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PRESSESPIEGEL

BDEW-Tagesbericht Ausgabe vom 18.10.2018

TOP-THEMA

RWE-Chef würde auf Entschädigung klagen

Wenige Wochen vor der erwarteten Entscheidung der Kohlekommission kündigt RWE-Chef Rolf Martin Schmitz an,
bei einem abrupten Kohleausstieg auf Entschädigung klagen zu wollen: "Sollte die Politik so einen abrupten
Ausstieg beschließen, würde ich geltend machen, was man uns da antut", sagt der Manager in einem Interview
mit der ZEIT (L. Nienhaus, P. Pinzler). "Die Unternehmen würden enteignet - wie bei der Kernenergie. Und man
müsste sie dafür entschädigen." Er glaube aber, dass man andere Lösungen finden könne, um sich zu
verständigen. Zudem mahnt Schmitz, zwölf Jahre seien zu wenig, um geordnet aus der Kohle auszusteigen.
Außerdem würden sich die Energiekosten der Industrie um ein Drittel erhöhen. Sein Gesprächspartner, Kai
Niebert, Mitglied der Kohlekommission, erklärt einen Ausstieg 2030 für klimapolitisch notwendig und technisch
machbar. Niebert nimmt Schmitz diesbezüglich in die Verantwortung, RWE noch stärker in ein Unternehmen der
Erneuerbaren Energien zu transformieren.
Antje Grothus, Mitglied der Kohlekommission, hat sich durch einen Aufmarsch von Mitgliedern der IG BCE vor
ihrem Privathaus bedroht gefühlt, berichten u.a. die taz (A. Selle) und die FAZ (dpa). Die Gruppe mit 100 Leuten
sei am Mittwoch lautstark aufmarschiert und habe mehr als zehn Minuten lang mit Trillerpfeifen und mit
Piastikflaschen schlagend Lärm gemacht, sagte sie. Grothus vertrete in der Kohlekommission die Interessen von
Tagebaubetroffenen und setze sich für den Erhalt des Hambacher Forsts ein.

Vor 50 Jahren hat der damals noch kaum bekannte Thinktank Club of Rome den legendären Report "Grenzen
des Wachstums" vorlegt. Darin sagte er schwere ökonomische und ökologische Krisen im 21. Jahrhundert voraus,
falls der weltweite Ressourcenverbrauch nicht gebremst würde. Am Mittwoch ist ein Update des Berichts
erschienen, berichtet die Frankfurter Rundschau (J. Wille). Ergebnis: Die meisten der damaligen Warnungen
träfen immer noch zu - nur eine tiefgreifende wirtschaftliche Transformation könne die "Megakrise" noch
verhindern. Dabei erscheine den Autoren der Studie die Verringerung der sozialen Ungleichheit als die
schwierigste Aufgabe. Im Energiesektor gebe es Anzeichen dafür, dass die Marktkräfte den Wechsel von fossilen
zu den Öko-Energien rasant beschleunigen werden, und auch für eine nachhaltige Landwirtschaft gebe es bereits
die notwendigen Methoden und Technologien.
ENERGIEWIRTSCHAFT

Die privaten Gasverbraucher in Deutschland müssen Anfang 2019 mit steigenden Preisen rechnen, vermeldet die
dpa (ohne Autorenbezeichnung). Laut Verivox und Check24 würden die Entgelte für die Nutzung der Gasnetze im
bundesweiten Durchschnitt um rund 1 Prozent steigen. Dabei komme es regional zu deutlichen Abweichungen.
Die Entgelte machen ungefähr ein Viertel der Gaspreise aus. Gegenwärtig hätten mehr als 30 regionale
Gasversorger Preiserhöhungen von durchschnittlich 7 Prozent angekündigt, heiße es bei Verivox.

ERNEUERBARE ENERGIEN

Die Verbände der Windenergiebranche wehren sich gemeinschaftlich gegen die beiden Bundesratsinitiativen von
Brandenburg und Nordrhein-Westfalen, berichtet der energate Messenger (kw, sh). In einem Schreiben würden
u.a. BWE, VDMA und BDEW an die Mitglieder der Bundesratsausschüsse für Bau und Wirtschaft appellieren,
darauf hinzuwirken, dass die Initiativen keine Mehrheit finden. Unterstützung erhielten sie von einem
Zusammenschluss von 80 Herstellern und Energieversorgern (u.a. Enercon, Vestas, GE, Siemens, EnBW und
Trianel). Nordrhein-Westfalen bringe am 19. Oktober einen Antrag ein, um die alte Länderöffnungsklausel zu
revitalisieren. Brandenburg wolle über eine eigenständige Initiative die Privilegierung der Windenergie durch das
Baugesetzbuch gleich ganz abschaffen. "Beide Initiativen sehen wir äußerst kritisch", schreiben die Verbände. Sie
führten im Ergebnis zu einer drastischen Verlangsamung des Ausbaus, wie sich bei der Umsetzung der
Länderöffnungsklausel durch die 10-H-Regelung in Bayern gezeigt habe. Das mit den Bundesratsinitiativen
vermeintlich verfolgte Ziel, die Akzeptanz zu steigern, erreiche man nicht durch neue Restriktionen. Dazu brauche
es neben der frühzeitigen Information und (finanziellen) Beteiligung der Betroffenen vor allem eine ausdrückliche
Unterstützung durch die politischen Entscheidungsträger auf allen Ebenen. Die Beschneidung der Windenergie
stehe im Widerspruch zum 65-Prozent-Ziel der Bundesregierung und den geplanten Sonderausschreibungen. Die
ohnehin prekäre Genehmigungssituation für Windenergieprojekte würde verschärft.

