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MJB Mission News Volume 3 / ISSN 1999-8414

Deutschland Heute: Sozialaktivist empfiehlt


weiter für Grundrechte demonstrieren
Von Kate Nelson

Freiburg. 3. Oktober 2010. Blankoschecks für Banken, Laufzeitverlängerung für


Atomkraftwerke, ungelöste Fragen für atomare Endlager, politische Streit-Debatten um
Kosten für ärztliche Versorgung, Selbstbedienung für Politiker, Lobbyarbeit, brutale
Kürzungen bei den Bürgern und gleichzeitig goldene Löffel in Politik und Bürokratie,
Stuttgart 21, Hartz IV, ungedeckte Beamten-und Politiker-Pensionen, rhetorische
Auslegungen, die früher schlicht Lügen genannt wurden und vieles mehr. Die Menschen
fühlen sich von Politik und Bürokratie immer mehr verraten und verkauft. Bruno Schillinger
ist ein sozialer Aktivist aus der Nähe von Freiburg in der kleinen und ruhigen Gemeinde
March in Breisgau in Hochschwarzwald. Seit mehr als fünf Jahren ist Bruno Schillinger auch
als sozialer Aktivist für soziale Gerechtigkeit und Grundrechte engagiert. Er glaubt, dass es
auch nach den brutalen Auseinandersetzungen in Stuttgart am 30. September 2010 weiterhin
wichtig ist, dass Menschen auch für ihre Grundrechte auf die Straße gehen und
demonstrieren.

MJB Mission News, ISSN 1999-8414, managing editor – Redaktionsleitung:


Andreas Klamm - Sabaot, Journalist, broadcast journalist and author , www.
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© and Copyleft, Creative Commens License by MJB Mission News (ISSN 1999-
8414).
This work is licensed under the Creative Commons Attribution-No Derivative Works 3.0 United States
License. To view a copy of this license, visit http://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/us/ or send a
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Bruno Schillinger glaubt, es ist wichtig für die Menschen in Deutschland für die Grundrechte
friedlich zu demonstrieren auch nach den Ereignissen in Stuttgart am 30. September 2010.
Foto: DigiSourceGaelic

KN: Herr Bruno Schillinger, ihre Gesundheit wurde, Ihrer Einschätzung nach, von deutschen
Behörden schwer geschädigt. Sie sehen sich weiter den Verursachern auf Gedeih und Verderben
ausgeliefert. Trotzdem helfen Sie auch anderen Menschen so gut es geht, Sie sind sozusagen am
Puls der Zeit. Sehen Sie ein Gewaltpotential bei den Menschen?

Bruno Schillinger: Ein sehr großes Ohnmachtsgefühl und damit ein großes Wutpotential gegenüber
einer gnadenlosen Bürokratie und Politik, die sich über die Menschen stellt, das ist das was ich auch
in diesen Tagen sehe und wahrnehme.

KN: Sie haben oft mit den ARGEn zu tun. Erleben die Arbeit der ARGE auch durch ihre Hilfe für
andere. Welchen Eindruck haben Sie von den ARGEn und Behörden?

Bruno Schillinger: Keinen guten, es ist ein gnadenloses System das gegen die Menschen arbeitet.
Ein normaler menschlicher Umgang ist nicht gewünscht. Die Menschen sind nur noch
Verwaltungsobjekte, abhängig von den Launen der Mitarbeiter oder den jeweiligen
Dienstanweisungen.

KN: Glauben Sie, dass die ARGEn ein Spiegelbild der Politik und der Bürokratie sind?

Bruno Schillinger: Ja, nicht nur weil viele Mitarbeiter aus Behörden dahin gegangen oder abgestellt
wurden, sondern weil man deren Verhalten auch in anderen Behörden wieder erkennen kann. Die
ARGEn toben sich an den Menschen aus, - immer die Keule 'Sanktionen' oder genauer
Verweigerung von Hilfe zum Leben gegen die Menschen schwingend.
KN: Sehen Sie Zusammenhänge z.B. zwischen Stuttgart 21 und den ARGEn?

Bruno Schillinger: Ja, beides verläuft nach demselben Schema, keine Kommunikation und eine
unglaubliche Überheblichkeit. Die führenden Politiker haben überhaupt kein Interesse mit den
Menschen im Land zu sprechen. In Stuttgart 21 haben die Menschen die für ihr Stuttgart auf die
Straße gehen, die Gespräche zu den Bedingungen der Politiker abgelehnt. Das wurde ihnen
vorgeworfen. Doch wo liegt der Affront tatsächlich? Wer würde Gespräche führen während man
durch die Fortsetzung der Abrissarbeiten schlicht verhöhnt wird. Das ist so, als würde man sich zum
Monopoly Spiel verabreden und eine Seite hat alle Straßen, Bahnhöfe, E-Werk- und Wasserwerk
und ähnliche Dinge. Wenn man unter diesen Bedingungen nicht mitspielen möchte weil es mehr

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wie einseitig ist, wie in Stuttgart geschehen, wird man noch beschuldigt, eine Chance zu
verweigern.

KN: Was könnte man ihrer Meinung nach bei Stuttgart 21 tun?

Bruno Schillinger: Weiter demonstrieren! Die Politik hat ihr wahres Gesicht gezeigt und sich
festgefahren. Die können nur eines, - gegen die Bürger. Es wird weiter abgerissen und die Bäume
gefällt bis zum 27.März 2011. Alles unter Berufung auf die angebliche 'demokratische Legitimation'
durch die Wahl. Doch da konnte man nirgendwo ankreuzen 'Milliarden versenken'. Auch nicht für
die Bankenmilliarden, oder sonst was.

