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(11) EP 2 383 038 B1


(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Veröffentlichungstag und Bekanntmachung des (51) Int Cl.:


Hinweises auf die Patenterteilung: B03B 5/24 (2006.01) B03B 5/20 (2006.01)
30.04.2014 Patentblatt 2014/18

(21) Anmeldenummer: 11160071.4

(22) Anmeldetag: 28.03.2011

(54) Verfahren zum Betrieb einer Setzmaschine


Method for operating a jigging machine
Procédé de fonctionnement d’une bac à piston

(84) Benannte Vertragsstaaten: (72) Erfinder:


AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB • Twitting, Michael
GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO 58313 Herdecke (DE)
PL PT RO RS SE SI SK SM TR • Patryas, Hans-Peter
Benannte Erstreckungsstaaten: 45659 Recklinghausen (DE)
BA • Juranek, Jürgen
45326 Essen (DE)
(30) Priorität: 27.04.2010 DE 102010018976
(74) Vertreter: Castell, Klaus
(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung: Patentanwaltskanzlei
02.11.2011 Patentblatt 2011/44 Liermann - Castell
Willi-Bleicher-Strasse 7
(73) Patentinhaber: MBE Coal & Minerals Technology 52353 Düren (DE)
GmbH
51105 Köln (DE) (56) Entgegenhaltungen:
DE-A1- 2 411 386 DE-B- 1 217 292
US-A- 6 070 738
EP 2 383 038 B1

Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen
Patents im Europäischen Patentblatt kann jedermann nach Maßgabe der Ausführungsordnung beim Europäischen
Patentamt gegen dieses Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).

Printed by Jouve, 75001 PARIS (FR)


1 EP 2 383 038 B1 2

Beschreibung men.
[0005] Um bei einer einmal gewählten Einstellung zu
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steue- verhindern, dass bei plötzlichen Änderungen der Stoff-
rung des Flüssigkeitshubs einer pneumatisch betriebe- zusammensetzung des zu trennenden Stoffgemisches
nen Setzmaschine zur Trennung von Mineralgemischen, 5 eine Störung auftritt, werden neben der reinen Zeitsteu-
wobei die Setzmaschine eine Luftkammer und eine Setz- erung auch Regelvorrichtungen eingesetzt, die über
kammer mit darüber angeordnetem Setzbett aufweist Messsysteme den Flüssigkeitsstand in der Setzkammer
und wobei der Hub der in der Setzmaschine verwendeten überwachen und bei einem Maximalpegel und einem Mi-
Flüssigkeit abhängig ist von der Lufteinlasszeit in die nimalpegel eine Umkehr oder ein Fortschreiten des Be-
Luftkammer. 10 lüftungszyklus der Luftkammer bewirken.
[0002] Zum Trennen von gebrochenen, mineralischen [0006] Nach der Auslegeschrift DE 1217292 B hat man
Stoffgemischen im industriellen Maßstab, beispielswei- zunächst auf Schwimmer in der Setzkammer zurückge-
se Kohle von Berge oder Eisenerz von Verunreinigun- griffen, um den aktuellen Wasserstand in der Setzkam-
gen, werden in der Regel Setzmaschinen eingesetzt, mer zu beobachten. Da sich der Flüssigkeitsstand aber
welche mit Hilfe eines regelmäßig variierenden Flüssig- 15 mit einer Frequenz von ca. 1 Hz bewegt, ist die Flüssig-
keitsstands in einem Setzbett die einzelnen Stoffe von- keitsmessung mit einem Schwimmer nicht dauerhaft ge-
einander trennt. Hierzu wird das Stoffgemisch in ein Be- eignet, den aktuellen Wasserstand innerhalb eines
cken geleitet, in welchem der Wasserstand etwa mit einer Trennzyklus mit genügender Präzision zu detektieren.
Frequenz von 1 Hz variiert und dabei einen Hub von meh- [0007] Daher ist man gemäß Patentschrift DE 24 11
reren Zentimetern bis max. ca. 50 cm durchläuft. Bei der 20 386 C3 dazu übergegangen, den Wasserstand in der
schnellen Variation des Wasserstands werden solche Setzkammer mit Hilfe von kapazitiven Elementen zu
Teilchen bei steigendem Wasserspiegel leichter mit dem messen, die sich über die gesamte Höhe der Setzkam-
