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Heute allgemein dem Evagrios Pontikos zugeschrieben …
Adressat vielleicht Rufinus.
1. Will jemand das wohlriechende Räucherwerk bereiten, so soll er gemäß dem Gesetz reinen Weihrauch, Kassia, Räucherklaue und Staktetropfen zu gleichen Teilen vermengen. (vergl.Ex. 30,34f) Diese aber bedeuten die Vierzahl der Tugenden (s. Weisheit 8,7b – Maß, Klugheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit). Wenn sie nämlich in höchster Fülle und gleicher Stärke bestehen, wird der Geist nicht preisgegeben werden.
2. Wurde die Seele durch die Fülle der Gebote gereinigt, nimmt sie der Verfassung des Geistes jede Verwirrung und macht ihn empfänglich für den erstrebten Zustand.
3. Das Gebet ist Gespräch des Geistes mit Gott. Welch eines Zustandes bedarf also der Geist, damit er sich unwandelbar nach seinem Herrn auszustrecken und sich mit ihm ohne jeglichen Vermittler zu unterhalten vermag?
4. Wenn Moses bei dem Versuch, sich dem auf der Erde brennenden Dornbusch zu nähern, daran gehindert wird, bis er die Schuhe von den Füßen löst, wie willst du, der du den zu sehen wünscht, der jedes Empfinden und jede Vorstellung überragt, und sein Vertrauter werden willst, nicht jeglichen leidenschaftlichen Gedanken aus dir lösen?
5. Bete zunächst um den Empfang der Tränen(-gabe), um durch die Trauer die in deiner Seele bestehende Roheit aufzuweichen und, nachdem du wider dich deine Vergehen vor dem Herrn ausgesprochen hast, seine Vergebung zu erhalten.
6. Wende die Tränen an zur Erfüllung jeder Bitte. Gar sehr nämlich freut sich der Herr, wenn du unter Tränen betest.
7. Wenn du bei deinem Gebet Ströme von Tränen vergißt, erhebe dich in keiner Weise in deinem Innern, als ob du die große Masse überragtest. Denn (nur) eine Hilfe hat dein Gebet hinzuerhalten, damit du deine Sünden bereitwillig auszusprechen und durch deine Tränen den Herrn dir zum Freunde zu machen vermagst. Lenke also nicht um zur Leidenschaft das Heilmittel für die Leidenschaften, damit du nicht noch mehr den erzürnst, der (dir) die Gnade gegeben hat.
8. Viele, welche über ihre Sünden Tränen vergießen, doch das Ziel ihrer Tränen vergessen haben, irren in ihrer Aufgelöstheit (vom Wege) ab.
9. Unter den Mühen (vor Gott) hin, bete angespannt, und wende dich von den aufkommenden Sorgen und Gedanken ab. Denn sie erregen und verwirren dich, um dir deine Spannkraft zu rauben.
10. Sehen die Dämonen, daß du bestrebt bist, wahrhaft zu beten, dann geben sie dir Gedanken bestimmter angeblich notwendiger Dinge ein und regen nach kurzer Zeit das Denken an diese an, wobei sie den Geist dazu bewegen, nach ihnen zu suchen; und da er sie nicht findet, ist er äußerst mißmutig und traurig. Und wenn er zum Gebet hintritt, erinnern sie ihn an die Dinge, die er gesucht und an die er gedacht hat, damit der Geist, zu ihrer Erkenntnis angeregt, um das fruchtbare Gebet komme.
Heute allgemein dem Evagrios Pontikos zugeschrieben …
Adressat vielleicht Rufinus.
1. Will jemand das wohlriechende Räucherwerk bereiten, so soll er gemäß dem Gesetz reinen Weihrauch, Kassia, Räucherklaue und Staktetropfen zu gleichen Teilen vermengen. (vergl.Ex. 30,34f) Diese aber bedeuten die Vierzahl der Tugenden (s. Weisheit 8,7b – Maß, Klugheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit). Wenn sie nämlich in höchster Fülle und gleicher Stärke bestehen, wird der Geist nicht preisgegeben werden.
2. Wurde die Seele durch die Fülle der Gebote gereinigt, nimmt sie der Verfassung des Geistes jede Verwirrung und macht ihn empfänglich für den erstrebten Zustand.
3. Das Gebet ist Gespräch des Geistes mit Gott. Welch eines Zustandes bedarf also der Geist, damit er sich unwandelbar nach seinem Herrn auszustrecken und sich mit ihm ohne jeglichen Vermittler zu unterhalten vermag?
4. Wenn Moses bei dem Versuch, sich dem auf der Erde brennenden Dornbusch zu nähern, daran gehindert wird, bis er die Schuhe von den Füßen löst, wie willst du, der du den zu sehen wünscht, der jedes Empfinden und jede Vorstellung überragt, und sein Vertrauter werden willst, nicht jeglichen leidenschaftlichen Gedanken aus dir lösen?
5. Bete zunächst um den Empfang der Tränen(-gabe), um durch die Trauer die in deiner Seele bestehende Roheit aufzuweichen und, nachdem du wider dich deine Vergehen vor dem Herrn ausgesprochen hast, seine Vergebung zu erhalten.
6. Wende die Tränen an zur Erfüllung jeder Bitte. Gar sehr nämlich freut sich der Herr, wenn du unter Tränen betest.
7. Wenn du bei deinem Gebet Ströme von Tränen vergißt, erhebe dich in keiner Weise in deinem Innern, als ob du die große Masse überragtest. Denn (nur) eine Hilfe hat dein Gebet hinzuerhalten, damit du deine Sünden bereitwillig auszusprechen und durch deine Tränen den Herrn dir zum Freunde zu machen vermagst. Lenke also nicht um zur Leidenschaft das Heilmittel für die Leidenschaften, damit du nicht noch mehr den erzürnst, der (dir) die Gnade gegeben hat.
8. Viele, welche über ihre Sünden Tränen vergießen, doch das Ziel ihrer Tränen vergessen haben, irren in ihrer Aufgelöstheit (vom Wege) ab.
9. Unter den Mühen (vor Gott) hin, bete angespannt, und wende dich von den aufkommenden Sorgen und Gedanken ab. Denn sie erregen und verwirren dich, um dir deine Spannkraft zu rauben.
10. Sehen die Dämonen, daß du bestrebt bist, wahrhaft zu beten, dann geben sie dir Gedanken bestimmter angeblich notwendiger Dinge ein und regen nach kurzer Zeit das Denken an diese an, wobei sie den Geist dazu bewegen, nach ihnen zu suchen; und da er sie nicht findet, ist er äußerst mißmutig und traurig. Und wenn er zum Gebet hintritt, erinnern sie ihn an die Dinge, die er gesucht und an die er gedacht hat, damit der Geist, zu ihrer Erkenntnis angeregt, um das fruchtbare Gebet komme.
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Heute allgemein dem Evagrios Pontikos zugeschrieben …
Adressat vielleicht Rufinus.
1. Will jemand das wohlriechende Räucherwerk bereiten, so soll er gemäß dem Gesetz reinen Weihrauch, Kassia, Räucherklaue und Staktetropfen zu gleichen Teilen vermengen. (vergl.Ex. 30,34f) Diese aber bedeuten die Vierzahl der Tugenden (s. Weisheit 8,7b – Maß, Klugheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit). Wenn sie nämlich in höchster Fülle und gleicher Stärke bestehen, wird der Geist nicht preisgegeben werden.
2. Wurde die Seele durch die Fülle der Gebote gereinigt, nimmt sie der Verfassung des Geistes jede Verwirrung und macht ihn empfänglich für den erstrebten Zustand.
3. Das Gebet ist Gespräch des Geistes mit Gott. Welch eines Zustandes bedarf also der Geist, damit er sich unwandelbar nach seinem Herrn auszustrecken und sich mit ihm ohne jeglichen Vermittler zu unterhalten vermag?
4. Wenn Moses bei dem Versuch, sich dem auf der Erde brennenden Dornbusch zu nähern, daran gehindert wird, bis er die Schuhe von den Füßen löst, wie willst du, der du den zu sehen wünscht, der jedes Empfinden und jede Vorstellung überragt, und sein Vertrauter werden willst, nicht jeglichen leidenschaftlichen Gedanken aus dir lösen?
5. Bete zunächst um den Empfang der Tränen(-gabe), um durch die Trauer die in deiner Seele bestehende Roheit aufzuweichen und, nachdem du wider dich deine Vergehen vor dem Herrn ausgesprochen hast, seine Vergebung zu erhalten.
