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Marketing meet the community dialogmarketing

Blogging light
für Job-Nomaden
Web 2.0 glänzt durch Benutzbarkeit und Nutzerbeteiligung – täglich etablieren
sich neue Anwendungen. Abseits der klassischen Weblogs steht bereits eine völ-
lig neue Generation in den Startlöchern: Microblogs und Tumblelogs.

von Johannes Müller, Alexander Stocker & Klaus Tochtermann

stark etabliert, findet in den Unterneh-


men sowohl intern, zur Unterstützung
den Wissensaustauschs, aber auch ex-
tern, zur Optimierung der Kommunikati-
on zu wichtigen Stakeholdern wie Kun-
den beziehungsweise Lieferanten nicht
mehr nur in technologieaffinen Bran-
chen Anklang.
Kurz erklärt stellen Weblogs eine
spezielle Software dar, die die Veröffent-
lichung von Inhalten in umgekehrt chro-
nologischer Reihenfolge unterstützt und
Kommentare erlaubt. Die b esonderen
technischen Eigenschaften von Weblogs
(Quelle: aboutpixel.de / JimSMSa © Sven Schneider)
ermöglichen zudem eine Vernetzung
zwischen den Autoren. Gerade diese
Microblogs und Tumblelogs gelten als Web 2.0, ausgelöst, der dem Web zu ei- Kombination aus Kommunikation und
neue Generation klassischer Weblogs. nem gewaltigen Akzeptanzschub über Vernetzung, verbunden mit der Handha-
Doch wo liegen die praxisnahen Einsatz- breite Bevölkerungsschichten hinweg bung von Weblogs als leichtgewichtige
möglichkeiten – insbesondere vor dem
Hintergrund eines Einsatzes in Unterneh- Microblogs und Tumblelogs sind neue leichtgewichtige
men, die die Herausforderungen einer Werkzeuge, die das Potenzial haben, die Wissensarbeit in und
modernen Informationsverteilung nach- um Unternehmen nachhaltig zu revolutionieren.
haltig zu bewältigen haben?
verhalf. So ist das Web heute nicht mehr und zum Teil kostenlos erhältliche Con-
> W
 eb 2.0 (g)reift in nur Informations-, sondern vielmehr tent-Management-Systeme, hat Weblogs
Unternehmen auch Kommunikations- und sogar Ko- für Unternehmen besonders interessant
operationsraum. In der Zwischenzeit ist gemacht, vor allem vor dem Hintergrund
Sowohl Akquisition als auch Verbreitung nutzergenerierter Inhalt am Web weitest- einer Optimierung der internen und ex-
von Informationen über neue Medien, gehend salonfähig geworden. Mittlerwei- ternen Unternehmenskommunikation.
allen voran über das Web, sind in den le gehen Wissenschaftler davon aus,
letzten Jahren sehr viel komfortabler ge- dass bereits ein Drittel der Web-Inhalte > D
 ie nächste Generation
worden. Die Technologie selbst wurde insgesamt auf sozialen Plattformen wartet bereits
reifer und wird auch von wenig technolo- durch ihre Nutzer in Selbstorganisation
gieaffinen Personen als einfach hand- und Freiwilligkeit entstanden ist. Ausge- Während Unternehmen weitestgehend
habbar empfunden. Durch die fortschrei- hend von Beobachtungen wollen sich noch versuchen, die den klassischen
tende technologische Entwicklung wurde Unternehmen das Potenzial aktueller Weblogs zugrunde liegenden sozio-tech-
ein Wandel der Nutzer und ihrer Interak- Web-Technologien zunutze machen. Ins- nischen Phänomene zu verstehen, um
tionen am Web, vielfach bezeichnet als besondere das Bloggen, am Web bereits ihr Potenzial in einer von Strukturen und

24 e-commerce-magazin 04/09 www.e-commerce-magazin.de


Alexander Stocker Prof. Dr. Dr. Johannes Müller
ist Betriebswirt und Klaus Tochtermann ist seit 2000 im opera-
seit 2004 am Know- arbeitet an Forschungs- tiven Umfeld von IT-ge-
Center, Österreichs einrichtungen im Raum stütztem Wissensma-
Kompetenzzentrum für DACH und den USA zum nagement tätig. Als Se-
Wissensmanagement Thema Wissensma- nior Manager
und seit 2008 bei nagement und ist Ge- Knowledge Manage-
Joanneum Research schäftsführer und wis- ment arbeitet er seit
am Institut für Vernetz- senschaftlicher Leiter 2005 bei der Siemens
te Medien tätig. des Know-Center. Schweiz AG.