Wasser nach oben gespült, die eine geringere Dichte als mer oder der Luftkammer erstrecken. Zwar hat der Ein-
die durchschnittliche Dichte des Materiales haben und satz der kapazitiven Elemente eine Verbesserung bei
beim Absenken des Wasserspiegels folgen solche Teil- 25 der Messung des Wasserstandes in der Setzkammer be-
chen schneller dem fallenden Wasserspiegel, die eine wirkt. Dennoch wäre es wünschenswert, die Funktion ei-
höhere Dichte haben. Solange sich das zu trennende ner Setzmaschine noch präziser überwachen zu können,
Stoffgemisch im Setzbett in Bewegung befindet, liegt das um die optimalen Arbeitsparameter während des Betrie-
Stoffgemisch in physikalisch getrennter Form vor. Durch bes der Setzmaschine automatisch nachregeln zu kön-
den Abfluss des Trennwassers in verschiedene Becken 30 nen.
mit Hilfe von Trennblechen, die etwa in der Höhe der [0008] Eine erste Lösung war, den Wasserstand nicht
Grenze zwischen den verschiedenen Stofffraktionen an- in der Setzkammer zu messen, sondern in der Luftkam-
geordnet sind, lässt sich eine Aufteilung des Stoffgemi- mer unterhalb der Setzkammer. Weil der Wasserstand
sches nach Dichte erreichen. in der Luftkammer, die ein kleineres Volumen aufweist
[0003] Derartige Setzmaschinen werden in der Regel 35 als die Setzkammer, aufgrund des hydraulischen Prin-
für ein bestimmtes Stoffgemisch als Trenngut eingestellt, zips mit größerem Hub als der Wasserstand in der Setz-
welches sich in seiner Zusammensetzung und in seiner kammer variiert und dort frei ist von die Messung stören-
Kornverteilung über einen vorherbestimmbaren Zeit- dem Trenngut, war der Wasserstand in der Setzkammer
raum nicht wesentlich ändert. Ist die Setzmaschine ein- noch besser bestimmbar.
mal parametriert, läuft ein Trennvorgang bei gleichmä- 40 [0009] Aber auch diese Methode zur Überwachung der
ßiger Beschickung mit dem Trenngut in der Regel stö- Funktion einer Setzmaschine hat noch nicht zu einer
rungsfrei. Ändert sich die Zusammensetzung oder die wünschenswerten Funktionsüberwachung geführt.
Kornverteilung oder variiert die Kornverteilung des [0010] Die Messung des Wasserstands ist von einer
Trennguts, so ist es gegebenenfalls notwendig, die Setz- Vielzahl von Artefakten bei der Messung überlagert. Eine
maschine erneut zu parametrieren, um ein durchgehend 45 erste Quelle sind Schwingungen des Wasserstands in
optimales Trennergebnis zu erzielen. der Luftkammer und der Setzkammer, die aufgrund von
[0004] Um den Hub und die Frequenz des Wassers in Resonanzschwingungen des Wasserstands auftreten
der Setzkammer einzustellen, ist es bekannt, mit Hilfe und eine höhere Frequenz aufweisen als der erzwunge-
von elektronischen Ventilen die Lufteinlasszeiten und die ne Hub des Wassers im Setzbett. Neben diesen regel-
Luftauslasszeiten zu steuern. Beim Einstellen der Ven- 50 mäßigen Schwingungen, die bei optimaler Einstellung
tilzeiten stehen in der Regel eine Frequenzvariation und der Setzmaschine nicht angeregt werden, existieren
eine Variation des Puls-Pause-Verhältnis zur Verfügung, auch nicht regelmäßige Schwingungen des Wasser-
wobei das Puls-Pause-Verhältnis das Verhältnis der stands im Setzbett, die sich auf die Höhe des Wasser-
Lufteinlasszeit zur Luftauslasszeit bestimmt. Ein Bedie- stands in der Luftkammer übertragen. Diese unregelmä-
ner der Setzmaschine variiert diese Parameter, bis die 55 ßigen Schwingungen werden erzeugt durch eine uner-
Setzmaschine optimal arbeitet. Die Kontrolle der Arbeits- wünschte Wellenausbildung im Setzbett beim Beschi-
weise der Setzmaschine wird dabei durch Sichten des cken mit Trenngut.
sich in Bewegung befindlichen Setzbettes vorgenom- [0011] Weitere Artefakte können durch ein Mitschwin-

