existieren
ausschließlich göttliche Wesen, ist nicht zutreffend, wie
Engel erfährt: „Wir, die wir in der von euch oft ‚vierte
Dimension’ genannten Welt leben und wirken – ganz ähnlich
und doch anders als ihr auf Erden -, sind nicht allwissende
und erhabene Engel, nur weil wir für euch, ihr Lebenden in
der dritten Dimension, unsichtbar sind.
Wir können irren, wir haben Fehler, aber wir wissen mehr
als ihr… (Es gibt) auch nicht nur eine Welt in der vierten
Dimension, sondern ungeheuer viele, viel mehr als das
Universum Welten der dritten Dimension hervorbrachte.
Damit unterscheiden sich aber auch jene Welten und ihre
Bewohner in ihrer Fortgeschrittenheit und ihrem
Bewusstseinshorizont“ (ebd.). Der Himmel wird ein Stück
weit entzaubert durch Mitteilungen dieser Art. Unversehens
sieht man sich veranlasst, von liebgewordenen Vorstellungen
Abschied zu nehmen.
Doch für diejenigen, die gegen ihren Willen in
erschreckende und aufwühlende Erfahrungen hineingeraten
sind, als sie ihr Inneres den unsichtbaren Einflüssen
öffneten, kann die Kenntnis über die Vielfalt geistiger
Realitäten eine Hilfe sein. Hierbei ist, wie überhaupt im
Kontakt mit den unsichtbaren Bereichen, eine subtile
Wahrnehmung von unschätzbarem Wert.
Stimmungsschwankungen können anzeigen, ob sich ein
Kontakt bzw. eine Botschaft richtig anfühlt und Vertrauen
verdient, oder ob eher das Gegenteil der Fall ist.
Menschen mit genügend Urteilskraft sind in der Lage, die
übermittelten Botschaften richtig einzuschätzen. Beim Lesen

91
eines Briefes ist schließlich auch ersichtlich, ob ein kluger
oder ein einfältiger Mensch der Verfasser ist. Eine Sprache,
die geeignet ist, Zwietracht und Misstrauen zu säen, ist stets
das Werk negativer Geister. An der Qualität ihrer
übermittelten Gedanken und der Ausgewogenheit der
Sprache erkennt man die Wesen der höheren Geistebenen.
Sie machen auf Irrtümer aufmerksam und geben Leuten, die
mit Problemen zu kämpfen haben, konstruktive Ideen ein.
Da die geistigen Mächte große Unterschiede aufweisen
und die Erlebnisse vielfältiger sind, als mancher sich in
seinen kühnsten Träumen ausmalt, werden die Erfahrungen
häufig völlig anders aussehen, als anfangs erwartet oder
erhofft. Die Leichtgläubigkeit, mit der einige Medien alles
annehmen, was sich unter einem großen Namen aus der
unsichtbaren Welt meldet, animiert Truggeister dazu, sich
entsprechend zu verhalten. Erst die Erfahrung, die sich ein
Medium mit der Zeit erwirbt, ermöglicht die Vermeidung
unangenehmer Kontakte.

Energetische Verbindungen

Alle Dinge sind mit allen Dingen


verbunden und gleichzeitig eigenständig.

Da keine wirkliche Trennung existiert zwischen der


diesseitigen und der jenseitigen Welt, besteht bei allen
Menschen eine Verbindung zu den unsichtbaren Ebenen,
auch wenn sich dies in der Regel ihrem Bewusstsein
entzieht. Menschen sind jederzeit und an jedem Ort sowohl

92
von Wesen, die ihnen hilfreich zur Seite stehen, als auch von
übelwollenden, negativen Geistwesen umgeben. Eine
bewusste Kontaktaufnahme rückt lediglich diese
Zusammenhänge stärker in den Vordergrund. Sie veranlasst
die Betreffenden zu klareren Entscheidungen wenn es darum
geht, mit wem sie verkehren und wem sie Glauben schenken
wollen.
Der Kontakt zur Geisterwelt hat weder ausschließlich
Vorteile noch kann er einseitig als mangelhaft beurteilt
werden. Bei der Entwicklung medialer Fähigkeiten kann
sich niemand den dunklen Mächten entziehen, stellt M.
Rogers fest. Ihre Mitteilungen basieren auf persönlichen
Erlebnissen. Bevor die eigentliche Entwicklung einsetzt, hat
ein Medium zu lernen, wie man mit der dunklen Seite
umgeht und diese neutralisiert.
Viele Medien bevorzugen eine passive Haltung während
der medialen Tätigkeit. Sie ziehen sich mental zurück und
überlassen sich vertrauensvoll unsichtbaren Geistwesen, die
nun auch über den Körper Kontrolle ausüben können. Dies
wirft allerdings in der Praxis einige Probleme auf. Dennoch
wirbt M. Rogers um Vertrauen dafür, den ‚Schutzgeistern’
zeitweilig den Körper zu überlassen. Sie beschreibt einen
Trancezustand, bei dem das Medium außerstande ist, den
eigenen Körper zu bewegen: „Geben Sie sich selbst und
Ihrem Schutzgeist die Erlaubnis, Ihren Körper zu bewegen.
Sie werden dabei das starke Gefühl haben, von jemand
anders bewegt zu werden, denn ihr Bewusstsein übt keine
Kontrolle mehr aus. Es wird sie deshalb davon zu
überzeugen versuchen, den Vorgang abzubrechen.
Übergehen Sie das“ (S.156).
Rogers kennt den Zustand der medialen Trance aus
eigener Erfahrung. Das Bewusstsein des Mediums „rückt

93
beiseite“, bleibt aber dennoch im Körper anwesend: „Wenn
Sie sich entschließen, in Ihrem Körper zu bleiben, werden
Sie sich in einer neuen Position auf Ihrem Sitz befinden - ein
bisschen höher, ein bisschen weiter vorn, links, rechts oder
weiter hinten. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass Sie
in Ihrem Körper Platz für den Schutzgeist gemacht haben“
(ebd.). Dann fügt sie erstaunlicherweise hinzu: „Oftmals
nimmt ein niederer Schutzgeist die spirituelle Gestalt eines
aufgestiegenen Meisters an, um einen Menschen zum
Wachstum zu ermutigen. In seltenen Fällen werden
Menschen von einem aufgestiegenen Meister besucht“
(S.159). Diese hellsichtige Einsicht in die wahre Natur des
‚Schutzgeistes’ ist nicht dazu angetan, Vertrauen zu
erwecken. Umso unverständlicher erscheint die
Arglosigkeit, mit der etliche Medien ihren Körper niederen
Geistwesen überlassen.
Während des Trancezustandes, in dem die Medien Worte
aussprechen, die nicht ihre eigenen sind, verschmilzt ihr
Geist mit dem des übermittelnden Geistwesens. Hierbei
erhebt sich die Frage, ob nicht der eigentliche Zweck
medialer Übermittlungen darin liegt, das Bewusstsein eines
fremden Geistes mit dem menschlichen Bewusstsein zu
verbinden. Medien, die mit niederen Geistwesen in Kontakt
sind, nehmen während der Übertragung - meist unbewusst -
die niederen Energien der Wesen in sich auf. Eine
Verunreinigung der eigenen Energien ist die Folge. Aufgabe
des Mediums ist es, die niederen Energien zu transformieren
und sie dem eigenen Schwingungsniveau anzupassen.
L. Larkins, ein Medium aus den USA, wähnt sich mit
Außerirdischen in Kontakt, die ihr auf alle gestellten Fragen
ausführlich antworten. Durch den Prozess des channeling, so
erfährt sie, entstünden Energie-Wellen; elektromagnetische

94
Frequenzen, die einen gegenseitigen Austausch ermöglichen.
„Wir können dich zu jeder Tages- und Nachtzeit spüren. Wir
wissen, was du denkst und fühlst, und wir kennen die tiefste
Sehnsucht deiner Seele, denn all diese Informationen stehen
jedem zu jeder Zeit zur Verfügung. Wir brauchen sie nur aus
dem universellen Bewusstsein zu pflücken; sie warten dort
nur auf uns“, behaupten die ‚Außerirdischen’ (S.62). Sie
spielen auf dem ‚Instrument des Körpers’, indem sie die
Energie und die Frequenz des Mediums benutzen.
Zur Herstellung einer mentalen Verbindung werden
unterschiedliche Symbole benutzt, wie etwa eine Pyramide,
ein Kreis oder ein Reiki-Symbol. Häufig berichten Medien
von einem ‚Vibrieren’, das sich von den Beinen aus in den
oberen Teil des Körpers hinein verbreitet, wenn die fremde
Energie hereinströmt. Im Bereich des Rückens und im
unteren Teil der Wirbelsäule ist ein Druck zu spüren. Bei
einigen Medien bewegt sich die Energie die Wirbelsäule
hinauf; mehr oder weniger ausgeprägte Zuckungen des
Körpers können die Präsenz des Fremdwesens ankündigen.
Von der Intensität des Trance-Zustandes hängt es ab, wie
stark die Zuckungen auftreten.
Einige Medien hören zu Beginn des channelings
Stimmen. Mit der Zeit verbindet sich die Energie des
‚Schutzgeistes’ oder ‚Meisters’ immer stärker mit ihnen.
Wenn die Energieverbindung enger und die Energien
vertrauter geworden sind, können die Medien im Raum
umhergehen und von der fremden Energie ihren Körper
bewegen lassen. Mitunter verändern sich ihre Gesichtszüge;
auch die Stimme nimmt eine andere Färbung an. Im Laufe
der Zeit macht sich der Unterschied zwischen der eigenen
und der fremden Energie immer weniger bemerkbar; die
Energien verschmelzen miteinander.

95
Einige Medien berichten, ihren eigenen inneren Dialog im
Kopf zu hören, während die gesendete Botschaft in der
Herzgegend zu vernehmen ist. Gleichzeitig sehen sie Bilder,
deren Bedeutung nicht immer klar wird. Dann wieder ist
eine Stimme von ‚oben rechts’ zu vernehmen. Bei manchen
hält sich ihr eigenes Bewusstsein während der Übertragung
hinter ihrem Kopf auf. Die Übermittlung von Botschaften
erfolgt telepathisch durch eine Art Resonanz, die das ‚ganze
Sein’ durchdringt.
„Wenn wir dir etwas senden, dann geschieht das auf mehr
als einer Ebene und auf mehr als einer Frequenz“, erfährt L.
Larkins (S. 118). Eine Verbindung komme zustande, bei der
eine Menge fluktuierender Energie aufgenommen werden
kann wie bei einem Trichter, dessen Öffnung nach oben zu
breiter wird. Sie erlebt Energieausbrüche, die sie als ‚starke
elektrische Kraftstöße’ empfindet aufgrund eines ständigen
Energie- und Frequenzbeschusses.
Ein Channeling-Prozess ist weitgehender als die
telepathische Übertragung, denn er entsteht durch
Aussenden eines elektrischen Stromes in den Hinterkopf des
Mediums. Eine direkte Kommunikation wird möglich durch
die Aussendung von Wellen, die den Radiowellen ähneln.
Die ‚Sender’, die sich bei Larkins als ‚Außerirdische’
bezeichnen, sprechen als Gruppe zu einem einzelnen
Medium, auch wenn das Medium in der Regel davon
ausgeht, mit nur einer einzigen Stimme in Verbindung zu
sein.
Die Physiologie des Mediums öffnet sich fremden
elektromagnetischen Frequenzen, was eine Verbindung auf
einer tieferen Ebene erzeugt. Das gleichmäßige Fließen der
Energie ist von verschiedenen Faktoren abhängig:
Witterungsbedingungen spielen hierbei ebenso eine Rolle

96
wie die energetischen Interferenzen in der jeweiligen
Umgebung. Auch die seelische Verfassung des Mediums hat
einen Einfluss. Mithilfe einer bestimmten Methode, die eine
Verbindung zwischen der menschlichen Psyche und dem
Bewusstsein der Sender gewährleistet, gelingt es den
Entitäten, sich mit dem Medium zu vereinigen (ebd. S.334).
Vielleicht ist manchem Empfänger von Botschaften nicht
klar, wie tief die Verbindung zu den Informanten gehen
kann. Der Prozess des channeling sei weitaus komplexer, als
vielfach vermutet wird, erklärt das US-Medium Janet
McClure. Sie selbst channelt ein Wesen aus der Geisterwelt,
das sich Vywamus nennt. Beim Channeln gehe es in Grunde
um eine Verbindung zwischen der spirituellen und der
physischen Welt, erklärt McClure. Treffen beide
aufeinander, dann entstehen bestimmte Wirkungen...
Auch S. Petersen-Lowary beschäftigt sich mit der Frage,
was denn eigentlich geschieht, wenn Medien mit
Wesenheiten aus anderen Dimensionen in engen Kontakt
kommen. Die Energien, so erfährt sie auf medialem Wege,
werden miteinander ‚gekoppelt’, so dass eine Resonanz
zwischen Geistwesen und Medium entsteht. Gelingt es dem
Medium, seine Energien zu verfeinern, wird die Schwingung
während der Übertragung angehoben. Es kommt mit der Zeit
zu einer intimen Verbindung. Eine Verschmelzung von
Bewusstsein und Körper des Channel-Mediums mit dem
Geistwesen bzw. Schutzgeist findet statt.
Damit das Medium nicht in die Niederungen der
Astralsphäre abgleitet, hebt der Geistführer die Energie des
Mediums während der Übermittlung an: „Das geschieht
durch Beeinflussung des elektromagnetischen Feldes, der
Aura des Wesens, der Zellstruktur des physischen Körpers, -
der Gesamtheit des Wesens“ (ebd.). Das Bewusstsein des

97
Mediums räumt dem Geistführer zeitweilig einen Platz ein
und ermöglicht ihm die Mitkontrolle. Beide, Geistführer und
Medium, existieren gleichzeitig in demselben Körper. Viele
dieser ‚Führer’ haben eine schützende Funktion. Sie selbst
waren einst auf der Erde inkarniert und bringen daher den
Menschen viel Verständnis entgegen.
Ein Problem kann dann entstehen, wenn sich Leute mit
materiellen Wünschen an die Geisthelfer wenden. Dies führt
zu Komplikationen, wie die geistige Welt mitteilt:

Die Helfer, welche bestimmten Menschen einen Erfolg


ermöglicht haben, wollen in der Folge davon profitieren,
‚ihren Teil bekommen’. Sie wollen nicht ‚draußen bleiben’,
sondern mit ihnen zusammen an den Früchten teilhaben.
Diesen Aspekt wird vielfach nicht genügend
berücksichtigt, doch er tritt mit der Zeit immer deutlicher
zutage. Wenn jemand mit geistigen Mächten
Verbindungen eingeht, z.B. um bestimmte Informationen
abzurufen, dann sind diese energetischen Verbindungen
nicht ohne weiteres wieder lösbar. Die Konsequenzen
sind nicht immer vorteilhaft. In manchem Fall findet eine
unangenehme Beeinflussung statt.
Dauert der Kontakt über einen längeren Zeitraum fort,
entstehen unlösbar scheinende Verbindungen, die ein
Bewusstsein infiltrieren. Sie üben einen, - meist
unerwünschten -, Einfluss aus bis hin zu zwanghaftem
Verhalten. Um die Verbindungen zu lockern, sind
Lichtströme erforderlich, welche allerdings nicht imstande
sind, starke Verkettungen zu lösen.

Was ist da zu tun?

98
Der Einfluss besteht fort und muss als Konsequenz der
Verbindung getragen werden, wenn die Verbindung
bereits sehr weit fortgeschritten ist. Warnungen werden
leider nicht immer genügend beachtet. Sind die
Auswirkungen spürbar, verursachen sie eine
missbilligende Abwehrhaltung. Sie sind aber die
Konsequenz einer Fehlhaltung, die den Betroffenen nun
zu schaffen macht. Nur die Ausrichtung auf das Licht gibt
ihnen die Möglichkeit, die Fehler der Vergangenheit zu
korrigieren.
Ein Irrtum hängt oft mit der Art der Wahrnehmung
zusammen. Vielfach wird davon ausgegangen, die
Hinweise kämen von einer übergeordneten Quelle, die
einen Weg weist. Nur sind Viele hier in einem
grundlegenden Irrtum befangen. Sie halten mediale
Botschaften für glaubwürdig, weil sie auf einer geistigen
Quelle kommen. Dieser Irrtum hat bereits viele geistige
Sucher in die Irre und in den Untergang geführt.
Informationen kommen aus vielen Quellen und nicht
immer sind mit ihnen die lautersten Absichten
verbunden. Jeder zieht diejenigen Mächte an, die ihm
entsprechen.
In einer geistigen Entwicklung sind immer
unterschiedliche Kräfte bzw. Mächte „am Start“ die -
abhängig von der Schwingungshöhe des Individuums -
einen Einfluss ausüben. Dieser führt dann zu unheilvollen
Konsequenzen, wenn die negativen Strömungen über
einen längeren Zeitraum andauern. Hier gilt: Je intensiver
die negative Schwingung, desto unheilvoller wird der
Einfluss seitens der geistigen Welt.
Manche Übende einer befinden sich - bildlich gesehen -
auf einer Schaukel, welche sich vom Zustand des
Ausbalanciertseins nach unten neigt. Sie befinden sich im
Mittelpunkt gewaltiger Kräfte, die sie in die eine und

99
zugleich in die andere Richtung ziehen. Werden sie dieser
Aufgabe, die Balance zu halten, nicht gerecht, tut sich ein
Abgrund auf. Wird der Abgrund immer größer, droht er
sie zu verschlingen.

Was heißt das?

Ihr Bewusstseinsfeld verdunkelt sich immer mehr und


wird zu einer Gefahr für sie und andere. Die
Verdunklung wird aufgehalten, wenn es ihnen gelingt,
genügend Lichtströme zu absorbieren. Nur die
Einseitigkeit führt ins Verhängnis. Dunkle Mächte
ergreifen von ihnen Besitz, wenn sie zulassen, dass
düstere Stimmungen ihr Bewusstsein dominieren.

Die Schwingungshöhe der Medien entscheidet darüber, an


welcher Ebene sie teilhaben. Um den Kontakt mit der
niederen Astralwelt auszuschließen, ist ein Schutz
notwendig. Manche Medien umgeben sich mit einem Kreis
aus weißem Licht, der sie vor niederen Schwingungen
abschirmt. Die geistigen Helfer übermitteln folgende
Übung:

Wir geben euch eine Übung, welche die Lichtaufnahme


erleichtert:

☼ Setzt euch im Schneidersitz auf eine bequeme


Unterlage mit nach oben weisenden Handflächen.
☼ Legt den Kopf in den Nacken und konzentriert euch
auf einen weißen Punkt in großer Entfernung.

100
Diese einfache Übung ermöglicht es immer wieder, den
Kontakt zur geistigen Welt herzustellen, was in manchen
Fällen überlebensnotwendig ist.

Worin liegt der Vorteil einer Verbindung mit einer geistigen


Gruppe?

Die Energien verknüpfen sich mit ihnen gleich gestellten.


Es sind ähnlich gelagerte Energien, die sich verbinden
und von den menschlichen Erfahrungen profitieren. Diese
Energien suchen nach gleichgesinnten, um sich mit ihnen
zu verbinden und so ihre Stabilität, den Zusammenhalt,
zu verbessern.
Die Energien des Mediums gewinnen ebenfalls an
Stabilität. Ein Bewusstsein, das nicht bestehen kann
außerhalb einer Verknüpfung, ist auf andere Energien
angewiesen, um den Fokus aufrechterhalten zu können.
Eine Verbindung zu einem Medium wird erlaubt, um ihm
Rat zu erteilen. Die Energien werden desolat, wenn ein
Individuum nicht allein in der Lage ist, seinen Fokus
aufrechtzuerhalten. Das Energiesystem leidet, wenn die
Verbindung immer wieder unterbrochen wird.

Meditierende müssen lernen, zu erkennen, mit welcher Art


von Bewusstseinsebene ein Kontakt besteht. Manchmal
verdeutlichen Bilder, Geräusche und auftauchende
Emotionen die Natur der Verbindung. Die Unterscheidung
ist zu Anfang sicher nicht ganz einfach; dennoch ist sie
essentiell wichtig bei der Arbeit mit dem höheren
Seinsebenen.
Um eine tragfähige Verbindung zum höheren Selbst
herzustellen, die regelmäßigen Kontakt ermöglicht, sind
verschiedene Schritte notwendig. Die tägliche Meditation

101
hilft, in die Stille einzutauchen und eine Verbindung
herzustellen. Voraussetzung ist die Arbeit an der
persönlichen Entfaltung. Regelmäßige Reinigungsübungen
helfen dabei, eine adäquate Verbindung zu ermöglichen.
Diese unterstützt die Meditierenden dabei, wenn es darum
geht, mit Konflikten und negativen Verhaltensmustern
umgehen zu lernen.

Der ‚Draht’ zur unsichtbaren Welt

Die Botschaft ist nur so gut,


wie der Botschafter, der sie bringt.

Unter channeling wird die bewusste oder in Trance


erfolgende Übermittlung von verbalen und nonverbalen
Botschaften unsichtbarer, meist unverkörperter
Energiewesen verstanden. Ein Medium dient dabei als
Vermittler zwischen der geistigen und materiellen
Wirklichkeit. Auf die Frage: „Was ist channeling?“
antwortet der Geistlehrer Vywamus: „In mancher Hinsicht ist
ein Channel (Kanal) wie ein elektrischer Transformator, der
eine gewisse Energieebene auf eine andere Energieebene,
die auf einer anderen Schwingungsfrequenz basiert, herauf-
und herunterstuft.“ (In: B. Grattan, Bd 1, S.83f.)
Mediale Menschen, die mit geistigen Kräften arbeiten,
werden zum Kanal für diese sie durchströmenden Kräfte.
Nicht nur das Medium, sondern auch die nähere Umgebung
wird magnetisiert, meint D. Fortune (S.138f.). Diese Kräfte
folgen immer der Richtung der Aufmerksamkeit. Die
Aufmerksamkeit zu bündeln und in eine Richtung zu lenken,

102
ist daher Aufgabe des Mediums. Diejenigen sind schlecht
beraten, die sich mit okkulten Praktiken befassen, ohne eine
ausreichende gedankliche Kontrolle zuwege zu bringen.
Die mediale Schriftstellerin Penny McLean erklärt in
Kontakte zu deinen Schutzgeist, mit meditativen Übungen
öffne man einen Kanal ‚nach oben’, und: „wie jeder Kanal
ist auch dieser
a) beidseitig befahrbar und
b) der Allgemeinheit zugänglich.
Es liegt nun an Ihnen, der Allgemeinheit klarzumachen, wer
erwünscht ist und wer nicht“ (S.139).
Wie ein Kanal entsteht, zeigt Alexandra David-Néel
anschaulich anhand eines Beispiels: Man denke sich einen
Fluss und dazu in einiger Entfernung einen trockenen
Landstrich, auf dem man wohnt. Natürlich werden Fische
nicht in unmittelbarer Nähe der Behausung auftauchen.
„Wenn Sie aber zwischen Fluss und Haus einen
Verbindungskanal graben und an seinem Ende einen Teich
anlegen, so werden die Fische zusammen mit dem
einströmenden Wasser Ihnen so nahe kommen, dass Sie
diese von Ihren Fenstern aus schwimmen sehen können.
Man muss sich wohl davor hüten, leichtsinnig ‚Kanäle’ zu
eröffnen. Die meisten Menschen ahnen nicht, was alles in
der Abgrundtiefe des Weltalls enthalten ist, die sie so
unbesonnen anbohren.“ (In: Heilige und Hexer, S.133.)
Um mit der spirituellen Welt in Kontakt zu kommen, wird
Hilfe ‚von oben’ benötigt. Die Geistwesen bilden eine Art
Trichter aus Energie, ohne den der Kontakt nicht
aufrechterhalten werden kann. Eine Energiebrücke wird
gebildet, welche die Energie des Mediums auf eine andere
Ebene transportiert, damit die Verbindung hergestellt werden
kann. Diese Erläuterungen werden von Yan Su Lu, dem

103
Wesen aus geistigen Sphären, durch das Medium Charles
vermittelt. Dieser begibt sich zuvor in eine tiefe hypnotische
Trance. (In: E.G. Jussek; Begegnung mit dem Weisen in uns,
S.91f.).
Auf die Frage, was denn mit Charles Bewusstsein
geschehe während der Übermittlung, antwortet Yan Su Lu,
das Bewusstsein sei „während dieser Dialoge weitgehend
ausgeschaltet, da es ihm äußerst schwer fallen würde, bei
vollem Bewusstsein zu bleiben und uns gleichzeitig zu
gestatten, sein Nervensystem zu übernehmen und die
Transformation der Energie, die durch sein Gehirn strömt, zu
ermöglichen“ (ebd.). Könnte das Medium in diesem
Bewusstseinszustand die Information eigenmächtig
verändern? „Er könnte es versuchen. Da aber sein Wille
gegen die äußerst starke Energie ankämpfen müsste, die
durch sein Nervensystem vibriert, würde er
zusammenhanglos sprechen und zu stottern anfangen. Wir
würden dann sofort die Kommunikation abbrechen“ (ebd.).
Bei niedrigem Energieniveau kann ein Kontakt nicht
stattfinden, denn ein Teil der Energie des Mediums wird
während der Übermittlung abgezogen. Daher müssen dessen
ungeteilte Energien für die Kontaktaufnahme zur Verfügung
stehen. Kommt ein Kontakt nur ungenügend zustande, leidet
das Medium unter Spannungen und verspürt Unbehagen.
Der übermittelnde Geist ist auf den Wortschatz des
Mediums angewiesen. Yan Su Lu führt weiter aus: „Es ist
uns nicht möglich, und das ist auch richtig so, die Durchgabe
des Materials völlig zu steuern. Die Signale, die wir durch
das Nervensystem des Mediums senden, werden von dessen
Gehirn aufgenommen, verarbeitet und auf unsere
Einwirkung abgestimmt. In anderen Worten: Die Gehirn-
leistung des Channels stimmt sich auf unsere Einwirkung ab,

104
je nach dem persönlichen und emotionellen Befinden des
Mediums, die Tiefe der Versenkung und den Inhalt des von
uns durchgegebenen Materials. Eine völlige Kontrolle der
Durchsagen wäre also nicht angebracht.“ (In: E.G. Jussek;
Das Perlenlied, S.42.) Charles hatte von Beginn an den
Wunsch geäußert, sein Bewusstsein während der
‚Durchgaben’ nicht völlig auszuschalten.
Es gibt auch Zeiten, in denen ein medial arbeitender
Mensch nicht die erforderlichen Voraussetzungen mitbringt,
um eine geeignete Schwingungsebene zu erreichen. Ist er
verärgert oder deprimiert, dann beeinflusst dieser
Gemütszustand das Niveau der Übermittlung und die
Antworten fallen grob und wenig einfühlsam aus. Wenn so
etwas vorkommt, wäre es besser, die Übermittlung
abzubrechen.
Medien werden zum Kanal für geistige Kräfte, ebenso wie
die Geistführer, mit denen sie in Kontakt stehen und die
ebenfalls als Kanäle fungieren. Wer vollkommen in
Einklang und in Harmonie mit den geistigen Kräften ist,
„wird ein Glied in einer Kette als Teil des Geistes“, heißt es
bei Shebaka (S.93).
In der feinstofflichen Struktur von Meditierenden und
Medien finden, in Abhängigkeit von der jeweiligen
Erkenntnisstufe, gewisse Veränderungen statt. Hinweise
hierüber finden sich bei R. Steiner. Der Zusammenhalt der
Seelenkräfte beginnt sich zu lösen; das Denken, Fühlen und
Wollen verändert sich. Jede einzelne dieser Kräfte
verselbständigt sich bis zu einen gewissen Grad (In: Wie
erlange ich Erkenntnisse der höheren Welten? S.121).
Der starke Wunsch, ein Kanal für geistige Kräfte zu
werden, bewirkt eine Öffnung im menschlichen Organismus,
die empfänglich macht für Begegnungen mit der geistigen

105
Welt. Das bewusste Ich als Mittelpunkt der Persönlichkeit
hat die Aufgabe der Führung und Lenkung der drei Kräfte,
die sich nun in einer hellsichtigen Betrachtung als selb-
ständige Teilaspekte zeigen. Festigkeit und Sicherheit des
Ich sind daher notwendig, um nicht den psychischen Halt zu
verlieren.
Erklärt sich jemand bereit, als ‚Kanal’ tätig zu werden, teilt
sein Energiekörper den Raum mit einer anderen, subtilen
Form von Energie. Geistwesen, die in die Aura oder in den
Körper eines Menschen eindringen, wirken auf das
Nervensystem ein. Die Nerven sind das Bindeglied, das
zwischen Körper und Seele Impulse und Nachrichten
übermittelt. Der Energiekörper verbindet sich mit der
Energie dieser Wesen; es kommt zu einer Verschmelzung.
Durch die entstandene Öffnung füllen sich die Räume des
Energie-Körpers mit der fremden Energie; - in der Folge
geht die Verbindung mit dieser Energie nie ganz verloren.
Beim Prozess des Channelns treffen mitunter höhere
Schwingungen auf eine niedrige Schwingungsebene,
wodurch sich Widerstände und Kristallisationen im
menschlichen Wirtsorganismus auflösen können, betont
Vywamus. Allerdings kann der Ansturm einer fremden
Energie eine irritierende und chaotische Auswirkung auf den
Energiekörper, - auch Ätherkörper genannt -, haben. Der
Umgang damit kann sehr schwierig werden, denn eine
Klärung der hereinströmenden Energien ist notwendig.
„Viele eurer bekannten Channels auf der Erde haben bis jetzt
diesem Sachverhalt zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt“,
bemerkt Vywamus. (In: J. McClure: Die Kunst des
Channelns, S.12f.)
Der stimulierende Einfluss des Channeling bleibt nicht auf
den Geist und den Energiekörper des Mediums beschränkt,

106
sondern wirkt sich auch sehr belastend auf den physischen
Körper aus. Die Zusammenhänge werden häufig nicht
erkannt; infolgedessen wird der chaotische Energiefluss
nicht aufgelöst. Ungeklärte Widerstände dringen tief in die
physische Struktur ein und ziehen den Körper in
Mitleidenschaft. Den Medien droht eine ernsthafte
Erkrankung, falls eine Klärung der Energien nicht gelingt.
Sind die Nervenfunktionen durch eine Behinderung oder
gar Blockade der Nervenimpulse gestört, werden die
Willensimpulse der Ich-Persönlichkeit nicht mehr
aufgenommen. Jede funktionelle Störung oder Erkrankung,
vor allem das Nervensystem betreffend, kann von
Geistwesen bewirkt werden. Auf das Gehirn als wichtiges
Steuerungsinstrument wirken die Geistwesen gezielt durch
Einflussnahme auf bestimmte Gehirnareale oder mittels
Telepathie ein. Dies kann zu hirnorganischen Veränderungen
führen bis hin zur Ausschaltung der Gehirnfunktionen. Die
Lenkung geschieht dann nicht mehr durch das bewusste Ich,
sondern fremde Geistwesen haben das Steuer übernommen.
Seele und Geist der Person werden in ihren normalen
Funktionen auf extreme Weise behindert.
Wenn Ärzte eine Veränderung der Gehirnzellen
feststellen, werden sie zu dem Schluss verleitet, eine
organische Erkrankung liege vor, ohne der Sache tiefer auf
den Grund zu gehen. Eine adäquate Analyse und Aufklärung
über die Ursachen dieser Erkrankung ist ihnen nicht
möglich.
Wenn der Kanal während der Übermittlung geöffnet ist,
hüllt die Energie des Geistlehrers den Körper des Mediums
spiralförmig ein. Zur gleichen Zeit tritt seine Energie
tatsächlich in den physischen Körper ein. Vywamus erklärt
hierzu: „Manchmal gehe ich vollständig in den Körper

107
hinein, aber das hängt von der jeweiligen Situation ab, von
dem Zweck des Channeling, der Art des Channeling, von
dem Zustand der physischen und energetischen Struktur des
Channels in diesem besonderen Augenblick und natürlich
auch von der Stärke des Widerstands im Unterbewusstsein,
der noch, von meiner Energie geweckt, verstanden und
aufgelöst werden muss“ (ebd. S.22).
Daneben existieren auch andere Methoden, in den Körper
eines Mediums einzutreten, betont Vywamus. Ist der
Energiestrahl, welcher in den Körper gesendet wird, nicht
fein genug, dann erzeugt er Schwingungen, die für den
Körper nur schwer zu verkraften sind. Es kommt dann zu
konvulsivischen Zuckungen, die manche Medien erleben,
sobald die Schwingungsebene plötzlich wechselt. Die
Energie des geistigen Lehrers stimuliert den physischen
Körper auf die eine oder andere Weise. Sie trägt entweder
zur Klärung der Energien und Verbesserung der Funktionen
bei oder sie führt zu Irritationen und Störungen als Kehrseite
des Prozesses. Sehr tiefgreifend wirkt sich das channeling
auf das endokrine System aus, welches die Stimulierung des
Körpers ermöglicht. Bei jedem Kontakt werden die
Epiphyse und die Hypophyse stimuliert; „das endokrine
System (wird) angeregt, über seine frühere
Reaktionsfähigkeit hinauszuwachsen“ (ebd., S.72).
Das endokrine System enthält die Regulatoren, die den
Organismus durch Sekretion von Hormonen in die
Gewebeflüssigkeit des Körpers an die fremde Energie
anpassen. Sind im Organismus Blockaden vorhanden, setzt
sich die einfließende Energie in der physischen Struktur fest.
Problematische Beziehungen zu anderen Menschen können
bspw. die Ursache für Energieblockaden sein. Das endokrine

108
System wird überlastet, es wird ‚aufgeheizt’ mit
möglicherweise krankmachender Wirkung.
Medien in, die sich für Übermittlungen freiwillig zur
Verfügung stellen, verfallen manchmal in konvulsivische
Zuckungen, wenn ein Geist von ihnen Besitz ergreift. Ein
ähnliches Erscheinungsbild zeigen Menschen, die an
Epilepsie leiden. Möglicherweise sind bei Epileptikern
ebenfalls fremde Wesenheiten beteiligt.
Bei regelmäßiger Kontaktaufnahme und Übermittlung
entsteht ein ständiger Energiefluss; eine Art
Verbindungssystem zwischen dem Bewusstsein des
Mediums und den geistigen Ebenen. Der Energieaustausch
durchläuft verschiedene Stadien. Die Energie der geistigen
Übermittler wird integriert in die physische Struktur des
Mediums. (Vgl.: J. McClure, S.15f.)
Channeling ist ein wechselseitiger Prozess, ein Austausch
von Energie, betont Vywamus. Er informiert darüber, „dass
immer dann, wenn euer physischer Kontakt zur spirituellen
Ebene fließt, diese Energie dort ganz aufgesogen wird. Sie
ist dort nicht nur erwünscht, sondern wird in der Tat
dringend erwartet von denen, die für die Durchführung und
Erfüllung des Planes verantwortlich sind“ (dies. S.116). Eine
magnetische Strömung entsteht, welche der geistigen Welt
Vitalität und Energie bringt. Ob die Medien sich in jedem
Fall ihrer Funktion als Erfüllungsgehilfen eines wie immer
gearteten ‚Plans’ bewusst sind, darf angezweifelt werden.
Es gibt Zeiten, in denen das Channeln die physische
Struktur sehr belastet. Die Thymusdrüse verbindet sich mit
dem Kanal und fungiert als Regulator der Energien, dennoch
kann es zu einer Überstimulierung kommen mit der Folge
einer drohenden Schockwirkung oder Überlastung des
physischen Körpers. Der Regulator, das endokrine System,

109
wird mit der Menge an Energie nicht fertig. „In einem
solchen Fall erleidet der Körper eine Art Schock, und davon
sind meistens ein oder zwei Körperteile betroffen. Doch
auch das gesamte endokrine System ist mitbetroffen, gleich
welche anderen Körperteile von dieser Energie versorgt
werden. Es ist wichtig, das zu wissen, weil die Erschöpfung
oder der Zusammenbruch des endokrinen Systems eine
Dysfunktion oder Disharmonie der physischen Struktur
hervorrufen kann“ (ebd. S.109).
Beim Channeling-Prozess werden manchmal unbewusste
Blockaden aktiviert, wobei es zu einer ‚Aufheizung’
widersprüchlicher energetischer Strömungen kommt, die
eine Überlastung erzeugen. Dem endokrinen System wird
einerseits Energie entzogen und andererseits werden
bestimmte Bereiche der physischen Struktur mit Energie
überladen. Der freie Fluss der Energien ist nicht mehr
gewährleistet. Wird ein gewisses Maß in der Dauer des
Channeling überschritten, sind Heilübungen vonnöten, um
für eine Regeneration der Energien zu sorgen
Um ängstliche Gemüter zu beruhigen, erklärt Vywamus:
„Ich will damit nicht sagen, dass das Channeln eure
Körperstruktur zerstört… Wenn du channeln könntest, ohne
dabei unbewusste Blockierungen zu aktivieren, könnte es
eine solche Überlastung nicht geben“ (ebd.). Wie ein
Medium Blockierungen, die ihm nicht bewusst sind,
vermeiden soll, bleibt dabei ein Rätsel.
Das Channel-Medium Janet McClure, die Kontakte zu
Vywamus unterhielt, starb im Okt. 1990 sehr überraschend
und unerwartet, nachdem sie in Ägypten eine spirituelle
Gruppe durch eine der großen Pyramiden von Gizeh geführt
hatte. Anscheinend eine gefahrvolle Tätigkeit! McClure,
Mitbegründerin und Kanal der Tibetan Foundation,

110
hinterließ rat- und sprachlose Mitglieder dieser Organisation.
Zuvor hatte es keinerlei Hinweise gegeben, dass der
Zeitpunkt für sie gekommen sei, ihren physischen Körper zu
verlassen.
Nicht viel besser erging es dem amerikanischen Medium
Jane Roberts, die mit der gechannelten Botschaft Gespräche
mit Seth und weiteren Texten der Seth-Persönlichkeit
weltberühmt wurde. Sie erkrankte während ihrer medialen
Tätigkeit schwer und starb im Alter von nur 54 Jahren nach
langer Krankheit. Trotz eines intensiven medialen Kontakts
zu der Geistpersönlichkeit Seth, mit dem sie eingehende
Gespräche bezüglich des Krankheitsverlaufs führte, gelang
es ihr nicht, die Erkrankung zu besiegen. -
In Ritualen werden ebenfalls Kanäle geöffnet zu geistigen
Ebenen. Auch tiefe Entspannung kann die Barriere zwischen
dem Energie-Ozean und dem Individuum überwinden. Die
notwendigen Kanäle für das Fließen von Energie existieren
bereits von Natur aus. Dennoch werden Zeit und
Anstrengung benötigt, um sie in Funktion zu setzen. Die
Kanäle haben Ähnlichkeit mit Organen, die, wenn sie lange
nicht benutzt worden sind, inaktiv werden.
In Meditationen werden unbewusst Kanäle geformt, wenn
sie über einen längeren Zeitraum praktiziert werden. Bei
Menschen, die häufig aus ihrer Intuition heraus handeln,
sind diese geistigen Organe teilweise noch aktiv. Auch zu
Mitmenschen, mit denen ein ausgiebiger Gedankenaustausch
gepflegt wird, bilden sich feinstoffliche Kanäle. Nimmt
jemand Kontakt zu einem anderen Menschen auf, dann wird
zwischen den beiden Kontaktpersonen ein Kanal erzeugt,
durch den Informationen fließen. Es ist daher nicht ohne
Bedeutung, mit wem Kontakte angeknüpft werden,

111
besonders dann, wenn sie persönlicher und dauerhafter
Natur sind.
Zur Reinigung des Kanals und der Beseitigungen von
Energieblockaden werden bei Gerta Butler verschiedene
Tonübungen empfohlen. Die tiefe Oktave entfernt
spezifische Energieformen; lässt man seine Stimme so hoch
wie möglich ertönen, werden andere Energieblockaden
aktiviert und beseitigt. Daneben empfiehlt sie folgende
Visualisierung: (S.156)

☼ Konzentriere dich auf dein Kronen-Chakra.


☼ Richte deine Aufmerksamkeit nach oben zum Himmel.
☼ Sieh eine Lichtsäule, die nach oben zur spirituellen
Ebene steigt, deinen Kanal umhüllt und ihn vor
Beeinträchtigungen schützt.

Auf der Astralebene existieren viele Wesen, die gern Zugang


zum Kanal eines Menschen hätten. Sie würden ihm ihre
Wahrheit bringen, ihre Realität, die allerdings nicht immer
auf den kosmischen Gesetzen und ihrem Verständnis beruht
(ebd.).
Wird in den Meditationen eine spirituelle Ebene erreicht,
können Botschaften von geistigen Lehrern bzw.
Schutzengeln übermittelt werden. Der Kanal, ein bewusstes
Verbindungsglied zur geistigen Welt, entwickelt sich bei
regelmäßiger Benutzung. Doch mit der Öffnung des Kanals
werden auch jene Bereiche aktiviert und gelangen ins
Bewusstsein, die unklar und belastet sind.
Visualisierungsübungen und die Entfernung alter
Denkmuster helfen dabei, den Kanal zu reinigen und
auszudehnen. „Ein Kanal muss gepflegt werden wie eine
schöne Rose“, empfiehlt G. Butler.

112
Ein schmaler Kanal führt in die Höhe des Lichts, das hat
auch H.G. Engel erfahren: „Dieser Kanal öffnet sich immer
dann, wenn jener andere Kanal, der zuweilen recht breit und
weit ist und der zum Erdengeist führt, geschlossen ist“
(S.234). Wird das Hauptaugenmerk eher auf die sinnliche
Welt, auf materielle Wünsche und auf Kontakte mit
Menschen gelenkt, dann werden die geistigen Bereiche
vernachlässigt.
Die geistige Welt antwortet auf die Frage:

Existiert ein bestimmter Kanal, durch den die Energien in


einen Organismus eindringen?

Der Kanal befindet sich im Nackenbereich, dicht unter


dem Haaransatz. Hier ist es Energien möglich, in den
menschlichen Organismus einzudringen. Die
persönlichen Energien verbinden sich mit den
eingedrungenen Energien zu einem Konglomerat, zum
Nutzen der Person. Nur ist die Sache leider etwas
komplizierter.
Die Energien verbinden sich nämlich nicht nur mit den
für die Person günstigen Energien, sondern ebenfalls mit
Energien, die schädlichen Charakter haben. Die
persönlichen Energien sind von einer gewissen
Entwicklungsstufe ab davon abhängig, sich mit anderen
Energien zu verbinden. Es wäre also keineswegs eine
Lösung, danach zu trachten, die Energiezufuhr von außen
einzuschränken oder gar zu verhindern. Diese Energien
sind lebensnotwendig für das physische Weiterbestehen.
Die einzige Möglichkeit, eine negative Beeinflussung bis
hin zum Rückschritt zu vermeiden, besteht darin,
Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die das Eindringen
negativer Energien verhindern. Der menschliche Körper

113
ist wie eine Tür, durch welche Energien ungehindert ein-
und ausströmen können. Um den Eintritt nur bestimmten
Energien zu erlauben, ist die Kenntnis von Methoden
notwendig, welche den Eingang versiegeln können. Dann
bestimmt die Person selbst, wann der Eingang geöffnet ist
und wann nicht.

Auf eine Besonderheit in der gegenwärtigen Zeit macht J.


Wandel vom Studienkreis für nichtuniversitäre Heilweisen
aufmerksam. Aus der geistigen Welt werde jetzt „gegen die
Menschheit ein gewisser spiritueller Druck ausgeübt… der
sich seine Kanäle zum Abfließen selbständig unter den
hierfür empfänglichen Personen sucht, andererseits die sich
gegen eine Idealisierung wehrenden Personen in eine Krise
stürzt…“ (S.12f.). Die geistigen Lehrer sind Initiierte eines
Ordens und dienen selbst als Kanal für geistige Kräfte,
welche sie an die Schüler weitergeben. - Der ausgeübte
Druck, der auf bestimmte Personen ausgeübt wird, die sich
gegen die Entwicklung zur Wehr setzen, wird vom Autor in
keiner Weise einer kritischen Betrachtung unterzogen. Diese
merkwürdige Einstellung, auf autoritäres Gehabe mit einer
willfährigen Haltung zu reagieren, die auch alle möglichen
Schikanen akzeptiert, findet sich allenthalben in der
esoterischen Literatur.
Manche Channel-Medien verfügen über einen bewussten
Zugang zu den astralen Ebenen und gleichzeitig über einen
Kanal zu den spirituellen Ebenen, behauptet M. Schindler.
Diese Stufe ist als Übergang aufzufassen, denn das Medium
beginnt, die astrale Medialität anzuheben auf die Stufe der
Spiritualität.

114
Zugang zu astralen Ebenen

Dämonen kommen nur dann in unsere


Welt, wenn ein Durchgang offen ist.

Der Ausdruck geistige Welt für die Astralwelt ist nicht


zutreffend, denn die astrale Ebene ist Teil der materiellen
Welt und kann als deren Kehrseite angesehen werden. Die
Astralsphäre setzt sich, nach Auffassung von M. Schindler,
aus mehreren Schichten zusammen und ist mit dem
Unterbewusstsein der Menschen verbunden. (Vgl.: Kanal-
Sein.)

Die Astralwelt wird in verschiedene Ebenen eingeteilt:

■ Die unteren Astralebenen: Hier existieren dunkle,


dämonische Wesenheiten; es sind Kräfte der Zerstörung
und Auflösung. Triebhafte, süchtige, von Angst,
Verzweiflung und Wahnvorstellungen beseelte
Emanationen dominieren.
■ Die mittleren Astralebenen: Dies ist der Ort, an dem
sich während des Schlafs die meisten Träumer aufhalten;
auch Verstorbene verweilen dort für kurze Zeit. Alltägliche
Begebenheiten können im Voraus erlebt werden, bevor sie
sich in der materiellen Welt manifestieren. Hellseher und
Wahrsager empfangen hier Erkenntnisse für ihre
Voraussagen.
■ Die höheren Astralebenen: Es sind Bereiche des
Lernens, in denen einigen fortgeschrittenen Seelen
besondere Erfahrungen zuteil werden. Dort begegnen sie
geistigen Lehrern und kommunizieren mit ihnen. Die

115
Emotionen sind im Gleichgewicht, daher ist die
vorherrschende Stimmung Freude und Gelassenheit (ebd.).

Die Astralsphäre enthält eine unüberschaubare Zahl von


Bildern und Formen, welche die Wünsche und Sehnsüchte
der kollektiven Phantasie- und Gedankenwelt hervorbringen.
Sehr leicht unterliegt das Bewusstsein dort den
mannigfaltigsten Täuschungen, daher ist
Unterscheidungsvermögen ein wichtiger Bestandteil im
Umgang mit den Formen. Auf manche Medien üben die
astralen Bilder eine große Anziehungskraft aus. Sie stellen
daher eine nicht zu unterschätzende Herausforderung für die
individuelle Psyche dar.
M. Schindler verdeutlicht, „dass das astrale Bewusstsein
dem Unterbewusstsein gleichzusetzen ist, was bedeutet, dass
man sich deutlich die Gefahren vor Augen führen sollte,
wenn man mit diesen Bereichen in Berührung kommt,
was… leider nicht vermieden werden kann. Jedoch kann ein
leichtfertiger Umgang mit diesen Ebenen zu geistigen
Störungen führen und sogar den geistigen Weg ganz
vereiteln durch Verführung und Irreführung, Wahnsinn und
Geisteskrankheit.“ (In: Kanal-Sein, o.S.)

In Kontakt mit der Astralwelt kommen Menschen bei


verschiedenen Anlässen:
◙ In ihren Träumen,
◘ in Trancezuständen (spiritistische Séancen, channeling),
◙ in der Hypnose,
◘ bei außerkörperlichen Erfahrungen (AKE),
◙ während medialer Tätigkeiten wie: Pendeln,
automatischem Schreiben, Gläserrücken, Kartenlegen etc.
◘ bei Aurasehen,

116
◙ während magischer Arbeiten,
◘ in der Energiearbeit, z.B. bei magnetischem Heilen,
◙ bei Spukerscheinungen und spiritistischen Phänomenen,
◘ bei Hellsichtigkeit, Stimmenhören, Sehen inner Bilder,
◙ wenn die Aura geschädigt ist,
◘ in aufgeladenen emotionalen Momenten.

Kann ein Mensch in seinem Seelenleben die astralen Ebenen


nicht ausreichend von der materiellen Welt trennen, dann
überschwemmt das Unterbewusstsein in unkontrollierter
Weise das Tagesbewusstsein. Dies kann psychotische
Zustände hervorrufen.
Viele Medien geraten zu Anfang, wenn sie beginnen, sich
mit geistigen Dingen zu beschäftigen, in Kontakt mit der
Astralwelt. Aus verschiedenen Motiven heraus „stellen
gutgläubige Menschen ihren physischen Körper bzw. ihr
Ektoplasma (= ein von Medien abgesonderter Stoff) als den
tragenden Energiekörper niederen Geistwesen aus der
Astralwelt zur Verfügung, ziehen freiwillig ihr eigenes
geistiges Ego zurück und lassen Verstorbene durch ihren
Körper in Erscheinung treten“, kritisiert W. Augustat
(S.194f.). Dieses Channeling erfolge aufgrund einer
vorhandenen psychischen Labilität, meint der Autor. Bei
manchen Medien sei die Aura geschädigt, was eine
unbewusste und unfreiwillige Medialität zur Folge hat.
Die Anfänge der Medialität gestalten sich für viele Medien
und deren Angehörige manchmal furchteinflößend. Ein
Bericht über Charles, ein Volltrance-Medium, kann dies
verdeutlichen. Nachdem Charles eine zeitlang praktiziert
hat, erlebt seine anwesende Ehefrau eine unangenehme
Überraschung. Auf Wunsch der kommunizierenden Geister
sind die Lichter gedämpft worden: „... plötzlich verzerrt sich

117
das Gesicht meines Mannes und er wirft den Kopf in den
Nacken. Ehe ich mich versehe, ist Charles von einer
dominanten neuen Persönlichkeit besetzt.“ (Vgl.: E.G.
Jussek; Das Perlennetz, S.29f.)
Die Wesenheit nennt sich Paul. Das unerfahrene Ehepaar
glaubt fest daran, dass ein ‚geistiger Lehrer’ sich bei ihnen
gemeldet hat. Doch schon nach kurzer Zeit sind die
Schattenseiten der medialen Verbindung nicht mehr zu
übersehen: „Waren wir zum Beispiel auf einem Fest, konnte
ich beobachten, wie sich Charles fast unmerklich veränderte
und Pauls clevere Redensweise übernahm. Oder ich lag
nachts in Charles’ Armen und fand mich plötzlich in der
Umarmung eines Fremden - oder vielmehr eines nur noch
beinahe Fremden. Es handelte sich hier offensichtlich nicht
um einen geistigen Führer, sondern um jemanden, der
versuchte, in unsere Welt einzudringen, indem er den Körper
meines Mannes übernahm“ (S.30). Nach eigenem
Gutdünken übte das Wesen die Herrschaft über Charles
Körper und Geist aus.
In den darauffolgenden Jahren wird Charles von
verschiedenen Wesenheiten behelligt, die ein Spiel mit ihm
treiben. Immer dann, wenn er besonders müde und
niedergeschlagen ist, sind seine Abwehrkräfte gering und die
Geister können in ihn eindringen. Fremde Dimensionen der
Erfahrung tun sich auf, doch Charles fehlt die Kenntnis, wie
damit umzugehen ist. Erst der Kontakt mit Dr. Jussek, einem
Arzt, der sich mit Rückführungen in frühere Daseinsebenen
befasst, bringt eine Wende.
Während der ersten Trance-Sitzung meldet sich zum
Erstaunen des Arztes ein Geist, der in der Tat die Funktionen
eines geistigen Lehrers übernimmt. Die Fragen des Arztes
werden detailliert beantwortet und dabei die Probleme von

118
Charles erläutert: „Die Verbindung war zu jener Zeit von
Charles’ Seite her äußerst beschränkt. Sie müssen wissen,
dass die Verbindung mit einer, sagen wir, entwickelten
Wesenheit ein Gegenüber voraussetzt, das ebenfalls
entwickelt ist. Zu der Zeit als Charles versuchte, uns zu
erreichen, war er nicht stark genug. Damals konnte unsere
Energie nicht in den Channel eingehen und eine Ebene
finden, auf der sie Charles hätte erreichen können“ (ebd.,
S.35). So wurde es möglich, dass ungewollt Eindringlinge
Charles mit Beschlag belegten.
Medialität erzeugt gewissermaßen eine geistige
Schutzlosigkeit und bewirkt einen Verlust der Kontrolle,
wodurch die Besitzergreifung durch eine Wesenheit möglich
wird. „Da der besitzergreifende Geist die Energie des
Geistkörpers bzw. des ‚Vermieters’ in erheblichem Masse in
Anspruch nimmt, sind die geistig-psychisch Labilen nach
einer Trancesitzung bzw. nach Einfall des niederen
Geistwesens entsprechend geschwächt, wodurch sich
Besuche unerwünschter Wesenheiten beim Medium immer
leichter wiederholen“, erläutert W. Augustat (S.194f.). Die
Medien sehen sich mit astralen Bildern und Ereignissen
konfrontiert, die sie für gegenständlich halten. Zunehmend
fällt es ihnen schwer, zwischen einem Erlebnis, das auf
astraler Ebene stattfindet und der physisch-materiellen Welt
zu unterscheiden. Eine verwirrende, chaotische
Lebenssituation entsteht. Das Ego ist nicht länger autonom
und eigenverantwortlich. Die Aura wird zunehmend instabil,
was dem weiteren Eindringen fremder Wesenheiten
Vorschub leistet.
Wenig entwickelte Bewusstseine aus dem unteren Bereich
der Astralsphäre werden bei S. Wallimann erwähnt.
Energetische Zusammenschlüsse, die in den Sphären der

119
Dunkelheit beheimatet sind, schwirren wie gräuliche Falter
durch die Sphären. Sie können die Größe einer Fledermaus
erreichen. „Reisende feinstoffliche Körper ohne Begleitung,
die sich in den Astraldimensionen wenig auskennen, werden
oft von diesen Elementalwesen befallen. Wie Blutegel setzen
sie sich in ihrem Schwingungsfeld fest und versuchen, den
feinstofflich Reisenden in ihre dunklen Gefilde zu ziehen“.
(Vgl.: Die Umpolung, S.180f.)
Von Zeit zu Zeit ergreift ein solches Wesen Besitz von
einem physischen Körper. „Es verbindet sich mit den im
Menschen niedrigstentwickelten Bewusstsein, so dass ein
sonst friedliebender Mensch plötzlich bösartig wird... Eine
langsame Wesensveränderung findet statt, und wenn der
Befallene sich selbst an diesen Zustand gewöhnt hat und
sich langsam in ihm vertraut fühlt, können die dunklen
Mächte in diesem Körper die Oberhand gewinnen“ (ebd.). In
der Folge besteht kaum noch die Möglichkeit, in
Verbindung mit Geistwesen höherer Sphären zu gelangen, da
der Schwingungsunterschied sehr hoch ist. Die Channelings
kommen daher zwangsläufig meist aus mittleren und
niederen Bereichen.
Eine Wesenheit, die in einen menschlichen Körper
eingedrungen ist, wird versuchen, Einfluss auf ihren Wirt
auszuüben. Verweigert dieser den Gehorsam, dann
„verursacht der diabolische Eindringling einen vorüber-
gehenden Zusammenbruch des feinstofflichen
Energiekreislaufs“, berichtet S. Wallimann. (!) „Meist fällt
dann der physische Körper in einen tranceähnlichen
Zustand, und im wahrsten Sinne des Wortes tobt sich das
Elemental in der Physis aus. Gehirnkrämpfe, aus dem Mund
austretender Schaum, Schmerzen am ganzen Körper und
Gesichtsverzerrungen sowie Tobsuchtsanfälle,

120
Schreikrämpfe und unkontrollierte negative Handlungen
sind die bittere Folge. Leider gibt es bis heute für solche
Fälle kaum Hilfe“. (In: Die Umpolung, S.181.) Die
Ähnlichkeit der Symptomatik mit Epilepsie ist
unverkennbar. Die Frage ist berechtigt, ob diese Krankheit
nicht tatsächlich mit einer Besitzergreifung durch niedere
Astralgeister zusammenhängt. Die ärztlichen
Deutungsversuche der Ursachen für epileptische
Erkrankungen sind bislang wenig überzeugend.
Häufig sind die übermittelten Botschaften aus den
geistigen Sphären nicht wirklich einwandfrei. Aufgabe der
Empfänger einer Mitteilung ist es, in jedem Augenblick ihre
Kritikfähigkeit walten zu lassen. Sie lernen mit der Zeit, die
Stimmen in ihrem Innern zu unterscheiden, selbst wenn
diese sich als ‚höheres Selbst’ präsentieren. Lebewesen aus
anderen Räumen, die Menschen als Sprachrohr für ihre
Mitteilungen benutzen, entstammen Ebenen, die etwas höher
angesiedelt sind als die der Menschen, betont Meister Li
Hongzhi. Ihnen gelingt es, den Organismus einer Person
mehr oder weniger zu kontrollieren und so die Übermittlung
von Botschaften zu ermöglichen.
Ein hellsichtiger Beobachter nimmt ein Geistwesen wahr,
das sich schräg über dem Kopf eines Mediums befindet. Das
Medium profitiert geringfügig von der Energie des Wesens,
gerät aber gleichzeitig unter die allmähliche Kontrolle der
Wesenheit. Während der Übermittlung senden diese Wesen
Energie aus der anderen Welt in die physische Ebene hinein
und es gelingt ihnen, einen gewissen Einfluss auszuüben.
Diese Art der Beeinflussung entspreche aber nicht dem her-
kömmlichen spirituellen Entwicklungsweg, kritisiert Li
Hongzhi.

121
Die Therapeutin E. Fiore behandelte einen Patienten, der
während des Sprechens das Gefühl nicht loswurde, eine
andere Wesenheit rede durch ihn. Hin und wieder hatte er
das Empfinden, nicht in seinem Körper anwesend zu sein,
sondern links oben über seinem Kopf zu schweben.
Offenbar gelang es einem Geistwesen zeitweilig, mit der
Ich-Persönlichkeit den Platz zu tauschen!
Auf die Gefahren des Channeling verweisen G. Fosar und
F. Bludorf, die selbst als Medien tätig sind. (In: Karmakurier
Nr.3.) Ihre Informationen entstammen gerade jenem
Bereich, den sie kritisch hinterfragen. Dies weist auf
qualitative Unterschiede bei den Quellen der Informationen
hin. Diejenigen Wesen, die den Medien zu schaffen machen,
werden als Kellergeister bezeichnet. Sobald sich eine Seele
beim Übergang nach dem Tode aus Angst isoliert und sich
dem Einfluss des Lichts entzieht, kann ein Kellergeist
entstehen, der gegen die Geisthelfer, die ihn abholen wollen,
ankämpft und die Flucht ergreift. Für unerfahrene Medien
besteht die Gefahr, mit einer dieser verirrten Seelen in
Kontakt zu kommen: „Der unvorbereitete Mensch, der sich
an den Kanal wagt, ist in Gefahr. Er kann Glück haben und
gleich Kontakt zu einem Geisthelfer bekommen, der ihn
aufklärt und beschützt. Doch es kann auch ein Kellergeist da
sein und im Menschen einen Gesprächspartner sehen“
(ebd.).
Manche dieser Wesen täuschen ein Medium, indem sie
sich als naher Verwandter ausgeben, der vor kurzem das
Zeitliche gesegnet hat. Wird die Täuschung schließlich
durchschaut, können daraus starke Ängste entstehen. Das
Medium glaubt, von einem Dämon betrogen worden zu sein.
Angst ist ein schlechter Ratgeber, denn sie bewirkt
Blockaden im menschlichen Organismus. Energie fließt

122
nach außen, wodurch die Widerstandskraft geschwächt wird.
Die Kellergeister sehen darin einen Vorteil, denn sie können
diese Energie aufnehmen. Die Angst des Mediums
ermöglicht es diesen Wesen, Energie zu absorbieren. „Kein
Mensch, der Angst hat, darf je an den Kanal gehen!“ warnen
die Autoren eindringlich (ebd.).
Dieser Grundsatz kann auch auf Meditationen angewendet
werden. Die Hinwendung nach innen in einem psychisch
labilen Zustand zieht Wesen der niederen Astralebenen an,
die sich auf geschickte Täuschungsmanöver verstehen und
imstande sind, sich jede psychische Krise eines Mediums
zunutze machen. In der Aura entstehen Öffnungen, wodurch
die Schutzfunktion beeinträchtigt wird. Ist das Medium
geschwächt, kann der Kellergeist versuchen, im Kanal direkt
zu reden, auch ohne die bewusste Mitwirkung der
Persönlichkeit.
Das Medium beginnt, innere Stimmen zu hören.
Psychologen und Psychiater sind in solchen Fällen in der
Regel ratlos und verordnen Medikamente, die aber nicht
geeignet sind, den Geist auszutreiben. Nur ein speziell
geschulter Heiler könnte hier für Abhilfe sorgen. Vereinzelt
interessieren sich mittlerweile allerdings auch
Psychotherapeuten und Ärzte für dieses Problemfeld.
Kellergeister halten sich in der Nähe von Menschen auf,
um ihr Energieproblem zu lösen. Gerade Menschen, die
unter Leidensdruck stehen, erzeugen einen hohen Anteil
derjenigen Energie, die Kellergeister auffangen. Die
‚Offenbarungen’, die einem Menschen zuteil werden,
entsprechen in hohem Maße dem, was ihn in Innern bewegt
und seine Aufmerksamkeit erregt. Auf diesem Wege halten
die Kellergeister die Verbindung aufrecht.

123
Auch okkulte Bruderschaften nähern sich medial
veranlagten Menschen, die sie telepathisch über Impulse und
Botschaften beeinflussen. Die Mitglieder dieser
Gemeinschaften verfolgen nicht immer lichtvolle Ziele.
(Vgl.: Flensb. Hefte, Schwarze und weiße Magie, S.52.) R.
Steiner erklärt dazu: „Hier haben Sie das Faktum, wie von
einer gewissen grauen und schwarzen Richtung her
einseitige Mitteilungen in die Welt getragen werden.“ Diese
„flößen sie einer medialen Persönlichkeit ein. Eine solche
übernimmt sie, gibt sie weiter und lässt sie durch ihren
Intellekt auf die anderen Menschen wirken. Daher bleiben
solche grau oder schwarz wirkenden Geheimwissenschaftler
als Mahatmas im Hintergrund...„ (Ebd., zitiert aus: Kunst- u.
Lebensfragen im Lichte d. Geisteswiss.)
Benjamin Creme, der sich als ‚Botschafter’ des
kommenden Weltlehrers Maitreya versteht, hat sich
gleichfalls eingehend mit dem Thema Medialität befasst. Er
sieht große Unterschiede hinsichtlich der Qualität der
einzelnen Botschaften. Die sogen. ‚Lehren der Meister’
kommen ausnahmslos aus dem astralen Bereich, erklärt er
rundheraus. Es wäre daher angebracht, solchen Kontakten
keinerlei Beachtung zu schenken, denn im Astralbereich
existiere eine große Anzahl durchtriebener und boshafter
Wesenheiten.
Mediale Personen ohne auseichende Erfahrung „könnten
sich darauf ein1assen, einen passiven negativen Fokus in
Solarplexus zu halten und sich auf diese Art dem Kontakt
mit astralen Wesenheiten zu öffnen. Diese Gefahr besteht bei
jeder Meditationsarbeit, daher ist es notwendig, einen
positiven mentalen Fokus in Ajna-Zentrum (Drittes Auge) zu
halten“ (S.329). Doch wer kann garantieren, dass nicht auch

124
über das Dritte Auge (in der Stirnmitte) negative
Beeinflussungen stattfinden können?
Während echte Meister von der Buddha-Ebene aus ihre
Energie nach unten transformieren, arbeiten auf den Astral-
und Mentalebenen viele unterschied1iche Wesenheiten.
Sensitive Menschen erhalten ihre Informationen meist von
einer der astralen Ebenen, weshalb der Inhalt der
Mitteilungen mehr oder weniger verzerrt ankommt.
Etliche Medien versuchen, an spezifisches Wissen zu
gelangen, von dem sie sich einen persönlichen Vorteil
versprechen. In diesem Fall müssen sie mit erheblichen
Störversuchen aus dem unteren Astralbereich rechnen, warnt
B. Creme. Im Prinzip ist jede Information jederzeit
verfügbar. Der reibungslose Informationsfluss wird
allerdings unterbunden, sobald der Absicht zweifelhafte
Motive zugrunde liegen. Es wird dann schwierig, eine
zutreffende Auskunft zu erhalten. Der Erfolg dieser
Störmanöver hängt dabei vom Entwicklungsstand der
Medien ab. Die astralen Wesen bilden eine Art Barriere, die
verhindern soll, dass okkultes Wissen allzu leicht in
unbefugte Hände gelangt. Diese Wesen üben somit eine
Schutzfunktion aus, um geistige Wahrheiten vor dem Zugriff
Unbefugter zu bewahren.
Die Ebene, mit der sich B. Creme in Verbindung wähnt, ist
nach eigenen Angaben die höchste der mentalen Ebenen.
Auf dieser Kausalebene ist die Geistige Hierarchie
angesiedelt. Die wahre mentale Telepathie ist eine „direkte
Kommunikation zwischen zwei voll bewussten und
konzentrierten Denkern, die die Ebene des ‚Denkens’ als
Medium wählen, um Kontakt aufzunehmen“ (S.342). Hier
findet ein Austausch auf gleicher Ebene statt. Die Energie

125
eines Mediums darf allerdings nicht geschwächt sein, damit
den geistigen Mächten der Zugang ermöglicht ist.
Die spirituellen Lehren Indiens, wie bspw. die
Upanishaden, wurden von indischen Meistern in einem
tiefen Zustand der Kontemplation und Meditation direkt
empfangen, verkündet der indische Yoga-Meister Swami
Rama (S.157). Ein tiefes Verständnis dieser Lehren entzieht
sich teilweise dem bewussten Denken, während eine
intuitive Wahrnehmung die Pforten zu öffnen vermag. Auch
die Texte der Bibel wurden als göttliche Offenbarung von
Propheten empfangen und in allgemein verständlicher Weise
überliefert.
Für W. Augustat existiert ein gewaltiger Unterschied
zwischen medial empfangenen Informationen allgemeiner
Natur und den Botschaften, die geistig hochentwickelten
Menschen zuströmen. Wenn die geistigen Zentren im
Organismus von Personen auf einer hohen
Bewusstseinsstufe geöffnet sind, dann empfangen sie
Mitteilungen der geistigen Hierarchien. Sie können die
jenseitige Welt bewusst aufsuchen und die empfangenen
Informationen im Dienste anderer Menschen einsetzen (S.
201). Medien hingegen, die sich in einem passiven
Bewusstseinszustand den Einwirkungen jenseitiger
Wesenheiten aussetzen, geraten oft unter deren
unmittelbaren Einfluss.
„Woher kommen intuitive bzw. mediale Erkenntnisse?“
wird im Internet unter dem Stichwort Besessenheit gefragt.
Zwar wird in esoterischen Kreisen gern behauptet, das
eigene höhere Selbst, das Überselbst oder andere
innerpersonale Instanzen gäben die Antworten. Aber kaum
einer kann definieren, was denn dieser Teil im Innern der
Persönlichkeit eigentlich ist.

