Grusswort

Die Evolutionsgeschichte der Menschheit muss nun wohl doch neu geschrieben werden: Ein Kno-
chenfund in Afrika legt nahe, dass der Homo erectus womöglich nicht vom Homo habilis abstammt.
Die Evolutionstheorie behauptet ja, dass der heutige Mensch, genannt Homo sapiens, vom Homo habi-
lis abstamme. Diese These sei nun nicht mehr haltbar, behauptet eine Forschergruppe. Nur der Homo
erectus sei ein direkter Vorfahre des heutigen Menschen. Darum gerät das konstruierte Fundament der
Evolution in arge Schieflage. Es ist eigentlich lächerlich, dass der Aufbau der ganzen Menschheitsent-
wicklung nun durch einen einzigen Kieferknochen neu formuliert werden muss; peinlich für Darwin. Ins-
geheim geben viele Forscher zu, dass es wissenschaftlich nicht zu erklären ist, wie das Leben begann.
Darwin hatte nicht die geringste Vorstellung von der überaus grossen Komplexität selbst in den funda-
mentalsten Ebenen des Lebens.
In den letzten Jahren wurde auf dem Gebiet der Humangenetik intensiv geforscht. Durch Vergleiche
der genetischen Muster von Menschen in allen Teilen der Erde stiess man auf eindeutige Beweise dafür,
dass alle Menschen einen gemeinsamen Vorfahren haben, und zwar aufgrund einer gemeinsamen Quel-
Inhalt le der DNA aller Menschen, die je gelebt haben. 1988 wurden die Ergebnisse in der Zeitschrift «News-
week» in einem Bericht mit dem Titel «Die Suche nach Adam und Eva» vorgelegt. Jene Studien stützten
sich auf eine Art Mitochondrien-DNS (heute: DNA), Erbmaterial, das nur von Frauen weitergegeben wird.
Biblische Botschaft Berichte im Jahre 1995 über Forschungen an männlicher DNS weisen auf den gleichen Schluss hin: «Es
gab einen Ahnen, Adam, dessen genetisches Material im Y-Chromosom heute alle Menschen der Erde
4 Harre auf Gott!
gemeinsam haben», wie es in der Zeitschrift «Time» hiess.
17 Ewige Herrlichkeit
Es ist offensichtlich: Der Mensch versucht herauszufinden, woher er kommt. Nebst den fatalen Irrun-
gen der Evolution sind dabei auch seriösere Ansätze wie Forschungen auf dem Gebiet der DNA auszuma-
chen. Und es ist bemerkenswert, dass sich auf diese Weise Adam und Eva «beweisen» lassen. Hier aber
Im Blickfeld fängt das Problem erst an: Jede Wissenschaft, die sich mit der Vergangenheit befasst und die Möglich-
8 Noch einmal: Alle sprechen vom keit der Schöpfung von vornherein ausschliesst, wird die Wahrheit nicht finden und der Lüge anheimfal-
Klimawandel – die Bibel auch! len. Die unumstössliche Wahrheit finden wir nur in der Bibel: «Und Gott sprach: Lasset uns Menschen
15 Und die Bibel hat doch recht machen, ein Bild, das uns (nicht dem Homo erectus!) gleich sei … Und Gott schuf den Menschen zu
15 Ein Stern geht auf seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau» (1.Mo 1,26-27).
Die Lügentheorie der Evolution beginnt mit irgendwelchen Einzellern, aus denen sich nach soundso
vielen Mutationen auch Menschenaffen gebildet haben sollen, aus denen dann irgendwann einmal Men-
Fragen – Antworten schen entstanden sein sollen. Im Römerbrief wird diese Lüge so beschrieben: «… sie, die Gottes Wahr-
heit in Lüge verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient haben statt dem Schöpfer …» (Röm
21 Ehescheidung erlaubt?
1,25). Als direkte Folge dieser Lüge entstand unter anderem die gleichgeschlechtliche Liebe, heisst es
21 Gibt es keine Hölle?
doch anschliessend: «Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn ihre Frau-
en haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; desgleichen haben auch die
Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und
3 Grusswort haben Mann mit Mann Schande getrieben und den Lohn ihrer Verirrung, wie es ja sein musste, an sich
11 Aufgegriffen selbst empfangen» (V 26-27).
22 Dir kann nur Jesus helfen Es ist eine traurige Tatsache, dass auch manche Christen unsicher werden, wenn sie von Bibelkriti-
22 Impressum kern auf die Schöpfungsgeschichte angesprochen werden. Angesichts der Knochenfunde und deren (an-
geblichem!) Alter steigen dann plötzlich zweifelnde Fragen auf wie: «Gab es vor Adam und Eva vielleicht
doch schon irgendwelche anderen Urmenschen?» Liebe Freunde, die Bibel spricht an manchen Stellen
von Adam als dem ersten Menschen. Gott hat ihn geschaffen! Er hat auch Sie und mich erschaffen. Der
Psalmist pries schon vor rund 3 000 Jahren den Schöpfer-Gott mit den
Worten: «Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunder-
bar sind deine Werke, und das erkennet meine Seele wohl» (Ps 139,14).

In herzlicher Verbundenheit

Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis

Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren
eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar.

