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Fontes CHRISTIANI Zweisprachige Neuausgabe christlicher Quellentexte aus Altertum und Mittelalter Herausgegeben von Norbert Brox, Wilhelm Geerlings, Gisbert Greshake, Rainer Iigner, Rudolf Schieffer Band 8/1 IRENAUS VON LYON DARLEGUNG DER APOSTOLISCHEN VERKUNDIGUNG GEGEN DIE HARE! EN GRIECHISCH LATEINISCHL HERDER FREIBURG * BASEL + WIEN IRENAUS VON LYON EPIDEIXIS ADVERSUS HAERESES DARLEGUNG DER APOSTOLISCHEN VERKUNDIGUNG GEGEN DIE HARESIEN I UBERSETZT UND EINGELEITET von. NORBERT BROX HERDER FREIBURG * BASEL + WIEN BARCELONA = ROM © NEW YORK 188 ADVERSUS HAERESES | todro yap Kai adtas RapEDEuNV exdtéBY TG AEEELG, TvoL BE adr@v Katovorons TAY navoupyiay tig Hedodelas Koi Thy novnplay tiig thdvnc. Mpdrov jv yap et npoeKeLtO ‘lodwvy thy dive ‘OyBo6Sa. unvooan, thy tae av tempr- Ket tig mpoBoas Kal thy mpdtny Terpdda | cepa- omorérny odsav, KaBdg Ayovary, év npGrorg dv tebe xet Tig SwOpaM Kai obtws Exeterizer thy Bevzépay, tva Bua tig tEEMs TGV SvOMECOV 4 TéEIs BErZOA Tg 'OyBod- Bos, Kai obx dv petée tooostov Siéomua oe éxheAn- ouévos, Enerta dvapnodels, éx’ eoxéto tig mpémns 10 Suguynro Terpados. “Enerta: 8 xai tig ovtuyiag onnaven BéhoY, Kal TO tig "ExkAnotag ox dv napéhinev | Svoptr, | 19 G2 A Kod ext TOV hoindv ovbondv Hpxéodn th TV dppévov npoonyopla, duotas dvvanéveov KéKetvov ovy- vroxoveoson, Ivo thy évéey to: Bre RecvtoW f RepvAcKGs, , ek tv honGy Tag GvGGyoUs KaTéheye, Kal thy tod "AVOpanoD Gv pepnvirer GOCOyOV Koi ode ev dofixev Bx portetag Ayidis KepBéverv codvopa. cebtic. 9,2. bavepr obv 4 tig EEnrtoeus opaxoin- ois, Tod yp "Iadvvov Eva Gedv nawtoKpéropa. Ka Ever 20 Hovoyevh Xpiatdv"Ingoby xnpsacovtos, Bi’ of tek! REVTOL | 140 yeyovevan REye1, TOUTOY AGyov Oe0V, tootov povoyE- Vi, toDtOV névtaV noNTHY, toBrov ws GANLdY @art- Cov névta. &vOpanoy, toBtov KEGHOD romNtHy, TOOTOY El tit fda EAnAvs6ta, TOHCOV adtY GépKO TeYOVETO Ka 25 soxnvoxdta: év Aily, obto1 naparpénovres word tO mB 5 4 GEGEN DIE HARESIEN, BUCH 1, 9,1-2 189 Grund, warum ich auch wértliche Zitate von ihnen ge- bracht habe. Du sollst daraus einen Eindruck von der Verschlagenheit ihres Betrugs gewinnen und von der Bos- haftigkeit ihrer Verwirrung (vgl. Eph 4,14). Zuerst ist zu sagen: Wenn es die Absicht des Johannes gewesen ware, die obere Ogdoas anzuzeigen, dann hatte er auf die Reihenfol ge der Emanation geachtet und die erste Tetras angesichts der Wiirde, die sie thr zuschreiben, mit ihren Namen an erster Stelle genannt und dann erst die zweite angeschlos- sen, um durch die Reihenfolge der Namen die Reihenfolge in der Ogdoas kennilich zu machen. Und er hatte die erste ‘Tetras bestimmt nicht in so groSem Abstand erst an levzter Stelle genannt, als hitte er sie zunchst vergessen und als sei sie ihm dann erst wieder eingefallen. AuSerdem ist zu keritisieren: Hatte er die Syzygien bezeichnen wollen, dann hatte er, um durchgehend einheitlich zu verfahren, nicht (als einzigen) den Namen der Ekklesia ausgelassen, son- dem sich entweder auch bei den tbrigen Syzygien damit begniigt, nur die Namen der mannlichen Partner anzu- geben, weil