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Das Pferd in Sage, Legende und Historie
Pferde gibt es in Aventurien, seit Rahje ihren göttli-
chen Fuß auf dieses Land setzte. Die Stute, besonders
die feuerrote Fuchsstute, ist ihr heiliges Tier, und in Höre und erinnere dich und lasse die Namen einen je-
einem der ältesten Manuskripte des Rahjatempels zu den wissen, dem der Donnersturm in Obhut gegeben
Belhanka heißt es (hier in Übersetung aus dem Gülden- nach dem Siege: Astarau ist die Ehre des Kriegers,
ländischen): unverletzbar und kostbar. Thorra ist der Mut des
Sturmes, der göttliche Funke in jedem Streich, den du
tust. Ronnar ist der Schild des Kämpfers, auf daß die
Ist‘s nichte sintemal ein Göttlich Wunder und ein Waffe ihren Bruderfindet, um den Sieg Zu erringen.
grosz Geschenk, das Pferde von Himmlich Auen her- Zyathach aber ist das Aufblitzen der Waffe, mit dem
abzuführen ins Tale des Menschengeschlechts? Wie du mir huldigst in jedem Kampfe. Achte sie wohl, den
wohl musz die Göttlichste uns nehmen! So Sie uns sie sind mein Beistand und mein Segen.
das Liebste aus Ihrem Zelte zur Seite und Obhut ge-
geben. Ehre und Achtung sei den Füllen der Göttli-
chen Gespanns Sulva und Tharvun! Doch höret! Sei Eine der ältesten Sagen um ein gerittenes Pferd ist die
ihnen Arg von jedweder Frau oder Mann, so habet des Goldfuchses Orkentritt, dem Hengst der ersten
sie fest und lasset sie dienen, so wie sie uns aus Gött- Fürstin Albernias (1698-1676 v.H.):
lichster Weisheit zum Dienste gegeben!
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Ein Name, der sich weit über seine Heimat verbreitet
hat, war der des Langmähnen-Wallachs Orak. Er war
Füllen eins ums andere. Und noch heute ist das Don-
lange Jahre der Gefährte Asleif Nellgardsons, des wohl
nern ihrer Hufe zu hören, wenn sie nach der Schlacht
bekanntesten Skalden Thorwals, der seinem treuen
ihre gefallenen Kinder um sich sammelt und mit sich
Freund nach dessen Tod im Jahre 5 Hal einen Sang in 48
nimmt. Und ist eines darunter, das wohl nicht ver-
Strophen dichtete (Orak Skaldenfreund; hier 14. Strophe):
wandt, aber ohne Arg im Kampfe gefallen, so nimmt
sie sich auch diesem an, auf daß es auf Himmlischer
Au weide. Und stand er morgens auch
auf einer andren Stelle,
Erwähnung soll hier auch Yash‘Natam finden, der ei- verborgen hinter
nem Roß ähnelt, aber von dämonischer Natur ist. So einem Strauch
heißt es im Buche Von Tralloper Rössern aus dem Jahre und jenseitsunsrer Quelle,
796 v.H.: so kam er doch auf meinen Ruf,
freudig wiehernd ohne Zagen
und bettelnd mit dem rechten Huf,
Doch ist eines mit dunklem Herzm gefallen, so muß dreist nach Hafer gleich zu fragen
es Yash‘Natam folgen. Das unheilige Dämonenroß
wird fortan sein Herr sein. Und auf keiner Au wird es Ein ebensoweit über seinen Geburtsort hin berühmtes,
weiden, keine Wärme mehr kennen, sondern in alle aber ungleich edleres Pferd ist der Rapphengst Dia-
Ewigkeit der Jagd des Belshirash angehören und in mant des Reichsmarschalls Leomar vom Berg (aus Der
eisiger Niederhölle sein Dasein fristen. Krieg gegen die Heiden; Assam ben Aram beni Novad ay
Punin, 20 Hal):
Für diese Kreaturen gebe es nur eine Hoffnung (aus:
Sagen des Nordens, niedergeschreiben durch den Firun-
Und nicht nur der Mut und die Klugheit des Frem-
geweihten Firunmar vom Eis, etwa 750 v.H.):
den hat unter den Novadi seinen Ruf begründet.