126
Sofern mediale Menschen leugnen, dass solche
Informationen und auch Hilfestellungen von Geistwesen aus
verschiedenen unsichtbaren Ebenen stammen, halten sie die
Eingaben zwangsläufig für Antworten von ihrem höheren
Selbst. Sie sind dann weitgehend schutzlos allen
Informationen und Weisungen aus der geistigen Welt
ausgeliefert und können in vielfacher Hinsicht von
Geistwesen manipuliert werden, mit teilweise fatalen
Folgen.
Sofern keine spezielle Wesenheit angerufen wird, melden
sich Geistwesen, die dem Reifegrad, der Motivation und den
Zielsetzungen des Fragenden entsprechen. Medien sind in
besonderem Maße von Geistwesen umgeben, die Einfluss
auf ihre Gedanken, Gefühle und ihr Handeln gewinnen
wollen. (Vgl. Internet: Mögliche negative Folgen v.
Spiritualität.) Ob Wahrheit oder Täuschung im Spiel ist und
Einfluss auf das Schicksal eines Mediums nimmt, hängt vor
allem von den Absichten und Motiven ab, aus denen heraus
der Kontakt zur Geisterwelt aufgenommen wird. Die
Lebensführung und die persönliche Willenskraft entscheiden
letztlich darüber, welche Art von Geistern verstärkt
einwirken und inwieweit von der ‚anderen Seite’ Hilfe zu
erwarten ist. Durch seine Gedanken und Gefühle sowie die
Handlungsweisen kommt ein Individuum bewusst oder
unbewusst mit der Geisterwelt in Kontakt nach dem Prinzip
„Gleiches zieht Gleiches an“.
Ausgesprochen materielle Motive und eine einseitig
materialistisch ausgerichtete Lebensauffassung trüben den
Blick für das Geistige. „Mediale Tätigkeit darf nicht zu
finanziellem Vorteil ausgenutzt, also gegen unangemessene
Bezahlung ausgeübt werden“ (ebd.). Die lebensnotwendigen
Einkünfte zu erzielen stellt kein Problem dar. Bei

127
erwerbsmäßiger medialer Betätigung besteht die Gefahr,
negative Geistwesen anzuziehen und gleichzeitig
wohlmeinende Wesen zum Rückzug zu bewegen. Erfolg
verwandelt sich dann in Misserfolg, wie Karl Nowotny
betont: „Ein Medium darf nicht um des Verdienstes willen,
also zur Erhaltung seiner Existenz, tätig sein...“. Die
Unkenntnis dieser Tatsache ist häufig die Ursache für
Störungen, die bei ursprünglich einwandfrei arbeitenden
Medien auftreten. „Mediale Betätigung liegt gewissermaßen
außerhalb der materiellen Lebensform und darf deshalb
niemals zum Beruf gewählt werden“, behauptet der Autor
(ebd.).
Bei Medien, die unter den Einfluss niederer Geistwesen
geraten sind, schleichen sich bei der Vermittlung von
Botschaften Irrtümer ein. Unterschiedliche Geistwesen
werden aufgrund der inneren Haltung des Mediums und
durch die von ihm erzeugten Schwingungen angezogen.
Daher ist die Arbeit an der persönlichen Entwicklung enorm
wichtig. Auch präsentieren die Geistwesen für ihre
Bereitschaft, Informationen weiterzugeben, irgendwann
einmal die Rechnung, unabhängig davon, ob von den
Medien die Vorgänge klar durchschaut wurden. Derartige
Zusammenhänge werden leider oft völlig übersehen.
Menschen mit medialen Fähigkeiten haben häufig die
fatale Neigung, die Verantwortlichkeit für ihr materielles
Dasein abzugeben. In ihren geistigen Informanten sehen sie
nicht nur einen seelischen Beistand, sondern darüber hinaus
einen Helfer in der Not, Versorger bei materiellen Engpässen
und Berater bei sämtlichen Problemen. Die mediale Praxis
wird oft als Allround-Service missverstanden, der mit nicht
versiegendem Wissen und Hilfsmitteln aller Art ausgestattet
ist.

128
Die mediale Botschaft aus den geistigen Sphären zu
diesem Thema lautet:

Die geistige Welt ist wenig erfreut, wenn von ihr Hilfe in
allen Lebenslagen erwartet wird. Ein Beistand, der sich
nicht nur auf spirituelle Ziele erstreckt, muss manchmal
teuer erkauft werden. Hier wie dort gilt das Gesetz des
Ausgleichs. Wem eine spezielle Gabe gewährt wird, der
rechnet womöglich nicht mit den damit verbundenen
Implikationen, die von Fall zu Fall variieren.
Die Geisthelfer sind zwar gern bereit, Unterstützung zu
gewähren, doch sind an die Gabe Bedingungen geknüpft,
die nicht immer klar zutage treten. Der Helfergeist ist auf
den Empfänger ebenso angewiesen wie umgekehrt. Lässt
er ihm hilfreiche Botschaften zukommen, dann verbindet
er seine Schwingungen für die Dauer der Übermittlung
mit dem Empfänger und hat so die Möglichkeit, seine
eigenen Schwingungen zu erhöhen. Aus einem tiefen Tal
heraus hat er die Chance, die lichten Ebenen zu erreichen,
was ihm aus eigener Kraft nicht möglich wäre. Die
Schwingungen des Empfängers erleiden eine - oft kaum
merkliche - Einbuße für die Dauer der Übermittlung.
Auch reduziert sich die ihm zur Verfügung stehende
Energiemenge.

Leider sind diese mit der medialen Übermittlung


verknüpften Grundregeln kaum bekannt und finden daher
viel zu wenig Berücksichtigung. Wenn ich um Hilfe bitte,
öffnet das immer ein Stück weit einem Wesen aus der
geistigen Welt die Tür ins Diesseits.
Ein Mensch entfernt sich währen des spirituellen
Fortschritts zunehmend vom niederen Astralreich. Die

129
Verbindungen nach dort reduzieren sich immer mehr und
sind nach einer bestimmten Phase gänzlich erloschen, meint
W. Augustat (S.198). Die freiwillige oder gar erzwungene
Verbindung zur Astralwelt hält Menschen in ihrer
Entwicklung auf oder wirft sie zurück. Aufgrund intensiver
medialer Betätigung wird der feinstoffliche Körper mit
niederen Emanationen angefüllt. Der schwierige Prozess
einer Bewusstseins-Reinigung ist die Voraussetzung für eine
weitergehende geistige Entwicklung. Eine Stärkung der psy-
chischen Energien kann die Aura kräftigen die Ganzheit
wieder herstellen. Meditative Übungen können dazu
beitragen, die spirituellen Energien zu verfeinern und damit
den Kontakt zu entsprechenden Geistebenen ermöglichen.

Mediale Lernprozesse

Die Bilder, die man sieht,


verhelfen zu einem tieferen Denken.

In der Gegenwart eines jeden Menschen befinden sich


unsichtbare Begleiter. Die meisten Menschen leugnen deren
Anwesenheit und konzentrieren sich stattdessen einseitig auf
die materiellen Belange. Medien dagegen kommen mit
verschiedenen Geistenergien in Kontakt, heißt es bei V.
Berry. Während niedere Geister dazu neigen, einem Medium
direkte Anweisungen zu erteilen, halten sich die weiter
entwickelten Wesen mit Äußerungen in Befehlsform zurück.
Medien, die geistige Botschaften übermitteln, sind in der
Regel nicht nur mit einer einzigen Wesenheit in Verbindung.

130
Hinter wohlklingenden Namen wie Saint Germain oder
Hilarius verbergen sich verschiedene ‚Energiewesen’,
welche die Namen benutzen, um eine größere Akzeptanz zu
erreichen (dies. S.122).
Auch eher wohlmeinende Geisthelfer und Lehrer bauen
von Zeit zu Zeit Hürden auf, um Lernprozesse zu forcieren.
Schwierige Situationen werden geschaffen als ‚Lektionen’
für die Schüler. Mit geistigen Lehrern in Verbindung zu sein
bedeutet, „dass jeglicher Aspekt des Menschen sichtbar
gemacht wird, der nicht in Übereinstimmung mit dem
Höheren Selbst ist. Wir helfen euch, Widersprüche zu
erkennen, und ermöglichen euch, durch eure eigenen
Klärungsprozesse zu gehen“ (ebd. S.130f.).
Nicht jede Botschaft verdient das Vertrauen des
Empfängers: „Es ist so, dass sich bei der Menge der
Botschaften, die ihr erhaltet, auch welche einschleichen, die
nicht die höchste und beste Intention verfolgen. Das sind
Herausforderungen für eure Unterscheidungsfähigkeit, für
eure Intention. Ihr sollt diese Botschaft erkennen und euch
immer für das Licht entscheiden. Das sind Tests für euch. Es
gibt überall Licht und Dunkel. Und überall müsst ihr euch
für eine der beiden Seiten entscheiden!“ (ebd. S.118f.). Doch
nicht nur die übermittelten Worte sind von Bedeutung,
sondern auch die Energie, die mit ihnen verbunden ist. Das
Ego soll ‚hypnotisiert’ werden, damit die Seele erweckt
werden kann. Von den Medien wird neben ausgiebiger
Selbstbeobachtung auch ein gewisses Maß an Demut
verlangt, um das Ego nicht zu erhöhen.
Der Channel-Prozess führt in einen Zustand des Seins, bei
dem die Medien nichts tun, nichts erreichen wollen, sondern
einfach nur da sind. „Für viele wird es eine Feuerprobe
sein“, erklärt einer der Geistlehrer, geht aber leider nicht

131
näher auf die Einzelheiten ein (ebd. S.95). Von den Medien
wird gefordert, ihr Ego nicht in den Channel-Prozess
einzubringen, um die Klarheit der Durchgaben zu
gewährleisten. Auch die Kontrolle über den eigenen Körper
soll aufgegeben werden, um den ‚Meistern’ die Führung zu
überlassen. Diese können nun Körperteile, Gehirn und
Stimmbänder der Medien benutzen. Dafür ist eine offene
und empfängliche Verfassung notwendig (ebd. S.134f.).
Bei V. Berry bittet eines der Medien den unsichtbaren
Übermittler darum, in ihr Energiefeld einzutreten, damit eine
Übertragung stattfinden kann. Sie spürt deutlich die
Anwesenheit des Geistes aufgrund der Veränderung ihrer
Energie. Dabei achtet sie darauf, ob sich die Energie des
Geistes freundlich und angenehm anfühlt und ob sie sich
während der Übertragung wohl fühlt. Auf diese Weise lässt
sich die Natur der Energie erkennen, was in der Praxis sicher
nicht immer ganz einfach ist.
Während der Übertragungsprozesse gelingt es den
geistigen Informanten, dem persönlichen Ego die Kontrolle
über den Körper nach und nach zu entziehen. „Wenn der
Körper einen neuen Lehrer hat, der ihn anstelle des Egos
unterrichtet, muss das Ego eine Aktivität verringern“
(S.124f.). Das Ego kämpft anfangs darum, die Kontrolle
über den Körper zu behalten. Daher wird den Medien
geraten, in die Stille zu gehen, denn: „Die Stille gibt den
Meistern die Möglichkeit, das Ego von der Kontrolle über
den Körper zu befreien“ (ebd.). Der Begriff ‚Befreiung’ in
diesem Kontext scheint nicht immer angemessen. Ein
Kontrollverlust des Egos kann auch denkbar unangenehme
Folgen nach sich ziehen!
Soviel Offenheit gibt Anlass zu Zweifeln, da in diesem
Zustand Tür und Tor geöffnet wird für jedwede

132
Einflussnahme. Praktizierende Medien wie M. Rogers haben
allerdings keinerlei Bedenken, für eine Ausbildung der
medialen Sinne zu plädieren. Die Autorin erinnert immerhin
daran, dass sowohl dunkle als auch lichte Geistwesen exi-
stieren, auf die man sich ‚einschwingen’ kann. Deshalb sind
Selbstschutz und auch Hilfestellung von außen wichtige
Faktoren.
Während der Einstimmung auf die geistige Welt findet
eine Verschmelzung der Schwingungen statt. „Stellt sich der
Schüler auf negative Kräfte oder gering entwickelte
Fragmente der Seele ein, so kommt es zu einem deutlichen
Gefühl des Unwohlseins und der Unruhe. Tritt so etwas auf,
sollte der Schüler weißes Licht um sich herum visualisieren,
welches eine Erhöhung der Schwingung sicherstellt“, lautet
eine Anweisung von M. Rogers (S.104).
Gelingt es dem Medium bzw. spirituellen Jünger, in der
Meditation die Schwingung auf eine höhere Stufe zu
transformieren, verbinden höhere Geistwesen ihre
Schwingung mit ihm. „Wenn sich der Schüler physisch,
emotional, mental und spirituell völlig dem Schutzgeist oder
dessen Willen ergeben hat, kann dieser mit seinem eigenen
Charakter und seiner eigenen Persönlichkeit durch den
Schüler sprechen und als eigene Wesenheit in Erscheinung
treten. In manchen Fällen kann das Medium den eigenen
Körper völlig dem Schutzgeist übergeben, indem es ihn
zeitweilig verlässt, so dass der Geist zum Zweck des
Lehrens darin wohnen kann“ (ebd., S.115). Der
Meditierende spürt, wie sich seine Form verändert, so als
erhielte er einen neuen Körper.
Das Medium Rea schildert bei V. Berry detailliert ihre
Empfindungen während der Übermittlung. Sie fühlt die
fremde Energie „ganz stark im Hinterkopf... Sie dringt in

133
den hinteren Teil des Gehirns ein. Ich bitte innerlich darum,
sie zu verstärken“ (S.61). Einige Medien werden zum
Beobachter des Geschehens, während ihr Bewusstsein
untätig bleibt (es geschieht einfach); andere haben die
Empfindung, sich während des Channel-Prozesses hinter
ihrem Kopf aufzuhalten.
Bei Volltrance-Medien ist das persönliche Bewusstsein
nicht mehr präsent. Die ‚Meister’ teilen mit, sich im
Nervensystem des Mediums aufzuhalten. Ist die bewusste
Kontrolle völlig unterbunden, können auch nicht gelernte
Fremdsprachen und dem Medium unbekannte Begriffe
übermittelt werden. Die Medien haben die Empfindung,
„ganz wegzugehen“; - sie können sich hinterher an nichts
erinnern. Die Geistwesen bekunden, es komme nicht allein
auf die Worte an, die übermittelt würden. Wichtig sei es, in
der „Energie der Meister zu sein“ (ebd. S.69).
Nach dem Sinn des Channelns gefragt, gibt Saint Germain
zur Antwort, diese Arbeit gebe den Medien die Möglichkeit,
zu ‚dienen’ und ihre übersteigerten Egos loszulassen. Doch
es gibt noch einen weiteren Aspekt: „Wir brauchen auch
Menschen, die unsere Energie auf der Erde ankern und sie
dort channeln, wo sie am meisten gebraucht wird. Das kann
auch auf andere Weise als durch verbales Channeln
geschehen: Viele fungieren als Bindeglieder zwischen uns
und der Erde, und wir betrachten sie ebenso als Kanäle
unseres Lichts wie diejenigen, durch die wir lehren“ (ebd.
S.114). Diese Verankerung der Energien von Geistlehrern in
der Materie ist den meisten Medien nicht bewusst und geht
somit in aller Heimlichkeit vonstatten. Da stellt sich die
Frage, welche geheimen Absichten mit einer derartigen
Einflussnahme verbunden sind.

134
Die weitreichenden Befugnisse, die viele Trance-Medien
fremden Energiewesen einräumen, haben ihre Entsprechung
in afro-brasilianischen Besessenheitsreligionen. Diese
wurden bereits von R. Steiner als nicht mehr zeitgemäß
beurteilt. Geht man einmal davon aus, dass ganz
unterschiedliche Geistwesen mit unterschiedlichen
Intentionen beim Channeling in Aktion treten, dann regt
dieser Vorgang durchaus zu kritischem Nachdenken an.
L. Carroll empfängt Nachrichten von dem Geistlehrer
Kryon. Dieser erläutert, wie die Botschaften zustande
kommen: Die Wörter entstehen im Bewusstsein des
Mediums, während der Lehrer ‚Gedankenbündel’ und
‚Ideengruppen’ übermittelt. L. Carroll hat sich zuvor mit
seiner Aufgabe als medialer Empfänger einverstanden
erklärt. Er hatte allerdings kaum eine andere Wahl, wie
Kryon bestätigt: „Sollte er es nicht tun, werde ich ihn
vermutlich während der nächsten 50 Jahre nicht mehr
schlafen lassen“ (S.23). Die Freiwilligkeit seitens der
medialen ‚Instrumente’ ist somit nicht immer gegeben.
L. Carrol, propagiert zudem das ‚Zeiten-Ende’. Menschen
auf dem spirituellen Weg müssen sich geistig darauf
vorbereiten, aus ihrer bestehenden Lebenssituation
„herausgenommen zu werden“. Die Lebensumstände werden
sich drastisch verändern: „Eine weltliche Laufbahn, die es
euch bisher erlaubte, die notwendigen Mittel für eure
Ernährung, Unterkunft und euren Schutz zu erwerben, mag
sich möglicherweise verändern oder zu Ende sein. Eure
Entscheidung wird nicht mehr rückgängig zu machen sein
und ihr könnt es euch dann nicht mehr anders überlegen“
(S.102).
Viele der Menschen auf dem geistigen Weg werden
allerdings nicht weit kommen, gibt Kryon unumwunden zu.

135
Es existieren Fallen auf dem Weg, die nicht immer leicht
auszumachen sind. Für das Verlassen des Planeten, - damit
ist der physische Tod gemeint -, gibt Kryon zwei Gründe an:
Einige gehen freiwillig ins Jenseits. Doch was geschieht mit
den anderen? „Sie können aufgrund ihrer Ego-Probleme
oder anderer biologischer Tendenzen nicht im Gleichgewicht
bleiben. Im letzten Fall wäre ihr Fortgehen unfreiwillig, d.h.
das Wesen würde einfach verschwinden, wenn es zu sehr aus
der Balance gerät“ (S.100). Es gilt also, die Balance zu
halten, um sich nicht zu gefährden.
Welche Risiken mit einer langjährigen medialen Tätigkeit
verbunden sein können, zeigt das Beispiel des bekannten
Mediums Jane Roberts, die über 21 Jahre lang gechannelt
hatte. Ihr Gesundheitszustand wurde mit der Zeit immer
desolater und führte schließlich zu ihrem Tode. Wie konnte
es soweit kommen?
Die geistige Welt erteilt diesbezüglich folgende
aufschlussreiche Auskunft:

Ein Medium benötigt sehr viel Energie, um das intensive


Channeling durchzuhalten. Sind die eigenen Energien
aber schwach, dann reichen sie nicht aus, um einen
Ausgleich zu erzielen. Ein Energiedefizit entsteht, welches
mit der Zeit immer ausgeprägter wird und zu Blockaden
im Organismus führt. Das Medium hat nicht bedacht, wie
sehr dieses Energiedefizit ihr zu schaffen machen würde.
Sie war überzeugt von ihrer ‚Mission’, die sie als überaus
wichtig ansah.
Eine Mission wie die ihre, welche sich über einen langen
Zeitraum erstreckt, bringt aber die Energien auf einen
niedrigen Stand, welcher sich mit der Zeit immer mehr
vermindert. Ein Energiedefizit macht sich auf vielerlei
Arten bemerkbar; nicht nur das allgemeine Befinden ist

136
beeinträchtigt, sondern auch die Atmung und die
Bewegungen werden gestört. Letztendlich war ihr
Glaube, eine wichtige Mission erfüllen zu müssen, Teil
eines Ringes, der sich langsam und unaufhaltsam um sie
schloss. Ihr Unvermögen, die wahren Motive zu
durchschauen, ließen ihr keine andere Wahl.
Es gab einige Botschaften, die eindeutige Hinweise
hätten sein können...

Ihr Übermittler hat vielleicht nicht in aller Deutlichkeit auf


die prekäre Lage aufmerksam gemacht

Eine Energiepersönlichkeit (= der Übermittler) ist in


seiner Struktur nicht so fest, wie es den Anschein hat. Er
hat viele Facetten, viele Energien, die sich mit ihm
verbunden haben und die im geeigneten Moment in
Erscheinung treten und Wirksamkeit entfalten können.
Hierzu hat er tatsächlich nicht eindeutig Stellung bezogen.
Während all der Jahre war also nur ein Teil der Energie in
Kontakt mit dem Medium, und nicht immer war die
Botschaft gleich geartet. Die Schwankungen waren viel
stärker, als sie letztendlich zum Ausdruck kamen.
Eine facettenreiche Energie verfolgt aber auch unter-
schiedliche Ziele und Absichten, die nicht immer mit
denen des Mediums in Einklang sind. In tragischer Weise
verband sich die Gutgläubigkeit des Mediums mit den
listenreichen Variationen, welche den Absichten des
Übermittlers zugrunde lagen. Er hatte keineswegs vor, ihr
Schaden zuzufügen, und anfänglich war die
Zusammenarbeit sehr gut.
Doch mit der Zeit schlichen sich in das
Übertragungsgeschehen nicht-wohlwollende Elemente
ein, die immer weiter vordrangen und zuletzt eine

137
dominante Rolle einnahmen. Während einer Übertragung
von langer Dauer ist es dringend geraten, sich immer
wieder der Energien zu vergewissern, mit denen man in
Kontakt ist.

Wie hätte sie das anstellen können?

Die Arglosigkeit und Naivität des Mediums ließen


derartige Überlegungen gar nicht aufkommen. Sie war
befangen in einer gutwilligen Voreingenommenheit, die
ihr nicht zum Segen gereichte. Wäre sie aufmerksamer
gewesen, dann wären ihr die Fluktuationen der Energien,
mit denen sie in Kontakt kam, kaum entgangen. Doch sie
dachte nicht im Geringsten daran, die Energien, mit denen
sie sich verband, zu hinterfragen. Nur so konnte es
geschehen, dass sich ihr mit der Zeit immer mehr ungute,
übelwollende Wesen näherten, welche die Intentionen der
anfänglichen Energien keineswegs teilten.
Sie war hin- und her gerissen zwischen lichten und
düsteren Elementen, wobei es letzteren gelang, immer
mehr die Oberhand zu gewinnen. Sie bemerkte nicht, wie
ihr langsam immer mehr die Kontrolle entglitt über das
Geschehen. Zu sehr war sie fixiert auf ihre Rolle als
Medium und durchdrungen von der Wichtigkeit ihrer
Aufgabe. Sie wurde zum Spielball der Mächte, ohne es zu
bemerken oder auch nur zu ahnen.
Das Besondere an ihrer Situation war der
Bekanntheitsgrad, den sie erreichte, indem sie ihre Rolle
ausfüllte. Dies beeindruckte sie über alle Maßen, mehr, als
sie sich je hätte träumen lassen. Dafür war sie bereit, auch
einiges aufs Spiel zu setzen und in Kauf zu nehmen. Nur
war ihr zu keiner Zeit klar, welchen Preis sie letztendlich
zu zahlen hatte. Dieser Entwicklungsweg überstieg ihr

138
Begriffsvermögen, welches in anderer Hinsicht durchaus
nicht eingeschränkt war. Ihr Dilemma lag in dem hohen
Anspruch, den sie sich selbst gegenüber erfüllen wollte
und der allem ihrem Handeln zugrunde lag. Dieser
Anspruch ließ es kaum zu, von einem einmal
eingeschlagenen Weg abzuweichen; diesen kritisch zu
durchleuchten.
Dieses grausame Schicksal ist durchaus kein Einzelfall,
denn viele Sucher verfangen sich in Netzen, mit denen sie
nicht rechnen und von denen sie keine Ahnung haben.
Der Fall dieses Mediums ist deshalb besonders
spektakulär, weil bis zuletzt niemand merkte, worum es
eigentlich ging, was mit ihr wirklich geschah. Ihre
Energien wurden haltlos und verstrickten sich im Lauf
der Zeit mehr und mehr in Netze, aus denen letztlich kein
Entkommen mehr möglich war.
Die Energien, die sich während des
Übertragungsgeschehens mit ihr verbanden, kannten nur
ein Ziel: Die Verbindung immer weiter zu festigen und
letztlich unauflöslich werden zu lassen. Die
Unauflöslichkeit der Verbindung besiegelte ihr Schicksal.
Sie kämpfte bis zuletzt einen aussichtslosen Kampf, der
schon viel früher entschieden war. Sie hatte nicht
bemerkt, welch dunkle Wolke sich um sie versammelte,
die ihre Kraft aufzehrte und ihre Gesundheit untergrub.
Den lichtvollen Strömen wurde es zunehmend
unmöglich, dieses Schattenreich zu durchdringen und
aufzulockern.
Hat sich die dunkle Energie bis zu einem gewissen
Grade verfestigt, dann sind die Lichtströme nicht mehr in
der Lage, die Dunkelheit zu durchdringen. Ein
wolkenartiges Gebilde entsteht um das Medium mit der
Tendenz, sich immer weiter zu verdichten. Diese Wolke
oder Energie ist imstande, wichtige Lebensfunktionen

139
anzugreifen und nach und nach lahmzulegen;
Lebensfunktionen, die aber dringend benötigt werden,
um das reibungslose Funktionieren des physischen
Organismus aufrechtzuerhalten. Diese Angriffe führen
anfänglich zum Ausfall bestimmter Sinneswahrnehmun-
gen, welche sich unmerklich einstellen und nach und nach
steigern. Bei fortschreitendem Prozess werden auch
Körperfunktionen angegriffen, welche das Befinden
empfindlich stören. Bemerkt das Medium nicht, was vor
sich geht, kann dies zu Blindheit oder Taubheit führen
oder auch zum Ausfall wichtiger Organfunktionen.
Die dunkle Energie trachtet danach, die
Ursprungsenergie der Person zurückzudrängen und
selbst wichtige Positionen, sogen. ‚Schlüsselstellen’, zu
besetzen. Das Medium ist hilflos ausgeliefert, je länger es
sich den Energien zur Verfügung stellt. Die Energien sind
aber nicht nur ‚böse’; bei alldem spielt auch der Gedanke
der Fortentwicklung eine entscheidende Rolle. Obgleich
ein Medium in dieser Weise beeinträchtigt sein kann,
erlebt das Bewusstsein dennoch einen enormen
Aufschwung, der es ihm erlaubt, in Höhen
hinaufzusteigen, die ihm sonst nicht zugänglich wären.
Die Bewusstseinsenergie des Mediums, die den Körper
verlässt, wird senkrecht in ungeahnte Höhen katapultiert;
ein Fortschritt, welcher auf andere Weise in dieser Form
nicht erreichbar wäre.
Einem Medium ist es möglich, zum Ursprung
zurückzukehren und dort auch zu verweilen, falls sie das
wünscht. Im vorliegenden Fall gestaltete sich diese
Entwicklung allerdings schwierig, denn sie hatte eine
starke Affinität zu ihrem Ehemann und zu ihrem Werk,
von denen sie sich überaus stark angezogen fühlte. Hier
ergaben sich unvorhergesehene Schwierigkeiten, welche
in dieser Form nicht geplant waren. Ihre Energie wirbelte

140
in einem Kosmos aus Strahlen und Tränen, in
Dankbarkeit und Hilflosigkeit. Letztlich obsiegte die
Verzweiflung und sie sank wieder zurück auf ein
niedriges Niveau.

Ein Problem ist doch, dass es dunklen Energien erlaubt ist,


in dieser Weise Einfluss zu nehmen.

Die Energiepersönlichkeit des Übermittlers war nicht in


der Lage, die dunklen Strömungen aufzuhalten, die
unweigerlich immer näher an das Medium heranrückten.
Der Wille eines Mediums ist die entscheidende Größe im
Spiel der Gewalten. Das Medium war zu keiner Zeit
abgeneigt, sich auf dieses Spiel einzulassen und mit den
Gewalten zu kooperieren, sogar sich ihnen auszuliefern.

Es hätte einer klaren Warnung bedurft, um ihr die Augen zu


öffnen.

Die Warnung ist erfolgt, wurde aber nicht verstanden. –


Ihr Bruder, der vor ihr starb, setzte sich von der Geist-
ebene aus mit ihr in Verbindung und ließ ihr eindeutige
Mitteilungen zukommen, welche sie allerdings
missachtete und nicht ernst nahm. Diese Mitteilungen
ließen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.
Eine Energiepersönlichkeit greift so gut wie nie in
Abläufe dieser Art ein, denn er sieht das Geschehen aus
einem erweiterten Blickwinkel, welcher die Entwicklung
in ein anderes Licht rückt. Er sieht sich nicht imstande, in
Entwicklungsverläufe dieser Art einzugreifen, denn sie
sind nicht festgelegt oder voraussehbar. Den Warnungen
keine Aufmerksamkeit zu schenken, ist eine Entschei-
dung, die jeder Mensch für sich selbst trifft.

141
Die Absicht der Energiepersönlichkeit war die
Übermittlung einer Botschaft, unabhängig von den
Umständen und den Auswirkungen, welche dieses
zeitigte. Die Intentionen einer Energie-Persönlichkeit
umfassen weit mehr als nur einen begrenzten Zeitraum,
daher kann ihr Verhalten nicht an einem Zeitausschnitt
von einigen wenigen Jahren gemessen werden.
Die Absicht des Übermittlers war keineswegs, dem
Medium Schaden zuzufügen, ganz im Gegenteil setzte er
alles daran, ihre Integrität zu wahren. So hatte er, als die
Schwierigkeiten begannen, seine Hauptenergie
zurückgezogen, um ihr damit ein Zeichen zu geben. Um
eine Entwicklung wie diese aufzuhalten, bedurfte es aber
mehr; es hätte zwingender Maßnahmen bedurft, um sie
von dem einmal eingeschlagenen Weg abzuhalten.

Oder einer deutlichen Warnung…

Diese Warnung war, - wie bereits gesagt, - erfolgt von


einer Seite, die dem Medium vertraut war. Eine Warnung
wie diese nützt wenig, wenn der Empfänger nicht bereit
ist, sie zu verstehen. Ein Channel-Medium ist sich der
Implikationen dieses Vorgangs auf einer inneren Ebene
wohl bewusst und nimmt das Geschehen unbewusst in
Kauf. Es vergegenwärtigt sich die Entwicklungsschritte,
welche diese Energien ermöglichen und welche sie aus
einem eintönigen Alltag herausheben.
Entwicklungen wie diese treten häufig auf bei Menschen,
deren Leben öde und sinnentleert geworden war und die
nach einer Möglichkeit gänzlich anders gearteter
Entwicklungen suchen. Der intensive dringende Wunsch
lässt sie in Kauf nehmen, was anderen unverständlich
scheint. Ein Gefahrenpotential, welches sie nicht

142
ergründen, baut sich um sie herum auf wie eine Mauer,
die sie letztendlich einschließt. Eine Warnung würde
wenig fruchten, denn sie würde weder verstanden noch
akzeptiert. Das Medium hätte der unguten Entwicklung
Einhalt gebieten können, hätte sie das gewollt. Hätte sie
beim Auftreten der ersten Probleme präzise Fragen
gestellt, so wären diese nicht unbeantwortet geblieben.

Ist dies eine Gesetzmäßigkeit, welche die geistige Welt


daran hindert, eingreifen?

Die geistige Welt gibt genügend Winke und Fingerzeige,


die nur entschlüsselt zu werden brauchen.

Also keine klaren Aussagen?

Je klarer eine Aussage, desto mehr droht sie


missverstanden zu werden. Das Medium, von dem hier
die Rede ist, war gewillt, Risiken in Kauf zu nehmen in
hohem Maße, in einer Weise, die andere nicht verstehen
würden. Daher ist es schwierig, einem anderen Menschen
diese Entwicklung begreiflich zu machen.

Manchmal ist von einem ‚Ehrenkodex’ die Rede, der Medien


angeblich Schutz gewährt.

Ein Ehrenkodex existiert nur, solange Warnungen nicht


missachtet werden. Es war nicht möglich, die Energie des
Mediums zu stabilisieren, denn sie war wie ein Blatt im
Wind; eine instabile Energie, die sich jeder Fokussierung
widersetzte. Sie hatte einen Fokus, der sehr beweglich war
und in dieser Weise benötigt wurde für die Aufgabe des
Channeling.

143
Die Gefahren einer medialen Tätigkeit werden oft
unterschätzt. Ein langdauernder Trainingsprozess ist
erforderlich, um ein ‚reiner Kanal’ zu werden.
Voraussetzung hierfür ist, innerlich still zu werden, um die
flatterhaften Gedankengänge unter Kontrolle zu bekommen.
Die Lehren geistiger Meister werden selten von medialen
Anfängern empfangen.
Ein offenes Herz und ein offenes Energiefeld werden als
Voraussetzung für Medialität genannt. Die Lehren können
bereichern und zu Einsichten führen, die ohne mediale
Offenheit nicht möglich gewesen wären. Sie können auch
eine Schutzfunktion ausüben, sofern problematische
Entwicklungsschritte klar und deutlich vor Augen geführt
werden.

Geistiges Heilen

Jede Art von Stress stört den


Fluss der Energien.

In esoterischen Ratgebern wird empfohlen, mediale


Fähigkeiten zu trainieren um anderen Menschen zu helfen,
ohne auf die Folgen hinzuweisen. Die Entdecker neuer
Heilmethoden kommen nicht selten auf der Grundlage
medialer und spiritistischer Kontakte zu ihren Ergebnissen.
Noch unklar ist, ob nicht eine ganze Anzahl Hilfesuchender
durch mediale Heilbehandlungen womöglich in den
Einflussbereich von Magie und Spiritismus gerät. „Was für

144
den Patienten vordergründig erfolgreich sein und für den
Therapeuten eine Erleichterung seiner Arbeit sein mag,
bringt aber Behandler und Patient unter den Einfluss jener
Geistwesen, mit denen der Therapeut spiritistisch
kooperiert“, heißt es im Internet (Stichwort: Spiritismus.
Botschaften u. Heilmethoden).
Nur spirituell fortgeschrittene Menschen verfügen über
jene Geistesgaben, die es ihnen ermöglichen, Informationen
und Hilfe aus den oberen Regionen der geistigen Welt zu
erlangen. Praktiken, die mit Energiearbeit zu tun haben,
können gefährlich sein, wenn sich die Behandler nicht
genügend über die Zusammenhänge in Klaren sind. Dann
laufen sie Gefahr, ungewollt niedere Energien anzuziehen.
Daher ist eine fundierte Ausbildung die unerlässliche
Vorbedingung für die praktische Arbeit. Die schwierige
Aufgabe für die Klienten besteht darin, die Spreu vom
Weizen zu trennen. Hierbei ist allerdings eines zu beachten:
Nehmen Heiler bei ihrer Tätigkeit die Hilfe geistiger
Wesenheiten in Anspruch, - egal für wen und für welche
Zwecke, - dann begeben sie sich in eine gewisse
Abhängigkeit von diesen Wesen. Diesem Umstand wird
nicht genügend Rechnung getragen.
Bei der Geistheilung wird der Heiler zu einem Kanal für
Energieströme aus dem Universum. Er lässt die kosmischen
Energien durch sich hindurchfließen und überträgt sie auf
seine Klienten. Beim Heilungsvorgang werden die Energien
dazu genutzt, Blockaden im Körper aufzulösen und die
Selbstheilungskräfte des Klienten zu stärken. Die
Behandlung hat zum Ziel, die Lebensenergien wieder frei
und ungehindert fließen zu lassen. In einigen Staaten, wie
England und die Schweiz, arbeiten Schulmediziner und
Geistheiler zusammen. Die geistigen Heiler werden zur

145
Unterstützung der Schulmedizin eingesetzt, um die
Wirksamkeit der Behandlung zu erhöhen.
Reiki ist eine Form der Geistheilung, deren Ursprung in
Japan liegt. Bei Reiki wird die universale Lebensenergie zur
Heilung genutzt. Das Universum gilt als unerschöpfliches
Energiereservoir, aus dem die Heiler Energie beziehen, die
sie durch Handauflegen übertragen. Die Personen, die mit
Reiki-Energien arbeiten, werden zuvor in Initiationen von
Blockaden befreit, um die Energien unverfälscht, ohne
persönliche Belastungen, übertragen zu können.
Der Behandler stellt eine Verbindung her zwischen der
universellen Energie und dem Kranken. Dies geschieht nicht
immer ohne Komplikationen, wie E. Jacobi berichtet: „Es
kann aber auch passieren, dass plötzlich sehr heftige
Gefühle, wie Trauer oder Wut, hochkommen. Psychisch
labile Menschen sollten sich eine Reiki-Behandlung daher
nur von einem Reikimeister geben lassen, der auch
entsprechend psychologisch geschult ist. Während einer
Reiki-Behandlung sind auch spontane Rückführungen in
frühere Leben möglich oder mediale Erlebnisse, zum
Beispiel, dass der Patient während der Behandlung plötzlich
mit Geistwesen kommuniziert“ (S.103f.). Eine Reiki-
Behandlung kann mit Komplikationen verbunden sein, wie
man sieht. Diverse Klagen kursieren über die
Energiebehandlung mit Reiki und deren unabsehbare Folgen,
weshalb die Heilmethode nicht ohne weiteres zu empfehlen
ist.
Nach Auffassung von M. Schindler sollte Reiki nur von
Menschen angewendet werden, deren einwandfreie
Lebensführung sie dafür geeignet macht. Sie berichtet von
der Begegnung mit einem Menschen, der eigenen Angaben
zufolge bewusst der dunklen Seite diente und dies mit der

146
Anwendung von Reiki-Energie unterstützte: „In beiden
Fällen funktioniert die Anwendung, wobei ich bei den
zuletzt genannten eher festgestellt habe, dass sie Energien
absaugen. Mir ist dort ein Fall bekannt, in welchem eine mir
gut bekannte Person nach einer Reiki-Behandlung völlig
entleert und noch lange danach psychisch angeschlagen
war.“ (In: Reiki – Fragen und Zweifel.)
Starke Kräfte, positive wie negative, wirken auf die
Menschen ein; dies hängt mit der persönlichen inneren
Ausrichtung zusammen. Heiler, die sich ohne Verbindung
zum höheren Selbst mit Energiearbeit befassen, ziehen
häufig, manchmal ohne es zu wissen, Energien ab. „Hat
man eine Verbindung zu dunklen Kräften – bewusst oder
unbewusst -, muss man mit Lebensenergie bezahlen. Man
öffnet die Tür durch Unreinheit oder durch eine
persönlichkeitsbezogene Ausrichtung und durch Schwächen.
Oft werden ‚Heiler’ krank, da sie medial arbeiten auf der
Astralebene der Täuschung, die materiell ist und nicht
‚geistig’, wie immer geglaubt wird“ (ebd.).
Mit Energie-Arbeitsmethoden wird in der alternativen
Szene teilweise recht locker umgegangen. Viele Menschen
halten sich für gut ausgebildet und für den Umgang mit
Energien geeignet. Sie gehen daher zu naiv an die Sache
heran, beklagt M. Schindler. „Der Gedanke, dass die Arbeit
mit diesen Energien auch etwas mit hoher Verantwortung zu
tun hat und mit kritischer Selbstüberprüfung, wird oft und
gern hinten angestellt, und vorzugsweise sogar ignoriert.“
(In: Kanal-Sein, Licht und Schatten.)2
2
Eine Frau berichtete der Autorin von einem aufschlussreichen Erlebnis,
als sie ihrem Bruder nach einem schweren Ski-Unfall - in bester Absicht
- Heilenergie übermitteln wollte. Die Geistwelt gab ihr deutlich zu
verstehen, dies sei nicht ihre Aufgabe, denn sie sei für Energiearbeit
nicht geeignet!

147
Bei der Energie-Arbeit darf eines nicht vergessen werden:
Die übertragene Energie vermischt sich zwangsläufig bis zu
einem gewissen Grad mit der persönlichen Energie des
Übermittlers. Jede Energie, - wie übrigens auch jede
Information -, wird zwangsläufig geprägt durch die Person,
die als Kanal tätig ist. Welcher Mensch kann schon von sich
behaupten, ein absolut reiner Kanal zu sein? Daher sollte es
für jeden Behandler, der Handauflegen, Reiki, telepathische
Energie-Übertragung und dgl. praktiziert, ein Anliegen sein,
den Kanal fortwährend zu reinigen und zu klären (ebd.).
Jede Person, die sich mit Energiearbeit beschäftigt, sollte
über eine gute Ausbildung verfügen, sowie Strukturen und
Gesetze kennen und einhalten, um nicht mit niederen
Kräften zu arbeiten anstatt mit höheren Energien. Energie-
Arbeit, die ohne Ausbildung und Hintergrundwissen
betrieben wird, kann sowohl für den Praktizierenden als
auch für den Empfänger der Energien schädliche
Auswirkungen haben. Diese Kräfte in sich zu entwickeln,
kann sowohl die positiven als auch die negativen Seiten
verstärken, wie manche Beispiele zeigen.
Meditierende nehmen über das Kronen-Chakra, das sich
über dem Scheitel befindet, eine Verbindung zu geistigen
Ebenen auf. Dabei können verschiedene
Bewusstseinsebenen, von den Schichten der Astralebene bis
hin zu spirituellen, höher schwingenden Bereichen, erreicht
werden. Auf den höheren geistigen Ebenen wird der Zugang
zu weiterführenden Informationen möglich. Meditierende
werden dort mit kosmischen Gesetzen und geistigen
Prinzipien des spirituellen Lebens vertraut gemacht.
In den Meditationen hat emotionale Ausgeglichenheit die
oberste Priorität. „Versuche nicht zu channeln, wenn du
ärgerlich, beunruhigt oder desillusioniert bist“, warnt Gerta

148
Butler (S.155f.). Regelmäßige Reinigungsübungen können
für einen emotionellen Ausgleich sorgen. Erst wenn die
innere Balance hergestellt ist, kann mit der Meditation bzw.
Energie-Übertragung begonnen werden. Sind die Energien
nicht ausreichend geklärt, kann es zu unerwünschten
Nebenwirkungen kommen.3
Einige Geistheiler arbeiten nicht mit Lichtkräften, sondern
stehen mit dunklem Mächten in Verbindung, warnt J.E.
Sigdell (S.93). Dann entstehen während der Behandlung
ungute Empfindungen bei den Klienten. Sie sollten diese
Empfindungen nicht beiseite schieben, sondern als Warnung
verstehen. Fühlen sich Klienten nach einer Behandlung nicht
leicht und beschwingt, sondern in irgendeiner Weise
beeinträchtigt, dann sollten sie in Zukunft besser darauf
verzichten.

3
Eine Bekannte der Autorin entschloss sich eines Abends spontan zu
einer Energie-Übertragung für eine Freundin, die zu Besuch war.
Während der Behandlung ‚sah’ sie dunkle geflügelte Wesen vor ihren
Augen aufsteigen. – Auf der Fahrt nach Hause hatte die Freundin einen
Unfall! Reiner Zufall?

149
Geistige Lehrer

Geistlehrer sind Katalysatoren, die zwischen Licht und


Dunkelheit wirken, mit einem Fuß in beiden Welten.

Beziehung zu Medien

Mit ‚Geistführer’ oder ‚geistige Lehrer’ sind in der Regel


nichtphysische Wesen gemeint, die Menschen auf dem
spirituellen Weg begleiten und bei anfallenden Problemen
eine beratende Funktion ausüben. Meditierende, die sich
ausdauernd nach innen wenden, lernen unterschiedliche
Geistlehrer kennen mit speziellen Kenntnissen und
Fähigkeiten. Viele sind Experten in bestimmten Bereichen
der seelischen Bildung und Entwicklung. Sie bieten
Unterstützung in spirituellen Dingen und ziehen sich wieder

150
zurück, wenn Menschen nicht mit ihrer Schwingungsebene
harmonieren.
Eine harmonische, ausgeglichene Gedanken- und
Gefühlswelt hebt das Energieniveau auf eine höhere
Schwingungsebene. Die Anhebung des Niveaus ermöglicht
eine Verbindung zu Wesenheiten, die diesem entsprechen.
Geistlehrer drängen sich niemals auf, ganz im Gegensatz zu
niederen Wesenheiten. Die leise, innere Stimme, die sich
von Zeit zu Zeit bemerkbar macht, gehört einer höheren Be-
wusstseinsebene an. Von dort aus findet der Kontakt zu dem
höheren Selbst im Menschen statt. Als Teil der Überseele
verfügt das höhere Selbst über eine umfassende,
vorausschauende Wahrnehmung und kann daher dem
menschlichen Bewusstsein wertvolle Hinweise geben. Es ist
der Funke im Innern eines jeden Individuums, der entfacht
werden und sich zur Flamme entwickeln kann. Wenn das
geschieht, wird er als geistiger Lehrer in Erscheinung treten.
Die Unterscheidung der Boten aus der geistigen Welt fällt
Medien nicht immer leicht. Während niedrig schwingende
Energiewesen unruhige, aggressive Impulse aussenden und
danach trachten, die Medien zu kontrollieren und für eigene
Zwecke zu benutzen, strahlt ein hohes Bewusstsein Kraft
und Ruhe aus. Wenn plötzlich die Gedanken eines fremden,
unbekannten Wesens ins Bewusstsein dringen, dann ist die
dahinter stehende Absicht von Bedeutung: Wirken die
Mitteilungen konstruktiv und aufbauend oder sind sie dazu
geeignet, Kontrolle auszuüben? Im letzteren Fall steckt eine
niedere Astralenergie hinter den Botschaften.
Als der Mediziner E.G. Jussek den Patienten Charles, der
unter plötzlichen Stimmungswechseln und Wutausbrüchen
litt, unter Hypnose nach der Ursache befragte, trat „eine
anscheinend von ihm unabhängige Persönlichkeit zutage, die

151
sich als Charles’ Beschützer und Lehrer zu erkennen gab, ein
chinesischer Weiser namens Yan Su Lu, der uns in vielen
Sitzungen seine außerordentlich lehrreichen philosophischen
Gedanken vermittelte… Diese faszinierende Persönlichkeit
unterschied sich grundlegend von der gegenwärtigen Person,
als die ich meinen Patienten kannte.“ (In: E.G. Jussek: Das
Perlennetz, S.10f.)
Die Verbindung mit Charles war möglich geworden, weil
er eine Aufnahmebereitschaft für geistige Lehren gezeigt
hatte. Der Mediziner Jussek bekennt nach einer Vielzahl von
Sitzungen mit Charles, dass „das Drama menschlichen
Bewusstseins, an dem ich hier teilhatte, wesentlich
vielschichtiger und geheimnisvoller war, als ich zu Anfang
geglaubt hatte“ (S.13).
Die Geistlehrer einer Person, die aufgebrochen ist, um zu
neuen Erkenntnissen zu gelangen, sind nicht immer
dieselben. „Sie kommen und gehen“, sagt Yan Su Lu.
Abhängig von den Schwierigkeiten, die zu bewältigen sind,
nähert sich derjenige Lehrer, der am besten dazu geeignet
ist, Unterstützung zu leisten. Das kann je nach Problematik
immer ein anderer sein. Yan Su Lu ist der geistige
Übermittler für das Medium Charles. Er erklärt, seine
Energie werde an diejenigen weiter gegeben, die mit dem
Medium in Verbindung stehen. Alle Leute, die mit Charles
in Berührung kämen, würden von der Energie, die von dem
geistigen Übermittler ausgeht, in irgendeiner Weise
beeinflusst (ebd. S.41).
Während der Übermittlung füllen die Geistlehrer das Aura-
Feld eines Mediums, welches den Körper umgibt, mit ihrer
Energie an. Diese Energie kann von der eigenen Energie
unterschieden und einer genauen Prüfung unterzogen

152
werden. Eine objektive Beurteilung der übermittelten Texte
wird dringend empfohlen. (Vgl.: V. Berry u. a., S.127f.)
Auf welche Abwege abenteuerlustige Sinnsucher geraten
können, erzählt A. David-Néel. Sie berichtet von der Reise
einer amerikanischen Jüngerin, die ohne irgendeinen
finanziellen Rückhalt aufbrach nach Indien. In den USA
hatte sie eine akademische Bildung erworben und war in
einem Lehrberuf tätig gewesen. Im fernen Indien fand sie
nur vorübergehend Anstellungen als Erzieherin und
Sekretärin. Dennoch kam eine Rückkehr für sie nicht
infrage.
Bei ihrer Suche nach einem lebenden Guru wurde sie
enttäuscht. Doch sie fand einen unsichtbaren Lehrer, der ihr
auf geheimnisvolle Weise Unterweisungen gab. Der
Aufenthaltsort dieses Lehrers aus der Geisterwelt blieb
unklar: Hielt er sich in den fernen Bergen des Himalaya auf
oder kam er sogar von außerirdischen Höhen herab in die
Welt der materiellen Beschränkungen? Die Unterhaltungen
mit unsichtbaren Gesprächspartnern wurden für die
begeisterte Jüngerin zum Lebensersatz. Materielle Belange
vernachlässigte sie weitgehend, - mit katastrophalen Folgen.
Im Alter war bittere Armut das Los der Jüngerin, die einst
voller Hoffnung nach Indien gepilgert war. In einem
wohlhabenden indischen Haus gewährte man ihr aus Mitleid
Unterschlupf. Die Nächte verbrachte sie schlafend unter
einer Treppe. Die Ärmste teilte das Schicksal vieler
Sinnsucher aus allen Ländern der Erde. „Unter den
Mystikern sind Fälle dieser Art ziemlich häufig“, bemerkt A.
David-Néel. (Vgl.: Im Banne der Mysterien, S.238f.)
Eine andere Amerikanerin, über die David-Néel berichtet,
unterhielt von ihrem Heimatland aus regen Briefkontakt zu
einem indischen Guru. Der Briefwechsel wurde sehr

153
herzerwärmend, als der Swami ihr mitteilte, er kenne sie aus
einem früheren Leben. Nach einiger Zeit vernahm sie die
Reden des Swamis im Geiste. Er sprach sehr lange,
manchmal die ganze Nacht über. Auch konnte sie nun bei
geschlossenen Augen Bilder sehen, die angeblich ihrem
früheren Leben entstammten.
In einem Brief teilte sie A. David-Néel mit, sie stehe nun
in geistigem Kontakt mit einigen sehr intelligenten
Persönlichkeiten. Doch nach einiger Zeit kamen ihr Zweifel
an der Integrität der Geistpersönlichkeiten. Sie beklagte sich:
„… diese ausgedehnten Besuche raubten mir den Schlaf. Ich
war sehr erschöpft und bat meine Besucher, die Verbindung
zu mir abzubrechen. Aber vergebens – sie weigerten sich,
mich zu verlassen, und mir war, als hätten sie sich in
meinem Körper eingenistet“ (ebd. S.243f.). Nun wandte sich
die Ärmste hilfesuchend an verschiedene Okkultisten mit
der Frage, wer denn wohl die Wesen seien, die sie derart
heimsuchten? Nur einer der Befragten fühlte sich berufen,
zu diesem Problem Stellung zu beziehen. Der vermeintliche
‚Swami’ war seiner Ansicht nach jemand anderes, der in
dessen Rolle geschlüpft war.
Die nächtlichen Besuche hielten unvermindert an. In
einem der Besucher glaubte die Frau einen Bischof der
liberalen katholischen Kirche4 zu erkennen, der vor kurzem
das Zeitliche gesegnet hatte. Der Bischof, ein bekannter
Mann namens Wedgewood, der weltweit Freimaurerzirkel
und okkulte Zentren gegründet hatte, war angeblich an die
Erde gebunden aufgrund übermäßigen Drogenkonsums zu
seinen Lebzeiten. Kurz darauf gab sich der Graf von Saint

4
Gegründet von Charles W. Leadbeater, einem Mitglied der
Theosophischen Gemeinschaft.

154
Germain die Ehre, um die Frau darauf vorzubereiten, seine
zukünftige Schülerin zu werden.
Wieder verging einige Zeit. Dann glaubte das Medium
erneut, allen Grund zu haben, die Identität ihrer Besucher
anzuzweifeln. Sie führte heftige, lang andauernde
Auseinandersetzungen mit den Unsichtbaren. Die lästigen
Besucher hinderten sie am Schlaf, zudem hatte sie das
Empfinden, ihr würde ‚Lebensatem’ entzogen, von dem die
anderen sich nährten. Die Vermutung lag nun nahe, von
schwarzmagischen Einflüssen auszugehen.
Derartige Vorkommnisse sind kein Einzelfall, sondern
symptomatisch für den Verkehr mit der jenseitigen Welt. Das
unsichtbare Reich wird zwar von Gesetzen regiert, doch
mangels Erfahrung werden gefährliche Klippen nicht
erkannt. Jeder Aspekt im Menschen, der sich nicht mit dem
höheren Selbst in Übereinstimmung befindet, wird in der
Beziehung zu den Geistlehrern sichtbar. Klärungsprozesse
finden statt und Widersprüche treten deutlich in
Erscheinung. Dieser Teil des Weges kann sich in der Praxis
als recht schmerzhaft erweisen. Die Lehrer wirken als
Katalysatoren, die versteckte Probleme an die Oberfläche
befördern. Dies kann auf recht unsanfte Weise geschehen,
sofern Blockaden vorhanden sind und die Entwicklung
behindern.
Die Frage ist berechtigt, wie groß die Gefahr der
Fremdbestimmung durch Geistlehrer ist. Da die Beziehung
auf einer Wechselwirkung zwischen Schüler und Lehrer
beruht, fragt sich, was geschieht, wenn der Lernende dem
Geistlehrer die Führung überlässt. Bei einem stark
ausgeprägten Autoritätsdenken wird der Übende den
Geistlehrer für eine unangreifbare Autoritätsperson halten
und wahrscheinlich dementsprechenden Erfahrungen

155
ausgesetzt werden. Es kann sich als sehr schwierig erweisen,
aus dem selbst geschaffenen Teufelskreis aus
Unterwürfigkeit und Tyrannei hinauszugelangen.
Andererseits gehen von dem Geistlehrer immer wieder
Provokationen aus, auf die der Übende je nach Temperament
reagiert. So kann es zu einer jahrelang andauernden
streitsamen Beziehung kommen, falls es dem Übenden nicht
gelingt, Distanz zu den aufreizenden Äußerungen
herzustellen. Das Ziel, den Übenden zu mehr Gleichmut den
Angriffen gegenüber zu bewegen, wird nicht in jedem Fall
erreicht.
Geistlehrer sind keine negativen Wesen, welche die
Absicht haben, Lernenden zu schaden, auch wenn das auf
den ersten Blick nicht immer klar ersichtlich ist. Inner-
psychische Probleme bilden auf dem Weg der Schulung ein
Hindernis. Wenn die Schleier durchlässiger werden, nehmen
Menschen die Wesen ihres Unterbewusstseins deutlicher
wahr. Die Kommunikation intensiviert sich und auch die in
der Psyche angelegten Probleme. Bei näherem Hinsehen
bemerken die Lernenden vielleicht, dass sie mit dem
Geistführer bereits ihr ganzes Leben lang in Kontakt
gestanden haben. Er ist Teil des Unterbewusstseins, der sich
über Intuitionen, plötzliche Eingebungen oder
Gefühlsaufwallungen bemerkbar machte.
Bei genauerer Betrachtung ähnelt die Beziehung eines
Geistführers zu seinen Schülern der in einer
psychoanalytischen Beziehung: Wie der innewohnende
Geist ist auch der Analytiker für den Klienten unsichtbar, da
er hinter ihm sitzt, während der Klient auf der Couch liegt.
Er wirkt als neutraler Spiegel, auf den der Klient die Inhalte
seines Unterbewusstseins projizieren kann. Aufgrund der
liegenden, entspannten Haltung können weitgehend

156
unverstellt die Inhalte des Unterbewusstseins aus den
entferntesten Winkeln sichtbar werden.
Auch der Geistführer ist imstande, - und zwar ungleich
effektiver als ein Therapeut -, jede noch so kleine Regung im
Lernenden wahrzunehmen. Er reagiert auf die aus dem
Wachbewusstsein sowie dem Unterbewusstsein kommenden
Regungen, so dass eine lebendige Wechselbeziehung
entstehen kann, die von dem Übenden nicht immer in aller
Deutlichkeit wahrgenommen wird. Dem Geistführer kommt
somit gleich dem Psychoanalytiker die Rolle eines Spiegels
zu, der dem Übenden seine Vorzüge, aber auch seine Fehler
deutlich vor Augen führt. Damit ist diesem ein Mittel in die
Hand gegeben, diejenigen Eigenschaften, die als Hindernis
den Weg erschweren, zu erkennen.
Nun ist die Vorstellung, in jeder Minute in mentalem
Kontakt, und damit unter Beobachtung, eines Geistlehrers zu
sein, auf den ersten Blick nicht sehr angenehm. Das
persönliche Innenleben wird zum offenen Buch; alle
ambivalenten Regungen der Seele gelangen an die
Oberfläche. Die intimsten Geheimnisse kommen aus den
verborgenen Winkeln ans Licht, da nichts mehr verborgen
werden kann. Der Kontakt zu einem Geistlehrer ähnelt zwar
im Grunde der Beziehung zu einem Mitmenschen, dennoch
ist die Beziehung asymmetrisch, da der Schüler wenig oder
nichts über den Geistlehrer erfährt.
Doch die Geistlehrer bzw. Helfer sind keineswegs die
geheimnisvollen Wesen, als die sie häufig erscheinen. J.
Wandel erwähnt menschliche Adepten, die zu unsichtbaren
Helfern ausgebildet werden. Sie sind befähigt, in der Nacht
während des Schlafs aktiv zu sein. Sie halten Vorträge,
helfen bei Unglücksfällen, spenden Trost und dgl. mehr.
(Vgl.: Vademecum zur Initiation.) Aufgestiegene Meister

157
setzen einige ihrer Schüler zur Überwachung und Lenkung
der irdischen Geschicke ein, behauptet J. Wandel. (In: Wohin
zielt die Menschheit?) Ihre Ausstrahlungen schaffen ein
günstiges Klima zur spirituellen Weiterentwicklung hierfür
geeigneter Personengruppen. Geisthelfer stehen zwischen
Licht und Dunkelheit und haben Kontakt zu beiden Welten.
Zwischen Geistlehrern und ihren Schülern findet eine
Wechselwirkung statt: Die Empfindungen und Reaktionen
der Lernenden haben großen Einfluss auf die Gestaltung der
Beziehung und auf deren Fortführung. Auch die Art der
spirituellen Erfahrung wird von den Probanden mitbestimmt.
Ihre Reaktionen geben Aufschluss über den
Entwicklungsstand und haben Einfluss auf das ihnen
zugestandene Wissen. Bei einem Menschen, der seine
inneren Konflikte weitgehend unter seiner Kontrolle hat, ist
die Persönlichkeitsentwicklung bereits fortgeschritten.
Spannungen haben keinen entscheidenden Einfluss mehr auf
seine Gefühlswelt. Die telepathische emotionale Beziehung
zu einem hoch entwickelten Geistwesen kann eine
ungemeine Bereicherung bedeuten. Ein Individuum, das
nichts mehr zu verbergen hat, kann im vertrauten Kontakt
mit einem geistigen Lehrer Dinge erleben, die auf Erden
nicht ihresgleichen haben.
Alle Menschen stehen unterbewusst mit geistigen Wesen
in Verbindung, verdrängen diese Tatsache aber beharrlich.
Ohne die Hilfe aus dem Unterbewusstsein könnten sie nicht
bestehen. Der Erfolg bei ihren Unternehmungen hängt
weitgehend davon ab, inwieweit sie in der Lage sind, die
Botschaften aus dem Unterbewusstsein zu verstehen. Jeder
Mensch vermag nur Hilfe zu empfangen gemäß der eigenen
Disposition. Die Entwicklung der Intuition ist der

158
entscheidende Faktor für angemessene und Erfolg
versprechende Entscheidungen.

Das geistige Band

Das geistige Band beruht auf Telepathie.

Mitglieder spiritueller Gemeinschaften verbinden sich in


ihren Meditationen mit der höheren Geistebene mittels
gewisser Übungen. Werden die Übungen über einen
längeren Zeitraum fortgesetzt, erzeugen sie ein unsichtbares
Band bzw. Bindeglied zur geistigen Welt. Dieses astrale
Band ermöglicht den Anschluss an einen ‚magischen
Stromkreis’, mit dem auch die Mitglieder der Gemeinschaft
verbunden sind. Wird die Konzentration auf das Band
vernachlässigt, löst es sich mit der Zeit wieder auf.
Bei jedem Individuum besteht zwar eine Verbindung zu
seinem inneren Selbst, doch das Band zu höheren
Geistmächten ist bei den meisten Menschen unterbrochen
bzw. nicht vorhanden. Während meditativer Übungen wird
dieses Band erzeugt und wiederbelebt. Das Mittel hierzu ist
die Konzentration der Gedankenkräfte auf die höhere
geistige Welt. Die Verbindung zu erneuern und zu festigen
ist allerdings nur dann möglich, wenn gleichzeitig die
Qualität des Denkens angehoben wird. Die Ausrichtung der

159
Gedanken auf positive Inhalte, auf Mitgefühl,
Hilfsbereitschaft, Freigiebigkeit, Verständnis etc. ist geeignet
zur Anhebung des Gedankenniveaus und damit der
Schwingungsfrequenz. Die Inhalte des Unterbewusstseins
werden durchlichtet und von negativen und überflüssigen
Inhalten befreit. Diesem Zweck dient das deutlichere
Hervortreten der unterbewussten Inhalte während spiritueller
Übungen. Den Meditierenden ist damit Gelegenheit
gegeben, sich mit ihrer unterbewussten Psyche
auseinanderzusetzen und ‚ins Reine’ zu kommen.
Wenn sich Meditierende mit den Geistführern verbinden,
dann schmieden sie ein dauerhaftes Band, eine
nichtphysische Verbindung, die es ihnen ermöglicht, andere
Ebenen der Existenz bewusst wahrzunehmen, erklärt St.
Wilde. Der innere Führer ist für St. Wilde ein Energiewesen,
das sich über die Begrenzungen der wiederholten
Erdenleben hinaus entfaltet hat. Die Energie dieser Wesen
befindet sich außerhalb unseres normalen
Wahrnehmungsvermögens; sie kann als vibrierende
Lebenskraft betrachtet werden, die erkennbar ist am
spontanen Aufblitzen in bestimmten Augenblicken. Die
Verbindung zu den höheren Geistebenen herzustellen ist
wesentlich schwieriger, als die niederen Astralebenen zu
erreichen. Die Energie der Übenden muss konzentriert und
gesammelt und die Schwingungsfrequenz angehoben
werden, damit die geistige Verbindung einen hohen Grad
erreichen kann.
Indem Meditierende dem geistigen Lehrer Verehrung
entgegenbringen, verbinden sie sich mit dessen Bewusstsein
und werden, wie F. Bardon es ausdrückt, auf diese Weise
‚influenziert’. Hierdurch kann ein Fortschritt sicherer und in
kürzerer Zeit erfolgen. In Tibet wird dagegen die

160
umgekehrte Reihenfolge praktiziert, „indem sich der Meister
mit dem Bewusstsein des Schülers verbindet und auf ihn
Macht und Erleuchtung überträgt. Dasselbe ist bei den
Mystikern der Fall, wo es sich um sogenannte
‚Pneumaübertragung’ handelt“ (ders. S.115).
Von den Geistführern gehen spirituelle Eingebungen aus,
die geeignet sind, die Entwicklung zu beschleunigen. Nach
einiger Zeit beginnt die Energie des Führers zu fließen; seine
Anwesenheit wird spürbar. Eine innere Kommunikation
findet statt. Die Verbindung nimmt die Form von Gedanken-
und Bildübertragungen an, dabei werden viele Botschaften
in verschlüsselter Form übermittelt. Es liegt an den Übenden
selbst, wieviel Zeit und Mühe sie aufwenden wollen, um die
Botschaft zu verstehen.
Gelingt es einem Meditierenden, den Kontakt zu höheren
Geistebenen aufrechtzuerhalten, dann wird auch der
physische Organismus durchlichtet; eine Transformation
findet statt. Die Übermittlung von Inspirationen und Wissen
wird möglich, abgestimmt auf die jeweilige Interessenlage
des Individuums. Gelingt die Kontaktaufnahme nicht,
werden die Durchsagen mangelhaft sein.
Ein Eremit aus Deutschland berichtet von seinem
Aufenthalt in einem Kloster der Weißen Bruderschaft in den
Bergen des Himalaya. Wenn ein Schüler von der geistigen
Gemeinschaft aufgenommen wird, dann wird ein
feinstoffliches Band geknüpft, das eine fortwährende
telepathische Verbindung ermöglicht. Der Jünger befindet
sich nun ständig im Bereich der ‚magnetischen
Ausstrahlungen’ des Meisters, ohne dass dieser ständig an
ihn denken muss. Die Ausbildung der einzelnen Probanden
wird ständig überwacht mittels einer elektro-magnetischen
Verbindung zu einem zentralen Raum, Museum genannt, wo

161
jedwedes Handeln wie in einem Führungsbuch verzeichnet
wird.
Der Eremit gibt Aufschluss über seine Beziehung zu
seinem geistigen Mentor, den er Meister Z nennt. Er erzählt,
„dass dort die Möglichkeiten vorhanden waren, das seelische
Wachstum ins Geistige hinein von jedem einzelnen Schüler
der Stätte des Meisters Z mit einem Blick zu erfassen… Die
Verbindung zwischen dem Museum und den Personen war
durch einen seelisch-magnetischen Kontakt hergestellt,
hauptsächlich durch den freien Willen jedes Schülers…“ (In:
Der Eremit, S.83.) Dennoch wird diese Verbindung von
einigen als Zwang empfunden, der einigen Unwillen erregt,
wie aus dem Text hervorgeht.
Die Theosophische Bewegung bezeugt die Existenz von
Meistern der Weisheit, mit denen spirituelle Adepten in eine
magnetische Verbindung treten. Ein steter inspirierender
Einfluss steht hinter allen, die sich dafür öffnen. Sie werden
‚Stromwege’ für die Kraft der Meister. (Vgl.: Der Weiße
Lotos, Nr. 1, S.22.) Bei J. Wandel wird unverblümt die
Lenkung und Überwachung von Geistesschülern erwähnt,
um deren ‚Vergeistigungsweg’ zu beschleunigen. Für das
Überwachen und Lenken ist kein physischer Kontakt nötig.
(Vgl.: Die Religion der Zukunft, S.23.)
Selbst Schmerzen können über magnetische Verbindungen
erzeugt werden. In alten Traditionen werden die Initiaten
mitunter starken Torturen ausgesetzt. T. Abelar, die einer
alten indianischen Weisheitstradition folgt, erhielt in einem
verfänglichen Moment von ihrem späteren Lehrer einen
Schlag auf den Rücken. Der Schlag war eine Markierung;
gleichzeitig hinterließ der Lehrer eine bestimmte Energie bei
der zukünftigen Schülerin. Dadurch wurde es ihm möglich,
eine Energielinie um ihren ätherischen Körper zu schlingen.