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gen von Blechen als Kammerwand der Setzmaschine bisher eingesetzten Messgrößen nicht möglich. Durch
entstehen, wenn durch die Variation des Wasserstands die hohe Präzision wird die Trennleistung einer Setzma-
der Wasserdruck auf ein Blechelement ebenfalls variiert. schine erheblich verbessert.
[0012] Noch weitere Artefakte können auch durch die [0019] Statt der Bestimmung des Wasserstands wird
Art des Lufteinlasses und des Luftauslasses angeregt 5 gemäß der Erfindung nicht der Wasserstand selbst ge-
werden oder auch durch mitschwingende Pressluftbe- messen, sondern der Differenzdruck zwischen der Luft-
hälter oder Maschinenteile, wie Tellerventile, die eine für kammer und der Setzkammer. Sofern sich die Luftkam-
eine Schwingungsanregung nicht mehr vernachlässig- mer und die Setzkammer im hydrostatischen Gleichge-
bare Masse aufweisen oder durch Kompressoren in der wicht befinden, ist der Differenzdruck gleich Null. Die
Nähe der Setzmaschine. Auch wenn die tatsächliche 10 Setzmaschine bewegt aber ein erhebliches Wasservo-
Kräfte von äußeren Schwingungen, die auf die Setzma- lumen zwischen beiden Kammern, so dass ein Gleich-
schine wirken, sehr klein sind im Vergleich zu der be- gewichtszustand nur kurzzeitig innerhalb eines Zyklus
wegten Wassermasse und des bewegten Trennguts, so vorliegt. Die Differenzmessung erlaubt vielmehr das Un-
reichen diese Kräfte, unerwünschte Schwingungen zu gleichgewicht zwischen beiden Kammern zu verfolgen,
erregen, die einem erwünschten gleichmäßigen Anstei- 15 welches im Wesentlichen dominiert ist von der Reso-
gen und wieder Abfallen des Wassers im Setzbett ent- nanzfrequenz des schwingenden Wasservolumens, der
gegenwirken. Erregerfrequenz, nämlich dem variierenden Luftdruck in
[0013] Die ideale Bewegung des Wassers im Setzbett der Luftkammer, und der Dämpfung durch Reibung des
verhält sich wie eine sich hebende und wieder herabsen- Wassers in den Kammern und durch die Energiedissi-
kende Ebene, unterhalb derer die Trennung des Trenn- 20 pation beim Trennvorgang. Da die bewegte Wassermen-
guts stattfindet. Im Stand der Technik wird dieser Ideal- ge trotz Zulauf und Ablauf, wobei sich die Wassermasse
zustand mit einer optimalen Einstellung der Setzmaschi- in einem stationären Zustand befindet, konstant ist, die
ne durch geschultes Fachpersonal erreicht, wobei sich Wasserreibung konstant ist, die Erregerfrequenz durch
die Beschickungsleistung und die Zusammensetzung die Steuerung kontrolliert ist, bleibt als wesentlicher Ein-
wie auch die Korngrößenverteilung des Trenngut im Ide- 25 flussfaktor die Energiedissipation durch die Trennleis-
alfall nicht ändert oder zumindest in einem kleinen Tole- tung der Setzmaschine im Setzbett. Sofern hier eine Stö-
ranzfenster bewegt. Sofern aber die Beschickungsleis- rung vorliegt, ist dies an dem zeitlichen Verlauf des Dif-
tung, die Zusammensetzung des Trennguts oder die ferenzdrucks gut erkennbar und eine Steuerungsvorrich-
Korngrößenverteilung des Trennguts im Betrieb variiert, tung kann aufgrund von erkannten Störungen mit einer
sinkt die Trennleistung der Setzmaschine aufgrund einer 30 in einem Steuerungsprogramm hinterlegten Steuerungs-
nicht idealen Parametrierung. strategie der Störung entgegenwirken. Dabei ist von Vor-
[0014] Aus der Patentschrift US 6070738 A ist es be- teil, dass die oben beschriebenen Artefakte sich weitge-
kannt die absoluten Drücke in der Luft- bzw. Setzkammer hend gleichartig auf den Druck in der Luftkammer und in
zu messen, um diese für eine Steuerung der Setzma- der Setzkammer auswirken, so dass die Messung des
schine zu verwenden. 35 Differenzdrucks zwischen Luftkammer und Setzkammer
[0015] Aufgabe ist es daher, ein Verfahren zur Steue- eine artefaktarme Beobachtung des tatsächlichen
rung des Flüssigkeitshubs einer pneumatisch betriebe- Trennvorgangs im Setzbett zulässt.
nen Setzmaschine zur Trennung von Mineralgemischen [0020] Die Erfindung wird anhand der folgenden Figu-
zur Verfügung zu stellen, welches die Nachteile aus dem ren näher erläutert.
Stand der Technik überwindet. 40 [0021] Es zeigt
[0016] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe
wird gelöst durch die Verfahrensschritte gemäß An- Figur 1 ein Schaltdiagramm einer Setzmaschine, die
spruch 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Er- nach einer ersten Verfahrensvariante arbei-
findung werden in den Unteransprüchen angegeben. tet,
[0017] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, zur 45
Steuerung des Flüssigkeitshubs auf eine Messung des Figur 2 eine Skizze verschiedener Zustände des
Differenzdrucks zwischen dem Druck in der Luftkammer Setzbettes einer Setzmaschine
und dem Druck in der Flüssigkeitssäule in der Setzkam-
mer zurückzugreifen. [0022] In Figur 1 ist ein Schaltdiagramm einer Setzma-
[0018] Die Verfolgung des Differenzdruckes während 50 schine 10 dargestellt, die nach einer ersten Variante des
eines Setzzyklus erlaubt eine Fehlfunktion oder eine erfindungsgemäßen Verfahrens arbeitet. Setzmaschine
Fehlparametrierung der Setzmaschine in Bezug auf das 10 weist eine Setzkammer 15 und eine Luftkammer 20
zu trennende Stoffgemisch automatisch zu erkennen. auf, die durch eine glockenförmige Anordnung aus Blech
Die durch die Messung des Differenzdrucks detektierten 25 von der Setzkammer 15 getrennt, zur Unterseite hin
Signale erlauben des Weiteren Artefakte bei der Real- 55 offen und mit der Setzkammer 15 verbunden ist. Im Ru-
zeitmessung zu diskriminieren, so dass eine exakte hezustand der Setzmaschine 10 sind die Setzkammer
Steuerung der Maschine auch unterzyklisch möglich ist. 15 und die Luftkammer 20 mit Wasser gefüllt. Im Be-
Eine Steuerung mit derart hoher Präzision war mit den triebszustand der Setzmaschine 10 wird die Luftkammer

