Documentos de Académico
Documentos de Profesional
Documentos de Cultura
H 11661
Meinerzhagen
Nummer 123
Jahrgang 2008
Zeitschrift für
aktive Christen
Herausgeber
CLV »Ringt danach, durch die enge Pforte einzugehen; denn viele, sage ich euch,
Christliche Literatur- werden einzugehen versuchen und werden es nicht können.« Lk 13,24
Verbreitung e.V.
Postfach 110 135 Stell dir vor: Du Glückspilz hast eine vierwöchige Weltreise gewonnen –
33661 Bielefeld inklusive der Flugkosten, 5-Sterne-Hotel-Unterbringung mit allem drum und
dran. Hurra! Voller Vorfreude nimmst du Urlaub, packst deine Siebensachen
Bankkonto
Postbank Hannover und checkst am Flughafen ein. Gleich wirst du in fremde Welten abheben. Aber
Kt.-Nr.: 25 24 309 dann stehst du am Abflug-Gate vor dem engen Drehkreuz der Sicherheits-
BLZ: 250 100 30 Schleuse. Vor dem Durchgang verlangt man von dir, dass du dein gesamtes
Gepäck abgibst. Alle Koffer, die Reisetaschen und sogar dein Handgepäck. Dir
Sonderkonto für
Außenmission bleibt nichts! Du musst erst alles aufgeben und das Kreuz passieren. Es gibt
Für Lateinamerika, keine Ausnahme.
Russland, usw.:
Mit dem Eingang ins Reich Gottes ist es ähnlich. Wir müssen alle eigenen
CLV-Auslandshilfe
Volksbank Dinge aufgeben – vor dem Kreuz ablegen. Vielen ist die Zugangsbedingung zu
Meinerzhagen eng. Aber Durchmogeln geht nicht!
Kt.-Nr.: 101 216 0700
BLZ: 45 86 16 17 Martin Luther schreibt: »Die enge Pforte ist der Glaube, der den Menschen
Bitte immer den klein, ja zunichte macht, dass er an allen seinen Werken verzagen und nur an
Verwendungszweck Gottes Gnade haften und alle anderen Dinge darüber fahren lassen muss. Viele
angeben und bei sammeln ihre guten Werke wie in großen Säcken, hängen sie um sich und wol-
Spendenbescheini-
gungs-Wunsch auf
len also hindurch. Aber sie werden eben so wenig hindurch gehen, wie das Ka-
eine vollständige meltier durchs Nadelöhr gehen mag.«
Absender-Anschrift
achten. Vielen Dank!
Unvergebene Sünden gehen nicht durch! Selbstgerechtigkeit und Stolz
gehen nicht durch. Liebe zur Welt geht auch nicht durch. »Alles Hohe muss
Erscheint erniedrigt werden … und die Herrlichkeit des Herrn wird sich offenbaren.«
Vierteljähr- (Jes 40,4.5)
lich und kann
kostenlos bezogen Gottes Segen beim Lesen dieser Ausgabe.
werden.
Schriftleiter und
Versandstelle
Wolfgang Bühne
Postfach 1126
58527 Meinerzhagen
Bestellungen,
Abbestellungen sowie
INHALT
Adressänderungen bitte
umgehend an folgende
Adresse senden:
A. Fett, Schoppen 1
58540 Meinerzhagen;
e-Mail: AF@clv.de Inhalt dieser Ausgabe:
Francis Schaeffer Die große Anpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Benedikt Peters Das Gebet des Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist . . . . . . . 4
Andreas Fett Tod – und dann? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Philipp Nunn Dienen … aus Liebe zu Christus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Daniel Zach Bücher, durch die ich gesegnet wurde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
William MacDonald Leben im Glauben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Eine Betroffene Außen hui – innen pfui . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Wolfgang Bühne Ausgeträumt? Bejing 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
NACHGEDACHT 3
Die große
F ra nci s Scha ef f er Anpassung
»Niemand betrüge sich selbst. Wenn jemand unter euch meint, weise zu sein in diesem Zeitlauf,
so werde er töricht, um weise zu werden. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott;
denn es steht geschrieben: ‚Der die Weisen fängt in ihrer List.‘« (1Kor 3,18-19)
Alle brauchbaren Diener des Herrn im Lauf der werkzeuge waren Georg Whitefield und die
ganzen Kirchengeschichte waren Beter. Brüder John und Charles Wesley.
„Das Treffen an der Fetter Lane wurde zu
Die Reformation einem denkwürdigen Anlass. Außer den rund
Dass der große Reformator Martin Luther ein sechzig Herrnhutern waren da nicht weniger als
Mann des Wortes Gottes war, ist allgemein sieben der Oxforder Methodisten, nämlich John
bekannt, dass er ein Beter war, hingegen nicht und Charles Wesley, George Whitefield, West-
O dass Gott so sehr. Luthers „Famulus“ Veit Dietrich, der mit ley Hall, Benjamin Ingham, Charles Kinchin und
einige treue diesem von April bis Oktober 1530 auf der Veste Richard Hutchins, alles ordinierte Geistliche der
Geister finden Coburg war, schrieb einmal an Melanchthon: Church of England. Wesley schreibt in seinen
„Ich kann mich nicht genug wundern, wie Tagebüchern: ‚Um drei Uhr morgens lagen wir
möge, die als einzigartig in diesen harten Zeiten dieses Man- vor Gott im Gebet, als die Kraft Gottes so stark
Blitzableiter nes Festigkeit, Freude, Glaube und Hoffnung über uns kam, dass viele vor unbändiger Freude
fungieren, um sind. Er nährt sie auch ohne Unterlass durch eif- laut riefen, während mehrere zu Boden fielen.
das göttliche riges Studium des göttlichen Wortes. Es vergeht Als wir uns ein wenig vom Schauer vor der über-
Feuer kein Tag, an dem er nicht zum mindesten drei wältigenden Majestät der göttlichen Gegenwart
Stunden – und gerade die zum Studium geeig- erholt hatten, riefen wir alle laut wie mit einer
abzuleiten. netsten – auf das Gebet verwendet“ (Loewenich, Stimme: »Wir preisen Dich, o Gott; wir bekennen,
S. 312–313) dass Du Herr bist.«‘ Dieses Pfingsten an jenem
Von Hugh Latimer, einem der Reformatoren Neujahrstag konnte nie mehr vergessen wer-
Englands, schreibt Spurgeon in einem Artikel den. Es war eine herrliche Vorbereitung auf die
von „The Sword and the Trowel“: gewaltige Arbeit, in die Whitefield und die Wes-
„Wenn wir lesen, dass Hugh Latimer unun- leys eintreten sollten. Es kann uns nicht mehr
terbrochen auf seinen Knien lag und rief: ‚Gott, verwundern, dass das Jahr, das so anfing, das
gib England das Evangelium wieder!‘; dass er bemerkenswerteste in der gesamten Geschichte
zuweilen so lange betete, bis er sich nicht mehr des Methodismus werden sollte“ (Luke Tyerman:
erheben konnte, weil er ein alter Mann war; dass The Life of the Reverend George Whitefield, Bd. I, S. 155)
man ihn vom Fußboden des Gefängnisses aufhe- Whitefield berichtet in seinen Tagebüchern
ben musste und dass er trotzdem weiterflehte: von der ersten Zeit der Erweckung: „Wir hatten
‚O Gott, gib England das Evangelium wieder!‘, ein Liebesmahl mit den Brüdern an der Fetter
Sein Antlitz dann wundern wir uns mit Recht darüber, wes- Lane und verbrachten die ganze Nacht im dring-
halb nicht auch einige von uns so beten … Eine lichen Gebet, mit Psalmen und Danksagung“
leuchtete, wenn Erweckung ist vor der Tür. Die Wolke hängt über (Journals, 1. Jan 1739) „Der Geist der Fürbitte nimmt
er vom Berg England, und wir wissen nicht, wie wir sie her- in meinem Herzen Tag für Tag zu“ (5. Jan). „Wir
herunterkam, unterbringen. O, dass Gott einige treue Geister hatten wieder ein Liebesmahl und verbrachten
weil er oben finden möge, die als Blitzableiter fungieren, um die ganze Nacht in Gebet und Danksagung an
lange mit das göttliche Feuer herabzuleiten. Wir sehnen der Fetter Lane“ (7. Jan). „Dann begab ich mich zu
uns danach, aber unser kümmerlicher Atem hat einem Liebesmahl an die Fetter Lane, wo ich die
Gott allein keine Kraft, reicht nicht aus, kommt nicht aus ganze Nacht im Gebet verbrachte“ (4. Feb).