162
Nun konnte jederzeit ihren Aufenthaltsort bestimmen. Diese
Energielinie kann auch eine Art Schutz bedeuten (S.191f.).
Die Verbindung zum Geist, bei C. Castaneda das
Bindeglied zur Absicht genannt, ist beim durchschnittlichen
Menschen weitgehend inaktiv und nicht fähig zu spontanen
Reaktionen. Die schamanischen Zauberer haben gelernt, ihr
Bindeglied zur Absicht zu disziplinieren. Daher sind sie
gewappnet und wissen in jeder Situation, was der Geist mit
ihnen vorhat. Zu Beginn des Weges geht es darum, das
Bindeglied wiederzubeleben. Hierzu benötigt der Übende
eine unbändige Entschlossenheit; - ein Bewusstseinszustand,
der als unbeugsame Absicht bezeichnet wird.
Ein angehender Zauberer ist gehalten, sein Bindeglied zum
Geist zu läutern und zu aktivieren. Die notwendige
Entschlossenheit hierzu vermittelt ihm sein Mentor. Zuvor
verlangt er von dem Schüler, seine Individualität
aufzugeben. Das ist der schwierigste Teil des Weges, daher
sind Freiwillige nicht willkommen in der Welt der Zauberer!
Freiwillige hätten bereits ein eigenes Ziel, schreibt
Castaneda, dies mache es ihnen schwer, ihre Individualität
aufzugeben. (In.: Die Kraft der Stille, S.55f.) Der
schamanische Lehrer tritt an den zukünftigen Lehrling
heran, wenn sich dieser in einem geschwächten, dem Tode
nahen Zustand befindet. Nur dann ist er zu allem bereit und
erhebt keine Einwände. Dem Todgeweihten wird eine
wundersame Rettung zuteil; fortan ist er zu allem bereit und
folgt gehorsam den Anweisungen seines ‚Mentors’. Dieser
Aspekt der Unfreiwilligkeit auf dem ‚Weg der Zauberer’
wird von Castaneda mit keiner Silbe hinterfragt.
Das Ziel der Zauberer ist eine Sensibilisierung ihres
Bindegliedes, bis sie fähig sind, es nach eigenem Willen
einsetzen zu können. Sie speichern ihre Energie, bis sie ein

163
präzises, klares Bindeglied zur Absicht erzeugt haben. Die
Menschheit hat nach Auffassung des Autors den kollektiven
Fehler begangen, ihr Leben lang in völliger Unkenntnis
dieser Verbindung gegenüber zu bleiben. Durch das
Bindeglied ist das Individuum mit allem anderen verbunden.
Tibetanische Okkultisten vertreten die Ansicht, Götter und
Dämonen hätten dank der unzähligen, auf sie gerichteten
Gedanken eine Art wirklichen Daseins erworben, erfährt
man bei A. David-Néel. Gläubige Menschen lassen den
Göttern durch die ihnen gezollte Anbetung energetische
Nahrung zukommen. Indem die Gläubigen sich in die
Gottheit hineinversenken, bringen sie sich in Verbindung mit
ihr. Die Berührung mit der geheimnisvollen Kraft der
Götter und Dämonen kann für den einen die Erfüllung seiner
Wünsche bringen. Ist er aber ungeschickt, - besonders wenn
er mit Dämonen der ‚schrecklichen Art’ in Kontakt kommt -,
dann wird ihm zuweilen übel mitgespielt. Die mächtigen
Wesenheiten, die er durch seine eigenen Wünsche und
Gedanken herbeigezogen hat, können ihn im Extremfall
sogar das Lebenslicht ausblasen. (Vgl.: Meister und Schüler,
S.79.)
Doch Dämonen und Götter, Höllen und Paradiese
existieren nach Auffassung tibetischer Lehren nur für
diejenigen, die daran glauben. Der Gott, der im Zustand
einer latenten Kraft vorhanden ist, kann, da er nur durch die
Einbildungskraft der Menge erschaffen und erhalten wird,
nur auf jemanden wirken, der sich mit ihm in Verbindung
bringt. Ohne einen ‚Draht’ kann die Elektrizität das Licht in
der Lampe nicht aufleuchten lassen. Die Verehrung schafft
unzweifelhaft eine enge Verbindung zwischen den
Gläubigen und den Göttern. Trotz der subjektiven Natur der
Gottheiten darf man sie aber nicht für bloße Trugbilder

164
halten, denn durch die auf sie gerichtete Gefühls- und
Gedankenkonzentration verdichten sie sich zu geistigen
Entitäten.
Die Menschheit entstammt ursprünglich der geistigen Welt
und steht daher direkt oder indirekt mit ihr in Verbindung,
erklärt P. McLean. Die Gedankenenergien, von Menschen
ausgesandt, werden von geistigen Wesenheiten
aufgenommen und kehren anschließend, in ihrer
energetischen Struktur verbessert, zurück. Der Gedanken-
bzw. Energieaustausch kann so hoch sein, dass er die Form
einer Einweihung annimmt. Gedanken, die eine sehr hohe
Qualität erreichen, können bis in die höhere Lichtsphäre
weitergeleitet werden und so zu ihrer Stärkung beitragen.
Bei der spirituellen Entwicklung geht es darum, die
Verbindung zu höheren Geistmächten wieder zu beleben.
Das Mittel dazu ist die Konzentration der Gedankenkräfte
auf die höhere geistige Welt. Die Energiefäden eines jeden
Menschen verknüpfen sich mit demjenigen Gegenstand, auf
den er die Aufmerksamkeit richtet. Je häufiger die
Aufmerksamkeit ausgerichtet wird, je größer das Interesse
ist, desto fester wird das Band. Zu Beginn ist es wichtig, die
Verbindung regelmäßig herzustellen, damit das Band
gefestigt wird. Eine Verbindung erfolgt auch ohne Absicht
der Probanden.
Die Verbindung zu erneuern und zu festigen ist allerdings
nur dann möglich, wenn die Denkqualität angehoben wird.
Dann nähert sich auch der physische Organismus dem
geistigen Prinzip an. Eine Frage an die geistige Welt lautet:

Was geschieht, wenn das Bindeglied zum Geist nicht


zustande kommt während einer spirituellen Entwicklung?

165
Die Frage betrifft die Verwirrung der Energien bei Nicht-
Erreichen des Ziels. Das Ziel der spirituellen Entwicklung
ist die psycho-physische Höherentwicklung des gesamten
menschlichen Organismus. Dieses Ziel zu erreichen ist
nicht immer leicht, da vielfältige Hindernisse den Weg
blockieren. Die Energie kann nur dann ausgerichtet
werden, wenn sie sich verbindet mit den geistigen Welten.
Ohne diese Verbindung verhält sich die Energie wie ein
Blatt im Wind. Sie wird haltlos. Eine haltlose Energie ist
jeder Bewegung des Geistes ausgeliefert. Jede noch so
kleine Regung übt eine Wirkung aus. Die Energie ist bald
nicht mehr in der Lage, ihre Richtung selbst zu
bestimmen, da jeder noch so leise Hauch sie in Bewegung
setzt.
Nur in Verbindung mit der geistigen Welt ist eine
Energie in der Lage, eine Stabilität zu erreichen, die es ihr
erlaubt, zielorientiert zu bleiben. Reißt die Verbindung
immer wieder ab, dann werden die bereits geknüpften
feinen Fäden rissig und drohen, zu zerreißen. Dies ist die
Gefahr zu Beginn der Verbindung. Erst wenn das Band
schon etwas festgeknüpfter ist, besteht die Gefahr nicht
mehr in gleichem Maße. Deshalb ist ganz zu Beginn der
Verbindung eine möglichst durchgehende Kontaktauf-
nahme von großem Vorteil. Um eine Verunreinigung der
Energien so gering wie möglich zu halten, ist es ratsam,
sein Gesicht hin und wieder mit kaltem Wasser zu
waschen. Kann die Aufmerksamkeit nicht gehalten
werden, dann lösen sich die bereits vorhandenen Fäden
immer wieder und die Bemühungen kehren zum
Ausgangspunkt zurück.

Eine fest gefügte Verbindung zur geistigen Welt ist


notwendig, um Missverständnisse weitgehend zu vermeiden.

166
Die funktionsfähige Verbindung zu höheren Mächten ist die
Voraussetzung für einen spirituellen Fortschritt.

Kann die Ausrichtung des Bewusstseins auch mit Gefahren


verbunden sein?

Wird das Bewusstsein auf niedrig schwingende


Geistenergien ausgerichtet, entsteht die Gefahr der
Abtrennung von der Gesamtheit des Seins. Das
individuelle Sein wird von den niedrig schwingenden
Energiefeldern absorbiert und geht verloren. Nur bei einer
Ausrichtung der Gedankenkräfte auf hoch schwingende
Energien bleibt das individuelle Sein erhalten, wenngleich
in umgewandelter Form.
Die Qualität der Gedankenschwingungen ist
entscheidend für diesen Prozess der Umwandlung.
Lediglich hoch schwingenden Geistenergien wird der
Durchlass zu höheren feinstofflichen Gefilden gestattet.
Die Auslese erfolgt auf unfehlbare Weise aufgrund des
individuellen Schwingungsniveaus.

Was widerfährt den niedrig schwingenden Energien?

Das energetische Potential geht nicht verloren, sondern


wird in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt.
Menschen mit niedrig schwingenden Gedankenenergien
erleben eine Zeit der Reinigung, in der ihnen die Bilder
aus ihrem eigenen Unterbewusstsein vorgeführt werden.
Ausschlaggebend für eine Speicherung im
Unterbewusstsein ist der Intensitätsgrad eines
Gedankenganges oder Erlebnisses, verbunden mit einer
dementsprechenden Gefühlsqualität. Es ist daher von
besonderer, ungeahnter Bedeutung, worauf ein

167
Individuum seine Aufmerksamkeit richtet, denn die
Entscheidung der Auswahl trifft jedes Individuum selbst.
Bevorzugen Menschen im Diesseits harmonische,
niveauvolle Erlebnisse, schwingt ihr Inneres in Harmonie
mit dem Kosmos und es droht keine Gefahr bei der
Konfrontation mit den Tiefen ihres Selbst. Der Mensch
‚erntet, was er gesät hat’, das Angenehme ebenso wie die
Schrecknisse.

Die stete Aufmerksamkeit ist nur für einen relativ kurzen


Zeitraum erforderlich, doch dieser ist von eminenter
Wichtigkeit. Die Verbindung mit lichtvollen Energien
verhindert, dass Energie missbräuchlich abgezweigt wird
und in dunkle Kanäle fließt. Ist die Verbindung einmal
erfolgt, dann werden sämtliche anderweitigen Verbindungen
gelöst.

Kraft-Übertragung

Es gibt in der Natur und in uns selbst


viele Kräfte, die wir nicht verstehen.

In den meisten spirituellen Schulen existiert eine lange Tra-


dition der Kraftübertragung von Meister zu Schüler. Auch
von Geistführer zu Channel-Medium findet eine
Energieübermittlung statt. Eine tiefgehende
Umstrukturierung im Innern der Jünger führt zu von außen
nicht sichtbaren Veränderungen. Dieser stillschweigende
Einfluss, der von einem Lehrer auf den Schüler ausgeht,

168
wird bei den Hindus Darshan genannt. Eine Art ‚ener-
getische Infizierung’ findet statt, die manchmal starke,
überwältigende Gefühlsaufwallungen zur Folge hat.
Mystische tibetische Weihen werden bei A. David-Néel
erwähnt. Dabei werden Energien, die von einem Meister
oder aus verborgenen Quellen stammen, auf den Jünger
übertragen. Dieser muss fähig sein, die Energien aus den
‚seelischen Wellen’, die ihn während der Ausführung
gewisser Riten umgeben, zu entnehmen. David-Néel, die
selbst den Rang eines tibetischen Lamas bekleidete,
berichtet: „Den Lamaisten nach wird in diesem Augenblick
dem Neuling eine Kraft zugänglich gemacht: seine Sache ist
es, sie zu begreifen, und so hängt von seiner
Geschicklichkeit der Erfolg des Ritus ab. Wenn also auch
der weihende Lama dem Schüler die erforderliche Energie
liefert, darf dieser doch keineswegs untätig bleiben.“ (In:
Meister und Schüler, S.40f.)
Der Lama ist mit seelischer Energie geladen, ähnlich
einem Akkumulator, der mit Elektrizität aufgeladen wird.
Dem Schüler wird die Gelegenheit geboten, sich diese Kraft
anzueignen mittels meditativer Übungen und geistiger
Konzentration. Während der Übungen schaltet der Jünger
sein verstandesmäßiges Denken aus und bringt seine
körperlichen Empfindungen zum Schweigen. Er verharrt so
unbeweglich wie möglich, damit der Kraftstrom, der auf ihn
übergeleitet wird, keinem Widerstand begegnet. Durch die
Verbindung mit fortgeschrittenen Wesen nimmt er zu einem
gewissen Grad an den Eigenschaften und Kräften dieser
Wesen teil.
Nur Anwärter, die reinen Herzens sind, werden nach
langer Wartezeit willkommen geheißen. „Gewisse Lamas
stoßen auch Flüche gegen den aus, der unreinen oder

169
verräterischen Herzens nach den Weihen zu verlangen wagt,
gebieten den Nidams und Dakinis5 in ihrer furchtbarsten
Gestalt zu erscheinen und den Tempelschänder in Stücke zu
reißen“ (ebd.).
Nicht immer verlaufen die Energie-Übertragungen ohne
Probleme. Der mediale Schriftsteller B. Grattan berichtet
von krampfartigen Zuständen, die ihn plötzlich überfielen.
Über 3 ½ Stunden lang floss ein Energiestrom in seinem
Körper und versetzte diesen in Zuckungen. Der Energiefluss
ist nicht ungefährlich, wie Grattan durch seinen Geistlehrer
erfährt. Er wird gewarnt, dass zuviel ‚Strom’, der durch das
Schaltsystem des physischen Körpers fließe, das physische
Weiterleben gefährde! Nur seine kräftige körperliche
Struktur habe ihm geholfen, die Intensität der Energie
auszuhalten. (In: Bd 1, S.263f.) Derartige Krampfanfälle
sind keine Seltenheit bei medial arbeitenden Personen.
A. Garside erzählt von einer Frau mit Namen Isabel, der
angeblich eine ‚Aufgabe von oben’ zugeteilt worden war:
„Sie musste aus bestimmten Gründen krampfartige Zustände
ertragen, bei denen ihr Körper und ihre Gliedmaßen sich
verdrehten und sie sich auf dem Boden nach allen
Richtungen wand. Das verursachte ihr manchmal heftigen
Schmerz… Das Einüben begann mit einem Krampf täglich,
dann waren es eine zeitlang zwei, und nach etwa achtzehn
Monaten waren es täglich dreißig Anfälle von etwa vier
Minuten. Was war der Zweck?“ (S.167). Ihr Geistführer
weiß die Antwort: Bei jedem Krampf übertragen sich nach
seinen Verlautbarungen die Schmerzen irgendeines Patienten
auf sie. Die Zuckungen des Körpers werden angeblich durch
einen starken ‚Heilstrom’ verursacht!
5
Nidams und Dakinis: blutsaugende Dämonen der tibetischen
Mythologie mit furchterregendem Äußeren.

170
Das konnte nicht lange gut gehen. Eines Tages erfährt
Isabel von ihrem ‚Geistführer’, die Zeit ihrer Krämpfe sei
vorüber. Kurz darauf wird sie leblos in ihrem Stuhl sitzend
aufgefunden. Garside stellt fest, sie sei ‚heimgegangen’; ein
Fall von Herz-Embolie. Wie eine Kerze sei Isabel verlöscht!
Die Krämpfe von Isabel entsprechen dem Krankheitsbild
epileptischer Anfälle. In diesem Fall bekennt sich der sogen.
‚Geistführer’ eindeutig als Verursacher derselben! Etliche
Medien stellen sich für Beratungen freiwillig zur Verfügung
und verfallen in konvulsivische Zuckungen, wenn ein Geist
von ihnen Besitz ergreift. Ein ähnliches Erscheinungsbild
zeigen Menschen, die an Epilepsie leiden. Die geistige Welt
antwortet auf die Frage:

Sind bei Epileptikern fremde Wesen am Werk? Waren die


Kranken so unvorsichtig, einen Zugang zu eröffnen, den sie
nicht wieder schließen konnten?

Epileptiker haben niederen Wesen erlaubt, sich mit ihnen


zu verbinden; und eine solche Verbindung zu lösen, ist
sehr schwer. Menschen, die an Epilepsie leiden, haben
feindlich gesinnten Mächten die Tür geöffnet, Mächten,
die darauf aus waren, ihnen zu schaden und sie in die Irre
zu führen. Sie haben nicht bedacht, mit wem sie in Kontakt
traten und welche Auswirkungen das zu einem späteren
Zeitpunkt für sie haben könnte. Nun werden sie
konfrontiert mit ihren früheren Fehlentscheidungen, die
so leicht nicht wieder rückgängig zu machen sind;
Entscheidungen, in denen sie sich für die falsche Seite
geöffnet haben.
Das Dunkle lässt nicht mit sich spaßen, wenn es darum
geht, einen Menschen ganz in seine Gewalt zu bringen.

171
Mit Energien dieser Art haben gottlob nur wenige Medien
etwas zu schaffen.

Diese Zeilen lassen klar erkennen, welche gravierenden,


lebensbedrohlichen Schäden Menschen erleiden können,
wenn sie sich zu vertrauensselig den astralen Ebenen öffnen.
Ist die Verbindung einmal hergestellt, dann fällt es äußerst
schwer, sie wieder zu lösen. Das ernsthafte Bemühen, die
höheren Lichtebenen zu erreichen, kann hierbei eine große
Hilfe sein.
Einige Jünger geben ihre persönliche Verantwortung an
den geistigen Lehrer ab und verlieren dabei einen ihrer
‚wichtigsten Aktivposten’, ihre Selbstsicherheit, wie S.
Petersen-Lowary bemerkt (S.160f). Jedes Individuum ist
aber verpflichtet, die Verantwortung für seine
Entscheidungen selbst zu übernehmen, und diese nicht auf
andere zu übertragen.

Die Überschattung

Die Tür zu anderen Bewusstseinsebenen ist


eine Drehtür; die andere Realität erhält auch
Zugang zum Diesseits.

Medien stehen häufig in engem Kontakt mit einer


Wesenheit. Alles das, was sie sehen, hören oder empfinden,
wird auch von der Wesenheit wahrgenommen. Die enge
Verbindung von Medien mit ihren unsichtbaren Geistlehrern
bzw. Botschaftern wird auch Überschattung genannt. Der
Begriff Überschattung ist dadurch gekennzeichnet, dass eine

172
andere Seele in den Körper eindringt und zeitweilig neben
der eigenen darin wohnt. Eine über die menschliche Seele
gebreitete Wesenheit (der Schatten) ist anwesend und
imstande, einen direkten Einfluss auszuüben.
Die Überschattung ist ein komplexer Vorgang, bei dem ein
fortgeschrittenes Wesen seinen Geist in einem menschlichen,
meist weniger entwickelten Bewusstsein manifestieren kann.
Auf der Grundlage dieser Überschattung überträgt sich die
Energie des Wesens direkt auf die betreffenden Personen,
unabhängig davon, ob diese meditieren, miteinander reden
oder Seminare besuchen.
H.K. Challoner beschreibt, wie sie zum ersten Mal das
plötzliche Überschatten erlebte: „Zuerst wurde die Hand
geführt, doch sehr bald wurden Hand und Geist koordiniert.
Worte und Ideen wurden so kraftvoll in meinen Geist pro-
jiziert, vermutlich durch irgendeine Form telepathischer
Übermittlung, dass ich sie ebenso leicht laut aussprechen
wie niederschreiben konnte. Die gleiche Art von Kontrolle
wurde zum Zeichnen und Malen verwendet, obwohl in
diesem Falle die Formen und Farben dem Geist eingegeben
wurden, bevor die Hand bewegt wurde, um sie zu
reproduzieren“. (In: Der Weiße Lotos, Nr. l.)
Die Annäherung des fremden Geistes bemerkt Challoner
durch eine ‚bestimmte Vibration’, eine Veränderung in der
Atmosphäre: „Diese Zustände“, so glaubt sie, „lassen sich
unmöglich jemandem beschreiben, der sie nicht selbst erlebt
hat, obwohl sie für mich so real waren wie die Berührung
eines elektrisch geladenen Drahtes“ (ebd.).
Bei der Übermittlung kann das Überbewusstsein eine
Rolle gespielt haben, doch was wissen wir tatsächlich über
diese Zustände oberhalb unseres alltäglichen Bewusstseins?
fragt Challoner sehr treffend. „Das gesamte Gebiet solcher

173
Kommunikation zwischen den Ebenen ist extrem subtil und
hängt von vielen verschiedenen Umständen und Variationen
ab, und bislang ist wenig über die diesbezüglichen
Techniken bekannt“ (ebd.).
Bei der Überschattung wird die Aura einer Person von
einem energetischen Mantel umhüllt. Sie wird von einen
fremden Energiefeld, das eine bestimmten
Schwingungsfrequenz aufweist, umgeben.
Mentalprojektionen finden statt, indem Bilder und
Vorstellungen in das Denken der überschatteten Person
gesendet werden. Oder es werden telepathische
Informationen übermittelt, die solange wiederholt werden,
bis sie vom Empfänger aufgenommen wurden.
Der angebliche kommende ‚Weltlehrer’ Maitreya
beabsichtigt, an einem ‚Tag der Erklärung’ die gesamte
Menschheit zu überschatten und telepathischen Rapport mit
allen Bewohnern gleichzeitig herzustellen. Dies behauptet
das Medium B. Creme (S.40). Die Stimme, die ein
spiritueller Mensch in seinem Inneren hört, sei die Stimme
seines Meisters, seines Geistlehrers, der ihn überschattet und
seine Energie in den Schüler einströmen lässt. Nimmt man
an einem Gruppentreffen teil, bei dem der Vortragende
überschattet ist, dann übertrage sich diese Energie im
Verlauf des Vortrages auf die gesamte Gruppe. Vor allem
dann, wenn sich die Teilnehmer an den Händen halten,
entstehe eine ‚Gruppenüberschattung’ (ders. S.340).
Auf die Frage, was denn genau eine Überschattung sei,
gibt B. Creme die Auskunft: „Es handelt sich dabei um einen
Prozess, durch den ein weiter entwickeltes Bewusstsein
einen Teil oder auch sein ganzes Bewusstsein durch ein
weniger fortgeschrittenes Wesen manifestieren kann“
(S.340). Und er fährt fort: „Die Überschattung kann partiell,

174
zeitlich begrenzt oder mehr oder weniger total und auf lange
Sicht angelegt sein. Wenn die Geistige Hierarchie… sie
anwendet, dann geschieht es immer bei voll bewusster
Einwilligung und Mitarbeit des Jüngers. Sein freier Wille
wird niemals missachtet“ (S.341). Allerdings sei dies bei
einer schwarzen Loge nicht der Fall; dort wende man oft die
Methode der totalen Besessenheit an, gibt Creme zu
bedenken.
Die geistige Überschattung kann als eine Erweiterung der
telepathischen Übermittlung aufgefasst werden. Sie ist aber
nicht zu vergleichen mit der Überschattung eines
spiritistischen Mediums durch eine nicht inkarnierte
Wesenheit. B. Creme unterscheidet streng zwischen der
Überschattung durch einen Meister und der Überschattung
spiritistischer Trance-Medien, die auf den niederen astralen
Ebenen stattfindet. Auch in den Beziehungen zwischen
Meistern und Jüngern existieren verschiedene Grade der
Kontaktaufnahme: „Das reicht von der seltenen (und auf
seiten des Jüngers unbewussten) Beeindruckung, bis zu einer
ständigen geistigen Überschattung, die fast bis an die Grenze
zur Besessenheit gehen kann. Auf diese Weise wird der freie
Wille des Jüngers nie verletzt. Besessenheit (wie z.B. im
Falle Hitlers) ist dagegen die Methode der Herren der
Materie“ (S.342). Letztere gehören offenbar zu den dunklen
Mächten.
Inwieweit der freie Wille in den einzelnen Stadien dieser
mehr oder weniger stark ausgeprägten Einflussnahmen
gewahrt bleibt, sei dahingestellt. Es existieren anscheinend
fließende Übergänge zwischen der Überschattung durch
einen ‚Meister’ und der Inbesitznahme durch Dunkelmächte.
Auch spirituelle Lehrer, die inkarniert sind, streben eine
enge Verbindung mit ihren Anhängern an, die bis zur

175
Verschmelzung gehen kann. H.J. Geppert erwähnt Sri
Chinmoy, der ein Bild von sich und seinen Namen als
Mantra für die Meditation empfahl. Ähnliches ist von
Bhagwan Sri Rajneesh bekannt. Die Schüler sollen ihren
Meister verinnerlichen: „So dringe er, der Erleuchtete, über
Augen und Ohren durch das Mittel von Bild und Klang in
das Innerste eines Menschen ein und werde Teil seiner
Persönlichkeit. Dieser ‚Internalisierung’ des Meisters
entspricht die ‚Externalisierung’ des Schüler-Ichs.
Die Identität des Jüngers wird durch die Identität des
Gurus überlagert. Deshalb sollen die Schüler vor allem am
Morgen zwischen zwei und sechs Uhr meditieren, da genau
zu dieser Zeit auch Sri Chinmoy meditiere und sich auf sie
konzentriere. So wird eine geheimnisvolle Verbindung
hergestellt, die über das klassische Hindu-Ideal des Meister-
Schüler-Verhältnisses hinausgeht“ (ders. S.231). Sri
Chinmoy forderte eine mystische Vereinigung und
Verschmelzung mit seiner Person.
Auch bei Irina Tweedie finden sich ähnliche Forderungen.
Traditionelle Schulen in Indien bestehen auf der Hingabe
und dem Gehorsam ihrer Anhänger. Vom diesen wird
verlangt, ihr Bewusstsein im Verlauf des
Wachstumsprozesses mit dem des Lehrers zu verschmelzen,
denn nur so werde das kleine Selbst verschwinden. Das sei
der freiwillige Tod, die ‚Entwerdung’ in die Essenz des
Lehrers. Die völlige Hingabe an den Lehrer sei der erste
Schritt, der schließlich zur völligen Hingabe an den Willen
Gottes führt (S.174). Der Anhänger wird zu einem
Instrument, einem Werkzeug ohne eigenen Willen.
Auch bei medialen Heilungen finden Überschattungen
statt, betont J.v. Rijckenborgh. Er hält daher von der Praxis
medialer Heilung nichts, da seiner Auffassung nach die

176
Heiler eine Verbindung zu einer sogenannten
‚Spiegelsphären-Gruppe’ unterhalten, die auf der
Astralebene angesiedelt ist. Die Patienten werden
überschattet von astralen Kräften. Eine Heilung ist zwar
möglich, doch der Preis dafür ist eine Bindung an jenseitige
Kräfte. Dennoch existiert eine echte Gabe der Heilung, die
allerdings mit okkulten Kräften nichts gemein hat.
Voraussetzung für diese besondere Gabe ist ein
fortgeschrittener spiritueller Entwicklungsstand, während
der okkulte Pfad nur eine Imitation dieser Gaben zustande
bringt. Hier ist das Unterscheidungsvermögen derjenigen
gefragt, die einen Heiler aufsuchen.
Der US-Diplomat W.S. Peterson kommt zu dem Schluss,
dass die Menschheit seit jeher von geistigen Mächten
unterstützt wird, die hinter den Kulissen den Wandel in der
Welt bewirken. Der Autor berichtet von verschiedenen
Begegnungen mit den Meistern der Weisheit sowie mit
Maitreya, dem neuen Weltlehrer. Peterson enthüllt zur
Verblüffung der Leser, „dass selbst hohe Beamte der
amerikanischen Regierung, einflussreiche Geschäftsleute,
internationale Politiker, Staatsmänner und Vertreter des
Vatikans bereits bestens über Maitreya und die Meister
unterrichtet sind“ (S.10f.).
Diese Gruppe fortgeschrittener Menschen habe schon seit
Hunderten von Jahren hinter den Kulissen gearbeitet.
Maitreya sei der Leiter dieser Gruppe. Anfangs war Peterson
„noch nicht bekannt, dass viele meiner Kollegen in der
Regierung und in diplomatischen Kreisen ähnliche
Erfahrungen gemacht hatten und genauso wie ich, mit
einzelnen Mitgliedern einer Gruppe außergewöhnlicher
Wesen in Kontakt gekommen waren. Man könnte sie als die
‚älteren Brüder’ der Menschheit bezeichnen, die Hüter des

177
göttlichen Plans unserer Evolution. Führende Weltpolitiker
und bekannte einflussreiche Personen haben mir persönlich
versichert, darüber zu wissen und an dem sich entfaltenden
Plan mitzuarbeiten“ (ebd.).
Der Diplomat nahm an Meditationsgruppen teil, die von B.
Creme, dem ‚Sprachrohr Maitreyas’ geleitet wurden. Creme
behauptete, die Meditationsgruppe würde von den
ausgesandten Energien der Geistigen Hierarchie unterstützt.
Er stünde außerdem mit dem indischen Guru Sai Baba in
telepathischem Kontakt, der ihn bei den Vorträgen ebenfalls
überschatte. (S.59).
Eine der Meditationen fand in einem abgedunkelten Raum
statt. Peterson spürte, wie Energieströme durch seinen
Körper flossen: „In den ersten Minuten lief alles gut,
plötzlich hatte ich jedoch ein unangenehmes Gefühl; etwas
wie ein elektrischer Schock durchfuhr meinen Körper. Herr
Creme erklärte, wir hätten gerade die Energie des ersten
Strahls oder mit anderen Worten den Vateraspekt der
heiligen Trinität empfangen. Was es auch war, es verschlug
mir den Atem. Ich rang nach Luft und stellte fest, dass ich
mich nicht bewegen konnte“ (S.56). In den nächsten
Minuten wurde er von panischen Ängsten erfasst und von
Visionen seines bevorstehenden Todes heimgesucht. Als er
nach einiger Zeit ruhiger wurde und zu sich kam, war er mit
B. Creme allein im Raum. Er stellte fest, dass mittlerweile 8
½ Stunden vergangen waren!
Die Engel-Spezialistin T.L. Taylor vertritt die Auffassung,
die unsichtbaren Wesen seien fähig, sich Zugang zu unserem
Gehirn und unserem Denken zu verschaffen, sofern wir
ihnen dies gestatten. Sie könnten sich in das menschliche
Gehirn einschalten und das ‚Programm’ korrigieren, indem
sie neue Informationen eingeben und andere löschen. Die

178
Autorin vergleicht die Wirkung der ‚Engel’ mit
Endorphinen, mit deren Hilfe sich die molekulare Struktur
verbessert und die Schwingung im Gehirn verändert.
In früheren Zeiten befassten sich die Adepten ausgiebig
mit weltlichen Belangen und nahmen höchste
Regierungsämter ein. Später zogen sie sich in die geistigen
Regionen zurück und „übernahmen von dort aus die
Aufsicht und Lenkung der Völker“, indem sie die Herrscher
inspirierten, schreibt J. Wandel. (In: Vademecum zur
Initiation, S.31.). Alles Höhere wirkt auf das Niedere
regelnd ein. Die geistige Aufsicht soll dazu dienen, der
Menschheit eine beschleunigte Entwicklung zu ermöglichen.
(Vgl.: Wohin zielt die Menschheit? S.3f.)
Die gesamte Menschheit steht auch gegenwärtig „unter
ständiger Beobachtung und Lenkung von Weisen, die von
sich behaupten, in früheren Zeiten auch einmal Menschen
gewesen zu sein, aber heute auf einer höheren
Entwicklungsstufe stehen…“ (ebd., S.1). Diese ‚erziehen’
die Menschheit, als wäre sie ihre Familie. Den Weisen
unterstehen Adepten, die einen physischen Körper
annehmen, um sich u.a. mit der Lenkung und Überwachung
spiritueller Schüler zu befassen. Diese Adepten leben
zurückgezogen und vermeiden direkten physischen Kontakt
zu den Jüngern. Sie beobachten von der geistigen Warte aus
die Kandidaten, um ihnen in den Meditationen Eingebungen
und weiterführende Instruktionen zu vermitteln.

179
Inbesitznahmen

Wenn Gott den ganzen Menschen erfüllt,


ist der Teufel machtlos.

Manchmal wird eine enge Verbindung zu einem Geistlehrer


von den Betroffenen als Inbesitznahme erfahren. Die
Geistwelt erteilt dazu folgende Information:

Eine ‚Besetzung’ gibt den Betroffenen die Mög1ichkeit,


unmittelbaren Kontakt mit geistigen Lehrern zu
unterhalten. Die funktionsfähige Verbindung zu höheren
Mächten ist die Voraussetzung für jede spirituelle
Weiterentwicklung. Eine fest gefügte Verbindung ist
notwendig, um Missverständnisse weitgehend zu
vermeiden. Informationsaustausch und -übermittlung
wird auf direktem Wege möglich, ohne Verzerrung. Die
Besetzung hat die Erfüllung einer begrenzten Aufgabe
zum Inhalt, ist also nur vorübergehend. Nach Beendigung
des Arbeitsbündnisses löst sich der ‚Besetzer-Geist’
wieder aus dem Verband; der ‚Besessene’ ist nun frei,
eigene Wege zu gehen oder sich geistig
weiterzuentwickeln. Immer hat der Betroffene
hinzugewonnen, in mehrfacher Hinsicht. Der Besetzer-
Geist ist nämlich ein hoch qualifiziertes Geistwesen und
versucht daher, seinen Gastgeber von seinem Wissen
profitieren zu lassen.
Nach Beendigung der Mission, wenn er seine Aufgabe
als beendet ansieht, zieht sich der Geistlehrer zurück. Ein
Geistlehrer zieht sich dann zurück, wenn der Lernende in
der Lage ist, selbstbestimmt seinen Weg fortzusetzen,
wenn er frei genug ist, eine Wahl zu treffen zwischen
verschiedenen Möglichkeiten der Existenz.

180
In diesem Zusammenhang ist die Frage der Freiwilligkeit
von grundlegender Bedeutung. Besetzungen haben immer
den Anschein einer geistigen Übernahme, auch wenn diese
angeblich nur für einen begrenzten Zeitraum stattfindet. Die
Frage, ob ein solcher ‚unmittelbarer Kontakt’ von den
Medien überhaupt erwünscht ist, wird offenbar nicht in
Betracht gezogen. Doch gerade dieser Aspekt spielt eine
ausschlaggebende Rolle.
Die medial arbeitende Autorin S. Wallimann aus der
Schweiz lernt einen geistigen Helfer kennen, der sich ihr als
Joker vorstellt. Der Joker lässt seine Energien durch den
Körper des menschlichen ‚Instruments’ fließen und löst bei
S. Wallimann das Empfinden aus, als schlüpfe jemand in
ihre Haut. Der Joker bezeichnet sich selbst als
„Energieform, die üblicherweise im Körper eines Menschen
nicht so konzentriert vorhanden ist. Menschen, die sich in
der richtigen Weise in die Versenkung begeben und in
Kontakt mit hellen Dimensionen stehen, haben nicht das
Empfinden, es handle sich um eine Fremdenergie.“ (Vgl.:
Erwache in Gott, S.99.)
Mit Besessenheit habe dieser Vorgang nichts zu tun,
erfährt S. Wallimann. Bei einer Inbesitznahme nisten sich
niedrig entwickelte Bewusstsein, die noch an die Erdhülle
angekettet sind, in den feinstofflichen Bereich eines labilen
Menschen ein. Sie besetzen ihn mit ihren Ängsten und
Schmerzen. Im Gegensatz dazu stellen Medien ihren Körper
bewusst zur Verfügung in Zusammenarbeit mit den höher
entwickelten Seelenbewusstsein.
Der Astralkörper des Mediums wird gedehnt und angefüllt
mit der fremden Energie. Damit sich die Schwingungen aus
anderen Dimensionen im Körper manifestieren können, tritt

181
der menschliche Verstand in den Hintergrund. Der Joker ist
aber nicht allein; viele weitere Lichtwesen sind mit ihm und
manifestieren sich gleichfalls im Körper des Mediums. „Ich
fließe wie ein sprudelnder Bach durch alle deine Organe,
durch alle deine Gedanken“, erklärt der Joker enthusiastisch.
Er manifestiere sich in der Körpermitte, im Sonnengeflecht
des Mediums. Die verschiedenen Joker, so räumt das Wesen
ein, sind an bestimmte Ebenen und Frequenzen gebunden.
Doch auch sie entwickeln sich immer weiter, denn das
Lernen hört niemals auf.6
Beim Channeling ist es nicht immer einfach,
herauszufinden, aus welcher Quelle die Informationen
stammen, daher ist die Zuverlässigkeit der Mitteilungen
nicht in jedem Fall gewährleistet. Ein feines
Unterscheidungsvermögen ist notwendig bei der Beurteilung
der Botschaften. Dies kann als Voraussetzung für eine
erfolgreiche Übermittlung angesehen werden und darin
besteht die eigentliche Kunst des Channeling.
In spiritistischen Kirchen werden die Medien von einem
sogen. Kontrollgeist angeleitet, der immer in ihrer Nähe zu
sein scheint. E. Jacobi erwähnt in diesem Zusammenhang
den medialen Seher Edgar Cayce, der keinen Mittler
benötigte, da er in seinen Sitzungen einen direkten Zugang
zum ‚Allwissen’ hatte. „Dieses Allwissen steht uns allen
offen. Manchmal fehlt uns einfach der Mut, den direkten
Weg zu gehen. Dann suchen wir uns einen geistigen Führer,
der uns hilfreich zur Seite steht“ (S.88). Der indische
spirituelle Lehrer Krishnamurti vertrat die Auffassung, ein
Lehrer sei nicht die Vorbedingung, um sich auf einen

6
Der Joker hat in der Esoterik-Literatur einen überaus zweideutigen
Charakter. Er kann eine zwielichtige Rolle spielen und durch Täuschung
und Manipulation großen Schaden anrichten.

182
spirituellen Weg zu begeben. Diese Möglichkeit der
autonomen Entwicklung scheint überraschend einfach.
Die geistige Welt erklärt in diesem Zusammenhang:

Die Wesen, mit denen Lernende eine Verbindung


eingehen, sind da zu ihrem Schutz. Sie sind als
Vorsichtsmaßnahme gegen negative Einflussnahmen
gedacht, dessen Ausmaß sie noch nicht erfassen können.
Sie wissen oft nicht, welchen Gefahren sie ausgesetzt
wären ohne geistige Helfer. Die Helfer ‚riegeln’ den
Organismus weitgehend von außen ab und werden sie
nach Beendigung der Ausbildung verlassen. Der
Zeitpunkt hängt von der Aufnahmefähigkeit der
Lernenden ab.
Die Betroffenen treffen zum einem großen Teil die
Entscheidungen selbst, auch wenn es ihnen nicht in
vollem Umfang bewusst ist. Ihr größeres Selbst ist in der
Lage, die Entwicklung zu überschauen und lenkt sie
unsichtbar.

Sind die Geisthelfer in der Lage, eine unauflösliche


Verbindung zu einem Probanden einzugehen, sofern der
Übende regelmäßig Kontakt zu ihnen aufnimmt?

Diese Gefahr besteht nicht. Eine unauflösliche


Verbindung wäre nur möglich, wenn der Lernende seine
Zustimmung gibt. Die Entscheidung liegt immer bei ihm
bzw. bei seinem inneren Selbst. Eine vorübergehende
Verbindung kann für eine Schulung unerlässlich sein,
auch wenn sie dem auf diese Weise Angebundenen lästig
ist. Sie tritt an die Stelle eines äußeren Lehrers und
bewahrt den Lernenden vor Fallstricken. Er könnte ohne
sie nicht bestehen. Diese Form der Unterrichtung wird

183
gewählt, damit der Übende auch ohne sichtbaren Lehrer
Unterweisung erfahren kann. Das Ziel ist eine Stärkung
der Persönlichkeit. Je besser der Kontakt ist, umso
schneller ist dieser Teil der Unterweisung beendet. Der
Übende ist dann frei, die weitere Richtung zu bestimmen.

Unter Umständen kann der Kontakt wohl auch für die


Betroffenen eine Quelle des Verdrusses werden.

Die Geistenergien sind Übersetzer und Vermittler der


Einflussnahme und Botschaften aus der geistigen Welt.
Sie können den Pfadwanderer weitgehend abschirmen,
aber auch mehr Offenheit erlauben, seinem
Entwicklungsstand gemäß. Sie haben die Gabe, aus den
Augen des ‚Besetzten’ zu sehen. Das kann in Zeiten, wenn
dieser in Gefahr gerät, von großem Nutzen für ihn sein.
So können Geisthelfer gezielt Energien gegen potentielle
Angreifer richten. Sie können dem Schützling präzise
Warnungen zukommen lassen, falls sich in seinem
Umfeld eine Gefahrenquelle befindet.

Manche Lernende finden es sicher nicht angenehm, wenn


ein fremdes Geistwesen durch ihre Augen sieht.

Die Anwesenheit eines fremden Geistwesens in ihrem


Organismus soll sie den Wert der Unabhängigkeit
erkennen lassen. Die bei manchen vorhandene Neigung,
in psychische Abhängigkeit zu geraten, hindert sie auf
ihrem Weg. Nur wenn sie den Wert völliger
Unabhängigkeit ermessen können, sind sie frei, ihren
eigenen Weg zu wählen. Auch das
Wahrnehmungsvermögen verbessert sich gründlich. Am

184
Ende des Weges werden sie den Wert unserer
Vorgehensweise erkennen.
Als erstes sollen Pfadwanderer lernen, nicht zu
reagieren auf die negativen Energiewesen. Die Wesen
erscheinen nur deshalb als unangenehm, weil Lernende
ihre eigenen Emotionen auf sie projizieren und bei ihnen
entsprechende Gegenreaktionen hervorrufen.

Jedwede Handlung kann mit dem Hinweis auf ihre


zukünftige nutzbringende Wirkung legitimiert werden, auch
wenn sie gegenwärtig als äußerst zweifelhaft erscheint.

Was ist die Ursache, wenn jemand unter einem starken


Druck im Kopf leidet?

Die Chakren sind teilweise geöffnet. Der Übende zieht


daher Geistwesen seiner Schwingung gemäß an. Ist er
übelgelaunt, dann wird er auf entsprechende Reaktionen
beim ‚Gegenüber’ treffen, der ihm auf diese Weise ein
Spiegelbild seiner eigenen Befindlichkeit ist.
Ein Lernender kann die Verantwortung für seine
Denkweisen und Haltungen nicht an die Geistlehrer
abgeben. Unsere Bemühungen zielen darauf, ihm die
Denkweisen vor Augen zu führen, die ihn an einer
Weiterentwicklung hindern. Sobald der Zweck erfüllt ist,
lassen wir davon ab. Es gilt, sich vor falschen Annahmen
zu hüten. Sie könnten sich sonst bewahrheiten aufgrund
der Tatsache, dass jemand daran glaubt.

Auch für Geistlehrer ist es angeblich keineswegs angenehm,


strikt gegen einen Übenden vorzugehen, lautet eine weitere
Mitteilung. Es sei eine Strapaze auch für sie.

185
Die Geistlehrer werden zum Teil als sehr unterschiedlich
wahrgenommen. Von einigen geht eine unangenehme
Schwingung aus, von der man sich nur schwer distanzieren
kann und die den Verlust einer vorher guten Stimmung
verursachen. Manchmal ist der Nutzen nicht in gleicher
Weise zu erkennen, wie die Geistwelt dies behauptet.
Ein wichtiges Ziel der spirituellen Schulung besteht darin,
den Kontakt zu den Geistlehrern zu verbessern. Im
Normalfall kommen die Eingebungen aus dem
Unterbewusstsein nur teilweise und sehr verschwommen an.
Mediale Menschen lernen nach und nach, die Stimme der
Geistlehrer, mit denen sie in Kontakt kommen, besser zu
verstehen. Auf diese Weise können sie Irrtümer weitgehend
vermeiden, die den Durchschnittsmenschen unterlaufen und
für Verunsicherung sorgen.

Spirituelle Schulung

Wenn du der Schule des Lebens folgst,


erzieht dich der Lehrer,
der Meister offenbart sich in dir selbst.
Wayne S. Peterson

Der Glaube an Autoritäten, die von der Geistebene aus mit


spirituell interessierten Individuen in Kontakt treten, wurde
durch die theosophische Bewegung einer breiten
Öffentlichkeit zugänglich. H.P. Blavatsky behauptete von
sich, mit einem Meister namens John King in telepatischem
Kontakt zu stehen. Mit der Gründung der Theosophischen
Gesellschaft gesellte sich eine Reihe neuer Meister hinzu,

186
die als mehr oder weniger überirdische Lebewesen
vorgestellt wurden. Anfangs ging man davon aus, dass die
Meister in Shigatse in Tibet ihren Sitz hatten, später siedelte
man sie in den Bergen des Himalaya an.
Höchstes Ziel von Mitgliedern der esoterischen Abteilung
in der Theosophie ist die persönliche oder mediale
Kontaktaufnahme zu einem der ‚Meister’. Alice Bailey
berichtet in ihren zahlreichen Werken davon, ebenso Bo Yin
Ra. (Vgl.: Das Buch der königlichen Kunst; darin: Worte der
Meister.) Die Meister verfügen über unglaubliche
Fähigkeiten: Sie sind fähig, Gedanken zu lesen, Menschen
von jeder beliebigen Entfernung aus zu beeinflussen;
Naturerscheinungen willkürlich hervorrufen. Sie vermögen
ihren Körper zu verlassen und sich in Blitzeseile an jeden
beliebigen Ort der Erde zu begeben. Ihre Gegenspieler sind
die sogenannten Dugpas, die Brüder des Schattens. (Vgl.:
H.E. Miers, S.413.)
Als eine große Anregung auf geistigem Gebiet bezeichnete
R. Steiner den Kontakt zu geistigen Meistern. Dieser
erfordere allerdings weder den Glauben an irgendeine
Autorität noch den Glauben an irgendein Dogma (ebd.). Auf
zwei geheimnisvolle englische Meister, die ihren Wohnsitz
in Großbritannien hatten, deren Namen aber unbekannt
waren, wurde von A. Bailey hingewiesen. Diese bildeten
keine Schüler aus, sondern hielten angeblich die Zügel der
angelsächsischen Rasse in ihren Händen (ebd. S.414).
Aufgestiegene Meister sind in der Lage, von den geistigen
Sphären aus spirituelle Schüler zu beobachten und zu leiten.
Sie haben vielerlei Aufgaben zu erfüllen und wenden sich
nur bei besonderen Gelegenheiten an die Schüler, um diese
zu ermutigen und ihnen in kritischen Situationen
Hilfestellung zu geben. Die Annahme von Schülern durch

187
Aufgestiegene Meister vollzieht sich, - unbemerkt von deren
Umwelt, - in der Astralwelt. Sie stellen einen Kontakt zu
denjenigen Individuen her, die sich nach geistiger
Entwicklung sehnen und die geistige Welt kennen lernen
möchten, wie M. Rogers bemerkt (S.159). Der Meister ist
ein Mittler und Wegweiser, ein bedeutender Pfeiler in der
evolutionären Entwicklung. Nur in seltenen Fällen werden
einzelne Personen tatsächlich von spirituellen Meistern
besucht. Oft nimmt ein Helfergeist die Gestalt eines Meisters
an, um ein bestimmtes Individuum zum Wachstum zu
ermutigen.
An die Existenz fortgeschrittener, heiliger Frauen und
Männer glaubt H. Rudolph. Er bezeichnet die Heiligkeit als
eine bestimmte, notwendige Stufe in der Entwicklung, die
aber nicht das Endziel sei. „Alle Völker, die den
Heiligenkultus pflegen, stehen auf einer niederen
Entwicklungsstufe“, erklärt der Autor. (In: Irrwege auf dem
Pfad zur Selbsterkenntnis, S.13f.) Er warnt davor, die
geistigen Mächte anzurufen, um persönliche Wünsche in
Erfüllung gehen zu lassen, da dies einen Missbrauch der
Kräfte bedeute. Eine Verdunkelung der Erkenntnis und eine
Schwächung der eigenen Kraft sei die Folge.
Durch Bitten an einen Meister oder Heiligen setzen sich
die Bittsteller in eine karmische Beziehung zu diesem,
geraten in eine Abhängigkeit oder ziehen, wenn
selbstsüchtige Motive zugrunde liegen, astrale Wesen an.
Die Astralgeister geben sich dann als Meister aus und
bringen den Anrufenden in Schwierigkeiten. Astrale Wesen
bedürfen der von Menschen erzeugten Energie, und diese
bildet auch die Grundlage für deren Einwirken auf das
irdische Geschehen. Die von Medien zur Verfügung gestellte
Energie sowie die damit verbundenen Gedanken und

188
Wünsche spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Die
Energien werden aus dem Solarplexus des medialen
Menschen abgezogen.
Fortgeschrittene Adepten verwenden ihre geistigen
Fähigkeiten nicht dazu, andere zu beherrschen, sondern um
ihnen Anregungen und Hilfe zuteil werden zu lassen. Sie
leiten sie auf den inneren Ebenen, ohne Druck auszuüben.
Allerdings sind sie dazu imstande, den Willen anderer,
ähnlich wie ein Hypnotiseur, zu beherrschen; ihnen Bilder
und Informationen zu übermitteln und diese im Bewusstsein
sichtbar werden zu lassen.
Geistige Lehrer tun manchmal unvorhergesehene Dinge,
die auf den ersten Blick unvernünftig erscheinen, um die
Schüler aus der Fassung bringen. Diesen wird so die
Gelegenheit geben, ihre Reaktionen und Irritationen einer
genauen Betrachtung zu unterziehen. Wenn es ein Lehrer
bspw. darauf anlegt, seine Schüler zu erzürnen, haben diese
die Gelegenheit, sich mit ihrer leichten Erregbarkeit
auseinanderzusetzen und diese zu hinterfragen.
Folgende Geschichte wird im Mittleren Orient erzählt: Ein
Schüler, der am Wegesrand eingeschlafen war, wird von
seinem Meister überrascht. Dieser zögert nicht lange,
sondern nimmt einen Stock und schlägt hart auf den
Daliegenden ein. Unter den Schlägen erwacht der Schüler.
Er muss sich erbrechen und groß ist sein Erstaunen, als er
eine Giftschlange aus dem Hals hervorwürgt! Ohne die
Misshandlung wäre die Schlange nicht zum Vorschein
gekommen. Diese Erzählung findet sich bei G. Herrera,
einem Mitglied des Sufi-Ordens (S.159).
Ein großer Lehrer hat einmal gesagt: „Schaue nicht auf
mich, sondern darauf, was ich dir in meiner Hand reiche…“,
teilt der Autor weiter mit. „Viele Geschichten der Tradition

189
sind voller Beispiele von Meistern, die seltsame oder sogar
verwerfliche Dinge jeglicher Art tun, und diejenigen, die das
miterleben, wissen oft nicht, was der Meister damit
erreichen will. Aber um das herausfinden zu können, muss
man schon eher sehr weise sein, als nur von sich sagen zu
können, man sei ein guter Mensch!“ (S.163). Wahre Meister
gehen mit Vorbedacht und listiger Überlegung zu Werke und
verwenden durchtriebene Methoden. Wie Fischer ziehen sie
ihre Beute nicht gewaltsam aus dem Meer, sondern sie
ziehen die Angelschnur zu sich heran und lassen wieder los,
solange, bis der Fisch erschöpft ist, erklärt Herrera (S.196f.).
Es ist bezeichnend, mit welcher Selbstverständlichkeit die
Schüler in diesem Beispiel als Beute angesehen werden, die
es zu besiegen gilt. Diese kämpferische Grundhaltung in der
Beschreibung der Meister-Schüler-Beziehung findet sich
auch bei anderen Autoren. Bhagwan hat vielfach die ‚Ego-
Zertrümmerung’ als eine wichtige Voraussetzung des
spirituellen Weges beschworen (hammer on the rock), was
aber seine Anhänger kaum abgestoßen hat.
Bei Castaneda wird das rücksichtslose Verhalten eines
Nagual, eines Ausbilders in der toltekischen Tradition
Mittelamerikas, erwähnt. Die Methode bestehe darin, „sein
Gegenüber einem Wechselbad von Aufforderung und
Verweigerung auszusetzen – versteckt hinter einer Maske
von Besonnenheit und Vernunft.“ (In: Die Kraft der Stille,
S.133.) Das irrationale Verhalten des Lehrers bewirke bei
Schülern, - falls sie nicht vorher durchdrehen -, eine Haltung
der Gelassenheit und Gleichgültigkeit gegenüber den
Problemen, mit denen sie zukünftig konfrontiert werden.
Jünger, die regelmäßig meditieren, werden ihrem geistigen
Lehrer im Innern begegnen, erläutert J.P. Johnson. Auch
Schüler eines lebenden Meisters können diesem während der

190
meditativen Übungen, in denen sie die inneren Regionen
betreten, in seiner feinstofflichen Gestalt begegnen. (S.118f.)
R. Fischer, der Mentalprojektionen praktiziert hat, erklärt:
„Sie brauchen… keine fremde ‚Kapazität’, keine äußeren
Meister um Erlaubnis zu fragen, denn der Meister ist in
Ihnen selbst. Ihr wahres Selbst ist ihr Meister.“ Es mangelt
hier an einer verständlichen Erläuterung des Begriffes
wahres Selbst, ein Manko, das Fischer mit verschiedenen
anderen Autoren gemein hat.
Wer oder was ist denn dieses vielgerühmte wahre Selbst?
Es ist schwer zu fassen und wirkt dennoch
vertrauenswürdig, da es als der eigenen Persönlichkeit
zugehörig aufgefasst wird. Jeder kann sich einen eigenen
Reim darauf machen. Eine mögliche Definition ist folgende:
Das wahre Selbst, das die bekannte erdverbundene
Persönlichkeit transzendiert, entsteht in der Verbindung mit
Wesenheiten, die befähigt sind, von der Geistebene her im
Innern eines Meditierenden zu erscheinen und telepathischen
Kontakt mit ihm aufzunehmen.
Bei V. Hasselmann wird das innere Selbst eines Menschen
der persönliche Buddha genannt, der Teil der eigenen
Seelenfamilie ist und bereits die Ängste und Sorgen des
Lebens hinter sich gelassen hat. Jeder Mensch gehört nicht
nur einer irdischen Familie an, sondern er ist auch Mitglied
einer seelischen Familie, die in der feinstofflichen Welt
beheimatet ist. Neben diesem ‚inneren Buddha’ existiert
außerdem eine innere Führung, die sowohl innerhalb als
auch außerhalb der Persönlichkeit angesiedelt ist und mit
dieser kommuniziert. Diese innere Führung, die mit dem
Geistlehrer gleichgesetzt wird, kann als innere Stimme
deutlich vernehmbare Botschaften übermitteln.

191
Inspirationen dieser Art kommen nicht aus der astralen
Welt, sondern aus der höheren, kausalen Ebene. Ein Medium
muss lernen, sein psychisches ‚Kontroll- und Schutzsystem’
beiseite zu schieben, um Raum zu schaffen für die
inspirierenden Energien. Diese Äußerung ergänzt V.
Hasselmann noch mit der Erklärung: „… Kommunikation
mit den Stimmen der kausalen Ebene kann nur ins
Bewusstsein dringen, wenn diese Bereitschaft, das eigene
Überleben vorübergehend einer anderen Instanz
anzuvertrauen, geleistet wird“ (S.171). Weshalb das eigene
Überleben eine Rolle spielt bei dieser Art der
Kommunikation, wird nicht erläutert.
Die Geistlehrer haben offenbar u.a. die Funktion eines
Wächters am Tor, der Individuen ohne entsprechende
Eignung den Zugang verwehrt. Die Informationen aus der
geistigen Welt zu diesem Thema lauten:

Geistführer haben die Aufgabe, spirituelle Menschen bei


ihrem Weg ins Licht vorzubereiten. Ihr Einfluss soll eine
Stabilisierung der Energien bewirken, was ohne sie
weitaus schwerer zu erreichen wäre. Sie sind ein Teil des
Planes zu ihrer Unterstützung.
Auch die den Menschen bedrängenden Energien sind
ein Teil des Lichtes. Diese Information kann das
Verstehen erleichtern. Sie kommen aus Welten, die sich
von der bekannten materiellen Realität weitgehend
unterscheiden. Ein Lernender hat daher Probleme, ihr
Sein vollkommen zu erfassen. Energien von ihrer Art sind
flüchtig und dennoch stabil. Ihr Umfang ist von
unermesslicher Weite.
Sie bedrängen die Übenden und werden von ihnen als
Störenergien wahrgenommen. Störenergien sind eine
lästige Begleiterscheinung auf dem spirituellen Weg; die

192
Distanzierung von ihnen ist nicht leicht. Es ist von großem
Vorteil, den Sinn und Zweck ihres Daseins zu erkennen.
In letzter Konsequenz kommt ihnen eine Schutzfunktion
zu; sie sollen eine Weiterentwicklung ermöglichen.
Man kann sich ihnen auf verschiedene Weise nähern:
Man kann sie bekämpfen oder aber als das erkennen, was
sie im eigentlichen Sinn bedeuten: eine Lenkung, ein Halt
auf dem Weg. Sobald ein Lernender aufhört, sie zu
bekämpfen, bedeutet dies einen wichtigen Schritt zu
seiner Befreiung. Die Energien sind an sich neutral, doch
sie besitzen Reaktionsfähigkeit; sie reagieren auf
Gedankenschwingungen.
Um sich von ihnen zu distanzieren, sollten Übende
konsequent Gedanken vermeiden, die ihn hinunterziehen
und angreifbar werden lassen durch dementsprechende
Energien. Hohe Gedankenschwingungen wirken auf die
Dauer lähmend auf dunkle Energien; sie werden
abgestoßen und suchen sich andere Wirkungsbereiche. Ihr
Zweck ist es, Lernende auf entsprechende Mängel bei sich
hinzuweisen. Ist dieser Zweck erfüllt, dann ziehen sie sich
zurück. Sie können nur bis zu einer gewissen
Schwingungsgrenze existieren.

Auf diese Weise wird sicher manchmal ein gewaltiger Druck


ausgeübt.

Die Konsequenzen der spirituellen Öffnung müssen


richtig verstanden werden. Vorgänge im
Unterbewusstsein, die vorher unbemerkt blieben, sind
nun der Wahrnehmung zugänglich geworden. Ihr habt
nun die Möglichkeit, angemessener darauf zu reagieren
als zuvor. Das gesamtes Bewusstseinsfeld kann einen
ungeahnten Aufschwung nehmen…

193
Ein Nachteil kann nur dann eintreten, wenn Übende
nicht in der Lage sind, ihre Energien genügend zu
fokussieren, einen Brennpunkt der Aufmerksamkeit
aufrechtzuerhalten, der die Energien konsequent in eine
Richtung lenkt. Dann droht die Gefahr der Zerstreuung
der Energien mit nachteiligen Auswirkungen auf die
geistige Kapazität. Sobald Übende gelernt haben, einen
Bewusstseinsfokus aufrechtzuerhalten, ist hiermit eine
Steigerung der Schwingungsfrequenz verbunden. Das
Bewusstseinsfeld verengt sich von einer diffusen Masse
zu einem schmalen Strahl, der weit weniger angreifbar
wird als es zuvor der Fall war. Die Ausrichtung des
Bewusstseins hat also in erster Linie Schutzfunktion.
Übende lernen, schneller und angemessener zu reagieren
und ihre Energien vorteilhafter einzusetzen. Das
Bewusstseinsfeld gewinnt an Stabilität.
Die konstante Ausrichtung der Bewusstseinsenergien
wird den Einfluss der Störenergien vermindern und
letztendlich beseitigen. Massive Störungen sind ein
Abwehrverhalten der Fremdenergien, die um ihre
Existenz fürchten. Sobald es den Betroffenen gelingt,
einen Bewusstseinsfokus konsequent beizubehalten und
sich von den unangenehmen Energien zu befreien, wird
sie das in die Lage versetzen, das Niveau ihres
Bewusstseins anzuheben.
Beabsichtigt ist, dass sich der Schüler mit der Zeit
freimacht von jeder Abhängigkeit und in der Lage ist,
seinen Weg, seine Zielsetzungen, selbst zu bestimmen.
Hat er diesen Punkt erreicht, dann sieht der Geistlehrer
die Zeit gekommen, den Übenden in die Unabhängigkeit
zu entlassen. Nicht vermehrte Abhängigkeit ist also
letztendlich das Ziel der spirituellen Entwicklung,
sondern Unabhängigkeit auf einem Niveau, welches im
normalen Leben nicht erreichbar ist. Um dieses hohe

194
Niveau zu erreichen, ist die konsequente Durchführung
der Übungen erforderlich. Dies betrifft die Ausrichtung
der Gedanken auf höhere Geistebenen, um das
Schwingungsniveau anzuheben und konstant zu halten.
Die Verbindung eines Menschen mit einem Geistwesen
erfolgt zu beiderseitigem Nutzen. Beide lernen aus der
Verbindung, welche unter der Aufsicht höherer
Geistlehrer steht. Das Zusammensein wird aus
unterschiedlichen Gründen begünstigt; die möglichen
Lernprozesse sind vielfältig. Ein Zweck kann darin liegen,
den Einflüssen des Unterbewusstseins zu begegnen,
unterscheiden zu lernen zwischen förderlichen und
negativen Einflüssen. Sich abgrenzen können von
destruktiven Einflüsterungen ist ein essentieller
Lernschritt auf dem Weg zu geistiger Freiheit,
Versuchungen standzuhalten ein weiterer.
Die Verbindung wird gelöst, wenn sie für eine Seite
Nachteile mit sich bringt oder beide Seiten nicht mehr
profitieren können. Die Menschen auf dem spirituellen
Weg sind unterschiedlich motiviert. Es gilt, diese
Motivationen sichtbar zu machen. Verbindungen mit
Geistwesen können auch psychischen Erkrankungen, dem
geistigen Verfall, vorbeugen.

Oder in manchen Fällen erst verursachen?

Die Menschen lernen die Steuerung ihrer Energien, die


Konzentration auf das Wesentliche. Die persönlichen
Fehlhaltungen werden klar vor Augen geführt.
Letztendlich geht das gesamte geistig-seelische System
des Menschen gestärkt aus der Auseinandersetzung
hervor. Wenn die Betroffenen lernen, dem Selbst zu
vertrauen, ergibt sich alles Weitere daraus. Jeder lernt

195
seinen Motivationen entsprechend und soviel, wie ihm
begreiflich ist.

