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c

Die Südtirolpolitik des Andreas Hofer ²


Bundes 1919 - 1938c
Das Dilemma des Andreas Hofer ² Bundes in der politischen
Auseinandersetzung. c
Damals und auch heute noch. Manches ändert sich kaum. c
cc

Naturgemäß musste sich das Verhältnis des Andreas Hofer ² Bundes zur
österreichischen Regierung schwierig entwickeln, weil diese in ihrer Abhängigkeit von
Mussolinis Italien (heute von der EU) auf eine solche Weise für Südtirol eintreten konnte
und auch nicht durfte, wie es vom Andreas Hofer - Bund erwünscht gewesen wäre.c

Seit Beginn der Arbeit stieß der Hoferbund deshalb auf Probleme mit der
österreichischen Regierung; alle Schutzvereine kritisierten deren vorsichtiges Auftreten
gegenüber Italien, der Hoferbund verurteilte dies aber geradezu kompromisslos; man kann
von ihm sagen, dass er einen irrendentistischen Charakter besaß, Åweshalb die
österreichische Regierung den Verein wegen seiner extremen Haltung von Anfang
ablehnte und ihn als eine ihr ´fremd gegenüberstehende Vereinigung´ ansah´.c

Aber nicht nur die Bundesregierung in Wien war den Angriffen des Bundes ausgesetzt,
selbst die Tiroler Landesregierung, die sich viel stärker für Südtirol engagierte und
dadurch öfter die österreichische Regierung zum Handeln zwang, musste sich Vorwürfe
bezüglich ihrer Südtirolpolitik gefallen lassen.c

So attackierte der Andreas Hofer ² Bund 1920 auch die Tiroler Landesregierung, als
sie in einer Kundmachung (über den Verkehr von Weidevieh mit Italien) von Südtirol als
zur Provinz ÅVenezia Tridentina gehörig sprach.c

Man warf der Landesregierung vor, dass durch derartige Formulierungen der Anschein
erweckt würde, Åals hätte sich das offizielle Nordtirol mit der unbedingten Einreihung von
Deutschsüdtirol in das Königreich Italien zurechtgefunden .c

Die Proteste des Andreas Hofer ² Bundes blieben natürlich nicht ohne außenpolitische
Folgen. Schon 1921 verlangten italienische Diplomaten von der Bundesregierung in Wien,
sie sollten diesen Bund maßregeln; das Außenamt wurde immer wieder vorstellig bei den
Führern des AHB und beim Tiroler Landeshauptmann, aber diese konnten keine Erfolge für
sich verbuchen, der AHB verfolgte seine konsequente Haltung auch weiterhin.c

Der Vertreter der Münchner Gruppe, Hörl, drückte die im Februar 1926 in einem
Interview mit der ÅGazetta del popolo deutlich aus, als er betonte, Å dass das Ziel des
AHB die Wiederherstellung des einigen Tirol von Kufstein bis Salurn sei,
und falls die deutsche Regierung auf Südtirol verzichten sollte, dies ohne
große Bedeutung sei. Da der entscheidende Kam pf der Zukunft nicht von

Regierungen, sondern von Völkern ausgetragen werde . (Wir sind das Volk) c
Auf das Einschreiten der österreichischen Regierungsstellen, vor allem auf das des
Außenministeriums, gegen die Arbeit des Bundes reagierte man mitunter ebenfalls sehr
scharf und polemisch, Åein Hauptaugenmerk müssen wir mit vereinten Kräften
richten auf die Beamtenschaft des Außenamtes, («) ist es gerade das
Wienert Außenamt, das, wo es kann, die Meinung verbreitet, unsere
Agitation bringe Südtirol nur Schaden . Daher gilt der Andreas Hofer ²
Bund beim Außenamt geradezu als eine für Südtirol gefährliche
Gesellschaft. Dieser Agitation des Außenamtes, die sogar in der
Völkerbundliga übergreifen möchte, bitten wir einmal energisch ein Ende zu

bereiten . c
Aber Schwierigkeiten hatte der Bund nicht nur mit den Behörden und der
österreichischen Regierung, ein großes Problem ergab sich aus seinem Bemühen, eine
möglichst breite Plattform für seine Arbeit zu erfassen.c

