Editor’s Pages

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Editor’s Pages

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Im Seewinkel 1

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 Foto Michel Gibert, Foto unverbindlich. Dank an: Zulma Edition / Skulpturen: www.marcmirakian.com
Editor’s Pages

French Art de Vivre

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7
Inhalt

look!
SOMMER 2019

162
130 10 EDITORIAL
12 READ & WIN
Mitmachen & gewinnen: Fahrtraining
53 FASHION
54 FLY ME TO THE MOON
50 Jahre Mondlandung – der Space-Look
der 1960er Jahre neu interpretiert
14 LOOK AT ME
Lieblingsteile für den Sommer 56 LOVE, PEACE & HAPPINESS
50 Jahre Woodstock – der Festival-Style
18 #LOOK STYLE AWARDS von damals ist jetzt State of the Art
Schick uns deinen coolsten Style und
sei bei der Gala im September dabei! 58 LOOK LIKE A KENNEDY
Vor 20 Jahren verunglückte Carolyn
21 EMOTION Bessette-Kennedy – ihr Stil ist hip wie nie

22 KUNST & UMWELT 60 STYLECHECK

Francesca Thyssen-Bornemisza hat sich Die modischen Tops und Flops bei der
der Rettung der Ozeane verschrieben CFDA-Gala in New York

28 ENDLICH EINE FRAU! 64 SCHMUCK

Top-Journalistinnen über Österreichs Uhren & Ohrgehänge in Sommerfarben
erste Kanzlerin Brigitte Bierlein
67 BEAUTY
32 CATWALK-STAR Palais Coburg Hotel Residenz, Sigrid Mayer, Luise Reichert, Dr. Octavio Aburto, Stefan Joham, Irina Gavrich

Gabriela macht Model-Karriere mit 60+ 68 SUMMER EYES

68 36 DER KLIMA-KOLLAPS
R20-Direktorin Monika Langthaler über
Farbintensiv und ausdrucksstark – das
sommerliche Make-up für die Augen

die Klimaaktivistin Greta Thunberg 74 KNACK MICH!

138 40 HEIM & HERD
Die Wiener Philosophin Lisz Hirn warnt
Ampullenkuren im Redaktions-Check

vor der Rückkehr in alte Rollenklischees
42 FORSCHUNG FÜRS LEBEN
Sie forscht, um den Krebs zu besiegen –
die Ägypterin Maha Nasr im Interview
46 SOMMER-HOROSKOP
Star-Astrologin Gerda Rogers im Interview.
Plus: So stehen Ihre Sterne im Sommer
76 NATURAL WOMEN
Strahlen wie die Stars: die Beauty-
Imperien von Miranda Kerr & Co.
82 HAIR STYLE AWARDS
So lief das grandiose Finale der Hair Style
Awards im Grand Hotel Wien
86 BEAUTY-DOC DER STARS
Dr. Barbara Sturm im großen Talk

8

91 BODY & HEALTH
92 LIEBE, SEX, BEZIEHUNG
Wie viel Treue braucht eine Beziehung? –
66 Tipps zum Verlieben – Slow Sex
104 GESUNDHEITS-SPECIAL
Psychische Probleme bei Kindern –
Freizeitstress – Ernährung und Darm-
gesundheit – Arthrose – Gesunde Zähne
121 GENUSS
122 GRILLEN
Top-Rezepte vom Profi-Koch
129 WIEN
130 RAY OF LIGHT
Model Beatrice Körmer zeigt die Top-
Designs der MODE WIEN-Couturiers
136 WIEN IST TOP!
„Das Ausland beneidet uns“, sagt
Stadträtin Kathrin Gaál – der Talk
138 SCHANIGÄRTEN
Best of Gastro-Outdoor-Locations
142 EINKAUFSSTRASSEN
Best of Shopping im Sommer
146 „WIR KÖNNEN’S!“
Barbara Novak, Landesparteisekretärin
der SPÖ Wien, über unsere Vorzeigestadt
155 GLOBUS
156 PERLE DES BALKANS
Montenegro – hipper Urlaubs-Hotspot
IMPRESSUM
Medieninhaber & Herausgeber
wienlive Zeitschriften GmbH,
FN 241658f, HG Wien, 1030 Wien, Media
22
Quarter Marx 3.2, Maria-Jacobi-Gasse 1,
wienlive-redaktion@echo.at,
Tel.: 01/524 70 86-0,
UID: ATU 57632789
Herausgeberin wienlive-Zeitschriften
Herausgeberin & Chefredakteurin look!
Uschi Pöttler-Fellner
Chefredaktion
Silvia Meister, Bakk.
Geschäftsführung
Christian Pöttler,
Mag. Andreas Eisendle
Verlagsmanagement
Dr. Gabriele Stanek
Marketingleitung
Mag. Carina Sara
Artdirection
Verena Ohnewas, BSc.
Grafik-Praktikum:
Lena-Christine Weidl,
Pia Sophie Semorad
Fotoredaktion
Vanessa Rakitnik, MA (Ltg.),
Mag. Claudia Knöpfler, Tini Leitgeb
161 LIVING
Redaktion
162 LEICHTER LEBEN Mag. Klaus Peter Vollmann (Fashion), Monika Kulig
(Beauty), Mag. Andrea Buday, Yvonne Maurberger,
Modeunternehmerin Christiane Seitz Hanna Kornherr (Online)
öffnet die Türen zu ihrem Traumhaus AutorInnen dieser Ausgabe
Ines B. Kasparek, Tobias Oberzeller
167 GALA Redaktionsassistenz
Claudia Grabner (Dw. 334)
Lektorat
168 DAGMAR KOLLER WIRD 80 Dr. Roswitha Horak (Ltg.), Mag. Angela Fux,
Die Künstlerin im großen Interview Julia Gartner, MA, Roswitha Singer-Valentin
Geschäftsleitung Key Account
172 SEELENVERWANDT Manuela Hofbauer-Paganotta (Dw. 316)
Kathrin Glock im Doppelinterview mit Anzeigen
Brit-Schauspieler Rupert Everett Nicole Neunteufel (Verwaltung, Dw. 172), Mag.
Astrid Kiraly (Anzeigenleitung, Dw. 428), Dr. Sabine
Kehl-Baierle (Dw. 427), Christian Lerner, Claudia
176 KRAFTVOLL Neumann (Dw. 483), Martin Scheiber (Dw. 344),
„Buhlschaft“ Valery Tscheplanowa im Talk Hana Spitz (Dw. 336), Mag. Carina Sara (Dw. 431)
187 SOCIETY Druck
Bauer Medien Produktions- &
Handels-GmbH, bauermedien.at
188 DIE TOP-EVENTS
Lagerfeld-Memorial, Ascot & Glock-Event Kontakt
Vorname.Nachname@echo.at
194 KOLUMNE oder wienlive@echo.at
Homepage
Uschi Fellner über Bootsausflüge www.looklive.at
Unternehmensgegenstand: Herausgabe
diverser Publikationen und Periodika sowie
allgemeine Verlagsaktivitäten.
Verlags- & Herstellungsort: Wien.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge und
Gastkommentare müssen nicht mit der
Meinung des Herausgebers übereinstimmen.
Entgeltliche Einschaltungen werden mit
Werbung oder Anzeige gekennzeichnet.
Blattlinie: Ankündigungen und
Hintergrundberichte aus dem kulturellen
und gesellschaftlichen Leben Wiens.
UNSER COVER Offenlegung: Sämtliche gemäß § 25 MedienG
notwendigen Angaben sind unter
Foto: Luise Reichert
Make-up & Hair: Karla Goldoni
www.looklive.at/info/impressum/ abrufbar.
Model: Lena Sophie S. – Tempo Models
@LOOKMagazinWien
9
Editorial

Drei, vier Kilo mehr

im Bikini. Na und?
unächst die ziemlich erfreuliche Nachricht in diesem

Z
heißen, wunderbaren Sommer: Es interessiert kei-
nen Menschen, wie Sie im Bikini aussehen. Und zwar
echt nicht! Und nun die Hiobsbotschaft: Das ändert
leider nichts daran, dass Frauen sich selbst gegen-
über vor allem in der Badesaison ihre schärfste Waffe auspa-
cken. Die Selbstkritik.
Zu dick, zu schmal, zu wenig, zu viel, zu alles. Am Strand,
Seeufer oder Beckenrand schmilzt das Selbstbewusstsein wie
das Lieblingseis in der Sonne. Sofern wir uns überhaupt eines
gönnen, der Bikini-Sommer ist gnadenlos. Und lang. Und wis-
sen Sie, was er vor allem ist? WURSCHT. Oder, für die immer
größer werdende Veggie-Community: BANANE.
Ich selbst habe nur ein paar lächerliche Jahrzehntchen
gebraucht, um zu dieser (wie ich finde, ziemlich coolen) Ein-
stellung zu kommen. Ein Beispiel: An Tagen, an denen ich mit
mir selbst unzufrieden war, ging ich lange Zeit in Meetings
mit dem selbstzerstörerischen Spruch auf den Lippen: „Bitte
schaut’s mich heute nur nicht an!“ Das Ergebnis der Selbstgei-
ßelung war aufgelegt: ALLE schauten doppelt so genau. Ich selbst habe nur
Und wie üblich sind bei mir auch heuer wieder pünktlich
zum Ferienauftakt drei, vier Kilo Körpermasse dort platziert,
ein paar lächer-
wo sie nicht wären, hätte ich meine angedachten Bauch-Bein- liche Jahrzehnt-
Po-Übungen auch durchgeführt. Offenbar stimmt mich mein
fortgeschrittenes Erwachsensein aber milde, weil: BANANE. chen gebraucht,
Wer ein Problem mit mir hat, soll halt woanders hinschauen.
Ich wünsche Ihnen einen entspannten Sommer und vor
um zur BANANE-
allem, dass sich die BANANE-Einstellung bei Ihnen flotter Einstellung zu
durchsetzt als bei mir! Die tut nämlich richtig gut. :-)
Herzlichst, Ihre unvollkommene, aber glückliche kommen ...

hen
Wir brFaruacuen,
USCHI FELLNER, HERAUSGEBERIN UND CHEFREDAKTEURIN mehr gen, wie
die zein kann ...
es gehe
Das sind meine persönlichen Stars in der Sommer-Ausgabe:
HELDIN DER
HELDIN
MEERE.
AUF DEM
Francesca Thyssen
CATWALK.
redet nicht,
Hersteller & Anbieter, Irina Gavrich, Maurizio Montani Fotograf

Gabriela, 60
sondern macht.
plus, ist Model.
Erstaunliches.
Und vor allem
ein Vorbild.

HELDEN DES URLAUBS.

Bitte! Die müssen in meine
Reisetasche (samt weißem,
luftigen Kleid).

10
 Schmuck Stücke

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Öffnungszeiten: Montag – Freitag 9 Uhr – 18 Uhr, Samstag 9 Uhr – 13 Uhr
11
look!
READ & WIN
look!
GEWINN
MQ VIENNA FASHION WEEK.19
PRESENTED BY SKODA
Vom 9. bis 15. September werden Modebegeisterten
bei mehr als 70 Fashionshows stündlich die neuesten
Kollektionen im Fashion-Zelt vorgeführt. Pop-up-Stores,
Mode-Veranstaltungen und Partys laden in und rund
um das MuseumsQuartier ein, in die Modewelt einzu-
tauchen. 2019 findet die MQ Vienna Fashion Week
bereits zum 11. Mal statt. Seien Sie dabei und gewinnen
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Thailand ist bekannt für seine außergewöhnlich herzliche Gastfreund-
schaft; die Küche und die Geschmacksrichtungen des Königreichs sind
auf der ganzen Welt bekannt. Indem Sie nach dem „Thai Select“-Logo
der königlich-thailändischen Regierung suchen, können Sie sich hierbei
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Gerichte in Ihrer Nähe entdecken, indem Sie nach thailändischen
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WEITERE INFOS
ZU „THAI SELECT“:
Wenden Sie sich bitte an das
Office of Commercial Affairs,
Royal Thai Embassy in Wien.
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viennaoffice@tradewiththailand.com
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LOOK Magazin Wien Uschi Fellner look! into my life
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13
Editor’s Pages

look! at me
JUHUU! SOMMER! ICH BIN DABEI!
in M
Me mmer:
otto
im So leben –
ter
Leich mit Stil!
BY USCHI FELLNER aber

Im Sommer fällt alles leichter, zumindest mir. :-) Hier sind meine
Lieblingsteile für die kommenden sonnigen Wochen.

2
SCHÖNER
KLIMPERN.
Armband von

5
Louis Vuitton um
€ 395,–. Peppt
auch Schlichtes
gehörig auf!

SCHÖNER
KÜSSEN.

1
BRIGITTE BARDOT- Lippenstift „L’absolu
FEELING. Rouge“ aus der
Louis Vuitton erweitert seine Lancôme Summer
„FASHION EYE“-Serie um Collection um € 32,–.
zwei neue Bücher zum Immer in meiner Nähe!
Thema Südfrankreich. Jeweils
€ 50,–. Machen sich gut
z. B. in der Chloé-Bag unten!

6
3 VIVA LA DIVA.
Cat-Eye-Sonnenbrille
von Escada, € 249,–.

WOW-DRESS.
Passt immer und
überall. Dress von
7
Mary Katrantzou. SCHÖNER
popp-kretschmer.at PLANTSCHEN.
Mit dem „Stripes &
Flowers“-Monokini von
Palmers um € 99,99
bin ich der Star. Auch
am Beach. :-)

4
Louis Vuitton, Hersteller & Anbieter

DURCHBLICK.

8
See by Chloé-
Tasche, € 285,–, DIE GEHEN IMMER.
gesehen bei Steffl Mules mit Schleife von
The Department Loeffler Randall, € 385,–,
Store. via net-a-porter.com

14

www.luxury-brand.de
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Kontakt Österreich: Wolfgang Gruber
fon +43 (0) 664 / 2303427
Unsere Kollektionen sind im führenden Fachhandel erhältlich
Unter anderem bei:
Juwelier Barotanyi, Liechtensteinstraße 21, 1090 Wien // Juwelier Schwödt, Julius-Tandler-Platz 6, 1090 Wien // Juwelier Blaha,
Bognergasse 7, 1010 Wien // Juwelier Janecka, Linzer Straße 214, 1140 Wien // Juwelier Stürzl, Breitenfurter Straße 360, 1230 Wien
Juwelier Kröpfl, Hauptstraße 28, 7000 Eisenstadt // Juwelier Gattinger, Hauptplatz 1 , 2700 Wr. Neustadt // Juwelier Gattinger,
EKZ Fischapark, Zehnergürtel 12-24, 2700 Wiener Neustadt
15
Editor’s Pages

look! at them WEM STEHT ES BESSER?

BY USCHI FELLNER
NATALIA VODIANOVA
Brav
OLIVIA
DIOR PALERMO
NATALIA: Super-
Sexy
model Natalia zieht
unter den „Leibrock“
von Dior eine brave,
weiße Bluse an und
gibt dem Look damit
eine unschuldige Optik.
Motto: süß und jung.

OLIVIA: Olivia
verschärft das Dior-Teil,
indem sie nur blanke
Haut darunter trägt.
Halstuch, Ballerinas SELENA
und Tasche geben den GOMEZ
nötigen Twist. Sexy! Langweilig

Style-Check. Wenn zwei

Ladys das gleiche Outfit
tragen, werden schnell
Vergleiche angestellt: Wem
DIOR
steht’s besser? Hier mein SELENA: Obwohl
Selena Gomez
persönlicher Check. im roten Dior-
Mini-Dress nett
PRADA aussieht, wirkt das
ANNA: Die Chefredak- Kleid an ihr
teurin der Vogue Japan irgendwie ...
hat 1,6 Mio. Instagram- belanglos.
Follower und einen stets
ironisierten Style. Das IRINA: Supermodel
Prada-Kleid kombiniert Irina Shayk weiß,
sie – typgerecht – mit wie’s besser geht:
Legwarmers. Ihr steht’s. Die Oversize-Smo-
king-Jacke stylt das
GIOVANNA: Die Minikleid richtig
Fashion-Journalistin sexy. Perfekt dazu:
kombiniert zum gleichen Riemchen-Heels!
Kleid schwarze Strümpfe.
Getty Images, picturedesk.com

Edel und „very Prada“.

ANNA IRINA SHAYK
DELLO RUSSO GIOVANNA Perfekt
Ironisch BATTAGLIA
Stylish
16
17
Editor’s Pages
SELMA, WIEN.
Wow! Knallrot und
Gewinne einen Volants – zwei
Megatrends in
#look! Style Award! einem Outfit. Die
fesche Wienerin
weiß, wie’s geht.
Jetzt Foto einsenden Dazu Plateau-
Heels und
& am 10. September Top-Accessoires.

bei der MQ Vienna

Fashion Week.19
dabei sein.
Text Carina Sara
Fotos Stefan Joham, beigestellt

ir suchen dich! Du

W
bist sehr modebe-
wusst, hast einen ext-
ravaganten Style und
liebst es, deine coo-
len Outfits auf den Straßen der Welt
zu präsentieren? Dann bist du bei den
#look! Style Awards genau richtig. Wir
zeichnen die besten Styles in zehn Kate-
gorien aus, die Looks mit den meisten
Likes werden von ihren Trägerinnen
am 10. September beim großen Finale
im Rahmen der MQ Vienna Fashion
Week.19 präsentiert. Lade jetzt dein
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hochwertige Goodie-Bags von unserem
Make-up-Partner Urban Decay!

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UNSERE LESERINNEN
ALS MODE-STARS
BY USCHI FELLNER
18
 KARIN, WIEN.
Auffallen mit
Accessoires: ein
richtiger Blickfang mit
Umhängetasche von
Zara und Sonnenbrille
von Valentino.

JULIA, LIENZ.
So wollen wir alle
ins Office – mit
einem modern
interpretierten
Business-Anzug
und supercoolen
Stiefeletten.
Working-Girl-Vibes!
KARL, WIEN.
Jungdesigner Karl
Michael ist bekannt für
seinen einzigartigen
und künstlerischen
Modestil. Für uns post
er in einem Alien-
Overall und einer
Alien-Bomberjacke.

JASMIN, WIEN.
Animal Prints sind ZULYMAR,
einfach ein Mode- WIEN.
klassiker! Die Wienerin Der stylische
überzeugt mit ihrem All-black-Trend
Zebramuster-Kleid, aus den USA
kombiniert mit einer ist auch im
lässigen Lederjacke. Sommer
megahip!

19
Editor’s Pages

Rudi spart
776 Liter Benzin.
Und 1,5 Tonnen CO2 pro Jahr.

20
 EMOTION MENSCHEN, DIE UNS BEWEGEN

TRÄNENREICH. Die Pop-Diva widmete ihrem

verstorbenen Mann René eine emotionale
Hommage – ihre Kids gaben ihr auf der Bühne Halt.

Au revoir,
Las Vegas ...
Céline Dions rührender Abschied
Sechzehn Jahre lang stand Céline Dion,
51, auf der Bühne des Caesars Palace,
dem wohl berühmtesten Hotel von Las
Vegas. Nun ging für die in letzter Zeit
auffällig dünne Musiklegende (mehr
als 1.000 ausverkaufte Shows!) die Ära
zu Ende. Mit einem hochemotionalen
Show-Finale bedankte sie sich bei
ihren Fans und holte sogar ihre Söhne
René-Charles, 18, und die Zwillinge
Nelson und Eddy, 8, auf die Bühne.
Großes Aufatmen: Céline Dions Musik
„will go on“ – ab September startet ihre
riesige Welttournee „Courage“!

KUNST & UMWELT BIERLEIN-BILANZ KLIMA-KOLLAPS

Getty Images

Francesca Thyssen-Bornemisza Was Top-Journalistinnen denken Greta Thunberg & Monika Langthaler

21
Emotion
FRANCESCA
rettet
die Meere
Klimawandel und die Zerstörung der Umwelt
zählen zu den brennendsten Problemen unserer
Zeit. Kunstsammlerin und Mäzenin Francesca
Thyssen-Bornemisza widmet sich der
Rettung der Ozeane. Das Interview.
Text Silvia Meister
Fotos Irina Gavrich

ass sie immer und überall nicht ausschließlich in Kunst, sondern

D
im Fokus des Interesses
steht, verdankt Francesca
Thyssen-Bornemisza, 61,
nicht nur der Tatsache,
dass sie 1993 Kaiserenkel
Karl Habsburg heiratete, sondern vor
allem dem Umstand, dass sie sich einen
Namen als Kunstsammlerin, -vermittle-
rin und Mäzenin gemacht hat. Mittler-
weile gilt sie als führende Persönlichkeit
im internationalen Kunstbetrieb. Nicht
zuletzt wegen ihrer 2002 gegründeten
Kunststiftung TBA21 (Thyssen Borne-
misza Art Contemporary).
Seit 2011 investiert die Philanthropin
mit der TBA21-Academy auch in den
Schutz der Ozeane. Allerdings auf die
ihr eigene Art: Francesca schafft eine
Synthese von Wissenschaft und Kunst.
Für die TBA21-Academy arbei-
ten WissenschaftlerInnen, Entschei-
dungsträgerInnen und KünstlerInnen
zusammen (tba21.org). Letztere trans-
portieren die Umweltproblematik mit-
tels ihrer Werke.
Francesca Thyssen-Bornemisza hält
mit ihrer TBA21-Acadamey u. a. ein
Küstenstück vor Jamaika vom Fisch-
fang frei, betreibt Schildkrötenschutz
und Korallen-Wiederaufbau.

23
Emotion
Mit Leidenschaft. Ganz Persönli-
ches war ausschlaggebend für Francesca
Thyssen-Bornemiszas Umwelt-Engage-
ment. In einem Interview gab sie zu Pro-
tokoll, dass ihre Tochter beim Schnor-
cheln vor Jamaika keine Fische gesehen
habe. Ein Schock für die dreifache Mut-
ter (Eleonore, 25, Ferdinand Zvonimir,
22, Gloria, 19). Francesca fragte sich, ob
wir tatsächlich die „letzte Generation
sind, die noch im Meer schwimmt und
dabei Fische sehen kann“. Wenig später
gründete sie ihre Umweltschutz-Stif-
tung TBA21-Academy. Neben dem Er-
halt der Naturschutzprojekte organi-
siert die Academy Konferenzen, betreibt
Lobbying, etwa für die Einhaltung des
Pariser Klima-Abkommens, und lädt
die klügsten DenkerInnen aus Wissen-
schaft, Forschung und Kunst zu Diskus-
sionen und Zusammenarbeit ein.
Francesca Thyssen-Bornemisza
versteht sich als Anwältin des Wechsels
in einer schwierigen Zeit: „Ich möchte
auf Auftragsarbeiten fokussieren, die
die wichtigsten Themen unserer Zeit
thematisieren: Frieden, Migration,
eine offene Gesellschaft, das Klima und
die Ozeane.“
Das Interview.
look: Umweltschutz, Verschmutzung
der Meere, Klimawandel – Sie haben
sich schon früh mit Problemen beschäf-
tigt, die erst jetzt ins Bewusstsein der
breiten Öffentlichkeit dringen. Inwie-
weit kann Kunst dabei helfen?
Francesca Thyssen-Bornemisza: Die
größten Bedrohungen für die Gesell-
schaft sind mangelndes Wissen, Fehlin-
formationen und Verleugnung. Kunst
kann eine entscheidende Rolle dabei
spielen, die Probleme einer breiten Ge-
sellschaftsgruppe bewusst zu machen.
Ich glaube, wir brauchen radikal
neue Ansätze, um mit den Herausforde-
rungen unserer Zeit fertig zu werden.
Seit Jahrhunderten erforschen Künstler
die Dynamik zwischen Kunst und Publi-
ORT DER BEGEGNUNG. Am Expeditionsschiff „Dardanella“ tauschen sich Wissen-
schaftler und Künstler, Denker und Praktiker über den Schutz der Ozeane aus.
kum – ein Kunstobjekt erzeugt beim Be-
trachter Gefühle. Genau diese emotio-
nalen Erfahrungen, die man in der
Gegenwart von Kunst macht, haben
großes Potenzial Denkanstöße zu geben
und unser Handeln zu verändern. Viel
mehr noch als kalte Zahlen, Daten und
Fakten. Denn die Dinge, die uns auf per-
sönlicher Ebene bewegen, machen Ver-
änderungen möglich. Kunst hilft dabei,
alte Denkmuster zu durchbrechen.
Mit welcher Intention haben Sie die
TBA21-Academy gegründet?
Ich glaube schon lange an die Kraft
der Kunst, wenn es darum geht, etwas
zu verändern. Deshalb schafft TBA21
Kunst mit einer sozialen Aufgabe.
In den vergangenen zehn Jahren
habe ich mich zunehmend mit Umwelt-
fragen und insbesondere mit den Ozea-
nen befasst. Der Ozean ist ein riesiges
zusammenhängendes System, das den
größten Lebensraum auf unserem Pla-
neten darstellt, in dem mehr als 80 Pro-
zent aller Arten leben. Intakte Ozeane
sind für unser Überleben von entschei-
dender Bedeutung. Trotzdem gehen wir
so sorglos mit den Ozeanen um, dass sie
für die Menschheit möglicherweise bald
keine Ressource mehr sind.
Markus Reymann und ich gründe-
ten die TBA21-Academy, um Künstler,
Wissenschaftler, politische Entschei-
dungsträger und lokale Führungskräf-
te zu nachhaltigen interdisziplinären
ENGAGIERT. Der Österreicher Markus
Reymann ist Direktor der TBA21-Academy.
24
Forschungen zusammenzubringen. Ihr
Wissen über die Ozeane soll in Kunst-
projekten zum Ausdruck gebracht
werden und ein tieferes Verständnis
für die Ozeane erwecken. Denn die
TBA21-Academy fördert neues Wis-
sen, kommunikative Strategien und
dynamische Lösungen für Umweltpro-
bleme in der Welt, in der wir leben.
Im Fokus der TBA21-Academy steht
das Anliegen, das Verständnis für den
Ozean und seine Probleme zu fördern.
Warum haben Sie das Augenmerk auf
die Meere gelegt?
Als Ausgangspunkt fungierte der
Ozean an sich als eine sehr mächtige Me-
tapher für ein sich ständig veränderndes
System, in dem alles eng miteinander
verbunden ist und jede Ursache eine
sichtbare Wirkung hat. In Zeiten massi-
ver Veränderungen in Umwelt, Gesell-
schaft und Kultur wollten wir herausfin-
den, ob es eine Möglichkeit gibt, eine
„ozeanische Position“ einzunehmen, um

Intakte Ozeane sind für unser Überleben
von entscheidender Bedeutung.
Francesca Thyssen-Bornemisza
auf Veränderungen zu reagieren. Wir
haben rasch erkannt, dass wir sehr, sehr
wenig über den Ozean wissen, ich per-
sönlich, wir als Organisation – die ganze
Menschheit. Und als wir 2011 mit der
Academy begannen, wussten wir nichts
über die Dringlichkeiten rund um die
Probleme der Meere. Die Medien be-
richteten nicht darüber. Deshalb haben
wir uns gemeinsam mit Künstlern in-
tensiv mit Wissenschaft, Naturschutz
und Bildung auseinandergesetzt. Ge-
stützt wurde das stets durch die Erkennt-
nisse wissenschaftlicher Forschung.
Dr. Octavio Aburto, Newell Harry, iStock by Getty Images, Enrico Fiorese
Dies war der eigentliche Beginn unserer
gemeinsamen Auseinandersetzung mit
dem Ozean auf ganz unterschiedliche
Weise. Wir haben die Künstler mit ihrer
Gefühlswelt mit den Forschern und ih-
rem Fachwissen zusammengebracht.
Wir haben ein Naturschutzprojekt
mit einem Artist-in-Residency-Pro-
gramm verknüpft – im Rahmen dieses
Programms begleiten Künstler das Na-
turschutzprojekt vor Ort. Wir wurden
Beobachter bei der International Seabed
Authority, der Internationalen Meeres-
bodenbehörde mit Sitz in Jamaika. Wir
präsentierten speziell in Auftrag gegebe-
ne Kunstwerke von führenden Künstlern
wie Joan Jonas, John Akomfrah und Ar-
min Linke, die sich mit ozeanischen The-
men befassten. Und schließlich eröffne-
ten wir „Ocean Space“ in Venedig.
Dort ist bis zum 29. September die
Ausstellung „Moving Off the Land II“
von Joan Jonas zu sehen. – Was ist der
„Ocean Space“ genau?
Anfang dieses Jahres initiierte die
TBA21-Academy den Ocean Space in Ve-
nedig. Dieser neue Kulturraum befindet
sich in der ehemaligen Kirche von San
Lorenzo, er ist ein Begegnungszentrum
für Künstler, Vordenker und Forscher. Es
gibt eben Ausstellungen zum Thema
Ozean, die einen disziplinübergreifen-
den Zugang zur Problematik haben.
Warum hat die Forschungsabteilung
der TBA21-Academy ihren Sitz auf
Jamaika?
25
UNDER THE SEA.
Francesca taucht ab –
ins von der TBA21-
Academy initiierte
East Portland Fisch-
reservat vor Jamaika.
Ich war das erste Mal mit sechs Mo-
naten auf Jamaika und bin im Laufe der
Jahre oft dorthin zurückgekehrt. Ich
habe Tauchen gelernt, die Korallenriffe
erkundet und meine eigenen Kinder mit
den Wundern des Ozeans bekannt ge-
macht. Ich war selbst Zeuge der Ver-
nichtung von Arten und der massiven
Veränderungen im Laufe der Jahre. Für
mich wurde es unmöglich, das zu igno-
rieren. Gemeinsam mit Markus Rey-
mann habe ich vor Ort die Alligator
Head Foundation gegründet, die sich
u. a. den Schutz von Fischarten, den Er-
halt von Riffen zum Ziel setzt. Und da-
mit auch die Wiederherstellung der lo-
kalen Wirtschaft in Jamaika. Durch die
Verschmelzung von Wissenschaft, Kunst
und Gesellschaft identifiziert und liefert
unsere Schwesterstiftung TBA21-Aca-
demy innovative Lösungen.
Mit der University of the West In-
dies haben wir ein Naturschutzgebiet
eingerichtet, das East Portland Fischres-
ervat, das sich sechs Kilometer entlang
der schönsten Küste Jamaikas befindet.
In nur drei Jahren ist die Biomasse mas-
siv um 200 Prozent angestiegen. Es ist
absolut erstaunlich, wie schnell sich die
Ozeane erholen, wenn wir ihnen nur
eine Chance geben! Es gilt nun als natio-
nales Kulturerbe und die Meeres-
Emotion

ISLAND IN THE SUN …

Ein Paradies? Der Schein trügt.
Der türkisblaue Ozean vor
Jamaika laboriert an chemischer
Verschmutzung und an Lärm-
belastung. Francesca Thyssen-
Bornemisza hat ein
Fischreservat eingerichtet.

biologin Sylvia Earle hat es zum „Hope

Spot“, zum Ort der Hoffnung, ernannt.
Die Alligator Head Foundation hat
auch ein eigenes Meereslabor und ein
Künstlerresidenzprogramm. Markus
ist Vorstandsvorsitzender der Alligator
Head Foundation und ich bin weiter-
hin als Beraterin tätig.
Wie läuft Ihre Zusammenarbeit mit
Markus Reymann?
Ich kenne Markus seit vielen Jah-
ren. Wir haben die TBA21-Academy
gemeinsam gegründet, mit dem Ziel,
dieselben Prinzipien anzuwenden, die
TBA21 geprägt haben, um die drin-
gendsten Probleme der heutigen Ozea-
ne in den Vordergrund zu rücken. Mar-
kus hat die Academy als Direktor zu
neuen Höhen geführt und ein ehr-
geiziges internationales Programm
entwickelt, das Führungspersönlich-
keiten, Forscher und Aktivisten der
verschiedensten Disziplinen zusam-
menbringt. Ich sehe mich als Anwältin
und Botschafterin der Ozeane, aber
meine Arbeit konzentriert sich auf die
TBA21-Stiftung und ihre Sammlung.
Um auf den Schutz der Ozeane auf-
merksam zu machen, gibt es auch eine
neue Performance von Ihnen. Nach der
Premiere in Norwegen ist „Sounds Too
Many“ 2019 in Städten wie Paris, Vene-
dig und Los Angeles zu erleben (sounds-
toomany.com). Wie kamen Sie auf die
Idee, die Schallverschmutzung der Ozea-
ne in den Mittelpunkt zu stellen?
Ich habe mich schon immer sehr für
Sound interessiert und habe viele Jahre
auf sehr kreative Weise damit gearbei-
tet. Es ist eine echte Leidenschaft!
Unter der Schirmherrschaft meiner
Kunststiftung TBA21 haben wir viele
Arbeiten in Auftrag gegeben, die sich
mit sozialen und ökologischen Themen
befassten. Mehr als 30 dieser Aufträge
lerin Jana Winderen, die ihr Berufsle- bin stolz, zu dieser Entwicklung beitra-
ben als Meeresbiologin begann. Sie ver- gen zu können.
wendet nur ihre eigenen Feldaufnahmen Was erwartet die ZuseherInnen
aus dem Ozean, die sie zu Kompositio- bzw. ZuhörerInnen beim Projekt
nen verarbeitet. Jana behandelt die „Sounds Too Many“?
Riffpopulationen wie einen Chor. Durch „Sounds Too Many“ ist ein Perfor-
die Zusammenarbeit mit ihr begann ich mance-Vortrag, der den Ozean und die
zu verstehen, dass der Klang ein emoti- wachsende Schallverschmutzung mit-
onaler Informationsträger sein kann. tels audiovisueller Methoden in den
Als ich mit Jana auf einem kleinen Mittelpunkt stellt. Dieses Projekt
Boot herumschipperte und Buckelwale fordert einen ruhigeren Ozean. Die
singen hörte, war ich überwältigt. Was- Präsentation vermittelt eindringlich,
ser ist ein hervorragender Schallleiter,
sodass Töne klarer und intensiver sind –
und weiter hörbar als in der Luft. Des-
halb sind viele Meilen entfernte Wale
fast so gut zu hören wie jene, die direkt
unter dem Boot singen.
Was hat das in Ihnen ausgelöst?
Es schockierte mich, wie viel von
Menschen erzeugter Lärm das Leben
im Meer stört. Seitdem setze ich mich
für leise Ozeane ein und mache neben
der Arbeit von Wissenschaftlern und
Aktivisten mittels Kunst auf das Prob-
lem aufmerksam. Die kollektive Sorge
Irina Gavrich, Enrico Fiorese

waren Kompositionen. Am meisten ins- um unsere Ozeane wächst – und ich

piriert haben mich diejenigen, die sich
auf Klänge der Natur konzentrierten. FRANCESCA! Ihr Herz schlägt nicht nur für
Wie jene der norwegischen Klangkünst- die Kunst, sondern auch für den Umweltschutz.

26

welche Auswirkungen die unregulierte
Lärmverschmutzung auf die Natur hat.
Der Ozean ist eine völlig andere
Klanglandschaft. Unter Wasser bewegt
sich der Schall achtmal schneller als in
der Luft. Der Klang ist entscheidend
für das Leben unter Wasser und die
Hauptmethode, mit der viele Meeres-
tiere navigieren, jagen, sich paaren und
Kontakte knüpfen.
Die Lärmbelastung durch Schiff-
fahrt, militärische Operationen, Berg-
bau und Energieexploration hat sich in
den vergangenen 50 Jahren verzehn-
facht, insbesondere auf der Nordhalb-
kugel. Eine kürzlich durchgeführte
Studie ergab, dass sich der Schiffslärm
bis 2030 verdoppeln könnte, neue
Umweltrichtlinien für die Schifffahrt
jedoch gleichzeitig die Kohlenstoff-
und Schallemissionen senken könnten.
Es ist für viele Arten im Ozean überle-
benswichtig, dass wir die chemische
Belastung und Lärmbelastung reduzie-
ren und bestimmte Praktiken verbie-
ten, die über alle Maßen zerstörerisch
sind. Diese können und müssen durch
neue Systeme und Verfahren ersetzt
werden, die die Regeneration der Oze-
ane unterstützen.
KUNST FÜR DIE UMWELT. In einer alten Kirche am Campo San Lorenzo in
Venedig richtete die TBA21-Academy einen Kulturraum, den „Ocean Space“, ein. Die
Ausstellung „Moving Off the Land II“ von Joan Jonas ist bis 29. September zu sehen.
Was kann Kunst in Zusammenhang
mit dem Schutz der Umwelt bzw. der
Rettung der Meere?
Die TBA21-Academy arbeitet auf
dem neuesten Stand der Meeresfor-
schung und bedient sich der Kunst als
Kommunikationsmittel. Sie fördert
echte Zusammenarbeit über Disziplinen
Kunst berührt
uns und hilft
dabei, alte
Denkmuster zu
durchbrechen.
Francesca Thyssen-Bornemisza
hinweg und das Bewusstsein für die Be-
deutung des Ozeans als für uns alle
lebenswichtiger Raum. Sie ist sich aber
auch bewusst, dass die Suche nach Lö-
sungen ein langer Prozess ist, der Hin-
gabe und Engagement und intensive
Forschung verlangt.
Kann Kunst die Welt retten?
27
Natürlich! Kunst ist eine sehr mäch-
tige Sprache. Sie stellt ehrliche Fragen,
konfrontiert uns mit Problemen und ist
gleichzeitig eine Quelle der Hoffnung
für eine bessere Welt, für eine bessere
Zukunft für unsere Kinder.
Am wichtigsten ist, dass Kunst zu
einer Plattform für Lösungen und Inno-
vationen geworden ist, die unsere künf-
tigen politischen Entscheidungsträger
dazu bringen können, innovative Men-
schen zu unterstützen, die es schwer
haben, sich Gehör zu verschaffen.
Kunst befasst sich mit den drän-
gendsten Problemen unserer Zeit.
Künstler, Kuratoren und Kulturorgani-
sationen nehmen die Zukunft unseres
Planeten extrem ernst. So wie Greta
Thunberg Schüler mobilisiert, mobili-
sieren KünstlerInnen zunehmend enga-
giertes Publikum mit ihrer Kunst und
ihrem Wissen – und das wird zu einer
Bewegung. Die kommerzielle Kunst da-
gegen wiederholt sich stets und ist da-
her vorhersehbar. Die wahre Kunstwelt
ist engagiert und lösungsorientiert.
Künstler sind seit der Renaissance die
Antennen unserer Gesellschaft. Und wir
brauchen jetzt eine Renaissance und
kein Weltuntergangsszenario!
Emotion

„Endlich
EINE FRAU!“
Brigitte Bierlein:
Österreichs beste
Journalistinnen über STAATSTRAGEND.
die interimistische Dr. Brigitte Bierlein ist
seit 3. Juni Bundes-
kanzlerin von
Bundeskanzlerin – Österreich – bis zu
den Neuwahlen. Sie
was sie ausmacht, was gilt als klug und
besonnen.
sie von ihr erwarten.
Plus: die erste Bilanz.
Text Silvia Meister

m Mai folgte Paukenschlag auf Pau-

I
kenschlag: Ibiza-Video, Regierungs-
krise, Abgang von Kanzler Sebas-
tian Kurz – und die Bestellung von
Höchstrichterin Dr. Brigitte Bierlein,
70, zur interimistischen Kanzlerin
bis zu den Neuwahlen. Damit wur-
de die Präsidentin des Verfassungs-
gerichtshofs zur ersten Bundeskanz-
lerin in der Geschichte Österreichs.
Prompt brach – vor allem in den sozi-
alen Medien – bei Vertreterinnen aller
Couleurs ein Jubel der Sonderklasse
los. Tenor: „Wir sind Kanzlerin! End-
lich eine Frau!“
Bierlein, die als klug und besonnen
gilt, äußerte kürzlich, dass sie nie einen
Job in der Politik angestrebt habe:
„Kanzlerin zu werden lag nicht in mei-
ner Lebensplanung.“ Sie unterhalte zu
allen Parteichefs ein „korrektes und
konstruktives Verhältnis im gleichen
Maße“. Nie wollte sie „den Eindruck
erwecken, dass wir die türkis-blaue
Regierung quasi fortsetzen“.
look! wollte von den besten Jour-
nalistinnen des Landes wissen, wie sie
Kanzlerin Bierlein einschätzen.

28
 „FRAUENPOLITISCH EIN WICHTIGES SIGNAL“
CONNY BISCHOFBERGER, KOLUMNISTIN KRONEN ZEITUNG

Ihr erster Gedanke, als Brigitte
Bierlein Kanzlerin wurde?
Endlich eine Frau!
In den sozialen Medien brach – auch
unter den eher Linken – eine regelrechte
Euphorie aus, weil Österreich eine ers-
te Bundeskanzlerin hat. Konnten Sie
den Jubel nachvollziehen?
Ich glaube, der Jubel dieser Seite
bezog sich eher darauf, dass man
Sebastian Kurz los war – wenn auch
nur kurz ... Euphorie ist unange-
bracht, aber frauenpolitisch ist das
ein wichtiges Signal.
Ihre erste Bilanz über Brigitte
Bierlein als Bundeskanzlerin?
Sie hat alles richtig gemacht. Ver-
lässlichkeit, Vertrauen und Verant-
wortung beschworen, an Menschlich-
keit und ein Miteinander appelliert,
das Parlament als „Herz der Demo-
kratie“ wertgeschätzt. Einziger Faux-
pas: ihr Erlass, nur „Fachjournalis-
ten“ Interviews zu geben. Aber das
hat sie bald zurückgenommen.
Was erwarten Sie sich bis zu den
NR-Wahlen von ihr?
Sachlichkeit und Professionalität.
Das werden wir in diesem Wahlkampf
als Ausgleich bitter nötig haben.
Was kann sie politisch bewegen –
welchen Einfluss kann sie durch ihre
Arbeit auf die NR-Wahl haben?
Sie hat selbst betont, auf tagespoli-
tisches Kalkül zu verzichten. Sie wird
Akzente setzen, mehr nicht. Auf die
Wahl wird das keinen Einfluss haben.
Wie stehen Sie dazu, dass Brigitte
Bierleins Look, ihr Aussehen auch von
sogenannten seriösen Medien sofort
thematisiert wurde?
Der Look zählt genauso zum Per-
sönlichkeitsbild wie Sprache, Auftre-
ten und Inhalte. Ist ja auch bei Män-
nern Thema, denken wir an Kerns
Slim-fit-Anzüge oder die Frisur von
Sebastian Kurz. Problematisch wird’s
nur, wenn eine Politikerin darauf redu-
ziert würde, was aber ohnehin nicht
der Fall ist.

„BIERLEINS STIL IST LEADERSHIP PUR“

MAG. CORINNA MILBORN, INFO-CHEFIN PULS 4
Ihr erster Gedanke, als Brigitte
Bierlein Kanzlerin wurde?
Ganz ehrlich – ich hab mir gedacht:
„Wie schön, eine Frau!“ Das mag ober-
flächlich klingen, aber ich freue mich
einfach, dass meine Töchter sehen,
dass die Staatsspitze auch für Frauen
offen ist. Auch wenn das eine Ausnah-
mesituation ist – die Tür ist geöffnet.
Konnten Sie den Jubel in den sozi-
alen Medien nachvollziehen?
Es hat mich schon erstaunt, dass
prononcierte Linke die Ernennung
von Bierlein so gefeiert haben. Sie ist
schließlich konservativ (wie es auch
dem letzten Wahlergebnis entspricht).
Der Jubel zeigt, wie groß der Nachhol-
bedarf bei Frauen in Spitzenpositio-
Picturedesk.com, Bernhard Eder, Tom Linecker
den, war unglücklich formuliert,
wurde aber schnell korrigiert. Die
Rede im Parlament war sehr ange-
messen. Ich würde für die Startphase
acht von zehn Punkten geben.
Was kann sie politisch bewegen?
Es sind ein paar richtig große Ent-
scheidungen zu treffen – etwa die Be-
setzung der EU-Kommission und die
Frage, ob die Mitgliedstaaten nach
dem Brexit mehr ins EU-Budget zah-
len. Das sind große, budgetrelevante
Entscheidungen, bei denen sich die
Regierung selbst entscheiden muss:
Die Mehrheiten im Nationalrat und
im EU-Parlament entsprechen nicht
unbedingt dem, was die letzte Regie-
rung vereinbart hat, weil die FPÖ und Öffentlichkeit tritt, über dessen Klei-

nen ist. Von Normalität sind wir hier
noch weit entfernt.
Ihre erste Bilanz über Brigitte
Bierlein als Bundeskanzlerin?
Die ersten Auftritte waren über-
zeugend. Die Anweisung an die Minis-
ter, Kontakt zu Journalisten zu mei-
ihre Fraktion im EU-Parlament Weber
nicht unterstützen.
Wie stehen Sie dazu, dass Brigitte
Bierleins Look, ihr Aussehen auch von
sogenannten seriösen Medien sofort
thematisiert wurde?
Ich sehe das entspannt: Wer an die
dung wird auch gesprochen, sobald
irgendetwas auffällig ist. Auch bei
Männern – man denke an slim fit.
Wenn man Rüschen trägt, wird also
über Rüschen geredet werden. Und
Bierleins Stil ist ja Leadership pur, das
Lob kann ich nachvollziehen.

29
Emotion
„DIE MÄNNER HABEN’S
DAVOR VERBOCKT“
DR. BARBARA TÓTH,
RESSORTLEITERIN FALTER
Ihr erster Gedanke, als Brigitte
Bierlein Kanzlerin wurde?
Endlich eine Kanzlerin! Wieso
braucht es dazu eine Ausnahmesituati-
on und eine Bestellung von oben, war-
um ging das nicht auf normalem Weg?
War der Jubel in den sozialen Me-
dien gerechtfertigt?
Ja, weil wir schreiben das Jahr
2019. Und nachdem Männer es
davor verbockt haben, ist die Sym-
bolik natürlich doppelt so stark.
Ihre erste Bilanz?
Sie agiert nicht parteipolitisch,
sondern staatspolitisch, wie zu erwar-
ten. Gleichzeitig hat sie einen klaren
Schnitt mit der ausgrenzenden Aus-
tria-first-Politik von Türkis-Blau ge-
macht. Indem sie sich etwa in ihrer
ersten Ansprache an alle Menschen,
die in Österreich leben, wandte. Oder
sehr oft von Demut, Vertrauen und
Dienen spricht – im Gegensatz zur
Machtpolitik von Türkis-Blau.
Hat die Arbeit von Kanzlerin
Bierlein Einfluss auf die NR-Wahl?
Ich denke, sie ist vor allem eine
Respektsperson, die dafür sorgt,
dass das Parlament sachlicher wird –
und dabei ein paar sehr wichtige
Gesetze verabschiedet (Rauchen,
Papamonat, Glyphosat etc).
Ist es legitim, dass die Medien
den Look der Kanzlerin beurteilen?
Das ist in einer Mediengesell-
schaft normal und trifft Männer wie
Frauen. Frauen noch mehr, weil sie
modisch mehr Ausdrucksmöglich-
keiten haben. Mode bzw. ein Look
kann sehr politisch sein und Politik
wiederum auch „modisch“. Bierlein
ist eine modebewusste Frau und
setzt die Stilmittel der Mode poli-
tisch bewusst und richtig ein.
„WENN ES SCHIEFLÄUFT,
HOLT MAN FRAUEN“
ISABELLE DANIEL,
STV. CR UND POLITIK-
KOLUMNISTIN ÖSTERREICH
Ihr erster Gedanke, als Brigitte
Bierlein Kanzlerin wurde?
Einerseits überrascht, anderer-
seits konnte man damit rechnen,
dass Van der Bellen eine Frau als
Regierungschefin will. Mein Ge-
danke war aber gleich: Wenn es
schiefläuft, holt man gerne Frauen.
War der Jubel in den sozialen
Medien gerechtfertigt?
Ich denke, der „Jubel“ in Teilen
der sozialen Medien hatte damit zu
tun, dass gerade unter „Linken“ die
Freude über die Abwahl von Sebas-
tian Kurz überwog. Bei manchen,
weil erstmals eine Frau Kanzlerin
werden sollte. Bissi überrascht war
ich aber, dass es gerade links der
Mitte egal schien, dass Brigitte Bier-
lein von VP/FP zur Verfassungsrich-
terin nominiert worden war.
Ihre erste Bilanz?
Sie tritt sehr besonnen auf. Sie
ist äußerst zurückhaltend und will
sichtlich beruhigen und einen.
Hat die Arbeit von Kanzlerin
Bierlein Einfluss auf die NR-Wahl?
Sie kann stimmungsmäßig be-
ruhigen. Und sie kann im Notfall
eingreifen. Eine wahlentscheiden-
de Rolle wird sie nicht spielen.
Ist es legitim, dass die Medien
den Look der Kanzlerin beurteilen?
Mittlerweile wird auch der Style
von Männern (etwa: Kern – slim fit)
bewertet. Grundsätzlich geht man
bei Frauen aber immer noch stärker
nach Auftreten und Aussehen. Lei-
der. Frau Bierlein hat kraft eigener
Leistungen Karriere gemacht und
ihr Geld verdient. Ihre Outfits sind
daher ihre Privatsache. Sie darf sich
so chic oder teuer anziehen, wie sie
mag. Und, hey, es ist 2019.
30
„BIERLEIN KANN ZEIGEN,
WAS FRAUEN KÖNNEN“
MAG. MARIA JELENKO-BENEDIKT,
DESIGNIERTE CR REGIONALMEDIEN
AUSTRIA (RMA)
Ihr erster Gedanke, als Brigitte
Bierlein Kanzlerin wurde?
Große Freude, dass eine Frau für
dieses Amt ausgewählt wurde.
War der Jubel in den sozialen
Medien gerechtfertigt?
Ja, da Spitzenjobs in Österreich
nach wie vor vorwiegend von Män-
nern besetzt sind.
Ihre erste Bilanz?
Bierlein macht ihre Sache bisher
unaufgeregt, sie wirkt kompetent,
stark, erfahren, besonnen.
Was erwarten Sie sich bis zu den
NR-Wahlen von ihr?
Ich erwarte mir, dass Bierlein not-
wendige Beschlüsse vorantreibt und
nicht „nur“ das Land verwaltet.
Hat die Arbeit von Kanzlerin
Bierlein Einfluss auf die NR-Wahl?
Bierlein könnte zeigen, dass Frau-
en in der Lage sind, ein solch verant-
wortungsvolles Amt auszuüben. Au-
ßerdem könnte sie zeigen, dass nicht
nur Sebastian Kurz als Kanzler ersetz-
bar ist, sondern dass auch die auf-
grund ihrer angeblichen Schlagkraft
so oft sich selbst lobende Regierung
unter Kurz ebenfalls ersetzbar ist.
Ist es legitim, dass die Medien
den Look der Kanzlerin beurteilen?
Bei einer Frau gibt es prinzipiell
mehr in puncto Kleidung und im Stil,
das auf die Persönlichkeit der Träge-
rin schließen lässt als bei Männern
(Sakko, Hemd, Krawatte, Stecktuch).
Daher ist es verführerisch für die Me-
dien, den Stil der Trägerin zu analysie-
picturedesk.com, Chris Singer, beigestellt
ren. Im Kleinen passiert das ja auch
bei Männern (Brillen und Mascherln
von Schüssel, Slim-Anzüge von Kurz).
Prinzipiell sollte man gerade Politi-
kerInnen nach ihren Taten und nicht
nach ihrem Kleidungsstil beurteilen.
 „SIE WIRD DEN JOB UNPEINLICH ERLEDIGEN“
DR. MARTINA SALOMON, CHEFREDAKTEURIN KURIER

Ihr erster Gedanke, als Brigitte
Bierlein Kanzlerin wurde?
Eine coole Frau, die ich schätze.
In den sozialen Medien brach –
auch unter den eher Linken – eine
regelrechte Euphorie aus, weil Öster-
reich eine erste Bundeskanzlerin hat.
Konnten Sie den großen Jubel nach-
vollziehen?
Jubel war dennoch nicht am Platz,
weil das letztlich eine Proporz-Beam-
tenregierung ist und damit bis Jahres-
ende weitgehend Reformstillstand
herrscht. Auch gute Projekte wie die
Steuerreform werden jetzt nicht um-
gesetzt.
Ihre erste Bilanz über Brigitte
Bierlein als Bundeskanzlerin?
Sie macht, wofür sie geholt wurde:
verwalten.
Was erwarten Sie sich bis zu den
NR-Wahlen von ihr?
Große Würfe kann man nicht von
ihr erwarten. Aber sie wird den Job
unpeinlich erledigen.
Was kann sie politisch bewegen –
welchen Einfluss kann sie durch ihre
Arbeit auf die NR-Wahl haben?
Einfluss hat sie persönlich so gut
wie keinen. Auch die Zusammenset-
zung des Kabinetts – eine Art Konzen-
trationsregierung aus allen Parteien –
wurde von Bundespräsident und
Parteien ausgewählt.
Wie stehen Sie dazu, dass Brigitte
Bierleins Look, ihr Aussehen von vie-
len Medien – auch von den sogenann-
ten seriösen – sofort analysiert und Karl-Heinz Grasser, das Mascherl und
kommentiert wurde („Best of Bier- die Sneakers von Wolfgang Schüssel,
lein – Der Stil der Kanzlerin“, „Mit die Uhr von Thomas Drozda und die
Jabot und Statementschmuck ins rote Aktentasche von Alfred Gusen-
Kanzleramt“ etc.)? bauer berichtet. Da Frau Bierlein auf-
Medien haben auch über Christian fällig und elegant gekleidet ist, wäre es
Kerns Slim-fit-Anzüge, die Frisur von lächerlich, das zu tabuisieren.

