Está en la página 1de 45

Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie

Unit 1: Psychologie als eine empirische Wissenschaft

1. Warum benötigen wir in der


(wissenschaftlichen) Psychologie
(unterschiedliche) Forschungsmethoden?

• Gegenstand der Psychologie = Erleben und Verhalten des


Menschen
o führt zu vielfältige, komplexe und variable
Fragestellungen
o wissenschaftlicher Anspruch erfordert große Anzahl an
Forschungsmethoden
• großer Teil des Erlebens und Verhaltens nicht direkt
beobachtbar

Wissenschaftlicher Anspruch der Psychologie

• Ziel = Beschreiben und Erklären, Vorhersagen und die


Veränderung des menschlichen Erlebens und Verhaltens
• Wissenschaftstheorie beschäftigt sich mit Frage: ob und wie
können mit Methoden der Forschung reale Sachverhalte erfasst
werden.

Psychologie als empirische Wissenschaft

• Hypothesen und Theorien


➢ zu Fragen entwerfen
➢ mit Realität konfrontieren

➢ also: Vergleich der gedanklichen Antwort auf Fragen mit


in Realität vorfindbare Sachverhalten

2. Was ist Wissenschaft?

• Ziel jeder wissenschaftlichen Tätigkeit = Generieren von


beständigem Wissen
• Erkenntnisse zu ihrem Gegenstandsbereich schaffen
• Antworten auf Fragen geben

Alltagswissen vs. Wissenschaft

• mögliche Fehler in Alltagspsychologie:


➢ Fehler bei der Wahrnehmung, Erinnern, logischen
Denken, Umgang mit Wahrscheinlichkeiten

Sprachgebrauch in Alltag und Wissenschaft


• Uneindeutigkeit und Mehrdeutigkeit vs. Umgangssprache
• Umgangssprache bildet logische Strukturen unpräzise
• Präzisierung der Wissenschaftssprache durch
➢ Einführung von Fachausdrücken
➢ Operationalisierung von Merkmalen
➢ Logisch eindeutige Formulierungen
➢ Mathematische Gleichungen
Der alltagspsychologische Weg zur Erkenntnis

• Überzeugungsstrategie  bei Beantwortung sehr überzeugend,


ohne Antwort unbedingt genau zu kennen
• Berufung auf Autoritäten  z.B. auf renommierten Professor zur
Überzeugung anderer
• Beispiele  Reihe von Beispielen für bestimmten Sachverhalt, aber
auch bei großer Anzahl Beispielen kein Beweis

Der wissenschaftliche Weg zur Erkenntnis

• Aufgabe: zuverlässige und gültige Erkenntnisse generieren


• Mit Hilfe der psychologischen Forschungsmethoden 
zuverlässige und gültige Untersuchungsergebnisse erzielen, um
damit eindeutige und gesicherte Antworten auf
Forschungsfragen zu geben
• Psychologische Forschungsmethoden stellen Vorgehensweisen
dar, mit deren Hilfe Antworten auf Fragen aus dem
Gegenstandsbereich der Psychologie gegeben werden sollen

Definition Methode

• Weg zu etwas hin, das wissenschaftliche Vorgehen bzw. auf


einem Regelsystem aufbauendes Verfahren, das zur Erlangung
von wissenschaftlichen Erkenntnissen dient
Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie
Unit 2: Wissenschaftstheorie, Basisziele wissenschaftlicher
Tätigkeit, Theorien und Hypothesen

1.1 Induktion vs. Deduktion

• Annahme: Wirklichkeit existiert unabhängig von uns nach


bestimmten Gesetzmäßigkeiten
o Wie können Gesetzmäßigkeiten erkannt werden?
▪ Prinzip 1: aus Beobachtung folgt Erklärung (Induktion)
▪ Prinzip 2: Erklärung basierend auf Beobachtung
überprüft (Deduktion)
• wissenschaftliche Methode = deduktive Methode
• induktive Methode hat Probleme bei Prüfung theoretischer
Annahmen
• quantitative Methoden (Verwendung objektiv messenden Verfahren)
eng verbunden mit deduktive Methode
• qualitative Methoden (Verwendung sinnverstehende Verfahren) eng
verbunden mit induktive Methode

1.2 wissenschaftstheoretische Ansätze

• konventionelle Ansätze
1.3 logischer Empirismus

• alle Aussagen müssen auf Beobachtung zurückführbar sein


• alle Theorien in formaler Sprache

1.4 kritischer Rationalismus (Karl Popper)

• Falsifikationsprinzip
• viele „fehlgeschlagene“ Falsifikationsversuche = gute Theorie
• Theorien müssen Aussagen beinhalten, die falsifizierbar sind

𝐻→𝐵
¬𝐵
¬𝐻
• H: Hypothese B: Beobachtung

• Wann T2 besser als T1?

o T2 erklärt alles, was T1 erklärt


o T2 erklärt einiges, was T1 nicht erklärt
o T2 erlaubt weitgehende Prüfungen
o T2 bewährt sich in diesen Prüfungen

1.5 Problematik der Falsifizierbarkeit


1.6 Historisch-soziologische Analyse (Kuhn)

• Forschungsgemeinschaft und Paradigma


• 3 Phasen der Wissenschaft
o Normalwissenschaft
o Krise
o Revolution
• Ziel in Phase der Normalwissenschaft = Empirie und Theorie in
Übereinstimmung bringen
• durch wissenschaftliche Revolution bestehendes Paradigma durch
neues ersetzen

1.7 Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme


(Lakatos)

• Wissenschaft als Kampf konkurrierender Forschungsprogramme


• raffinierter Falsifikationismus  stockt Theorie in einem
Forschungsprogramm, setzt sich Konkurrenz durch

1.8 Wirklichkeit als Konstruktion

• Kritik an Positivismus
• Positiv = das Gegebene, Tatsächliche
• Charakteristika des Positivismus:
• Konstruktivisten  keine unabhängig von uns existierende Welt
• Verwendung qualitativer Methoden

2. Basisziele wissenschaftlicher Tätigkeit in der Psychologie


2.1 Beschreiben

• Grundlage jeder wissenschaftlichen Tätigkeit  sorgfältiges


Beschreiben
• Beim Beschreiben Angaben über Erscheinungsformen und Merkmale
von mindestens 1 Sachverhalt
o dies durch:
▪ Benennen,
▪ Ordnen und Klassifizieren
▪ Definieren,
▪ Angaben zu Häufigkeit bzw. Ausprägungsgrad
• Operationalisierung  Wie Konzept empirisch erfasst?
• Zusammenhangsrelation

• Typische Methoden: Auszählen, Beobachten, Urteilen

2.2. Erklären

• Feststellen von Kausalrelationen  Veränderung im Sachverhalt A


sind ursächlich für Veränderungen in Sachverhalt B
• Erklärungen setzten mind. 2 Sachverhalten voraus
• Erklärungen sind Angaben über Bedingungsverhältnisse von
Sachverhalten
• Methode: Experiment
2.3 Vorhersagen
• Prognosen: vorwärtsgerichtete Erklärungen

• Unterscheidung zwischen statistischer und individueller Prognose


• je höher statistischer Prognosewert, desto höher auch individuelle
Prognosewert
• Bedingung für Vorhersagegenauigkeit:
o Präzision der Beschreibung im Prognosemodell beteiligten
Variablen
o Adäquate Auswahl der Prädiktoren
o Gewichtung der Prädiktoren gemäß ihrer empirischen
Bedeutung
o Zeitraum der Prognose

2.4 Verändern
• Ziel: menschliches Erleben, Verhalten und Handeln verändern
• Unterscheidung:
o Beeinflussen und Verändern als Korrektur
o Beeinflussen und Verändern als Förderung
o Beeinflussen und Verändern als Prävention
3. Theorien und Hypothesen
3.1. Woher kommen Theorien?