Der Andreas Hofer ² Bund versuchte, alle Bevölkerungsschichten und die


unterschiedlichsten politischen Gruppen für seine Ziele zu gewinnen, was zu einer sehr
schwierigen Schaukelpolitik führte bzw. musste.c

Man war mit dem Grundsatz angetreten, eine Haltung der völligen parteipolitischen
Neutralität einzunehmen,c
Åeinerseits durfte der Andreas Hofer ² Bund niemanden von sich weisen,
der mit der redlichen Absicht, für Tirol zu arbeiten, an ihn herantrat und
hat auch seit seinem Bestehen Männer und Frauen jeder politischen Farbe
in seinen Reihen gesehen. Anderseits musste der Andreas Hofer ² Bund
auch alle für die tirolische Idee zugänglichen politischen Kräfte zu

erreichen versuchen, ohne nach der innenpolitischen Einstellung zu fragen .c
Genauso behielt er sich aber das Recht vor, immer dann einzuschreiten, wenn man die
ÅHaltung einzelner Gruppen zur Südtirolfrage als bedenklich Å kritisieren zu
 
glauben musste, dahinter standen aber nie parteipolitische Beweggründe sondern

nur ÅPflichtgefühl . Da man also in den eigenen Reihen von Christlichsozialen bis hin zu
Nationalsozialisten alles vereinigte, bestand für den Andreas Hofer ² Bund die große
Gefahr darin, dass man gleichzeitig eigene Mitglieder verärgerte, auf die man Rücksicht
zu nehmen hatte. Es gab daher aus diesen Gründen immer wieder Schwierigkeiten mit
einzelnen Mitgliedern und sogar ganzen Bundesgruppen, die der Arbeit und Schlagkraft
des Andreas Hofer ² Bundes nicht gerade zu Vorteil gereichten.c

Vielleicht war gerade dies das große Dilemma des Andreas Hofer ² Bundes, in der
Zeit für Südtirol arbeiten zu müssen, in der sich die politische Landschaft Österreichs
immer mehr radikalisierte, die Extreme die größte Bedeutung erlangten. Das Auftreten
des Andreas Hofer ² Bundes, der kompromisslos alles verurteilte, was auf Südtirol
negative Auswirkungen haben könnte, führte auch zu vereinsinternen Streitigkeiten.c

Nahm man mitunter Rücksicht auf Proteste innerhalb des Bundes, verhielt man sich
zurückhaltend gegenüber einer bestimmten Gruppierung, wurde man von anderer Seite
scharf attackiert.c

So nimmt es nicht wunder, wenn z.B. die Ostmärkische Sturmscharen 1935


dem Andreas Hofer ² Bund vorwarfen, sein Zweck wäre gewesen
Åunaufhörlich und radikaler als alle anderen vaterländischen Verbände

Grenzschutzarbeit für Südtirol zu leisten , aber c
Åder Andreas Hofer ² Bund hat nach wochenlangen Beratungen sich nicht
entschieden («), sich den Nationalsozialisten in offener Feldschlacht
zustellen. Der historische Augenblick ist versäumt. Diese Organisation hat

auch keine Zukunft mehr. Sie wird abgelöste werden . c
Gleichzeitig wurde dem Andreas Hofer ² Bund, je nachdem, welche politische Kraft er
gerade wegen deren Südtirolhaltung angriff, ständig vorgeworfen, sich parteiisch zu
verhalten.c

Dagegen wehrte er sich allerdings entschieden und wies immer auf den Paragraphen 1
seiner Satzung hin, in dem eindeutig verankert war, dass neben Fragen
konfessionellen Inhaltes auch die parteipolitischen von der Tätigkeit des
Bundes ausgeschlossen wurden .c