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31
Emotion

CATWALK-
STAR MIT 60+
Graue Haare, ein lebensfrohes Lachen und eine Ausstrahlung, die
das Gegenüber regelrecht umhaut: Mit fast 65 Jahren stiehlt Gabriela
Rickli-Gerster im Modelbusiness allen die Show. Wie zuletzt bei der
Fashion Week für Vivienne Westwood in London.
Text Christine Mennel Fotos Frederick Sams

in Sakko, ein T-Shirt und Philosophen. Man glaubt es kaum,

E
sonst nichts. Mit rotem Lip-
penstift, toupierten Haaren
und nackten Beinen wurde
Gabriela Rickli-Gerster von
Vivienne Westwood über den
Catwalk geschickt: „Nicht mal Strümp-
fe bekam ich! ‚It’s perfect, it’s you!‘,
hieß es nur. Kannst du dir das vorstel-
len? Ich bin im Oktober 65 und meine
Haut auch. Hallo?!“, fragt Gabriela und
lacht. Ihr Unbehagen steckte sie mit
einem tiefen Atemzug weg und dachte:
„What the fuck, wenn die mich toll fin-
den, so wie ich bin, find ich das auch!“
Einen Vollprofi wie sie, der als junges
Model schon für Dior und Chanel lief,
bringt nichts so leicht aus der Fassung.
Schließlich tanzte sie schon mit einem
angeknacksten Zeh und einer gebroche-
nen Rippe auf dem Laufsteg im Ham-
burger Kempinski. Die Vorarlbergerin
aber in der vermeintlich oberflächlichen ENTSPANNT.
Welt der „Modefuzzis“ hat Gabriela eine Als Gabriela
ganz andere Seite des Business kennen- darauf verzich-
tete, ihre Haare
gelernt. „Seit der Fashion Week in Lon- zu färben, wurde
don im Februar habe ich vor diesem Be- die Fashion-
ruf und der ganzen Modebranche einen Industrie auf sie
tiefen Respekt bekommen.“ Hinter den aufmerksam.
Kulissen bekam sie die enorme Leistung
der Heerscharen an Akteuren hautnah
mit, die es braucht, bis eine Kollektion
und Show umgesetzt sind.
Vivienne Westwood mit 78 Jah-
ren und ihr Mann, der Tiroler Andreas
Kronthaler, blieben etwa immer die
Ruhe selbst, obwohl sie ständig belagert
und mit Fragen bombardiert wurden.
Die gelebte Ernsthaftigkeit, mit der die
beiden die Mode für ihr Weltbild nutzen,
hätte Gabriela nie vermutet.
Dass Designer meist auch die
reinsten Philosophen sind, auch nicht.
Vivienne Westwood, Maurizio Montani Fotograf, Karine + Oliver

mit Wohnsitz in Vaduz ist gewohnt, ab-
zuliefern, „ich mach meinen Job, zuver-
lässig und gut und damit basta!“ Dass
sich die Öffentlichkeit für ihr Leben und
ihren Beruf interessiert, verblüfft sie im
ersten Moment: „Besonders in meinem
Fall finden es Menschen speziell, dass
eine Frau in dem Alter auf internationa-
len Laufstegen zu sehen ist.“
Denn die Westwood-Show brachte The-
men unter dem Titel „Homo loquax“ –
geschwätziger Mensch – vor den Vor-
hang, die in Zeiten von Fake News und
Unwahrheiten über Umwelt und Fi-
nanzindustrie aktueller denn je sind. Es
sind Themenbereiche, in denen sich die
Tierschützerin besonders wiederfindet:
„Umweltaktivisten und Schauspieler lie-
fen in einer zur Eventhalle umgebauten
Kirche über den Laufsteg und trugen
dem Publikum Texte vor. Es war beein-
druckend und ging unter die Haut. Dass
sich das alles nämlich nicht ausgeht, wie
wir heute leben und wie rücksichtslos
wir mit unserer Umwelt und den Tieren
umgehen, dürfte mittlerweile auch der
Dümmste begriffen haben.“

32
 BESTFORM.
Schon als junges
Model defilierte
Gabriela Rickli-
Gerster für Labels
wie Chanel und
Dior über den
Laufsteg. Jetzt, mit
fast 65, ist die
Vorarlbergerin
wieder ein Star auf
dem Catwalk.

Kickstart. Geplant war das ganze
Mode-Ding nicht wirklich. Gearbeitet
hat Gabriela als junges Model zwar im-
mer sehr erfolgreich, gab den Job aber
zugunsten ihrer Eventagentur auf. Den
Re-Start, fast zwei Jahrzehnte später,
verdankte sie buchstäblich ihrem eige-
nen Kopf. Als alle anderen panisch
versuchten, künstlich jung zu bleiben,
hörte sie auf, ihr Haar zu färben. Die
grauen Haare wurden zu ihrem Mar-
kenzeichen, sogar junge Kerle drehten
sich nach ihr um, am Flughafen wurde
sie gefragt: „Can I touch your hair?“
Aber dieses optische Statement allein
macht noch kein Best-Age-Model, das
rund um den Globus gefragt ist. Es
ist zum großen Teil ihre ansteckende
positive Lebenseinstellung, die Gabri-
ela weitergibt und vermittelt. Tauchen
Probleme auf, gilt es, sie zu meistern
und Lösungen zu finden. „Der schnells-
te Weg, um unglücklich zu werden, ist
die Unzufriedenheit“, sagt sie. „Um zu-
frieden zu sein, sollte man achtsam mit
sich umgehen, denn wenn nicht ich auf
mich acht gebe, wer sonst?“ In manchen
Lebensphasen war es nicht immer ein-
fach, aber sie war nie der Typ Frau, der
sich hinter einer nicht funktionieren-
den Ehe versteckte. Traurige, in ihrer
Existenzangst gefangene Frauen hat sie
gesehen, mit nichts als einer Kredit-
karte des Mannes in den Händen und
einem beachtlichen Alkoholproblem.
Authentisch. Viermal hat Gabriela
Rickli-Gerster geheiratet. Weil sie Mut
zu Veränderungen hatte. „Es gab eine
Zeit, da habe ich mich im Spiegel nicht
mehr erkannt. Ich war verschwunden.
Wenn Gott mich eines Tages fragt, wo
ich meine Fröhlichkeit gelassen habe,
die er mir gegeben hat, möchte ich nicht
antworten müssen, dass ich sie mir neh-
men habe lassen, von jemandem, der
darauf herumtrampelt.“
Die meisten hören
viel zu früh auf,
an ihre Träume
zu glauben.
Gabriela Rickli-Gerster
Erfahrungen sind wichtig, „sie haben
mich zu dem gemacht, was ich bin“, sagt
sie. Nämlich stark und selbstbewusst
und seit 15 Jahren glücklich angekom-
men mit Ehegatte Nummer vier. Einem
Mann mit Humor und Selbstsicherheit.
Sich nicht zu verstellen, um Every-
body’s Darling zu sein, ist im Modelbiz
eine Leistung. Erreicht hat Gabriela
das unter anderem mit Authentizität,
guten Genen, fast veganer Ernährung
und Yoga. Ein Erfolgsrezept, das ohne
Botox auskommt.
34
VORBILD. Vivienne Westwood
schickte Gabriela Rickli-Gerster nur
mit T-Shirt und Blazer auf den
Laufsteg (g. l.). Für ihre Gesundheit
ernährt sich das 60+-Model fast
vegan, außerdem setzt Gabriela
auf viel Bewegung (l.).
Das Glück wählen. Dass sich Frau-
en in ihrem Alter mit ihr identifizieren
können, freut Gabriela Rickli-Gerster
besonders. Auch dass manche Kunden
sagen, dass ihr Umsatz um 25 Prozent
gestiegen ist, seit sie mit ihr arbeiten, ist
ein großes Kompliment. Es bedeutet,
dass Frauen – die bekanntlich beson-
ders kritisch sind – Gabriela mögen. „Es
freut mich auch für alle älteren Men-
schen, denn die Werbung hat uns 50 +,
60 +, geschweige denn 70 + lange genug
nicht wahrgenommen und eingesetzt.
Der Wandel der vergangenen Jahre ist
ein Segen, nicht nur für Frauen, son-
dern auch für Männer.“
Dass die Auswahl an Frauen ihres
Alters auf den Laufstegen dieser Welt
immer noch überschaubar ist, liegt
wohl daran, dass die meisten Men-
schen mit 64 + bereits gesundheitliche
Beschwerden haben. „Es zwickt hier
und dort, Osteoporose, Arthritis oder
Rheuma nagen am Gerüst und das geht
in diesem Beruf überhaupt nicht“, sagt
sie. „Ich bin sehr dankbar, dass ich das
körperlich noch so schaffe.“
Doch dahinter steckt eiserne Dis-
ziplin – fast vegane Ernährung, kein
Alkohol, wenig Mehl und Zucker, dafür
umso mehr Bewegung. Glücklicherwei-
se macht Gabriela Rickli-Gerster Diszi-
plin richtig Spaß. Überhaupt ist für sie
Spaß an der Sache das Um und Auf im
Leben: „In unseren Breitengraden kann
man wählen: Glück oder Jammern. Ich
bin überzeugt: Das, was wir mit unseren
Gedanken säen, ernten wir auch. Die
meisten Menschen hören viel zu früh
auf, an ihre Träume zu glauben. Oder
noch schlimmer – sie lassen sie sich aus-
reden. Wer nichts wagt, hat schon verlo-
ren, und wer sich etwas traut, gewinnt
vielleicht ...“
Die Welt ist
schon kompliziert
genug.

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35
Emotion

„Die Welt steht

vor dem Kollaps“
Vor einem Jahr startete Greta Thunberg ihren Schulstreik gegen
den Klimawandel. Jetzt protestieren weltweit Hunderttausende –
und Greta wird immer öfter angefeindet. Beim Klimagipfel in Wien
lernte Monika Langthaler die junge Schwedin kennen. So tickt sie
wirklich. Plus: Warum unsere Welt vor einem Kollaps steht.
Text Silvia Meister

ie Angriffe nehmen zu. Sie

D
sei fremdbestimmt, heißt
es. Ihr Vater benutze sie,
um eine Menge Geld zu
verdienen. Klimaaktivis-
tin Greta Thunberg, die
weltweit SchülerInnen zum Protest
gegen den Klimawandel mobilisiert,
sei die Marionette von Lobbys (wel-
cher auch immer), sagen die anderen.
Frech sei sie. Wie kommt sie dazu, zu
behaupten, die Vorgängergenerationen
hätten die Umwelt ruiniert und seien
nur auf Profit aus! Alles Lüge. Die Welt
ist wunderbar. Was will diese seltsame,
verrückte Schwedin? Sie ist 16 und hat
keine Ahnung. Und überhaupt: Es gibt
ja keinen Klimawandel. WIEN-BESUCH. Greta Thunberg (l.) beim „R20 Austrian World Summit“ im Mai mit Arnold
Verschwörungstheorien, gestreut Schwarzenegger, UN-Generalsekretär António Guterres und Monika Langthaler. Im September
von Lobbys, die sich in ihren Machen- treffen Greta, Schwarzenegger & Langthaler einander bei der Klimakonferenz in New York.
schaften gefährdet fühlen? Krude Vor-
stellungen aufgrund von Unwissen- „Sie weiß genau, was sie will!“ Ende mehr als 35.000 Menschen eine Rede
heit? Wie auch immer, Tatsache ist, je Mai war die Klimaaktivistin auf Ein- am Heldenplatz hielt (Kasten S. 39),
mehr SchülerInnen sich aufgrund von ladung von Arnold Schwarzenegger in in der Stadt. „Sie wollte sich Wien an-
Greta Thunbergs Aufrufen zum Protest Wien. Beim von ihm initiierten und von schauen“, erzählt Monika Langthaler
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gegen die Obrigkeit formieren – hun-
derttausende von Wien über Aachen
bis London und Ontario streiken unter
dem Motto „Fridays for Future“ –, des-
to heftiger werden die Angriffe gegen
Greta.
Monika Langthaler als Direktorin or-
ganisierten „R20 Austrian World Sum-
mit“, einem Klimagipfel, an dem neben
Politikern aus der ganzen Welt u. a. auch
UN-Generalsekretär António Guterres
teilnahm. Fünf Tage war Greta, die vor
look!. Die R20-Organisatorin hatte
dabei reichlich Gelegenheit, Greta ken-
nenzulernen. „Dass sie fremdbestimmt
ist, ist der größte Unsinn. Greta weiß
genau, was sie will, und sie tut, was
sie für richtig hält. Sie ist sehr fokus-

36

siert und unglaublich informiert, was
die Klimaproblematik betrifft.“ Dabei
spielt, so Langthaler, das Asperger-Syn-
drom, eine leichte Form des Autismus,
sicher eine Rolle: „Sie hat eine weit grö-
ßere Klarheit und teilweise auch mehr
Intensität als andere Menschen. Wie sie
agiert, ist beeindruckend.“
Greta Thunberg hat das bei ihr
diagnostizierte Asperger-Syndrom, das
übrigens keine Auswirkungen auf In-
telligenz und Entwicklung hat, nie als
beeinträchtigend empfunden. In einem
ZDF-Interview erklärte sie: „Ohne As-
perger wäre das hier nicht möglich. Es
macht mich realistischer. Ich schaue mir
die Statistiken an, wie stark die Emissi-
onen zugenommen haben und um wie
viel sie reduziert werden müssen. Und
dann denke ich, okay, so sieht es aus, das
muss ich tun. Und ich muss etwas tun –
sonst kann ich nachts nicht schlafen.“
Weltweite Proteste. Begonnen hat
alles, da war Greta acht Jahre alt: „Ich
habe vom Klimawandel in der Schule
erfahren, dass er von Menschen aus-
gelöst wird. Ich dachte, dass eine solch
hielt Greta Thunberg im Rahmen ihres Besuchs
existenzielle Krise das Thema Nummer
eins bei jedem sein müsste. Aber wir ha-
ben uns auf andere Dinge konzentriert.
Das habe ich nicht verstanden.“
Ihr müsst nicht auf
mich hören, solange
ihr den Wissen-
schaftlern zuhört.
Greta Thunberg
Am 20. August 2018 startete sie
ihren Protest unter dem Motto „Schul-
streik für das Klima“ vor dem schwedi-
schen Reichstag. Was als One-Woman-
Show begann, umspannt nach einem
Jahr die Welt. Unter dem Hashtag
#FridaysForFuture schlossen sich ihr
hunderttausende SchülerInnen an und
protestieren gegen die Ignoranz von
Politik und Wirtschaft. Sie sind die Seis-
mografen der Gesellschaft, sie spüren,
was wichtig ist, sie wissen, dass Greta
Recht hat, dass es um ihre Zukunft geht.
37
BEGEISTERUNG. Am Wiener Heldenplatz
beim „Austrian World Summit“ vor rund
35.000 Besuchern eine viel beklatschte Rede.
Gewarnt wird seit Jahrzehnten. „Es
stimmt“, sagt Greta in Richtung ihrer
Kritiker, „ich bin ein Kind. Die Men-
schen müssen nicht auf mich hören, so-
lange sie den Wissenschaftlern zuhören,
auf die ich mich berufe. Ich spreche auch
nichts Neues an. Was ich sage, sagen
Wissenschaftler seit Jahrzehnten.“
Vermutlich ist der Widerstand gegen
die kleine Schwedin so groß, weil viele
die unangenehmen Wahrheiten, die
sie uns entgegenschleudert, nicht hören
wollen: Wenn wir die CO2-Emissionen
in den nächsten zehn Jahren nicht dras-
tisch reduzieren, droht uns ein Klima-
kollaps. Eine nicht mehr zu stoppende,
vernichtende Spirale des Schreckens
beginnt. Wollen wird das verhindern,
bedarf es drastischer Maßnahmen – wir
müssen unser Leben ändern.
Das Leben ändern? Furchtbar! Wie
unsexy! Da stecken die meisten lieber
den Kopf in den Sand. Wir wollen super-
billig fliegen, wir wollen im Winter Him-
beeren aus Chile essen, wir wollen ben-
zinbetriebene Autos fahren. Und weil
viele das alles auch weiterhin tun wollen
und dabei ignorieren, welch hohe

CO2-Emissionen dadurch verursacht
werden, sagen sie: Greta ist doof. Stimmt
ja gar nicht, was die da behauptet.
Stimmt doch. Der Klimawandel
geht uns alle an. Er bedroht uns exis-
tenziell. Den Verweigerern sei ein Satz
von Stephen Hawking ins Stammbuch
geschrieben: „Intelligenz ist die Fähig-
keit, sich dem Wandel anzupassen.“ Das
bedeutet in diesem Fall: Wer klug ist,
ist bereit sein Leben zu ändern, um sein
Leben zu retten.
Horror-Szenarien. Was auf uns zu-
kommt, wenn wir die CO2-Emissionen
nicht sofort eindämmen, wenn Re-
gierungen weltweit den Klimawandel
nicht ab sofort zum Thema Nummer
eins machen, sagen Wissenschaftler klar
und deutlich. Bereits Mitte dieses Jahr-
hunderts werden in Mitteleuropa Tem-
peraturen herrschen wie jetzt in Dubai.
Die Mittelmeerregionen versanden und
werden unbewohnbar. Eine Völker-
wanderung Richtung Norden setzt ein.
Deshalb sollten junge Menschen schon
heute nordische Regionen erschließen …
Schon in den nächsten Jahren wer-
den Wetterextreme wie Hitzeperioden
und Starkregen dramatisch zunehmen.
Die britische Universitätsprofessorin
Simin Davoudi weiß, dass bereits seit
geraumer Zeit weltweit Vorbereitungen
wegen der klimatischen Veränderun-
gen getroffen werden. Die Umweltfor-
scherin zu look!: „In den Niederlanden
werden wegen der drohenden Über-
schwemmungen schwimmende Häuser
und Bauernhöfe entwickelt. In Boston,
USA, arbeitet man an Gebäuden, die
ZWEI FÜR DEN KLIMASCHUTZ. Greta Thunberg bei ihrem
Wien-Besuch mit Monika Langthaler (l.). Oben: Zeitbombe Permafrost –
beim Auftauen der Böden wird extrem treibhauswirksames Methan frei.
den Menschen bei extremer Hitze als
Kühlzentren dienen sollen.“
Auch in Wien sind die Auswirkungen
des Klimawandels zu spüren – nicht nur
die Hitzeperioden, sondern vor allem
auch der Starkregen. Umweltstadträtin
Ulli Sima zu look!: „In Simmering, dem
topografisch tiefsten Punkt der Stadt,
wurde ein unterirdisches Speicherbe-
cken von der Größe des Stephansdoms
gebaut, das die extremen Regenmengen
aufnehmen kann. Und in den Hochwas-
serschutz entlang der Donau wurden seit
2004 100 Millionen Euro investiert.“
Wenn die Politik
jetzt nicht
reagiert, ist uns
allen nicht mehr
zu helfen.
Monika Langthaler
Tickende Zeitbombe Permafrost.
Auch „R20“-Klimagipfel-Direktorin
Monika Langthaler zeichnet kein
schönes Bild für die nahe Zukunft:
Hitzeperioden und Trockenheit, ver-
stärkte Niederschläge und in Folge
Überschwemmungen und im alpi-
nen Gelände Steinschläge und Hang-
rutschungen durch erodierte Böden.
Langthaler über die fernere Zu-
kunft zu look!: „Was 2050 sein wird,
hängt davon ab, ob es uns in den nächs-
ten Jahren gelingt, das Ruder herum-
38
zureißen.“ Das heißt, ob wir es schaf-
fen, die CO2-Emissionen drastisch zu
drosseln. Wenn nicht, dann setzt das
ein, was Greta Thunberg den Kollaps
nennt – ein Dominoeffekt, der weder
aufhaltbar noch umkehrbar ist. Pro-
duzieren wir weiter in solchen Mengen
CO2, zünden wir eine Zeitbombe – wir
sorgen u. a. dafür, so Langthaler, dass
durch die zunehmende Erderwärmung
die Permafrostgebiete dynamischer,
das heißt schneller, auftauen.
Zu den Permafrostgebieten zählt
neben der Arktis etwa auch Alaska – wo
Überschwemmungen, Erdrutsche und
einstürzende Häuser bereits sichtbare
Folgen des auftauenden Permafrosts
infolge des Klimawandels sind – so-
wie zu 50 Prozent Russland und zu 90
Prozent Grönland. Langthaler dazu:
„Beim Auftauen des Permafrosts gibt
es massive Methan-Emissionen. CO2
ist zwar das in der Menge größte Treib-
hausgas und für den Klimawandel ver-
antwortlich, aber Methan ist ungleich
treibhauswirksamer …“
Politik muss handeln. Seit 30 Jah-
ren beschäftigt sich Monika Langthaler,
Ökologin und frühere Grün-Abgeordne-
te im Nationalrat, mit dem Klimawandel:
„Aber bis vor einem Jahr wurde Klima-
wandel als harmloses ,Orchideenthema‘
abgetan.“ Erst seit dem Vorjahr bemerkt
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sie eine Bewusstseinsveränderung. „Es
muss endlich allen klar sein: Da geht’s
um unser Überleben, um die Grund-
lagen, wie wir in Zukunft in Europa, in
der ganzen Welt leben werden. Wenn
die Politik jetzt nicht reagiert, ist uns
 GRETA THUNBERG – IHRE REDE IN WIEN

GIPFEL. Greta mit Bundespräsident Alexander
Van der Bellen (M.) und Klimagipfel-Initiator
Arnold Schwarzenegger in Wien.
nicht mehr zu helfen. Klimaschutz muss
in jedem Land ein Nummer-eins-The-
ma sein, wie das Budget.“
„KLIMAWANDEL – GRÖSSTE
KRISE DER MENSCHHEIT!“
Mein Name ist Greta Thunberg, ich
bin eine Klimaaktivistin aus Schwe-
den. In den vergangenen neun Mona-
ten war ich jeden Freitag im Schul-
streik, um vor dem schwedischen
Parlament auf den Klimawandel auf-
merksam zu machen. Denn wir müs-
sen beginnen, anders über die Klima-
krise zu sprechen. Wir müssen sie als
das behandeln, was sie ist: ein Notfall.
(…) Die wichtigste Erfahrung, die ich
in den vergangenen Monaten gemacht
habe ist, dass der Großteil der Men-
schen keine Ahnung hat. (…) Aber das
ist keine Überraschung.

Drastische Gegenmaßnahmen. Um Niemand hat uns je die Grafiken ge-

die den Klimawandel verursachenden
CO2-Emissionen einzudämmen, gibt
es, so Experten wie Monika Langtha-
ler, nur einen Weg: Wer CO2 verursacht,
muss zahlen – das heißt u. a., dass Kero-
sin besteuert werden muss. Langthaler:
„Nur wenn CO2 einen Preis hat, können
sowohl Industrie wie jeder Einzelne
motiviert werden, auf Alternativen um-
zusteigen. – Und die gibt es.“
Kerosin-Besteuerung bedeutet eine
Verteuerung des Flugverkehrs. Eine Al-
ternative ist die Bahn. Und statt Him-
beeren aus Chile zu kaufen (die’s bei
uns absurderweise gibt, weil die Trans-
portkosten quasi bei null liegen), wäre
es mehr als einleuchtend, auf regionale
Produkte umzusteigen.
Und in Bezug auf den Verkehr muss,
so Langthaler, „unsere nächste Bundes-
regierung dafür sorgen, dass es ab 2025
keine Neuzulassungen diesel- und ben-
zinbetriebener Autos gibt“. Länder wie
Irland und Norwegen gehen mit gutem
Beispiel voran.
In Bezug auf Elektroautos will
Langthaler die Argumente von Kriti-
kern, dass etwa die Batterien höchst
umweltschädlich seien, nicht gelten las-
sen: „Jedes Auto, egal ob elektrisch oder
fossil betrieben, hat einen Impact auf
die Umwelt. Aber die unendlich besse-
re Alternative zu den fossil betriebenen
Fahrzeugen ist derzeit das Elektroauto –
da gibt es nichts zu diskutieren.“
zeigt, die klar zeigen, wie weit die
CO2-Emmissionen reduziert werden
müssen, damit die Erwärmung unter
der Grenze von 1,5 Grad bleibt. Uns
wurde nie erklärt, was Gerechtigkeit
im Pariser Klimaübereinkommen be-
deutet und warum es wichtig ist. Man
hat uns nie von Rückkopplungsschlei-
fen, von Tipping-Points und Wende-
punkten oder vom sogenannten galop-
pierenden Treibhauseffekt erzählt. Die
meisten von uns kennen nicht einmal
die grundlegenden Fakten. Wie auch,
es hat uns schließlich niemand gesagt.
Es ist vor allem ein Notfall, und
nicht irgendeiner. Was hier geschieht,
ist die größte Krise, die die Menschheit
je erlebt hat. Als ich das erste Mal vom
Klimawandel gehört habe, konnte ich
es nicht glauben. Ich habe mich gefragt
(…) wie können wir eine existenzielle
Krise erleben, die das Fortbestehen der
Menschheit gefährdet, und sie nicht zu
unserer Priorität machen? (…) Aber
die Klimakrise wurde wie jedes andere
Problem behandelt, oft sogar unter
den Teppich gekehrt. (…) Heute sagen
Politiker zwar, die Klimakrise wäre ein
großes Problem, und man wolle alles
tun, um sie anzuwenden, aber in der
nächsten Sekunde geht es wieder um
den Ausbau von Flughäfen und Auto-
bahnen und sie setzen sich kurz darauf
MASSENBEWEGUNG.
35.000 Menschen hörten Greta
am Wiener Heldenplatz zu.
in einen Privatjet, um an einem Mee-
ting auf der anderen Seite der Erde
teilzunehmen. Das ist nicht die Art,
wie man sich in einer Krise verhält. (…)
Und das ist sehr gefährlich. Denn
einzelne, kleine Lösungen sind nicht
mehr genug. Es braucht eine radikale
Veränderung.
Wir müssen uns eingestehen, dass
wir die Situation nicht unter Kontrolle
haben. Wir sind dabei, die Schlacht zu
verlieren. (…) Je länger wir warten,
umso schwieriger wird es, eine Wende
herbeizuführen. Also warten wir nicht
mehr länger und fangen wir jetzt mit
dem konkreten Handeln an.
Zu lange haben die Mächtigen sich
davonstehlen können, ohne etwas zu
tun, um die Umwelt- und Klimazer-
störung zu verhindern. Sie haben sich
davongestohlen und haben unsere Zu-
kunft gestohlen, um sie für Profit zu
verkaufen. Aber wir jungen Menschen
wachen auf und wir versprechen: Wir
werden euch damit nicht mehr davon-
kommen lassen.

39
Emotion

STECKEN WIR IM NEUEN

MITTELALTER?
Die Wiener Philosophin
Lisz Hirn beschreibt
prägnant und gewitzt, wie
Frauen von den neuen
Rechtskonservativen in
die Rolle der Hausfrau
und Mutter gedrängt
werden. Ein Gespräch
über Biedermänner
und Biederfrauen.
Text Helmut Schneider
Foto Stefan Joham

en Bühnenklassiker „Bieder-

D
mann und die Brandstifter“
von Max Frisch haben viele
wohl noch in der Schule gele-
sen. Wie Frau und Herr Bie-
dermann um der Ruhe willen die Brand-
stifter in ihrem Haus schlafen lassen und
ihnen dann auch noch die Streichhölzer
für die Benzinfässer auf dem Dach auf-
drängen, bleibt aber auch wirklich in
Erinnerung. Die Wiener Philosophin
Lisz Hirn sieht durch die Wahlsiege der LISZ HIRN. In ihrem neuen
Rechten und Konservativen die Bieder- Buch beschäftigt sie sich mit
männer wieder ganz oben in der Gesell- neuen alten Frauenrollen in
schaft und beschäftigt sich in ihrem Buch der heutigen Gesellschaft,
sie arbeitet in der Jugend-
„Geht’s noch!“ vor allem mit der Rolle, und Erwachsenenbildung
die dabei der Biederfrau zugedacht ist. und ist Obfrau des „Vereins
Und die ist – wieder einmal – daheim für praxisnahe Philosophie“.
bei den Kindern verortet.

Warum leiden gerade Frauen unter

der konservativen Wende?
Lisz Hirn: Es gibt ja Fortschritte in
der Emanzipation, angenehme Einrich-
tungen wie einen kostenfreien Kinder-

40
garten und Ähnliches – aber im Großen
und Ganzen kommt das nur den Frauen
zugute, die am wenigsten von der kon-
servativen Wende betroffen sind. Weil sie
sozial stärker sind, gebildet, weil sie den
Rückhalt in der Familie haben. Aber die,
die vorher schon wenig vom Fortschritt
profitiert haben, profitieren jetzt noch
weniger davon. Bestes Beispiel: Der
1.500-Euro-Kinderbonus bringt nur
Familien und Frauen ab einem gewissen
Einkommenslevel etwas.
Propagieren die Neoliberalen nicht
auch die Selbstständigkeit der Frau?
Ja, das ist das neoliberale Mantra,
das besagt: Ihr müsst einfach tun und
euch anstrengen, dann geht es schon.
Aber es ist eben eine gefährliche Falle,
den Frauen das Gefühl zu vermitteln,
wenn sie es nicht schaffen, so liege es nur
an ihnen. Deshalb habe ich ja auch
Simone de Beauvoir zitiert: „Frauen,
die nichts fordern, werden beim Wort
genommen. Sie bekommen nichts.“ Die
letzte Regierung hat ja bei jeder Gelegen-
heit betont, dass Frauen sowieso schon
so viel erreicht hätten und sich endlich
zufrieden geben sollten. Dabei hat sich
in Wirklichkeit nicht viel geändert.
Liegt das nicht auch daran, dass wir
uns hier in einer sozialen Blase bewegen,
in der alles viel besser scheint, als es tat-
sächlich ist?
Sicher, ich komme ja ursprünglich
aus der Steiermark, aus einem nicht
urbanen Raum. Und da sind die
Geschlechterbeziehungen schon noch
andere. Dort kann man mit einem urba-
nen Feminismus recht wenig erreichen.
Dort sind einfach Frauen in einer gewis-
sen Form von Abhängigkeit und da gibt
es vielleicht nicht ausreichend Kinder-
betreuungsplätze. Und einer muss diese
Arbeit übernehmen – das sind dann
meistens die Frauen. Da stellen sich
dann gewisse Luxusfragen nicht, die
sich in einem urbanen Umfeld wie in
Wien leichter lösen lassen. Am Land ist
Wirtschaftliche Unabhängigkeit
war und ist für die Gleichberechtigung
entscheidend.
Lisz Hirn
immer noch das typische Kleinfamilien-
modell vorherrschend, das überhaupt
nicht hinterfragt wird.
Sind nicht auch manche Frauen zu-
frieden mit der neuen alten Mutterrolle?
Das ist ein sehr komplexes Feld. Aber
Tatsache ist ja auch, dass es eine große
Frustration unter den Frauen gibt, die
sich fragen: Warum soll ich so viel mehr
arbeiten und belastet werden und am
Ende des Tages bekomme ich weniger?
Also warum mich nicht gleich ganz zu-
rückziehen in eine Rolle, wo ich gefühls-
mäßig weniger ausgebeutet werde? Und
dann gibt es natürlich auch erfolgreiche
Frauen, die sich fragen: Warum soll ich
mich jetzt – nachdem ich unter großen
Mühen so viel erreicht habe – für andere
Frauen anstrengen? Und zuletzt ist unter
jungen Frauen wieder das Gefühl sehr
verbreitet, dass sie ja nicht unbedingt
arbeiten müssen. Aber spätestens seit
Beauvoir wissen wir, dass wirtschaftliche
Unabhängigkeit für die Gleichberechti-
gung entscheidend ist, weil immer der,
der das Geld hat, sagt, wo es langgeht.
Das geht ja so weit, dass sich manche
Frauen in einer unglücklichen Beziehung
nicht trennen können …
Dass Frauen in einer Beziehung voll-
zeitbeschäftigt arbeiten, ist gar nicht so
selbstverständlich. Was ich ja auch unge-
recht den Männern gegenüber finde, von
denen man das per se erwartet.
Sie analysieren im Buch auch, dass
Armut weiblich ist. Warum?
Sehr verräterisch fand ich dazu die
Antwort des damaligen Ministers Faß-
mann auf die Frage, wie fünf Wochen Ur-
laub mit neun Wochen Schulferien ver-
einbar sein sollen. Denn er hat gemeint,
41
dass sich das bis jetzt auch ausgegangen
sei, die Zivilgesellschaft habe das schon
geschafft. Das finde ich eine sehr unver-
schämte Antwort, denn das ist einfach
eine Überladung von Verantwortung.
Man erwartet von den Eltern einfach
Zusatzleistungen wie die Organisation
von Kinderbetreuung. Und Kinderbe-
treuung ist einfach wahnsinnig teuer!
Wie erklären Sie sich das Phänomen,
dass sich junge Frauen auf Instagram &
Co präsentieren, als ob es keinen Femi-
nismus gegeben hätte?
Wir sind viel weniger emanzipiert,
als wir glauben. Zum Beispiel wenn
wir uns ansehen, welche Tabus es rund
um den weiblichen, aber auch männli-
chen Körper gibt. Besonders bei Gesprä-
chen mit Jugendlichen kommt da ein
sehr problematisches Körperbild zutage.
Da gibt es etwa einen Optimierungs-
wahn, der zeigt, dass wir die aufkläre-
rischen Gedanken von Gleichberechti-
gung noch nicht wirklich durchgezogen
haben. Manchmal glaube ich, dass das
echt noch ein Blasenphänomen ist und
sicher noch nicht Mainstream. Vielleicht
stecken wir da noch in einer Art neuem
Mittelalter fest.
LISZ HIRN:
GEHT’S NOCH!
Warum die konservative
Wende für Frauen
gefährlich ist,
Molden Verlag,
144 Seiten, € 20,–.
Emotion
PROFI. Die Privatdozentin
referierte 2018 auf dem
Forum Alpbach und hat sich
in die Alpenregion verliebt.
Forschung für
DAS LEBEN
ls Pharmazeutin und
A
Krebsforscherin zählt
Dr. Maha Nasr mit
38 Jahren zu den Top-
Wissenschaftlerinnen
ihrer Branche. Sie wurde
mehrfach international ausgezeichnet,
veröffentlichte rund 40 wissenschaft-
liche Publikationen und referierte im
vergangenen Jahr beim Forum Alp-
bach über Präzisionsmedizin und deren
gesellschaftliche Auswirkungen. 1981
in Ägypten geboren, studierte sie Phar-
mazie an der Ain-Shams-Universität in
Kairo und an der Universität Uppsala in
Schweden. Das Spezialgebiet der Phar-
mazeutin ist die Krebsforschung, in der
Maha Nasr ist sie mit Nanotechnologie neue, scho-
nende Therapiemethoden entwickelt.
Pharmazeutin und Allrounderin. Als außerordentliche
Universitäts- Professorin dozierte sie an der briti-
schen Universität in Ägypten und lehrt
dozentin in Ägypten. derzeit an der Ain-Shams-Universität
sowie an der Mutah-Universität in Jor-
Der Zukunft der danien. In naher Zukunft will sie ihr
eigenes Forschungsinstitut eröffnen.
Krebstherapie blickt Ihre freie Zeit verbringt Maha mit ihren
Eltern und ihrem Bruder, spielt Klavier
sie optimistisch oder entspannt beim Yoga.
Andrei Pungovschi/beigestellt
Woran sie forscht und warum die
entgegen. vollkommene Heilung von Krebs kei-
ne bloße Wunschvorstellung mehr ist,
Text Christin Pogoriutschnig/Silvia Meister sagt sie im look!-Interview.
42
 look: Woher wussten Sie, dass die
Pharmazie das Richtige für Sie ist?
Maha Nasr: Das war mir deshalb
klar, weil ich von Beginn an von phar-
mazeutischen Experimenten fasziniert
war. Ich konnte ohne Pause bis spät-
nachts im Labor stehen.
Sie forschen im Bereich der Nano-
technologie. Was brachte Sie auf dieses
Thema?
Nanotechnologie beschäftigt sich
mit Materialien im winzigen Nanome-
terbereich. Für mich war es beeindru-
ckend, wie diese kleinen Stoffe verän-
dert werden können, um zum Beispiel
mit Zellen zu interagieren. Und es ist
ein interdisziplinäres Feld, in dem As-
pekte der Chemie, Physik und Biologie
vorkommen. Diese Fülle an Ansätzen
kann auf ganz spezielle Anforderungen
zugeschnitten werden, wie in meinem
Fall die Medikamentenverabreichung.
Welche Ziele haben Sie sich in der
Krebsforschung gesetzt?
Ich möchte die therapeutischen
Vorteile von Nutrazeutika maximieren.
Das sind pflanzliche Stoffe ohne
Nebenwirkungen, die auf Nanopartikel
geladen verabreicht werden und stark
gegen Krebszellen vorgehen, ohne
andere anzugreifen. Diese Methode
verspricht viel weniger Nebeneffekte
als die chemischen Varianten. In erster
Linie möchte ich damit das Leiden der
Patienten minimieren.
Obwohl sich die Diagnostik gut ent-
wickelt hat, sterben immer noch viele
Menschen an Krebs. Was macht Thera-
Ich glaube,
dass wir in Zukunft
alle Krebsarten
heilen können.
Dr. Maha Nasr
pie so schwierig und was ist das größte
Hindernis?
Erstens wissen Patienten oft lange
nicht, dass sie erkrankt sind – bis es zu
spät ist. Zweitens können Krebszellen
Metastasen bilden und kranke Zellen
somit in andere Bereiche des Körpers
wandern. Und schließlich gibt es auch
noch Krebs-Stammzellen, die nicht
vollständig von der Chemotherapie
zerstört werden und die unter Umstän-
den wieder zu Krebszellen werden kön-
nen. Das größte Hindernis ist, dass die
gängigen Behandlungsmethoden nicht
punktuell auf den Krebs gerichtet sind
und neben den Krebszellen auch ge-
sundes Gewebe angegriffen wird.
Glauben Sie, dass wir in Zukunft
alle Krebsarten besiegen können – wenn
ja, wie?
Ja, das glaube ich. Denn der Fort-
schritt in diesem Bereich nimmt kons-
tant zu und gerade in jüngster Zeit hat
sich die Immuntherapie als sehr wirk-
sam erwiesen. Hier wird das Immun-
system des Körpers unterstützt, indem
gentechnologisch bearbeitete Abwehr-
MENSCHLICH.
In ihrer Krebs-
forschung legt
Dr. Maha Nasr
den Fokus auf das
Wohl der Patienten
und die Minimie-
rung von Neben-
wirkungen der
Behandlung.
43
zellen per Infusion verabreicht wer-
den, die den Krebs im Körper elimi-
nieren.
Was denken Sie – wann wird jede
Krebserkrankung nicht mehr tödlich
sein?
Einige Firmen haben bereits ver-
kündet, dass sie bis Ende dieses Jahres
ein Heilmittel entwickelt haben wollen,
das Krebs vollkommen heilen kann.
Also lasst uns das Beste hoffen!
Sie forschen auch im Bereich neuro-
generativer Erkrankungen wie Parkin-
son oder Alzheimer. Welchen Fortschritt
kann man in der Therapie dieser
Krankheiten verzeichnen?
Mein persönlicher Forschungsbe-
reich zielt darauf ab, Anti-Alzheimer-
Medikamente direkt in das Gehirn zu
verabreichen und zwar so, dass sie die
Blut-Gehirn-Schranke umgehen. Das
würde zu viel schnelleren und effekti-
veren Resultaten führen.
Was denken Sie über das ägyptische
Gesundheitssystem?
Ich will nicht prahlen, aber Ägyp-
ten hat einige der besten Ärzte über-
haupt, allein schon, weil das Studium
hier sehr hart ist. Allgemein ist es aber
sicher so, dass die hohe Bevölkerungs-
zahl das Gesundheitssystem extrem
belastet, die Qualität der öffentlichen
Krankenhäuser kann bei den Erforder-
nissen manchmal nicht mithalten.
Ist es normal, dass Frauen an ägyp-
tischen Universitäten lehren?
Ja klar, wir haben eine Menge weib-
licher Wissenschaftlerinnen.
Betrachten Sie sich als privilegiert?
Auf jeden Fall. Meine Unabhängig-
keit wurde vom ersten Tag an von mei-
ner Familie unterstützt, die immer an
mich geglaubt hat.
Im vergangenen Jahr waren Sie Teil
des Forum Alpbach. Was war Ihr Ein-
druck?
Das Forum Alpbach war außerge-
wöhnlich und die Diversität unter den
Studierenden erstaunlich!
Was hat Ihnen an Österreich
gefallen?
Die Landschaft war himmlisch! Ich
muss sagen, es war eine meiner besten
Reisen bisher!
Emotion
ZUHÖREN UND
MALEN. Zum Auftakt
lauschten mehr als
45 Kindergarten- und
Schulkinder ihren
Vorleserinnen.
VORLESEN
für die Kleinen
Text Ursula Scheidl Fotos Ludwig Schedl
ür die meisten von uns
F
gehört es zu den schöns-
ten Kindheitserinnerungen,
wenn die Mama vorgelesen
hat. Spannende oder lustige
Geschichten, die die Fantasie
in Gang brachten. Man konnte es gar
nicht erwarten, endlich selbst lesen zu
können. Vorlesen fördert Lesen, durch
Lesen kann man besser lernen und bes-
ser miteinander kommunizieren – egal
ob analog oder digital.
Europaweit wissen wir von erschre-
ckenden Zahlen: Einer von fünf Jugend-
lichen bis 15 Jahre und einer von fünf
Menschen im Alter zwischen 16 und
65 Jahren weist erhebliche Leseschwä-
chen auf. Das bedeutet, dass geschätzt
13 Mio. Kinder und 55 Mio. Erwachsene
in Europa nicht oder nur eingeschränkt
lesen können! Der Schaden für den Ein-
zelnen, aber auch für die Volkswirtschaft
ist erheblich.
Im Rahmen des Frühförderung. So entstand die
Initiative „reading mum“ unter der
Kinder- und Patronanz von Christina Meinl, in
fünfter Generation Spross der gleich-
Familien-Genuss- namigen Kaffeedynastie und Vizeprä-
sidentin der SCA, der renommierten
festes Wienissimo globalen Vereinigung von Kaffee-Ex-
perten. Ab Herbst wird einmal pro
im Augarten startete Monat jeweils eine Mutter zum Vor-
lesen in eines der Wiener Traditions-
die Leseinitiative kaffeehäuser eingeladen – Madeleine
„reading mum“. Rohla-Strauss, Arabella Kiesbauer und
Martina Hohenlohe sind bereits fix
dabei. Jedes Kind kann gratis und ohne
Anmeldung kommen und zuhören.
Das echo medienhaus stellt dafür ein
eigenes Vorlesebuch mit Geschichten
von Thomas Brezina, Erich Schleyer,
Renate Welsh und vielen anderen
Autoren zur Verfügung, das die Kinder
BOTSCHAFTERIN DES KAFFEES.
Christina Meinl möchte die Seele des Wiener
Kaffeehauses ins moderne Leben übersetzen.
 ab Herbst 2019 in mehreren Wiener
Kaffeehäusern kostenlos mitnehmen
dürfen.
look: Warum haben Sie die Initia-
tive „reading mum“ ins Leben gerufen?
Christina Meinl: Die Idee dazu ist
mit meiner Freundin Nini im Kaffee-
haus entstanden. Ich wusste sofort, dass
das mein nächstes Herzensprojekt wird.
Lesen zu können eröffnet dir in Wahr-
heit dein Leben, das Verständnis über
Zusammenhänge in vielen Bereichen.
Wenn ein Kind lesen kann, kann es
zu denken beginnen und sein eigenes
Leben aufbauen. Gemeinsam mit Chris-
tian Pöttler und dem echo medienhaus
werden wir diese Idee umsetzen. Ich
freue mich schon sehr darauf.
Wer hat Ihnen als Kind vorgelesen?
Ich erinnere mich, dass mir mein
Vater oft vorgelesen hat, so oft, dass
ich die Bücher auswendig konnte. Es
war ein sehr schönes Gefühl, mit ihm
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gemeinsam auf der Couch zu sitzen und
Geschichten zu hören.
Was und wann lesen Sie Ihren Kin-
dern vor?
Ich lese ihnen jeden Abend vor,
wenn ich nicht auf Reisen bin. Das
ist eines der wichtigsten Dinge, dafür
nehme ich mir Zeit. Obwohl meine
Kinder jetzt schon selbst lesen können,
wollen sie eigentlich immer noch, dass
ich ihnen vorlese, und wir genießen
MANAGERIN
das sehr.
UND MUTTER.
Wo und was lesen Sie am liebsten? Auch Augarten
Ich lese sehr viel und habe auch auf Porzellan-
meinen Reisen immer ein Buch ein- Geschäftsführerin
gesteckt. Man kann überall lesen, es Antonia
gibt keinen falschen Ort. Man kann Stubenberg las
den Kindern vor.
sich überall hinsetzen, das ist ja das
Tolle an einem Buch. Mich interessie-
ren sehr viele Dinge und ich greife
auch gerne Anregungen auf. Wir alle
kennen das Gefühl, wenn du in ein
Buch hineinkippst und es dich nicht
mehr loslässt.
45 In Kooperation mit dem Allgemeinen
Sportverband Österreichs
Emotion
ASTRO-STARS
im Sommer
ommer, Sonne – Sternen-
S
schau. Gerade in der schöns-
ten Zeit des Jahres wollen wir
wissen, was Astrologen für
die kommenden Wochen und
Monate prophezeien. Stehen
die Sterne etwa so günstig, dass wir im
Urlaub eventuell sogar den/die Traum-
partnerIn kennenlernen? Sollten wir
uns beim Aktivurlaub auspowern, in den
Ferientagen Abenteuer wagen – oder
doch lieber relaxen und Kraft tanken,
weil uns im Herbst einige Turbulenzen
bevorstehen? – Starastrologin Gerda
Rogers sagt im Interview (und auf den
folgenden Seiten), wie die Sterne für die
jeweiligen Zeichen in Bezug auf Liebe
und Flirt, auf Gesundheit und Fitness
sowie berufliche Belange stehen.
look: Frau Rogers, welche Stern-
zeichen haben in den Sommermonaten
das Glück gepachtet?
Gerda Rogers: Auf eine wunderba-
re Zeit dürfen sich vor allem die Schüt-
zen freuen, sie sind ja generell die
Glückskinder des Jahres. Großartig
geht’s im Sommer aber auch den Lö-
wen, den Zwillingen und Wassermän-
nern, den Stieren und den Jungfrauen.
Bei ihnen läuft einfach alles rund.
Und wer hat’s nicht ganz so gut?
Der Saturn-Pluto-Mars-Einfluss
bremst noch ein bisschen die Krebse,
die Waagen und Steinböcke und die
Widder. Da kann es zwischendurch
schon ein paar schwierigere Phasen
geben. Aber keine Angst, es bleibt ja
nicht so problematisch, es wird auch
Star-Astrologin
Gerda Rogers hat
für look! in die Sterne
geschaut. Im Sommer
haben Schützen und
Löwen das Glück
gepachtet. In Bezug
auf die Politik beruhigt
sich die Lage.
Text Caroline Autherry
wieder besser. Schon ab August geht es
bei diesen Zeichen bergauf.
Wie sieht es konkret im Juli aus?
In diesem Monat bekommen die
Löwen, die Schützen und die Widder
durch einen günstigen Mars unglaub-
lichen Auftrieb, einen großen Ener-
gieschub. Es wird viele neue Impulse
und interessante Begegnungen geben.
Dadurch strahlen Menschen, die in die-
sen Zeichen geboren sind, unglaubliche
Lebensfreude aus – sie sind nicht zu
bremsen. Sie werden eine wunderbare
Urlaubszeit haben.
Im Juli profitieren auch die heuer
leidgeprüften Krebse von einer positiven
Sternenkonstellation – und zwar von
einer günstigen Venus. Sie werden wie-
der offener auf Menschen zugehen, sind
46
emotionaler, und das erhöht ihre Lebens-
freude. Auch die Fische und Skorpione
werden übrigens den angenehmen Ein-
fluss dieser Sternenstellung bemerken.
Und was kommt in astrologischer
Hinsicht im August auf uns zu?
Das wird für die Löwen ein Traum-
monat. Besser geht es ja gar nicht, in je-
der Hinsicht. Auch die Schützen haben’s
natürlich gut, sie sind ja heuer die Über-
flieger in puncto Glück. Positive Ten-
denzen gibt es auch für die Zwillinge
und für die Waagen im August. Und
selbst der Steinbock erholt sich von den
Strapazen des ersten halben Jahres. Ab
19. August steht für die Steinböcke der
Mars positiv zu ihrer Sonne, das heißt,
sie haben wieder Kraft und Lebensfreu-
de. Von dieser Sternenstellung profitie-
ren auch die Stiere.
Generell erleben jene Sternzeichen,
die in den vergangenen Monaten von
Saturn geprüft wurden, einen Aufwind,
einen Energieschub.
Für welche Sternzeichen stehen die
Chancen besonders günstig, dass aus
einem Sommerflirt die große Liebe wird?
Einen erotischen Funkenflug dürfen
sich neben den Löwen auch die Stiere
und die Jungfrauen erwarten. – Und
natürlich die Schützen. Sie sind jetzt
wieder „liebestauglich“ und bindungs-
fähig, in den vergangenen Monaten
haben sie ja keinen Wert auf eine fixe
Beziehung gelegt. Auch die Zwillinge
hatten eine schwierige Phase in Bezug
auf Zweisamkeit, jetzt sehnen sie sich
aber wieder danach. Für all diese ge-
nannten Sternzeichen gilt: Sie haben
 Bei Löwen, Schützen, Stieren
und Jungfrauen könnte aus
einem Urlaubsflirt die
große Liebe werden.
Gerda Rogers
eine tolle Zeit vor sich, im Urlaub be-
stechen sie mit ihrer Ausstrahlung, sie
sind kontaktfreudig und lernen neue
Menschen kennen.
Welche Sternzeichen sollten heuer
lieber einen Relax-Urlaub machen statt
sich auszupowern?
Absolut die Steinböcke, sie sollten
sich unbedingt erholen und den Urlaub
zur Regeneration verwenden. Sie soll-
ten Kraft tanken, ihre Batterien aufla-
picturedesk.com
den, denn sie haben ja eine unglaublich
kraftraubende Zeit hinter sich. Also
bitte, liebe Steinböcke, keine Action
und keine Abenteuer, sondern das
Nichtstun genießen und ausruhen.
Auch die Krebse, Waagen und Wid-
der sind abolut erholungsbedürftig,
denn auch ihnen hat die Saturn-
Mars-Konstellation dieses Jahr viel
Kraft geraubt. Jetzt sollten sie ausspan-
nen und mit der Seele baumeln.
„Ibizagate“ hat die Republik erschüt-
tert. Wie geht es in Österreich politisch
weiter?
Im Juli bleibt es ruhig, ab Mitte
47
August wird es unter dem Mars-Mer-
kur-Einfluss turbulenter – da spüren
wir den Wahlkampf. Ab Ende Septem-
ber stabilisiert sich die Lage eindeutig.
Wird Sebastian Kurz im Herbst
wieder Kanzler?
Seine persönlichen Sterne stehen
gut. Er ist Jungfrau, ab 19. August erhält
er durch Mars-Merkur einen weiteren
Kraftschub. Das hilft ihm, energiegela-
den aufzutreten, er strahlt Vitalität und
Sicherheit aus. Es fällt ihm leicht, Men-
schen in seinen Bann zu ziehen ...
Emotion
KREBS
22. 6.–22. 7.
Venus steht zwar im Juli in Ihrem Zei-
chen und zeigt, dass man Ihnen durch-
aus zugeneigt ist, doch Saturn blockiert
und stellt die Beziehung auf den Prüf-
stand. Lassen Sie sich in dieser Phase
nicht zu emotionellen Entscheidungen
hinreißen, denn diese würden Sie mit
Sicherheit bald bereuen! Sehen Sie
LIEBE
sich lieber genau an, was geändert wer-
den muss, und ziehen Sie Ihre Lehren
aus der Vergangenheit. Wer auf die
Stimme der Vernunft hört, wird ab
Ende Juli bewährte Liebe genießen
können. Und auch Singles laufen dann
weniger Gefahr, sich neuen Kummer
einzuhandeln. Ab dem 22. August
kommt alles wieder in verlässliche und
solide Bahnen.
Der große Stress lässt ab Anfang Juli
endlich nach. Neue Ideen, neue Kon-
takte und neue Perspektiven treten auf
den Plan. Von 20. Juli bis 11. August
stehen aber noch Bereinigungen an,
die Sie gewissenhaft in Angriff neh-
men sollten, um danach neu durch-
JOB
starten zu können. In finanzieller
Hinsicht ist bis 28. Juli noch erhöhte
Vorsicht geboten. Drehen Sie lieber
jeden Cent zweimal um, bevor Sie ihn
ausgeben. Ab Mitte August stellt sich
dann zusehends Stabilität ein, die sich
ab dem 22. August auch finanziell
positiv auswirkt. 
Physisch geht es Ihnen schon viel
besser als zuletzt, nur Ihr Nervenkos-
tüm könnte von Ende Juli bis Mitte
FITNESS
August noch einmal strapaziert wer-
den. Gönnen Sie sich während die-
ser Zeit mehr Ruhe und achten Sie
auf Ihre Ernährung! Es wäre eine
gute Phase für einen entspannenden
(Familien-)Urlaub. Action-Ferien soll-
ten Sie auf später verschieben. 
LEGENDE: = Spitze!
LÖWE23. 7.–23. 8.
Mars in Ihrem Zeichen lädt Sie mit Lie-
besenergie auf, die Sie zunächst aber
noch überlegt dosieren sollten. Venus
appelliert ja eher an Ihren Familien-
sinn. Da gleichzeitig auch viel Stress auf
Sie zukommt, sollten Sie froh sein, von
Ihrem Partner verlässliche Rücken-
deckung zu bekommen. Stärken Sie da
einfach den Zusammenhalt! Singles
sehnen sich bestimmt auch nach
Geborgenheit, sollten sich aber noch
ein wenig gedulden. Sobald Venus am
29. Juli in Ihr Zeichen wandert, werden
Sie unwiderstehlich! Vom Urlaubsflirt
bis zum großen, anhaltenden Liebes-
glück ist dann bis zum 21. August alles
möglich. Hochzeitsglocken und Kin-
dersegen inklusive.
Bis 19. Juli sind Sie kaum zu bremsen.
Lehnen Sie sich nur nicht zu weit aus
dem Fenster und gehen Sie alles noch
einmal genau durch: Merkur bringt
von 20. Juli bis 11. August eine Kor-
rekturphase, in der einiges zu klären
ist. Erst ab dem 12. August haben Sie
freie Bahn für Ihre Vorhaben oder
neue Aufgaben, die Ihnen einen Kar-
rieresprung bescheren. Jetzt haben
Sie die richtigen Partner und Mitar-
beiter dafür, und auch finanziell geht’s
bergauf. Ab dem 19. August gilt es,
das neu in Angriff Genommene zu
etablieren. 
Mit Mars im Rücken und dank der
Unterstützung durch Jupiter sind Sie
bis Mitte August in einem absoluten
Energie- und Motivationshoch. Es
kann allerdings auch schnell in zu viel
Stress umschlagen. Muten Sie Herz
und Kreislauf nicht zu viel zu, geben
Sie etwas weniger Gas und machen
Sie am besten zwischen Mitte Juli und
Mitte August ausgiebig Urlaub.    
= sehr gut = gut = ausreichend
JUNGFRAU 24. 8.–23. 9.
Mit Ihrer vernünftigen und pragmati-
schen Haltung kommen Sie am besten
mit der etwas mühsamen Situation bis
28. Juli zurecht. Vielleicht gibt man
sich etwas übermütig und provokant,
aber Ihnen sollte es relativ leichtfallen,
verständnisvoll über den Dingen zu
stehen und zur Stelle zu sein, wenn
man Sie braucht. Nicht zum Spielver-
derber zu werden und das Leben und
die Liebe in vollen Zügen zu genie-
ßen – darauf kommt es dann von
29. Juli bis 21. August an. Danach
steht einem Liebesglück nach Ihrem
Geschmack nichts mehr im Wege. Ab
dem 22. August lassen sich alle Ihre
Herzenswünsche erfüllen – egal ob Sie
Single oder gebunden sind.
Es herrscht Aufbruchsstimmung – mit
hohen Zielsetzungen, die Ihrem kriti-
schen Geist vielleicht auch ein wenig
überzogen erscheinen. Vertrauen Sie
ruhig auf die Kreativität anderer! Ab
dem 20. Juli haben Sie ohnehin noch
Gelegenheit, Korrekturen vorzuneh-
men und sich um Details zu kümmern.
Danach sollte auch kühnen Vorhaben
nichts mehr im Wege stehen, zumal ab
dem 22. August auch das Teamwork
hervorragend klappt. Wirtschaftlich
passt alles. Mäßigen Sie Ihren Ehrgeiz
aber ein wenig, sonst nimmt der Stress
überhand! 
Sie sind den ganzen Sommer gut in
Form und teilen sich Ihre Kräfte klug
ein. Das wird ab Mitte August wichtig,
wenn Ihnen Mars einen Energieschub
bringt, unter dem Sie sich vielleicht
zu viel zumuten. Sport wäre ein gutes
Ventil. Ab 22. August verleiht Ihnen
Venus eine besonders attraktive Aus-
strahlung. So selbstbewusst hat man
Getty Images
Sie lange nicht gesehen! 
= Vorsicht!
 WAAGE 24. 9.–23. 10.
Die Zeit der enormen Spannungen
und Auseinandersetzungen ist erst mal
überstanden. Nun könnte aber eine
Phase ernüchternder Einsichten und
der Trauer über Enttäuschungen fol-
gen. Venus und Saturn ermöglichen
Ihnen, bis 28. Juli einiges aufzulösen.
Jetzt ist es wichtig, Lehren aus der Ver-
gangenheit zu ziehen und Fehler auf-
zuarbeiten, statt zu schmollen. Dafür
kann es ab dem 29. Juli einen umso
schöneren Neubeginn in angeschlage-
nen Beziehungen geben und für Sing-
les jede Menge heißer Flirts. Sie haben
aber hoffentlich schon gelernt, sich mit
Erwartungen zurückzuhalten, denn
dauerhaft Neues wird Saturn noch län-
gere Zeit nicht zulassen.
Der enorme Druck und die damit
verbundenen Herausforderungen der
vergangenen Wochen sind überstan-
den und es zeichnet sich endlich ein
beruflicher Aufschwung ab. Zwischen
20. Juli und 11. August könnte es zwar
kleine Rückschläge geben, die Ihnen
eine einsichtige Haltung abverlangen,
aber das wird Ihrer Motivation kei-
nen Abbruch tun. Danach wird das
Zusammenspiel mit anderen umso
besser funktionieren. Das wirkt sich
positiv auf Ihre Finanzen aus. Ab dem
19. August haben Sie wieder mehr
Disziplin und Klarsicht. 
Nach dem Mars-Quadrat der vergan-
genen Wochen, das Sie energetisch ein-
geschränkt und Ihnen auch einige Auf-
regungen beschert hat, stellt sich nun
neue Zuversicht ein – Sie fühlen sich in
all Ihren Ambitionen beflügelt. Genie-
ßen Sie auch wieder die schönen Sei-
ten des Lebens, aber muten Sie Ihren
Nerven von 20. Juli bis 11. August
nicht zu viel zu! 
SKORPION 24. 10.–22. 11.
Das könnte ein aufreibender Liebes-
sommer werden, denn Mars setzt Sie
bis Mitte August unter Druck. Venus
ist Ihnen zwar bis 28. Juli gewogen,
aber wahrscheinlich will man nicht so,
wie Sie wollen. Sich da auf Auseinan-
dersetzungen einzulassen, könnte dazu
führen, dass man sich ab dem 29. Juli
von Ihnen abwendet. Lenken Sie ein
und kommen Sie Ihren partnerschaft-
lichen und familiären Verpflichtungen
nach! Auch Singles sollten nicht auf
Ihren Vorstellungen beharren, denn
sonst gibt es erst ab dem 22. August
wieder eine neue Chance. Falls Sie
einen gemeinsamen Urlaub in den ers-
ten drei Augustwochen geplant haben,
ist höchste Vorsicht geboten.
Mars und Merkur kündigen Konflikte
und Konfrontationen bis 19. Juli und
noch einmal ab dem 12. August an.
Geben Sie sich nicht kämpferisch, son-
der reagieren Sie mit kühlem Kopf!
Da gibt es für Sie nichts zu gewinnen,
es könnte Ihnen sogar finanziel-
ler Schaden erwachsen. Auch wenn
Ihnen das schwerfällt, sollten Sie
sich einsichtig und kompromissbe-
reit zeigen. Ab dem 19. August sieht
es dann schon viel besser aus für Sie,
auch wenn noch einige strittige Fragen
zu klären sind. Ihre finanzielle Situa-
tion stabilisiert sich. 
Schonen Sie sich bis Mitte August!
Neben Verspannungen, zu denen es
immer wieder kommen kann, sollten
Sie auch gut auf Herz und Kreislauf
achten und im Juli Ihren Nerven nicht
zu viel zumuten. Machen Sie so viel
Urlaub wie möglich, um sich zu ent-
spannen und Ihre Batterien wieder
aufzuladen. Ab dem 19. August kön-
nen Sie durchstarten. 
49
SCHÜTZE 23. 11.–21. 12.
Nach all dem Frust, den die Venus-
Opposition vielen Schützen beschert
hat, werden Sie jetzt reich entschä-
digt. Mars, Venus und Jupiter sind
Ihnen in diesem Sommer besonders
gewogen. Zeigen Sie, dass Sie bereit
sind, Nähe zuzulassen und Verant-
wortung zu übernehmen, dann gibt
LIEBE
es von 29. Juli bis 18. August kein
Halten mehr. Wenn Sie die Gunst der
Venus allerdings nur für unverbind-
liche Urlaubsflirts nutzen, brauchen
Sie sich ab dem 19. August nicht zu
wundern, wenn man Ihnen das Ver-
trauen wieder entzieht. Spätestens
ab dem 22. August könnte es auch
für bewährte Partnerschaften kritisch
werden.
Neue Motivation, neue Power und tolle
neue Ideen! Legen Sie in den ersten
drei Juliwochen mit neuen Initiativen
los! Zwischen 20. Juli und 11. August
sollten Sie aber eine Nachdenkpause
einlegen, alle Schritte kontrollieren
und sich mit anderen abstimmen.
JOB
Danach haben Sie freie Bahn – egal
ob für Karrieresprünge, neue Projekte
oder Lernaufgaben für bevorstehende
Prüfungen. Diese Phase trägt Ihnen
auch finanzielle Erfolgserlebnisse
ein. Ab dem 19. August müssen Sie
allerdings mit scharfem Gegenwind
rechnen. 
Sie strotzen jetzt wieder vor Energie
und Tatendrang. Bis 18. August eig-
net sich der Sommer perfekt, um Ihre
FITNESS
große Reiselust zu befriedigen. Sport
sollte auch nicht zu kurz kommen.
Und dank Venus blühen Sie äußer-
lich auf, wie schon lange nicht mehr.
Ab dem 19. August sollten Sie aber
vorsichtiger werden und unbedingt
zurückschalten. 
Emotion
STEINBOCK 22. 12.–20. 1.
Die Phase der herausfordernden Kon-
frontationen ist nun endlich über-
standen. Ab dem 29. Juli sollten Sie
die Vergangenheit hinter sich lassen
und wieder neue Lebensfreude zulas-
sen. Gebundene sollten jetzt mit-
einander in einen versöhnlichen Ur-
laub aufbrechen, Singles dürfen sich
LIEBE
auf erfrischende neue Begegnungen
freuen. Ab dem 19. August sind Ihnen
dann die Liebessterne besonders
gewogen. Beziehungen finden wieder
eine vernünftige, harmonische Basis,
Singles erwartet neues Liebesglück.
Wenn Sie Ihre Lehren aus der Ver-
gangenheit gezogen haben, werden
Sie trotzdem nicht gleich wieder zu
viel erwarten.
Der große Stress ist überstanden, auch
wenn Ihnen die zuletzt aufgeworfe-
nen Probleme noch einiges aufzulösen
geben, wahrscheinlich auch in wirt-
schaftlicher Hinsicht. Da könnte Mitte
Juli noch etwas auf Sie zukommen.
Es stellt sich trotzdem schon Zuver-
JOB
sicht ein, die Ihnen ab dem 12. August
auch neue berufliche Möglichkeiten
eröffnet. Ergreifen Sie die Initiative,
bewerben Sie sich für interessante
Aufgaben. Auf jeden Fall kommt ab
dem 19. August alles wieder in ruhige
Gewässer. Freuen Sie sich auf finanzi-
elle Zuwächse! 
Endlich stellen sich wieder neue Ener-
gie und neuer Mut ein. Erholen Sie sich
bis Mitte Juli von den Strapazen der
FITNESS
vergangenen Wochen, am besten bei
einem Relax-Urlaub. Danach werden
Sie noch einmal starke Nerven brau-
chen. Ab dem 12. August geht es dann
mit Ihrem Wohlbefinden nur noch
aufwärts. In der letzten Monatswoche
sind Sie fit und attraktiv! 
WASSERMANN 21. 1.–19. 2.
Dieser Sommer erfordert einen selbst-
kritischen Blick und etwas mehr Reali-
tätssinn, als er Ihnen üblicherweise zu
eigen ist. Venus stellt Ihnen im Juli vor
allem die Frage, zu wie viel Nähe Sie
wirklich bereit sind. Ihr(e) Partner(in)
braucht Herzenswärme und Gebor-
genheit und keinen abenteuerlusti-
gen Schmetterling wie Sie. Da könnte
auch in festen Beziehungen massive
Unruhe auf Sie zukommen. Singles,
die sich blenden lassen, müssen auch
mit Frust rechnen. Im Juli herrscht
dann ziemliche Flaute bis 21. August.
Nutzen Sie sie, um Ihre Haltung zu
überdenken! Mehr Verantwortungs-
bewusstsein eröffnet Ihnen ab dem
22. August eine neue Chance.
Bis 19. Juli müssen Sie auf anstren-
gende berufliche Herausforderun-
gen gefasst sein. Bleiben Sie cool und
reagieren Sie nicht kämpferisch! Sich
mit Kollegen, geschweige denn Vor-
gesetzten oder anderen Autoritäten
anzulegen, wäre keine gute Idee. Set-
zen Sie besser Ihren Charme ein und
Sie werden eine für alle angenehme
Lösung finden. Der große Trubel
klingt aber erst ab dem 18. August
ab. Dann haben Sie allerdings beste
Chancen, alles neu aufzustellen. Es
könnte sein, dass sich auch völlig neue
Perspektiven auftun. 
Der ganze Juli und die erste August-
hälfte könnten sich als wahre Ener-
gieräuber erweisen. Schalten Sie unbe-
dingt ein paar Gänge zurück, schonen
Sie Herz und Kreislauf und gehen Sie
keinerlei Verletzungs- oder Unfallrisi-
ko ein. Am besten auf in einen Urlaub,
in dem Sie sich einfach ausschlafen
und entspannen – vielleicht langwei-
lig, aber sicher gesünder. 
50
FISCHE20. 2.–20. 3.
Venus ist Ihnen den ganzen Juli über
sehr gewogen. Singles sollten selbst-
bewusst auftreten. Wer sich seiner Sa-
che sicher ist, hat es viel leichter. Sie
dürfen sich auch einmal ein besonde-
res Styling verpassen und die Sonnen-
seiten des Lebens genießen. Auch
Gebundene sollten jetzt mehr
Lebenslust an den Tag legen und den
Partner mitreißen. Machen Sie ge-
meinsam eine tolle Reise oder gönnen
Sie sich einen Familienurlaub, der
keine Wünsche offen lässt. Das soll-
ten Sie bis 18. August tun, um Ihre
Beziehung zu stärken. Denn ab dem
21. August kommt Unruhe auf, die
Sie wieder verunsichern könnte. Be-
wahren Sie kühlen Kopf!
Bis Mitte August haben Sie kreative
Höhenflüge. Lassen Sie Ihre Phantasie
spielen und scheuen Sie sich nicht vor
kühnen Ideen! Sie finden Gleichge-
sinnte und werden auch finanziell pro-
fitieren. Warten Sie mit heiklen Ver-
handlungen aber bis 20. Juli. Sie sind
dann bis 11. August intellektuell und
rhetorisch in Bestform. Das ist auch
die beste Lernphase dieses Sommers.
Nutzen Sie Ihren Aufschwung, um
Ihre Position und Ihre Finanzen abzu-
sichern, denn ab 18. August könnten
Sie unter Druck geraten. Keine Panik:
einfach cool bleiben! 
Mut, Selbstvertrauen, Kreativität
und Lebensfreude – das sind die
energetischen Impulse, die Mars bis
18. August bringt. Venus hilft Ihrem
Selbstwertgefühl im Juli auch auf die
Sprünge. Perfekte Wochen, um mehr
für Ihre Attraktivität zu tun. Ab dem
18. August sollten Sie aber zurück
Getty Images
schalten und in jeder Hinsicht etwas
vorsichtiger werden. 
 WIDDER21. 3.–20. 4.
Bis zum 28. Juli verlangen Venus und
Saturn die Bereinigung von Bezie-
hungsfragen und zwar auf wohlüber-
legter Basis. Wenn Sie sich in dieser
kritischen Phase rebellisch verhalten,
schlagen Sie mit Sicherheit den fal-
schen Weg ein. Die Gefahr ist groß,
denn Mars und Jupiter stimulieren Ihr
Temperament und Veränderungswün-
sche. Da fällt Selbstbeherrschung be-
sonders schwer. Es lohnt sich aber, sich
bis zum 29. Juli zu gedulden. Dann ist
Ihnen Venus wieder sehr gewogen. In
den ersten drei Augustwochen kann
sich endlich wieder Harmonie einstel-
len. Singles, die zuletzt immer wieder
frustriert wurden, finden dann endlich
ihre heiße Sommerliebe.
Merkur und Mars helfen Ihren Am-
bitionen bis 19. Juli auf die Sprünge.
Mit der Realisierung müssen Sie sich
aber noch bis August gedulden, denn
vom 20. Juli bis 11. August werden
noch einige Hürden zu nehmen sein.
Möglicherweise holen Sie Versäum-
nisse ein, die erst mal bereinigt wer-
den müssen. Wenn Sie sich dagegen
verwehren, könnte das auch unan-
genehme finanzielle Folgen haben.
Nutzen Sie Ihre Energie konstruktiv,
dann können Sie ab dem 12. August
einiges erreichen, das Sie Ihren Zielen
näher bringt. 
Mars bringt Ihnen schon ab Anfang
Juli sehr viel neue Energie, Sie fühlen
sich so stark wie schon lange nicht
mehr. Bis 19. Juli sind Sie auch men-
tal bestens gerüstet. Aber zwischen
20. Juli und dem 11. August sollten
Sie sich Ihren Nerven zuliebe einen
erholsamen Urlaub gönnen. Für Ihre
Schönheitspflege ist die Zeit ab dem
29. Juli ideal. 
STIER
21. 4.–20. 5
Mars sorgt ab Anfang Juli für Unruhe.
Es ist jetzt besonders wichtig, in beste-
henden Beziehungen den Zusammen-
halt zu stärken und Familienbewusst-
sein an die erste Stelle zu rücken. Dann
dürfen Sie sich über ein erfülltes Lie-
besleben freuen. Auch für Singles wird
es turbulent. Die Chancen stehen gut,
dass Sie den perfekten Partner treffen.
Allerdings müssen Sie auch zeigen, dass
Sie es ernst meinen – sonst bleibt es bei
einem heißen Sommerflirt. Besonders
gut meinen es die Sterne ab 19. August:
In den folgenden Wochen wird die
Liebe triumphieren. Werden Sie nur
nicht übermütig! Sie versprühen enorm
viel Charme, da könnte es zu Eifersüch-
teleien kommen!
Seien Sie auf große Herausforderun-
gen gefasst, die Ihnen bis 19. Juli zu
schaffen machen könnten. Verlegen
Sie sich in dieser Phase keinesfalls
aufs Streiten und legen Sie sich schon
gar nicht mit Vorgesetzten an. Das
könnte nämlich ab dem 29. Juli auch
negative finanzielle Folgen zeitigen.
Also nicht auf stur schalten, sondern
flexibel und diplomatisch reagieren!
Ab dem 20. Juli gibt es dann die
Chance, Probleme zu bereinigen. Ab
dem 22. August bekommen Sie Un-
terstützung und können zu neuen
Erfolgen durchstarten. 
Die Nervenbelastung nimmt bis
19. Juli und dann noch einmal vom
12. bis 29. August spürbar zu. Mars
könnte sich zudem bis 18. August als
großer Energieräuber erweisen. Vor-
sicht in jeder Hinsicht: Fuß vom Gas
und immer wieder durchatmen! Am
besten Sie gönnen sich in der ersten
Juli- oder in der zweiten Augusthälfte
einen erholsamen Urlaub. 
51
ZWILLINGE 21. 5.–21. 6.
Familiensinn – das ist das große The-
ma dieses Sommers. Mars stimuliert
Ihre Lust auf Liebe und Erotik, Venus
will wissen, wieviel Nähe Sie zulassen
und wieviel Verantwortung Sie über-
nehmen können. Romantisch ver-
brämte Urlaubsaffären führen nicht
weit und könnten einigen Kummer
LIEBE
hinterlassen und bestehende Bezie-
hungen gefährden. Ab dem 29. Juli
haben Singles freie Bahn. Erobern
und erobern lassen ist dann die Devi-
se. Neue Beziehungen sollten sich
nach der Dolce Vita-Phase aber als
alltagstauglich erweisen, sonst könn-
te es ab dem 18. Aiugust kritisch wer-
den. In längeren Partnerschaften er-
blüht die Liebe neu.
Mars schürt große Ambitionen, die
bis 19. Juli auch von tollen Ideen und
großer Krativität unterfüttert werden.
Nutzen Sie diese Phase, um neue Pro-
jekte mit längerfristigen Perspektiven
zu entwickeln! Dass es dafür aber erst
mal kleiner realistischer Schritte be-
JOB
darf, wird sich ab dem 20. Juli zeigen.
Starke Impulse gibt es dann durch
neue Kontakte ab dem 29. Juli, die Sie
aber sehr genau prüfen sollten. Auch
wenn es ab dem 12. August endlich
zügig dahin zu gehen scheint, sollten
Sie sich nicht auf finanzielle Abenteu-
er einlassen. 
Mars bringt einen Energieschub, der
von Anfang Juli bis Mitte August an-
hält. Vom 20. Juli bis 11. August soll-
FITNESS
ten Sie aber Ihr Tempo ein bisschen
drosseln. Achten Sie in dieser Phase
auch besser auf Ihre Ernährung. Für
Schönheitsmaßnahmen ist die Zeit
vom 29. Juli bis 21. August ideal. Wie
wäre es mit einem Urlaub in einem
Wellness- und Beauty-Resort?   
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Silber-Bag von
Bulgari,
€ 1.700,–.

