LÖSUNGEN
Chancen der Digitalisierung für mehr individuelle
Freiheit und gesellschaftlichen Fortschritt
FOKUS
Herausgeber
Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Truman-Haus
Inhalt
Karl-Marx-Straße 2
14482 Potsdam-Babelsberg
1 DATENSCHUTZ DIGITAL 4
/freiheit.org Privatsphäre und technische Entwicklungen
/FriedrichNaumannStiftungFreiheit sind kein Gegensatz
/FNFreiheit
2 BÜRGERRECHTE DIGITAL 6
Autor Freiheit und Sicherheit in Balance
Dr. Maximilian Spohr, Referent Bürgerrechte
3 DEIN STAAT DIGITAL 8
Redaktion Bürgerfreundlich, schnell und sicher –
Liberales Institut der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit E-Government
Dr. Maximilian Spohr, Referent Bürgerrechte
4 BILDUNG DIGITAL 10
Produktion Smart Learning für die Zukunft
COMDOK GmbH
5 INFRASTRUKTUR DIGITAL 14
Kontakt Ohne leistungsfähige digitale Infrastruktur
Telefon +49 30 22 01 26 34 bleibt Deutschland zurück
Telefax +49 30 69 08 81 02
E-Mail service@freiheit.org
Stand
Mai 2019
2 Bürgerrechte Digital
Was ist ein „Staatstrojaner“
Kamera
Zielsystem
Greift auf
Ein tatsächliches Mehr an Sicherheit wird nicht durch immer neue deine Daten zu
Gesetze, sondern durch einen effektiven Vollzug der bereits be-
stehenden Gesetze und durch die angemessene personelle und Steuert
finanzielle Ausstattung der Sicherheitsbehörden erreicht. Das deinen PC
heißt konkret: Konzentration auf effektive Gefahrenabwehr und
Strafverfolgung von wirklich gefährlichen Personen anstatt
anlassloser Generalüberwachung aller Bürger. Nur so wird das
Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Verfassungstreue Ermittlungsbehörde Angreifer
des Staates aufrechterhalten. Die anlasslose Vorratsdatenspei-
cherung muss endgültig zurückgenommen, grundrechtsinvasive
Gesetzesvorhaben wie die Onlinedurchsuchung verfassungs-
rechtlich überprüft werden. Im Polizeirecht darf es nicht durch
immer neue Eingriffsbefugnisse zu einem Wettlauf um die weit-
reichendste Überwachung kommen. Polizei und Justiz brauchen
spürbar mehr Personal und eine moderne Ausstattung.
8 DIGITALE LÖSUNGEN 9
Herunterladen
Regierung und Verwaltung in Deutschland müssen die Möglich- Polen: 48,2 %
von Formularen
keiten des E-Governments endlich voll umsetzen. Deutschland
Griechenland: 39,2 % 25 % 54 %
braucht eine E-Government-Strategie, die alle Ebenen der Ver-
40 % 72 %
waltung umfasst. Die Behörden müssen zum Treiber von digitalen EU-Durchschnitt: 57,5 % 38 % 62 %
Verwaltungslösungen werden. Berechtigte Vorbehalte aus Grün-
Mobile Nutzung Nutzung insgesamt
den des Datenschutzes müssen durch hohe Datenschutzstan- Indexwerte: Digitalisierung der Verwaltung
dards und Transparenz in den Datenzugriffen abgebaut werden. in ausgewählten Staaten
Quelle: E-Government Monitor 2018,
Online-Angebote sollten nutzerfreundlich und auf allen Geräten Quelle: EU-Kommission 2018 Initiative D21 e. V., fortiss gemeinnützige GmbH
verfügbar sein. Die Verfahren zur digitalen Identifikation sollten
an die im Privatbereich gängigen Systeme angepasst werden
(Benutzername/Passwort oder PIN/TAN). Darüber hinaus Können Sie sich 82
81
können digitale Assistenten (z. B. Sprachassistenten) Verfahren
beschleunigen und bürgerfreundlicher machen. Statt einheitlicher vorstellen, in Zukunft 77
kommunizieren?
Quelle: E-Government Monitor 2018,
Initiative D21 e. V., fortiss gemeinnützige GmbH
10 DIGITALE LÖSUNGEN 11
4 Bildung Digital
Aneignung von Kenntnissen für die Nutzung digitaler Endgeräte*
Die notwendigen Kenntnisse, mit digitalen Endgeräten
zu unterrichten, haben sich angeeignet:
für individuelles Lernen. Dafür brauchen wir aber auch eine an die Tablet
digitale Realität angepasste Aus- und Fortbildung der Lehrer. Auch
muss die Entwicklung von digitalen pädagogischen Konzepten und Smartphone/Handy
Click-Tock:
Das passiert in einer 6
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Automation Regelbasierte
Deutschland Systeme, die Systeme
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Quelle: allaccess.com Menschen wie etwa künstliche
erweitern sollen neuronale Netze
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Intelligenzbegriffs Erkenntnisse erlaubt
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Kognitive Simulation Internet der Dinge (IoT)
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Quelle: Forsa 2019
E KON Quelle: NEGZ 2018
14 DIGITALE LÖSUNGEN 15
Südkorea 78,5 %
Ohne leistungsfähige digitale Infrastruktur
Schweden 64,3 %
bleibt Deutschland zurück
Spanien 51,8 %
Leistungsfähige, schnelle Netze für alle sind ein Muss: Nur sie
stellen einen Datentransfer in Echtzeit sicher und sind damit Grund- Schweiz 20,2 %
ob für die Bürgerinnen und Bürger, für die Wirtschaft oder für die Deutschland 2,6 %
Verwaltung. Deutschland steht weit hinter anderen Industrienatio-
nen. Wettbewerbsnachteile sind schon heute sichtbar. In Deutsch- Österreich 2,3 %
land selbst fallen ländliche Regionen weiter zurück.
Großbritannien 1,5 %
Quelle: OECD 2018
Deutschland braucht eine digitale Infrastrukturpolitik aus einem Wie lange würde es dauern, den neuesten
5G
Guss. Festnetz und Mobilfunk müssen zusammengedacht werden. James-Bond-Film* herunterzuladen?
Grundlage ist ein flächendeckender Glasfaserausbau. Öffentliche
Stellen müssen beim Ausbau der Netze stärker miteinander ko-
operieren und strukturierter vorgehen. Ein wichtiger erster Schritt: *„James Bond – Spectre“ in HD-Qualität,
einheitliche Bauvorgaben von Bund und Ländern und modernisierte Datengröße 6,6 Gigabite bei iTunes
Leerrohrbestimmungen. Dazukommen muss ein echter Wettbewerb
beispielsweise durch Ausschreibungen in Regions-Clustern, die Ver-
4G
äußerung der direkten und indirekten Unternehmensbeteiligungen
3G
2G
des Staates im Telekommunikationsbereich und die Möglichkeit für
alle Provider, Kapazitäten auf neuen Glasfaserleitungen mieten zu
können. Der Aufbau eines flexiblen, belastbaren und sicheren Netzes 10.000 Mbit/s
der fünften Mobilfunkgeneration (5G) muss jetzt schnell erfolgen.
5 Sek.
Ziel der Frequenzvergaben muss ein schneller und flächendeckender
Ausbau sein und nicht hohe Erlöse für die Staatskasse. Um 5G auch 150 Mbit/s
in der Fläche sicherzustellen, ist bei zukünftigen Frequenzvergaben 0,384 Mbit/s 6 Min.
die Versorgung statt auf Haushalte auf die Fläche bezogen sicher- 0,0096 Mbit/s