So reagierte man sehr scharf auf einen Bericht im ÅTiroler Volksboten vom 28. Juli 1932,
dass in der Leitung der beiden Vereine Andreas Hofer ² Bundund Deutscher
Schulverein Südmark hervorragende Vertreter der Christlichsozialen säßen, und stellt
klar, dass man sich nur mit dem deutschen Schutzverein beschäftigte, daher hätte man
auch kein Recht, Åetwa dem einen oder anderen Verband eine besondere

Parteinote aufzudrücken .c
Die Schutzvereinsarbeit war für den Hoferbund eine überparteiliche Angelegenheit, und
man erhob seinerzeit gegen Vorwürfe der Parteilichkeit die Anklage, dass von den anderen
Gruppen nicht nur versucht würde, diese Arbeit in die Parteipolitik

hineinzuziehen, sondern im besonderen den A.H.B. als einen klerikalen und
den D.S.S. als einen freiheitlichen Verein hinzustellen. c
Ebenso heftig wandte man sich gegen einen Versuch, einer Rede
des Bundesvorstandsmitgliedes Dr. Reut-Nicolussi, die dieser auf einer Kundgebung
am 17. Oktober des gleichen Jahres gehalten hatte, eine parteipolitische Bedeutung zu
unterschieben:c

ÅDer Andreas Hofer ² Bund lehnt jede unrichtige Auslegung umso


entschiedener ab, als er von jeher seine überparteiliche Haltung betont hat
und nach wie vor alle Kreise ohne Unterschied der Parteizugehörigkeit
auffordert, an seiner Arbeit mitzuwirken. Die an dem Schicksal unserer

Volksgenossen in Südtirol aufrechte Anteil nehmen. (Dies tut der AHBT auch
heute noch) c
Und tatsächlich griff (und tut das auch heute noch) der Andreas Hofer -
Bund Politiker oder Parteien nur dann an, wenn sie für Südtirol nachteilige Aktionen
setzten bzw. Erklärungen abgaben, nie nahm der Bund Bezug auf irgendeine ideologische
Einstellung, er bezog weder Stellung zum faschistischen Gedankengut der Heimwehr noch
zu der NSDAP (das Gedankengut der Volkstumsvereine entsprach ja der nationalen-
völkische Ideologie, die die Grundlage des Faschismus und Nationalsozialismus bildeten),
für ihn gab es eine klare Trennung zwischen Parteipolitik, mit der er sich nicht
beschäftigen wollte, und der Südtirolfrage, der alles andere untergeordnet werden
musste.c

Dies entsprach natürlich nicht den realpolitischen Gegebenheiten, für die Parteien in
Österreich war das Taktieren wichtiger; Südtirol stellte für die meisten nicht nur einen
unwichtigen Punkt im politischen Kampf dar, sonder wurde sogar von vielen als ein Hemmnis
angesehen: die Heimwehr war auf die materielle und finanzielle Unterstützung Mussolinis
angewiesen, für die sie sich mit einem Stillhallhalten in der Südtirolfrage revanchierte;
die Nationalsozialisten unter Hitler leisteten fortwährend in der Öffentlichkeit einen
Verzicht auf Südtirol, um das Italien Mussolinis für ein Bündnis mit einem
nationalsozialistischen Deutschland zu erwärmen; und die hauptsächlich christlichsoziale
Regierung Österreichs wollte es sich nicht mit Italien verscherzen, zum einen, weil
Mussolini für einige Zeit als Garant für die österreichische Souveränität gegenüber den

Träumen Adolf Hitlers von einem Grußdeutschland galt (ÅWacht am Brenner ).c

Der Andreas Hofer ² Bund sah in der österreichischen Politik, im Verhalten der
Heimwehr, sowie in Ereignissen wie der Eröffnung eine italienischen Schule in Innsbruck,
dem Totschweigen der Verhältnisse in Südtirol in der österreichischen Presse (im ÅWiener