Jumpsuit mit
tiefem Vorder-
BARBARELLA. und Rücken-
Jane Fonda schuf ausschnitt von
mit ihrer Kinofigur Roland Mouret via
auch einen net-a-porter.com,
Modetrend. Paco € 2.920,–.
Rabanne entwarf
die legendären
Kostüme dazu.

Be a star. Top mit vielen

kleinen Sternchen, € 14,99,
und String, € 6,99, von
picturedesk.com, Getty Images, Hersteller & Anbieter
Tezenis.

High Heels mit

Wow-Effekt! Von
Metallic- Sergio Rossi via
Stripe-Pants theoutnet.com,
von The Kooples € 350,–.
bei Zalando,
€ 189,95.

54
 EREIGNIS. Am 20. Juli 1969
landeten Neil Armstrong, Buzz
Aldrin & Michael Collins als erste
Menschen auf dem Mond.

Asymmetrisches,
Perfekt für die Disco: Elegante Clutch aus tief dekolletiertes
One-Shoulder-Dress Metallic-Leder von Minikleid von
von Patrizia Pepe, Christian Louboutin Saint Laurent via
€ 259,–. via mytheresa.com, mytheresa.com,
€ 790,–. € 1.190,–.

Très chic:
silberfarbene
Bastille-Pants von
Jitrois bei Popp &
Kretschmer,
€ 1.779,–.

Athleisure-Look
in metallischem
Eisblau: Jacke von
Frieda & Freddies,
It-Piece für Space- € 149,–.
Girls: pailletten- SPANNEND. Zum
besetzte Ankle 50. Jahrestag der
Boots von Louis Mondlandung
Vuitton, erscheint Norman
€ 1.950,–.–. Mailers packendes
Buch „Moonfire“ über
die legendäre Reise
der Apollo 11 neu.
Taschen, € 40,–.

55
Fashion

MYTHOS. 400.000 Besucher

kamen zum Woodstock-Festival, das
auf den Weidefeldern eines
Milchbauern im Örtchen Bethel/
White Lake im US-Bundesstaat
New York stattfand. Joe Cocker war Bunte Kordel-Ohrringe von
einer der Main Acts. Sweet Deluxe, € 19,90.

Gelbes
Batik-Seidenkleid
mit Kordeln von
Anna Kosturova
via mytheresa.
com, € 315,–.

Türkise Fransen-
Tasche von
Longchamp,
€ 490,–.

Henry Diltz/morrisonhotelgallery.com, picturedesk.com, iStock by Getty Images, Hersteller & Anbieter

Charm „Girl
Power“ von
Thomas Sabo,
€ 79,– (r.).
Komfortable
Plateau-Sandale
von Pittarello,
€ 42,– (u.).
Sandalen-
Boots mit
HIPPIE BIRTHDAY. Fransen von Floral besticktes
Zum Jubiläum lässt der Longchamp, Minidress von
Bildband das Lebens- € 890,–. Free People bei
gefühl der späten 60er Peek & Cloppen-
Jahre wiederaufleben. burg, € 149,99.
riva Verlag, € 24,99.

56
 Runde Brillen dürfen auch heute
auf keinem Festival fehlen:
von Guess, € 129,–.

Let the
SUNSHINE IN
Im August 1969 feierte die Hippie-Bewegung beim
Dekorativer Strohhut mit
legendären Woodstock-Festival musikalisch ihren Ethnomotiv von Yosuzi via
theoutnet.com,
Höhepunkt. In der Mode herrscht auch 50 Jahre € 157,–.

danach noch „Love, Peace & Happiness“.

Text Klaus Peter Vollmann

STERNSTUNDE.
Janis Joplin sang
„To Love Somebody“
und gab damit
das inoffizielle T-Shirt im
Woodstock- Batik-Look mit
Motto vor. eindeutiger
Message von
Replay, € 59,–.

Bunt gestreifte
legere Bluse mit Triangle Bra,
Knoten von € 49,95, und
Pimkie, € 15,99. French
Knickers,
€ 39,95, von
Mey.

Formerly
known as
Glockenhose:
Flared Jeans
von s.Oliver,
€ 69,99.
Crossbody-Bag von
Cult Gaia bei Mules mit Fransen
STEFFL The von Marc Cain via
Department Store, peek-cloppenburg.at,
€ 369,–. € 99,99.

57
Fashion
PRECIOUS GIRL. Armband mit
Brillanten von A. E. Köchert, € 8.100,–.
HAMPTONS-CHIC.
Gestreifter Overall
von Madeleine,
€ 199,95.

XL-SHADES
À LA KENNEDY.
Forever
BEST DRESSED
Nudefarbene Sonnenbrille
von Silhouette, € 309,–.

Carolyn Bessette-Kennedy war die Stil-Ikone der

90er Jahre – was sie trug, war sofort ausverkauft.
Auch noch 20 Jahre nach ihrem Tod hat der Look
der New Yorkerin großen Einfluss auf die Mode.
Ihre Key Colours: Schwarz, Weiß & Beige.
Text Klaus Peter Vollmann
EN DETAIL. Schlichtes
Top mit Bindegürtel
von Tally Weijl, € 19,99. PERFECT HEELS.
Slingpump in Beige von
Hugo bei Salamander,
MUST-HAVE. € 350,–.
Carolyn liebte
Trenchcoats:
Ledermodell
von Iris & Ink
via theoutnet.
com, € 545,–.

© Fotohinweis
CRÈME DE
LA CRÈME.
Blazer, € 265,–,
Hose, € 200,–,
von Sfizio.

DEZENTER LUXUS.
Croco-Clutch von TRAGISCH.
Parmeggiani bei Popp & Carolyn und ihr
Kretschmer, € 2.799,–. Ehemann John F.
Kennedy jr. kamen
am 16. Juli 1999 bei
einem Flugzeug-
absturz ums Leben.

BUSY FLATS. Im Job bevorzugte die New

Yorkerin, die u. a. bei Ralph Lauren arbeitete, flache
Schuhe: Ballerina von Madeleine, € 199,95.

58
09.–15.09.2019

Fotograf: Oliver Gast

Retusche: Mladen Penev
Models: Milena Koren, Romedius Türr @ Wiener Models
Make Up & Haare: @ signoramennella
Fashion: Shakkei
Location: Falkensteiner Schlosshotel Velden
59
www.mqvfw.com
Fashion

JENNIFER
LOPEZ
Sie kann anziehen,
as sie will, man schaut
ohnehin nur auf ihr
Bauchmusk
absolut tolle R
üpfelchen auf dem i.
La L
als Fashion I
ausgezeichnet und
erschien in R
en. Z
trug sie J
mit Schleppe ... W

NADINE EMILY
LEOPOLD RATAJKOWSKI

CFDA-Gala
STYLECHECK
Alle Jahre wieder werden bei den CFDA Awards in New York die Besten
der amerikanischen Fashion-Branche geehrt. Dass nicht alle einen
Modepreis verdient haben, offenbarte der Red Carpet. Text Klaus Peter Vollmann

60
 AMBER VALLETTA
U.F.: So geht Fashion! An diesem Look stimmt
einfach alles. Der Anzug im Smoking-Stil ist top,
der Schmuck ist so hinreißend wie die ganze
Frau. Sexy, ohne ordinär zu wirken, ist eine
Kunst, die z. B. Heidi nicht beherrscht.
K.P.V.: Die schönste Frau der 90er Jahre
megachic im zweifarbigen Hosenanzug von
Alexander McQueen. Auch Schmuck und
Tasche sind ein echtes Fashion-Statement.

HEIDI
KLUM
mm. Ich
I
bin ja eigentlich
an, aber sie
macht es mir nicht
umindest
hat sie die Haar
H
as St
ist ausnehmend fad.
f
Geschmack
ach nicht
e.. E
a-Minus gibt’
al für die
einstrumpfhose
einstrumpf

DIE J U RY
WINNIE
HARLOW
Mir gef
arbe noch der Stil
des Kleides. H
abufedern w
auch genug und zehn
entimeter mehr
ocklänge wür
seltsame Konstrukt edler
aussehen lassen.
ommt ein lila
Uschi Pöttler-Fellner ogerl geflogen. W
Die look!-Herausgeberin nun so viele P
kennt alle Trends, schätzt Christian Siriano tr
Stilbewusstsein, Eleganz bleibt ein Rätsel. M
und gekonnte Stilbrüche. zerrupft als r

GIGI HADID
U.F.: An mir würde diese pastellblaue Kombi
katastrophal aussehen, an Topmodel Gigi Hadid
schaut sie phänomenal aus. Sensationell dazu:
Klaus Peter Vollmann die Body Bag aus Satin und die weißen Boots
Der look!-Modechef mag es K.P.V.: Das Ensemble von Off-White ist
entweder reduziert oder nach sicher nicht jedermanns Sache. Ich finde
picturedesk.com

dem „More is more“-Prinzip. es schlichtweg großartig!

Kommt auf den Typ an.

LEGENDE: We love! Wow! Okay Vorsicht! Geht gar nicht!

Fashion

MARYSIA

CHLOÉ

SEAFOLLY

The Beach
CULT GAIA
KAMOA

AQUAZZURA

STEFFL THE DEPARTMENT STORE | Kärntner Straße 19, 1010 Wien | Telefon: +43 1 930 56 - 0
www.steffl-vienna.at | office@steffl-vienna.at | Geöffnet Montag bis Freitag 10:00 - 20:00 und Samstag 09:30 - 18:00
62
CHANTELLE

GUISEPPE ZANOTTI

AUBADE

BULGARI

TWINSET

63
Fashion

TRENDSCHMUCK ASYMMETRISCH.
Der Ohrschmuck-Trend 2019.
„Mismatch“, um € 79,–.
thomassabo.com

BLUMIG.
Sommer-Uhr
„Meadow Silver“,
um € 69,–.
juliejulsen.com

BUNT. Armbanduhr
„Coeur de Mangue“
in Gelb/Orange, um MADE IN
€ 60,–. swatch.com VIENNA.
„Corina’s Tassel“
gibt es in
zahlreichen

Friends of
Farben! € 95,–.
maschalina.com

WHITE
Kein Sommer ohne weiße Outfits.
STYLISCH.
Boho-Ohrringe
aus Glasperlen,
€ 79,99.
cajoy.com
Und dazu? Bunte Uhren und farben-
frohe Chandeliers, Ohrpendel und
Creolen. Die Schmuck-Stars der GEOMETRISCH.
Ohrringe „Glam &
Saison machen jedes weiße Sommer- Soul“ in Sterling-
silber, € 129,–.
Styling zum Trend-Look. thomassabo.com

Text Ines B. Kasparek

64
 ERFRISCHEND. ORANGE.
Weißgold mit Roségold
Apatit und Brillant, mit Koralle,
€ 1.930,–. Saphir, Citrin
koechert.com und Karneol,
€ 5.975,–.
wempe.at

HIMMLISCH.
Roségold,
türkise und weiße
FLIESSEND. Brillanten, 1,76 ct,
Apatit an € 7.700,–.
Tahitiperle mazbani.at
und Weißgold,
€ 590,–.
neuwirth.co.at

CAPRI.
Chandeliers von
Tamara Comolli
mit Türkis,
Karneol und
Cacholong, um
€ 7.790,– bei
at.bucherer.com
ECHTSCHMUCK
ROMANTISCH.
Aus der Kollektion
„Happy Hearts“:
lange Kette,
€ 7.520,–, und
PRACHTVOLL. Bangle, € 2.490,–.
Chandeliers „Gipsy chopard.com
Vintage“ von Ole
Lynggaard, € 11.150,–.
heldwein.at

ELEGANT.
Ohrschmuck
„L’Amandier
Turquoise“,
um € 9.120,–.
shop.freywille.com
Hersteller & Anbieter

65
Fashion

Die
Profi-
Tricks
VON STAR-VISAGISTIN
KARINA KIRECCI

SCHMINK
DICH
ung!
j+
„SCHMINK DICH JUNG!“
Erhältlich in Ihrer Trafik
um € 12,90.

Schminken
leicht gemacht!
Step by step zum
perfekten Look:
Star-Visagistin
Karina Kirecci
verrät die
Top-Tricks in
ihrem Beauty-
Bestseller
„Schmink
dich jung!“.

M AK E - U P
SCloH OO L Jetzt in
Ihrer
ok! by Trafik
 BEAUTY ALLES, WAS UNS SCHÖN MACHT

Snack für
die Haut
Romee Strijd schwört auf Avocado
Sie schmeckt nicht nur, sie macht auch
noch ziemlich schön: Skincare-Experte
Kiehl’s erkannte bereits 2001 die wert-
vollen Eigenschaften der grünen Super-
frucht und nutzte sie für seinen Bestseller
„Creamy Eye Treatment with Avocado“.
Mit viel Pomp wurde nun in New York
der nächste Avo-Streich präsentiert: die
„Avocado Nourishing Hydration Mask“
boostet die Haut mit extra viel Feuchtig-
keit – perfekt für den Sommer! Kiehl’s-Girl
und Supermodel Romee Strijd liebt die
neue Maske jetzt schon heiß. Ab € 18,–.

SCHATTENSPIEL KNACK MICH! NATURSCHÖN

Showtime für die Augenpartie Beauty-Ampullen im Check Bio-Kosmetik mit Star-Faktor
Kiehl’s

67
Beauty
 SUMMER
EyeLIGHTS
Schau, schau! Sie sind die Glanzpunkte in unserem Gesicht:
ausdrucksstarke, farbenfrohe und kunstvoll inszenierte Augen –
in puncto Eye-Make-up dürfen wir jetzt besonders mutig sein.
Text Moni Kulig
Fotos Luise Reichert
Model Lena Sophie S. / Tempo Models
Hair & Make-up Karla Goldoni

HEUT’ MACH
ICH MAL BLAU!
Ziemlich coole Kombi:
Die Augeninnenwinkel
mit knalligem Petrol
„highlighten“, die
Nägel leuchten im
selben Ton mit! Der
Rest hält sich mit
Farbe aber zurück.

69
Beauty

BLICKFANG.
Egal ob ausdrucksvoll geschwungen, kantig oder lässig hingetuscht: Ein Lidstrich macht doch jeden Augenaufschlag verführerischer. Das wusste auch
schon die Königin des Eyeliners, Brigitte Bardot. Damit das Werk in der Sonne nicht zerfließt: stets mit wasserfesten Tools arbeiten. Müheloses
Auftragen gelingt mit dem neuen „Perversion Waterproof Five-Point Eye Pen“ dank supersofter Präzisionsspitze, von Urban Decay um € 21.

70
 RETRO-VIBES.
Lidschatten wird Twiggy-like
nur in der Lidfalte gepinselt
(„Bananen-Technik“). Der Vorteil:
Das Auge gewinnt optisch an
Tiefe, der Blick wirkt wach.
Tipp: Die schönsten
Aqua-Nuancen fürs Auge gibt‘s
von MAC Cosmetics!
Beauty

VOLL AUF
EINER WELLE.
Klassische Lidstrich-
formen werden stark
überspitzt, besonders
cool im „wavy“ Style.
Kein Gepatze gibt’s
z. B. mit dem „Disturbia
Extravagance Eyeliner“
von Givenchy um
€ 32,99, marionnaud.at

72
 CIAO, BELLA!
Italo-Influencerin
Chiara Ferragni
zeigt‘s vor: süßes
Nixtun im sexy
1
B oang e !
Snake-Bikini von
Calzedonia.

Vo y
Wir sind dann mal weg … und die
kommen mit: ob Glam-Auftritt an
der Strandbar oder Pflegekick für
zwischendurch – unsere Hot Picks!
Text Moni Kulig

4 5
3
6 7
Calzedonia, Hersteller & Anbieter

1. Von wegen Haargummi des Grauens: Wir lieben Scrunchies! Seiden-Trio von Slip via niche-beauty.com um € 45,–. 2. Reisegrößen-Bestseller vom
Kult-Label Ouai, um € 28,– via niche-beauty.com 3. La Dolce Vita im Flakon: prickelnd, sommerlich, aaah! „A Girl in Capri“ von Lanvin, EdT ab
€ 35,–. 4. Platz für alle Beauty-Schätze: trendy Bast-Täschchen von H&M um € 9,99. 5. Ein Sommer ohne Kokosnuss? Nicht mit uns. Unfassbar gut
duftendes Körpersoufflé aus der „Lait de Coco“-Linie von M. Asam. Um € 9,90. 6. Kunstvoll: Der „Terracotta Hestia Island“-Bronzer & Blush ist fast zu
schade zum Verwenden. Von Guerlain um ca. € 66,–. 7. (P)Inselreif: fluffig, vegan und stets griffbereit – die Brushes von it Cosmetics. Ab € 22,–.

73
Beauty

Beauty-
Shots im
TEST

KNACK MICH!
Nährstoff-Booster im Mini-Format: Ob als One-Shot oder intensive
Kuranwendung – von den pflegebesessenen Koreanerinnen
Hersteller & Anbieter, Philipp Jelenska, beigestellt

abgeschaut, gelten Wirkstoffampullen als effektives Upgrade für

die Beauty-Routine. Was unsere Haut davon hält … ? Der Check.
Text Moni Kulig

74
MONI KULIG
Beautychefin look!
Kleine Dosis, große Wirkung: „Ampoules
Oxy Essentielles“ von Sothys, um € 32,50.
It’s Shot o’Clock!
Maske, Primer, Serum, Essence Spray,
Roller-Workout – wie viele Pflege-
Steps braucht die Haut tatsächlich? Ich
beschränke mich lieber auf die Basics
mit Wirkung. Als Wochenkur-Try-out
haben mich die sauerstoffspendenden
Ampullen von Sothys überrascht und
überzeugt. Dank Soja- und Hamamelis-
Extrakten sowie Vitamin B8 fühlt sich
die Haut im Gesicht & am Dekolleté
nach den sonnenreichen Tagen gut
erholt und „entknittert“ an. Ein wirksa-
mes Pflege-Add-on, das sich auszahlt.
Wird nach dem Sommer wiederholt!
ASTRID KIRALY
Leitung Sales look!
„Phytoactive Illuminating Ampoulles“
von Royal Fern, um € 160,–.
Fresh, fesch, Farn!
Der Farn war die erste Pflanze, die vor
rund 400 Millionen Jahren vom Meer
aus das Festland eroberte. Dank gewal-
tiger Feuchtigkeitsspeicher und UV-
Resistenz passt er sich seitdem an fast
jedes klimatische Umfeld an, ohne
dabei sein frisches Aussehen einzubü-
ßen. Begnadetes Gewächs, von dem die
eigene Haut einiges lernen kann! Mit
den innovativen Farn-Extrakt-Ampul-
len gelingt die Lektion: gesunder Glow
à la minute, faszinierend straffere Züge
nach wenigen Tagen! Plus tolle Textur!
DANIELA MÜLLER
CR Steirerin
Günstiger Booster für zwischendurch:
„Hyaluron Serum“ von Schaebens, € 2,45.
Das kann was!
Hyaluron, das ist immer eine etwas
schmierige Sache. Aber ich liebe es.
Meine trockene Haut auch. Boostern
geht für mich fast nicht ohne dieses
Serum. Für gewöhnlich schwöre ich
auf regelmäßige Hyaluron-Kaltlaser-
Behandlungen, aber so eine Ampulle
zwischendurch leistet auch feine
Dienste. Sehr empfehlenswert ist hier
das Hyaluron-Serum von Schaebens,
es polstert die Haut von innen auf und
spendet Feuchtigkeit. Empfehlenswert
ist übrigens auch die Hydrogel-Maske
der Marke.
ELKE JAUK-OFFNER
Redakteurin Steirerin
„After Sun“-Ampullen von Babor,
7 x 2 ml um € 24,90.
Schilfrohr-Booster
Mangels Zeitpolster zum langen Son-
nenbaden (laaaange Arbeitstage) kann
ich die gepriesene „After Sun“-Wirkung
der Babor-Ampullen, Rötungen zu
dezimieren, nicht bis aufs Letzte aus-
testen. Der Komplex aus Schilfrohr,
Indischem Brot, Rosmarin-Extrakt,
Zuckerrohr und -rübe verspricht grund-
sätzlich Beruhigung und Erholung. Der
Inhalt der Ampulle ist sehr reichhal-
tig, selbst für meine von Trockenheit
geplagte Haut. Angenehmer Duft, fri-
sches Gefühl – mag ich!
75
KATHARINA ZIERL
CR Tirolerin & look! Salzburg
Pflanzenpower: „Straffende 2-Phasen-
Intensivkur“ von Lavera, um € 9,99.
Jungbrunnen
Die straffende Intensivkur von Lavera
hält, was sie verspricht. Gleich nach
dem Auftragen fühlt sich meine Haut
frisch, straff und geschmeidig an. Die
Kur duftet angenehm dezent und zieht
außerdem schnell ein. Gerade nach
Tagen mit hohem Stressfaktor sorgen
die hoch konzentrierten Inhaltsstoffe für
einen spür- und sichtbaren Frischekick.
Nach einer Woche täglicher Anwen-
dung hat mich die 2-Phasen-Intensiv-
kur gänzlich überzeugt. Mein Fazit: ein
leistbarer Jungbrunnen, der müde Haut
wieder munter macht.
ULLI WRIGHT
CR Oberösterreicherin
Glatte Sache: „Forever 39“ von Dr. Grandel,
um € 16,50 via cosmetic-gallery.at
Forever 39!
Für immer 39, das wäre ein Hit. Da-
mals, vor elf Jahren, war meine V-Kon-
tur, also die Kontur vom Kinn bis zu
den Wangenknocken, noch straff und
fest. Jetzt, mit 50, fangen die Backen
langsam, aber sicher ein bisschen zu
hängen an. Da kommen mir die Wirk-
stoffampullen von Dr. Grandel gerade
recht. Schon bei der ersten Anwendung
merke ich, wie intensiv die Ampulle
wirkt. Die Flüssigkeit fühlt sich frisch
und sanft an und wird von der Haut
buchstäblich „aufgesogen“. Tut gut!
Beauty
a h l e n wie
Str anda:
Mir ganics“
r
„KorakOlusiv bei
ist ex erhältlich!
Douglas

SKIN FOOD AUS

DOWN UNDER.
Die gesamte Range
von „Kora Organics“
ist angereichert mit
Noni-Extrakt (austra-
lische Superfrucht).
Ein Bestseller: das
Augenöl mit Rosen-
quarz-Applikator.

ES LÄUFT RUND!
Model-Alltag war
einmal: Auf Instagram
präsentiert sich die
zurzeit hochschwangere
Miranda Kerr gerne als
Beauty-Guru. Hier beim
Launch-Event ihres
neuesten Hautpflege-
Produktes mit Freundin
Katy Perry (Mitte) und
deren Schwester
in Malibu.
 Natural
WOMEN
Vom Laufsteg- & Leinwand-Star zum Big Player im Beauty-
Business: Promi-Ladys wie Miranda Kerr und Jessica Alba
gründen eigene Kosmetiklabels und setzen dabei auf die Kraft
der Natur – und auf sich selbst als Marketing-Zugpferd.

Text Moni Kulig

s ist noch gar nicht allzu

E
lange her, dass man nach
guter Naturkosmetik in muffi-
gen Reformhausregalen wüh-
len musste. Ein Tiegel Rin-
gelblumensalbe hatte damals
eben tatsächlich noch den Sexappeal
eines … Birkenstock-Patschens. Heute
ist beides nicht nur im Mainstream
angekommen, sondern auch noch irrsin-
nig en vogue. Mit dem wachsenden Um-
weltbewusstsein mauserten sich grüne
Nischenmarken zum hippen High-End-
Produkt. Bio boomt – im Gemüse- wie
auch im Kosmetikregal. Und da mischt
sogar Hollywood kräftig mit.
Waren es einst hauptsächlich nur
Parfums, für die sie mit ihrem makel-
losen Erscheinungsbild warben, gehen
Getty Images, Instagram.com, Hersteller & Anbieter, iStock by Getty Images

immer mehr Stars unter die Beauty-

Unternehmer und entwickeln (bzw. las-
sen entwickeln) gleich ihre eigenen

BIO-GLOW AUS HOLLYWOOD.

Zählt dank Öko-Imperium zu den reichsten
Selfmade-Damen in L. A.: Jessica Alba
konzentriert sich mittlerweile nur noch auf
„The Honest Company“. Schadstofffreie
Babywindeln, Mascaras und Anti-Aging-
Pflege lassen ihre Kassa kräftig klingeln.

77
Beauty

ORGANIC
GLAM.
In Kalifornien
bereits ein
Verkaufshit, seit
dem Frühjahr
auch in Europa
erhältlich:
High-End-Pflege
und Make-up
von Juice Beauty,
erhältlich via
niche-beauty.com

QUEEN OF GREEN.
Gwyneth Paltrow führt
wohl eines der gesündesten
Hollywood-Leben
überhaupt. Seit Jahren lebt
sie makrobiotisch und treibt
diszipliniert Sport. Und die
Falten lassen auf sich
warten …

Kosmetiklinien, die vorzugsweise frei

von künstlichen Zusätzen sind und auf
Tierversuche verzichten.
Zu den prominentesten Beispielen
zählt der ewig strahlende Ex-Victoria’s-
Secret-Angel und Bald-Dreifachmama
Miranda Kerr, 36: Die Marktlücke für
effektive Beauty-Produkte mit Bio-In-
haltsstoffen weckte in der Australierin
mit den süßen Grübchen das Verlan-
gen, 2009 ihre eigene Hautpflegemarke
„Kora Organics“ zu gründen. Die Idee
ging wunderbar auf. Angereichert mit
dem wertvollen Extrakt von Noni, einer
Superfrucht aus ihrem Heimatland,
hagelt es für Mirandas Produktpalette
seither eine Auszeichnung nach der
anderen.
Grüne Produkte sind weder Ideologie
noch Trend. Je kommerzieller sie werden,
desto besser ist es auch für uns. Nicht nur
die Umwelt profitiert, auch wir profitieren.
Gwyneth Paltrow über den Boom von Naturkosmetik
Die Schauspielerin bewies auch in mal ließ sie sich gar von Bienen stechen,
der Wirtschaftsbranche Durchsetzungs- weil das gesund sein sollte: Hollywood-
vermögen und feiert seit 2011 mit ihrem star Gwyneth Paltrow, 46, ist die ulti-
Unternehmen „The Honest Company“, mative Öko-Streberin, wenn es um
das ökologisch unbedenkliche Lifestyle- Health- und Beauty-Trends geht. Oft
Produkte vertreibt, große Erfolge. Daran für ihre Aktionen und Aussagen belä-
konnte sie auch mit ihrer Beauty-Brand chelt, tangiert das die blonde Schön-
Getty Images, Instagram.com, Hersteller & Anbieter

Bei US-Filmstar Jessica Alba, 38,
entstand ein ganzes Öko-Imperium
eher aus der Not heraus: „Nach der
Geburt meiner ersten Tochter Honor
suchte ich nach chemiefreien Familien-
und Haushaltsprodukten und stellte
fest: Es gibt nichts Vernünftiges!“
„The Honest Beauty“ anknüpfen, für
die es ohnehin kein besseres Werbe-
gesicht gibt als die schöne Gründerin
selbst.
Grüne Goldgrube. Vaginale Dampf-
duschen, Ziegenmilch-Detox und ein-
heit nur mäßig. Macht sie doch mit
ihrer Promi-Plattform „The Goop“ und
der Edel-Naturkosmetikmarke „Juice
Beauty“ seit 2008 Millionenumsätze.
Gut für Haut und Umwelt. Und
Gwynnies veganen Fairtrade-Geldbeu-
tel: Ka-ching!

78
FEUCHTIGKEITSPFLEGE
SO NATÜRLICH WIE ICH. NEU
LAVERA BASIS SENSITIV:
• mit Bio-Aloe Vera
• intensive Feuchtigkeit für strahlend schöne Haut

100 % zertifizierte
Naturkosmetik
79
lavera. wirkt natürlich schön.
Beauty
CREMEN, CREMEN ... UND CREMEN!
Die Haut an den Füßen besitzt nicht so viele Talgdrüsen und wird
daher schnell spröde. Eine reichhaltige Fußcreme spendet Feuchtig-
keit und versorgt kleine Risse mit pflegenden Lipiden. Das De-luxe-
Treatment: Füße dick eincremen und über Nacht in Baumwollsöck-
chen einwirken lassen. Und morgens über supersofte Sohlen staunen!

We ! SMOOTH. SANFTE ABREIBUNG.

like Exotisch-
frisch mit
Feine Körnchen aus
Vulkanstein rubbeln die
Füße seidig zart.
SORBET OLÉ. Matcha-Tee-
Pastell und zarte Extrakt: „Deep „Peppermint Foot
Bräune harmonie- Relaxation Scrub“ von The Body
ren noch immer Super Rich Shop um € 10,–.
am besten! Lacke Foot Cream“
von Ciaté, exklusiv
bei Marionnaud.
von Artdeco
um € 7,95.
Füßeln
Ab € 7,99. erlaubt!
GUT ZU FUSS.
Kühlende Fußcreme

Happy
von Susanne
Kaufmann, erfrischt
mit Lavendel, Zitrone
und Ringelblüten-
extrakt. Um € 44,–.