Nicht weniger war es sein Elenviner Vollblut, dessen
Dereinst, wenn die Wilde Jagd des Grimmen Gottes Adel einem Pferd der ihren nicht nachsteht, und die
dem Verfluchten Jäger begegnet, wird es eine Hetze vollendete Reitkunst des Almadaners. Der Novadi
geben, in der nicht Wild noch Jäger gekannt werden. liebt sein Pferd und schätzt es als seinen wertvolls-
Und dort wird sich weisen, wer Dämon und wer Gott- ten Besitz, und so achtet er den fremden Krieger,
gefälliger. Und es wird das nachtschwarze Himmels- dessen Streitroß den Stolz, dem eines Wüstensohnes
roß des Herre Firun, Eisegrein, Fürbitte halten für vergleichbar, ahnen läßt. Denn dies ist der Wille
die Seinen. Rastullahs.
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des dort als ein Vergehen wider die Göttin angesehen dergleichen Stute vollbracht wurden, sondern von
wird und je nach Obrigkeit und Geweihtenschaft emp- mehreren Pferden oder einige dazuerfunden wurden,
findliche Strafen nach sich ziehen kann. um die Einzigartigkeit dieses Pferdes zu betonen.
Pferde kommen in vielen Sagen und Mythen vor, wer- So werden heute noch besonders von den Thorwalern
den gar namentlich genannt. Die Existenz mythischer abenteuerliche Begegnungen zu Epen umerzählt und
Pferde wird angenommen - einen Beweis für ihre Leib- ausgeschmückt. Sie können als Meister somit munter
haftigkeit in alter Zeit oder gar in der Gegenwart kann Pferdesagen erfinden und eine Beziehung zur Gegen-
kein Aventurier erbringen. Pferde der Geschichte sind wart herstellen - über die Geschichte der Pferde exis-
oft stellvertretend nachträglich mit einem Namen be- tieren selbst in vielen Zuchtbüchern mehr Märchen als
dacht worden. So dürfte es sehr wahrscheinlich sein, glaubhafte Dokumente.
daß die Heldentaten der Saba al-Ayla nicht alle von
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Ferkina-Ponys unglaubliche Zähigkeit. Sie stammen von den Wildp-
ferden des Orklandes ab, was die Streifung ihrer Beine
und das eigentümliche ‚Trendeln‘ verrät. Die Falben
mit der weiß gesäumten schwarzen Mähne und dem
Und du weißt nicht, was Reiten bedeutet, wenn du dunklen Aalstrich werden trotz dieser sehr bequemen
nicht einmal die Ferkinas auf ihren zottigen Ponys Gangart von den hünenhaften Thorwalern allerdings
beim Buskurdh erlebt hast! selten einmal geritten. Ausnahmen sind hierbei häufi-
Durchs wilde Mhanadistan, ger die wandernden Skalden und Swafnir-Geweihten.
Kara ben Yngerymm, 1 Hal
Die bereits seit langer Zeit als zierlicher Schlag der Ma-
raskanponys gezüchteten Pferde der Brillantzwerge
sind durch die Einkreuzung kostbarer Beuteshadifs zu
Der Haarschmuck ist als Glücksbringer gedacht - und
einem verkleinerten Abbild jener edlen Pferde gewor-
so manches Thorwalerkind gibt sich täglich dem
den. Bei geringerer Tragkraft glänzen sie durch Flink-
Schmücken des geliebten Rosses hin. Trotzdem sind
heit, Schrittsicherheit, Ausdauer und Genügsamkeit.
die etwa 7 1/2 Spann messenden Pferde alles andere
Ein gut ausgebildetes, elegantes Pony ist einem Bril-
als Schoßtiere. Sie sind unentbehrliche Zug- und Trag-
lantzwerg beinahe so wertvoll wie ein kostbarer, schön
tiere und zeigen dabei erstaunlichen Kräfte und schier
geschliffener Edelstein.