Die Geistlehrer der feinstofflichen Ebenen suchen sich


Schüler aus, die mit ihrer Schwingungsfrequenz
übereinstimmen, damit sich bestimmte Kanäle öffnen
können. Aus unterschiedlichen Energieströmen resultieren
unterschiedliche Botschaften. Die Frequenz der persönlichen
Schwingungen ist entscheidend, wenn eine Verbindung mit
der geistigen Welt angestrebt wird. V. Hasselmann erfährt
von den Geistlehrern: „Wir sind vollkommen außerhalb von
euch, eine externale Informationsquelle. Dennoch sind wir
auf die Funktionsweise des menschlichen Gehirns
eingestellt. Wir benutzen seine Möglichkeiten; wir wissen,
wie es arbeitet. Wir wissen mehr darüber als ihr“ (S.216f.).
Diese Wesen sind „innen und außen“, wie sie selbst
erklären: „Außen deshalb, weil wir nicht identisch sind mit
dem Gehirn, das wir benutzen. Innen deshalb, weil die
Benutzung des Gehirns unser einziger Zugang zu euch ist.“
Sie arbeiten nicht nur mit einem einzelnen menschlichen
Gehirn zusammen, sondern mit vielen. Sie befinden sich wie
in einer ‚nicht-materiellen Wolke’, die alle diejenigen
umgibt, die für sie zugänglich sind. „Es gibt
Funktionsbereiche der kognitiven und der emotionalen
Wahrnehmung, die den meisten von euch noch verschlossen
sind, die aber auf den Evolutionsstufen, auf die ihr euch
hinbewegt, eine wichtige, ja sogar entscheidende Rolle
spielen werden“ (ebd.).
Die Funktionen werden verfeinert und ausgebildet, um
bislang weitgehend unbekannte Möglichkeiten der
Verbindung von Menschen untereinander und des Kontaktes
mit entkörperten Entitäten zu gestatten. Die Verfeinerungen

196
im Kommunikationsbereich gehen mit neuen
Differenzierungen in den Funktionen der Hirnrinde einher.
Zwischen Geistlehrer und Schüler besteht eine Resonanz,
eine Kommunikation ohne Worte und Handlungen, bemerkt
Swami Rama (S.47). Für einen Meister existiert der Tod in
dem gewöhnlichen Sinne, wie er normalerweise bekannt ist,
nicht. Auch nach Eintritt des physischen Todes kann er seine
Schüler noch besuchen und begleiten (ders. S.490). Mystiker
in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstand sind Meister
auch über ihre unsichtbaren Körper. Sie können sogar im
Jenseits einen Körper erschaffen, diesen in der
grobstofflichen Welt für andere sichtbar materialisieren und
Handlungen darin ausführen, bestätigt Daskalos. (Vgl.: K.C.
Markides: Heimat im Licht, S.182.) Aufgestiegene Meister
sind nicht begrenzt durch Zeit und Raum; sie können sich
daher nach Belieben materialisieren und dematerialisieren.
Es sind ‚höhere Intelligenzen’, deren Aufgabe darin besteht,
die Evolution auf der Erde zu überwachen. Lediglich mit
einigen inkarnierten Menschen stehen sie in Verbindung.
Auch in Träumen erscheinen die Geistlehrer, um Lektionen
zu vermitteln, die nicht von den anhaltenden
Gedankenströmen des Tages beeinträchtigt werden. Eigenen
Angaben zufolge hat W.S. Peterson über viele Jahre lang in
seinen Träumen von den ‚Meistern’ Unterweisungen
erhalten. Auch plötzliche Einfälle, Inspirationen,
Geistesblitze stammen aus dieser Ebene. Peterson äußert die
„Überzeugung, dass diese außergewöhnlichen Lehrer mit
der Menschheit in Kontakt treten, und zwar nicht einfach
willkürlich, sondern mit einer bestimmten Absicht. Viele
dieser informierten Menschen bekleiden Führungspositionen
und können in diversen Einsatzbereichen für die
notwendigen Veränderungen sorgen, um uns in eine neue

197
Ära globaler Zusammenarbeit zu führen. Es ist fraglich, ob
die Pläne der Meister ohne die Hilfe dieser einflussreichen
Köpfe vorankämen…“ (S.100).
Peterson trifft Kontaktpersonen, die ihm verraten, dass die
Meister auf ein zurückhaltendes Auftreten in der
Öffentlichkeit bestehen, denn sie wollen Aufsehen unter
allen Umständen vermeiden. Persönlichkeiten von Weltrang,
davon ist er überzeugt, arbeiten daran, die Ziele einer
Geistigen Hierarchie zu fördern. Diese Hierarchie befasst
sich mit der Evolution der gesamten Menschheit und wirkt
aus dem Hintergrund bei allen wichtigen politischen
Entscheidungen mit.

Willensfreiheit oder Ego-Verlust?

Der Verstand ist ein mächtiger Verbündeter


des Geistes.

Disziplin und Gehorsam gegenüber den Anweisungen


geistiger Lehrer gilt häufig als grundlegende Voraussetzung
für die Fortentwicklung auf dem spirituellen Weg. Angeblich
wissen die ‚Meister’ besser als irgendjemand sonst, welches
Verhalten in einem bestimmten Moment oder in einer
schwierigen Situation angemessen ist. Wir machen uns das
Leben unnötig schwer, bevor wir einsehen, dass wir von
innen geführt werden, heißt es bei J.F. Twyman. Er schreibt:

198
„Wir wollen daran glauben, dass niemand außer uns selbst
wissen kann, was wir brauchen. Aber wenn wir wirklich
ehrlich sind, erkennen wir, dass wir damit nur unseren
Eigenwillen erhalten, mit dem wir etwas im Grunde sehr
Simples und Leichtes unnötig komplizieren“ (S.156). Der
Autor gibt damit die Auffassung seines Geistlehrers wieder.
Die menschlichen Entscheidungen beruhen auf Ansichten,
die aus einer sehr beschränkten Perspektive kommen, wird
Twyman weiterhin belehrt: „Das Eingeständnis, dass du
nicht genau weißt, was du tun sollst, ist der erste Schritt. Der
zweite besteht darin, einen Schritt zurückzutreten und die
Kontrolle an Gott oder die inwendige höhere Macht
abzugeben. Wie? Indem du aufgibst, indem du dich schlicht
und einfach hingibst“ (ebd.). Menschen wissen demzufolge
nicht selbst, was das Beste für sie ist. Sie müssen daher
darauf vertrauen, dass die ‚Allmacht’ über das Wissen
verfügt und sie leiten wird, sobald sie ihr das erlauben.
Die Bedingungen einer spirituellen Schulung werden nicht
durch Willkür festgesetzt, erläutert dagegen R. Steiner. Es
hänge vom freien Willen des Einzelnen ab, ob er den Weg
der Erkenntnis wähle oder nicht. Wenn ihm nicht der freie
Wille des Jüngers entgegen komme, könne der Lehrer ihm
nichts geben. Die Bedingungen sind zwar streng, doch nicht
zu hart, und ihre Erfüllung setzt Freiwilligkeit voraus.
Kein geistiger Lehrer strebt danach, Herrschaft über
andere Menschen ausüben, denn er will niemanden in seiner
Selbständigkeit beeinträchtigen. Eines der Gesetze in der
Geisteswissenschaft lautet: „Richte jede deiner Taten, jedes
deiner Worte so ein, dass durch dich in keines Menschen
freien Willensentschluss eingegriffen wird“. (Ders. in: Wie
erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? S.29.)

199
Doch nicht jeder teilt diese Ansicht. Der in
Mentalprojektionen erfahrene R. Fischer erteilt seinen
Lesern die Weisung, „sich in völliger Demut dem Wahren
und Unendlichen auszuliefern…,“ um Hindernisse zu dem
hohen Ziel beiseite zu räumen. Demutsgesten finden sich
allenthalben in der esoterischen Literatur. Unterwürfigkeit
und Hingabe gehören zum Repertoire der Kontakte zur
geistigen Welt. Autokratische Dominanz und
Selbstherrlichkeit auf seiten der ‚Meister’ oder ‚Geisthelfer’
werden als selbstverständlich akzeptiert, so als sei die Zeit
stehengeblieben. Derartige Macht- und
Herrschaftsstrukturen, die in den Lehrer-Schüler-
Beziehungen und bei Kontakten mit den geistigen Gefilden
anzutreffen sind, bedürfen dringend der Hinterfragung
seitens moderner, aufgeklärter Geister.
Die oft erwähnte ‚inwendige höhere Macht’ wird in der
Regel keiner genaueren Betrachtung unterzogen, daher
bleibt allein das Vertrauen darin, dass schon alles mit rechten
Dingen zugeht. Doch was geschieht, wenn dem nicht so ist?
Wenn das Vertrauen missbraucht wird und Probleme
auftauchen, wo sie nicht vermutet wurden? Ein Scheitern ist
in den meisten esoterischen Texten nicht vorgesehen,
obgleich die Realität oft ganz anders aussieht.
Gehorchen bedeutet nicht, etwas aus Angst vor der Macht
eines anderen zu tun, behauptet G. Herrera. Es geht ihm
zufolge nicht darum, Befehlen zu folgen, sondern zu lernen,
aus freien Stücken zu gehorchen. Ein Schüler soll auch dann
gehorchen, wenn er den Grund der Anordnungen nicht
gleich erkennen kann. Ein Meister kann nämlich manchmal
seltsame oder sogar abstruse Instruktionen geben. „Medizin
kann manchmal unangenehm schmecken, doch wenn der

200
Arzt gut ist, so verhilft sie zur Heilung“, meint der Autor
(S.158).
Der Meister erzürnt den Schüler, damit dieser seine Wut
erkennen und daran arbeiten kann, fährt Herrera unbeirrt
fort. Selbst dann, wenn Meister Dinge tun, die grob und
unwürdig erscheinen und die den Schülern verboten sind,
gibt es einen guten Grund dafür. Mit diesem Verhalten
bringen sie ihre Schüler absichtlich aus der Fassung, um
ihnen die Gelegenheit zu geben, darüber nachzudenken. Mit
dieser Begründung ist der Meister unantastbar, denn
jegliches Verhalten kann als ‚besondere Maßnahme’
aufgefasst werden, die der Weiterentwicklung des Jüngers
dient.
Allgemein bekannt ist, dass die Lehrmeister viele seltsame
Dinge tun. Dadurch wird das Sonderbare und
Außergewöhnliche zu etwas Vertrautem. Meister geben
häufig Anweisungen, die dem Schüler absurd und lächerlich
erscheinen. So beschreibt Herrera, wie er einmal mit einer
Gruppe anderer Schüler zusammen einen beträchtlichen
Haufen großer, schwerer Steine aus dem nahegelegenen
Fluss zu einem etliche Meter entfernten Platz tragen soll.
Diese Aufgabe erledigen die lernbegierigen Jünger
schwitzend und unter großer Anstrengung. – Am
darauffolgenden Tag ordnet der Meister seelenruhig an, die
Steine wieder zurück an den ursprünglichen Platz zu tragen!
Sie führen die Anweisung mit einiger Anstrengung aus, nur
um einen Tag später zu erleben, dass der Meister ihnen
erneut eine Anordnung gibt; nämlich die Steine wieder an
den gleichen Ort wie beim ersten Mal zu versetzen!
Die Geduld der Jünger wird dabei auf eine harte Probe
gestellt. Ihnen wird verwehrt, den logischen Verstand, der
normalerweise niemals ruht, einzusetzen. Das eingefahrene

201
Denken soll in neue Bahnen gelenkt werden, manchmal auf
die harte Tour. L. Groening, die in einem japanischen Zen-
Kloster meditierte, hat miterlebt, wie junge Mönche
ängstlich der Begegnung mit dem Meister ausweichen
wollten. Da sie die Lösung einer ihnen gestellten Zen-
Aufgabe nicht bewältigt hatten, sahen sie aus Furcht keine
andere Lösung, als den Gehorsam zu verweigern.
L. Groening beschreibt den sogen. ‚Freundschaftsdienst’,
bei dem der führende Mönch hart, aber ohne affektive
Beteiligung vorging. Indem er den Säumigen schlug, leistete
er ihm einen ‚Dienst’, um ihn aus seiner Angst und seinen
Widerständen herauszuholen. Mit derartigen Argumenten
kann ohne Not jede Grausamkeit ihre Rechtfertigung finden.
L. Groening beschreibt dramatische Szenen in dem Kloster:
Bei einer Gelegenheit warf sich ein Mönch auf die Erde und
weigerte sich beharrlich, aufzustehen. Der führende Mönch
beschwor den Widerstrebenden; er schleifte ihn auf dem
Boden bis zum Eingang. Letzten Endes überwand sich der
junge Mönch, erhob sich und ging den schweren Gang zum
Meister.
Die Atmosphäre der Angst, die in dem Kloster herrschte,
führte auch bei anderen Mönchen zum Widerstand, der nicht
in jedem Fall gebrochen werden konnte. Einmal kam es zu
einem regelrechten Kampf, erzählt L. Groening. Der
führende Mönch nahm den jüngeren Bruder wie ein Bündel
unter den Arm, wirbelte ihn in der Luft herum und schlug
endlich auf ihn ein. Doch dieser blieb störrisch dort, wo er
liegengeblieben war. Als er ihn endlich mit Mühe durch den
Eingang geschleift hatte, blieb er einfach draußen sitzen. –
Nach einiger Zeit nahm der führende Mönch ein Kissen und
trug es zu dem auf dem kalten Boden ausharrenden Mönch
hinaus (S.33).

202
Die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler ist ein
Herzstück der japanischen Tradition. Dem Lehrer wird auf
seinem Gebiet die absolute Autorität zugebilligt. Weit über
die normale Anerkennung hinaus geht die Verehrung des
Jüngers für die Erfahrung und menschliche Reife des
Älteren. Doch eine derart intensive persönliche Beziehung
zu einer Autoritätsperson kann mit immensen Ängsten
verbunden sein, wie die Reaktionen der Mönche zeigen.
Auch in anderen religiösen Bewegungen, wie z.B. der Sri-
Chinmoy-Bewegung, wurde absoluter Gehorsam gegen den
Guru als unabdingbar erachtet. H.J. Geppert gibt eine
Aussage des Guru wieder: „Von jetzt an will ich, dass ihr
jede Bitte von mir als einen göttlichen Befehl auffasst…
Andernfalls wird euer Ungehorsam in der inneren Welt euer
eigenes Grab schaufeln. Fasst mein Verlangen von jetzt an
bitte als göttlichen Befehl auf, der bewusst vom absoluten
Supreme kommt. Andernfalls werde ich sehr traurig und
aufgebracht sein“ (S.230). Wenn sich jemand weigert, diesen
Gehorsam zu leisten, schließt er sich damit aus der
Gemeinschaft aus.
Während Sri Chinmoy seine weiblichen und männlichen
Anhänger zu sexueller Enthaltsamkeit aufrief, kam er selbst
in die Schlagzeilen, als er mit einigen Jüngerinnen sexuelle
Beziehungen unterhielt. Derartige Sexskandale sind keine
Seltenheit bei indischen Gurus und zeugen von der
Doppelmoral, die den Lehren der verehrten ‚Meister’
zugrunde liegen. Auch die Affären von Swami Muktananda
und Maharishi Mahesh Yogi haben traurige Berühmtheit
erlangt. In Anbetracht der an die Öffentlichkeit gelangten
Skandale scheint die Forderung nach sexueller
Enthaltsamkeit nicht für alle gültig zu sein...

203
Der indische Guru Bhagwan Shree Rajneesh, (später Osho
genannt), predigte seinen Anhängern über Jahre hinweg die
Aufgabe ihres persönlichen Ego bzw. die ‚Ego-
Zertrümmerung’. Das menschliche Ego steht einer
spirituellen Entwicklung angeblich im Wege. Er forderte,
sich ganz ‚hinzugeben’ und dem Meister unbedingtes
Vertrauen entgegenzubringen. Nach den Skandalen in
Oregon und der Auflösung der dortigen Kommune waren
von ihm plötzlich bittere Vorwürfe zu hören: Seine
Anhänger seien zu kritiklos gewesen, sie hätten sich zu
Arbeitssklaven degradieren lassen und mit ihrer
unterwürfigen Haltung die kriminellen Machenschaften der
Führungsqlique nicht verhindert!
Jüngerinnen und Jünger, der ihr Ego an der Eingangspforte
abgeben, sind nun einmal nicht dazu geeignet, gegen
unhaltbare Zustände aufzubegehren. Dabei war der Meister
die ganze Zeit über anwesend und wusste im Großen und
Ganzen, was in der Kommune vor sich ging. (Vgl.: A.
Thoden und I. Schmidt: Der Mythos um Bhagwan.)
Eine andere, differenzierte Betrachtungsweise ermöglichen
die Texte von J. Roberts. Demzufolge hat jede
Persönlichkeit einen freien Willen und wählt ihre Umgebung
als physische Ausgangsposition in Raum und Zeit. Die
Menschheit verfügt zwar über einen freien Willen, doch hat
sich die Ich-Persönlichkeit im Laufe der Zeit übermäßig
entwickelt und spezialisiert. Die Menschen sind sich nicht
mehr ihrer inneren Realität, ihrer nichtphysischen Existenz,
gewahr. Sie haben sich so einseitig auf die physisch-
materielle Realität eingestellt, dass diese zu der einzig
gültigen geworden ist.
Intellektuelle Einseitigkeit und Aberglaube hindern die
meisten Menschen daran, ihr eigenes Potential und ihre

204
Möglichkeiten zu erkennen. Innerhalb des Rahmens der
Existenz war es ursprünglich vorgesehen, dass die
Menschheit wachsen, sich entwickeln und die Grenzen ihres
Bewusstseins erweitern sollte. Dann wäre sie zu der
Erkenntnis gelangt, dass sie ihre eigene Realität erschafft
und für alles, was geschieht, selbst verantwortlich ist. (Vgl.:
J. Roberts, Gespräche mit Seth, S.168f.)
Die Gesetze des freien Willens und der Imagination sind
schöpferische Instrumente und es gilt, sie kennenzulernen
und damit umzugehen. In direkter Übereinsstimmung mit
den Glaubenssätzen und den Konditionierungen, die
Menschen mitbringen, wird jeder eine andere Realität und
damit eine andere Zukunft erleben. Jedes Individuum wird
zu der Überzeugung gelangen, seine Realität sei die einzig
wahre Realität, die existiert. Den Zusammenhang zwischen
den eigenen Denkmustern und Überzeugungen und der
umgebenden Wirklichkeit herzustellen, fällt den meisten
nicht ein.
„Hüten sie sich vor fremder Beeinflussung“, warnt Swami
Vivekananda. Das Ziel jeder Seele sei Befreiung und
Herrschaft: „Befreiung von der Knechtschaft der Materie
und des Gedankens, Herrschaft über die äußere und innere
Natur“ (S.73f.). Daher sei jeder fremde Willensstrom, in
welcher Gestalt er auch auftreten möge, - ob als Zwang oder
als unmittelbare Beherrschung von Sinnesorganen -,
unheilvoll. „Gebrauchen Sie deshalb Ihre eigenen
Geisteskräfte, beherrschen Sie selber Körper und Geist, und
denken Sie daran, dass, außer wenn sie krank sind, kein
fremder Wille Sie beeinflussen kann. Meiden Sie jeden, mag
er auch noch so einflussreich und gütig sein, der blinden
Gehorsam von Ihnen fordert“, betont Vivekananda (ebd.).
Jemand, der blinden Glauben fordere, der Menschen in

205
Abhängigkeit bringe aufgrund der überlegenen Kraft seines
Willens, schadet ihnen, denn er ruft einen passiven und
hypnotischen Bewusstseinszustand bei seinen Anhängern
hervor.
Überall auf der Welt existieren religiöse Sekten, die eine
außergewöhnliche Macht über empfindsame Menschen
ausüben mit Wirkungen, die einer Hypnose ähneln. Bei
suggestiver Musik, eingängigen Ritualen und Gebeten
erfährt der Geist einen jähen Aufschwung, da er zuvor in
einen passiven Zustand versetzt wurde, in dem er sich jedem
Einfluss öffnet. „Darum hüten Sie sich vor allem, was Ihnen
die Freiheit rauben könnte. Erkennen Sie es als Gefahr und
meiden Sie es nach Möglichkeit“, mahnt der Swami (ebd.).
Lichtwesen dürfen nur dann Unterstützung leisten, wenn
sie darum gebeten werden. Sie greifen niemals manipulativ
in das Geschehen ein, denn sie akzeptieren den freien Willen
der Person als oberstes Gesetz im Universum. Eine ganze
Anzahl geistiger Führer übt Macht und Zwang aus, bei
denen ihre Persönlichkeit, ihr Ego, im Vordergrund steht.
Die Macht aber, die jemand ausübt, der spirituell entwickelt
ist, kommt aus der Tiefe der Seele, anstatt aus seinem
persönlichen Willen.
In der esoterischen Tradition existiert eine übertriebene
Sitte, die darin besteht, von den Schülern absoluten
Gehorsam gegenüber den Weisungen des Meisters zu
verlangen, bemängelt Pir Vilayat Inayat Khan. Es gibt aber
Momente, in denen man sich führen lassen sollte, und
solche, in denen man andere führen sollte. Welches sind nun
die Momente, in denen es womöglich besser ist, Fehler zu
machen und aus diesen zu lernen? Dies gilt es
herauszufinden. In der modernen Zeit, so meint Pir Vilayat,

206
ist die Art und Weise, wie Führung ausgeübt wird, subtiler
geworden. (In: Weihnachtsseminar 1993, S.95f.)
Meditierende haben die Aufgabe, sich auch von dem
bloßen Zwang, den ihre eigenen Gedanken auf sie ausüben
können, zu befreien. Bei den ersten Schritten lernen sie, sich
zu konzentrieren. Sie entwickeln ihre Willenskraft, um Herr
ihrer Gedanken zu werden und um wählen zu können
zwischen erwünschten Gedanken und denen, die störend
sind. Wem es nicht gelingt, sich rigoros von störenden
Gedanken zu distanzieren, ist ihnen irgendwann völlig
ausgeliefert.7
Die menschliche Individualität soll einen Beitrag zum
gesamten Universum leisten, denn alles andere wäre
verlorene Zeit. Die individuelle Eigenart und der Wille jedes
Menschen kommen am besten bei kreativer Betätigung, in
schöpferischen Handlungen oder bei der Gestaltung eines
Kunstwerkes, zum Ausdruck. Menschen, die von der
althergebrachten Sichtweise ausgehen, alles sei Gottes Wille,
neigen zu einer sehr simplen Art und Weise des Denkens,
verkündet Pir Vilayat: „Unser Wille ist auch Teil des
göttlichen Willen. Es sind nicht zweierlei Dinge. Inwieweit
ist man im Einklang mit dem Willen des Gesamten und
inwieweit hat man keine Ahnung davon und hört nicht zu?
Hört man nicht zu, ist der persönliche Wille störend.
Entfernt man seinen Willen vom göttlichen Willen, kann
man davon sprechen, dass man in einen Konflikt gerät“
(ebd.).

7
Es gibt bedauernswerte Menschen, die sich in ihrem Geist von
morgens bis abends mit nur noch einem einzigen Thema beschäftigen,
welches sie nicht loslässt, da sie es versäumt haben, frühzeitig Distanz
zu den störenden Gedanken herzustellen.

207
Wenn Menschen ihren persönlichen Ego-Willen loslassen,
dann üben sie eine geistige Macht aus. Jeder spürt den
Zwang des Schicksals in Bezug auf seinen freien Willen.
Dennoch üben wir mit unserem vergänglichen Willen nicht
nur einen Einfluss auf unser eigenes Schicksal aus, sondern
auch auf den Willen des gesamten Universums. Es ist
ähnlich wie bei den Wellen des Ozeans, wo jede einzelne
Welle den gesamten Ozean beeinflusst. (Ders. in:
Weihnachtsseminar 1994, S.117f.)
Als weiteres Beispiel wählt Pir Vilayat eine Gruppe von
Musikern, die zusammen kommen, um ein Musikstück
einzuüben. Spielt nun jeder nach seinen eigenen
Vorstellungen, gibt es einen Missklang in der Aufführung.
Liegt aber eine Komposition vor, bei der jedem Spieler ein
gewisser Freiraum zugestanden wird, in welchem er
improvisiert und dabei gleichzeitig das Spiel der anderen
berücksichtigt, führt dies zu einem harmonischen
Zusammenspiel, zu einer Symphonie. Kein autokratischer
Zwang wird ausgeübt; denn jeder Musiker leistet seinen
Beitrag zum Ganzen. Jede Stimme begrenzt ihren Einfluss
zugunsten des Ganzen, und dennoch ist Spontaneität in
einem gewissen Rahmen möglich und wünschenswert.
Gott kann in einem einzelnen Menschen viel erreichen;
doch wenn das Individuum selbst Teilhabe nimmt an der
Schöpferkraft, kann Gott noch mehr erreichen, erläutert Pir
Vilayat. (Vgl. Weihnachtsseminar 1993, S.15). Diese
Vorstellung ist hilfreich, um auf dem geistigen Weg nicht
völlig ohne Willen zu handeln. Um das vereinfacht
darzustellen, könnte man sagen, dass dies den Unterschied
ausmacht zwischen dem Willen des Egos und dem Willen
der Seele. Es geht darum, ob wir uns als einzelne Menschen
betrachten oder im Kontext, in Bezug zum gesamten

208
Universum. Dabei lernen wir, einen überragenden Willen zu
aktivieren.
Die Erde ist eine Zone des freien Willens, in der alles
miteinander verwoben ist. In der spirituellen Entwicklung ist
nicht der gehorsame Diener gefragt, der sich ohne Bedenken
einem fremden Willen unterwirft, sondern der unabhängige
Geist, der sich aus freien Stücken und persönlicher Einsicht
für den geistigen Weg entscheidet.

209
Die Geistige Hierarchie

Die Götter reisen gern verkleidet.

Als Geistige Hierarchie wird eine Gruppe von spirituellen


Meistern bezeichnet, deren Aufgabe darin besteht, die
Entwicklung der Lebewesen auf dem Planeten zu
überwachen. Sie werden auch Ältere Brüder oder Meister
der Weisheit genannt. Ursprünglich waren sie einmal
menschliche Wesen, doch mittlerweile ist ihr
Entwicklungsniveau dem der normalen Sterblichen weit
überlegen.
Der US-Diplomat W.S. Peterson ist überzeugt, die Meister
der Weisheit haben „…seit vielen Jahrtausenden… hinter
den Kulissen gewirkt und von ihren verborgenen
Aufenthaltsorten in den Wüsten und Gebirgen der Welt
unsere Evolution überwacht“ (S.49). Die ‚Älteren Brüder’
senden ihre Vorhut in alle führenden und verantwortlichen
Positionen in der Welt, wo sie bestimmte Aufgaben
übernehmen, behauptet Peterson (S.108f.). Er hatte die
Gelegenheit zu persönlichen Begegnungen mit den

210
‚Meistern’ und weiß davon auf interessante Weise zu
berichten.
Auch der Theosoph W.Q. Judge erwähnt eine ‚Linie von
älteren Brüdern’, die ehemals Menschen waren. Sie
bewahren das uralte Wissen auf, das durch lange Erfahrung
und nach harten Prüfungen über einen großen Zeitraum
hinweg erworben wurde und wachen über den Fortschritt der
weniger entfalteten Menschen. Sie haben stets als eine
einzige Körperschaft existiert, obgleich sie in verschiedenen
Erdteilen leben und auf vielerlei verschiedene Arten wirken.
„Sie erforschen alle Dinge und Wesen, sie wissen, was der
Mensch seiner innersten Natur nach ist,…“ erklärt Judge
(S.5). Es gibt Zeiträume, in denen sie öffentlich auftreten
und andere Zeiten, in denen sie sich stets im Hintergrund
halten. Einige von ihnen waren einst große Philosophen,
religiöse Führer oder mächtige Herrscher. Als Brennpunkt
der Aktivitäten der Geistigen Hierarchie wird London
angesehen.8
Die Theosophin Alice Bailey war ebenfalls von der
Existenz einer Hierarchie bewusster Wesen auf Erden, die
für die Leitung der menschlichen Geschicke verantwortlich
sind und ein neues Zeitalter vorbereiten, überzeugt. (Vgl.:
H.E. Miers, S.96.) Die Gründerin der Theosophischen
Gesellschaft H.P. Blavatsky hat die Lehren der Großen
Weißen Bruderschaft von Tibet vorbereitet. Innerhalb der
theosophischen Bewegung haben die Aufgestiegenen
Meister einen besonderen Rang inne. Diese Meister, welche
die menschliche Entwicklung bereits vollendet haben, bilden
„eine Bruderschaft und leiten und fördern die Entwicklung

8
Die erste Großloge der Hochgrad-Freimaurerei wurde, - vielleicht nicht
ganz zufällig -, 1717 in London gegründet und breitete sich von dort aus
in andere Länder aus.

211
der Menschheit. Die Großen, die Meister, nehmen freiwillig
menschliche Körper an, um ein Bindeglied zwischen den
Menschen und den übermenschlichen Wesen zu bilden, und
sie gestatten solchen Menschen, die gewisse Bedingungen
erfüllen, ihre Schüler zu werden…“, berichtet A. Besant.
Individuen, die für eine geistige Entwicklung geeignet
scheinen, werden für die wachsamen Augen der Brüder zum
Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit. Die Entwicklung
dieser Schüler beschleunigt sich, sofern sie den Ansprüchen
genügen und sie werden Mitglied der großen Bruderschaft.
A. Besant fährt fort: „Die Meister wachen stets über der
Menschheit und bemerken jeden, der durch tugendhaftes
Handeln, durch selbstloses Wirken für das menschliche
Wohl, durch intellektuelle, auf den Dienst an der Menschheit
gerichtete Anstrengungen und durch aufrichtige Hingabe…
sich als würdig erweist…“. Solche Personen erfahren einen
besonderen geistigen Beistand. (Vgl.: Der Weiße Lotos,
Nr.1, S.12.) Eine gewisse Weltmüdigkeit sowie die
Sehnsucht nach Befreiung bringen die Probanden bis an die
Eingangspforte des Probepfades. Betritt ein Schüler den
Pfad, wird er von einem der ‚Meister’ unter seine Obhut
genommen. Dieser soll seine Schritte auf dem steilen und
schmalen Weg leiten, der letztendlich zur Erlösung führt.
Von einer Universellen Weißen Bruderschaft berichtet
O.M. Aivanhov. Diese Bruderschaft bestehe aus
Eingeweihten, Propheten und Heiligen. „Die Universelle
Weiße Bruderschaft ist eine Macht, die sich über das ganze
Planetensystem und darüber hinaus ausdehnt. Man darf sie
aber nicht nach der Universellen Weißen Bruderschaft
beurteilen, die es hier auf der Erde gibt, einer Handvoll
Menschen, die nicht immer weise oder besonders erleuchtet
sind. Die wahre Universelle Weiße Bruderschaft befindet

212
sich in der höheren Welt und umfasst alle
höchstentwickelten Wesen.“ (In: Eine universelle
Philosophie, S.87f.)
Die menschliche Gemeinschaft ist bestrebt, mit der
kosmischen Gemeinschaft eine harmonische Verbindung
herzustellen. Spirituelle Lehrer stehen in Kontakt mit der
Geistigen Hierarchie und müssen Rechenschaft ablegen
gegenüber der Hierarchie. Schüler und Lehrer kommen
darüber hinaus auch mit anderen lichtvollen Wesen in
Kontakt, die sie unterstützen, erzählt Aivanhov. (In: Was ist
ein geistiger Meister? S.153.) Aivanhov bezeichnet sich
selbst als Eingeweihten, der aus höheren Sphären, in die er
bereits aufgestiegen war, wieder herabgestiegen ist, um der
leidenden Menschheit zu helfen. Allerdings zeigt Aivanhov
einen Hang zu autoritärem Verhalten. So bezeichnet er
denjenigen als Anarchisten, „der die göttliche Ordnung, die
Existenz eines Herrn des Universums, die höheren Wesen
und Kräfte nicht anerkennt, denen er sich unterwerfen
muss.“ Von der ‚höheren Intelligenz’ wird derjenige, der die
geistigen Gesetze überschreitet und sich der ‚göttlichen
Ordnung’ widersetzt, als Anarchist angesehen, fügt er hinzu.
Aivanhov wird nicht müde, einer höheren Intelligenz das
Wort zu reden, die angeblich „alles registriert und
überwacht“ und er warnt: „…den göttlichen Gesetzen ist
bislang noch niemand entkommen.“ (In: Die Freiheit, Sieg
des Geistes, S.110f.)
Auf die Forderung nach einen unzeitgemäßen Gehorsam, -
der unter Umständen in ein gefährliches Fahrwasser führen
kann -, trifft man, wie bereits erwähnt, allenthalben in
esoterischen Schriften. Spirituelle Sinnsucher haben leider
die Tendenz, ihre Auffassungen von Freiheit und Demokratie
über Bord zu werfen, sobald ein religiös-spirituelles Umfeld

213
ihnen ein geistiges Ziel in Aussicht stellt. Dafür wird, ohne
zu klagen, die Unterwerfung unter autoritäre Strukturen in
Kauf genommen. Mit der kritiklosen Hinnahme
zweifelhafter Methoden verhelfen sie diesen zum Sieg
Die Geistige Hierarchie wirkt wie ein Transformator, der
Menschen mit der höheren Ebene verbindet. Daneben
existiert eine innere Hierarchie. In seinem eigenen Innern, in
seiner Psyche, soll das Individuum den ersten Platz
einnehmen, damit sich die inneren Kräfte lenken lassen.
Wenn die leidenschaftlichen Gefühle, die üblen Launen oder
egozentrischen Wünsche unter die Aufsicht der individuellen
Psyche gestellt wurden, dann ist sie Königin über ihr
Innenleben.

214
Feinstoffliche Veränderungen

Gefühle sind es, die stärken und zugleich schwächen.

Die Chakren öffnen sich

In den unsichtbaren, feinstofflichen Körpern des


menschlichen Organismus befinden sich Kraftzentren, die
den Organen des sichtbaren Körpers entsprechen. Diese
Energiezentren, Chakren genannt, fungieren als
Übertragungsystem für feinstoffliche Energien. Sie
ermöglichen es den subtilen Energien, in die dichteren
Bereiche der Existenz zu fließen. Der Austausch vollzieht
sich über die Chakren, die sich wie Ventile öffnen und
schließen und so den Energie-Haushalt regulieren.
Neben sieben Hauptzentren existieren etliche
Nebenzentren. Mit Hilfe dieser Kraftzentren kann ein
Mensch unsichtbare Einflüsse wahrnehmen. Sind die

215
verborgenen Zentren im menschlichen Körper aktiv, wird
der Zugang zu höherem Bewusstsein möglich und
verborgene Welten können die wahrgenommen werden. Auf
die genaue Beschreibung der Anordnung und
Funktionsweise von Chakren kann verzichtet werden, da
bereits eine Vielzahl von Schriften zu diesem Thema zur
Verfügung steht.
Chakren sind in der okkulten Lehre die geheimsten Organe
des Menschen. Sie sind allerdings in der Regel nur
rudimentär vorhanden und müssen anfangs durch
entsprechende Übungen oder im Laufe der geistigen
Entfaltung aktiviert werden. Bei den meisten Menschen sind
diese Energiezentren, - bei R. Steiner Lotosblumen oder
Räder genannt -, von geringer Größe und unterentwickelt.
Mit zunehmendem spirituellen Fortschritt verändern sich
parallel zu der Entwicklung des Bewusstseins auch die
Chakren: Sie nehmen an Größe zu, beginnen sich zu drehen
und erstrahlen in den verschiedensten Farbtönen. (Vgl.: R.
Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?)
Die Chakren öffnen sich schrittweise im
Bewusstwerdungsprozess, was einen vermehrten
Energiefluss zur Folge hat. Man kann sie sich als rotierende
Wirbel oder Trichter vorstellen, die Energien in ihre Mitte
ziehen, dort sammeln und über die Peripherie wieder
verteilen. Wird der Energiefluss in irgendeiner Weise
behindert, führt dies zu Stauungen mit krankmachender
Wirkung. Der Vorgang ähnelt einer Schleuse, die sich nicht
öffnet und so den Durchfluss verhindert.
Die Beweglichkeit der Chakren geht einher mit einer
Erweiterung der Bewusstheit. Man kann sie als
Sinnesorgane der feinstofflichen Körper betrachten, bemerkt
S. Wallimann. (In: Die Umpolung, S.40f.) Sie spielen eine

216
große Rolle im energetischen Gleichgewicht, denn sie
nehmen die Energien der Umgebung auf, synchronisieren sie
und leiten sie den Körpern zu. Auf der ätherischen Ebene
sind die Chakren von entscheidender Bedeutung, denn vom
Energie- oder Ätherkörper aus wirken sie indirekt auf den
physischen Körper ein und beeinflussen die täglich
ablaufenden Prozesse. Sie haben einen großen Einfluss auf
die Gesundheit, da sie der Ausrichtung der Energien dienen.
Jedes der Energiezentren hat eine bestimmte Funktion. Ist
eines von ihnen blockiert, dann stört und begrenzt es den
freien Fluss der Energien. Angefangen beim untersten
Zentrum, dem Basischakra, das sich in der Gegend des
Steißbeins befindet und in Wechselbeziehung mit der Erde
steht, verteilen sich entlang der Wirbelsäule sechs weitere
Hauptzentren mit unterschiedlichen Funktionen. Das dritte
Zentrum, das Solarplexuschakra, stellt die Verbindung zum
Emotional- bzw. Astralkörper her. Die Energiezentren
gipfeln im Kronenchakra, das sich über dem Kopf befindet
und als ‚Tor zum Kosmos’ den Zugang zu höheren Sphären
ermöglicht. Das Kronenchakra wird in Indien auch
tausendblättriger Lotos genannt, dessen Blätter sich im
spirituellen Werdegang nach und nach entfalten.
Die Energie in den Zentren ist wie ein Gitterwerk
miteinander verwoben. Jede emotionelle Irritation betrifft
das gesamte Netz. Wenn Energien dort feststecken, macht
sich dies als Erregungszustand bemerkbar. Auch Traumata
werden im Solarplexus aufgezeichnet. (Vgl.: G. Butler.)
Die Kommunikation mit dem Bewusstsein anderer findet
über die Chakren statt, die wie trichterförmige Blütenkelche
in die Oberfläche des Ätherkörpers eingebettet sind. Sind die
Chakren teilweise geöffnet, dann werden Geistwesen
angezogen, die der individuellen Schwingungshöhe

217
entsprechen, denn die geöffneten Chakren bedingen einen
vermehrten Austausch mit anderen, von außen kommenden
Energien.
Sobald die Energiezentren aktiv werden, treten Gestalten
der astralen Welt vor die inneren Sinne des medialen
Menschen. Auch unterschiedliche Formen (Elementale), die
durch die Gedanken- und Gefühlswelt, durch Ängste,
Leidenschaften und Begierden erzeugt werden, dringen
immer deutlicher ins Bewusstsein. Selbst die Elementale
anderer Menschen können nun wahrgenommen werden. Ist
die Psyche in keiner guten Verfassung, wird sie abstoßende
oder angsteinflößende Elementale erzeugen mit
entsprechenden Rückwirkungen. Auf diese Weise nimmt sie
ein Spiegelbild ihrer eigenen Befindlichkeit wahr.
Die eigene Vorstellungswelt zeigt sich in den Formen der
geistigen Sphären, so dass die Innenwelt für den
hellsichtigen Beobachter zu einem Teil der Außenwelt wird.
Wünsche und Leidenschaften nehmen die
verschiedenartigsten Formen an. Manche davon erscheinen
in tierähnlichen Gestalten, die dem Erzeuger entgegeneilen
und einen erschreckenden Eindruck hervorrufen.
Die feinstofflichen Elementale sammeln sich im
Astralkörper eines jeden Menschen an. Ein spiritueller
Fortschritt bewirkt die Umgestaltung der Formen, da eine
Durchdringung aus den feinstofflichen Bereichen stattfindet.
Für S. Wallimann sind Chakren Öffnungen in unbegrenzte
Sphären. „Unser Bewusstsein hängt ab von der über die
Chakras einströmenden Energiequalität“, erklärt sie (a.a.O.,
S.45) Die Umgebung, in der sich jemand aufhält, ist
keineswegs nebensächlich, denn man ist genötigt, sich mit
den einströmenden Energien auseinanderzusetzen.

218
Neben den Hauptchakren existieren einige Nebenchakren:
Eines befindet sich im Handteller, ein weiteres in den
Kniekehlen, in der Armbeuge und im Nacken. Hals- und
Genickchakra sind miteinander verbunden. Sie bilden den
Abschluss eines feinstofflichen Kreislaufsystems am Ende
der Wirbelsäule, wie S. Wallimann darlegt (ebd. S.147f.).
Dieser Bereich ist für viele Wanderer, die sich in ihrem
feinstofflichen Doppelgänger auf Astralreisen begeben, der
Austritts-ort. Im Nackenbereich befindet sich ebenfalls der
Einstiegskanal für Geistwesen, die in den menschlichen
Organismus eindringen. Gregorius erwähnt das ‚gefährliche
Wissen’ um das Nackenchakra, welches ein ‚Todeschakra’
sei. Die Einzelheiten bleiben denjenigen vorbehalten, die
sich mit magischem Geheimwissen befassen.
Medien sind umgeben von unsichtbaren Wesenheiten.
Eines dieser Wesen, bei S. Wallimann Joker genannt,
manifestiert seine Energie im Genickzentrum. Manche
Medien hören ein Lachen oder Flüstern im Ohr. Die
kosmischen Narren, wie Joker auch genannt werden, führen
eine Interaktion mit den menschlichen Schwächen und dem
Stolz der Medien herbei. Sie prüfen ihre Opfer, verhängen
Strafen oder leiten sie zu selbstquälerischem Verhalten an,
wie T.L. Taylor bemerkt: „Sie wollen uns reinlegen und
machen sich über uns lustig, und sie bringen die Folgen
unserer negativen Vorstellungen ans Tageslicht“ (S.157).
Damit ergibt sich für diejenigen, die einsichtig sind, eine
Möglichkeit zur Selbsterkenntnis. Einen Joker im Nacken zu
haben, ist sicherlich alles andere als erfreulich.
Die Energiezentren des Solarplexus und des Herzens
unterliegen nicht einer bewussten Kontrolle der
Persönlichkeit. Sie unterstehen, wie Daskalos erklärt, der
Kontrolle des ‚Heiligen Geistes’, der diese Zentren in

219
Bewegung setzt. (Vgl.: K.C. Markides, Heimat im Licht
S.111.) Über das Sonnengeflecht (Solarplexus) stellen
unsichtbare Wesenheiten Kontakt her zum menschlichen
Bewusstsein, berichtet auch S. Wallimann. (In: Erwache in
Gott, S.94.)
Im Solarplexus entstehen Gemütsbewegungen, wie
Mitgefühl, Angst, Schmerz, Zuneigung etc., die in
unterschiedlichen Energieströmen zum Ausdruck kommen.
Eine Verkrampfung im Sonnengeflecht führt zu einer
Unterfunktion, deren Folgen Atemnot und Energieverlust
sind. Auch magische Angriffe können sich gegen die
Chakren richten. Destruktive Elementale sind in der Lage,
die Energiezentren in Besitz zu nehmen und sowohl den
physischen als auch den ätherischen Körper zu beeinflussen,
behauptet S. Wallimann (a.a.O., S.216).
Während medialer Übermittlungen findet ein nicht
unerheblicher Energieabzug aus dem Solarplexuszentrum
statt. Manche Sitzung muss vorzeitig beendet werden, um
Schädigungen in den Organen durch zu hohen
Energieverlust zu vermeiden. Ein immenser Kräfteverlust
macht sich besonders in spiritistischen Séancen bemerkbar,
wo eine Schwächung des Mediums für alle Anwesenden
deutlich sichtbar zutage tritt. Den Vampir-Erzählungen
wohnt ein wahrer Kern inne, da ein Abzug von Energien
durch unsichtbare Wesen möglich ist und auch in medialen
Sitzungen regelmäßig stattfindet.
Geöffnete Energiezentren sind die Voraussetzung einer
spirituellen Entwicklung, denn sie bilden einen kosmischen
Kanal und damit eine Verbindung zur geistigen Welt.
Menschen mit nicht intakter, durchlässiger Aura besitzen
keine natürlich entwickelten, höheren Bewusstseinszentren,
da ihre Chakren kaum geöffnet sind. Mit geschlossenen

220
Kanälen bleibt der Mensch in seiner Entwicklung zurück,
wie W. Augustat ausführt: „Eine gestörte, offene Aura und
geöffnete, geistige Zentren schließen sich gegenseitig aus“
(S.201).
Die Frage nach den Aufgaben des Solarplexus beantwortet
die geistige Welt wie folgt:

Der Solarplexus ist ein Transformator negativer Energien.


Die Körpermitte des Menschen hält die Verbindung zur
Vergangenheit. Sie wirkt wie ein Generator, der Energie
erzeugt und wieder abgibt. Daher wird die Körpermitte
als das Zentrum des Menschen angesehen. Im Solarplexus
sammeln sich ebenfalls Energien der Außenwelt, doch in
weit geringerem Maße als dies beim oberen Teil des
Kopfes der Fall ist. Hier findet die Verbindung zur
Außenwelt statt; - mit allen angenehmen und weniger
angenehmen Konsequenzen.
Über den Solarplexus erfolgt der erste Kontakt bei einer
Begegnung. Dieses Zentrum ist in der Lage, feinste
Nuancen von Ausstrahlungen anderer Menschen
wahrzunehmen. Es versucht, diese Botschaften
zugänglich zu machen. Ob eine Aufnahme der Botschaft
erfolgt, hängt von der Durchlässigkeit der Rezeptoren ab,
welche das Bewusstsein des Menschen schützen. Die
menschlichen Bewusstseinsfilter sind von
unterschiedlicher Dichte, was veränderte
Aufnahmekapazitäten zur Folge hat.
Die Chakren öffnen sich während der spirituellen
Entwicklung schrittweise, was einen vermehrten
Energiefluss zur Folge hat. Wird der Energiefluss
behindert, führt dies zu Stauungen mit krankmachender
Wirkung. Es ist, als wenn eine Schleuse sich nicht öffnet
und der Durchfluss daher nicht ermöglicht ist.

221
Die spirituelle Entwicklung setzt den Ausgleich der
Stimmungsschwankungen voraus. Nur ein Mensch mit
ausgeglichener Gemütsverfassung ist geeignet und in der
Lage, starke Energieströme zu beherrschen; - was als
Voraussetzung für jede geistige Weiterentwicklung
angesehen werden kann.
Wenn sich die Energien harmonisiert haben, ist der
Mensch bereit für den nächsten Entwicklungsschritt.
Harmonisierte Energien verhelfen zu Nachsicht und
Einfühlungsvermögen und einer verbesserten
Konzentrationsfähigkeit; unabdingbare Voraussetzungen
für jeden geistigen Fortschritt. Falls die Harmonisierung
der Energien nicht erreicht wird, bleibt der
weiterführende Zugang versperrt.

Eine ganze Reihe von Menschen leidet unter einem


Energiedefizit.

Der Energiefluss sinkt ab, wenn ein Mensch sich den


höheren Energien nicht öffnet. Ein Energiedefizit führt zu
Apathie, zu Lustlosigkeit, und kann auch den physischen
Organismus in Mitleidenschaft ziehen. Jeder Mensch hat
eine bestimmte, festgesetzte Energiemenge zu seiner
Verfügung, die er nach Belieben verwenden kann.
Wenn sich die Chakren öffnen, besteht die Gefahr des
umgelenkten Energieflusses: Energie fließt aus in fremde
Kanäle. Zur Vermeidung des Energieabflusses ist die
Harmonisierung der Energien unumgänglich. Energien,
die nicht im Gleichgewicht sind, weisen die Tendenz auf,
sich zu vermindern. Der Vorgang ähnelt einem bis an den
Rand gefüllten Glas, dessen Inhalt ausfließt, sobald das
Glas gekippt wird. Um eine Verringerung der Energien zu
verhindern, ist das psychische Gleichgewicht unerlässlich.

222
Die Energiezentren erscheinen dem hellsichtigen Blick als
rotierende Scheiben. Durch diese Zentren nimmt der Körper
ätherische Energien aus dem Kosmos auf. Ziel eines
Mystikers ist die Öffnung der Zentren, denn damit ist die
Voraussetzung zur Entfaltung medialer Fähigkeiten gegeben.
Auch infolge eines Schockerlebnisses können sich die
Zentren ungewollt öffnen zu einer Zeit, in der die Person
darauf nicht vorbereitet ist und infolge der ungewohnten
Eindrücke in Verwirrung gestürzt wird.
Das Bewusstsein vieler Medien neigt zu Passivität.
Manche gleichen ruderlosen Booten, die eine Herberge für
entkörperte Wesen abgeben. Bei fortgeschrittenen Medien
ermöglicht ihr geistig entwickeltes Bewusstsein eine
Verbindung zu höheren Sphären. Die Aufmerksamkeit bleibt
dabei erhalten. Sie bleiben geistig aktiv und entgehen so der
Gefahr, von anderen Wesen mental in Besitz genommen zu
werden. Nur über intakte, geöffnete Chakren ist eine sichere
Verbindung zu geistigen Mächten möglich. Dann können
Mitteilungen aus übersinnlichen Bereichen empfangen und
Reisen dorthin unternommen werden.
Einige Yoga-Lehren enthalten Unterweisungen im
richtigen Öffnen der Chakren. Diese Anleitungen sind nicht
ganz ungefährlich, denn es werden weitreichende
Entwicklungen mit unabsehbaren Folgen in Gang gesetzt.
Von der Allgemeinheit werden sie mit dem Nimbus des
Wunderbaren umgeben, doch das Verständnis dieser
Fähigkeiten bleibt oft sehr an der Oberfläche. Bei der
Entwicklung der Energiezentren kommt der Gefühlswelt,
dem Herzen, eine herausragende Rolle zu. Ist die
Herzenergie nicht genügend entwickelt, treten unerwartete,
ernste Probleme zutage.

223
Die Aktivierung der Energiezentren ist auch bei Daskalos
eine heikle Angelegenheit. Diese Zentren oder Scheiben sind
nämlich „durch verschiedene starke Kräfte miteinander
verbunden, die der Mystiker beherrschen muss, um ein
vollkommener Meister seiner eigenen Wohnstatt zu sein.
Diesen Kräften darf man sich nur mit Ehrfurcht nähern, weil
sie ebenso viele Schwierigkeiten wie Vorteile bewirken
können. Wir wollen nicht vergessen, dass jede Kraft, wieviel
Gutes sie auch bringen mag, ebensoviel Böses bewirken
kann, wenn die Hände, die sie lenken, dazu nicht geeignet
sind.“ (In: Esoterische Lehren, S.134f.)
Manche Übungen haben die unkontrollierte Öffnung des
Solarplexuschakra zur Folge. Die Kundalini-Energie
beginnt, ungezügelt die Wirbelsäule auf- und abzufließen.
Dies führt zu erheblichen Störungen der Konzentration, zu
Halluzinationen, Hitzeempfindungen und weiteren
vielfältigen Beschwerden, über die sich Gopi Krishna
ausgiebig beklagt. Bei einer Öffnung des Solarplexuschakras
besteht außerdem die Gefahr, dass dämonische Elementale
einer niederen Stufe Einlass finden. Darauf macht K.C.
Markides aufmerksam. (In: Feuer des Herzens, S.171.)
Vor Experimenten, die das Öffnen der Chakren und die
Erlangung medialer Kräfte zum Ziel haben, ist es
unabdingbar, das Unterbewusstsein von negativen
Elementalen zu reinigen. Nur dann ist ein Medium fähig, die
subtilen Kräfte zu beherrschen und sie anschließend zu
Heilzwecken und für die spirituelle Entfaltung einzusetzen.

224
Zerstreuung der Energien

Das Ungleichgewicht der Energien


schafft die Vergänglichkeit.

Die persönliche Psyche ist bei weitem nicht so stabil, wie es


den Anschein hat. In Wahrheit ist sie recht flexibel und
unbeständig, denn sie setzt sich aus zufälligen
feinstofflichen Elementen zusammen. Daher ist sie sehr
leicht durch äußere Einwirkungen zu beeinflussen. Der
physische Körper, der in der materiellen Welt beheimatet ist,
gibt der Person eine feste Prägung, durch die sie sich als
Individuum wahrnimmt und an Stabilität gewinnt.
Aufgrund seiner Existenz in der Materie, die dem
Bewusstsein in gewisser Hinsicht starre Vorstellungen
aufnötigt, gelangt das individuelle Bewusstsein zu einer
inneren Festigkeit und Geschlossenheit. Dies sei notwendig,
betont R. Steiner, um bei dem Eintritt in jenseitige
elementare Welten die Stabilität und Selbständigkeit, das
Dasein als eigenständiges Wesen, nicht zu verlieren. (In: Die
Schwelle der geistigen Welt, S.57.) Ein Bewusstsein, das
nicht genügend Festigkeit erworben hat, kann nicht
ungefährdet in die übersinnliche Welt eintreten, da seine

225
Vorstellungswelt leicht ins Wanken gerät. Die Folge wären
Desorientierung und Verwirrtheitszustände.
Der Mensch in seiner Gesamtheit ist, grob gesehen, eine
Zusammenfügung von:
◘ physischem Körper;
◘ Ätherkörper;
◘ Astralkörper sowie dem
◘ menschlichen Ich.
Die unregelmäßige Zusammenfügung dieser vier Glieder der
menschlichen Natur bewirkt nach Ansicht von R. Steiner
eine Störung des inneren Gleichgewichts. Diese Störung
führt er auf die evolutionäre Entwicklung der Menschheit
zurück. (Vgl.: Die Welt der Sinne und die Welt des Geistes.)
Bei sensitiven und medial veranlagten Personen ist die
Verbindung zwischen dem Ätherkörper und dem
grobstofflichen Körper gelockert. Dies befähigt sie,
Vorgänge in der jenseitigen Welt wahrzunehmen, d.h. sie
sind telepathisch begabt, verfügen über die Gabe des
Hellsehens und Hellhörens oder das Zweite Gesicht. Die
Lockerung der Verbindung zwischen physischem Körper
und Ätherkörper bewirkt, dass der ätherische Doppelgänger
eine größere Menge Äther ausstrahlt. Dieser Äther kann von
einem Geistwesen dazu benutzt werden, spiritistische
Erscheinungen hervorzubringen, betont H. Rudolph. (In:
Theosophie und Spiritualität, S.5.)
Die partielle Lösung der beiden Körper bedingt den
medialen Zustand, der entweder angeboren ist oder durch
meditative Übungen erworben wird. Auch Drogenkonsum
und Erkrankungen können Medialität begünstigen. In
geschwächtem Zustand lässt sich die Seele leicht von
astralen Geistern beeinflussen und zu unsinnigen
Handlungen drängen. Im Extremfall ist ein Geistwesen

226
imstande, das menschliche Bewusstsein aus dem physischen
Körper und dem Ätherkörper hinauszudrängen.
Die geistige Welt übermittelt nachfolgende Informationen:

Der Zusammenhalt des Organismus ist nicht so


festgefügt, wie man gemeinhin annimmt. Die einzelnen
Teile sind nur lose miteinander verbunden und fügen sich
erst im Lauf der Zeit zu einer festen Struktur zusammen.
Für den Zusammenhalt der Kräfte förderlich ist eine
konstante Verbindung zu den höheren Welten, was die
Neutralisierung von disharmonischen Kräften zur Folge
hat. Auch regelmäßige Atemübungen tragen zur
Stabilisierung bei.
Eine eingeschränkte Sinneswahrnehmung, d.h. das
Fehlen von übersinnlichen Kräften, ist ein Schutz und
dient dem inneren Gleichgewicht. Bei Menschen mit
erweiterter Bewusstheit, die nicht innerlich ausgeglichen
sind, besteht die Gefahr von Horrorvisionen und
alptraumhaften Vorstellungen, die zu seelischer
Zerrüttung und Destabilisierung der Psyche führen
können.
Das Innenleben des Menschen ist daher von
entscheidender Bedeutung und eine ausgeglichene Psyche
die Voraussetzung für eine Weiterentwicklung zu
höherem Bewusstsein. Nur einer ausgeprägten
Bewusstseinskontrolle ist es zu verdanken, wenn das
psychische System standhält und keinen Schaden
davonträgt. Ein reiner, unbefangener Sinn ist der beste Schutz
gegen schädigende Einflüsse.

Ist die Stabilität gefährdet, dann findet eine Zerstreuung der


Energien im Menschen statt, mit fatalen Folgen, wie die
geistige Welt mitteilt:

227
Neigt eine Energie einmal dazu, sich zu zerstreuen, dann
ist sie nicht mehr ohne weiteres zum Zusammenhalt
bereit. Die diffundierenden Energien verbinden sich mit
ihnen ähnlichen Schwingungsmustern bzw. Strukturen.
Diese Verbindung hat weitreichende Folgen, da das
gesamte System des Betroffenen infiltriert wird mit
fremden Energien. Der Zerstreuung entgegenwirken kann
lediglich die konsequente Ausrichtung. Kann dem Prozess
nicht Einhalt geboten werden, zerstreuen sich die
Energien immer weiter, was bis zum Zerfall der
persönlichen Psyche führen kann. Der Mensch verliert
jeden Halt, da ihn bereits einfache Rechenoperationen
überfordern.
Schreitet die Zerstreuung der Energien noch weiter fort,
zerfällt die psychische Struktur des Menschen. Ein
Mensch, dessen Psyche zerfällt, ist nicht mehr in der Lage
zu klaren Denkvorgängen. Hierbei gleicht er einem
kleinen Kind, auf dessen Entwicklungsstadium er
zurückfällt. Diffundieren die Energien noch weiter, ist der
Mensch nicht mehr lebensfähig; seine Struktur löst sich
auf.
Ein Mensch in diesem Stadium ist nur noch ein hilfloses
Wrack, nicht mehr fähig, mit seiner Umwelt in Kontakt zu
treten. Nur Meisterenergien wären in der Lage, hier noch
hilfreich einzugreifen. Unter Aufbietung gewaltiger Kräfte
mag es ihnen gelingen, in gewissem Maße eine ordnende
Struktur wieder in die Psyche einzufügen. Doch in
manchen Fällen versagt jegliches Können. Der Mensch
geht zugrunde.

Die Ursache für eine Zerstreuung der Energien kann u.a. auf
ein Initiationserlebnis zurückgehen. Bei der ersten Initiation

228
werden die psychischen Strukturen gelockert. Der Sinn liegt
darin, den Jüngern weiterreichende Möglichkeiten als bisher
einzuräumen. Doch aus dieser Entwicklung können auch
negative Konsequenzen resultieren.

Besteht die Gefahr der Auflösung des physischen


Organismus?

Diese Gefahr ist tatsächlich immer vorbanden,


unabhängig von der Schwingungshöhe. Auch niedrig
schwingende Organismen haben die Tendenz zur
Auflösung und tun dies ja auch regelmäßig in
unterschiedlichen Zeitabständen. Je feinstofflicher ein
Organismus, desto lockerer wird der Zellenverband; ein
Auseinanderdriften droht, die große Gefahr der geistigen
Entwicklung. Gleichzeitig liegt hier die einzige Chance,
die Zellenstruktur zu festigen, das Auseinanderbrechen
des Organismus zu verhindern.

Die Verfestigung des Organismus ist einerseits eine Folge


von beharrlicher Konzentration, zum anderen spielt die
Intensität der Gedanken- und Gefühlswelt eine große Rolle.
Die Riten der Einweihung dienen vor allem dem Ziel, die
psychische Struktur zu kräftigen und damit eine
Verfestigung des gesamten Organismus zu erreichen.

Die Zerstreuung der Energien bewirkt einen


fortschreitenden Energiemangel. Die Energien geraten
zunehmend ins Abseits; sie sind nicht mehr im Fluss. Im
‚Fluss des Lebens’ sein bedeutet, integriert zu sein im
großen Weltganzen. Doch wenn die Energie sich zerstreut,
dann findet eine Verkettung statt mit anderen Energien.

229
Die Filterfunktion geht verloren; die Energien werden
durchlässiger auch für negative Strömungen. Die
Konsequenzen sind klar: Der Betreffende wird ein
Spielball negativer Mächte, die versuchen, sein System
zunehmend unter ihre Kontrolle zu bringen. Letztendlich
gelingt es ihm nicht mehr, die lichten Ebenen zu
erreichen, denn dunkle Energien ergreifen Besitz von ihm.
Diese Energien haben die Aufgabe, nicht mehr
lebensfähige Organismen auszusondern und letztlich zu
eliminieren. Eine Energie, die sich verzweigt in
verschiedene Richtungen, verliert den Halt. Eine haltlose
Energie ist nicht überlebensfähig, sie degeneriert mit der
Zeit. Energien, die zur Zerstreuung neigen, gehen immer
weiter Verbindungen ein. So entsteht ein Geflecht, das
immer dichter und fester wird. Die Dichte nimmt immer
weiter zu und endet schließlich in der Konsistenz von
Steinen.
Aufgrund einer inneren Haltlosigkeit machen sich
Degenerationserscheinungen bemerkbar. Eine
Degeneration in fortgeschrittenem Stadium bewirkt
psychopathologische Erscheinungen, die sich mit der Zeit
deutlich zeigen. Dringende Hilfe ist vonnöten, um dem
weiteren Zerfall vorzubeugen. Diese kann nur in einer
Stabilisierung der Psyche bestehen; Stabilität geht nämlich
mit vernünftigem Handeln einher.
Unangebrachte Aggressivität ist einer der
destabilisierenden Faktoren, welche die Psyche in
ungünstiger Weise beeinflussen. Doch weitaus
ungünstiger wirkt sich ein ungesteuerter Fernsehkonsum
aus, denn die Vielzahl der Bilder stürmt mit Vehemenz
auf eine Psyche ein, welche den Halt bereits teilweise
verloren hat. Innere Haltlosigkeit wiederum geht einher
mit unkoordinierten seelischen Äußerungen, mit einem
Mangel an Zielgerichtetheit.

230
Medikamente bewirken zwar eine partielle Aufhebung
der inneren Spannungen, dennoch greifen sie das Problem
nicht direkt an. Ganz im Gegenteil hebt eine verstärkte
innere Unruhe die beabsichtigte Wirkung wieder
großenteils auf. Die desolate Verfassung wird verstärkt
durch eine anhaltende Impulsivität, welche den inneren
Instanzen nicht in genügender Weise erlaubt, steuernd
einzugreifen. Die fehlenden inneren
Steuerungsmechanismen aber haben in beträchtlicher
Weise zu dem desolaten Zustand beigetragen. Eine
mangelnde Steuerung lässt die Psyche sich wie ein
führerloses Schiff mal in die eine, mal in die andere
Richtung bewegen.
Unkonzentriertheit, verbunden mit übergroßer
Impulsivität, bewirkt eine Destabilisierung der Psyche mit
den bekannten degenerativen Erscheinungen. Negative
Elemente der Psyche können so verstärkt in den
Vordergrund drängen und den konstruktiven,
vernunftgemäßen Elementen zu wenig Raum lassen.
Gewinnen aber die degenerativen Elemente zunehmend
die Oberhand, dann kommt es zu einem bedrohlichen
Ausmaß der Destabilisierung.
Den Halt einer ins Ungleichgewicht geratenen Psyche
wiederherzustellen, ist keine leichte Aufgabe. Um die
Steuerung wieder in den Griff zu bekommen, müssten die
Betroffenen bereit sein, ihre Lebensgewohnheiten von
Grund auf zu verändern. Ohne diese grundsätzliche
Bereitschaft kann eine Änderung der Bewussteinslage
nicht erreicht werden.
Das Bewusstsein lässt sich ähnlich dem Wasser in die
eine oder andere Richtung dirigieren. Haltlosigkeit wird
erzeugt, wenn dem Bewusstsein zuviel Spielraum
eingeräumt wird, in verschiedene Richtungen
abzuschweifen. Der Bewusstseinsinhalt vermischt sich

231
unkoordiniert mit den Elementen der Umgebung, welche
einen Sog ausüben, der nicht günstig ist. Ganz im
Gegenteil hat diese Vermischung eine zerrüttende
Wirkung, wenn der Sog aus der Umgebung zu stark wird.
Das freie Spiel der Psyche, ihre Entscheidungsfähigkeit,
erleidet eine Einbuße, mit den bekannten
Folgeerscheinungen (z.B. paranoide
Situationsverkennungen).
Diese fatale Entwicklung kann nur aufgehalten werden,
wenn es dem Individuum gelingt, einen Fokus des
Bewusstseins wiederherzustellen.

Wir übermitteln eine Übung, welche einen günstigen


Einfluss auf die Steuerung der Psyche hat:

● Setzt euch aufrecht hin mit geschlossenen Augen und


legt den Kopf zurück. Die Körperhaltung ist bequem, so
dass jede Anspannung vermieden wird.

● Stellt euch einen Kreis vor in einem Abstand von ca.


2m, in dessen Mitte sich ein roter Punkt befindet. Dieser
Punkt übt eine Anziehungskraft auf das Stirnzentrum
(Drittes Auge) aus.

● Eine Stabilisierung der Psyche wird erreicht, wenn die


Konzentration eine zeitlang aufrechterhalten werden
kann.

● Ist es Euch gelungen, Euch auf den Punkt zu


konzentrieren, dann visualisiert anschließend einen
Strahl, der von diesem Punkt aus direkt das Stirnzentrum
trifft. Eine Verbindung stellt sich her, welche das
Bewusstsein in eine Richtung dirigiert.

232
Wie kann man einschätzen, ob bei einer Verbindung nicht
auch unerwünschte Energien angezogen werden?

Eine Frage, die durchaus ihre Berechtigung hat.


Verbindungen dieser Art geschehen mit dem
Einverständnis von geistigen Instanzen, deren Absichten
jenseits menschlicher Maßstäbe liegen. Unbeabsichtigte
Bindungen werden beseitigt; ein Band zur geistigen Welt
wird geknüpft. Ist das Band einmal hergestellt, kann eine
Beziehung aufgenommen werden zur geistigen Welt. Die
Konzentration bewirkt in erster Linie eine Reinigung des
Bewusstseinsfeldes, denn sie verhindert den
ungehemmten Austausch mit den Energien der
Umgebung. Der Bewusstseinsfokus durchlichtet die
Psyche, und hilfreiche Impulse können sie verstärkt errei-
chen. Nur dann ist geistige Unterstützung möglich, wenn
die Streubreite der Gedankenwelt nicht allzu ausgeprägt
ist.

Dennoch können sich möglicherweise auch unerwünschte


Kräfte mit einem fokussierten Bewusstsein verbinden.

Dies geschieht nicht in dem Maße, wie vielleicht


angenommen wird. Ein fokussiertes Bewusstsein ist
immer in der Lage, Steuerungsmechanismen einzusetzen,
um unerwünschte Einflüsse fernzuhalten. Weiterhin sind
Lichtübungen von Vorteil, um das Bewusstseinsfeld
aufzuhellen. Auch die Konzentration auf das Licht hat
regenerierende Auswirkungen.

Viele Personen leiden trotz Konzentrationsmangel nicht


unter negativen Auswirkungen.