Erste Reihe fußfrei! Spätestens seit #ibizagate

FEET!
wissen wir: Anständig pedikürte Füßchen
sind im Sommer ein Muss. Lack-Lieblinge,
verwöhnende Pflege-Tools und Tipps für
Ihren reibungslosen Wow-Auftritt.
Text Moni Kulig

iStock by Getty Images, Hersteller & Anbieter

WOHLTAT. Bringt schwere

Beine wieder auf Zack:
Meersalz-Limette Fußbadesalz
von alverde um € 0,95.
Festival 11. Juli – 11. August 2019
impulstanz.com
Dance
International
Vienna
Performances
Tanztheater Wuppertal Pina Bausch,
Ismael Ivo & Morena Nascimento / Balé
da Cidade de São Paulo, Johann Kresnik
| Gottfried Helnwein | Kurt Schwertsik
& TANZLIN.Z, Dimitri Chamblas & Boris
Charmatz, Lisbeth Gruwez, Mette
Ingvartsen, Wim Vandekeybus, Jérôme
Bel, Michael Laub, Steven Cohen, Alleyne
Dance, Ivo Dimchev, DD Dorvillier,
Agudo Dance Company, Akemi Takeya,
Doris Uhlich und viele mehr
Designed by CIN CIN, cincin.at / Photo by Jork Weismann / Performer: Mani Obeya
Workshops
African Dance, Shifting Roots, Jazz,
Ballett, Femme Fatale, Voguing, Party
Dances, BodyWork, Shamanic Improvisation
Potential, Aerial Silk Dance, Contemporary,
Afro-Haitian Dance, Voice & Movement,
Costume Fever, Pilates, DanceAbility,
HipHop, Modern, Flamenco Roots, Yoga,
Schlammcatchen 3000, Dance for Health,
Gaga/people, Parkour, Bollywood Dance,
Slow Jamz, Audio Description Taining
und vieles mehr
81
Beauty
Wir haben die
Am 12. Juni ging das große Finale der
ersten look! „Hair Style Awards“ im noblen
Ballsaal des Grand Hotel Wien über die Bühne.
Text Carina Sara Fotos Stefan Diesner
und 300 geladene Gäste ver-
R
sammelten sich Mitte Juni beim
großen Catwalk-Finale der ers-
ten look! „Hair Style Awards“ im
noblen Ballsaal des Grand Hotel
Wien. Unter tosendem Applaus des Pub-
likums präsentierten die Finalistinnen
ihre außergewöhnlichen Hairstyles.
In den vergangenen Monaten rief
look! österreichweit Leserinnen auf, ihre
besten Hairstyles online auf www.look-
live.at einzusenden. Die besten Bilder
wurden jeden Monat in look! vorgestellt.
In einem weiteren Durchgang wählte die
look!-Hairstyle-Jury die coolsten Frisu-
ren unter den veröffentlichten Bildern
aus und kürte damit die mehr als 20
Finalistinnen. Bei diesen war die Freude
groß – sie wurden zum großen Finale ins
Grand Hotel Wien geladen.
Ehrengast Beatrice
Du hast die Haare schön. Körmer eröffnete
Christine Weiss beim den Catwalk.
Styling in der
Dyson-Lounge.
Touch-up
vor dem
großen
Finale.
Auf dem Catwalk stellten sich die cool
gestylten Ladys den strengen Blicken der
Top-Jury, die schließlich die Siegerinnen
in fünf Styling-Kategorien kürte.
look! stellt die strahlenden Gewin-
nerinnen der ersten look! „Hair Style
Awards“ vor: Siegreich in der Kategorie
„Colourful Hairstyle“ war Britta Schlag-
bauer. In der Kategorie „Curly Hair-
style“ begeisterte Raffaella Mirabelli.
„Long Hairstyle“ entschied Laura Zöh-
rer für sich und in der Kategorie „Updo
Hairstyle“ gewann Melanie Stix. „Short
Hairstyle“-Siegerin wurde Julia Staller.
Tränen der Freude bei den Gewinne-
rinnen wurden vom Applaus der Gäste
begleitet, als sie auf der Bühne eine Und Action! Picture People
Trophäe in Form eines sandgestrahlten setzte die Models
Spiegels mit Facetten-Schliff und dem gekonnt in Szene.
eingravierten Logo als Erinnerung
82
HAARE schön!

Gruppenbild. Alle Finalistinnen

der ersten look! „Hair Style Awards“
nach der großen Show.

STYLE
AWARDS

Die Finalistinnen der

Kategorie „Short Hairstyle“ Lange Rapunzelmähnen sahen wir
überzeugten mit coolen in der Kategorie „Long Hairstyle“.
Cuts und trendigem Styling.
Heiß begehrt! look!-Goodie-
Bags für alle Gäste.

83
Beauty

Profi-Make-up gab
es von der Cambio
Beautyacademy.

Uschi Fellner, umringt von den

Dyson-Damen Ines Gazzia (l.)
So sehen Sieger aus: Uschi Pöttler-Fellner (l.), und Lisa Schröer (r).
Carina Sara (M.) und Beatrice Körmer (r.) mit den
Siegerinnen der fünf Hairstyle-Kategorien.

Nivea
spendierte
Goodies für
alle Gäste.

Say cheese! Gruppenbild

unserer Gäste.

Sanftes Verwöhn-
programm in der
Topkapi-Lounge. erhielten. Zusätzlich gab es hochwer-
tige Preise von Babyliss, Dyson, Nivea
und Remington für jede Preisträgerin.
Aber auch die restlichen Finalistin-
nen gingen nicht leer aus und bekamen
IN FOB OX auf der Bühne prall gefüllte look!-Goo-
die-Bags überreicht. Nach dem großen
Die Siegerinnen der Finale gab’s dann Partystimmung im
look! „Hair Style Awards“ Grand Hotel. DJ Holy Roly, vermittelt
von Mastermind Hannah Neunteufel
KATEGORIE COLOUR HAIRSTYLE und ihrer Eventagentur Hannah’s Plan,
Britta Schlagbauer heizte den Gästen mit coolen Beats ein.
KATEGORIE CURLY HAIRSTYLE In den Lounges der look!-Partner
Raffaella Mirabelli Cambio Beautyacademy, Dyson und
Topkapi konnten sich die Gäste stylen
KATEGORIE LONG HAIRSTYLE und beraten lassen – oder bei Picture
Laura Zöhrer People zum originellen Fotoshooting
KATEGORIE SHORT HAIRSTYLE antreten.
Julia Staller Uschi Fellner Einhelliger Tenor: Die ersten look!
KATEGORIE UPDO HAIRSTYLE
mit dem „Hair Style Awards“ waren für alle ein
Topkapi-Duo unvergesslicher Abend. 2020 geht’s in
Melanie Stix Ingrid Wala die nächste Runde …
und Angelika
Selzer.
 Wieder
verliebt
in meine Haare

Wahre Farbenpracht in der

Kategorie „Colour Hairstyle“.

Claudia Altmann machte Pink is the colour.

ein Erinnerungsfoto mit Uschi Fellner
Uschi Fellner. moderierte das
Finale.

Minoxidil BIO-H-TIN®
Stoppt Haarausfall*
Perfekt gestylte Wallemähnen
in der Kategorie „Curly Hairstyle“.
Klinisch gesicherte Wirkung
Einfache Anwendung
Hormonfrei

Hochbetrieb in
Siegerin Melanie Stix (M.) gemeinsam der Cambio
mit den Finalistinnen der Kategorie Beautyacademy.
„Updo Hairstyle“. *erblich bedingt

Hochwertig: Geschenksets
für alle Teilnehmer.

Edle Tropfen BIO-H-TIN®

gab es vom Wirkungsvoll für Haare & Nägel
Weingut Leo
Minoxidil BIO-H-TIN-Pharma 20 mg/ml Spray / Minoxidil BIO-
Hillinger. H-TIN-Pharma 50 mg/ml Spray / Wirkstoff: Minoxidil Anw.: Zur
Anw. auf der Haut. 20 mg/ml: Androgenet. Alopezie b. Frauen.
50 mg/ml: Androgenet. Alopezie b. Männern. Enth.: Propy-
lenglycol. Packungsbeilage beachten. Über Wirkungen und
mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsin-
formation, Arzt oder Apotheker. (MIN20_50/211118/LW_AT)

85 www.wieder-schoene-haare.de
Beauty
DIESE FRAU MISCHT AUF:
STÜRMISCH
Barbara Sturm, geboren in der DDR und als Ärztin und Kosmetik-
Unternehmerin international erfolgreich, stieg zum Darling der
Hollywood-Society auf. Kim Kardashian, Victoria Beckham oder
Gwyneth Paltrow schwören auf ihre Produkte. Das Interview.
Text Uschi Pöttler-Fellner
oktor Barbara ist omni-
D
präsent: Gestern aus Los
Angeles eingeflogen, wo
sie einige VIP-Kundin-
nen behandelt hat, in
zwei Tagen geht’s weiter
nach Moskau. Aber heute ist sie hier,
im Tiroler Going, beim Stanglwirt.
Junior-Chefin Maria Hauser setzte als
eine der Ersten auf die Produkte und
Behandlungen von Barbara Sturm,
die Resonanz der Gäste ist überwäl-
tigend. Regelmäßig kommt die im
deutschen Thüringen geborene und
mit einem US-Juristen verheiratete
Mutter zweier Töchter zum Stanglwirt,
berät, behandelt. Und atmet durch, um
den atemberaubenden Lifestyle einer
Top-Unternehmerin und Ärztin zu be-
werkstelligen.
look: Welches Schönheitsideal ist
derzeit angesagt und wohin geht Ihrer
Meinung nach der Trend?
Barbara Sturm: Natürliche, schöne
und strahlende Haut anstatt viel Make-
up ist einer der wichtigsten Beauty-
Trends, der uns auch noch eine Weile
begleiten wird. Es geht darum, mög-
lichst ungeschminkt auszusehen – ein
frischer, von innen strahlender Teint ist
für diesen Look die Grundlage.
Was sind nun Grundpfeiler Ihrer
Behandlungsmethoden?
Ich behandle die Haut auf jeder
Ebene. In den tieferen Hautschichten in
der Rekonstruktion von jüngeren Struk-
turen, z. B. durch die Unterspritzung mit
Hyaluronsäure; in den mittleren Haut-
schichten durch die Stärkung der Skin
Matrix mithilfe von Mesotherapie und
an der Oberfläche mit unseren effektiven
Pflegeprodukten, um die Haut gesund,
schön und strahlend aussehen zu lassen.
Anti-Aging ist out, Smart Aging ist
das neue Anti-Aging: Wie funktioniert
Smart Aging?
Man kann der Hautalterung auf
sehr effiziente Art und Weise vorbeu-
gen, indem man Entzündungsprozesse
in der Haut stoppt, die z. B. durch Er-
nährung, falsche Pflege, Stress etc. aus-
gelöst werden. Hier kann man innerlich
wie auch äußerlich unterstützen durch
Pflegeprodukte und Vitaminpräparate,
sogenannte Supplements, die die Er-
nährung ergänzen. Idealerweise fängt
man in einem jungen Alter an, damit es
gar nicht erst zu irreparablen Alters-
erscheinungen kommt – das nennt man
Smart Aging.
Immer mehr junge Frauen beginnen
immer früher mit Behandlungen. Gibt
es ein ideales Einstiegsalter bzw. ist ein
zu früher Beginn mit Unterspritzungen
nachhaltig schlecht für die Haut bzw. die
Gesichtszüge?
Es kommt darauf an, um welche
Behandlungen es geht. Natürlich sollte
man so spät wie möglich mit Untersprit-
zungen beginnen, aber wenn man zum
Beispiel eine ungerade Nase oder einen
vergrößerten Kaumuskel korrigieren
möchte, ist das effektiver als andere
Behandlungsmethoden. Zu viele Filler
verändern die natürlichen Strukturen
und es besteht die Gefahr, dass man
schnell „abhängig“ wird bzw. immer
mehr will.
Sie haben unlängst in New York
einen Salon bzw. Shop eröffnet. Ist
Amerika noch immer wegweisend in der
Beauty-Industrie?
Natürlichkeit
liegt im Trend.
Niemand will
„gemacht“
aussehen.
Dr. Barbara Sturm
 BEAUTY-STAR.
Unternehmerin,
Beauty-Ärztin, Mutter
und Instagram-Star.
Barbara Sturm scheint
alles mit Leichtigkeit
im Griff zu haben. Ihre
Produkte gibt es u. a.
über netaporter.com,
dr.barbara-sturm.de
und beim Stanglwirt
(stanglwirt.com).

FRIENDS. Oben:
Nicky Hilton
Rothschild, Dr.
Barbara Sturm,
Karolina Kurková,
Barbaras Tochter
Charly Sturm und
Katie Holmes.
Rechts: Barbara Sturm
mit Top-Influenzerin
Caro Daur, die
als enge Freundin zur
Familie zählt.

tigsten Tools, um sich fit zu halten?

Ich glaube, wir liegen mit unserem
natürlichen Ansatz absolut im Trend in
den USA. Niemand möchte mehr
„gemacht“ oder künstlich aussehen.
Die Highlights Ihrer Beauty-Linie
sind Hyaluronsäure und die Glow Drops.
Was macht diese Produkte so einzigartig?
Unser Hyaluronic Serum enthält die
höchstmögliche Konzentration von Hya-
luronsäure. Zusätzlich besteht es aus
lang- und kurzkettigen Molekülen, was
bedeutet, dass es die Haut nicht nur auf
der Oberfläche, sondern auch in den
tieferen Zellebenen durchfeuchtet und
behandelt. Die Glow Drops sind ein
Hybrid zwischen Skincare und Make-up!
Sie funktionieren toll als Basis für
Getty Images, beigestellt
Sie pendeln zwischen New York,
L.A., Tirol und dem Rest der Welt, oft in
Begleitung Ihrer kleinen Tochter. Ein
aufregendes, aber anstrengendes Leben.
Wie regenerieren Sie?
Durch Schlaf! Ausreichend Schlaf
ist einer der wichtigsten Faktoren für
Hirn, Haut und Zellregeneration und
grundsätzlich von hoher Bedeutung für
unsere Gesundheit. Ich schlafe zum
Glück meistens sehr gut, aber da wir viel
unterwegs sind und ich oft mit Jetlag
und Stress zu kämpfen habe, habe ich
das „Sleep Food“ entwickelt. Ein natür-
liches Nahrungsergänzungsmittel mit
vielen Vitaminen und aktiven Wirkstof-
fen, die dem Körper helfen zu entspan-
Da ich beruflich sehr viel unterwegs
bin und rund um die Uhr arbeite, ist es
nicht immer leicht, auch viel für mich zu
machen. Ich versuche daher, mich
gesund und vor allem anti-entzündlich
zu ernähren, zwischendurch Sport zu
machen und natürlich viel Zeit mit mei-
ner Familie und Freunden zu verbrin-
gen. Im Winter fahre ich Ski und im
Sommer spiele ich gerne Tennis – meine
vierjährige Tochter Pepper hält mich
rund um die Uhr auf Trab.
Gibt es ein Erfolgsmotto bzw. ein
Lebensmotto? Etwas, das Sie antreibt
und motiviert?
Das persönliche Feedback von mei-
nen Patienten und Klienten, die sich
über ihre Hautresultate freuen!
Wie beschreiben Sie Dr. Barbara
Sturm selbst in höchstens drei Sätzen?
In drei Worten! Neugierig, offen und
begeisterungsfähig – mit einer guten
Dosis Unternehmergeist und Power. Ich

Make-up, als glänzendes Finish über nen und dadurch einen erholsameren schwimme auch gerne mal gegen den
dem Make-up oder als ausgleichende Schlaf gewährleisten. Strom und kann gut damit leben, Dinge
Pflege anstatt Make-up. Was sind für Sie persönlich die wich- völlig anders anzugehen als die Masse.

87
BEAUTY
NOTEBOOK 2 Text Moni Kulig
3

BEST OF
Sommerbrise
1. Feminin, floral, luftig: kultige
Duftkollektion „Gioia“ von Armani
mit Neuzugang „Light di Gioia“ –
wir wollen alle vier! EdP ab € 54,–.
2. Samba-Feeling und
Lebensfreude pur löst
„Orange de Bahia“ von
Boucheron aus.
EdP 125 ml um € 190,–.
3. Spritzig und exotisch:
„Coconut Fizz“ von
Guerlain hat sich

1
mitten in unser Herz
gesprüht! EdT 75 ml
um € 79,99.

Schmatz! Den internationalen Tag des

Kusses (6. Juli) nehmen wir natürlich
ernst und rüsten uns mit dem saftigen
„Lip Gelée“ von Tom Ford. Um € 54,–.

READY FOR SUMMER-

DER SOMMER COCKTAIL!
Master Lin Body Lotion – Gold &
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Rose. Gut schütteln und los geht’s!

Mit der 2-Phasenpflege zeigt sich die
Haut von ihrer besten Seite:
glatt, geschmeidig und
duftend. UVP: € 49,00
look! (120ml) Nähere Infor- STRAHLEQUEEN
T IPPP
TIP mationen unter:
Hersteller & Anbieter

Wann highlighten, wenn nicht jetzt?

www.masterlin.com Unseren zart gebräunten Sommerteint
toppen wir mit dem „Orgasm Liquid
Highlighter“ von Nars um € 32,–.

88
 Fotos: © BRANDSETTER/Markus Frühmann
Wiener
Beach-
Volleyball
Kinder
Cup

Die Beach-Volleyball-
Meisterschaft für
alle 10-14 Jährigen

Großes Finale
von 3.-4.8.2019 im
Rahmen des A1 Beach-
Volleyball Major
presented by SWATCH

SPORTINSEL 89
Beauty

90
 BODY & HEALTH
ALLES, WAS UNS RICHTIG GESUND & FIT MACHT

1, 2, 3 ... knhip, s!
Köstlic
urgesund &
ziemlich
fotogen!

Superfood in
aller Munde
Ansturm auf The LaLa
Dass ein cleaner Lifestyle so viel
mehr als Quinoa und Birkenstocks
ist, beweisen die quirligen, für ihr
Veganista-Eis bekannten Schwes-
tern Cecilia Havmöller und Susan-
na Paller (9 Salons!) mit ihrem
neuen Bistro-Baby „The LaLa“.
Ein reizendes Veggie-Paradies in
Zuckerwatterosa, wo Gesundes
knackig frisch, bunt und hip auf
den Teller kommt. Herzhafte „Roun-
dies“ (Bowls), Protein-Shakes und
spannende Neukreationen wie etwa
„Botanical Lattes“ und zuckerfreie
Desserts. Und überhaupt das Beste:
auch sonntags offen – bis 20 Uhr!
7., Neustiftgasse 23, @thelalavienna

FEUER & FLAMME MAL LANGSAM! ACHTUNG, AFFÄRE!

66 Tipps zum Verlieben Mehr Genuss mit Slow Sex Wie viel Treue braucht die Beziehung?
beigestellt

91
 LIEBE, SEX & BEZIEHUNG

GLÜCK ZU ZWEIT …
… doch selbst die
zufriedensten Paare sind
nicht vor Untreue gefeit.
Eine Affäre sollte aber
nicht unbedingt das Ende
einer Beziehung bedeuten.
In look! sagt ein Experte,
wie Paare danach wieder
zueinanderfinden.
 Wie viel Treue
BRAUCHT EINE
BEZIEHUNG?
Wie wichtig ist Treue in einer Partnerschaft?
Wo fängt Untreue an und ist der Mensch
überhaupt für Monogamie geschaffen?
Experte Christian Haider erklärt, warum
wir einen neuen Umgang mit diesem
wichtigen Thema brauchen. Text Nicole Madlmayr
reue ist die Basis einer gu-
T
ten Beziehung. „Stimmt
nicht!“, sagt Christian
Haider. In seiner psycho-
logischen Beratung setzt
er sich immer wieder mit
diesem Thema auseinander. Er ist sich
mittlerweile sicher, dass unsere Ge-
sellschaft einen neuen Umgang mit
Untreue braucht und eine Affäre nicht
immer das Ende einer Partnerschaft
bedeuten sollte.
look: Warum brauchen wir einen
neuen Umgang mit dem Thema Treue/
Untreue?
Christian Haider: Weil es sehr scha-
de ist, dass wir bei diesem Thema so
eng denken. Die meisten versprechen
sich ewige Treue. Zugleich erlebe ich bei
meiner Arbeit, was auch Studien bestä-
iStock by Getty Images
tigen: Dem Großteil von uns gelingt es
nicht, dieses Versprechen zu halten.
Hinzu kommt, dass es in Zeiten von
Smartphones noch nie so einfach war,
eine Affäre oder Sex außerhalb der Be-
ziehung zu organisieren. Gleichzeitig
war es aber auch aus dem gleichen
Grund noch nie so einfach, dahinterzu-
kommen. Ich will allerdings nicht dafür
plädieren, dass es besser oder einfacher
wäre, wenn wir uns alle Fremdgehen
zugestehen. Wichtig fände ich, dass wir
uns eingestehen, dass dies in den besten
Beziehungen passieren kann und es
eben auch zur menschlichen Natur
gehört.
Wie geht man am besten damit um,
wenn man betrogen worden ist?
Für viele ist dann oft alles aus und
sie wollen eine Trennung. Natürlich ist
eine Affäre meist mit starker Kränkung,
Enttäuschung und Vertrauensverlust
verbunden. Plötzlich ist nichts mehr
wie vorher. Paare brauchen in diesem
Fall viel Hoffnung von außen, dass es
wieder gut werden kann. Aber meist ra-
ten auch Freunde, den Partner zu ver-
93
lassen. Oft haben Betrogene sogar das
Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen,
wenn sie bei ihrem Partner bleiben. Das
ist schade und vor allem ist es eine ver-
tane Chance. Ich erlebe viele Paare, die
durch eine Affäre wieder ganz anders
zueinanderfinden und einander plötz-
lich erlauben, wirklich ehrlich und of-
fen zu sein. Sie sind wie wachgerüttelt.
Das kann eine große Transformation
der Beziehung und einen Qualitätszu-
gewinn zur Folge haben.
Das ist aber kein Plädoyer fürs
Fremdgehen …
Nein! Mich stört, dass dem her-
kömmlichen Modell von Untreue ein
Mangel unterstellt wird, dass der Bezie-
hung etwas fehle. Das muss aber nicht
zwingend so sein. Genauso wenig wie es
stimmt, dass es um Opfer und Täter
geht – also um gute und schlechte Men-
schen. Ich will mich wirklich nicht für
Affären aussprechen, aber sie lösen
meist eine ziemliche Krise aus – und
wir wissen, dass Krisen zum Leben ge-
hören. Wichtig ist ein guter und konst-
ruktiver Umgang damit und dass man
für sich Regeln definiert. Gebrochenes
Vertrauen lässt sich heilen, wir dürfen
es nur nicht unter den Teppich kehren.
Oft braucht es die richtige Begleitung,
damit Heilung einsetzen kann.
Wie kann man Treue und Untreue
im Jahr 2019 definieren? Oder muss
das jedes Paar für sich selbst machen?
Ich würde jedem Paar empfehlen,
es für sich zu definieren – auch
NEUE INNIGKEIT.
Ein Seitensprung
kann auch eine
Chance sein, die
Beziehung kann an
Qualität gewinnen.
wenn es die wenigsten tatsächlich
machen. Es braucht viel Mut, dieses
Thema anzusprechen. Meist überwie-
gen Unbehagen und die Angst davor,
was der andere über einen denken
könnte. Dabei wäre ein Dialog darüber
sinnvoll, weil die Grenzen, wo gefühlte
Untreue beginnt, sehr individuell sind.
Ist Treue überhaupt noch zeit-
gemäß? Gemeinsam alt zu werden,
lebenslange Liebe und Treue – das hört
sich romantisch an, doch die aktuellen
Scheidungs-/Trennungszahlen spre-
chen doch eine andere Sprache …
Ja, interessant ist, dass sich – histo-
risch gesehen – die Dauer einer Bezie-
hung stark verlängert hat, da wir ja im-
mer älter werden. Ebenso ist es
historisch eine ziemlich neue Situation,
dass wir Sex zum Spaß haben wollen –
und das bis ins Alter. Lange Zeit war
Sex primär zur Fortpflanzung da, zu-
mindest wurde uns dies so gepredigt.
Die Krux ist aber, dass Sicherheit, die
EXPERTE. In seiner
Praxis in Oberösterreich
hilft Mag. Christian
Haider Paaren, die durch
den Seitensprung des
Partners in eine
Krise geraten.
www.christianhaider.at
Ich finde es wichtig, sich einzugestehen,
dass Fremdgehen in den besten
Beziehungen passieren kann.
Christian Haider
wir uns stark in einer Partnerschaft
wünschen, und Begehren einander fast
ausschließen. Interessanterweise ver-
ändern sich dennoch auch Werte. Lan-
ge Zeit hieß Monogamie, einem Men-
schen ein Leben lang treu zu sein.
Mittlerweile haben wir aber so etwas
wie serielle Monogamie. Wir versu-
chen, dem Menschen treu zu sein, mit
dem wir gerade zusammen sind.
Kritiker sind überzeugt davon, dass
Monogamie ohnehin nicht mehr zeit-
gemäß ist. Und Tinder & Co machen
Seitensprünge so einfach wie noch nie.
Ja, genau! Wenn man ausschließ-
lich auf die Biologie schaut, ist es sehr
klar, dass der Mensch nicht von Natur
aus monogam ist. Wir wissen, dass es
möglich ist, mit mehreren Menschen
Sex zu haben, aber ich glaube, dass
auch das menschliche Herz nicht mo-
nogam ist und tatsächlich mehr als ei-
nen Menschen lieben kann. Meine Er-
fahrung ist, dass Paare, die bezüglich
sexueller Treue weniger streng bzw.
großzügiger miteinander sind oder
sich für alternative Beziehungsmodelle
entscheiden, meist einen bewussteren
Umgang mit sich selbst als auch
miteinander haben. Ein Irrglaube ist
94
allerdings auch, dass es einfacher ist.
Egal, wofür man sich entscheidet – es
setzt eine Auseinandersetzung mit sich
und der Beziehung voraus.
Für viele Menschen ist Treue immer
noch die Basis einer guten Beziehung.
Aber steht und fällt der Wert einer Part-
nerschaft tatsächlich damit?
Nein! Denn es ist auch schon sehr
vielen Menschen, die Untreue katego-
risch verurteilen, ein Ausrutscher pas-
siert – wobei ich hier nicht von notori-
schen Fremdgehern spreche. Neulich
habe ich ein Paar bei einem Workshop
erlebt, das schon älter als 80 war. Den
Workshop haben sie besucht, weil er
eine Affäre hatte. Es kann wirklich je-
den treffen – das ist oft ein sehr
schmaler Grat. Redet man darüber,
reden die wenigsten vom Sex, sondern
berichten davon, dass sie sich wieder
lebendig, attraktiv oder gesehen ge-
fühlt haben. Untreue beginnt oft ja
schon viel früher – nämlich dann,
wenn wir beginnen, uns selbst untreu
iStock by Getty Images,beigestellt
zu werden. Untreue hat oft wirklich
kaum etwas mit dem Partner zu tun,
sondern mit dem Menschen, der man
selbst geworden ist und mit dem man
unglücklich ist.
 150
JaWh r e Ein Prachtband
iener
zum Jubiläum
Staatsoper
Die Wiener Staatsoper zählt zu
den Top-Opernhäusern weltweit und
ist seit eineinhalb Jahrhunderten Magnet
für Opernbegeisterte. Sie ist weltweit eines
der letzten großen Repertoirehäuser mit
60 verschiedenen Opern- und Ballett-Titeln
auf dem Spielplan.

Zum 150-Jahre-Jubiläum gibt es in diesem reich

bebilderten Prachtband Einblicke in Architektur
und Geschichte des Hauses, aber auch in die

DIE Funktionsweise des Repertoirebetriebes. Ge-

WIENER meinsam mit der Fotokünstlerin Claudia Prieler

hat die Autorin Michaela Schlögl monatelang

STAATS den Betrieb im Haus dokumentiert. In einer

neuen, dem Opernhaus adäquaten Bildsprache

OPER wie sie ist

wie sie war
VO N M IC H A ELA SCH LÖGL
UND C LA UD IA P RIE LE R
erschienen im echomedia buchverlag und ist
im (Online-) Buchhandel um € 39,90 erhältlich
ISBN 978-3-903113-19-0, 320 S., geb.
wird das „Haus am Ring“ visualisiert – es öffnet
seine Räume, auch backstage. Zahlreiche Künst-
lerinterviews illustrieren, wie die Zahnräder der
hochkomplizierten „Opernmechanik“ tagtäglich
ineinandergreifen, auf dass sich abends der Vor-
hang für höchstkarätiges Musiktheater hebt!

95
LIEBE, SEX & BEZIEHUNG
66 Tipps zum
Verlieben
Sexualtherapeutin Prof. Dr. Monika Wogrolly entwickelte nach
intensiver Forschung 66 Tipps, um „die Liebe in Bestform zu
bringen“. Wichtig, so die Expertin, sei dabei aber die richtige Dosis.
eder strebt nach einer erfül-
J
lenden Partnerschaft, nach
„Liebe in Bestform“. Doch wir
vergessen manchmal, dass wir
in Beziehungen auch inves-
tieren müssen – etwa Zeit
und Aufmerksamkeit. Die renommierte
Sexualtherapeutin Prof. Dr. Monika
Wogrolly hat sich dem Thema wis-
senschaftlich genähert und 66 Tipps
entwickelt, um „die Liebe in Bestform
zu bringen“. Doch Achtung! Bereits
den Ausführungen des mittelalterlichen
Arztes Paracelsus zufolge macht die
Dosis das Gift: Zu viel Nähe kann auf-
reibend sein, zu viel Zärtlichkeit aggres-
siv machen und erdrückend wirken. Wie
beim Kochen kommt es auf das rechte
Maß an – vor allem beim Sex: Hier
warnt die Expertin vor Leistungsdruck,
Bewertungen und Idealvorstellungen.
Jeweils am Samstag um 18.30 Uhr
präsentiert Prof. Dr. Wogrolly ein wei-
teres Rezept auf YouTube. Ihr Buch
„Die Rezeptur der Liebe. 66 Tipps für
Liebe in der Partnerschaft“ erscheint
2020. In look! stellt die Sexualthera-
peutin (Kolumne auf S. 102) eine Aus-
wahl der wichtigsten Rezepte vor, mit-
hilfe derer Sie Ihre „Liebe in Bestform
bringen“ können. Es gibt keine fixen
„Zutaten“, eigene Vorlieben sollten kre-
ativ umgesetzt werden.
REZEPT 01
Sagen Sie „Wie war dein Tag?“ mit
Bauchatmung statt einfach so
„Giving attention“, also Aufmerksamkeit
schenken, betrifft nicht nur Ihren Hund,
den Sie regelmäßig streicheln, sondern
auch Ihren Mann. Ein freundlich-ent-
spanntes „Guten Morgen, wie hast du
heute Nacht geschlafen?“ und die ehrlich
interessierte Frage „Wie war dein Tag
heute?“ sind wahre Wundermittel, um
eine emotional eingeschlafene Bezie-
hung zu beleben. Richtig gehört, so ein-
fach wäre das: Ehrliches Interesse wird
gerade in langjährigen Beziehungen oft
zur Rarität. Doch Vorsicht! Schmücken
Sie diese ungewohnten und ernst ge-
meinten Fragen anfangs lieber aus! Sie
müssen zunächst das Vertrauen Ihres
Partners gewinnen, dass es Ihnen wirk-
lich ernst mit Ihrer Frage ist! So viel Inte-
resse ist er womöglich gar nicht (mehr)
gewöhnt. Manchmal bedarf es auch kei-
ner Worte, um Ihrem Partner gutzutun.
Sie können ihm, wenn er heimkommt,
Wertschätzung zeigen, indem Sie ihn
erst mal in Ruhe lassen, ohne ihn sofort
mit einer To-do-Liste in Beschlag zu
nehmen. Aufmerksamkeit und Wert-
schätzung zu schenken bedeutet nicht,
dem Partner stundenlang zuzuhören
oder ihm immer recht zu geben. Es
96
bedeutet, mit Feingefühl zu erkennen,
wann eine Grenze erreicht ist, um ihm
Raum zu geben und sich selbst zurück-
zunehmen. Aber ohne betretene Miene
nach dem Motto „Jetzt erzähl endlich,
was los war! Oder willst du nicht mit
mir reden?“, sondern mit der Engels-
geduld, mit der Verliebte einander auf-
merksam und wertschätzend begegnen.
Sie werden sehen, dass Sie, wenn Sie mit
Bauchatmung „Guten Morgen“, „Wie
war dein Tag?“ und „Gute Nacht“ sagen,
von Ihrem Partner anders erlebt wer-
den – und sich selbst auch besser fühlen.
REZEPT 02
Berühren Sie Ihren Partner, aber
unschuldig. Schaffen Sie es, zärtlich
zu sein, ohne dass er es sofort als
erotisches Vorspiel versteht?
Was glauben Sie, warum Amerikane-
rinnen und Amerikaner so auf „Hugs“,
auf Umarmungen, stehen und indische
Guru-Frauen ständig Menschen umar-
men? Weil das Kraft gibt und Bin-
dung schafft. Und den Glauben an die
Liebe auf ein festes Fundament stellt.
Beim Stillen werden, ähnlich wie beim
Geburtsvorgang, Hormone freigesetzt.
iStock by Getty Images
Darunter das Bindungs- oder Kuschel-
hormon Oxytocin. Oxytocin schafft auf
geheimnisvolle Weise Bindung. Und
97
LIEBE, SEX & BEZIEHUNG
warum sollten Sie sich das nicht ab sofort
zunutze machen? Ihr Partner fühlt sich
mehr zu Ihnen hingezogen, wenn Sie ihn
unaufgeregt in den Arm nehmen und
ihn einfach halten. Nicht vergessen:
Erst wenn Sie entspannt sind, mit die-
ser Rezeptur loslegen! Haben Sie keine
Angst vor Berührung! Der angeborene
menschliche Brutpflegeinstinkt macht’s
möglich, dass Sie diesen Trumpf natür-
lich ausspielen. Anfangs werden Sie sich
in einer ungewohnten Rolle wiederfin-
den. Keine Panik, er könne nur wieder
Sex wollen! Berührung bindet und ent-
spannt! Es beginnt beim Händchenhal-
ten, Kraulen, Streicheln und endet wer
weiß wo. Aber berühren Sie ihn bewusst
ganz wertneutral und locker, mit einer
Unbekümmertheit und nicht nur zielsi-
cher vor dem oder beim Sex. So fördern
Sie die positive Spannung. Dann ist der
Fernsehabend auf der Couch auf einmal
wie mit Weichzeichner entschärft. Und
damit es leichter umzusetzen ist, denken
Sie dabei an eine stolze kämpferische,
aber liebevolle Raubkatze, die ihren
Löwenmann mit zärtlicher Fürsorge
bedenkt. Geht doch, den Partner ein
bisschen beruhigend im Arm zu wiegen!
Worauf warten Sie noch: Stärken Sie
Ihre Beziehung ab jetzt, hier und heute.
Stillen Sie seine und Ihre eigene Sehn-
sucht nach Geborgenheit, indem Sie
Ihre Partnerschaft durch bewusste, aber
unschuldige Berührungen stärken.
REZEPT 04
Wie Sie mit einer Fantasiesprache
Ihre Sprechhaltung verändern
Stellen Sie sich vor, Sie machen Urlaub
auf einer Trauminsel und wollen sich
dort eine bestimmte Sehenswürdigkeit
anschauen. Kurz bevor Sie diese errei-
chen, verlaufen Sie sich und müssen eine
Ihnen fremde Person nach dem Weg fra-
gen. Stellen Sie sich vor einen Spiegel
und denken Sie an diese Situation. Spre-
chen Sie „Fantasisch“, eine Sprache, die
es nur in Ihrer Vorstellung gibt. Und
98
während Sie Kauderwelsch plappern,
ziehen Sie dazu die Miene, die diese Per-
son sehen würde, die Sie auf der Insel
angesprochen haben. Ihr Ziel ist, die Per-
son zu erreichen. Ganz wichtig dabei: In
Ihren Blicken, Ihrer Körperhaltung,
Ihrer Stimme und Ihren Worten muss
eine erkennbare Einladung, muss Wert-
schätzung sein. Nur dann wird Ihnen ein
fremder Mensch auf einer fernen Insel
mit einem Lächeln weiterhelfen und
nicht vorbeieilen. Die Spiegelneuronen
im Gehirn bewirken, dass Ihr Gegenüber
die Miene, die Sie ziehen, widerspiegelt.
Und dann wird Ihr Partner Ihnen nicht
nur zuhören, sondern Ihnen künftig mit
seiner ganzen Aufmerksamkeit folgen,
wenn Sie sich ihm freundlich öffnen
und sich um ihn bemühen.
iStock by Getty Images, Arman Rastegar
Ob es Ihnen mit „Fantasisch“ oder
allein kraft Ihrer Einfühlsamkeit gelingt,
die Melodik Ihrer Sätze entsprechend zu
treffen und eine angemessene Miene zu
ziehen, ist nebensächlich. Entscheidend
ist Ihr Wunsch, sich in Ihrer Beziehung
verständlich zu machen und Ihren Part-
ner mit Worten zu berühren. Das geht
nur mit einer lockeren Bauchhaltung
und einer entspannten und selbstbe-
wussten (nicht anklagenden, nicht for-
dernden) Satzmelodik.
Ein Tipp, der Ihre Stimme freund-
lich tönt: Ziehen Sie die Mundwinkel
wie zum Lächeln hoch – ihre Stimme
klingt optimistisch und ist freundlich
gefärbt.
REZEPT 11
Lächeln Sie, anstatt ihn
zu verschüchtern
Üben Sie gleich vor dem Spiegel oder
im Selfie-Modus Ihrer Smartphone-
Kamera Ihr natürliches Lächeln. Kein
Fotolächeln, kein Duck-Face, Surprise-
Face und keine inszenierte Pose. Denken
Sie an eine beglückende Erinnerung und
erlauben Sie sich zu lächeln, auch wenn
heute noch so viel zu tun ist, es draußen
grau und unwirtlich ist. Sie sind jetzt
hier und dürfen das tun, wofür Sie wie
gemacht sind, und das ist nicht belei-
digend, sondern als Bewusstmachung
gemeint. Lieb sein, lächeln!
Das ist übrigens Studien zufolge der
meist geäußerte Wunsch in Partner-
schaften, dass sie oder er doch bitte wie-
der lächeln möge! Also lächeln Sie!
Wenn Sie einen Menschen – vor allem
dauerhaft – von sich überzeugen und
an sich binden wollen, knipsen Sie die
Wärmelampe Ihres naturgegebenen
größten Gutes, Ihres Lächelns, an: Ihr
Partner wird’s Ihnen danken. Fühlt sich
anfangs komisch an? Umso wichtiger, es
zu trainieren, bis es sich normal anfühlt.
Um ein freundliches Alltagsgesicht zu
haben, vor dem niemand, am wenigsten
Ihr Partner, zurückschreckt.
Wichtig: Hemmende Gedanken wie
Wolken am Himmel betrachten – sie
sind da, aber unwichtig, weil sie sich
auch wieder verziehen.
REZEPT 16
Ziehen Sie eine gesunde
Grenze, statt sich aufzureiben
Richten Sie sich eine Zone der Ruhe ein,
auch wenn Sie mit Ihrem Partner zusam-
menleben. Beide haben dieses Recht und
diese Pflicht sich selbst gegenüber, sich
auch mal abzugrenzen, „Nein zu sagen“
ohne schlechtes Gewissen. Die Zone der
Ruhe kann ein Zimmer, ein Hobbykeller,
es kann aber auch eine durch einen Para-
vent geschaffene Raumnische sein. Für
den Anfang würde ich eine langjährige
Symbiose, wo keiner ohne den anderen
konnte (in Wahrheit meist aus Ver-
lustangst oder Überangepasstheit „zu
können meinte“), nicht unversehens
sprengen. Aber sich Qualitätszeiten neh-
men, um die Verlustängste, die hinter
einer symbiotischen Bindung stehen,
langsam durch ein reifes Selbstbild, wo
Sie auch allein überlebensfähig sind, zu
ersetzen. Ganz ehrlich: Auf Dauer sind
symbiotische Beziehungen nur ein Vor-
wand, um vor sich selbst davonzulaufen!
Typisches Indiz für Symbiosen sind eine
permanente Wir-Form, wenn eine Per-
son eigentlich von sich erzählen sollte,
und die ständige Bezugnahme auf den
Partner wie auf eine übergeordnete Ins-
tanz, etwa: „Er sagt immer … “, „Ihm
gefällt das nicht, wenn …“.
Gehen Sie einmal bewusst auf
Abstand! Eine Landkarte und ein Bild
erkennt man nur aus einer gewissen Dis-
tanz. Ein anderer Vergleich: Man isst
nicht jeden Tag Torte. Es würde Ihnen
sauer aufstoßen, wäre rund um die Uhr
ein Stück Torte auf dem Teller. Ähnlich
verhält es sich mit der Partnerschaft:
Auch hier sollten Sie sich nicht jeden Tag
verschlingen. Nur wenn es Ihnen wirk-
lich schmeckt.
REZEPT 20
Spermaschlucken ist gesund
Oralsex ist kein Pflichtprogramm. Aber
eine Spielart der Lust, die Vertrauen und
Bindung fördert. Hier einige Vorzüge
von Spermium, das bei der Ejakulation
im Samen des Mannes frei wird: Spermi-
um enthält den Anti-Aging-Stoff Sper-
midin. Diese Substanz wurde erstmals
im Spermium gefunden – daher der
Name –, ist aber auch in Weizenkeimen,
Grapefruits und Sojaproteinen enthal-
ten. Es trägt zur Spannkraft der Haut bei
und wirkt dem natürlichen Alterungs-
prozess entgegen. Grazer Studien zufolge
wirkt es vorbeugend gegen Alzheimer-
Demenz. Befolgen Sie diese Rezeptur der
Liebe aber nur, wenn Sie das möchten,
und setzen Sie sich nicht unter Druck!
Jeden Samstag um 18.30 Uhr präsentiert
Prof. Dr. Monika Wogrolly ein Rezept der
Liebe in einer Video-Serie auf YouTube.
LIEBE, SEX & BEZIEHUNG

SLOW
SEX
Mach mal langsam! Weg vom Performance-
Druck und hin zum genussvollen Liebesspiel:
Slow Sex soll neue erotische Höhenflüge
bringen und Partnerschaften stärken. Und
dass der nichts mit Blümchensex in Zeitlupe
zu tun hat, erklärt ein neuer Liebesratgeber.
Text Moni Kulig

ermine, To-do-Listen und Das soll uns nun der neue Schlaf- und geben klare Anleitungen, wie man

T
der ganz normale Alltags-
wahnsinn: Die meisten
Menschen stehen heut-
zutage unter heftigem
Leistungsdruck – und das
bezieht sich nicht nur auf den Job,
sondern strahlt aus bis ins Beziehungs-
leben – und, ganz klar, auch Schlaf-
zimmer. Kaum ein Langzeit-Paar hat
dauerhaft befriedigenden Sex. Das
dokumentieren hohe Scheidungsraten,
die boomende Sexindustrie und die
Vielzahl der Sexratgeber. Das Problem
ist unsere gelernte und oftmals falsche
Vorstellung von Sex mit viel Gymnas-
tik, Orgasmuspflicht und „Gefallen-
müssen“. Dabei sollte doch der
Liebesakt keinem routinierten Rein-
zimmer-Trend Slow Sex ermöglichen:
erfüllender Sex, der ohne Druck und
Stress beide Partner wirklich glück-
lich macht und sich erfrischend und
nachhaltig auf die Beziehung auswirkt.
Raus aus der schnellen Nummer und
endlich Zeit für wahre Nähe schaffen,
quasi die Entschleunigung für das Lie-
besleben.
Neues Kribbeln. Was genau Slow
Sex vom gewohnten Sex unterscheidet
und wie er in der Praxis funktioniert,
beschreibt das Autorenpaar Yella und
Samuel Cremer im neuen Ratgeber
„Liebe würde Slow Sex machen“. Mit
einem Schmunzeln und einer gehöri-
gen Portion Tiefgang räumen sie mit
diese neue Art von Lustempfinden ins
eigene Schlafzimmer einziehen lassen
kann. Dabei gewähren sie auch persön-
liche Einblicke und lassen auch andere
Slow-Sex-Paare zu Wort kommen.
„Slow Sex erfüllt eine tiefe Sehn-
sucht nach Intimität, Nähe und Ver-
bindung. Für viele mag die Idee zu-
erst befremdlich wirken, aber schon
alleine das Ausprobieren macht den
Unterschied“, so Yella Cremer, die sich
gemeinsam mit ihrem Mann schon seit
Jahren dem Thema Sex und Coaching
widmet und den ersten und einzigen
deutschen Slow Sex-Onlinekurs „Lust
Lauschen“ (lust-lauschen.de) anbietet.
„Das Schönste ist: Die allermeisten,
wenn nicht alle Paare, empfinden es als
iStock by Getty Images

raus-Quickie gleichen, sondern ent- Missverständnissen auf, führen leicht sehr befreiend, Slow Sex als Ergänzung
spannend sein und die Partner emoti- verständlich in die Grundgedanken zum konventionellen Sex zu haben.
onal tief berühren ... von Achtsamkeit beim Slow Sex ein Auch uns hat Slow Sex mehr Wahl-

100

möglichkeiten für unser Liebesleben
gegeben. Wir haben darüber hinaus
gemerkt, wie leicht, sättigend und näh-
rend Sex in Wirklichkeit sein kann.“
Man könnte meinen, dass sich Slow
Sex nach langweiligem „Blümchensex“
oder gar etwas Tantrischem anhört –
ist es aber laut den Cremers nicht. Viel
mehr ist es eine neue und entspannte
Geisteshaltung, die zu einem anderen
Verhalten im Bett und damit zu neuen
Erfahrungen führt und die sexuelle
Spielwiese um eine neue Art erweitert.
Lernprozess. Um schrittweise Slow
Sex zu erlernen, wird der Fokus auf
drei Phasen gelegt:
– das Aufwärmen, bei dem man
sich miteinander vertraut macht,
– gefolgt von Vereinigen und Ent-
spannen, wo das erste Einführen ge-
schieht und man sich entspannt, sowie
DIE BENEFITS
VON SLOW SEX
• Man kann sich richtig fallen lassen
und entspannen. Sex ist nicht mehr
anstrengend, sondern fühlt sich leicht an.
• Man lernt, dass man dem Mann weder
gefallen, noch etwas bei ihm machen
muss, um ihn sexuell zu erreichen.
• Slow Sex kann Stunden dauern, nährt
die Seele und ist immer gut.
• Man muss weder vorgeben, erregt zu
sein, obwohl man es nicht ist, noch
stöhnen, ohne dass es von allein
geschieht.
• In der Vagina entwickelt sich eine
feinere Wahrnehmung.
101
ENDLICH (WIEDER) EKSTASE.
Entschleunigung im Schlafzimmer: Wenn
bei Paaren im Bett die Luft raus ist,
kann Slow Sex zu neuen
Höhenflügen verhelfen.
alle Empfindungen und die gegenseiti-
ge Nähe genießt.
– Zum Schluss kommt die Phase
des Ausklingens, in der man gemein-
sam beschließt, das Liebesspiel acht-
sam zu beenden und nachzuspüren.
Und wie so oft gilt auch hier: nicht
hudeln und sich für die neue Erfah-
rung im Bett Zeit lassen. Übung macht
schließlich den Slow-Sex-Meister ...
LESE-TIPP. „Liebe
würde Slow Sex
machen“ vom
Autorenpaar Yella und
Samuel Cremer –
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Body & Health
Die geheimen Botschaften
der Ìiebe
„WARUM HAT SIE
KEINE LUST MEHR?“
DIE SITUATION:
Elvira, 49, und Tom, 53, hatten in den
fast dreißig Jahren ihrer Ehe durch-
wegs äußerst erfüllenden Sex. Ihre
Intimität war tabulos und beiden sehr
wichtig. Seit einigen Monaten hängt
der Haussegen schief. Tom begehrt sei-
ne Frau unverändert, aber sie will auf
einmal keine Nähe mehr. Ihre früher
selbstbewusste Art im Bett ist einer
dauernden Gereiztheit und Anspan-
nung gewichen. Beide sind ratlos. Elvi-
ra zieht sich immer mehr zurück. Tom
sucht die Schuld bei sich, verbringt
mehr Zeit mit ihr und geht mit ihr
shoppen. Er überhäuft sie mit Kom-
plimenten. Das Problem dabei: Elvira
reagiert nicht dankbar, sondern ag-
gressiv. Sie unterstellt Tom, ihr nur
was vorzumachen und in Wirklichkeit
andere Frauen begehrenswerter zu
finden. Die Ehe steht auf der Kippe!
Tagtäglich eskaliert der schwelende
Konflikt in der früher so harmonischen
Beziehung.
Das Fazit: Das Paar hat sich offen-
sichtlich auseinandergelebt und könn-
te jetzt einfach alles hinschmeißen. Als
Elvira beim Shoppen mit ihrem Mann
in einem Unterwäscheladen auf einmal
einen Tobsuchtsanfall hat, platzt ihrem
Mann der Kragen und er droht ihr die
Scheidung an. In einer gemeinsam be-
gonnenen Paartherapie erklärt Elvira,
sich vor der Verkäuferin mit perfekten
Modelmaßen gedemütigt gefühlt zu ha-
ben. Dass ihr Mann mit ihr dann noch
sexy Unterwäsche aussuchen wollte, sei
für sie „wie eine Verhöhnung“ gewesen.
Die junge superschlanke Verkäuferin
PROF. DR. MONIKA WOGROLLY ist Philosophin, Psychotherapeutin,
Paartherapeutin und Sexualtherapeutin. Was sie in ihrem Berufsalltag in Klinik und
Praxis erfährt, ist Basis ihrer Beratungen, Coachings und Therapien. Zuletzt
erschien ihr Buch „Die Beziehungsformel. Endlich glücklich lieben“ (Ueberreuter).
habe sich insgeheim gewiss an ihr als klagt sie lautstark ihr Leid. Hier liegt
„weiblichem Auslaufmodell“ belustigt. ein Mega-Missverständnis vor!
Was die aufgebrachte Ehefrau als „Vor- In körperbezogenen Übungen in
geführt-Werden“ erlebt hatte, war von einer Einzeltherapie lernt Elvira, den
Tom als geheime Botschaft der Liebe natürlichen Veränderungsprozess ihres
gemeint gewesen. Äußeren nicht nur zu akzeptieren, son-
dern zu bejahen. Und willkommen zu
Was meint die Paartherapeutin? heißen. Sie ändert ihr Denken und
Prof. Dr. Wogrolly: Elvira steckt sucht mit ihrer Therapeutin das Ge-
ganz offensichtlich in einer tiefen Kri- genstück zu ihren Selbstentwertungen.
se! Sie hat den Glauben an ihren Zu ihrem Leitgedanken wird nun:
Sexappeal verloren, schwächt sich mit „Willkommen, reife, attraktive, begeh-
ständiger Selbstkritik (negativen Ge- renswerte Frau!“
danken) und empfindet sich – statt In der begleitenden Paartherapie
sexy – als „Auslaufmodell“. Angefan- wird mit Tom und Elvira daran gearbei-
gen mit Hitzewallungen in den begin- tet, wieder Vertrauen herzustellen: Elvi-
nenden Wechseljahren, findet die Per- ra versöhnt sich mit ihrem Mann und
fektionistin ständig neue Kritikpunkte mit sich selbst, anstatt Tom insgeheim
an sich, die ein gesundes Sexleben ver- zu unterstellen, sie längst nicht mehr zu
hindern. Elviras Körper entspricht nun lieben und zu begehren. Gemeinsamer
nicht mehr ihren Vorstellungen und Sport und eine Fernreise fördern zu-
wird von ihr zum No-Go ernannt! „Ich sätzlich den so wichtigen Beziehungs-
habe Cellulite und Hüftgold – wie kann kitt, um die in der Ehekrise entstande-
mich da jemand begehrenswert finden?“, nen Kränkungen zu heilen.
Arman Rastegar
HABEN SIE AUCH EINE FRAGE AN PROF. DR. MONIKA WOGROLLY ZUM GROSSEN
GEHEIMNIS DER LIEBE? SCHICKEN SIE EINE MAIL AN LIEBE@LOOKLIVE.AT
102
 BODY 2
& HEALTH Text Moni Kulig
1
4
3
4x Travel-Buddies
1. Urlaubslektüre: „Der geile Scheiß vom
Glücklichsein“ von Andrea Weidlich, um € 17,50,
mvg Verlag. 2. Healthy Nasch-Snack für unterwegs:
Die Riegel von Love Chock stimmen uns glücklich
und sind auch noch gesund! Um € 2,80 z. B. bei
denn’s Biomarkt. 3. Summ, summ! Naturkosmetik-
Linie mit wertvollem Bienenwachs von Matica
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Trip oder Wandertour: Belt Bags sind superpraktisch.
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103
Gesundheits-Special

NIE DIE HOFFNUNG

VERLIEREN
Fast jedes vierte Kind in Österreich hat psychische Probleme. Nur wenige werden
behandelt. Hat die hohe Betriebsamkeit im digitalen Zeitalter Auswirkungen auf die
seelische Gesundheit? Wie gehen Erwachsene mit dem zunehmenden Druck um?
Text Christine Dominkus Fotos Shutterstock