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20 über den Lufteinlass 30 periodisch über eine gesteu- zeiten von Luft in die Luftkammer 20 hat aber nicht nur
erte Druckluftzuleitung 35 mit Druckluft beaufschlagt. Auswirkungen auf die Trennleistung und den Durchsatz
Dabei steuert ein erstes angetriebenes Ventil 40 den der Setzmaschine 10. Bei unsachgemäßer Einstellung
Lufteinlass aus einem Drucklufttank 45, der stets mit der Setzmaschine 10 können weitere Effekte die Trenn-
Druckluft gefüllt wird. Im Wechsel mit einem zweiten an- 5 leistung der Setzmaschine 10 erheblich stören.
getriebenen Ventil 50 wird die Luftkammer 20 innerhalb [0024] Eine erste Folge einer unsachgemäßen Einstel-
einer Periode zunächst mit Druckluft beaufschlagt und lung ist die Ausbildung einer stehenden Wasserwelle im
danach durch das angetriebene Ventil 50 in die freie At- Setzbett 152. Die Stabilisierung einer stehenden Was-
mosphäre entlüftet. Durch die wiederkehrende Beauf- serwelle im Setzbett 152 ist abhängig von der Frequenz
schlagung mit Druckluft und Entlüftung füllt sich der obe- 10 des sich hebenden und senkenden Flüssigkeitspegels
re Raum der Luftkammer 20 und presst dabei das in der 151 im Setzbett 152 und von dem Puls-Pause-Verhältnis,
Luftkammer 20 stehende Wasser nach unten in die Setz- das bedeutet, das relative Verhältnis der Zeit innerhalb
kammer 15. Das Wasservolumen aus der Luftkammer einer Periode, in welcher der Flüssigkeitspegels 151 am
20 hebt dabei den Flüssigkeitspegel 151 der Setzkam- oberen Maximum verweilt und der Zeit innerhalb einer
mer 15 im Bereich des Setzbetts 152 an. Durch die pe- 15 Periode, in welcher der Flüssigkeitspegel 151 am unte-
riodische Beaufschlagung mit Luft schwingt das zuvor ren Minimum verweilt. Ein weiterer Faktor, von dem die
beschriebene Wasservolumen zwischen der Setzkam- Ausbildung einer stehenden Welle abhängt, ist die Ober-
mer 15 und der Luftkammer 20 hin- und her. In Folge fläche und die Kantenlänge des Setzbetts 152. Passen
davon hebt und senkt sich der Flüssigkeitsspiegel 151 Frequenz, Puls-Pause-Verhältnis und die Geometrie des
im Bereich des Setzbetts synchron mit der Beaufschla- 20 Setzbettes zusammen, bildet sich eine unerwünschte
gung der Luftkammer 15 mit Druckluft. Im Bereich des stehende Wasserwelle aus, die der erwünschten Trenn-
Setzbettes 152 wird die Setzkammer 15 oberhalb des wirkung entgegenwirkt. Im Betrieb einer unsachgemä-
Siebs 60 mit einem zu trennendes Stoffgemisch über ßen Parametrierung der Setzmaschine wird die Ausbil-
nicht eingezeichnete Rutschen gefüllt. Durch die perio- dung einer stehenden Welle in der Regel gestört durch
dische Auf- und Abwärtsbewegung des Flüssigkeitspe- 25 den Materialzulauf. Dennoch wird durch die Unruhe des
gels 151 wird geringer dichtes Material innerhalb des Flüssigkeitspegels 151 bei unsachgemäßer Einstellung
Wasservolumens zwischen dem Sieb 60 und dem Flüs- eine unerwünscht geringe Trennleistung erzielt. Diese
sigkeitspegel 151 nach oben transportiert. Hingegen Störung kommt im Betrieb einer Setzmaschine bei un-
sinkt dichteres Material innerhalb desselben Volumens sachgemäßer Einstellung vergleichsweise häufig vor.
in untere Bereiche des dort vorhandenen Wasservolu- 30 [0025] Eine weitere Störung der Setzmaschine wird
mens in die Nähe des Siebs 60. Über nicht eingezeich- durch mechanische Resonanzen der gesamten Anlage
nete Abläufe im oberen und unteren Bereich des zuvor ausgelöst. In der Regel sind die Luftkammer und die
genannten Wasservolumens fließt das Wasser im Setz- Setzkammer, sowie einige andere Aggregate aus Ble-
bett 152 ab und nimmt dabei das weniger dichte Material chen aufgebaut, die eine Resonanzfrequenz im Hertz-
in einen ersten Ablauf mit. Hingegen wird das dichtere 35 Bereich zeigen können. Trifft die Anregungsfrequenz des
Material des zu trennenden Stoffgemisches durch das Flüssigkeitspegels 151 die Resonanzfrequenz dieser
Wasser in der Setzkammer 152 in einen zweiten, nicht Bleche, so wird ein ruhiges Setzbett 152 ebenfalls ge-
eingezeichneten Ablauf geleitet. Das durch den Ablauf stört, wodurch die Trennleistung ebenfalls abnimmt.
verlorene Wasser wird durch eine Wasserzufuhrleitung [0026] Aber nicht nur eine zu hohe oder eine Reso-
im unteren Bereich der Setzkammer 15 stets nachgefüllt. 40 nanzfrequenz treffende Frequenz beim Heben und Sen-
Sofern die nachfließende Menge Wasser zu groß ist, ist ken des Flüssigkeitspegels 151 im Setzbett 152 beein-
die Fließgeschwindigkeit im Setzbett 152 zu groß. Die flussen die erwünschte Trennleistung. Auch wenn die
Trennleistung der Setzmaschine 10 wird geringer. Ist die Frequenz zu gering ist oder das Puls-Pause-Verhältnis
nachfließende Menge Wasser zu klein, wird das zu tren- zu groß oder klein ist, kann das Setzbett 152 "sterben".
nende Material in dem Setzbett 152 solange festgehal- 45 Dies bedeutet, im Setzbett 152 sackt der Schweber, die
ten, bis weiteres Wasser in die Abläufe fließt. Die Trenn- weniger dichte Fraktion des zu trennenden Stoffgemi-
leistung der Setzmaschine 10 bleibt erhalten, jedoch ist sches, ab und kommt auf dem Sinker zu liegen, der höher
der Durchsatz der Setzmaschine 10 in diesem Fall ge- dichten Fraktion des zu trennenden Stoffgemisches. Ein
genüber der optimalen Leistung verringert. gestorbenes Setzbett 152 muss erst durch eine ange-
[0023] Zur Optimierung der Trennleistung der Setzma- 50 messene Einstellung der Luftzeiten wiederbelebt wer-
schine 10 ist es wichtig, sowohl die Frequenz wie auch den.
das Puls-Pause-Verhältnis des sich hebenden und wie- [0027] Schließlich ist eine weitere Folge einer unsach-
der senkenden Wasserspiegels in dem Setzbett 152 an gemäßen Einstellung das Durchschießen der Luft, wenn
das zu trennende Stoffgemisch anzupassen. Bei idealer diese sämtliches Wasser aus der Luftkammer 20 ver-
Einstellung der Setzmaschine 10 ist schon nach wenigen 55 drängt hat und über die Setzkammer 15 aus der Luft-
Zyklen eine Trennung der weniger dichten und dichten kammer entweicht. Dadurch wird das Setzbett 152 in Un-
Stoffmischungsbestandteile erreicht. Eine nicht ange- ruhe gebracht und die Trennleistung der Setzmaschine
messene Einstellung der Lufteinlasszeiten und Auslass- 10 sinkt rapide ab.