6. Wende die Tränen an zur Erfüllung jeder Bitte. Gar sehr nämlich freut sich der Herr, wenn du unter Tränen betest.
7. Wenn du bei deinem Gebet Ströme von Tränen vergißt, erhebe dich in keiner Weise in deinem Innern, als ob du die große Masse überragtest. Denn (nur) eine Hilfe hat dein Gebet hinzuerhalten, damit du deine Sünden bereitwillig auszusprechen und durch deine Tränen den Herrn dir zum Freunde zu machen vermagst. Lenke also nicht um zur Leidenschaft das Heilmittel für die Leidenschaften, damit du nicht noch mehr den erzürnst, der (dir) die Gnade gegeben hat.
8. Viele, welche über ihre Sünden Tränen vergießen, doch das Ziel ihrer Tränen vergessen haben, irren in ihrer Aufgelöstheit (vom Wege) ab.
9. Unter den Mühen (vor Gott) hin, bete angespannt, und wende dich von den aufkommenden Sorgen und Gedanken ab. Denn sie erregen und verwirren dich, um dir deine Spannkraft zu rauben.
10. Sehen die Dämonen, daß du bestrebt bist, wahrhaft zu beten, dann geben sie dir Gedanken bestimmter angeblich notwendiger Dinge ein und regen nach kurzer Zeit das Denken an diese an, wobei sie den Geist dazu bewegen, nach ihnen zu suchen; und da er sie nicht findet, ist er äußerst mißmutig und traurig. Und wenn er zum Gebet hintritt, erinnern sie ihn an die Dinge, die er gesucht und an die er gedacht hat, damit der Geist, zu ihrer Erkenntnis angeregt, um das fruchtbare Gebet komme.
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Heute
allgemein
dem
Evagrios
Pon:kos
zugeschrieben
… Adressat
vielleicht
Rufinus. 1. Will
jemand
das
wohlriechende
Räucherwerk
bereiten,
so
soll
er
gemäß
dem
Gesetz
reinen
Weihrauch,
Kassia,
Räucherklaue
und
Staktetropfen
zu
gleichen
Teilen
vermengen.
(vergl.Ex.
30,34f)
Diese
aber
bedeuten
die
Vierzahl
der
Tugenden
(s.
Weisheit
8,7b
–
Maß,
Klugheit,
Gerech?gkeit
und
Tapferkeit).
Wenn
sie
nämlich
in
höchster
Fülle
und
gleicher
Stärke
bestehen,
wird
der
Geist
nicht
preisgegeben
werden.
2. Wurde
die
Seele
durch
die
Fülle
der
Gebote
gereinigt,
nimmt
sie
der
Verfassung
des
Geistes
jede
Verwirrung
und
macht
ihn
empfänglich
für
den
erstrebten
Zustand.
3. Das
Gebet
ist
Gespräch
des
Geistes
mit
GoN.
Welch
eines
Zustandes
bedarf
also
der
Geist,
damit
er
sich
unwandelbar
nach
seinem
Herrn
auszustrecken
und
sich
mit
ihm
ohne
jeglichen
VermiNler
zu
unterhalten
vermag?
4. Wenn
Moses
bei
dem
Versuch,
sich
dem
auf
der
Erde
brennenden
Dornbusch
zu
nähern,
daran
gehindert
wird,
bis
er
die
Schuhe
von
den
Füßen
löst,
wie
willst
du,
der
du
den
zu
sehen
wünscht,
der
jedes
Empfinden
und
jede
Vorstellung
überragt,
und
sein
Vertrauter
werden
willst,
nicht
jeglichen
leidenschaUlichen
Gedanken
aus
dir
lösen?
5. Bete
zunächst
um
den
Empfang
der
Tränen(-‐gabe),
um
durch
die
Trauer
die
in
deiner
Seele
bestehende
Roheit
aufzuweichen
und,
nachdem
du
wider
dich
deine
Vergehen
vor
dem
Herrn
ausgesprochen
hast,
seine
Vergebung
zu
erhalten.
6. Wende
die
Tränen
an
zur
Erfüllung
jeder
BiNe.
Gar
sehr
nämlich
freut
sich
der
Herr,
wenn
du
unter
Tränen
betest.
7. Wenn
du
bei
deinem
Gebet
Ströme
von
Tränen
vergißt,
erhebe
dich
in
keiner
Weise
in
deinem
Innern,
als
ob
du
die
große
Masse
überragtest.
Denn
(nur)
eine
Hilfe
hat
dein
Gebet
hinzuerhalten,
damit
du
deine
Sünden
bereitwillig
auszusprechen
und
durch
deine
Tränen
den
Herrn
dir
zum
Freunde
zu
machen
vermagst.
Lenke
also
nicht
um
zur
LeidenschaU
das
HeilmiNel
für
die
LeidenschaUen,
damit
du
nicht
noch
mehr
den
erzürnst,
der
(dir)
die
Gnade
gegeben
hat.
8. Viele,
welche
über
ihre
Sünden
Tränen
vergießen,
doch
das
Ziel
ihrer
Tränen
vergessen
haben,
irren
in
ihrer
Aufgelöstheit
(vom
Wege)
ab.
9. Unter
den
Mühen
(vor
GoN)
hin,
bete
angespannt,
und
wende
dich
von
den
auaommenden
Sorgen
und
Gedanken
ab.
Denn
sie
erregen
und
verwirren
dich,
um
dir
deine
SpannkraU
zu
rauben.
10. Sehen
die
Dämonen,
daß
du
bestrebt
bist,
wahrhaU
zu
beten,
dann
geben
sie
dir
Gedanken
bescmmter
angeblich
notwendiger
Dinge
ein
und
regen
nach
kurzer
Zeit
das
Denken
an
diese
an,
wobei
sie
den
Geist
dazu
bewegen,
nach
ihnen
zu
suchen;
und
da
er
sie
nicht
findet,
ist
er
äußerst
mißmucg
und
traurig.
Und
wenn
er
zum
Gebet
hintriN,
erinnern
sie
ihn
an
die
Dinge,
die
er
gesucht
und
an
die
er
gedacht
hat,
damit
der
Geist,
zu
ihrer
Erkenntnis
angeregt,
um
das
fruchtbare
Gebet
komme.
11. Bemühe
dich
darum,
deinen
Geist
zur
Zeit
des
Gebetes
taub
und
stumm
zu
halten,
und
du
wirst
beten
können.
12. Kommt
dir
eine
Versuchung
entgegen
oder
reizt
dich
ein
Widerspruch
(von
seiten
eines
Mitmenschen)
dazu,
dabei
entweder
auf
den
anderen
zornig
zu
werden
oder
ihm
gegenüber
in
einen
unarckulierten
Laut
auszubrechen,
dann
erinnere
dich
an
das
Gebet
und
an
das
Urteil,
das
damit
verbunden
ist,
und
sofort
wird
die
in
dir
bestehende
ungeordnete
Regung
zur
Ruhe
kommen.
13. Alles,
was
du
zur
Vergeltung
an
einem
Bruder
tust,
der
dir
Unrecht
tat,
wird
dir
allesamt
zur
Zeit
des
Gebetes
zum
Fallstrick
werden.
14. Das
Gebet
ist
der
Sproß
der
SanUmut
und
der
Freiheit
von
Groll.
15. Das
Gebet
ist
der
Schutz
für
die
Freude
und
Dankbarkeit.
16. Das
Gebet
ist
die
Hilfe
gegen
Traurigkeit
und
Mißmut.
17. Geh,
verkaufe
deinen
Besitz
und
gib
ihn
den
Armen,
nimm
dein
Kreuz
auf
dich
und
verleugne
dich
selbst,
damit
du
ohne
Zerstreuung
beten
kannst.
18. Willst
du
lobenswert
beten,
verleugne
dich
selbst
Stunde
für
Stunden
und
ertrage
zugunsten
des
Gebetes
als
ein
Weiser
zahlreiche
Widerwärcgkeiten.
19. Von
allem
Unangenehmen,
das
du
als
ein
Weiser
erduldest,
wirst
du
zur
Zeit
des
Gebetes
die
Frucht
finden.
20. Begehrst
du
zu
beten,
wie
es
sich
geziemt,
betrübe
keine
Seele.
Andernfalls
läufst
du
vergebens.