104

ind wir heute mehr als frü-
S
her psychischen Belastungen
und Stress ausgesetzt? Die-
ser Frage gingen die beiden
Psychotherapeuten MMag.
Ludwig Widauer und Diplomsozial-
arbeiterin Monika Widauer-Scherf im
Gespräch mit den Bundesländerinnen
nach. In St. Johann in der Haide, Stei-
ermark, und in Wien arbeitet das Ehe-
paar viel mit traumatisierten Kindern
und Jugendlichen. Auch Erwachsene
sind heute mehr Druck im Berufs- und
Familienleben ausgesetzt.
look: Nehmen psychische Be-
lastungen wie Nervosität,
Schlafstörungen und Kon-
zentrationsmangel zu?
Monika Widauer:
Ich habe den Ein-
druck, dass psychi-
sche Belastungen
heute früher er-
kannt werden, und
deshalb könnte
man den Eindruck
gewinnen, dass sie zu-
nehmen. Es ist heute
leichter als noch vor eini-
gen Jahren, sie anzusprechen.
Und es gibt ganz bestimmte Stressfak-
toren, die psychische Störungen be-
günstigen, dazu zählen Trennungen,
Verluste, schulischer Stress. Sehr stark
ist der Umgang mit den sozialen Medi-
en dafür verantwortlich. Durch einen
wenig kontrollierten Umgang mit sozi-
alen Medien sind Kinder und Jugend-
liche enormem Druck ausgesetzt.
Eltern wissen oftmals zu wenig über
den Umgang ihrer Kinder mit Social
Media. Kinder beschäftigen sich damit
unkontrolliert und ungefiltert, auch
die unter Zehnjährigen. Die analoge
Face-to-Face-Freundschaftszeit wird
durch die digitale Zeit ersetzt.
Warum stehen Kinder unter Stress?
Monika Widauer: Der Schuldruck
hat enorm zugenommen. Kinder ste-
hen unter enormem Leistungsdruck,
nicht nur in der Schule, sondern auch
in der Freizeit. Die Wochenpläne vieler
Kinder ähneln jenen von Top-Mana-
gern. Nach der Schule wird ohne Pause
von einem Kurs, von einer Ausbildung
zur nächsten gehetzt, vom Judo zum
Klavierspiel, vom Ballett zum Geigen-
unterricht. Es ist zwar schön, wenn
Kinder gefördert werden, aber wir ver-
missen das freie Spielen, das Kreativität
erst entfalten lässt. Die Freizeit der
heutigen Kinder ist völlig verplant, im-
mer zielorientiert. So wichtig Zielorien-
tiertheit auch ist, solange sie in der
Schule und nicht in der Freizeit pas-
siert, sollte Platz für das freie Entfalten
und freie Spielen bleiben. Die Freude
am Miteinander fehlt oftmals. Eltern
wundern sich, dass sie abends Chaos in
der Familie haben. Es fehlen immer
wieder persönliche Beziehungen, das
Gefühl von Zugehörigkeit und Sicher-
heit. Verantwortlich für diese Entwick-
lung sind zum Teil ehrgeizige,
aber auch besorgte El-
tern, die Angst davor
haben, dass ihre
Kinder im späte-
ren Leben nicht
bestehen könn-
ten. Durch die
© Privat
Angst vor dem
Später geht die
Freude am Heu-
te verloren.
Man muss Kinder
aus elterlichen Kon-
flikten raushalten.
Monika Widauer, Psychotherapeutin
105
Gesundheits-Special
Was könnte den Kindern helfen,
Stress abzubauen?
Monika Widauer: Ritualisierte
Handlungen, möglichst zur selben Zeit,
erleichtern es dem Kind, Stress abzu-
bauen und zur Ruhe zu kommen. Das
tägliche Zubettgeh-Ritual, das gemein-
same Singen oder das gemeinsame
Gute-Nacht-Gebet helfen den Kindern,
wieder runterzukommen. Abends ein
Märchen vorlesen gehört zu den rituali-
sierten Handlungen, die dem Kind gut-
tun. Ich hatte einmal eine Mutter als
Klientin, die auf den Vorschlag, ein
Märchen vorzulesen, meinte: „Ja, wir
haben eine CD zu Hause.“ Das wäre auf
Dauer zu wenig. Wichtig ist das
gemeinsame Erleben. Es geht um Bin-
dung und Emotionalität. Manche
Eltern geben ihren Kindern auch un-
terstützend natürliche Nahrungsergän-
zungsmittel, um ihnen zu helfen.
Warum kann Langeweile positiv
sein?
Ludwig Widauer: Erst in der Lange-
weile entsteht Kreativität. Kinder, aber
auch Eltern halten die Spannung von
Langeweile schlecht aus. Sie müssen
sich häufig von außen eine Ablenkung,
eine Beschäftigung holen. Erst wenn ich
mich so langweile, wenn ich mir nichts
von außen holen kann, kann Kreativität
entstehen. Mit Langeweile umzugehen,
bedeutet ja, sich auf sich selbst konzent-
rieren zu müssen. Langeweile bewirkt,
dass ich mich mit mir selbst beschäftige,
aus mir heraus etwas schöpfe.
Gesundheits-Special
Was sind bei Jugendlichen die
Stressoren?
Ludwig Widauer: Schuldruck, wenig
Freizeit, Mobbing in der Schule oder
„Ghosting“ in den sozialen Medien. Un-
ter Ghosting versteht man, dass dich je-
mand ohne Ankündigung oder Grund
ausschließt. Jugendliche sind sehr viel
online, alle sind digital verbunden wie
zum Beispiel auf Snapchat oder Ins-
tagram. Du postest oder fragst „Wo seid
ihr?“, und niemand antwortet darauf.
Du bist ausgeschlossen, und du weißt
nicht warum. In der analogen Welt kann
man auf Beschimpfungen reagieren,
heute ist es schwieriger, eine Position in-
nerhalb der Gruppe einzunehmen. Die
Heranwachsenden lernen nicht mehr
mit Spannungen umzugehen. Sehr häu-
fig kommt vor, dass von ganz jungen
Mädchen, etwa Zwölfjährigen, Nackt-
fotos verlangt werden, die sie auch ohne
nachzudenken zur Verfügung stellen
und die dann überall gepostet werden.
Oder es werden Fakeaccounts auf Face-
book gestellt, von denen aus Verleum-
dungen einzelner Mitschüler veröffent-
licht und die Kinder diffamiert werden.
Soziale Medien haben das Leben zum
einen sehr komplex, aber auch in man-
chem (zum Beispiel Lernplattformen)
einfacher gemacht.
Und bei Erwachsenen? Sollten Eltern
eingreifen?
Ludwig Widauer: Prinzipiell sind es
dieselben Stressoren bei Erwachsenen
wie bei Kindern. Eltern geraten enorm
unter Druck, denn sie müssen inter-
venieren. Sie sollen mit ihren Kindern
reden, klare Entscheidungen treffen,
auch Verbote aussprechen. Das erleich-
tert den Jugendlichen, in der Gruppe
nicht das Gesicht zu verlieren. „Meine
Eltern, die Loser, haben mir verboten,
auf die Party zu gehen.“ Eltern sollen
sich mit anderen Eltern vernetzen, die
Kinder nicht alles unter sich regeln las-
sen, dazu ist das Leben im digitalen
Zeitalter zu schwierig geworden. Handy
weg und miteinander reden!
Sie arbeiten viel mit trau-
matisierten Klienten – wo-
durch entstehen diese
Traumata?
Ludwig Widauer:
Traumata sind Situatio-
nen katastrophenarti-
gen Ausmaßes. Sie
entstehen durch kör-
perliche und psychische
Die analoge Face-
to-Face-Zeit kommt
zu kurz und kann
nicht durch die digi-
tale ersetzt werden.
Mag. Ludwig Widauer, Psychotherapeut
106
Gewalt, aber auch durch Verkehrsun-
fälle, Operationen, Naturereignisse,
Überschwemmungen. Ein Trauma
kann eintreten, wenn man eine Situati-
on nicht mehr kontrollieren kann. Das
kann, zum Beispiel wenn es wiederholt
auftritt, auch Cybermobbing oder
Ghosting sein.
Was fällt unter psychische Gewalt?
Ludwig Widauer: Drohung, emoti-
onale Erpressung, Entwertung, Mani-
pulation, Bloßstellung. Emotionale
Misshandlung hinterlässt äußerlich
kaum sichtbare Spuren. Psychische
Gewalt kann durch permanentes
Kleinmachen entstehen. „Du wirst es
nie zu etwas bringen.“ Unter emotio-
nale Misshandlung fällt auch das Inst-
rumentalisieren des Kindes oder Ju-
gendlichen in elterlichen Konflikten.
Wenn elterlicher Streit über die Ebene
der Kinder läuft, dann kann es in der
Familie nur zu Eskalationen kommen.
Die wenigsten Eltern wissen, dass man
Elternebene und Kinderebene strikt
voneinander trennen muss. Kinder
dürfen nicht in einen Konflikt hinein-
gezogen werden. Auch wenn Kinder
von sich aus beginnen, sich einzumi-
schen, sollte man als Eltern die Kinder
auffordern, sich herauszuhalten. Eine
Lösung wäre zum Beispiel, den Kin-
dern positive Botschaften zu vermit-
teln: „Wir werden das lösen, wir wissen
zwar noch nicht wie, aber wir werden
uns darum kümmern, wir holen uns
vielleicht Hilfe von au-
ßen.“ Das entlastet
die Kinder unge-
heuer. Dane-
ben gibt es
Phänomene
wie „Paren-
tifizierung“,
© Privat
die sich aus
der Famili-
enkonstella-
tion ergeben.
Da überneh-
men Kinder die
Elternverantwor-
tung, entweder wenn
Eltern zum Beispiel betrunken
oder psychisch krank sind oder so sehr
mit sich beschäftigt sind, dass sie keine
Zeit für die Kinder haben. Ein trauri-
ges Beispiel: Die Mutter verlangt, dass
sich das Dreijährige selbst mit Essen
aus dem Kühlschrank versorgt.
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107
Gesundheits-Special

Das Gegenteil heißt „Infantilisie- Monika Widauer: ADHS-Kinder in Warum sind manche Menschen
rung“. Darunter versteht man eine klas- der vollen Ausprägung sind desorien- resilienter (widerstandsfähiger gegen
sische Entwicklungsverhin- tiert, destruktiv, haben große Kon- psychische Belastungen) als andere?
derung. Wenn man zentrationsschwierigkeiten, Monika Widauer: Emmy Werner,
Kinder nicht erwach- keine Aufmerksamkeit. Ich eine deutsch-amerikanische Entwick-
sen werden lässt: glaube schon, dass ADHS lungspsychologin, hat in den 1970er
wenn zum Beispiel zugenommen hat, weil Jahren erkannt, dass resiliente Kinder
ein vierjähriges die Unruhe der Gesell- vor allem eines auszeichnet: eine stabile
Kind noch gewi-
Kinder haben schaft Menschen we- Bindung an eine verlässliche und positiv
ckelt wird, nicht
sprechen, nicht
Tagespläne nig zur Ruhe kommen
lässt. ADHS wird heute
zugewandte Person. Wenn es eine Be-
zugsperson gibt, das Kind durchschnitt-
gehen und sich wie Manager. besser diagnostiziert, lich intelligent, eher freundlich und ext-
nicht selbst anziehen Mag. Ludwig Widauer, wir glauben aber auch, rovertiert ist, bleiben die Kinder eher
kann. Die ganze Um- Psychotherapeut dass es bis zu einem gewis- gesund. Die Bezugsperson muss nicht
gebung ist auf ein Baby sen Grad zu einer Modediag- innerhalb der Familie sein. Selbst
eingerichtet. Es gibt sogar nose geworden ist. Nur weil ein Jugendliche, die delinquent werden und
Jugendliche, denen noch der Popo Kind unruhig ist, muss es noch lange zwischen 20 und 30 eine fixe Beziehung
ausgewischt wird. Spätestens wenn der nicht an ADHS leiden. Manchmal han- oder einen Arbeitsplatz haben, können
Blick des Kindes sich nach außen rich- delt es sich um eine Wahrnehmungsstö- sich in dieser Phase gut stabilisieren.
tet, entsteht der innere und teilweise rung, oder das Kind ist einfach nur sehr Das heißt, man darf die Hoffnung nie
auch äußere Konflikt. lebendig, hyperaktiv, impulsiv im positi- aufgeben, Kinder aus traumatisierten
Kann es sein, dass ADHS (Auf- ven Sinn. Zwischen 2000 und 2015 hat Familien müssen nicht zwangsläufig
merksamkeitsdefizit/Hyperaktivitäts- man viel über ADHS gesprochen, heute Probleme bekommen.
störung) überdiagnostiziert wird und ist Autismus als Spektrumsstörung mehr Welches sind mögliche Wege aus der
Kinder nur einfach überfordert sind? ins Licht gerückt. Sackgasse?
Ludwig Widauer: Wichtig für die
seelische Gesundheit ist, persönliche
Bindungen zu pflegen, Kontakte zu
Menschen zu knüpfen, ganz allgemein
gesagt, das Erleben von Zugehörigkeit.
Man soll seine Interessen leben und
Gleichgesinnte finden. Die Zugehörig-
keit zur Familie, zu Freunden, zu Grup-
pen, ob das nun die Yogarunde, die

Ein gutes Ritual,

um zur Ruhe zu
kommen, ist
Singen, Erzählen
oder Vorlesen.
Monika Widauer, Psychotherapeutin

freiwillige Feuerwehr, die Pfadfinder

oder das Spielen im Hof oder auf dem
Spielplatz ist, ist gut für die Psyche. Be-
sonders wohltuend sind Spaziergänge
und Wanderungen in der Natur. Als
Eltern kann man viel für sein Kind tun,
wenn man Freundschaften zu anderen
Kindern unterstützt. Wenn nichts
mehr hilft, ist professionelle Hilfe heu-
te nicht mehr stigmatisiert und auch
einfach zu organisieren.

108
 Gesundheits-Special

ve, ablehnende Einstellung gegenüber

BURNOUT – der Umgebung und der eigenen Tätig-

MODEWORT ODER LEBENSKRISE?
Unter dem Burnout-
Syndrom (engl. to burn out:
„ausbrennen“) versteht man
eine starke berufliche und/
oder familiäre Erschöpfung.
Text Dr. Wolfgang Lalouschek Fotos weinfranz
tändig frustriert sein, seine Ziele
wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen
und andere körperliche Beschwerden.
Ganz typisch sind auch Schuldgefühle
oder Versagensängste. Der Betroffene
erlebt seine Umwelt als nicht mehr kon-
trollierbar und zieht sich zurück. Burn-
out kann nahezu alle sozialen Gruppen
treffen – von Schülern über Hausfrau-
en zu Ärzten, Krankenschwestern,
Künstlern, Angestellten.
keit festzustellen. Menschen mit Burn-
out finden zumeist nicht allein aus der
Krise heraus, sondern brauchen profes-
sionelle Unterstützung. Notwendig ist
die rasche Verringerung der Belastung.
In den Anfangsphasen können noch
ausgedehnte Erholungsphasen, zum
Beispiel ein längerer Urlaub, eine Kur
oder ein Arbeitsplatzwechsel, entspre-
chend helfen. Coaching kann sehr wert-
volle Dienste leisten, um einen Reflexi-
onsraum zu schaffen, sich wieder zu
orientieren und sinnvolle Entlastungen
zu planen. Im fortgeschritte-
nen Stadium vergeht
ein Burnout-Syn-
drom nicht „ein-

S nicht erreichen, eine zu hohe Er-

wartungshaltung an sich selbst
und Perfektionismus können zusam-
Die charakteristischen
Merkmale sind eine körperli-
che und emotionale Erschöp-
fach“ wieder.
Psychotherapie
und medizini-
men mit äußeren Belastungen zu psy- fung, anhaltende physische sche Hilfe sind
chischer Erschöpfung führen. Das und psychische Leistungs- angezeigt.
Burnout-Syndrom ist facettenreich und und Antriebsschwäche sowie
individuell verschieden: Die Symptome der Verlust der Fähigkeit, sich Dr. Wolfgang Lalouschek
sind Erschöpfung, Niedergeschlagen- zu erholen. Darüber hinaus ist Facharzt für Neurologie,
heit, aber auch körperliche Beschwerden bei vielen Betroffenen eine negati- Coach in Wien

FÜR INNERE RUHE UND STRESSRESISTENZ *

> gesundes Nervensystem *

KC-PA-NER-0119-07

> innere Ruhe *

> natürliche Gelassenheit *

PADMA NERVOTONIN ist ein hochwertiges Vielstoffgemisch aus tibetischen

Kräutern und Gewürzen. Die Kapseln sind für Erwachsene geeignet, die Unter-
stützung bei Arbeitsstress oder in emotional außergewöhnlichen Zeiten be-
nötigen, können aber ebenso Kinder und Jugendliche unterstützen, die unter
Prüfungsangst leiden.
PADMA NERVOTONIN kann über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

* Myrobalanenfrüchte unterstützen eine normale Funktion des Nervensystems.

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Gesundheits-Special

URLAUB ODER
FREIZEITSTRESS?
Lang wird sie herbeigesehnt,
die schönste Zeit des Jahres.
Die Entscheidung, ob es in
die Berge oder ans Meer geht,
war schwierig, die Vorfreude
enorm, die Vorbereitungszeit
zu kurz. Endlich Urlaub!
Freizeitkrankheit oder Vorbe-
reitungsstress? Das Immun-
system leidet in jedem Fall.
Text Christine Dominkus Fotos Shutterstock

Scheidentrockenheit adé!
Häufig sind Frauen in den Wechseljah-
ren von Scheidentrockenheit betroffen.
Cikatridina® Vaginalzäpfchen
helfen mit Hyaluronsäure
und natürlichen Inhalts- look!
stoffen die unangenehmen
Symptome zu lindern. TIPP
Über Wirkung und mögliche unerwünschte
Wirkung informieren Gebrauchsanweisung, Arzt oder
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Apotheker. Medizinprodukt

110

s beginnt bei der Anreise. Über den Wolken ist die Freiheit
E
Langes Sitzen im Auto, Kon- nicht grenzenlos. Im Flugzeug ist
zentration ist angesagt, auch alles anders. Du musst nicht auf den
als Beifahrerin, man hat noch Reiseverkehr achten. Auf Charterflü-
rasch ein Picknick zusam- gen werden wir von der freundlichen
mengestellt, Jausenbrote gestrichen, Kabinencrew verwöhnt, mit reichlich
Getränke besorgt. Servietten sind da- Getränken und Essen versorgt, auf
bei, auch die Klopapierrolle, denn auf Langstreckenflügen gibt es sogar Fil-
vielen Raststätten, vor allem bei Reisen me. Doch die Platzbedingungen wer-
in den Süden, fehlt das Papier. Eng zu- den immer schlechter, die Beinfreiheit
sammengepfercht sitzt man viele Stun- ist gerade noch für mittelgroße und
den im Auto. Es ist eng, es ist heiß, schlanke Menschen erträglich. Flüge,
man schwitzt. „Wann sind wir da?“, die länger als fünf Stunden dauern,
fragen die Kinder zum fünften Mal. werden für fast alle Flugreisenden
Die Spiele am Smartphone helfen auch zur Geduldsprobe. Durch die große
nicht mehr, die Wartezeit zu überbrü- Beliebtheit des Reiseflugverkehrs in
cken. Dann noch der kilometerlange den letzten 20 Jahren und im Beson-
Stau, obwohl Dad mitten in der Nacht deren des Erkundens ferner Länder
losgefahren ist, um den Reiseverkehr und Kontinente wie Asien, Amerika,
zu vermeiden. Stundenlanges Stehen Afrika und Australien ist das Thema
an Grenzübergängen ist trotz ausge- Reisethrombose wieder ins Zentrum
bauter Autobahnen oft unvermeidbar, der Diskussion gerückt. Tiefe Bein-
und Verkehrsunfälle passieren immer venenthrombosen können für manche
dann, wenn man nicht damit rechnet. Personen eine echte gesundheitliche
Bedrohung darstellen. Besondere Vor-
sicht ist geboten bei Schwangeren, Per-
sonen über 60 Jahren, Menschen mit
Herzschwäche, starken Krampfadern
Wenn mindestens und Frauen, welche die Pille oder Hor-
zwei Risikofaktoren monersatzpräparate einnehmen. Wei-
tere Risikofaktoren für das Entstehen
für das Entstehen einer Venenthrombose sind Überge-
wicht oder eine bekannte Thrombose-
einer Venenthrom- neigung in der Familie. Wenn zumin-
dest zwei dieser Faktoren vorliegen,
bose vorliegen, sollten auf jeden Fall Kompressions-
sollten auf jeden strümpfe während des gesamten
Flugs getragen oder die Verabreichung
Fall Kompressions- von Heparinpräparaten in Absprache
mit dem Arzt in Erwägung gezogen
strümpfe während werden.
des gesamten Flugs Die Schleimhäute trocknen aus. Im
getragen werden. Flugzeug trocknen die Schleimhäute
Utipro plus
Schutz und schnelle Hilfe
bei Blasenentzündung
Schutzfilm + Hibiskus + Propolis
111
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen dieses Medizinproduktes informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.
Gesundheits-Special
WICHTIGE MASS-
NAHMEN WÄHREND
EINES LANG-
STRECKENFLUGES
• Bewegungsübungen, zum Beispiel
zehn Mal Fußwippen (auf die
Zehenspitzen stellen)
• Reichlich Flüssigkeitszufuhr (Verzicht
auf bzw. Vorsicht mit Alkohol)
• Keine Schlafmittel oder Beruhigungs-
tabletten einnehmen, denn sie
mindern die natürlichen Bewegungen
• Eventuell Kompressionsstrümpfe der
Klasse I–II tragen
aufgrund der trockenen Luft aus. Be-
feuchtende Augentropfen gegen tro-
ckene Augen und Nasentropfen zur
Benetzung der empfindlichen Nasen-
schleimhaut sind bei sensiblen Perso-
nen angezeigt. Im Flugzeug sollte man
weitgehend auf Alkohol verzichten,
denn er entwässert zusätzlich. Trinken
Sie ausreichend Wasser oder verdünn-
te Fruchtsäfte. Erfahrene Reiseprofis
haben stets eine leere Thermosflasche
mit dabei, die man nach dem Zoll wie-
der mit Wasser oder am Urlaubsort
mit Tee füllen kann. Achtung vor der
Mitnahme von Plastikflaschen. Auf der
Insel Capri beispielsweise ist Plastik
verpönt. Touristen, die Plastiksackerln
und Plastikflaschen auf die Insel mit-
bringen, könnten 2019 mit einer Buße
von bis zu 500 Euro belangt werden.
Mit dem drastischen Verbot soll die
Umwelt vor Plastikabfällen geschützt
werden. Immerhin stürmen rund drei
Millionen Touristen jährlich die belieb-
te italienische Ferieninsel.
www.montavit.com
Gesundheits-Special

Gute Tipps. Planen Sie die Reise im

Vorhinein so gut wie möglich. Wenn
Zwischenstopps notwendig sind, egal
ob im Auto, in der Bahn, mit der Fäh-
re oder dem Flugzeug unterwegs –
organisieren Sie im Vorfeld so viel wie
möglich. Packen Sie das Handgepäck
mit Kleidung aus Naturfasern zum
Wechseln, mit frischer, luftdurchläs-
siger Unterwäsche, den täglich einzu-
nehmenden Medikamenten. Klären
Sie die behördlichen Erfordernisse in
der Reisedestination wie Dokumente,
Visum und Impfungen. Nehmen Sie
frisches Obst auf die Reise mit, zum
Beispiel regen Äpfel die Darmtätigkeit
an, die durch das lange Sitzen vermin-
dert ist, und stillen den Hunger.

Jetlag. Bei Flügen über mehrere

Zeitzonen tritt Jetlag auf. Das heißt,
wir sind tagsüber müde und nachts
schlaflos. Konzentrationsprobleme tre-
ten auf und die körperliche sowie geis-
tige Leistungsfähigkeit ist reduziert. Es
kann zu Kopfschmerzen, Gereiztheit,
Lustlosigkeit, Appetitlosigkeit und
Verdauungsbeschwerden kom-
men. Vor allem dauert es
einige Tage, bis man
sich an die Umstel-
lung gewöhnt hat. über weniger als drei
© Institut Allergosan/Jungwirth

Flüge in den Wes- Zeitzonen dauert die BEGÜNSTIGENDE

ten sind gleicher- Reisemüdigkeit meist
maßen betroffen nur einen Tag. Aber
FAKTOREN EINER
wie Flüge in den ein wertvoller Urlaubs- SCHEIDENINFEKTION
Osten. Bei Flügen tag ist somit dahin von
unserer kostbaren, lang • Therapie mit Antibiotika
herbeigesehnten Zeit. • Schwangerschaft
Anita Frauwallner • Zu wenig Laktobazillen
EXPERTEN-
Endlich am Ziel. In vie- • Genetische Faktoren
KOMMENTAR • Diabetes mellitus
len Fällen überrascht gerade die
ANITA FRAUWALLNER Urlaubszeit mit einer unerfreulichen • Fettleibigkeit
Erkrankung. Wenn der Stress nach- • Allergien
Präsidentin der Österreichischen Gesell- • Geschwächtes Immunsystem
schaft für Probiotische Medizin und lässt, wird so mancher krank. Sobald
die Anspannung des beruflichen und • Stress
Leiterin des Instituts AllergoSan
privaten Alltags nachlässt, meldet sich
„Häufig kommen bei einer gestörten häufig der Körper zu Wort, und es tritt tretung eingewiesen, die Nachbarin mit
Vaginalflora Antibiotika zum Einsatz, die das Phänomen der sogenannten „Lei- dem Blumengießen vertraut gemacht,
leider jedoch nicht nur die vorhandenen sure Sickness“ oder Freizeitkrankheit die Post und die Zeitungen umgeleitet
Krankheitserreger abtöten, sondern auch auf. Für Migränepatienten beginnt der werden. Lange Fahrten und Flüge, die
E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G

die wichtigen Milchsäurebildner, die für Urlaub nicht selten mit einer Kopf- klimatische Umstellung und der Jetlag
ein optimales Milieu in der Scheide sor- schmerzattacke. Für den gesundheitli- münden oft in einem unerfreulichen
gen. Endlich gibt es nun auch die richti- chen Einbruch zu Urlaubsbeginn sind Effekt: Das Immunsystem bricht ein
gen Laktobazillen für den Vaginalbe- unterschiedliche Ursachen in Diskus- und bietet Krankheitserregern wie Bak-
reich – einfach zum Trinken! Die bringen sion, die umfangreiche Reisevorberei- terien, Viren und Pilzen ein optimales
Ihren Intimbereich auf natürliche Weise tungszeit war offensichtlich zu anstren- Terrain, um sich zu entfalten. Zu den
wieder in Balance.“ gend. Alles musste noch schnell vor dem unangenehmsten Begleitern eines ge-
Urlaub geregelt werden, die Urlaubsver- schwächten Immunsystems zählt der

112
 SOMMER:

vermehrtem vaginalem Ausfluss, ist ein

SYMPTOME BEI
SCHEIDENPILZ
• Jucken im Intimbereich
• Wundsein im Bereich des Scheiden-
eingangs
• Gerötete und geschwollene
Schamlippen
• Geruchloser, weißlicher, bröckeliger
Ausfluss mit körniger oder krümeli-
ger Konsistenz
• Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
• Brennen und Schmerzen beim
Wasserlassen
Antipilzmittel angezeigt.
Circa 75 Prozent aller Frauen erleiden
zumindest einmal im Leben eine genita-
le Pilzinfektion, wobei bevorzugt Frauen
vor der Menopause betroffen sind; meis-
tens sind es junge Mädchen oder Frauen
im gebärfähigen Alter. 40–45 Prozent
aller Frauen sind zweimal oder öfter
betroffen, geschätzte 5–8 Prozent leiden
an einer therapeutisch hartnäckigen,
chronisch wiederkehrenden Pilzinfekti-
on der Scheide. Candida albicans gilt als
Hauptverursacher und konnte in 85–90
Prozent aller Pilzarten in der Scheide iso-
liert werden. Besonders häufig entsteht
eine vaginale Pilzinfektion nach vorher-
gehender Antibiotikatherapie, allerdings
ist die Liste der begünstigenden Faktoren
sehr umfassend: Stress, Nikotinabusus,
Diabetes, Einnahme der Pille, Schwan-
gerschaft, Verwenden von Intimsprays
und das Tragen von Nylonunterwäsche
werden häufig mit dem Entstehen von
Scheidenpilz in Verbindung gebracht.
Es ist daher hilfreich, vorsorglich ein An-
timykotikum in der Reiseapotheke zur
Hand zu haben, das die lästigen Pilzerre-
ger rasch zurückdrängt.
STRESS
IM INTIMBEREICH?
Zahlreiche Frauen kämpfen nach ei-
nem Besuch im Freibad oder wegen
Urlaubsstress mit Jucken und Bren-
nen im Intimbereich. Ein klarer Fall:
Die Scheidenflora ist aus dem Gleich-
gewicht geraten, krankmachende
Keime breiten sich aus und vermie-
sen die Sommerlaune!
olen Sie sich den unbeschwerten
H Sommer zurück – mit OMNi-
BiOTiC® FLORA plus+*! Milliar-
den nützliche Laktobazillen bringen
die Vaginalflora wieder in Balance,
krankmachende Keime werden ge-
stoppt und das Jucken und Brennen
gehört der Vergangenheit an! Das
ganz Besondere an OMNi-BiOTiC®
FLORA plus+ ist die orale Einnahme –
einfach trinken! So werden zusätz-
liche Reizungen durch Applikatoren
sowie chemische Stoffe aus Kapsel-
und Zäpfchenhüllen unterbunden
und die Unterwäsche bleibt sauber.

Laktobazillen normalisieren den Am besten beginnen Sie jetzt gleich mit

Scheidenpilz, auch vulvovaginale Can-
didose genannt. Kommen noch ein be-
sonders sensibler Intimbereich und das
Schwimmen im Hotelpool dazu, ist die
Krise perfekt. Im Urlaub entwickelt sich
die Erkrankung rasch zur Belastung,
wenn Mittel für schnelle Gegenmaß-
nahmen in der Reiseapotheke fehlen.
Feucht und warm: Der Scheidenpilz
gedeiht und wächst. Reiseziele, die zu
Sonne, Strand und Baden einladen, sind
Oasen nicht nur für erholungsbedürftige
Menschen, sondern leider auch für uner-
wünschte Pilzerreger. Feuchte Badeanzü-
pH-Wert der Vagina. Scheidenkapseln der Anwendung von OMNi-BiOTiC®
mit probiotischen Keimen (Laktobazil- FLORA plus+ – so können Sie den
len) gelten langläufig als sinnvolle the- Sommer unbeschwert genießen!
rapeutische Maßnahme, um die Vagi-
nalflora wieder aufzubauen, Wachstum
und Anhaften von Candida albicans an
der Vaginalschleimhaut zu hemmen und
um wiederkehrende Pilzinfektionen der
Scheide zu verhindern. Auch eine orale
Einnahme von Probiotika ist hilfreich.
Auch an bakterieller Vaginose, einer
weiteren Art von vaginaler Infektion,
erkranken zahlreiche Frauen. Die bakte-
rielle Vaginose ist bei 20–40 Prozent der
Frauen im gebärfähigen Alter die häu-
figste Ursache für eine wiederkehrende

ge und überfüllte Swimmingpools bieten
den Keimen einen idealen Lebensraum.
Einfache Vorsichtsmaßnahmen können
helfen, die allgegenwärtigen Spielverder-
ber fernzuhalten: Schwimmen im Meer
statt im Schwimmbecken, der sofortige
Wechsel des nassen Badeanzugs und die
Wahl von Kleidung aus luftdurchläs-
sigen natürlichen Materialien gehören
zu den kleinen, einfachen Maßnahmen
mit großem Effekt gegen Scheidenpilz.
Kommt es doch einmal zu einer spürba-
ren Infektion mit Juckreiz, Brennen und
Vaginalinfektion. Als gängige Therapien
gelten spezifische verschreibungspflich-
tige Antibiotika. Häufig kommt es zu
Verwechslungen von Scheidenpilz und
bakterieller Vaginose. Es handelt sich um
zwei unterschiedliche Erkrankungen, die
abweichende Symptome zeigen. Da sich
die Behandlung des Scheidenpilzes von
der einer bakteriellen Vaginose unter-
scheidet, ist es wichtig, durch den Gynä-
kologen feststellen zu lassen, welche
vaginale Infektion vorliegt.
113
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gültig für OMNi-BiOTiC® FLORA plus+ (28 Stück) bis
31.08.2019, einlösbar in Ihrer Apotheke. Keine Barablöse
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und Vertriebs GmbH. * Lebensmittel für besondere medizi-
nische Zwecke (bilanzierte Diät).
Gesundheits-Special
DIE MENGE
MACHT DAS GIFT
Eine ballaststoffreiche, vielseitige Ernährung wirkt sich günstig
auf den Darm aus. Vor allem die Vielfalt der Nahrung ist wichtig.
in vernünftiges Körpergewicht
E
mit geringem Bauchfettan-
teil und eine ballaststoffreiche
Ernährung sind wichtige Vor-
aussetzungen für die Gesund-
heit. Zunehmend rücken Qualität und
Zusammensetzung des Lebensmittels
hinsichtlich Mikro- und Makronährstof-
fen in den Fokus. „Heute wissen wir,
dass es immer mehr auf die Qualität
ankommt“, sagt die Diätologin und
Gesundheitswissenschaftlerin Mag.
Ilse Weiß. So können durch hoch-
wertige Lebensmittel die Aufnah-
me von Antibiotikarückständen aus
dem Fleisch, Pestizidbelastungen
durch pflanzliche Lebensmittel sowie
negative Einflüsse von Zusatzstoffen
auf die Darmbarriere reduziert werden.
Eine Hauptmahlzeit sollte aus zwei
Faustgrößen Gemüse oder Salat, einer
Faustgröße Beilagen wie Kartoffeln, Nu-
deln, Reis, Gnocchi, Hirse, Quinoa und
einer Eiweißquelle wie Geflügel, Fisch,
Fleisch, Tofu, Hülsenfrüchte oder Ähn-
liches entsprechend der Größe eines
Handtellers oder kleinen Hand beste-
hen. Laut WHO sollte dreimal täglich
Gemüse und zweimal täglich Obst ver-
zehrt werden. Damit erfüllt man auch
den Bedarf an sekundären Pflanzenin-
haltsstoffen, die auch für die Prävention
von Krebserkrankungen, unter anderem
Darmkrebs, entscheidend sind. Auch
der Verzehr von Knoblauch und ausrei-
chend Kalzium hat einen protektiven
Einfluss auf die Darmkrebsvorbeugung.
Geselcht, geräuchert, gepökelt, Hart-
und Dauerwürste, zu hoher Konsum an
rotem Fleisch, aber auch Bewegungs-
mangel und überhöhter Alkoholkonsum
begünstigen das Darmkrebsrisiko. Mit
Text Christine Dominkus Fotos Privat
künstlichen Süßstoffen wie Aspartam,
Saccharin und Cyclamat sollte man spar-
sam umgehen.
Auch Gesunde
können vorbeugend
lösliche Ballaststoffe
einnehmen, um
die guten Darm-
bakterien zu füttern.
Mag. Ilse Weiß, Diätologin
Wenn der Darm krank ist. Bei Er-
krankungen im Verdauungstrakt, Blä-
hungen, Verstopfung oder Durchfällen
gibt es keine pauschale Diätempfehlung.
Jegliche Behandlung müsse symptom-
orientiert und individuell angepasst wer-
den, erklärt Weiß. Einseitige Diäten, die
länger als vier Wochen andauern, könn-
114
ten selbst bei Gesunden zu Folgeschäden
führen, warnt Weiß. Allgemein kann
eine erste Basisintervention die Umstel-
lung auf leichte Vollkost sein.
Bei Gastritis. Wichtig sei, überhaupt
zu essen, erklärt Weiß. Das Schlechteste
ist der leere Magen, weil dann die Ma-
gensäure die Magenwand angreifen
kann. Die meisten Lebensmittel be-
sitzen puffernde Eigenschaften und
verdünnen gemeinsam mit dem
Speichel die Magensäure. Trigger
für Gastritis sind allen voran Niko-
tin, Alkohol, konzentrierter Zucker
(Gummibärchen!) und Koffeinhal-
tiges (Kaffee, Energydrinks, diverse
Tees). Ebenso können der Verzehr von
frittierten Speisen, in mehrmals erhitz-
tem oder überhitztem Fett herausgeba-
cken, Röstprodukte, scharf Gewürztes
und Essigsaures Beschwerden auslösen.
Unreifes Obst und unreife Zitrusfrüch-
te sind aufgrund der Säure zu meiden.
Dennoch sei es sinnlos, Verbote auszu-
sprechen. Besser sei es, all diese Trigger
intelligent zu kombinieren, sagt Weiß.
Statt Essig wird bei Gastritis gerne
verdünnter Zitronensaft empfohlen.
Alles, was zu konzentriert in einer Ge-
schmacksrichtung (süß, sauer, salzig,
scharf) ist und Beschwerden verursacht,
ist mit ausreichend geschmacksneutra-
len Lebensmitteln wie Brot, Reis, Kar-
toffeln zu kombinieren. Auch Banane,
Papaya, Mango, Apfel und Mandeln
puffern die Magensäure.
Bei Reizdarm. Beim Reizdarm exis-
tieren unterschiedliche Ausprägungen:
durchfall-, verstopfungs- oder blähungs-
dominierte oder Mischtypen. Die Symp-

tome können mit der Nahrungsaufnah-
me assoziiert sein, aber auch Stress kann
ein Auslöser sein. Laut Ilse Weiß gibt es
für das Reizdarmsyndrom gute Therapi-
en wie die „bauchgerichtete Hypnose“.
Die Ernährung erfolgt symptombezogen.
Auch hier bedient man sich zunächst
der leichten Vollkost unter zusätzlicher
Berücksichtigung individueller Trigger
(häufig zuckerfreie Zuckerln/Kaugum-
mi, Fett, Kaffee, Zusatzstoffe). Neu und
sehr gut ist die „FODMAP-arme Diät“.
Außerdem können Ballaststoffe wie
Flohsamenschalen oder jene aus der
Guarkernpflanze zur Stuhlregulierung
bei Durchfall und Verstopfung eingesetzt
werden. Pfefferminzöl sowie Kümmelöl
wirken entkrampfend und entblähend.
FODMAP-arm essen. Die FOD-
MAP-arme Ernährung ist eine wis-
senschaftlich belegte Therapieform bei
funktionellen Magen-Darm-Problemen.
FODMAP steht für „fermentierbare Oli-
go-, Di-, Monosaccharide und Polyole“.
Dazu zählen Fruktane und Galaktane in
Zwiebeln, Knoblauch, Hülsenfrüchten
und Getreide (Weizen, Roggen, Gerste).
MEIN
BAUCHGEFÜHL
SAGT:
GESUNDHEIT
BEGINNT IM DARM.
ICH VERTRAUE MEINEM BAUCHGEFÜHL: OPTIFIBRE®.
115
Gesundheits-Special
Da sich viele glutenhaltige Lebensmit- kornprodukte sowie wenig Fett. In der
tel mit fruktanhaltigen decken, wird bei Remission sollte ein sparsamer Um-
Symptomen bei Getreideverzehr fälsch- gang mit Alkohol und rotem Fleisch er-
licherweise öfter eine Glutenunverträg- folgen. Wichtig ist es, vielseitig zu essen
lichkeit assoziiert. Dinkel ist relativ arm und saisonale und regionale sowie tieri-
an Fruktanen. Milchzucker, Fruchtzu- sche Produkte mit guter Qualität zu
cker vor allem in Äpfeln, Birnen, Kir- bevorzugen. Ein häufiger Irrglaube sei,
schen, Wassermelonen sowie Polyole in Ballaststoffe meiden zu müssen, sagt die
Stein- und Kernobst, Pilzen, zuckerfrei- Diätologin. Denn diese haben langfris-
en Kaugummis und Süßigkeiten sowie tig eine positive Wirkung. Beispielswei-
Birkenzucker zählen zu den FODMAPs. se werden Nüsse und Vollkornprodukte
Diese können Wasser im Darm binden in Form von Brot, Mehl oder Teigwaren
und so die Stuhlkonsistenz erhöhen, und fein vermahlen gut vertragen und lie-
zum anderen können sie von Darmbak- fern wertvolle Ballaststoffe. Ein Zuviel
terien abgebaut werden, wodurch Gase an Omega-6-Fettsäuren wie in Distel-,
und folglich Blähungen und Bauch- Maiskeim-, Sonnenblumenöl und Mar-
schmerzen entstehen. Nach sechswöchi- garine wirkt entzündungsfördernd.
ger strenger Diät wird die Diät individu- Besser ist, den Anteil an Omega-3-Fett-
ell angepasst. Man lerne die individuelle säuren durch Olivenöl, Walnussöl, Nüs-
Toleranz kennen und damit umzugehen, se, fette Fische, Rapsöl und Leinöl zu
so Weiß. In jedem Fall sollte die komple- erhöhen. Transfette wie in Fertigpro-
xe Diät diätologisch angeleitet werden. dukten oder Plundergebäck sowie Fast
Food sind zu meiden. Entscheidend ist
Bei chronisch entzündlichen Darm- auch ein moderater Umgang mit Zu-
erkrankungen. Bei einem Entzün- cker, insbesondere Softdrinks. Ein
dungsschub ist eine leicht verdauliche hoher Vitamin-D-Spiegel scheint darü-
Kost wichtig: also wenig rohes Obst und ber hinaus bei chronisch entzündlichen
Gemüse, keine Hülsenfrüchte und Voll- Darmerkrankungen wichtig zu sein.
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ARTHROSE –
LEBEN IST BEWEGUNG
Schmerzbedingt werden Gelenke mit Arthrose oft geschont und
möglichst wenig bewegt. Dabei kann ein dosiertes Training das
abgenützte Gelenk entlasten und auch Schmerzen verringern.
Text Christine Dominkus Fotos Privat

ür den Bewegungsapparat bedeuten Bewegung und Zur Kräftigung der Muskulatur sind,

F
Sport nicht nur eine Verbesserung der Fitness und abgesehen von gezieltem Krafttraining,
Steigerung der körperlichen Aktivität. Der Gewinn auch Yoga-, Tai-Chi- oder Pilates-Übun-
an Muskelkraft stabilisiert die Gelenke und entlas- gen zu empfehlen. Da Krafttraining nicht
tet damit Sehnen und Bandansätze. nur zum Aufbau der Muskulatur und zum Prim. Dr. Josef Hochreiter,
Abbau von Verspannungen, sondern auch Orthopäde in Linz
In Bewegung bleiben. Arthrose ist eine altersbedingte zur Förderung des Knochenstoffwechsels beiträgt,
Abnutzungserscheinung, dennoch sollte das befallene Ge- sollten auch Menschen mit Arthrose Muskeltrai-
lenk regelmäßig bewegt werden, empfiehlt Prim. Dr. Josef ning nutzen. Vor allem eine starke Oberschen-
Hochreiter, Linz. Das gilt für alle arthrotischen Gelenke kelmuskulatur entlastet das Kniegelenk.
wie Hüfte, Knie und Schulter, aber auch für Hände und Wenn die Knie schon schmerzen, sind
Finger, die vor allem bei Frauen nach der Menopause die gelenkschonende Wassergymnastik
degenerativ verändert sind. Sportlich aktive Men- oder „Aqua-Jogging“ ratsam. Zu emp-
schen leiden weniger unter dem Arthroseschmerz als fehlen sind alle Sportarten, welche die
Inaktive, denn Bewegung kräftigt die umgebenden Koordination und Feinmotorik stärken,
Muskeln und schützt Gelenke und Knorpel. Wichtig ist, zum Beispiel Gleichgewichtsübungen auf
dass die Bewegungen richtig ausgeführt werden. unebenem Boden oder „Wackelbrettern“.

Welche Sportarten sind günstig? Im Prinzip gibt es kei-

ne Sportart, die nicht durchgeführt werden sollte, sofern sie
Wer Yoga regelmäßig
auf den Schweregrad der Arthrose und den Funktionsstatus trainiert und hochqualifiziert
der Gelenke abgestimmt ist. In erster Linie werden Low-Im-
pact-Sportarten empfohlen, mit einer Trainingsintensität im betreut wird, hat auch ein
aeroben Bereich von 20 bis 45 Minuten täglich und bis zu drei-
bis fünfmal wöchentlich. Im Ausdauerbereich sind Nordic Wal-
geringes Verletzungsrisiko.
king, Radfahren, (Rücken-)Schwimmen und Laufen günstig. OA Dr. Stefanie Syré, Unfallchirurgie in Schladming

Oft reicht es, eine Gymnastikmatte zusammenzurollen und die

MAGNESIUM VON PURE Übungen im Stehen darauf zu machen. Wandern, Powerwal-
ENCAPSULATIONS® king und Laufen sind günstig und entlasten die Knie, sofern
man sich auf weichem Waldboden oder Feldwegen fortbewegt.
Der Allrounder Magnesium unter-
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

stützt Energiestoffwechsel sowie Hör auf deinen Körper! Nicht zu empfehlen sind High-
Muskel- und Nervenfunktion. Mit Impact-Sportarten mit Stop-and-go-Bewegungsabläufen wie
Magnesiumcitrat liefert Pure Squash, Tennis oder Fußball sowie auch Kontaktsportarten wie
Encapsulations® orga- Kampfsport. Generell gilt, dass man auf seinen Körper hören
nisches Magnesium, muss. Schmerzen nach dem Sport deuten auf eine Überlas-
look! das vom Körper sehr
gut aufgenommen
tung hin und warnen vor weiterer Anstrengung. Radfahren ist
eine sehr günstige Bewegung, vor allem wenn man mit gerin-
T IPPP
TIP wird. purecaps.net gem Widerstand und in möglichst aufrechter Haltung radelt.
Erhältlich in der Apotheke. Sportlich tiefe Lenkstangen können die Wirbelsäule zu stark
belasten. Viele Ballsportarten belasten den Rücken. Darunter

116
fallen zum Beispiel Fußball, Handball, Volleyball, Badminton,
Squash, Golf, aber auch Rudern, Skifahren oder Gewichtheben
belasten die Gelenke. Wer diese Sportarten ausübt, sollte auf
ein geeignetes Ausgleichstraining achten. Wenn bereits Rü-

Voll im
ckenbeschwerden vorliegen, wäre ein Wechsel auf eine andere
Sportart zu überlegen.

Diskussionspunkt Yoga. Yoga gibt die Möglichkeit, sich

selbst zu erfahren und Selbstverantwortung zu übernehmen.
Verletzungen können durch ordentliches Aufwärmen, Wah-
rung der eigenen Grenzen und Abwärmen nach der Yogastun-
de minimiert werden. Auch die individuelle Tagesverfassung ist
Takt.
zu berücksichtigen. Es gibt durchaus Zeiten, in denen man sich
nicht im Gleichgewicht befindet. Gefährlich wird Yoga dann,
wenn man sich selbst überschätzt und die eigenen Grenzen
aus Ehrgeiz oder Wettbewerbsmotiven missachtet. Es bedarf
immer einer schmerzfreien Modifikation der ein-
zelnen Positionen, einer hohen Selbstverant-
wortung des Praktizierenden und einer
qualifizierten Anleitung durch verant-
wortungsvolle, erfahrene Lehrer. Ob-
wohl grundsätzlich jeder Mensch jeden
Alters Yoga praktizieren kann, ist es
wichtig, individuelle Einschränkungen
in das Trainingskonzept einzubeziehen.

Der Lotussitz beim Yoga kann

Kniebeschwerden auslösen,
NEU
wenn bereits unbekannte
Vorschäden existieren.
OA Dr. Nicholas Matis, Unfallchirurg in Salzburg

GCB.ALP 190403
Verletzungen sind selten, aber es gibt sie. Die akuten Ver-
letzungen sind bei Yoga im Vergleich zu anderen Sportarten Alpinamed®
selten, sollten aber nicht verharmlost werden. Sie werden am MSM Arthro
häufigsten am Kniegelenk gesehen, meist handelt es sich um
eine Verletzung des Innenmeniskus, die durch den Lotussitz Nährstoffquelle mit MSM-Schwefel, Kurkuma, Vitamin C und
ausgelöst oder verstärkt werden kann, weiß der Unfallchirurg Mineralstoffen für Knochen, Knorpel und Bindegewebe.
Dr. Nicholas Matis, Salzburg. Eine ärztliche Abklärung wäre
sinnvoll. Diese klassische Yogaposition zu Beginn und am Für geforderte Gelenke
Ende der Yogaeinheit verlangt von den Bändern und Muskeln Tipp für Sportler
der benachbarten Gelenke einen relativ hohen Grad an Flexi-
Nahrungsergänzungsmittel
bilität und sollte je nach individueller Dehnbarkeit langsam
beziehungsweise nur teilweise oder unter Zuhilfenahme von
Polstern oder Keilen eingenommen werden, rät auch die
Unfallchirurgin Dr. Stefanie Syré, Schladming. Am zweithäu- Alpinamed® Mobilitätskapseln Forte:
figsten finden sich Zerrungen an der Hals- und Lendenwirbel-
säule. Vorwiegend an der unteren Extremität werden Yoga- Bei Gelenksbeschwerden
assoziierte Zerrungen oder Sehnenirritationen beobachtet. durch Abnützung oder
Unter Yoginis werde die Sehnenzerrung am Sitzbein als „Yoga rheumatische Entzündung.
butt“ bezeichnet, oft ausgelöst durch zu intensives Training,
zu langes Verharren in Endpositionen oder unzureichende
Anleitung durch einen Lehrer, sagt Dr. Syré. Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (Bilanzierte Diäten).

