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W+W-Disk.-Beitr.

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Schöpfungslehre heute –
Probleme und Perspektiven
Kurzfassung eines Vortrages von Prof. Dr. Siegfried Scherer vom 17. Juni 1995,
gehalten auf der Hauptkonferenz der SG Wort und Wissen

Die Inhalte dieses Diskussionsbeitrags aus dem Jahr 1990 solche Fragestellungen festlegen lassen, denn Schöp-
entsprechen nicht mehr in allen Punkten der heutigen Auffas- fungslehre ist viel umfassender: Es geht um die
sung des Autors. Der Beitrag wird dennoch nach vorüberge-
hender Entfernung von der Homepage aufgrund der aktuellen neue Welt Gottes.
Diskussion erneut unverändert veröffentlicht, damit Leser, die
an der Geschichte der SG Wort und Wissen interessiert sind, b. Naturgeschichtlich-empirische Aspekte: Frage
die Entwicklungen in der Arbeit der Studiengemenschaft verfol-
nach den Ursprüngen
gen können. Eine aktuelle Stellungnahme des Autors findet
sich unter http://homepage.mac.com/siegfried.scherer/ Hier geht es um Fragen folgender Art: Wie war der
FileSharing3.html Beginn der Welt? Wie war die Vergangenheit des
Lebens und der Gesteine auf der Erde? Wie können
wir das, was wir messen (z.B. in der Kosmologie) in
In den folgenden Ausführungen geht es nicht in Beziehung dazu setzen? Bei der Erforschung dieser
erster Linie um naturwissenschaftliche Fragestel- Probleme spielen erkenntnistheoretische Fragestel-
lungen, sondern um den Versuch einer Einschät- lungen eine bedeutende Rolle: Wie groß ist die
zung, wo wir mit der Schöpfungslehre heute stehen Reichweite unseres Erkennens und unserer wis-
und welche Perspektiven wir für die nächsten Jahre senschaftlichen Methodik?
haben.
Die Thematik soll in sechs Teilen entfaltet werden: c. Das Zentrum der Schöpfungslehre: Jesus
Nicht Genesis 1-3 ist das Zentrum der Schöpfungs-
1. Was ist eigentlich Schöpfungslehre?
lehre, sondern Jesus. Er bewegt uns in unserem
2. Wie hat sich die Schöpfungslehre in diesem Jahr-
Denken, Forschen und Hoffen, er ist Schöpfer, Er-
hundert entwickelt?
halter und Vollender der Welt, denn „von ihm, und
3. Probleme und Perspektiven
durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge“ (Röm 11,36).
4. Internationale Stellung von Wort und Wissen
Das bedeutet für uns, daß wir uns nicht auf Schein-
5. Ziele der Schöpfungslehre
oder Seitengefechte einengen lassen sollten, die
6. Wichtige Gebetsanliegen in unserer heutigen Si-
uns den Blick für die Mitte unseres Glaubens ver-
tuation
stellen.

1. Was ist Schöpfungslehre? 2. Wie hat sich Schöpfungslehre in unserem


Jahrhundert entwickelt?
Weil es über das Wesen der Schöpfungslehre so-
wohl bei Gegnern als auch bei Befürwortern z.T Fragen nach Gott, dem Schöpfer, und nach dem
recht unklare Vorstellungen gibt, möchte ich zu- Alter der Welt werden seit der Antike diskutiert
nächst drei wichtige Aspekte einleitend nennen: (z.B. in der griechischen Philosophie und in der
alten Kirche), aber Schöpfungslehre, wie wir sie
a. Theologische Aspekte: Das Lob Gottes heute vertreten, nahm ihren Anfang in den 30er
Freude an der Schöpfung Gottes und das Lob des Jahren dieses Jahrhunderts in England durch das
Schöpfers sind wichtiger als die detaillierte Ausein- „Evolution Protest Movement”. Es stellt die erste
andersetzung mit schöpfungstheoretisch relevan- organisierte Protestbewegung gegen die Evoluti-
ten Themen. Hier besteht ein großer Nachholbe- onslehre dar und ist vor dem geschichtlichen Hin-
darf, weil dieser Aspekt in unserer Arbeit und in tergrund zu verstehen, daß Verfechter der Evoluti-
vielen Gemeinden kaum noch vorkommt. Vielen onslehre in England mit Verweis auf Evolution die
Menschen unserer säkularisierten Welt ist außer- Existenz Gottes verneinten.