man die der weiblichen darunter gleich mit- verstehen kann; oder wenn er schon die Syzygien bei den iibrigen aufzahlte, dann hatte er auch die Syzygos (Partnerin) des Anthropos genanat und es niche zugelas- sen, da wir ihren Namen durch Erraten herausbringen miissen, 9,2. Damit ist also klar, da ihre Schrifrauslegung Falschung ist. Denn wahrend Johannes einen einzigen allmachtigen Gott und einen einzigen eingeborenen Christus Jesus verktindigt, durch den, mit seinen Worten, alles geworden ist" (Joh 1,3), und zwar als Logos Got tes (vgl. Joh 1,1), als Eingeborenen (vgl. Joh 1,18), als Schipfer von allem, als wahres Licht, das jeden Menschen erleuchtet (vgl. Joh 1,9), als Schépfer des Kosmos (vgl Joh 1, 10), der in sein Eigentum kam (vgl. Joh 1,11), als den, der Fleisch geworden ist und unter uns gewohnt hat (vgl. Joh 1,14), verdrehen diese Leute die Textauslegung 190 ADVERSUS HAERESES I vov thy éEiiynaw, GARov pev tov Movoyevit déhovew elvan xatés thy mpoBodsy, Bv Bh xa “Apziy | KaAOBOLY, s 4 doy B tv Loripa yeyovévan HEAovaK, Kal EALoV tv A6yoy vidv tod Movoyevoig, Kai GAAov tv Xpratdv ei ExawspSoow tod HAnpduatos xpoBeBknnévov. 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Bi wev yep dddog tig sv Aldvav dn8p 25 ‘ig Andy adrdv compias capt éévero, elds Hiv nept | dahon eipnxévon dv dndotodov: et 8 4 A6y0s [6] TOT 1 ue opos 6 KeetoBeis ants Eottv Kat 6 ckvaBac, 6 105 uévOU | @cod povoyevng vids, Katt thy tod naxpos EdSoKIaY | 145 oupKodeis inép évOpaxov, ob nepi Gov tivds O88 nepl 30 0 5 GEGEN DIE HARESIEN, BUCH 1, 92-3 191 auf bestechende Art und stellen es so dar, da der Ema nation nach der Monogenes, den sie auch Arche nennen, zu unterscheiden ist vom Soter; und der Logos, der Sohn des Monogenes, ist wieder ein anderer, und noch einmal ein anderer der Christos, der zur Wiederherstellung des Pleroma emaniert wurde. Sie reiflen ein Schriftwort ums andere aus dem wahren Zusammenbang, mifbrauchen die (biblischen) Namen und dbertragen sie auf ihre Grund- idee. Folglich hat Jobannes nach ihrer Deutung den Herrn Jesus Christus gar nicht an so vielen Stellen erwihnt. Wo ernimlich vom Vater geredet hat, von Charis, Monogenes, Aletheia, Logos, Zoe, Anthropos und Ekklesia, da hat er nach ihrer Grundidee von der ersten Ogdoas geredet, worunter auf keinen Fall Jesus, auf keinen Pall Christos zu verstchen ist, der Lehrer des Johannes. Indes hat es der Apostel selbst klargestellt, da er nicht vonihren Syzygien gesprochen hat, sondern von unserem Herrn Jesus Chri- stus, von dem er wu8te, daf er der Logos Gottes ist. Wo er zusammenfat, gibt er nimlich iber den, von dem er vorher gesagt hatte, er sei am Anfang" gewesen (Joh 1,1), eben iiber den Logos, noch die zusitzliche Erklarung: Und der Logos ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt* (Joh 1,14). Nach der Idee dieser Leute war es aber nicht der Logos, der Fleisch wurde; er ist ja niemals aus dem Pleroma herausgekommen; sondern das war der Soter, der aus allen (Aonen) entstanden und spiter als der Logos ist. 9,3. So begreift doch, ihr Toren, daf Jesus, der fir uns geliteen hat (vgl. 1 Petr 2,21) und