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Visum zur Arbeitsplatzsuche

Quellen:
§ 18c AufenthG
§ 31 Abs. 1 Nr. 1 AufenthV

Kurzgefasst:
Hochschulabschluss
gesicherter Lebensunterhalt
Suche nach einem der Qualifikation angemessenen Arbeitsplatz
bis 6 Monate Dauer
ohne Verlängerungsmöglichkeit
erneute Erteilung nur nach Wartezeit
nicht für Drittstaatsangehörige mit anderem Aufenthaltstitel
ohne Zustimmung der Ausländerbehörde / Bundesagentur für Arbeit
korrekte statistische Erfassung ist wichtig wg. Evaluierung der Vorschrift!
Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeines ........................................................................................................................ 2
2. Voraussetzungen für die Erteilung ...................................................................................... 2
2.1 Qualifikation der Antragsteller ......................................................................................... 2
2.1.1. Prüfung „Vergleichbarkeit des Abschlusses“ (ANABIN) ........................................ 2
2.1.2. Grundsätzlich keine Sprachkenntnisse erforderlich .................................................. 3
2.2. Sicherung des Lebensunterhalts....................................................................................... 3
3. Keine Zustimmungserfordernisse ....................................................................................... 4
4. Sonstiges ............................................................................................................................. 4
4.1. Statistische Erfassung ......................................................................................................... 4
4.2. Art des Visums / Gültigkeitsdauer ...................................................................................... 4
4.3. Familiennachzug ................................................................................................................. 5

Visum zur Arbeitsplatzsuche


68. Ergänzungslieferung; Stand: 07/2018
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1. Allgemeines

Das Visum zur Arbeitsplatzsuche eröffnet einen gänzlich neuen, rein angebotsorientierten
Weg der Zuwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt, der nur ausländischen Hochschulab-
solventen offensteht. Das Visum zur Arbeitsplatzsuche ermöglicht interessierten Fachkräften
aus Drittstaaten, für max. sechs Monate zur Arbeitsplatzsuche nach Deutschland zu kommen,
um vor Ort eine ihrer Qualifikation entsprechende Arbeit zu finden und ergänzt damit sinn-
gemäß § 16 Abs. 4 AufenthG.

Während § 16 Abs. 4 AufenthG Drittstaatsangehörigen die Suche eines angemessenen Ar-


beitsplatzes direkt im Anschluss an ein in Deutschland absolviertes Hochschulstudium ermög-
licht, wird mit § 18c AufenthG diese Möglichkeit auf die Inhaber anerkannter oder einem
deutschen Hochschulabschluss vergleichbarer ausländischer Hochschulabschlüsse und auf
Zeiten, die nach dem Studienabschluss liegen, ausgeweitet.

Voraussetzung für die Erteilung dieses sog. „Job-Seeker-Visums“ ist, dass der Ausländer ei-
nen Hochschulabschluss vorweisen und seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten kann. Findet
er innerhalb eines halben Jahres einen Arbeitgeber, muss er nicht wieder ausreisen, sondern
kann die erforderliche Aufenthaltserlaubnis, Blaue Karte EU oder Niederlassungserlaubnis
direkt in Deutschland beantragen.
Während des Aufenthalts zur Arbeitsplatzsuche ist eine Erwerbstätigkeit nicht gestattet (§ 18c
Abs. 1 Satz 2 AufenthG).

Bezüglich der Besonderheiten im Rahmen der Berufsanerkennung von Ärzten wird ausdrück-
lich auf den VHB-Beitrag „Gesundheitsberufe“ verwiesen.

Für IND, PAK, IRN, SYR und PRK Staatsangehörige ist der VHB-Beitrag „Proliferation“
dringend zu beachten, sofern bereits ein konkretes Arbeitsplatzangebot vorliegt.

2. Voraussetzungen für die Erteilung

2.1 Qualifikation der Antragsteller


2.1.1. Prüfung „Vergleichbarkeit des Abschlusses“ (ANABIN)
Der Antragsteller muss einen deutschen oder anerkannten ausländischen oder vergleichbaren
ausländischen Hochschulabschluss besitzen.
Die Prüfung des vorgelegten Hochschulabschlusses erfolgt ausschließlich durch die Visastelle
über die Datenbank ANABIN, das Informationsportal der Kultusministerkonferenz zur Aner-
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kennung ausländischer Bildungsabschlüsse, siehe VHB-Beitrag „Anerkennung ausländischer


Abschlüsse“.