dem die Freude an der Schöpfung verlorengegan- In den 50er Jahren gab es in USA und Kanada
gen. Das hat auch etwas mit der Problematik um die eine recht ausgeprägte Bewegung, aus der ver-
Bewahrung der Schöpfung zu tun, denn woran man schiedene Organisationen hervorgegangen sind. In
keine Freude hat, ist man auch an der Bewahrung dieser Bewegung kam es zu einer Spaltung zwi-
nur wenig interessiert. Neben diesem Gesichtspunkt schen Vertretern der Theistischen Evolution (= von
kommt in unserer Arbeit noch ein eschatologischer Gott gelenkte Evolution) und den „Kreationisten”,
(endzeitbezogener) Aspekt hinzu: Wir warten auf aus denen u.a. das ICR (Institute for Creation Rese-
die neue Schöpfung. Schöpfungslehre ist also nicht arch) hervorgegangen ist.
Einengung auf Auslegungsfragen zu Genesis 1, und In den 60er Jahren tat sich in Europa vor allem
aus diesem Grunde sollten wir uns auch nicht auf ein Mann hervor: Arthur E. Wilder-Smith. Er war

DISKUSSIONSBEITRÄGE, BERICHTE,
INFORMATIONEN 2/96
ein Einzelkämpfer und Vorreiter des Schöpfungs- Problem Nr. 2: Wir sind angefochten.
gedankens auf unserem Kontinent. 1. Von außen:
In den 70er Jahren entstanden Gruppen in Hol- Zum einen sind wir angefochten von Strömungen
land (u.a. unter der Leitung von Ouweneel), Schwe- und Geistesmächten, die Feinde des Kreuzes sind,
den, Dänemark und in Deutschland. Bei uns hatten die die Evolutionslehre als eine den Glauben über-
wir fast eine Wiederholung der Situation in den flüssig machende Tatsache hinstellen wollen (z.B.
USA: Es gab zunächst die Karl-Heim-Gesellschaft, in der Besprechung eines evolutionstheoretischen
die einen theistisch-evolutionären Standpunkt ver- Buches, welcher der Verfasser der Rezension, Wolf-
tritt, und dann kam es zu einer Spaltung: Die Studi- gang Wickler, die Überschrift gegeben hat „Den
engemeinschaft Wort und Wissen entstand, die zu- Schöpfer radikal ausgebootet”). Dabei müssen wir
nächst den amerikanischen Kreationismus über- uns bewußt machen, daß solche Angriffe nicht ge-
nommen hat. gen Personen gerichtet sind, sondern gegen Gott.
In den 80er Jahren entstand in Australien eine Möglicherweise ist das vielen Gegnern gar nicht
zahlenmäßig starke und aktive Gruppe, die zwei bewußt.
Journale herausgibt und zunehmend Einfluß in Eu- Zum anderen sind wir angefochten von wissen-
ropa gewinnt. Des weiteren bildeten sich kleinere schaftlichen Daten. Wenn Kollegen wissenschaftli-
Gruppierungen in Frankreich, Portugal, Griechen- che Daten bzw. Theorien an uns herantragen, dann
land, Norwegen und Finnland. Mitte der 80er Jahre ist deren Fülle manchmal kaum überschaubar.
kam es auch zu einer Internationalisierung der Die Perspektive für diese Situation findet sich in
Schöpfungslehre mit engerer Zusammenarbeit und Jak 1,2: „Erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in
einem eigenen Kongreß (European Conference on mancherlei Anfechtungen fallt.” Anfechtungen sind
Creationism), der alle zwei Jahre stattfindet. in diesem Sinne ein Zeichen Gottes, daß wir auf
In den 90er Jahren erleben wir eine Diversifizie- dem richtigen Weg sind. Von ihm erhalten wir auch
rung der unterschiedlichen Schöpfungslehre-Bewe- die Kraft, die Anfechtungen durchzustehen.