gewesen war. der Tiefe, kann sich nicht durchsetzen.“ (Hayden, Über G. Whitefield sagt der Biograph Phi-
S.40-41) lips: „Das große Geheimnis der Kraft im Leben
Whitefields war seine Gebetsfreudigkeit. Er war
Die Methodistische Erweckung im außerhalb des Heiligtums ein Fürst unter den
18. Jahrhundert Predigern, aber nur deshalb, weil er im Heilig-
Das Jahr 1739 wird gewöhnlich als das erste Jahr tum wie ein Jakob gerungen hatte. Sein Antlitz
jener Erweckung genannt, die im Lauf weniger leuchtete, wenn er vom Berg herunterkam, weil
Jahrzehnte die ganze angelsächsische Welt er oben lange mit Gott allein gewesen war“ (zitiert
erfasste und bleibend veränderte. Die Haupt- bei E. F. Harvey: Sieghaftes Beten, S. 12).
GEBET 5
Whitefield sagte einmal in einem Brief von 19. Jahrhundert begonnen hatten. E. T. Koshy
sich selbst: „Ich weiß gar nicht zu sagen, wie oft schreibt zu den Wurzeln einer späteren Erwe-
ich mich ins Gebetskämmerlein flüchte. Täte ich ckung auf dem indischen Subkontinent: „Im
es nicht, ja, betete ich nicht in einem gewissen Jahr 1898 wurde die Gebetswoche des Moody
Sinne ohne Unterlass, könnte ich nie jene innere Bible Institute in einer Gebetsversammlung an
Zuversicht und Festigkeit behalten, deren ich jedem Samstag Abend fortgesetzt, in der man
mich durch Gottes Segen täglich erfreue.“ um weltweite Erweckung betete. Es entstanden
Gebetsversammlungen in Indien, in Ostasien, in
Erweckungen im 19. Jahrhundert verschiedenen Ländern Afrikas und in Latein-
Über den großen Evangelisten D. L. Moody sagt amerika. Die Gebetsversammlungen in Chicago
R. A. Torrey: „Ich war mit D. L. Moody persönlich standen in besonderer Verbindung zu einer Kette
gut bekannt und kann es bezeugen, dass er ein von Gebetsversammlungen, die in Melbourne
wesentlich größerer Beter als Redner war. Immer stattfanden, und einem Gebetskreis von meh-
wieder wurde er mit schier unüberwindlichen reren Tausenden, der von der Keswick Conven- Jedermann
Hindernissen konfrontiert, aber er wusste den tion ausstrahlte. Alle diese Faktoren trieben die
schien ein
Weg, auf dem alle Schwierigkeiten gelöst und Christen in Indien zum Gebet um Erweckung“
überwunden werden können … Er wusste und (E. T. Koshy: Brother Bakht Singh of India, S. 90).
‚Kreuzritter‘ zu
glaubte von ganzem Herzen, dass nichts zu John „Praying“ Hyde war amerikanischer sein, der das
schwierig ist für den Herrn und dass das Gebet Missionar, der von der Presbyterianischen Kir- himmlische
alles vermag, was Gott vermag“ (zitiert bei E. F. Har- che nach Nord-Indien ausgesandt wurde. Er war Jerusalem
vey, S. 16). als Beter das Hauptwerkzeug einer Erweckung
belagerte, ein
Bevor die Erweckung im Jahre 1859 die unter den Hindus, die so weit um sich griff, dass
Gemeinde heimsuchte, sagte C. H. Spurgeon man diese später „The Punjab People‘s Move- jeder schien
in einer Predigt: „Wenn Gott sein Angesicht ment“ nannte (Die Punjabi Volksbewegung). Es gewillt, die
verbirgt, können wir nichts tun, um sein Reich kamen dabei Zehntausende zum Glauben. Im himmlische
auszubreiten. Keine Erkenntnis, kein Eifer, Frühjahr 1904 schloss sich John Hyde mit ande- Stadt ‚im
keine Begabung schaffen es. Brüder, was wir ren Missionaren der gleichen Region (Punjab) zur
Sturm‘ einzu-
tun können, ist dies: Wir wollen so lange zum Punjab Prayer Union zusammen. Die Mitglieder
Herrn schreien, bis er uns wiederum sein Ange- dieser Vereinigung beantworteten folgende nehmen durch
sicht enthüllt. Alles, was uns fehlt, alles, was wir fünf Fragen mit Ja und bekräftigen das mit ihrer die Gewalt der
brauchen, ist Gottes Geist. Geht nach Hause Unterschrift: Fürbitte.
und betet darum. Gönnt euch keine Ruhe, bis 1. Betest Du um Erweckung in Deinem eigenen
Gott sich offenbart. Bleibt nicht stehen, wo ihr Leben, im Leben Deiner Mitarbeiter und in
seid, seid nicht zufrieden mit dem ewig gleichen der Gemeinde?
Trott, seid nicht zufrieden mit dem immer glei- 2. Sehnst Du Dich nach größerer Kraft des Hei-
chen Ablauf von Formalitäten. Erwache, Zion, ligen Geistes in Deinem Leben und deiner
erwache, erwache, erwache! … Was für eine Arbeit und bist Du davon überzeugt, dass Du
Veränderung gab es in den Gebetszusammen- ohne Seine Kraft nicht weiterkommst?
künften! Jedermann schien ein ‚Kreuzritter‘ zu 3. Wirst Du darum bitten, dass Du dich des
sein, der das himmlische Jerusalem belagerte, Namens Jesus nicht schämst?
ein jeder schien gewillt, die himmlische Stadt 4. Glaubst Du, dass Gebet das wichtigste Mittel
‚im Sturm‘ einzunehmen durch die Gewalt der ist, um diese geistliche Erweckung zu errei-
Fürbitte. Und bald kam der Segen über uns, er chen?
kam in solcher Überfülle, dass wir keinen Raum 5. Bist Du bereit, jeden Tag so bald wie möglich
hatten, ihn aufzunehmen … Was hatten wir für nach 12 Uhr Mittags eine halbe Stunde zu
Gebetsversammlungen! … der Heilige Geist war reservieren für das Gebet um diese Erwe-
in so furchterregender Weise gegenwärtig, dass ckung? Bist Du bereit, so lange zu beten, bis
wir in den Staub gebeugt wurden … Der Heilige die Erweckung kommt? (Carré, Praying Hyde)
Geist kam wie ein Regenschauer, der den Erd-
boden erweicht, welcher sich nun willig pflügen Bakht Singh kam am 6. Juni 1903 in Sargodha im
lässt. Es dauerte nicht lange, bis wir von links Punjab zur Welt. Ein Jahr nach seiner Geburt ent-
und von rechts den Ruf hörten: ‚Was muss ich stand die oben genannte Punjab Prayer Union.
tun, um errettet zu werden?‘“ (Iain Murray: The For- Etwa zwanzig Jahre später kam Bakht Singh zum
gotten Spurgeon, S. 42. 43) lebendigen Glauben. Man kann mit Recht sagen,
er sei eine späte Frucht jener Gebetsbewegung.
Erweckungen im 20. Jahrhundert Aber es beteten auch andere Christen für Indien:
Bei einigen dieser Erweckungen kann man „Es ist erstaunlich, was in Honour Oak geschah
zurückverfolgen, dass sie eine Frucht von in den 30er Jahren, zur gleichen Zeit, da Gott
Gebetsversammlungen waren, die schon im in Indien anfing Bakht Singh in außergewöhn-
6 GEBET
licher Weise zu gebrauchen. Der Geist Gottes Chorus ‚Du Herrlicher von Golgatha‘ sangen“
gab der Gemeinde in Honour Oak eine Last, mit (Rajamani, R. R.: Durchbruch – Geistliches Erwachen in Süd-
besonderem Ernst für Indien zu beten. George indien, S. 91–93).