2.1.2. Grundsätzlich keine Sprachkenntnisse erforderlich


Sprachkenntnisse gehören nicht zu den Tatbestandsvoraussetzungen des § 18c AufenthG.
Sprachkenntnisse sind damit nicht zwangsläufig erforderlich oder zu belegen. Im Rahmen der
Plausibilitätsprüfung können die Sprachkenntnisse abhängig von den Angaben des Antragstel-
lers eine Rolle spielen. Deutsche Sprachkenntnisse sind nur in einzelnen angestrebten Berufs-
feldern oder Arbeitskontexten unumgänglich. Arbeitgeber sehen vielfach Ausnahmen für Aus-
länder vor; dies gilt auch für staatlich beschränkte Berufe (so auch im Gesundheits- und Pfle-
gebereich, siehe z.B. § 10c Bundesärzteordnung).

Beispiel:
Eine IT-Fachkraft muss nicht unbedingt deutsche Sprachkenntnisse zur Arbeitsplatzsuche haben.
Diese Antragsteller sollten entsprechend auf die i.d.R. erforderlichen deutschen Sprachkenntnisse hingewiesen
werden und der Antragsteller sollte – soweit deutsche Sprachkenntnisse noch nicht vorliegen – hinreichend
glaubhaft machen, wie und wo er im Fall, dass er ein Arbeitsplatzangebot erhält, die deutschen Sprachkenntnisse
erwerben möchte. In diesem Zusammenhang wäre der Antragsteller darauf hinzuweisen, dass während des Auf-
enthalts zur Arbeitsplatzsuche und zum Besuch eines Sprachkurses jegliche Erwerbstätigkeit verboten ist.

2.2. Sicherung des Lebensunterhalts


Es wird auf einen bundesweiten Einheitssatz abgestellt, der sich an den Vorgaben des BAföG orien-
tiert (seit 01/2017: 720,00 Euro/Monat). Die aktuellen und zukünftigen Beträge zum Lebensunterhalt
sind in der Materialsammlung zum Visumhandbuch / Nationale Regelungen / Punkt IV - Sonstige In-
formationen zu finden). Können Belege vorgelegt werden, dass einzelne Kosten (z.B. Kost, Logis)
nicht anfallen, ist der Betrag entsprechend zu reduzieren.
Der Nachweis zur Lebensunterhaltssicherung kann auch durch Vorlage einer Verpflichtungs-
erklärung erfolgen.

Wichtiger Hinweis:
Bei einem längerfristigen Aufenthalt wie dem Aufenthalt zur Arbeitsplatzsuche muss die Verpflichtungserklärung
den Vermerk „Bonität nachgewiesen“ enthalten. Die Angabe „Bonität glaubhaft gemacht“ reicht regelmäßig nicht
aus. Aufgrund der umfangreichen Prüfverpflichtungen zur Aufnahme einer Verpflichtungserklärung mit dem
Vermerk „Bonität nachgewiesen“ dürfte der Nachweis der Lebensunterhaltssicherung über diesen Weg nur in
Ausnahmefällen in Betracht kommen. In jedem Fall muss die Verpflichtungserklärung den Aufenthaltszweck
„Arbeitsplatzsuche“ eindeutig erkennen lassen.1

Ein Unterkunftsnachweis zählt nicht zu den regelmäßig vorzulegenden Nachweisen. Dieser


kann jedoch im Einzelfall zur Lebensunterhaltsprüfung verlangt werden. In jedem Fall sollte

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Siehe dazu ergänzend VHB-Beitrag „Verpflichtungserklärung“ und Ziffer 68.1.2.3 der VwV-AufenthG
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der Antragsteller im Motivationsschreiben bzw. im Gespräch Angaben dazu machen, wie und
wo er während seines Aufenthalts Unterkunft zu nehmen gedenkt. Hiernach richtet sich dann
die Vorlage ggf. weiterer Nachweise.