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Nordmähnen Eine der Überraschungen des Orkkriegs waren die be-
rittenen Einheiten der Schwarzpelze. Hatte man vor-
her zu der Überzeugung geneigt, daß der Ork außer
Schweinen und ein wenig Federvieh keine Tiere do-
... ‚Du bist so stark‘, sagte das güldene Roß bewun- mestiziert habe, zeigte sich in den orkischen Kriegs-
dernd. ‚Und du bist so schön‘, entgegnete das starke hunden und den struppigen, kleinen Ponys, daß das
Pferd. ‚Dann laß uns Kinder haben, die so stark sind eine gefährliche Fehleinschätzung gewesen war.
wie du und schön wie ich, denn dann wird man sie Wer die wilden Orklandponys vor Augen hat - zumeist
lieben und in Ehren halten.‘ ... mausgraue Falben mit zerrupfter Stehmähne und von
Weidener Sagenkreis kaum sechs Spann Schulterhöhe -, hätte die zähen, ro-
busten Reittiere der Schwarzpelze kaum dem Orkland
zugeordnet, - obwohl auch sie die unverkennbare Gan-
Aus dem Svelltaler hervorgegangen, vielleicht durch
gart der wilden Ponys, das Trendeln, beherrschen.
eine Vermischung mit edleren Pferden südlicher Ge-
Sie sind einen Spann größer, drahtiger und kommen
genden, sind die Nordmähnen des Weidener Landes.
außer als Falben auch als Rappen und Füchse vor. Sind
Sie sind etwa anderthalb Schritt hoch, von kräftiger
die Wildponys des Orklandes auch scheu, waren die or-
Statur, mit blondem bis braunem Deckhaar und hellb-
kischen Reiter häufig mitten im Getümmel auf äußerst
londer, langer Mähne. Geschätzt werden sie als aus-
unerschrocken und schlagkräftigen Pferden zu finden
dauernde, anspruchslose Zugtiere, aber auch als Reit-
- so manches Weidener Ritterpferd machte mit ihren
tiere auf langen Strecken haben sie sich bewährt. So
harten, kleinen Hufen schmerzhafte Bekanntschaft.
liegt ihre Zucht haupsächlich in bäuerlicher Hand.
Paavipony
Orkponys
Vorm Ehernen Schwerte hats ein kleines, struppges
Orkpferde? Seit wann reiten Orks? und gar wildes Pferdchen von kaum sechs und ei-
Ausspruch Ritter Gerbolds von Weiden nen halben Spann in der Höh, dasz ganz den hellst
im Jahre 16 Hal Tralloper Falben ähnlich sieht, hat esdoch ein weisz
Fell und schwarz Mähn und Schweif mit eim dunkl
Eines muß man den Schwarzpelzen lassen: Ihre Rei- Strich dazwischen. Auch sind die Huf für ihre Grösz
terei ist zwar ein niederhöllisch wirrer Haufen, aber von beachtlicher WeIt und unter ähnlich Behang
von nicht Zu unterschätzender Kampfkraft und versteckt. Die Elfen sollen sie zähmen, doch hats
Wendigkeit. auch der gutwillge Mensch schon zum Freund der
Ritter Gerbhold von Weiden während einer ramsnasgen Dickköpf gebracht.