21. „Laß
deine
Gabe“,
heißt
es,
„vor
dem
Altar
liegen;
geh
zuerst
und
versöhne
dich
mit
deinem
Bruder,
dann
kannst
du
kommen“
(Mt
5,24)
und
wirst
ohne
Verwirrung
beten.
Denn
der
alte
Groll
verfinstert
den
Geist
des
Betenden
und
verdunkelt
seine
Gebete.
22. Jene,
die
sich
Betrübnis
und
Groll
anhäufen,
gleichen
solchen,
die
Wasser
schöpfen
und
in
ein
durchlöchertes
Faß
gießen.
23. Bist
du
duldsam,
wirst
du
stets
mit
Freude
beten.
24. Wenn
du
nach
Gebühr
betest,
werden
dir
solche
Dinge
begegnen,
daß
du
meinst,
es
sei
unbedingt
gerechhercgt,
dich
des
Zornes
zu
bedienen.
Es
ist
aber
der
Zorn
gegen
den
Nächsten
ganz
und
gar
nicht
gerechhercgt.
Denn
wenn
du
suchst,
wirst
du
finden,
daß
die
Angelegenheit
auch
ohne
Zorn
gut
beigelegt
werden
kann.
Wende
also
jedes
MiNel
an,
nicht
in
Zorn
auszubrechen.
25. Sieh
zu,
daß
du,
wenn
du
meinst,
einen
anderen
zu
heilen,
nicht
selbst
unheilbar
wirst
und
deinem
Gebet
ein
Hindernis
in
den
Weg
stellst.
26. Schonst
du
den
Zorn,
wirst
du
Schonung
finden,
wirst
dich
als
verständig
erweisen
und
unter
den
Betenden
sein.
27. Wappnest
du
dich
gegen
den
Zorn,
wirst
du
nie
eine
Begierde
zulassen.
Diese
nämlich
liefert
dem
Zorn
Brennmaterial,
welcher
seinerseits
das
geiscge
Auge
verwirrt,
indem
er
den
Zustand
des
Gebetes
untergräbt.
28. Bete
nicht
nur
mit
der
äußeren
Haltung,
sondern
bringe
deinen
Geist
dazu,
auch
für
das
geiscge
Gebet
ein
Empfinden
zu
haben,
zusammen
mit
großer
Frucht.
29. Einmal
wirst
du
zum
Gebet
hintreten
und
mit
einem
Mal
gut
beten.
Ein
andermal
wirst
du
auch
nach
großer
Mühe
das
Ziel
nicht
erreichen.
(Dies
geschieht,)
damit
du
umso
mehr
suchst;
und
hast
du
es
erlangt,
wirst
du
das
Vollbrachte
unentreißbar
besitzen.
30. Ist
ein
Engel
hinzugetreten,
verschwinden
mit
einem
Mal
alle,
welche
uns
bedrängen,
und
der
Geist
findet
sich
in
großer
Ruhe,
weil
er
in
gesunder
Weise
betet.
Manchmal
aber
ringt
der
Geist,
während
uns
der
gewohnte
Kampf
zusetzt,
und
es
ist
ihm
nicht
gestaNet,
sich
in
die
Höhe
zu
richten.
Er
ist
nämlich
bereits
von
den
verschiedensten
LeidenschaUen,
geprägt.
Und
dennoch,
wenn
er
umso
angestrengter
sucht,
wird
er
finden,
und
wenn
er
anklopU,
wird
ihm
geöffnet
werden.
31. Bete
nicht
darum,
daß
deine
Wünsche
in
Erfüllung
gehen,
denn
sie
stehen
auch
nicht
unbedingt
im
Einklang
mit
dem
Willen
GoNes.
Doch
bete
vielmehr,
wie
du
gelehrt
worden
bist,
und
sprich:
“Es
geschehe
dein
Wille
an
mir“
Und
in
jeder
Angelegenheit
biNe
GoN
auf
diese
Weise,
daß
sein
Wille
geschehe.
Er
will
ja
das
Gute
und
Zuträgliche
für
deine
Seele,
doch
du
strebst
nicht
unbedingt
danach.
32. OU
haNe
ich
beim
Gebet
darum
gefleht,
daß
mir
zuteil
werde,
was
mir
gut
schien,
und
ich
blieb
bei
meiner
BiNe
und
tat
dem
Willen
GoNes
Gewalt
an.
So
gestaNete
ich
ihm
nicht,
daß
er
vornehmlich
das
in
die
Wege
leite,
wovon
er
wußte,
daß
es
zuträglich
sei.
Und
als
ich
(meinen
Wunsch)
wirklich
erhalten
haNe,
war
ich
daraunin
sehr
unwillig,
weil
ich
nicht
lieber
darum
gebeten
haNe,
daß
der
Wille
GoNes
geschehe.
Die
Sache
traf
nämlich
nicht
so
ein,
wie
ich
sie
mir
vorgestellt
haNe.
33. Was
ist
gut
außer
GoN?
Überlassen
wir
ihm
also
alles,
was
uns
betrip,
und
es
wird
gut
um
uns
stehen.
Denn
der
Gute
ist
auf
alle
Fälle
auch
Spender
guten
Gaben.
34. Sei
nicht
betrübt,
wenn
dir
nicht
sogleich
der
Wunsch
von
GoN
gewährt
wird,
um
den
du
biNest.
Er
will
dir
nämlich
um
so
mehr
Gutes
tun,
wenn
du
bei
ihm
ausharrst
im
Gebet.
Denn
was
ist
erhabener,
als
sich
mit
GoN
zu
unterhalten
und
vom
Zusammensein
mit
ihm
ganz
eingenommen
zu
sein?
35. Das
Gebet,
welches
keine
Ablenkung
kennt,
ist
höchstes
Erkennen
des
Geistes.
36. Das
Gebet
ist
Aufsceg
des
Geistes
zu
GoN.
37. Wenn
du
danach
verlangst
zu
beten,
dann
entsage
allem,
damit
du
alles
erbst.
38. Bete
zunächst
darum,
von
den
LeidenschaUen
gereinigt
zu
werden;
als
zweites,
von
der
Unwissenheit
und
dem
Vergessen,
und
als
driNes,
von
jeder
Versuchung
und
allem
Verlassensein
(von
GoN)
befreit
zu
werden.
39. Suche
in
deinem
Gebet
einzig
die
Gerechcgkeit
und
das
Reich
(GoNes),
d.
h.
die
Tugend
und
die
Erkenntnis,
und
alles
übrige
wird
dir
dazugegeben
werden.
40. Es
ist
gerecht,
nicht
nur
um
die
eigene
Reinigung
zu
beten,
sondern
auch
für
jeden
Stammesgenossen.
So
ahmst
du
den
Lebenswandel
der
Engel
nach.
41. Sieh
zu,
ob
du
bei
deinem
Gebet
in
Wahrheit
vor
GoN
hingetreten
bist,
oder
ob
du
dem
menschlichen
Lob
unterliegst
und
danach
strebst,
dieses
zu
erhaschen
–
wobei
du
dann
die
ausgedehnte
Dauer
eines
Gebetes
als
einen
Deckmantel
gebrauchen
würdest.
42. Ob
du
mit
Brüdern
zusammen
oder
ob
du
für
dich
allein
betest,
strebe
eifrig
danach,
daß
du
nicht
aus
Gewohnheit,
sondern
mit
deinem
Empfinden
betest.
43. Das
Empfinden
des
Betens
ist
ein
Nachdenken
verbunden
mit
GoNesfurcht,
mit
Zerknirschung
und
Seelenschmerz
beim
Aussprechen
der
Verfehlungen
unter
unmerklichen
Seufzern.
44. Wenn
sich
dein
Geist
zur
Zeit
des
Gebetes
immer
noch
betören
läßt,
dann
hat
er
noch
nicht
erkannt,
daß
er
als
Mönch
betet,
sondern
er
ist
noch
weltlich
und
schmückt
das
äußere
Zelt.
45. Wenn
du
betest,
bewache
angestrengt
dein
Gedächtnis,
daß
es
dir
nicht
das
Eigene
vor
Augen
halte,
sondern
dich
anrege
zur
Erkenntnis,
was
es
heißt,
(vor
GoN)
hinzutreten.
Es
läßt
sich
nämlich
der
Geist
von
Natur
aus
zur
Zeit
des
Gebetes
äußerst
leicht
vom
Gedächtnis
betrügen.