• Systematische Suche nach Theorien


o Einsatz qualitativer Methoden (z.B. Grounded Theory)

3.2. von Theorien zu Hypothesen

• Komplexitätsgrad von Theorien sehr variabel


• Aus Theorien Hypothesen abgeleitet, deren Überprüfung
Aufschluss über die Güte der Theorie gibt
• Hypothesen sind vorläufige Antworten, die Forscher auf ihre
Fragen geben
• Vorgehensweise: Theorie  Forschungshypothese  Präzisierung
der Hypothese (empirische Hypothese)

3.3. statistische Hypothesen

• =weitere Formalisierung der Hypothesen


• in Psychologie meist Bezug auf Populationsparameter

Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie


Unit 3: Messen und Testen

Was ist Messen?

• Überprüfen von Hypothesen durch die empirischen Daten einer


Stichprobe
• Statistische Datenauswertung basiert auf Zahlen
o Zahlen = präziser
• Merkmale müssen in Zahlen übertragen werden

 Messen

• Messen = besteht in Zuordnung von Zahlen zu Objekten oder


Personen
Kontra Pro
menschliche Psyche zu nicht der Mensch als Ganzes,
komplex, um auf Zahlen sondern nur kleine Ausschnitte
reduzieren zu können werden betrachtet
Zahlen müssen nicht die
gesamten Infos des Merkmals
wiedergeben

Was meint Informationen?

• Aussagen über Ausprägung von Merkmale können unterschiedlich


spezifisch sein
• Beispiel: Länge zweier Stöcke:
o Rot ist doppelt so lang wie Grün.
o Rot ist um zwei Meter länger als Grün.
o Rot ist größer als Grün
o Rot und Grün sind verschieden lang

• Extraversion ≈ Neigung zur Geselligkeit


• Beispiel: Klaus: E=4, Peter: E=2
o Klaus ist doppelt so extravertiert wie Peter. NEIN
o Klaus ist um zwei Einheiten extravertierter als Peter.
JA/NEIN
o Klaus ist extravertierter als Peter. JA
o Klaus und Peter sind unterschiedlich extravertiert. JA

• Wichtig! Zahlen sind nicht gleich Zahlen!


o Messung, bzw. die Messwerte der Extraversion und Länge
enthalten verschiedene Informationsmengen
• Messniveau (Skalenniveau)
o je nachdem, wie viel, bzw. welche Information die Zahlen
repräsentieren, werden mehrere Messniveaus unterschieden
• psychologische Variablen haben meist ein niedriges Messniveau als
z.B. physikalische Variablen
• Aber: Auch mit weniger Information lässt sich gut arbeiten!

Messtheorie
Ausgangspunkt Empirie

• ein empirisches Relativ besteht aus einer Menge von Objekten und
einer oder mehreren beobachtbaren Relationen zwischen diesen
Objekten
• Objekte: z.B. Ihre Kohorte Semester
• Relationen („Infos“): Beziehungen zwischen Objekten in Hinblick auf
ein Merkmal, z.B. Größe
o Äquivalenzrelation (gekennzeichnet mit ~ ): Verschiedene
Objekte sind hinsichtlich eines Merkmals gleich (oder nicht
gleich)
o oder Ordnungsrelation (gekennzeichnet mit ≺ ): Merkmal ist
bei einem Objekt stärker ausgeprägt als bei einem anderen
Objekt

Ziel: Zahlen

• numerisches Relativ besteht aus einer Menge von Zahlen und einer
bestimmten Anzahl an definierten Relationen zwischen diesen
Zahlen
o Gleichheitsrelation ( =)
o Größer-Kleiner-Relation (>)
• Problem: Wie ordnet man den Objekten des empirischen Relativs die
Zahlen des numerischen Relativs zu?

Kriterium der Zuordnung


Homomorphe Abbildung

• Abbildung = Funktion
o Ordnet jedem Objekt genau eine Zahl zu
• Homomorph = Strukturerhaltend
o Die Relation zwischen den Zahlen entsprechen den Relationen
zwischen den Objekten
• Formale Definition: Messen ist eine homomorphe Abbildung eines
empirischen Relativs in ein numerisches Relativ.

Ergebnis einer homomorphen Abbildung

• Skala: numerisches Relativ, das bei einer homomorphen Abbildung


des empirischen Relativs entsteht
• Erschöpfendes System einander ausschließender Äquivalenzklassen
o jedes Element kann einer Klasse zugeordnet werden
(erschöpfend)
o ein Element kann nicht gleichzeitig mehreren Klassen
angehören (einander ausschließend)
o Äquivalenzklassen: Klasse von Objekten, die man hinsichtlich
bestimmter Merkmalsausprägungen (z.B. Geschlecht) als
gleich betrachtet (z.B. Frauen)

Messtheoretische Probleme
• Repräsentationsproblem
o ist ein Merkmal überhaupt messbar, bzw. homomorph
abbildbar? Unter welchen Bedingungen trägt die Skala welche
Informationen?
• Eindeutigkeitsproblem
o wie flexibel bzw. eindeutig festgelegt ist die Skala?
• Bedeutsamkeitsproblem
o welche Analysen bzw. mathematischen Operationen sind bei
einer Skala möglich?

• Repräsentationsproblem:
o nicht jedes empirische Relativ lässt sich einfach in einem
numerischen Relativ strukturerhaltend abbilden!
o Bsp.: Spielstärke von Fußballmannschaften (A, B und C)
▪ A hat gegen B gewonnen
▪ B hat gegen C gewonnen
▪ A trägt anscheinend die höchste Ausprägung des
Merkmals Spielstärke und sollte daher die höchste Zahl
zugewiesen bekommen
▪ Aber: Was, wenn A gegen C verloren hat?
o Für die Abbildung des empirischen Relativs müssen bestimmt
Axiome gelten
o Bsp.: Ordnungsrelation
▪ Transitivität: Wenn A ⊱ B und B ⊱ C, dann A ⊱ C
▪ Gilt Transitivität nicht, dann kann die Ordnungsrelation
des empirischen Relativs nicht im numerischen Relativ
abgebildet werden
o in Abhängigkeit der Gültigkeit verschiedener Axiome können
verschiedene Relationen abgebildet werden
o es gilt: je spezifischer die Relation, desto mehr Axiome müsse
gelten
▪ Spezifischere Relationen (z.B. Ordnung) erfordern
jeweils auch die Gültigkeit der Axiome für weniger
spezifische Relationen (z.B. Äquivalenz)
▪ Bsp: damit eine Ordnungsrelation abgebildet werden
kann, müssen auch die Axiome der Äquivalenzrelation
gültig sein
 verschiedene Skalenniveaus (Messniveaus)