gungen mit verschiedenen Schwerpunkten und Fra-
gestellungen. Ich werde später noch darauf zu spre- 2. Von innen:
chen kommen. • durch unterschiedliche Schriftverständnisse (auch
Die SG Wort und Wissen ist also kein auf innerhalb der Vertreter der Schöpfungslehre). We-
Deutschland beschränktes Einzelphänomen, son- niger bei uns, aber weltweit wird auch innerhalb
dern Teil einer weltweiten Bewegung. der Schöpfungslehre-Bewegung gefragt, ob Gott
nicht auch durch Evolution und in langen Zeiträu-
men geschaffen haben könnte.
3. Probleme und Perspektiven • durch viele Kirchen und Gemeinden, die unseren
Standpunkt nicht teilen und davon ausgehen, daß
Wir haben mehrere nicht geringfügige Probleme, Gott durch Evolution geschaffen hat. Das ist deswe-
die auf verschiedenen Ebenen liegen, aber wir ha- gen so schwierig, weil die Vertreter der Theisti-
ben auch Perspektiven. Die folgenden Punkte sol- schen Evolution häufig Brüder und Schwestern im
len einige Gedanken dazu aufzeigen. Herrn sind. Aus diesen Reihen ist dann auch häufig
die Kritik zu hören, Schöpfungslehre sei nur ein
Problem Nr. 1: Wir sind herausgefordert durch wider- Randproblem. Wichtig sei doch nicht, wie Gott er-
biblische, antichristliche und widergöttliche Theorien. schaffen hat, sondern das Kreuz. Es ist sicherlich
Das hat zur Folge, daß wir Apologetik betreiben richtig, daß das Kreuz die Mitte unseres Glaubens
müssen. Aber wir dürfen uns dadurch nicht zu sehr ist. Weil aber Jesus das Zentrum der Schöpfungs-
lähmen lassen. Wir können uns in unseren Aktivitä- lehre ist, kann es nicht unwichtig sein, was wir
ten nicht darauf beschränken, uns einzuigeln und darüber denken, wie er die Welt und das Leben
zurückzuschießen, weil uns dadurch von den ande- erschaffen hat.
ren eine Verteidigungsstrategie aufgezwungen wür- • durch Vertreter einer „Alte-Erde-Theorie” („Gap-
de. Unsere Perspektive ist nicht zu zittern und dar- Theorie”).
auf zu warten, was die anderen an Argumenten • durch unterschiedliches Wissenschaftsverständis
bringen, sondern Konzentration auf Jesus, das Lob innerhalb der Schöpfungsbewegung: Es gibt zwei
Gottes und die neue Schöpfung. Grundströmungen: „Scientific Creationism” und
Hauptziel unserer Aktivitäten kann es auch nicht „Biblical Creationism”. „Scientific Creationism” (SC)
sein, den Gegner möglichst mundtot zu machen. geht von dem Ansatz aus: Wir können die Welt als
Die Kritik anderer Modelle bleibt ein wichtiger Schöpfung durch naturwissenschaftliche Analysen
Punkt, aber unser Ziel muß es sein, ein alternatives erkennen. Genauso wie man Evolution durch na-
Modell aufzustellen und die Daten in diesem Sinne turkundliche Studien ableiten kann, so sei es mög-
positiv zu deuten. Diese Aufgabe hätten wir auch lich, auch den Schöpfer auf diesem Weg zu erken-
dann, wenn es die Evolutionslehre als Herausfor- nen. „Biblical Creationism” dagegen geht davon
derung nicht gäbe. aus, daß wir die Natur nur als Schöpfung verstehen
können, wenn wir die Bibel voraussetzen. Unter der Perspektive: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde...”
