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Es geht nicht nur um die Gestalt des Geldes,

sondern auch darum, wie es eingesetzt wird.


Denn: Nicht das Kapital steht am Anfang der Arbeitsteilung,
sondern ist es die gegenseitige Handreichung
von Mensch zu Mensch.
Sie ist der Beginn des Sozialen, des Miteinander

Ernst Dorfner

Dienendes Geld
oder
Die Befreiung des Sozialen
aus der kapitalistischen Abhängigkeit

Das Tauschen von Dienstleistungen


der BürgerInnen untereinander
mit Hilfe von „Joker-Geld“
im Sinne einer Postwachstumsökonomie
Die hier vorgeschlagenen Maßnahmen würden Schritt für Schritt
nicht nur persönliche Dienstleitungen
wieder finanziell leistbarer machen,
und damit durch Vergrößerung der Nachfrage hiernach
neue Arbeitsplätze schaffen mit keinem oder geringeren
Verbrauch an natürlichen Ressourcen.
Neben den Handreichungen von Mensch zu Mensch würden ja auch
Reparatur-Dienstleistungen wieder attraktiver.
Womit die Einsatzdauer aller Geräte in den Haushalten verlängert würde.
Das würde zwar die Nachfrage nach Neugeräten reduzieren,
und damit auch Rückwirkungen
auf die in der Fertigung arbeitendem Beschäftigten haben.
Der Zwang zum Wirtschaftswachstum allein wegen
der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen und damit
der Finanzierung von Sozialleistungen
wäre aber damit von vorne herein vermieden oder zumindest reduziert
durch die direkte Finazierung
der Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich.

Es ist dies ein Vorschlag im Sinne einer Postwachstumsökonomie

Was ist „Dienendes Geld“?

Raimund Dietz schreibt in „Geld und Schuld“ (S.50ff)


„Geld wird in Waren umgesetzt, um Geld zu erwirtschaften.“

Das heißt:
Geld dient nicht, es muss bedient werden.
Geld ist der Nukleus unserer derzeitigen
Wirtschaft, um den sich alles dreht.
Alles Wirtschaften dient der Geldvermehrung.
Alles andere ist demnach dem untergeordnet.

Dietz weiter:
„Die Metamorphose des Geld- und Warenkreislaufes können wir also schreiben:
G -W- G, oder in Langform G-W-G-W- G –W – G …..

Die Metamorphose zerfällt in zwei Abschnitte:


den Part G – W – G, und den
Part W – G - W.

Den Part W – G – W übernehmen die


Haushalte
Sie leisten Arbeit, um sich über den Umweg eines Geldverdienstes
etwas „leisten“ zu können. ….

Unternehmen
übernehmen den Part G – W – G‘,
Sie lassen sich Geld vorschießen, um nach dem Umweg
über Produktion, Lagerung …... durch dem darauf folgendem Verkauf
wieder Geld zurückzuverdienen.
Aber sie tun dies nur, wenn sie erwarten können,
einen Betrag zu erzielen, der höher ist als der, den sie ausgegeben haben.
Ja, sie müssen so vorgehen,
weil das Eigenkapital sonst rasch aufgezehrt wäre.“

Soweit Raimund Dietz.

Ich möchte ergänzen: Es sind nicht zwei Parts, sondern drei.


Was hier übergangen wurde:
Die Haushalte könnten auch untereinander tauschen,
also W – G – W,
wenn sie etwas zum Tauschen haben.

Das ist die klassische Vorstellung einer arbeitsteiligen Wirtschaft:


Die Haushalte tauschen untereinander ihre selbst erzeugten Produkte.

Im Bereich des Produktentausches kann diese Erzeugung eher nicht der Fall sein,
da die Haushalte über die hierfür notwendigen Ressourcen
(Maschinen, Vorprodukte, Arbeitskräfte)
für deren Herstellung nicht verfügen.
Aber sie können im
Bereich vor allem persönlicher Dienstleistungen tauschen,
da sie hier über die erforderliche Ressource, nämlich die eigene Arbeitskraft,
verfügen.

Der Dienstleitungsbereich ist jener Bereich,


der im derzeitig vorherrschenden Part G – W – G,
ein Fremdkörper ist,
weil hier der Umweg über Produktion, Lagerung, und am Ende dann den Verkauf
nicht erforderlich und auch nicht möglich ist.

Der Part G – W – G bedarf


der Vorfinanzierung mit einem Geld,
mit dem jene nicht-monetären Schulden getilgt werden können,
die beim Zugriff auf fremdes Eigentum entstehen.
Zu diesem fremden Eigentum gehören die Lohnarbeit (bzw. die Konsumgüter),
die Maschinen und Einrichtungen, und die Vormaterialien und Betriebsstoffe.
Hierfür kann das Geld einen Entgelt einfordern.