Patterson, einer der Ältesten, war von Indien Im Herbst 1976 hatte ich das Vorrecht, Bakht
zurückgekehrt mit einer schweren Bürde für Singh persönlich kennen zu lernen, als er die
Indien, und diese legte sich auf alle Gläubigen in Schweiz besuchte. In einer Predigt, die er damals
Honour Oak, bis sie anfingen zu Gott zu schreien in der Bethel Kapelle in Zürich hielt, sagte er:
um sein Eingreifen in Indien. Sie flehten ihn auf „Im Westen gibt es ganz wenige Christen,
Grund von Jesaja 43,19 an, in Indien ein Neues die beten können. Sie können gut predigen, sie
zu wirken. Zweimal in der Woche lagen über können schön singen, sie können viel Aktivität
hundert Gläubige auf den Knieen und riefen zu entfalten, sie können harte Arbeit verrichten,
Gott, Er möge ein Werk in Indien tun und seinen sie können viel Geld ausgeben für das Werk des
Im Westen gibt Namen verherrlichen“ (Koshy, S. 92). Herrn, sie können um die Welt reisen und das
es ganz wenige Eine Antwort auch auf diese Gebete war die Evangelium predigen, und doch wissen nur sehr
Christen, die Berufung, Ausrüstung und Sendung Bakht Singhs wenige, richtig zu beten … Der Herr hat gemäß
beten können. zu seinem außergewöhnlichen Dienst in Indien. Lukas 6,12 die ganze Nacht gebetet … Es ist
Sie können gut Er war das Hauptwerkzeug einer Gemeindebe- möglich, eine ganze Nacht zu beten. Wir haben
wegung, die in den Vierzigerjahren des vorigen es in Indien getan. Und immer, wenn wir befä-
predigen, schön Jahrhunderts anfing und durch die in ganz higt wurden, eine ganze Nacht zu beten, haben
singen, viel Indien sechs- oder siebenhundert Gemeinden wir erlebt, wie der Himmel sich auftat. Wir haben
Aktivität entstanden sind. Sie sind, weitgehend bedingt gesehen, wie die mächtige Kraft Gottes wie
entfalten, und durch das Vorbild von Bakht Singh, geprägt von Feuer fiel. Wir haben gesehen, wie harte Herzen
doch wissen der apostolischen Maxime „wir wollen im Gebet weich wurden, und wir haben gesehen, wie Ket-
und im Wort Gottes verharren“. ten der Sünde zerrissen. Wir haben gesehen, wie
nur wenige, Der Gründung der ersten dieser Gemeinden Leben verändert wurde – nicht durch Botschaf-
richtig zu ging viel Gebet und zuletzt eine ganze Gebets- ten, nicht durch Bibelwissen, nicht durch andere
beten. nacht voraus: Mittel, sondern durch Gebet, durch ausharrendes
„Wir suchten einen stillen Ort für eine Gebets- Gebet, durch Gebetskampf, durch Gebetsnot!“
nacht auf … Wir knieten nieder und begannen zu
beten … Wir kamen in den Genuss einer unge- John Sung: Er war der große Evangelist der
störten Gebetszeit bis morgens um sechs. Der Erweckung 1927–1937 in China. Tausende und
Geist Gottes stand uns bei und gab große Frei- Abertausende kamen in den 13 Jahren seines
mütigkeit. Es schienen die Mächte der Finster- Wirkens in China zum Glauben. Über ihn schrieb
nis vor den Heerscharen des lebendigen Gottes der Missionar Boon Mark, der ihn während zweier
gewichen zu sein. Wie die Stunden verstrichen, Evangelisationen aus der Nähe kennengelernt
wurden wir immer tiefer in seine Gemeinschaft hatte: „Er redet wenig, er predigt mehr, aber am
gezogen und damit unserer quälenden Sorgen meisten betet er“ (Lyall, S. 168).
entrückt. Bei Tagesanbruch schauten wir hinab
auf das unter uns liegende Land … Die Sonne Martyn Lloyd-Jones: Er war der vielleicht größte
ging auf und tauchte ganz Madras in ein gol- Verkündiger und Evangelist Großbritanniens im
denes Licht. Uns war, als wollte der Herr sagen: 20. Jahrhundert. Man kann mit einem gewissen
‚Seht, die Stadt liegt vor euch; geht und nehmt Recht sagen, er sei für die englischsprachige
sie für mich in Besitz!‘ … Schließlich beteten wir Welt in seinem Jahrhundert das gewesen, was
gemeinsam den Herrn an und brachen das Brot. Spurgeon für das 19. war. Über ihn sagte seine
Das war ein für Madras bedeutsamer Tag, weil Frau Bethan einmal: „Niemand wird meinen
an jenem Tag die Versammlung, wie wir sie jetzt Mann wirklich verstehen, ehe er begriffen hat,
kennen, ins Leben gerufen wurde. Als wir dann dass er zu allererst ein Mann des Gebets ist, erst
den Zug nach Madras wieder bestiegen, war uns, dann ein Evangelist.“
als ob das Abteil in Flammen stünde, so sehr war 1974 sagte M. Lloyd-Jones während einer
die Kraft und Gegenwart Gottes unter uns. Bei Pastorenkonferenz in Bala (Wales): „Die beiden
jedem Halt kamen die aussteigenden Passagiere größten Zusammenkünfte meines Lebens waren
neugierig vor unser Abteil um zu sehen, was da beides Gebetsversammlungen. Um alles in der
vor sich ging, während wir immer wieder den Welt würde ich sie nicht verpasst haben wollen.“
(Mit dieser Folge beenden wir die Serie über das Gebet von Benedikt Peters, weil inzwischen das Buch mit den
weiteren Kapiteln unter dem Titel „Lehre uns beten“ erschienen ist – siehe Buchbesprechung auf Seite 21.)
TOD 7
Tod –
A n drea s Fet t und dann?
Die Sterblichkeitsrate in Deutschland konnte „Und Bücher wurden geöffnet; und ein anderes
noch immer nicht unter 100% gesenkt werden. Buch wurde geöffnet, welches das des Lebens
Trotz aller medizinischen Fortschritte stimmt ist. Und die Toten wurden gerichtet nach
noch immer das spanische Sprichwort: „Después dem, was in den Büchern geschrieben war,
de la partida, el peón y el Rey, ambos, vuelven nach ihren Werken. Und wenn jemand nicht
a la misma caja!“ – „Ob Bauer oder König: nach geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Jeder bekommt
dem Schachspiel landen beide in der gleichen Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen.“
einen fairen
Schachtel!“ Wie wir alle – unfreiwilliger Weise – (Offb 20,12.15)
in diese Welt geboren wurden, werden wir nach Jeder bekommt seinen fairen Prozess! Es wird Prozess! Gott
dem „Spiel unseres Lebens“ dem Tod begegnen. nach Aktenlage entschieden. Gott wird ohne wird ohne
Todsicher! Ansehen der Person sein gerechtes Urteil fällen. Ansehen der
Findet sich Dein Name im „Buch des Lebens“, Person sein
Der Tod hält uns alle in Schach! dem Who-is-who des Himmels? Nur das spielt
gerechtes Urteil
Dort landet nach der Partie der unbedeutende dann noch eine Rolle!
„Bauer“, der sein ganzes Leben keine großen fällen.
Sprünge machen konnte. Den andere immer Nicht im Trüben fischen …
nur vor sich her schubsten, weil er doch nur eine Nur in der Bibel lässt Gott uns über die Schwelle
Randfigur war. Dort landet ebenso der wichtige des Todes blicken. Dort finden wir die einzig
„König“, der machtbewusst jedem Risiko aus verlässliche Quelle – die Antwort auf die Frage
dem Weg ging und sich immer hinter Geringeren nach der Ewigkeit. Oder können wir aus anderen
zu verschanzen wusste. Quellen Informationen beziehen? Sterbefor-
schung? Spiritismus? Spekulationen? Science-
Der Tod ist der große Gleichmacher! fiction? Vorsicht! Gott hat unmissverständlich
In einem Pariser Auto-Tunnel stieß er den davor gewarnt:
betrunkenen Chauffeur – das „Bauernopfer“ – „Es soll unter dir kein Zauberer oder Beschwö-
den „Springer“ Dodi Al-Fayed und die „Dame“ rer oder Magier oder Totenbeschwörer oder
Lady Di vom Schachbrett des Lebens! Da macht Wahrsager gefunden werden, oder einer der die
er keinen Unterschied. Nur Dianas Leibwächter Toten befragt. Denn ein Greuel für den HERRN
kam mit dem Leben davon. Vorübergehend! ist jeder, der diese Dinge tut. So etwas hat dein
Gott dir nicht gestattet!“ (5Mo 18,10-12.14)
v.i.p. – very important person?