unter uns wohate (vgl. Joh 1,14), und niemand sonst der Logos Gottes ist. Denn ‘wenn ein anderer Aon zu unserem Heil Fleisch geworden wire, hatte der Apostel natiirlich von einem anderen ge sprochen. Wenn der Logos des Vaters, der hinabstieg, auch der ist, der hinaufstieg (vgl. Eph 4,10; Joh 3,13), ndmlich, der eingeborene Sohn des einzigen Gottes, der nach dem Willen des Vaters fiir die Menschen Fleisch geworden ist, 192 ADVERSUS HAERESES I ‘OyBodBog tv Kéyov nenotyton, GAA A epi 108 Kvpiov "Inood Xprotod. Od8E yop 4 ASyOS xa? axbtodg mponyounévag atips yeyovev. A€yovar 7p tov Lorhipa Ev86oaetor Goya yusxdv éx rig oiKovoRtag KatecKevaapEvov éppriti mpovote Rpds td dpacdv YEvE- den Kak ymAaonrov. Bape 6 Eorw f dpyata. &x tod 40d Kortk Tov "BAL [A] YeYOVUTG KAGorg Rd tod Geod, fy GAndag yeyovevan dV AGyOV TO Oe0d EufvooeV 6 ‘lodwng. 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'Og 8 tv "Hpaxhéa tnd Edpvotéas Eni tv év 7 “AN OVE REURdueVO Hd TOY ‘OuNpIKGY oTixOY ypsQaV obtag — od8v | yap Kurber napoBelynatos LEp' 1 Das war unter zehn Arbeiten, die Hlerakles der Sage nach dem 0 5 GEGEN DIE HARESIEN, BUCH 1, 9.3-4 193 dann hat Johannes nicht von einem anderen und auch nicht — von einer Ogdoas geredet, sondern eben vom Herrn Jesus Christus. Strenggenommen ist nach ihrer Meinung der Logos gar nicht Fleisch geworden. Denn sie erzahlen, da der Soter einen psychischen Leib angezogen hat, der aus der Heilsordnung (Oikonomia) stammt, mit unsagbarer Sorgfalt gefertigt, um sichebar und greifbar zu werden. (Da ist aber einzuwenden:) Fleisch ist das Gebilde aus Erde, das Gott am Anfang an Adam ausgefiihrt hat und das der Logos Gottes nach der Verkiindigung des Johannes wahr- haftig geworden ist. So last sich ihre erste und urspriing- liche Ogdoas auf. Dena da bewiesen ist, da Logos, Mo- nogenes, Zoe, Phos (Licht), Soter, Christos und Soha Gottes ein und derselbe sind, und zwar eben derjenige, der fiir uns Fleisch geworden ist, dann ist das Konstrukt ihrer Ogdoas aufgelést. Und weil es aufgelést ist, ist ihre ganze Grundidee zerfallen, die sie in ihren Triumen erlogen haben und (zu deren Verteidigung) sie gegen die Schriften anrennen. 9,4. Denn nachdem sie sich ihre eigentiimliche Grund: idee gebildet haben, sammeln sie Ausdriicke und Namen, wie sie verstreut vorkommen, und ersetzen, wie gesagt, deren eigentliche Bedeutung durch einen fremden Sinn. Sie tun dabei dasselbe wie Leute, die sich ganz beliebige Ideen vornehmen, die sie dann mit Hilfe von Homer-Ver- sen zu bearbeiten versuchen; wer sich weniger auskennt, kann dann meinen, da8 Homer die Verse auf das Thema gedichtet hat, das da aus dem Stegreif behandelt wird. Und viele werden durch die geordnete Versfolge 2u der Mei- nung hingerissen, da das am Ende tatséchlich von Homer so gedichtet worden ist. So hat es beispielsweise einer gemacht, der in homerischen Versen schrieb, wie Herakles im Auftrag des Eurystheus den Héllenhund holen sollte.” Es steht gar nichts dagegen, des Beispiels wegen das 2u Eurystheus leisten muBte, die letare und gefahelichste

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