MNR > November 2007 3

 Biblische Botschaft
Harre auf Gott!
«Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unru-
hig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch
danken, dass er meines Angesichts Heil und mein
Gott ist!» (Ps 42,6).
Marcel Malgo
D
ieser ausdrucksstarke Text
kommt in den Psalmen 42
und 43 dreimal vor (Ps
42,6.12; 43,5). Deshalb
sind sich die Ausleger einig, dass diese
zwei Psalmen zusammengehören und
Psalm 43 die Fortsetzung von Psalm 42
ist. Überdies wurden beide Psalmen von
den Söhnen Korahs verfasst.
Wer sind die Söhne Korahs? Ihr Vater
war ein Levit aus dem Geschlecht Ke-
hats, der sich zusammen mit Datan und
Abiram gegen die Führerschaft Moses
und Aarons auflehnte (4.Mo 16,1ff.) und
auch für sie selbst das Priestertum for-
derte mit den Worten: «Ihr beansprucht
zu viel; denn die ganze Gemeinde ist
überall heilig …» (V 3). Daraufhin mach-
4 MNR > November 2007
te Mose die Probe aufs Exempel und
ordnete an, dass Korah und seine Rotte
am nächsten Morgen Räucherpfannen
nehmen, Feuer hinein und Räucherwerk
darauf tun sollten, damit kund würde,
ob der Herr auch sie zum Priesterdienst
ausersehen hatte (4.Mo 16,4-8). Doch
das Gegenteil war der Fall: Korah, Datan
und Abiram wurden samt allem, was zu
ihnen gehörte, lebendig von der Erde
verschlungen, und die 250 Männer,
die mit Räucherpfannen vor dem Herrn
standen, wurden vom Feuer des Herrn
verzehrt (V 31-35). Aber das Erbarmen
des Ewigen bewirkte, dass nicht alle
Söhne Korahs bei diesem göttlichen Ge-
richt ums Leben kamen: «… die Erde tat
ihren Mund auf und verschlang sie (die
Aufrührerischen) mit Korah … Aber die
Söhne Korahs starben nicht alle» (4.Mo
26,10-11).
Wer ist tauglich, Gott zu dienen?
Gott hat diese am Leben erhaltenen
Söhne Korahs nicht einfach als dienst-
untauglich abgeschrieben, wie wir das
manchmal vorschnell tun mögen («Der
oder die taugt doch zu nichts mehr; der
Apfel fällt nicht weit vom Stamm!»).
Nein, ausgerechnet die Söhne Korahs
wurden später zu Psalmschreibern (Ps
42, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 85, 87 und
88) und Tempelsängern. Zu den Letz-
teren gehörte auch Heman, der Enkel
Samuels (1.Chr 6,18). Manch einer von
den Kindern Korahs verrichtete aber
auch noch andere wichtige Dienste
in der Stiftshütte; später versahen die
Korahiten auch den Schwellen- und Tor-
hüterdienst im salomonischen Tempel
(1.Chr 9,19; 26,19); einem von ihnen
war sogar das «Pfannen-Backwerk» an-
vertraut worden (1.Chr 9,31).
Abgesehen vom Inhalt zeugt jeder
Psalm der Söhne Korahs schon des-
wegen von einem sehr gnädigen und
barmherzigen Gott, weil eben sie
– die Nachkommen eines verfluchten
Geschlechts – diese biblischen Lieder
verfasst haben. Dies ist gewiss ein wun-
derbarer Trost für so manchen gläubigen
Christen, der aus zerrütteten Verhältnis-
sen stammt. Fast ängstlich werden wir
von solchen Kindern Gottes manchmal
gefragt: «Wird das, was sich bei meinen
Eltern und Voreltern alles abgespielt hat,
nicht irgendwann wie ein Bumerang auf
mich und meine Kinder zurückfallen?»
Einerseits kann niemand seine Herkunft
verleugnen, wie diese auch immer gewe-
sen sein mag; man muss zu ihr stehen
und mit ihr leben. Andererseits ist aber
jeder wiedergeborene Mensch (Joh 3,3)
eine absolut neue Kreatur geworden –
eine Neuschöpfung –, sodass selbst die
schlimmste Vergangenheit, auch dieje-
nige seiner Vorfahren, ihren Schrecken
verloren hat. Hier gilt voll und ganz, was
in 2. Korinther 5,17 geschrieben steht:
«Darum: Ist jemand in Christus, so ist er
eine neue Kreatur; das Alte ist vergan-
gen, siehe, Neues ist geworden.» Wie
sehr es bei Ihren Vorfahren auch rumort
und geknallt haben mag, wie sehr da
Missstände und Ungereimtheiten ge-
wesen sein mögen: All das soll und darf
Sie nicht mehr bekümmern, wenn Sie
wiedergeboren worden sind. Denn dann
sind Sie «eine neue Kreatur» bzw. «eine
neue Schöpfung» geworden; das Alte ist
vergangen; alles ist neu geworden! Und
weil das so ist, wird uns in Galater 6,15
gesagt: «Denn in Christus Jesus gilt we-
der Beschneidung noch Unbeschnitten-
sein etwas, sondern eine neue Kreatur.»
Und wie herrlich sich diese Wahrheit im
Leben eines Menschen auswirken kann,
sehen wir in wunderbarer Weise an den
Söhnen Korahs! Was in Ihrer Ahnenrei-
he auch alles geschehen sein mag, so
ist eines völlig gewiss: Als Kind Gottes
sind Sie durch das teure Blut Jesu Christi
auch davon völlig erlöst, schreibt doch
Petrus: «… ihr wisst, dass ihr nicht mit
vergänglichem Silber oder Gold erlöst
seid von eurem nichtigen Wandel
nach der Väter Weise, sondern mit
dem teuren Blut Christi als eines un-
schuldigen und unbefleckten Lammes»
(1.Petr 1,18-19)!
«Harre auf Gott!»
Etwas vorwurfsvoll fragt sich der
Psalmist: «Was betrübst du dich, meine
Seele, und bist so unruhig in mir?» Mit
anderen Worten: Warum gräme ich
mich überhaupt, weshalb bereitet mir
das so viele Sorgen und lässt eine solche
Unruhe in meinem Herzen aufkommen,
wo ich doch einen so grossen Gott habe?
Doch gleich darauf gibt er sich einen
inneren Ruck und ruft sich selbst zu:
«Harre auf Gott!» Als er dann von allen
Sorgen wegblickt und zum Allmäch-
tigen aufblickt, entringen sich seiner
gestärkten Seele die Worte: «Denn ich
werde ihm noch danken, dass er mei-
nes Angesichts Heil und mein Gott ist!»
Der Psalmist weist sich also selbst darauf
hin, dass im Harren auf Gott ein grosser
Gewinn liegt, war ihm doch bekannt,
dass dem Herrn – wie bei Abraham
und Sarah – nichts unmöglich ist (1.Mo
18,14). Deshalb wusste er aufs Allerge-
wisseste: Wenn ich auf das Eingreifen
Gottes warte, werde ich Ihm noch für
Seine wunderbare Hilfe danken!
Auch Sie dürfen sich, wie es der
Psalmist getan hat, diesen inneren
Ruck geben, wenn Sie wieder einmal
geneigt sind, Trübsal zu blasen. Doch
während der eine eher den Hang hat,
sich gegenwärtige und zukünftige Dinge
in den dunkelsten Farben auszumalen,
nimmt der andere alles viel zu leicht
bzw. sieht alles in einem rosaroten
Licht. Aber lassen Sie es sich gesagt
sein: Sowohl den «Super-Optimisten»
als auch den krankhaften Pessimisten
tut es Not, sich im Harren bzw. Warten
auf Gott zu üben – denn beiden fehlt die
Ausgeglichenheit.
Ob der Psalmist mehr zum Optimis-
mus oder eher zum Pessimismus neigte,
wissen wir nicht. Aber eines geht aus
dem Textzusammenhang klar hervor: Er
hatte grosse Probleme. Sehen wir sie uns
einmal näher an:
• «Meine Tränen sind meine Speise
Tag und Nacht, weil man täglich zu mir
sagt: Wo ist nun dein Gott?» (Ps 42,4).
• «Mein Gott, betrübt ist meine Seele
in mir» (V 7).
• «… alle deine Wasserwogen und
Wellen gehen über mich» (V 8).
• «Warum muss ich so traurig gehen,
wenn mein Feind mich dränget?»
(V 10).
• «Es ist wie Mord in meinen Gebei-
nen, wenn mich meine Feinde schmä-
hen und täglich zu mir sagen: Wo ist
nun dein Gott?» (V 11).
• «Gott, schaffe mir Recht und führe
meine Sache wider das unheilige Volk
und errette mich von den falschen und
bösen Leuten!» (Ps 43,1).
Bildlich gesprochen befand
sich der Psalmist in einem tiefen
Loch. Darin aber blieb er nicht
einfach händeringend oder ver-
zweifelt sitzen, sondern gab sich einen
inneren Ruck, allerdings nicht im Sinne
von autogenem Training oder positivem
Denken. Nein, er gab sich einen Ruck
nach oben. Er blickte aus dem dunk-
len Loch hinauf zum Herrn
und ermahnte sich selber:
«Harre auf
Gott!»
Denn er
wusste, dass
er die Lösung
seiner Probleme
bzw. die wahre Hilfe
nur bei Gott finden konnte.
So hören wir ihn auch sagen:
• «Wie der Hirsch lechzt nach fri-
schem Wasser, so schreit meine Seele,
Gott, zu dir» (Ps 42,2).
• «Meine Seele dürstet nach Gott,
nach dem lebendigen Gott» (V 3).
• «Am Tage sendet der Herr seine
Güte, und des Nachts singe ich ihm
und bete zu dem Gott meines Lebens»
(V 9).
• «Denn du bist der Gott meiner Stär-
ke» (Ps 43,2).
Darum rufe ich auch Ihnen zu, der Sie
sich in einer schlimmen, ja menschlich
gesehen aussichtslosen Situation be-
finden mögen: Geben Sie sich einen
inneren Ruck! Schauen Sie auf zum
Herrn und befehlen Sie Ihm Ihre Seele
an: «Harre auf Gott!» Oder um es anders
zu sagen: Entscheiden Sie sich, Ihrem
Heiland ganz neu zu vertrauen, auf Ihn
zu harren!
«Mache dich auf, werde licht!»
Im Blick auf Zions zukünftige Herr-
lichkeit ruft der Prophet im Auftrag des
Herrn dem Volk Israel zu: «Mache dich
auf, werde licht; denn dein Licht kommt,
und die Herrlichkeit des Herrn geht auf
über dir!» (Jes 60,1). Diese Verheissung
dürfen auch diejenigen beanspruchen,
die Jesus Christus gehören, damit Gott
durch sie gelobt wird (2.Kor 1,20). Hier
haben wir ein herrliches Evangelium vor
uns, denn wir wissen, wer das wahre
Licht der Welt ist: Jesus Christus. Er
selbst hat gesagt: «Ich bin das Licht der
Welt» (Joh 8,12).
Was müssen wir also tun, wenn wir in
einem tiefen Loch sitzen und ganz neu
mit dem himmlischen Licht, unserem
Herrn Jesus, in Berührung kommen
möchten? Wir müssen uns aufraffen
und uns im Glauben das Licht
unseres Heilands ganz neu aneig-
nen. Deshalb der Aufruf: «Mache dich
auf, werde licht; denn dein Licht
kommt, und die Herrlichkeit des
Herrn geht auf über dir!» Das Licht und
die Herrlichkeit des Herrn sind da – aber
wir müssen uns aufmachen, um es uns
neu anzueignen. Dazu braucht es eine
Glaubensentscheidung, das zu
tun, wozu wir aufgerufen
werden: «Mache
dich auf,
werde
«Darum: Ist jemand in
Christus, so ist er eine
neue Kreatur; das Alte
ist vergangen, siehe,
Neues ist geworden»
licht!» Wenn wir uns aber im Glauben
aufmachen, werden wir das Licht und
die Herrlichkeit des Herrn in unserem
Leben erfahren, und zwar so, wie es ge-
MNR > November 2007 5