KN: Kommen wir zurück zu den ARGEn. Die Mitarbeiter sollen massiv unter Druck gesetzt
werden. Wie können dies Arbeitslose machen, denen doch sofort Sanktionen drohen?

Bruno Schillinger: Der Druck kommt von den eigenen Vorgesetzten. Ich finde es unmöglich dass
Vorgesetzte ihre Mitarbeiter so verheizen und sie zwingen massiv gegen Grundgesetz und
Menschenrechte zu handeln. Die Dienstanweisung wird über unsere grundlegendsten Gesetze
gestellt. Das das kein normaler Mensch lange aushält ist klar. Ein Zeichen dafür ist die Fluktuation.

KN: Trifft es zu, dass Sie den ARGEn sogar dankbar sind?

Bruno Schillinger: Ja, in gewissen Sinne. Keine andere Organisation hätte so schnell, Millionen von
Menschen zeigen können, dass die deutsche Bürokratie im Auftrag der Politik gegen die Menschen
arbeitet. Dass Aussagen von diesen Personengruppen grundsätzlich überprüft werden müssen.
Informationen nach Tageslaune gegeben werden oder schlicht wertlos sind.

KN: Wie sehen Sie diese Situation auf die BRD bezogen?

Bruno Schillinger: Die Politiker haben abgewirtschaftet. Der Vertrauensverlust ist zu groß. Der
Bürger ist für sie nur noch die Melk-Kuh für immer höhere Steuern, Gebühren und vor allem
Kürzungen, während gleichzeitig Hunderte von Milliarden für Prestigeprojekte oder sinnlose
Projekte herausgeworfen werden. Die Flutwelle der Pensionen wird schlimmer sein wie die
Bankenkrise.

KN: Was können die Menschen im Land tun?

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Bruno Schillinger: Sie sollten sich entscheiden, ob Sie weiter blinde Verfügungsmasse von
Politikern sind oder ob sie ihrer Aufgabe nachkommen, die Politik zu überwachen und wie in
Stuttgart in ihre Schranken zu weisen.

KN: Wie soll das gehen?

Bruno Schillinger: Sehr einfach, sobald sich der Bürger entschieden hat, sich nicht mehr
rumschubsen oder melken zu lassen, soll er bei den lokalen Politikern beginnen, egal von welcher
Partei und von diesen Rechenschaft fordern. Der Bürger ist der Souverän und er hat diese Aufgabe
zu lange nicht wahrgenommen, zu lange auf das Geschwurbel der Politiker gehört.

KN: Wie könnte man dieses 'Souverän' anders beschrieben?

Bruno Schillinger: Nehmen Sie einen Fußballverein. Der Trainer hat einen Vertrag, doch sobald die
Leistungen nicht mehr stimmen, spricht die Vereinsleitung, also der Bürger die Kündigung aus und
er fliegt, ohne Rücksicht auf die Restlaufzeit. Unsere Politiker sind zu satt, haben sich daran
gewöhnt, dass sie die ganze Amtszeit und darüber hinaus alimentiert und allerbestens versorgt
werden. Doch welcher Bürger, außer den Lobbyisten, erkennt noch irgendwo politische Arbeit für
die Bürger?

KN: Herr Schillinger, glauben Sie, dass sich in Deutschland etwas ändern wird?

Bruno Schillinger: Ja, die Zeichen sind zu groß. Das Wutpotential ist sehr groß, - es gärt überall.
Das der Innenminister die Sicherheitsgesetze verschärfen möchte, ist ein Zeichen wer tatsächlich
die Hosen voll hat.

KN: Herr Schillinger, wir danken für dieses Gespräch.

Die Fragen in diesem Interview stellte die Reporterin und Autorin Kate Nelson aus Edinburgh im
Vereinigten Königreich. Bruno Schillinger, war für mehrere Jahre als IT Experte für
Spracherkennung tätig. Seit mehr als fünf Jahren befindet er sich, wie er beschreibt, in einem
erzwungenen Zwangs-Abhängigkeits-Verhältnis mit der ARGE Breisgau-Hochschwarzwald. Bruno
Schillinger klagt über eine mehrfache Stellen-Sabotage bei seinen Bemühungen neue
Erwerbsarbeitsplätze zu finden. Seit mehreren Jahren ist er als betroffener Mensch auch als ein
Aktivist für soziale Gerechtigkeit in Deutschland engagiert. Ausführliche und weitere
Informationen sind bei http://5jahrehartz4.wordpress.com zu finden.

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Gesetzliche Regeln zu Grundrechten und Menschenrechten (Auszug)

1) Grundgesetz, Artikel 1

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller
staatlichen Gewalt.

(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen
Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der
Gerechtigkeit in der Welt.

(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und


Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

2) Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte, Artikel 2 - Recht auf Leben
(1) Das Recht eines jeden Menschen auf das Leben wird gesetzlich geschützt. (Abgesehen von der
Vollstreckung eines Todesurteils, das von einem Gericht im Falle eines mit der Todesstrafe
bedrohten Verbrechens ausgesprochen worden ist), darf eine absichtliche Tötung nicht
vorgenommen werden.
(2) Die Tötung wird nicht als Verletzung dieses Artikels betrachtet, wenn sie sich aus einer
unbedingt erforderlichen Gewaltanwendung ergibt:
a) um die Verteidigung eines Menschen gegenüber rechtswidriger Gewaltanwendung
sicherzustellen;
b) um eine ordnungsgemäße Festnahme durchzuführen oder das Entkommen einer ordnungsgemäß
festgehaltenen Person zu verhindern;
c) um im Rahmen der Gesetze einen Aufruhr oder einen Aufstand zu unterdrücken.
Artikel 3 - Verbot der Folter
Niemand darf der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung
unterworfen werden.
Vergleiche Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten, Quelle:
http://www.staatsvertraege.de/emrk.htm

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