• Nominalskala:
o unterstes Skalenniveau – qualitativ
o es wird nur die Äquivalenzrelation abgebildet
▪ gleiche Ausprägung bekommen gleiche Zahlen,
verschiedene Ausprägungen unterschiedliche Zahlen
o Beispiele:
▪ Skala für die Religion: atheistisch = 1, evangelisch = 2,
römisch-katholisch = 3, muslimisch = 4, sonstiges = 5
▪ Skala für das Geschlecht: männlich = 1, weiblich = 2
• Ordinalskala:
o qualitativ
o Nominalskala plus Ordnungsrelation
▪ gleiche Ausprägung bekommen gleiche Zahlen,
verschiedene Ausprägungen unterschiedliche Zahlen
▪ kleinere Ausprägungen bekommen kleinere Zahlen, vice
versa
o Beispiel:
▪ Skala für den Bildungsgrad der Mutter: kein
Schulabschluss = 1, Hauptschulabschluss = 2, Mittlere
Reife = 3, Abitur = 4, abgeschlossenes Studium = 5

• Intervallskala:
o Quantitativ
o Ordinalskala plus Ordnungsrelation der Unterschiede zwischen
Ausprägungen
▪ gleiche Ausprägungen bekommen gleiche Zahlen,
verschiedene Ausprägungen unterschiedliche Zahlen
▪ und kleinere Ausprägungen bekommen kleinere Zahlen,
vice versa
▪ unterscheiden sich zwei Ausprägungen stärker als zwei
andere Ausprägungen, so müssen die zugeordneten
Zahlen eine größere Differenz ergeben
o Beispiele: Celsius – Temperaturskala, Fragebogen

• Aber! Sind starke Ablehnung und Ablehnung genauso weit


voneinander entfernt wie Ablehnung und Neutral?

• Verhältnisskala:
o Quantitativ
o Intervallskala plus Verknüpfungsrelation
▪ gleiche Ausprägungen bekommen gleiche Zahlen,
verschiedene Ausprägungen unterschiedliche Zahlen
▪ und kleinere Ausprägungen bekommen kleinere Zahlen,
v.v.
▪ unterscheiden sich zwei Ausprägungen stärker als zwei
andere Ausprägungen, so müssen die Zahlen eine
größere Differenz ergeben, v.v.
▪ entspricht eine Ausprägung der Verknüpfung zweier
anderer Ausprägungen, so muss die zugeordnete Zahl
der Addition der beiden anderen entsprechen
o Verhältnisskala entspricht einer Intervallskala mit einem
festen Nullpunkt
▪ fester Nullpunkt erlaubt Aussagen über Verhältnisse
o Beispiele:
▪ Länge
▪ Gewicht
▪ Kelvin-Temperaturskala
• Absolutskala:
o Höchste quantitative Skala
o Verhältnisskala plus natürliche Einheit
▪ gleiche Ausprägungen bekommen gleiche Zahlen,
verschiedene Ausprägungen unterschiedliche Zahlen
▪ und kleinere Ausprägungen bekommen kleinere Zahlen,
v.v.
▪ unterscheiden sich zwei Ausprägungen stärker als zwei
andere Ausprägungen, so müssen die Zahlen eine
größere Differenz ergeben, v.v.
▪ entspricht eine Ausprägung der Verknüpfung zweier
anderer Ausprägungen, so muss die zugeordnete Zahl
der Addition der beiden anderen entsprechen
▪ einer Ausprägung wird diejenige Zahl zugeordnet, die
der Menge, bzw. der Anzahl der natürlichen Einheiten
entspricht

• Eindeutigkeitsproblem:
o abgesehen von der Absolutskala, ist die Zuordnung der Zahlen
durch die Axiome eingeschränkt, aber nicht festgelegt
o Beispiel: Wettrennen

Objekte Zahlen
A 1 0 -5
B 2 60 87
C 3 100 88
D 4 1000 109

• im Sinne einer Ordinalskala wären alle drei Zuordnungen identisch


o Beispiel: Gewicht
Objekte Zahlen
A 1 1000 100000
B 2 2000 200000
C 3 3000 300000
D 4 4000 400000

• im Sinne einer Verhältnisskala wären auch hier die Zuordnungen


identisch
o verschiedene Einheiten: Kg, g, mg

• verglichen mit der Ordinalskala gibt es aber weniger Freiraum


• Eindeutigkeit einer Skala wird praktisch negativ über die Menge der
erlaubten Transformationen bestimmt
• Erlaubte Transformationen: Umrechnung der ursprünglichen
Skalenwerte, die die Eigenschaften der Abbildung nicht verändert
Skala Erlaubte Bedingung
Transformation
Nominal alle ein-eindeutigen gleiche Zahlen 
Fkt. gleich, verschiedene 
verschieden, alles
andere egal
Ordinal alle monoton Reihenfolge muss
steigenden Fkt. erhalten bleiben
Intervall alle linearen Fkt. alle Werte müssen
y= ax+b gleichartig verändert,
damit die Ordnung der
Abstände gleich bleibt
Verhältnis alle proportionalen wie Intervall, nur ohne
Fkt. Verschiebung des
y= ax Nullpunktes
Absolut keine Zahlen sind natürlich
festgelegt

• Bedeutsamkeitsproblem:

o Zahlen nicht gleich Zahlen!


o in Abhängigkeit des Skalenniveaus  nur bestimmte Aussagen
sinnvoll
o nur bestimmte mathematische Operationen sinnvoll
o Bsp.: Addieren einer dichotomen Variable wie Geschlecht (1 =
Frau, 2= Mann)  möglich, aber nicht sinnvoll
o Verrechnung nur sinnvoll  invariant gegenüber zulässigen
Transformationen
o Bsp.: Mittelwert: mindestens Intervallskalenniveau

Objekte Zahlen
x ln(x) sqrt(x) 2*x+2 11*x
monoton monoton linear proportional
steigend steigend
(Wurzel)
A 1 0 1 4 11
B 2 0,69 1,41 6 22
C 3 1,09 1,73 8 33
Mittelwert 2 0,59 1,38 6 22

o Konsequenz: unterschiedliche statistische Analysen setzen


unterschiedliche Skalenniveaus voraus
o Entscheidend, welches Skalenniveau vorliegt
o Problem: Axiome der Skalenniveaus schwer überprüfbar
o Messung: per fiat
o Bsp.: Notendurchschnitt einer Klausur
Gütekriterien
• Objektivität:

o Grad der Unabhängigkeit des Testergebnisses vom Testleiter,


vom Testauswerter, …
 Feststellbar durch Übereinstimmung zwischen
unterschiedlichen Untersuchern

o Durchführungsobjektivität
▪ Unabhängigkeit vom Verhalten des Versuchsleiters
• Standardisierung der Instruktion und
Testdurchführung
o Auswertungsobjektivität
▪ Unabhängigkeit vom Testauswerter
• geschlossenes Antwortformat mit algorithmischer
Auswertung

o Interpretationsobjektivität
▪ Unabhängigkeit der Schlussfolgerung aus Testergebnis
• relative Einordnung anhand von Normwerten