Biblische Botschaft
schrieben steht: «… dein Licht kommt,
und die Herrlichkeit des Herrn geht auf
über dir!»
Genau das hat auch der Psalmist
getan: Seine Nöte und Probleme waren
überaus gross – doch eines wusste er
ganz gewiss: «Ich habe einen starken
Gott, dem nichts unmöglich ist!» Darum
blieb er nicht bei diesem Wissen, son-
dern raffte sich auf, gab sich einen Ruck,
um diesem Gott ganz neu zu begegnen,
indem er sich selbst anspornte: «Harre
auf Gott …» Und diesen Zuruf verband
er mit dem festen Glauben: «… denn
ich werde ihm noch danken, dass er
meines Angesichts Heil und mein Gott
ist!» Andere übersetzen: «… dass er mir
hilft mit seinem Angesicht.»
Ich möchte Sie ermuntern, es dem
Psalmisten gleichzutun, mit welchen
Nöten und Problemen Sie auch gerade
zu kämpfen haben. Geben Sie sich einen
Ruck und sagen Sie: «Ich will Gott wie-
der ganz neu vertrauen und auf Ihn har-
ren!» Sie haben allen Grund, dies zu tun,
denn es steht geschrieben: «Alles, was
zum Leben und zur Frömmigkeit dient,
hat uns seine göttliche Kraft geschenkt
durch die Erkenntnis dessen, der uns
berufen hat durch seine Herrlichkeit
und Kraft» (2.Petr 1,3). Und in Römer
8,32 lesen wir: «Der auch seinen eige-
nen Sohn nicht verschont hat, sondern
hat ihn für uns alle dahingegeben – wie
sollte er uns mit ihm nicht alles schen-
ken?» Wir haben schon alles bekommen,
denn mit Jesus ist uns alles geschenkt
worden; wir müssen nur endlich an-
fangen, es erstmals oder wieder neu in
Besitz zu nehmen! Wenn Sie durch die
Wiedergeburt ein Kind Gottes geworden
sind, dürfen Sie dem Herrn Jesus sagen:
«Herr, ich danke Dir, dass ich in Dir
volle Genüge habe!» Und wenn Sie in
Ihren Nöten und im Kleinglauben fast
zu versinken drohen wie Petrus damals
im See Genezareth, dann beten Sie: «Ich
strecke mich nach Dir aus, in dem mir
alles gegeben ist. Ich will Dir wieder ganz
neu vertrauen!» Der Levit Asaph wusste
noch nicht, dass in Jesus Christus die
ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt
(Kol 2,9), doch der Gott Israels war ihm
alles geworden. So betete er: «Wenn ich
nur dich habe, so frage ich nichts nach
Himmel und Erde. Wenn mir gleich
Leib und Seele verschmachtet, so bist
du doch, Gott, allezeit meines Herzens
Trost und mein Teil (Ps 73,25-26).
6 MNR > November 2007
«Es steht geschrieben …!»
Ebenso wie der Aufruf «Harre des
Herrn!» aus drei Worten besteht, so
auch der Kampfruf: «Es steht geschrie-
ben …!» Aber gerade die drei letzten,
sehr aussagekräftigen Worte lassen den
Aufruf «Harre des Herrn!» lebendig und
dynamisch werden. Denn das echte War-
ten bzw. Harren auf Gott bedeutet, dass
wir die drei Worte «Es steht geschrie-
ben …!» wie ein Siegespanier in die
Höhe halten, wie es der Herr Jesus tat,
als er vom Satan in der Wüste versucht
wurde (Mt 4,1-11).
Als Jesus dem Satan damals in der
Wüste die Worte entgegenschleuderte:
«Weg mit dir, Sa-
tan! Denn es steht
geschrieben …» Wir haben schon alles
(Mt 4,10), geschah
etwas Gewaltiges!
bekommen, denn mit
Was denn? «Da Jesus ist uns alles ge-
verliess ihn der
Teufel. Und siehe,
schenkt worden; wir
da traten Engel zu müssen nur endlich an-
ihm und dienten
ihm» (V 11).
fangen, es erstmals oder
So manches Kind wieder neu in Besitz zu
Gottes seufzt unter
den Anfechtungen
nehmen!
und der Last der
Sünde. Doch mit dem Wort Gottes haben
wir eine wirksame Waffe in die Hand
bekommen. Harren auf Gott bedeutet im
Kampf wider den Feind, wider die Macht
der Sünde, immer wieder glaubensvoll
auf das untrügliche Wort Gottes hinzu-
weisen: «Es steht geschrieben!» In der
Welt gibt es immer mehr Unsicherheit.
Aber eines ist und bleibt immer sicher,
das geschriebene Wort Gottes: «Herr,
dein Wort bleibt ewiglich, so weit der
Himmel reicht» (Ps 119,89).
Auch bei den heutigen Gläubigen
steigen Fragen auf wie: «Warum muss
ich so traurig einhergehen, wenn mein
Feind mich drängt?» (vgl. Ps 42,10). In
den heutigen Medien begegnet einem
so viel Elend und Finsternis, dass einem
angst und bange werden und man mit
dem Psalmisten sprechen könnte: «Es
ist wie Mord in meinen Gebeinen,
wenn mich meine Feinde schmähen …»
(V 11). Aber eines steht über alledem:
das ewig gültige Wort Gottes. Jesus sagt:
«Bis Himmel und Erde vergehen, wird
nicht vergehen der kleinste Buchstabe
noch ein Tüpfelchen vom Gesetz …»
(Mt 5,18). Und: «Himmel und Erde
werden vergehen; meine Worte aber
werden nicht vergehen» (Mk 13,31).
Gottes Wort verlöscht nie, es leuchtet
durch alles hindurch: «Erschliesst sich
uns dein Wort, so wird es bei uns Licht.
Es macht auch die Einfältigen weise» (Ps
119,130). Es erhellt uns den Weg, den
wir gehen sollen: «Dein Wort ist mei-
nes Fusses Leuchte und ein Licht auf
meinem Wege» (Ps 119,105). Das Wort
Gottes bleibt, wenn auch alles andere
vergeht: «Das Gras verdorrt, die Blume
verwelkt, aber das Wort unseres Gottes
bleibt ewiglich» (Jes 40,8).
Die drei Worte «Es steht geschrie-
ben …» erstrahlen heute mehr denn
je als die einzig feste und unfehlbare
Sicherheit. Wohl dem, der sich daran
festklammert und weiss, was in der Bibel
geschrieben steht, damit er dem Feind
das Wort Gottes
entgegenhalten
kann. Harren auch
Sie auf Gott, indem
Sie immer wieder
«das Schwert des
Geistes, welches
ist das Wort Got-
tes» (Eph 6,17)
zücken, das eine
gewaltige Waffe
in der Hand eines
jeden gläubigen
Christen ist. Denn
in der Bibel gibt
es Zusagen, die uns den Sieg über jede
Feindesmacht zusichern, wie zum Bei-
spiel:
«Gott aber sei Dank, der uns den Sieg
gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!»
(1.Kor 15,57).
«… unser Glaube ist der Sieg, der die
Welt überwunden hat» (1.Joh 5,4).
Kindlich vertrauensvolles Beten
Harren auf Gott hat auch mit kindlich
vertrauensvollem Beten zu tun, wie wir
es bei Jabez sehen: «Jabez rief den Gott
Israels an und sprach: Ach dass du mich
segnetest und mein Gebiet mehrtest und
deine Hand mit mir wäre und schaff-
test, dass mich kein Übel bekümmere!
Und Gott liess kommen, worum er bat»
(1.Chr 4,10). Welch ein aussagekräftiges
Gebet in einfachen, schlichten Worten,
und wie herrlich wurde es erhört!
Interessant ist, dass sich dieses Gebet
inmitten des Geschlechtsregisters Judas
befindet, wo es um Namen über Namen
geht (1.Chr 4,1-23). Doch wer sich
durch diese eher trockene Materie hin-
durchkämpft, stösst auf einmal auf diese
wunderbare Perle: das glaubensstarke
und doch wieder so schlichte Gebet des
Jabez, das bei Gott Erhörung fand.
Irgendwie habe ich den Eindruck,
dass Jabez unter Leuten war, die kei-
nen grossen Glauben aufbrachten, dass
er sich also in geistlich recht trockenem
Gefilde aufhielt. Deshalb ist sein Gebet
zu Gott umso beeindruckender. Gerade
damit aber zeigt er uns, was Harren auf
Gott bedeutet. Es könnte durchaus sein,
dass dieses «Gott liess kommen, worum
er bat» nicht von heute auf morgen ge-
schah, sondern dass Jabez auf die Erhö-
rung warten bzw. harren musste.
Jabez bat konkret um drei Dinge: Ers-
tens um Segen, zweitens um Gebietser-
weiterung und drittens um Bewahrung
vor dem Übel. All das benötigen auch
wir für unser tägliches Leben hier auf Er-
den. Haben Sie also eine tiefe Sehnsucht
nach neuen Segnungen? Dann harren
Sie auf Gott, indem Sie Ihn kindlich
um neue Segnungen bitten! Wenn
wir den himmlischen Vater um Segen
bitten, denken wir möglicherweise an
Sprüche 10,22: «Der Segen des Herrn
allein macht reich, und nichts tut eigene
Mühe hinzu.» Überall jedoch, wo im Rei-
che Gottes krampfhaftes menschliches
Bemühen ist, muss man sich ernstlich
fragen, ob man tatsächlich noch unter
dem Segen Gottes steht.
Fühlen Sie sich geistlich beengt,
möchten Sie mehr in die Weite geführt
werden? – Harren Sie auf Gott, indem
Sie Ihm Ihre bedrückende innere Armut
bekennen und Ihn um «Gebietserwei-
terung» bitten! Das entspricht Seinem
Willen, denn die Schrift sagt: «Der Herr
hat dir noch mehr zu geben als nur das!»
(2.Chr 25,9).
Möchten Sie mehr die Bewahrung
Gottes in den täglichen Angriffen des
Bösen erleben? Dann harren auch Sie
in diesem Punkt auf den Herrn und
bitten Sie Ihn: «… erlöse mich von
dem Bösen» (vgl. Mt 6,13)! Kleiden Sie
alle Ihre Herzenswünsche in ein Gebet
und sagen Sie es Ihrem Heiland, wozu
in Psalm 62,9 ja aufgerufen wird: «Ver-
traue auf ihn allezeit, o Volk, schütte
dein Herz vor ihm aus! Gott ist unsre
Zuflucht.» Wenn wir um Bewahrung
vor dem Bösen bzw. Übel bitten, dann
beten wir um etwas, das auch für den
Apostel Paulus enorm wichtig war und
das er eng mit seiner Errettung ins
himmlische Reich verband: «Der Herr
aber wird mich erlösen von allem Übel
und mich retten in sein himmlisches
Reich» (2.Tim 4,18).
In diesem Sinn sollten wir uns das ist in keinem andern das Heil; denn es
Gebet des Jabez zu eigen machen, denn ist auch kein anderer Name unter dem
der Herr wird durch solch kindlichen Himmel den Menschen gegeben, in wel-
Glauben geehrt. Harren auch Sie des chem wir sollen gerettet werden» (Apg
Herrn wie Jabez, der nicht vergeblich 4,12). Und was die Zukunft anbelangt,
auf die Erfüllung seiner Bitten wartete: lesen wir in Philipper 2,10, «dass in dem
«… Gott liess kommen, worum er bat.» Namen Jesu sich beugen sollen aller de-
Unsere Bitten zu Gott können nie zu rer Knie, die im Himmel und auf Erden
gross sein, denn Ihm ist im wahrsten und unter der Erde sind».
Sinn des Wortes nichts unmöglich. Wozu Der Name Jesu, durch den allein
der Ewige einmal Seinen Propheten Menschen gerettet werden können
Jeremia aufforderte, das gilt nun auch und vor dem sich einmal die Knie aller
jedem Einzelnen von uns: «Rufe zu Menschen aller Zeiten beugen müssen
mir, so will ich dir antworten und dir – ist das nicht der beste Gebetsgegen-
grosse und unbegreifliche Dinge kund- stand? In einem Lied singen wir: «Wenn
tun, die du nicht wusstest» (Jer 33,3). alle andern Namen einst verbleichen,
Dabei sollten wir aber nicht nur einmal Jesu Name ewig bleibt. Sein Purpur-
im Glauben für diese oder jene Sache glanz so wunderbar wird strahlen, bis
beten. Vielmehr sollten
wir sie immer wieder
vor den Herrn bringen:
«Seid ausdauernd im
Gebet und wacht darin
mit Danksagung» (Kol
4,2). Oder um es mit un-
serem Thema zu sagen:
«Harre auf Gott!», bis Er
kommen lässt, worum Sie
Ihn gebeten haben.
Das kürzeste Gebet
Ich stand an einem
Krankenbett, in dem ein
sehr geschwächtes Kind
Gottes lag. Seine grösste «Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes
Seelennot bestand darin, bleibt ewiglich»
dass es weder zum Be-
ten noch zum Bibellesen Kraft hatte. in alle Ewigkeit.» Auch wer nur noch
Dennoch konnte ich dieser gepeinigten fähig ist, dieses kürzeste aller Gebete im
Seele etwas Trost verschaffen, indem Glauben zu beten – «Jesus!» –, darf vom
ich ihr das kürzeste aller Gebete vorbe- Sohn Gottes Grosses und Wunderbares
tete und ihr sagte: «In deiner grössten erwarten. Denn der himmlische Vater
Schwachheit kannst du dieses kurze Ge- weiss, was jedes Seiner Kinder bedarf:
bet beten!» Dazu sind auch Sie in der «… euer Vater weiss, was ihr bedürft,
Lage, selbst wenn Sie noch so schwach bevor ihr ihn bittet» (Mt 6,8). Das ist
und ausgelaugt sind. Als dieses Gottes- natürlich kein Freibrief, um nicht beten
kind dann das kürzeste aller Gebete zu müssen. Aber es bedeutet wohl, dass
betete, wurde es ermutigt, gesegnet wir dann, wenn wir nur noch «Jesus!»
und gestärkt. hauchen können, zuversichtlich sein
Das kürzeste aller Gebete besteht dürfen, dass uns in Seinem Namen alles
aus nur einem Wort: Jesus. Wer diesen geschenkt wird, was wir benötigen.
wunderbaren Namen im Glauben aus- Beten Sie darum viel und ausgiebig
spricht, harrt auf Gott! Wer so schwach – besonders dann, wenn Sie geschwächt
und elend ist, dass er weder seine Ge- sind – dieses kürzeste, aber so inhalts-
danken richtig sammeln noch konkrete reiche Gebet: «Jesus!» Damit geben Sie
Gebetsanliegen vor Gott bringen kann, zu verstehen: Ich harre auf Gott! Wenn
dem bleibt immer noch dieses Gebet: Sie es im Glauben beten, wird Er – zur
«Jesus!» Das gläubige Aussprechen die- Ehre Seines Namens – Wunderbares tun.
ses herrlichen Namens hat eine Tragwei- Denn das ist Gottes Gebot, «dass wir
te, die unvorstellbar ist. Denn nur im glauben an den Namen seines Sohnes
Namen des Herrn Jesus Christus gibt es Jesus Christus …» (1.Joh 3,23). 
ewiges Heil und ewige Errettung: «… es
MNR > November 2007 7
 Im Blickfeld

Noch einmal:
I
m Lukasevangelium hören wir den
Herrn Jesus zur Volksmenge sagen:

Alle sprechen
«Wenn ihr das Gewölk aufsteigen
seht vom Westen her, so sagt ihr
sofort: Es gibt Regen!, und es geschieht
auch so. Und wenn der Südwind weht,
so sagt ihr: Es wird heiss!, und es

vom Klimawandel
geschieht auch so. Ihr Heuchler, das
Aussehen der Erde und des Himmels
könnt ihr beurteilen; wie kommt es aber,
dass ihr diese Zeit nicht beurteilt?» (Lk

– die Bibel auch!