Die Inschrift: „v.i.p.“ (Bedeutende Persönlichkeit) Der Mond
findet man auf keinem Grabstein. Angesichts Was können wir über die erdabgewandte Seite
des Todes versinkt jede Prominenz in Bedeu- des Mondes sagen? Lange Zeit gar nichts! Der
tungslosigkeit. Mond zeigte uns nur seine Vorderseite. Die
Nach dem „Spiel des Lebens“ spielt unser andere Hälfte war uns seit jeher völlig unzu-
gesellschaftlicher Status absolut keine Rolle gänglich und verborgen. Aber dann gab es
mehr. Darüber kann keine Marmor-Einfassung ein Weltraumprojekt, das uns Aufschluss gab.
und kein Mausoleum hinwegtäuschen: Erde Jemand war dort! Die Raumsonde Luna 3 brachte
zu Erde, Staub zu Staub, Asche zu Asche. Der Licht. Sie fotografierte am 4.10.1959 diese „terra
Schlund des Grabes verschlingt alle gleicherma- incógnita“.
ßen. Todsicher! Was können wir über das Weiterexistieren
nach dem Tod sagen? Nichts! Der Blick über die
Das Who-is-who des Himmels Todeslinie war uns seit jeher völlig unzugäng-
„Ich sah einen großen weißen Thron … und die lich und verborgen. Aber es gibt einen, der uns
Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Aufschluss gab. Er hat uns nach drei Tagen im
Thron stehen.“ Tod darüber Licht – Luna – gebracht (2Tim 1,10).
So sagt es die Bibel auf ihren letzten Blättern. Jesus Christus überschritt die Todeslinie:
Ob groß oder klein, ob prominent oder unbe- „Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von
deutend – das spielt vor Gottes Angesicht keine Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des
Rolle mehr. Todes und des Totenreiches.“ (Offb 1,18). © thotti | photocase.com
8 TOD
Der Blick durch’s Schlüsselloch … Leben (über den Tod hinaus) in die Unendlich-
Jesus ist die „Schlüsselfigur“ in der Frage nach keit.
dem Jenseits. Er ist „der treue Zeuge, der Aufer- Das Tier gleicht einer Strecke, die durch zwei
standene! Er, der uns liebt und uns von unseren Endpunkte fest definiert ist: Zeugung und Tod.
Sünden erlöst hat durch sein Blut.“ (Offb 1,5) Wer Die moderne Naturwissenschaft stellt den Men-
Jesus ist die sonst sprach so viel über Sünde und ihre Folge – schen auf eine Stufe mit der Tierwelt und leug-
„Schlüsselfigur“ den Tod – und über Ewigkeit, Himmel und Hölle net folglich eine Weiterexistenz nach dem Tod.
wie Jesus, der Sohn Gottes? Er nahm unseren Ein fataler Kategorie-Fehler: „Als ich so dachte
in der Frage
todsicheren Tod todernst. Seine Liebe zu uns war ich dumm und verstand nicht und war wie
nach dem Sündern kostete ihn das Leben. ein Tier …“ (Ps 73,22)
Jenseits. Er
nahm unseren Die Bibel – die „Stimme aus dem Ewigkeits-Ahnung in allen Epochen
todsicheren Tod Jenseits“ und Ethnien
An dutzenden Stellen versichert die Bibel: Es Gott schuf den Menschen aus Erde (Materie)
todernst
gibt ein Fortbestehen unserer Persönlichkeit, und gab ihm seinen Atem (Geist). So wurde er
die Weiterexistenz nach dem physischen Tod. ein beseeltes Lebewesen – eine lebendige Seele
Und damit ist nicht ein Fortdauern im Gedenken (1Mo 2,7). Und damit hat Gott „die Ewigkeit in
der Hinterbliebenen gemeint. Die Bibel schildert das Herz der Menschen gelegt.“ (Pred 3,11) Bei
kein ideelles Weiterbestehen in Erinnerungen, Tieren ist es anders. Tiere haben weder Geist
kein kosmisches Bewusstsein, sondern eine noch geistliches Interesse. Menschen schon.
konkrete Daseinsform in nur zwei möglichen Irgendwie, in leiser Ahnung, in stiller Sehnsucht,
Dimensionen: Himmel oder Hölle. Todsicher! quer durch alle Epochen und Ethnien ist sich
der Mensch (s)einer Ewigkeit bewusst. Nach
Schlimmeres als der Tod? dem Tod – der Trennung von Materie und Geist
Vorsicht: Die Seele kann „sterben“ (1Mo 17,14; – besteht das personenhafte Wesen des Men-
Hi 36,14). Die Bibel kennt „den zweiten Tod“ schen fort.
(Offb 2,11;20,6). Gott hat alle Macht: „Fürchtet „Der Staub kehrt zur Erde zurück …, und der
euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Geist kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben
Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet hat.“ (Pred 12,7)
aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu
verderben vermag in der Hölle!“ warnt Jesus Also doch Ewiges Leben für jeden?
Christus in Mt 10,28 eindringlich. Es gibt also Braucht der Mensch dann noch „Ewiges Leben“,
Schlimmeres als den Tod! wenn er ohnehin ein ewiges Dasein hat? Das ist
die alles entscheidende Frage. Der Mensch hat
Gott allein besitzt Unsterblichkeit! zwar eine ewige Existenz, aber das ist eine ewige
Unsterblichkeit ist ein Wesensmerkmal, das nur Existenz ohne Gott. Lebt er ein Leben ohne Gott,
Gott in dieser Form besitzt (1Tims 6,16). Nie- wird er auch ohne Gott sterben und ohne Gott
H
mand hat sie Ihm gegeben. Er ist aus sich der in die Ewigkeit gehen. Hölle bedeutet: Abwe-
„immer Seiende“ und „ewige Gott“ (2Mo 3,13.14; senheit von Glaube, Liebe und Hoffnung. Hölle
Röm 16,26). Nur Er schenkt Leben über den Tod bedeutet Gottesferne. Es geht also nicht nur um
hinaus. Todesüberdauerung haben wir nicht aus die Frage, ob der Mensch ewig existiert, sondern
uns: „Der HERR tötet und macht lebendig; er in welcher Beziehung zu Gott er ewig existiert.
führt ins Totenreich hinab und wieder herauf.“ „Ringt danach, durch die enge Tür hineinzuge-
(1Sam 2,6) hen; denn viele, sage ich euch, werden hinein-
zugehen suchen und werden es nicht können.
Gerade, Vektor oder Strecke Sobald der Hausherr aufgestanden ist und die
Lebt der Mensch also doch nicht ewig? Ein Tür verschlossen hat und ihr anfangen werdet,
Vergleich aus der Geometrie kann zum besse- draußen zu stehen und an der Tür zu klopfen
ren Verständnis dienen: Gott allein ist unbe- und zu sagen: Herr, öffne uns! wird er antwor-
grenzt! Er ist der Erste und der Letzte, das Alpha ten und zu euch sagen: Ich kenne euch nicht
und Omega. Er hat weder Anfang noch Ende und weiß nicht, woher ihr seid. Weicht von mir,
(Jes 44,6). ihr Übeltäter! Da wird das Weinen und das Zäh-
Geometrisch ausgedrückt gleicht seine Zeit- neknirschen sein … draußen hinausgeworfen.“
losigkeit einer Geraden, die sich ohne Anfang (Lk 13,24-28)
und ohne Ende nach beiden Seiten in die Unbe-
grenztheit erstreckt. Und was hat nun Jesus damit zu tun?