Der US-Milliardär Bill Gates und die Europäische Union haben einen gemeinsamen Investitionsfonds zur
Unterstützung von Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien aufgelegt, berichten ZEIT Online und WELT
Online (beide afp). Der Microsoft-Mitbegründer habe am gestrigen Mittwoch eine Absichtserklärung mit der
EU-Kommission zur Einrichtung des Fonds im Umfang von 100 Millionen Euro unterzeichnet. Der gemeinsame
Topf solle innovative europäische Unternehmen dabei unterstützen, neue Technologien zu "entwickeln und zu
vermarkten", erklärte die Kommission.
KLIMASCHUTZ & WASSERWIRTSCHAFT

Aufgrund der langen Trockenzeit fielen auf dem Rhein die Pegel an mehreren Messorten auf den niedrigsten je
gemessenen Stand - mit den Folgen haben nun auch die Energieerzeuger zu kämpfen, melden die FAZ (bü, mtle)
sowie die Rheinische Post (J. Isringhaus). Wegen der anhaltenden Flaute sei nur sehr wenig Windstrom im Netz,
so dass die Kohlemeiler aktuell einen ungewöhnlich hohen Anteil der Stromversorgung bewältigen müssen. Die
Steinkohlekraftwerke an Rhein und Ruhr liefen daher zurzeit auf Hochtouren und Brennstoff werde dringend
benötigt. Aufgrund der niedrigen Wasserstände könnten die Kohlefrachter teils nur noch mit reduzierter Ladung
fahren. Für manche Anlagen wie den RWE-Meiler in Hamm würden daher mehr Schiffe benötigt, um den
Brennstoff von den Nordseehäfen heranzuschaffen. Bei der Steag könne man noch auf vorsorglich aufgefüllte
Reserven zurückgreifen. "Da liegt noch was im Bunker, aber allmählich muss es wieder regnen", sagte ein
Sprecher. Der Verein der Kohlenimporteure sehe die Lage noch einigermaßen entspannt: Alle Lieferanten seien in
der Lage, ihre Verträge zu erfüllen, berichtete Geschäftsführer Franz-Josef Wodopia. Größere Mengen würden
aber auch schon auf die Bahn umgeladen. Die Straße sei für die üblicherweise auf dem Binnenschiff
transportierten Schüttgüter keine echte Alternative.

In den großen Talsperren im Sauerland, die die Ruhr mit Wasser versorgen, sind die Pegel stark gesunken:
Derzeit sind die Stauseen des Ruhrverbandes - Henne, Sorpe, Möhne, Bigge - nur noch zu 51,3 Prozent gefüllt,
berichtet die WAZ (A. Böhme, M. Korfmann). Dies seien 28 Prozent weniger als im langjährigen Mittel. Grund zur
Besorgnis gebe es aber noch nicht, sagt Britta Bald, Sprecherin des Ruhr-Verbandes. Selbst wenn es in den
kommenden Wochen wider Erwarten keinen Regen geben sollte, müssten die Menschen im Revier noch nicht mit
Einschränkungen beim Wasserverbrauch rechnen. Auch die Trinkwasserversorgung sei laut Arbeitsgemeinschaft
der Wasserwerke an der Ruhr (AWWR) nicht gefährdet. "So lange die Ruhr Wasser führt, können wir es auch
aufbereiten", so Sprecherin Inge Vock. Engpässe gebe es nur in einigen Dörfern in den Feriengebieten im
Sauerland, die über keine eigenen Quellen verfügen. "Wir pumpen dort Wasser aus der Henne hoch", sagt Jörg
Fröhling vom AWWR.