46. Wenn
du
betest,
bringt
dir
das
Gedächtnis
entweder
Vorstellungen
früherer
Angelegenheiten
oder
neue
Sorgen
oder
das
Angesicht
dessen,
der
dich
betrübt
hat.
47. Wenn
jemand
betet,
ist
der
Dämon
überaus
neidisch
auf
ihn
und
wendet
jeden
Kunstgriff
an,
sein
Ziel
zu
vereiteln.
Er
hört
also
nicht
auf,
die
Gedanken
an
die
Gegenstände
durch
das
Gedächtnis
zu
erwecken
und
alle
LeidenschaUen
durch
das
Fleisch
in
Bewegung
zu
setzen,
um
dem
vortrefflichen
Lauf
des
Beters
und
seiner
Auswanderung
zu
GoN
Hindernisse
in
den
Weg
legen
zu
können.
48. Wenn
es
der
ruchlose
Dämon
nach
vielen
MachenschaUen
nicht
fercgbringt,
das
Gebet
des
Gerechten
zu
behindern,
läßt
er
ein
wenig
ab
und
rächt
sich
hernach
an
ihm,
nachdem
er
gebetet
hat.
Entweder
er
enhlammt
ihm
zum
Zorn
und
vernichtet
dadurch
den
von
ihm
durch
das
Gebet
eingeübten
vortrefflichen
Zustand,
oder
er
macht
sich
über
den
Geist
luscg,
nachdem
er
ihn
zu
vernunUwidriger
Lust
angeregt
hat.
49. Hast
du
gebetet,
wie
es
sich
gehört,
so
erwarte,
was
sich
nicht
gehört.
Halte
tapfer
stand,
und
behüte
deine
Frucht!
Dazu
nämlich
wurdest
du
von
Anfang
an
angewiesen,
zu
arbeiten
und
zu
behüten.
Laß
also
nicht
nach
deiner
Arbeit
das
Zustandegebrachte
unbewacht;
ansonsten
hast
du
keinen
Nutzen
aus
deinem
Gebet
gezogen.
50. Jeder
Kampf
zwischen
uns
und
den
unreinen
Dämonen,
in
dem
wir
uns
üben,
spielt
sich
um
nichts
anderes
ab
als
um
das
geiscge
Gebet.
Es
ist
ihnen
nämlich
ganz
und
gar
feind
und
äußerst
verhaßt,
doch
für
uns
heilbringend
und
im
höchsten
Grad
heilsam.
51. Was
hat
es
für
die
Dämonen
für
eine
Bedeutung,
in
uns
Völlerei,
Unzucht,
Geldgier,
Zorn,
alten
Groll
und
die
übrigen
LeidenschaUen
zu
bewirken?
Es
soll
der
Geist,
durch
diese
stumpfsinnig
geworden,
nicht
beten
können,
wie
es
sich
ziemt.
Haben
nämlich
die
LeidenschaUen
unseres
unvernünUigen
Bereichs
einmal
begonnen
zu
herrschen,
lassen
sie
es
nicht
zu,
daß
der
Geist
sich
vernunUgemäß
betäcgt.
52. Wir
streben
nach
den
Tugenden,
um
das
Wesen
der
geschaffenen
Dinge
zu
erkennen.
Dieses
aber
erstreben
wir
um
des
Wortes
willen,
das
sie
ins
Dasein
rief.
Dieses
Wort
jedoch
erscheint
gewöhnlich
im
Zustand
des
Gebetes.
53. Der
Zustand
des
Gebetes
ist
eine
leidenschaUslose
Verfassung,
welche
den
weisen
Geist
durch
äußerste
Liebe
zu
geiscger
Höhe
entrückt.
54. Nicht
nur
den
Zorn
und
die
Begierde
muß
beherrschen,
wer
in
Wahrheit
beten
will,
sondern
er
muß
auch
frei
von
( jedem)
leidenschaUlichen
Gedanken
werden.
55. Wer
GoN
liebt,
unterhält
sich
mit
ihm
stets
wie
mit
einem
Vater
und
wendet
sich
dabei
von
jedem
leidenschaUlichen
Gedanken
ab.
56. Wer
die
LeidenschaUslosigkeit
erlangt
hat,
betet
nicht
auch
schon
in
der
Wahrheit.
Er
kann
sich
nämlich
nur
unter
den
bloßen
Gedanken
befinden,
völlig
von
dem
eingenommen
sein,
was
sie
erzählen,
und
weit
von
GoN
enhernt
sein.
57. Wenn
der
Geist
nicht
lange
bei
den
bloßen
Gedanken
an
die
Dinge
verweilt,
hat
er
nicht
auch
schon
den
Ort
des
Gebetes
erreicht.
Er
kann
sich
nämlich
stets
beim
Beschauen
der
Dinge
(an
sich)
befinden
und
über
ihr
Wesen
nachsinnen.
Wenn
es
auch
bloße
Begriffe
sind,
so
handelt
es
sich
jedoch
um
Betrachtungen
von
Dingen,
und
darum
prägen
und
formen
sie
den
Geist
und
bringen
ihn
weit
ab
von
GoN.
58. Wenn
der
Geist
nicht
über
die
Betrachtung
der
körperhaUen
Natur
hinauskommt,
hat
er
noch
nicht
vollkommen
den
Ort
GoNes
geschaut.
Er
kann
sich
nämlich
in
der
Erkenntnis
der
begreiflichen
Dinge
befinden
und
sich
im
Hinblick
auf
diese
ausschmücken.
59. Wenn
du
beten
willst,
benöcgst
du
GoN,
der
dem
Betenden
das
Gebet
verleiht.
Rufe
also
zu
Ihm
mit
den
Worten:
„Dein
Name
werde
geheiligt,
den
Reich
komme“,
d.h.
der
Heilige
Geist
und
dein
einziggeborener
Sohn.
So
nämlich
hat
er
(es
uns)
gelehrt,
als
er
sagte,
man
müsse
den
Vater
im
Geist
und
in
der
Wahrheit
anbeten“.
60. Wer
im
Geist
und
in
der
Wahrheit
betet,
verherrlicht
den
Schöpfer
nicht
mehr
durch
die
Schöpfung,
sondern
preist
ihn
aufgrund
seiner
selbst.
61. Bist
du
ein
Theologe
(GoH-‐Erkenner),
wirst
du
in
Wahrheit
beten.
Und
wenn
du
in
Wahrheit
betest,
bist
du
ein
Theologe.
62. Wenn
sich
dein
Geist
aufgrund
seiner
großen
Sehnsucht
nach
GoN
allmählich
vom
Fleisch
gleichsam
zurückzieht,
sich
von
allen
Gedanken
abwendet,
welche
aus
der
sinnlichen
Wahrnehmung,
dem
Gedächtnis
und
dem
Temperament
stammen,
und
dabei
mit
GoNesfurcht
und
Freude
zugleich
erfüllt
wird,
dann
sei
überzeugt,
daß
du
dich
den
Grenzen
des
Gebetes
genähert
hast.
63. Da
der
Heilige
Geist
mit
unserer
Schwäche
mitempfindet,
sucht
er
uns
auch
heim,
wenn
wir
unrein
sind.
Und
findet
er
den
Geist
einzig
damit
beschäUigt,
freimücg
zu
ihm
zu
beten,
triN
er
in
ihn
ein,
vernichtet
gänzlich
jede
Schlachtreihe
und
Erwägungen
und
Gedanken,
welche
ihn
umzingelt
hält,
und
treibt
ihn
an
zum
Verlangen
nach
dem
geiscgen
Gebet.
64. Die
Übrigen
veranlassen
durch
die
Veränderung
(im
Bereich)
des
Leibes
den
Geist
zu
Überlegungen,
Gedanken
und
Betrachtungen.
Der
Herr
aber
handelt
ganz
anders:
Indem
er
in
den
Geist
selbst
eintriN,
gibt
er
ihm
die
Erkenntnis
der
Dinge
ein,
von
denen
er
sie
wünscht,
und
schläfert
durch
den
Geist
die
Unbeherrschtheit
des
Leibes
ein.
65. Niemand,
der
nach
dem
wahren
Gebet
verlangt
und
sich
zum
Zorn
reizen
läßt
oder
alten
Groll
hegt,
ist
ohne
Tadel.
Denn
er
gleicht
dem,
der
scharf
sehen
möchte
und
seine
eigenen
Augen
in
Verwirrung
bringt.
66. Sehnst
du
dich
danach
zu
beten,
dann
tu
nichts
von
dem,
was
dem
Gebet
widerspricht.