Während diese Zeilen geschrieben werden, rast Hur-
rikan «Dean» über die Karibik auf Mexiko zu. 90 000
Touristen wurden vorsichtshalber evakuiert. Der Wir-
belsturm wurde in die stärkste Stufe fünf eingeordnet
und erreichte eine Geschwindigkeit bis zu 320 Stun-
denkilometer. Ist das weiter nicht beachtenswert oder
hat es uns etwas zu sagen?
12,54-56).
Als ich Kind war, sah ich manchmal,
wie die Bauern unseres Dorfes am
Sonntagmorgen mit ihren Traktoren
und Anhängern so schnell es ging auf
ihre Wiesen fuhren, um das Heu auf-
zuladen, damit es nicht nass wurde.
Grosseltern, Frau und Kinder, nicht sel-
ten auch Nachbarn, halfen dabei mit. Es
musste schnell gehen. Denn die ersten
Wolken waren bereits aufgezogen, der
Himmel wurde immer dunkler und es
begann ein schwüler Wind zu wehen.
Schon zuckten auch die ersten Blitze
und das Donnergrollen kam immer
näher. Ein Gewitter kündigte sich an.
Das Heu musste vor dem Gewitterregen
unbedingt noch in die Scheune gebracht
werden!

8 MNR > November 2007

 Als Jesus auf der Erde lebte, stellte die
Landwirtschaft für die Mehrheit der Be-
völkerung die wichtigste Einnahmequelle
dar. Die damaligen Landwirte waren noch
mehr vom Wetter abhängig als diejenigen
von heute, da ihnen technische Möglich-
keiten wie Traktoren, Beregnungsanlagen
oder Kunstdünger fehlten. So entwickel-
ten sie ein grosses Geschick darin, die
Zeichen in der Natur zu deuten und
dementsprechend zu handeln.
Jesus kündigte im Blick auf die «Welt-
ernte» weltumspannende Vorzeichen an
und griff dabei das Bild der Landwirt-
schaft auf, um zu verdeutlichen, wie
wichtig es ist, auf die Zeichen der Zeit
zu achten. So geschickt sie damals auch
waren, anhand von aufziehenden Wol-
ken vom Westen her und des wehenden
Südwinds das Wetter vorauszusehen, so
stumpfsinnig ignorierten sie die Zeichen
ihrer Zeit. Dass Jesus, ihr Messias, mit-
ten unter ihnen weilte und das Reich
Gottes damit nahe herbeigekommen
war, dafür hatten sie keine Sicht. Im
Blick auf die Wiederkunft Jesu und die
damit verbundenen Zeitzeichen besteht
auch heute die Gefahr, den gleichen Feh-
ler zu begehen.
Die Zeichen der Zeit beachten?
Ich habe mir überlegt, ob man die
Zeichen der Zeit auch überbewerten
kann oder ob es verhängnisvoller ist,
wenn man sie verniedlicht. Ich denke,
dass die Bibel uns darauf eine klare
Antwort gibt.
In einem Zeitungsbericht zum Klima
und Wetter hiess es:
«Ungewöhnlich viele Klimarekorde
– von extremer Kälte über heftigste Re-
genfälle bis hin zu grösster Hitze – haben
nach einer Auflistung der UNO-Wetter-
behörde das Wetter in weiten Teilen des
Globus in der ersten Jahreshälfte 2007
geprägt. Weltweit seien zudem im Janu-
ar und April die höchsten Temperaturen
seit Beginn der Wetteraufzeichnungen
gemessen worden, teilte die World Mete-
orological Organisation (WMO) in Genf
mit. Im Januar hätten die Temperaturen
weltweit 1,89 Grad Celsius über dem
Durchschnitt gelegen, im April 1,37
Grad – und in Europa vermutlich sogar
rund 4 Grad. Die Messungen entsprä-
chen den Vorhersagen des internati-
onalen Expertengremiums IPCC zu
den Auswirkungen des Klimawandels,
erklärte die WMO.
Als Beispiel für die zahllosen Wet-
terextreme nannte die WMO die Über-
schwemmungen in Grossbritannien,
die sommerliche Hitzewelle in Süd-
osteuropa, den ungewöhnlich heftigen
Schneefall in Südafrika, die schlimmste
Flutkatastrophe in Uruguay seit 1959
sowie die Überschwemmungen in In-
dien, Nepal und Bangladesch nach den
heftigsten Monsunregen seit rund 30
Jahren.»1
Laut Expertenprognosen werden die
Elementarschäden, die angeblich durch
den Klimawandel verursacht werden, in
den nächsten Jahren stark zunehmen.
In einer anderen Nachricht ist zu
lesen: «Massive Preissteigerungen bei
Nahrungsmitteln und Treibstoff seit
Anfang Jahr haben die ukrainische Be-
völkerung aufgeschreckt. Der Preisan-
stieg wurde mit der Erwartung einer
mageren Getreideernte … begründet.
Das Grundnahrungsmittel Buchweizen
hat sich seit Anfang Jahr von 2.50 auf
4.70 Griwna verteuert. Die Verteilung
von Broten an Bedürftige, Familien und
Heime musste eingestellt werden.»2
Über die Erdölreserven heisst es:
«Gut möglich, dass der Zenit über-
schritten ist und nie mehr so viel Erdöl
gefördert wird wie in den vergangenen
Monaten. Vor einem Jahr, im Juli 2006,
Durch den Klimawandel nehmen die Elementarschäden drastisch zu
wurden knapp 86 Millionen Barrel pro
Tag mit Wasserdruck aus dem Boden
gepresst. Diese Zahl wurde seitdem
nie mehr erreicht, trotz steigender
Nachfrage. Möglich, dass das Förder-
maximum bereits überschritten ist. Die
Förderzahlen der Energieagentur (IEA)
in Paris weisen nach unten. Bei vielen
OPEC-Ländern sind die Ölreserven
Staatsgeheimnis. Aber sie könnten sehr
viel kleiner sein, als man meint. So soll
etwa Kuwait nur ein Viertel des Öls ha-
ben, das sie offiziell ausweisen. Auch bei
Saudi-Arabien sind zunehmend Zweifel
angebracht. … Auch in den USA spricht
man seit Kurzem von einem möglichen
Ölmangel. Der Rohstoffexperte Jim
Rogers äusserte sich vor Kurzem: ‹Seit
35 Jahren wurden keine bedeutenden
Ölfelder mehr entdeckt wie einst in
Saudi-Arabien, der Nordsee oder Alas-
ka. Die Briten exportieren seit 25 Jahren
Öl. Noch in diesem Jahrzehnt werden
sie zu Importeuren werden wie auch
Malaysia, das ebenfalls seit Jahrzehnten
exportiert. Auch Ölfelder in Mexiko und
Alaska sind im Niedergang. Indonesien
ist Mitglied der OPEC, der Organisati-
on Erdöl exportierender Länder. Es wird
noch in diesem Jahrzehnt aus der OPEC
fliegen, weil es Öl jetzt importiert.›
Laut Rogers ist der Zuwachs an
Ölreserven auf dem Papier grösser als
in Wirklichkeit: ‹Saudi-Arabien zum
Beispiel verkündet seit 1988 Jahr für
Jahr, dass es über 260 Milliarden Barrel
verfügt. Die Zahl geht weder rauf noch
runter, egal wie gross die jährliche För-
dermenge ist. Vor vier Jahren erklärten
die Scheichs in Riad, dass sie fortan
täglich 2,5 Millionen Barrel zusätzlich
produzieren wollten. Darauf warten wir
bis heute. Wenn die so viel Öl haben,
warum bringen sie es dann nicht auf den
Markt? Bei einem Preis von fast 75 Dol-
lar je Barrel könnten sie ein Vermögen
damit verdienen.›»3
MNR > November 2007 9