Im Part W – G – W wird dagegen


Fertiges gegen Fertiges in Form von Geld als „Joker“ getauscht,
der gleichsam wie ein Katalysator wirkt.
Dieses Joker-Geld muss nicht durch ein Mehr bedient werden,
wie es das Kredit-Geld verlangt.
.
Die Form des Joker-Geldes wird - absichtlich, so scheint es -
in der In-Umlaufbringung des Geldes übersprungen,
da es das Verlangen nach Bedienung nicht stellen kann.
Wir leben in einem vom Kapital dressierten Sozialstaat, der
-wie das Pferd beim Zurichten, an der Dressurleine –
der Geldleine – geführt wird.

***

Es sind die Dienstleistungen, die nicht vorfinanziert werden müssen und können.
Sie sind in der Zeit fertig, in der sie geleistet werden.
Es muss daher kein Geld vorgeschossen werden.
Es braucht hier keinen Kredit.

A kann seine Dienstleistung für B heute und hier


gegen eine Dienstleistung des X übermorgen und ganz woanders
mit Joker-Geld tauschen.

Geld ist hier dann nur jenes Tauschhilfsmittel, wie die gängige Lehre es sieht,
das sowohl in der Zeitachse als auch quer dazu
den Tausch weiterreichend möglich macht.

Geld muss allerdings im Waren produzierenden Bereich vorgeschossen werden.


Waren werden heute mit Waren von gestern für morgen erzeugt.
Es klafft eine Zeitlücke, die mit Vertrauen – Kredit – überspannt werden muss,
worauf weiter unten nochmals eingegangen wird.

***

Die Frage, die sich stellt:


Ist diese Joker-Funktion in dem derzeitigen Geldsystem möglich?

Die Antwort lautet: Nein!


Das heutige Geld – das Kreditgeld – entsteht derzeit erst im Part G – W – G,
also dem Unternehmens-Part,
durch Kreditaufnahme - und damit monetäre Verschuldung.
Der Kredit hat diesen Part überhaupt erst möglich gemacht,
und ist weiterhin erforderlich für die Aufrechterhaltung dieses Parts,
der die Lohneinkommen hervorbringt.
Die Waren produzierende Wirtschaft ist somit eine Kreditwirtschaft.
Der Kredit jedoch verlangt nicht nur die Rückzahlung
des ursprünglichen Betrages,
sondern eines Mehrertrags-Aufschlages darauf
in Form von Zinsen und Gewinnen, worauf Dietz ja eingangs hinweist.

Ist dies nun aber mit Vollgeld möglich?


Ja, mit Vollgeld ist das möglich, weil es auf zwei Wegen entstehen kann:
1.Als Tauschhilfsmittel, und wie derzeit
2. über einen Kredit.
Zu 1.
Vollgeld entsteht ursprünglich nicht aus einem
rückzuzahlenden Kredit der Zentralbank
dort wo es um die Bezahlung von Dienstleistungen geht.
Vollgeld wird durch die Zentralbank dem Staat zur Verfügung gestellt
- gewissermaßen im wohl proportioniertem und kontrolliertem Ausmaß
kostenlos geliehen -,
und von diesem als Tauschhilfsmittel über "Dienste-Einkommen"
einfach auf die Wege gebracht.
Der Wert des Vollgeldes wird hier davon geprägt,
dass der Staat es zur Begleichung von Steuer- und Abgabeschulden akzeptiert.

Der Weg der In-Umlaufbringung des Geldes läuft


über die Ausstattung staatlicher oder auch privater Strukturen
im Dienstleistungsbereich
- vor allem im Sozialbereich der Handreichungen von Mensch zu Mensch
mit Joker-Geld.
Haushalte erhalten „Dienste-Honorare“,
deren Höhe sich nach den Netto-Verdiensten der Beschäftigten
in der Waren produzierenden Wirtschaft ausrichtet.
Von den Haushalten fließt es dann sukzessive in den
Waren produzierenden Bereich G – W – G und in die Geschäftsbanken,
von wo es dann über Kredite weiterläuft.

Zu 2.
Ein zweiter Weg der In-Umlaufbringung
ist die direkte Vergabe von Krediten an die Geschäftsbanken,
- gewissermaßen ein Abschneider, der die Stufe des Jokergeldes umgeht.