233
Die ungünstigen Auswirkungen eines unkonzentrierten
Bewusstseins sind weitaus geringer bei Menschen, die
sich nicht mit ausufernder Intensität den Eindrücken der
Umgebung hingeben. Die Intensität der
Gefühlsreaktionen, verbunden mit wenig aufbauenden
Bewusstseinsinhalten, kann einen sehr ungünstigen
Einfluss ausüben. Die Gefühlswelt hat in der Tat einen
beträchtlichen Anteil an der Situation. Wem es gelingt, die
Steuerung zu verbessern, der hat günstige
Heilungschancen.
Manche Menschen schwanken in ihrer Haltung
zwischen Aufopferung und Härte und versäumen dabei,
die notwendige Mitte zu finden, welche Extremhaltungen
keinen Räum gibt. Ihre Opferbereitschaft, in Verbindung
mit rigorosen Einstellungen, wird den realen
Bedingungen des Lebens nicht gerecht, denn der extrem
einseitige Blickwinkel verkürzt die Sichtweise. Eine
verkürzte Sichtweise aber schafft Problemfelder, welche
die normalen Maßstäbe sprengen.
Zur Mitte zurückkehren kann nur Derjenige, der bereit
ist, rigorose Haltungen zu hinterfragen und einer Revision
zu unterziehen. Doch dies ist keine leichte Aufgabe, denn
derartige Haltungen haben sich mit den Jahren verfestigt.
Hier wird in vielen Fällen die Inanspruchnahme
therapeutischer Hilfe eine Lösung bringen, denn
verfestigte Strukturen haben die Tendenz, sich einer
Veränderung zu widersetzen.

Manche Menschen haben Probleme mit Schwindelgefühlen,


für die sie keine Erklärung finden.

234
Der Drehschwindel, unter dem manche leiden, hängt zu-
sammen mit überaktiven Energien, welche die Psyche
kaum einmal eine Minute zur Ruhe kommen lassen.
Schwindelattacken dieser Art treten auf, wenn die Balance
empfindlich gestört ist. Eine rigide Charakterstruktur, in
Verbindung mit Heimsuchungsphantasien, produziert
desolate Energien, die sie nicht zur Ruhe kommen lassen.
Desweiteren leiden manche Menschen unter Ängsten, die
weit über das hinausgehen, was sie erwartet. Ein
angstvoller Organismus ist nicht bereit, stabilisierende
Elemente einzuflechten, welche das Drama ihres Lebens
in andere Bahnen lenken könnten. Solange jemand den
abschüssigen Weg beschreitet, wird es ihm an dem
nötigen Halt und der Freude fehlen, welche eine
Kehrtwende erst ermöglichen. Die Voraussetzung wäre
eine grundsätzliche Änderung der Einstellung.

Worauf beruht dieser Drehschwindel?

Eine Energie, die in Bewegung gerät, ähnelt einem Rad,


das sich unaufhörlich dreht. Diese Drehbewegung
beschleunigt sich, je weniger Widerstand entgegengesetzt
wird. Um eine derartig rasche Drehbewegung zu steuern,
bedarf es eines gewaltigen Aufwandes an Energie, die
viele nicht bereit sind, aufzubringen.

Wie kommt es zu dieser heftigen Bewegung?

Energien verbinden sich mit anderen, ihnen ähnlichen


Energien. Der Mechanismus ist folgender: Die treibende
Kraft ist die aktivere, schnellere Energie, welche die
andere, langsamere, mit sich fortreißt. Ist die erste Energie
sehr ungesteuert, wird davon die zweite in

235
Mitleidenschaft gezogen. Die Energien verwirbeln und
vermischen sich, wobei ein Drehmoment entsteht. Eine
ungünstige Beeinflussung beiderseits ist also die Folge
dieser Vermischung.

Womit hängt eine zunehmende Gedächtnisschwäche


zusammen?

Eine Energie, die nicht auf ein Ziel ausgerichtet wird, ver-
mischt sich mit unzähligen anderen Energien, die ihren
Weg kreuzen. Diese fremden Energien aber bedeuten
Ablenkung; eine Ablenkung, die umso stärker ist, je mehr
Energien involviert sind. Nun ist dieser Prozess nicht
gleichbleibend, nicht kontinuierlich, sondern von
zunehmender Stärke und Ausprägung. Je mehr Energien
sich nun mit der eigenen persönlichen Energie
vermischen, desto schwieriger wird es, die Kontinuität
der Gedankengänge aufrechtzuerhalten; eine Kontinuität,
welche von entscheidender Wichtigkeit ist für das klare
Denken und die Fähigkeit, sich zu erinnern.
Die wahllosen Kreuzungen und Verbindungen
bewirken ein heilloses Wirrwarr, welches man
vergleichen kann mit einem riesigen Garnknäuel, das sich
völlig verheddert hat. Dieses Knäuel zu ordnen und zu
straffen, bedarf gewaltiger Anstrengungen, wie wir
bereits sagten. Daher ist eine kontinuierliche Ausrichtung
der Gedanken die entscheidende Voraussetzung für
Wohlbefinden und Klarheit des Denkens.
Auch verdunkelt sich das Bewusstseinsfeld immer
mehr, je unterschiedlicher die Energien sind, die es
kreuzen und sich verbinden. Eine düstere Stimmungslage
resultiert hieraus, welche das Bewusstsein herabdrückt. In
düsterer Verfassung ist es aber sehr schwer, mit feineren,

236
hochschwingenden Energien in Kontakt zu kommen und
von dort den dringend benötigten Rat und Hilfe zu
erhalten. Zerfallserscheinungen nehmen zu, wenn das
Gedächtnis immer mehr nachlässt. Diesem Zerfall kann
Einhalt geboten werden mit einem profunden
Gedächtnistraining.

Weshalb kreuzen sich die Energien medialer Leute


besonders stark mit fremden Energien?

Ihr Bewusstseinsfeld ist dabei, sich auszuweiten, von


ihnen häufig unbemerkt. Ein sich weitendes
Bewusstseinsfeld benötigt mehr Halt als ein eingeengtes,
da die Energien von Natur aus die Neigung haben, sich
zu zerstreuen. Diese Ausweitungstendenzen beruhen auf
einem inneren, manchmal unbewussten, Interesse. Der
unbewusste Prozess zeitigt aber Folgen, die mit der Zeit
immer deutlicher in Erscheinung treten.

Wohin kann dieser Prozess führen, wenn die


Gegensteuerung fehlt?

Grobe Energien kommen immer mehr ins Spiel, welche


eine weitgehende Verdüsterung des Bewusstseinsfeldes
zur Folge haben. Diese groben Energien haben die
Tendenz, sich in heftiger, besitzergreifender Weise
anzuheften, und sind, wenn sie sich einmal festgesetzt
haben, nur sehr schwer wieder zu entfernen. Diese sehr
niedrig schwingenden Energien sind nicht ungefährlich,
denn sie können ein Bewusstsein soweit herabdrücken,
dass es nicht mehr lebensfähig ist.
Niedrige Elemente bewirken Stress und Angstgefühle;
sie sind wie ein schmutziger Strom, der unaufhörlich das

237
Bewusstsein infiltriert. Daraus resultieren zunehmend
destruktive Gedanken, die sich auftürmen und alles
andere, lichte, überdecken und zu Verzweiflungstaten, bis
hin zum Selbstmord führen. Kann diesem Prozess nicht
Einhalt geboten werden, dann ist dieser Mensch nicht
mehr lebensfähig.

Im Laufe der spirituellen Entwicklung ist es vorgesehen,


dem Bewusstsein zunehmend die Kontrolle zu überlassen.
Das Bewusstsein soll mit der Zeit immer unabhängiger
werden von seinem grobstofflichen Umfeld. Diese
Unabhängigkeit gewährleistet ein Überleben in den geistigen
Gefilden, daher sollte das Bewusstsein von Anfang an
diszipliniert werden. Diesem Zweck dient ein Symbol, das
dem sich entwickelnden Bewusstsein als Anziehungspunkt
dient.
Die Loslösung geht in Etappen vor sich. Ähnlich wie bei
Kindern muss sich die Energie neu formieren. Diesem
Zweck dient ein Trainingsprogramm. Die feinstofflichen
Körper lösen sich immer mehr, was vermehrte
Konzentration erfordert. Ist ein stabiler Bewusstseinsfokus
erst einmal hergestellt, dann geht er nicht so leicht wieder
verloren.
Unterbleibt aus irgendeinem Grund die Konzentration des
Bewusstseins, dann diffundiert das Bewusstsein auf
unvorhergesehene Weise. Das Bewusstseinsfeld weitet sich
aus; im Zuge dieser Ausweitung geht ständig Energie
verloren. Die verloren gegangene Energie wird nicht ersetzt.
Das Bewusstseinsfeld weitet sich immer mehr aus, wenn
eine angemessene Steuerung unterbleibt, was zu weiteren
Energieverlusten führt. Die geistige Welt teilt in diesem
Zusammenhang mit:

238
Eine destabilisierte Bewusstseinsenergie bildet die
Grundlage für viele andere Energien, welche diese zu
nutzen wissen. Eine enorm beschleunigte Energie sieht
sich letztlich gezwungen, das ursprüngliche
Bewusstseinsfeld zu verlassen.
Ein neuer Fokus bildet sich in dem verbleibenden
Bewusstseinsfeld. Dieser neue bzw. alte Fokus hat an
Stabilität hinzugewonnen. Die neue Stabilisierung wurde
ermöglicht durch den Kontakt mit den nun desolaten
Energien. Die desolate Bewusstseinsenergie wird
ausgeschieden; zurück bleibt ein gestärktes Bewusstsein,
das als Sieger aus der Auseinandersetzung
hervorgegangen ist.
Das beschleunigte Bewusstseinsfeld wird zunehmend
dem Sog der Lichtenergie ausgesetzt, dem es sich nicht
auf Dauer widersetzen kann. Dieser Sog wird letztlich
immer stärker und befreit das ursprüngliche Bewusstsein.

Der Energiefluss wird unterbrochen, sobald die Gedanken


in verschiedene Richtungen abschweifen. Desorientierung
ist die Folge. Das Ziel besteht darin, die Gedankenkräfte
solange wie möglich auf einen Gegenstand auszurichten.
Auch eine abstrakte Vorstellung, ein Bild oder Symbol, ist
geeignet. Jedes Abschweifen verhindert die Kontinuität des
Gedankenflusses. Die Richtung der Aufmerksamkeit nicht
zu verlieren bedeutet, so etwas wie einem roten Faden zu
folgen und aufeinander bezogene oder sich ergänzende
Gedankenketten zu erzeugen, was eine grundlegend
stabilisierende Wirkung hat. Träumerische Zustände, in
denen die Gedanken ziellos umherschweifen, sind dabei
weitgehend zu vermeiden.

239
Um ein inneres Gleichgewicht zu erzeugen, ist stetige
Übung notwendig. Wenn extreme Stimmungsschwankungen
weitgehend vermieden werden und die Gedanken
zielgerichtet sind, hat allein diese gedankliche Steuerung
eine gleichmäßige Gemütsverfassung zur Folge. Von großem
Vorteil erweist sich auch fleischlose Kost, denn Pflanzenkost
gefährdet das Gleichgewicht in weit geringerem Maße als
tierisches Eiweiß. Menschen, die zu starken
Gefühlsschwankungen neigen oder zu unkontrollierten
Ausbrüchen, sollten eine zeitlang ganz auf tierisches Eiweiß
verzichten. Pf1anzen enthalten einen hohen Anteil an
Lichtenergie und bieten somit die ideale Grundlage für eine
ausgewogene Ernährung, die den Prozess der
Harmonisierung unterstützt. Auch der Verzicht auf
Genussmittel wie Alkohol, Zigaretten, Kaffee etc. trägt zur
Stabilisierung bei.
Viele Menschen lieben es, Augenblickseingebungen zu
folgen und jedem gedanklichen Impuls nachzugehen. Die
geistige Welt bemerkt dazu:

Konzentration der Gedankenkräfte erfordert viel


Disziplin, hat aber auch weitreichende Folgen. Ein
Mensch, dem die Kontrolle seiner Gedankenenergien
gelingt, hat sich hiermit ein Instrument erarbeitet, welches
ihn in die Unabhängigkeit führen kann, ja die
Voraussetzung hierfür darstellt. Auch gestellte
Lebensaufgaben werden adäquater bewältigt, sobald eine
Zerstreuung der Energien verhindert wird.
Voraussetzung jeglicher Konzentration ist innere
Gelassenheit, ja Gleichgültigkeit. Nur unter diesen
Voraussetzungen ist ein Mensch in der Lage, auch größere
Energiemengen zu bewältigen. Die Lenkung der
Gedankenkräfte ist nicht von einem Tag zum anderen

240
möglich, sondern bedarf intensiver Übung. Zu Anfang
genügt es, mehrmals am Tag zu bestimmten, festgesetzten
Zeiten zu üben, bspw. 5 Min. pro Stunde. Ganz allmählich
werden die Übungen dann ausgeweitet, bis die Kon-
zentration zur Gewohnheit geworden ist. Ein Übender ist
angehalten, auch den Kontakt zum Hohen Selbst häufig
aufzunehmen, um das Band zu klären und zu festigen.
Zielgerichtetheit der Gedankenenergien hat die
Erreichbarkeit jeglichen Ziels zur Folge. Ein Mensch, dem
es gelingt, seine Energien auszurichten, kann seine
Mitwelt in Erstaunen versetzen. Unglaubliche Kräfte
stehen ihm zur Verfügung. Die Schwierigkeit besteht
darin, die Konzentration über einen längeren Zeitraum
aufrechtzuerhalten. Hierbei sind Hilfsmittel von großer
Bedeutung: Ein Beispiel dafür ist die Arbeit mit anfänglich
sehr einfachen Symbolen, wie bspw. die Abbildung eines
Vierecks oder Kreises. Die Symbolik wird nach und nach
vielfältiger; so können nach einiger Zeit
Farbschattierungen hinzugenommen werden. Allmählich
wird der Schwierigkeitsgrad immer höher, wodurch die
Geisteskräfte enorm geschult werden. Stetige Übung ist
ausschlaggebend für den Erfolg.

In unterschiedlichen Kulturen werden bestimmte,


traditionelle Symbole für meditative Übungen benutzt. Im
Abendland ist vielfach eine knospende Rose, die sich nach
und nach entfaltet, das Vorbild der Meditation. Die Blätter
kommen nach und nach einzeln zum Vorschein. Die voll
erblühte Rose beginnt, einen Duft zu verströmen, sich im
Winde zu bewegen etc. Als krönender Abschluss identifiziert
sich der Übende mit der Rose. Das schrittweise Vorgehen
ermöglicht eine Detailgenauigkeit, die sich dem

241
Unterbewusstsein einprägt. Ist dieser Vorgang einmal erlernt,
kann er auch auf andere Objekte übertragen werden.
Die Rose ist von einem tiefen Symbolgehalt erfüllt und
daher besonders geeignet für meditative Übungen. Sie galt
schon früh im Abendland als Pflanze von hohem Wert; als
die die Königin der Blumen und Überbringerin von Glück
und Segen. Darauf beruht ihre enorme Anziehungskraft bei
den Sehern. Im Garten erfreut sie sich besonderer
Beliebtheit.
Die weiße Rose gilt als Symbol der Reinheit und des
Strebens nach geistiger Vollkommenheit. Die Entfaltung der
Blütenblätter steht für die stufenweise Annäherung an das
höchste Ziel. Die rote Rose steht für Opferbereitschaft, Mut
und die Entschlossenheit, dieses Ziel zu erreichen. Hat ein
Mensch die höchste Stufe erreicht, dann erscheint er einem
Hellsichtigen als die vollkommene Form einer Rose mit
weiß-roten Blütenblättern. Bis zur Ereichung dieses Zieles
ist es ein weiter Weg.
Sobald es gelingt, die Energien unter Kontrolle zu halten,
kann sich der Meditierende wieder in jeder Hinsicht größere
Freiheiten erlauben. Doch solange dieses Stadium nicht
erreicht ist, kann auf Konzentrationsübungen nicht
verzichtet werden. Die Richtung der Aufmerksamkeit ist
allerdings nicht festgelegt und kann je nach Interessenlage
einer Person sehr unterschiedlich sein. Ist ein gewisses
Niveau erreicht worden, wird sich der Lernprozess
grundsätzlich ändern.

242
Der Prozess der Transformation

Das was aufbaut, kann auch vernichten.

Die gleichen spirituellen Wahrheiten werden auf


verschiedene Weisen, in unterschiedlichen Abstufungen,
dargestellt. Sie werden in klare, ausdrucksvolle Formen
gefasst und in schönen, ansprechenden Bildern dargeboten,
oder sie treten, abhängig vom Bewusstseinsstand des
Empfängers, in einem hässlichen und abstoßenden Kleid
zutage, das den Inhalt in Karikaturen und Symbolen zum
Ausdruck bringt. Der Inhalt variiert zwar, weist aber
dennoch viele Entsprechungen auf.
Die transformativen Prozesse, die einen spirituellen
Fortschritt begleiten, sind überaus vielfältig. Die individuelle
Schwingungsfrequenz ist entscheidend bei der
Höherentwicklung. Sie ist abhängig von einer Vielzahl von
Faktoren. Maßgebend hierbei ist das Entwicklungsniveau
der Persönlichkeit, dem auch das Verständnis und die
Aufnahmefähigkeit entspricht.
Die Schwingungsfrequenz bei Mensch und Tier weist
große Unterschiede auf, ebenso der jeweilige Grad der
gedanklichen Ausrichtung. Menschen sind aufgrund ihrer
größeren Verstandeskräfte in der Lage, über längere Zeit
einen selbstbestimmten Fokus beizubehalten. Es ist u.a.
diese Fähigkeit, die den Menschen vom Tier unterscheidet.
Je höher entwickelt ein Lebewesen ist, desto mehr ist es
fähig, die Richtung seiner Aufmerksamkeit selbst zu
bestimmen. Diese erworbene Fähigkeit ermöglicht ihm,
intelligent zu handeln und sich seine Umwelt nach eigenen
Vorstellungen zu gestalten.

243
Die psychische Struktur gleicht einem Sieb, das Eindrücke
von außen empfängt. Das Sieb hat Filterfunktion und lässt
nur eine begrenzte Anzahl von Eindrücken hindurch. Diese
Filterfunktion weist individuell große Unterschiede auf, die
abhängig sind vom jeweiligen Temperament, das die
entscheidende Rolle spielt und der bestimmende Faktor ist.
Die Fähigkeit, den Aufmerksamkeitsfokus beizubehalten,
korrespondiert mit der Schwingungsfrequenz. Je länger die
Aufmerksamkeit in eine Richtung gelenkt werden kann und
je weiter entwickelt ein Lebewesen ist, desto höher ist die
Schwingung.
Jedes Individuum hat die Aufgabe, zur Erhaltung des
Ganzen beizutragen. Die Bewusstseine streben alle dem
gleichen Hafen zu und helfen einander, dieses Ziel zu einem
früheren oder späteren Zeitpunkt der Entwicklung zu
erreichen. Gerät das ursprüngliche Streben in Vergessenheit,
ist die Entwicklung ernsthaft gefährdet. Eine wichtige
Voraussetzung auf dem geistigen Entwicklungsweg liegt
darin, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Ein
unentwickeltes Bewusstsein verfügt noch über ungenügende
Erkenntnisse. Daher gerät der Betreffende in Gefahr, sich in
Netzen zu verfangen, die für ihn ausgelegt sind. Gelingt es
einem solchen Bewusstsein nicht, einen Fortschritt in
angemessener Form anzustreben, dann gerät es in die
Gefahr, auf einen niederen Stand der Entwicklung
zurückzufallen. Eines Tages wird dieses Bewusstsein in der
Lage sein, zu erkennen, wann und in welcher Weise es vom
Wege abgekommen ist. Dann werden ihm Einsichten zuteil,
an denen es ihm zuvor gemangelt hat.
Das ‚geistige Kind’, das aus dem
Bewusstwerdungsprozess entsteht, entspricht der jeweiligen
Entwicklungsstufe. Das Ergebnis dieses Prozesses, die

244
Inhalte, Formen und Farben, sind entscheidend für den
Entwicklungsprozess der Seele, die sie erzeugt.
Die transformativen Vorgänge im Körper, die mittels der
Energie-Zentren, der Chakren, den gesamten physischen
Organismus stimulieren und einen tief greifenden
Umwandlungsprozess in Gang setzen, schildert ausführlich
die Schriftstellerin S. Wallimann, die in der Schweiz lebt.
Ein interessanter Gesichtspunkt ergibt sich aus der
Auffassung, dass Beeinflussungserlebnisse nicht in jedem
Fall schädliche Folgen haben. Unter Umständen kann sich
daraus eine Möglichkeit zu spirituellem Wachstum ergeben.
Um ein umfassenderes Bild der Vorgänge einer spirituellen
Entwicklung zeichnen zu können, ist es wichtig, auch dieser
Seite der mentalen Kontaktaufnahme gerecht zu werden,
ohne dabei die kritischen Punkte zu übersehen.
S. Wallimann, die ihr Texte auf medialem Wege empfängt,
erklärt, welche feinstofflichen Bereiche im Zuge der
Kontaktaufnahme stimuliert werden: Ein Geistwesen sendet
Energien zur Körpermitte, dem Sonnengeflecht des
Mediums. Das Sonnengeflecht stellt nun, - abweichend vom
normalen feinstofflichen Energie-Kreislauf, - direkten
Kontakt zum Wurzelzentrum in der Nähe des Steißbeins her.
Nun fließen die Energieströme des fremden Geistwesens
über das Wurzelzentrum durch die Wirbelsäule des Mediums
bis in sein Gehirn. Das Sonnengeflecht zapft gleichzeitig
Energie im Wurzelzentrum ab, um zu gewährleisten, dass
der physische Körper des Mediums nicht durch die fremden
Schwingungen Schaden nimmt.
„Es ist für Menschen, die die eigentlichen energetischen
Vorgänge nicht kennen, sehr gefährlich, sich in solche
Bewusstseinszustände zu begeben. Es können Schäden in
der Psyche und im Körper entstehen, wenn Kräfte in einem

245
zu starken Fluss durch die Körperorgane strömen; sie
müssen vom Seelenbewusstsein oder dem... Helfer
kontrolliert werden“, warnt S. Wallimann. (In: Die
Umpolung, S.52f.) Nach Beendigung der medialen
Übermittlung ist es Aufgabe des Mediums, seine Energie-
Zentren wieder zu schließen.
Auffallend hierbei ist die Übernahme der Kontrolle des
Wurzelzentrums durch eine fremde Entität. Mit der
Häufigkeit der medialen Übungen wird die Ausübung der
Kontrolle seitens der Geistwesen immer leichter. Dem
Medium wird in der Regel nicht klar, wie weit die direkte
Einflussnahme der Geistwesen auf ihren Organismus geht.
Das Wurzelchakra hat einen direkten Bezug zur sexuellen
Energie. Einige Medien kommen leider nicht ausschließlich
mit höher entwickelten Wesen in Kontakt. Was geschieht,
wenn niedere Entitäten Zugang zum Wurzel- und Sexual-
zentrum einer Person erhalten? Die sexuellen
Beeinflussungserlebnisse, über die viele sensitive Menschen
klagen, haben hier möglicherweise ihre Ursache.
Während einer medialen Übertragung wird Energie von
dem übermittelnden Geist abgezogen. Es kann vorkommen,
dass eine Sitzung plötzlich abgebrochen werden muss, um
eine Schädigung der Körperorgane zu verhindern. „Es ist,
wie wenn bei einen Auto das Motoröl verbraucht ist und
nachgefüllt werden muss“ (ebd., S. 56). Die Müdigkeit
vieler Medien nach den Sitzungen resultiert aus dieser
Energieminderung.
Auf den höheren Geistebenen verliert das menschliche
Gedächtnis seine Bedeutung. Dieser Umstand führte zu der
Frage an die Geistlehrer:

246
Wozu sammelt der Mensch Erfahrungen und Wissen im
Laufe seiner Inkarnationen an, wenn diese später auf der
Geistebene keine Bedeutung mehr haben?

Die menschliche Natur ist für die geistige Entwicklung


unverzichtbar. Der Mensch ist ein ‚Zwischenwesen’, das
zwischen Geistebenen und Tierebenen eine Brücke baut.
Die menschlichen Energien werden bei der
Höherentwicklung benötigt. Nur der menschliche Geist
ist fähig, die Stufen zu erklimmen in die höheren Sphären;
nur er vermag die Grenzen zu überwinden, die das Obere
vom Unteren trennen.
Ohne unsere Hilfe und Unterstützung würde ihm das
allerdings schwer fallen, denn auch wir sind ein
unverzichtbarer Teil des geistigen Weges. Wir öffnen
Türen und ebnen die Pfade.

...die für Viele allerdings ins Abseits führen.

Ohne unseren Beistand wäre die Verlustrate weitaus


höher. - Ein geistiger Weg führt entweder nach oben, in
die Lichtwelt, oder abwärts in düstere Gefilde. Ein
Dazwischen existiert in der Regel nicht. Unser Bestreben
liegt darin, Menschen den Aufstieg zu erleichtern durch
hilfreiche Interventionen. So konnte schon mancher tiefe
Fall verhindert werden. Wir sind die geistige Avantgarde,
die euch vorausgegangen ist auf dem Weg.

Ist die Geistwelt nicht auch für manchen tiefen Fall


verantwortlich?

In den unsichtbaren Gefilden existieren herabziehende


dunkle, und hilfreiche helle Mächte, die alle bestrebt sind,

247
ihren Einfluss auszuüben. Entsprechend der Motivation
eines Individuums kommen diese Mächte zum Einsatz.
Um die Frage zu beantworten: Wissen und Fähigkeiten
eines Menschen gehen nicht völlig verloren bei der
Höherentwicklung. Auf den Geistebenen existieren viele
Räume; eine große Anzahl von Möglichkeiten wartet auf
euch. Wir sind bestrebt, jedes einzelne Individuum in
seinen Anlagen und Vorlieben zu unterstützen, um das
Potential jedes Einzelnen bestmöglich zur Geltung zu
bringen. Die Anlagen sind so vielfältig und verschieden
wie es Menschen gibt.
Ein Mensch, der die Stufenleiter nach oben erklimmt,
tendiert mit der Zeit zunehmend dazu, sich von irdischen
Interessen abzuwenden und geistige Interessen an deren
Stelle zu setzen. Sobald die geistigen Interessen an erster
Stelle stehen, steht dem Sprung in die geistigen Gefilde
nichts mehr im Wege. Dort erwartet die Probanden aber
nicht das Nichts, sondern neue Aufgaben und
Entwicklungen warten auf sie. Der geistige Pfad bietet
einen bunten Strauß voller faszinierender Möglichkeiten.

Bei den Buddhisten wartet die Leere, das ‚Nirvana’, auf die
Gläubigen.

Das Nirvana ist nicht so leer, wie manche glauben. Auch


dort findet noch eine geistige Entwicklung statt, von der
Erdenmenschen nicht zu träumen wagen. Mit irdischen
Begriffen lässt sich ein solcher Zustand nur schwer
beschreiben. Stell dir ein großes Meer subtiler
Möglichkeiten vor, angefüllt mit Licht- und
Klangmustern, die gemeinsam eine berauschend Sinfonie
ergeben.

248
Tibetische Gläubige finden dort eigenen Angaben zufolge
das ‚Klare Licht’.

Auch das ‚Klare Licht’ entspricht den von uns


beschriebenen Zuständen. –
Da in höheren Geisteszuständen die irdischen Belange
ihre Bedeutung verlieren, sind auch die Gedächtnisinhalte
nicht mehr von Belang. Das irdische Dasein dient als
Trittleiter in die geistigen Gefilde, die mit der Zeit immer
weniger gebraucht wird. Das Erdendasein wird abgelegt
wie ein altes, zerschlissenes Gewand, das seine
Schuldigkeit getan hat.

Die angesammelten Erfahrungen: Alles nutzlos bzw.


überflüssig?

Ein abgetragenes Kleid, das nicht mehr benötigt wird.

Der feinstoffliche Organismus eines Menschen ist ein sehr


empfindliches Gebilde. Er ist vielfältigen Einflüssen ausge-
setzt, deren Tragweite manchmal immens ist. Die kompli-
zierten Wechselwirkungen zwischen feinstofflichem und
physischem Körper sind nicht so einfach zu erfassen. Die
geistige Welt erklärt:

Die spirituelle Entwicklung geht phasenweise vonstatten.


Nachdem der feinstoffliche Organismus ein gewisses Maß
an Entwicklung und Verbundenheit zum grobstofflichen
Körper erreicht hat, wird es notwendig, nun schrittweise
an seiner Befreiung zu arbeiten. Die erreichte
Verbundenheit soll sich mit der Zeit wieder lösen. Ein
selbständig existierender, geistiger Organismus entwickelt

249
sich als Folge der stufenweisen Ablösung, was im Grunde
Sinn und Zweck jeder Inkarnation ist.
Leider findet bei einem Großteil der Menschen dieser
Prozess nicht oder in defizitärer Weise statt, was die
Möglichkeit einer Befreiung verhindert. Der feinstoffliche
Organismus soll sich ähnlich dem physischen Körper
entwickeln. Seine Bewegungsfähigkeit soll im Lauf der
Zeit größer werden, seine Bewegungen sollen sich immer
unabhängiger vom grobstofflichen Teil des
Gesamtgefüges entwickeln.
Das Ziel ist die völlige Ablösung vom materiellen Teil
des Organismus, was den Tod des physischen Körpers
zur Folge hat, der mit der völligen Ausgestaltung und
Unabhängigkeit des feinstofflichen Doppelgängers
überflüssig geworden ist. Der Tod ist hier also lediglich
Übergang in die nächsthöhere Sphäre; der
Ablösungsprozess vollzieht sich sanft, ohne Schrecken
oder Schmerzen.

Welche Fehlentwicklungen sind bei diesem Prozess


möglich?

Das Entwicklungsstadium der Menschen ist sehr


unterschiedlich, weshalb es zu unterschiedlichen
Abweichungen im Prozess des Werdens kommen kann.
Der Prozess der Bewusstwerdung verläuft, wie bereits
erwähnt, in Phasen. Nachdem der feinstoffliche
Organismus ein gewisses Maß an Entwicklung und
Verbundenheit zum grobstofflichen Körper erreicht hat,
wird es notwendig, nun schrittweise an seiner Befreiung
zu arbeiten. Die erreichte Verbundenheit soll sich mit der
Zeit wieder lösen. Ein selbständig existierender, geistiger
Organismus entwickelt sich als Folge der stufenweisen

250
Ablösung, was im Grunde Sinn und Zweck jeder
Inkarnation ist.
Leider findet bei einem Großteil der Menschen dieser
Prozess nicht oder in defizitärer Weise statt, was die
Möglichkeit einer Befreiung verhindert. Der feinstoffliche
Organismus soll sich ähnlich dem physischen Körper
entwickeln. Seine Bewegungsfähigkeit soll im Lauf der
Zeit größer werden, seine Bewegungen sollen sich immer
unabhängiger vom grobstofflichen Teil des
Gesamtgefüges entwickeln.

1. Phase: In der 1. Phase lockert sich der ausgebildete, gut


funktionsfähige feinstoffliche Organismus vom
physischen Gefährt. Das Gesamtbewusstsein spaltet sich
auf in 2 Teile. Gefährlich wird es, wenn die Ablösung des
feinstofflichen Körpers in zu kurzer Zeit erfolgt. Eine zu
frühe Selbständigkeit hat eine Destabilisierung zur Folge,
was den späteren Entwicklungsverlauf gefährdet.

Welche Vorsichtsmaßregeln gilt es zu beachten?

Der feinstoffliche Organismus kann gestärkt werden


durch entsprechende Übungen, z. B.
Konzentrationsübungen, Lenken der Aufmerksamkeit in
eine beabsichtigte Richtung. Die Zerstreuung von
Energien wird verhindert durch einen konstant
aufrechterhaltenen Aufmerksamkeitsfokus. Die Energien
müssen mit einsetzender Lockerung des feinstofflichen
Körners einer zunehmenden Kontrolle unterzogen
werden, um der Gefahr der Diffusion entgegenzuwirken.
Die 1. Phase ist. entscheidend für den Verlauf des
Gesamtprozesses; sie ist sozusagen die Basis, auf der die
folgende Entwicklung aufgebaut werden kann. Der

251
Grundstein für alles Weitere wird hier gelegt. Eine
beginnende Zerstreutheit ist das Resultat einer Lockerung
der beiden Körper. Eine Gegensteuerung ist in diesem Fall
angezeigt.
Nach Beendigung der 1. Phase, wenn sich das Gefüge
nach der anfänglichen Irritation wieder stabilisiert hat,
beginnt der Prozess sich fortzuentwickeln, die 2. Phase
setzt ein.

2. Phase: Viele Menschen gelangen nicht bis zu diesem


Punkt, da es ihnen nicht gelungen ist, den ersten Teil der
Entwicklung zu meistern. Sie sind nicht in der Lage, die
Energien angemessen zu fokussieren, was einem weiteren
Fortschreiten im Wege steht. Kann die Aufmerksamkeit
genügend zentriert werden, steht einer
Weiterentwicklung nichts im Wege.
Die 2. Phase setzt den Ablösevorgang fort, der
feinstoffliche Körper verliert zunehmend seine Konturen.
Man bezeichnet diesen Teil der Entwicklung auch mit
dem Ausdruck ‚die Form verlieren’. Hierzu ist ein hohes
Maß an Stabilität, an Konzentrationsfähigkeit vonnöten,
da der Aufmerksamkeitsfokus ja unter allen Umständen
aufrechterhalten werden muss, soll das Bewusstsein
weiter bestehen.

Wie wirkt sich dieser Teil der Entwicklung auf den


physischen Körper aus?

Auch hier lockert sich der Zellenverband, auch wenn


äußerlich keine Veränderung sichtbar wird. Gewinnt das
Bewusstsein in diesem Teil der Entwicklung an Stabilität,
dann ist es schon zu einem guten Teil unabhängig vom

252
grobstofflichen Gefährt und kann seine Reise weiter
fortsetzen.
Versagt die Entwicklung an diesem Punkt, dann fällt
das Bewusstsein aufgrund Lockerung des Gesamtgefüges
zurück auf eine tiefere Stufe als vorher. Die vorherige
Stabilität muss erst mühsam wieder erarbeitet werden.
Hierin besteht die Gefahr in der 2 .Phase des
Bewusstwerdungsprozesses und hier liegt auch die
Erklärung für manches Krankheitsbild in psychiatrischen
Institutionen. Das sich entwickelnde Bewusstsein hat
bereits eine Öffnung erreicht; erweiterte Wahrnehmung
wird möglich auf dieser Stufe.
Trotz Rückfall auf eine frühere Stufe bleibt die
erweiterte Wahrnehmungsfähigkeit erhalten, mit den
bekannten Komplikationen in psychiatrischen
Krankheitsbildern (Halluzinationen, Stimmenhören,
Beeinflussungserlebnisse etc.) Die Reinkarnation umfasst
nämlich den feinstofflichen Doppelgänger mit allen
seinen Merkmalen und Besonderheiten, den erlernten
Fähigkeiten sowie den Fehlhaltungen.

3. Phase: Die dritte und letzte Phase schließlich hat die


endgültige Trennung von feinstofflichem und
grobstofflichem Körper zur Folge. Der feinstoffliche
Körper gewinnt seine Unabhängigkeit, eine
kontinuierliche Existenz. Die Notwendigkeit der
Reinkarnation ist nicht mehr gegeben, der Zweck des
materiellen Daseins hat sich erfüllt: Eine konstante
Aufrechterhaltung des Bewusstseinsfokus jenseits der
Stabilität des materiellen Kleides. Ist das Ziel erreicht,
erübrigt sich ein weiteres ‚Einsteigen’ in die Materie.
Der Geist erkennt sich selbst in seiner Vollkommenheit
und Dauer.

253
Schreitet die Transformation des Organismus ohne
ernsthafte Hindernisse voran, dann erlebt die Seele Momente
höchsten Glücks und tiefgehende Einblicke in verborgene
Sphären. Die geistige Daseinsweise ist eine Stufe, die alles
bisher Erlebte in den Schatten stellt. Daher ist es nicht
einfach, umfassende Beschreibungen für diese Art der
Existenz zu geben. Die permanente Erhöhung der
Schwingung erzeugt einen Lichtkörper, der einen Aufstieg in
transzendente Ebenen ermöglicht.

Wie ergeht es einem Menschen, der in seinem neuen


Bewusstsein zur Erde zurückkehrt?

Den Menschen erfasst ein großes Staunen, wenn er zum


ersten Mal in seinem geistigen Entwicklungszustand, -
welcher sein ursprünglicher Zustand ist -, die Erde
betrachtet. In der Regel wird ihm zuvor die Kenntnis über
die Zusammenhänge vermittelt. Sein Geistkörper erlaubt
ihm, die Erde weit umfassender zu erleben, als ihm dies
früher möglich war. Seinen Erfahrungen sind keine
Grenzen gesetzt, weshalb ein Vergleich mit seiner
früheren Existenzweise nicht gut möglich wäre. Zu
gewaltig ist der Unterschied.
Begrenzte Erfahrungen bringen ein begrenztes
Bewusstsein hervor, welches nicht gemessen werden kann
an einem unbegrenzten, freien Bewusstsein. Ein Mensch
mit einem begrenzten Bewusstsein ähnelt daher dem
Staubkorn; ein freier Geist aber ist dem Sandsturm
ähnlich, der die Staubkörner herumwirbelt.

Die bisher erfahrene Realität war dazu geeignet, ein


Bewusstsein von Geborgenheit und Heimat zu vermitteln,

254
das Gefühl der Zugehörigkeit zur menschlichen Spezies.
Sich von allem zu verabschieden, was bisher lieb und teuer
war, wird sicher nicht Jedem leicht fallen. Viele Sinnsucher
schützen sich, indem sie es vermeiden, ein klares Ziel vor
Augen zu haben und sich mit nebulösen Vorstellungen von
einem spirituellen ‚Aufstieg’ zufrieden geben. Ein
unermessliches Bewusstsein, das Ziel des geistigen Strebens,
wirkt bei genauem Hinsehen nicht nur überwältigend,
sondern auch einschüchternd. Es fordert dazu auf, sich zu
verabschieden von den gewohnten, liebgewonnenen
Vorstellungen.

255
Sexualität und Transformation

Niemand ist sich bewusst, dass Sex eine Schleuse ist


für fremde Energien.

Sexuelle Energie als kosmische Kraft

Eine der wichtigsten Verbindungswege zu den


feinstofflichen Geistebenen sind tiefe mitmenschliche
Emotionen und Gefühle der universellen Liebe. Die
Sexualität besteht aus vielen Ausdrucksformen und
Spielarten. Liebe kann als erweiterte Form des sexuellen
Verlangens betrachtet werden. Wenn sich Liebende nicht auf
lustvolle Empfindungen beschränken, dann kommen sie mit
subtileren Ausdrucksformen dieser Kraft in Verbindung, die
sie mit anderen Regionen des Seins in Verbindung bringen
können. Liebe beginnt dann, wenn die sexuelle Energie
neben der körperlichen Erfüllung gleichzeitig mehrere

256
Zentren im Menschen aktiviert: den Geist, die Seele und das
Herz.
Während der ekstatischen Vereinigung zweier Liebender
erweitert sich das Bewusstsein. Ein ozeanisches
Einheitsempfinden kann erfahren werden, wie tantrische
Richtungen in Indien dies lehren, durch die Macht der
Lebenskraft. Wenn die Partner nicht genügend geerdet sind
und das innere Gleichgewicht fehlt, wirbelt die Energie in
alle Richtungen davon.
Esoteriker sprechen in Verbindung mit Sexualität von
Lebenskraft, die sie sich als strahlende, magnetisierende
Vibrationsbewegung vorstellen, welche der Elektrizität nahe
verwandt ist. D. Fortune beschreibt sie wie folgt: „Der
Esoteriker geht davon aus, dass diese Kraft aus dem großen
Urgrund hervorstrahlt, und daher hält er ihre Natur für
göttlich.“ (In: Das karmische Band, S.40.) Auch H.E.
Douval hält die sexuelle Energie in veränderter Form für
eine schöpferische Kraft: „Haben wir uns… schon einmal
klar gemacht, dass erotische Kraft in ihrer hohen Form reine
kosmische Kraft ist und damit ‚Mittler’ sein kann zwischen
‚Hier’ und ‚Dort’, Brücke zwischen ‚Erde’ und’ Himmel’?“
(S.19).
Der Autor warnt spirituelle Menschen vor der Vergeudung
erotischer Kraft, da diese zu Problemen führen kann. Doch
die Verschwendung sexueller Energie ist nicht der einzige
Weg in die falsche Richtung: „…auch das andere Extrem,
absolute Enthaltsamkeit (ohne Umwandlung) und Abtötung
gereicht dem geistigen Wesen in uns nicht zum Segen,
sondern lässt eine Kraft verkümmern, die dann gleichfalls
nicht zur Erfüllung der kosmischen Aufgabe eingesetzt
werden kann“ (ebd.). Völlige Enthaltsamkeit kann zu

257
inneren und äußeren Verspannungen sowie körperlichen und
psychischen Störungen führen.
Eine rigorose Ablehnung der körperlichen Triebkräfte
führt in der Regel zu keinem geistigen Fortschritt, denn
sexuelle Abstinenz allein kann geistiges Wachstum nicht
beschleunigen. Die Unterdrückung sexueller Regungen hat
eher psychische Unausgeglichenheit zur Folge. Solange die
sexuelle Kraft nicht verstanden wird und den ihr
gebührenden Platz einnimmt, bleibt sie eines der großen
Hindernisse auf dem Weg.
Ungezügelte Begierden sind ebenfalls ein gravierender
Hemmschuh auf dem Pfad der geistigen Erneuerung. Diese
Auffassung vertritt R. Steiner. (In: Wie erlangt man
Erkenntnisse der höheren Welten? S.27.) Doch es hat wenig
Zweck, sich mit Gewalt zur Enthaltsamkeit zu zwingen.
Kasteiung und Zwang sind nicht das adäquate Mittel, um
heftige Leidenschaften zu beherrschen und hinter sich zu
lassen. Sollen starke Begierden ihre Macht über die Psyche
verlieren, dann ist es wichtig, über diese Barriere
hinauszugelangen. Hier ist eine sehr gefährliche Hürde zu
überwinden, denn der Geschlechtstrieb ist die Wurzel des
Todes.
Es ist keineswegs notwendig, sich gleich von Anfang an
jeglichen Genuss zu versagen, denn Genießen wird bei
Steiner als Mittel der Veredelung angesehen. Doch er stellt
die Forderung auf, nicht auf diesem Punkt stehen zu bleiben.
Eine ganze Schar von Verführern wartet nur darauf, die
Seele in ihren Bann zu ziehen. Wenn sie beim Genuss stehen
bleibt, um immer wieder aufs Neue die Leidenschaft
auszukosten, gerät sie sehr bald auf Abwege. Das Ich wird
sich mit der Zeit verhärten und in sich selbst verschließen.
Daher ist es wichtig, aus eigenem Antrieb auf weiteren

258
Genuss verzichten zu können, erläutert Steiner. Wo immer
mit der Sexualität oder mit Drogen experimentiert und
gespielt wird, ist die Gefahr nicht weit.
Etliche esoterische Lehren sehen in dem hemmungslosen
Ausleben sexuellen Verlangens eine Verschwendung
kostbarer Energien. O.M. Aivanhov bezeichnet jedwede
physiologische Manifestation als einen
Verbrennungsvorgang. Beim körperlichen Vergnügen ist der
Verbrauch an Lebensenergie sehr hoch. Wertvolle Energien
gehen dabei verloren oder fließen in die falschen Kanäle.
Der Autor weist auf den Gewinn und den Verlust sinnlicher
Vergnügungen hin: „Das sexuelle Verlangen ist eine Glut,
die Sie unter Aufopferung Ihrer ureigensten Substanz am
Leben erhalten müssen…dieses Verlangen muss von den
Reserven des Menschen selbst, von seinen eigenen
Brennstoffen genährt werden. Wenn sie Tag für Tag in
Gefühlsaufwallungen und inneren Vulkanausbrüchen
leben… müssen sie ihre eigene Quintessenz verbrennen.“
(In: Die Sexualkraft oder der geflügelte Drache, S.65f.)
Um die mediale und spirituelle Entfaltung nicht zu
gefährden, ist im Bereich der Wünsche und Leidenschaften
eine subtile Auswahl erforderlich. Unwissenheit hat
manchmal eine sehr freizügige Haltung dem sinnlichen
Verlangen gegenüber zur Folge. Sinnliche Begierden können
einen Menschen in dunkle Gefilde hinabziehen und damit
zahlreichen schädlichen Elementen das Eindringen
ermöglichen, warnt O.M Aivanhov. „Spiritualität beginnt
dort, wo Liebe die Sexualität beherrscht.“
Leidenschaften und Begierden plagen Menschen bis über
den Tod hinaus. Gelingt es ihnen nicht zu Lebzeiten, zu
innerer Ausgeglichenheit zu gelangen, wird ihre Seele im
Jenseits von heftigen Wünschen nach sinnlichem Genuss

259
gequält, doch die Befriedigung bleibt ihr versagt (ebd.
S.211). Erst wenn es ihnen gelungen ist, sich völlig aus
den sinnlichen Banden zu befreien, sind sie bereit, in höhere
geistige Gefilde aufzusteigen.

Energieentzug durch Astralwesen

Das Böse ist fehlgeleitete Energie.

Viele Menschen sehen in der Sexualität ein Mittel der


Zerstreuung, bei dem echte Intimität nicht erfahren, sondern
eher vermieden wird. Das sinnliche Beisammensein wird
nicht als Bereicherung erlebt oder als Möglichkeit, einer
Beziehung Tiefe zu verleihen, sondern beim sexuellen Akt
geht es vorrangig darum, lustbetonte Empfindungen zu
stimulieren.
Die Vereinigung von Mann und Frau zieht Geistwesen der
Elementarebene an, die darauf aus sind, die beim Orgasmus
freigesetzten Energien zu absorbieren. Schwingt die
Frequenz der Energien, welche die beiden Partner während
der sexuellen Vereinigung freisetzen, auf einem eher
niedrigen Niveau, dann kommen sie mit Energiewesen der
Astralwelt in Kontakt. Da die Vereinigung auf einer
energetisch niedrigen Ebene stattfindet, nähern sich dunkle
Wesenheiten, deren Energiemuster den Ausströmungen
entspricht, von denen sie angezogen werden.
Ein oberflächlicher Umgang mit der Sexualkraft, dem die
gefühlshafte Seite fehlt, lädt somit niedere Energiewesen
ein. Als Auswirkung davon schließen sich im Körper

260
bestimmte energetische Zentren. O.M. Aivanhov führt das
Unglück der Menschheit auf niedere Liebesäußerungen
zurück, denn mit diesem Verhalten werden entsprechende
Wesenheiten gestärkt und genährt. (In: Die Sexualkraft oder
der geflügelte Drache, S.27)
Sexuelle Energie ist eine Grundbedingung für das Leben
auf der Erde und der Grundstein für die Lust am Leben.
Daher kann die Lösung nicht heißen, diese Kraft zu
unterdrücken. Aivanhov betont, wie wichtig es ist, sie in die
richtigen Bahnen zu lenken: „Wenn Mann und Frau
ausschließlich unter dem Einfluss des Verlangens und des
Vergnügens stehen, lassen sie Diebe in ihr Inneres
eindringen. Sie müssen also ein höheres Ziel haben, damit
sich das Licht über sie ergießt“ (ebd., S.76.)
Über seinen physischen Körper hinaus hat jedes
Individuum noch weitere, unsichtbare Körper feinstofflicher
Natur, die Äther-, Astral- und Mentalkörper genannt werden.
Persönliche Sehnsüchte und Begierden sind im Astralkörper
gespeichert. Er ist die Vorratskammer aller
leidenschaftlichen Gefühle und intensiven Ängste, die eine
immense Spannung erzeugen. Das Ausleben unbeherrschter
Leidenschaften löst vulkanartige Explosionen im
unsichtbaren Astralbereich aus. Dort hausen dunkle,
hässliche Kreaturen, die unabsichtlich, ohne Wissen des
Verursachers, angezogen werden. Auf diese abgründigen
Zusammenhänge verweist ebenfalls O.M. Aivanhov (ebd.).
Die Unwissenheit der Menschen in Bezug auf den ständigen
Austausch mit unsichtbaren Geschöpfen der anderen
Sphären ist die Ursache großen Leids.
Die dunklen, niederen Kreaturen sind aber nur dort
mächtig, wo sie einen Angriffspunkt finden. Sie können sich
nicht festklammern, wo sie keine Schwäche, keine

261
destruktiven Gefühle oder abnorme Verhaltensweisen
vorfinden. Je nachdem, ob das den sinnlichen Trieben
verhaftete Ich oder das geistige Selbst im Vordergrund steht,
knüpft ein Mensch an Wesenheiten an, die in der Welt des
Lichts oder im Reich der Finsternis beheimatet sind.
Aufgrund der Vorlieben entscheidet sich, welcher Einfluss
wirksam wird.
Die Sexualpartner büßen an Vitalität ein, wenn die
niederen Elementarwesen ihre Ausströmungen, die bei
sexuellen Kontakten ohne tiefere Gefühlsbeziehung
entstehen, absorbieren. Eine dunklere Energieschwingung ist
in sie eingedrungen und hat ihnen Kräfte und feinstoffliche
Energien entzogen (ders. S.74f.). Elementarwesen, die von
den sexuellen Energien der Menschen leben, können
perverse Neigungen fördern oder
Vergewaltigungsphantasien provozieren.
Auch im Naturreich, im Mineral-, Pflanzen- und Tierreich,
existieren unzählige Elementarwesen, deren Aufgabe es ist,
Prozesse im Naturreich zu unterstützen. C. und J. Matthews
verweisen auf den esoterischen Spruch: „Das Böse ist
fehlgeleitete Energie“ (S.178). Übersteigerte Sinnlichkeit
und Suchtverhalten sind Bereiche, die von unsichtbaren
Wesen forciert werden, denn hier finden diese Kreaturen,
was sie zu ihrer Stärkung brauchen. Partner, die bei dem
intimen Austausch auf nichts anderes als die eigene
körperliche Befriedigung achten, laden niedere Wesenheiten
geradezu ein, sich auf ihre Kosten zu nähren.
Eine ganze Anzahl von Personen wird von Fremdenergien
massiv belästigt. Die Opfer erleben häufige sexuelle
Übergriffe, wie sie in dem US-Film Entity von 1982
eindrucksvoll dargestellt sind. Obszöne Berührungen und
Angriffe ohne sichtbaren Verursacher haben ihren Ursprung

262
meist in der Astralsphäre. Es gibt aber auch Fälle, in denen
ein anderer Mensch für die Übergriffe verantwortlich ist.
Ohne eigene Beteiligung könnten die Angriffe nicht
stattfinden, behauptet M. Schindler: „Es hilft… in den
meisten Fällen nicht, nur zum Heiler oder Fachmann zu
gehen, um aus diesen unsäglichen Erlebnissen
herauszukommen, da man meist aufgrund seiner eigenen
Lebenshaltung direkt mit den Ursachen dieser Symptome in
Verbindung steht und diese deshalb auch nach einer ziemlich
kurzen Zeitspanne wieder zurückkehren.“ (In: Kanal-Sein.
Aktualisierungen zur Studienmappe.)
Obskure Verdächtigungen und Schuldzuweisungen können
die Suche nach einem Ausweg aus dieser Situation
verhindern. Eine eingehende Selbstbefragung trägt dazu bei,
den eigenen Anteil an den Vorfällen zu erkennen:
■ Was habe ich selbst, – vielleicht unbewusst, – dazu
beigetragen?
■ Welche Verhaltensweisen liegen dem Problem
zugrunde?
Vielleicht hilft bereits die Vorstellung, dass die Übergriffe
nicht von reiner Willkür geprägt sind, sondern den
Provokationen in der Regel eine Ursache zugrunde liegt. Die
Lösung ist meist nicht so geheimnisvoll und schwer zu
finden, wie zu Anfang vermutet wird. Die Gründe sind oft
naheliegend und dem Bewusstsein zugänglich.
Dennoch muten obszöne Provokationen und sexuelle
Übergriffe aus astralen Sphären äußerst fragwürdig an. Die
Opfer wissen sich meist nicht zu helfen und sind verzweifelt.
Daher kann sich die Hilfe nicht lediglich auf
Ursachenforschung beschränken. Doch nach therapeutischer
Hilfe suchen die Angegriffenen in der Regel vergebens. Hier

263
existiert dringender Nachholbedarf für mediale und
psychotherapeutische Hilfsangebote.
Die geistige Welt bezieht zu den Praktiken der Onanie und
Masturbation Stellung:

Beim Sex ohne Partner (Masturbation und Onanie)


werden die Energien zwar bewegt, aber der Austausch
findet in anderer Weise statt. Der fehlende Partner wird
ersetzt durch unsichtbare Elementarwesen, die eifrig
darauf bedacht sind, die Energien der Menschen
aufzunehmen. Dies bedeutet eine Stärkung der
Elementarwesen, die sich an einen Menschen hängen und
zu einer echten Plage werden können. Sie halten sich in
der Nähe eines Menschen auf und warten schon begierig
auf die nächste sexuelle Entladung.
Die Energien des betreffenden Menschen verbinden sich
mit der Zeit immer stärker mit dem Elementarwesen, dem
es letztendlich sogar gelingen kann, sich an den Energie-
Zentren des Menschen festzusaugen und von dessen
Energien zu profitieren. Ein häufiger Energie-Abzug
schwächt den Menschen in zunehmendem Maße.
Gelingt es dem Wesen, sich dauerhaft festzusetzen, kann
es seinen Einflussbereich ausweiten, die Energie-Zufuhr
drosseln und letztlich ganz zum Erliegen bringen. Das
Opfer stirbt einen qualvollen Tod, wie in den Vampir-
Legenden bereits ausführlich dargestellt wurde.
Auch nach seinem Tod gibt das Elementarwesen den
Energie-Körper nicht frei, sondern verwandelt ihn in
seinesgleichen. Der Mensch (die Seele) wird aus der
feinstofflichen Hülle hinaus gedrängt und das
Elementarwesen nimmt dessen Platz ein.

264
Dieses Schicksal betrifft sicher nicht jeden, der Sex ohne
Partner praktiziert. Wo liegen die Unterschiede?

Sex ohne Partner hat nicht in jedem Fall dieselben


unangenehmen Begleiterscheinungen wegen der
unterschiedlichen Energie-Dichte. Eine Lockerung des
Energie-Gefüges (wie an anderer Stelle bereits
beschrieben), führt zu einer Durchlässigkeit für fremde
Energieströme. Diese Durchlässigkeit ermöglicht anderen
Energien, in Kontakt zu kommen mit den Energien des
betreffenden Menschen.
Diese Kontaktaufnahme ist nicht in jedem Fall negativ,
sondern sie schafft die Voraussetzung für die Erweiterung
des Bewusstseins in andere Bereiche des Seins. Hier liegt
auch die Möglichkeit für eine Befreiung von den
Quälgeistern. Die stete Ausrichtung des Bewusstseins auf
die höheren Geistebenen vermag es, die Fesseln zu
sprengen, welche das Opfer bedrängen.
Lichtvolle Energieströme, die den gesamten
Organismus mit höher schwingenden Energien füllen,
drängen die Elementarwesen zurück bzw. wandeln diese
um in eine höher schwingende Energie. Dies hat zur
Folge, dass beide, der Mensch und das Elementarwesen,
im Bewusstsein auf eine höhere Stufe gelangen und
letztlich zu den Sternen aufsteigen, um Teil des
Firmaments zu werden.

Dieses sicher erstrebenswerte Ziel wirkt doch sehr


fremdartig.

Das Firmament ist eure Heimat. Ihr könnt den Segen des
Aufstiegs erst dann erfassen, wenn ihr Teil der lichten
Bereiche seid.

265
Manche Medien berichten von unangenehmen Erlebnissen,
die sie vor allem im Halbschlaf überfallen. Die damit
verbundenen niederen Energieschwingungen sind auch im
Nachhinein noch sehr belastend.

Die unangenehmen Energien resultieren nicht direkt aus


Traumerlebnissen, sondern sind eher Teil des
Wachbewusstseins. In dem Bereich zwischen Wachen und
Träumen sind die Pforten geöffnet für alle möglichen
Eindringlinge, die von der Bereitschaft profitieren, sich
mit ihnen zu verbinden.

Hält sexuelle Zurückhaltung in Träumen diese Eindringlinge


fern?

Hier einen Vergleich zu ziehen ist schwierig, denn die


eine Energie hängt nicht ursächlich mit der anderen
zusammen. Während die eine Energie zum Aufbau
beiträgt, wirkt die andere Energie in die entgegengesetzte
Richtung. Die eine Energie strebt in lichtvolle Sphären,
während die andere nach unten zieht in eine dichte,
niedere Schwingungsebene.

‚Sex ohne Partner’ kann trotz aller Warnungen für Leute, die
allein leben, für Erleichterung sorgen, wenn er nicht
obsessiv betrieben wird. Das sexuelle Bedürfnis kann sehr
aufdringlich und störend sein; die Abfuhr bedeutet in diesem
Fall nicht nur eine angenehme Erleichterung, sondern auch
eine, zumindest vorübergehende, Befreiung von störenden
Energien.

266
Sexualkraft und Okkultismus

Jeder Kraft wirkt eine gleich große


Kraft entgegen.

Ein Missbrauch der Sexualkraft unter dem Vorwand okkulter


Rituale ist kein seltenes Phänomen. Dion Fortune berichtet
von zahlreichen Fällen, die ihr bekannt waren und unterzieht
diese einer kritischen Betrachtung. Sie erwähnt u.a. den
Leiter einer okkulten Gruppe, der seine Schülerinnen
systematisch verführte unter dem Vorwand, dies sei Teil
einer Initiation. Derartige Methoden gehören aber
keineswegs zu einer geistigen Schulung, wie die Autorin
betont. (In: in Selbstverteidigung mit PSI.)
Okkulte Praktiken werden oft von zwielichten Subjekten
angewandt, die danach trachten, bestimmte Personen für
sich zu gewinnen. Sie verfügen über magisches Wissen, das
sie ohne Skrupel einsetzen. Zwei Wege kennt D. Fortune,
um das gewünschte Ziel zu erreichen:
► Psychischer Druck wird so lange auf die begehrte
Person ausgeübt, bis sie unter den Einfluss des Operators
gelangt;
► es findet die als congressus subtilis (feinstofflicher
Verkehr) bekannte Form der sexuellen Vereinigung statt
(S.137f.).
Psychologische Erklärungen vermögen den Sachverhalt nur
äußerst unvollkommen umschreiben, wie der mit magischen
Phänomenen vertraute Autor F. Bardon zeigt. Für erotische

267
Erscheinungen macht Bardon ein Eros-Schemen
verantwortlich. Der attraktive Körper einer lebenden Person
oder eine pornografische Zeichnung, welche die Sinne reizt,
bilden die Grundlage für ein Eros-Schemen. Das Schemen
bildet sich in der Mentalsphäre und erhält dort eine
bestimmte, der Phantasie des betreffenden Menschen
entspringende Form. Diese Form wird durch wiederholtes
„Heraufbeschwören des Bildes, ohne Rücksicht darauf,
worum es sich hande1t, verstärkt, belebt und verdichtet, ja
sogar so stark gemacht, dass es seinen Einfluss nicht nur auf
der Mental- oder Astralebene, sondern selbst auf der
grobstofflichen Ebene geltend macht“ (S.157f.).
Die Astralebene ist eine Energiedimension, die der
physischen Welt in Dichte und Schwingungsrate ähnelt; sie
bildet eine feinstoffliche Parallele zur Materie, die aus
unzähligen unterschiedlichen Realitätsebenen besteht. Die
Mentalebene ist feinstofflicher geartet, da sie einen höheren
Schwingungsgrad aufweist. Ein Schemen ist nicht auf
sexuelle Bilder beschränkt, sondern es kann auch in anderen
Zusammenhängen entstehen. Gewissen Spielarten des
Verfolgungswahns liegt ebenfalls ein solches Schemen
zugrunde, meint Bardon.
Verliebte Menschen, die von heftiger Sehnsucht ergriffen
werden ohne irgendeine Möglichkeit, ihr Verlangen in die
Tat umzusetzen und Erfüllung zu finden, erzeugen mental
eine feinstoffliche Form, die sich von Sehnsuchtsgefühlen
nährt. Eine intensive und ausdauernde Sehnsucht lässt das
Schemen immer durchdringender und kompakter werden.
„Je mehr sich die betroffene Person gegen so eine
unbefriedigte Liebe wehrt, um so zudringlicher wird der
Schemen“ (ders. S.159f.).

268
Die Träume des Verliebten sind von sexuellen Erlebnissen
durchzogen. Samenergüsse „verhelfen dem Schemen dazu,
immer dichter zu werden, immer stärker auf das Opfer
einzuwirken, da gerade das Sperma konzentrierte
Lebenskraft ist, die vom Schemen wie von einem Vampir
aufgesogen wird. Hier geht es nicht um grobstofflichen
Samen, sondern nur um die im Samen enthaltene gestaute
animalische Lebenskraft“ (ebd.). Das Schemen erlangt mit
der Zeit eine eigene Dynamik. Ist der Verlauf ungünstig,
wird es tyrannisch und zerstörerisch, so dass den
Zudringlichkeiten nicht mehr ausreichend Einhalt geboten
werden kann. Das Schemen gewinnt die Oberhand. Während
das Opfer an Willenskraft und Stärke verliert, gewinnt das
Schemen allmählich an Präsenz und Kraft. Wird dem
Treiben nicht Einhalt geboten, erwartet das Opfer ein
trauriges Ende. Hier sind unbekannte, ‚magische’ Kräfte am
Werk, die als Verstärker der persönlichen Mentalkraft
wirksam werden. Derartige Kräfte, die u. a. während
Initiationen verliehen werden, sind bislang noch weitgehend
unerforscht.
Ausschweifende sexuelle Phantasien während einer
spirituellen Entwicklung können verheerende Auswirkungen
haben. Die Jünger des geistigen Weges, die dem sinnlichen
Verlangen nicht widerstehen können, werden von Wesen der
unterirdischen Welt heimgesucht, die ihnen ihre
Inspirationen, ihre Pläne und feinstofflichen Energien
rauben. Der dämonische Liebhaber, der mittelalterliche
Inkubus und Sukkubus, ist ein wiederkehrendes Thema in der
okkulten Literatur. Spirituelle Sucher geraten auf Abwege,
wenn sie sich in eines der Schattenwesen verlieben, denn die
sexuellen Energien der physischen Welt vermischen sich mit
den polaren Energien des Astralreichs.

269
In Berichten über die irdische und himmlische Liebe im
Klosterleben ist man seinerzeit zu aufschlussreichen
Ergebnissen gelangt. Junge Nonnen unterhielten demzufolge
Partnerschaften mit ‚Engelliebhabern’, denen sie in
zärtlicher Liebe zugetan waren. In den Sagen der Völker
finden sich unzählige Hinweise auf Verbindungen der
Menschen mit aufreizenden Elementarwesen. Auch die
Berichte der Mystiker und Alchimisten früherer
Jahrhunderte sind voll von erotischen Erlebnissen mit
Sukkubi, den weiblichen Lust-Dämonen und ihrem
männlichen Gegenpart, den Inkubi.
Hat man die Dämonen einmal angezogen, so heißt es, gibt
es kein leichtes Entkommen. Die Träume und Visionen sind
angefüllt mit wollüstigen Begebenheiten, mit
unaussprechlichen Obszönitäten oder abstoßenden
Perversionen. Medien, die gleichzeitig nach Spiritualität
streben und auf die Befriedigung sexueller Begierden aus
sind, begegnen anstelle ihres höheren Selbst den Lust-
Dämonen, die sie verführen und einen unseligen Einfluss
ausüben.
Die Bräuche der Vorzeit, wie rituelle Vereinigung,
Blutopfer und dgl., finden in der Gegenwart
glücklicherweise kaum noch Anhänger. Doch immer wieder
gelingt es machthungrigen ‚Hohepriestern’, die auf
überholte Formen der Religiosität zurückgreifen, auch
andere in ihren Wirkungskreis zu bannen. Obwohl die Riten
der Vorzeit heute nicht mehr angemessen sind, werden
unwissende Anhänger zu gewagten Abenteuern verführt, die
sie später bereuen.
Einen adäquaten Schutz bei Kontakten mit dunklen
Mächten bietet vor allem die persönliche Integrität. Wer sich
zu unsauberen Praktiken hingezogen fühlt, der findet

270
außerhalb der Spiritualität genügend Möglichkeiten, um sich
abzureagieren. Nicht viele Menschen besitzen genügend
Integrität, um gefahrlos in die geheimen Tiefen ihres Innern
vorzudringen und das Dunkle zu verwandeln. Eine solche
Wandlung nennt man „das eine mit dem anderen, oben mit
unten, das Erhabene mit dem Niedrigen zu verbinden“,
erklärt O.M. Aivanhov. Er warnt vor dem leichtfertigen
Umgang mit der Geisterwelt. „Wenn ihr aber in die Tiefen
hinabsteigen wollt, ohne vorher die höheren Sphären erreicht
zu haben, wird euch die Unterwelt vernichten, weil ihr dann
schutzlos, unbewaffnet und außerstande seid, die Elemente
der Hölle in Perlen, Gold und Edelsteine zu verwandeln“
(a.a.O., S.87).
Bei der Verbindung mit geistigen Mächten ist Vorsicht
geboten, wenn die Psyche noch nicht stark genug ist, die
Auseinandersetzung zu bestehen. Mangelnde Kenntnis
verhindert, auf - wie auch immer geartete - Anfechtungen
angemessen reagieren zu können. Das sogenannte Böse wird
nur für diejenigen zu einer machtvollen Gefahr, die sich
unvorbereitet und unwissend auf die Reise begeben.
Nicht nur die Psyche gewöhnlicher Menschen, sondern
auch das Bewusstsein etlicher ‚Meister’, ist anfällig für
Selbsttäuschungen und nicht frei von persönlichen
Begierden. So hat sich bspw. der bekannte spirituelle Lehrer
Sri Chinmoy, der seinerzeit sogar Meditationen in der UNO
leitete, sexuelle Übergriffe auf seine Schülerinnen erlaubt.
Als Folge der seelischen Verletzungen sahen sich einige der
betroffenen Anhängerinnen veranlasst, in Selbsthilfegruppen
das Geschehene zu verarbeiten, wie ein Bericht in der
Zeitschrift Connect zeigt.
Auch gegen den indischen Guru Swami Muktananda
wurde der berechtigte Vorwurf erhoben, „regelmäßig

271
sexuellen Verkehr mit sehr jungen Schülerinnen“ gehabt zu
haben. (Vgl.: Meister, Gurus, Menschenfänger.) Dort heißt
es: „Zwei der betroffenen jungen Frauen bestätigten dies und
bezeichneten ihre sexuellen Begegnungen mit Muktananda
als Nötigung oder gar als Vergewaltigung. Da Muktananda
in seinen spirituellen Unterweisungen die Bedeutung des
Zölibats immer wieder besonders hervorhob, erscheint
einigen Angehörigen der transpersonalen Bewegung die
offensichtliche Heuchelei Muktanandas schwerwiegender
als seine sexuellen Aktivitäten an sich“ (S.35). Selbst
Maharishi Mahesh Yogi verging sich an jungen Frauen,
während sie zu Einzelsitzungen mit ihm zusammentrafen,
was bei ihnen einen tiefgreifenden Vertrauensverlust
hervorrief.
Etliche Jünger tolerieren die Vorgehensweise der
‚erleuchteten Meister’, da sich diese in ihren Augen jenseits
aller Bewertungen von gut und böse befinden. Doch
sexueller Kontakt zwischen spirituellem Lehrer und seinen
Anhängern ist äußerst problematisch. Keineswegs plausibel
scheint es, die promiskuitiven Handlungen im Licht der
Überwindung konventioneller Moralvorstellungen zu sehen,
„denn sexuelle Freizügigkeit ist nicht ‚besser’ als sexuelle
Repression, was die spirituelle Verwirklichung angeht. Es ist
ein einschichtiger Irrtum, die bloße Verletzung
konventioneller Moralvorstellungen als ein Transzendieren
von Gut und Böse zu verstehen.“ Und: „Die Vorstellung,
dass körperlicher Sex die ohnehin bereits grenzenlose
Ekstase eines vollkommenen Meisters noch vergrößern
könnte, ist mit diesem Verständnis von höchster Gnosis nicht
vereinbar“ (ebd., S.263f.).
Die sexuellen Avancen eines ‚Meisters’ stehen nicht im
Einklang mit authentischer Spiritualität, die in ihren

272
fortgeschrittenen Formen sexuelle Energie für die spirituelle
Entwicklung nutzt. Die Übergriffe müssen daher als
Ausbeutung Abhängiger betrachtet werden. „Die meisten
Schülerinnen, die über sexuellen Verkehr mit einem
‚Meister’ berichtet haben, erwähnen nichts von irgendeinem
spirituellen Fortschritt infolge der Begegnungen, sondern
berichten über tiefe psychische Verletzungen sowie davon,
dass sie spirituell desillusioniert und aus der Bahn geworfen
wurden“ (ebd.).
Verkehrt ein ‚Meister’ mit seinen SchülerInnen, dann hat
er offensichtlich keine hohe Stufe der geistigen Entwicklung
erreicht. Er ist noch nicht über egoistische Bestrebungen
hinausgewachsen und daher kein vertrauenswürdiger
Kandidat für die spirituelle Praxis. Sexuelle Promiskuität
unter dem Deckmantel der Befreiung von Zwängen führt
nicht zu mehr Freiheit, sondern zu Verunsicherung und
einem massiven Vertrauensverlust.