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[0028] Um die oben beschriebenen Fehlfunktionen zu von der Dämpfung durch die Trennleistung im Setzbett
vermeiden, ist es nach der der Aufgabe der Erfindung 152. Aus der Theorie der erzwungenen Schwingung geht
vorgesehen, die Parameter der Lufteinlasszeit und Luft- auch hervor, dass die Phasenlage des Schwingers mit
auslasszeit automatisch zu ermitteln und die Steuerung der Phase des Erregers bei Erregerfrequenzen kleiner
des Setzbettes anzupassen. An dieser Stelle setzt die 5 als die Resonanzfrequenz nahezu übereinstimmt und bei
Erfindung an. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass ein Näherung an die Resonanzfrequenz eilt die Phase des
Differenzdruck zwischen dem Druck in der Luftkammer Erregers der Phase des Schwingers voraus. Da die Setz-
20 und dem Druck in der Flüssigkeitssäule der Setzkam- maschine 10 so betrieben wird, dass durch die periodi-
mer 15 gemessen wird, um aus dem Differenzdruckver- sche Beaufschlagung der Luftkammer 20 mit Druckluft
lauf die ordnungsgemäße Funktion der Setzmaschine 10 10 der Flüssigkeitspegel 151 unterhalb, aber in der Nähe
zu überwachen und die Setzmaschinensteuerung anzu- der Resonanzfrequenz variiert wird, ändert sich die Pha-
passen, wenn eine Störung detektiert wird. Die Steue- senlage der bewegten Wassermasse in Bezug zur Be-
rung der Lufteinlasszeit wird in Abhängigkeit von dem aufschlagung mit Druckluft bei Änderung der Dämpfung.
gemessenen Differenzdruck vorgenommen. [0032] In der sich zwischen Luftkammer 20 und Setz-
[0029] In Figur 1 ist gezeigt, dass eine erste Leitung 15 kammer 15 bewegenden Wassermasse entsteht genau
120 eines Differenzdruckgebers 110 den Druck in der dann ein Differenzdruck, wenn die Summe aus Luftdruck
Setzkammer 15 aufnimmt und eine zweite Leitung 100 in der Luftkammer 20 und der Wassersäule in der Luft-
nimmt den Druck in der Luftkammer 20 auf. Dabei ist kammer 20 nicht mit dem Druck der Wassersäule in der
vorgesehen, dass nach einer ersten Ausgestaltung der Setzkammer übereinstimmt. Dies passiert exakt dann,
Erfindung der Druck in der Luftkammer 20 im Bereich 20 wenn die schwingende Wassermasse nicht in Phase liegt
der Flüssigkeit gemessen wird. mit dem Luftdruck im Luftraum der Luftkammer 20. Im
[0030] Dadurch, dass das Volumen der Luftkammer Betrieb ist dies stets der Fall. Da die Phasenlage in der
20 wesentlich kleiner ist, als das Volumen der Setzkam- Nähe der Resonanzfrequenz stark mit der Dämpfung va-
mer 15, sind die beiden Kammern 15 und 20 nach dem riiert, ist durch die Messung der Druckdifferenz zwischen
hydraulischen Prinzip miteinander verbunden. Ein Ab- 25 Luftkammer und Setzkammer eine Verstimmung der
senken des Flüssigkeitspegels 201 in der Luftkammer Setzmaschine gut detektierbar, wenn eine Änderung im
20 hat einen Anstieg des Flüssigkeitspegels 151 im Setz- Setzbett 152 Änderungen der Dämpfung hervorruft. Ist
bett 152 um einen Bruchteil der Hubhöhe der Absenkung eine Verstimmung der Setzmaschine 10 durch eine Stö-
des Flüssigkeitspegels 201 in der Luftkammer 20 zur Fol- rung im Setzbett 152 detektiert, so kann durch in einer
ge. Die Variation des Flüssigkeitspegels 201 gemäß des 30 Steuerungseinheit hinterlegte Steuerungsstrategie der
eingezeichneten Doppelpfeils als Hub 205 ist also weit Störung entgegen gewirkt werden.
größer als der Hub 155 gemäß des eingezeichneten [0033] Der zeitabhängige Differenzdruck zwischen
Doppelpfeils. Trotz der unterschiedlichen Flüssig- Luftkammer 20 und Setzkammer 15 und damit zusam-
keitspegel ist der Druck an beiden Messorten im Gleich- menhängende Größen sind in dem rechts in Figur 1 dar-
gewichtszustand der Setzmaschine 10 identisch, weil 35 gestellten Signaldiagramm dargestellt. Signaldiagramm
der Druck in der Luftkammer 20 zusammengesetzt ist a) zeigt den Öffnungszustand des Lufteinlassventils 40
aus dem Druck der darin stehenden Flüssigkeitssäule über die Zeit. Korrespondierend mit der Öffnung des Luft-
und dem Druck in dem oberen Luftraum der Luftkammer einlassventils 40 steigt, wie in Signaldiagramm b) gezeigt
20. ist, der Druck im Luftraum der Luftkammer 20 an, wobei
[0031] Das Wasser im unteren Teil der Luftkammer 20 40 die Druckzunahme mit fortschreitender Zeit exponentiell
schwingt gemäß der eingezeichneten Rundpfeile ent- abnimmt, bedingt durch den immer geringer werdenden
lang der Schwingungswege 208 und 210 zwischen der Druckunterschied zwischen Drucklufttank 45 und Luft-
Luftkammer 20 und der Setzkammer 15 hin und her. Die raum in der Luftkammer 20. Durch den ansteigenden
Resonanzfrequenz der bewegten Wassermasse in der Druck im Luftraum der Luftkammer 20 wird Wasser aus
Setzkammer 15 und der Luftkammer 20 liegt in der Grö- 45 der Luftkammer 20 in die Setzkammer 15 verdrängt, wie
ßenordnung der Anregungsfrequenz der Beaufschla- dies als Druck der Wassersäule in der Setzkammer 15
gung der Luftkammer 20 mit Druckluft. Aus der wohlbe- in Signaldiagramm c) dargestellt ist.
kannten Theorie einer erzwungenen Schwingung geht [0034] Da die Wassermasse in der Setzkammer 15
hervor, dass die Resonanzfrequenz mit höherer schwin- und der Luftkammer 20 dem im Luftraum der Luftkammer
gender Masse bei gleichbleibender Rückstellkraft, hier 50 20 ansteigenden Druck bedingt durch die Massenträg-
die Schwerkraft, sinkt und mit geringerer schwingender heit nicht sofort folgt, baut sich zunächst ein positiver
Masse steigt. Des Weiteren wird die Resonanzfrequenz Druckunterschied auf, in dem der Druck in der Luftkam-
der schwingenden Wassermasse mit steigender Dämp- mer größer ist als in der Setzkammer 15. Dies ist in Si-
fung, hier die die Dissipation der kinetischen Energie der gnaldiagramm d) dargestellt. Erst beim Erreichen des
schwingenden Wassermasse durch den Trennvorgang, 55 oberen Totpunktes des Flüssigkeitspegels 151 stellt sich
verringert. Da sich die im System befindliche Wasser- kurzzeitig ein Gleichgewicht ein, wodurch der Differenz-
masse in einem stationären Zustand befindet, ist die Re- druck null wird. Oberschwingungen bedingen eine nicht
sonanzfrequenz der bewegten Wassermasse abhängig ideale Linie in Signaldiagramm d). Nach Ablassen der