Im Blickfeld
Wohin wird die Welt gelenkt?
Eine Wochenzeitung veröffentlichte
ein interessantes Interview mit Boris
Johnson, Starjournalist und Tory-Poli-
tiker (konservative Partei Englands),
das sehr aufschlussreiche Gedanken
vermittelt:
«‹Wie wichtig ist der Klimawandel?›
‹Das ist eine Religion. Ich glaube, die
Klimaerwärmung existiert. Was ich nicht
weiss, ist, ob die von Menschen gemachte
Klimaerwärmung behoben werden kann
durch menschliche Handlungen. Wir
können zur Neandertaler-Wirtschaft zu-
rückkehren. Würde das die Erwärmung
stoppen? Ich weiss es nicht.›
‹Sie haben geschrieben, die Klima-
erwärmung sei grossartig. Warum?›
‹Sie wird die Menschheit einen.
Es ist eine neue Aztekenreligion. Wir
sind besorgt, dass die Sonne wütend
ist. Wir glauben, ein Opfer bringen zu
müssen. In einer atheistischen Zeit of-
feriert das Klimathema die Hoffnung auf
Ist der Zenit der Erdölförderung schon überschritten?
eine einende Religion, eine neue Form
heidnischer Naturverehrung. Natürlich
werden wir nie wissen, ob unsere Opfer
nützen werden.›»4 Jemand schrieb mei-
nes Erachtens in dieser Hinsicht sehr
zutreffend: «Die weltweite Ratlosigkeit
der Regierenden fördert den Wunsch
nach weltweitem Zusammenschluss.
Die weltweite Furcht vor der Klimaka-
10 MNR > November 2007
tastrophe zwingt zum weltweiten Kampf
gegen den CO2-Ausstoss. Die weltweite
Zerstrittenheit der Regierenden zwingt
die Völker am Ende, alle Macht einem
Einzigen zu geben (Offb 17,13).»5
In einer christlichen Zeitschrift hiess
es unter der Überschrift «Die Weltre-
gierung»: «Am G8-Gipfel wurde die
Klimafrage zum Mittel, um Weltpolitik
zu machen. … die Klimadebatte eigne
sich, ‹Menschen über alle Interessen-
gruppen hinweg zu erfassen›. Genau
das ist am G8-Gipfel in Heiligendamm
geschehen. … Mit der Klimapolitik wird
künftig Weltpolitik gemacht werden, al-
len voran von der EU und den zu ihr
gehörenden Ländern Frankreich, Gross-
britannien, Deutschland und Italien. Sie
werden Druck machen auf die USA, die
sich erstmals ins gleiche Boot gesetzt
haben. Die europäische Klimapolitik
wird allerdings auch zum Massstab für
die Welt. Alle anderen Länder werden
sich danach auszurichten haben. In
den umweltrelevanten Fragen wird es
keine nationale Politik mehr geben. …
so wurde der heurige Gipfel der G8 zu
einer Art Weltregierung. Diese hat einen
Beschluss gefasst, der alle Nationen un-
ter Druck setzt. Es wird sich bald zeigen,
ob der Beschluss von Heiligendamm in
konkrete Massnahmen mündet. Falls ja,
hätte die ‹Weltregierung› ihren ersten
Test bestanden.»6
Wir wissen aufgrund der biblischen
Prophetie, dass unsere Welt früher oder
später einem antichristlichen Weltherr-
scher in die Hände gespielt wird und
dass es unter ihm zu einer Weltregierung
kommt. Vieles deutet heute darauf hin,
dass sich der Strom der Weltereignisse
verbreitert, um bald ins Meer von Of-
fenbarung 13,1ff. hineinzufliesen. Die
Globalisierung nimmt ihren Lauf und
mündet in ein letztes antichristliches
Reich.
Die Botschaft hinter den
Ereignissen
Der kommende «Tag des Herrn» wird
häufig mit seismischen Störungen in Ver-
bindung gebracht, mit Naturgewalten,
Wolken und tiefer Finsternis, mit kosmi-
schen Umwälzungen und einem grossen,
überaus schrecklichen Tag, der als eine
Verwüstung vom Allmächtigen kommt
(vgl. Joel 1,15; 2,1-11; 3,4; 4,16; Hes
13,5ff.; Zef 1,7ff.; Offb 6.8; Mt 24,29-30;
Lk 21,25-27; 2.Petr 3,5-10 u.a.m.).
Aus der Fülle von Bibelstellen, die
über den kommenden «Tag des Herrn»
reden, im Folgenden ein Zitat: «Nahe
ist der grosse Tag des Herrn; er ist
nahe, und sehr rasch kommt er herbei!
Horch, der Tag des Herrn! Bitter schreit
dort auf der Held. Ein Tag des Zorns
ist dieser Tag, ein Tag der Angst und
der Bedrängnis, ein Tag des Ruins und
der Zerstörung, ein Tag der Finsternis
und des Dunkels, ein Tag des Gewölks
und des Wolkendunkels, ein Tag des
Schopharschalls und des Alarmblasens
gegen die festen Städte und gegen die
hohen Zinnen. Da will ich die Menschen
ängstigen, dass sie herumtappen wie die
Blinden; denn am Herrn haben sie
sich versündigt; darum soll ihr Blut
hingeschüttet werden wie Staub und
ihr Fleisch wie Mist! Weder ihr Silber
noch ihr Gold wird sie retten können
am Tag des Zornes des Herrn, und durch
das Feuer seines Eifers soll das ganze
Land verzehrt werden; denn eine Ver-
nichtung, einen plötzlichen Untergang
wird er allen Bewohnern des Landes
bereiten» (Zef 1,14-18). In diesem
Abschnitt wird der «Tag des Herrn»
auch als «Tag des Zornes des Herrn»
usw. erwähnt, welcher das zukünftige
Gericht beschreibt.
Wir sollten uns vor Augen halten,
dass die biblischen Boten (Propheten)
die Zeitereignisse ihrer Gegenwart
immer ins Licht Gottes stellten, daraus
die Schlüsse zogen und eine Botschaft
ableiteten. Bei Hungersnöten, Kriegen