Kundalini-Energie

Sexuelle Energie ist das Mittel,


um ein Tor zu öffnen oder zu schließen.

Spirituelle Menschen vollziehen eine grundlegende


Wandlung in ihrer Einstellung zur Sexualität. Sie lernen, ihre
Leidenschaften, Begierden und Wünsche unter Kontrolle zu
halten. Dies gestaltet sich in der Praxis alles andere als
einfach. Der indische Guru Muktananda beschreibt die

273
Anfechtungen während seiner Meditationen sehr
eindrucksvoll. Dass er das Problem nicht in den Griff
bekam, wurde bereits erwähnt. Jeder spirituelle Jünger wird
vor die Entscheidung gestellt, ob er irdischen Begierden
verhaftet bleiben möchte oder seine Sexualität auf eine
höhere, geistige Stufe transformieren will.
Gewöhnlichen Sterblichen bleibt das Ausmaß der
Versuchungen, denen sich spirituelle Jünger ausgesetzt
sehen, erspart. Swami Muktananda schildert in sehr
überzeugender Weise, wie er als Jünger während seiner
Meditationspraxis tagelang von starkem sexuellem
Verlangen gequält wurde. Sein Geist füllte sich, ganz gegen
seine Absicht, unentwegt mit erotischen Vorstellungsbildern,
die bei ihm heftige Schuldgefühle auslösten. Der Swami war
tief beunruhigt über die Phantasien, die ihn gegen seinen
Willen heimsuchten. In den Meditationen fühlte er sich von
einer nackten Nymphe verfolgt, die in seiner unmittelbaren
Nähe lachend und tanzend erschien. Auch wenn er die
Augen öffnete, sah er sie noch: „Als ich meine Augen
schloss, sah ich ein hinreißendes nacktes Mädchen innerhalb
der roten Aura. Ich versuchte, sie nicht zu sehen, aber alles,
was ich konnte, war, sie zu sehen. Ich war voller Furcht und
Reue. Ich öffnete meine Augen, und da war sie – aller
Kleider ledig.“
Muktananda fährt fort: „Ich wusste nicht, von woher diese
unglaubliche Frau erschien. Diese verfluchte Sirene tauchte
auf, obwohl ich sie weder dazu aufforderte noch ihr
irgendeine Höflichkeit erwies. Sie stellte keine offene
Forderung. Sie vereitelte nur meine Meditation, indem sie
mein Geschlechtsteil erregte. Sie versuchte ihr Äußerstes,
um meinen Keuschheitszustand in tausend Stücke zu
sprengen. Was für eine Versuchung! Es war die qualvollste

274
Zeit meines Lebens. Niemals zuvor wurde ich derart
gequält.“ (In: J. White, Kundalini-Energie, S.145f.)
Der Swami sieht sich nicht imstande, die Meditationen
fortzusetzen. Er befürchtet, sich einem ‚unzüchtigen
Verlangen’ hinzugeben; er fürchtet sich vor der Macht
sexueller Leidenschaft. Dann wieder glaubt er, den Verstand
zu verlieren. Da ihm jegliches Wissen über die ‚Hölle der
Versuchungen’ fehlt, gerät er in eine furchtbare geistige
Verwirrung, die ihn in tiefe Selbstzweifel stürzt und fast das
Ende seines Weges heraufbeschwört
Erst geraume Zeit später wird ihm klar, dass alle diese
Erregungszustände auf die ‚erhabene Gnadenwirkung eines
Siddhas’, eines geistigen Führers, zurückzuführen waren. In
Wahrheit fand ein ‚Prozess mit veredelndem Charakter’ statt.
Das innere Fieber, das den Meditierenden heimsuchte, ist als
Ausdruck eines gewissen Stadiums des geistigen Weges
aufzufassen. Auch die Vision der nackten Frau erschloss sich
Muktananda. Er erkannte in ihr eine Erscheinung der großen
Göttin Kundalini, der hinreißend schönen, überirdischen
Kraft. Aufgrund seiner Unfähigkeit, sie als die große Shakti-
Kundalini zu erkennen, hatte der Swami wollüstig reagiert.
Er hatte sie als eine gewöhnliche, weltliche Frau angesehen,
anstatt in ihr die reine göttliche Kraft zu erkennen.
Derartige Erlebnisse, die sexuelle Erregungen mit
einschließen, sind bedeutsame Ereignisse. Es handelt sich
dabei um Prüfungen mit dem Ziel, die sexuelle Energie zu
kanalisieren und aufwärts in das höchste Chakra fließen zu
lassen. Gelingt diese Umwandlung der Energie in eine
höhere Kraft, dann hat dies die Wirkung, die
Geschlechtslust für immer aus dem physischen Organismus
zu verbannen. In vielen Fällen stellt die Sexualität allerdings
ein kaum zu überwindendes Hindernis dar. Sinnsucher

275
geraten auf Abwege, weil es ihnen schlichtweg nicht gelingt,
das Problem zu erkennen.
Das regelmäßige Auftauchen sexueller Phantasiebilder in
allen möglichen Alltagssituationen kann sehr lästig werden.
Die Anziehungskraft derartiger Bilder auf die bewusste
Wahrnehmung wird verstärkt, wenn Vorbehalte und
Ablehnung sehr stark sind und die Aufmerksamkeit fixieren.
Die Psyche kann nicht umhin, sich mit den als abstoßend
empfundenen Inhalten auseinanderzusetzen. Erst ein
Verständnis für das Auftauchen der problematischen
Vorstellungen und seine Akzeptanz führen zu einer Lösung
des Konflikts.
Richtet sich die Aufmerksamkeit zu lange auf eine dieser
Phantasien, wirken sie auf das Bewusstsein wie ein Magnet,
der die Gedanken fesselt. Dies kann im Einzelfall sehr
quälend sein und zur Bildung fixer Ideen führen, die viele
Stunden des Tages die Aufmerksamkeit in Anspruch
nehmen. Erst wenn es gelingt, die Bilder oder Ideen aus
einer gewissen Distanz und mit Gleichmut zu betrachten,
kann die Aufmerksamkeit in eine andere Richtung
abwandern. Eine entspannte Psyche erlaubt dem
Bewusstsein mit der Zeit, sich von den unerwünschten
Vorstellungen zu distanzieren.
Zu diesem brisanten Thema liegen einige Hinweise aus der
geistigen Welt vor:

Welches ist der Unterschied zwischen niederen Energien


und Kundalini-Energie, die eine Transformation im Innern
des Menschen bewirkt?

Die Energie ist zwar die gleiche, sie unterscheidet sich


allerdings ganz beträchtlich in der Schwingungshöhe und

276
der feinstofflichen Ausprägung. Kundalini leitet
Menschen auf den spirituellen Pfad; eine göttliche Kraft,
welche die Rückkehr zum Ursprung erleichtert. Die
dunkle Energie hingegen beabsichtigt das Gegenteil. Sie
erschwert den Weg; manche Reise wird durch sie zum
Alptraum. Man erkennt die Energie an einem
untrüglichen Zeichen: Sie setzt sich mit einem Menschen
in Verbindung, wenn er missgestimmt ist. Nur dann hat
sie nämlich die Möglichkeit, mit ihm zu verschmelzen. Ist
er dagegen hochgestimmt, gesellen sich ihm feinere
Energien zu, die nicht daran interessiert sind, seinen
Organismus für eigene Zwecke zu benutzen.

Existiert ein probates Mittel, sich von den dunklen Energien


auf schnellem Wege wieder zu lösen?

Die Macht dieser Energien darf nicht unterschätzt


werden, denn sie können sehr hartnäckig sein. Sie
infiltrieren einen Organismus auf eine Weise, die schwer
zu beschreiben ist. Sie weisen eine gewisse Elastizität auf,
d.h. sie haben die Fähigkeit entwickelt, sich einem
Schwingungsmuster bis zu einer gewissen Grenze
anzupassen. Hierbei sind sie sehr erfinderisch. Lasst nicht
zu, dass sie euren Organismus infiltrieren, indem ihr
ihnen Tür und Tor öffnet. Es ist ohne weiteres möglich,
sich ihnen hier zu widersetzen. Nur ein permanent
höherer Schwingungsgrad als der ihre kann sie in
Grenzen halten und letztlich zur Aufgabe bewegen. Die
dunklen Energien scheuen das Licht, daher wirken
Lichtübungen auf sehr abschreckend.
Wenn es euch gelingt, immer wieder Licht in eure
Körper zu ziehen, können sie nicht lange bleiben.
Unterscheidet sich ein Schwingungsmuster permanent

277
von dem der infiltrierenden Energien, ist ihnen ein
Verweilen auf Dauer nicht möglich.

Angenehme Sinnesempfindungen, wie sie beim Sex


entstehen, sind mit negativen Energien gekoppelt. Wie ist
das zu erklären?

Nicht die angenehmen Empfindungen sind hierfür


ausschlaggebend. Niemand ist daran interessiert, die
Erfahrungen zu schmälern und mit einem Stigma zu
versehen. Problematisch bei sexuellen Erfahrungen ist die
Bereitwilligkeit, mit der sich manche Menschen
zweifelhaften Energien öffnen. Die Widerstandskraft
erlahmt sehr rasch, wenn ein Lustgewinn mit der
Erfahrung gekoppelt ist. Diese Nachgiebigkeit wird dann
zur Schwäche, wenn die rein körperliche Komponente
ausschlaggebend ist. Das Herz bleibt unbeteiligt, wo es
doch den ersten Platz einnehmen sollte.
Der Kontakt mit der geistigen Welt birgt Gefährdungen,
die leicht übersehen werden. Wer sich hierüber im Klaren
ist, wird nicht so leicht davon betroffen. Die innere
Ausrichtung eines Menschen entscheidet darüber, wie die
Natur der Gefahren beschaffen ist, denen er ausgesetzt
wird. Ein gefährdeter Mensch hat immer die Möglichkeit,
Rat und Hilfe aus der geistigen Welt zu erhalten. Die
geistigen Helfer sind unter gewissen Voraussetzungen
bereit, unabhängig vom Schweregrad der Problematik,
helfend einzugreifen. Hierzu gehören selbst Vergehen,
welche gemeinhin einen Menschen schwer belassen.
Voraussetzung für eine Intervention seitens der
Geisthelfer ist der ernsthafte Wunsch nach Änderung der
Lage und die Bereitschaft, eigene Schritte zu
unternehmen, um einen Erfolg zu ermöglichen.

278
Fehlverhalten resultiert in der Regel aus unangemessenen
Reaktionen auf die Einwirkungen der
Umweltbedingungen, welche aber eigens dazu geschaffen
sind, Menschen auf ein innerseelisches Problem
aufmerksam zu machen.
Energien sind flexibel und haben die Möglichkeit,
jegliche Materie zu durchdringen. Menschen bilden dann
keine Ausnahme, wenn sie den Energien die
Durchdringung erlauben. Um diesen Zweck zu erreichen,
werden teilweise zweifelhafte Mittel angewandt. Für die
Durchdringung, die zu angenehmen Lustempfindungen
führt, wird die eigene Energie verwendet; - sie geschieht
also auf eigene Kosten!

Mit Kundalini hat dies nichts zu tun? - Kann ein solches


Erlebnis nicht auch im Zusammenhang mit dem Aufbau
eines feinstofflichen Lichtkörpers gesehen werden?

Die Aktivierung der Kundalini-Energie geschieht zwar


auf ähnliche Weise, doch wird hierbei eine andere geistige
Gruppe aktiv. Der Kontakt besteht in obigem Fall
ausschließlich aus nicht-spirituell orientierten
Wesenheiten, welche die Menschen für ihre Zwecke
benutzen. Hierbei geht es ihnen um die Transformation
ihrer eigenen Energien, die ihnen auf andere Weise nicht
möglich ist. Sie setzen die Menschen also für ihre eigenen
Zwecke ein.

Unglaublich!

Es kommt noch schlimmer: Sie sind in der Lage, einen


Menschen vollständig zu infiltrieren, bis eine Gegenwehr
nicht mehr möglich ist. (!) Er wird ein Spielball ihm

279
wesensfremder Mächte und kann sich zeitlebens nicht
mehr von ihnen distanzieren. – Manche erkennen
reichlich spät, dass Schutzvorkehrungen unabdingbar
sind, wenn sie mit der geistigen Welt verkehren.
Den geistigen Helfern, die in einem solchen Fall
angerufen werden, sind Grenzen gesetzt, wenn die
Verbindung bereits zu fest ist. Fremdenergien können
sehr hartnäckig sein und sind ab einer gewissen Grenze
nicht mehr dazu zu bewegen, sich zu entfernen. Ihr solltet
daher regelmäßigen Kontakt zu euren Helfergeistern
aufnehmen, um nicht völlig unter ihre Kontrolle zu
geraten.
Sexuelle Energie ist das Mittel, um ein Tor zu öffnen
oder zu schließen… Unterscheidungsvermögen ist hier
gefragt. Sexuelle Energie ist Lebensenergie und sehr begehrt
auf den unterschiedlichen Geistebenen. Was hier
beschrieben wurde, ist wahrlich kein Einzelfall. Viele
spirituelle Sucher straucheln, weil sie die Hürde nicht
einmal als solche erkennen. Sie sind bereit, fremden
Energien zu erlauben, in sie einzudringen, ohne
Sicherheitsvorkehrungen und ohne emotionalen
Hintergrund. Sie denken sich nicht einmal etwas dabei!
Die Schule des Lebens sollte sie aber eines Besseren
belehrt haben. Nicht ohne Grund werden Verbindungen
dieser Art im menschlichen Lebensfeld mit sehr kritischer
Einstellung bedacht. Vieles, was im mitmenschlichen
Bereich geschieht, kann übertragen werden auf die
Prozesse, die im geistigen Bereich von Bedeutung sind.
Daher ist jeder Suchende für sein Schicksal selbst
verantwortlich, da ihm ja ein angemessener Lernbereich
zur Verfügung steht. Der geistige Bereich unterscheidet
sich keineswegs von der ‚Schule des Lebens’, wo ja auch
das Übernehmen von Eigenverantwortung ein wichtiger
Teil des Lernprozesses ist. Lediglich die Verbindung zu

280
einem geistigen Lehrer kann einen spirituell Suchenden
weitgehend abschirmen vor einem Teil der gröbsten
Gefährdungen. Jeder Suchende auf dem geistigen Pfad ist
gefordert, die Mittel und Wege, die seinem Schutz
dienlich sind, zu entdecken und gewisse Regeln
einzuhalten. Hierzu gehört, keinen leichtfertigen Umgang
zu pflegen mit der Geisterwelt, sowie den geistigen
Wesenheiten mit Respekt und Hochachtung zu begegnen.
Jeder muss sich auf die eine oder andere Weise mit
Problemen dieser Art auseinandersetzen. Ein spiritueller
Sucher ist mehr als die übrige Menschheit gefordert,
Wahrheit und Trug zu unterscheiden. Eine Ausbildung
der feineren Regungen ist dabei ein großer Vorteil.
Menschen, denen es hieran mangelt, geraten fast
zwangläufig ins Abseits.

Es existieren demnach Geistwesen, die ausschließlich an


menschlicher Energie interessiert sind. Aus welchem
Territorium kommen die Wesen?

Sie stammen aus einem Bereich, der bei euch unter dem
Begriff ‚Unterwelt’ bekannt ist. Da ihre Schwingung
dunkel ist, kann es ihnen ohne fremde Hilfe nicht
gelingen, in Kontakt mit dem Licht zu kommen. Sie
nehmen daher jede sich bietende Gelegenheit wahr, ihre
Schwingung zu erhöhen und den Aufstieg doch noch zu
schaffen. Den Menschen ist in der Regel auf einer
unterbewussten Ebene klar, mit wem sie es zu tun haben.
Sie spüren intuitiv ein großes Missbehagen. Doch gelingt
die bewusste Unterscheidung der Geister nicht immer
hinreichend gut. Die dunklen Mächte sind im Grunde
nicht böse, doch sie sind durchweg unterentwickelte

281
Geister von schlichtem Gemüt und von primitiven
Gelüsten beseelt.
Nur wenn sich das Schwingungsmuster des Menschen
auf Dauer von den dunklen Energien unterscheidet und
er sich höheren Ebenen zuwendet, ist es ihnen nicht
möglich, zu verweilen.

Sexualität ist, richtig angewandt, ein Tor zu den geistigen


Sphären. Sobald sich die Energie eines Menschen auf einem
höheren Niveau befindet, werden Öffnungen geschaffen, die
eine Aufwärtsbewegung der Energie ermöglichen.
Meditationen und spirituelle Übungen führen im Lauf der
Zeit zu Veränderungen in der Zellstruktur des physischen
Körpers. Diese Veränderungen lösen wiederum eine
Reaktion in den Muskeln und in den Knochen aus; der
gesamte Organismus verwandelt sich. Auch im unsichtbaren
Bereich finden enorme Veränderungen statt. Eine Art
feinstoffliches ‚Kabelnetz’ entsteht in den subtilen Körpern
und im Bewusstsein während einer spirituellen Entwicklung.
Ganz ähnlich den elektrischen Leitungen, die ein Haus mit
Licht versorgen, werden feinstoffliche Leiter gebraucht,
durch die subtile Energien übermittelt werden. Über diese
Verbindungen können spezielle Energien empfangen
werden, welche die Aufnahme von Botschaften jenseits des
Verstandes ermöglichen.
Diese Energiekanäle können sich nicht bilden, wenn sehr
grobe Energien im Organismus erzeugt werden, etwa durch
heftige, leidenschaftliche Ausbrüche oder eruptive sexuelle
Entladungen. E. Haich beschreibt das Problem sehr
anschaulich in dem esoterischen Schlüsselroman
Einweihung. Die Frucht jahrelanger geistiger Übungen kann
zunichte gemacht werden in einem kurzen Moment des

282
sexuellen Begehrens und der leidenschaftlichen Umarmung.
Die feinen Kanäle, die sich im Organismus gebildet haben,
sind für die Aufnahme einer heftigen, groben Energie nicht
geeignet. Sie werden zerstört, indem sie ‚durchbrennen’ und
damit ihre Funktion verlieren (S.388f.).
Nicht immer sind mediale Menschen bereit, sich von allen
irdischen Freuden abzuwenden und den geraden Pfad der
Überwindung und Transformation zu gehen. Die
Informationen von geistigen Helfern hierzu lauten:
Das Dritte Chakra kann als Durchgang betrachtet werden,
der das Fließen der Energie nach oben ermöglicht. Soll
eine Aufwärtsbewegung verhindert werden, ist eine
Meditation auf das Dritte Chakra (am Bauchnabel)
anzuraten.

Übung, die das Aufwärtsfließen der Energie unterbricht:

1.: Stelle dir im Dritten Chakra ein großes, rotes Herz vor, das
den Durchgang verschließt und die Energien am Weiterfließen
hindert. Die Energien bleiben gebunden im untersten Lotos
(Chakra) und können nach außen fließen.

2.: Visualisiere ein blaues Licht in deinem Stirnchakra, dessen


reinigende Flamme alle dort befindliche überflüssige Energie
verzehrt.

3.: Stelle dir nun ein leuchtendes gelbes Licht vor, das von oben
auf dich herabstrahlt und deine Aura durchflutet. Die lichten
Ströme verzehren alle niederen Energien, welche sich im Laufe
der Zeit angesammelt haben.

Während verschiedene religiöse Richtungen die Gläubigen


dahin bringen wollen, ihre sexuellen Bedürfnisse hinter sich

283
zu lassen, hält B. Marciniak von dieser Auffassung nicht
viel. Die Sexualität bringe den Körper in einen
Heilungszustand und öffne Türen zu den Sternen, erfährt die
Autorin von ihren unsichtbaren Botschaftern. „Im sexuellen
Ausdruck können sowohl der spirituelle als auch der
körperliche Bereich erforscht werden.“ (Vgl.: Plejadische
Schlüssel zum Wissen der Erde, S.200.)
Das sexuelle Erlebnis ist unter den richtigen
Voraussetzungen ein kosmisches Ereignis, bei dem durch
bestimmte Energiemuster unsichtbare Energien angezogen
werden. In einem erhöhten Zustand elektromagnetischer
Kraft, in dem intensive Emotionen ein Kraftfeld erzeugen,
wird ein Gleichgewicht zwischen den feinstofflichen
Körpern erreicht. Sie erheben sich für einige wunderbare
ekstatische Momente in anderen Welten. Der Schlüssel für
ekstatische Erfahrungen liegt darin, den Körper zu achten,
tiefe Zuneigung für den Partner zu empfinden und hohe
Schwingungen zu erzeugen vor der sexuellen Vereinigung.
„Wenn die Hormone der Anziehung in Bewegung geraten,
erfahrt ihr einen Energieaustausch zwischen euren Chakras
und denen des Partners. Eure Energien verschmelzen. Wenn
ihr die Energie nach oben leitet, statt sie in den Genitalien
festzuhalten, könnt ihr den Energiefluss erhöhen und mit
neuem Bewusstsein handeln. Lernt, die Energie gegenseitig
entlang der Wirbelsäule hinaufzuleiten und durch den
Körper zu bewegen, ohne es zum Orgasmus kommen zu
lassen. Während des Sexualaktes selbst entdeckt ihr
vielleicht, dass die Zeit in sich zusammenfällt.“ Dann kann
es zu einer multidimensionalen sexuellen Erfahrung
kommen. Sexuelle Energie ist Lebenskraft. „Sie enthält das
Geheimnis aller Geheimnisse – sie ist die Schöpfungskraft“
(ebd., S.202).

284
Auch die indischen Lehren des Tantra lehnen den
Sexualakt nicht grundsätzlich ab. Sexualität wird in den
Prozess der Transformation so weit wie möglich einbezogen.
Die Partner zelebrieren vor der Vereinigung ein Ritual, um
sich einzustimmen in ein tiefgehendes Erlebnis, bei dem
Liebesgefühle und gesteigerte sexuelle Energie einen
Schwingungszustand erzeugen, der den Einblick in
überirdische Sphären ermöglicht. Die Erfahrung kulminiert
nicht in einer orgastischen Entladung, sondern die Energie
wird aufwärts in das höchste Chakra, das sich über dem
Scheitel befindet, gelenkt. Der tausendblättrige Lotos bildet
sich, der letztendlich den Aufstieg in transzendente Welten
ermöglicht.

285
Regeln für die mediale Arbeit

Die Geister werden da sehr aufdringlich, wo man


unanständige Forderungen an sie stellt oder ihnen
das Feld freiwi1lig über1ässt.

Gleiches zieht Gleiches an

Die Beachtung gewisser Regeln hilft dabei, die mediale und


spirituelle Entwicklung unbeschadet zu überstehen. In der
Gegenwart werden diese Erfordernisse oft nicht ernst
genommen mit dem Hinweis, sie würden dem modernen
Zeitgeist nicht mehr entsprechen. „Das ist ein fataler
Trugschluss“, warnt M. Schindler, „der auf tiefe
Unwissenheit derjenigen hinweist, die so etwas behaupten.
Das traurige Ergebnis daraus ist, dass viel zu viele spirituell
Strebende teilweise ernsthaften Schaden nehmen
(Fallbeispiele sind mir hinreichend bekannt) und nicht

286
wissen, warum genau es für sie so schlecht steht.“ (In: Die
Reinheitsgebote.)
Mediale Menschen beziehen vorwiegend Wissen und
Energie aus den astralen Ebenen. Motive und spirituelle
Ausrichtung entscheiden über die Frequenz, mit der eine
Verbindung hergestellt wird. M. Schindler unterscheidet eine
astral-mediale Form von einer höheren spirituellen
Verbindung. Der spirituelle Zugang baut einen Kanal zum
höheren Selbst auf und verzichtet weitgehend auf die
bewusste Kontaktaufnahme zu Geistwesen. Die astrale
Medialität, die den Kontakt mit geistigen Wesen sucht,
verbraucht dagegen enorm viel Lebensenergie, die dann für
einen Kanalaufbau nicht mehr zur Verfügung steht.
Einem kosmischen Gesetz gemäß wird Gleiches von
Gleichem angezogen. Eine klare Übermittlung von
Botschaften setzt Offenheit und Vertrauen voraus.
Hindernisse, die sich mit der Zeit fast zwangsläufig ergeben,
können dazu dienen, den Medien die notwendige
Selbsterfahrung zu vermitteln. In der Verantwortung der
Medien liegt es, die Wesen und ihre jeweilige Ausstrahlung
zu überprüfen, bevor sie irgendeine übermittelte Lehre
akzeptieren. Übertriebene Kritiksucht, ungebändigter Zorn
oder starke Ängste ziehen dementsprechende Energien an.
Die Konzentration auf das Licht bedeutet, das Bewusstsein
ist mit der Quelle des Seins verbunden und die
Informationen sind zuverlässig. Diese Verbindung kommt
nur in einem ausgeglichenen Gemütszustand zustande.
Gelingt die Konzentration nur mittelmäßig, dann sind die
Energien zerstreut und auch die Energien der Umgebung
dringen ins Bewusstsein des Empfängers ein. Die
Zuverlässigkeit der Mitteilungen nimmt ab. Die

287
Schwingungshöhe des Empfängers entscheidet darüber, wie
vertrauenswürdig die Botschaften sind.
Ein gedanklicher Kontakt mit anderen Lebewesen stellt
eine Verbindung zu diesen her. Wenn die Aura durchlässig
ist und die Chakren geöffnet sind, wird diese Verbindung
besonders intensiv. Man fängt die Stimmung der anderen auf
und eine Einflussnahme findet statt. Bei
Konzentrationsübungen, die auf einen geistigen Lehrer
gerichtet sind, gleicht sich das eigene Schwingungsniveau
dem des Lehrers allmählich an. Auch die Bevorzugung
konstruktiver Gedanken ist dazu geeignet, die Stimmung zu
verbessern und die Schwingung anzuheben. Der Aufbau
eines ausgeglichenen, harmonischen Bewusstseinsfeldes ist
die Voraussetzung für die Beherrschung des eigenen Geistes,
der einen spirituellen Forschritt ermöglicht.
Regeln im Umgang mit medialen Fähigkeiten können die
Medien vor zerstörerischen Auswirkungen bewahren. Auch
andere Beteiligte, wie z.B. Klienten, die eine mediale
Beratung aufsuchen, sollten vor einem unangemessenen
Gebrauch der Medialität beschützt werden.

Regeln im Umgang mit den geistigen Ebenen:

► Die Phantasie schweift normalerweise in verschiedene


Richtungen ab. Jeder Gedanke führt zur Zerstreuung der
Energien, daher ist zielgerichtetes Denken notwendig.

► Unangenehme Vorstellungen, die sich aufdrängen,


können durch Konzentration auf ein konstruktives,
wünschenswertes Thema um gelenkt werden.

288
► Destruktive Einflüsse werden durch Widerstand
gestärkt, daher ist Nichtbeachtung ist die beste
Gegenwehr.

► Wird die Aufmerksamkeit vorzugsweise auf positive


Inhalte gelenkt, kann Unangenehmes in seiner Bedeutung
herabgestuft werden.

Vorteilsnahme: Mediale Kräfte zum eigenen Vorteil


einzusetzen, ist unangebracht. Auch sollte man nicht anderen
zu Diensten sein, um ihnen auf diesem Wege einen Vorteil
zu verschaffen. Eingriffe dieser Art haben
schwarzmagischen Charakter, betont M. Schindler. Bei
ungerechtfertigten Vorteilsnahmen entstehen karmische
Rückwirkungen, die an anderer Stelle Verluste erzeugen, da
ein Ausgleich stattfinden muss. Außerdem wird der
Betreffende anfällig für die Beeinflussung durch die
Gegenkräfte. Die notwendigen Voraussetzungen, die für eine
Entwicklung von Belang sind, können auf anderem Wege
leichter geschaffen werden.
Manipulation: Eine weitere Grundregel untersagt, andere
Menschen ohne deren ausdrückliches Einverständnis
auszuforschen. Weder deren Gedanken noch ihre
Befindlichkeiten dürfen Gegenstand der medialen
Aufmerksamkeit sein. Erhält jemand ungefragt Wissen über
andere auf hellsichtigem Weg, dann sollte er seine
übersinnlichen Fähigkeiten in den Griff bekommen. Nur
damit kann er verhindern, in die Angelegenheiten anderer
hineingezogen zu werden. Dazu gehört auch die
Achtsamkeit im Umgang mit den aus übersinnlichen
Quellen fließenden Informationen, sobald sie einen
persönlichen Bereich anderer Menschen betreffen.

289
Außerdem können sich bei jedem medialen Empfang
Irrtümer und Fehlinterpretationen einschleichen, die beim
Überbringen der Botschaft zu berücksichtigen sind
Jede Form der Gedankenmanipulation, bei der darum geht,
in das Leben anderer Menschen einzugreifen, um bspw. den
Erhalt von Partnerschaft zu bewirken oder darum, sexuelles
Interesse zu erregen o.ä.., gehört in den dunklen Bereich. M.
Schindler warnt: „Wer spioniert, wird ausspioniert, wer
eindringt, in den wird eingedrungen.“ Man könnte noch
anfügen: Wer besitzen will, der wird besessen. Auch wer
absichtlich anderen Menschen Schaden zufügt, dem wird
gleichermaßen geschadet, denn er kommt in Kontakt mit
dunklen, astralen Wesenheiten.
Experimente: Spiritistische Experimente sollten nicht zum
Spaß, zu spielerischen Zwecken durchgeführt werden. Jeder
mediale Einsatz mindert die Lebenskraft, warnt M.
Schindler: „Durch den Gebrauch medial/astraler Kräfte und
Fähigkeiten löchert man nicht nur seine Aura und wird so als
Träger von hohen geistigen Kräften…untauglich, sondern
man verliert Zeit, kostbare Lebenskraft und Energie. Auch
kann man sich durch mediale Arbeit verausgaben und
verunreinigen, und das geschieht leider häufiger als man
denkt und merkt!“ Im Lauf der Zeit wird die Schwingung
beständig abgesenkt; Erschöpfung und Trägheit sind die
Folge. Medialität kann sogar ein Hinweis sein auf eine
Krankheit des Ätherkörpers!
Nicht immer ist es leicht, die astrale von spiritueller
Medialität zu unterscheiden. Auf einer unterbewussten
Ebene ist einem Medium oft klar, mit wem eine Verbindung
besteht. Das Unterscheidungsvermögen ist unverzichtbar bei
der medialen Arbeit.

290
Materielle Wünsche

Die Welt ist ein Dämon mit dem


Gesicht eines Engels.

Wünsche begleiten die Menschen durchs Leben. Jeder


trachtet danach, die Sehnsüchte aus dem Reich der
Vorstellung und Phantasie zu einem Teil der konkret
erlebbaren Realität zu machen und das Leben auf diese
Weise zu bereichern. Es liegt in der Natur des Menschen,
immer neue Wunschvorstellungen zu entwickeln. Eine Kette
an Bedürfnissen und Sehnsüchten entsteht, die das Leben in
Bewegung hält und den Kreislauf des Lebens erzeugt.
Jeder Wunsch birgt in sich die Tendenz, neue und größere
Erwartungen entstehen zu lassen. Das planende, zielstrebige
Bewusstsein verweilt nur selten für längere Zeit in der
Gegenwart. Der Verstand schwankt zwischen dem
Schweifen in die Vergangenheit, in die
Gedächtnisbibliothek, oder er eilt voraus in die Zukunft, in
die Welt der Vorhaben und Träume. In dieser Unstetigkeit
verliert die Realität, die immer gegenwärtig ist, an
Bedeutung, meint J. Roberts. Doch liegt die eigentliche
Chance, der Kraftpunkt, immer in der Gegenwart. (Vgl.: Die
Natur der persönlichen Realität, S.349f.)

291
Der moderne Weg der Sufis, wie er im Westen von Pir
Vilayat Inayat Khan gelehrt wird, stellt nicht die Forderung,
alle irdischen Wünsche aufzugeben, wie es in den
buddhistischen Lehren üblich ist. Die Anhänger des
Sufismus werden dazu angeregt, ihr spirituelles Ideal zu
realisieren innerhalb der Welt der vergänglichen Materie.
(Vgl.: Weihnachts-Seminar 1994, S.94.) Ein materieller
Gewinn wird zwar nicht beabsichtigt, dennoch finden die
irdischen Belange ausreichend Berücksichtigung. Kritik
richtet sich allerdings gegen einseitig orientierte materielle
Gewinnsucht.
Die Absicht der Sufis liegt darin, ihre Abhängigkeit von
den irdischen Belangen zu lockern, um die Voraussetzungen
zu schaffen, sich in geistige Sphären zu erheben. Die Fesseln
der Erde werden weniger bindend, weshalb auf eine
einseitige Verbesserung der materiellen Situation verzichtet
wird. Doch eine völlige Loslösung vom irdischen Dasein
würde zu weit gehen.
Der moderne Sufi fühlt sich weitgehend unabhängig von
weltlichen Belangen. Er folgt dem Prinzip der
Nächstenliebe, dem ‚Ideal der Ritter’, wobei die Früchte der
Arbeit an Bedeutung verlieren. „Ohne diese (idealistische)
Einstellung ist Spiritualität nicht möglich. Sich in die
himmlischen Sphären zu erheben ist sonst Phantasie, die
sogar bis zum Wahnsinn führen kann, aber es ist nicht echt“,
warnt Pir Vilayat Inayat Khan (ebd., S.71.f).
Auch R. Steiner vertritt die Ansicht, ein Jünger des
geistigen Weges sollte keineswegs wunschlos werden. Allen
spirituellen Zielen, die er zu erreichen trachtet, liegen ja
Wunschvorstellungen und Sehnsüchte zugrunde. Am Anfang
gilt es, die Gesetze, welche die Welt bewegen,
kennenzulernen, damit die Realisierung Aussicht auf Erfolg

292
hat. Aus der richtigen Kenntnis erwächst eine Kraft, und
diese besondere Kraft wird benötigt, damit ein Wunsch in
Erfüllung geht.
„In keiner Art zu wünschen, bevor man das Richtige auf
einem Gebiet erkannt hat, das ist eine der goldenen Regeln
für den Geheimschüler“, betont Steiner. (In: Wie erlangt man
Erkenntnisse der höheren Welten? S.93.) Natürlich hegt
jeder Jünger Hoffnungen und Wünsche hinsichtlich der
inneren Entwicklung. Diese Wünsche irgendwann fallen zu
lassen und ohne Absicht weiterzugehen, bringt die
Verwirklichung der Vorstellungen voran.
Die Methode, irdisches Verlangen zu unterdrücken, ohne
einen Ausgleich dafür zu haben, bringt Gefahren mit sich,
denn die Psyche kann aus dem Gleichgewicht geraten; - ein
Vakuum entsteht. Der Verzicht auf eine Wunschvorstellung
erfordert einen angemessenen Ausgleich, erläutert O.M.
Aivanhov: „Man braucht einen Ausgleich, man muss einen
niederen Wunsch durch einen höheren ersetzen. Deshalb
müsst ihr gründlich überlegen, bevor ihr einen starken,
inneren Trieb aufgeben wollt, denn dies ist eine sehr
schwerwiegende Entscheidung.“ (In: Die Sexualkraft oder
der geflügelte Drache, S.136.)
Um unangenehme Folgen zu vermeiden, sollte der
Verzicht auf ein Vergnügen durch eine andere Freude ersetzt
werden. Verzicht bedeutet unter diesen Umständen keine
Entbehrung, sondern die Übertragung des Wunsches auf eine
andere Ebene. Ohne Bedürfnisse und die damit
einhergehenden Wünsche nach deren Befriedigung gäbe es
kein Wachstum. Stark übertriebene, egoistische
Bestrebungen sind dagegen Ausdruck einer ungesunden
psychischen Verfassung. Starke Bedürftigkeit kann dem
Wachstum im Wege stehen.

293
Jeder Wunsch hat in seinem tiefsten Aspekt einen
spirituellen Anteil und repräsentiert einen kleinen Teil des
Weges, der letzten Endes zu dem Verlangen führt, die
eigene, höhere Natur zu erfahren. Das Verlangen nach
Besitztümern, nach Ansehen oder nach sexueller
Befriedigung wird umgewandelt und führt am Ende zur
Erfahrung des höchsten Seins, zur Vollkommenheit.
Der moderne Anhänger des Sufismus erlebt in seinem
geistigen Werden einen fortwährenden Prozess des
Absterbens seiner Hoffnungen und Wünsche. Er geht durch
eine Art Tod, für den es keinen bestimmten Zeitpunkt gibt
und der ihn dem ewigen Aspekt seines Wesens näher bringt.
Letztendlich wird auch von dem gläubigen Sufi die
Bereitschaft erwartet, von allen vergänglichen Dingen
abzulassen und damit seinem unsterblichen Wesen zum Sieg
zu verhalfen (a.a.O.).
Spiritueller Fortschritt und persönliches Wunschdenken
sind somit zwei Bereiche, die miteinander in Konflikt
geraten. Materielle Erfolge sind ein Hindernis auf dem Weg
der Erkenntnis. Dieser Grundsatz wirft Fragen auf, welche
die geistige Welt beantwortet:

Inwiefern führen materielle Erfolge zu negativen


Konsequenzen?

Auf jeder Ebene, hier wie dort, gibt es Neider, die den
Erfolgreichen ihren Sieg missgönnen. Positive
Entwicklungen erzeugen Gegenströmungen, welche im
Hintergrund tätig sind und einen ‚Ausgleich’ anstreben,
so wie negative Strömungen gleichfalls einen Ausgleich
bewirken können. In manchen Fällen kann dies zu
unberechenbaren Konsequenzen führen, welche die neu

294
errungenen Freuden mit Bitternis durchtränken; bspw.
könnte die spirituelle Entwicklung eine steile
Abwärtskurve nehmen.
Diese negativen Konsequenzen müssen nicht
zwangsläufig eintreten; sie sind wiederum von
verschiedenen Bedingungen abhängig. Eine
Voraussetzung hierfür wäre Unachtsamkeit den geistigen
Bestrebungen gegenüber. Hätte sich die Aufmerksamkeit
in der Folge einseitig auf materielle Ziele gerichtet, wäre
dies ein Zeichen für das Scheitern der geistigen
Entwicklung.
In einem solchen Fall würden geistige Mächte
einschreiten, um den Kurs zu korrigieren. Der Betreffende
erhielte eindeutige Signale, die ihm zeigen würden, was
eine Kursabweichung für ihn bedeutet. Eine gut
entwickelte intuitive Wahrnehmung würde ausreichen,
um ihm die Situation klarzumachen.
Die Konsequenzen einer geistigen Hilfe sind vielen nicht
klar. Die Helfer, welche den Erfolg ermöglicht haben,
wollen in der Folge davon profitieren, ‚ihren Teil
bekommen’. Sie wollen nicht ‚draußen bleiben’, sondern
mit dem Glücklichen zusammen an den Früchten
teilhaben. Dieser Aspekt wurde bisher nicht genügend
berücksichtigt, doch er tritt immer deutlicher zutage. Wer
mit geistigen Mächten energetische Verbindungen
eingeht, z.B. um bestimmte Informationen abzurufen,
wird diese energetischen Verbindungen nicht ohne
weiteres wieder lösen können. Die Konsequenzen sind
nicht immer vorteilhaft. In vielen Fällen findet eine
unangenehme Beeinflussung statt.

295
Weshalb sollte ein Mensch, der einen spirituellen Fortschritt
anstrebt, alle irdische Wünsche aufgeben? Kann er nicht in
beiden Welten existieren?

Ein spiritueller Sucher, der einen gewissen Reifegrad


erreicht hat, wird mit sich ins Reine kommen und sich
überlegen, wie er seine Zukunft gestaltet. Hierbei stehen
ihm die geistigen Mächte ratgebend zur Seite. Seine
Möglichkeiten sind nun weit weniger beschränkt, weshalb
die Wahl nicht immer leicht fällt. Die Hilfsangebote sind
gleichfalls sehr vielfältig; ein weites Spektrum tut sich vor
ihm auf. Die Möglichkeit der freien Wahl ist auf jeder
Stufe der Entwicklung vorhanden. Der Sucher entscheidet
selbst, in welche Richtung er sich wenden möchte. Die
engen Grenzen sind nun aufgehoben; er kann seine
kreative Schaffenskraft frei entfalten.
Hat ein Mensch diesen Zustand der Verwirklichung
erreicht, dann erlischt die Sehnsucht nach dem
einengenden Erdendasein. Er hat seinen natürlichen
Seinszustand wiedererlangt und erkennt sich in diesem
wieder. Hier fließen ihm die unendlichen Möglichkeiten
zu, die ihm so lange verschlossen waren. Ein neues
Morgen erfüllt das Dasein des Menschen; ein weites
Betätigungsfeld wartet auf ihn.
Während der ersten Zeit übt sich der Sucher in
Gelassenheit, um den Halt nicht zu verlieren in der
permanenten Weiterentwicklung. Das Erdendasein geht
nicht gänzlich verloren. Der Mensch kann immer
zurückkehren, wenn ihm der Sinn danach steht. Nur
unterscheidet sich seine jetzige Seinsweise gänzlich von
der eines Erdenbürgers. Er ist durch Welten getrennt von
ihnen. Nichts erinnert ihn an sein früheres Dasein. Die

296
Erinnerungen sind gänzlich aus seinem Gedächtnis
verschwunden.

Was ist der Grund hierfür?

Die Membran, welche die Gedächtnisfunktionen


aufrechterhält, ist entfernt worden. Die
Gedächtnisfunktion wird auf den weiteren Stufen der
geistigen Entwicklung nicht mehr benötigt, wie würde
sich als Hindernis erweisen. Die Entwicklung würde über
Gebühr verzögert. - Es ist nicht leicht, die Seinsweise in
den geistigen Gefilden zu vermitteln. Vielleicht ist hier ein
Beispiel dienlich:
Ein Bauer, der im Frühjahr die Saat auf den Acker
ausgebracht hat, führt im folgenden Herbst die Ernte ein.
Dies ist ihm nur möglich, weil ein Wechsel der
Jahreszeiten die Frucht reifen ließ.
Jeder Mensch ist einem Prozess des Werdens anheim
gegeben, wobei er weitgehend selbst bestimmt, wohin die
Reise führen wird. Das menschliche Bewusstsein gleicht
dem Acker, auf dem so manche Saat aufgeht, während
viele Samen nicht überdauern. Das Bewusstsein empfängt
so manchen Samen, aus dem ein stattlicher Baum werden
kann.
Solange das menschliche Bewusstsein nicht erkennt, was
es in Wahrheit zum Ausdruck bringen kann, werden viele
Samenkörner nur unfruchtbaren Boden erreichen.

Ist der Verlust des menschlichen Gedächtnisses wirklich


unabdingbar?

Die menschliche Psyche gleicht einem Meer an Einfällen,


die dicht aufeinander folgen. Um die Prägungen aus

297
früheren Zeiten nicht zerstörerische Wirkungen entfalten
zu lassen, ist es notwendig, ‚reinen Tisch’ zu machen,
‚Tabula rasa’. Der Mensch verliert den Bezug zu seiner
früheren Realität, um aufzugehen in einer neuen, weit
bedeutungsvolleren. Er ist nicht mehr gebunden an alte
Verhaltensmuster und frei, das Neue zu erfahren und zu
entfalten. In diesem Potential der Entfaltung und Freiheit
unterscheidet sich der Mensch vom Tier, dessen
Möglichkeiten weit engere Grenzen gesetzt sind.

Existiert ein Mittelweg, der den Menschen die Entscheidung


erleichtern könnte?

In unserem Konzept ist ein Mittelweg nicht vorgesehen,


da wir der Gefahr eines Absturzes begegnen wollen. Der
Mensch begegnet sehr vielen unheilvollen Einflüssen auf
seinem Weg, und immer droht die Gefahr, in den
Abgrund gezogen zu werden. Wir halten es daher für
notwendig, diese Gefahren von vornherein zu bannen.
Die menschliche Psyche ist noch zu schwach entwickelt,
als dass sie immer erkennen kann, welcher Weg der
richtige ist.

Existieren auch Glaubensrichtungen, die eine andere


Grundhaltung vertreten?

Die Wege sind sehr vielgestaltig, wenngleich sie in großen


Zügen Ähnlichkeiten aufweisen.

Gehen die spirituellen Lehrer (Meister oder Gurus) den


gleichen Weg? Verlieren auch sie ihr Gedächtnis an einem
gewissen Punkt?

298
In den Grundzügen sind die Wege gleich, doch kommt es
hier auch zu Abweichungen. Die spirituellen Lehrer sind
die Helfer der Menschheit. Sie haben besondere Aufgaben
zu erfüllen, die wir nicht alle im Einzelnen benennen
wollen. Die Lehrer arbeiten mit einer eingeschränkten
Gedächtnisfunktion, was ihnen bei ihrer Aufgabe zugute
kommt. Sie sind weit eher in der Lage als andere
Menschen, Gefahren zu trotzen und Fallstricke zu
umgehen, weshalb die Gefahr eines Absturzes gemindert
ist. Doch auch hier sind Vorsichtsmaßregeln notwendig.
Eine bleibende Funktion des Gedächtnisses über alle
Zeiten hinweg ist nicht wünschenswert.

Da die Identität einer Person eng mit der Gedächtnisfunktion


zusammenhängt, ist die Vorstellung, sämtliche Erinnerungen
an frühere Zeiten aufgeben zu müssen, nicht leicht zu
akzeptieren. Erfahrungen der Vergangenheit ermöglichen
dem Individuum einen Handlungsspielraum, der sich eng an
vergangenen Lerneffekten orientiert. Fällt dieses
Erfahrungswissen weg, dann ähnelt der Geist dem
Bewusstsein eines neugeborenen Kindes, das unbedarft, in
naivem Vertrauen, die Welt um sich her betrachtet. Es hat
keine Vergleichsmaßstäbe mehr, die es ihm ermöglichen,
Situationen zu begreifen und einzuordnen. Dies erzeugt eine
weitgehende Abhängigkeit von den Bedingungen der
Umgebung, wie ja auch ein Neugeborenes in völliger
Abhängigkeit von seiner Mitwelt lebt.
Den Daseinszustand in den höheren Welten kann wohl nur
derjenige ganz ermessen, der dort angekommen ist. Irdische
Maßstäbe und Bedenken verlieren höchstwahrscheinlich ihre
Bedeutung aufgrund der völligen Neuartigkeit der
Erfahrung. Die Trennung von materiellem und spirituellem
Sein hat aus dem Himmel einen freudlosen Ort gemacht. Die

299
vergnüglichen Seiten der Existenz werden dagegen mit der
materiellen Ebene in Verbindung gebracht. Doch
Spiritualität kann nicht einseitig mit Verzicht gleichgesetzt
werden, denn eine Transformation des Daseins auf eine
geistige Ebene ist Inhalt und Ziel der Sehnsucht.
Von einer übergeordneten Perspektive aus gesehen ist
Materialismus eine Illusion. Alles Lebendige, alles
Materielle, hat spirituelle Aspekte, die, abhängig vom Grad
der Bewusstheit, unterschiedliche Anteile an Spiritualität
aufweisen.

Mediale Ethik

Der Weg, für den du dich entscheidest,


besiegelt dein Schicksal.

Sobald ein Mensch sich zu einem spirituellen Leben


entschlossen hat, setzen sich die feinstofflichen Zentren in
seinem Innern in Bewegung und erwecken bestimmte
Kräfte. Die Energiezentren entfalten sich, unabhängig
davon, ob jemand Kenntnis davon hat. R. Steiner rät
Geistesschülern, nichts von ihren hervorragenden
Eigenschaften zu verlieren. Ihre moralische Kraft und ihre
Beobachtungsgabe steigern sich während der Übungen
fortwährend. Das Mitgefühl für die Menschen- und Tierwelt
sowie der Sinn für die Schönheiten der Natur nehmen zu.
Treten Störungen in der Entwicklung auf, verblassen die
sinnlichen Wahrnehmungen, die Gefühle stumpfen ab und
das Herz verhärtet sich. Der Jünger zieht sich von der

300
Außenwelt zurück, was zu fatalen Resultaten führen kann.
(Vgl.: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?)
Das Ziel des Weges ist die Weiterentwicklung und
Vervollkommnung des Menschen. Geistwesen nähern sich,
um zu lehren und Schutz zu gewähren. Sie sind nicht da, um
persönlichen Leidenschaften zu dienen. Wären die
Menschen nicht unvollkommen, dann hätten sie
ausschließlich Kontakt zu wohlmeinenden Geistwesen,
meint A. Kardec. Die niedere Geisterwelt lässt sich
beherrschen durch moralische Überlegenheit. Gegen alle, die
sie mit Willenskraft bezwingen wollen, ziehen die Geister in
zu Felde, - und sind meist die Stärkeren. (In: Das Buch der
Geister.)
Der Eigennutz eines Mediums zeigt sich in ehrgeizigen
Zielen jeder Art, auf die alle Hoffnungen gesetzt werden.
Spottgeister ergreifen gern derartige Gelegenheiten und
nutzen sie zu ihrem Vorteil aus. Uneigennützigkeit ist daher
die beste Bürgschaft gegen Scharlatane. Mediale Fähigkeiten
werden auch nicht verliehen, um damit eine Show zu
veranstalten, betont Kardec (ebd.). Die Einbildungskraft
kann gefährlich werden, wenn jemand im Dritten Auge
zentriert ist und es ihm an Integrität mangelt. Phantastische
Vorstellungen werden verstärkt und können für ihn selbst
und andere zu einer Gefahr werden. Die Vorstellungen
tendieren schneller zur Verwirklichung in der Materie.
Unlautere Gedanken rufen daher entsprechende
Vorkommnisse hervor, die im Nachhinein nicht mehr
ungeschehen zu machen sind.
C. Castaneda prägte den Begriff der Makellosigkeit.
Angehende schamanische Zauberer werden bedroht vom
Unbekannten und die einzige Chance, der Bedrohung zu
entgehen, ist ihre Makellosigkeit, erfährt Castaneda von Don

301
Juan, seinem Mentor: „Wenn ihr nicht makellos handelt,
wenn ihr euch auflehnt und anfangt, ungeduldig zu werden
und zu verzweifeln, dann werdet ihr von den Scharfschützen
aus dem Unbekannten erbarmungslos niedergemacht.“ (In:
Der Ring der Kraft, S.312.) Trifft der Lehrling auf einen
Mentor, dann sollte er so klar sein wie ein Kristall. Der
Lehrer wird ihn sehen, denn er kann tief in seine Seele
schauen.
Auf dem Pfad wird innere Stärke benötigt, fährt Castaneda
fort. Innere Stärke bedeutet Gleichmut, Nüchternheit und ein
Gefühl der Leichtigkeit. Inneres Schweigen ist das
Fundament der Entwicklung und erzeugt gleichfalls innere
Stärke. Die toltekischen Zauberer lassen ihr Tun stets durch
Makellosigkeit leiten. Sie handeln nicht für profitable Ziele,
sondern für den Geist. Niemand ist imstande, sie in Zorn zu
versetzen oder sie zu enttäuschen. Makelloses Handeln lädt
ihre Kraft wieder auf, während alles andere sie schwächen
würde.
Menschen, die den Weg der geistigen Entfaltung gehen,
bilden mit der Zeit feinere und schärfere Sinne aus, die
ihnen eine erweiterte Wahrnehmung ermöglichen. Daher
lautet der Rat bei Castaneda, „die Feinfühligkeit dieser
Sinne zu erhöhen und ihnen einen weiteren Spielraum zu
geben, denn neben der Torheit, zu behaupten diese Dinge
existierten überhaupt nicht und der Torheit, blindlings alles
anzunehmen, was Sie zu hören bekommen, steckt die
Torheit, zu behaupten diese Dinge seien zu fürchten und zu
meiden, wo sie doch in Laufe der Natur bedingt sind und
einen neuen Merkstein auf den Pfad der Entwicklung
bezeichnen“ (ebd., S.93).
Die Gefahr für sensitive Menschen ist darin zu sehen, dass
sie leicht zum Spielball ihrer Umgebung werden. Wie ein

302
Boot auf hoher See fühlen sie sich emotional hin- und
hergeworfen und leiden unter massiver Beeinflussung. Dies
sei leider eine der großen Schattenseiten dieser Begabung,
bedauert M. Schindler. Daraus erwächst leicht eine Tendenz
zur Absonderung von der Mitwelt. Sie rät, Ängste
abzumildern durch eine mentale Ausrichtung auf das höhere
Selbst. Reinheitsgebote und eine mediale Ethik werden zur
Grundlage aller Überlegungen und Handlungen.

Freies Denken und Handeln

Man muss die Dunkelheit in das


Licht einbeziehen.

Die Vorbedingung für Channeling ist tiefe Entspannung und


innere Ausgeglichenheit. Nur eine harmonische
Geisteshaltung ermöglicht eine Verbindung zu höheren
Energieebenen. Eine isolierte Lebensweise ist nicht sinnvoll,
denn sie kann leicht auf Abwege führen und eine Negativ-
Spirale erzeugen. In der Aura entsteht eine dunkle Prägung,
welche die entsprechenden Energien anzieht.
Viele Channels benutzen eine Schutzstrategie, doch wovor
wollen sie sich eigentlich schützen? Ein Medium erklärt es
so: „Man braucht solange Schutz, bis man all die Ängste
eliminiert hat, die negative Energien anziehen können“,
andernfalls sei die Gefahr groß, von einer negativen Energie
übernommen und benutzt zu werden. (In: V. Berry, S.50).
Eine innere Klärung wird notwendig, denn ungelöste

303
Probleme der Vergangenheit oder negative Glaubensmuster
verhindern den Kontakt mit höheren Ebenen. Niedere
Energiewesen können leicht auf Abstand gehalten werden,
wenn das innere Licht stark genug ist.
Ein weiteres Hindernis wird bei V. Berry erwähnt: „Zu
warnen ist auch vor der Abhängigkeit. Dann übernimmt der
Channel nicht mehr die Verantwortung für sich selbst und
möchte in diesem Abhängigkeitszustand, dass der Meister
alle Entscheidungen trifft, die Energie zur Verfügung stellt
und immer da ist, wenn er ihn braucht“ (S.81f.). Diese
psychische Regression verhindert einen weiteren Fortschritt.
Eine düstere Stimmungslage ist ein Hinweis auf
Hindernisse, die nicht überwunden werden konnten.

Wodurch kommen Empfindungen quälender Leere zustande,


unter denen viele Menschen leiden?

Werden dem Bewusstsein die positiven Elemente


entzogen, dann geht der innere Halt verloren, der ein
wichtiges Moment der Stabilität und des Wohlbefindens
ist. Gefühle der Leere breiten sich aus, wo nichts an die
Stelle des Verlorenen tritt. Hier wäre es wichtig, sich
bspw. ein lohnendes Ziel zu setzen, welches den
momentanen, aussichtslos scheinenden Zustand erträglich
macht. Dieses Ziel kann unterschiedlich geartet sein, je
nach den Bedürfnissen der betreffenden Person.
Das Gefühl der Leere geht einher mit einem Sinnverlust,
der das Leiden noch vertieft. Daher ist die Sinnfindung
von herausragender Wichtigkeit in einer solchen
Situation.

Es kann sehr hilfreich sein, in aufreibenden Problemen einen


Sinn zu erkennen und die Frage zu stellen, welchen Konflikt

304
diese Hindernisse zum Ausdruck bringen. Destruktive
Gegenkräfte treten immer dann auf den Plan, wenn jemand
noch nicht beendete Konflikte in sich trägt, die einer
Weiterentwicklung im Wege stehen. Ist das Problem einmal
erkannt, können entsprechende Maßnahmen getroffen
werden, die dem Hindernis etwas entgegensetzen und den
Konflikt zum Erliegen bringen. Die Gegenkräfte verringern
sich nach einiger Zeit und verschwinden am Ende ganz.
Einige Medien erleben, dass Teile ihres eigenen
Unterbewusstseins sich in den Channel-Prozess einmischen
und die empfangenen Botschaften verändern. Andere
bemerken nicht, dass sie eine Verbindung mit einer niederen
Energie eingegangen sind. Niedere Energiewesen haben die
Angewohnheit, sich als bekannte Persönlichkeiten zu
präsentieren, um dem Medium zu imponieren. Sie geben
gern Anweisungen, die augenblicklich befolgt werden
müssen und mischen sich in die Lebensführung ein. Zudem
versuchen sie, Ängste zu erzeugen bei denjenigen, mit dafür
empfänglich sind.
Immer wieder sind Medien bereit, ihren geistigen
‚Ratgebern’ unbedingtes Vertrauen entgegenzubringen und
sich unterzuordnen. Doch dieses Verhalten führt sie nicht in
die Freiheit, sondern in die Abhängigkeit. Autokratische
Verhaltensweisen, die man längst in den Untiefen der
Vergangenheit verschollen glaubte, werden plötzlich wieder
gesellschaftsfähig, sobald der Befehlsgeber sich als
unsichtbare Entität aus der geistigen Sphäre ausgibt.
Während die Kritikfähigkeit vielfach erhalten bleibt, sofern
es sich um einen menschlichen ‚Guru’ handelt, ist davon
keine Rede mehr bei den ‚Geistführern’. M. Rogers z.B.
postuliert in einem ihrer karmischen Gesetze, „sich in
bedingungsloser Liebe dem Schöpfer zu unterwerfen“ (S.7).

305
Einige tiefgläubige Menschen sind aufgrund ihrer devoten
Einstellung in schlimme persönliche Krisen hineingeraten,
wie man bei Hildegard Gesbert in Prüfet die Geister!
nachlesen kann. Die Theosophin Annie Besant, die selbst
über vielfältige persönliche Erfahrungen auf okkultem
Gebiet verfügte, empfiehlt:

● „mit Stimmen und Gesichtern, die aus den Äther- und


Astralregionen stammen, nicht anders zu verfahren, als
wir es mit Stimmen und Gesichtern tun würden, die uns
durch unseren physischen Organismus kämen.“ (In:
Theosophie und mod. psych. Forschung, S.91). Die
verbreitete Ansicht, dasjenige, was auf ungewöhnlichen
Wegen zu uns kommt, verdiene unbedingtes Vertrauen,
zweifelt die Autorin an.

● „Alle Dinge, die wir von jenseits zu sehen oder zu


hören bekommen, sind unserer Vernunft und unseren
Gewissen zu unterwerfen, und gehen sie nicht sonnenklar
aus dieser Prüfung hervor, so lasse man sie, wenn sie uns
zu einer bestimmten Handlung drängen wollen, einfach
unbeachtet; sonst könnten Sie, je sensitiver Sie gegen diese
Dinge werden, umso mehr von Gefahren umgeben sein“
(ebd.).

● „Experimentieren Sie also immerhin, aber


experimentieren sie, wo keine Gefahr vorhanden ist“
(ebd.).

A. Besant empfiehlt, beim Hören von Stimmen den Inhalt


des Gehörten zu analysieren und auf die besonderen
Umstände zu achten, unter denen die Mitteilung erfolgte.

306
Der Gebrauch des gesunden Menschenverstandes ist
unabdingbar, wo es sich um Mitteilungen aus der
Astralregion handelt.

● „Verweilen Sie nicht in einer Atmosphäre der


Ehrfurcht und Verehrung nur einfach deshalb, weil
Ihnen etwas durch einen Sinn übermittelt wurde, der
bei Ihnen vorläufig noch rudimentär und unentwickelt
ist, denn dies ist das Verhalten der Leichtgläubigen und
der Abergläubigen, nicht aber das Verhalten, welches zu
Erkenntnis und Erfahrung führt“ (ebd., S.92).

Die Anhänger von Glaubengemeinschaften lernen, ihre


persönlichen Bedürfnisse zu verdrängen und eigene
Interessen und Ziele zu vernachlässigen, um nach dem
Gehorsamsprinzip die Interessen der Gemeinschaft an die
erste Stelle zu setzen. Dies funktioniert aber nur, wenn die
Entwicklung des Egos geschwächt ist; daher ist vielen
indischen Gurus die ‚Ego-Aufgabe’ ein primäres Anliegen.
P. Cori kritisiert Religionen, die auf dem ‚Weg zum Heil’
den Menschen die ‚Scheuklappen absoluten Gehorsams’ und
die ergebene Befolgung eines Dogmas auferlegen, während
abweichenden Schafen das ewige Höllenfeuer in Aussicht
gestellt wird. „Dieses Kontrollsystem funktioniert seit
Tausenden von Jahren“, bemängelt die Autorin. „In jeder
Epoche waren es vor allem die religiösen
Führungspersonen, die über Gedanken, Verhalten und
Lebensweise der Bevölkerung bestimmten. So läuft es schon
seit Anbeginn der menschlichen Zivilisation. Nun, da das
Zeitalter der Aufklärung seinem Ende zugeht, rotten sich die
organisierten Religionen zu einem letzten großen
Eroberungsfeldzug auf eure Seelen zusammen“ (S.73). Sie

307
treiben Gläubige den vermeintlichen Heilsweg entlang,
während sie selbst sehr gut dabei leben.
Tatsächlich existieren Geistwesen, die nichts mit
Spiritualität im Sinn haben. Der Wunsch vieler Menschen,
einen Gott anzubeten, macht sie anfällig für
Kontrollmechanismen aus dem religiös-spirituellen Bereich.
Die Erde ist eine Zone des freien Willens. Die meisten Leute
lassen es allerdings zu, dass andere ihnen ihre Realität
diktieren. Wenn jemand beschließt, sich seine Realität von
jemand anderem vorschreiben zu lassen, ist auch dies ein
freier Willensentschluss.
Den wahren göttlichen Willen erkennen Menschen, indem
sie alles, was von ihnen verlangt wird, einer gründlichen
Prüfung unterziehen um festzustellen, ob es der eigenen
innersten Überzeugung entspricht, betont E. Haich. Der
göttliche Geist spricht zu Menschen durch ihre tiefste
Überzeugung (S.207). Jemandem nur aus Angst und
Gehorsam oder um materieller Vorteile willen nachzugeben,
ist gleichbedeutend mit einer Aufgabe der persönlichen
Integrität.
Spirituelle Lehrer dürfen die Macht ihres Willens
gegenüber einem Schüler nicht missbrauchen, selbst wenn es
dazu dienen sollte, diesem aus Problemen herauszuhelfen.
Jedes Wesen ist dafür verantwortlich, Problemlösungen
selbst zu finden, denn nur dann werden die notwendigen
Erfahrungen gesammelt, um Willenskraft zu entwickelt und
den Horizont des Bewusstseins zu erweitern.

308
Hilfe aus der geistigen Welt

Licht kommt nur zu dem,


der danach strebt.