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Luft aus dem Luftraum in der Luftkammer 20 fällt die Was- gels in der Setzmaschine variiert wird. Durch die Varia-
sermasse zurück in die Luftkammer 20, wobei auch hier tion der Dämpfung wird ein Effekt erreicht, der ähnlich
die Trägheit der schwingenden Wassermasse dazu wie ein Lock-In-Verstärker wirkt. Dadurch werden höher-
führt, dass der Druck in der Luftkammer 20 geringer ist frequente Anteile im Vergleich mit der Erregerfrequenz
als in der Setzkammer 15. Erst nach Einstellen eines 5 aus dem gemessenen Signal bevorzugt unterdrückt, hin-
erneuten Gleichgewichts ist der Differenzdruck wieder gegen wird das Signal mit der Frequenz der Erregerfre-
null und ein neuer Zyklus beginnt. quenz bevorzugt und gegenüber den störenden Artefak-
[0035] In Figur 2 sind verschiedene Zustände eines ten verstärkt.
Setzbettes 152 dargestellt. Dabei repräsentieren stärker [0039] Wenn Messdaten des absoluten Drucks eben-
geschwärzte Punkte Trenngutkörner mit höherer Dichte 10 so vorhanden sind, dann ist es vorteilhaft, wenn die Luft-
und weniger geschwärzte Punkte Trenngutkörner mit ge- einlasszeit frühestens dann beginnt, wenn die Differenz
ringerer Dichte. Das zuoberst dargestellte Trennbett aus dem absoluten Druck in der Luftkammer am Ende
1521 stellt ein ideal eingestelltes Setzbett 152 während eines vorhergehenden Zyklus und dem aktuellen Druck
es Betriebes der Setzmaschine 10 dar. Der Flüssig- in der Luftkammer Null beträgt. Auf diese Weise wird
keitspegel 151 variiert gemäß dem am links eingezeich- 15 verhindert, dass sich Luft in der Luftkammer über meh-
neten Hub 155. Die weniger dichten Körner und die dich- rere Zyklen ansammelt, weil die Luftkammer 20 nicht um
teren Körner des Trennguts sind in verschiedenen Hö- die Luftmenge entlüftet wird, die beim Einlassen der Luft
henlagen innerhalb des Setzbettes 152 vorhanden und eingeströmt ist. Durch ein Ansammeln der Luft in der
können durch Abflüsse in unterschiedlichen Höhen ab- Luftkammer 20 entsteht ein Durchschuss, wenn Luft aus
geschöpft werden. Die Energiedissipation durch die 20 der Luftkammer 20 in die Setzkammer 15 entweicht und
Trennung der verschieden dichten Fraktionen ändert damit das Setzbett 152 stört.
sich mit unterschiedlicher Phasentrennung, bis die Dis- [0040] Wenn Messdaten des absoluten Drucks eben-
sipation ein Maximum erreicht bei einem sogenannten so vorhanden sind, dann ist es auch vorteilhaft, wenn die
gestorbenen Bett, dargestellt durch Setzbett 1524. Bei Lufteinlasszeit spätestens dann beendet wird, wenn die
extremeren Störungen, beispielsweise durch eine Ver- 25 Differenz aus dem absoluten Druck in der Luftkammer
änderung der Körnung oder eine Änderung der zugeführ- 20 am Ende eines vorhergehenden Zyklus und dem ak-
ten Trenngutmenge ändert sich auch die durch das Setz- tuellen Druck in der Luftkammer einen vorbestimmten
bett bewegte Masse. Die Phasenlage ändert sich, in Fol- Grenzwert überschreitet. Hierdurch wird verhindert, dass
ge davon ändert sich auch der innerhalb einer Phase die Luftkammer 20 überfüllt wird, wodurch ebenfalls ein
gemessene Differenzdruck. 30 Durchschuss entsteht.
[0036] Bei der Hinterlegung einer Steuerungsstrategie [0041] Der Differenzdruck weist während des Betrie-
kommt es nicht vorrangig auf das exakte Verständnis der bes der Setzmaschine 10 neben den Hauptkomponen-
Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen Setzbettzu- ten auch höherfrequente Druckanteile auf. Werden diese
stand und Phasenlage an. Vielmehr ist die Messung des höherfrequenten Anteile detektiert und überschreiten ei-
Differenzdrucks ein Indikator für eine Störung des Setz- 35 nen vorbestimmten Anteil im Gesamtsignal, dann könnte
betts 152. Ist eine einmal eingestellte Arbeitsweise der dies ein Hinweis auf die Ausbildung einer unerwünschten
Setzmaschine 10 bekannt, so kann der zu erwartende Resonanz sein. Zur Regelstrategie hat es sich als vor-
Druckdifferenzverlauf durch ein prädiktives Modell abge- teilhaft erwiesen, wenn die Frequenz des Lufteinlasses
speichert werden und innerhalb der Steuerung 300 für dann verringert wird, wenn ein Frequenzanteil im zeitli-
die Beaufschlagung mit Luft wird die Soll-Ist-Abweichung 40 chen Verlauf des Differenzdrucks detektiert wird, dessen
während des Betriebs der Setzmaschine 10 verfolgt. Ei- Anteil einen vorbestimmten Wert überschreitet und des-
ne Abweichung des Differenzdrucks vom prädiktiven Mo- sen Frequenz höher ist als die Frequenz des Lufteinlas-
dell ist in der in der automatischen Steuerung 300 Anlass ses.
zur Änderung der Lufteinlasszeiten. [0042] Ein besonderer Fall tritt ein, wenn nach Been-
[0037] Es hat sich herausgestellt, dass einer Störung 45 digung des Luftauslasses der Differenzdruck erneut an-
im Setzbett 152 wie folgt entgegengewirkt werden kann. steigt. Dieser erneute Anstieg kann ein Hinweis darauf
Wenn der aktuelle gemessene Differenzdruck den durch sein, dass sich im Setzbett 152 die sich in Bewegung
das prädiktive Modell zum Messzeitpunkt berechneten befindlichen Fraktionen auf dem Sieb 60 sammeln. Das
Druck unterschreitet, so wird die Lufteinlasszeit verlän- Setzbett 152 beginnt, zu sterben. Dadurch wird die Was-
gert. Im Gegensatz dazu wird die Lufteinlasszeit dann 50 sersäule im Setzbett 152 leichter, weil das Gewicht des
verkürzt, wenn der aktuelle gemessene Differenzdruck Trennguts nun durch das Sieb 60 gehalten wird und nicht
den durch das prädiktive Modell zum Messzeitpunkt be- mehr durch die Wassersäule aufgenommen wird und da-
rechneten Druck überschreitet. her entsteht ein Differenzdruck. In diesem Fall wird die
[0038] Um Artefakte bei der Differenzdruckmessung Frequenz des Lufteinlasses dann erhöht, wenn nach Be-
durch Oberschwingungen zu unterdrücken, ist vorgese- 55 endigung des Luftauslasses der Differenzdruck einen
hen, dass der gemessene Differenzdruck zeitlich ge- vorbestimmten Grenzwert überschreitet.
dämpft wird, wobei Vorzugsweise die Dämpfungsinten- [0043] Zur Messung des Differenzdruckes zwischen
sität synchron mit der Hubfrequenz des Flüssigkeitspe- Setzkammer 15 und Luftkammer 20 kann der Druck in