Voraussetzung eines Schöpfers können wissen- (Lukas 12, 32). Auch wenn wir viele Probleme ha-
schaftliche Daten im Sinne von Schöpfung gedeutet ben und wenige sind, Jesus ist mit uns als unser
werden. Hirte und führt uns. Wir können uns seiner Füh-
Diese Spannung haben wir auch in Deutsch- rung anvertrauen, auch auf solchen Wegen, die wir
land, denn es gibt außer der SG W+W auch andere nicht verstehen und bei denen wir nicht wissen, wie
Gruppierungen, wo wir den SC in seiner Grund- sie verlaufen werden.
form angelegt finden, und wir können davon aus-
gehen, daß Meinungsverschiedenheiten zu dieser Problem Nr. 4: Wir sind nahezu mittellos
Problematik bis in die Reihen der Studiengemein- Im Vergleich zu den finanziellen Möglichkeiten,
schaft hineinreichen. die Universitäten für Evolutionsforschung zur Ver-
Ein Merkmal des SC ist die Suche nach einem fügung stehen, sind wir bei einem Jahresetat von ca.
durchgreifenden Argument, mit dem man die Evo- 300.000 DM nahezu mittellos (die 35 in Deutsch-
lutionslehre schlagartig und endgültig widerlegen land existierenden Universitäten können mehr als
kann. Aber diese Hoffnung ist Illusion, denn alle das 600fache davon für Evolutionsforschung aus-
bisherigen Versuche haben sich zerschlagen und geben).
z. T. in sehr peinlicher Weise in Nichts aufgelöst Auch was die Herausgabe wissenschaftlicher
(z.B. die Fußspuren von Paluxy). Die Problematik Bücher und Journale betrifft, können wir gegen die
Schöpfung–Evolution ist zu komplex, als daß man Übermacht evolutionstheoretisch orientierter Pub-
sie auf ein Argument reduzieren könnte. likationen wenig bieten: Vorhandene schöpfungs-
• durch einen unterschiedlichen Auseinanderset- theoretische Journale wie „Origins” von der Bibli-
zungsstil. Gewisse Grundregeln im Umgang mit cal Creation Society sind populärwissenschaftlich
Andersdenkenden werden nicht von allen Schöp- (ähnlich wie „factum” im deutschsprachigen Raum)
fungstheoretikern eingehalten und erschweren den und können für wissenschaftliches Arbeiten nicht
Dialog mit Andersdenkenden. So ist in der Ausein- herangezogen werden. Um einen höheren wissen-
andersetzung um Schöpfung–Evolution keine Po- schaftlichen Standard bemühen sich die Herausge-
lemik angebracht, sondern Sachlichkeit, denn wir ber von „Creation Research Society Quarterly”, aber
wollen Menschen durch Gottes Liebe gewinnen trotz einiger guter Artikel gelingt es nicht, wissen-
und sie nicht k.o. schlagen. schaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden. Eine
Grundsätzlich gilt für ein Gespräch mit Vertre- weitere Publikation ist „Ex Nihilo Technical Jour-
tern der Evolutionslehre, daß wir Einsicht zeigen nal” aus Australien, das z.T. recht gut aufgebaut ist,
sollten in die eigene Irrtumsmöglichkeit. (Nach aber viele Beiträge können wissenschaftlich nicht
Hebr. 11,3 erkennen wir Gott durch Glauben – also befriedigen. Einem Vergleich mit einem Naturwis-
nicht durch Wissenschaft und auch nicht durch das senschaftsjournal hält „Ex nihilo” auch nicht stand.
Wissen von Wort und Wissen.) Schließlich gibt es Welche Perspektiven haben wir in dieser Situa-
gute Gründe auch für die Evolutionslehre, und wer tion? Der Psalmist tröstet uns mit den Worten „Jene
sie vertritt, ist kein dummer Mensch. Achtung vor verlassen sich auf Wagen und Rosse, wir aber denken an
dem anderen, Hör-, Gesprächs- und Lernbereit- den Namen des Herrn, unseres Gottes” (Ps 20,8). Und
schaft sind aus diesem Grunde für das Gespräch David verrät uns in 1 Sam 14,6: „Es ist dem Herrn
mit Andersdenkenden oberstes Gebot. In der Wis- nicht schwer zu helfen.” Gott hilft uns durch die
senschaft gibt es nichts Endgültiges, sondern nur Mittel, die er uns zur Verfügung stellt, und er wird
Vorläufiges, und auch wir könnten mit unseren damit seinen Weg gehen und mit uns zu seinem
Theorien irren. Aus diesem Grund sollte man sich Ziel kommen. Dieses Ziel muß nicht unbedingt mit
gerade im wissenschaftlichen Bereich vor Absolut- den Zielen übereinstimmen, die uns vorschweben.
heitsaussagen hüten.