Manche Medien glauben, auf Regeln verzichten zu können


und vertrauen der ‚inneren Stimme’, die sie anleitet und
lenkt. Dieses Vorgehen kann sich aber im Einzelfall als
äußerst unvorteilhaft erweisen. Haben sich nicht beachtete
Probleme erst einmal verfestigt, dann ist es meist schwierig,
diese in den Griff zu bekommen. Daher ist Vorbeugung im
Hinblick auf mediale Arbeit von unschätzbarem Wert.
Als Regeln empfiehlt M. Schindler (in: Reinheitsgebote):

◙ Bei medialer Betätigung ist die Aneignung von


Hintergrundwissen ebenso wichtig wie eine mediale
Ausbildung.
◙ Die medialen Fähigkeiten dürfen nur für konstruktive
Zwecke eingesetzt werden.
◙ Eine ethisch ausgerichtete Lebensführung ist die Basis
für eine stabile Medialität und die Anhebung der Begabung
in spirituelle Bereiche.
◙ Unklare Dinge im Leben bedürfen der Klärung;
Verhaltensmuster, die abweichen von spiritueller Ethik,
werden einer sorgfältigen Prüfung unterzogen.
◙ Diverse Täuschungen, denen man auf dem Weg
begegnet, können mit Achtsamkeit und gesundem
Menschenverstand umgangen werden.
◙ Fürsorge für andere Menschen ist ebenso wichtig wie die
Gesunderhaltung des eigenen Körpers und dessen
Versorgung mit ausreichender Energie.

309
◙ Ordnung und Struktur im alltäglichen Leben und eine
gute Erdung sind notwendig.
◙ Negatives Denken und entsprechende Gefühle werden
vermieden, da sie eine Verbindung eingehen mit ähnlichen
Schwingungen in der Außenwelt.
◙ Um massiver Beeinflussung etwas entgegen zu setzen,
findet eine Einstimmung auf das höhere Selbst und die
helfenden Lichtkräfte statt.
◙ Langsames, tiefes Einatmen verändert die Schwingung
positiv, so dass es möglich wird, gleiche Energien aus der
Umwelt anzuziehen.
◙ Eine natürliche Schutzaura wird aufgebaut, indem man
sich auf das Herzchakra konzentriert mit der Vorstellung,
von dort positive Energien auszusenden, um die Aura zu
stärken.

Negative Gedanken können die Aura schädigen, was ihre


Durchlässigkeit für fremde Energien erhöht. „Auf lange
Sicht ist eine beständig aufgebaute und gepflegte
Verbindung zum Höheren Selbst (…) der einzige Weg, um
sich dauerhaft und natürlich zu schützen“, bekräftigt M.
Schindler. (In: Fragen und Antworten, S.27.) Bei
hartnäckigen Problemen ist es ratsam, eine Meditationspause
einzulegen und für Ausgeglichenheit und Erdung im Leben
zu sorgen.
Hilfe von den geistigen Ratgebern zu erbitten, ist für viele
Medien selbstverständlich. Doch auch hier sind Regeln zu
beachten, wie die geistige Welt mitteilt:

Wenn Menschen die Hilfe der geistigen Welt erbitten, um


anderen Menschen zu helfen, dann kommen sie häufig in
Kontakt mit Wesenheiten der astralen Ebene. Hier ist es

310
dringend erforderlich, auf die eigenen Schwingungen zu
achten, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Die
geistige Welt ist keineswegs so uneigennützig, wie es
manchmal scheint. Wesenheiten verbinden sich mit den
Bittstellern, um deren Energie zu nutzen, denn Energie ist
der Motor, der die Hilfe in Gang zu setzen vermag.
Diese Wesenheiten beschränken sich aber nicht nur auf
die Hilfeleistungen. Oft sind sie bestrebt, mit dem
Hilfesuchenden eine engere Verbindung einzugehen, als
manchem von ihnen lieb ist. Sie finden einen Weg, das
Energie-Reservoir des Menschen anzuzapfen und auf
höchst eigennützige Weise ihren Profit daraus zu ziehen.
Der Bittsteller bemerkt erst mit der Zeit, dass sein Energie-
Vorrat schwächer wird. Meist fällt es ihm schwer, die
Zusammenhänge zu begreifen und die Ursache für den
Energie-Verlust zu erkennen.
Nach einiger Zeit entsteht eine unauflösliche
Verbindung, die im günstigen Fall für beide Teile Vorteile
bringen kann, wenn nämlich der Bittsteller
Hilfestellungen und einen Wissenszuwachs erhält. Im
negativen Fall nimmt die Energie immer mehr ab und
auch die Hilfe wird immer geringer. Das Opfer wird zum
Spielball astraler Mächte, die auch nicht davor
zurückschrecken, ihm seinen Lebensodem zu nehmen,
indem sie sich in seinem Organismus festsetzen und die
wichtigen Schaltstellen, die für die Energie-Zufuhr
zuständig sind, zu besetzen.
Die einzige Möglichkeit, dem entgegenzusteuern,
besteht darin, sich mit der Lichtebene zu verbinden,
welche die astralen Wesen unter Kontrolle halten kann.
Die Hinwendung zur Lichtwelt ist ein Schutz, dessen
jeder Hilfesuchende dringend bedarf. Die Lichtwelt ist
daran interessiert, am Geistigen interessierten Menschen
zu helfen, auf eine höhere Stufe zu gelangen.

311
Astrale Mächte wissen ihren Vorteil daraus zu ziehen,
falls der Proband zu gewissen Ausschweifungen (Sex,
Alkohol, materielle Wünsche) neigt. Immer ist die geistige
Welt bemüht, dem Strauchelnden die Zusammenhänge
klar zu machen und ihm zu ermöglichen, sich mit der
Lichtwelt zu verbinden. Diese Verbindung ist der Schutz,
der astrale Wesenheiten fernhält.

Bilden Lichtwesen und astrale Kräfte ein Bündnis, um in


gemeinsamem Bemühen Menschen auf die Lichtebenen zu
befördern? Nimmt die Lichtwelt das Wirken astraler Wesen
billigend in Kauf?

Die Aufgaben der Astralwelt sind verschieden von den


höheren Ebenen. Um sich mit Anliegen gewöhnlicher
Menschen zu befassen, leistet die Astralwelt nützliche
Arbeit und bildet zudem die Brücke, welche den
Menschen ermöglicht, eine höhere Stufe zu erreichen.
Die Helfer aus der Astralwelt können auch hieraus
einen Vorteil ziehen, indem die höheren Schwingungen
auch sie erreichen und auf eine höhere Daseinsstufe
bringen. Die Astralhelfer sind also auch am Fortschritt
‚ihres’ Menschen interessiert und trachten keineswegs
danach, ihn straucheln zu sehen.

Führen die höheren Geistebenen die Oberaufsicht über die


Astralwelt?

Das Wirken der Astralwelt verläuft in eigenständigen


Bahnen, doch hat die Lichtwelt immer die Möglichkeit,
astrale Einflüsse zurückzudrängen und unter Kontrolle zu
bringen.

312
Ein günstiger Einfluss aus der Lichtwelt ist zwar möglich,
wenngleich er manchmal auf sich warten lässt. Darum muss
in jedem Einzelfall, in dem ernsthafte Probleme auftreten,
geprüft werden, aus welchem Grund es die lichtvollen
Mächte vorgezogen haben, sich zurückzuziehen und astralen
Kräften das Feld zu überlassen.
Eine Haltung, die übersteigerte Reaktionen vermeidet,
macht es möglich, aus jeder Erfahrung zu lernen und einen
Nutzen daraus zu ziehen. Auch in schwierigen Situationen
gibt es immer einen Hoffnungsschimmer. In diesem Sinne
kann Medialität eine Gabe sein, die zu einer vertieften
Wahrnehmung beiträgt. Viele Wege führen in das Labyrinth
hinein, doch es führen auch ebenso viele Wege wieder
hinaus.

313
Schutz vor niederen Energien

Niedere Energien verringern das Licht und


schwächen den Geist.

Im Channeling – Dschungel

Der Mensch der Gegenwart dringt in neue Bereiche des


Bewusstseins vor und überschreitet vorgegebene Grenzen.
Christliche Kirchen neigen dazu, jedes Ereignis, das sich
außerhalb ihrer Kontrolle abspielt, als ‚Instrument Satans’ zu
verteufeln. Die christliche Lehre, die mit moderner
Spiritualität wenige Gemeinsamkeiten aufweist, sieht
Christus immer noch im gleichen Gewand wie vor mehr als
2000 Jahren. Fundamentalistisch denkende Theologen
glauben an einen friedlichen Himmel, in dem nur eine kleine
Anzahl Auserwählter zugelassen ist.
Diese Lehre ist nicht mehr zeitgemäß, denn sie
unterschlägt eine Vielzahl spiritueller Wahrheiten. Mit einer
pauschalen Dämonisierung okkulter Praktiken, wie sie vor

314
allem von seiten der Sektenberater und Kirchen erfolgt, ist
niemandem geholfen. Kirchliche Beratungsstellen und
Sektenbeauftragte sind in ihren Einschätzungen nicht
objektiv genug, bemängelt M. Schindler. Dennoch haben
viele ihrer Aussagen durchaus ihre Berechtigung. Mit
ihrer einseitigen Verdammung esoterischer Inhalte
vergessen Kirchengläubige allerdings, dass christliche
Propheten und Mystiker einst ebenfalls für überweltliche
Mächte als Kanal gedient haben. Sie haben auf
übernatürlichem Wege die heiligen Texte empfangen und
aufgeschrieben.
Leider kommen tatsächlich viele Medien nicht
unbeschadet durch den ‚Dschungel’. Zum Phoenix-
Netzwerk, einer spirituell-esoterischen Beratungsstelle,
„kommen im Laufe der Zeit vermehrt Menschen, die großen
Kummer mit den Inhalten der modernen esoterischen
Bewegung erlebt haben“, beklagt M. Schindler. Das von
Esoterikern erzeugte Bild einer globalen friedfertigen
Aufwärtsentwicklung ist zunehmend ins Wanken geraten,
weshalb sich das 1994 gegründete Phoenix-Netzwerk dazu
veranlasst sah, Menschen in Not ihre Unterstützung
anzubieten.9
Bei Meditationen und Energiearbeit zeigt sich nicht selten
eine Kehrseite in Form von unerwünschten
Nebenwirkungen, von denen selbst die Mitarbeiter des
Phoenix-Netzwerkes nicht verschont blieben. Sie mussten
erkennen, dass eine Schattenseite existiert, die nicht einfach
ignoriert werden darf und die den spirituellen Enthusiasmus
entscheidend dämpfte. M. Schindler spricht von einer
großen Zahl derjenigen, die Schaden genommen haben

9
Homepage: www.phoenix-netzwerk.de

315
aufgrund naiver Vorgehensweisen und unzureichender
Aufklärung.
Um sich nicht selbst zu gefährden, sind mediale Menschen
bestrebt, ausschließlich mit hoch entwickelten Energien in
Verbindung zu kommen und alles andere aus ihrem
Energiefeld zu verbannen. Dies gelingt nicht immer und
zeigt, welch ein gefährlicher Balanceakt die mediale
Tätigkeit im Grunde ist. Bei V. Berry steht der Rat: „Wir
können nicht genug betonen, wie wichtig der Aspekt des
Schutzes für den Channel selbst ist und für die Menschen,
die sich über Channels Rat holen. Die Anwendung einer
entsprechenden Schutzstrategie, die Beachtung der
Authentizität und Integrität des Channels gewährleisten,
dass das Channeling zu einer wahrhaften Erfahrung wird“
(S.53).
Im Internet findet sich unter der Überschrift Channelings,
Kontrolle, New Age oder Unterscheidungsvermögen ein
Artikel von Antares (s. unter: Transinformation.net vom
30.01.16) Dort wird allen Ernstes behauptet, die
Channelings basierten zum großen Teil auf Implantaten, die
den Medien ohne ihr Einverständnis eingesetzt würden. Alle
Kontakte würden von dunklen Mächten erheblich gestört.
Viele Lichtarbeiter, die von geistigen Wesenheiten mit
blumigen Namen wie Ashtar-Kommando, Galaktische
Förderation, Plejadier, Engel, Erzengel oder sonstwem
Mitteilungen erhielten, wurden angeblich missbraucht und
fühlen sich belagert. Lügen und Manipulationen seien weit
verbreitet; viele würden als Spielball benutzt und wüssten es
nicht.
Bizarre Vorwürfe werden laut: Ein ehemaliges Medium
fühlt sich als Opfer eines US-Regierungsprogramms mit der
Bezeichnung PSYOPS (psychologische Operation). Der

316
Mann wurde eigenen Angaben zufolge in die Falle gelockt.
Sein Leben veränderte sich fortan zum Negativen als er
bemerkte, dass die Botschaften nicht von seiner
Seelenfamilie aus den Sternen kam. Mittlerweile hält er sie
für ‚Funkwellen’ von US-Regierungsagenturen aus dem
‚militärisch-industriellen Komplex’. Eine enorme Anzahl
von gefälschten Botschaften wurde angeblich verbreitet.
Am 17.01.16 schriebt Greg Giles: „Die Betreiber der
elektronischen Belästigungsprogramme sind unerbittlich,
zeigen wenig oder keine Gnade, halten mich unter totaler
Überwachung, quälen mich und versuchen, meinen Geist im
Schlaf neu zu programmieren, wenden meine Träume in
Alpträume, verändern effektiv mein Verhalten und meine
Freien – Willens - Entscheidungen. Sie haben in der
Vergangenheit erneut wieder meinen Körper mit ihrer
elektromagnetischen Mikrowellen / Neurowaffen-
Technologie erfolgreich verändert…“ (ebd.).
Mind Control – Programme der Schattenregierung und
eine gegen das Volk verwendete Technologie machen die
Leute zu Gefangenen ihres veränderten Geistes. G. Giles
gibt den Rat, „sich darüber im Klaren zu sein, dass all diese
Geschichten von Ufos, Außerirdischen, gechannelten
Botschaften und psychischen Medien im Gespräch mit
Toten, all diese fiktiven Nachrichtenmengen und
zweifelhaften Fernsehprogramme ein direkter Teil sind oder
zumindest in direkter Verbindung stehen mit dem äußerst
allumfassenden Plan, die Öffentlichkeit zu desensibilisieren
und sie mit der synthetischen telepathischen Kommunikation
vertraut zu machen, einer einfachen, aber sehr effektiven
Variante von Technologie zur gedankenkontrollierten
Neuprogrammierung“ (ebd.). Giles entschuldigt sich bei

317
allen Lesern, die er in der Vergangenheit durch seine
gefälschten Botschaften beeinflusst hat.
Ein weiteres Medium meldet sich in dem Artikel zu Wort
und sieht die Sache nicht ganz so düster. Es berichtet, das
Channeling für ihn zu Beginn der einzige Weg war, sich mit
einem höheren Bewusstsein zu verbinden und fragt: „Wie
sensibel müssen wir mit Channelings umgehen?“ Ab einem
gewissen Punkt benötige man das Channeln nicht mehr und
könne sich anderen Formen der Spiritualität zuwenden. Der
Zweck des Channelns liege darin, sich mit dem eigenen
höheren Bewusstsein zu verbinden und eine eigene
authentische Spiritualität zu entwickeln. Channeling helfe
einigen Leuten, wenn auch nicht allen, ihren Weg ‚zurück
zum Ganzen’ zu finden.
Die Menschheit bereitet sich möglicherweise als Ganzes
auf einen „evolutionären Sprung in ein höheres
Bewusstsein“ vor, meint M. Schindler. Die spirituellen
Berater seien aber leider nicht ausreichend darauf
vorbereitet. Daher rät M. Schindler: „Haben sich die Kräfte
verselbständigt und sind nicht unter Kontrolle zu
bekommen, kann nur eine Fachperson helfen. Hier können
Psychopharmaka zunächst sehr gute Dienste leisten, ebenso
– je nach Schweregrad – ein Aufenthalt in der Psychiatrie.
Ansonsten, bei nicht so schweren Fällen, eine mediale
Schule aufsuchen und sich dort individuell angepasste Hilfe
holen.“ (In: Kanal-Sein.) Wünschenswert wäre die
integrierte Zusammenarbeit von Psychiatrie und Medizin,
spirituellen Beratungsstellen und Kirchen, die
zusammenwirken und sich gegenseitig ergänzen könnten.

318
Zum Beobachter werden

Lernen, nicht den Drachen zu wecken.

Die Eindrücke der Außenwelt wuchern in der menschlichen


Psyche und treiben manchmal seltsame Blüten. Gedanken
sind unendlich vielfältig und phantasievoll, doch nur einem
Bruchteil von ihnen wird durch die Sprache Ausdruck
verliehen. Die meisten Gedanken gehören der Außenwelt an.
Sie üben dennoch einen Einfluss auf die individuelle Psyche
aus und schränken ihre Freiheit ein. Um sich davon zu
distanzieren, ist eine indifferente Haltung der ‚Nicht –
Emotion’ hilfreich, ähnlich wie Einsiedler dies praktizieren.
Am Anfang tauchen die Gedanken völlig unpersönlich im
Bewusstseinsfeld auf und werden dann individuell
‚angepasst’; in jeder Psyche auf eine einmalige Weise. Sie
werden in kreativer Weise aufgenommen, umgeformt und
erhalten zunehmend individuellen Charakter. Die
Persönlichkeit beginnt, sich aus der Tiefe ihres Wesens zu
entfalten. Gedankenströme, die aus der Tiefe des
menschlichen Wesens auftauchen, sind kombiniert mit
Emotionen; Gedanken und Gefühle sind wie zwei Seiten
derselben Münze.
Die Außenwelt erreicht das Bewusstsein teilweise mit
großer Vehemenz und nur in einem Bereich der ‚Nicht-

319
Emotion’ kann man sich dagegen zur Wehr setzen.
Besonders zu Beginn einer spirituellen Öffnung ist es von
eminenter Wichtigkeit, die einstürmenden Gedankenströme
unter Kontrolle zu bringen und Wächter an die ‚Tore der
Wahrnehmung’ zu stellen, rät Pir Vilayat Inayat Khan. Was
heißt das? Es ist zwar keine Mauer vorhanden, aber das
Bewusstsein kann diejenigen Eindrücke, die erwünscht sind,
annehmen und andere, nicht willkommene, ausgrenzen.
(Vgl.: Weihnachts-Seminar, S.86f.)
Das Bewusstsein versucht nicht länger, einzelne Gedanken
festzuhalten. Es schenkt den auftauchenden Gedanken keine
Aufmerksamkeit, um nicht weiterhin in ihnen gefangen zu
sein und bleibt neutral, friedvoll und unpersönlich dem
Ansturm von außen gegenüber. Nach außen hin reagiert der
Mensch zwar nach wie vor mit persönlicher Anteilnahme,
doch in der Tiefe seines Wesens bleibt er distanziert. Die
Psyche besitzt einen Schutzmechanismus, der jedoch in den
meisten Situationen überfordert ist.
Es gibt Vorstellungen, die hilfreich sind, um eine
Abgrenzung des Bewusstseins zu erreichen. Dazu gehört die
Vorstellung, von Zonen der Stille umschlossen zu sein oder
Wächter an die ‚Tore der Wahrnehmung’ zu stellen. Von L.
Andrews erfährt der Leser: Eine Form, den Geist zu
schützen und zu erhalten, besteht darin, sich zu entspannen
und zum Beobachter zu werden. Dies hört sich im Grunde
einfach an, gestaltet sich aber in der Praxis als
außerordentlich schwierig. (S.60).
Eine Übung, die hilft, Distanz zu gewinnen:

◘ Atmen Sie tief ein und werden Sie innerlich ruhig.


◘ Sie fühlen uns ganz leicht und kraftvoll.

320
◘ Dabei bleiben sie Zeuge ihrer Gedanken mit einer
gewissen inneren Distanz.
◘ So wie der Körper bleibt auch der Geist entspannt
und gelassen.
◘ Stellen Sie sich vor, ein Berg zu sein, fest und in sich
ruhend.
◘ Die Jahreszeiten kommen und gehen, doch Sie bleiben
unverändert.

Der menschliche Geist ist ewig wandelbar, der Beobachter


jedoch bleibt innerlich distanziert von der Fülle der
Lebenserfahrungen, die sich zu brausenden Wirbelwinden
auftürmen können. Um Zeuge zu werden, verharrt der Geist
in einem entspannten Zustand. Nur einer existiert, der in alle
Ewigkeit konstant bleibt und sich nie verändert: der innere
Beobachter.

Verbindung zum Solarplexus

Jeder Mensch birgt ein Geheimnis


tief in seinem Innern.

In der Körpermitte, im Bereich des Nabels, befindet sich das


Dritte Chakra, ein zentrales Kontrollzentrum für Energien.
Das Dritte Chakra ist wie ein sich drehendes Rad; Energien
kommen und gehen, ohne dass es verhindert werden kann.
Von diesem Bereich aus stehen Lebewesen mit der Umwelt
außerhalb ihres Körpers in Verbindung. Das Zentrum eignet
sich dazu, Energien hinauszuprojizieren und den Kontakt
mit allem, was existiert, herzustellen.

321
Nach Mitteilung von W. Augustat hat das
Unterbewusstsein seinen Sitz im Solarplexus, ebenso die
unbewussten körperlichen Aktivitäten wie Atmung und
Verdauung. „…der Solarplexus kann auch als Sitz der Seele
bzw. des Astralkörpers bezeichnet werden“, erklärt der Autor
(S.74). Aufgrund von Wünschen und Begierden, deren
energetische Ausstrahlungen sich ebenfalls im Solarplexus
sammeln, sind Individuen mit der Astralwelt verbunden.
Sofern die ankommenden Energien keine
Übereinstimmung mit der körpereigenen Schwingung
aufweisen, dreht sich das Rad langsamer. Als Folge davon
kommt es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff, was zu
der Empfindung, nicht genügend Luft zu bekommen, führt.
Diese Wirkung kann abgemildert werden, indem man eine
zeitlang nur durch den Mund Sauerstoff aufnimmt und heftig
aus- und einatmet. Auch hilft es, den sensiblen Bereich in
der Körpermitte zu schützen; entweder mit der flachen Hand
oder einem Kissen. Visualisierungen können ebenfalls die
Beschwerden abmildern. Man stellt sich einen feinen
Schutzfilter im Nabelbereich vor, der ankommende Energien
abweist.
Die geistigen Helfer übermitteln folgende Informationen
in Bezug auf das dritte Zentrum in der Körpermitte:

Der Solarplexus ist ein Transformator negativer Energien.


Im Solarplexus sammeln die Energien der Außenwelt. Die
Körpermitte des Menschen hält die Verbindung zur
Vergangenheit. Sie wirkt wie ein Generator, der Energie
erzeugt und wieder abgibt. Daher wird die Körpermitte
als das Zentrum des Menschen angesehen.
Hier findet die Verbindung zur Außenwelt statt; - mit
allen angenehmen und weniger angenehmen
Konsequenzen. Über den Solarplexus erfolgt der erste

322
Kontakt bei einer Begegnung. Dieses Zentrum ist in der
Lage, feinste Nuancen von Ausstrahlungen anderer
Menschen wahrzunehmen. Es versucht, diese Botschaften
zugänglich zu machen. Ob eine Aufnahme der Botschaft
erfolgt, hängt von der Durchlässigkeit der Rezeptoren ab,
welche das Bewusstsein des Menschen schützen. Die
menschlichen Bewusstseinsfilter sind von
unterschiedlicher Dichte, was veränderte
Aufnahmekapazitäten zur Folge hat.
Das dritte Zentrum, der Solarplexus, ist der Angelpunkt
der spirituellen Entwicklung. Hier findet in der Tat ein
Energieausgleich statt zwischen der Persönlichkeit und
der Umgebung, in der er sich gerade aufhält. Daher haben
diese Zentren eine spezielle Bedeutung, die sich
besonders bemerkbar macht bei der teilweisen Öffnung
der spirituellen Kraftzentren.
Diese spezielle Bedeutung beschränkt sich keineswegs
auf den Austausch von Energien. Das dritte Zentrum ist
ein Kraftspeicher, der seinesgleichen sucht. Bei der
Öffnung des Zentrums wird der Austausch mit der
Umgebung intensiviert. Die Umgebung wirkt entweder
hinderlich oder förderlich auf die Entwicklung.
Ein Vorteil dabei ist die Möglichkeit zu einem
intensiveren Austausch mit den Mitmenschen, der in der
Regel nicht auf dieser tiefen Ebene erfolgt. Doch liegen
auch die Nachteile auf der Hand, wenn dieser
mitmenschliche Austausch für die Entwicklung nicht von
Vorteil ist. Jetzt braucht der Mensch länger als vorher, um
sich von den angesammelten Schlacken wieder zu
reinigen. Der Schutz des dritten Kraftzentrums ist daher
von außerordentlicher Wichtigkeit. Oft sind die zur
Verfügung stehenden Schutzmaßnahmen nicht aus-
reichend, um eine adäquate Trennung zwischen sich und
anderen zu bewerkstelligen. Mediale Anfänger sind noch

323
nicht in der Lage, ihre Energien genügend von anderen
abzugrenzen.

Wie kann ein Medium das Solarplexus-Zentrum vor dem


Eindringen fremder Energien schützen?

Diese Frage betrifft den Schutz des Energiekörpers des


Menschen. Der Energiekörper ist der feinstoffliche
Doppelgänger des physischen Körpers und
normalerweise fest mit diesem verankert. Im spirituellen
Prozess erfährt der Energiekörper eine Lockerung. Diese
partielle Loslösung verschafft ihm mehr Bewegungsfrei-
heit, bewirkt aber auch eine teilweise Aufhebung des
Schutzes. Davon ist das dritte Zentrum in besonderer
Weise betroffen, denn es reguliert den Energieaustausch
des feinstofflichen Körpers. Anders ausgedrückt: Der
feinstoffliche Körper wird über das dritte Kraftzentrum
mit Energie versorgt. Diese Energieversorgung hat somit
lebenserhaltende Funktionen.
Unterbleibt die Energiezufuhr aus irgendeinem Grund,
dann ist der feinstoffliche Körper nicht lebensfähig. Ein
Schutzmechanismus bewirkt, dass diese Funktion der
Energetisierung autonom geschieht. Nur durch besondere
Umstände kann es zu einer Unterversorgung der
Energiezufuhr kommen. Hier ist in besonderem Maße das
menschliche Unterscheidungsvermögen aufgerufen, um
diesem Geschehen entgegenzuwirken.
Um den feinstofflichen Energiekörper zu schützen, ist
eine Diät erforderlich:

♦ kein Fleisch essen und auf Eier verzichten,


♦ Fisch nur in geringen Mengen,
♦ weitgehender Verzicht auf Alkohol.

324
Alkohol wirkt destabilisierend auf die Psyche und fördert
die Durchlässigkeit der Membran, die den
Energieaustausch regelt. Diese Durchlässigkeit erlaubt
einen vermehrten Energieabzug durch nicht-
systemkonforme Energien. Dies bedeutet, dass ein Teil
der Energien in fremde Kanäle abfließt. Eier und Fleisch
führen zu vermehrter Produktion von
Harnausscheidungsstoffen. Der Organismus wird von
Schlacken überschwemmt, die mühsam abgebaut und
wieder ausgeschieden werden müssen. Die Infiltration
negativer Energien geht auf diese Weise vonstatten.
Das Bewusstseinsfeld des Menschen entspricht einer
immerwährenden Energieproduktion, daher ist hier
besonders auf die ‚Reinhaltung’ zu achten. Ein
Bewusstseinsfeld, das fortwährend Schlacken produziert,
kann nicht verhindern, mit negativen Energien
überschwemmt zu werden. Diese Energien haben das
Bestreben, im menschlichen Organismus zu verweilen,
indem sie seine Stimmungen beeinflussen und
unangemessenes Verhalten provozieren.
Haben diese Energien einmal eine gewisse Lebensdauer
entwickelt, dann ist es schwer, sich ihrer wieder zu
entledigen. Sie tendieren dazu, sich immer wieder
bemerkbar zu machen aus Gründen der Erhaltung der
Energie. Sie können auch überdauern in
Bewusstseinsfeldern, die ihnen wenig oder gar nicht
entsprechen, wenn ihnen willig Einlass gewährt wird.
Hier machen sie sich als Störenergien bemerkbar. Eine
Störenergie ist deshalb besonders unangenehm, weil sie
mit dem vorherrschenden Bewusstseinsfeld kollidiert. Es
kommt daher zu vermehrten Spannungszuständen und
häufigen Wutausbrüchen. Auf Dauer kommt es zu einem

325
Leidensdruck, der das seelische Gleichgewicht in Gefahr
bringt, bis hin zu psychotischen Zusammenbrüchen.

Der Solarplexus verhält sich wie eine Pforte, an der man


Botschaften aus der Ferne empfangen kann. Ein
gedanklicher Kontakt mit anderen Lebewesen stellt eine
Verbindung zu ihnen her. Sind die Chakren geöffnet und ist
die Aura zudem durchlässig, wird diese Verbindung
besonders intensiv, was einer Einflussnahme gleichkommt.
Das Solarplexuszentrum ist eine sensible Zone, die eine
Vielzahl von Energien anzieht. Jedes Gefühl von Ärger oder
Furcht sammelt sich hier. Gelingt es einem Medium, seine
Schwingung dauerhaft zu erhöhen, wirkt dies wie ein
Schutzfilter gegen eindringende niedere Energien.

Erhöhung der Schwingungsfrequenz

Wer den Himmel in sich trägt,


sucht ihn vergebens im ganzen Weltall.

Beim Channeln suchen Geistwesen Anschluss an Menschen,


die für diese Art von Entwicklung eine Bereitschaft zeigen.
Dabei sind Gesetzmäßigkeiten zu beachten, die nicht jedem
bekannt sind. Dunkle Energien dringen ein, wenn sich die
Schwingung eines Menschen im unteren Bereich befindet.
Ein Medium, das es versäumt, seinen Organismus zu stärken
und zu verfeinern, ist kaum imstande, eine Einflussnahme
niederer Energiewesen abzuwehren.

326
Als überaus großer Vorteil erweist sich der Schutz aus
geistigen Sphären, der allerdings nicht jedem Menschen
zuteil wird. Diesen Schutz zu erringen, sollte daher die
vordringliche Aufgabe sein, denn er ist ein Schild, der
Menschen dazu befähigt, ohne nennenswerte Gefahr
Kontakt mit der geistigen Welt aufzunehmen. Diesen Schutz
erringt man, wenn die eigenen Zielsetzungen mit denen der
höheren Geistwelt übereinstimmen. Andernfalls wird man
kaum die Anziehungskraft aufweisen, die benötigt wird, um
die geistige Welt für sich einzunehmen.
Ist der Schutz nicht vorhanden, gerät ein Medium leicht
auf Abwege, von denen es zuvor nichts ahnte. Ein Problem
kann sich daraus ergeben, dass Medien beim Channel-
Prozess aufgrund ihrer niedrigen Schwingungsfrequenz an
die ‚falsche Adresse’ geraten. Anstatt mit der höheren
Geistwelt in Kontakt zu treten, erreichen sie lediglich die
Wesen niederer Schwingungsebenen, die sich nicht scheuen,
ein Spiel mit ihnen zu treiben. Die Wesen üben allerdings
eine wichtige Funktion in der geistigen Entwicklung aus: Sie
verweisen auf die Defizite in der Persönlichkeitsstruktur, die
den Aufstieg verhindern.
Nur wenn es einem Medium gelingt, in einer ruhigen,
heiteren Stimmungslage zu verweilen, ist ein dauerhafter
Kontakt zu den höheren Geistebenen möglich. Die
folgenden Informationen aus den geistigen Ebenen befassen
sich mit der Thematik:

Die Energien, die jemand anzieht, entsprechen seiner


Schwingungsfrequenz zum Zeitpunkt der Beschäftigung
mit dem Thema. Hohe Gedankenqualität ist der beste
Schutz gegen unerwünschte Eindringlinge. Sobald sich
die Tore im menschlichen Organismus öffnen, besteht

327
eine Verbindung zur geistigen Welt, unabhängig vom
Empfang bestimmter Botschaften. Das Tor kann in diesem
Leben nicht mehr geschlossen werden.
Jeder entscheidet selbst, mit wem er in Verbindung tritt
und ist aufgerufen, zu vermeiden, mit unangenehmen
Energien in mentalen Kontakt zu treten. Hinwendung zu
höheren geistigen Energien bildet einen natürlichen
Schutzwall gegen ungebetene Eindringlinge.
Eine Energiezusammenballung findet regelmäßig statt,
wenn sich jemand längere Zeit auf ein bestimmtes Thema
konzentriert. Die Energie kumuliert für eine bestimmte
Zeit, - meist vorübergehend -, um die Lösung bestimmter
Aufgaben zu ermöglichen. Je länger die Konzentration
andauert, desto fester wird das daraus entstehende
Gebilde, das sich, den jeweiligen Vorstellungsinhalten
entsprechend, formt.
Um die Energie wieder aufzulösen, genügt es manchmal
nicht, die Gedanken davon abzuziehen, denn Energien
haben die Tendenz, sich mit gleichartigen
zusammenzuschließen und zu verankern. Nun werden
andere Maßnahmen notwendig, um eine Distanzierung
zu erreichen.
Eine sehr gute und hilfreiche Methode ist die
Herbeiziehung von Lichtfrequenzen, denn Licht hat eine
auflösende Wirkung und ist in der Lage, selbst niedrigste
Energien zu durchdringen. Eine andere Methode besteht
darin, die Gedanken auf hochwertige Inhalte zu richten
und dadurch eine hohe Frequenz zu erzeugen.
Die Geisteshaltung ist von großer Bedeutung bei der
Ansammlung von Energie. Um feste Strukturen zu
erzeugen, bedarf es keiner sehr hohen Geisteshaltung. Die
angesammelten Energien wirken wie ein magnetisches
Band, das sich mit der Person verbindet. Dieses ist eine
zweischneidige Sache, denn auf der einen Seite hat die

328
Ansammlung große Vorteile, doch auch die Nachteile
liegen auf der Hand, denn die Distanzierung fällt schwer.
Das Mittel hierzu ist die Verbindung mit lichtvollen
Energien. Sollte es nicht gelingen, die Verbindung zu
lösen, werden sich die Energien immer fester anketten
und sind kaum noch zum Fortgang zu bewegen.

Eine Übung, die von den Geisthelfern zur Verfügung


gestellt wird, soll helfen, unangenehme Kontakte zu
vermeiden:

☼ Stell’ dir vor, du befindest dich in der Spitze eines


Baumwipfels und schaust von dort auf die Erde hinab. Ein
leichter Wind bewegt sanft die Zweige.
☼ Du bewegst dich im Rhythmus des Windes: hin und
her. Du wirst eins mit diesem Rhythmus.
☼ Die sanfte Brise schaukelt dich und du fühlst dich frei
wie der Wind. Du bist ruhig und heiter. Die Kümmernisse
der Welt hast du weit hinter dir gelassen.
☼ Freude und Leid existieren nicht mehr. Du bist frei, zu
tun, was dir beliebt.
☼ Die Morgensonne sendet ihre Strahlen. Du verschmilzt
mit den Strahlen der Sonne.
☼ Wie ein Vogel schwingst du dich hoch hinauf. und
ziehst deine Kreise.
☼ Du lauschst den Stimmen im Wind, die zu dir
herüberwehen. Auf eine Weise fühlst du dich eins mit
ihnen und doch getrennt.
☼ Du spürst, du bist angekommen. Du fühlst dich
zuhause.

329
Zum Thema Schwingungserhöhung sendet die geistige Welt
noch eine weitere Information:

Die reinen Energien schwingen auf einer sehr hohen


Frequenzebene, die nur von wenigen Menschen erreicht
werden kann. Es ist daher notwendig, vor dem
channeling eine Brücke zu bilden, damit die
Informationen klar und deutlich verstanden werden
können. Wenn jemand in der Lage ist, die höheren Welten
zu erreichen bedeutet dies, dass eine Brücke, bestehend
aus energetischen Schwingungsebenen, hergestellt wurde,
die eine Informationsübermittlung ermöglicht.
Ein reibungsloser Empfang der Botschaften lässt sich
erreichen durch Erhöhung der eigenen
Schwingungsfrequenz. Die energetischen
Schwingungsebenen bieten die Gewähr dafür, dass die
Verbindung aufrechterhalten werden kann. Wenn der
Empfang nicht rein ist, hängt dies mit einer Störung dieser
Ebenen zusammen.

Eine Reinigung der Chakren gewährleistet einen reinen


Empfang. Die Reinigung dient dem Zweck, die Chakren zu
öffnen und den Vibrationsgrad zu erhöhen. Negative Energie
wird auf diese Weise transformiert.

Wie kann der Schwingungsgrad erhöht werden?

Bei sommerlichen Temperaturen steigt der


Schwingungsgrad automatisch an, was die Übermittlung
stark vereinfacht. Auch wenn jemand hungrig ist, steigt
die Schwingungsfrequenz an. Wenn ein Medium darauf
achtet, mit leerem Magen zu meditieren, wird hierdurch
die Übermittlung von Botschaften vereinfacht. Die

330
Eiweißverbindungen in der Nahrung erzeugen ein
disharmonisches Schwingungsfeld, was die Übermittlung
von Botschaften erschwert.
Die energetischen Schwingungsfelder vibrieren in
bestimmten Abständen, was eine einheitliche Schwingung
erzeugt. Diese Abstände verringern sich immer mehr bei
der Höherentwicklung von Bewusstsein. Diese
Verringerung ist das Ziel der menschlichen Entwicklung.
Zu Beginn der Entwicklung ist es notwendig, eine
grundlegende Entspannung des gesamten Organismus zu
erreichen. Verkrampfungen müssen gelöst werden, was
die innere Stabilität erhöht. Regelmäßige Atemübungen
helfen dabei, die Verkrampfungen zu lockern und ein
energetisches Gleichgewicht herzustellen. Dadurch wird
ein Höchstmaß an Konzentration erreicht und die
Botschaft kann unverfälscht und mühelos verstanden
werden.
Bei der Erhöhung der Schwingungsfrequenz geschieht
folgendes: Das den Körper umgebende astrale Feld
vibriert fast unmerklich. Diese Vibration erfährt eine
Beschleunigung, wenn der geistige Gehalt der Gedanken
ein höheres Niveau erreicht. Dieses Niveau ist abhängig
vom Reifegrad eines Menschen und vom geistigen Gehalt
seiner Umgebung.

Die Klarheit des Denkens befähigt dazu, jedwede Mitteilung


in kurzer Zeit aufzunehmen und zu entschlüsseln. Neben
Reinigungsübungen ist Geduld die zweite wichtige
Vorbedingung für den Kontakt mit der geistigen Welt. Die
geistigen Helfer geben zu diesem Thema noch weitere
Erläuterungen:

331
Bei der Reinigung des Organismus sind Kräfte im Einsatz,
die sich jenseits der menschlichen Kontrolle befinden.
Durch aufbauende Gedanken und Gefühle werden diese
Kräfte unterstützt, während jede negative Schwingung
die Reinigungsarbeit behindert. Die aufbauenden Kräfte
sind mit der höchsten Kraftquelle in Verbindung. Die
Beachtung der geistigen Gesetze unterstützt den Prozess
der Reinigung.
Das Vorhandensein negativer Energien lässt auf eine
unentwickelte Psyche schließen, wobei der Anteil dieser
Energien dem jeweiligen Reifegrad entspricht. Beim
Vorwärtsschreiten auf dem Pfad der Vervollkommnung
ist es notwendig, Teile dieser Energien nach und nach zu
absorbieren bzw. umzuwandeln. Dies geschieht je nach
Reifegrad in einem kürzeren oder längeren Zeitraum.
Diese negativen Energien werden aufgrund persönlicher
Schwingungsmuster angezogen.
Die Erhöhung des eigenen Schwingungsgrades erlaubt
es diesen Energien nicht auf Dauer, sich in einem
Organismus zu verankern. Die Person wird in die Lage
versetzt, Distanz zu ihnen herzustellen und sich ihren
Einflüssen zu entziehen. Die Kontrolle der eigenen
Gedankeninhalte ist dabei von ausschlaggebender
Bedeutung.

Auch die Umgebung des Menschen hat einen maßgeblichen


Einfluss auf die menschliche Psyche. Eine regelmäßige
Reinigung von Fußböden, Wänden, Fenstern, Möbeln usw.
befreit diese von Ablagerungen, die sich dort im Laufe der
Zeit immer wieder ansammeln. Eine ungesäuberte
Umgebung enthält eine Ansammlung niedrig schwingender
Emanationen, bedingt durch die Tendenz dieser Energien,
sich niederzuschlagen. Diese Ablagerungen sind anfänglich

332
psychischer Natur; grobe Gedankenschwingungen, die von
überallher eindringen und einen Raum verschmutzen. Daher
sind regelmäßige Reinigungsarbeiten notwendig.
Die geistige Welt erklärt hierzu:

In einer sauberen, aufgeräumten Wohnung wird, - wenn


diese nicht steril wirkt -, die Schwingung höher, was sich
auf die Psyche der sich dort aufhaltenden Menschen
auswirkt. Eine schmutzige, chaotische Umgebung
beeinflusst sensible Menschen in ungünstiger Weise.
Je spiritueller ein Mensch wird, desto mehr ist ihm eine
harmonische, geordnete Umgebung ein Bedürfnis; auch
die Schönheit der Proportionen gewinnt an Bedeutung.
Die Reinigung der Anhaftungen befreit, - auch beim
Menschen -, von negativen Schwingungen, deren Schwere
ihren Niederschlag bewirkt hatte.
Die feineren Schwingungen haben ätherischen
Charakter. Sie existieren in Form von Ideen, welche auch
konstruktiven Ausdruck in der Materie finden können,
sofern die Ideen umgesetzt werden. Die gröberen
Schwingungen kommen zwar auch materiell zur Aus-
wirkung, doch sieht das Resultat dann dementsprechend
aus. Der Sinn für kreative Formgestaltung ist noch nicht
voll entwickelt, reines Nützlichkeitsdenken steht im
Vordergrund.
Die Umgebung des Menschen ist ein Spiegelbild seiner
Seele. Das Innenleben des Menschen ist wie eine
Membran, welche die täglichen Eindrücke filtert. Ist der
Mensch hochgestimmt, dann dringen die niedrig
schwingenden Einflüsse nicht bis in seine Seele; sie rufen
keinen Widerhall in ihm hervor. Bei niedriger
Schwingungsfrequenz, was einer entsprechenden
Gefühlslage entspricht, geht die Feinheit der Membran

333
verloren und damit auch die Abwehr gegen niedrig
schwingende Gedankenenergien, welche die subtilen
Schwingungen überlagern und somit zur Auswirkung
kommen. Die gröberen Energien weisen eine stärkere
gefühlshafte Expressivität auf und überdecken alle
feineren Regungen.

Das Niveau eines Menschen hängt davon ab, auf welcher


Schwingungsebene er sich tagsüber die meiste Zeit über
aufhält. Bewohnte Räume sollten regelmäßig gereinigt
werden, da sich physischer Schmutz auf die psychische
Befindlichkeit auswirkt. Zu Reinigung der Atmosphäre
empfiehlt es sich, am Abend Wacholderzweige zu
verbrennen. Eine äußerst wirksame Räucherung wird auch
mit Weihrauch vorgenommen, dessen Reinigungskraft
enorm hoch ist. Die einfachste Form der Reinigung ist ein
Bad oder eine Dusche.
Das eigene Heim kann als Fortsetzung des inneren Selbst
in der äußeren Welt betrachtet werden; als Ausdruck der
Persönlichkeit. Ist die innere Welt harmonisch und geordnet,
wird sich dies auch in der äußeren Welt zeigen.

Aura-Reinigung

Um sehen zu können, braucht man


Licht.

Die Aura ist Energiefeld, das den physischen Körper umgibt


wie ein schützender Umhang und von allen Lebensformen

334
ausstrahlt. Eine stabile Aura dient als Schutzmantel, der die
negativen Einflüsse verlässlich fernhält. Sie hat eine
doppelte Funktion: Sie schützt den Energiekörper sowie den
materiellen Körper vor dem Einfluss fremder Energien.
Das Aurafeld des Menschen ist in besonderer Weise
geschützt, denn der menschliche Organismus ist nicht ohne
weiteres in der Lage, eine Unterscheidung zu treffen
zwischen erwünschten und schädlichen Energien. Die
menschliche Psyche ist auf die Unterscheidungsfähigkeit
von innen angewiesen. Versagt die Instanz, welche die
Entscheidung trifft, dann ist der Mensch niederen Energien
ausgeliefert.
Bei einer Aura ist vor allem ihre Stärke und damit ihr
Vermögen, Energien abzuwehren, wichtig. Die
Schutzfunktion der Aura ist dann gewährleistet, wenn sie
eine gewisse Dichte aufweist. Die Aura hat ein physisches
Äquivalent, denn sie korrespondiert mit der Haut des
Menschen. Die menschliche Aura ist ein hautähnliches
Organ mit zweifacher Funktion. Ähnlich einer Zwiebel ist
sie aus verschiedenen Schichten aufgebaut und ähnelt
tatsächlich einem Schirm. Ist der Schirm ein wenig
durchlässig, können Tropfen eindringen und auf
unterschiedliche Hautpartien treffen. Weist der Schirm
größere Löcher auf oder besteht er nur noch aus Fetzen, ist
der Schutz nicht mehr gewährleistet. Bei Unfällen, in
Schockmomenten, Gewalteinwirkung oder während
schwerer Erkrankungen wird der Schutzmantel geschädigt.
Ist die Aura porös, kommt es zum Durchfluss
unerwünschter Energien, die auf den Organismus eine
destabilisierende Wirkung ausüben. Der destabilisierende
Faktor ist die Schwingungsfrequenz dieser Energien, die
sich in den menschlichen Organismus einschleusen. Diese

335
Energien trachten danach, sich festzusetzen, indem sie sich
vorübergehend der Schwingungsfrequenz eines Menschen
anpassen.
Weist die Aura eine Schwachstelle auf, einen Riss oder
sogar ein Loch, dann ist es einer Wesenheit möglich, sich an
der Stelle, wo die Aura einen Schaden aufweist und damit
durchlässig ist, anzuklammern. Gelingt es einer
unerwünschten Energie, einzudringen, dann wird die
körpereigene Abwehr aktiv. Wird dieser Schutz zeitweilig
aufgehoben, dann kommt es zur Infiltration des Organismus
mit fremden Energien. Reinigungsübungen können den
Schutz bis zu einem gewissen Grad wieder aufbauen.
Im Internet findet sich ein Artikel mit der Überschrift Vom
richtigen Channeln, übermittelt durch das Geistwesen
Sananda. (Aus dem Buch von Jahn J. Kassl: Meister-
Dialoge, Bd 1.) Sananda bemängelt: „…viele glauben sich
berufen, sind es aber nicht, und mancher ist es und erkennt
diese seine Aufträge nicht. Zuallererst ist es wichtig, zu
verstehen, dass die dunklen ‚Gegenspieler’ auf dieser Ebene
Macht besitzen.“ Daher ist es dunklen Quellen möglich, sich
in die Channelings einzumischen.
Sananda spricht von einem ‚Spielt der Kräfte’, bei dem
sich die ‚dunklen Krieger’ mit den ‚Kriegern des Lichts’
unentwegt messen. Diese martialische Ausdrucksweise
findet sich auch bei anderen Autoren. Die kriegerische
Rhetorik lässt Rückschlüsse zu auf die Geisteshaltung der
beteiligten Gruppierungen. Eine dunkle Einflussnahme auf
Botschaften kann nicht ausgeschlossen werden, selbst wenn
ein aufgestiegener Meister wie Sananda mit im Spiel ist.
Die Welten überlagern sich. Um eine lichtvolle Botschaft
von höheren Ebenen channeln zu können, benötigt das
Medium ein geklärtes Energiefeld, führt Sananda aus. Viele

336
Menschen erfüllen die Voraussetzungen nur sehr mangelhaft
oder gar nicht. So kommt es, dass dunkle Botschaften als
lichtvolle ausgegeben werden und sehr viel Verwirrung
entsteht.
„Viele Menschen, die sich auf den Lichtpfad begeben,
halten die ersten Erkenntnisse auf ihrem Weg für
weiterreichende Errungenschafen, nutzen die ersten
Momente, bei denen sich ihr Wesen öffnet, dafür, um sofort
Wesenheiten aus der Anderswelt in ihr Energiefeld zu
ziehen. Dabei bleibt ihnen verborgen, wie vielfältig die
Ebenen sind und das eine ‚Stimme’ aus der Anderswelt
genauso verschmutzt und finster sein kann, wie die
Stimmen, die auf dieser sichtbaren Welt zu vernehmen sind.
Das bedeutet: Viele Channel-Medien beginnen mit dieser
Arbeit zu früh und viele tun dies, ohne dass es ihren
himmlischen Aufträgen entsprechen würde“, warnt der
‚Meister’ (ebd.). Bei vielen Menschen haben sich in den
vergangenen Jahrzehnten innere Kanäle geöffnet, was aber
nicht automatisch bedeutet, dass ein Jeder als Kanal für die
geistigen Lichtebenen zur Verfügung stehen soll.
„Eine wirklich saubere Botschaft kann nur der
manifestieren, der sich des ganzen Prozesses, der vielen
unterschiedlichen Ebenen und auch der Kräfte, die bei einer
Übertragung einwirken können, voll bewusst ist und nicht
der, der sich nach Belieben öffnet, um beliebigen Gästen
eine Plattform für ihre zwielichten Absichten zu bieten“,
fährt Sananda fort (ebd.).
Channeln verlangt einen klaren Geist und ein geklärtes
inneres Wesen. Es gilt, die Lichtschwingung in das
materielle Dasein zu bringen. Manche Übertragungen
müssen abgebrochen werden, wenn die Voraussetzungen
nicht mehr gegeben sind. Die beste Übertragung ist dann

337
möglich, wenn das Medium mit dem Thema bereits vertraut
ist. Der Wille zur eigenen Transformationsarbeit sollte mit
dem Channeling einhergehen.
Sananda erläutert: „Bleibt ihr in der Klärung stehen oder
beginnt ihr zu früh mit bestimmten Fähigkeiten, die sich bei
euch bereits abzeichnen, jedoch die noch nicht ausgereift
sind, zu hantieren, zieht ihr das Unheil an. Denn die
Halbwissenden oder Halberleuchteten sind für die trägen
Kräfte aus den unterschiedlichen Ebenen des Seins
willkommene Informationsträger“ (ebd.). Dadurch
schleichen sich zuhauf falsche Botschaften in die
Übermittlungen ein.
Das Unterscheiden und Erkennen lichtarmer Botschaften
bedarf eines geklärten Energiefeldes. „Bringt die Botschaft
immer mit dem Botschafter in Verbindung! Ist der Mensch,
der die Botschaft weitergibt, mit sich selbst im reinen, ist
dieser Mensch ‚glaubwürdig’ oder wird dieser Mensch selbst
von unerlösten Themen sonder Zahl belagert“, fragt
Sananda, und fährt fort: „Ein in sich unklarer Mensch kann
niemals eine klare Botschaft kanalisieren und operiert auf
niederschwingenden Ebenen der Schöpfung“ (ebd.)
Jeder Mensch zieht aufgrund seines persönlichen
Resonanzfeldes das in sein Leben, was der jeweiligen
Situation entspricht. Falls bestimmte Menschen für die
Channel-Tätigkeit berufen sind, wird ihnen dies deutlich
vermittelt über Traumbilder oder Begegnungen mit
wichtigen Bezugspersonen. Der ‚Weckruf’ erreicht meist
‚alte Seelen’, die mit einem Auftrag diese Welt betreten
haben.

Aura-Übung

338
Ist die Aura in Mitleidenschaft gezogen aufgrund der
Durchdringung mit negativer Energie, dann ist folgende
Übung hilfreich:

☼ Stellen sie sich vor, auf einem Sieb zu sitzen. Von oben
ergießt sich ein rauschender Sturzbach, der alle Ver-
dunkelungen, alle Unreinheiten, mit sich fortschwemmt.
Nach dem Regenguss klart der Himmel auf, eine
strahlendhelle Sonne erwärmt und trocknet die Haut.
Dabei werden die verbleibenden Verunreinigungen
beseitigt.

Noch eine zweite Übung ist von großer Reinigungskraft:

☼ Stellen Sie sich vor, auf einem Musikinstrument, bspw.


einer Harfe oder Flöte, eine sehr harmonische Melodie zu
spielen. Die Klänge durchfluten die Aura mit ihren sanften,
an- und abschwellen den Tönen. Sie spielen solange, bis
sich das Gefühl von Schwerelosigkeit einstellt.

Die geistige Welt übermittelt einige Informationen zum


Thema Schutz:

Der Schutz der Energien entspricht dem Personenschutz.


Man umgibt sich mit starken Mauern und man verschließt
die Tür.
Ist die Tür nicht verschlossen, dann dringen Diebe
herein und bedienen sich. Drei Türen gibt es, durch die
Energien abgezogen werden:
► eine Tür ist der Solarplexus,
► eine andere ist die Sexualität,
► die dritte Tür ist Alkohol- und Drogenmissbrauch.

339
Ein Orgasmus hinterlässt eine Lücke in der Aura, die bei
einem gesunden, psychisch stabilen Menschen keine
Gefährdung bedeutet. In der nächsten Ruhephase schließt
sich die Öffnung wieder. Unausgeglichenen Menschen
gelingt es weniger gut, ihre Aura zu stabilisieren. Eine
kleine Öffnung bleibt, die sich bei starken emotionalen
Schwankungen sogleich wieder vergrößert. Die
energetische Durchlässigkeit bewirkt wieder eine
verstärkte Emotionalität, was einen circulus vitiosus in
Gang setzt. Die Aura wird immer durchlässiger; die
angegriffene Psyche wird zunehmend unausgeglichener.
Nervenzusammenbrüche, Selbstmordneigung bis hin zu
psychotischen Zusammenbrüchen können die Folge sein.
Wenn die Chakren teilweise geöffnet sind, ist das
Bewusstseinsfeld weitgehend ungeschützt. Ungebetene
Gäste können verstärkt eindringen. Ein ungeschütztes
Bewusstseinsfeld ist wie ein Schwamm, der die
umgebenden Energien aufsaugt. Aufgrund der teilweisen
Öffnung der Chakren wäre hier ein stärkerer Schutz
notwendig, als dies normalerweise der Fall ist. Auch in
geschwächtem Zustand, im Krankheitsfall, ist ein
Organismus kaum in der Lage, fremde Energien auf
Dauer erfolgreich abzuwehren.
Die Sexualität öffnet ebenfalls ein Tor für das Einfließen
fremder Energien, die sich mit der Erlaubnis des
Gastgebers, der sich davon einen Lustgewinn verspricht,
in ihm verankern können.
Diesen Schutz selbst zu erzeugen, ist die Aufgabe des
spirituellen Menschen. Mittels regelmäßiger
Reinigungsübungen und höherer
Gedankenschwingungen kann ein wirksames Kraftfeld
erzeugt werden, das ungebetenen Energien den Zugang
verwehrt. Gelingt es dem Lehrling auf dem Pfad nicht auf
Dauer, diesen Schutz zu erzeugen, wird sich seine Energie

340
unaufhaltsam nach unten transformieren. Es ist daher
ratsam, auf die Qualität der Gedankeninhalte sowie auf
die Geisteshaltung zu achten und sich immer wieder mit
den höheren Energien in Verbindung zu setzen.

Eine intakte Aura bietet einen weitgehenden Schutz vor


ungewolltem Energieabzug. Ist die Aura einmal durchlässig
geworden, können Erholungsphasen für Körper und Geist
helfen, die Aura wieder zu schließen, denn Stabilität wird
erreicht in entspannten seelischen Zuständen.
Der Zweck von Reinigungsübungen besteht darin, aus dem
Energiefeld alle ungewollten, schädlichen Energien zu
entfernen. Die Aura wird geklärt und höher schwingende
Energien können das Bewusstsein erreichen. Auch bieten die
Übungen einen Schutz vor niedrig schwingenden Energien.
Die Reinigung ist besonders wichtig bei sensiblen Personen,
die aufgrund ihrer mentalen Durchlässigkeit emotionale
Verunreinigungen anderer Menschen in sich aufnehmen. In
so einem Fall können konstruktive Einflüsse, die einen
klaren Kanal für die Kommunikation benötigen, nicht mehr
vordringen.

Folgende Übung empfiehlt sich, um lichtvolle Energien in


den Organismus zu ziehen:

☼ Halten Sie die Arme ausgestreckt nach oben über den


Kopf, die Handflächen zeigen gegeneinander.
☼ Visualisieren Sie zwischen den Handflächen einen
weißen Lichtball.
☼ Lösen Sie den Lichtball auf und lassen sie ihn als
Lichtregen von oben über den Körper fließen.

341
☼ Schließen Sie anschließend das Solar-Plexus-Chakra,
indem Sie die Hände parallel zur Körpermitte kreisen
lassen. Die rechte Hand kreist nach rechts, die linke Hand
in die Gegenrichtung, wobei die Handfläche der linken
Hand sich über dem Handrücken der rechten Hand
befindet.

Die Übung sollte mehrmals am Tag wiederholt werden.

Als Schutzübung empfiehlt M. Schindler, die rechte Hand


mit mentaler Energie aufzuladen, um sie als Schutzschild
gegen astrale Belästigungen zu benutzen. (In: Kanal-Sein,
Aktualisierungen zur Studienmappe.)

Eine Übung hierzu:

● Versetzen Sie sich in einen entspannten Zustand.


● Stellen Sie sich vor, wie sich Ihre rechte Hand mit
Energie auflädt und hell zu leuchten beginnt;
● Bedecken Sie mit der Hand die Stelle am Körper, an der
sich die lästigen Energien bemerkbar machen, (z.B. am
Solarplexus oder an den Schläfen).

Sinnvoll ist es, den Übungen durch intensives Training mehr


Wirksamkeit zu verleihen. Eine weitere Schutzübung hat
sich als sehr wirksam erwiesen:

☼ Visualisieren Sie einen hellen Lichtball hoch über


Ihrem Kopf.
☼ Ein Lichtstrom fließt von dort an der rechten
Körperseite herab.

342
☼ Ziehen sie eine Lichtspirale in einer rechtsdrehenden
Bewegung um den Körper herum von unten nach oben,
beginnend bei den Füßen.
☼ Die Lichtspirale reicht bis über Ihren Kopf hinauf und
ergießt sich zuletzt erneut als Lichtstrom über den
gesamten Körper.

Die Übung kann immer dann angewendet werden, wenn sich


negative Energien in aufdringlicher Weise bemerkbar
machen.

Befreiung von Fremdenergien

Weisheit ist ein geistiges Licht.

Negative Beeinflussung: Vielen Medien verbinden sich


unbewusst und ungewollt mit dunklen Kräften. Manche
haben den Eindruck, plötzlich nach hinten gezogen zu
werden. Die Umgebung wirkt auf einmal dunkler, sie leiden
unter Angstzuständen, die Sehschärfe nimmt ab etc. Die
Gegenkräfte können derart übermächtig werden, dass eine
psychologische Beratung notwendig wird.
M. Schindler berichtet von einer Klientin, die über „einen
schwarzen Punkt oder auch ein bis zwei ganz helle Punkte
sowie auch Grauschleier bei geschlossenen Augen“ klagt.
„Ich merke auch, dass es in meiner Aura kreist, speziell an
der linken Schulter und am rechten Schienbein. Das ist
jedoch noch nicht alles: Ich verspüre am Kopf eine fremde
Energie, meine Haare stellen sich auf, ich habe große
Druckschmerzen und dann kommt eine Mitteilung durch,

343
d.h. ich höre auch Stimmen und habe Visionen – alles aus
dem negativen Bereich.
Ich werde manipuliert und beeinflusst. Die Stimmen sagen
auch manchmal die Wahrheit, jedoch nur die Wahrheit im
negativen Bereich. Ich wurde auch schon sexuell
angegriffen. Wenn ich beten möchte, bevor ich einschlafe,
werde ich gestört. – Es konnte mir bisher noch niemand
nachhaltig helfen.“ (In: Fragen und Antworten, S.28.) M.
Schindler erkennt einen starken negativen Einfluss und rät
zu einer medialen Beratung. Der Kanal sollte von den alten
inneren Kontakten gereinigt und geklärt werden mithilfe
konsequenter mentaler Distanzierung, auch wenn dies sicher
nicht einfach zu bewerkstelligen ist.

Methoden der Behandlung: Das Ziel der Behandlung ist die


Konzentration auf das höhere Selbst, weil dann die
Möglichkeit einer Hilfestellung aus dieser Sphäre besteht.
Wichtig sind neben dem Abbruch aller Kontakte zu niederen
Geistwesen eine positive Lebenseinstellung und die Bitte um
Hilfe. Dies wird anfänglich eine Gegenreaktion der
negativen Kräfte hervorrufen, was die Wandlung erschwert.
Die innewohnenden Kräfte dürfen nach Ansicht von M.
Schindler ausschließlich für positive Ziele und zur Hilfe
anderer Menschen eingesetzt werden, „da man sich sonst
unangenehme astrale Einflüsse in die Aura holt, die den
negativen Aspekt der Medialität massiv verstärken“ (ebd.
S.37).
Therapeuten wie E. Fiore und J.E. Sigdell haben Methoden
entwickelt, um Menschen, die unter
Beeinflussungserlebnissen oder Inbesitznahmen leiden, zu
befreien. Zu diesem Zweck führen sie einen Dialog mit den
Wesenheiten, die sich in aufdringlicher Weise einer Person

344
angenähert haben und diese als Wirt benutzen. Eigenen
Angaben zufolge gelingt es ihnen in einem Großteil der
Fälle, diese Wesenheiten ‚ins Licht zu schicken’. (Vgl.
hierzu auch das Kapitel: Schutz und Widerstand. Befreiung
durch Clearings in Bd 2.)
Der von katholischer Seite praktizierte Exorzismus hat
sich bekanntermaßen als nicht sehr erfolgreich erwiesen.
Dies trifft zumindest für Deutschland zu; die Maßnahmen
des Vatikan in Italien haben möglicherweise mehr Erfolge
aufzuweisen. J.E. Sigdell berichtet von einer Art ‚Elektro-
Exorzismus’: Man habe entdeckt, dass fremde Entitäten
empfindlich auf elektrische Reize reagieren. Mit einem
Elektroakupunkturgerät könne man angeblich
Fremdenergien in die Flucht schlagen.
Auf keinen Fall sollte man sich auf einen Kampf gegen die
Mächte der Astralwelt einlassen. Wer die Angreifer verfolgt,
wird nichts dazu gewinnen. Meist stärkt die vermehrte
Aufmerksamkeit, die man den Problemen widmet, die
feindlichen Kräfte. Dies sollte aber unbedingt vermieden
werden. Daher sind Strategien der Ablenkung und
Vermeidung dem offenen Kampf vorzuziehen.
Um sich ungünstigen astralen Einflüssen zu entziehen,
empfiehlt M. Schindler (in: SOS-Nothilfe):

♦ Alle Energiearbeit sofort einstellen,


♦ nicht in Meditation oder Trance gehen,
♦ keine Rituale ausführen,
♦ übermäßige Gefühlsausbrüche vermeiden,
♦ ethisches Verhalten in Bezug auf materielle Belange
und Sexualität.
♦ Die psychischen Zentren schließen durch Nahrungsauf-
nahme.

345
Symptomatik: Als Folge der medialen und spirituellen
Öffnung können sich verschiedene Symptome bemerkbar
machen:

◙ Etliche Medien klagen über Müdigkeit, einen benebelten


Bewusstseinszustand, ‚wattiger’ Kopf, die Gedankengänge
sind unklar. M. Schindler spricht in diesem Zusammenhang
von einem ‚astralen Ring’ oder Nebel um den Kopf, der
von astralen Kräften erzeugt wird. Sie bezeichnet die
Symptome als Vergiftung mit astralen Energien und gibt
die Empfehlung:
→ Der Müdigkeit nicht nachgeben, da sie nur künstlich
erzeugt wird.
→ Tagträumereien vermeiden, denn sie führen in einen
tranceähnlichen Zustand und verbinden das Bewusstsein
unmittelbar mit astralen Ebenen. Dies erfordert einiges an
Aufmerksamkeit und Disziplin.
→ Von Vorteil ist es, sich stattdessen den praktischen
Erfordernissen des Alltags zuzuwenden, wie z.B.
Gartenarbeit, Einkaufen, Unternehmungen mit der Familie
etc.
→ Auch Reinigungsübungen und der Aufenthalt in der
Natur können den Einfluss astraler Energien vermindern.
→ Die Denktätigkeit des Gehirns sorgt ebenfalls für die
erforderliche Erdung.

◙ Nervosität und leichte Erregbarkeit stellen sich ein,


wenn die Körperfrequenz in der medialen bzw. spirituellen
Entwicklung angehoben wird. Die Atome schwingen
schneller als gewohnt.

346
→ Ruhezeiten, beruhigende Kräutertees sowie die
Vermeidung von Stress können helfen, diese Phase der
Beschleunigung besser zu überstehen.

◙ Schmerzen im Brustbereich deuten auf eine Öffnung des


Herzchakras hin.
→ Das Einfließen positiver Energien kann unterstützt
werden durch eine harmonische psychische Verfassung.

◙ Ein Rauschen oder Klingeln in den Ohren weist darauf


hin, dass eine Ausrichtung des Bewusstseins auf astrale
Ebenen stattfindet. Eine Verbindung mit der Astralwelt,
möglicherweise aufgrund mangelhafter
Meditationstechniken, führt zu dieser Störung.
→ Eine Konzentration auf die Belange der physischen Welt
und der – zumindest vorübergehende – Verzicht auf
Meditationen und Trancezustände sind dringend geraten.
→ Die Ausrichtung auf spirituelle Ebenen kann dazu
beitragen, den mit dem Rauschen verbundenen regressiven
und auflösenden Tendenzen zu widerstehen.

◙ Unangenehme Empfindungen, die sich im Solarplexus


bemerkbar machen, werden von M. Schindler kommentiert:
„Mediale Menschen sind durch das Solar-Plexus-Chakra
mit der astralen und der diesseitigen kollektiv-
unterbewussten Ebene der Menschheit verbunden. Eine
zunehmende Tätigkeit des Chakras kann also darauf
hindeuten, dass auf unbewusster Ebene ein Kontakt
aufgenommen wird“ (ebd.). Entweder ist man selbst tätig
oder die medialen Kräfte haben sich verselbständigt.

347
→ Um den Kontakt zu unterbrechen, legt man die rechte
Hand (oder ein Kissen) auf das Sonnengeflecht und wartet,
bis wieder Ruhe eingekehrt ist.
→ Will man die ausgleichende Energie des Herzchakras
aktivieren, legt man gleichzeitig die linke Hand auf das
Herzchakra.
→ Stresssituationen sind nach Möglichkeit zu vermeiden.

◙ Auch über starke Spannungen und Schmerzen im


Kopfbereich wird häufig geklagt.