• Reliabilität:
o Die Reliabilität eines Tests ist der Anteil der wahren Varianz
(Varianz der wahren Werte) an der Gesamtvarianz der
Testwerte in einer Population.
o Grad der Präzision mit dem einen Test ein Merkmal misst,
unabhängig, welches Merkmal er erfasst
o Test reliabel, wenn er das Merkmal exakt (ohne Fehler) misst
o Methoden zur Bestimmung:
▪ Paralleltest-Reliabilität: Reproduzierbarkeit des
Testergebnisses durch anderen Test
▪ Retest-Reliabilität: Reproduzierbarkeit des
Testergebnisses durch Wiederholung
▪ Testhalbierung: Reproduzierbarkeit des Testergebnisses
zwischen Testhälften (split-half-Methode)
▪ Interne Konsistenz: Konsistenz multipler Testteile
(Cronbach’s α)

• Validität:
o Grad der Aussagefähigkeit des Merkmals, das gemessen wird
o Test gilt als valide, wenn er wirklich das Merkmal misst und
nicht ein anderes
o Validitätsaspekte:
▪ Inhaltliche Validität: Testitems bilden repräsentative
Auswahl aus Verhaltenskriterien
▪ Kriteriumsvalidität: aus Verhalten einer Testperson in
der Testsituation kann erfolgreich auf ein Kriterium
außerhalb der Testsituation geschlossen werden
▪ Konstruktvalidität: theoretische Einbettung und
empirische Prüfung des Testverhaltens anhand eines
nomologischen Netzwerks

Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie


Unit 4: Forschungsethik

ethische Probleme psychologischer Untersuchungen

• Gegenstand der Psychologie ist das Erleben und Verhalten des


Menschen + empirische Wissenschaft = Untersuchung am Menschen
• Mögliche ethische Probleme
o Verletzung der psychischen und/oder physischen
Unversehrtheit und Integrität
o fehlende Transparenz der Untersuchungssituation
o Vorhandensein von Täuschungen
o unfreiwillige Untersuchungsteilnahme
o mangelnde Vertraulichkeit der Untersuchungsergebnisse

Beispiel Milgram-Studie
• „Obedience to authority“ 1974
• Studie in Buch zusammengefasst
• Lehrer-Schüler-Paradigma
• Versuchsperson immer Rolle des Lehrers
• Täuschung, dass es 2 Versuchspersonen gibt
• Aufgabe: Schüler bestrafen (mit Elektroschocks), wenn Fehler
gemacht wurde
• eigentliches Ziel: Wie autoritätsgehorsam sind die Menschen?

Beispiel: Stanford Prison Experiment


• Haney, Banks und Zimbardo 1973
• Welche Konsequenzen hat Anonymität für die Menschen?
• Versuchspersonen entweder Wärter oder Gefangene
Ethische Prinzipien bei der Planung und Durchführung von
Untersuchungen
• Prinzip 1: Gewährleistung der psychischen und physischen
Unversehrtheit und Integrität der Teilnehmer
o Wahrung der Intimsphäre
o Vermeidung starker psychischer Belastung und physischer
Gefährdung der Probanden

• Prinzip 2: Transparenz über Anlass und Ablauf der Untersuchung


o Durchschaubarkeit der Untersuchungssituation und
Fragestellung
o Notwendige Bedingung für eine fundierte Entscheidung über
Teilnahme oder Nichtteilnahme

• Prinzip 3: Vermeidung von Täuschung


o Täuschung sollte wenn möglich vermieden werden
o nur in begründeten Ausnahmen kann Täuschung angewandt
werden
o sorgfältige Koste-Nutzen-Abwägung sollte vorausgehen
• Prinzip 4: Freiwilligkeit der Teilnahme
o Jede Untersuchungsteilnahme ist freiwillig
o Rolle von Versuchspersonenstunden?

• Prinzip 5: Vertraulichkeit der Untersuchungsergebnisse


o Vollständige Anonymität der Untersuchungsteilnehmer
o Keine Weitergabe persönlicher Infos an Dritte

• Prinzip 6: vollständige Aufklärung der Versuchspersonen


o Versuchspersonen müssen nach Untersuchungsdurchführung
aufgeklärt werden
o Versprochene Vergütung (Geld, Versuchspersonenstunden)
muss erfolgen

• Prinzip 7: Vertrag über Rechte und Pflichten


o Hinweis auf Möglichkeit zum Abbruch
o Hinweis auf Pflichten der Versuchsperson
o Auf Aufklärung basierende Einwilligung („informed consent“)
o Ein vollständiger „informed consent“ basiert auf
▪ Wissen über Art und Umfang der Untersuchung
▪ Einsicht in den Sinn und Zweck der Untersuchung
▪ Wissen um potenzielle Risiken und „Nebenwirkungen“
▪ Wissen um Rechte und Pflichten der Beteiligten
▪ der Form und Höhe der Entlohnung für die Teilnahme
▪ indirekten Faktoren (Verhältnis von Versuchsleiter zu
Versuchsperson; „Bedürftigkeit“ der Versuchsperson;
„Bedürftigkeit“ des Versuchsleiters etc.)
o Die Abbruchmöglichkeit...
▪ muss bedingungslos und jederzeit gegeben sein
▪ darf keine Konsequenzen für die Person haben.
o Sinnvolle Maßnahmen vor der Durchführung
▪ Vorab: Information der Vpn darüber, dass nicht alle
Details der Untersuchung von Anfang an bekannt
gegeben werden können.
▪ Schadlosigkeit, Anonymität, Freiwilligkeit der Teilnahme
und Abbruchmöglichkeit garantieren.
▪ Einverständnis über den Verzicht auf vollständige
Aufklärung vor der Untersuchung einholen.
o Sinnvolle Maßnahmen im Anschluss
▪ Umfassende Aufklärung der Versuchspersonen
unmittelbar im Anschluss an die Untersuchung.
▪ Problematisieren des ethischen Dilemmas in einem
anschließenden Gespräch; Einsicht in den Sinn der
Täuschung vermitteln.
▪ „Postexperimentelles Interview“: Kurze Reflexion über
die Untersuchung, die Forschungsfrage, das
methodische Vorgehen und den Aufbau der
Untersuchung; Frage nach kritischen Situationen,
Verdachtsmomenten, subjektiven Hypothesen
▪ Beheben unerwünschter Nachwirkungen (z.B. Herstellen
positiver Stimmung).

Institutionelle Maßnahmen
• Einrichtung von Ethikkommissionen
• Ethikrichtlinien der DGPs und des BDP

Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie


Unit 5: Quantitative Forschungsmethoden

Systematik psychologischer Methoden


Quantitative und qualitative Methoden
• „Unter qualitativer Forschung, in deren Rahmen die qualitativen
Methoden zur Anwendung kommen, verstehen die
Sozialwissenschaften eine sinnverstehende, interpretative
wissenschaftliche Verfahrensweise bei der Erhebung und
Aufbereitung sozial relevanter Daten.“ (Hussy, Schreier &
Echterhoff, 2013, S. 20)
• „Die quantitativen Methoden werden im Rahmen der quantitativen
Forschung eingesetzt und repräsentieren eine Vorgehensweise zur
numerischen Darstellung empirischer Sachverhalte.“ (Hussy,
Schreier & Echterhoff, 2013, S. 20)
• Historisch begründbare Entwicklungen der beiden Ansätze
• Methodenstreit in der Psychologie
• Ziel sollte sein: für jeweilige Fragestellungen angemessene
Methoden
• Für beide Ansätze unterschiedliche Gütekriterien
Methoden im Forschungsprozess