Genauso wichtig ist es, nicht zu versuchen, die
Wahrheit der Bibel und den Schöpfer durch wissen- 4. Internationale Stellung der
schaftliche Argumente zu beweisen. Dazu gehört SG Wort und Wissen
auch, die Grenzen unseres Wissens und Schwach-
punkte in der eigenen Theorie zuzugeben. Das hat Wir sind außer der Studiensammlung „Lebendige
noch niemals geschadet und kann sogar manche Vorwelt” von Dr. Joachim Scheven die einzige Or-
geschlossene Tür öffnen.1 ganisation in Europa, die hauptamtliche Mitarbei-
ter hat (drei vollzeitliche und ein teilzeitbeschäftig-
Problem Nr. 3: Wir sind wenige ter) und wir sind die einzige Organisation in der
Wer die Wahrheit der Bibel vertritt, ist Außenseiter Welt, die eine ausgeprägte Fachtagungsarbeit hat.
in unserer Gesellschaft. Aber für uns alle gilt die Daraus entwickelt sich wissenschaftliches Potenti-
1
al. Auch zu unserer Studium Integrale-Reihe gibt es
Weitere Gedanken zu diesem Thema finden sich in dem Dis-
kussionsbeitrag 3/93 von Junker/Scherer: „Regeln zur Ausein-
kein Pendant, bei welcher auf so hohem Niveau
andersetzung um die Evolutionslehre” gearbeitet wird.
Bei allen Problemen und Schwächen können wir biet der Schöpfungslehre zu arbeiten, aber sie brau-
angesichts dieser Situation doch dankbar auf das chen für sich und ihre Familien eine Existenzgrund-
zurückblicken, was Gott in den vergangenen Jah- lage.
ren bewirkt hat. Daraus leitet sich aber auch eine Des weiteren brauchen wir eine Verbesserung
Verantwortung für Europa ab: Deutschland war des Lehrdienstes. Wünschenswert wäre ein deut-
das Land der Reformation, doch von unserer Nati- sches Pendant zu Richard Wiskins Arbeit in der
on aus verbreitete sich die Bibelkritik über die gan- Schweiz; ein Lehrdienst für Nord-, Mittel- und Süd-
ze Welt. Möge Gott es geben, daß unser Land nun deutschland, der Schöpfungslehre in die Gemein-
auch eine Vorreiterrolle spielen kann in der Schöp- den hinausträgt und in den Schulen umsetzt.
fungslehre: Zurück zur Schrift, zurück zum Wort
Gottes. Dazu können wir als SG Wort und Wissen c. Wir brauchen ein kräftiges Zeugnis, daß Gott uns in
einen entscheidenden Beitrag leisten. Wir sehen Gemeinden, Schulen und Universitäten segnet. Wichtig
hier von Gott einen großen Auftrag. ist dabei auch, daß unsere Publikationen eine weite
Verbreitung finden.

5. Mittelfristige Ziele
6. Wichtige Gebetsanliegen
Für die SG Wort und Wissen sehe ich folgende
mittelfristige Ziele: • Gegenwärtig findet in der SG Wort und Wissen
ein Generationswechsel statt. Junge Leute hinter-
a. Ein internationaler Schulterschluß aller schöp- fragen Grundsätze, die die Gründergeneration auf-
fungstheoretisch arbeitenden Christen. Wir sind so we- gestellt hat. Hier ist ein reibungsloser Übergang
nige, daß wir es uns nicht leisten können, in der wichtig.