Die weltweit zu erwartende schlechtere Getreideernte, wird die Preise massiv ansteigen lassen
und Naturkatastrophen sagten sie nicht
etwa: «Ja, wisst ihr, dergleichen gab es
schon immer. Das ist ein Kommen und
ein Gehen. Jetzt hat uns zwar dieses Er-
eignis überrascht, aber es wird auch wie-
der besser werden; eine Zeit wechselt
die andere ab.» Nein, sie machten auf
Gott aufmerksam, wiesen auf die Sünden
des Volkes hin, taten selber Busse, riefen
zur Umkehr auf und verkündigten – von
diesen Ereignissen ausgehend – oftmals
den kommenden «Tag des Herrn». So
beschreibt Joel zum Beispiel eine Dür-
re, Hungersnot und Heuschreckenplage
seiner Zeit als Vorausdeutung auf den
zukünftigen Gerichtstag Gottes, den
«Tag des Herrn» (Joel 1,1–2,11).
Als der Turm von Siloah zusammen-
brach, unglücklich auf 18 Menschen fiel
und diese unter sich begrub, sagte der
Herr nicht: «Das war halt ein Unglück,
das immer wieder mal vorkommt. Von
besonderer Bedeutung ist es jedenfalls
nicht und wird auch in den Nachrich-
ten kaum Erwähnung finden. Man sollte
auch nicht irgendetwas dahinter vermu-
ten.» Nein, der Herr griff dieses Ereignis
auf und wendete es auf die geistliche Si-
tuation Israels an: «Oder jene achtzehn,
auf die der Turm in Siloah fiel und sie
erschlug, meint ihr, dass diese schuldi-
ger gewesen sind als alle anderen Leute,
die in Jerusalem wohnen? Nein, sage ich
euch; sondern wenn ihr nicht Busse tut,
so werdet ihr alle auch so umkommen!»
(Lk 13,4-5).
Alles, was geschieht, ist zumindest
eine Vorschattung und Ankündigung von
dem, was einst am «Tag des Herrn» über
diese Welt hereinbrechen wird. Deshalb
sollten wir auch Tagesereignisse ernst
nehmen. Natürlich kommen und gehen
sie. Was heute die Medien füllte, darü-
ber redet morgen kaum noch jemand.
Dennoch soll uns das Tagesgeschehen
zur Ermahnung dienen und will uns
aufmerken lassen auf das, was die Bi-
bel über die Zukunft sagt. Denn eines
Tages werden die apokalyptischen Ka-
tastrophen hereinbrechen und bis zum
sichtbaren Wiederkommen des Herrn
nicht mehr aufhören.
Die prophetischen Aussagen der
Bibel sind immer aktuell und bedeuten
für jede Generation ein Reden Gottes.
Somit ist der Hinweis auf das Wort Got-
tes zu jeder Zeit wichtig, ganz besonders
jedoch in unseren Tagen. Aber was ist
nur mit uns los? Schämen wir uns und
haben wir Angst, den Menschen von der
Bibel her zu sagen, was auf diese Welt
zukommt? Befürchten wir, dass sie uns
als Spekulanten oder Fundamentalisten
verschreien? Die Welt macht sich apo-
kalyptische Gedanken – der Grossteil
der Christenheit jedoch schweigt. Der
eigentliche Auftrag Jesu Christi (Mt
28,19-20) wird kaum mehr wahrge-
nommen, geschweige denn umgesetzt.
Doch wir sollten uns darüber im Klaren
sein, dass wir die Natur ohne Gott nicht
retten können!
Aufgegriffen
Mehrere Dutzend Menschen haben am
17. August 2007 vor einer «Galeria Kaufhof»-
Filiale in Berlin demonstriert. Gemeinsam
protestierten sie gegen den Verkauf israe-
lischer Produkte aus den «besetzten Gebie-
ten». Vom 14. bis 25. August bot «Galeria
Kaufhof» in mehreren Filialen israelische
Produkte anlässlich einer «Israel-Woche» an.
«Wir müssen die deutsche Bevölkerung da-
zu ermutigen, kritisch gegenüber der israeli-
schen Besetzung zu sein», sagte eine Teilneh-
merin, die Journalistin Ruth Fruchtmann.
Eine palästinensische Kassam-Rakete
ist Anfang September auf dem Gelände ei-
ner Kindertagesstätte in Sderot eingeschla-
gen. Zwölf Kleinkinder erlitten einen Schock.
Es war eine von sieben Raketen, die palästi-
nensische Terroristen an jenem Tag auf isra-
elische Ziele in der Negev-Wüste abfeuerten.
Der Islamische Dschihad übernahm die Ver-
antwortung und sprach von einem «Geschenk
zur Eröffnung des neuen Schuljahres».
150 Millionen Kilometer von der Er-
de entfernt braut sich Unheil zusammen.
Ab Herbst dieses Jahres wird das zentra-
le Gestirn unseres Planetensystems so viel
Energie entwickeln wie seit Jahrhunderten
nicht mehr. Gefährliche magnetische Stür-
me bedrohen die Erde. Die Sonne wird in
den nächsten Jahren hyperaktiv – und die
Folgen werden die Menschheit unvorberei-
tet treffen.
Die zahlreichen Erkrankungen nach ei-
nem Meteoriteneinschlag in Peru können
nach Forscherangaben von Gasen aus dem
Erdreich oder Siliziumdämpfen herrühren.
Hinzu komme der Rauch, der bei der Ver-
brennung organischer Stoffe entstanden
sein könnte, berichtete die Zeitung «El Co-
mercio» unter Berufung auf Honorio Cam-
poblanco von der geologischen Fakultät der
San-Marcos-Universität in der Hauptstadt Li-
ma. Etwa 150 Bewohner des Dorfes Caran-
cas in der Nähe des Titicaca-Sees hatten
nach dem Einschlag des Himmelskörpers
über Schwindelgefühl, Kopfschmerzen und
Brechreiz geklagt.
MNR > November 2007 11
 Bundeskanzlerin Angela Merkel erhält
den diesjährigen Leo-Baeck-Preis. Der Zent-
ralrat der Juden in Deutschland würdigt da-
mit ihr «kontinuierliches und glaubwürdiges
Engagement» für die Verständigung zwischen
Juden und Nichtjuden in Deutschland wie
auch in Israel.
Obwohl die Hinwendung zum Christen-
tum im Iran lebensgefährlich sein kann, sind
immer mehr Menschen in der islamischen
Republik aufgeschlossen für den christlichen
Glauben. Der Kommission für Religionsfrei-
heit der Weltweiten Evangelischen Allianz zu-
folge sind vor allem junge Iraner enttäuscht
und desillusioniert von den Auswirkungen der
islamischen Revolution von 1979.
Die schwedische Hotelkette «Scandic»
hat ihre Entscheidung revidiert, Bibeln aus
den Zimmern zu verbannen. Das hat jetzt der
deutsche Zweig des internationalen Gideon-
bundes (Wetzlar) mitgeteilt.
Religiöse Bekenntnisse auf dem Fuss-
ballplatz werden ab der neuen Saison der
Bundesliga bestraft. Der Weltverband FIFA
hat die Regeln gegen das Zurschaustellen
von Glaubensaussagen noch einmal ver-
schärft. Alle Kleidungsstücke mit Botschaf-
ten wie «Jesus liebt dich» sind tabu, und ihr
Zeigen wird geahndet, selbst bei Interviews
nach dem Spiel.
Der Schweizer Theologe und Dozent für
Kirchengeschichte und systematische Theo-
logie Peter H. Uhlmann antwortete in einem
Interview auf die Frage: «Welches ist ihr Cre-
do?» «Beim Unwetter in Huttwil lockerte der
Sturm eine Schraube an einem der Zifferblät-
ter des Kirchturms. Die Uhr zeigte 3 Minuten
vor 12. Wenn dies kein Fingerzeig Gottes ist!
Ich wünsche mir, dass Christen das ihnen ge-
schenkte Licht leuchten lassen.»
Nordamerikas junge säkulare Juden
pflegen immer weniger Beziehungen zum Ju-
denstaat Israel. Eine Umfrage ergab, dass
nur noch 35 Prozent der US-Juden unter 35
Jahren es als persönliche Tragödie ansehen,
sollte Israel zerstört werden.
«Es gibt nichts Gutes, ausser man tut
es.» Erich Kästner
12 MNR > November 2007
Im Blickfeld
Die Berichte der Bibel, insbesondere
die prophetischen Voraussagen der Of-
fenbarung, kündigen nicht nur verhee-
rende Kriege an, sondern auch eine über-
natürliche Zerstörung des Ökosystems.
Ebenso werden eine Veränderung im
meteorologischen Kreislauf, der Zusam-
menbruch des Wirtschaftssystems und
weltweite Hungersnöte vorausgesagt.
Können wir uns vorstellen, dass es ein-
mal eine Zeit geben wird, in der ein Laib
Brot umgerechnet
etwa 70 Euro, den
Tageslohn eines Die Welt macht sich apo-
einfachen Arbei-
ters, kostet? (vgl.
kalyptische Gedanken
Offb 6,6). – der Grossteil der Chris-
In einer christ-
lichen Zeitschrift
tenheit jedoch schweigt
heisst es: «So nied-
rig waren die Lagerbestände an Getrei-
de schon seit Jahrzehnten nicht mehr:
242 Mio. Tonnen sind an Reserve noch
vorhanden, und sie würden theoretisch
reichen, die Weltbevölkerung 45 Tage
satt zu machen. Doch die Vorräte werden
weiter dahinschmelzen, denn aufgrund
der Trockenheit in etlichen Kornkam-
mern der Erde ist mit Ernteausfällen zu
rechnen. So hat die Ukraine, die Korn-
kammer der ehemaligen Sowjetunion,
wegen dürrebedingter Ernteschäden
ihren Getreideexport sogar gestoppt. …
Derzeit schiessen die Preise für Weizen
in die Höhe, weil der Weltverbrauch
pro Jahr bei 621 Mio. Tonnen liegt, die
Welt-Produktionsmenge aber nur 610
Mio. Tonnen ergibt. Allein in der Euro-
päischen Union sind die Weizenvorräte
von 25,2 Mio. Tonnen (2004) auf 13,3
Mio. Tonnen im Jahr 2006 gesunken.
Überhaupt spitzt sich die Lage am
Markt für Agrar-Erzeugnisse zu. Nicht
nur Dürren und Überschwemmungen
reduzieren Ernten, auch ein milder
Winter ist schädlich. … Die Bürger
werden sich langfristig auf deutlich
höhere Nahrungsmittelpreise einstellen
müssen. Denn 1. leidet die Agrar-Pro-
duktion unter dem Klimawandel, 2.
steigt der Bedarf an Nahrungsmitteln
durch den zunehmenden Wohlstand in
Südamerika und Asien an, 3. werden Ag-
rar-Produkte mehr und mehr auch für die
Erzeugung von Bio-Sprit verwendet und
4. verschwindet immer mehr Ackerland
auf dieser Welt. …»7
Über die Nachrichten im Rundfunk
wurde für die Schweiz und Deutsch-
land eine Weizenknappheit gemeldet.
Der Preis für Butter ist bereits um bis
zu 50 Prozent gestiegen; vor einigen
Jahren hatten wir noch einen «Butter-
berg». Schon vor etwas mehr als einem
Jahr begegnete man in einer deutschen
Tageszeitung der Überschrift «Der Welt
droht eine Weizenknappheit». In diesem
Beitrag hiess es, dass an den Märkten
für Nahrungs- und Futtergetreide
grosse Verwirrung herrsche. Analysten
stellten fest, dass
bei Weizen, Reis
und Futtergetrei-
de extrem geringe
Weltvorräte zu er-
warten seien und
sich die Werte auf
historische Tiefs
zubewegten.8
Wir brauchen uns nichts vorzuma-
chen, denn es wird mit der Umwelt
nicht besser werden. Im Gegenteil:
Die Bibel prophezeit deutlich, dass es
noch viel schlimmer kommen wird. Wa-
rum? Weil der überwiegende Teil der
Menschheit dem Schöpfer den Rücken
zugewendet hat, ja Ihn verleugnet und
sogar verspottet oder andere Götter an
Seine Stelle setzt. Sein Wort, die Bibel,
gilt ihnen nichts mehr, ja ist ihnen sogar
lächerlich. Sie haben die Evolution zu ih-
rem «Gott» gemacht mit verheerenden
Folgen für das gesellschaftliche Leben,
beispielsweise in Sachen Ethik, Moral
und Sozialverhalten.
Die ersten vier Posaunen in Offen-
barung 8,6-12 sind ein Gericht über
die ablehnende geistliche Haltung der
Menschen Gott und Seinem Erlösungs-
werk gegenüber:
1. Die Menschheit wies das kostbare
Erlösungsblut Jesu ab und lehnte sich
dagegen auf. Die erste Posaune bringt
daher Hagel und Feuer, «mit Blut
vermischt» (Offb 8,7). Jeder Mensch
kommt unter den Zorn Gottes, der
nicht durch Jesu Blut mit Gott versöhnt
ist.
2. Die Menschheit stützte sich auf
Weltreiche und lehnte das Gottesreich
ab. Sie wollte alles selber in den Griff
bekommen und durch Weltorganisatio-
nen, Zusammenschlüsse und Verbände
Frieden schaffen. Den Friedefürsten
wollte sie nicht. Bei der zweiten Po-
saune wird «etwas wie ein grosser,
mit Feuer brennender Berg ins Meer
geworfen» (Offb 8,8). Das macht deut-
lich: «… Nationen mühen sich für das
Feuer ab …» (Jer 51,58).
3. Gerade im christlichen Teil unserer
Welt fällt man von Gott und Seinem
Wort ab, lehnt sich dagegen auf und
wendet sich heidnischen Religionen
zu. Man verlässt die Quelle des Le-
bens und wendet sich stinkenden,
«bitteren» Tümpeln zu. Nach 5. Mose
29,17-18 wird der Abfall von Gott
und die Hinwendung zu den Göttern
mit «Wermut» und «Gift» bezeichnet.
Gottes Antwort auf ein solches Verhal-
ten ist die dritte Posaune: Ein Stern
namens «Wermut» fällt vom Himmel,
fällt auf «den dritten Teil der Flüsse und
Wasserquellen» und macht sie «bitter»,
das heisst vergiftet sie (vgl. Offb 8,10-
11).
4. Jesus ist das Licht der Welt. Sein
Wort und Sein Evangelium bringen
Licht in die Finsternis hinein. Aber
«die Menschen liebten die Finsternis
mehr als das Licht» (Joh 3,19). Durch
die vierte Gerichtsposaune wird daher
die Welt verdunkelt werden, sodass Tag
und Nacht ein Drittel weniger Licht ha-
ben werden (Offb 8,12).
Es scheint, dass unsere Welt bezüglich
der geistlichen Einstellung der Menschen
gerichtet wird. Aber es wird noch schlim-
mer kommen. Die ersten vier Posaunen
werden das Ökosystem der Schöpfung
betreffen: Erde, Pflanzen, Meer, Flüsse
und Wasserquellen sowie den Ster-
nenhimmel und dadurch bedingt auch
den Menschen. Aber die nächsten drei
Posaunen, die mit dem Wort «Wehe»
bezeichnet werden, betreffen den un-
erlösten Menschen direkt: «… es wurde
ihnen gesagt, dass sie dem Gras der
Erde keinen Schaden zufügen sollten,
auch nicht irgendetwas Grünem, noch
irgendeinem Baum, sondern nur den
Menschen, die das Siegel Gottes nicht
an ihrer Stirne haben» (Offb 9,4).
Das sind keine rosigen Zukunfts-
aussichten, aber sie entsprechen der
Wahrheit Dessen, der die Wahrheit ist.
Heute leben wir noch in der Gnadenzeit
und diese besteht auch darin, dass Gott
uns über die Zukunft aufklärt. Wer den
Bombenalarm hört, wird sich schnellst-
möglich in den Bunker flüchten. Wer um
eine bevorstehende Naturkatastrophe
weiss, lässt sich vorher evakuieren. Wer
ein Gewitter heraufkommen sieht, wird
vorher das Heu in die Scheune bringen.
Wer das Wort Gottes ernst nimmt, flüch-
tet zu Jesus Christus. Gnade ist auch,
dass die Bibel über eine Hölle spricht,
damit wir wiedergeboren werden und
uns in den Himmel flüchten (Joh 3,3).
Übertreibung oder Untertreibung?
Für die einen ist das Thema «Klima-
wandel» ein und alles; sie übertreiben
in ihren Aussagen. Andere wiederum
verharmlosen diese Tatsache – und das
ist noch viel schlimmer! Diese Letzteren
verniedlichen das Problem und betonen,
dass es diese Phänomene schon immer
gegeben habe. Dabei missachten sie das
Wort Gottes der Bibel und führen Argu-
mente aus Geologie und Biologie an. Sie
gehen von Hunderttausenden, Millionen
oder gar Milliarden von Jahren aus und
argumentieren diesbezüglich mit einem
stetigen Kommen und Gehen von Kli-
mawandel, Eiszeiten, Meteoritenein-
schlägen und anderen Ereignissen. So
wird zum Beispiel eine Art Sintflut und
das Vorkommen von Muscheln in den
Bergen mit dem Schmelzen der Eiszeit
erklärt.
Aber nicht irgendein natürlicher evo-
lutionistischer Prozess wird irgendwann
einmal die Erde in Mitleidenschaft zie-
hen, sondern Gottes gebietendes Wort
wird es plötzlich und unerwartet tun.
Wenn der Mensch noch mit Jahrmillio-
nen rechnet, wird der «Tag des Herrn»
für ihn kommen wie ein Dieb in der
Nacht. Weil viele Wissenschaftler der
Agrar-Produkte werden mehr und mehr für die Erzeugung von Bio-Sprit verwendet
Bibel nicht glauben und es für sie somit
auch die biblische Sintflut nicht gegeben
hat, beziehen sie dieses Strafgericht Got-
tes über die damalige Welt nicht in ihre
Berechnungen ein und kommen so auf
völlig falsche Resultate.
Genau dieses Problem spricht die
Bibel für die Endzeit an, wenn sie pro-
phetisch sagt: «Dabei sollt ihr vor allem
das erkennen, dass am Ende der Tage
Spötter kommen werden, die nach
ihren eigenen Lüsten wandeln und sa-
gen: Wo ist die Verheissung seiner
Wiederkunft? Denn seitdem die Väter
entschlafen sind, bleibt alles so, wie
es von Anfang der Schöpfung an
gewesen ist! Dabei übersehen sie
aber absichtlich, dass es schon vor-
zeiten Himmel gab und eine Erde aus
dem Wasser heraus (entstanden ist)
und inmitten der Wasser bestanden hat
durch das Wort Gottes; und dass durch
diese (Wasser) die damalige Erde infolge
einer Wasserflut zugrunde ging» (2.Petr
3,3-6). Sehen wir uns das einmal etwas
genauer an:
• Wann wird es geschehen? «… am
Ende der Tage …» (= Endzeit).
•Was für Menschen werden dann kom-
men? «Spötter» treten auf.
• Worin besteht ihr Spott? Sie verleug-
nen die bevorstehende Wiederkunft
Jesu: «Wo ist die Verheissung seiner
Wiederkunft?» Sie sagen: «Das Phäno-
men des Klimwandels besteht schon
seit dem ‹Anfang der Schöpfung›. Es
ist ein Kommen und Gehen. Es war
immer schon so und es ist keinesfalls
ein Zeichen der Endzeit oder der be-
vorstehenden Rückkehr Jesu.»
• «Dabei übersehen sie aber absicht-
lich» (evolutionär), dass es eine Sintflut
gab.
• Deshalb rechnen sie vielfach mit
Millionen oder gar Milliarden von Jah-
ren und argumentieren, dass es schon
immer so war und irgendwie so wei-
tergehen wird. Wird damit nicht genau
unsere Zeit beschrieben?
Jesus sagte für die Zeit der kommen-
den Trübsal Folgendes voraus: «Wie es
aber in den Tagen Noahs war, so wird
es auch bei der Wiederkunft des Men-
schensohnes sein. Denn wie sie in den
Tagen vor der Sintflut assen und tran-
MNR > November 2007 13