Die Geschäftsbanken geben damit den Kredit - das Vertrauen - an die Waren
produzierende Wirtschaft weiter.
Für das dabei übernommene Risiko können sie einen Obolus verlangen.
.
Der Begriff „In-Umlaufbringung“ ist übrigens auch hier richtig,
weil das Vollgeld bei der Tilgung von Krediten
der Geschäftsbanken nicht vernichtet wird

Die Vergabe von Krediten ist deshalb ein In-Umlauf-Halten des Geldes.
Wird Vollgeld nur über Kredite
zur Finanzierung der Waren produzierenden Wirtschaft in Umlauf gebracht,
schließt sich seine Verwendung als Tauschhilfsmittel
im Dienstleistungsbereich aus.
Umgekehrt schließt aber die In-Umlaufbringung über den Dienstleistungsbereich
in der weiteren Folge die Kreditvergabe nicht aus.
Alles Geld, das für die Bezahlung von Dienstleistungen eingesetzt wird,
landet früher oder später im Waren produzierenden Bereich,
bzw. dem zugeordnet, bei den Geschäftsbanken.

***

Da nun die staatlichen oder privaten Dienstleistungen auf direktem Weg


finanziert werden, muss das erforderliche Geld hierfür
nicht mehr über Steuern und Abgaben von
belasteten Unternehmen oder Haushalt vorfinanziert werden,
wiewohl diese in Form von Gütern weiterhin zu leisten sind.

Da nun aber die Summe an Geld, die von Periode (1) bis (n)
für Dienstleitungen zur Verfügung gestellt wird, immer weiter anwächst,
sinkt reziprok damit die notwendige Vorfinanzierung mit Krediten im gleichen Ausmaß.
Daraus ergibt sich ein Gleichbleiben der Nachfrage am Warenmarkt
bei sinkender Vorfinanzierung.
Was wiederum zu einer stets wachsenden Kluft
zwischen in etwa gleichbleibenden Brutto-Ertrag und sinkender Kreditbedienung führt,
und damit zu entsprechenden Brutto-Überschüssen.
Diese Überschüsse müssen immer wieder vom Staat weitgehend abgeschöpft werden,
damit sie dieser anschließend in Form der Direktfinanzierung wieder in Umlauf bringt.

Weitgehend heißt dabei:


Die Netto-Gewinne sollen in einen akzeptablen Bereich bleiben.
Sie sind ja weiterhin erforderlich,
um die Warenproduktion aufrecht zu erhalten.

Mit der sukzessiven Umstellung der „kapitalistischen“ Finanzierung der Dienstleistungen


von Sozialabgaben hin zu einer Direktfinanzierung,
wird nun aber von Periode zu Periode ein
geringerer Vorfinanzierungsbedarf
des gesamten warenproduzierenden Bereiches erforderlich,
also des Part G – W – G.

Das heißt nun aber auch, wenn Altkredite


durch niedrigere Neukredite abgelöst werden,
dann können die alten Schulden nicht mehr zur Gänze
mit neuen Schulden getilgt werden.
Es fehlt jene Summe an Geld, das in der Periode (n+1)
der Staat zusätzlich in die direkte Finanzierung
der Dienstleistungen steckt.
Um diese volle Schuldendeckung zu ermöglichen,
kann - wie schon oben angedeutet -,
der Staat nicht den vollen Brutto-Gewinn abschöpfen,
sondern muss den Unternehmen ein Ertragsplus zubilligen.

Der Geldvorschuss für die produzierenden Unternehmen,


den Part G – W – G‘,
kann nun auf die reinen Produktionskosten in Form
der reinen Lohnkosten und der Kosten von Anschaffungen reduziert werden.
Nicht mehr sind die Kosten für Steuern und Abgaben vorzufinanzieren.

Die Verkleinerung der notwendigen Kreditaufnahmen von Mal zu Mal


führt aber auch dazu, dass die Geschäftsbanken ihre Kreditmittel
allmählich durch Rückzahlung an die Zentralbank reduzieren können.
In einem Vollgeldsystem sind ja diese Kreditschulden
stets Schulden bei der Zentralbank.

So recht gesehen werden dann


Steuern und Abgaben nicht mehr in Geld beglichen,
sondern in materieller Form durch Bereitstellung von Waren.

Der Konsumgüterbereich muss auch jetzt schon


die Waren für die
nicht nur im eigenen Bereich Beschäftigten bereitstellen,
sondern auch die für die Investitionsgüterbereich -
und den nicht Waren produzierenden Bereichen des Staates.
Doch muss der Konsum- und Investitionsgüterbereich dann nicht mehr
für den Staatsbereich jene Finanzmittel bereitstellen,
damit dieser auf die schon für diesen Bereich bereitgestellten
Waren und Dienstleitungen zugreifen kann.

Kredite werden aber weiterhin verzinslich bleiben,


es wird aber deren Menge und Ausmaß sich reduzieren.

Zum Grundeinkommen:

Dieser Vorschlag hebt sich von dem eines


bedingungslosen Grundeinkommens dadurch ab, dass hier nicht von einem
allmählichen Verschwinden der menschlichen Arbeit ausgegangen wird,
sondern dass genügend Arbeit an Diensten von Menschen für Menschen
zu leisten bleibt.

Ernst Dorfner, April 2017

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