Hierarchien geprägten Unternehmens­ bevorzugt über mobile Endgeräte oder Kanal zu bedienen. Wissen gilt im Unter-
umwelt zu heben, etabliert sich im Web Smartphones, veröffentlichen Micro- nehmen als wertlos, wenn es nicht effek-
langsam, aber kontinuierlich die nächs­ blogger Inhalte, die für ihre „Followers“, tiv eingesetzt wird. Daher muss es stets
te Generation des Bloggens. Die das also Freunde, Arbeitskollegen oder an alle Mitarbeitende im Unternehmen
Web 2.0 besonders nachhaltig prägen- Gleichgesinnte, hinreichend interessant transferierbar sein. Gerade für die Unter-
den Trends „Benutzbarkeit“, „Miniaturi- sind und somit von diesen über News- stützung eines Wissenstransfers inner-
sierung“ und „Simplifizierung“ haben Feeds abonniert werden. halb von Unternehmen besitzt die Micro-
zum Aufkommen völlig neuer Anwen- blogging-Technologie ein unglaubliches
dungen und Praktiken der Informations- > Microblogs: Potenzial: Wird das miniaturisierte und
verteilung geführt: Entstanden sind Mi- Wissenstransfer 2.0 einfach handhabbare Twitter-Konzept auf
croblogs und Tumblelogs. die Unternehmenslandschaft umgelegt,
Im Unterschied zu klassischen Durch Microblogging entsteht ein voll- kann die zu beantwortende Frage lauten:
Weblogs veröffentlichen Nutzer in Micro- kommen neues, komplexes und dabei „Woran arbeitest Du gerade?“ Gemäß
blogs vergleichbar einer SMS besonders äußerst dynamisches Kommunikations- der Wissensmanagement-Devise, das
kurze Textnachrichten, beispielsweise geflecht, das in der Lage ist, Nutzer ver- Rad nicht zwei Mal zu erfinden, hilft die
persönliche Statusmeldungen wie etwa stärkt an Plattformen zu binden. Das ha- periodische Beantwortung einer solchen
„Alexander Stocker grüßt von der ben auch schon prominente soziale Netz- Frage dabei, Wissensträger einfach zu
­I-KNOW aus Graz“. Vorreiter der Micro- werkplattformen wie Facebook.com oder identifizieren und miteinander zu vernet-
blogging-Technologie und zugleich be- XING.com erkannt und in der Zwischen- zen. Hier kann die speziell auf die Bedürf-
kannteste einschlägige Web-Plattform zeit versucht, Microblogging als Funktio- nisse von Unternehmen ausgerichtete
ist Twitter (www.twitter.com). Twitter- nalität zu integrieren. Auch die klassi- Microblogging-Software Yammer (www.
Nutzer vernetzen sich lediglich über die schen PR- und Marketingabteilungen in yammer.com) gute Dienste tun. Obwohl
Beantwortung einer einzigen Frage: Unternehmen wollen schon auf diesen die Identifikation über die Technologie
„Was tust Du gerade?“. Quasi on the fly, Zug aufspringen und ihrerseits versu- erfolgt, kann der eigentliche Wissens­
aus einer bestimmten Aktivität heraus, chen, Stakeholder über diesen neuen transfer über klassische Instrumente wie