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der Luftkammer 20 im Wasserraum oder im Luftraum 60 Sieb


gemessen werden. Die Messung des Drucks in der Luft-
kammer 20 im Luftraum hat den Vorteil, dass die Pha-
senänderung besser detektiert werden kann, wodurch Patentansprüche
die Auflösung der Messmethodik besser wird und gute 5
Steuerungsergebnisse erzielt werden. Die Messung des 1. Verfahren zur Steuerung des Flüssigkeitshubs (151)
Drucks in der Luftkammer 20 im Wasserraum hat hinge- einer pneumatisch betriebenen Setzmaschine (10)
gen den Vorteil, dass sich Artefakte bei der Messung, zur Trennung von Mineralgemischen, wobei die
ausgelöst durch stehende Wellen im Setzbett 152 zu- Setzmaschine (10) eine Luftkammer (20) und eine
mindest zum Teil kompensieren. Dadurch wird die Sig- 10 Setzkammer (15) mit darüber angeordnetem Setz-
nalqualität des gemessenen Differenzdrucks besser. bett (152) aufweist und wobei der Hub (151) der in
[0044] Das hier vorgestellte Verfahren zur Steuerung der Setzmaschine (10) verwendeten Flüssigkeit ab-
einer Setzmaschine eignet sich zur Trennung von Kohle hängig ist von der Lufteinlasszeit in die Luftkammer
und Berge oder zur Trennung von Eisenerz und Silikat- (20),
verunreinigungen. 15 gekennzeichnet durch folgende Schritte:

BEZUGSZEICHENLISTE - Messen des Differenzdruckes zwischen dem


Druck in der Luftkammer (20) und dem Druck in
[0045] der Flüssigkeitssäule in der Setzkammer (15),
20 - Steuern der Lufteinlasszeit in Abhängigkeit von
10 Setzmaschine dem gemessenen Differenzdruck.

100 Leitung 2. Verfahren nach Anspruch 1,


dadurch gekennzeichnet, dass
110 Differenzdruckgebers 25 der Druck in der Luftkammer (20) im Bereich der
Flüssigkeit oder im Bereich des Lufteinlasses (30)
120 Leitung gemessen wird.

15 Setzkammer 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3


30 dadurch gekennzeichnet, dass
151 Flüssigkeitspegel die Zeitpunkte für die Lufteinlasszeit bestimmt wer-
den durch ein prädiktives Modell des Differenzdruck-
152 Setzbett verlaufs, wobei eine Abweichung vom prädiktiven
Modell Anlass zur Änderung der Lufteinlasszeiten
155 Hub 35 ist.

20 Luftkammer 4. Verfahren nach Anspruch 3,


dadurch gekennzeichnet, dass
201 Flüssigkeitspegel die Lufteinlasszeit dann verlängert wird, wenn der
40 aktuelle gemessene Differenzdruck den durch das
205 Hub prädiktive Modell zum Messzeitpunkt berechneten
Druck unterschreitet und dass die Lufteinlasszeit
208 Schwingungsweg dann verkürzt wird, wenn der aktuelle gemessene
Differenzdruck den durch das prädiktive Modell zum
210 Schwingungsweg 45 Messzeitpunkt berechneten Druck überschreitet.

25 Blech 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,


dadurch gekennzeichnet, dass
30 Lufteinlass der gemessene Differenzdruck zeitlich gedämpft
50 wird, wobei Vorzugsweise die Dämpfungsintensität
35 Druckluftzuleitung synchron mit der Hubfrequenz des Flüssigkeitspe-
gels (151) in der Setzmaschine (10) variiert wird.
40 Ventil
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
45 Drucklufttank 55 dadurch gekennzeichnet, dass
die Lufteinlasszeit frühestens dann begonnen wird,
50 Ventil wenn die Differenz aus dem absoluten Druck in der
Luftkammer (20) am Ende eines vorhergehenden

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Zyklus und dem aktuellen Druck in der Luftkammer characterized in that


(20) Null beträgt. the time points for the air admission time are deter-
mined by a predictive model of the differential pres-
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, sure curve, wherein a divergence from the predictive
dadurch gekennzeichnet, dass 5 model gives rise to the change in the air admission
die Lufteinlasszeit spätestens dann beendet wird, times.
wenn die Differenz aus dem absoluten Druck in der
Luftkammer (20) am Ende eines vorhergehenden 4. The method according to claim 3,
Zyklus und dem aktuellen Druck in der Luftkammer characterized in that
(29) einen vorbestimmten Grenzwert überschreitet. 10 the air admission time is lengthened when the cur-
rent measured differential pressure falls below the
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, pressure calculated by the predictive model at the
dadurch gekennzeichnet, dass time of measurement and that
die Frequenz des Lufteinlasses dann verringert wird, the air admission time is shortened when the current
wenn ein Frequenzanteil im zeitlichen Verlauf des 15 measured differential pressure exceeds the pres-
Differenzdrucks detektiert wird, dessen Anteil einen sure calculated by the predictive model at the time
vorbestimmten Wert überschreitet und dessen Fre- of measurement.
quenz höher ist als die Frequenz des Lufteinlasses.
5. The method according to any one of claims 1 to 4,
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, 20 characterized in that
dadurch gekennzeichnet, dass the measured differential pressure is temporally at-
die Frequenz des Lufteinlasses dann erhöht wird, tenuated, wherein the intensity of the attenuation is
wenn nach Beendigung des Luftauslasses der Dif- preferably varied in synchrony with the stroke fre-
ferenzdruck einen vorbestimmten Grenzwert über- quency of the liquid level (151) in the jigging machine
schreitet. 25 (10).

10. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprü- 6. The method according to any one of claims 1 to 5,
che 1 bis 9 auf die Trennung von Kohle und Berge characterized in that
oder auf die Trennung von Eisenerz und Silikatver- the air admission time is started at the earliest when
unreinigungen. 30 the difference between the absolute pressure in the
air chamber (20) at the end of a preceding cycle and
the current pressure in the air chamber (20) amounts
Claims to zero.

1. A method for controlling the liquid stroke (151) of a 35 7. The method according to any one of claims 1 to 6,
pneumatically driven jigging machine (10) for sepa- characterized in that
rating mineral mixtures, wherein the jigging machine the air admission time is ended at the latest when
(10) comprises an air chamber (20) and a jigging the difference between the absolute pressure in the
chamber (15) with a jig bed (152) disposed over the air chamber (20) at the end of a preceding cycle and
latter and wherein the stroke (151) of the liquid used 40 the current pressure in the air chamber (29) falls be-
in the jigging machine (10) is dependent on the air low a predetermined limiting value.
admission time into the air chamber (20),
characterized by the following steps: 8. The method according to any one of claims 1 to 7,
characterized in that
- measuring of the differential pressure between 45 the frequency of the air admission is reduced when
the pressure in the air chamber (20) and the a frequency component in the temporal course of
pressure in the liquid column in the jigging cham- the differential pressure is detected, whereof the
ber (15), component exceeds a predetermined value and
- controlling the air admission time as a function whereof the frequency is higher than the frequency
of the measured differential pressure. 50 of the air admission.

2. The method according to claim 1, 9. The method according to any one of claims 1 to 8,
characterized in that characterized in that
the pressure in the air chamber (20) is measured in the frequency of the air admission is increased when,
the region of the liquid or in the region of the air ad- 55 after the end of the air exit, the differential pressure
mission (30). exceeds a predetermined limiting value.

3. The method according to any one of claims 1 to 3, 10. Use of the method according to any one of claims 1

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to 9 for the separation of coal and mining waste or caractérisé en ce que


for the separation of iron ore and silicate impurities. le temps d’entrée d’air commence au plus tôt, quand
la différence entre la pression absolue dans la cham-
bre d’air (20) à la fin d’un cycle prescrit et la pression
Revendications 5 actuelle dans la chambre d’air (20) s’élève à zéro.

1. Procédé de commande du levage de liquide (151) 7. Procédé selon une des revendications 1 à 6,
d’un bac à piston (10) actionné pneumatiquement caractérisé en ce que
pour séparer des mélanges de minéraux, dans le- le temps d’entrée d’air se termine au plus tard, quand
quel le bas à piston (10) présente une chambre d’air 10 la différence entre la pression absolue dans la cham-
(20) et une chambre à crible (15) avec un lit de crible bre d’air (20) à la fin d’un cycle prescrit et la pression
(152) déposé par-dessus et dans lequel la levage actuelle dans la chambre d’air (29) dépasse une va-
(151) du liquide employé dans le bac à piston (10) leur limite prescrite.
dépend du temps d’entrée d’air dans la chambre d’air
(20), 15 8. Procédé selon une des revendications 1 à 7,
caractérisé par les étapes suivantes consistant à : caractérisé en ce que
la fréquence de l’entrée d’air est diminuée, quand
- mesurer la différence de pression entre la pres- une fraction de fréquence dans le cours temporel de
sion dans la chambre d’air (20) et la pression la différence de pression est détectée, dont la frac-
dans la colonne de liquide dans le bac à piston 20 tion dépasse une valeur prédéterminée et donc la
(15), fréquence est lus haute qua la fréquence de l’entrée
- commander le temps d’entrée d’air en fonction d’air.
de la différence de pression mesurée.
9. Procédé selon une des revendications 1 à 8,
2. Procédé selon la revendication 1, 25 caractérisé en ce que
caractérisé en ce que la fréquence de l’entrée d’air est augmentée, quand
la pression dans la chambre d’air (20) au mesurée après la fin de l’échappement d’air la différence de
au niveau du liquide ou au niveau de l’entrée d’air pression dépasse une valeur limite prédéterminée.
(30).
30 10. Utilisation du procédé selon une des revendications
3. Procédé selon une des revendications 1 à 3, 1 à 9 pour la séparation des charbons et minerais et
caractérisé en ce que pour la séparation du minerai de fer et des impuretés
les points temporels du temps d’entrée d’air sont dé- du silicate.
terminés par un modèle prédictif de la courbe de
différence de pression, dans lequel un écart par rap- 35
port au modèle prédictif est un motif de modification
des temps d’entrée d’air.

4. Procédé selon la revendication 3,


caractérisé en ce que 40
le temps d’entrée d’air est prolongé quand la diffé-
rence de pression actuelle mesurée reste en des-
sous de la pression calculée au point temporel de
mesure par le modèle prédictif et en ce que
le temps d’entrée d’air est raccourci quand la diffé- 45
rence de pression actuelle mesurée dépasse la pres-
sion calculée au point temporel de mesure par le
modèle prédictif.

5. Procédé selon une des revendications 1 à 4, 50


caractérisé en ce que
la différence de pression mesurée est amortie tem-
porellement, dans lequel de préférence l’intensité
d’amortissement est variée dans le bac à piston (10)
de manière synchrone à la fréquence de levage du 55
niveau de liquide (151).

6. Procédé selon une des revendications 1 à 5,

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IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE

Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen
und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das
EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente

• DE 1217292 B [0006] • US 6070738 A [0014]


• DE 2411386 C3 [0007]

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