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Genetische Polymorphismen als Biomarker für der Trinkmenge konnte in allen Grup-
pen festgestellt werden.
das Ansprechen auf Naltrexon?
Kommentar
Der Asn40Asp-Polymorphismus im Gen für den μ-Opioidrezeptor eignet In dieser Studie wurde die Bedeutung des
sich nach neueren Untersuchungen doch eher nicht als Biomarker für das Asn40Asp-Polymorphismus für die Behand-
lung der Alkoholabhängigkeit mit Naltre-
Therapieansprechen auf Naltrexon.
xon untersucht. Die Asn40Asp-Variante
konnte als Biomarker für das Therapiean-
ßere Sensibilität gegenüber stimulieren- als negativ verstärkende Effekte. Je stärker für Alkoholabhängigkeit nach DSM noch
den und belohnenden Alkoholeffekten der Konsum desto ausgeprägter scheint die nicht erfüllten. Die Ergebnisse lassen sich
im Vergleich zu Probanden mit gemäßig- stimulierende und belohnende Wirkung somit nicht ohne weiteres auf alkoholab-
tem Alkoholkonsum. Sedierende Effekte des Alkohols zu sein. Dies gilt auch im hängige Patienten übertragen. Dennoch ist
und Kortisolkonzentrationen waren je- langfristigen Verlauf des Konsums und die Studie interessant, da sie zum Verständ-
doch bei den Vieltrinkern vergleichswei- steht im Kontrast zu anderen Hypothesen, nis neuroadaptiver Vorgänge bei der Ent-
se geringer ausgeprägt. Je ausgeprägter die die Bedeutung negativer Verstärkungs- wicklung und Aufrechterhaltung problema-
das problematische Trinkverhalten war, vorgänge in den späteren Stadien sowie in tischen Trinkens als Vorstufe der Alkoholab-
desto deutlicher fielen die Unterschiede der Aufrechterhaltung von Alkoholabhän- hängigkeit beiträgt. Weiterführende Studi-
im Vergleich zur Kontrollgruppe aus. gigkeit hervorheben. en mit längerfristigen Laufzeiten und grö-
Einschränkungen der Studie ergeben sich ßeren Kollektiven sowie die Einbeziehung
Kommentar zum einen durch die experimentellen Rah- alkoholabhängiger Patienten könnten die
Die Studie von King et al. untersuchte erst- menbedingungen, in denen die jeweiligen Daten bestätigen und somit als Grundlage
malig Alkoholeffekte bei Probanden mit Alkoholeffekte untersucht wurden, da sie für präventive und therapeutische Ansätze
problematischen Konsum und Binge-drin- nicht realen Konsumbedingungen entspre- dienen. Dr. med. Christian Weinland
king-Verhalten im Abstand von fünf Jahren chen. Zudem ist ein Untersuchungszeit-
und verglich sie mit einem gering konsu- raum von fünf Jahren möglicherweise zu
mierenden Kontrollkollektiv. Die Ergebnisse kurz, um langfristige Veränderungen subs- 1. King AC et al. A prospective 5-year re-
zeigen, dass positiv verstärkende Mechanis- tanzvermittelter Effekte zu erfassen. Die examination of alcohol response in heavy
drinkers progressing in alcohol use disorder.
men der Alkoholwirkung beim problemati- Untersuchungen wurden an Probanden Biol Psychiatry 2015 May 14; pii: S0006-
schen Konsum eine größere Rolle spielen durchgeführt, welche die Diagnosekriterien 223(15) 00404–7 [Epub ahead of print]