Fachmesse für Motivation, Incentives und professionelle Anreizsysteme

1.-2. Oktober 2009 | Schleyer Halle & Porsche Arena Stuttgart | www.motivation-expo.com
Am 2.Oktober 2009 zusammen mit dem Speakers Excellence Wissensforum
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Telefon oder Face-to-Face-Meetings statt- zem wurde die bei der Siemens-Division waren sehr positiv. Diese Rückmeldungen
finden. Abseits von Microblogging hat das Building Technologies (37.500 Mitarbeiten- zeigen die Notwendigkeit von Microblogs
Web eine weitere Kategorie hervorge- de) im Einsatz befindliche Wissensaus- im Unternehmensumfeld.
bracht: Ein Tumblelog (beispielsweise tausch-Plattform References@BT um ein
www.tumblr.com) ist eineVariation, die für Microblog erweitert. Damit sollte der Wis- > Fazit
spontanes und gemischtmediales Publi- sensaustausch spontaner und einfacher
zieren von Nachrichten optimiert wurde. gestaltet werden, als es die bereits im Sys­ Microblogs und Tumblelogs sind neue
Tumblelogs sind weniger inhaltlich oder tem vorhandenen Wissensreferenzen und leichtgewichtige Werkzeuge, die das Po-
tenzial haben, die Wissensarbeit in und
Microblogs und Tumblelogs können die Informationsflut in Unter­ um Unternehmen nachhaltig zu revolu-
nehmen vermindern, indem sie Abonnements bevorzugter Personen tionieren. Es liegt nun an den Unterneh-
forcieren und so zu einer Vernetzung der Wissensträger führen. men, sich dieses Potenzial zunutze zu
machen, um die Produktivität der Wis-
grafisch strukturiert als klassische Diskussionsforen erlauben. Im Gegensatz sensarbeit nachhaltig zu steigern. ■
Weblogs. Neben kurzen textlastigen Ein- zu Diskussionsforen ist ein Microblog nicht > Kennziffer: ecm17364
trägen finden sich in Tumblelogs bevor- von vorneherein themenspezifisch. Im Sin-
zugt Bilder, Videos, Zitate oder Links im ne von „was tust du gerade“ kann dort also Marketing-Blogging?
chronologisch absteigend sortierten und alles eingegeben und der Community mit-
unstrukturierten Strom der Beiträge. geteilt werden, was mit dem beruflichen Swen Krups,
Country Director
Dienten Weblogs seit jeher der Dissemi- oder privaten Alltag eines Autors im Zu- Germany bei Epsilon
nation spontaner Geistesblitze und dem sammenhang steht. International, einem
Anbieter für E-Mail-
Zeigen von Emotionen, trifft all das auf die Durch das gezielte „Folgen“ von Kol- Marketing-Technolo-
kreativen Tumblelogs weitaus stärker zu. legen und die konsequente, aber frei gien.
So ist es für Nutzer spannend, dem Strom wählbare Verschlagwortung aller Post­
der Beiträge ihrer Freunde zu folgen und ings (im Sinne einer so genannten „Folk-
zu erschließen, mit welchen Themen sich sonomy“) können diese schnell nach
diese derzeit auseinandersetzen. relevanten Inhalten klassifiziert und ge-
filtert werden. Jede Auswahl lässt sich Es gab in der Vergangenheit schon viele
> Optimierung der per RSS-Feed oder E-Mail-Benachrichti- Stimmen, die über ein Ende des E-Mail-
Wissensarbeit gung abonnieren, so dass nur relevante Marketings spekuliert haben, beispiels-
weise durch das Aufkommen von RSS-
Information im Pull-Verfahren zu den in- Feeds. Dem war aber nicht so. Nun den-
Im Gegensatz zu den Erfolgen bei der teressierten Nutzern gelangt. ken viele, dass Social Networks das
Optimierung von manueller Arbeit er- E-Mail-Marketing verdrängen könnte. Ich
fuhr die Wissensarbeit in Unternehmen > Tumblelogs: sehe eine Entwicklung vielmehr in Rich-
tung der Verknüpfung von E-Mail-Marke-
keine vergleichbare Produktivitäts­ Kreative unter sich ting und Social Networks, zum Beispiel, in-
steigerung. Die beiden Technologien dem Abonnenten Inhalte aus Newslettern
können in Unternehmen zur Optimie- Das neue Microblog fügt sich nahtlos in direkt in ihre Profile aufnehmen können.
rung von Wissensarbeit eingesetzt wer- die bestehende Applikation Refe- So könnten auch virale Effekte entstehen,
indem Informationen im jeweiligen Netz-
den. Sie vermindern als einfach zu be- rences@BT ein, wobei die Blog-Postings werk verbreitet werden. Außerdem lässt
dienende leichtgewichtige Werkzeuge neben den Wissensreferenzen und Fo- sich anhand der E-Mail-Adresse feststel-
die Informationsflut, indem sie (RSS-) ren-Beiträgen auf der Homepage ange- len, wie viele Freunde ein Empfänger in
welchen Communities hat. Unternehmen
Abonnements von Meldungen bevor- zeigt werden. Zusätzlich werden alle
sollten die Möglichkeiten nutzen, diese In-
zugter Personen forcieren und somit­ Blog-Postings eines Autors auch auf des- formationen in ihre E-Mail-Marketing-Stra-
zu einer modernen Vernetzung von sen persönlicher Profil-Seite verlinkt, so tegie zu integrieren. Ich denke, dass künf-
­Wissensträgern führen. Allerdings be­ dass ein persönlicher Microblog ange- tig viele verschiedene Marketing-Kanäle
parallel existieren werden, die teilweise
dürfen sie, um zu wirken, auch einer zeigt und via RSS oder E-Mail abonniert
gleichzeitig von ein und demselben An-
­Abkehr von gewohnten Kommunikati- werden kann. wender genutzt werden. Die Herausforde-
onspraktiken auf Seiten der Mitarbei- Da das Microblog in References@BT rung für die Marketingverantwortlichen ist
tenden. Eine moderne Art der internen erst seit kurzer Zeit im produktiven Einsatz dabei, diese Kanäle adäquat zu koordinie-
ren, um sicherzustellen, dass der Empfän-
Kommunikation muss bevorzugt von exis­tiert, können noch keine quantitativen ger nur über einen Kanal angesprochen
einem Umstieg von Push- auf Pull-Tech- Aussagen gemacht werden. Die bislang wird und sich nicht durch zu viele Nach-
nologien geprägt sein, soll Wissen erhaltenen Nutzer-Feedbacks, die zumeist richten mit gleichem Inhalt belästigt fühlt.
nachhaltig vermittelt werden. Vor kur- direkt als Blog-Posting verfasst wurden,

26 e-commerce-magazin 04/09 www.e-commerce-magazin.de

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