Gebro Pharma GmbH, Österreich www.alpinamed.at

Gesundheits-Special

HAUCH
MICH MAL AN, LIEBLING
Schöne Zähne und frischer
Atem sind natürliche
Attraktivitätsmerkmale.
Unangenehmer Mund-
geruch ist vermeidbar.
Text Christine Dominkus Fotos Shutterstock

ähneputzen entfernt nicht Frischer Atem macht sympathisch, nicht

Z
alle Beläge, denn die Zahn-
bürste erwischt nicht alle
Bereiche im Mund. Auch die
Zunge muss von Belag und
Bakterien gereinigt werden. Wirkungs-
voll sind darüber hinaus Mundspülun-
gen oder Mundduschen, um die tägliche
Mundhygiene auch zu Hause zu kom-
plettieren. Sie sind jedoch keinesfalls als
Ersatz für das Zähneputzen zu verstehen.
Situationen wie diese. Das Vorstel-
lungsgespräch: Das CV liegt vor, die wei-
ße Bluse lässt keine zu tiefen Einblicke
zu, der Rock sitzt perfekt, die Schuhe
sind geputzt, das Parfum nicht zu auf-
dringlich, aber du bist nervös, der Mund
ist trocken ... hoffentlich ist der Atem
frisch! Du hauchst dir nochmals in die
Hand, puh, alles okay. Dabei riecht man
bekanntlich den eigenen schlechten
Atem nicht. Du wirkst verkrampft, wenn
du unsicher bist, ob der Atem frisch ist.
Noch schnell den Mundspray verwen-
den, fertig, das Interview kann losgehen.
nur in Situationen wie diesen. Auch im
Alltag wirkt man lockerer, lächelt offener
und geht anders auf die Mitmenschen zu.
Sympathischer Atem. Wer von uns
hat nicht schon einmal vor dem aufre-
genden neuen Date einen Kaugummi
gekaut, um ja keinen Mundgeruch zu ha-
ben. Nichts ist abstoßender beim Küssen
als schlechter Atem, der nach Kaffee,
Alkohol, Zigarettenrauch oder Knob-
lauch riecht. Leider gehen wir nicht un-
befangen damit um. Es ist noch immer
peinlich, einem Menschen zu sagen, dass
er Mundgeruch hat. Man macht den
anderen zwar aufmerksam, dass sein
Reißverschluss offen ist, ein Brösel am
Mund klebt, aber Mundgeruch bleibt ein
Tabu. Dabei wäre man froh, wenn man
auf übelriechenden Atem aufmerksam
gemacht wird. Das wäre am ehesten
die Aufgabe einer guten Freundin oder
sollte spätestens in der Zahnarztpraxis
respektive bei der Mundhygiene ange-
sprochen werden.
Eine professionelle
Mundhygiene beim
Zahnarzt sollte
zweimal im Jahr
erfolgen.
DDr. Andrea Kiss, Zahnärztin in Wien
Die Ursachen. In 90 Prozent der Fäl-
le entsteht schlechter Atem durch Bak-
terien und Speisereste in der Mundhöh-
le. In nur vier bis acht Prozent der Fälle
ist Mundgeruch durch Hals-Nasen-
Ohren-Erkrankungen verursacht. 600
bis 700 verschiedene Bakterienarten
wurden in der Mundhöhle identifiziert,
erklärt die Wiener Zahnärztin DDr.
Andrea Kiss, wobei sich die meisten
Bakterien auf der Zunge befinden. Die

118
Zungenoberfläche ist mit unzähligen
Bakterien besiedelt, die unter anderem
für die Zersetzung von Nahrungsbe-
standteilen zuständig sind. Bei diesen
Abbauprozessen werden verschiedene
flüchtige Stoffe freigesetzt, wie Azeton,
Sulfid oder andere Schwefelverbindun-
gen, die teilweise sehr schlecht riechen.
Üblicherweise sind diese flüchtigen Ver-
bindungen kaum wahrnehmbar. Unzu-
reichende Mundhygiene bietet den Bak-
terien gute Bedingungen sich zu
vermehren, und es entsteht schlechter
Atem. Die zweithäufigste Ursache für
Mundgeruch seien Zahnfleischerkran-
kungen wie Parodontitis, sagt DDr. Kiss.
„In den tiefen Taschen sitzen Bakterien,
die Mundgeruch erzeugen können. Und
dann gibt es in der Mundhöhle noch an-
dere Ursachen wie Karies, mangelhaft
gepflegte Zahnspangen oder Zahnpro-
thesen.“ Der Speichel hilft auf natürliche
Weise, den Mund zu säubern und vor
Bakterienansammlungen zu schützen.
Deshalb kann Mundtrockenheit,
bedingt durch Stress, bestimmte Medi-
kamente oder allgemeininternistische
Erkrankungen schlechten Atem begüns-
tigen. Auch zu wenig Trinken und hor-
monelle Veränderungen wie in der
Schwangerschaft, Pubertät und in den
Wechseljahren können Mundtrocken-
heit und üblen Atem auslösen. Koh-
lenhydratarme Diäten und Fastenkuren
begünstigen schlechten Atem. Zudem
haben die meisten Menschen beim Auf-
wachen Mundgeruch, weil der Spei-
chelfluss in der Nacht abnimmt. Ein lei-
denschaftlicher Kuss frühmorgens also
besser erst nach dem Zähneputzen ...
Professionelle Mundhygiene. Die
professionelle Mundhygiene beim Zahn-
arzt sollte alle sechs Monate erfolgen.
Bei der Mundhygiene werden sämtliche
hartnäckigen Beläge, Bakterien, Zahn-
stein und Verfärbungen beseitigt. Am
Beginn steht eine gründliche Untersu-
chung des Gebisses, danach werden alle
Beläge auf den Zahnoberflächen, in den
Zahnzwischenräumen und in den Zahn-
taschen mit speziellen Instrumenten
entfernt, erklärt DDr. Kiss. Da sich Bak-
terien gerne an den rauen Stellen und in
Nischen festsetzen, folgt anschließend
die Politur der Zähne, um sie zu glätten.
Zum Schluss werden die Zähne mit
einem Fluoridlack überzogen, um sie vor
Säure und Bakterien zu schützen.
TIPPS FÜR DIE Die einfache Art der
Zahnzwischenraumreinigung
MUNDHYGIENE
ZU HAUSE:
• Reinigung mit weichen Handzahn-
GUM®
bürsten oder elektrischen Zahnbürsten SOFT-PICKS®
• Morgens und abends die Zähne
gründlich mit fluoridhaltiger Advanced
Zahnpasta putzen
• 2–3 Minuten alle Zähne
systematisch putzen
• Zahnpasten abwechseln
• Zahnbürsten alle zwei Monate
wechseln ✔ Weiche Gummiborsten reinigen
• Zahnseide und gegebenenfalls sanft, sicher und gründlich
Interdentalbürsten verwenden
• Antibakterielle Mundspülung ✔ Auch zur Implantat- und
individuell abgestimmt nach KFO-Pflege
Rücksprache mit dem Behandler ✔ Für unterwegs & zwischen-
verwenden (Gefahr: Bakteriengleich-
durch
gewicht wird zerstört)
• Professionelle Mundhygiene
2–3 Mal jährlich Exklusiv in Zahnarzt-
• 2 Mal jährlich Zahnarztkontrolle praxen, Apotheken
und bei
Mundhygiene daheim. Außer dem
täglichen zweimaligen Zähneputzen
sind darüber hinaus individuell abge-
stimmte Mundspülungen oder Mund-
duschen wirkungsvoll, um die tägliche
*
Mundhygiene zu Hause zu komplettie-
ren. Die Zungenoberfläche sollte regel-
mäßig morgens von Belag und Bak-
terien, am einfachsten mit einem
Zungenschaber, gereinigt werden. Zahn-
zwischenräume sind mit Zahnseide oder
Interdentalbürstchen von Speiseresten
zu befreien. Auch Kaugummi kauen
kann hilfreich sein, denn Kauen regt den
Speichelfluss an. Wie ein Team der TU
München um Professor Thomas Hof-
mann zeigen konnte, stimuliert der im
frischen Ingwer enthaltene Scharfstoff
6-Gingerol ein Enzym, das übelriechen-
de Substanzen im Speichel abbaut. Die
durchgeführten Speichel- und Atem-
luftanalysen belegen, dass dieses Enzym
übelriechende schwefelhaltige Verbin-
dungen abbauen könne, erklärt DDr.
Kiss. Hilfreich ist auch das Trinken von
frischem Zitronensaft: Saure Lebens-
mittel stimulieren den Speichelfluss und www.sunstargum.com
schützen vor Mundtrockenheit und
damit verbundenem schlechtem Atem. 1 Hennequin-Hoenderdos NL, et al. Int J Dent
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Und durch unsere derzeitige Investition in eine hauseigene

Photovoltaik-Anlage wollen wir auch für unsere gesamte
Produktion noch heuer CO2-Neutralität erreichen.

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120
 GENUSS
GENUSS VON SEINER SCHÖNSTEN SEITE

Drinks mit Ausblick

Coole Summer Vibes in Wiener Rooftop-Bars
Weil unbeschwerte Sundowner in luftigen Höhen
einfach noch besser schmecken: Ob groovige DJ-
Beats, Wohnzimmer-Setting oder ausgefallene
Snacks – Rooftop-Bars in Wien sind ein beliebter
Hangout. In der schicken „Atmosphere Rooftop Bar“
des Ritz-Carlton etwa setzt man heuer bei Cocktails
und Snacks völlig auf „Made in Austria“. Von Gin zu
Flammkuchen – alles aus heimischen Zutaten. Tipp:
jeden Mittwoch „Ladies Night Out“, ritzcarlton.com
Ritz-Carlton

121
Genuss

Liebling,
Text Elke Jauk-Offner,
Angelica Pral-Haidbauer
Fotos Miriam Primik,
Michaela Begsteiger

heiz den Griller an! Spiel mit dem Feuer: Jürgen Paulitsch
macht mit seinem Buch „Grillaxed“ Gusto
auf die Hochsaison der Outdoor-Küche.
Dabei nimmt er sich kein Blatt vor den
Mund: Shit in – shit out.

ie Lehrjahre bei seinem

D
Onkel, dem renommier-
ten Haubenkoch Johann PROFIKOCH.
Reisinger, haben Jürgen Jürgen Paulitsch
Paulitsch in seinem be- liebt die Out-
door-Küche.
ruflichen Weg bestätigt.
Seit der Kindheit liegt in der Kulinarik
seine Passion, schon in Großmutters
Küche hatte er selbst Hand angelegt.
Die Zeit des Lernens unter Reisingers
Fittichen in Vorarlberg war nicht unbe-
dingt ein Zuckerschlecken – allerdings
nicht wegen eines strengen Regiments,
sondern „weil in der Küche damals alle
nur Französisch gesprochen haben“.
Nach Stationen im In- und Ausland
ließ sich der Steirer in Deutschlands-
berg nieder, gründete 2014 eine Koch-
schule, eröffnete in Graz und Brunn
am Gebirge später zwei weitere Stand-
orte und kann heute auf eine Zahl von beschränken kann, lautet doch sein vegane Kurse zeugen davon, dass nicht
15.000 Schülerinnen und Schülern Motto „Grillaxed“. Allerdings gilt: „Das notwendigerweise ein Stück Fleisch auf
verweisen. Im kulinarischen Spiel mit perfekte Steak schmeckt nur dann, dem Rost landen muss.
dem Feuer sind die Rollen nach wie vor wenn entspanntes Arbeiten sowie das
festgefahren: „95 Prozent der Teilneh- Wissen um die richtige Zubereitung Die Qual der Wahl. Ob man sich
mer an Grillkursen sind Männer.“ und höchste Qualität der Zutaten zu- nun für die Variante Holzkohle, Gas
sammenkommen. Shit in – shit out“, oder Elektro entscheidet, macht für
Grillsaison. Wenn der Duft von plädiert Paulitsch für die Verwendung Paulitsch keinen großen Unterschied.
glühender Holzkohle wieder verstärkt von hochwertigen Lebensmitteln. Dem „Es ist ein Mythos, dass die Hitzequelle
in der Luft liegt, dann rüsten viele Geschmack sind dabei keinerlei Gren- eine Auswirkung auf den erwünschten
auf –wobei man sich laut dem Exper- zen gesetzt, „es gibt kein Gericht, dass typischen Grillgeschmack hat.“ Hat
ten getrost auf einen Grill mit Deckel, man nicht auch am Griller zubereiten sich weiße Glut auf der Kohle gebildet
den Rost und ein Fleischthermometer kann“. Immer mehr vegetarische und und ist damit die ideale Basis für

122
SURF & TURF
Grilltemperatur: direkt 220–250 °C,
indirekt maximal 150 °C | Grill-
methode: direkt, indirekt | Grillzeit:
ca. 2 Std. | Zubehör: Sear Grate

Zutaten für 4 Portionen: 4 Rinder-

filets (à 200 g), Rapsöl, Fleur de Sel,
Tasmanischer Bergpfeffer, 4 TL
Butter, 1 Knoblauchknolle, halbiert,
Rosmarin, 8 Stück Riesengarnelen
mit Schale, Knoblauchbutter

Zubereitung: Die Rinderfilets

ungewürzt bei direkter Hitze je 90 Sek.
scharf in Rapsöl anbraten, damit das
Fleisch verödet wird. Das Fleisch
danach auf ein Brett legen und einen
Löffel daruntergeben, damit es nicht
flach auf dem Brett liegt. Die Filets mit
Salz und Pfeffer würzen. Die Butter auf
den Steaks verteilen, den Knoblauch
und Rosmarin darübergeben. Danach
die Hitze auf 150 °C reduzieren und die
Steaks indirekt bis zur gewünschten
Kerntemperatur garen. Wenn die Steaks
ca. 50 °C Kerntemperatur haben, die
Riesengarnelen scharf anbraten.
Danach zu den Steaks legen und
ebenfalls indirekt fertig garen. Mit
Knoblauchbutter anrichten.
Genuss
den Zubereitungsstart erreicht, so sind
auch alle aromatischen Verbindungen
der Kohle verdampft.
Der Umgang mit dem Holzkohle-
grill braucht am meisten Erfahrung;
ein Gas- oder Elektrogrill ist einfacher
in der Handhabung, sollte aber leis-
tungsstark sein, um mit dem Holzkoh-
legrill mithalten zu können. Denn alles
steht und fällt mit der Temperatur.
Paulitsch empfiehlt deshalb eine Tem-
peraturanzeige am Griller sowie einen
Kernthermometerfühler. Gewürzt
wird immer erst in der indirekten Grill-
GRILLAXED phase, Kräuter und Co würden in der
Anbratphase sonst bloß verbrennen.
Jürgen Paulitsch Für echte Aficionados gibt es mittler-
Einfach. Stressfrei. Gut. weile eine ganze Reihe von Zusatz-
Grillen leicht gemacht ausstattungen: Vom Sear Grate für
Stocker Verlag ein spezielles Branding im Fleisch,
ISBN 978-3-7020-1792-7
€ 24,90 den Wok und den Pizzastein über die
124
KAISERSCHMARREN
Grilltemperatur: 170 °C
Grillmethode: indirekt
Zubehör: Dutch Oven
Zutaten für 4 Portionen: 350 g Milch,
220 g Mehl, 130 g Eigelb, 20 g Zucker,
3 ganze Eier, 180 g Eiweiß, 55 g Zucker,
2 TL Butter, 40 g Butter,
30 g Zucker
Zubereitung: Die Milch, das Mehl, die
Eigelbe, 20 g Zucker und die ganzen
Eier vermischen. Das Eiweiß mit 55 g
Zucker steif schlagen und zur Dotter-
masse geben. Im Dutch Oven (oder in
einer Pfanne) etwas Butter zum
Schäumen bringen und die komplette
Masse beigeben. Warten, bis der
Kaiserschmarren auf der Unterseite
goldbraun ist, dann wenden und wieder
etwas Butter beigeben. Wenn der
Schmarren schon durchgebacken ist,
grob zerrupfen. Butter und Zucker
zugeben und karamellisieren. Den
Kaiserschmarren anrichten und mit
Staubzucker garnieren.
Plancha für Meeresfrüchte und das
Zedernholzbrett für ein besonderes
Holzaroma bis hin zum Geflügelhalter
und Dutch Oven reicht die Palette. Es
macht sich aber auch ein herkömm-
licher Schmortopf für die Zuberei-
tung von Kaiserschmarren gut. Jedes
Gericht aus dem im Leopold Stocker
Verlag erschienen Kochbuch „Grilla-
xed“ kann übrigens auch im Backofen
zubereitet werden, die entsprechenden
Temperaturen sind angegeben.
Wem vor dem Reinigungsvorgang
graut, dem gibt Paulitsch mit auf den
Weg, dass der Griller ohnehin 95 Pro-
zent der Arbeit selbst erledigt. „Er muss
einfach noch einmal auf die maximale
Betriebstemperatur aufgeheizt werden,
bis die Grillrückstände verbrennen.
Der Rest lässt sich mit Grillbürsten
vom Rost entfernen.“
JÜRGENS „SPECIAL BBQ-RUB“
Zutaten für 4 Portionen: 100 g Paprikapulver, edelsüß,
10 g Cayennepfeffer, 60 g Pfeffer, schwarz, geschrotet,
100 g Kräuter der Provence, 15 g Chiliflocken, getrocknet,
100 g Knoblauchpulver, 10 g Kreuzkümmel, 1 TL Senfpulver,
50 g Zwiebelpulver, 180 g brauner Zucker, 350 g Meersalz

Zubereitung: Alle Zutaten gründlich vermengen,

luftdicht verpacken und kühl lagern. Für 1 kg Fleisch
werden ca. 50 g verwendet. Etwa 6 Monate haltbar.

SAFTIGER SCHOPFBRATEN
Grilltemperatur: 160–180 °C | Grillmethode: indirekt |
Grillzeit: ca. 2 Std. | Zubehör: Aluschale mit Wasser

Zutaten für 4 Portionen: 1,5 kg Schopfbraten,

80 g Jürgens „Special BBQ-Rub“, 50 ml Balsamico,
50 ml Weißwein, 5 g Salz, 20 g brauner Zucker

Zubereitung: Den Schopf am besten am Vortag mit dem

BBQ-Rub kräftig einreiben. In Klarsichtfolie einwickeln und
in den Kühlschrank geben. Am nächsten Tag den Schopf
indirekt auf den Griller legen und die Aluschale mit Wasser
darunterstellen. Damit hat man gleichzeitig eine Abtropf-
schale und ein schönes Klima im Grill. Balsamico, Weiß-
wein, Salz und den braunen Zucker verrühren und alle 30
Min. den Braten damit beträufeln. Dadurch bekommt er
eine schöne Farbe und Kruste. Der Schopfbraten sollte
eine Kerntemperatur von 75–80 °C haben.
Genuss
Dinner für den
GUTEN ZWECK
Die Festspiele des guten Geschmacks lockten auch heuer
wieder in den Park vor Schloss Augarten. Gesammelt wurde
diesmal für die Gesellschaft Österreichischer Kinderdörfer.
m Rahmen des zweitägigen Genuss-
I Festivals Wienissimo (wienissimo.at)
wurde erneut zur „Langen Weißen
Tafel“ gebeten. Mehr als 250 Gäste
fanden sich (trotz tropischer Tempera-
turen) vor der traumhaften Kulisse von
Schloss Augarten ein, um gemeinsam
zu essen, sich auszutauschen, zu genie-
ßen und Gutes zu tun. Denn für eine
Spende an die Gesellschaft Österrei-
chischer Kinderdörfer gab es ein mehr-
gängiges Gusto-Menü samt ausgewähl-
ter Getränkebegleitung.
Serviert wurden unter anderem
eine Suppe vom Freiner Bio-Fisch mit
Rollgerste und Kräutern, geschmorte
Rindswangerln mit Sommergemüse
sowie Erdäpfelpüree und ein Obertau-
ern-Topfenstrudel mit Vanilleeis (von
„HeilingEismacher“), der alle Stückerln
TOP. Wolfgang Binder, Tanja Lechner, Birgit
Sarata, Toni Faber und Peter Dobcak beim
VIP-Opening von Wienissimo (v. l. n. r.).
spielte. Kammersänger Kurt Rydl,
Kulturmanager Daniel Serafin, PVÖ-
Wien-Landespräsident Harry Kopietz,
Helena Melita, Direktorin der Grie-
chischen Zentrale für Fremdenverkehr,
und Hotel Bristol-General Manager STRAHLEND. Meisterkoch Robert
Simone Dulies ließen es sich schme- Letz mit seinen schönen Töchtern
cken. Doch zuvor sprach Dompfarrer Sophia und Julia (r.).
Toni Faber seinen Segen und bat zudem
zum gemeinsamen Gebet.
Köstlich. Bereits am Vormittag
luden Wolfgang Binder, Obmann
der Fachgruppe Wien der Kaffeehäu-
Stefan Diesner, Stefan Joham, Bubu Dujmic
ser, und Wienissimo-Initiator Christian
Pöttler zum Auftakt der „Frühstück im
Kaffeehaus – immer ein Gewinn“-Ak-
tion in den Augarten.
LIVE DABEI. Tina Walter und Josef Frankl
Alle Infos:
(frankl24 – die eventausstatter).
gewinnfrühstück.wien/gewinnen
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Vom Korb über die
Decke bis zum
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Genuss

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128
 WIEN
EINE STADT, DIE UNS BEWEGT

Freizeit-
Paradies
Bootstour auf der Alten Donau
Raus aus dem Alltagstrott, ab-
schalten und entspannen – das
geht in Wien ganz einfach: an der
Alten Donau ein Boot mieten und
rund ums Gänsehäufel oder – wie
hier im Bild – Richtung UNO-
City fahren und das Leben am
Wasser und die Aussicht genie-
ßen. In Kaisermühlen am Laberl-
weg bietet etwa der Traditions-
betrieb Auzinger neben Ruder-,
Tret- und Elektrobooten auch
Insel- und Sofaboote. Probieren
lohnt sich! (schinakl.com)

SOMMER-CHIC OUTDOOR-OASEN URLAUB IN WIEN

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Top-Mode von Wiener Designern Die schönsten Schanigärten Was die Stadt im Sommer bietet

129
Wien

HABEN SIE WIEN SCHON

BEI NACHT GESEHEN?

RAY OF
LIGHT
Model, It-Girl, Bloggerin,
Society-Darling und
passionierte Fashionista:
Im nächtlichen Prater
zeigte Beatrice Körmer Signalrotes Kleid mit
aufwendiger Schulterpartie
die aktuellsten Designs von In Or Near e.U.,
inornear.com
der MODE WIEN-
Couturiers.
LIM Mode und Bekleidungstechnik Patrizia Markus,
mode@wkw.at, www.modewien.at
Produktion & Styling Wolfgang Reichl
Fotografin Sigrid Mayer
Fotoassistenz Sophie Wegleitner
Model Beatrice Körmer
Make-up & Hair Elijah Dorian Omic

PATRIZIA MARKUS
MODE WIEN
Es ist mir immer wieder eine
große Freude, in Editorials wie
diesem das facettenreiche und
kreative Wirken der MODE
WIEN-Couturiers präsentieren
zu können und somit das
Handwerk der Wiener Mode-
Daniela Beranek

macher in den Fokus der

Öffentlichkeit zu bringen.

130
 Gekonntes Spiel mit
Farben und Formen:
Jacke von MD Modedesign/
Dagmar Mikolics, md-md.at,
Top von Couture Werkstatt
Alexandra Gogolok-Nagl e.U.,
couturewerkstatt.eu,
Hose von Ferrari Zöchling,
ferrarizoechling.com,
Halskette von Rike Pinheiro,
stylis.at
Wien

Black loves white:

Kleid von In Or Near e.U.,
inornear.com,
Hose von Pollsiri,
pollsiri.at,
Hut von Alwa Petroni,
alwapetroni.com

132
 Athleisure-Chic:
Kapuzenjacke von Linda Zlok, lindazlok.at,
Mantelkleid von Pollsiri, pollsiri.at,
Rock von Cha.rak.ter Couture, charaktercouture.cc,
Armmanschetten von In Or Near e.U.,
inornear.com

Fancy Colours (links): Jacke von Ferrari Zöchling, ferrarizoechling.com

Kleid von MD Modedesign/Dagmar Mikolics, md-md.at
Hut von Hattitude/Christina Lichy, christinalichy.dk
Neo(n)-Ethno (oben): Mantel von Cha.rak.ter Couture, charaktercouture.cc
Kleid von Modewerkstatt Zwerger, zwergercouture.at

133
Wien

Extravagante Couture
für ebensolche Anlässe:
Mantel von In Or Near e.U.,
inornear.com,
Kleid von Cha.rak.ter Couture,
charaktercouture.cc,
Hut von Alwa Petroni,
alwapetroni.com

h w i l l m ein
„I c h a b e n,
g e n
Vermö sehen kann:
wo ich uesse in meinem
zu Ha derschrank.“
Klei radshaw in
CarrieaB n d t h e City“
„Sex
Let’s get the party started:
Blouson & Kleid von Couture
Werkstatt Alexandra
Gogolok-Nagl e.U.,
couturewerkstatt.eu

134
 LIFESTYLE 1
NIKO NIKO DESIGN.
Niko Niko Design ist in Wien

SECRETS
eines meiner Lieblingslabels. Niko
investiert viel Liebe und Zeit in die
außergewöhnlichen Einzelstücke.
Wenn ich für meine Events ein ganz
besonderes Outfit suche, finde ich
bei ihm immer das passende. Vor
allem aber schätze ich auch seine

by Beatrice Körmer herzliche Art, wenn ich in sein

kleines feines Atelier komme, er
nimmt sich immer sehr viel Zeit
auf looklive.at und berät mich außerdem in
Sachen Schuhe und Accessoires.
nikonikodesign.at
Beatrice Körmer, Lifestyle-Model, It-Girl &
Liebling der Wiener Society, liebt ihr Wien.
Ab sofort dürfen wir sie auf ihren Streifzügen ROBERTO’S
AMERICAN BAR.
durch „ihre“ Stadt begleiten und uns von ihr

2
Der absolute Hotspot in Town
zum Thema Cocktails ist für
Tipps holen – neue Lokale, tolle Boutiquen, mich Roberto’s American Bar.
geniales Essen, ihre Lieblingsrestaurants – Roberto ist ein Gastronom
mit Herz und Seele, er und
oder auch einfach nur Ernährungs- und sein Team machen diesen
Platz ganz besonders! Hier
Trainings-Ratschläge. Stay tuned! fühlt man sich wie zu Hause!
robertosbar.com

MEINL AM GRABEN.
Das größte Einkaufserlebnis
hat man bei Meinl am Graben,
und da in der Fischabteilung.
Ich liebe Fisch! Hier kann man
nahezu jeden Fisch bestellen

4
und er wird in kürzester Zeit
geliefert. Und das sowohl im
Ganzen als auch filetiert.
Besser geht’s nicht!
meinlamgraben.at
BOUTIQUE STERNGASSE 4.
Auf meinen Streifzügen durch die

3 Wiener City habe ich einen genialen

Shop entdeckt: die Boutique „Stern-
gasse 4 – The Fashion Deli“ – eben in
der Sterngasse 4. Hier gibt es wöchent-
lich eine neue Auswahl der tollsten
KIRSTEN KUNZE.
In meinem Beruf als Model müssen
die Haare immer sitzen und auch absolut
gepflegt ausschauen: Dazu gehe ich am
liebsten in den Salon von Kirsten Kunze

5
französischen Brands und man bekommt in der Jordangasse 7A im ersten Bezirk
einfach alles: von Alltagsmode über gleich bei mir ums Eck. Das ganze Team
Sommerkleider bis hin zur Ballmode. ist superprofessionell und ich fühle mich
beigestellt

Und das zu wirklich leistbaren Preisen! dort in den besten Händen.

sterngasse4.at kirstenkunze.at

135
Wien
„Das Ausland
BENEIDET UNS“
Kathrin Gaál ist Wiens Stadträtin für Wohnbau und Frauen.
Im look!-Gespräch sagt sie, warum die Wohnbaupolitik unserer
Stadt Vorbildfunktion fürs Ausland hat und was sie in Bezug auf
Gewaltprävention und die Sicherheit von Frauen in der Stadt vorhat.
K
nallrot, Pink, Orange – die
starken Farben, die in ihrem
Büro im Wiener Rathaus den
Ton angeben, korrespondie-
ren mit ihrem Temperament:
Kathrin Gaál, Stadträtin für
Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung
und Frauen, ist resolut beim Umsetzen,
klar in der Ansage und mit einem hohen
Maß positiver Lebensenergie gesegnet.
Die 43-jährige SPÖ-Politikerin, die
eine Tochter hat, widmet sich den The-
men mit Leidenschaft. So sind sozialer
Wohnbau und Sicherheit für Frauen in
Wien Gaáls große Anliegen. „Wir feiern
heuer 100 Jahre Gemeindebau“, sagt sie,
„damals hat für die Menschen mit einer
Gemeindewohnung ein neues, besseres
Leben begonnen. Wir können mit Stolz
zurückschauen. Gleichzeitig ist dieses
Jubiläum auch ein Auftrag für alle, leist-
bares Wohnen in Wien weiterzuentwi-
ckeln.“ – Das Interview.
look: Wien wird von deutschen Poli-
tikern immer wieder als Vorzeigestadt
in Bezug auf den sozialen Wohnbau
gelobt. Wie geht’s in Wien weiter?
Kathrin Gaál: Es ist eine Tatsache,
dass sich in vielen europäischen Groß-
städten die Menschen das Wohnen nicht
mehr leisten können. Es gibt dort kaum
sozialen Wohnbau und keine Mietpreis-
deckelung. Wien hat dagegen mehr als
60 Prozent geförderte Wohnungen. Mit
dem Projekt „Gemeindebau neu“ schafft
Fotos Stefan Joham
die Stadt in den nächsten Jahren bis zu
4.000 neue, leistbare Wohnungen, für
die auch eine Infrastruktur, zu der etwa
die Kindergärten zählen, errichtet wer-
den. Außerdem bringen wir 14.000 ge-
förderte Wohnungen bis 2020 auf den
Weg. Darunter gibt es auch Wohnun-
gen, die auf die Bedürfnisse von Allein-
erzieherInnen abgestimmt sind. Und
generell darf ja nie vergessen werden:
Durch leistbares Wohnen wird auch das
friedliche Miteinander gefördert.
In Deutschland wird an Grundent-
eignungen gedacht, weil Bauflächen für
Sozialwohnungen fehlen.
Bei uns ist das nicht der Fall, von
meinen Vorgängern wurde diesbezüg-
lich bestens vorgesorgt. Im Lauf der
Jahrzehnte hat die Stadt Grundstücke
mit insgesamt drei Millionen Quadrat-
meter Baufläche gekauft, das bedeutet
Platz für bis zu 70.000 Wohnungen.
Heute schaut das Ausland neidisch auf
diese Tatsache. Medien aus der ganzen
Welt fragen wegen Interviews bei mir
an, wir haben regelmäßig Gäste aus dem
Ausland hier, die sich über den sozialen
Wohnbau in Wien informieren, wie
etwa zuletzt die britische BBC. In Lon-
don wohnen ja Normalverdiener, wie
eine Lehrerin und ein Polizist, nicht
mehr in der Stadt, weil die Mieten viel zu
hoch sind. Das gibt es bei uns in Wien
dank des sozialen Wohnbaus nicht. Des-
halb legen wir auch Wert darauf, dass
der geförderte Wohnbau in öffentlicher
Hand bleibt. Das ist Sozialpolitik.
Wohnsiedlungen am Stadtrand för-
dern aber die Ghettobildung. Wie wir-
ken Sie dem entgegen?
Gemeindebauten, geförderte Woh-
nungen sind in Wien über die ganze
Stadt verteilt, genauso wie Eigentums-
wohnungen. Wir haben keine Ghettos
wie Paris. Die soziale Durchmischung
ist sehr wichtig für eine funktionieren-
de, zufriedene Gesellschaft, wie wir sie
in Wien haben. Nicht umsonst wird
Wien als Stadt mit der höchsten Lebens-
qualität eingestuft.
RESOLUT. Gaál:
„Geförderter Wohnbau
muss in öffentlicher
Hand bleiben, damit
uns in Wien Zustände
wie etwa in London
erspart bleiben. Dort
können sich Normal-
verdiener die Mieten in
der Stadt nicht leisten.“

Sicherheit ist da auch ein Thema.
Selbstverständlich – besonders für
Frauen. Als Frauenstadträtin habe ich
mich bereits intensiv dem Gewaltschutz
gewidmet. Wir haben großartige Ein-
richtungen, dank derer rasch geholfen
werden kann. Es gibt einen 24-Stun-
den-Frauennotruf und die Wiener
Frauenhäuser. Wir haben entschieden,
ein weiteres Frauenhaus, das fünfte, bis
2022 in Wien zu errichten.
Was wird in Bezug auf Gewaltprä-
vention getan?
Gewaltprävention ist mir ein ganz
großes Anliegen. Wir müssen schon den
Kindern beibringen, respektvoll mitein-
ander umzugehen. Deshalb gibt es das
Projekt „Respekt. Gemeinsam stärker“
des Frauen- und Bildungsressorts. Das
wollen wir spätestens mit Beginn des
zweiten Semesters im Februar 2020 an
ausgesuchten Pilotschulen starten. Im
Rahmen dieses Projekts arbeiten Schü-
lerInnen, LehrerInnen und Eltern ge-
meinsam an einem respektvollen Zu-
sammenleben an der Schule. Wer früh
respektvollen Umgang lernt, wird nicht
zur Gewalt tendieren. Und mir geht es
auch darum, die Mädels zu stärken. Sie
sollen sich sicher fühlen und selbstbe-
wusst sein, sie müssen verinnerlichen,
dass alles für sie möglich ist.
137
LOCKER. Kathrin Gaál ist eine Stadträtin
„zum Angreifen“. Links in ihrem Büro, beim
Fototermin in den Arkaden des Rathauses (r.)
wird sie sofort erkannt und hat für jede und
jeden ein freundliches Wort.
In Wien sollen alle
ein gutes Leben
haben. Sozialer
Wohnbau ist ein
wichtiger Beitrag.
Kathrin Gaál
Als Aktion gegen Belästigung haben
wir bereits auf dem Donauinselfest im
Vorjahr die Kampagne „Ich bin dein Ret-
tungsanker“ gestartet. Das Frauenservice
Wien schult Securitys im Umgang mit
sexueller Belästigung. Nach den Wiener
Bädern und den Wiener Linien haben
wir jetzt den „Rettungsanker in Lokalen“
gestartet – mit dem Volksgarten als Pi-
lotprojekt. Dabei werden Securitys, aber
etwa auch KellnerInnen in gastrono-
mischen Betrieben, vom Frauenservice
Wien besonders geschult, um sensibel zu
reagieren, wenn eine Frau belästigt wird.
Diese besonders geschulten Perso-
nen tragen einen Anstecker, damit
Frauen wissen, dass sie sich an sie um
Hilfe wenden können, falls sie eine Situ-
ation als unangenehm empfinden. Die
Kampagne „Rettungsanker“ erfüllt also
zwei Aufgaben: Einerseits soll poten-
ziellen Angreifern gezeigt werden: „Hier
ist kein Platz für Gewalt“. Andererseits
wird rasche Hilfe geboten. Das ist für
uns alle wichtig.
 PLACE TO BE
BOOTSHAUS
Herrlich gelegen am
Wasser: die Landt-
mann-Dependance
Palais Coburg Hotel Residenz, Moet & Chandon, beigestellt

„Das Bootshaus“.
Coole Drinks und
1-a-Gastronomie.
An der unteren
Alten Donau 61,
dasbootshaus.at
 Summer
IN THE CITY
Bei hohen Temperaturen ist der Schanigarten
das Maß aller Dinge. Ob chic in der Stadt oder
gemütlich am Wasser – jetzt wird Kulinarisches
unter freiem Himmel genossen. Das Best-of.
Text Ursula Scheidl, SM

AFTERWORK DE LUXE
enn nicht jetzt –

W
wann dann? Rich-
tig, die Rede ist
vom Genießen im
Freien, vom Essen,
Trinken und Chillen
LIFESTYLE unter freiem Himmel. Am besten lässt
CLEMENTINE sich der lässige sommerliche Lifestyle in
einem der rund 1.800 Wiener Schani-
IM GLASHAUS gärten zelebrieren. Ob chic und stylisch
Bistroküche. Was die oder bodenständig-gemütlich, ob in
Meierei dem Steirereck, der Innenstadt oder am Wasser – Wien
ist das Clementine dem bietet für jeden Geschmack die richtige
Coburg. Der Gastgarten Gastro-Outdoor-Location.
mit Blick auf das Palais ist Besonders wenn’s heiß ist, locken
sicherlich einer der schöns- die Gastgärten zu jeder Tageszeit. Früh-
ten in der Innenstadt. stück, Brunch, kleiner Snack, großes
Palais Coburg, Abendessen – oder Afterwork-Drink,
1., Coburgbastei 4, die gastronomischen Freiluftoasen
palais-coburg.com sind Anziehungspunkte. So manche
grüne Oase versteckt sich in einem idyl-
AM HOF SCHANIGARTEN
Wer sich hier trifft, verweilt gern länger:
Der exquisite Schanigarten des Park Hyatt
Vienna in der City hat täglich von 9 bis
22 Uhr geöffnet. hyatt.com
lischen Innenhof. Da diese Juwele oft
von der Straße aus nicht zu sehen sind,
lohnt es sich, auf Beschilderungen zu
achten oder einen Blick in Innenhöfe zu
wagen – sonst könnte es sein, dass man
an einigen der schönsten Gastgärten
Wiens vorbeigeht.
Die kulinarische Angebotspalette
der Gastronomiebetriebe ist breit gefä-
chert. Neben der traditionellen Wiener
Küche werden vermehrt internationale
Gerichte angeboten. Auch Veganer und
Allergiker finden das Richtige.

139
Wien

Mitten in Wien und

doch wie im Urlaub –
Relaxen am
Donaukanal.

CHILLEN AM WASSER
OTTO WAGNER
SCHÜTZENHAUS
Egal ob ein ausgiebiger Brunch am
Wochenende oder ein Drink nach der
Arbeit – eine kleine Auszeit mit Freun-
den, Kollegen oder der Familie macht
jeden Tag zu einem ganz besonderen.
2., Obere Donaustraße 26,
ottowagnerschuetzenhaus.at

NATURBELASSEN.
SCHREINERS
GASTWIRTSCHAFT
Die gehobene Wiener Gasthaus-
küche wird ebenfalls gerne mit
dem Flair der typischen Wiener
picturedesk.com, gettyimages, Peter Rigaud, beigestellt

Innenhöfe verbunden. Eine

Augenweide ist der Garten von
Schreiners Gastwirtschaft mit
seinem historischen Salettl und
einer Blumenwiese.
7., Westbahnstraße 42,
schreiners.cc

140
 BODENSTÄNDIG
GASTHAUS ZU
DEN 3 HACKEN
Mitten im Ersten gibt es
noch urige Wirtshäuser
wie das „Gasthaus zu
den 3 Hacken“.
1., Singerstraße 28,
zudendreihacken.at

In den grünen r
Gastro-Oasen deh
Stadt lässt sic
die Hitze gut
aushalten.

SEHEN & GESEHEN

WERDEN
CITY-GÄRTEN
Die Restaurants und Bars
rund um den Stephansplatz
und Graben sind vor allem
Anziehungspunkte für
Touristen. Aber auch nach
einem Einkaufsbummel
lässt es sich hier wunderbar
mit der Seele baumeln.

141
 Fotohinweis

SUMMER IN THE CITY. Rund um den Stephansdom

finden sich zahlreiche exquisite Einkaufsmöglichkeiten.
142
 SHOPPEN
im Sommer
Wien ist zu jeder Jahreszeit ein
Hotspot zum Einkaufen. look! verrät die
besten Möglichkeiten für entspanntes
Shopping in den Sommermonaten.
Text Christin Pogoriutschnig

and aufs Herz: Eine aus- Geheimtipps. Wien bietet bekann-

H
giebige Shoppingtour in
den Wiener Einkaufs-
straßen lohnt sich zu
jeder Jahreszeit – egal,
ob in der Innenstadt oder
in den Außenbezirken wie Hietzing
und Döbling. Die Sommertage eignen
sich bestens zum Flanieren. Unzählige
hippe Cafés, kleine, feine Restaurants
und schicke Rooftop-Bars laden wäh-
rend und nach dem Einkaufsbummel –
bei dem sicher das eine oder andere
Schnäppchen gemacht werden kann –
zum Verweilen und Genießen ein, etwa
bei sommerlich leichten Speisen und
kühlen Drinks.
termaßen eine Vielzahl an Filialen
namhafter Marken. Besonders im ers-
ten Bezirk finden Mode-Aficionados
alles, was das Herz höherschlagen
lässt. Auch die Einkaufsstraßen ande-
rer Bezirke wie Landstraße, Josefstadt
oder Währing können schon längst
mit dem umfangreichen Angebot der
City mithalten. Aber das ist lange noch
nicht alles, denn Wien hat auch ab-
seits der großartigen Shopping-Hot-
spots, wie der Kärntner Straße und der
Mariahilfer Straße, enorm viel zu bie-
ten. Quer durch alle Bezirke finden sich
kleine, aber feine Boutiquen, künstleri-
sche Independent-Stores, Pop-up-

CST CAUSA STEUER-

BERATUNG
Die Kanzlei im Herzen Wiens unterstützt Sie
bei allen steuerlichen Angelegenheiten.
Gemeinsam mit ihrem Team löst Mag. Claudia
Stadler Probleme durch ein individuell
maßgeschneidertes „One-Stop-Shop“-Betreu-
iStock by Getty Images, beigestellt

ungspaket. Als geschäftsführende Gesellschaf-

terin der cSt causa Steuerberatungs GmbH
steht sie mit ihrem Namen für Qualität und
Betreuung auf Augenhöhe. cst-causa.at

143
Wien
Catherine Stukhard

Kultur pur erleben

Das Boutique Hotel The Harmonie Vienna
bietet eine Welt voller Tanz, Musik und Malerei.

N
icht nur Kunst-Enthusiasten schätzen The Harmonie
Vienna als Ort des visionären Kunstprojekts „Signa-
pura“, in dem Künstler Luis Casanova Sorolla Tanz
und Malerei auf einzigartige Weise vereint.
Passend dazu bietet das 4-Sterne-Hotel im beliebten
Servitenviertel das Package „Tanz & Musik in Wien“ an – mit
2 Übernachtungen, 48-Stunden-Fahrschein, Torte und Kaffee
im traditionsreichen Café Sacher sowie einem Besuch im „Haus
der Musik“ (Preis ab € 250,– pro Person bei Doppelbelegung).
Kulinarisch können sich die Gäste beim regionalen Bio-Genie-
ßer-Frühstück und beim Nachmittagskuchen in der Harmonie
Lounge verwöhnen lassen. www.harmonie-vienna.at
MALERISCH. Der Bezirk Landstraße bietet nicht nur Top-
Architektur, sondern auch zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten.

Geschäfte, nachhaltige Labels und gut

besuchte Märkte. Viele davon sind Ge-
heimtipps, oft ein wenig versteckt, und
warten darauf, entdeckt zu werden.

Nachhaltig. Mit dem wachsenden

Bewusstsein für umweltfreundlichen
Konsum ist in den vergangenen Jahren
auch der Trend des Secondhand-Shop-
pings wieder salonfähig geworden.
Besonders in Gegenden wie dem Be-
zirk Neubau, der unter Fashionistas
schon längst als Hotspot für angesagte
alternative und nachhaltige Mode gilt,
gibt es eine Reihe an beliebten Second-
hand-Läden. Einige davon haben sich
vor allem auf hochwertige Designermo-
de spezialisiert. Wer also auf der Suche
nach schönen, erschwinglichen Einzel-
stücken von großen, aber auch kleine-
ren Labels ist, wird in diesen Geschäften
mit Sicherheit fündig. Glücksgriffe sind
iStock by GettyImages, beigestellt

hier nicht selten und es kann durchaus

vorkommen, dass man mit einem Vin-
tage-Stück aus den Ateliers von großen
Designern wie Gucci oder Prada nach
Hause geht. Das Secondhand-Konzept
 SONNIG. Ein sommerlicher Spaziergang
durch Wien ist optimal, um versteckte
Hotspots zu entdecken.
liegt zurzeit auch bei Musikfans voll
im Trend – kleine Schallplattenläden
bieten in Wohnzimmer-Atmosphäre
alte und neue Klassiker auf Vinyl.
Wien hat alles,
was das Herz
begehrt!
Selbstgemacht. Der Trend geht also
weg vom Massenkonsum und hin zum
bedachten Einkaufen. Das liegt auch
jenen UnternehmerInnen am Herzen,
die in kleinen, aber feinen Boutiquen
handgemachte Ware wie Schmuck und
Accessoires, aber auch angesagte Klei-
dung anbieten. Ihre Leidenschaft teilen
sie mit den InhaberInnen der Wiener
Traditionsbetriebe, die sich vor allem
in der Inneren Stadt, in Hietzing und
in Döbling finden. Besonders Gold-
schmiede und Ledermanufakturen
bieten hochqualitative Waren und in-
dividuelle Beratung. Einige von ihnen
haben in Wien eine lange Familientra-
dition, deren Geschichte oft bis in die
k. u. k. Zeit und weiter zurückreicht.
Feinschmecker. Wer sich selbst
von den besten Angeboten nicht zur
sommerlichen Shoppingtour hinrei-
ßen lässt und lieber genießt, wird auf
einem von Wiens beliebten Märkten
fündig. Auf 17 fixen und fünf temporä-
ren Märkten bieten Bauern aus ganz
Österreich sowie Verkäufer aus Italien
und orientalischen Ländern ihre Köst-
lichkeiten an. Die Märkte sind belebte
Treffpunkte und bei Jung und Alt glei-
chermaßen beliebt. An einigen laden
zusätzlich kleine Gastronomiebetriebe
rund um den Markt zum Verweilen ein.
Einen Besuch wert sind außerdem die
kleinen Spezialitätenmärkte, beispiels-
weise in der Nähe der Staatsoper, in der
Josefstadt und in Margareten. Hier ist
der Kunde noch König und die Kundin
noch Königin!
Wien

Barbara Novak ist seit

einem Jahr Landes-
parteisekretärin der SPÖ
Wien. Im Interview sagt
sie, wie die Stadt
zukunftsfit gemacht
wird und warum Wien
Vorzeigequalität für die
Nationalratswahl hat.

RUHIG & KRAFTVOLL.

Barbara Novak in ihrem Büro
vor einem Gemälde der
Künstlerin Petra Kaindl. In
politisch turbulenten Zeiten
setzt sie auf kontinuierliche
Arbeit: „Sozialdemokraten
sind keine Inszenierer,
wir sind Praktiker.“
 „WIEN ZEIGT,
was wir können!“
hr Tag ist durchgetaktet. Ein Termin
I
folgt dem nächsten. „Das ist Busi-
ness as usual“, sagt sie gelassen. Au-
ßerdem sind die Themen, mit denen
sich Barbara Novak, 42, beschäftigt,
„überaus spannend und abwechs-
lungsreich“. Seit dem Vorjahr ist sie
Landesparteisekretärin der SPÖ Wien.
Das Aufgabenspektrum, dem sie sich in
dieser Position stellt, ist enorm. Wohn-
bau, Stadterneuerung, Donauinselfest,
Digitalisierung, Internationales – das
sind nur einige Agenden, mit denen
Barbara Novak befasst ist.
look! bat die SP-Landespartei-
sekretärin zum Interview.
look: Die Zeiten sind in Bezug auf
die Bundespolitik turbulent. Was ist nun
die wichtigste Aufgabe der SPÖ Wien?
Barbara Novak: Gute Arbeit zu leis-
ten! Und dass wir auch in Zukunft alles
daran setzen, Wien als eine Stadt des
sozialen Zusammenhalts zu stärken,
damit Sicherheit und Ruhe gewährleis-
tet sind. Das hat viel mit Sozialpolitik
zu tun – mit Armutsbekämpfung. Das
hat aber vor allem damit zu tun, ganz
sensibel ein Auge darauf zu haben, wo
versucht wird, die Gesellschaft zu spal-
ten. Die Bundesregierung hat diesbe-
züglich in den vergangenen Monaten
einige Maßnahmen gesetzt.
Was wird von der SPÖ konkret
dagegen unternommen?
Die Stadt Wien macht etwa bei einer
Mindestsicherungsregelung nach der
Vorstellung der früheren schwarz-blau-
en Bundesregierung nicht mit. Denn
das würde bedeuten, dass viele Men-
schen, vor allem Familien mit Kindern,
weiter in die Armut getrieben werden.
Und damit würde sich das gesellschaft-
liche Klima verschlechtern. Das will im
Übrigen niemand. Ich bin ja in meinem
Heimatbezirk Döbling Vorsitzende der
Markus Sibrawa
Bezirksorganisation. Und auch kein
Döblinger möchte, dass Menschen frie-
ren oder hungern müssen, weil sie sich
das Leben nicht mehr leisten können.
Oder dass Kinder ohne Frühstück in die
Schule gehen müssen.
Ihr Ziel ist es, dass Wien eine leist-
bare Stadt bleiben muss?
Unbedingt! Es ist ganz wichtig,
Wien für die Menschen in einem leist-
baren Segment zu halten. Das hat
natürlich in der Tradition des Roten
Wien auch mit der Wohnbaupolitik zu
tun. Wir werden in Wien auch weiter-
hin für leistbare Wohnungen sorgen.
Wien leistbar zu halten, heißt aber
auch, dass die Kommune zuständig
bleibt für den Verkehr, für die Energie,
für die Abwasserversorgung, für die Mo-
bilität. Und das bedeutet, gegen neolibe-
Wir sorgen für
Leistbarkeit,
Sicherheit,
Lebensqualität und
Zusammenhalt.
Barbara Novak
rale Privatisierungstendenzen aufzutre-
ten und „Stopp!“ zu sagen. Gleichzeitig
müssen wir intensiv Europapolitik
betreiben, deshalb haben wir uns auch
stark im Europawahlkampf engagiert.
Denn sehr viele Rahmenbedingungen
für die Leistbarkeit unserer Stadt werden
in Brüssel geschaffen und beschlossen.
Dass all diese Maßnahmen erfolg-
reich waren und sind, zeigt sich an unse-
rer Stadt: Wien hat die höchste Lebens-
qualität. Wir werden international
beneidet. Vertreter von anderen Groß-
städten, die dem Neoliberalismus gehul-
digt haben, Sozialwohnungen verscher-
belt und Verkehrsbetriebe privatisiert
haben, kommen nach Wien und sagen:
Na hallo, ihr macht das aber toll.
147
Ist Wien auch in Bezug auf die Digi-
talisierung zukunftsfit?
Wien hat in Sachen Digitalisierung
eine Vorreiterrolle und diese bauen wir
weiter aus, indem wir Cybersecurity zu
unserem USP machen. Denn künftig
wird das Bedürfnis von Unternehmen
jeder Größe und von Privatpersonen
nach Datensicherheit immer größer
werden. Erst vor wenigen Tagen wurde
von der Stadt Wien der Beschluss
gefasst, in ein Cybersecurity Center zu
investieren, das u. a. von der Techni-
schen Universität und der Universität
Wien betreut wird. Das „Vienna Cyber-
security and Privacy Research Center“
wird ein Magnet für Experten aus der
ganzen Welt werden. Das ist ein weiterer
Schritt für Wien, sich als „Hauptstadt
der Digitalisierung und Cybersecurity“
zu etablieren. Das nächste Zukunftspro-
jekt wurde damit auf die Reise geschickt.
Was kann die SPÖ bis zu den Neu-
wahlen im Herbst für ihr Image tun?
(Lacht) Arbeiten. Wie immer!
Denn wir Sozialdemokraten werden
stets daran gemessen, was wir tun, was
wir umsetzen. Wir sind keine Inszenie-
rer, wir sind die Praktiker. Und dabei
respektvoll miteinander umgehen. Das
sollten wir vorleben.
Als SPÖ Wien wollen wir die Kolle-
gInnen der Bundespartei unterstützen,
das zu kommunizieren, was wichtig ist.
Es muss klar sein, was die Menschen
bekommen, wenn sie die SPÖ wählen –
Sicherheit, Leistbarkeit, Lebensquali-
tät, Ausbildungsmöglichkeiten für die
Kinder – ein demokratisches Land, in
dem Meinungsfreiheit, unabhängige
Medien und Demonstrationsrecht
hohes Gut sind, in dem es Zusammen-
halt und eine multikulturelle offene
Gesellschaft gibt.
Und um das zu untermauern, muss
nur nach Wien geschaut werden – denn
hier hat die Sozialdemokratie ja schon
dafür gesorgt, dass es das alles gibt.
Wien

„WER INTERESSIEREN WILL,

MUSS PROVOZIEREN“
Dieses Zitat von Salvador Dalí war Inspiration Der „Wissensdurst“-
Award von
dafür, den AUSTRIAN ART AWARD DFG Christian Ludwig
Attersee.
(Denkmal-, Fassaden- & Gebäudereiniger)
ins Leben zu rufen. Christian Ludwig Attersee
schuf dafür seine erste Bronze-Skulptur.

ie Idee war so bestechend wie

D
provozierend: Junge Krea-
tive der Modeschule Hetzen-
dorf sollen für die Denkmal-,
Fassaden- & Gebäudereini-
ger vier ausgesuchte Aktionsbereiche
kreieren (Aktionsbereiche siehe rechts
außen). Die beiden Top-Unternehmer
und BranchenvertreterInnen Gerhard
Komarek (Berufszweigobmann DFG)
und Ursula Simacek (Vorsitzende
Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit DFG)
sahen das kreative und nachhaltige
KICK OFF. Linkes Bild: Gerhard Komarek, Uschi Simacek, Christian Ludwig Attersee und
Potenzial hinter dieser Idee, die in der Uschi Pöttler-Fellner. Rechtes Bild: die Austrian Art Award DFG-Jury.
Folge gemeinsam mit Creative Director
Wolfgang Reichl unter dem Titel „Wis- Die zahlreichen Entwürfe von Stu- rei, Medienkunst) und Darstellende
sensdurst“ umgesetzt wurde. dentInnen aus den Bereichen „Mode- Kunst (Gesang, Theater, Schauspiel)
Kein Geringerer als der interna- entwurf und Grafikdesign“ wurden werden anschließend unter der Lei-
tional bekannte österreichische Künst- der Award-Jury (Vorsitz CL Attersee) tung von Christian Ludwig Attersee,
ler Christian Ludwig Attersee konnte im Rahmen einer Pressekonferenz am den Content für die DFG ART IMAGE
als Gestalter für die Award-Trophäe 26. Juni in der Modeschule Wien im KAMPAGNE 2019 konzipieren und
„Wissensdurst“ gewonnen werden. Die Schloss Hetzendorf präsentiert. kreieren.
starke Aussage der Bronze-Skulptur: Das große Finale und die Award- Unter den anwesenden Jurymit-
Wissen macht uns erfolgreich. Atter- Verleihung folgen am 26. September gliedern befanden sich neben Attersee
see, kreativer Mastermind des Austrian 2019 im Rahmen einer Kunstinszenie- auch Gerhard Komarek, Uschi Simacek,
Art Award DFG, lässt dafür symbolisch rung im Odeon Theater in Wien. Monika Kycelt, Jolantha Seyfried, Wer-
eine Flasche ein Buch durchbohren. Die Gewinner aus den Kategorien ner Schreyer, Alfons Haider, Sabine Kar-
Als wichtige Partner des Projekts Angewandte Kunst (Modedesign), Bil- ner, Michel Mayer, Lilli Hollein, Pierre
konnten u. a. auch die führenden öster- dende Kunst (Fotografie, Grafik, Male- Sarkozy, Desireé Treichl-Stürgkh.
reichischen Institutionen „Modeschule
Wien im Schloss Hetzendorf “ unter der
Leitung der Direktorin Monika Kycelt Kunst ist ein Kulturprodukt, das Ergebnis
sowie die „Musik und Kunst Privat-
universität der Stadt Wien“ unter der
eines kreativen Prozesses. Das Kunstwerk
Leitung ihres Rektors Andreas Mailath- steht am Ende dieses Prozesses.
Pokorny gewonnen werden. Ursula Simacek

148
 Themenwelt Hightech-OP-Saal

THEMENWELTEN/AKTIONSBEREICHE:
Einreichungen aus den Bereichen Grafik und
Modedesign der Studenten der Modeschule Wien
im Schloss Hetzendorf zur den vier vorgegebenen
Themenwelten/Aktionsbereichen der Denkmal-,
Fassaden- & Gebäudereiniger.