Der Mensch hingegen gleicht einem Vektor: Menschen sind sterblich – Gott allein ist
Er hat einen fest definierten Ausgangspunkt unsterblich. Und Jesus? Er hatte ewiges Leben
© Dominik Schwarz | photocase.com (die Zeugung) und von da an erstreckt sich sein aus sich selbst! (Joh 5,26)
TOD 9
„Wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat Geist kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben
er auch dem Sohn gegeben, Leben zu haben in hat.“ (Pred 12,7)
sich selbst.“ Er besitzt göttliche Unsterblichkeit. „Du lässt den Menschen zum Staub zurück-
Deshalb musste er Mensch werden um sterben kehren und sprichst: Kehrt zurück, ihr Men-
zu können! „Darum liebt mich der Vater, weil schenkinder!“ (Ps 90,3)
ich mein Leben lasse, um es wiederzunehmen. 2. Der Mensch empfängt durch eine neue
Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse Geburt aus Gottes Geist das ewige Leben.
es von mir selbst. Ich habe Vollmacht, es zu las- „Wenn jemand nicht von neuem geboren
sen, und habe Vollmacht, es wiederzunehmen.“ wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.
(Joh 10,17-18) Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch,
„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich und was aus dem Geist geboren ist, ist
kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe Geist. Wundere dich nicht, dass ich sagte:
ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verlo- Ihr müsst von neuem geboren werden!“
ren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus mei- (Joh 3,3.6-7)
ner Hand rauben.“ (Joh 10,27-28) 3. Der Mensch empfängt bei der Auferste-
„Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hin- hung einen neuen Leib in Unsterblichkeit.
eingeht, so wird er errettet werden.“ (Joh 10,9) „So ist auch die Auferstehung der Toten. Es
wird gesät in Vergänglichkeit, es wird auf-
Fazit erweckt in Unvergänglichkeit.“ (1Kor 15,42)
1. Der Mensch empfängt vom Schöpfer bei „Denn dieses Vergängliche muss Unver-
seiner Zeugung eine Existenz ohne Ende. gänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche
„Der Staub kehrt zur Erde zurück, … und der Unsterblichkeit anziehen.“ (1Kor 15,53)
„Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt,
wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt
und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit.“
HINWEIS
26. KfG-Herbstkonferenz v0m 30.10.-2.11.2008 in Rehe/Westerwald
Thema: »Die Bedeutung des Gebets und der Anbetung im persönlichen Leben und in der Gemeinde« mit
Benedikt Peters
Paralleles Kinderprogramm während des ganzen Tages. Essen: in erreichbaren Restaurants oder Selbst-
verpflegung
Für die Konferenzkosten wird eine Sammlung durchgeführt.
10 DIENST
Dienen …
aus Liebe zu Christus Philipp Nunn
BÜCHER 11
Schatten des Allmächtigen.“ Die Ausgabe, die Es wären noch viele Biographien zu nen-
ich damals las, war schon vergilbt und über 20 nen, wie die von Hudson Taylor, John Paton,
Jahre alt. Nachdem ich die ersten Seiten gelesen C.T. Studd, William Carrey, George Whitefield,
hatte und völlig überrascht feststellte, dass der R.C. Chapman, Watchman Nee, William Booth,
junge Mann, um den es ging, umgebracht wurde, John Bunyan, Amy Carmichael, J. O. Fraser,
legte ich dieses Buch aus Ergriffenheit erst mal H.A. Ironside, etc. – alle waren für mich ein
zur Seite. Anschließend las ich es in einem Zug großer Segen und haben mein Leben geprägt.
durch. Seine Tagebuch-Aufzeichnungen und Ich bin Gott unendlich dankbar für sein Wirken
sein hingegebenes Leben waren mir ein gro- in diesen Männern und Frauen Gottes! Ich kann
ßer Ansporn. Seit dieser Zeit habe ich die Bio- jedem Christen nur empfehlen: „Lies jede gute
graphie Jim Elliots schon mehr als fünfmal gele- Biographie, die du bekommen kannst!“
sen. Denn wo liest man solche Sätze von einem Dass ich den Wert von Biographien kennen
Während dieser etwa 20jährigen: und schätzen lernen durfte, habe ich auch einem
Professor von „Der ist kein Tor, der hingibt, was er nicht Bruder zu verdanken, der mir in seinen heraus-
irgendwelchen behalten kann, auf dass er gewinne, was er fordernden Predigten die erwähnten Biogra-
Management- nicht verlieren kann.“ „Herr, zünde an den toten phien lieb machte, so dass ich gar nicht anders
Sachen redete, Reisighaufen meines Lebens, gib dass ich auf- konnte als mir nach den Vorträgen diese Bücher
flamme und für dich verbrenne. Verzehre mein zu kaufen!
war ich in mei- Leben, Gott, denn es ist Dein. Ich trachte nicht Vor kurzem las ich die Biographie von Tony
nen Gedanken nach einem langen Leben, sondern nach einem Anthony: „Den Tiger zähmen“. Ein Buch, das
in Irian Yara erfüllten, gleich Dir, Herr Jesus.“ „Herr gib mir von der ersten bis zur letzten Minute spannend
und zählte die Gedeihen, nicht dass ich hohen Rang erlange, geschrieben ist und auch die Tiefen des Chris-
Pfeile, die eines sondern dass mein Leben ein offenes Zeichen tenlebens nicht verschweigt.
dafür sei, was es bedeutet, Gott zu kennen.“
meiner größten Dieser Wunsch wurde ihm erfüllt! Das Buch Watchman Nee und William
Glaubensvor- „Durchs Tor der Herrlichkeit“, wo es um Jim Elliot MacDonald …
bilder nieder- und die anderen „Märtyrer“ von Ecuador (Ed Während meiner Zeit an der Bibelschule hatten
streckten! McCully, Roger Youderian, Pete Flemming, Nate die Bücher von Watchmann Nee einen großen
Saint) geht, verschlang ich ebenfalls mit großem Einfluss auf mich: „Der normale Mitarbeiter“, „In
geistlichen Gewinn. der Welt nicht von der Welt“, „Zur Ehre Gottes
Leben“, „Unter der Autorität Gottes“, „In Hin-
Ich erinnere mich noch an eine Vorlesung im gabe Leben“, etc. bewirkten wichtige Weichen-
Fach Sozial-Management, die ich während stellungen in meinem Leben.
meines Studiums an der Uni in Kassel besuchte. Besonders dankbar bin ich dem Herrn für die
Diese Vorlesung war stets so langweilig, dass es Bücher von William MacDonald. Sein herausfor-
einem wirklich um die Zeit Leid tat. Einen Tag dernder, einfacher Schreibstil, Wichtiges kurz zu
vor Beginn der Vorlesungen fing ich an, das Buch fassen, ist für mich bis heute ein großer Gewinn.
„Herren der Erde“ von Don Richardson zu lesen. Bücher wie „Wahre Jüngerschaft“, „Nimm mein
Dieser Missionsbericht schildert das Leben Leben“, „Denk an deine Zukunft“, „Leben über
von Stan Dale. Die Hingabe dieses Mannes, seine dem Durchschnitt“, „Der vergessene Befehl –
Hartnäckigkeit, Ausdauer und Leidenschaft seid heilig“, „Trachtet zuerst …“ und „Achte auf
allein für den Herrn zu leben sind mir unver- den Unterschied“ haben tiefe Spuren in meinem
gesslich geblieben. Ich konnte dieses Buch gar Glaubensleben hinterlassen. Diese Bücher haben
nicht mehr weglegen. So las ich sogar während ebenfalls mein Gewissen geeicht, mich ins Licht
der Vorlesung weiter. Als ich zu der Stelle kam, Gottes gestellt und mir deutlich gemacht: „Ver-
wo Stan Dale sich seinen Verfolgern in den Weg geude dein Leben nicht – lebe es ganz für den
stellte und mit mehr als 50 Pfeilen von ihnen Herrn!“ Auch in lauen Phasen meiner Nachfolge
niedergestreckt wurde, kamen mir die Tränen. schlägt mein Gewissen Alarm, weil ich u.a. durch
Ich dachte, hoffentlich sieht mich keiner. Wenn MacDonald den biblischen Maßstab auf mein
der Professor es bemerkt hätte, wäre er vielleicht Leben angelegt bekommen habe!
zu einer falschen Schlussfolgerung gekommen Ein Buch von William MacDonald möchte
und hätte gedacht: „So ergriffen war noch nie ich noch herausheben: „Seiner Spur folgen –
jemand in meiner Vorlesung.“ Anleitungen zur Jüngerschaft.“ Dieses Buch
Während dieser Professor von irgendwelchen bildet eine Art geistliches Vermächtnis. Es ist so
Management-Sachen redete, war ich in meinen wunderbar praktisch geschrieben und deckt alle
Gedanken in Irian Yara und zählte die Pfeile, die Lebensbereiche eines Jüngers ab!
eines meiner größten Glaubensvorbilder nieder- Nicht zuletzt wurde ich auch durch die Lek-
streckten! türe des Andachtsbuchs „Licht für den Weg“
und den Kommentar zum NT reich beschenkt.