Methodenklasse Quantitativer Ansatz Qualitativer Ansatz


Forschungsansatz (Labor-) Experiment Deskriptive
(Forschungsdesign) Quasiexperiment Feldforschung
Korrelationsstudie Handlungsforschung
Metaanalyse biografische Methode
gegenstandsbezogene
Theoriebildung
(Daten-) Beobachten Interview
Erhebungsmethoden Zählen Struktur-Lege-Verfahren
Urteilen Gruppendiskussion
Testen Teilnehmendes
Beobachten
(Daten-) Beschreibende Methoden Inhaltsanalyse
Analysemethoden Schlussfolgernde Hermeneutik
Methoden Semiotik
Multivariate Methoden Diskursanalyse
Modelltests

Methoden am Rand des Forschungskontexts

• Diagnostik
o „Die psychologische Diagnostik repräsentiert
Vorgehensweisen, welche eine Erfassung von Charakteristika
von Personen, Personengruppen, Institutionen, Situationen
etc. zur Folge haben. Die Erfassung und Gewinnung von
Charakteristika erfolgt zielgerichtet und systematisch mit
wissenschaftlich fundierten Methoden, wie Testverfahren,
Fragebogen, Verhaltensbeobachtungen und Anamnesen. Mit
der Diagnostik wird das Ziel verfolgt, Erkenntnisse über die
Merkmalsträger (Probanden, Klienten, Patienten) zu gewinnen
und für eine Entscheidung über eine nachfolgende Maßnahme,
wie Beratung, Therapie, Training etc., zu nutzen.“ (Hussy,
Schreier & Echterhoff, 2013, S. 28)
• Evaluation
o „Evaluation(Evaluierung) ist in der allgemeinen Bedeutung des
Begriffs die Beschreibung, Analyse und Bewertung von
Prozessen und Organisationseinheiten, insbesondere im
Bildungsbereich, in den Bereichen Gesundheit und
Entwicklungshilfe, der Verwaltung oder der Wirtschaft.
Evaluation kann sich sowohl auf den Kontext
(Voraussetzungen, Rahmenbedingungen), die Struktur, den
Prozess als auch auf das Ergebnis (Produkt) beziehen.“
(Hussy, Schreier & Echterhoff, 2013, S. 29)

Übersicht über quantitative Methoden


Quantitative Methoden 1
Besonderheiten psychologischer Erhebungen

• Ziel: Erhebung quantitativer Infos


• Gegenstand: meist nicht direkt beobachtbare Phänomene
o Input  ?  Output
• Kann untersuchte Person reliabel und valide Auskunft geben über
die interessierenden Prozesse?
o Ja: Befragung
o Nein: alternative Methoden (z.B. Beobachtung,
biopsychologische Verfahren)
• Reaktivität
o „Reaktivitätbei psychologischen Datenerhebungen bedeutet
die Veränderung bzw. Verzerrung der erhobenen Daten schon
aufgrund der Kenntnis der untersuchten Personen darüber,
dass sie Gegenstand einer Untersuchung sind. Aufgrund von
Reaktivität verändert sich die Beschaffenheit des zu
erforschenden Gegenstands.“ (Hussy, Schreier & Echterhoff,
2013, S. 57)
o Bsp: Hawthorne-Effekt
• Maßnahmen zur Reduzierung von Reaktivität

Quantitative Methoden 2
Beobachtung
• „Wissenschaftliche Beobachtung ist die systematische und
regelgeleitete Registrierung des Auftretens bzw. der Ausprägung
von ausgewählten, psychologisch relevanten Merkmalen oder
Ereignissen.“ (Hussy, Schreier & Echterhoff, 2013, S. 62)

• Verhaltensbeobachtung:
o Selbst-vs. Fremdbeobachtung
o Beobachtung experimentell stimulierten Verhaltens vs.
Beobachtung aus dem „natürlichen Verhaltensstrom“
o Verdeckte vs. offene Beobachtung
o Teilnehmende vs. nicht-teilnehmende Beobachtung
o Direkte vs. indirekte (z.B. videografierte) Beobachtung
o Feld-vs. Laborbeobachtung
o Zeitgesteuerte („time-sampling“) vs. ereignisgesteuerte
(„event-sampling“) Beobachtung
o Mikroanalytische (Auswertung auf Stimulusebene,
objektivierbar) vs. makroanalytische (Auswertung auf der
Ebene von Gesamteindrücken) Beobachtung
• Beobachtungssystem

• Reaktive vs. nicht-reaktive Messungen:


o Reaktive Messungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sich
die beobachtete Person ihres Verhaltens und der Tatsache,
dass ihr Verhalten von anderen (z.B. dem Versuchsleiter)
beobachtet wird, bewusst ist.
o Nicht-reaktive Messungen sind dadurch gekennzeichnet, dass
der Messvorgang selbst das Verhalten nicht beeinflusst
(„unobtrusive Messung“; Webb et al., 1966).
o Beispiele für nicht-reaktive Messungen:
▪ Verhaltensspuren (z.B. Abnutzung eines Seifenspenders,
Händeabdrücke auf der Schaufensterscheibe)
▪ Archivdaten (z.B. Klassenbucheinträge)
▪ Persönliche Profile auf Facebook (Selbstdarstellung)

• Probleme:
o Evtl. eingeschränkte Objektivität (v.a. bei makroanalytischer
Beobachtung)
o Beobachterfehler: z.B.
▪ Stimmung
▪ „Halo-Effekt“
▪ Primacy-oder Recency-Effekt
▪ Erwartungseffekte
▪ Assimilations-oder Kontrasteffekte
o Reaktivität (bei offener, teilnehmender Beobachtung); auch im
Labor („soziale Erwünschtheit“)
o Zeit-und Kostenaufwand (Beobachterschulung, Codierung,
Prüfung der
o Beobachterübereinstimmung, ggf. Anpassung des
Kategoriensystems, Auswertung)

Befragung

• Selbstbericht über nicht direkt beobachtbare psychische Prozesse


und Strukturen (z.B. Einstellungen, Gefühle, Denkprozesse, Motive,
Erinnerungen)
• Selbstauskünfte beinhalten drei elementare kognitive Prozesse
o Interpretation der Frage
o Bildung eines Urteils
o Übersetzung in eine kommunizierte Auskunft
• Selbstbericht als intentionaler Kommunikationsakt

• Unterscheidungskriterien von Befragungen


o Schriftliche vs. mündliche Befragung: Fragebogen vs.
Interview
o Grad der Standardisierung
▪ Offene vs. geschlossene Fragen
▪ Offene vs. geschlossene Antworten
o Grad der Strukturierung
▪ Strukturiert vs. halbstrukturiert vs. nichtstrukturiert
o Anzahl der Befragten
▪ Gruppen-vs. Einzelbefragung

• Grundbaustein eines Fragebogens


o Frage/Aussage in einem Fragebogen = Item
o Item: „Ein Item ist eine als Frage oder als Urteil formulierte
Aussage, zu der die befragte Person ihre Zustimmung oder
Ablehnung –ggf. in unterschiedlicher Intensität –äußern
kann.“ (Hussy, Schreier & Echterhoff, 2013)
o Aspekte bei der Formulierung von Items
▪ Einfache Formulierung und gute Verständlichkeit
▪ Keine zu hohen Anforderungen an die mentale und
kognitive
▪ Leistungsfähigkeit der Befragten
▪ Adressatenorientierte Formulierung
▪ Keine Verneinung in den Fragen
▪ Keine überfrachteten Fragen
▪ Keine „ForcedChoice“ bei unabhängig
beantwortbarenAspekten
▪ Keine Fragen, die die Befragten sehr ähnlich
beantworten
▪ Einsatz mehrere Items zur Beantwortung einer Frage
(Messung eines Konstrukts)
▪ Beachtung der Ausgewogenheit in der Reihenfolge der
Fragen
▪ Klare und informative Konstruktion