Nachweise über sonstige Vorbereitungen der Arbeitsplatzsuche wie z. B. vereinbarte Vorstel-


lungsgespräche o.ä. sind keine Bedingungen für Antragstellung und Visumerteilung. Solche
Nachweise können das Anliegen und die Plausibilität des Antrags allerdings untermauern. Das
Fehlen entsprechender Nachweise darf aber nicht für sich allein zur Ablehnung des Antrags
führen.

3. Keine Zustimmungserfordernisse

Eine Zustimmung der Ausländerbehörde ist im Umkehrschluss aus § 31 Abs. 1 Nr. 1 und 2
AufenthV in Fällen des § 18c AufenthG nicht erforderlich. Die Zustimmung der Bundesagen-
tur für Arbeit ist ebenfalls nicht erforderlich.

4. Sonstiges
4.1. Statistische Erfassung
Der korrekten statistischen Erfassung der Visumanträge kommt eine besondere Bedeutung zu,
da sie eine wesentliche Grundlage zur Beurteilung der Maßnahmen im Rahmen der Fachkräf-
temigration darstellt: Visumanträge zum Zweck von § 18c AufenthG sind in RK-Visa statis-
tisch zu erfassen als Aufenthaltszweck 01, statistische Zuordnung 16 – Arbeitsplatzsuche.

4.2. Art des Visums / Gültigkeitsdauer


Sofern die Regel- und besonderen Erteilungsvoraussetzungen erfüllt sind2 und der Lebensun-
terhalt für den gesamten Zeitraum gesichert ist, kann das Visum für sechs Monate als D-
Visum erteilt werden

Ist der Lebensunterhalt nur für einen kürzeren Zeitraum nachgewiesen, kann das Visum auch
nur für den Zeitraum erteilt werden, für den der Lebensunterhalt gesichert ist. Dabei ist das
Visum – auch bei einem geplanten Aufenthaltszeitraum von unter 90 Tagen – wegen der
Langzeitperspektive und dem beabsichtigtem Daueraufenthalt als D-Visum zu erteilen: Die
vom Gesetzgeber beabsichtigte unproblematische Anschlusserteilung einer Aufenthaltser-
laubnis ohne erneute Ausreise ist regelmäßig nur dann möglich, wenn die Einreise mit dem
entsprechenden D-Visum erfolgt ist.

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Siehe dazu VHB-Beitrag „Allgemeine Voraussetzungen für die Erteilung nationaler Visa“
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4.3. Familiennachzug
Das Visum zur Arbeitsplatzsuche nach § 18c AufenthG stellt keinen Aufenthaltstitel dar, der
einen Familiennachzug zulässt. In seiner Konzeption ist der maximal sechsmonatige Aufent-
haltstitel nur kurzfristiger Natur, an den sich ggfls. ein langfristiger Aufenthaltstitel anschließt.

Ein Familiennachzug zum Ausländer ist gem. § 29 Abs.1 Nr.1 AufenthG grundsätzlich erst
möglich, wenn der Stammberechtigte eine Aufenthaltserlaubnis, eine Niederlassungserlaub-
nis, eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU oder eine Blaue Karte EU besitzt und in Bezug
auf den Ehegattennachzug die Dauer des Aufenthalts im Bundesgebiet voraussichtlich über
ein Jahr betragen wird. Findet der Stammberechtigte innerhalb der Gültigkeit des Visums ei-
nen Arbeitgeber, kann er allerdings die für den Familiennachzug erforderliche Aufenthaltser-
laubnis oder ggfs. Blaue Karte EU direkt in Deutschland und die Familie den Nachzug bei der
zuständigen Auslandsvertretung beantragen.

4.4. Weiterführende Informationen

Weitere Informationen des BMI zur Arbeitsmigration.


Ein Mustermerkblatt steht als Anlage zu diesem Beitrag im Visumhandbuch zur Ver-
fügung.
Hinweise des BMI zu den Regelungen zur Blauen Karte EU nach § 19a Aufenthaltsge-
setz und zur Aufenthaltserlaubnis zur Arbeitsplatzsuche nach § 18c Aufenthaltsgesetz
„Make it in Germany“ – das Willkommensportal der Fachkräfte-Offensive für interna-
tionale Fachkräfte
Migration Check der Bundesagentur für Arbeit

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