GLAUBE 13
ocase.com
Ich kenne keinen Kommentar zum NT, der so seelsorgerlich, klar, gut
und herausfordernd geschrieben ist wie der von William MacDonald.
© luxuz | phot
Dieser Kommentar gehört meines Erachtens in jedes christliche
Haus!
Der Herr Jesus hat unseren lieben Bruder William MacDonald
Ende des Jahres 2007 nach einem reichen Leben in der Nachfolge
Jesu heimgerufen. Wie glaubwürdig war sein Leben und wie viel
Segen hat unser treuer Herr durch diese Bücher fließen lassen – die
Ewigkeit wird es zeigen! Auch hier kann ich nur jedem Leser emp-
fehlen: „Lies die Bücher von William MacDonald! Sie werden ein gro-
ßer Gewinn für dein Leben sein!“
Leben im
Wi l l i a m Ma cDo na l d Glauben
Christen sind dazu berufen, im Glauben zu leben. dass Gott bezahlt, was er bestellt hat. Er weiß,
Das Gebet „Unser tägliches Brot gib uns heute“ dass dem Werk Gottes, getan auf Gottes Weise,
(Mt 6,11) geht davon aus, dass wir in beständiger niemals Gottes Versorgung fehlen wird. Er muss
Abhängigkeit vom Herrn leben und darauf ange- nicht um Geld bitten. Gott wird für alles sorgen.
wiesen sind, dass er uns versorgt. Traurigerweise wird dieses Vorbild aus dem
Wer einem weltlichen Beruf nachgeht, Neuen Testament heute in christlichen Kreisen Dem Werk
bekommt meist ein regelmäßiges Einkommen. fast überall abgelehnt. Gut durchorganisierte Gottes, getan
Für ihn stellt sich nicht die Frage, woher das Aufforderungen zum Geben sind die Regel, auf Gottes
Geld kommen wird, sondern, was er damit tun nicht die Ausnahme. Das hat so bizarre Ausmaße Weise, wird
soll, wenn er es bekommt. Für diese Gläubigen angenommen, dass die Welt zuschaut und sagt:
es niemals
besteht das Leben des Glaubens darin, dass sie „Die Kirche ist nur hinter deinem Geld her.“
hart arbeiten, um die gegenwärtigen Bedürfnisse an Gottes
für sich und ihre Familie decken zu können, alles Wir ehren Gott durch Vertrauen Versorgung
darüber hinaus in das Werk des Herrn geben und Das erste und wichtigste Argument gegen fehlen.
dem Herrn vertrauen, dass er sie in der Zukunft dieses Betteln um Geld ist, dass es dafür kein
versorgt. Beispiel oder keine Begründung aus der Bibel
Für jemanden jedoch, der im vollzeitlichen gibt. Die Apostel haben ihre Bedürfnisse niemals
Dienst für den Herrn beschäftigt ist, bedeutet anderen bekannt gemacht. Sie haben aber über
das Leben im Glauben, dass er für alle seine die Nöte anderer gesprochen. Zum Beispiel hat
Bedürfnisse dem Herrn vertraut. Er ist davon Paulus die Not der armen Geschwister in Jeru-
überzeugt, dass der Herr ihn berufen hat und salem bekannt gemacht (2Kor 9,1-5). Aber sie
14 GLAUBE
erwarteten vom Herrn, dass er ihre Bedürfnisse Gott. Die Menschen der Welt können dieselben
erfüllte, und sie wandten sich nur an ihn. Methoden benutzen, um ihre eigenen Ziele zu
Zusätzlich ist die Frage, ob man andere zum erreichen. Diese Methoden neigen notwendi-
Geben auffordern soll, mit dem Leben im Glau- gerweise dazu, das Herz von Gott wegzuziehen
ben verbunden. Der Herr möchte, dass wir ihm und auf sich zu richten. Zuerst wird nur die Auf-
allein vertrauen. Je mehr wir ihm vertrauen, merksamkeit geteilt zwischen Gott und ihnen,
desto mehr wird er geehrt. Je mehr wir an unse- aber später drängen sie sich zwischen die Seele
rem eigenen Schicksal herumbasteln, desto und den Herrn … Das ist der eigentliche Grund,
weniger wird er verherrlicht und desto mehr ste- warum viele sich all diesen Methoden widerset-
hen wir im Mittelpunkt. Lang schreibt dazu: zen. Das ist auch Grund genug, warum der Herr
„Der Glaube ist eine passende und moralisch Jesus sie niemals angewendet hat. Von diesen
unverzichtbare Eigenschaft des Menschen, Methoden haben sich Männer wie Groves und
die Gott akzeptieren kann. Deswegen sind die Müller bewusst abgewandt, weil sie der zwei-
felnden Welt und der ungläubigen Gemeinde
einen lebendigen Beweis von der Realität und
der Treue Gottes geben und zeigen wollten,
dass Glaube und Gebet völlig genügen.“
Wenn ich wirklich vom Herrn allein abhängig
bin, dann wird er mich versorgen, solange ich die
Arbeit tue, die er von mir will. Wenn er möchte,
dass eine Arbeit aufhört, wird er die Versorgung
einstellen. Dadurch wird der Arbeiter vor dem
Elend bewahrt, die Arbeit fortzusetzen, wenn
der Geist schon gewichen ist. Aber wenn wir
Spendenaufrufe und Bittbriefe benutzen, kön-
nen wir eine Arbeit fortsetzen, lange nachdem
der Herr schon „Ikabod“ darüber geschrieben
hat, lange nachdem die Herrlichkeit gewichen ist
(vgl. 1Sam 4,21).
„Ich bin lieber das vertrauende Kind Sobald man beginnt, Spendenaufrufe zu
eines reichen Vaters als ein Bettler an benutzen, führt man einen neuen Maßstab für
der Tür weltlicher Menschen.“ Erfolg in die christliche Arbeit ein. Wer in den
Werbemethoden am geschicktesten ist, wird
am meisten Geld erhalten. Und es kann sein,
dass wertvolle Arbeiten darunter leiden, weil
durch dringende Bitten um Spenden in Veran-
Methoden, die wirklichen Glauben in uns und in staltungen und Briefen das Geld abgezogen
den Neubekehrten fördern, die einzig richtigen wird. Dadurch kann Eifersucht, Wettbewerb und
Wenn ich wirk- und gesegneten Methoden. Es ist daher auch Uneinigkeit entstehen.
lich vom Herrn eines der wichtigsten Ziele des Teufels, den
Glauben zu beeinträchtigen. Es ist wohl eines Was passiert, wenn man nur auf
allein abhängig der effektivsten Mittel unter all seinen Listen, Gebet vertraut?
bin, dann wird uns zu verführen, Methoden anzunehmen, die „Gott ist in jedem Bereich allmächtig. Er kann
er mich versor- fälschlicherweise gute Resultate versprechen, auf verschiedene Weise wirken, aber eine Art,
gen, solange obwohl sie keinen lebendigen Glauben erfor- wie er wirkt, ist, dass er die Herzen der Men-
H
ich die Arbeit dern – weil man sich dabei nicht in allen Dingen schen bewegt. Gott kann jemandem einen
und andauernd auf Gott verlassen muss. Gedanken eingeben. Er kann jemandem ein
tue, die er von Solche Organisationen haben wirklich Macht, starkes Verlangen oder eine Überzeugung ein-
mir will. Wenn gewünschte Resultate zu erzielen: durch Zeit- geben, etwas Bestimmtes zu tun. Wenn wir also
er möchte, dass schriften, welche die Arbeiter und ihre Nöte den um einen gewissen Geldbetrag bitten, kann
eine Arbeit gutmütigen Herzen vorstellen; durch Listen von Gott einen Menschen dazu bewegen, nach sei-
aufhört, wird er Missionaren, worin ihre Projekte und Bedürf- nem Scheckbuch zu greifen und diesen Betrag
nisse vorgestellt werden; durch große Missions- zu senden, oder er kann ein Dutzend Leute
die Versorgung kassen, die ihre Einkünfte und die Verteilung an veranlassen, irgendwelche Bruchteile dieses
einstellen. die Mitarbeiter verkünden. Niemand stellt in Betrags zu schicken, und bewirken, dass die
Frage, dass man mit solchen Methoden in der Summe ganz genau dem Bedürfnis entspricht.