So
wird
GoN
sich
dir
nähern
und
den
Weg
zusammen
mit
dir
gehen.
67. Laß
das
GöNliche
in
dir
nicht
bildhaU
werden,
wenn
du
betest,
noch
gestaNe,
daß
dein
Geist
zu
einer
bescmmten
Form
ausgeprägt
wird.
Vielmehr
nähere
dich
dem
Immateriellen
auf
immateriellen
Wege,
und
du
wirst
Einsicht
besitzen.
68. Hüte
dich
vor
den
Fallen
deiner
Gegner!
Es
geschieht
nämlich,
daß,
während
du
in
reiner
Weise
und
ohne
Verwirrung
betest,
auf
einmal
eine
unbekannte
und
fremdarcge
Gestalt
auf
dich
zukommt,
um
dich
zu
einer
subjekcven
Vorstellung
zu
verleiten,
indem
du
das
GöNliche
dort
vermutest.
Du
sollst
dich
dadurch
davon
überzeugen
lassen,
daß
das
größenmäßig
festgelegte
Gebilde,
welches
sich
dir
mit
einem
Mal
enthüllt
hat,
das
GöNliche
sei.
Doch
das
GöNliche
kennt
keine
Größe
und
keine
Gestalt.
69. Wenn
der
neidische
Dämon
das
Gedächtnis
beim
Gebet
nicht
anregen
kann,
dann
nöcgt
er
das
Temperament
des
Leibes,
für
den
Geist
eine
bescmmte
fremde
Vorstellung
entstehen
zu
lassen
und
ihn
zu
formen.
Wer
dann
die
Gewohnheit
besitzt,
mit
Gedanken
zusammenzusein,
läßt
sich
leicht
erweichen,
und
(auch)
wer
nach
immaterieller
und
bildloser
Erkenntnis
trachtet,
wird
betört,
indem
er
Rauch
staN
Licht
festhält.
70. Trete
auf
deinen
Wachtposten,
indem
du
deinen
Geist
zur
Zeit
des
Gebetes
vor
den
Gedanken
bewahrst,
um
das
Gebot
zu
erfüllen
und
in
deine
eigene
Sclle
zu
treten,
damit
der,
der
mit
den
Unwissenden
mitempfindet,
auch
dich
heimsuche.
Und
dann
wirst
du
die
über
alles
herrliche
Gabe
des
Gebetes
empfangen.
71. Du
wirst
nicht
rein
beten
können,
solange
du
dich
in
irdischen
Angelegenheiten
verwickeln
und
durch
ständige
Sorgen
beunruhigen
läßt.
Das
Gebet
nämlich
bedeutet
Ablegen
der
Gedanken.
72. Ein
Gefesselter
kann
nicht
laufen,
noch
kann
der
Geist,
wenn
er
der
LeidenschaU
dient,
den
Ort
des
geiscgen
Gebetes
schauen.
Er
wird
nämlich
vom
leidenschaUlichen
Gedanken
hin
und
hergezerrt
und
umhergejagt
und
wird
keinen
Stand
frei
von
Unruhe
besitzen.
73. Wenn
der
Geist
schließlich
in
reiner
Weise
und
leidenschaUslos
betet,
dann
kommen
die
Dämonen
nicht
mehr
von
links
auf
ihn
zu,
sondern
von
rechts.
Sie
stellen
ihm
nämlich
eine
Vorstellung
von
GoN
und
eine
Gestalt
vor
Augen,
welche
aus
dem
Bereich
der
Sinneswahrnehmung
kommt,
so
daß
er
meinen
könnte,
er
habe
das
Ziel
des
Gebetes
im
vollen
Sinne
erreicht.
Dies
aber
geschieht,
wie
ein
einsichtsvoller
Mann
sagte,
aufgrund
der
LeidenschaU
der
eitlen
Ehrsucht
und
durch
den
Dämon,
der
die
Gegend
um
das
Gehirn
berührt.
74. Ich
meine,
daß
der
Dämon,
wenn
er
die
erwähnte
Gegend
berührt,
das
Licht,
welches
den
Geist
umgibt,
wendet,
wie
er
will,
und
daß
somit
die
LeidenschaU
der
eitlen
Ehrsucht
in
einen
Gedanken
übergeht,
welcher
den
Geist
geschickt
zu
einer
konkreten
Vorstellung
einer
göNlichen
und
wesenhaUen
Erkenntnis
formt.
Da
aber
der
Geist
von
fleischlichen
und
unreinen
LeidenschaUen
nicht
beläscgt
wird,
sondern
offenbar
rein
(vor
GoN)
steht,
meint
er,
daß
sich
in
ihm
keine
feindliche
Täcgkeit
mehr
abspielt.
Daher
vermutet
er,
daß
die
Erscheinung
göNlich
ist,
welche
ihm
vom
Dämon
bereitet
wird.
Dieser
wendet
größte
Geschicklichkeit
an,
verändert
miNels
des
Gehirns
das
mit
(dem
Geist)
verbundene
Licht
und
formt
ihn,
wie
bereits
gesagt.
75. Wenn
der
Engel
GoNes
herangetreten
ist,
macht
er
einzig
mit
seinem
Wort
jeglicher
feindseligen
Wirksamkeit
in
uns
ein
Ende
und
regt
das
Licht
unseres
Geistes
zur
Täcgkeit
an,
ohne
daß
es
umherirrt.
76. Wenn
in
der
Apokalypse
gesagt
wird,
daß
der
Engel
Weihrauch
erhält,
um
ihn
auf
die
Gebete
der
Heiligen
zu
geben,
so
glaube
ich,
daß
damit
die
Gnade
gemeint
ist,
welche
durch
den
Engel
bewirkt
wird.
Er
gibt
nämlich
die
Erkenntnis
des
wahren
Gebetes
ein,
so
daß
der
Geist
nunmehr
ohne
jegliche
Verwirrung,
ohne
Unlust
und
Nachlässigkeit
dastehen
kann.
77. Die
Schalen
mit
dem
Räucherwerk
werden
als
die
Gebete
der
Heiligen
bezeichnet,
welche
die
vierundzwanzig
Ältesten
darbrachten.
Unter
der
Schale
aber
muß
man
die
FreundschaU
mit
GoN
verstehen,
d.h.
vollkommene
und
geiscge
Liebe,
durch
die
das
Gebet
im
Geist
und
in
der
Wahrheit
bewirkt
wird.
78. Wenn
du
meinst,
du
bedarfst
bei
deinen
Gebeten
keiner
Tränen
um
deiner
Sünden
willen,
dann
betrachte
(einmal),
wie
weit
du
dich
von
GoN
enhernt
hast,
wo
du
doch
verpflichtet
wärest,
durchweg
in
ihm
zu
sein,
und
du
wirst
manche
heiße
Träne
vergießen.
79. Ja
fürwahr,
wenn
du
deine
Grenzen
erkennst,
dann
wirst
du
mit
Freuden
trauern,
indem
du
dich
wie
Isaias
als
unselig
bezeichnest.
Wie
kannst
du
es
wagen,
vor
den
Herrn
der
Heerscharen
zu
treten,
wo
du
doch
unrein
bist
und
miNen
unter
einem
solchen
Volk,
nämlich
unter
(deinen)
Feinden,
lebst?
80. Wenn
du
in
Wahrheit
betest,
wirst
du
große
Zuversicht
finden;
die
Engel
werden
dir
die
Bedeutung
dessen
erhellen,
was
geschieht.
81. Erkenne,
daß
die
heiligen
Engel
uns
tatsächlich
zum
Gebet
antreiben
und
mit
uns
voller
Freude
(vor
GoN)
hintreten,
wobei
sie
zugleich
für
uns
beten.
Wenn
wir
also
nachlässig
werden
und
gegenteilige
Gedanken
in
uns
aufnehmen,
erzürnen
wir
sie
sehr.
Sie
kämpfen
ja
so
sehr
für
uns,
doch
wir
wollen
nicht
einmal
für
uns
selbst
zu
GoN
flehen,
sondern
wir
achten
unseren
Dienst
gering,
verlassen
deren
Herrn
und
GoN
und
verkehren
mit
unreinen
Dämonen.
82. Bete
nach
Gebühr
und
ohne
Verwirrung,
psalliere
kundig
und
ebenmäßig,
und
du
wirst
sein
wie
ein
Adlerjunges,
welche
sich
in
die
Höhe
emporschwingt.