Einsatzbesprechung vor der Zweiten Schlacht Bestiarium von Belhanka;
auf den Silkwiesen, Tsa 19 Hal Ilsurer Abschrift, 802 BF
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Inzwischen sind diese kleinsten Pferde Aventuriens im Bei vielen aventurischen Pferdeliebhabern und -züch-
gesamten Norden als Haustier verbreitet, auch wenn tern gelten die Pferde der südlichen Lande, insbeson-
es sie noch durchaus wild gibt. Ihr dichtes und zottiges dere die Shadif, als die edelsten Tiere überhaupt. Den
Fell schützt sie gut gegen die Unbilden der Witterung, Nichtkundigen überrascht es immer wieder zu erfah-
und mit ihren großen Hufen haben sie auch wenig ren, daß nicht etwa die in Mhanadistan wildlebenden
Schwierigkeiten mit vereistem Felsboden oder ver- Khunchomer Windsmähnen oder die urwüchsig wir-
harschtem Schnee. Vor allem bei den norbardischen kenden Ferkina-Ponys die Ureltern der Wüstenpferde
Händlern sind diese Ponys als Reit-, Pack-, Wagen- und sind, sondern vielmehr verwilderte Hauspferde bzw.
Schlittenpferde beliebt. Die Steppenelfen halten das. eine Abart der Zwergenponys. Im südlichen Aventu-
etwas größere, zierlichere und schnelle Firnpony, das rien war das Pferd vor der Begegnung mit den Gül-
aus besonders treuen Paaviponys gezüchtet wurde. denländern in der Tat ein mythisches Tier, auf dem
Dschinnen ritten. Wie groß allerdings die Bedeutung
Shadif, Goldfelser, Tulamide des Pferdes für die Tulamiden und später die Novadis
wurde, ist selbst für einen Fremden unübersehbar.
Unzählige Märchen und Legenden ranken sich inzwi-
Und sie kamen von den Gestaden des Güldenen Lan- schen um die edlen Tiere, die Ferkinagottheit Rascha
des, und so wie Aves Männer, Frauen und Kinder in wird als brünstige Stute dargestellt, die im Tulamidi-
das fruchtbare Land auf Seinen Schiffen führte, so schen von Alters her verehrte Rahja reitet eine edle
wußte der Sohn Rahjas und Phexens um den Nut- und feurige Stute, Rastullahs 19. Gesetz erwähnt das
zen von Sattel und Zaum und den des Rosses an den Pferd noch vor dem Kamel. Jedes Novadi-Pferd besitzt
Gestaden des Neuen Landes. Er gab ihnen das Gül- einen Stammbaum, der sich auf Generationen und
denroß zur Seite, auf daß sie erobern mochten die Jahrhunderte zurückverfolgen läßt und häufig in einer
Weiten all des Landes, das Seinen Namen trug. kleinen silberenen Kapsel zusammen mit einem Talis-
Annalen des Götteralters, man an einer verzierten Schnur um den Hals eines ed-
eine frühe Niederschrift len Tiers befestigt ist. Aber man erinnere sich daran,
daß die Südländer hervorragende Geschichtenerzäh-
ler sind: Lücken in einem Stammbaum haben noch nie
wirklich gestört ...
Und haben die Tulamiden erst aus dem Güldenländer
Kaum glaubhaft aber belegt ist, daß der Tulamide Pferd mit viel Geschick die Edelsten der Pferde gezüch-
erst 1874 v.H. das Pferd kennenlernte. Es brachte tet, rühmen sich nun die Züchter Liebfeldischer und
ihm die größte Niederlage seiner bisherigen Ge- Mittelreichscher Rassen des tulamidischen Blutes in
schichte ein, konnte doch der Diamantene Sultan ihren Rössern.