Lage ist, bestimmte Ziele zu erreichen. Aber Vielleicht glauben Sie nicht, dass Gott so was
sie erfordern nicht einen beharrlichen, energi- tut. Aber genau das meine ich, wenn ich davon
schen, direkten Glauben an einen lebendigen
GLAUBE 15
rede, um Geld zu beten.“ (Edith Schaeffer: L´Abri, gleichbedeutend mit der Aussage, dass Gott
Crossway Books, S. 126) mich verlassen hat und sein Versprechen nicht
hält und dass ich jetzt auf meine Mitmenschen
Eine spannende Erfahrung angewiesen bin. Damit verlasse ich die leben-
Gott sorgt für eine genaue Summe als Antwort dige Quelle und schöpfe aus einer zerbroche-
auf Gebet, genau zur rechten Zeit, ohne dass nen Zisterne. Dadurch stelle ich das Geschöpf
das Bedürfnis Menschen bekannt gemacht zwischen meine Seele und Gott, wodurch ich
wurde. Nur wer diese spannende Erfahrung meiner Seele einen reichen Segen und Gott die Das echte
gemacht hat, kann ihre wunderbare Köstlichkeit Ehre raube, die ihm gebührt.“ (C.H. Mackintosh)
einschätzen. Es gibt keinen Zweifel daran, dass der Herr
Leben des
Wenn das Werk Gottes von den menschli- viele Gruppen, die Spendenaufrufe machen, Glaubens ist
chen Aufrufen abhängig ist, geschieht es oft, trotzdem benutzt und segnet. Aber ich denke, eine wunder-
dass diese Aufrufe ihre Wirksamkeit verlieren. dass sie viel verpassen. Außerdem gibt es einen bare Realität.
Die Menschen werden dagegen immun, und besseren Weg. In der ganzen
die Aufrufe müssen lauter und sensationeller „Das echte Leben des Glaubens ist eine wun-
werden, um den gewünschten Erfolg zu pro- derbare Realität. Gott freut sich darüber und er
Welt gibt es
duzieren. Da sind wir heute angekommen. Die wird darin verherrlicht. In der ganzen Welt gibt nichts, was
moderne Version von Philipper 4,6-7 lautet: es nichts, was ihn so erfreut und so verherrlicht Gott so
„In allem lasst eure Anliegen durch Werbung, wie das Leben des Glaubens.“ (C.H. Mackintosh) erfreut und
Spendenaufrufe und Bettelbriefe mit viel Über- Hudson Taylors Worte sind es wert, dass wir so verherr-
treibung vor den Menschen kundwerden. Und uns daran erinnern:
die Ungewissheit des Geldes, die alles Denken „Geld, das vom Geber falsch eingesetzt oder
licht wie das
übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn in aus falschen Motiven gegeben wird, halte ich Leben des
beständiger Unruhe festhalten.“ für sehr gefährlich. Wir können uns leisten, mit Glaubens.
Allerdings muss man einen Unterschied so wenig zurechtzukommen, wie der Herr uns
zwischen Information und Spendenaufrufen zuordnet, aber wir können es uns nicht leis-
machen. Meiner Meinung nach ist es angebracht, ten, ungeheiligtes Geld zu haben … Achten wir
die Leute darüber zu informieren, was der Herr darauf, dass wir auf Gott schauen, dass wir in
wirkt, aber unsere Motive müssen dabei rein seinen Wegen gehen und danach trachten, ihn
sein. Wir dürfen nicht insgeheim oder indirekt in allem zu ehren und ihm in allem zu gefallen,
Hilfe von Menschen erwarten statt von Gott. seien es kleine oder große Angelegenheiten.
„Die Sprache des Glaubens ist: ‚Nur auf Gott Verlasst euch darauf: Dem Werk Gottes, getan
vertraue still meine Seele! Denn von ihm auf Gottes Weise, wird niemals Gottes Versor-
kommt meine Erwartung’ (Ps 62,5). Wenn ich gung fehlen.“
meine Nöte einem Menschen bekannt mache, Corrie ten Boom sagte:
direkt oder indirekt, so verlasse ich das Leben „Ich bin lieber das vertrauende Kind eines rei-
des Glaubens und beschmutze Gottes Ehre chen Vaters als ein Bettler an der Tür weltlicher
dadurch. In Wirklichkeit verrate ich ihn. Es ist Menschen.“
Jemand anders hat es so ausgedrückt:
„Die Söhne des Königs sollten sich nicht so ver-
halten wie die Bettler des Teufels.“
HINWEIS
13. Saarland Bibeltage (18.+19.10.2008)
Thema: Elisa – Was ein Bauer auf Gottes Schachbrett bewirkt. Wie kommt man zu geistlicher Kraft
und zu einem wirksamen Dienst?
Referent: Andreas Fett, Schoppen
Außen hui –
innen pfui Eine Betroffene
Man wünschte, es wäre nur ein entsetzlicher Alptraum, aus dem man aufgewühlt, aber erleichtert
aufwachen kann. Doch immer mehr wird deutlich, dass es erschütternde, grauenhafte Realität ist –
mittlerweile leider auch in christlichen Gemeinden und Familien: Sexueller Missbrauch!
Um für die tiefen Nöte Betroffener zu sensibilisieren und Opfer zu ermutigen, nach Hilfe zu schreien,
hier das Zeugnis einer Betroffenen, die uns persönlich bekannt ist:
Der Vater ist lieb, wenn er nicht getrunken hat, oder nicht?
Der Vater hat den Kindern einen richtig guten Bollerwagen gebaut. Boah! Die Kinder staunen.
Ist der Vater doch lieb?
Der Vater kauft den Kindern Fahrräder. Der Vater ist lieb, oder?
„Beim nächsten Mal rufe ich dich. Dann sagst du Papa, du musst dringend zu mir“, sagt
die Schwester zur anderen.
„Papa will sich um acht Uhr abends mit mir allein im Heizraum treffen.“
„Geh auf keinen Fall dahin!“ „Ich geh nicht hin.“
Der Vater kauft der Mutter zwei Handys. Der Vater ist doch lieb, oder?
Der Vater will sich ändern. Die Mutter zieht zu ihm zurück.
Mit der jüngsten Tochter – neun Jahre alt.
Die Augen verschließen und so tun als gäbe es das alles nicht?
Das Schicksal gequält erdulden? Keinen Ausweg suchen?
Was wird aus den Kindern?
Wenn es einen Gott gibt, warum lässt er das alles zu?
Ausgeträumt?
Wo l f ga ng B üh n e Bejing 2008
Olympic Games 2008: „Eine Welt – für Ordnung und Sicherheit während dieser Zeit
ein Traum“ zu sorgen und mehr als 35.000 Journalisten aus Die Medien
Eine Woche nach der grandiosen Abschlussfeier aller Welt hatten Gelegenheit, sich ein Bild von waren voll mit
der Olympischen Spiele in Peking flogen wir einem „freien“, modernen China zu machen und begeisterten
nach China, um im Süd-Osten des Landes einige es dann in den Medien weltweit zu verbreiten.
Berichten und
„Untergrund-Gemeinden“ zu besuchen, uns mit
Brüdern zu treffen, die in der Evangelisations- Die Wirklichkeit nur am Ran-
und Literaturarbeit tätig sind und uns einen Ein- Bei allen enormen und positiven Veränderungen de und recht
druck von der aktuellen Situation der Christen im Land bleibt es aber eine Tatsache, dass nur zögerlich wurde
im Land zu verschaffen. etwa ein Sechstel der Bevölkerung es geschafft der Milchpul-
In den Flughäfen und in den Städten begeg- hat, zum Mittelstand der Gesellschaft zu gehö-
ver-Skandal
nete uns auf Schritt und Tritt „Beijing 2008“ ren und etwa eine Milliarde Chinesen übrig blei-
– riesige Plakate und Bilder erinnerten an das ben, die besonders im Norden und Westen des erwähnt
außergewöhnliche sportliche Ereignis. Die
Medien waren voll mit begeisterten Berichten
und nur am Rande und recht zögerlich wurde der
Milchpulver-Skandal erwähnt, der inzwischen
China aus allen Träumen reißt.