83. Die
Psalmodie
schläfert
die
LeidenschaUen
ein
und
läßt
die
Unbeherrschtheit
des
Leibes
zur
Ruhe
kommen.
Das
Gebet
dagegen
bereitet
den
Geist
dazu,
seine
ihm
eigene
Wirksamkeit
zu
enhalten.
84. Das
Gebet
ist
die
Würde
des
Geistes
geziemende
Täcgkeit,
d.h.
sein
vorzüglicher
und
lauterer
Gebrauch.
85. Die
Psalmodie
ist
auf
die
mannigfache
Weisheit
bezogen,
doch
das
Gebet
ist
die
Einleitung
für
immaterielle
und
mannigfache
Erkenntnis.
86. Die
Erkenntnis
ist
über
alles
schon.
Sie
ist
ja
die
Gehilfin
des
Gebetes,
indem
sie
die
geiscge
KraU
des
Geistes
aus
dem
Schlafe
weckt
zur
Schau
der
göNlichen
Erkenntnis.
87. Hast
du
die
Gnadengabe
des
Gebetes
oder
des
Psallierens
noch
nicht
empfangen,
dann
leg
dich
auf
die
Lauer,
und
du
wirst
sie
erhalten.
88. Jesus
erzählte
seinen
Jüngern
auch
ein
Gleichnis,
um
ihnen
zu
sagen,
sie
sollten
immerfort
beten
und
nicht
nachlassen.
Werde
also
in
der
Zwischenzeit
nicht
müde,
noch
sei
verzagt,
da
du
(die
Gnade)
noch
nicht
empfangen
hast.
Du
wirst
(sie)
nämlich
später
erhalten.
Er
fügte
ja
dem
Gleichnis
an:
„Wenn
ich
auch
GoN
nicht
fürchte
und
mich
um
keinen
Menschen
kümmere,
so
will
ich
der
Frau
doch
zu
ihren
Recht
verhelfen,
da
sie
mir
hart
zusetzt.
So
wird
also
auch
GoN
denen
unverzüglich
Recht
verschaffen,
die
Tag
und
Nacht
zu
ihm
rufen.
So
harre
denn
guten
Mutes
unter
Mühen
aus
im
heiligen
Gebet.
89. Hege
nicht
den
Wunsch,
daß
sie
deine
Angelegenheiten
so
gestalten,
wie
es
dir
gut
scheint,
sondern
wie
es
GoN
gefällt.
Und
du
wirst
bei
deinem
Gebet
frei
von
Verwirrung
und
voll
Dankbarkeit
sein.
90. Auch
wenn
du
meinst,
mit
GoN
zu
sein,
hüte
dich
vor
dem
Dämon
der
Unzucht!
Er
ist
nämlich
ein
gewalcger
Verführer
und
voller
Mißgunst;
er
will
schneller
sein
als
die
Bewegung
und
Nüchternheit
deines
Geistes,
um
ihn
auch
von
GoN
abspenscg
machen
zu
können,
wenn
er
unter
Frömmigkeit
und
Furcht
vor
ihn
hingetreten
ist.
91. Befleißigst
du
dich
im
Gebet,
bereite
dich
auf
die
Angriffe
von
Dämonen
vor,
und
ertrage
standhaU
ihre
Hiebe.
Wie
wilde
Tiere
werden
sie
nämlich
auf
dich
losgehen
und
deinen
ganzen
Leib
mißhandeln.
92. Rüste
dich
wie
ein
erfahrener
Krieger,
daß
du
nicht
in
Verwirrung
gerätst,
auch
wenn
du
auf
einmal
eine
Erscheinung
siehst;
daß
du
nicht
die
Fassung
verlierst,
auch
wenn
du
ein
wider
dich
gezücktes
Schwert
oder
Fackel
wahrnimmst,
die
gegen
dein
Gesicht
losfährt;
daß
du
den
Mut
nicht
sinken
läßt,
auch
wenn
du
eine
gräßliche
und
blucge
Gestalt
siehst.
Steh
vielmehr
fest,
indem
du
das
gute
Bekenntnis
ablegst,
und
du
wirst
leichter
auf
deine
Feinde
(herab)sehen.
93. Wer
Betrübliches
erträgt,
wird
auch
höchst
Freudiges
erfahren,
und
wer
im
Unangenehmen
aushält,
wird
nicht
um
das
Angenehme
kommen.
94. Sieh
zu,
daß
dich
die
bösen
Dämonen
nicht
durch
eine
Erscheinung
betrügen,
sondern
werde
nachdenklich,
wende
dich
dem
Gebet
zu
und
rufe
GoN
an,
daß,
wenn
die
Vorstellung
von
ihm
stammt,
er
selbst
dich
erleuchte;
sofern
aber
nicht,
er
den
Verführer
schleunigst
von
dir
vertreibe.
Und
sei
unverzagt,
denn
die
Hunde
werden
nicht
stehenbleiben,
wenn
du
voller
Glut
mit
GoN
Zwiesprache
hältst.
Werden
sie
durch
die
KraU
GoNes
unsichtbar
und
unmerklich
gezüchcgt,
werden
sie
nämlich
auf
der
Stelle
weit
vertrieben
werden.
95. Es
ist
recht
und
billig,
daß
dir
auch
folgende
List
nicht
unbekannt
bleibt:
Zur
gegebenen
Zeit
nämlich
teilen
sich
die
Dämonen
auf,
und
wenn
du
Hilfe
zu
verlangen
scheinst,
werden
die
übrigen
in
Engelsgestalt
hereinkommen
und
die
ersten
vertreiben.
Dadurch
sollst
du
von
ihnen
betrogen
werden
in
der
Meinung,
es
seien
angeblich
Engel.
96. Sei
eifrig
auf
große
Demut
und
Tapferkeit
bedacht,
und
keinesfalls
wird
die
Bosheit
der
Dämonen
deine
Seele
berühren;
auch
wird
sich
keine
Plage
deinem
Zelte
nähern,
denn
er
wird
seinen
Engeln
deinetwegen
gebieten,
dich
sicher
zu
behüten.
Und
sie
werden
unmerklich
jegliche
feindselige
Wirksamkeit
vor
dir
vertreiben.
97. Lärm,
Getöse,
Scmmen
und
Schmähungen
wird
der
von
den
Dämonen
vernehmen,
welcher
sich
eifrig
um
das
reine
Gebet
bemüht.
Doch
er
wird
nicht
zusammensinken,
noch
wird
er
seine
Besonnenheit
preisgeben,
wenn
er
zu
GoN
spricht:
„Ich
werde
kein
Unheil
fürchten,
denn
du
bist
bei
mir“
und
ähnliches.
98. Im
Augenblick
solcher
Versuchungen
bediene
dich
eines
kurzen
und
intensiven
Gebetes!
99. Wenn
dir
die
Dämonen
androhen,
mit
einem
Mal
aus
der
LuU
zu
erscheinen,
dich
in
Schrecken
zu
setzen
und
deinen
Geist
auszuplündern,
fürchte
sie
nicht,
noch
mach
dir
überhaupt
Sorgen
wegen
ihrer
Drohung.
Sie
erschrecken
dich
nämlich
und
erforschen
dabei,
ob
du
auf
sie
achtgibst
oder
sie
(bereits)
völlig
verachtet
hast.
100. Wenn
du
vor
GoN,
den
Allherrscher,
den
Bildner
und
Fürsorger
des
Alls,
im
Gebet
hintriNst,
warum
stehst
du
dann
so
töricht
vor
ihm
da,
daß
du
die
unübertreffliche
Furcht
vor
ihm
außer
acht
läßt
und
Mücken
und
Käfer
verscheuchst?
Oder
hast
du
nicht
den
gehört,
welcher
spricht:
„Den
Herrn,
deinen
GoN,
sollst
du
fürchten“
und
wiederum:
„Vor
dessen
Macht
alles
erschauert
und
erziNert“
und
das
Folgende?
101. Wie
das
Brot
Nahrung
für
den
Leib
und
die
Tugend
(Nahrung)
für
die
Seele
ist,
so
ist
auch
das
geiscge
Gebet
Nahrung
des
Geistes.
102. Bete
am
heiligen
Ort
des
Gebetes
nicht
wieder
Pharisäer,
sondern
wie
der
Zöllner,
damit
auch
du
vom
Herrn
als
gerechhercgt
erklärt
wirst.