Im Blickfeld
ken, heirateten und verheirateten bis zu
dem Tag, als Noah in die Arche ging,
und nichts merkten, bis die Sintflut kam
und sie alle dahinraffte, so wird auch die
Wiederkunft des Menschensohnes sein»
(Mt 24,37-39). Der Herr will uns damit
verdeutlichen, dass die Menschen vor
den Ereignissen der in der Offenbarung
vorausgesagten Gerichtskatastrophen
in Bezug auf Gott und Sein Wort völlig
gleichgültig sein werden! Im Allgemei-
nen werden die Menschen einfach so
weiterleben wie bisher und sich über
einen künftigen Gerichtstag keine Ge-
danken machen. Man wird die Botschaft
der Bibel, wie dazumal die Botschaft
Noahs, überhören und übertönen. Das
ganz normale gesellschaftliche Leben
wird wie immer seinen gewohnten
Lauf nehmen. Doch plötzlich und voll-
kommen unerwartet wird die Welt von
den Gerichten Gottes überrollt werden!
Darum tun wir den Menschen und auch
uns keinen Gefallen, wenn wir diese
Wahrheit – aus Angst, man könnte uns
«Spinner», «Neunmalkluge», «Funda-
mentalisten» oder anderswie nennen
– verleugnen, indem wir immer alles
nur schönreden.
Was heute für viele wie ein Märchen
klingt, hat der Sohn Gottes als Wirklich-
keit hingestellt und gesagt, dass es vor
Seinem Wiederkommen genauso sein
wird: «… es wird in der Welt zugehen
wie zur Zeit Lots. Die Menschen gingen
alltäglichen Dingen nach – sie assen und
tranken, kauften und verkauften, pflanz-
ten und bauten –, bis zu dem Morgen,
an dem Lot Sodom verliess. Da regnete
es Feuer und Schwefel vom Himmel,
und alle in der Stadt kamen um» (Lk
17,28-29, NLB).
Was noch wichtiger ist als die
Umwelt
Gott will nicht, dass irgendein
Mensch für ewig verloren geht (1.Tim
2,4). Darum wartet Er in Seiner gros-
sen Geduld noch zu. Petrus schreibt in
seinem zweiten Brief: «Der Herr zögert
nicht die Verheissung hinaus, wie etliche
es für ein Hinauszögern halten, sondern
er ist langmütig gegen uns, weil er nicht
will, dass jemand verloren gehe, sondern
dass jedermann Raum zur Busse habe.
Es wird aber der Tag des Herrn kommen
wie ein Dieb in der Nacht; dann werden
die Himmel mit Krachen vergehen, die
14 MNR > November 2007
Elemente aber vor Hitze sich auflösen
und die Erde und die Werke darauf ver-
brennen» (2.Petr 3,9-10). Der Mensch
wird die Umwelt nicht retten können.
Er kann nur sich selbst in Sicherheit
bringen, und zwar bei Dem, der alles
erschaffen hat!
Bei einem durch Sirenen angekün-
digten Bombenhagel keinen Luftschutz-
keller aufzusuchen, wäre fatal. Wer bei
einem Schiffsunglück nicht rechtzeitig
das Rettungsboot besteigt, ist töricht.
Leichtsinnig ist es auch, sich vor einer
bevorstehenden Naturkatastrophe nicht
evakuieren zu lassen. Die allergrösste
Dummheit aber besteht darin, bei den
offensichtlichen Zeichen der Zeit den
Retter, den Herrn Jesus, nicht aufzusu-
chen, denn das ist selbst in der Ewigkeit
nicht wiedergutzumachen.
Nur bei Ihm ist die wahre
Zuflucht: «Gott ist unsere
Zuflucht und Stärke, ein Hel-
fer, bewährt in Nöten. Darum
fürchten wir uns nicht, wenn
auch die Erde umgekehrt wird
und die Berge mitten ins Meer
sinken» (Ps 46,2-3).
Der Zug, mit dem man
an seinen Bestimmungsort
Noch steht die Gnaden-
tür weit offen: Jeder
kann zu Jesus Christus
kommen und durch Ihn
freien Eingang ins Reich
Gottes finden
gelangen will, ist eben eingefahren. Die
Fahrgäste sind ausgestiegen, die Türen
stehen offen. Man denkt, das hat noch
Zeit. Fatal ist, wenn man sich dann auf
ein längeres Gespräch einlässt oder an
einem Kiosk noch gemütlich etwas
trinkt und einen kleinen Imbiss ein-
nimmt – und auf einmal merkt, dass bis
zur Abfahrt keine Zeit mehr verbleibt.
Schwitzend rennt man zum Zug, dessen
Türen bereits automatisch zugeschlossen
worden sind. Hastig drückt man auf den
Türöffner – aber es geht nichts mehr. Die
Türen bleiben verschlossen. Auch der fle-
hentliche Blick zum Lokführer und das
Rudern mit den Armen nützen nichts
mehr. Denn schon setzt sich der Zug in
Bewegung. Verpasst! Jesus sagte einmal
warnend: «Wenn der Hausherr aufgestan-
den ist und die Tür verschlossen hat und
ihr anfangt, draussen zu stehen und an
die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr,
tu uns auf!, dann wird er antworten und
zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo
seid ihr her?» (Lk 13,25).
Noch steht die Gnadentür weit
offen: Jeder kann zu Jesus Christus
kommen (Mt 11,28) und durch Ihn
freien Eingang ins Reich Gottes finden.
Bitte verschwenden Sie Ihre Zeit nicht
mit zweitrangigen Angelegenheiten!
Treten Sie heute ein in die für Sie noch
offen stehende Gnadentür: die offenen
Arme des Sohnes Gottes! Er hat mit
allem Ernst gewarnt: «Habt aber Acht
auf euch selbst, dass eure Herzen nicht
beschwert werden durch Rausch und
Trunkenheit und Sorgen des Lebens,
und jener Tag unversehens über euch
kommt!» (Lk 21,34).
Ein Evangelist hat die Barmherzigkeit
und Liebe Gottes in die folgenden Wor-
te gekleidet: «Die Welt ist nicht genug
– das Geld ist nicht genug – aber mit
Jesus ist die Welt ein Ozean voller Lie-
be – genug für alle: unkaputtbar, unaus-
trinkbar – ausreichend für alle und alle
Zeiten – für dich und für mich!! Willst
du, schmeckst du? Wirf dein Herz in
dieses Meer. Du wirst nicht ertrinken
– du wirst schwimmen lernen in der
Liebe Gottes und wirst leben in der
Gegenwart seiner Majestät.»9 N.L. 
1
Anzeiger von Uster, 9.8.2007
2
Livenet, 13.8.2007
3
Livenet, 11.8.2007
4
Die Weltwoche, Nr. 26/2007
5
Gerhard Herbst, Rundbrief Nr. II/1.6.2007
6
factum, Nr. 5/2007
7
Topic, Juli 2007
8
Frankfurt Allgemeine Zeitung, 18.8.2006
9
Michael Pietras in dzm aktuell, Nr. 4/2007
Und die Bibel hat
doch recht
Unermüdlich sind Evolutionisten auf der Suche nach Beweisen für die Theorie,
dass alles durch Zufall entstanden sein soll. Doch immer wieder kommt man
zu Entdeckungen, die das Gegenteil beweisen, so auch was die «Junk-DNA»
angeht.
E
ine Meldung von «ProGenesis»
lässt aufhorchen:
«Junk-DNA wird aufgewertet.
Grosse Abschnitte der menschlichen
Gene codieren keine Proteine. Man
nennt diese daher Junk (Abfall). Nun
aber entdeckten Forscher der Stanford
Universität für Medizin und der Uni-
versität von Kalifornien Santa Cruz,
dass diese Abschnitte beim An- und
Abschalten der verschiedenen Gene
eine Rolle spielen. Gill Bejerano, Assis-
tenz-Professor für Entwicklungsbiologie
und Computerwissenschaft bei Stanford,
fand mehr als 10 000 nahezu identische
Abschnitte, die in den menschlichen
Chromosomen verteilt sind. Viele die-
ser Abschnitte findet man in gen-freien
Zonen, die man bisher als ‹Gen-Wüs-
ten› bezeichnete. Diese Abschnitte
sind in Wirklichkeit so angefüllt mit
nützlichen DNA-Bits, dass man sie in
‹Regulier-Urwälder› umbenannt hat.
Die meisten Segmente, die Bejerano in
seiner Arbeit beschreibt, befinden sich
in der Nähe von Genen, die während
den ersten Wochen eines Lebewesens
nach der Empfängnis eine sorgfältig
orchestrierende Rolle spielen. Bejerano
und seine Kollegen vermuten, dass diese
Sequenzen bei der raffinierten Choreo-
graphie helfen, nämlich wann und wo
die Gene angeschaltet werden, um einen
«Aber frage doch das Vieh, es wird dich belehren, und die Vögel des Himmels tun dir’s kund. Das Kraut
des Feldes lehrt dich, und die Fische im Meer erzählen es. Wer unter allen diesen wüsste nicht, dass die
Hand des Herrn solches gemacht hat»
Gill Bejerano
bestimmten Bauplan zu realisieren. Im
Speziellen hat die Gruppe Sequenzen
gefunden, die besonders zahlreich in
der Nähe von Genen waren, die beim
Zusammenhalten der Zellen helfen. Die-
se Gene spielen eine wichtige Rolle wäh-
rend der frühen Lebensphase, indem sie
die Zellen dazu veranlassen, ihren rich-
tigen Platz zu finden oder rechtzeitig
Organe und Gewebe zu bilden, welche
die vorgesehene Funktion haben.
Die Erkenntnis, dass die bisher als
‹Gen-Wüsten› bezeichneten Abschnitte
der DNA nun plötzlich zu ‹Regulier-Ur-
wäldern› mutieren, ist eine Blamage
für jene Genforscher, die ursprünglich
glaubten, im ‹Junk› einen Beweis für
Evolution entdeckt zu haben. Es stellt
sich heraus, dass es viel plausibler ist,
dass ein hochintelligenter Schöpfer da-
hintersteckt, denn zufällig konnte ein
solch planmässig arbeitendes System
nicht entstehen.»1
Allen Evolutionisten, die stur daran
glauben, dass einfach alles so entstanden
sein soll, sei das Wort aus Hiob 12,7-9
zugerufen: «Aber frage doch das Vieh,
es wird dich belehren, und die Vögel
des Himmels tun dir’s kund. Das Kraut
des Feldes lehrt dich, und die Fische im
Meer erzählen es. Wer unter allen diesen
wüsste nicht, dass die Hand des Herrn
solches gemacht hat.» N.L. 
1
Hansruedi Stutz, Pro Genesis, 23.8.2007
Ein Stern
geht auf!
Nachfolgend drucken wir den Text
dieser neuen Verteilschrift von
Norbert Lieth ab, damit unsere
Leser und Leserinnen rechtzeitig die
gewünschte Anzahl von Exemplaren
bestellen können. Sie ist unter der
Bestellnummer 21558 kostenlos bei
uns erhältlich. Bitte verwenden Sie
den Bestellschein in der Mitte der
Zeitschrift.
Wir wollen die Sterne erobern. Und dei-
nen Stern auslöschen. Und wir können
doch nur uns selbst auslöschen. Nicht
dich. (Kyrilla Spiecker)
A
lle Jahre wieder sieht man unzäh-
lige Weihnachtssterne in allen
möglichen Formen und Grössen
an Fenstern, Fassaden und Bäumen
erstrahlen. Sie glitzern in Geschäften,
erleuchten Gaststätten und Wohnstu-
ben, sie erhellen Fussgängerzonen oder
Ortsdurchfahrten. Sie vermitteln eine
spezielle, wohltuende Atmosphäre, sind
schön anzusehen und fast jeder erfreut
sich ihrer Pracht, Form und Vielfalt.
Alle Sterne, ob die realen am Himmels-
zelt oder die künstlichen zur Weihnachts-
zeit, deuten auf den einen Stern, den Gott
uns zur Erlösung sandte: Jesus.
MNR > November 2007 15