Zersplitterung unterzugehen. Kontakte über die • Wir müssen strategisch bedeutsame Arbeitsge-
Ländergrenzen hinweg zu vergleichbaren Organi- biete erkennen, denn wir haben nur eine kleine
sationen sind vorhanden und müssen ausgebaut Kraft.
werden. Unterschiede bei verschiedenen Auffas- • Wir benötigen fähige Mitarbeiter, die das Werk in
sungen (z.B. in der Sintflutgeologie) dürfen kein den verschiedenen Fachgebieten tun können.
Hinderungsgrund für Zusammenarbeit sein. Dafür • Geistliche Widerstandskraft ist notwendig für die
ist eine Weite innerhalb der Studiengemeinschaft Auseinandersetzungen, in denen wir stehen. Die
und in der internationalen Zusammenarbeit nötig. Mitarbeiter, die an der Front kämpfen, brauchen
Das Wesentliche müssen wir festhalten, und in den die geistliche Waffenrüstung und die Vollmacht
Dingen, die nicht so wichtig sind, dürfen wir Weite des Heiligen Geistes, damit sie nicht kaputtgehen.
haben. Wir sind ja keine Kirche, die sich über jede Schließlich gilt: Gottes Kraft ist in den Schwachen
dogmatische Einzelfrage festlegen muß. Da müssen mächtig. Wir wissen, daß dies so ist. Sie ist mächtig
wir eine große Freiheit haben und das Zentrale in uns, wenn wir bereit sind, schwach zu werden
trotzdem festhalten. Ich stelle mir in diesem Zu- und unser Vertrauen ganz auf Gott zu setzen und
sammenhang vor, daß wir gemeinsame Forschungs- nicht auf unsere Kraft. Das ist auch gleichzeitig das
projekte zwischen den einzelnen Organisationen Programm von Wort und Wissen: Das Wort vom
beginnen. Dazu brauchen wir eine internationale Kreuz steht über dem Wissen des Menschen. Und
Koordination der Aktivitäten. Und in dieser Ent- das Wort vom Kreuz ist das Wort von der mensch-
wicklung sind wir z.Z. drin, in der Diversifizierung: lichen Schwachheit, in der Gottes Kraft den Sieg
Verschiedene Modelle, verschiedene Schriftvorstel- erringt über Hölle, Tod und Teufel. Christus ist die
lungen, verschiedene Auslegungen des Schöpfungs- Kraft Gottes, in der wir das Ziel erreichen wollen
berichtes, und daraus muß die gemeinsame Stoß- auf der Kampfbahn, die uns gesteckt ist. Dafür
richtung kommen. Verschiedene Meinungen und wollen wir Gott loben und preisen.
Modelle sind also nicht schlimm, sondern fruchtbar
für unsere Arbeit. zusammengefaßt nach einer Tonbandaufnahme von
Fred Hartmann, Bederkesa
b. Auf nationaler Ebene brauchen wir für die Forschung
die Motivation von ehrenamtlichen Mitarbeitern: Biolo-
gen, Geologen, Physiker, Chemiker, Archäologen,
Historiker, Wirtschaftswissenschaftler, Informati- Weitere Exemplare dieses Blatts können kostenlos angefordert
ker und Fachleute aus weiteren Gebieten. Das allein werden bei der Geschäftsstelle der SG WORT UND WISSEN, Rosen-
reicht aber nicht aus. Wir brauchen auch finanzielle bergweg 29, D–72270 Baiersbronn, Tel. (07442) 81006, oder bei
Mittel für die Einstellung von weiteren hauptamtli- W+W-Medienstelle, Heimgarten 2163, CH-8180 Bülach.
Für Kosten bei Abnahme größerer Mengen wird eine Spende
chen Kräften, ohne die eine gründliche wissenschaft- erbeten: Deutsche Bank Hagen BLZ 450 700 02, Kto. 692 4799;
liche Arbeit kaum möglich ist. Junge Forscher ste- Postscheck Zürich, Kto. 80-76159-5.
hen zur Verfügung, die bereit wären, auf dem Ge- Studiengemeinschaft WORT UND WISSEN 1996 – kopieren erlaubt!

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