• Varianten schriftlicher Befragungen


o Ratings: Beurteilungen auf Skalen

o Quantitative Daten auf Intervallskalenniveau


o Hohe Augenscheinvalidität

• Varianten schriftlicher Befragungen


o Semantisches Differenzial

• Befragung: Fehlermöglichkeiten und Gegenmaßnahmen


o Motivierte Verzerrungen, abhängig vom Inhalt
▪ Selbstdarstellungstendenz, Selbsttäuschung
• Unmotivierte Verzerrungen, abhängig vom Inhalt
o Messfehler durch soziale Vergleichsprozesse,
Verankerungseffekte, Verfügbarkeitsheuristik; falsche bzw.
mangelhafte Repräsentation des zu messenden Merkmals
• Unmotivierte Verzerrungen, unabhängig vom Inhalt
o „Ja-Sage-Tendenz“ bzw. „Nein-Sage-Tendenz“, Tendenz zur
Mitte, Tendenz zu den Extremen

Testen

• „Ein Test ist ein wissenschaftliches Routineverfahren zur


Untersuchung eines oder mehrerer empirisch unterscheidbarer
Persönlichkeitsmerkmale mit dem Ziel einer möglichst genauen
quantitativen Aussage über den relativen Grad der individuellen
Merkmalsausprägung. Ein Test besteht in der Regel aus mehreren
Aufgaben oder Fragen (Items), die von verschiedenen Menschen mit
unterschiedlichen Fähigkeiten oder Eigenschaften unterschiedlich
gelöst bzw. beantwortet werden. In einem abstrakteren
methodischen Sinn wird ein Test auch als eine standardisierte
Verhaltensstichprobe definiert, die aus Antworten auf eine Mehrzahl
von Items besteht. Aus den Antworten wird der Testwert der
untersuchten Person aggregiert.“ (Hussy, Schreier & Echterhoff,
2013, S. 81)
• Arten von Tests
o Leistungstests
▪ Lösung von Problemen oder Testaufgaben
▪ Speed-Tests vs. Power-Tests
▪ Bsp.: d2 Aufmerksamkeits-Belastungs-Test
(Brickenkamp, 1994)
o Persönlichkeitsfragebögen
▪ Selbstauskünfte zu Verhaltensaspekten von
Persönlichkeitsmerkmalen
▪ Bsp.: NEO-FFI (Borkenau & Ostendorf, 1993)

• Konstruktion von Tests und Fragebögen


o Klassische und probabilistische (die Wahrscheinlichkeit
berücksichtigend) Testtheorie

Quantitative Methoden 3
Biopsychologische und neurowissenschaftliche Messungen

• Messungen außerhalb des ZNS


• Messungen von Indikatoren der Aktivität des ZNS
• Vor- und Nachteile biopsychologischer Messungen

Grundannahme:
• Implizite Annahme: Biopsychologische und neurowissenschaftliche
Methoden sind objektiv und nicht willentlich kontrollierbar; die so
gemessenen Prozesse stellen die kausalen Vorläufer von Verhalten
dar.
• Interpretation biopsychologischer Messungen bedarf einer
angemessenen psychologischen Theorie
• Nichtinvasive versus invasive Methoden

Messungen außerhalb des ZNS:

• Elektrodermale Aktivität:
o Hautleitfähigkeit zur Messung von emotionalen Zuständen
o Elektromyogramm als Indikator für An- und Entspannung
o Elektrookulogramm, Eyetracker, Lidschlag,
Pupillendurchmesser

• Aktivität des Herz-Kreislauf-Systems


o Messung mit Hilfe Elektrokardiogramms
▪ Relevante Parameter sind die Herzrate und die
Herzratenvariabilität
▪ Indikatoren für Stress, emotionale Zustände und
depressive Zustände
o Hormonsystem: Kortisol (Speichelprobe) als Indikator für
Stress
o Immunsystem: Antikörper und Immunglobulin (Speichelprobe)
als Indikator für allgemeine Erschöpfung
o Studie von Carnagey, Anderson & Bushman (2007) mit N=
257 Studierenden aus USA
▪ Personen, die ein gewalthaltiges Spiel gespielt hatten,
reagierten die Personen auf filmisch dargebotene
Gewaltdarstellungen mit schwächerer physiologischer
Erregung

Messungen von Indikatoren der Aktivität des ZNS

• Verfahren zur Aufzeichnung von elektrischen Potenzialen (EEG)


• evozierte Potenziale (auch ereigniskorrelierte Potenziale)
ermöglichen Rückschlüsse auf Gehirnaktivität
o evozierte Potenziale = kurzzeitige Reaktionen auf innere und
äußere Reize, die komplexen Verlauf mit interpretierbaren
Höhe- und Tiefpunkten aufweisen
• sensorisch evozierte (Wahrnehmung eines Sinnesreizes), motorisch
evozierte (Ausführung einer Bewegung) und endogen evozierte
(mentale Beschäftigung) Potenziale
• lokale Maxima und Minima psychologisch relevant
• Studie von Bartholow, Bushman & Sestir 2006, N= 39 Studenten
USA
o Vielspieler gewalthaltiger Videospiele zeigen bei
Gewaltdarstellungen (Fotos) ein schwächeres
„ereigniskorreliertes Potenzial“ (Hier P300
als Maß für die affektive Reagibilität)
• Bildgebene Verfahren ermöglichen Darstellung
der Struktur und Funktion des Gehirns in
Gesamtheit
o radiologische (z.B. CT) und
Magnetresonanzverfahren (z.B. fMRT)
Vor- und Nachteile biopsychologischer Messungen

Vorteile Nachteile
• Erkenntniserweiterung • Schwierigkeiten bei der
(Interaktionen und Prozesse Datenaufbereitung
zwischen Physiologie,
Kognition, Emotion,
Verhalten)
• Geringe Beeinflussbarkeit • Z.T. großer Aufwand, wenig
Versuchspersonen
• Fragliche Validität der
gemessenen Merkmale
• Korrelat von Erleben und
Verhalten, keine Erklärung
• Gefahr von Messartefakten
(z.B. im EEG)

Quantitative Methoden 4
Möglichkeiten und Vorteile/Risiken und Nachteile der
Datenerhebung im Internet

Vorteile:
• Steigerung der Effizienz und Erleichterung der Datenerhebung
o Erhebung großer Stichproben in kurzer Zeit
o Vollautomatisierte Datenerhebung
o Zugriff auf heterogenere Stichproben
o Höhere Motivation der Teilnehmer und größere Freiwilligkeit
der Teilnahme
o Höhere Transparenz und Überprüfbarkeit
• Eröffnung neuartiger Forschungsmöglichkeiten und -themen
o Erweiterung des Gegenstandsbereichs
o Verringerung des Reaktivitätsproblems
o Erreichbarkeit von Stichproben mit hochspezifischen
Merkmalen