Mordai ibn Dhuri trotz Einsatz von Kamelreitern
und Kriegselefanten den Sieg der berittenen Bospa- Goldfelser
raner nicht verhindern. So sind die Pferde der Wüste Dieses Pferd, beheimatet am Westrand der Khom, dürf-
direkte Nachfahren der Rosser, die die Tulamiden in te das dem sagenhaften Güldenroß ähnlichste sein, ge-
den folgenden Jahrhunderten stahlen. Noch heute hören zu diesem Schlag doch häufig goldene Füchse
gilt der Pferdediebstahl unter Feinden als eine der- oder auch Falben von fast rotem Deck- und schwarzem
rühmlichsten Taten in derkriegerischen Kultur der Langhaar. Schimmel haben einen Schimmer, Sprenkel
Novadi. oder eine deutliche Äpfelung in goldener bis roter Tö-
Dalamides Karinor, nung. Weiße Abzeichen gibt es bei reinrassigen Tieren
Das Kalifat und seine Geschichte; 986 BF nicht. Sie sind wie auch die übrigen Wüstenpferde von
schlankem, beinahe drahtigem Wuchs mit edlen Hals-
und Rückenformen und einem vollendet trockenen
Kopf mit geradem Nasenrücken, breiter Stirn, gro-
ßen, braunen Augen und kleinen Nüstern. Mähne und
Schweif sind lang und voll. Von den temperamentvol-
Und Rastullah griff in den Sand und hauchte darü- len drei Arten der ‚Novadipferde‘ sind die Goldfelser
ber mit seinem Atem. Und das Pferd, das auf seiner noch die fügsamsten. Einige wenige Novadi lassen sich
Hand stand, warf den Kopf stolz emporund sog den daher dazu überreden, für einen Freund aus dem Nor-
Atem des Einen Gottes tief in sich ein, so daß es auf den eines dieser Pferde zu schulen und es an ihn wei-
alle Zeiten das schnellste, schönste und edelste aller terzugeben - wobei der spätere Reiter ein Vierteljahr
Rösser wurde. am Ende der Schulung zugegen sein muß, damit er das
Die 999 Gaben Rastullahs Vertrauen des Rosses gewinnt. Das ist für die meisten
von Omjaid dhar Gherej; 135 v.H. Nordländer auch die einzige Möglichkeit, etwas über
die Kunst der novadischen Schlachtroßausbildung zu
lernen.
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Shadif Sie sind ruhig und freundlich, so daß auch ein unge-
Sie stammen aus der Gegend um Unau, sind mit 7% übter Reiter selten Schwierigkeiten mit ihnen hat. Es
Spann etwas kleiner als die Goldfelser. Sie sind die gibt sie in allen Farben, zumeist jedoch als Braunsche-
eigentlichen Pferde der Novadis, die ausschließlich cken. Zusammen mit der sehr widerspenstigen Mähne,
Rappen und reinweiße Schimmel züchten, wobei das die kurzgeschnitten gerade hinaufin den Himmel zei-
seidige Langhaar gleiche Färbung aufweisen muß. gen kann, und dem traditionell meist eingebundenen
Abzeichen gibt es keine. Die Nasenlinie ist eine Spur Schweif, sind sie zwar aufweite Entfernung durchaus
konkav, der Schweif wird erhoben getragen. Ein echtes mit einer Kuh zu verwechseln - aber nicht bei nähe-
Shadif, von Novadikrieger zum Schlachtroß ausgebil- rer Betrachtung. In den Orkkriegen wurden die meis-
det, ist diesem ein Freund, ein Mitglied seiner Sippe. So ten Gestüte im ehemaligen Svelltschen Städtebund
wird man nie ein solches erwerben können, außer es zerstört oder geplündert, aber gerade der Stolz der
stammt aus einem Raub. Und man sei gewarnt vor dem Städtebünder auf ihre Rösser und einige nach Lowan-
Kaufsolcher Rösser: Es gibt meist einige Novadi, die gen und Donnerbach gerettete Tiere des geschleiften
das Pferd erkennen könnten. Außerdem sind viele der Königlich Tiefhusener Marstalls lassen auf eine gute
sogenannten ‚No-vadi-Schlachtrösser‘ der grenznahen Nachzucht hoffen.
Märkte nicht mehr als erprobte Tiere und bedürfen ei-
ner sorgfältigen abschließenden Schulung.
Teshkaler
In AI‘Anfa zieht man die Glanzrappen der Shadifals Bo-
rons-mähnen.