103. Bemühe
dich,
bei
deinem
Gebet
niemanden
zu
verwünschen,
damit
du
nicht
niederreißt,
was
du
auwaust,
indem
du
dein
Gebet
verabscheuungswürdig
machst.
104. Der
Schuldner
der
zehntausend
Talende
belehre
dich:
Denn
wenn
du
deinem
Schuldner
nicht
vergibst,
wirst
auch
du
selbst
keine
Vergebung
erlangen.
Er
übergab
ihn
nämlich,
wie
es
heißt,
den
Folterknechten.
105. Laß
die
Bedürfnisse
des
Leibes
unbeachtet,
wenn
du
beim
Gebet
(vor
GoN)
hintriNst,
damit
du
nicht
um
den
größten
Gewinn
deines
Gebetes
gebracht
wirst,
falls
du
von
einem
Floh,
einer
Wanze,
einer
Mücke
oder
einer
Schnake
gebissen
wirst.
106. Es
kam
uns
zu
Ohren,
daß
sich
der
Böse
jemanden
aus
den
Reihen
der
Heiligen
derart
beim
Gebet
widersetzte,
daß
er,
sobald
dieser
die
Hände
ausstreckte,
sich
in
einen
Löwen
verwandelte,
seine
Vorderfüße
gerade
ausstreckte,
seine
Klauen
auf
beiden
Seiten
in
die
beiden
Lenden
des
Streiters
eingrub
und
sich
nicht
enhernte,
bis
jener
die
Hände
sinken
ließ.
Er
nahm
sie
aber
nie
herab,
bis
er
die
gewohnten
Gebete
verrichtet
haNe.
107. Als
einen
solchen
kennen
wir
auch
den
Johannes
den
Kleinen,
welcher
in
einer
Grube
ein
abgeschiedenes
Leben
führte
und
vielmehr
ein
ausnehmend
großer
Mönch
war.
er
blieb
aufgrund
seines
Zusammenseins
mit
GoN
unbeweglich,
als
der
Dämon
sich
in
der
Gestalt
eines
Drachens
um
ihn
schlang,
sein
Fleisch
fraß
und
sich
in
sein
Angesicht
hinein
erbrach.
108. Du
hast
sicherlich
auch
das
Leben
der
Mönchen
von
Tabennesi
gelesen.
Dort
heißt
es,
daß,
als
der
Abbas
Theodoros
ein
Wort
an
die
Brüder
richtete,
zwei
Schlangen
unter
seine
Füßen
krochen.
Er
aber
formte
sie
ganz
gelassen
wie
zu
einem
Gewölbe
und
nahm
die
Tiere
darin
auf,
bis
er
seine
Rede
beendet
haNe.
Dann
zeigte
er
sie
den
verstohlenen
Brüdern
und
erklärte
ihnen
den
Hergang.
109. Von
einem
anderen
geistlichen
Bruder
haben
wir
wiederum
gelesen,
daß,
während
er
betete,
eine
Schlange
kam
und
seinen
Fuß
berührte.
Er
aber
ließ
seine
Hände
nicht
eher
herab,
als
bis
er
das
gewohnte
Gebet
beendet
haNe.
Und
er
nahm
keinen
Schaden,
er,
der
GoN
mehr
als
sich
selbst
geliebt
haNe.
110. Dein
Auge
sei
beim
Gebet
nicht
beunruhigt,
und
nachdem
du
dein
Fleisch
und
deine
Seele
verleugnet
hast,
lebe
gemäß
dem
Geist.
111. Zu
einem
anderen
Heiligen,
der
in
der
Wüste
ein
abgeschiedenes
Leben
führte,
kamen,
als
er
angestrengt
betete,
Dämonen
heran,
spielten
zwei
Wochen
lang
Ball
mit
ihm
und
schleuderten
ihn
durch
die
LuU,
wobei
sie
ihn
mit
seiner
MaNe
auffingen.
Doch
sie
vermochten
in
keiner
Weise
seinen
Geist
vom
glühenden
Gebet
abzubringen.
112. Zu
einem
anderen
GoNliebenden
wiederum,
welcher
ins
Gebet
versunken
war
und
in
der
Wüste
umherging,
traten
zwei
Engel
heran,
nahmen
ihn
in
die
MiNe
und
gingen
mit
ihm
zusammen.
Er
aber
achtete
überhaupt
nicht
auf
sie,
um
nicht
um
das
Bessere
gebracht
zu
werden.
Er
dachte
nämlich
an
das
Wort
des
Apostels,
welches
besagt:
„Weder
Engel
noch
Fürsten
noch
Mächte
werden
uns
scheiden
können
von
der
Liebe
Chrisc“.
113. Engelgleich
wird
der
Mönch
durch
das
Gebet,
wenn
er
sich
danach
sehnt,
das
Antlitz
des
himmlischen
Vaters
zu
schauen.
114. Trachte
in
keiner
Weise
danach,
zur
Zeit
des
Gebetes
eine
Form
oder
Gestalt
in
dich
aufzunehmen.
115. Sehne
dich
nicht
danach,
Engel,
Mächte
oder
Christus
sichtbar
zu
sehen,
damit
du
nicht
völlig
von
Sinnen
wirst,
indem
du
den
Wolf
anstaN
des
Hirten
aufnimmst
und
die
feindlichen
Dämonen
anbetest.
116. Der
Anfang
der
Verirrung
des
Geistes
ist
die
eitle
Ehrsucht.
Wird
der
Geist
durch
sie
angeregt,
versucht
er,
das
GöNliche
mit
Hilfe
von
Gestalten
und
Formen
zu
umgrenzen.
117. Ich
will
meinerseits
etwas
sagen,
was
ich
auch
den
Jüngeren
gesagt
habe:
Selig
der
Geist,
welcher
zur
Zeit
des
Gebetes
die
völlige
Ungeformtheit
erworben
hat.
118. Selig
ist
der
Geist,
welcher
ohne
Zerstreuung
betet
und
dabei
immer
größere
Sehnsucht
nach
GoN
empfängt.
119. Selig
ist
der
Geist,
welcher
zur
Zeit
des
Gebetes
von
der
Materie
frei
und
besitzlos
wird.
120. Selig
ist
der
Geist,
welcher
zur
Zeit
des
Gebetes
völlige
Empfindungslosigkeit
(
Freiheit
von
Sinneseindrücken)
erworben
hat.
121. Selig
ist
der
Mönch,
welcher
nach
GoN
alle
Menschen
als
GoN
betrachtet.
122. Selig
ist
der
Mönch,
welcher
das
Heil
und
den
FortschriN
aller
mit
jeglicher
Freude
wie
seinen
eigenen
wahrnimmt.
123. Selig
ist
der
Mönch,
der
sich
für
den
Abschaum
aller
hält.
124. Ein
Mönch
ist,
wer
von
allen
getrennt
und
mit
allen
vereint
ist.
125. Ein
Mönch
ist,
wer
sich
als
eins
mit
allen
betrachtet,
weil
er
wähnt,
sich
selbst
in
jedem
einzelnen
ohne
Ausnahme
zu
sehen.
126. Der
verrichtet
das
Gebet,
welcher
stets
alle
Erstlingsfrüchte
seines
Denkens
GoN
darbringt.
127. Fliehe
als
Mönch
jede
Lüge
und
jeden
(falschen)
Schwur,
wenn
du
zu
beten
begehrst.
Tust
du
es
nicht,
trägst
du
vergebens
zur
Schau,
was
nicht
zu
dir
paßt.
128. Willst
du
im
Geist
beten,
zieh
nichts
vom
Fleisch
zu
dir
empor,
und
es
wird
keine
Wolke
geben,
welche
dich
zur
Zeit
des
Gebetes
in
Dunkel
hüllt.
129. Vertraue
GoN
das
Bedürfnis
des
Leibes
an,
und
du
wirst
ihm
ganz
offenkundig
auch
jenes
des
Geistes
anheimstellen.
130. Erlangst
du
die
Verheißungen,
wirst
du
herrschen.
Indem
du
also
auf
sie
blickst,
wirst
du
gern
die
gegenwärcge
Armut
ertragen.
131. Weiche
nicht
der
Armut
und
der
Bedrängnis
aus,
den
Grundlagen
für
das
unbeschwerte
Gebet.
132. Die
leiblichen
Tugenden
sollen
dir
als
Unterpfand
dienen
für
die
seelischen,
die
seelischen
für
die
geiscgen,
und
diese
für
die
immaterielle
und
wesenhaUe
Erkenntnis.