Themenwelt Christian
Ludwig Attersee Haus Themenwelt
Pallas Athene

Themenwelt DC Tower
Sigrid Mayer, Alex Tuma

Christian Ludwig Attersee und die Initiatoren und Branchenvertreter des Austrian Art Award DFG (Denkmal-, Fassaden- & Gebäudereiniger).
V. l. n. r.: Franz Liebich, Franz Rumpolt, Johann Tatschl, Albert Hollweger, Ursula Krepp, Gerhard Komarek, Christian Ludwig Attersee,
Manfred Ruppert, Ursula Simacek, Werner Jäger, Franz Josef Astleithner.

149
Wien

E N T G E L T L I C H E E I N S C H A L T U N G

Cooler Sommer
IN DER STADT
Wien bietet im Sommer Freizeitvergnügen für jedes Alter.
Ob Badespaß in den schönsten Freibädern, Relaxen am CopaBeach,
Open-Air-Kino oder ein buntes Kinderprogramm – Wien ist leiwand.
Text Christin Pogoriutschnig

rlaub in der eigenen

U
COPABEACH. Die Freizeitzone an der
Stadt? In Wien ist das
Neuen Donau lockt mit toller Gastronomie
durchaus eine angeneh- und freiem Wasserzugang für alle.
me Alternative. Denn die
Donaumetropole bietet
BürgerInnen jeden Alters
eine Vielzahl an attraktiven Möglichkei-
ten, die Freizeit zu gestalten. Auch in
diesem Sommer lockt die Stadt wieder
mit einem umfangreichen Sommerpro-
gamm, das Entspannung und Unter-
haltung für alle Generationen offeriert
und keine Wünsche offen lässt.

Badespaß. Erfrischung gefällig?

Dann nichts wie hinein ins kühle Nass
in einem von Wiens attraktiven Frei-
bädern. Das legendäre Gänsehäufel
im 22. Bezirk bietet Bademöglicheiten
in der Alten Donau und in modernen
Becken. Außerdem lockt das weitläufige
Areal mit einer Vielzahl an Sport- und
Freizeitangeboten für die ganze Familie,
wie zum Beispiel Stand-up-Paddling,
Fitness-Stationen, Sprungtrampolinen
und einem Kletterpark.
Eine lange Tradition haben etwa
ist der Erwerb einer Monatskarte, die
für Erwachsene 29,50, für Jugendli-
che 16 und für Kinder 10 Euro kostet.
(wienerbaeder.at)
Neue Donau – neuer Glanz. Ein
ebenso beliebter Bade- und Entspan-
viele Freiflächen und neue Gastrono-
miebetriebe, die mit kühlen Drinks für
die nötige Abkühlung sorgen und asia-
tisch und hawaiianisch inspirierte Spe-
zialitäten servieren.
Insgesamt wurden 41.000 m2 Flä-
che neugestaltet. Oberste Priorität bei
Stefan Joham, iStock by Getty Images, beigestellt

auch das Krapfenwaldlbad in Döbling
und das Schafbergbad in Währing –
beide punkten zusätzlich mit ihrem
einzigartigen Ausblick über die Stadt.
Zudem ist das Badevergnügen in den
Wiener Freibädern eine preisgünsti-
ge Angelegenheit. Besonders attraktiv
nungsort ist der CopaBeach, direkt an
der U1-Station Donauinsel. Die auf-
wendig erweiterte Erholungszone bie-
tet im heurigen Sommer einige Neue-
rungen. Den WienerInnen stehen jetzt
rund 500 Meter komplett neugestaltete
Uferfläche zur Verfügung. Dazu kamen
der Neugestaltung war es, Badeplätze
zu schaffen, an denen nichts konsumiert
werden muss. So gibt es zum kostenlosen
Badespaß eine neu angelegte Liegewie-
se, einen „Chill-out-Park“ und vor allem:
freien Zugang zum Wasser für alle.
(www.copabeach.wien)

150

Spiel & Spaß im Park. Ebenso be-
liebte Erholungsgebiete sind für viele
WienerInnen die städtischen Parkan-
lagen. Für die Bewohner der umlie-
genden Grätzl bilden diese oft wichtige
Lebens- und Sozialräume. Das wissen
auch die MitarbeiterInnen der Wiener
Parkbetreuung, denen besonders die
Kinder und Jugendlichen am Herzen
liegen. Mehrmals pro Woche kommen
die Betreuungsteams mit vielen Spie-
len in die Parkanlagen und gestalten
gemeinsam mit den Jüngsten ein bun-
tes Programm. Zusätzlich gibt es auch
Ausflüge in die Naherholungsräume
Wiens, bezirksübergreifende Turniere,
Besuche von Bädern, Kinos und Muse-
en. Auch Eltern und ältere Menschen
werden gerne miteinbezogen.
Ein wichtiger Teil der Betreuungs-
arbeit sind auch persönliche Gespräche
mit Kindern und Jugendlichen. Immer
öfter suchen sie den persönlichen Kon-
takt zu den ParkbetreuerInnen, um mit
ihnen über kleine und große Sorgen zu
reden. Bei besonderen Problemlagen
oder Anfragen vermitteln die geschulten
MitarbeiterInnen Kontakte zu anderen
151
SPASS. Die Freibäder der Stadt Wien, wie
hier das Laaerbergbad, bieten perfektes
Badevergnügen (o.). In den Parks kümmern
sich BetreuerInnen der Stadt Wien liebevoll
um die Kinder (l.).
Institutionen und Beratungsstellen der
Stadt Wien. (parkbetreuung.wien.at)
Action für Kinder. Für alle Kinder
von 6 bis 13 Jahren gibt es zudem ein
besonders tolles Ferienprogramm von
wienXtra in Zusammenarbeit mit der
Magistratsabteilung für Bildung und
Jugend. Das Sommerferienspiel bietet
eine Fülle an Abenteuern und Erleb-
nissen für alle Kinder, die ihre Ferien
in Wien verbringen. Von Babytreffs bis
hin zu Schnupperstunden für span-
nende Sportarten wie Bastketball, Tanz
oder Kampfsport können Kinder aus
einem breiten Angebot wählen. Bei der
Ausübung kann sich dann durchaus
das ein oder andere versteckte Talent
zeigen. ( ferienspiel.at)
Open Air. Natürlich kommen im
Sommerprogramm der Stadt Wien nicht
nur die Kinder auf ihre Kosten. Wenn
sich der Tag dem Ende zuneigt, bietet
das Kaleidoskop-Filmfestival
Wien
FERIENSPIEL. Das
WienXtra-Sommerferien-
spiel lässt keine Kinder-
wünsche offen und
fördert Talente.
OPEN AIR. Beim
legendären Popfest am
Karlsplatz vom 25. bis
28. Juli präsentiert
Ex-Conchita Tom
Neuwirth (r.) sein neues
Projekt „Wurst“.
beim Teich am Karlsplatz ein erstklas-
siges Programm auf der Kinoleinwand:
An 22 Sommerabenden entsteht mit-
ten in der Stadt ein cineastisches Kalei-
doskop, so vielfältig wie das Leben in
Wien. Bis zum 19. Juli werden Spiel-,
Dokumentar- und Kurzfilme aus rund
20 verschiedenen Ländern gezeigt,
die vor allem gesellschaftlich relevante
Themen aufgreifen. Täglich um 21 Uhr
beginnt die abendliche Filmvorstellung.
Zum Einstieg bringen lokale Künstle-
rInnen in Kooperation mit dem Wien
Museum etwa Installationen und span-
nende Performances auf die Open-Air-
Bühne. Bei Schlechtwetter finden die
Vorstellungen im Stadtkino Wien statt.
(kaleidoskop.film)
E N T G E L T L I C H E E I N S C H A L T U N G
„Wurst“ beim Popfest. Begeiste-
rungsstürme des Publikums sind beim
diesjährigen Popfest Wien am Karls-
platz vorprogrammiert, das mittler-
weile das zehnte Jahr in Folge über die
Bühne geht. Vom 25. bis 28. Juli per-
formen rund 70 heimische KünstlerIn-
nen aus den verschiedensten Genres.
Das Popfest findet aber nicht nur
unter freiem Himmel statt, sondern
auch an Locations rund um den Karls-
platz. Die Protagonisten spielen etwa
im Kuppelsaal der Technischen Uni-
versität, im Club Roxy, im Café Heu-
er – und in der Karlskirche. Im Line-up
finden sich u. a. die mehrfach ausge-
zeichnete Songwriterin AVEC, die Rap-
perin Ebow und vielversprechende
152
Newcomer wie die Band Swankster.
Als Stargast performt Ex-Conchita und
Song-Contest-Sieger Tom Neuwirth,
dessen Konzertpremiere seines neuen
Projekts „Wurst“ mit Spannung erwar-
tet wird. (popfest.at)
Lebenswert. Badespaß, Spiele
und Abenteuer für Kinder, Filme und
Musik – das vielfältige Angebot Wiens
im Sommer lässt wahrlich keine Wün-
sche offen. Hier lassen sich die heißes-
iStock by Getty Images, picturedesk.com
ten Monate des Jahres bestens verbrin-
gen. Verständlich, dass unsere Stadt
bereits mehrfach zur lebenswertesten
Metropole der Welt gekürt wurde. Wien
bietet einfach für alle BürgerInnen das
richtige Sommerprogramm.

KINDER IM
Beach-Fieber
Die Vorrunden laufen, der große Höhepunkt am
3. und 4. August rückt immer näher. Erstmals werden
die Wiener Beachvolleyball-Stadtmeister unter allen
10- bis 14-Jährigen ermittelt.
eben Schul- und Vereinsmann-
N schaften haben auch Privat-
teams an den Vorrunden teil-
genommen. Hunderte Kinder
konnten ihre Begeisterung für den per-
fekten Sommersport zeigen. Die ersten
25 Teams spielten auf der brandneuen
spusuSPORTinsel direkt auf der Do-
nauinsel und wurden von Prominen-
ten wie Sportstadtrat Peter Hacker,
Umweltstadträtin Ulli Sima, Mister
Beachvolleyball Hannes Jagerhofer und
Volleyball-Präsident Peter Kleinmann
angefeuert. Das war für die jungen
Sportler gleich noch mehr Motivation ...
Markus Frühmann-Brandsetter, Rastegar
Hackers Handschrift. Alle Sieger-
teams bereiten sich schon auf das gro-
ße Finalturnier um die Beachvolley-
ball-Stadtmeisterschaft vor. Im Rahmen
des A1 Beach-Volleyball Major presen-
BEGEISTERT. Junge Beachvolleyballer konnten sich schon für
das Finale beim A1 Beach-Volleyball Major Anfang August qualifizieren.
Sportstadtrat Peter
Hacker: „Wir wollen
möglichst viele
junge Wiene-
rinnen und
Wiener für den
tollen Beach-
volleyball-Sport
begeistern.“
ted by Swatch werden die Begegnun-
gen am Samstag, 3. August, von 9 bis
19 Uhr und am Sonntag, 4. August,
von 15.30 bis 16 Uhr stattfinden. Vor
8.000 Zuschauern werden die 10- bis
14-Jährigen nach Herzenslust baggern,
pritschen und abschlagen. Die Idee zum BAGGERN. Die Kids waren voll
Kinderturnier hatte Sportstadtrat Peter bei der Sache, zeigten, was sie
Hacker, der betont: „Wien wird im heu- auf dem Sand draufhaben. Die
rigen Sommer bereits zum dritten Mal besten von ihnen werden beim
zur Beach-Metropole. Wir wollen aber Major-Turnier dabei sein.
nicht nur den Spitzensport fördern, son-
dern auch die Brücke zum Breitensport
schlagen und junge Wienerinnen und
Wiener für den Sport gewinnen und für
Beachvolleyball begeistern. Ich bin stolz
darauf, dass wir ihnen so viel Freude
bereiten können.“
Alle aktuellen Infos finden Interessierte
auf kindercup.wien
153
Wien

Am 14. September 2019 trifft sich Kind und Kegel von 13 bis 19 Uhr am Sportplatz
”WAT20“ in der Hopsagasse 5 in 1200 Wien beim Wiener Städtische Kinderpiratenfest.
Da gibt's für Kinder bis 14 Jahre Action, Spaß und Spannung bei Piratenspielen und
ganz viele tolle Preise zu gewinnen. Wir freuen uns auf dich!
EINTRITT FREI! Mehr Infos auf www.kinderpiratenfest.at
154
 GLOBUS
DIE SCHÖNSTEN PLÄTZE, NAH UND FERN …

Sommerfrische im
Salzkammergut
Hotspot-Region mit Retro-Flair
Die Sommerfrische hat wieder Hochsaison, und das
Sehnsuchtsziel dafür ist das Salzkammergut, eine der
malerischsten Regionen Österreichs (im Bild: Hall-
statt). Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
Das Salzkammergut erstreckt sich über drei Bundeslän-
der (Oberösterreich, Steiermark, Salzburg) und wartet
mit mehr als 70 Seen, Bergen und geschichtsträchtigen,
iStock by Getty Images

pittoresken Ortschaften auf. (salzkammergut.at)

155
Globus

MONTENEGRO
Die unterschätzte
Perle des Balkans

156
 Montenegro, what?
Kristallklares Meer,
einsame Buchten,
beeindruckende
Steilküsten und ein
bergiges Hinterland
laden zum
Kennenlernen ein.
Montenegro, yes!
Text Carina Sara

ust auf Neues? Entdecken Sie

L
im Urlaub gern Destinationen,
die noch nicht den Stempel
„Massentourismus“ aufge-
drückt haben, und dennoch
nicht zu weit von Österreich
entfernt sind? Dann sollten Sie sich ei-
nen Trip nach Montenegro überlegen.
Denn der kleine, feine Balkanstaat, der
rund ein Sechstel der Fläche von Ös-
terreich hat, ist eine aufstrebende Ur-
laubsregion an der Adria. Mittlerweile
zählt Montenegro zu den angesagtesten
Hotspots in Südeuropa. Nur rund eine
Flugstunde von Wien entfernt, gilt das
Land ob seiner Vielfältigkeit als die un-
terschätze Perle des Balkans.
Während hier früher hauptsächlich
Touristen aus Osteuropa Urlaub ge-
macht haben, verbringen nun immer
mehr Mitteleuropäer wegen der vielfäl-
tigen Möglichkeiten ihre Ferien in

NEUER HOTSPOT. Im Mai eröffnete die

renommierte Falkensteiner Hotelkette ein
neues Resort am wunderschönen Strand von
Bečići in der Nähe von Budva.

157
Globus
SEHENSWERT. Ein Bummel über die
Uferpromenade oder durch die historische
Altstadt der Küstenorte ist ein Muss.
REISE-FAKTEN
Anreise. Austrian Airlines und
Montenegro Airlines fliegen täglich
von Wien in rund einer Flugstunde den
internationalen Flughafen in Podgorica
an. Hin- und Rückflug ab 250 Euro.
Hotel-Tipp. Das im Mai 2019
eröffnete 4-Sterne-Hotel der renom-
mierten Falkensteiner Kette liegt mit
236 Zimmern in unmittelbarer Nähe
zum ruhigen Strand in Bečići. Mehrere
Restaurants, ein großzügiger Spa-Be-
reich und zwei Pools laden zum aktiven
Entspannungsurlaub ein.
PLACE TO BE. Traumhafter Ausblick
vom Infinity Pool des Falkensteiner Hotel
Montenegro auf die historische
Stadt Budva (r.).
Montenegro. Die besten Reisemonate
sind Mai und Juni sowie die Monate ab
September – wegen der gemäßigteren
Temperaturen.
Bereits seit 2006 sind die Monte-
negriner unabhängig, unter dem Motto
„Leben und leben lassen“ führen sie ein
beschauliches Leben an der sonnenver-
wöhnten Adriaküste in Südeuropa. Mit
gut 600.000 Einwohnern zählt der Bal-
kanstaat zu einem der kleinsten in ganz
Europa, spielt aber mittlerweile in der
touristischen Liga der Großen mit.
Vielseitig. Bereits im Landeanflug
auf den Flughafen in der Hauptstadt
Podgorica erklärt sich die Herkunft
des Namens Montenegro: „montagna
negra“ bedeutet „Schwarzer Berg“. Ge-
meint ist damit das atemberaubende
Gebirgsland, das im Nordosten an Ser-
bien und im Süden an Albanien grenzt,
und das beeindruckende Canyons und
Schluchten aufweist, so ist etwa die
Tara-Schlucht, die tiefste Europas.
Das bergige Hinterland eignet sich
für Roadtrips, um die prachtvolle Na-
tur kennenzulernen. Der Tara-Canyon
ist der zweittiefste Canyon der Welt
und kann am besten per Boot von der
Tara-Schlucht aus erkundet werden.
Nicht selten kommt es vor, dass man
sogar im Hochsommer noch Schnee auf
dem höchsten Berg des Landes, dem
Bobotov, findet. Wer gut zu Fuß ist,
kann auch einen Ausflug in den Natio-
158
nalpark Lovćen unternehmen und die
400 Stufen zum Njegoš-Mausoleum des
Bildhauers Ivan Meštrović erklimmen.
Besucher schätzen aber vor allem
auch die historischen Küstenorte Budva,
Kotor, Tivat und das Fischerörtchen Pe-
rast – sie alle liegen an der Steilküste am
Mittelmeer und erinnern an pittoreske
Postkartenmotive. Schmale, verwinkelte
Gassen laden zum Stadtbummel ein. Die
jeweilige Altstadt der Orte ist von hohen,
teils denkmalgeschützten Stadtmauern
umgeben. Neben einem Spaziergang
entlang der alten Festungsmauern ist
auch eine Fahrt auf der Panoramastraße
zu empfehlen. Der Ausblick auf die
Bucht von Kotor ist spektakulär und ge-
hört unbedingt auf die To-do-Liste.
Strandurlaub. Neben Wandern und
Radfahren steht vor allem der Badeur-
laub hoch im Kurs. Renommierte Hotels
aller Kategorien haben in den traumhaf-
ten Buchten an der Adriaküste Nieder-
lassungen geschaffen. Wem es im Hoch-
sommer in den Buchten rund um Budva
zu eng wird, der weicht auf die ruhigeren
Strände im benachbarten Bečići oder auf
die vorgelagerte Insel, die die Einheimi-
schen liebevoll „Hawaii“ getauft haben,
aus. Kulinarisch verwöhnt wird man in
Falkensteiner Hotels & Residences
Montenegro mit fangfrischem Fisch in
allen Varianten, dem typischen National-
gericht Lamm oder aber mit unglaublich
leckeren Desserts, wie etwa dem „Roža-
da“ aus Kotor (Rezept rechts oben).
MONDÄN. Porto Montenegro
gilt als das Monaco der Zukunft.
Hier legen die Yachten von VIPs
Do it local!
aus der ganzen Welt an.

„ROŽADA“ AUS KOTOR

Zutaten für Karamellsauce: 100 g Kristallzucker,
100 ml Wasser, 10 g Butter
Zubereitung: Den Zucker karamellisieren, Butter und
Wasser dazugeben. Das heiße Karamell in eine passende
Backform oder einen Topf füllen.

Zutaten für Rožada: 400 ml Milch, 100 ml Schlagobers,

80 g Zucker, 5 Eier, 2 Eigelb, 1 Vanillestange
Zubereitung: Eier und Zucker verrühren. Milch, das Mark der
Vanillestange und Schlagobers dazugeben. Die Masse nun in
die Form über die Karamellsauce füllen und für 50 Minuten bei
100 °C im Backrohr backen. Anschließend für mindestens
sechs Stunden in den Kühlschrank stellen und abkühlen lassen.
Am besten umgedreht auf einem Teller servieren.

STRAND &
MEHR. Wer
Badeurlaub liebt (o.),
ist in Montenegro
ebenso richtig wie Kurz und Nah -
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Globus

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160
 LIVING
ALLES, DAMIT ES DAHEIM NOCH SCHÖNER WIRD

Strand-Feeling
Essen wie am Meer
Auch im Garten, auf der Terrasse oder
auf „Balkonien“ kann Stimmung wie am
Meer aufkommen, wenn das richtige
Tafelgeschirr verwendet wird – etwa in
Weiß mit typischem Mittelmeerblau
wie hier von Ritzenhoff Breker. Speise-
teller gibt’s um € 15,99, Schalen um
€ 14,99, Becher um € 6,99. Das frische,
strahlende Blau versetzt prompt in Feri-
enlaune (alles über xxxlutz.at).
XXXLutz

161
Living

Cooler
LEBEN
Die erfolgreiche Mode-Unternehmerin Christiane
Seitz ist ein echter Wohn-Profi: Nach Lebens-
stationen in Tirol, New York und Paris hat sie sich
in Wien ihr Traumhaus gebaut. Gäste, Hunde und
Kinder sind in ihrem so coolen wie gemütlichen
Refugium stets willkommen.
Text Uschi Pöttler-Fellner Fotos Stefan Joham

chön, dass ihr da seid!“, meines Freundes, der Fotograf war.

S
Hausherrin Christiane
Seitz empfängt uns strah-
lend und in Begleitung von
Setter-Hündin Hillary im
Garten, durch den man
direkt in die gemütliche Küche gelangt.
Jeans, asymmetrisches Top und keine
Schuhe – der coole Look verrät auf den
ersten Blick, dass die Besitzerin der
Wiener Top-Boutique Sterngasse 4 ein
Händchen für gutes Styling hat. Das
sich – logisch – auch in der Einrichtung
ihres Hauses spiegelt.
look: Christiane, erzähl uns ein
bisschen über die unterschiedlichen
Wohnorte und Stationen in deinem
Leben …
Christiane Seitz: Aufgewachsen bin
ich in Innsbruck auf einem Bauernhof,
bin mit 17 aber schon in eine kleine
Wohnung am Hof gezogen. Hotel
Mama mit eigenem Eingang, das war
sehr cool (lacht). Dann hat es mich
nach New York verschlagen, ins Loft
Durch ihn hab ich auch die Fotografie
als Kunstrichtung entdeckt.
Nach meinem Jus-Studium bin ich
nach Wien gezogen, um mein Gerichts-
jahr zu machen, gemeinsam mit einer
Freundin in eine Wohnung im
3. Bezirk. Dort habe ich zum ersten
Mal richtig kreativ gewohnt …
Wie hat sich das im Wohnstil nie-
dergeschlagen?
Wir hatten zwar nur ein Mini-Bud-
get, aber machten das Beste daraus,
kauften z. B. im Bauhaus einen Maler-
tisch und legten eine lange Tischdecke
drauf. Hat sehr cool ausgesehen!
Und dann bist du in Wien sesshaft
geworden?
Um Gottes Willen nein, noch lange
nicht (lacht)! Dann bin ich für 12 Jahre
nach Paris gezogen, habe dort bei
Daniel Swarovski und Dior gearbeitet.
Ich bin in Paris dreimal umgezogen,
jede meiner Wohnungen war alt, aber
mit viel Charme. Wenn die Architektur
stimmt, muss man gar nicht so viele
Möbel hineinstellen. Als ich schwanger
wurde, wollten mein Mann und ich
dann aus Paris weg, weil ich mir nicht
vorstellen konnte, dort neben dem Job
ein Kind großzuziehen. Also sind wir in
Wien gelandet, in einer Wohnung in
der Reisnerstraße. Vor zehn Jahren
dann habe ich dieses Haus gebaut.
Eigentlich weil ich wollte, dass mein
Sohn in einem Haus mit Garten auf-
wachsen kann.
Wie beschreibst du deinen jetzigen
Wohnstil?
Mehrere Stile an einem Ort. Ich
mag keine zu durchgestylten Häuser,
die sind „nice to visit“, aber nicht

162
 COOL LIVING.
„Meine Gäste
sollen sich in
meinem Haus
genauso wohl-
fühlen wie ich!“,
ist die Devise von
Christiane Seitz.
Setter-Hündin
Hillary freut’s!

LIEBLINGS-
STÜCKE.
Der Stuhl links
stammt aus dem
Familienbesitz,
wurde neu
gepolstert und
überzogen.
Foto ganz links:
Wohnen im
Grünen.

163

MITTELPUNKT.
Die lichtdurchflutete
und topfunktionelle
Küche ist vom Garten
begehbar. Stylish und
gemütlich zugleich.
zum Leben da. Ich habe einen starken
Bezug zu alten Möbeln aus dem Fami-
lienbesitz, die ich aufpolstern oder
restaurieren ließ. An solchen Dingen
hänge ich, die ziehen immer wieder mit
mir um. Ich verstehe Menschen nicht,
die sich immer wieder alles neu kaufen.
Was ist dir persönlich das Wichtigs-
te beim Wohnen?
Dass man wirklich leben, essen, fei-
ern kann! Ich mag es gemütlich, obwohl
meine Lebensstationen in Tirol, Paris
und New York natürlich auch meinen
Wohngeschmack beeinflusst haben.
Mir ist beim Wohnen wichtig, dass man
nicht zu sehr aufpassen muss, dass
etwas kaputtgeht. Ich hasse Wohnun-
gen, in denen man sich als Gast die
Schuhe ausziehen muss und einen
Untersetzer zum Wasserglas bekommt.
Dort fühl’ ich mich nicht willkommen
und will gleich wieder gehen (lacht).
Welche sind deine Lieblingsstücke
im Haus?
Alle meine Bilder! Mein Vater hat
mir schon als Kind Bilder geschenkt,
damals habe ich das weniger cool
gefunden (lacht). Aber heute bin ich
sehr dankbar dafür, er hat auf diese
Ich kaufe Stücke,
die mir gefallen
und überlege erst
später, wo im Haus
sie hinpassen.
Christiane Seitz
Art mein Verständnis für Kunst
geweckt. Bei mir muss ein Bild Gefühle
auslösen, wer es gemalt hat, ist mir
nicht wichtig. Wenn ich ein großes
Budget hätte, würde ich mir einen
Basquiat kaufen! Das wird vermutlich
nie passieren, aber träumen darf man
ja (lacht).
In deiner Küche hängt ein Kruzifix
über dem Esstisch …
Ja, das liebe ich sehr! In Tirol hängt
das in jedem Herrgottswinkel, ohne
den geht’s auch in Wien nicht. Mein
Vater, der leider schon verstorben ist,
hat das Kreuz eigenhändig eingeschla-
gen, das war das Erste, was er getan
hat, als er dieses Haus betreten hat.
164
DETAILS. Gegensätze ziehen sich an:
Zum Beispiel das Kruzifix im Herrgottswinkel
und der Designer-Kugelluster.
Unten: Sohn Leo vor seinem Mischpult.
Sehr tirolerisch (lacht).
Stellst du oft deine Möbel um?
Nein, was liegt, das pickt! Aber was
ich dauernd verändere, sind die Wand-
farben. Die ändern sich je nach Lebens-
situation (lacht). Und ich mag es, in
verschiedenen Zimmern verschiedene
Farben zu haben.
Bei welchen Wohn-Accessoires wirst
du immer wieder schwach?
Immer wieder bei Bildern, die zäh-
len allerdings für mich nicht als Acces-
soires, sondern als elementare Stücke
im Haus. Richtig schwach werd’ ich
immer wieder bei Aschenbechern, die
bringe ich aus diversen Hotels mit.
Nennen wir es einmal so (lacht).
 TRADITION
TRIFFT
MODERNE.
Wohnen heißt
für Christiane
Seitz auch, das
Beste aus der
Vergangenheit
in die Gegen-
wart zu bringen.
Die Möbel
links sind vom
Tiroler Tischler
gefertigt.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

NATUR-FEELING.
Durch die großen
verglasten Terrassen-
türen kommt der
Garten automatisch in
den Living Room.
Angenommen, du hast einen Sonn-
tag nur für dich alleine. An welchem
Lieblingsplatz in deinem Haus findet
man dich?
Ganz ehrlich? In meiner Badewan-
ne und in meinem Bett. Da geht nichts
drüber …
Es wirkt, als wärst du mit diesem
Haus auch an deinem Traum-Wohnort
angekommen. Oder zieht es dich noch
irgendwo anders hin?
Wohnen im Freien!
Pergolen von HELLA
Ich liebe mein Haus! Aber ich kann
mir gut vorstellen, auch noch woanders
bringen ein mediter-
ranes Lebensgefühl in
look!
zu leben, wer weiß, wo es mich noch
hinverschlägt. Mein Herz hängt an
den Garten und auf TIPP
die Terrasse. VENTUR
Menschen, nicht an Orten und Din- ist die bioklimatische
gen … Obwohl, an vielen Dingen in die- Pergola mit beweglichen Alumini-
sem Haus hängt es natürlich schon, die umlamellen und einem waagrechten
Möbel würden ja mitkommen (lacht). Dach: Geschlossen ist es regendicht;
Ich würde eigentlich gerne noch einmal geöffnet lässt es kühlende Luft hinein.
ein Haus bauen, noch einmal ganz an- www.hella.info
ders. Wer weiß, vielleicht am Meer …

165
Living

summer 2019
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166
 GALA
ALLES ÜBER STARS & STERNE

Sparkling J.Lo
Mit Swarovski on tour
Eben erst bei den CFDA Awards als „Fashion Icon“ geehrt,
wird Jennifer Lopez ihrem Style-Status auch auf ihrer
aktuellen „It‘s my Party“-Tournee gerecht. Mehr als eine
Million Kristalle von Swarovski bringen J.Lo dabei auf der
Bühne so richtig zum Strahlen. Die Hochzeit der Sängerin
steht indes noch in den Sternen. Zwar hat sie den Antrag
von Alex Rodriguez angenommen, Termin steht aber noch
keiner fest. Was möglicherweise an den beharrlichen
Fremdgeh-Gerüchten rund um den Ex-Baseballer liegt.

DAGMAR KOLLER NEUE BUHLSCHAFT VATER / TOCHTER

Michael Amico

Wiens einzige Diva wird heuer 80 Valery Tscheplanowa im Interview Adi und Maddalena Hirschal

167
Gala
„ICH FÜHLE
mich jung!“
C
hapeau! Diese Frau
ist eine Wucht! Nicht
nur ihre Disziplin und
Vitalität sind beacht-
lich, sondern auch ihre
Lebensfreude und ihr
Humor beeindrucken. Dagmar Koller
sprudelt, wenn sie von ihrem Leben er-
zählt. Und sie strahlt und lacht. Selbst
von harten Schicksalsschlägen, Neidern
und schwierigen Anfängen in ihrer Kar-
riere ließ sich die gebürtige Kärntnerin,
die in recht bescheidenen Verhältnissen
aufwuchs, nicht unterkriegen. Denn sie
wusste stets, was sie wollte, und blieb
sich selbst treu. Und heute blickt sie
auf ein sehr erfülltes, glückliches Leben
zurück.
Dankbar und demütig. Sie habe viel
mehr erreicht, als sie sich je erträumt hat-
te, gesteht die 79-Jährige beim Interview
in ihrer Wiener Innenstadtwohnung, wo
einem aus jeder Ecke Helmut Zilk – ihr
Lebensmensch – entgegenlächelt. Die
schwere Krise 2008 – zuerst starb ihre
Top. Dagmar Koller feiert im August ihren
80er – und sie hat noch viel vor. Mit dem Wohn-
mobil will die Bühnenlegende durch Amerika
düsen und auch Hawaii steht auf ihrem Plan.
Denn sie ist voller Lebensfreude und Elan.
Text Andrea Buday Fotos Arman Rastegar
Mutter, zwei Monate später, im Oktober,
ihr Ehemann – hat sie enorm viel Kraft
gekostet. Vier Jahre lang lebte sie sehr
zurückgezogen, geradezu versteckt, um
ihre Seele zu schützen. Die Seele dürfe
nämlich nie verletzt werden, das Herz
lasse sich früher oder später wieder kit-
ten, eine verwundete Seele kaum.
Anlässlich ihres 80ers am 26. Au-
gust, den Koller mit Freunden in Portu-
gal feiern will, erscheint übrigens auch
das neue Buch „Dranbleiben! Wie man
auf dem roten Teppich bleibt – oder ele-
gant runterkollert“.
look: Wie geht es Ihnen angesichts
Ihres runden Geburtstages?
Dagmar Koller: 79 fühlt sich super
an, denn so lange ich einen 7er davor
habe – und sieben ist meine Glücks-
zahl – ist alles gut. 80 hingegen ist eine
unangenehme Zahl für eine Frau. Ich
bin ja der Meinung, dass eine Frau nie
alt wird, wenn sie lustig ist und sich
pflegt, und ich pflege mich jeden Mor-
gen stundenlang. Ich war immer eine
STRAHLEND. Helmut Zilk und Dagmar
Koller: Hochzeit im Juli 1978 in Wien. Dabei
wollte sie – ein Freigeist – nie heiraten.
168
Ästhetin und auch wenn ich kein Geld
hatte, war ich stets gut angezogen. Wenn
ich Ihnen gestehe, dass diese gelbe Blu-
se, die ich anhabe, aus der Hippiezeit
stammt, glaubt mir das keiner (lacht).
Und das Mascherl am Hals?
Das ist von Hermès und gehört
eigentlich auf ein Handtascherl, aber für
Sie trage ich es heute um den Hals, den
ich leider verdecken muss (lacht).
Sie sind bekannt für Ihre eiserne Dis-
ziplin mit täglichem Training und sehr
wenig Essen ...
Ich mache jeden Tag am Morgen
zehn Minuten lang meine Übungen, vor
allem Dehnen, weil ich fit und beweglich
bleiben will. Aber essen tu ich schon
gern. Erst gestern war ich mit einem lie-
ben Freund im „Fabios“ und da genieße
ich dann eine Vor- sowie eine Haupt-
speise, halte mich aber tags darauf gleich
wieder zurück. Denn ich will mein Ge-
wicht halten. Als junges Mädchen beim
Ballett war ich ja zu dick.
Apropos: 1956 war Ihr erster Auftritt
als Ballettelevin in der Volksoper. Kön-
nen Sie sich daran noch erinnern?
Ja, sicher. Ich kann mich sehr gut
picturedesk.com
erinnern. Wir mussten ja vortanzen
und zu mir haben sie gesagt: „Gell,
 HOMMAGE AN
DAGMAR KOLLER.
Am 1. September findet
in der Volksoper Wien
die „Hommage an
Dagmar Koller“ statt.
Eine Frau wird nie www.volksoper.at

alt, wenn sie lustig

ist und sich pflegt.
Und ich pflege mich
täglich stundenlang.
Dagmar Koller,
jugendlich fit und ohne Schönheits-OPs
Gala
du nimmst aber ab, weil sonst wird das
nix mit dir.“ Dabei war ich gar nicht
dick, sondern einfach zu muskulös.
Damals wog ich 56 kg, heute knapp 52.
Haben Sie alles erreicht, was Sie
sich als junge Frau erträumt haben?
Ich habe wesentlich mehr erreicht,
als ich mir je vorgenommen habe. Eine
gute Sängerin wollte ich sein, aber ich
dachte nie, dass ich je die Chance kriege,
in „Der Mann von La Mancha“ zu sin-
gen. Meine Lebensrolle! Das Musical
habe ich in New York 17 oder 18 Mal
gesehen und diese Rolle ist mir so ans
Herz gewachsen, dass ich dann in Wien,
als ich für „Das Land des Lächelns“
engagiert war, zum Rolf Kutschera,
damals Direktor des Theaters an der
Wien, sagte: „Wenn Sie das mal auffüh-
ren, möchte ich die Dulcinea sein.“ Und
er hat geantwortet: „Geh, Frau Koller,
das spielt bei mir eine Burgschauspiele-
rin.“ Und ich dachte mir, dann singe ich
die Rolle eben in ganz Deutschland,
Das Herz muss dabei sein, bei allem,
was man macht. Denn was man ohne
Liebe tut, geht daneben.
Dagmar Koller
aber singen werde ich sie!
Und dann haben Sie es doch auch in
Wien gespielt?
Ja, weil dem Kutschera meine Ziel-
strebigkeit imponiert hat. Aber einfach
war es nicht. Mein berufliches Glück fand
ich zuerst in Berlin, danach erst in Wien.
Was waren denn Ihre drei wichtigs-
ten Stationen in Ihrem Leben?
Zu meinen einschneidendsten Erleb-
nissen gehört meine Arbeit mit Josef
Meinrad, meinem Mentor, und die
Chance, nach Blanche Aubry die Dulci-
nea zu singen. Die zweitgrößte Sensati-
on im Leben war, dass ich 1968 in der
Carnegie Hall in New York – in der gro-
ßen, echten wohlgemerkt, ich hab das
Plakat noch – aufgetreten bin. Gemein-
sam mit dem Johann Strauss Orchester.
Das war ein riesiger Durchbruch! Und
die dritte wichtigste Station war, die
Frau von Helmut Zilk zu sein. Da
brauchte man schon viel Kraft. Vor
allem am Anfang.
FASZINIEREND. Dagmar Koller gesteht,
dass sie immer sehr sparsam war – und noch ist.
170
AUFREGEND.
Koller neben
Prinz Charles,
BP Rudolf Kirch-
schläger, Lady
Diana & Helmut
Zilk 1986 (o.);
entspannt am
Strand in
Portugal (g. l.)
und sexy als
„Irma la Douce“
1973 (l.).
Wie meinen Sie das?
Wenn wir gemeinsam ausgegangen
sind, wurden oftmals Türen zugeknallt.
Er hatte doch viele Frauen vor mir und
die reagierten nicht nett. Mich hat es
ja nie gestört. Im Gegenteil. Ich war
ja dann auch mit einigen von ihnen
befreundet.
Und dann haben Sie ihn auch noch
geheiratet ...
Dabei wollte ich gar nicht heiraten,
weil ich ja ein Freigeist bin. Aber er
bestand auf geordneten Verhältnissen,
er wollte ja in der Politik Karriere
machen. Ich hab oft zu ihm gesagt: „Du
hast mich eh nur geheiratet, weil du
Stadtrat werden willst.“ (Lacht.) Umso
mehr hat er mich aber geliebt. Heute
noch finde ich kleine Zettel, die er mir
täglich geschrieben hat. Er stand im-
mer sehr früh auf und legte mir kleine
Liebesbriefe vor die Schlafzimmertür.
Ich glaube, dass ich seine große Liebe
picturedesk.com, Stefan Joham
war.
Spüren Sie seine Gegenwart noch?
Ja, sehr. Und ich rede auch nach wie
vor mit ihm. Wenn ich ihn am Friedhof
 EIN ABWECHSLUNGSREICHES LEBEN. Helmut Zilk und Dagmar
Koller mit Falco auf dem Opernball 1986 (o.); mit Opernstar René Kollo in
„Das Land des Lächelns“ 1974 (o. r.). Die Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin
als VIP-Model beim Life Ball 1995 (o. g. r.) und im Gespräch mit dem
dreifachen Formel-1-Weltmeister Niki Lauda 1984.

besuche, haue ich mit der Hand auf den
Grabstein und sage – sofern mir keiner
zusieht – laut: „Ich bin wieder da.“ Und
erzähle ihm alle Sorgen. Danach fühle
ich mich besser.
Sind Sie ein gläubiger Mensch?
Ich war und bin sehr gläubig, darum
weiß ich auch, dass der liebe Gott uns
zusammengeführt hat. Weil der Helmut
war zwar katholisch getauft, aber nicht
gläubig. Einmal in Graz habe ich ihn ge-
zwungen, mit mir in den Dom zu gehen,
weil ich beichten wollte. Und er meinte
ganz spontan, er geht jetzt auch. Und als
wir wieder rauskamen, fragte er mich:
„Wie viele Vaterunser musst du beten?
Sei ehrlich.“ „Zehn“, antwortete ich. Und
er meinte entrüstet: „Was? Zehn? Ich
muss nur zwei beten.“ Ist das nicht eine
süße Geschichte?! Wir haben beide sehr
gelacht.
Gestatten Sie die Frage: Haben Sie
mit der Liebe abgeschlossen?
Nein, nie! Wenn ich keine Liebe
mehr habe, dann wäre ich tot (lacht).
Das Herz muss dabei sein, bei allem, was
man macht. Denn was man nicht mit
Liebe tut, geht daneben ... Natürlich hat
das Umschwärmtsein schon nachgelas-
sen, aber ein paar Verehrer gibt es nach
wie vor.
Was muss ein Mann haben, um Sie
zu faszinieren?
Viel im Hirn! Auf den Körper bin ich
nicht so fixiert, weil so schöne Männer,
wie sie mir gefallen würden, gibt’s ja eh
fast nicht (lacht).
Sie sind auf Instagram und Face-
book. Wie aktiv sind Sie auf diesen
sozialen Plattformen?
Ich poste auf Facebook nur noch sel-
ten etwas, weil man ja auch aufpassen
muss, und zudem interessieren mich all
die Essensfotos nicht. Und Instagram be-
treut ein Freund für mich. Aber ich wäre
gern eine Bloggerin, die den Leuten zeigt,
wie man sich anzieht, was man kombi-
nieren kann usw. Auch Schminktipps
hätte ich viele! Ich schminke und frisiere
mich ja am liebsten selbst. Immer schon.
Was möchten Sie denn noch ver-
wirklichen?
Mit dem Wohnmobil durch Ameri-
ka und durch Portugal bzw. Spanien.
Das war immer mein Traum, aber das
hat mich der Helmut nie lassen, weil er
gemeint hat, spätestens nach der ersten
Nacht im Wohnmobil muss er dann
ständig ein Hotel suchen (lacht).
Sind Sie denn eine Abenteurerin?
Ja, sehr! Vor zwei Jahren war ich
ganz alleine in Vietnam unterwegs.
Und ich hab mich in Saigon total ver-
laufen, wusste nicht mehr, wo ich bin,
und mit Englisch kam man auch nicht
sehr weit. Jedenfalls hat sich ein junger
Mopedfahrer meiner erbarmt, weil es
auch schon dunkel wurde, und brachte
mich zurück ins Hotel. Eineinhalb
Stunden sind wir gefahren, stellen Sie
sich das vor! Seither steige ich jedenfalls
auf kein Moped mehr. Wenn man da
nicht aufpasst, verbrennt man sich die
Wadeln. Aber ich möchte mir unbe-
dingt noch einmal eine Auszeit nehmen,
um ein, zwei Jahre auf Hawaii zu leben.
Oder zumindest die Karibik entdecken.
Ich liebe die Sonne und die Hitze.
Was wünschen Sie sich zu Ihrem
Geburtstag?
Eigentlich bin ich wunschlos zufrie-
den. Das Einzige, wonach ich mich noch
sehne, wäre eine Reisebegleitung. Gern
auch eine Frau. Ich mag jedenfalls nim-
mer allein Urlaub machen. Ansonsten
habe ich mit dem Alleinsein kein Prob-
lem, schon gar nicht hier in dieser Woh-
nung. Aber ich freue mich doch, wenn
mich ein Freund zum Essen ausführt
oder ins Theater mitnimmt. Und Rei-
sen macht zu zweit einfach mehr Spaß.
Berührend. Beim Hinausgehen
passieren wir eine Garderobe, in der
etliche Mäntel hängen. Dagmar Kol-
ler erzählt, sie habe als Teenager einen
Hasenfellmantel bekommen, den sie
auch mit 18 noch tragen musste, obwohl
schon ganz schäbig und löchrig. Sie
habe sich so geschämt, dass sie später
immer schöne Mäntel haben wollte.
Naja, und jetzt besitzt sie eine schöne
Sammlung. Vor allem auch eine voller
einzigartiger Erinnerungen, um die
man sie nur beneiden kann.

171
Gala

ZIEMLICH BESTE
FREUNDE

SEELEN-
VERWANDTE.
Kathrin Glock
vermittelte Rupert
Everett die Liebe
zu Tieren. Er dankt
es ihr mit seiner
Freundschaft.
 Freundschaften gibt es viele, die von Kathrin Glock und Schauspieler
Rupert Everett ist aber eine ganz besondere. Für look! trafen sich
die beiden im Glock Horse Performance Center zum Gipfel-
Gespräch über Freundschaft, Familie und Tiere.
look: Rupert, Sie sind – neben vie-
len anderen Freunden der Familie
Glock – auch diesmal wieder zu Gast
beim hochkarätigsten Pferdesport- und
Entertainment-Event in Österreich,
dem International Show Jumping
im Glock Horse Performance Center
(GHPC). Wie haben Sie die Gastgebe-
rin Kathrin Glock kennengelernt und
wie würden Sie sie mit Ihren Worten
beschreiben?
Rupert Everett: Oh, Kathrin ist eine
der eindrucksvollsten Frauen, die ich
kenne! Ich habe sie als Gast vor einigen
Jahren hier kennengelernt, mittlerweile
hat sich eine Freundschaft zwischen uns
entwickelt. Kathrin und ihren Mann
Gaston kann ich mit einer Bezeichnung
zusammenfassen: Outstanding! Wir
brauchen mehr Kathrins und mehr Gas-
tons auf der Welt! Ich bewundere Kath-
rin, weil sie nicht nur eine großartige
Gastgeberin und eine liebevolle Ehefrau
ist, sondern auch einen liebenswerten,
offenen und ehrlichen Charakter hat.
Und die Art und Weise, wie sie sich für
den Tierschutz einsetzt, ringt mir gro-
ßen Respekt ab. Ihr Engagement ist auf-
richtig, weil sie nicht nur redet, sondern
Konkretes tut. Sie hilft dort, wo es nötig
ist. Ich darf ehrlich sagen: Wenn man
hier, so wie ich, zu Gast sein darf, fühlt
man sich rundum geborgen und um-
sorgt. Man kann sich gut vorstellen, wie
es ist, wenn man als Tier in Kathrins
Nähe kommt ... (lacht)
Frau Glock, das waren jetzt eine
Menge Komplimente! Wie würden Sie
Rupert Everett beschreiben? Beziehungs-
weise, was macht ihn in Ihren Augen
besonders?
Kathrin Glock: Dazu kann ich nur
erwidern: Wir brauchen mehr Ruperts
auf dieser Welt! (Lacht herzlich) Seit
GHPC/Studiohorst
unserer ersten Begegnung begeistern
mich sein riesengroßes Herz und seine
positive Lebenseinstellung. Er sieht in
Text Uschi Pöttler-Fellner
allem etwas Gutes, und das ist tatsäch-
lich eine große Kunst in Zeiten wie die-
sen. Außerdem ist Rupert ein großar-
tiger Schauspieler – auf der Leinwand
wie auch auf der Bühne. Sein Wesen und
seine Kreativität sind beeindruckend!
Rupert, Sie und Kathrin setzen sich
beide für den Tierschutz ein, Kathrin
schon seit Langem, Sie erst in den letzten
Jahren. Was hat Sie persönlich zu die-
sem Engagement bewogen?
Everett: Um ganz ehrlich zu sein,
war es Kathrin Glock und ihre wert-
schätzende Art, mit Tieren umzugehen.
Und zwar mit allen! Auch mit den ganz
kleinen (lacht).
Glock: Ja ich liebe wirklich alle Tie-
re! Ob groß, ob klein oder stachelig
(lacht). Sie alle liegen mir am Herzen.
Das Besondere an ihnen ist, dass sie sich
nicht verstellen. Schon Sigmund Freud
sagte: Tiere sind immer richtig.
Rupert, es musste ja
nur mehr der Funke
der Tierliebe zu dir
überspringen ...
Kathrin Glock zu Rupert Everett
Rupert, Kathrin, Sie sind beide über-
zeugte Aiderbichler. Wie kam es dazu?
Everett: Kathrin hat mich mit Mi-
chael Aufhauser, seinem Partner Dieter
und Gut Aiderbichl in Kontakt gebracht,
einen Ort wie diesen kannte ich bisher
nicht. Dieser Platz ist magisch! Ein Gna-
denhof der besonderen Art, der nicht
nur für die Schwächsten da ist, sondern
auch bewirkt, dass man für diese schwa-
chen Individuen mehr Verständnis auf-
bringt. Für mich war mein erster Besuch
dort eine Sensation und gleichzeitg hat
es mich beschämt, nicht früher Teil die-
173
ser Gemeinschaft gewesen zu sein. Im
Vergleich zu dem, was auf Gut Aider-
bichl passiert, ist mein Beitrag für den
Tierschutz nur sehr klein. Kathrin hat
das Bewusstsein für Tierschutz in mir
geweckt, denn sie sieht Tiere nicht als
Tiere, sondern als Individuen mit Herz
und Seele. Ohne sie wäre ich heute nur
ein ganz normaler Mann, der einen
Hund daheim hat (lacht).
Glock: Rupert, da muss ich dir
widersprechen! Du bist ein so tierlieber
Mensch und schätzt grundsätzlich alle
Lebewesen. Es musste ja nur mehr der
Funke zu dir überspringen. Ich freue
mich sehr, dass du jetzt auch überzeug-
ter Aiderbichler bist. Ich selbst bin es
schon seit vielen Jahren. Schon lange
bevor ich meinen Mann kennenlernte.
Michael Aufhauser hat hier Großes ge-
schaffen und Dieter Ehrengruber leistet
hier gemeinsam mit seinem Team beein-
druckende Tierschutzarbeit. Das unter-
stütze ich von ganzem Herzen.
Ihr trefft euch ja zusätzlich einmal
im Jahr in Henndorf zur Eröffnung des
Weihnachtsmarktes auf Gut Aiderbichl
und mit euch kommen auch viele inter-
nationale Gäste. Wer initiiert diese
Treffen?
Glock: Das ist meine persönliche
Herzensangelegenheit, um international
auf die wertvolle Tierschutzarbeit von
Gut Aiderbichl aufmerksam zu machen.
Es begleiten mich auch immer wieder
meine Freundinnen Naomi Campbell,
Kate Moss und Kristin Davis. Dieter
Bohlen war schon mehrmals dabei. Und
Rupert fehlt nie! Wir ziehen hier alle an
einem Strang für den Schutz aller Tiere.
Sie beide kommen aus unterschied-
lichen Welten, haben aber einen gemein-
samen Nenner: Es kommt oft anders,
als man denkt. Rupert, Sie sind in
einem Haushalt mit strengen Regeln
aufgewachsen, haben rebelliert und eine
Künstlerlaufbahn eingeschlagen ...
Gala
Everett: Oh ja, ich bin der Sohn eines
Offiziers, mit allen Vor- und Nachteilen
(lacht). Ich komme aus einer, sagen wir,
sehr disziplinierten Familie, wo die Tra-
ditionen hochgehalten wurden, und war
alles andere als ein angepasster Sohn.
Ich wurde in einem britischen Benedik-
tiner-Internat erzogen, allerdings habe
ich die Schule mit 15 Jahren geschmis-
sen bzw. ich wurde rausgeschmissen
(lacht). Dann ging ich nach London, um
Schauspieler zu werden, das hat ja dann
auch irgendwie geklappt. In den konser-
vativen Kreisen, aus denen ich komme,
war das eine Sensation, ich war der
Rebell, der alles auf den Kopf gestellt
hat. Meine Eltern waren für mich schon
immer wie aus einer anderen Welt und
ich für sie natürlich auch. Auch heute ist
unser Verhältnis noch immer nicht kon-
fliktfrei, aber wir verstehen uns. Wir
sind selten einer Meinung, aber wir sind
Freunde, auf das bin ich stolz. Mit mei-
ner Mutter wohne ich sogar unter einem
Dach. Und es klappt hervorragend.
Auch bei Ihnen kam es anders, als
man denkt. Frau Glock, ein typisches
„Kärntner Mädel“, ist heute erfolgreiche
Businessfrau und Gastgeberin des an
Stargästen reichsten Events weit über
die Grenzen Österreichs hinaus. Wie sah
Ihre rebellische Phase aus?
Glock: Ich habe meinen Mann in
sehr jungen Jahren kennengelernt. Da
war ich gerade mal 23 Jahre alt. Daher
hatte ich gar keine Zeit für eine rebelli-
sche Phase (lacht). Aber dafür konnte
ich schon sehr früh und nunmehr seit
15 Jahren die Möglichkeit nutzen, von
meinem Mann die wichtigen Dinge für
das toughe Business von der Pike auf zu
lernen. Heute stehe ich nach einer sehr
harten Schule als eine der wenigen Frau-
en an der Spitze eines Waffenkonzerns
im Aufsichtsrat.
Rupert, was bedeutet Familie für Sie
und können Freunde Familie ersetzen?
Everett: Ja, unbedingt. Besonders in
der Gay-Community und in Künst-
ler-Kreisen ist das oft der Fall. Viele
Homosexuelle meiner Generation – und
ich werde ja demnächst sechzig – haben
ihren Familien den Rücken gekehrt, weil
die Familie ihr Leben nicht akzeptiert
hat. Auch in meinem Fall war das ein
langer und problematischer Weg, aber
jetzt fühle ich mich eingebettet in eine
große Familie. Und dazu zählen meine
echte Familie, also meine Mutter und
mein Partner, und meine Freunde. Je
Meine Devise lautet:
Alles ist möglich.
Kathrin Glock
älter wir alle werden, desto besser verste-
hen wir uns. Das Alter macht anschei-
nend wirklich milde (lacht).
Kathrin, wie sehen Sie das? Können
Freunde Familie ersetzen? Was bedeutet
Familie für Sie?
Glock: Freunde können auf jeden
Fall ein wichtiger Teil der Familie wer-
den. Davon bin ich fest überzeugt. Ru-
pert gehört auf jeden Fall dazu (lacht
herzlich). Familie bedeutet für mich in
erster Linie Vertrauen und Geborgen-
heit. Jedoch lediglich ein Verwandt-
schaftsverhältnis zu haben, bedeutet
nicht immer Teil einer Familie zu sein.
174
THAT’S WHAT FRIENDS ARE FOR.
Kathrin Glock und Schauspieler Rupert
Everett beim lockeren Talk im GHPC.
Die beiden verbindet auch der Humor.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie es
ist, wenn sich Familienmitglieder ab-
wenden oder gar gegen Dich vorgehen.
Davor muss man sich schützen. Mehr
möchte ich dazu derzeit nicht sagen.
Aber ich werde diesen Hass, der gegen
meinen Mann und mich gerichtet ist, si-
cher in meinem geplanten Buchprojekt
aufarbeiten können.
Ein Buchprojekt setzt viel Kreativität
voraus und Sie sind beide kreative Men-
schen. Was sind Ihre Lieblingsprojekte
bzw. was macht Ihnen am meisten Freude?
Glock: Kreativität ist einfach wun-
derbar. Meine Devise lautet: Alles ist
möglich! Gerade hier bei den Turnieren
im GHPC Austria kann ich das beson-
ders gut umsetzen. Wie bereits gesagt, ist
auch ein neues Projekt in der Pipeline.
Dafür nehme ich mir im nächsten Jahr
auch eine kreative Auszeit. Es ist mein
ganz persönliches Buchprojekt über das
Leben an der Seite meines Mannes Gas-
ton. Daher wird es im Februar 2020
erstmals kein Turnier im GHPC Austria
geben, um dieses Herzensprojekt auch
umsetzen zu können. Aber auf das Event
im Juni 2020 können sich Spitzensport-
ler und Besucher schon jetzt freuen. Es
wird viel Neues zu sehen geben!
Everett: Auch bei mir steht ein aufre-
gendes Projekt ins Haus, ich führe die-
sen Sommer zum ersten Mal bei einem
Theaterstück Regie. Onkel Wanja von
Pavlovic Cechov, Premiere ist am 24. Juli
in Bath. Ein Sommertheater! Mit mir als
Regisseur und Hauptdarsteller!
Wenn Sie beide einen großen Wunsch
frei hätten, wie würde der lauten?
Everett: Dass ich als Regisseur bei
meiner Theater-Premiere nicht ausge-
pfiffen werde (lacht). Nein, so schlimm
wird es nicht, aber ich wünsche mir na-
türlich, dass dieses Stück beim Publi-
kum ein großer Erfolg wird!
Glock: Das wird es sicher und ich
wünsche es Rupert auch von ganzem
Herzen! Mein persönlicher Wunsch ist,
dass wir alle gemeinsam gegen die Zer-
störung der einzigartigen Fauna und
Flora dieser Erde kämpfen. Jeder Ein-
GHPC/Studiohorst
zelne von uns kann dazu einen wert-
vollen Beitrag leisten. Wir müssen es
nur tun!
 präsenti
ert:

15 JAHRE
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175
Gala

INTENSIV. Valery
Tscheplanowa, 39, zieht
das Publikum mit ihrer
Vitalität und Ausdrucks-
kraft in den Bann. Zur
Rolle der „Buhlschaft“ sagt
sie: „Alle Jedermänner,
die verfügbar waren, habe
ich mir angeschaut“ –
Premiere ist am 20. Juli.
DIE NEUE BUHLSCHAFT
Mit der Kraft
eines Panzers
Valery Tscheplanowa gilt als kraftvoll und diszipliniert. Im Vorjahr
glänzte die in Berlin lebende russische Schauspielerin bei den Salzburger
Festspielen im Technotheater „Die Perser“. Heuer debütiert sie neben
„Jedermann“ Tobias Moretti als Buhlschaft.
ie gilt als Ausnahmeschau-
S
spielerin, die mit ihrer unbän-
digen Kraft, Vitalität, ihrem
eisernen Willen und ihrem
Perfektionismus das Pub-
likum in ihren Bann zieht.
Der deutsche Regisseur Frank Castorf
verglich sie mit der „Kraft eines russi-
schen T-34-Panzers und der Disziplin
einer Bolschoi-Ballerina“. Worauf freut
sich die 39-Jährige und wie bereitet sie
sich auf diese besondere Rolle der Buhl-
schaft vor? Wir haben nachgefragt.
look: Sie kennen Salzburg ja be-
reits von Ihrem letztjährigen Auftritt
in „Die Perser“. Wie ist Ihr Verhältnis
zu der Stadt? Was mögen Sie besonders
oder eben nicht?
Valery Tscheplanowa: An Salzburg
liebe ich die Berge, die die Stadt einfas-
sen Ω diese kleine Stadt, die alljährlich
von Menschen aus aller Welt besucht,
genossen und verlassen wird. Was ich
an Salzburg nicht mag? Ich beobachte,
überall, wo viel Geld fließt, gibt es die
Gefahr der Hysterie und Unaufmerk-
samkeit, so auch hier.
Was fasziniert Sie an der Rolle der
Buhlschaft?
Mit so wenig Text und der Kürze
der Zeit eine Figur zu erschaffen, finde
ich spannend, und der freie Himmel,
unter dem gespielt wird, reizt mich.
Redaktion Renate Sallaberger Foto Stefan Klüter
Ich bin glücklich,
langsam, teuer und
lecker. Wie ein
gutes Bio-Huhn.
Valery Tscheplanowa
Das Kleid der Buhlschaft bietet
jeden Sommer aufs Neue Diskussions-
stoff. Welches Kleid werden Sie tragen –
und wie wichtig ist es tatsächlich?
Das Kleid ist wunderbar! Mir
gefällt es. Das Rot haben die Kostüm-
bildnerin Renate Martin und ich ge-
meinsam ausgewählt. Nun ja, wichtig
ist das Kleid wohl kaum, aber schön!
Sie sind bekannt für Ihr Arbeitsethos.
Wie bereiten Sie sich auf diese Rolle vor?
Gut essen, gut schlafen, gut denken.
Alle Jedermänner, die verfügbar waren,
habe ich mir auch angeschaut.
Finden Sie persönlich den Jeder-
mann noch zeitgemäß?
Der Jedermann ist 100 Jahre alt.
Warum sollte er zeitgemäß sein? Gert
Voss als Jedermann hat mich umge-
hauen. Welches Kostüm er trug und
wie der Tisch aussah, an dem er saß,
daran erinnere ich mich nicht mehr.
Aber als er versuchte zu beten, war er,
in meinen Augen, zeitgemäß.
177
In einem Interview bezeichneten Sie
sich selbst einmal als „Bio-Schauspiele-
rin“. Was genau meinen Sie damit?
Ich bin glücklich, langsam, teuer
und lecker. Wie ein gutes Bio-Huhn.
Wie fühlt sich Ihr Erfolgshöhenflug
an? Kennen Sie auch Niederlagen und
schwierige Zeiten – und wie gehen Sie
damit um?
Erfolg kenne ich nur in der Truppe.
Dass eine Aufführung gelingt, dazu
braucht es ein mutiges Ensemble, einen
hellen Regiekopf, einen kraftvollen
Autor, ein starkes Technikerteam und
einen Funken Magie, also Zufall, Zeit-
geschehen und ein waches Publikum,
das das alles sehen kann. Der Rest sind
Misserfolge, also das meiste. Das heißt,
Misserfolge sind mein Alltag. Ich weine
dann ein bisschen und suche weiter!
Gibt es Eigenschaften, die Sie in den
vergangenen Jahren dazugewonnen
haben?
Ich bemerke einen starken Zuwachs
an Vertrauen in allen Lebenslagen.
Sie gelten als sehr diszipliniert.
Sind Sie auch ein Genussmensch?
Wissen Sie, was ich von Januar bis
April gemacht habe? Nichts! Also ge-
nossen!
Was ist Ihre Zukunftsvision?
Ich möchte überall auf der Welt mit
freien und verantwortungsvollen Men-
schen zusammenarbeiten.
Gala

„RAUS AUS DER

Komfortzone“
Text Silvia Meister
Fotos Stefan Diesner Bettina Glatz-Kremsner ist die neue General-
it Glücksspiel kennt sie direktorin der Casinos Austria AG und damit

M
sich aus. Seit 29 Jah-
ren ist Bettina Glatz-
Kremsner, 56, für die
Österreichischen Lotte-
rien tätig. Seit Mai steht
sie nun als Generaldirektorin an der
Spitze der Casinos Austria AG, zu der
auch die Lotterien gehören.
Mit dem neuen Job ist die Wienerin
Chefin von weltweit 4.200 Mitarbeite-
rInnen und „am Gipfel ihrer Karriere
angekommen“. Zur Casinos Austria
AG, die österreichweit zwölf Casinos
betreibt, zählen neben den Lotterien
u. a. auch die Spieleseite win2day, der
Sportwetten-Anbieter tipp3 und die
Casinos Austria International.
Die Bilanzzahlen des Unternehmens
beeindrucken: 2018 wiesen Casinos
Austria und die Österreichische Lotteri-
en-Gruppe einen Umsatz von 4,5 Milli-
arden Euro aus. Cashcow sind die Lot-
terien mit 3,9 Milliarden Umsatz 2018,
dem größten der Lotterien-Geschichte.
Im Interview spricht die Top-Ma-
nagerin, die auch Honorarkonsulin von
Ungarn ist, über Job und Privates.
look: Sind Sie eine Zockerin?
Bettina Glatz-Kremsner: (Lacht)
Nein, aber hin und wieder spiele ich Lot-
to. Vor allem, wenn’s einen hohen Jack-
pot gibt. Allerdings war mein Höchst-
gewinn bis jetzt 54 Euro. In unseren
Casinos darf ich als Vorstand der Casi-
nos Austria AG nicht spielen.
Sie haben in Wien Handelswissen-
schaften studiert und arbeiten seit 1990
für die Lotterien. Aufgewachsen sind
Sie – als Österreicherin, aber in Ungarn.
Ich war drei Jahre alt, als ich mit
meinen Eltern und meinen beiden
Chefin von weltweit 4.200 MitarbeiterInnen.
Das Interview: So tickt die Top-Managerin.
Geschwistern nach Ungarn übersiedelt
bin. Mein Vater wurde damals an die ös-
terreichische Botschaft in Budapest be-
rufen. Das hatte auch viel Gutes für
mich, ich bin etwa dreisprachig auf-
gewachsen. Zu Hause sprachen wir
Deutsch, im Kindergarten Ungarisch
und in der Schule Englisch und Unga-
risch. Ich habe alle drei Sprachen spiele-
risch gelernt und bin erst 1980 fürs Stu-
dium wieder nach Wien gekommen.
Was haben Sie aus den Jahren in
Ungarn fürs Leben mitgenommen?
Mir wurde erst nachträglich be-
wusst, wie stark mich die Zeit in Ungarn
geprägt hat. Es war ja das kommunis-
tische Ungarn der 1960er, 1970er Jah-
re. Und im kommunistischen Ungarn
haben alle Frauen gearbeitet. Ich war
die Einzige in der Klasse, deren Mutter
nicht berufstätig war. Die Frauen in
Ungarn hatten schon damals Spitzen-
positionen in der Politik und in der
Wirtschaft inne, das war selbstver-
ständlich. Und mit diesem Selbstver-
ständnis bin ich aufgewachsen – wenn
man Freude daran hat, Verantwortung
zu übernehmen, zählt das Geschlecht
nicht, sondern nur die Leistung.
In Österreich gingen die Uhren
damals noch anders.
Ich denke, das ist teilweise noch
heute so. Als ich 2006 in den Vorstand
der Lotterien berufen wurde, war mein
Sohn acht Jahre alt. 90 Prozent meiner
Freunde und Bekannten wollten wissen,
wie ich Kind und Job unter einen Hut
bekommen will – und was mein Mann
dazu sagt. In Ungarn wurde mir gratu-
liert und ich wurde nach meinen Zielen
gefragt. Natürlich hat sich seit 2006 eini-
ges getan, aber es muss sich in den Köp-
fen noch immer viel ändern, um zu einer
anderen Grundeinstellung zu kommen.
Welches Manko orten Sie bei Frau-
en in Bezug auf den Beruf?
STARK. „In
meinem Leben
gab es viele
Stolpersteine“,
sagt Bettina
Glatz-Kremsner.
„Wichtig ist es,
aufzustehen und
seine Ideen weiter-
zuverfolgen.“

178

Frauen sollten ein bisschen mehr
aufzeigen! Außerdem müssen sie aus
der Komfortzone rausrücken. Das habe
ich auch bei mir selbst erlebt. Oft stan-
den schwierige Situationen wie ein rie-
siger Berg vor mir – aber wenn ich die-
sen Berg bezwungen habe, war ich stolz
auf mich. Das ist dann wirklich Erfolg.
Erfolg bedeutet auch, dass Sie Gene-
raldirektorin der Casinos Austria AG
sind. Was war Ihr erster Gedanke, als
Sie den Job übernommen haben?
Freude. Und eine große Ehre.
Gleichzeitig war und ist viel Demut im
Spiel, weil dieser Job auch eine riesige
Verantwortung ist – für 4.200 Mitar-
beiterInnen. Deshalb sind mir die Wer-
te sehr wichtig, die meine beiden
Vorstandskollegen und ich für das Un-
ternehmen postuliert haben: Seriosität,
Integrität, Wertschätzung, Weltoffen-
heit und Verantwortung.
Sie haben einen kurzen Ausflug in
die Politik gemacht. Hätten Sie sich auch
eine Karriere als Politikerin vorstellen
können?
Nein. Dass ich 2017 die Regierungs-
verhandlungen mitführen durfte, war
interessant und lehrreich. Aber es war
meinerseits nicht angedacht, dass ich
Politikerin werde. Meine Heimat ist die
Wirtschaft.
Ihr Job ist stressintensiv. Wie ent-
spannen Sie sich?
In der Heimat meines Mannes, in
Pöggstall im südlichen Waldviertel. Dort
haben wir ein Reihenhaus, das ist meine
Ruheoase. Spazieren gehen, lesen, ins
179
EXPERTIN FÜRS GLÜCK.
Bettina Glatz-Kremsner will mehr
Menschen in die zwölf heimischen
Casinos locken.
Bad gehen – ganz unspektakulär. Und
ich bin gern in Kärnten am Wörthersee.
Angenommen, Sie wären eine andere
Person und könnten Bettina Glatz-
Kremsner aus der Vogelperspektive
betrachten – was würden Sie sehen?
Eine Frau, die mit beiden Beinen
in der Welt steht, eine positive Grund-
einstellung hat, die Menschen liebt und
neugierig ist.
Worauf sind Sie neugierig?
Wie Menschen zu dem wurden, was
sie sind. Mich interessiert ihr Lebens-
weg. Deshalb unterhalte ich mich sehr
gern mit Menschen, um etwas über sie zu
erfahren, hinter die Kulissen zu schauen.
Denn man neigt oft zu einem vorschnel-
len Urteil. Kennt man einander besser,
hat man mehr Verständnis füreinander.
Ich mag Menschen.
Mich interessiert,
wie jemand zu dem
wurde, was er ist.
Bettina Glatz-Kremsner
Das ist immer wichtig, ob privat oder in
einem Unternehmen. Und ganz speziell
in Europa. Das Verstehen, warum je-
mand auf eine bestimmte Weise handelt,
ist die Basis für ein gutes Miteinander.
Was ist Ihr Leitmotiv, Ihre Devise?
Das Miteinander ist immer besser
als das Gegeneinander.
Was hat Ihnen das Leben beige-
bracht?
Demütig zu sein, an seinen Zielen
weiterzuarbeiten, auch wenn man hin-
fällt. Ich weiß, wovon ich rede, denn für
mich war der Weg zum Ziel – etwa zu
meinem jetzigen Job – kein Spazier-
gang. In meinem Leben gab es genug
Stolpersteine. Es ist wichtig, dass man
einmal mehr aufsteht, als man hinfällt,
und seine Ideen weiterverfolgt.
Gala
Mit Tiefgang &
Schmäh
Adi und Tochter Maddalena Hirschal im ganz persönlichen Interview
über grauenhafte Entwicklungen, selbstironischen Humor,
die große Liebe und nicht vorhandene Emanzipation.
ls Schauspieler, Sänger,
A
Kabarettist und Inten-
dant steht Adi Hirschal,
70, bereits fast sein
gesamtes Leben lang
im Rampenlicht. Tochter
Maddalena, 36, tut es ihm nach. Adi ist
bis 18. August in der Kultursommer-
Laxenburg-Produktion „Traumschiff“
zu sehen, Maddalena spielte zuletzt am
Bronski & Grünberg Theater in „Schuld
und Sühne“, im Wiener Lustspielhaus
ist sie für die Kostüme verantwortlich.
Im Sommer will sie nun mehr Zeit im
Burgenland verbringen.
Das Interview.
Adi, Sie haben im Vorjahr einen
runden Geburtstag gefeiert – ist es mit
70 nun anders als mit 69?
Adi Hirschal: Doch, schon. Ich sehe
die 70 als ein Symbol dafür, dass ein
großer Teil meines Lebens hinter mir
liegt, und ich muss aufpassen, was ich
mit der verbleibenden Zeit anfange.
Die Entscheidungen wollen gut über-
Text Nicole Schlaffer Fotos Vanessa Hartmann
legt sein, Qualität spielt eine große
Rolle. Und ich gehe jetzt auf die 80 zu,
das hört sich ganz grauslich an.
Sie waren Sängerknabe und haben
später mit Freunden in Italien eine
Punkband gegründet – wie kam es zu
dieser abrupten Richtungsänderung?
Diese moderne
Selbstoptimierung
ist mir zutiefst
zuwider.
Maddalena Hirschal
Adi Hirschal: Die Sängerknaben
haben meine inneren Werte geprägt,
aber rein vom Äußeren her waren die
68er einfach der Hammer, der auf mich
niedergegangen ist. Da hat ein wilder
Tanz begonnen, der bis heute andauert
und mich stark geprägt hat. Ich bin
im Grunde immer noch dieser wilde
180
Tänzer, dieser Hippie, und so will ich
die Welt auch wieder haben.
Was fehlt Ihnen heute?
Adi Hirschal: Eine offene Gesell-
schaft, die alle Freiheiten hat und muti-
ge Entscheidungen nicht scheut. Ein-
fach das Sich-nix-pfeifen-Brauchen im
positiven Sinn. Die Intensität der Mu-
sik von damals – Jimi Hendrix, David
Bowie, The Who – alles laut, intensiv
und mutig. Dagegen ist unsere heutige
Zeit brav und biedermeierlich.
Maddalena, wurden Sie stark von
Ihren Hippie-Eltern beeinflusst?
Maddalena Hirschal: Ja, ich glaube
schon. Aber ich hatte halt keine Revo-
lution zu leisten. Meine Eltern waren
die Revolution. Es gab in den 1990ern
keine Gesellschaft, gegen die man sich
zu stellen hatte, das war im Prinzip
schon alles geklärt.
Sie haben sich beruflich für die glei-
che Branche wie Ihr Vater entschieden.
Passiert es Ihnen oft, dass Sie darauf
reduziert werden, die Tochter von Adi
Hirschal zu sein?

Maddalena Hirschal: Wenn man
den gleichen Weg geht, wird man dar-
auf angesprochen, damit musste ich
rechnen. Würde ich das nicht wollen,
hätte ich etwas anderes machen müs-
sen. Ich war nach meiner Ausbildung
viel im Ausland. Als das relativ erfolg-
reich verlaufen ist, kam ich nach Hause.
Und jetzt genieße ich es, mit meinem
Vater zu arbeiten.
Adi Hirschal: Wir mögen uns wirk-
lich.
Das merkt man, Ihr lacht auch sehr
viel miteinander. Welche Eigenschaften
sind euch persönlich noch wichtig?
Adi Hirschal: (Lacht.) Mit humor-
losen Menschen kann ich nur ganz
schlecht umgehen. Ich nehme mich
selbst nicht so wichtig, als dass ich nicht
herzhaft über mich lachen könnte. Eine
gewisse Selbstironie und distanzierte
Sicht auf sich selbst ist das Reifezeug-
nis fürs Leben. Erika Pluhar hat gesagt,
ihr Lieblingswort ist „trotzdem“. Also
„trotze dem“ oder „einer Sache trotzen“.
Ich finde das Staunen, diese Verwunde-
rung über Dinge, die uns umgeben, sehr
wichtig. Kinder können das, Erwach-
sene haben es meist schon verlernt. Ich
möchte dieses Kind in mir nie verlieren.
Maddalena Hirschal: Da mache ich
mir keine Sorgen (lacht). Ich kann
schon über mich lachen, aber wenn
meine Eltern mich auf der Schaufel
haben, nehme ich das sehr ernst. Wahr-
scheinlich weil sie immer mein Grad-
messer für alles waren. Sie kennen mich
so gut wie sonst niemand – bei anderen
tue ich mir da leichter.
Adi, stimmt es, dass Sie Ihre Frau
Ela noch am Abend Ihres Kennenlernens
gefragt haben, ob sie Kinder möchte? Ein
eher ungewöhnlicher Anmachspruch.
Adi Hirschal: (Lacht.) Ja, als Anma-
che ist der Satz sehr vertrottelt. Aber ich
habe sie das tatsächlich schon fünf Mi-
nuten nach unserem Kennenlernen ge-
fragt, während wir uns zu „Samba Pa Ti“
bewegt haben. Ich glaube, ich habe ihr
ganz gut gefallen und sie mir auch. Da
kann man sich schon einige dialogische
Fehler leisten.
181
ZUSAMMENHALT.
Adi Hirschal ist 70 – und kein
bisschen leise. Auch Tochter
Maddalena, 36, lebt ein
unkonventionelles Leben.
Ihre Frau steht nicht gerne in der
Öffentlichkeit. Ist es nicht schwierig
zu vereinbaren, wenn einer immer im
Rampenlicht steht und der andere dort
gar nicht hinwill?
Adi Hirschal: Meine Frau hat ein-
fach Stil. Sie drängt nicht an die Öffent-
lichkeit. Dass wir schon so lange zu-
sammen sind, ist hauptsächlich ihr
Verdienst. Ich war eine Zeit lang ein
sehr anstrengender Ehemann. Vor
allem in den Jahren des Erfolgs mit den
Strizzi-Liedern, als ich mit meinem
Freund Wolfgang Böck keinen Abend
vor vier Uhr morgens nach Hause
gekommen bin. Ich bewundere die
Klugheit meiner Frau, dass sie mich an
der langen Leine gehalten hat.
Was macht eine gute Beziehung aus?
Ihre hält nun immerhin schon mehr als
40 Jahre – und das in einer Branche,
in der das eher nicht üblich ist.
Adi Hirschal: Ich würde jedem
raten, dem ersten Gefühl, das man zu
einem Menschen hatte, immer wieder
nachzugehen und nachzuspüren.
Gala
Vor allem in schwierigen Zeiten – die
wir natürlich auch hatten. Ich finde die-
ses Gefühl immer wieder und jetzt bin
ich maßlos verliebt in sie. Und es ist
wichtig, den anderen als eigenständige
Person zu betrachten, also nicht immer
im Zusammenhang mit einem selbst.
Maddalena Hirschal: Ich habe mei-
ne Eltern nie still einander gegenüber
gesehen. Es gab immer einen Austausch,
sie sind sehr interessiert aneinander. Ich
hätte das natürlich in dem Alter auch
gerne so. Mit meinem Mann bin ich seit
zwölf Jahren zusammen. Ob das später
mal auch so gut funktioniert wie bei mei-
nen Eltern, weiß ich nicht.
Gehört zum Glücklichsein für Sie auch
Familie, also Kinder, dazu? Werden Sie oft
mit der biologischen Uhr konfrontiert?
Maddalena Hirschal: (Lacht.) Alle
Frauen ab 30 werden das gefragt. Viele
meiner Freundinnen haben bereits Kin-
der. Aber ich lebe halt sehr unkonventi-
onell, habe unregelmäßige Arbeitszei-
ten. Mein Mann ist Kieferchirurg und
wir leben derzeit noch örtlich getrennt.
Ich fühle mich von der Gesellschaft aber
nicht unter Druck gesetzt, weil ich mich
kenne und weiß, was ich in meinem
Leben mache und warum.
Männer werden ja nie nach der
Familienplanung gefragt oder wie sich
Kinder und Karriere vereinbaren lassen.
Maddalena Hirschal: Wenn das
so ist, ist das schade. Mein Eindruck
ist, dass man als Frau in unserer Ge-
sellschaft erst als vollwertig gilt, wenn
man Kinder hat und Karriere macht. In
meinem Umfeld erlebe ich viel Schuld-
gefühl, nicht beidem gerecht werden zu
können. Wie und ob ich diese Doppel-
rolle leben werde und möchte, weiß ich
noch nicht. Ich habe noch keinen Mas-
terplan für mich gefunden. Eigentlich
sollte ich wissen, wo ich in fünf Jahren
sein will, ich weiß es aber nicht.
Vielleicht reicht es schon zu wissen,
wo man NICHT sein will …
Adi Hirschal: Ein sehr guter Ansatz.
Maddalena Hirschal: Aber diese
Selbstoptimierung ist jetzt so modern.
Immer weit voraus denken, immer
schneller – das ist mir zutiefst zuwider.
Adi, gibt es etwas, das Sie in Rage
bringt?
Adi Hirschal: Als Privatmensch ver-
suche ich mir eine gewisse Gelassenheit
anzueignen, aber als Staatsbürger bin,
oder besser war, ich in letzter Zeit eini-
germaßen beunruhigt. Ich hoffe, dass
der Spaltung unserer Gesellschaft nun
Einhalt geboten wird. Die Zeichen
182
IM DUETT. Adi Hirschal
ist darauf bedacht, sich
sein inneres Kind zu
bewahren. Seine Tochter
hilft ihm dabei.
stehen nicht allzu schlecht für eine
Rückkehr in ein zivilisierteres Staats-
wesen und eine offene Gesellschaft. Als
Künstler und Freigeist hoffe ich auf das
Ende von Hetze und Hass, die uns in
letzter Zeit täglich begleitet haben.
Kommen wir zum Burgenland. Sie
haben schon viel über die Wiener gesun-
gen und gelesen, nun leben Sie seit sieben
Jahren auch im Burgenland. Was macht
denn für Sie das Burgenland aus?
Adi Hirschal: Wien ist ein sehr
spannendes, großes, urbanes Biotop. Es
schwimmen dort viele Raubfische her-
um. Das Burgenland ist gutmütiger!
Natürlich, das ländliche Leben hat nicht
nur Vorteile. Man steht ständig unter
Beobachtung, ist nicht anonym. Aber
ich liebe das Klima! Das gibt es sonst
nur in Südfrankreich oder Italien. Die
Luft ist anders, man riecht den See. Ein
langer Urlaub! Ich bin froh, hier gelan-
det zu sein.
Maddalena Hirschal: Ich freue mich
schon auf den Sommer, heuer möchte
ich viele Tage hier in Purbach verbrin-
gen. Das war mir leider bisher noch
nicht so oft vergönnt. Die Wiener sind
ganz begeistert vom Burgenland. Viele
meiner Freunde suchen hier ein Haus.
Ich bin glücklich, wenn ich hier bin.
„TRAUMSCHIFF –
ALLES LÄUFT SCHIEF“
Sommerbühne. Ein Desastrical von
Christian Deix und Olivier Lendl
Mit Pia Baresch, Christian Deix,
Susanne Gschwendtner, Olivier Lendl,
Thomas Mahn und Christina Scherrer.
Regie: Viktoria Schubert.
Intendanz: Adi Hirschal – er kehrt als
Entertainment-Officer des
Kreuzfahrtschiffs auf die Bühne zurück.
Bis 18. August, Samstag & Sonntag
um 16.30 Uhr
Franzensburg, Schloss Laxenburg
kultursommerlaxenburg.at
EINE SEELISCHE
ERKRANKUNG
IST SO NORMAL WIE
EIN WEISHEITSZAHN.
( N U R K A N N M A N S I E N I C H T E I N FA C H Z I E H E N . )

E S I S T Z E I T, G A N Z N O R M A L D A R Ü B E R Z U R E D E N.
Jährlich kämpft ein Drittel aller Menschen in Österreich mit psychischen
Problemen und findet kaum gesellschaftliche Akzeptanz. Deshalb wollen
wir die Diskussion über psychische Erkrankungen öffentlich machen.
Mehr Informationen auf www.ganznormal.at
www.ganznormal.at

Gratiseinschaltung der wienlive Zeitschriften GmbH zugunsten der genannten karitativen Organisation.
183
Gala
ImPulsTanz –
EINE STADT TANZT
BALÉ DA CIDADE DE SÃO
PAULO / ISMAEL IVO.
Eine Choreografie von Morena
Nascimento: „Um Jeito de Corpo“.
65 Tanz- und Performance-Produktionen, mehr als 230 Workshops und
Research Projects und 32 Partynächte locken zehntausende TänzerInnen
aus dem In- und Ausland von 11. Juli bis 11. August nach Wien.
as Tanztheater Wupper-
D
tal Pina Bausch tanzt im
Burgtheater, die Wiener
Performerin Doris Uhlich
im Odeon, Dimitri Cham-
blas und Boris Charmatz im Leopold
Museum, Lenio Kaklea im mumok,
Yosi Wanunu und Roland Rauschmeier
im Schauspielhaus. Die Partycrowd der
Stadt in der Festival Lounge im Burg-
theater Vestibül. Und alle gemeinsam
im Wiener Arsenal!
Dort findet der Großteil der mehr
als 230 Workshops statt, die zum Teil
von den Tanzschaffenden gehalten wer-
den, die abends ihre Arbeiten auf der
Bühne zeigen. Sie sind mit ein Grund,
warum mehrere tausend Tanzbegeis-
terte aus aller Welt nach Wien kommen
und dazu beitragen, dass die Stadt von
11. Juli bis 11. August zu einem großen
Dancefloor wird.
Nur schauen? Wer also mehr
möchte, als die eine oder andere der
65 Performances in einer der 21 Spiel-
stätten in ganz Wien zu sehen – näm-
lich selbst tanzen –, der hat die Qual
der Wahl. Aber keine Angst, es gibt jede
Menge Kriterien, anhand derer man
die perfekte Wahl treffen wird. Rund
die Hälfte der Workshops richtet sich
an AnfängerInnen, die andere an fort-
geschrittene und professionelle Tänze-
184
AGUDO DANCE COMPANY.
Jose Agudo gibt seit vielen
Jahren Workshops bei
ImPulsTanz, heuer wird er zum
ersten Mal auch eine eigene
Performance zeigen: „Silk Road“.
rInnen. Für Kids von dreieinhalb bis
15 Jahren und auch für Menschen jen-
seits der 55 gibt es eigens zugeschnitte-
ne Programme.
Hat man sein Level bestimmt,
kann man ein Department wäh-
len. Lust auf Jazz Dance? Zum Bei-
spiel mit dem langjährigen Lieb-
lingsdozenten vieler WienerInnen,
Salim Gauwloos, der mit Madonna
STIG, George Anastasakis, Kooné pics & Víctor Riv
tourte und aufgrund der großen Nach-
frage das ganze Festival hindurch in
den lichtdurchfluteten Studios unter-
richtet. Oder mit Conny Aitzetmueller,
die man unter anderem im Musikvideo
„Beyonder Girl“ der Sofa Surfers an
der Pole bewundern kann. Oder besser

ZUM ERSTEN
MAL BEI
IMPULSTANZ.
Natalia Catanea
lehrt Aerial
Silk Dance.
Modern? Hier stehen u. a. Kenji Takagi,
Tänzer des Tanztheater Wuppertal Pina
Bausch oder Ismael Ivo, Mitbegründer
des Festivals ImPulsTanz und Leiter
des Balé da Cidade de São Paulo, das im
Burgtheater gastiert, zur Auswahl.
Das größte Workshopdepartment
ist übrigens American European Con-
temporary. Hier unterrichten zum
Beispiel Samantha van Wissen – lang-
jährige Tänzerin bei Rosas, die Zwil-
lingsschwestern Kristina und Sadé
Alleyne, bekannt durch Akram Khan,
die heuer erstmals auch eine eigene Per-
formance zeigen, und Damien Jalet –
der Choreograf des Films „Suspiria“.
Viel mehr als Tanz! Wer vor allem
tanzen möchte, um sich mit dem eige-
A N Z E I G E
nen Körper auseinanderzusetzen, ist
bei BodyWork gut aufgehoben. Um sich
selbst besser kennenzulernen, bieten
sich etwa Yoga mit Sri Louise, Pilates mit
Gabriella Cimino, Feldenkrais mit
Sascha Krausneker oder Tai Chi mit
Paul Wenninger an.
Kunst, ja sicher! Aber Tanz, weiß
nicht so genau? Um Berührungsängste
zwischen den Genres zu vermindern
und weil man in Wien generell viel vom
Mischen hält, gibt es die Departments
„visual arts X dance“ und „music X
dance“. Sie beherbergen zum Beispiel
„Schlammgrube 3000“ mit Wolfgang
Gantner vom Künstlerkollektiv Geli-
tin & Scott Clifford Evans und Daniel
Aschwanden & Barbara Eichhorn, die
in „Blind_moves“ Zeichnen und Tanz
185
ALLEYNE DANCE. Die Zwillingsschwestern
geben fünf Workshops und zeigen ihre
Performance „A Night’s Game“.
verbinden. Bei „music X dance“ bietet
sich eine Jam-Session mit Ian Kaler
und Jam Rostron aka Planningtorock
an oder auch ein Chor-Workshop für
„Hot Bodies Of The Future“ von Gérald
Kurdian.
Ganz unverbindlich in alle mög-
lichen Kurse reinschnuppern, ohne
Voranmeldung und noch dazu gratis –
auch das ist möglich! Bei Public Moves
gibt es täglich andere Schnupperwork-
shops, im Anton-Benya-Park in der Ar-
gentinierstraße und am Donaukanal.
Alle, die Lust haben sich zu bewe-
gen, sollten also kein Problem haben,
einen passenden Workshop zu fin-
den. Allen anderen sei das Zuschauen
wärmstens empfohlen – in den Wiener
Theatern und Museen mit deren gro-
ßen und kleinen Bühnen. Nicht, dass
einem da das Auswählen aus einem
dichten Programm erspart bliebe …
ImPulsTanz –
Vienna International Dance Festival
11. Juli bis 11. August 2019
Buchung und Informationen unter
www.impulstanz.com
+43/(0)1/523 55 58
Gala

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186
 SOCIETY ALLES ÜBER STARS & STERNCHEN

Royales
Modegenie
Pauline Ducruet kleidet ein
Glückstränen bei den Gri-
maldis: Im Rahmen der „Men’s
Fashion Week“ zeigte Pauline
Ducruet (M.), 25-jährige Toch-
ter von Prinzessin Stéphanie
von Monaco (l.), in Paris erst-
mals die Entwürfe ihres Mode-
labels „Alter Designs“. Die
Unisex-Kollektion ist nach-
haltig und punktet mit coolen
Streetwear-Styles. „Es war ein
steiniger Weg mit einer Menge
Selbstzweifeln. Dafür ist nun
aber kein Platz mehr. Heute
ist der Tag, an dem mein
Traum wahr geworden ist“,
teilte die Jung-Designerin
auf Instagram mit. Support
aus der Front Row gab’s
von Mama Stéphanie, dem
frisch vermählten Cousinchen
Charlotte Casiraghi (r.) und
Wuffi Mala.
Getty Images

187
Für Sie dabei

by USCHI FELLNER, ANDREA BUDAY, SILVIA MEISTER

Auf der Bühne: Model Cara Delevingne, Model & Tänzer

Lil Buck, Schauspielerin Tilda Swinton, Popstar Pharrell
Williams und Mimin Helen Mirren (v. l.).

Ganz in Chanel:
Model Gigi Hadid.

„KARL FOR EVER“-GALA

Hommage an
einen Großen
igentlich schätzte der im Februar

E verstorbene Karl Lagerfeld große

Chanel-Fan und
Lagerfeld-Freundin Caroline von
Hannover kam mit Tochter
Charlotte Casiraghi.
Abschiede nicht. Doch die Mode-
häuser Chanel, Fendi und Karl Lager-
feld – für die er designte – ließen es
sich nicht nehmen und würdigten das
Fashion-Genie Ende Juni im Rah-
men der „Karl For Ever“-Gala. Dafür
wurde das Pariser Grand Palais, Ort Designerin
der Chanel-Shows, mit riesigen Porträts Stella McCartney
von Lagerfeld aus verschiedenen Phasen an der Seite von
Ehemann
seiner Karriere dekoriert. Das künstleri- Alasdhair Willis.
sche Programm umfasste u. a. Auftritte Immer dabei:
von Popkönig Pharrell Williams und die einstige
Lagerfeld-Muse
Pianist Lang Lang. Schauspielerin Helen
Claudia Schiffer.
Mirren verlas Lagerfeld-Zitate. Unter
den Gästen: Caroline von Hannover und
Frankreichs First Lady Brigitte Macron.

188
 Royaler Aufmarsch
am ersten
Ascot-Tag: die
Queen (l.), König
Willem-Alexander
und Königin
picturedesk.com, Getty Images

Máxima, Prinz
William mit seiner
Kate, Papa Charles
und seine Camilla
(v. l.).

ROYAL ASCOT

Fashion
Wonderland
U
nser aller Liebling Queen Eli-
zabeth enttäuschte auch bei der
diesjährigen Rennwoche von
Ascot nicht – Her Majesty erschien
mehrfach in Himmelblau, immer-
hin ist ihr jüngstes Urenkerl, das Baby
von Meghan und Harry, a Boy namens
Archie Harrison. Die Outfits (inklusive
Hüten) sind bei den elitären Pferderen-
nen mittlerweile beinahe ebenso wichtig
wie das Geschehen auf der Rennbahn.
Königin Máxima kam ganz in Sand-
beige mit XXL-Fascinator, Herzogin
Kate in bravem Bleu – und Demi Moore
Eine Frau der Tat: (kaum zu erkennen) in Flaschengrün.
93 Jahre ist Queen Royales Selfie:
Elizabeth – und topfit. Autumn Phillips (M. l.) –
Schwiegertochter von
Prinzessin Anne –
umringt von ihrer
Girlfriend Crowd.

Father & Son:

Prinz Charles
Zwei Herzoginnen im Takt: und sein
Kate und Camilla (o.). Ältester,
Rechts: Hollywood-Actress Prinz William.
Demi Moore bebrillt und behütet.

189
Society

© Fotohinweis
Kate Moss mit look!-Herausgeberin
Auch Topstar Leona Lewis Uschi Pöttler-Fellner.
begeisterte die Gäste in der
Riders Lounge. Fashion-Ikone und Serien-Star:
Die unvergleichliche Joan
GLOCK-REITTURNIER Collins ist Stammgast bei
Familie Glock.

Star-Aufgebot
enn die GHPC-Geschäftsfüh-

W rer Gaston und Kathrin Glock

zum legendären International
Show Jumping ins Glock Horse Perfor-
mance Center laden, jetten Superstars
aus nah und fern nach Kärnten. So weit
das Auge reichte, sah man entspannte
Supermodels wie Naomi und Kate Moss Gab eine Autogrammstunde:
und bestens gelaunte Gäste wie u. a. Dieter Bohlen, cool wie
Robbie Williams, der zum zehnten Mal immer.
live auf der Bühne performte. Einmalig!

Sänger
So entspannt wie bei Familie
Engelbert
Gaston und Kathrin Glock sieht
Humperdinck Tierschützerin Kristin
man Naomi und Kate Moss
genießt den Davis reist regelmäßig
selten.
Abend im zu ihrer Freundin
GHPC. Kathrin Glock.

John Travolta legt auch

gerne eine heiße Sohle
auf’s Parkett.

Stammgast
Mariah Carey Chuck Norris
verbindet mit fühlt sich bei
Unternehmerin den Glocks
Kathrin Glock sichtlich wohl.
eine langjährige
Freundschaft.

Film- und
Theaterstar
Rupert Everett ist
gut mit den
Studiohorst/ GHPC

Gastgebern Mr. Big Chris Noth schätzt die

befreundet. Herzlichkeit der Gastgeber-Familie
Gaston und Kathrin Glock.
 Die gut gelaunte Gastgeberrunde: Eveline Christoffer,
WunschRaum-GF und diesjähriger Location-Host, Manuela
Marcuzzo von Biela Optik und das 08/15-Team Dieter Steinacher,
Grande Patronne Ursula Lachout, Eva Crepaldi und Irene Friedel.
TERMINE 2019
VORSTADTFEST

And the SO: 23.6.2019

winner is … Wald-und-Wiesen-Lauf
ereits zum dritten Mal lud SO: 25.8.2019
B das Design-Trio WunschRaum,
08/15 und Biela Optik zum
chilligen Vorstadtfest im Herzen
Augarten Benefizlauf
Döblings. Bei coolen Drinks, köst-
lichem Fingerfood und stimmungs-
SO: 8.9.2019
voller Musik wurde bis spät in die Donauparklauf
Nacht gefeiert – und gewonnen: Die
Simply wonderful!
Sommerliche Must-
großartige Tombola (Preise u. a. von
Andy Wolf Eyewear, Impibag und
SA: 14.9.2019
haves und Best-ofs
Broste Copenhagen) sorgte für Spaß
Liesinger Herbstlauf
von 08/15.
und Spannung bis zum Schluss.
MO: 16.9.2019
SeniorInnen Nordic Walking Day
DI: 24.9.2019
Vienna Night Run
SA: 28.9.2019
Einer der glücklichen Gewinner: Thomas Eccli
Groß Jedlersdorf Lauf
(Zweitwohnsitz.co.at). Links: Eveline Christoffer und
Armin Kainz, Moderator der abendlichen Preisverleihung.

Caroline Erb und Eva Dieter Weitere Termine:

bei frisch Gemixtem von 29.9.: Seestadtlauf | 5.10.: Krebsforschungslauf | 26.10.: Finale Grande Wienläuft 2019 | 23.11.: Movember-
Martini-Markenbotschafter lauf | 31.12.: Midnight Run
Christian Dobersberger.
Georgie Sarkezi

Zudem gab’s gut gekühlte

Klassiker und Fingerfood
von Les Gourmandises.

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Society
KOL UM N E

Meinrads Welt

von MEINRAD KNAPP Dreamteam: IT-Pionierin Julia Murczek

mit Uschi Fellner und ihrem Team.
Juhuu – er ist wieder da –
der Jahrhundertsommer PEOPLE FOR TOMORROW
edes Jahr aufs Neue sind die heißen Tage zum einen
IT-Technik &
J Grund für viele, die sich bisher über den Regen
oder den Wind beschwert haben, sich nun über die
unerträgliche Hitze zu beklagen. Zum anderen gibt es Plaudereien
uns allen die Chance, ein einzigartiges Naturphänomen eim „people for tomor-
im Spiel der Geschlechter mitzuerleben. Denn Frau-
en ist – und das ist mittlerweile sogar wissenschaftlich
erwiesen – einfach früher kalt.
B row“-Event powered by Wirt-
schaftsagentur Wien im Hotel
Bristol entführten IT-Pionierin Julia
Was das mit der Hitze zu tun hat? Fragen Sie das den Murczek und ihr „Lost in the Gar-
Kollegen Lukas, der im gemeinsamen Büro mit Kollegin den“-Team in die neueste Technik der
Tatjana versucht, die Temperatur über die Klimaanlage interaktiven Welt. Den spannenden
irgendwo zwischen 17 Grad (sein Wunsch) und 29 Grad Ausführungen der Expertin – etwa
(ihr Wunsch) anzusetzen. Der Kompromiss hat ergeben: über interaktive Anwendungen mit Julia Murczek in
29 Grad. Der Arbeitsplatz ist aber nur eine der hitzigen spielerischem Charakter – lauschten ihrem Element.
Herausforderungen im Alltag und man kann ja mal die u. a. Martina Denich-Kobula und
Flucht in andere, kühlere Büros wagen, bei einer gemein- Simone Dulies.
samen Autofahrt allerdings sind die Fluchtmöglichkeiten
begrenzt – so wie auch die Macht der Technologie. So lassen
sich zwar zuweilen Klimaanlagen in zwei Bereiche trennen,
wenn sich das aber in die Klimazone Arktis vs. Klimazone Martina Denich-
Kobula (M.) und
Subtropen unterteilt, dann geht selbst der besten Aircondi- Manuela Paganotta
tion die Luft aus – egal ob kalt oder nicht so kalt! (r.) beim Smalltalk
Wird der Streit zwischen Backofenhitze und Frost- mit Hotelmanagerin
beulen dann auch noch in einen Stau getragen, stehen Simone Dulies.
Beziehungen mitunter auf der Kippe. So müssen Männer
natürlich zu Beginn das Auto schon gut temperiert vor-
fahren, das Make-up darf nicht verrinnen, dann wäre es
eindeutig zu heiß, auf der anderen Seite bedeutet der Satz:
„Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich mir eine Hose Gabriele Tatzberger, Julia Murczek,
angezogen!“ sehr deutlich, hier ist es viel zu kalt. Erfah- Uschi Fellner und Simone Dulies (v. l.).
rungsgemäß ist der Streit um die richtige Temperatur kein
Diskussionsangebot, sondern die versteckte Botschaft,
dreh die Klima ab, oder ich servier dich so kalt ab, dass
du im Sommer die Heizung brauchst. Gibt’s eine Lösung
abseits von getrenntem Reisen? Vielleicht die Erinnerung
an die ersten Urlaubsfahrten, als die Schweißperlen auf
der Stirn noch nichts mit der Temperatur im Auto zu tun
hatten und die Frage, ob es „zu“ heiß sei, sich einfach nie
Stefan Diesner

gestellt hat. In diesem Sinne – schönen Sommer!

Kronehit

192
 Philipp Reisinger (GF Kitzpichl Realitäten),
Margarethe Künig und LAbg. Barbara Schwaighofer. Romana Künig, Sophie Künig,
Anna Künig, Romana Margarethe
Künig und Engelbert Künig.

Julius Kiennast VIVEA GESUNDHEITSHOTELS

(Kiennast
Lebensmittel-
großhandel)
und Christiana
30-jähriges
Kiennast. Jubiläum
um festlichen Begehen eines ganz

Z besonderen Geburtstags lud kürz-

Michael Bauernfeind, Stephan Gesell,
Raik Eilert und Jonas Avendaño
(alle Kurzentren Deutschland).
lich die Hoteliersfamilie Künig.
Seit nunmehr drei Jahrzehnten umsorgen
die inzwischen zehn Vivea Gesundheits-
hotels in Tirol, Oberösterreich, Kärnten Martin Reitberger (Vivea Gesundheit
Bad Häring) und Vincent Künig
und Niederösterreich unter dem Motto (Künig GmbH).
„Gesundheit leben, Gesundheit fördern“
erfolgreich ihre zahlreichen Gäste. Mit
Gästen aus Politik, Wirtschaft und dem
privaten Umfeld der Familie Künig wur-
de auf der Festung Kufstein im festlichen
Rahmen der runde Geburtstag dieser be-
merkenswerten Erfolgsgeschichte gebüh-
rend gefeiert.

Michael Cede, Romana Künig (Vivea

Gesundheitshotels), Engelbert Künig
(Vivea Gesundheitshotels).

Stefan
Demetz und
Christina
Demetz.

Thomas Bodner (GF Bodner

Baugesellschaft) und Sandra Bodner.
TIROLERIN/Ringhofer

Mario Morandell (Morandell

Herta Pestal und Ernst Pestal
International GmbH), Tina Morandell,
(Hofeneder Consulting).
Nicole Bacher (Künig GmbH) und
Daniel Montagnese (Künig GmbH).
KOLUMNE BY USCHI FELLNER
Look into
MY LIFE
Gleich werden Sie neidisch auf mich werden.
ir haben ein Boot. Falls
W
Sie jetzt eine Yacht
mit dick gepolsterten
Sonnendeck-Matten
vor Augen haben: Wie
schön! So eine hatte ich als Vision im
Kopf, als mir mein Mann vor Jahren
freudestrahlend erzählte, jemand hätte
ihm ein Boot geschenkt.
Warum verschenkt jemand sein
Boot? A) Weil er Jesus ist und anderen
eine Freude machen will. B) Weil das
zu verschenkende Boot … naja, sagen
wir, weil es ist, wie es ist. Ich habe heu-
te einen guten Tag mit guten Nerven,
weil unser Sommerurlaub noch nicht
begonnen hat. Aber der Countdown
läuft. Noch fünf, vier, drei, zwei, ein
Tag. Dann kommt der riesengroße
Hammer-Streit, spätestens wenn wir
auf dem Boot sind.
Sobald ich das Boot betrete, trans-
formiert mein ansonsten liebenswer-
ter Mann zum Diktator. Dies erstaunt
mich stets aufs Neue, denn die Einzige,
die in unserer Beziehung einen recht-
mäßig erworbenen Motorboot-Führer-
schein besitzt, bin ich.
Ungeachtet dessen, erteilt der Dik-
tator zackige Befehle, jeder nimmt
ohne Widerrede den ihm zugeteilten
Platz ein. Mein Platz ist schwammig
definiert. Einerseits müßte ich das
Boot lenken, andererseits ist das Sache
des Diktators, zumindest wenn wir au-
ßer Sichtweite der Hafenpolizei sind.
Nachdem ich uns also kompliziert und
unter barschen Kommandos des Dik-
tators („Weiter nach reeechts, bist du
blind? Aaaachtung! Du ruinierst mein
Boot!“) aus unserem Ankerplätzchen
ausgeparkt und aufs offene Meer ma-
növriert habe, darf ich demütig die Ba-
detücher ausbreiten, sowie Schwimm-
zeug, Wasser und Proviant verteilen.
Und mich ansonsten unsichtbar ma-
chen, weil ich im Weg stehe. Sagt der
Diktator.
194
Stelle ich neugierige Fragen („Ist
das Boot eh gewartet worden seit dem
letzten Sommer? Nicht dass wir dann
wieder fünf Stunden mit kaputtem
Sonnendach und Motorschaden am
offenen Meer …“) reagiert der Diktator
unwirsch.
Letzten Sommer war unser Son-
nendach kaputt. Der griechische
Handwerker, der den losen Dachfetzen
reparieren sollte, zertrümmerte verse-
hentlich die Windschutzscheibe und
verschwand unter der vagen Angabe,
beide Probleme bald zu lösen. Gefähr-
liche Drohung.
Wir fuhren, entgegen meiner
schüchtern vorgetragenen Bedenken,
trotzdem aufs offene Meer. Man sagte
mir, ich solle mich nicht so anstellen
und wenn mir heiß sei, halt ins Was-
ser springen. Ich tat, wie mir gehei-
ßen und übte mich in Bescheidenheit.
Dann machte es einen Knall, aus der
Bodenplatte stieg Rauch und eines der
Kinder meinte fasziniert: „Cool, jetzt
brennt das Boot!“ Geistesgegenwärtig
sprang der Diktator sofort ins Wasser,
während der Sklave, also ich, hurtig
den Feuerlöscher schnappte. Na, mehr
habe ich nicht gebraucht. „Wehe!“,
brüllte der Diktator in sicherer Entfer-
nung aus den Fluten, „du ruinierst das
Boot, wenn du es einschäumst.“
Was soll man darauf sagen? Ich
schrie, dass ich nie wieder einen Fuß
auf dieses Boot setzen werde, falls ich
in der Flammenhölle überleben sollte.
Der Diktator sagte, ich solle nicht hys-
terisch sein, es habe längst zu rauchen
aufgehört und überhaupt wäre das
alles doch lustig. Wo denn die Leucht-
raketen wären, die wir für Notfälle be-
sorgt haben?
„Hmmmm“, machte ich. „Du hast
sie vergessen?“, fragte der Diktator
scharf. „Du bringst mich fast um und
fragst MICH, ob ich die Leuchtraketen
vergessen habe?“, brüllte ich, außer
mir vor Wut. Am liebsten hätte ich die
Leuchtraketen jetzt ins Wasser gewor-
fen, aber ich hatte sie ja vergessen.
Wie jedes Mal stapfte ich irgend-
wann vom Boot in der festen Überzeu-
gung, nie wieder mit dem Diktator zu
reden. Anwälte würden reden. Wie je-
des Mal vertrugen wir uns dann wieder.
Susanne Spiel, iStock by Getty Images
Bald ist Urlaub. Das Boot ist frisch
gewartet. Vielleicht ist diesmal ja der
Startschlüssel unauffindbar. Komisch.
Schreiben Sie mir Ihre Meinung:
uschi.fellner@looklive.at
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Ende

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the world.
Entdecken Sie die schönsten Orte im
Dreivierteltakt. #FeelsLikeAustrian

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