2008 sollte „das Jahr Chinas“ werden, die
Olympiade sollte der Welt das veränderte Bild
des Landes vermitteln: nicht mehr ein Polizei-
Staat, vom klassischen Kommunismus geprägt,
sondern ein weltoffenes, wirtschaftlich blühen-
des Land, in dem die Menschenrechte gewahrt
werden und die Pressefreiheit garantiert ist. Ein Polizist verwehrt das
Die bisher teuersten olympischen Spiele kos- Verteilen von christlicher
teten den Staat über 40 Milliarden Dollar, Hun- Literatur
derttausende von Helfern waren im Einsatz, um
18 CHINA
Hilfsaktion im Erdbebengebiet
Eine Anzahl „Fest&treu“-Leser hatten uns in den
vergangenen Wochen finanzielle Gaben für das
Katastrophengebiet anvertraut, die wir an einen
uns gut bekannten Freund und Bruder „Thomas“
in China weitergeleitet haben, der diese Hilfe an
Ort und Stelle verteilt hat.
Am 21. September bekamen wir von ihm fol-
genden Brief mit einigen Fotos, der einen kleinen
Einblick in die gegenwärtige Situation bietet:
„Georg-Müller-Schule“ in Wetter – auf einer Familienkonferenz Hitchcock zeigt deutlich, wie die lebendige
gehalten hat. Naherwartung der Entrückung einen heiligenden Einfluss
Eindrücklich wird der Leser über die Problematik und die Ge- auf das Leben der Christen zur Folge hat.
fahren des Schulalltags informiert, über die Schulsysteme und In einem Bereich argumentiert der Autor allerdings spekula-
ihre ideologischen Ziele, aber auch über Auswege und Hilfen für tiv und ohne Schriftbeleg, wenn er wiederholt lehrt, dass solche,
christliche Familien wie Home-Schooling, Bekenntnisschulen, die das Evangelium vor der Entrückung der Gemeinde gehört,
vor allem aber über die Notwendigkeit der intensiven Begleitung aber abgelehnt haben, während der Trübsalszeit errettet wer-
der Kinder durch die Eltern. den können (S. 121-122; 126):
Ein aktuelles und aufrüttelndes Buch für alle Eltern und Er- „Viele der Zurückgelassenen werden sich an eine Unterhal-
zieher! Wolfgang Bühne tung erinnern, die sie mit einem Gläubigen über die Endzeit ge-
führt haben. Kirchen- und Gemeindemitglieder, die nicht erret-
Horst Niehues tet waren, werden sich an Predigten erinnern, die sie bis dahin so
Taufe – Türöffner in den geflissentlich ignoriert haben. Die Entrückung könnte eines der
Himmel? größten evangelistischen Ereignisse aller Zeiten sein, wenn Mil-
CMD, Tb., 112 S., € 2,90 lionen von Menschen, welche die Lehre der Entrückung kann-
ten, sich aber nicht bekehrt hatten, plötzlich begreifen, dass
Dieses recht kämpferisch geschrie- sie zurückgelassen wurden … Tausende werden begreifen, was
bene Taschenbuch richtet sich vor wirklich geschehen ist und werden ihre Knie demütig vor Chri-
allem an Christen, die sich innerhalb stus beugen“ (S. 138).
der evangelischen Landeskirchen So beruhigend es klingt, wenn diese Prognose stimmen
befinden und solche, die in den ver- würde, entspringt sie jedoch mehr unserem Wunschdenken und
schiedenen landeskirchlichen Ge- gründet sich nicht auf klare Aussagen der Bibel.
meinschaften ihr geistliches Zuhause Leider sind diese Spekulationen millionenfach durch die
sehen. „Finale-Serie“ von Tim La Haye/Jenkins verbreitet worden. Es
Der Autor zeigt anhand aller neutestamentlichen Beispiele, wäre wirklich sehr tragisch, wenn diese fragwürdigen Annahmen
welche Bedeutung die Taufe hat und wie die Taufpraxis zur Zeit dazu führen würden, die Notwendigkeit und Dringlichkeit der
der Apostel aussah. Bekehrung heute zu vernachlässigen und sich auf die biblisch
In einem weiteren Teil des Buches geht Niehues ausführlich nicht belegte Annahme zu verlassen, dass – wie der Verfasser
auf eine Stellungnahme des „Gnadauer Theologischen Arbeits- annimmt – nach der Entrückung ein „Run“ auf christliche Bü-
kreises“ zum Thema „Die Bedeutung der Taufe für die Gemeinde cher und DVD´s zum Thema Endzeit stattfinden wird, welche die
Christi“ ein. entrückten Gläubigen ihren ungläubigen Kindern hinterlassen
Diese Stellungnahme versucht die Praxis der Kindertaufe zu haben.
begründen und warnt entschieden vor der „Wiedertaufe“ – ver- Schade, dass dieses ansonsten ausgezeichnete Buch mit
mutlich mit der Absicht, die Geschwister der Gemeinschafts- vielen hilfreichen Tabellen und Zitaten anderer Bibelausleger in
kreise in der ev. Landeskirche zu halten. dieser Frage nicht biblisch argumentiert.
Die wesentlichen Argumente dieser Schrift werden hier ein- Wolfgang Bühne
deutig widerlegt und daher bietet dieses Taschenbuch eine gute
Orientierung für solche, die in dieser nicht unwichtigen Frage Mark Dever
eine biblische Wegweisung suchen. Persönliche Evangelisation
Wolfgang Bühne Motivation, Inhalt, Praxis
Betanien, Pb., 124 S., € 8,50
Mark Hitchcock
Könnte die Entrückung heu- Was ist der richtige, unverkürzte und
te stattfinden? unverfälschte Inhalt des Evangeliums?
CMD, Pb., 164 S., € 9,50 Auf welche Weise können wir die frohe
Botschaft weitergeben? Warum sind wir
Der Autor zeigt in diesem Buch nach- oft so nachlässig in der Evangelisation?
vollziehbar und leicht verständlich, Wie gehen wir mit ablehnenden Reak-
welche Bibelstellen und biblischen tionen um und wie vermeiden wir „Bekehrungen“, die durch
Prinzipien für die Entrückung der Ge- psychologischen Druck entstehen?
meinde vor der Trübsalszeit sprechen. Dieses praktische, sehr lebendig geschriebene Buch wurde von
Die Argumente der Bibelausleger, einem Verkündiger geschrieben, dessen Leidenschaft zu evan-
die eine andere Sicht vertreten, werden vorgestellt und sach- gelisieren ansteckend ist. Mit vielen Beispielen und eigenen
lich widerlegt. Wichtig ist auch der Nachweis, dass die Lehre von Erlebnissen ermutigt er, mit allem Einsatz ein klares, biblisches
der „Vorentrückung“ nicht erst im 19. Jahrhundert entdeckt und Evangelium zu verkündigen, ohne dabei die Souveränität Gottes
dargestellt wurde, sondern schon in den ersten Jahrhunderten zu vergessen.
und auch im Mittelalter gepredigt wurde. Wolfgang Bühne
Diese Bücher können in jeder Christlichen Buchhandlung oder bei folgender Adresse bestellt werden:
Christliche Buchhandlung Wolfgang Bühne, Eisenweg 2, D-58540 Meinerzhagen, Tel.: 02354-709585
Wolfgang Bühne • Postfach 11 26 • D-58540 Meinerzhagen
PVSt. • Deutsche Post AG • Entgelt bezahlt! • VKZ H 11661
dass Geh
dort in G
ot
n
oder ichts u nd du tes Wer
eine den S w kst
s blo tem irst find att
ßen pe en
Imp l der Ha ,
ulse
das Was
S s trä st
wird eine gt.
Sein Gna
e St d
ärke e begin
volle nt
nde ,
n.
Es is
t nic
die
Ding ht Gotte
e nu s
r ha Art un
Gott lb zu d We
tu t tu n ise
grün sein .
dlich Werk
C. G
. Ba
sker
un d vo immer
ville llkom
men
.