133. Wenn
du
einen
Gedanken
verwünscht
und
er
mühelos
aunört,
dann
untersuche,
warum
dies
geschah.
Sonst
könntest
du
einem
darin
verborgenen
Anschlag
zum
Opfer
fallen
und
,
dadurch
irregeführt,
dich
selbst
preisgeben.
134. Manchmal
(nämlich)
geben
dir
die
Dämonen
Gedanken
ein
und
regen
dich
hinwiederum
dazu
an,
natürlich
wider
sie
zu
beten
oder
ihnen
zu
widersprechen,
und
ziehen
sich
freiwillig
zurück.
Du
sollst
dadurch
getäuscht
werden,
indem
du
von
dir
glaubst,
du
habest
(bereits)
begonnen,
die
Gedanken
zu
besiegen
und
die
Dämonen
zu
verscheuchen.
135. Wenn
du
wider
eine
LeidenschaU
oder
einen
Dämonen
betest,
der
dich
beläscgt,
dann
denke
an
den,
der
sagt:
„Ich
werde
meine
Feinde
verfolgen
und
einholen;
ich
werde
mich
nicht
umwenden,
bis
sie
vernichtet
sind;
ich
werde
sie
niederschlagen,
und
sie
können
nie
mehr
aufstehen;
sie
werden
unter
meine
Füße
fallen“
und
das
Folgende.
Dies
aber
wirst
du
zutreffend
sagen,
wenn
du
dich
gegen
deine
Widersacher
mit
Demut
wappnest.
136. Glaube
nicht,
du
habest
eine
Tugend
erworben,
falls
du
nicht
vorher
bis
aufs
Blut
um
sie
gekämpU
hast.
Man
muß
sich
nämlich
gemäß
dem
göNlichen
Apostel
der
Sünde
bis
zum
Tod
mit
Kampfesmut
und
ohne
Tadel
widersetzen.
137. Wenn
du
jemandem
hilfst,
wirst
du
von
einem
anderen
geschädigt
werden,
damit
du,
wenn
du
Unrecht
erfährst,
etwas
Ungehöriges
sagst
oder
tust
und
in
schlechter
Weise
zerstreust,
was
du
in
guter
Weise
gesammelt
hast.
Denn
dies
ist
das
Ziel
der
bösen
Dämonen.
Darum
muß
man
mit
Bedacht
auf
der
Hut
sein.
138. Mach
sich
auf
spürbare
Angriffe
von
Dämonen
gefaßt,
wenn
du
darüber
nachdenkst,
wie
du
ihrer
KnechtschaU
entrinnen
kannst.
139. Die
bösen
Dämonen
bedingen
sich
aus,
den
geistlichen
Lehrer
nachts
in
eigener
Person
zu
beunruhigen,
tagsüber
jedoch
mit
Hilfe
von
Menschen,
indem
sie
ihn
in
Mißgeschicke,
Verleumdungen
und
Gefahren
verstricken.
140. Weiche
nicht
den
Walkern
aus!
Wenn
sie
auch
mit
Füßen
treten
und
schlagen,
kochen
und
straffziehen,
so
wird
dadurch
doch
dein
Gewand
glänzendweiß.
141. Solange
du
nicht
den
LeidenschaUen
entsagt
hast,
sondern
sich
dein
Geist
der
Tugend
und
der
Wahrheit
widersetzt,
wirst
du
keinen
duUenden
Weihrauch
in
deiner
Brust
finden.
142. Du
sehnst
dich
danach
zu
beten?
Trenne
dich
von
den
hiesigen
Dingen
und
führe
deinen
Lebenswandel
durchweg
im
Himmel.
Nicht
nur
mit
bloßen
Worten,
sondern
in
engelhaUer
Tat
und
göNlicher
Erkenntnis.
143. Wenn
du
nur
bei
Ungemach
und
Sünde
des
Herrn
gedenkst,
wie
furchtbar
und
unbestechlich
er
ist,
dann
hast
du
noch
nicht
gelernt,
dem
Herrn
in
Furcht
zu
dienen
und
ihm
mit
ZiNern
zuzujubeln.
Du
sollst
nämlich
wissen,
daß
man
ihm
zwar
auch
mit
geistlicher
Erholung
und
Schmauserei,
vor
allem
aber
mit
Frömmigkeit
und
heiliger
Scheu
huldigen
soll.
144. Ein
verständiger
Mann
ist,
wer
vor
seiner
vollständigen
Belehrung
das
schmerzliche
Gedenken
seiner
Sünden
und
ihres
gerechten
Tributs
im
ewigen
Feuer
nicht
ertragen
hat.
145. Wer
in
Sünden
und
Wutausbrüchen
verstrickt
ist
und
es
wagt,
sich
ohne
Scheu
nach
der
Erkenntnis
allzu
göNlicher
Dinge
auszustrecken,
oder
wer
sich
sogar
im
immateriellen
Gebet
versucht,
der
soll
die
Zurechtweisung
des
Apostels
entgegennehmen.
Denn
es
ist
nicht
ungefährlich
für
ihn,
mit
bloßem
und
unbedeckten
Haupt
zu
beten.
„Es
muß“,
so
sagt
er
nämlich,
„eine
solche
Seele
um
der
anwesenden
Engel
willen
ein
Zeichen
ihrer
Vollmacht
auf
dem
Haupte
tragen“,
indem
sie
sich
mit
der
geziemenden
Ehrfurcht
und
Demut
umgibt.
146. Wie
es
einem
Augenkranken
zur
Zeit
der
drückenden
MiNagshitze
und
stärksten
Sonnenglut
keinen
Nutzen
bringen
wird,
unverhüllt
und
angestrengt
in
die
Sonne
zu
blicken,
so
dürUe
auch
dem
leidenschaUlichen
und
unreinen
Geist
die
Nachbildung
des
furchterregenden
und
überragenden
Gebetes
im
Geist
und
in
der
Wahrheit
in
keiner
Weise
etwas
nützen.
Er
erregt
vielmehr
im
Gegenteil
den
Unwillen
GoNes
gegen
sich.
147. Wenn
der,
welcher
nichts
benöcgt
und
unbestechlich
ist,
denn
nicht
annahm,
der
mit
einer
Gabe
zum
Rauchopferaltar
gekommen
war,
bis
er
sich
mit
dem
Nächsten,
der
gegen
ihn
aufgebracht
war,
versöhnte,
dann
beachte,
welch
große
Wachsamkeit
und
Unterscheidung
nöcg
ist,
damit
wir
GoN
ein
annehmbares
Rauchopfer
auf
dem
geiscgen
Rauchopferaltar
darbringen
können.
148. Freue
dich
nicht
über
Worte
oder
über
Ehre!
Andernfalls
bauen
die
Sünder
nicht
mehr
(nur)
auf
deinem
Rücken,
sondern
in
deinem
Gesicht.
Und
du
wirst
ihnen
zur
Zeit
des
Gebetes
zum
SpoN
dienen,
da
du
dich
von
ihnen
durch
widersinnige
Gedanken
locken
und
ködern
läßt.
149. Sucht
die
Aufmerksamkeit
das
Gebet,
wird
sie
das
Gebet
finden.
Denn
nichts
anderes
geht
so
sehr
mit
dem
Gebet
Hand
in
Hand
wie
die
Aufmerksamkeit.
Um
sie
müssen
wir
uns
bemühen.
150. Wie
die
SehkraU
über
allen
Sinnen
steht,
so
ist
auch
von
allen
Tugenden
das
Gebet
am
göNlichsten.
151. Das
Lob
des
Gebetes
besteht
nicht
einfachhin
in
seinem
Umfang,
sondern
in
seiner
Beschaffenheit.
Dies
veranschaulichen
jene,
die
zum
Tempel
hinaufgescegen
waren,
sowie
das
Wort:
„Ihr
sollt,
wenn
ihr
betet,
nicht
plappern“
und
das
Folgende.
152. Solange
du
auf
die
angemessene
Pflege
des
Leibes
achtgibst
und
dein
Geist
mit
den
Annehmlichkeiten
des
Zeltes
beschäUigt
ist,
hast
du
noch
nicht
den
Ort
des
Gebetes
geschaut,
sondern
sein
seliger
Weg
ist
noch
weit
von
dir
enhernt.
153. Wenn
du
einmal
zum
Gebet
hinzutriNst
und
dabei
über
jede
andere
Freude
erhoben
wirst,
dann
hast
du
wahrhaU
das
Gebet
gefunden.