Nachteile:
• Gefährdung der Güte der Untersuchung
o Verringerung der Repräsentativität der Stichproben und der
Generalisierbarkeit der Befunde
o Erschwerte Kontrolle über die Bedingungen der
Datenerhebung
• Forschungsethische Risiken
o Erschwerte Prüfung der Identifizierbarkeit
o Erschwerter Schutz der Teilnehmenden
o Erschwerte Überprüfung des Verständnisses wichtiger
Informationen
Hinweise zur Forschung im Internet

• Sorgfältige Vortestung des Versuchsmaterials


• Erhebung großer (größerer) Stichproben und explorative
Datenanalyse
• Verhinderung mehrfacher Teilnahme
• Sicherstellung der Bereitschaft und Ernsthaftigkeit der Teilnahme
• Strenge Prüfung der Anonymität und Vertraulichkeit der Daten
• Spezielle Abstimmung von Schutzmaßnahmen auf potenzielle
Risiken

Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie


Unit 6: Überprüfen von Kausalhypothesen

Kausalitätsbedingungen
Kausalhypothesen
• Hypothese: Je gewaltiger ein konsumiertes Computerspiel, desto
stärker die Agressionsneigung  Kausalität: WEIL Spiel gewalthaltig
ist, verhält man sich aggressiver

Gewalthaltigkeit Aggression

UV AV
• Die zu erklärende Variable heißt abhängige Variable (AV). Die zur
Erklärung herangezogenen Variablen heißen unabhängige Variablen
(UV)

Bedingung für Kausalität (bzw. hohe interne Validität)

• Kausale Interpretationen im Sinne der internen Validität sind nur


dann gerechtfertigt, wenn drei Bedingungen erfüllt sind:
o Kovariation: es liegt eine Kovariation von UV und AV vor
o Zeitliche Vorgeordnetheit (Präzedenz): Variation in der UV ist
eher aufgetreten als die Variation in der AV
o Ausschluss von Alternativerklärungen durch Drittvariablen:
Kovariation zw. UV und AV ist nicht durch Drittvariablen zu
erklären, die sowohl die UV als auch die AV beeinflussen

Variation in der unabhängigen Variablen


Ausgangspunkt zur Unterscheidung von Forschungsansätzen

• Variation in der UV kann entweder natürlich sein oder induziert bzw.


künstlich hergestellt werden

a) Natürliche Variation
• Korrelativer Forschungsansatz
• Typische Hypothesenform: „Je-desto“
• Statistischer Kennwert: Korrelation zwischen UV und AV
b) Induzierte bzw. künstlich hergestellte Variation
• Experimenteller und Quasi-experimenteller Forschungsansatz
• Typische Hypothesenform: „Wenn-dann“
• Statistische Kennwert: Differenzen der UV-Ausprägung hinsichtlich
ihrer AV-Mittelwerte

Korrelativer Forschungsansatz
Prinzip des korrelativen Ansatzes

• Ansatz, bei der zwei oder mehr Variablen (UV & AV) systematisch
gemessen werden und dann die Zusammenhänge zwischen den
gemessenen Variablen bestimmt werden
• Querschnitts- vs. Längsschnitterhebung
o Querschnittserhebung: ein Messzeitpunkt
o Längsschnitterhebung: mehrere Messzeitpunkte, bezeichnet
als Panel, wenn dieselben Personen zu mehren
Messzeitpunkten teilnehmen
• UV & AV kann auf verschiedene Weisen gemessen werden
• Prototyp: Fragebogenstudie

ökonomisch Präzedenzproblem
ziehen einer großen und (Kausalitätsbedingung 2
repräsentativen nicht sichergestellt)
Stichprobe möglich Konfundierungsproblem
eröffnet Möglichkeit, falls (Kausalitätsbedingung 3
die UV nicht manipuliert nicht sichergestellt)
werden kann ( Intelligenz,
Schulabschlus, ...)

Ausgangsituation

• Kontrolle der zeitlichen Vorgeordnetheit der UV ist in korrelativen


Designs nicht möglich, wenn UV und AV simultan erhoben
• Bei Bedingung der Vorgeordnetheit geht nicht darum, was
gemessen, sondern was zuerst aufgetreten
• In experimentellen Designs ist zeitliche Vorgeordnetheit besser
kontrollierbar, da Manipulation der UV vor der Messung der AV
stattfindet  Versuchsleiter alleinige Kontrolle, wann AV auftritt
• ABER: Möglichkeit Problem teilweise zu entkräften
o manchmal zeitliche Vorgeordnetheit logisch begründbar
o Längsschnittliche Korrelationsstudien, in denen wenigstens
eine Kontrolle der Kausalrichtung möglich, z.B. Cross-lagged
Panel-Design

Möglichkeiten zur Reduktion des Konfundierungsproblems

a) Konfundierte Variablen konstant halten


b) Konfundierte Variablen miterfassen und dann auspartialisieren

Voraussetzung für beide Möglichkeiten

• vorher wissen, welche Variablen die Schlussfolgerung stören


könnten

Experiment

• Untersuchung zur Überprüfung von Kausalhypothesen:


o Systematische Manipulation der unabhängigen Variable
o min. zwei Experimentelle Bedingungen (Versuchsgruppe &
Kontrollgruppe)
o Messung der (vermuteten) Wirkung in der/den abhängigen
Variable
o Kontrolle von Störvariablen
o Kontrolle von personenbezogenen Störvariablen (durch
Randomisierung)
Variation in der UV

• Versuchsleiter in einem Experiment Kontrolle darüber:


o wann UV auftritt
o in welcher Untersuchungssituation UV induziert
o welche Person welchen Wert auf der UV hat

Störvariablen und Konfundierung

• Unsystematische und systematische Störvariablen


o Unsystematische Störvariable (Drittvariablen nur
Zusammenhang mit AV)
o Systematische Störvariable (Drittvariablen Zusammenhang
mit AV & UV)
• Konfundierung (konfundieren = vermengen, durcheinandergeraten)
o Konfundierung der UV mit einer Drittvariablen ( kovariiert mit
Drittvariable)
o Konfundierung des „Effekts“ einer UV mit einer Drittvariablen
(Scheineffekt/Artefakt) (Drittvariable kovariiert mit UV und
AV, daher vollständige/teilweise Ursache für UV und AV
kovarieren
• Typen systematischer Störvariablen
o Situationsbezogene Störvariablen (inkl.
Versuchsleitungsbezogene Störvariablen) (systematische
Störeinflüsse, die in Untersuchungskontext entstehen)
o Personenbezogene Störvariablen (systematische Störeinflüsse,
die auf Versuchspersonen zurückzuführen sind)

Kontrollmöglichkeiten von situationsbezogenen Störvariablen:

Ziel: verhindern, dass Untersuchungssituationen zwischen experimentellen


Bedingungen hinsichtlich solcher Variablen unterscheiden, die mit AV
korreliert sind

Kontrollmöglichkeit:

• Elimination von Störvariablen:


o Konsequenz: betreffende situationsbezogene Störvariable
existiert/existieren nicht mehr
• Konstanthaltung von Störvariablen
o Konsequenz: Die betreffende situationsbezogene Störvariable
existiert noch, hat jedoch eine Varianz von Null (d.h. in jeder
experimentellen Bedingung dieselbe Ausprägung).
• Ausbalancieren von Störvariablen
o Konsequenz: Die betreffende situationsbezogene Störvariable
existiert/existieren noch, sind aber in jeder experimentellen
Bedingung gleich verteilt
• Auspartialisieren von Störvariablen
o Konsequenz: Die Daten werden im Nachhinein um den Einfluss
der betreffenden miterhobenen situationsbezogenen
Störvariable bereinigt

Kontrollmöglichkeiten von personenbezogenen Störvariablen:

Ziel: Verhindern, dass Versuchspersonen zwischen Bedingungen


hinsichtlich Merkmale unterscheiden, die mit AV korreliert sind

• Kontrolle über zentrale Eigenschaft eines Experiments


o Randomisierung (Zuweisung der Versuchspersonen nach dem
Zufallsprinzip)
o Parallelisierung (Ausbalancieren zentraler Störvariablen in den
jeweiligen Versuchsgruppen)
o Auspartialisieren

Validitätsgefährdung:

• Validität der statistischen Schlussfolgerung


o Verwendung von zu kleinen Stichproben
• Interne Validität
o Situationsbezogene Störvariable  größerer Aufwand als
andere Forschungsansätze
o Personenbezogene Störvariable  bei großen Stichproben
durch Randomisierung gut kontrolliert
o Messwiederholungsbezogene Gefährdung  differentielle
Störeffekte
• Konstruktvalidität der experimentellen Manipulation
o Experiment kann hohe interne Validität haben
o Ziel: experimentelle Manipulation
o Gefährdung: z.B. fehlende Konstruktabdeckung
• Externe Validität
o Nur gefährdet, wenn … Einfluss auf Effekt der UV auf AV
haben
• Personenstichprobe
• Setting
• Zeitpunkt

Quasi-Experiment:

• Experiment ohne randomisierte Zuordnung der Versuchspersonen,


sondern der Versuchsgruppen
Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie
Unit 7: Einführung in qualitative Methoden

Qualitative Methoden im Überblick

• Qualitative Methoden spielen in der wissenschaftlichen Psychologie


nur eine untergeordnete Rolle
• Keine curriculare Verankerung in den meisten Psychologie-
Studiengängen in Deutschland
• Vorurteile gegenüber der Anwendung/ geringe Akzeptanz
qualitativer Methoden
o Hohe Subjektivität schränkt Aussagekraft der Befunde ein
o Generalisierbarkeit eingeschränkt aufgrund sehr kleiner
Stichproben
o Kosten-Nutzen stehen in keinem akzeptablen Verhältnis
• Große Vielfalt an qualitativen Methoden (aus Allwood, 2012, p.
1419)

• Sichtweise zur Stellung der qualitativen Methoden relativ zu


quantitativen Methoden
o Ergänzung zu den konventionellen Methoden
o Gleichberechtigte Ansätze
o Alternative zum konventionellen Ansatz
Beispiel: Qualitative Inhaltsanalyse

• Systematische Bearbeitung von Protokollen kommunikativer


Prozesse
• Ermittlung der Bedeutung von Texten
• Relevanten Bedeutungsaspekte werden in Form von Kategorien
expliziert
• Die Bedeutungsfeststellung erfolgt durch die Zuordnung relevanter
Textteile zu den Bedeutungs-Kategorien
Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie
Unit 8: Von einer interessanten Fragestellung zur empirischen
Untersuchung

Themensuche
Wie finde ich ein geeignetes Thema?
• Anlegen einer Ideensammlung
• Replikation von Untersuchungen
• Mitarbeit an Forschungsprojekten

Bewertung von Untersuchungsideen


• Wissenschaftliche Kriterien
o Präzision der Formulierung
o Empirische Untersuchbarkeit
o Wissenschaftliche Tragweite
• Ethische Kriterien

Untersuchungsplanung
• Literaturstudium und Präzisierung der Hypothesen
• Wahl der Untersuchungsart
• Frage der Operationalisierung und messtheoretische Probleme
• Auswahl der Untersuchungsobjekte
• Planung der Untersuchungsdurchführung und der Auswertung der
Daten

Durchführung der Untersuchung und Auswertung der Daten


Durchführung und Auswertung
• Sorgfältige und umfassende Versuchsplanung erleichtert die
Durchführung der Untersuchung
• Versuchsleitungseffekte
• Auswertung der Daten

Anfertigung des Untersuchungsberichts


Der Untersuchungsbericht
• Gliederung
o Einleitung
o Forschungsstand und Theorie
o Methode
o Ergebnisse
o Diskussion
o Literatur
Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie
Unit 9: Wissenschaftssystem Psychologie

Warum publizieren Wissenschaftler?


• Primäres Motiv: Kumulation von Wissen; der Wahrheit näher
kommen
• Aber Publikationen sind auch für die individuelle Karriere notwendig
(„publish or perish“)
• Anzahl an Publikationen in möglichst hochrangigen Fachzeitschriften
zentrales Kriterium für die Berufung auf eine Professur

Was wird publiziert?


• Neue und positive Ergebnisse erhöhen die Erfolgswahrscheinlichkeit
• Replikation werden von vielen Fachzeitschriften ausgeschlossen
• Ergebnisse müssen möglichst überraschend und „eye catching“ sein
• > 90% aller Ergebnisse in der Psychologie sind positiv (Bestätigung
der Forschungshypothese)

(Mögliche) Konsequenzen eines solchen Anreizsystems


• „positivity bias“ plus kleine Effektstärken plus geringe Power plus
o Bias: Viele der publizierten Ergebnisse sind falsch
• „publish or perish“ kann zu fragwürdigen wissenschaftlichem
Verhalten führen, da so die gewünschten Ergebnisse erzielt werden
o Kann auch zu Betrug führen („scientific fraud“)
• Sehr bekannter Fall aus der Psychologie ist Diedrick Stapel
o Bis 07.09.11 Professor für Sozialpsychologie an der Uni Tilburg
(NL)
o bislang 58 retractions

Was kann dagegen getan werden?


Regeln guter wissenschaftlicher Praxis
• Vorschläge der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Sicherung
guter wissenschaftlicher Praxis
• Ethikrichtlinien der DGPs und des BDP
o lege artis arbeiten
o Einhaltung ethischer Standards bei der Durchführung von
Erhebungen
o Sicherung und Aufbewahrung von Primärdaten
o Dokumentation der Resultate
o konsequentes Anzweifeln der eigenen Ergebnisse
o Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen (gegenseitige Kontrolle,
Verantwortung)
o strikte Ehrlichkeit im Hinblick auf die Beiträge von Partnern,
Konkurrenten und Vorgängern
o wissenschaftliche Veröffentlichungen als Medium der
Rechenschaft von Wissenschaftlern über ihre Arbeit
o Achtung fremden geistigen Eigentums (Stichwort Plagiat)
o Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Mehr Transparenz

• Erhöhung der Transparenz im Forschungsprozess


• Preregistrierung z.B. über Open Science Framework des Centers for
Open Science (https://cos.io/)

Mehr Replikationen

• Viele Initiativen (z.B. Many Labs Initiative)


• Größere Offenheit von hochrangigen Journals für Replikationen
o Reihe von Special Issues
o Perspectives of Psychological Science hat das Format
“Registered Replication Reports” eingeführt

También podría gustarte