Die geistige Welt erteilt dazu folgende Auskunft:

Kopfschmerzen sind ein Zeichen für seelische


Unausgeglichenheit und Anspannung. Sie sind der
dramatisierte Ausdruck eines inneren Kampfes zwischen
innerem und äußerem Selbst. Der Kopfdruck symbolisiert
den Druck, den die inneren Kräfte anwenden und für
notwendig befinden, um alte Denkmuster aufzubrechen.
Die Schmerzen sind eine Art Ventil für die
innewohnenden Kräfte, den inneren Druck nach außen
wirksam werden zu lassen.
Die energetischen Prozesse sind subtiler Natur. Um das
Spannungsgefühl zu vermindern, hilft eine innere
Losgelöstheit, welche den Energiefluss des Körpers nicht
blockiert.

Bei starkem Spannungskopfschmerz ist es empfehlenswert,


sämtliche Probleme für den Moment hinter sich zu lassen
und innerlich zu entspannen. Natürlich fällt es unter solchen
Umständen schwer, sich in eine harmonische Stimmung
hineinzuversetzen, doch es gibt keinen anderen Weg, um aus
dem Tief herauszukommen.

348
Ein Medium ist kein hilfloses Opfer zerstörerischer
Energien, wie es manchmal scheint. Die Mobilisierung der
Abwehrkräfte gegen Energien jeglicher Art lässt die Psyche
gestärkt aus dem Kampf hervorgehen. Benötigt jemand
Unterstützung bei der Abwehr dunkler Energien, dann hilft
oft eine Bitte an die höheren Mächte.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Gegenwehr, die
zumindest eine Linderung der Beschwerden versprechen:

● Innere und äußere Reinigung ist die Voraussetzung für


einen wirksamen Schutz.
● Ein probates Abwehrmittel ist kaltes, sauberes Wasser.
In regelmäßigen Abständen die Stirn damit benetzen.
● Sofortige Hilfe können Schaumbäder bringen, mit einer
Mischung aus: 1/3 Lavendelöl, 1/3 Thymianöl, 1/3 Myrrhe
(oder Salbei).
● Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich
Apfelscheiben auf die Stirn zu legen, da Äpfel die
Eigenschaft haben, negative Energien an sich zu ziehen.
● Ein guter Schutz ist auch Butter; sie hat gleichfalls die
Eigenschaft, negative Energien zu binden. Auch das
Anbringen von Huflattich um den Türrahmen im
Eingangsbereich wird manchmal empfohlen.

Die Schutzmaßnahmen greifen dann unvollkommen, wenn


sich die persönliche Schwingung auf einem niedrigen
Niveau befindet. Eine erhöhte Schwingungsfrequenz ist der
wirksamste Schutz gegen ungebetene Gäste jeder Art.
Die geschilderten Symptome und Hilfestellungen sind
lediglich allgemeine Hinweise, die als solche nicht das
Gespräch mit einem spirituell ausgebildeten Berater ersetzen
und natürlich auch nicht den Gang zum Psychologen oder

349
Psychiater. Wirklich hilfreiche Unterstützung kann nur ein
geeigneter Berater in einem persönlichen Gespräch geben,
vor allem dann, wenn es sich um hartnäckig wiederkehrende
Symptome handelt.
Langfristig ist eine Verbindung mit dem höheren Selbst,
eine Umwandlung der Medialität in Spiritualität,
anzustreben, rät M. Schindler. Solange man sich bemüht, in
allen Situationen sein Bestes zu geben, ist man weitgehend
geschützt, denn letztendlich erntet man das, was gesät
wurde. Wem es gelingt, in allen Situationen seinen
kritischen Blick zu bewahren, hat einen großen Vorteil auf
seiner Seite, denn er kann verhindern, ein Opfer von
Täuschungen zu werden, gegen die ansonsten niemand
gefeit ist.

Das Unterbewusstsein: Ein bedeutsamer Lernprozess


während der geistigen Entwicklung besteht darin, die Inhalte
des Unterbewusstseins zu ignorieren, da sie sonst eine
Bedeutung erlangen, die ihnen nicht zukommt. Die Inhalte
der eigenen Psyche treten klarer und bewusster in den
Vordergrund. Jeder spirituelle Sucher ist Anfeindungen aus
dem Reservoir des Unterbewusstseins ausgesetzt, die
gleichzeitig eine Prüfung und eine Chance darstellen.
Eine wichtige Stufe im spirituellen Prozess ist darin zu
sehen, den Umgang mit den eigenen Energien zu lernen,
d.h., die Inhalte des Unterbewusstseins zu kontrollieren.
Hierfür ist Disziplin und eine spirituelle Geisteshaltung
notwendig. Gelingt es dem Medium nicht, die Energien zu
kontrollieren, wird es zum Spielball dieser Mächte. Das
Bewusstseinsfeld entwickelt sich in nicht vorhersagbarer
Weise, jegliche Art von Fehlentwicklung wird mög1ich.
Hierbei gewinnen Mächte die Oberhand, denen daran

350
gelegen ist, Kontrollfunktionen zu übernehmen und den
Geistesschüler zu beherrschen.
Hat sich ein Bewusstseinsfeld in dieser Weise entwickelt,
ist der Zugang zu den höheren Mächten erschwert. Geistige
Zerfallsprozesse können die Folge einer derartigen Entwick-
lung sein.
Was kann ein Mensch tun, dessen Entwicklung bereits
beträchtliche Abweichungen aufweist?

◙ Rückbesinnung auf den Anfang, auf den eigentlichen


Sinn der geistigen Entwicklung.
◙ Die Gedanken zielgerichtet auf geistig hoch stehende
Inhalte richten, um ein Überhandnehmen negativer
unterbewusster Einflüsse zu verhindern.
◙ Eine Chance der Umkehr ist die Verbindung mit
höheren, geistigen Mächten, die den negativen Einfluss
abmildern können.
◙ Hat ein Proband erst erkannt, welche Chancen in der
geistigen Entwicklung liegen, werden die Probleme in der
Regel immer geringfügiger. Auf lange Sicht gesehen
wächst ein Schüler in das geistige Bewusstsein hinein; nur
die eingeschränkte Sichtweise verhindert ein ungehindertes
Fortschreiten.

Hilfe aus der Lichtwelt: In schwierigen Situationen ist es


empfehlenswert, sich um Hilfe und Kraft aus der geistigen
Ebene zu bemühen. Lichtwesen, die Hellsichtigen als
leuchtende Gestalten erscheinen, greifen in der Regel erst
dann ein, wenn sie darum gebeten werden, da sie den freien
Willen eines Jeden respektieren.
Doch es genügt nicht, die Lichtwelt zu rufen und um Hilfe
zu bitten. Gleichzeitig ist es notwendig, die Verantwortung

351
für die Situation zu übernehmen und um eigene Lösungen
bemüht zu sein, erläutert O.M. Aivanhov. Im Anschluss
daran erreichen die Bittsteller manchmal wundersame
Hilfsangebote und Heilungen, die oft aus einer Richtung
kommen, mit der sie nicht gerechnet hatten. Ein Ereignis,
das von außen wie Zufall aussieht, hat möglicherweise ganz
andere Hintergründe. (Vgl.: Was ist ein geistiger Meister,
S.104f.)
Lichtwesen, die bei Angstzuständen, depressiven
Verstimmungen und Krankheit helfen oder in Notlagen Trost
spenden, erwarten im Gegenzug von den Bedürftigen
ihrerseits die Bereitschaft, anderen Menschen in schwierigen
Situationen beizustehen (ebd.).

Astralwesen: Wenn mediale Menschen den Eindruck haben,


von einer astralen Wesenheit, die sich in ihrem Organismus
festgesetzt hat, geplagt zu werden, suchen sie nach Mitteln
und Wegen, um den Geist zum Fortgehen zu bewegen. Ein
infiltriertes Bewusstseinsfeld ist durchaus in der Lage,
geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Zur Abwehr
artfremder Energien sind verschiedene Gegenmaßnahmen
möglich:

● Das bedrängte Bewusstsein kann Traumbotschaften


erbitten, die ihm eine Lösung aufzeigen.
● Gedankliche Abstinenz in Bezug auf die Fremdenergie
und Hinwendung zu höheren geistigen Mächten ist
anzuraten.
● Eine Möglichkeit der Gegenwehr ergibt sich durch
‚Gegenzauber’, was allerdings die Kenntnis derartiger
Praktiken voraussetzt.

352
● völliges Ignorieren der Fremdenergie, welches als das
wirksamste aller Mittel angesehen werden kann.

Die geistige Welt nimmt zu diesem Problemkreis wie folgt


Stellung:

Ein fremdes Geistwesen ist nur so lange mächtig, wie ihm


gebührend Aufmerksamkeit zuteil wird. Gelingt es dem
ursprünglichen Bewusstsein, die Aufmerksamkeit
permanent auf andere Inhalte zu richten, kann das
Fremdbewusstsein wenig ausrichten. Der Eigenanteil
erfährt eine zunehmende Stärkung, wodurch mit der Zeit
eine Distanzierung eintritt. Die eigenen
Bewusstseinsinhalte beginnen, die fremden zu überlagern,
was zu deren Schwächung führt. Auf Dauer kann das
Fremdbewusstsein den Kontakt nicht halten.
Die Menschen haben die Bewusstseinsform angezogen,
die ihnen nun Schwierigkeiten bereitet. In dem Bemühen,
sie zu verdrängen, haben sie sie nur noch fester an sich
gebunden.
Die Organisation der Astralebenen entspricht nicht den
irdischen Bedingungen. Dort ist keine feste Stütze
vorhanden, die es den Wesenheiten ermöglicht, einen
Halt zu finden. Sie sind daher bestrebt, sich wieder in
einer Form zu verankern, die ihnen Halt und Sicherheit
verspricht.
Die Aura der Menschen schützt sie im Allgemeinen vor
diesen Eindringlingen. Der Schutz besteht nicht mehr,
wenn Menschen aus einer freien Willensentscheidung
heraus die Eindringlinge willkommen heißen. Die
wesensfremde Energie, die sich einmal verankert hat, lässt
sich in der Regel nicht ohne weiteres zum Fortgehen
bewegen. Bei dem Versuch, ein Wesen ins Licht zurückzu-

353
schicken, wird Energie frei, was zu einer Erschütterung
des menschlichen Organismus, der als Herberge dient,
führen kann.
Betroffene haben mehrere Möglichkeiten, eine Energie
zum Verlassen ihres Organismus zu bewegen:

◙ Eine bestimmte Atemtechnik bewirkt eine Reinigung


des Organismus. Schnelles Aus- und Einatmen geht mit
einer erhöhten Zirkulation des Blutes einher. Als Folge
davon wird die Widerstandskraft der fremden Energie
geschwächt. Den geistigen Helfern ist es dann leichter
möglich, auf die Energie, die den Organismus schwächt,
einzuwirken.

◙ In entspanntem Zustand können ebenfalls hilfreiche


Energien wirksam werden. Die Ruhigstellung des
Organismus bewirkt eine Abnahme der Energie
insgesamt. Eine Entspannungsübung hilft den
Betroffenen, ein pulsierendes Licht in einiger Entfernung
in Augenhöhe wahrzunehmen. Dieses Licht übt eine
Sogwirkung auf die Energie aus. Mit seiner Hilfe wird
ihnen möglich sein, ihre Aura zu klären und sich letztlich
von der Fremdenergie zu befreien.

Fremden Bewusstseinsenergien kommt im eigentlichen


Sinne die Aufgabe zu, eine Stärkung des ursprünglichen
Bewusstseins herbeizuführen. Die Auseinandersetzung
mit ihnen führt zu einer Verdichtung von Energien,
welche den Zusammenhalt fördert. Das
Ursprungsbewusstsein hat die Chance, aus den
Auseinandersetzungen zu lernen und darüber
hinauszuwachsen. Am Ziel des Lernprozesses sollte eine
Festigung und Harmonisierung seiner Energien stehen,

354
was eine Bereitschaft zur nächsten Stufe der Entwicklung
erzeugt.
Eine Schwächung des Bewusstseins erfolgt nur dann,
wenn der Lernprozess nicht erfolgreich abgeschlossen
wurde. Sollte es dem Bewusstsein gelingen, über die
betreffende Stufe hinauszuwachsen, werden negative
Energien fortan kein Hindernis mehr darstellen. Das
Bewusstseinsfeld ist in sich abgeschlossen. Ein
abgeschlossenes Bewusstseinsfeld ist in der Lage, gänzlich
eigenständig zu existieren; es ist in seiner Existenz von
niemandem abhängig. Hierdurch ist es in die Lage
versetzt, autonom über sein weiteres Werden zu
bestimmen.
Die Bewusstseinsinhalte erfahren zunehmend eine
Verfeinerung und streben eine Rückkehr in die geistige
Existenzform an. Hat ein Bewusstsein die rein geistige
Ebene erreicht, kann es über die Art seiner Existenz frei
entscheiden. Es kann seine Verkörperung beibehalten
oder aufgeben, ganz wie es ihm beliebt. Auch ist es in der
Lage, andere Arten der Existenz zu wählen, die ihm mehr
zusagen. Der Freiheit des Bewusstseins sind keine
Grenzen mehr gesetzt. Es kann sich auch mit anderen
Bewusstseinen zusammenschließen, wenn es dies
wünscht. Die Entscheidungsfreiheit hierbei bleibt immer
gewahrt.
Freie Bewusstseine schließen sich zusammen und
trennen sich wieder, wenn sie dies wünschen. Ein freies
Bewusstsein steht mit der Gesamtheit des Bewusstseins in
Verbindung. Es hat die Möglichkeit, wechselweise im
Gesamtbewusstsein zu verweilen und eigene Formen der
Existenz zu wählen. Die geistige Freiheit geht einher mit
einer höheren Verantwortlichkeit anderen Lebensformen
gegenüber. Die Bewusstseine verschmelzen zu einer
Einheit, wenn sie sich mental mit dem Gesamtbewusstsein

355
verbinden; allein die Ausrichtung ist hierfür
entscheidend.

Während einer medialen und spirituellen Entwicklung wird


die Aura durchlässiger für fremde Energien. „Nur durch ein
Dach mit Löchern kann es hereinregnen, aber die Öffnungen
lassen auch Licht herein“, so lautet ein kluger Spruch. Wenn
das Licht überwiegt, sind die Chancen gut, dunkle Energien
zu überwinden.
Wann immer erforderlich, sollten Betroffene nicht davor
zurückschrecken, sich bei unlösbar scheinenden Problemen
Beratung und Hilfe zu suchen. Das Unbewusste trägt seinen
Teil zur Heilung bei, sofern es den Raum dafür bekommt.
Sobald im Bewusstsein Ruhe einkehrt, wird es dem inneren
Selbst möglich, sich bemerkbar zu machen.
Intuition und Geduld sind gefragt, wenn es darum geht,
hilfreiche Botschaften und Fingerzeige aus der
übersinnlichen Welt zu erkennen. Die Hilfestellung kann
sich in mannigfacher Form offenbaren. Manchmal ist es die
unerwartete positive Veränderung der persönlichen Realität
oder eine plötzliche Eingebung, die einen Wandel
herbeiführt und neue Möglichkeiten eröffnet.

356
An der Schwelle zur anderen Realität

Die Ströme des Lebens sind ineinander verwoben.


Licht und Schatten, Gut und Böse, liegen nahe beieinander.

Eine Welle der medialen und spiritistischen


Kontaktaufnahme zur jenseitigen Welt hat in den
vergangenen Jahrzehnten viele westliche Länder
überschwemmt. Gechannelte Botschaften stehen
Interessierten mittlerweile in großer Anzahl zur Verfügung.
Die menschlichen ‚Instrumente’ sind von ihrer Mission
überzeugt und setzen ihre medial empfangenen Botschaften
den gesicherten Wahrheiten gleich. (Vgl. hierzu: Esotera,
Nr.2/93.)
Die Theosophin H.P. Blavatsky war seinerzeit zu Beginn
eine glühende Anhängerin des Spiritismus. Später wandte sie
sich mit gleicher Vehemenz gegen „eine undisziplinierte
Beschäftigung des Spiritismus mit bloßen Phänomenen - mit

357
‚unbewusster Zauberei’, astraler Exotik und unausgegorener
Kommunikation mit Toten“ (ebd., S.35). Stattdessen drängte
es sie zu ‚wahrer Spiritualität’ und echten Kontakten mit
Adepten und inkarnierten oder entkörperten eingeweihten
Meistern. Einige der bekannten Namen von ‚lebenden
Meistern’, die H.P. Blavatsky zum Ende des 19.
Jahrhunderts erwähnte, zählen auch zu den Kontaktpersonen
der Medien des 20. und 21. Jahrhunderts. Klingende Namen
wie: St. Germain, Hilarion, Kuthumi, El Morya etc. machen
die Runde.
H.P. Blavatsky, die eine eifrige Schreiberin war, zeigte sich
überzeugt von den Bestrebungen der ‚Mahatmas’, die
angeblich darum bemüht waren, das Bewusstsein der
westlichen Menschen zu erweitern und zu vervollkommnen.
R. Steiner verweist nachdrücklich auf erhebliche Gefahren,
die darin lägen, sich auf einen Irrweg zu begeben sowie in
spirituellen und okkulten Dingen Täuschungen zu erliegen.
Nur eine innere geistige Schulung und Einweihung sei
geeignet, die Risiken der Fehleinschätzung und des Irrtums
herabsetzen. Der Schüler müsse auf die „unvermeidlich
üblen Tricks und Vorspiegelungen der Phantasie vorbereitet
sein, die die ‚höheren Bilderwelten’ uns vorgaukeln...“ (In:
Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? S.36f.)
Wenn die Schwelle zur geistigen Welt ohne genügende
Vorbereitung überschritten wird, dann nehmen „mächtige
geistige Wesen“ Einfluss auf den Unvorsichtigen und auf
seine Energie-Zentren, was eine Verzerrung der
Wahrnehmung zur Folge hat. „...Trance-Kanäle gehen ein
hohes Risiko ein, von ‚schädlichen Kräften’ seelisch
beeinflusst, sogar besessen zu werden“ (ebd.). Steiner warnt
davor, sich zu einer leicht zugänglichen Hellsichtigkeit
verlocken zu lassen, „in der ihnen nicht einmal mehr klar

358
wäre, dass sie in eine nebelhafte Unbewusstheit eingelullt
und durch einen okkult-spirituellen Materialismus
korrumpiert werden“ (ebd.).
Der Autor hält die Trance-Medialität für ein atavistisches 10,
archaisches Traumbewusstsein, welches dem Stand unserer
Evolution nicht mehr entspricht. Die Trance repräsentiert
Steiner zufolge „einen falschen geistigen Weg, weil das
mensch1iche Ich als Mittler der Erkenntnis nicht beteiligt ist
und dieselbe sich stattdessen auf eine unwillkürliche,
unkontrollierte astrale Durchdringung stützt“ (ebd.).
Weder die Versenkung in eine Trance, noch somnambule
Zustände oder Geistesbesessenheit sind nach Ansicht
Steiners angemessene Methoden, um die übersinnlichen
Bereiche zu betreten. Dagegen bilden ein geübtes
Wachbewusstsein, bewusste Aufmerksamkeit und
Sachlichkeit die Grundlage geistiger Erkenntnis, da
ansonsten die übersinnlichen Wahrnehmungen nebulös und
unzuverlässig bleiben. Rational denkende Menschen mit
klarem Bewusstsein sind geeignet, hellsichtige
Wahrnehmungen zu empfangen. Eine Vertiefung der
logischen Auffassungen, wie sie für Naturwissenschaften
kennzeichnend ist, wird als Vorbedingung für die
Beschäftigung mit dem Übersinnlichen angesehen. Probleme
entstehen dann, wenn ein Medium seine Begabung dazu
benutzt, der persönlichen Verantwortung und eigenen
Entscheidungen aus dem Wege zu gehen.
Steiner umfasst mit seinen kritischen Äußerungen
vorwiegend den Bereich der Volltrance-Medialität.
Außersinnliche Kontakte, bei denen das Bewusstsein der
Medien voll erhalten bleibt, berücksichtigt er nicht. Eine
10
Atavistisch = einem früheren, primitiveren Menschheitsstadium
entsprechend.

359
große Anzahl sensitiver Menschen berichtet von
außerordentlichen Erfahrungen und einer Erweiterung ihrer
Sichtweise als Folge ihrer medialen Tätigkeit.
Einschränkende Weltanschauungen werden aufgebrochen;
die übersinnliche Welt wird als eine andere, transzendente
Realität anerkannt. Wer sagt denn, ob nicht die Medien „den
1eichten und unbegrenzten Zugang zu dem großen My-
sterium des höheren Selbst“ eröffnen? fragt Esotera. (Vgl.:
Nr.2/93.)
Allerdings gelingt es vielen medialen Wanderern nicht,
Irrtümer zu vermeiden und die vielfältigen Täuschungen
seitens der Geisterwelt zu durchschauen. Die Wesen aus der
Geisterwelt scheuen sich nicht, als kürzlich ‚Verstorbener’,
als ‚Engel’, ‚Heiliger Geist’ oder ‚Geist Gottes’ aufzutreten,
um Respekt und Vertrauen zu erwecken. Viele Medien
wähnen sich in Kontakt mit bekannten Persönlichkeiten aus
der Vergangenheit oder mit ‚lieben Angehörigen’, die vor
einiger Zeit verstorben sind und im Jenseits auf sie warten.
Auf diese Weise geraten so manche Gutgläubige unter einen
verhängnisvollen Einfluss und werden zu willigen
Werkzeugen der Geisterwelt. Sie lassen sich blindlings
führen von Wesen, die sich fälschlicherweise als ‚höheres
Selbst’ oder ‚Engel’ ausgeben und geraten in ein
Abhängigkeitsverhältnis, aus dem sie sich nur schwer wieder
lösen können.
Schreibmedien äußern immer wieder die feste
Überzeugung, ihre Botschaften von ‚Engeln’ oder dem
‚Göttlichen Geist’ zu empfangen. Der Traum endet unsanft,
wenn sich nach einiger Zeit seelische und körperliche
Störungen einstellen. Auch innere Stimmen machen sich
bemerkbar, denen anfangs ohne Vorbehalte gelauscht wird.
Abenteuerlichen Anweisungen wird unverzüglich Folge

360
geleistet; dubiose Aufträge werden ohne zu zögern
ausgeführt. Schließlich werden die Stimmenhörer zum
mitleiderregenden Spielball destruktiver Mächte. Im Internet
beklagt sich ein Pastor, er müsse alles das ausführen, was
sein ‚Engel’ ihm auftrage. Der Engel begleite ihn bei Tag
und bei Nacht. In einem Vortrag dürfe er erst dann gehen,
wenn der Engel es ihm befehle: „Alles, was er anordnet,
muss ich tun, sonst habe ich beim Sprechen keine Vollmacht.
Ich kann auch im Privatleben nicht meine eigenen
Entscheidungen treffen“, klagt der Mann.11
Ein Grundsatz der Geistwesen lautet: Wir werden nur da
sehr aufdringlich, wo man uns das Feld freiwillig überlässt
oder unanständige Forderungen an uns stellt. Nicht alle
Medien begegnen Schwierigkeiten der vorgenannten Art.
Die Voraussetzung für ein ungestörtes channeling ist eine
positive Einstellung und Gelassenheit im Umgang mit der
Geistwelt. Sind Naivität und Leichtgläubigkeit
vorherrschend, wird mediale Tätigkeit unweigerlich zum
Problem.
Irreführungen bleiben selbst erfolgreichen Medien nicht
erspart. Rea, die als Channel-Medium international tätig war
und selbst Geschäftsleuten nützliche Ratschläge erteilte,
förderte in einer Channel-Sitzung in Japan Erstaunliches
zutage: Reas Mann, so wurde seitens der Geistwesen
behauptet, wäre bei einem Autounfall ums Leben gekommen
(was nicht stimmte!). Von dem anwesenden japanischen
Geschäftsmann wurde verlangt, er sollte mit ihr zusammen
11
Die Autorin hat selbst einen ähnlichen Fall kennen gelernt, der tragisch
endete: Catharina L. folgte anfangs, hoch beglückt über die medialen
Mitteilungen, den Stimmen der ‚Engel’ gehorsam in allem, was ihr
aufgetragen wurde. - Zuletzt befahlen ihr die ‚Stimmen’, mit dem Auto
gegen einen Baum zu fahren. Sie führte den Befehl tatsächlich aus – und
wurde anschließend in die Psychiatrie eingeliefert.

361
ein spirituelles Zentrum in den USA gründen und auch das
erforderliche Geld hierfür bereitstellen.
Später erzählte Rea: „Mein Körper war daran gewöhnt,
Dinge auszusprechen, die mein Verstand merkwürdig fand,
aber ich hatte keine Kontrolle darüber, was gesagt wurde. Es
war, als beherrschten die Energien meinen Körper und
konnten damit machen, was sie wollten. Mein Bewusstsein
war präsent, aber in einem solchen Zustand von Verwirrung,
dass ich Wahrheit nicht von Unwahrheit zu unterscheiden
vermochte.“ (In: V. Berry, S.101.)
Erst Tage später konnte sie in Erfahrung bringen, dass
Mann und Kinder wohlauf waren. Doch damit nicht genug:
Trotz einiger Verwirrung setzte Rea ihr Vertrauen weiterhin
in die ‚Meister’. Sie reiste mit dem Japaner durch mehrere
japanische Städte und bereitete sich auf ein neues Leben vor:
„Uns wurde gesagt, wir sollten unsere persönlichen Sachen
in den Bahnhofschließfächern der Städte, durch die wir
reisten, zurücklassen. Am Ende unserer Reise sollten wir auf
einem Berggipfel in Kobe ein Raumschiff antreffen. Oben
angekommen, warteten wir. Wir brauchten lange, um zu
begreifen, dass kein Raumschiff kommen würde“ (ebd.).
Rea brauchte Monate, um über die deprimierende Erfahrung
hinwegzukommen. Sie hatte als Medium mit der Grossen
Weißen Bruderschaft zusammengearbeitet.
Ein Meister der Grossen Weißen Bruderschaft selbst
erklärte später auf Befragen, seine Aufgabe sei es, „die
Menschen dahin zu führen, dass sie sich mit ihrem Höheren
Selbst vereinen und in Kontakt mit den Meistern treten
können“ (ebd., S.113). Möglicherweise sind derartige
Irreführungen an der Tagesordnung, um die
Leichtgläubigkeit der Medien zu prüfen. Die Frage, die sich
in diesem Zusammenhang stellt, lautet, ob nicht andere

362
Methoden schonender und auch erfolgreicher zum Ziel
führen würden.
Mindestens einmal im Laufe ihrer Aktivität würden
Channeling-Medien erkennen, dass sie sich getäuscht haben
bei der Auswahl ihrer ‚Quelle’. Dies gehöre als wichtige
Lernerfahrung eben dazu, erklärt M. Schindler (in: Kanal-
Sein). Vermutlich werden Medien einigen Tests unterzogen
in Bezug auf Selbstverantwortung und blindem,
unbedachten Gehorsam. Sobald sie den Übermittlern der
Botschaften uneingeschränkt vertrauen, wird ihnen die
bittere Erfahrung zuteil, in die Irre geführt zu werden.
A. Garside erzählt in seinem Erlebnisbericht, wie er von
seinem Geistführer Ambrose aufgefordert wird, sich nach
und nach von seiner gesamten Habe zu trennen. Er löst auf
Geheiß von innen sein Bankkonto auf und spendet das Geld
an eine gemeinnützige Einrichtung. Zuletzt leert er auch
noch seine Taschen bis auf den letzten Cent und berichtet
treuherzig: „Nun war ich auf der Ebene eines drittklassigen
Landstreichers gelandet und besaß nicht einmal eine
Zahnbürste, keinen einzigen Pfennig mehr – gar nichts außer
dem, was ich auf dem Leibe trug, konnte ich mein eigen
nennen, dachte ich voller Selbstmitleid! Ich kehrte zum
Hotel zurück und erhielt dort die Anweisung, zum Strand zu
gehen und dort auf meine ‚Entrückung’ zu warten“ (S.139).
Eilig begibt sich Garside zum Strand und wartet… Er
wartet (natürlich) vergebens. - Nach einiger Zeit tauchen
Zweifel auf und Ärger steigt in ihm hoch. Dennoch befolgt
er weiter ungefragt die Anweisungen von Ambrose, der noch
ein wenig zulegt: Am nächsten Tag verlangt er von Garside,
zu Fuß in eine 120km entfernte Küstenstadt zu laufen. Nach
30km Fußmarsch bilden sich Blasen an den Füßen. Er
beklagt sich: „Als die Blasen aufgeplatzt waren und ich auf

363
dem rohen Fleisch ging, versuchte ich nochmals, Ambrose
zu einem ‚Das reicht als Beweis meiner Bußfertigkeit’ zu
veranlassen. Er aber sprang mir fast ins Gesicht – er muss
Nagelschuhe getragen haben – und versicherte mir, seine
Füße seien immer noch O.K., ich solle mit dem Bedauern
meiner selbst aufhören und zusehen, dass ich die gestellte
Aufgabe durchführe“ (S.142).
Tatsächlich schafft es Garside bis ans Ziel, nur um dort die
Anweisung zu erhalten, wieder den ganzen Weg
zurückzulaufen! - Die Nacht verbringt er in
Polizeigewahrsam in einer Gefängniszelle und tritt unter
großen Schmerzen am nächsten Tag den Rückweg an.
Von nun an lebt Garside in bitterster Armut; nur eine Mini-
Rente ist ihm geblieben. Seine Leichtgläubigkeit wird von
den Geistwesen weidlich ausgenutzt. Ihre Bemerkungen, sie
hätten mit ihm ihren Spaß und er würde getestet, bringt er
nicht in Zusammenhang mit den unsinnigen Befehlen. Naive
Gläubigkeit und mangelndes Kritikvermögen geben sich hier
die Hand.
Das Thema ‚Entrückung’ scheint ein beliebter Zeitvertreib
zu sein für Spaßvögel aus der Astralebene. Ein Fall, der sich
auf Teneriffa abspielte, hat in den 90er Jahren für
Schlagzeilen gesorgt: Heide F. lebte auf der Sonneninsel
inmitten einer spirituellen Gemeinschaft und beriet zudem
Geschäftsleute und Manager zu Fragen der
Erfolgsmaximierung. Es kam, wie es kommen musste: Eines
Tages wiesen ihre ‚Berater’ aus den geistigen Gefilden
Heide F. an, sich mitsamt der Mitglieder ihrer Gemeinschaft
auf den Pico de Teyde, den höchsten Berg Spaniens, zu
begeben, um dort die Ankunft eines Raumschiffs abzuwarten
zwecks ‚Entrückung’. In diesem Fall schritt die örtliche
Polizei rechtzeitig ein, da sie ein Sektendrama befürchtete.

364
In dem Film Dunkle Erleuchtung (The Rapture, 1991) von
Michael Tolkien wird das Thema packend inszeniert:
Sharon, gespielt von Mimi Rogers, sucht Erfüllung im
Glauben. Nach einem eindrucksvollen Traum von einer
blauen Perle, die für sie eine göttliche Botschaft enthält, tritt
sie einer Sekte bei. Nach einiger Zeit erhält sie einen ‚Ruf’,
in die Wüste zu ziehen und dort auf Gott zu warten.
Gehorsam folgt sie, zusammen mit ihrer kleinen Tochter,
dieser vermeintlichen Aufforderung göttlicher Mächte.
Tagelang warten die beiden vergeblich auf ihre
‚Entrückung’. Die Enttäuschung darüber, dass Gott sie im
Stich ließ, entlädt sich in einer Katastrophe.
Um ähnliche Erfahrungen wird wohl kaum ein Medium
herumkommen, denn vor einem Durchbruch in geistige
Sphären müssen die astralen Ebenen gemeistert werden,
erklärt M. Schindler: „Die astralen Ebenen sind eindeutig
nicht geistig! Natürliche Medien haben meist als erstes die
Aufgabe, sich von Besetzungen and anderen fremden
Einflüssen zu befreien, um ihren Kanal frei und gangbar zu
machen für wirkliche göttliche Energien in immer höheren
Frequenzen. Immer wieder ist das Risiko gegeben, einer
niederen, astralen Ebene aufzusitzen und daran hängen zu
bleiben…“ (In: Kanal-Sein, Channeling, Medialität und
Trancezustände.)
Unklares Denken oder übergroße Nachgiebigkeit
bewirken, dass ein Mensch sich manipulieren lässt von
Kräften der Astralebenen. „Viele Menschen in den
psychiatrischen Kliniken sind einfach nur medial veranlagt
und mit diesen Fähigkeiten nicht fertig geworden“, meint
Schindler (ebd.). Eine Medialität, die sich verselbständigt,
führt mit großer Wahrscheinlichkeit in unhaltbare Zustände
hinein.

365
In diesem Zusammenhang liegen einige brisante
Informationen von den geistigen Ratgebern vor:

Das Bewusstsein des größten Teils der Menschheit ist


noch nicht genügend entwickelt, als das sie die
unterschiedlichen Geistebenen zu unterscheiden
vermöchte. Hier ergibt sich ein weites Betätigungsfeld der
psychologisch-spirituellen Schulung, um eine feinere
Wahrnehmung der geistigen Ebenen zu ermöglichen. Das
menschliche Bewusstsein ist bisher nur zu einem geringen
Teil entwickelt. Eine Entschlüsselung der verschiedenen
Bewusstseinszonen wird notwendig, um spezielle
Kenntnisse innerhalb der psychologisch-spirituellen
Wahrnehmung zu ermöglichen.
Ein Mensch, der sich Wesenheiten öffnet, die von seiner
Energie profitieren, schafft hierdurch Abhängigkeiten,
und zwar auf seiten der Wesenheiten. Die Abhängigkeit
kann aber auch beidseitig sein, d.h. beide ziehen einen
Nutzen aus der Verbindung. Hat die geistige Wesenheit
erst einmal erkannt, wie leicht sich ein Mensch täuschen
lässt, dann nutzt sie dieses weidlich aus. Das
Täuschungsmanöver kann so weit gehen, dass der Geist
selbst daran zu Glauben beginnt. Hier kann von einer
‚folie à deux’ gesprochen werden.
Die Wesenheit verschmilzt in einigen Fällen völlig mit
dem Menschen und macht sich dessen Angewohnheiten
zu Eigen, bis sich die Unterschiede verwischen. Der in
Abhängigkeit geratene Geist sucht nach einer
Möglichkeit, seine Form unter allen Umständen zu
wahren.
Menschen, die mit dieser Art von Wesen in Kontakt
kommen, sind sehr an einer Verbindung zur geistigen
Welt interessiert. Sie nehmen billigend in Kauf, wenn sich

366
der Kontakt sehr eng gestaltet und in einigen Fällen
unlösbar wird. Die Folgen einer solchen Verbindung sind
so vielgestaltig wie die unterschiedlichen Verbindungen
auch.
Ist der Schutzmechanismus nicht mehr intakt, dann
wird Hilfe von außen bzw. aus der geistigen Welt
notwendig. Verschmilzt ein Geistwesen mit einem
Menschen, so ist dies nicht von vornherein beabsichtigt.
Ein intensiver Kontakt erlaubt eine immer weiter
gehendere Annäherung. Diese Verbindung hört auch
nach dem Tod nicht auf. (!)
Der Mensch versorgt die Wesenheit, - auch Elemental
genannt -, mit Energie; dieses hingegen stillt auf
geschickte Weise die Neugier des Menschen auf alles, was
mit der geistigen Welt zusammenhängt. Hierbei kann es
zu einem sehr fruchtbaren Austausch kommen. Der
Nachteil wird aber ebenfalls deutlich; der Geist hält den
Menschen umklammert und auch nach dessen Tode löst
sich die Verbindung nicht. Hier ergeben sich Konflikte, da
der Mensch zum ersten Mal in aller Deutlichkeit seine
Abhängigkeit erkennt. All sein Bitten und verzweifeltes
Flehen wird ihm da nicht weiterhelfen. Der Geist ist nicht
an einer Loslösung interessiert, da sonst seine Fortexistenz
in Gefahr wäre.
In vielen Fällen kommt es hier allerdings zu einem Ein-
greifen seitens der höheren Geistebenen, wenn sich der
Betroffene mangels Wissen in die Abhängigkeit gebracht
hat und die Verbindung nicht schädlichen oder selbst-
süchtigen Zwecken diente.
Auch Angst kann ein starkes Band schaffen zwischen
Geistwesen und Mensch. Treffen die Versuche des
Elementals auf fruchtbaren Boden, dann neigt es dazu,
seinem Wirt Angst einzujagen. Je häufigere und inten-
sivere Angstzustände dieser durchlebt, desto fester

367
umklammert ihn der Geist. Auch häufige, fast
ununterbrochene Kontaktaufnahme kann dem gleichen
Ziel dienen. Hier sind selbst die Bemühungen höherer
Geistebenen oft vergeblich.
Ist eine Verschmelzung erfolgt, dann löst sich die
Abhängigkeit des Elementals, da es zur Ebene des Wirts
aufgestiegen ist. Dieser hat es als seinesgleichen
akzeptiert, weshalb hiermit keine weiteren Nachteile
verbunden sind. In problematischen Verbindungen
hingegen bleibt die Abhängigkeit des Geistwesens
erhalten und damit auch dessen Bemühungen um
Aufmerksamkeit seitens des Menschen, in welcher Form
auch immer.

Ein therapeutisches Eingreifen ist nicht einfach, selbst in


Fällen, in denen ein für derartige Probleme aufgeschlossener
Therapeut die Zusammenhänge ahnt. Aufgeklärte
Therapeuten oder auch sonstige Bezugspersonen, welche die
Hilfe der geistigen Welt hinzuziehen, haben am ehesten die
Möglichkeit, das Übel an der Wurzel zu fassen. Seitens der
geistigen Welt ist immer die Bereitschaft vorhanden, auf
ernst gemeinte Bitten hin handelnd einzugreifen. Das Ziel
des Strebens ist letztlich eine Verbindung mit dem höheren
Selbst des Individuums.
Geistebenen einer höheren Entwicklungsstufe sind nicht
daran interessiert, Menschen in allen Bereichen des Lebens
anzuleiten oder vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen
haben. Unterscheidungsvermögen und innere Stärke sind
Eigenschaften, auf die Medien nicht verzichten können.

368
369
Die zwei Seiten der Medialität

Die Dunkelheit und das Böse sind nicht immer


gleichzusetzen, ebenso wie das Licht nicht
immer Gutes verheißt.

Diejenigen Medien, die seit Jahren erfolgreich, ohne irgend-


welche gesundheitliche oder psychische Schädigungen, ihrer
Berufung nachgehen, werden kritischen Äußerungen kaum
beipflichten. Ihnen wird Hilfe zuteil aus den geistigen
Ebenen in Form von Beratung, Heilenergien bei
gesundheitlichen Problemen, Mitteilung von Diagnosen bei
Krankheiten, Übermittlung fortgeschrittenen Wissens etc.
Psychische und physische Gefahren sind nach Ansicht
erfolgreich arbeitender Medien mit einer adäquaten inneren
Haltung, ergänzt durch regelmäßige innere
Reinigungsübungen, zu vermeiden. Das notwendige
Hintergrundwissen, die persönliche Integrität und der
angemessene Ernst verhindern ein Abgleiten in düstere
Astralregionen.

370
So wie auf der Erde hilfreiche Menschen beheimatet sind
und sich Diebe herumtreiben, so existieren auch in der
jenseitigen Welt helle und dunkle Mächte. Das biblische
Verbot: „Wendet euch nicht an die Totenbeschwörer und an
die Wahrsager; suchet sie nicht auf, damit ihr nicht durch sie
verunreinigt werdet“, (vgl.: 3.Mos., V. 19,31) gilt als nicht
mehr zeitgemäß. Die Gemeinschaft der Rosenkreuzer lehnt
ebenfalls mediale Betätigung jeder Art ab mit der
Begründung, die Jenseitigen seien vor allem daran
interessiert, die Ätherkräfte lebender Menschen
auszusaugen. Der Ätherraub könne eine Auflösung ihrer
eigenen Ätherhülle verhindern. Diese Ätherräuber sind
demzufolge sehr anpassungsfähig; sie können sich auf jede
Situation sowie auf jede Person und deren Intentionen
einstellen. Mediale Verbindungen und spiritistische Séancen
sind nicht nur gesundheitsschädlich, sondern behindern auch
die spirituelle Entwicklung. (In: Lectorium Rosicrucianum,
Informationsbriefe.) Alles, was das Ich-Bewusstsein herab-
dämpft oder sogar ganz ausschaltet, wird als verwerflich
angesehen.
Befürworter des medialen Empfangs hingegen verweisen
auf die diversen Vorteile dieser Kontakte. Neben unzähligen
banalen Aussagen, die von den Jenseitigen übermittelt
werden, existiert eine Vielzahl von Botschaften, die von
einem hohen geistigen Niveau zeugen. Im Spiritismus wird
mancherorts unterschieden zwischen einem niederen
Spiritismus und einem geistig anspruchsvollen christlichen
‚Spiritualismus’. In der spiritistischen Praxis finden sich
viele Abstufungen: In der Seele eines jeden Einzelnen liegen
das Licht und das Dunkel, das Göttliche und das
Verwerfliche, dicht beieinander. Je nach dem Vorherrschen

371
der einen oder der anderen Seite wird Heil oder Verderben
heraufbeschworen.
Dass die Beurteilung in der Praxis nicht einfach ist, zeigt
der Fall des amerikanischen Mediums Jane Roberts, die
regelmäßig im Zustand der Volltrance Botschaften empfing.
Sie fand eine zahlreiche Anhängerschaft durch ihre Bücher
(z.B.: Gespräche mit Seth). Über den langen Zeitraum von
20 Jahren hinweg übermittelte J. Roberts anspruchsvolle
Texte der eloquenten Geistpersönlichkeit Seth, die auch zu
ihrem persönlichen Ratgeber wurde. Durch die ernsthafte
Erkrankung von Jane Roberts erhält ihre mediale Arbeit
einen bitteren Beigeschmack. Trotz aller wohlmeinenden
Ratschläge Seths verschlechterte sich ihr Befinden im Laufe
von einigen Monaten dramatisch; sie verstarb im Alter von
nur 54 Jahren. Die Annahme scheint nicht ganz unbegründet,
dass die über einen langen Zeitraum praktizierte mediale
Arbeit im Volltrance-Zustand zum frühen Tod des Mediums
beigetragen hat. Sie selbst hegte keinerlei Verdacht und
channelte bis kurz vor ihrem Tod die Botschaften von Seth.
Indische spirituelle Lehrer, wie Saint Darshan Singh, raten
von medialen Praktiken völlig ab: „Wenn wir den
spirituellen Weg beginnen, bittet uns der Meister, im
weiteren Interesse unserer spirituellen Entwicklung nur die
Übungen auszuführen, die uns bei der Initiation gelehrt
werden und alle anderen Praktiken zu lassen, da sie unserem
spirituellen Fortschritt im Wege stehen könnten. Außerdem
lassen wir uns auf keine Form von Spiritismus und
Geisterglaube ein, da diese sich mit den niederen
Manifestationen von Geistern beschäftigen und das ist ein
unbedingtes Hindernis auf den Weg“. (Zit. bei Coralf,
S.247.) Zu den Praktiken, die gemieden werden sollen, zählt
er: Geistiges Heilen, Hellsehen, Rückführungen in frühere

372
Leben, Wahrsagerei, Astralreisen Mesmerismus, Magie,
Hypnose u.a.
Überzeugte Kritiker schreiben übernatürliche Kräfte
insgesamt dem Wirken von Dämonen zu, können aber den
Beweis für diese Behauptung nicht antreten. Manche
glauben, es gehe dabei um den Einfluss höherer Naturkräfte,
die je nach innerer Verfassung des Individuums zum
Positiven wie zum Negativen wirken können.
Das unsichtbare Land ist in hohem Maße geeignet,
oberflächliche Neugier anstelle echter Wahrheitssuche
hervorzurufen. Zu dieser Einstellung gelangt J.M. Verweyen.
Ungeduld kann zu einem unangemessenen Vorwärtsdrängen
zu den dunklen Toren des Jenseits verleiten. Ernsthafte
Sucher nach wahrer Erkenntnis betreten das mediale Gebiet
nicht zur Bereicherung ihres Wissens. Übersinnliche
Erlebnisse, die ihnen zuteil werden, verwenden sie als
Bausteine zu einem erweiterten Weltbild. Dabei vermeiden
sie es, in eine sentimentale Schwärmerei zu verfallen und
gelangen auf diese Weise zu einer vertieften Welt- und
Lebensanschauung.
Mögliche Gefahren spielt Verweyen weitgehend herunter
(vgl.: S.188f.). Immerhin räumt er ein, eine mediale
Tätigkeit könne Anlass zu Erschöpfungszuständen sein und
gelegentlich zu einem völligen Zusammenbruch führen! Er
warnt vor allzu großer Unbefangenheit, vor einer naiven
Gläubigkeit und unfruchtbarer Kritiklosigkeit, die ein
Gegenstück bilden zu starrsinniger, unbelehrbarer Ungläu-
bigkeit. Verweyen vertritt dagegen das „Ideal kritischer
Geisteshaltung“, die ein ständiges Wachsen und eine
Bereitschaft, die Einstellung zu revidieren, beinhaltet,
„damit die vielfach lauernden Gefahren abgewehrt werden“
(S.191).

373
Ein Überschwang der Gefühle könne ebenso schädliche
Formen annehmen wie die Vernachlässigung des
unmittelbaren Diesseits zugunsten einer jenseitigen Welt,
betont der Autor. Das hieße nämlich, den realen Boden unter
den Füssen zu verlieren und damit die grundlegenden
Ansprüche einer angemessenen Lebensbewältigung zu
vernachlässigen. Obwohl mediale Betätigung ein
gefahrvolles Gebiet sei, wäre es dennoch unklug, um der
drohenden Gefahren willen sich abzuwenden. Das würde
letztendlich bedeuten, „auf allen Lebensgebieten Stillstand
und Rückgang befördern“ (S.196). Verweyen geht hier
offensichtlich von einer Berufung aus, gegen die anzugehen
unliebsame Folgen hätte. Ähnliche Ansichten finden sich in
schamanischen Kulturen, wo die einmal ‚Erwählten’ kaum
eine Möglichkeit haben, sich gegen ihre ‚Berufung’ zur
Wehr zu setzen. Dies würde bedeuten, den Göttern
gegenüber ungehorsam zu sein und könnte Krankheit oder
gar den Tod zur Folge haben.
Auf die Vorzüge und Nachteile der Medialität, deren helle
und die dunkle Seiten, wurde ausführlich hingewiesen. Sie
ist ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite haben
nicht wenige Medien ernsthaften körperlichen und geistigen
Schaden erlitten. Mediale Arbeit kann zu
Erschöpfungszuständen führen und im Einzelfall sogar
Nervenzusammenbrüche oder psychotische Zustände nach
sich ziehen, sofern eine Disposition zu psychischen
Gleichgewichtsstörungen vorhanden ist. Andere jedoch, die
über Jahrzehnte hinweg spirituellen Themen ihre
Aufmerksamkeit widmeten und auch die mediale Praxis
ernsthaft betrieben, erfreuen sich bester Gesundheit.
Gefahren ergeben sich aus einem sorglosen Umgang mit
diesem Gebiet. Gerade gefühlsbetonte Menschen neigen zu

374
einer naiven Überschwänglichkeit und Gläubigkeit. Sie
zeigen sich unfähig, einen kritischen Maßstab anzulegen,
entfernen sich weitgehend von den praktischen Dingen des
Lebens und verlieren die Bodenhaftung. Nicht selten folgt
der ersten Euphorie eine tiefe Enttäuschung.
Medien mit ausreichendem Realitätsbezug benutzen die
ihnen zufließenden Informationen als Erkenntnisquelle.
Einsichten und lehrreiche Informationen werden Rat- und
Hilfesuchenden zur Verfügung gestellt. Mediale Beratung
kann allerdings, wenn sie häufig in Anspruch genommen
wird, zur Unselbständigkeit der Ratsuchenden führen.
Persönliche Entscheidungen werden dann in Abhängigkeit
von den Aussagen des Mediums getroffen. Den medialen
Kundgebungen darf keinesfalls blind vertraut werden.
Mediale Beratung kann mannigfaltige Anregungen zum
Nachdenken geben, ohne den Anspruch zu erheben,
unfehlbar zu sein.
Ratsuchenden Menschen sollte klar sein, dass sich mit
jeder Information, die sie erhalten, gewisse Kräfte mit ihnen
in Verbindung setzen. Über deren Absichten herrscht nicht
immer Klarheit, und ein böses Erwachen ist manchmal die
Folge. Jene Energie, die auf den ersten Blick einen
lichtvollen Eindruck macht, kann auch dunkle Seiten
beinhalten.
Folgende Informationen aus der geistigen Welt sind in
diesem Zusammenhang relevant:

Die Eigenschaften des Lichtes sind durchaus


zwiespältiger Natur, wie ein Rückblick auf die Geschichte
zeigt. Neben den Wärme spendenden, aufbauenden und
erhaltenden Eigenschaften, die das Licht charakterisieren,
ist auch der zweite Aspekt unübersehbar vorhanden.

375
Dem Prinzip des Erhalts steht also ein Prinzip der
Zerstörung gegenüber. Das Potential des Lichts ist
ungeheuer groß, weshalb Umwälzungen von gigantischen
Ausmaßen stattfinden können.
Der zweite Aspekt des Lichtes macht sich bemerkbar im
Zerfall und der Vernichtung ganzer Zivilisationen. Die
Zivilisationen, die am Rande des Abgrundes stehen,
werden der völligen Vernichtung anheim gegeben durch
ein Eingreifen der bewussten Lichtenergie.
Diese Eigenschaft des Lichts, sowohl aufbauende als auch
zerstörerische Wirkung zu entfalten, ist in der Natur
allenthalben anzutreffen.
Der Kontakt mit den Lichtkräften kann für einen
spirituellen Sucher dann zur Gefahr werden, wenn seine
Absichten den Intentionen des Lichts zuwider laufen. Ein
Mensch, der sich in der spirituellen Entwicklung befindet,
ist angehalten, in besonderer Weise an seiner
Vervollkommnung zu arbeiten und seine Integrität zu
bewahren. Unzählige Gefahren drohen ansonsten, die den
Sucher in den Abgrund ziehen können.

Die Geisteshaltung, in der ein Kontakt aufgenommen wird,


ist von ausschlaggebender Bedeutung. Mangelt es an dem
nötigen Ernst und sind die Absichten egoistischer Natur,
dann öffnet sich ein Medium für andere Wesenheiten, als
ursprünglich beabsichtigt war. Die geistige Welt ist nicht
erfreut, wenn sie zum Zwecke persönlicher Vorteilsnahme
angerufen wird. Dann kommen andere Wesenheiten auf den
Plan, welche die Bittsteller mit Scheininformationen
versorgen. Die Täuschung wird in den meisten Fällen nicht
einmal bemerkt.
Ein weiterer Channel-Text befasst sich mit Kontakten zur
Geistwelt:

376
Jeder Mensch ist fortwährend in Kontakt mit geistigen
Wesen, doch läuft dieser Vorgang in der Regel völlig
unterhalb der Wahrnehmungsschwelle ab. Sobald ein
Geist sich in der Entwicklung befindet, werden diese
Vorgänge immer bewusster von ihm wahrgenommen.
Die geistige Welt ist aus einer Vielzahl von Schichten
aufgebaut, wobei jede Schicht einer spezifischen
Schwingungsstufe entspricht. Die Schwingungshöhe des
jeweiligen Individuums entscheidet, mit welcher der
Schichten es jeweils in Berührung kommt.
Ein unentwickeltes Individuum wird es schwer haben,
die höheren Geistebenen mental zu erreichen, daher
stehen Helfer bereit, die den Empfang ermöglichen.
Wünscht ein irdischer Mensch eine bestimmte
Information, dann wird ein Geisthelfer diesen Wunsch
weiter vermitteln; die Entscheidung wird dann auf der
nächsthöheren Ebene getroffen.
Der Kontakt zu den geistigen Ebenen ist immer
vorhanden, nur wissen die meisten Menschen davon
nichts. Sobald ein Bewusstsein Bereitschaft zeigt, höhere
Weisheit zu akzeptieren, werden die entsprechenden
Verbindungskanäle geschaffen, die eine Aufnahme
ermöglichen. Aufgabe des Menschen ist es, den Kontakt
häufig zu suchen, damit die Verbindung gefestigt wird.
Auch die geistigen Helfer, die u.a. als Dämonen
bezeichnet werden und gemeinhin sehr unbeliebt sind,
üben eine wichtige Funktion aus, indem sie den Menschen
mit seinen Ängsten und Schwächen konfrontieren, die ihn
bei der Fortentwicklung behindern. Sie sind in der Regel
ebenfalls noch in der Entwicklung befindliche Geister, die
in wechselseitigem Kontakt dazulernen.

377
Gelingt es den geistigen Helfern, einem menschlichen
Wesen bei seiner spirituellen Weiterentwicklung behilflich
zu sein, so haben sie damit selbst einen Schritt in ihrer
eigenen Entwicklung getan. Die geistigen Helfer werden
auch gemeinhin als die WÄCHTER bezeichnet. Die
Schwingungen von Geisthelfer und Schüler weisen
ähnliche Muster auf. Sie dürfen über einen Schüler nicht
beliebig verfügen. Der Rahmen wird vor Beginn der Schu-
lung festgelegt und darf nicht überschritten werden. Der
Proband gibt dazu sein Einverständnis und weiß auf einer
unterbewussten Ebene in etwa, worauf er sich einlässt.
Sobald jemand in telepathischem Kontakt mit geistigen
Welten ist, sind ihm im Prinzip alle Informationen
zugänglich, die er sich wünscht. Doch hier hat die
Weisheit ein Hindernis eingebaut: Nur solche
Informationen werden ihm zuteil, wie es seine
Schwingungshöhe und damit sein geistiger
Entwicklungsstand zulässt.
Je höher der Mensch entwickelt ist, desto leichter wird
es ihm möglich, die Antworten herbeizuziehen, die er
wissen möchte. Wissen beinhaltet erhebliche Vorteile,
zumal wenn es von einer geistigen Ebene kommt, deren
Horizont weitaus umfangreicher ist als auf der irdischen
Ebene. Da Wissenszuwachs immer auch mit
Verantwortung und Reife des Anwendenden verbunden
sein muss, ist die geistige Intelligenz zurückhaltend in der
Vermittlung, um den Missbrauch und den damit
einhergehenden Schaden für die Gemeinschaft zu
verhindern.
Wenn jemand also eine Frage in der Meditation stellen
möchte, dann sollte er sich vorher in eine harmonische
Stimmung versetzen, bspw. indem er vorher
entsprechende Musik hört oder seine Gedankenkräfte auf
geistige Inhalte lenkt, abseits von den Problemen des

378
Alltags. In einer solchen Verfassung ist es viel leichter, in
Kontakt mit den höheren geistigen Wesen zu gelangen,
um eine Antwort zu erbitten. Grundsätzlich sollte sich ein
Mensch niemals in Meditation begeben, wenn er in
niedergedrückter oder ärgerlicher Stimmung ist. In dieser
Verfassung zieht er keine hohen Geistwesen an und muss
damit rechnen, zum Spielball geistiger Wesen zu werden,
die seinem derzeitigen Niveau entsprechen.
Fragen, die jemand in die Meditation mitbringt, werden
manchmal auch erst zu einem späteren Zeitpunkt
beantwortet. Der Frager sollte also nicht gleich mit
Ungeduld und Enttäuschung reagieren, wenn ihm nicht
sogleich eine Antwort zuteil wird. Vielleicht ist derzeit
nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Denn manchmal
schadet zuviel Wissen. Oder die Information gelangt erst
in einem der nächsten Tage ans Ziel; ganz unvermutet ist
sie plötzlich da, für den Empfänger teils auf
überraschende Weise, denn die geistigen Lehrer sind
ungeheuer kreativ; ihrer Phantasie sind keine Grenzen
gesetzt.

Ein bewusster Umgang mit der Medialität, der auch


kritisches Hinterfragen mit einschließt, fördert eine
achtsame Einstellung und reduziert die Fehlerquellen.
Werden gewisse Grundregeln nicht genügend beachtet, kann
die mediale Tätigkeit in ein gefährliches Fahrwasser
abgleiten, weshalb etliche spirituelle Lehrer davor warnen.
Wegen einer drohenden Gefahr mediale und spirituelle Ziele
völlig abzulehnen, käme aber einem Stillstand in der
Entwicklung gleich. Über steinige Klippen hinweg wartet oft
ein lohnendes Ziel auf die Wagemutigen.
„Channeln kann Menschen zu ihrer eigenen Wahrheit
führen“, betont V. Berry (S.115). Die Voraussetzung hierfür

379
ist, zu einem Beobachter der eigenen Gedanken zu werden
und zu lernen, sie von der Stimme des höheren Bewusstseins
zu unterscheiden. „Jeder Mensch sollte sein eigener Channel
werden, so dass er seine Fragen selbst beantworten kann,
ohne jemand anderen konsultieren zu müssen“ (dies. S.141).
Diese Aussichten sind verlockend.
Medialität hat, wie gezeigt werden konnte, viele
verschiedene Aspekte; daher ist es nicht leicht, zu einer
einhelligen Meinung zu gelangen. Letzen Endes entscheidet
jedes Medium allein, ob sich der mediale Kontakt
gewinnbringend gestaltet und sich insgesamt als eine
Bereicherung auf allen Ebenen erweist. In diesem Fall
werden Türen geöffnet in unbekannte, faszinierende Weiten.

380
Fragebogen zu außersinnlichen Erfahrungen und
Kontakten.

Viele Menschen verfügen über außergewöhnliche


Erfahrungen, die sie kaum jemandem mitteilen können. Sie
als Leser erhalten an dieser Stelle eine Gelegenheit, ihre
Erfahrungen mit anderen zu teilen.
Bei dieser Erhebung geht es darum, Informationen über
mediale und spirituelle Kontakte zur übersinnlichen Welt zu
sammeln, um einen Eindruck zu erhalten in die
verschiedenen Bereiche der Erlebniswelten, die
normalerweise verschlossen sind. Die Teilnehmer werden
gebeten, einen Beitrag zu leisten, um das Wissen über
außergewöhnliche Kontakte und Erfahrungen zu vergrößern.
Persönliche Erfahrungen besitzen weitaus mehr
Aussagekraft als theoretische Überlegungen.
Falls Ihnen eine Frage unangenehm ist oder sie die
Information lieber für sich behalten möchten, ist es völlig in
Ordnung, wenn Sie nur einen Teil der Fragen beantworten.
Die Fragen sind gegliedert in verschiedene Bereiche:

Fragen:

Allgemein:

■ Gehören Sie einer bestimmten Konfession oder


Glaubensgemeinschaft an?
■ Bitte schildern Sie Ihre erste außersinnliche Erfahrung:
Wie alt waren Sie zu dem Zeitpunkt? Gibt es in Ihrer
Familie Personen mit ähnlichen Erfahrungen?

381
■ Sind Sie in Kontakt mit: Geistlehrern, Schutzengeln,
Dämonen oder sonstigen Wesenheiten?
■ Waren Ihre bisherigen Erfahrungen vorwiegend
angenehm oder bedrohlich? Bitte begründen sie, wie es zu
Ihrer Einschätzung kam.
■ Kamen Ihre Kontakte freiwillig oder eher unfreiwillig
zustande?
■ Trafen Sie bekannte Personen bei Ihren außersinnlichen
Kontakten? Wenn ja: Wer waren sie und wie verhielten sie
sich Ihnen gegenüber?
■ Gibt es ein spirituelles Ziel, das Sie erreichen möchten?
■ Glauben Sie, zu einer Gruppe von Auserwählten zu
gehören?
■ Haben Sie Einweihungen oder ähnliches erlebt? Wenn ja:
Was geschah dabei?
■ Haben Ihre medialen Fähigkeiten zugenommen aufgrund
der Erlebnisse? Wenn ja, beschreiben Sie bitte, welche dies
sind.
■ Welches war Ihre bisher tiefgreifendste Erfahrung mit der
übersinnlichen Welt. - War diese Erfahrung eher angenehm
oder eher bedrohlich?
■ Hatten Sie jemals visionäre Einblicke in überirdische
Bereiche? Wenn ja, beschreiben Sie diese bitte.
■ Haben Sie die übersinnlichen Kontakte eher als eine
Bereicherung oder als Belastung empfunden?

Unangenehme Erlebnisse:

■ Hatten Sie schon einmal die Empfindung, dass Ihnen


Energie abgezogen wurde?
■ Hören Sie Stimmen oder haben sie Halluzinationen?
Wenn ja: Sind die Stimmen freundlich oder bedrohlich?

382
Sind die Bilder und Eindrücke eher informativ, aufbauend
oder erschreckend?
■ Fühlen Sie sich aufgrund Ihrer Wahrnehmungen bedroht
oder verfolgt? Wenn ja: Wer verfolgt und bedroht Sie nach
Ihrer Einschätzung?
■ Waren Sie aufgrund der Erfahrungen bereits in
psychologischer oder psychiatrischer Behandlung? Wenn
ja: Wie häufig und wie lange?
■ Haben Sie während der Kontakte schon einmal (oder
mehrmals) Schmerzen gelitten oder Lustgefühle verspürt?
■ Fühlten Sie sich schon einmal oder sogar häufig von
geistigen Mächten unter Druck gesetzt oder zu irgendetwas
gezwungen?
■ Gehören zu Ihren Erfahrungen sexuelle Erlebnisse oder
gar Vergewaltigungen?
■ Waren Sie zeitweilig bewusstlos und konnten sich
hinterher nur bruchstückhaft oder überhaupt nicht erinnern?
■ Haben Sie des öfteren die Empfindung, nicht allein zu
sein, sondern nehmen ein zweites Wesen ganz in Ihrer
Nähe wahr? Wenn ja: Für wen halten Sie dieses Wesen?
Was will es von Ihnen?

Außerkörperliche Erfahrungen:

■ Gehören zu Ihren Erfahrungen außerkörperliche


Erlebnisse (=AKEs)? Wenn ja: Haben Sie Techniken
benutzt, um die AKEs einzuleiten?
■ Wie oft erlebten sie eine AKE?
■ Welche Erlebnisse hatten Sie, während Sie außerhalb
Ihres Körpers waren? Waren sie eher angenehm, interessant
oder bedrohlich?
■ Glauben Sie, mit Außerirdischen in Kontakt zu sein?

383
■ Wurden Sie bereits Opfer einer Entführung durch sogen.
Außerirdische? Wenn ja, schildern Sie bitte ausführlich Ihre
Erlebnisse.

Magische Praktiken:

■ Haben Sie sich eine zeitlang mit Magie beschäftigt?


■ Haben Sie sich jemals für schwarzmagische Praktiken
interessiert und diese ausgeübt?
■ Gab es eine Vereinbarung, zu der Sie sich bereit
erklärten? Wenn ja: Was wurde von Ihnen verlangt?
■ Wurden Ihnen Versprechungen gemacht und besondere
zukünftige Belohnungen in Aussicht gestellt? Wenn ja:
Worum handelte es sich dabei?
■ Bereuen Sie es, sich jemals für die unsichtbare Welt
geöffnet zu haben?
■ Haben Sie durch die Kontakte mit der geistigen Welt an
Wissen und Erfahrungen hinzugewonnen?

Bitte richten Sie Ihre Antworten an: Birgit Waßmann,


Postfach 1108, 37120 Bovenden, oder antworten Sie per e-
Mail: birgitwww@hotmail.de

Sollte es einige Gesichtpunkte geben, die in den Fragen


nicht berührt wurden, können sie diese gern auf einem
separaten Blatt ausführlich darlegen.
Falls Sie selbst medial arbeiten und eigene Channel-Texte
empfangen haben, wäre ich Ihnen dankbar, wenn sie auch
diese zur Verfügung stellen, um die Informationen auch
anderen zugute kommen zu lassen.

384
Wenn Sie nicht ausdrücklich widersprechen, erklären Sie
sich damit einverstanden, dass Ihre Angaben für weitere
Recherchen und evtl. für eine spätere Veröffentlichung
herangezogen werden können, um sie weiteren Betroffenen
und einem interessierten Leserkreis zugänglich zu machen.
Ihre Angaben werden selbstverständlich streng vertraulich
behandelt.

Ihre persönlichen Daten (die Angaben sind freiwillig):

Name: _______________________________________
Adresse: _______________________________________
Alter: _________________ m./w.: ________________
Beruf: _________________ e-Mail: ________________
(falls vh.)

385
Beratungsstellen:

IGPP – Institut für Grenzgebiete der Psychologie


und Psychohygiene e.V.
Wilhelmstr. 3a

79098 Freiburg i. Br.


Mail: igpp@igpp.de Stand: 1.02.16

SEN – Deutschland e.V.


(Spiritual Emergence Network)
Graf Dürckheimweg 5,
79682 Todtmoos-Rütte
Internet: www.senev.de/Kontakt.htm Stand: 1.02.16

Ein Netzwerk für spirituelle Entwicklung und


Krisenbegeleitung.

Fachklinik Heiligenfeld
Euerdorfer Str. 4-6
97688 Bad Kissingen
Internet: www.heiligenfeld.de Stand: 1.02.16

Eine Fachklinik für Psychotherapie, Psychosomatik und


Psychiatrie.

386
LITERATURVERZEICHNIS

Abelar T.: Die Zauberin: die magische Reise einer Frau


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Aivanhov, O. M.: Die Antwort auf das Böse; Reihe
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Die Sexualkraft oder der geflügelte Drache; Reihe ‚Izvor’
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Was ist ein geistiger Meister? Reihe ‚Izvor’ Nr. 207,
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Der Schlüssel zur Theosophie; 3.Aufl., Satteldorf 1995
Die Stimme der Stille; Hannover 1991
Unheimliche Geschichten; 3.Aufl., Hannover 1993
Bo Yin Ra: Das Buch der königlichen Kunst; Basel und
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Reise nach Ixtlan: die Lehre des Don Juan; 245.-250.
Der Ring der Kraft: Don Juan in den Städten; 172.-174.
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Swami Vivekananda siehe: Vivekananda (Swami)
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