Die FAZ (ami) beschäftigt sich mit der Forderung des Weltenergierats an die Bundesregierung nach mehr
Engagement für grüne Kraftstoffe, um die Klimaziele zu erreichen. Eine Umstellung der Elektrizitätserzeugung auf
Wind-, Photovoltaik- und Biogasanlagen würde nicht reichen, um die Wirtschaft bis 2050 weitgehend CO2-neutral
zu machen. Ambitionierte Klimaziele könnten nur erreicht werden, wenn erneuerbare Energie nicht nur direkt als
Strom genutzt werde, sondern auch als Gas oder flüssiger Brennstoff speicherbar sei, sagt Carsten Rolle von der
deutschen Sektion des Weltenergierates. Erneuerbarer Strom könne so umgewandelt und zum Antrieb da genutzt
werden, wo Batterien nicht reichen: bei Flugzeugen, Schiffen, schweren Lkw oder in der Industrie.
MOBILITÄT

In der Debatte um Fahrverbote und Nachrüstungen für Diesel-Autos attackiert der Bundesverband der Deutschen
Industrie (BDI) Politik und Umweltverbände. "Immer neue Forderungen aus der Politik und Verbänden
verunsichern die Bürger und reden eine Technologie schlecht, ohne dass ihnen marktfähige Alternativen zur
Verfügung stehen", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf der Berliner Zeitung (sg). Es wäre "grob fahrlässig", den
Dieselantrieb "leichtfertig als überholte Technologie zu kritisieren", erklärte er. "Deutschland braucht den
Dieselkraftstoff auch in Zukunft, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen."

Für die Umrüstung von Dieselautos könnten teilweise die Steuerzahler zur Kasse gebeten werden, berichten u.a.
die Frankfurter Rundschau (P. v. Bebenburg) und die SZ (M. Balser). Diesen Vorschlag habe Hessens
Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Mittwoch im Fernsehen gemacht. Im TV-Duell mit seinem
Herausforderer Thorsten SchäferGümbel (SPD) sagte Bouffier, es müsse alles getan werden, dass Fahrverbote
vermieden würden und die geprellten Dieselfahrer nicht für die Umrüstung ihrer Autos aufzukommen hätten. Er
sehe dabei in erster Linie die Autoindustrie in der Pflicht. Bouffier fügte jedoch hinzu: "Wir haben auch die
Möglichkeit, mit öffentlichen Mitteln zu helfen." Der Bund habe zwei Milliarden Euro für die Förderung von
Elektromobilität bereitgestellt, die nicht vollständig abgerufen worden seien. Daher stehe Geld zur Verfügung, mit
dem Dieselfahrern geholfen werden könne.

Anlässlich der Verkehrsministerkonferenz (VMK) fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV)


Nachbesserungen am Dieselkonzept der Bundesregierung, meldet das Handelsblatt (D. Neuerer). In einem Brief
an den VMK-Vorsitzenden Frank Horch kritisiere der VZBV-Vorsitzende Klaus Müller die fehlende Klarheit und
Rechtssicherheit. Außerdem verlange er, dass die Regierung Bußgelder gegen Hersteller verhängt, die
nachweislich illegale Abschaltsoftware eingesetzt haben.

Dieselbesitzer, die beim Kauf eines Neuwagens von einer Umtauschprämie profitieren könnten, bekommen
demnächst Post, berichtet die WAZ (dpa). Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) habe im Bundestag eine
"intensive Informationskampagne" angekündigt. An 1,4 Millionen Dieselbesitzer in 14 Städten mit besonders
großer Luftverschmutzung werde ein Brief des Kraftfahrtbundesamts weitergeleitet, der "alle Informationen" und
Nummern von Bürgerhotlines im Ministerium und bei den Autobauern enthalte.
KERNENERGIE

Im Streit über die Beendigung der deutschen Atombrennstoffproduktion erhöhen SPD, Grüne und Linke den
Druck, schreibt die taz (A. Wyputta). "Zum Atomausstieg muss auch das Ende der Verarbeitung von
Kernbrennstoff zählen", sagte SPD-Abgeordnete Nina Scheer. Sie "appelliere" an CDU und CSU, sich zur
Stilllegung der deutschen Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau und der Brennelementefertigung in Lingen
"durchzuringen". Die beiden Anlagen würden über unbefristete Betriebsgenehmigungen verfügen und z.B. die
belgischen AKW Doel und Tihange beliefern. Die Union betone indes, eine Schließung der beiden Anlagen
verstoße trotz möglicher Entschädigung gegen Eigentumsrechte und Berufsfreiheit.  

TERMINE

16. - 18.10. - eMove360° Europe, e-Monday UG, München

17. - 18.10. - Power2Gas Conference, Kopenhagen

17. - 18.10. - B.KWK-Kongress, Berlin

18.10. - Energietag 2018, World Energy Council, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin

23.10. - Brennstoffzellenforum Hessen 2018, Hessen Agentur GmbH, Darmstadt

23. - 24.10. - metering days 2018, ZVEI-Services GmbH, Fulda

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