Journal wurde sogar ein Antrag gestellt; einen Platz oder eine Straße nach dem Duce
wegen seiner Verdienste um Österreich zu benennen etc.), die große Gefahr einer
seelischen Entfremdung zwischen Süd- und Nord-Osttirol bzw. Österreich, da
Vorkommnisse diese Art eine schwere moralische Belastung für den Volkstumskampf in
Südtirol bildete, da diese sich von ihrer alten Heimat verraten fühlten und so ihre
Widerstandkraft geschwächt würde, etwas, was der Andreas Hofer ² Bund laut seinen
Ziele unter allen Umständen verhindern wollte.c

Das benehmen der Heimwehrmitglieder im speziellen und österreichischer Politiker und


staatlicher Würdenträger im Allgemeinen war somit ein ständiger Angriffspunkt für
den Andreas Hofer Bund , Åweil solche Handlungen und Äußerungen gewiss
durch keinerlei Erfordernis der Unabhängigkeit Österreichs
gerechtfertigt, ja im Gegenteil geeignet sind, im Inland wie im Ausland den
Eindruck zu erwecken, dass Österreich und namentlich die beteiligten
Kreise geistig und materiell gänzlich von Italien abhängig und durch diese
Abhängigkeit cdas Gefühl der nationalen Würde und für die Pflicht
gegenüber den von Öst erreich losgerissenen Volksgenossen verloren

haben .c
Um die Gefahr einer solchen Entwicklung zu beseitigen, wollte der Andreas Hofer ²
Bund erreichen, Ådass Teile der österreichischen Bevölkerung und namentlich die
politischen Organisationen eine Haltung einnehmen, die nicht den Eindruck aufkommen
lässt, als ob politisch einflussreiche Stellen Österreichs vom Ausland für dessen Zweck

missbraucht werden könnten .c

Das Dilemma des Andreas Hofer ² Bundes bestand also darin, dass im Kampf mit
politischen Kräften, bei Versuchen, sie zu einer Südtirolfreundlichen Haltung zu bewegen,
sich immer dem Vorwurf aussetzte, parteipolitisch zu agieren; für ihn gab es wie für kaum
einen anderen Verein das Problem des Balancierens zwischen einer kritischen Haltung und
dem Bemühen, es sich nicht mit jedem zu verderben, notwendig geworden wegen der
unterschiedlichen politischen Färbung der eigenen Anhänger.c

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der Andreas Hofer ² Bund sich bemühte,
bei aller Kritik an anderen Gruppierungen, eine möglichst parteipolisch unabhängige
Arbeitsweise zu verfolgen, wie er es in seinen Satzungen festgelegt hatte. Er wollte unter
allen Umständen verhindern, dass das Problem Südtirol in den Parteikampf hineingezogen
bzw. parteipolitisch ausgeschlachtet wurde, ein Unterfangen, das aber von Anfang an zum
Scheitern verurteilt war.c
Die Parteien und auch die Zustände in allen drei Landesteilen mögen sich im Vergleich mit
der Zeit zwischen 1919 und 1938 verändert haben, aber einiges erinnert stark an diese
vergangenen Zeiten. (Duldung der Faschistendenkmäler durch die EU und damit auch
durch Österreich und Italien, Dornenkrone, faschistische Ortsnamen bei der

österreichischen Bahn Bahn, Post, Auflassung des ÅReferat S bei der Tiroler
Landesregierung, Äußerungen von Landes- und Bundespolitikern wie van Staa, Kohl, Platter
usw. die Wiedervereinigung Tirols betreffend ect.) Nur der AHBT habt sich kaum
verändert, er hat immer noch die gleichen Ziele. Aber immer wieder wird die Frage an ihn
gestellt: Å Was will den der AHBT - den Süd-Tirolern geht es doch so gut, - besser als
den Nord- und Osttirolern, sie haben die weltbeste Autonomie!c

Das sagen immer die, die nie fremdbestimmt wurden, immer in einem freien Land leben
durften, und daher eigentlich gar nicht mitreden sollten.c

Ing. Winfried Matuellac


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