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Achtung
vor Kommissar Zufall
Vom
Filmen ist
abzuraten
Wer sich beim zu schnell
Fahren filmen lässt, handelt
gefährlich und fahrlässig.
Und wer den Film noch
hochlädt und einem weite-
ren Kreis bekannt macht,
muss unter Umständen
damit rechnen, dass ihm die
Polizei auf irgendeine Weise
auf die Schliche kommt und
ihn zur Verantwortung zieht.
Speziell jüngere Lenker
brüsten sich oft damit, sich
mit völlig übersetzter Ge-
schwindigkeit am Lenkrad
ablichten zu lassen. Sie ge-
fährden damit nicht nur sich
selbst, sondern auch weitere
Verkehrsteilnehmer.
Darüber hinaus sollten sie
sich im Klaren sein, dass sie
empfindlich gebüsst werden
können. Natürlich rechnen
sie nicht damit. Aber es
liegt im Wesen des Zufalls,
dass er ohne Vorwarnung
zuschlägt. Vor allem dann,
wenn man es nicht erwartet.
Am besten und vernünf-
tigsten ist es deshalb, sich
von vornherein gar nicht
auf derartige Spielchen
einzulassen. Sie lohnen sich
nicht, sondern verursachen
nur Ärger. AO
D
Geldstrafe bestraft (Verletzung des Geheim- oder Rechtsgültige Anordnung
as Bundesgericht hat die Filmauf- Privatbereichs durch Aufnahmegeräte) wird. Nun aber, führt das oberste Gericht weiter aus,
nahmen von schweren Geschwin- Diese Sachlage aber war im vorliegenden Fall lässt die Auswertung von Zufallsfunden nach
digkeitsüberschreitungen auf ei- nicht gegeben. Denn X war sich bewusst, dass er Lehre und Rechtsprechung nicht nur vermuten,
nem Handy als rechtmässige während seiner Fahrten gefilmt wurde und dazu dass die erzwungene Massnahme, die zu diesen
Beweismittel zugelassen. Die mas- sein Einverständnis gab oder sich zumindest nicht Entdeckungen geführt hat, auf rechtsgültige Art
siven Geschwindigkeitsverletzungen hatten sich dagegen wehrte. Insofern konnte er sich nicht da- angeordnet wurde. Lehre und Rechtsprechung
in den Monaten Januar, Februar und März des rauf berufen, mit der ganzen Filmerei nichts am gehen darüber hinaus davon aus, dass die Straf-
Jahres 2012 zugetragen. Sie waren nur durch Zu- Hut gehabt oder nichts davon geahnt zu haben. behörden diese Massnahmen anordnen konnten,
fall ans Licht gekommen. Nämlich dadurch, dass Der weitere Einwand des Beschwerdeführers X mit wenn sie schon von Anfang an konkrete Ver-
das Handy bei einer Untersuchung im Zusam- Verweis auf Artikel 141 Abs. 2 der Strafprozess- dachtsmomente für weitere Gesetzesverletzungen
menhang mit einem Drogenhandel beschlag- ordnung (StPO) war unbehelflich. Danach dürfen hatten. Im vorliegenden Fall war das nach Auf-
nahmt worden war. Deshalb wurde X zu einer be- Beweise, welche die Strafbehörden in strafbarer fassung des Bundesgerichts so. Denn die Über-
dingten Geldstrafe von 180 Tagessätzen à 60 Weise oder unter Verletzung von Gültigkeits- wachung des Handys wurde ordnungsgemäss mit
Franken sowie zu einer Busse von 2160 Franken vorschriften erhoben haben, nur dann verwertet der Einleitung eines Verfahrens gegenüber Z, dem
verurteilt. Diese Strafen hat das Bundesgericht werden, wenn ihre Verarbeitung zur Aufklärung Eigentümer des Handys, wegen Drogenschmug-
bestätigt. Die Tempoexzesse fanden im Jahr 2012, schwerer Straftaten unerlässlich ist. Da X, wie aus- gel verfügt. Hätten die Strafbehörden überdies
also vor Inkrafttreten von Via sicura vom 1. Ja- geführt, gegen das Filmen nichts einzuwenden hat- schon von Anfang an Kenntnis von den schweren
nuar 2013, statt. Die Überschreitungen betrugen te, lag auch keine strafbare Handlung der Behör- Geschwindigkeitsverletzungen gehabt und darü-
+90 km/h bei einer Limite von 80 km/h, +110 km/h den vor. Insofern kam Artikel 141 StPO nicht zur ber, dass Z diese noch gefilmt hatte, dann hätten
bei einer Limite von 120 km/h sowie +150 km/h Anwendung. Dass der Rasertatbestand von Via sie die Beschlagnahme des Handys von Z und
bei einer Limite von 120 km/h. Es waren auch zu sicura erst am 1. Januar 2013 in Kraft trat, war ohne dessen Auswertung durch die Polizei verfügen
jener Zeit ganz erhebliche Tempoverletzungen. Belang und hatte keinen Einfluss. können. AR