Un so worn zwee Rappe für de Beutel von XXX guel-
den Dublon us Lowanger Burg erworn, up dasz se
Der Tulamide met de dunkle Stut kräftge Fülle han
So groß wie der Goldfelser, aber um ein weniges rump- ältestes erhaltenes Dokument des Teshkaler
figer ist der Tulamide aus der nördlichen Khom. Ihn Zuchtbuches, etwa 800 v.H.
gibt es häufig als Apfel- und Nebelschimmel, aber auch
als Falbe und in allen anderen denkbaren Farben. Sei-
ne Vorfahren sind die Khunchomer Windsmähnen Die erwähnten Rappen dürften Svellttaler Kalt-
genannten Wildpferde. Der Sage nach hatte Leomar bluthengste gewesen sein, während man nur vermu-
von Baburin, als er Rondra zur Wettfahrt forderte, ten kann, daß es sich bei den Stuten um Orklandponys
die Urväter der Tulamiden vor den Wagen gespannt. gehandelt haben könnte. Die in Teshkal gezüchteten
Wohl darum kann der Tulamide als einziges Wüsten- glänzend schwarzen Kaltblüter erreichen ein Stock-
pferd gefahren werden, ja, er ist das Streitwagenpferd maß von etwa acht Spann, wobei Mähne und Schweif
schlechthin. Zwar läßt er sich auch als Schlachtroß von auffallend langem und dichtem Wuchs sind. Die
ausbilden, doch wird seine Eleganz unter dem Sattel Teshkaler sind hervorragende Wagenpferde mit ele-
der im Zuge immer nachstehen. ganter Aufrichtung und einem äußerst schlanken,
Eine weitere Besonderheit der Tulamiden sind die so- muskelstarken Körperbau und erzielen in geschul-
genannten Magierpferde. Sie empfinden eine seltsame ten Vierergespannen für Prunkkarossen schwindelnd
Zuneigung zu magisch begabten Personen, lassen sich hohe Preise. Allerdings braucht man eine geduldige
von diesen auch leichter reiten und zähmen. Und ob- und konsequente Hand für diese Rösser, da sie zuwei-
wohl sich die allermeisten Magierpferde dem Anlegen len etwas eigensinnig sind.
Tralloper Riese
einer Rüstung widersetzten, erzielen sie zumindest
den doppelten Preis eines vergleichbaren Tulamiden.
Svellttaler Kaltblut Gar mächtig ist das Roß des Ritters, reicht doch der
Rist der Schimmel gar überden Helm desselben.
Gewaltig ist das starke Fleisch unter dem glänzend
Ein wunderliches Pferd ist der Svelltaler schon: von weiszen Fell, machtvoll Schritt und Sprung, derDe-
der Gestalt ein Ritterpferd, von der Stärke ein dar- ren erbeben läßt. Und hat auch ein Huf die Grösz
patische Bulle, vom Gemüt ein Lamm und von der eines Kindskopfs, sinds doch von solch Edelmut,
Farbe eine Bornländer Bunte. dasz ein Kind von kaum vierJahr zur Koppel hinweg
Walpurga von Weiden, neuzeitlich sie reiten könnt, wenn es denn nur hinaufgelangte.
Doch heis:zls, sie stammten ab vom Einhorn und
Albing, eines der Riesrösser, auf deren Rückendie-
Dem Tralloper Riesen verwandt ist das kaum kleinere Riesgen dereinst Dere durchritten. Und warfen die
Svellttaler Kaltblut aus der Gegend von Lowangen. Es ihre Köpfe und Mähnen, so hättensdie Wolken vom
hat ähnliche Kräfte, wenn seine Vorzüge auch im Zug Blau des Himmels gefegt.
liegen - sei es vor dem Pflug, als Vierergespann oder als Auszug aus dem Bestiarium von Belhanka;
Holzrückepferd. Durch ihre unglaubliche Kraft sind sie Menzheimer Version, um 130 v.H.
beliebte Streitrösser für schwerst gerüstete Krieger.