Im Blickfeld
Wir wollen nach den Sternen
greifen – doch einer griff nach uns
Etwa 1400 Jahre vor Christi Geburt
weissagte ein Mann namens Bileam
– inspiriert durch den Geist Gottes – das
Kommen Jesu in diese Welt: «Ich sehe
ihn, aber jetzt noch nicht; ich schaue
ihn, aber noch nicht in der Nähe. Ein
Stern tritt hervor aus Jakob, und ein
Zepter erhebt sich aus Israel» (4. Mose
24,17). Dieser Bibelvers spricht nicht
buchstäblich von einem Stern, sondern
vielmehr von einer Person, die aus Israel
kommen wird, um etwas Ausserordent-
liches zu sein und etwas Besonderes zu
wirken. Israel lebte in der Hoffnung,
dass eines Tages der Erlöser kommen
würde. Dieser Erlöser, Jesus, sagte von
sich selbst: «Ich bin die Wurzel und der
Spross Davids, der leuchtende Morgen-
stern» (Offenbarung 22,16).
Wir wollen zu den Sternen reisen
– doch einer kam zu uns
Knapp anderthalb Jahrtausende nach
Bileams Weissagung kam der Eine, um
diese Prophezeiung buchstäblich zu
erfüllen. Und in der Tat wurde Sein
Erscheinen durch einen Stern ange-
kündigt. Sternkundige aus dem «Mor-
genland», dem Gebiet der syrisch-ara-
bischen Wüste, erkannten Seinen Stern
und deuteten ihn – wahrscheinlich
aufgrund hebräischer Schriftkenntnis
– auf den König der Juden. Sie kamen
von weit her, um Ihm zu begegnen: «Als
nun Jesus geboren war in Bethlehem in
Judäa, in den Tagen des Königs Herodes,
siehe, da kamen Weise aus dem Morgen-
land nach Jerusalem, die sprachen: Wo
ist der neugeborene König der Juden?
Denn wir haben seinen Stern im Mor-
genland gesehen und sind gekommen,
um ihn anzubeten!» (Matthäus 2,1-2).
Als sie Ihn kurze Zeit später fanden,
wurden sie mit grosser Freude erfüllt:
«Als sie nun den Stern sahen, wurden sie
sehr hoch erfreut; und sie gingen in das
Haus hinein und fanden das Kind samt
Maria, seiner Mutter. Da fielen sie nie-
der und beteten es an; und sie öffneten
ihre Schatzkästchen und brachten ihm
Gaben: Gold, Weihrauch und Myrrhe»
(Matthäus 2,10-11).
Ja, das ist es, was Jesus will: einer
traurigen Welt Freude bringen, einer
dunklen Welt Licht, einer sündigen
16 MNR > November 2007
und sterbenden Menschheit Vergebung
und ewiges Leben. Wie die Sterne den
dunklen Himmel erleuchten, so will und
kann Jesus dunkle, umnachtete Seelen
aufhellen. Jesus ist für jeden Menschen
die einzig wahre Hoffnung. Mag er noch
so weit von Gott entfernt sein: Er darf
Ihn finden, zu Ihm kommen und mit
Freude erfüllt werden.
Jemand, der zu Jesus gefunden hatte,
wurde gefragt: «Woher weisst du, dass
dich Jesus Christus angenommen hat,
dass du Vergebung empfangen hast und
ein Kind Gottes bist?» Er antwortete:
«Wie weisst du, dass du Zucker im Tee
hast?» Diese Antwort sagt genug. Dieser
bekehrte Mensch hatte eine Verände-
rung beobachtet, die seine Hinwendung
Die Verteilschrift «Ein Stern geht auf!» (Be-
stellnr. 21558) ist kostenlos bei uns erhält-
lich. Bitte verwenden Sie den Bestellschein in
der Mitte der Zeitschrift
zu Jesus mit sich gebracht hatte, und
hatte die Liebe Jesu geschmeckt. Das
war eine reale Erfahrung, er wusste, an
wen er glaubte!
Wir wollen den Schein der Sterne
sehen – doch einer sieht uns
Der Stern von Bethlehem ist mehr
als ein Wunder und mehr als nur schön
anzusehen: Er ist ein direkter Hinweis
auf die Person Jesu Christi. Jesus ist
erfahrbar; Er ist eine Herzensangele-
genheit. Der Apostel Petrus schreibt:
«So halten wir nun fest an dem völlig
gewissen prophetischen Wort, und ihr
tut gut daran, darauf zu achten als auf
ein Licht, das an einem dunklen Ort
scheint, bis der Tag anbricht und der
Morgenstern aufgeht in euren Herzen»
(2. Petrus 1,19).
In der Person Jesu Christi hat sich
jahrtausendealte Prophetie erfüllt. Man
sagt, dass sich etwa 300 alttestamentli-
che Aussagen im Blick auf das Kommen
Jesu buchstäblich erfüllt haben. Die Er-
scheinung des Sterns von Bethlehem
ist nur eine davon. Aber dieser Stern
will nicht nur betrachtet werden, nicht
nur gefeiert werden, nicht bloss ein
Schmuckstück sein, sondern: Er will in
unserem Herzen aufgehen. Das ist Sinn
und Zweck des Kommens Jesu in die
Welt, das ist die Botschaft von Weih-
nachten. Jemand sagte einmal treffend:
«Wenn Jesus tausendmal in Bethlehem
geboren wäre, aber nie in deinem Her-
zen, bist zu verloren.»
Man wollte den Stern auslöschen
– doch Er brachte uns Licht und
Leben
Hat das Kreuz nicht letztlich auch
eine gewisse Ähnlichkeit mit einem
Stern? Vielleicht ist das unter anderem
ein Grund dafür, dass Jesus diesen Tod
starb? Er hing gekreuzigt mit ausgebrei-
teten Armen zwischen Himmel und
Erde. Man wollte den Stern auslöschen,
doch Jesus ging um unserer Sünde willen
ans Kreuz. Drei Tage später auferstand
Er aus den Toten und strahlt nun umso
heller.
Eines Tages wird Er als heller Mor-
genstern wiederkommen und alle Augen
werden Ihn sehen. Im letzten Buch der
Bibel stehen unter anderem diese Worte:
«Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt,
um euch diese Dinge für die Gemeinden
zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und der
Spross Davids, der leuchtende Morgen-
stern. … Es spricht, der dies bezeugt: Ja,
ich komme bald! Amen. – Ja, komm, Herr
Jesus!» (Offenbarung 22,16.20). Und an
anderer Stelle heisst es: «Denn Gott, der
dem Licht gebot, aus der Finsternis her-
vorzuleuchten, er hat es auch in unseren
Herzen licht werden lassen, damit wir
erleuchtet werden mit der Erkenntnis
der Herrlichkeit Gottes im Angesicht
Jesu Christi» (2. Korinther 4,6)
Der Mensch möchte nach den
Sternen greifen, den «leuchtenden
Morgenstern», Jesus, kann er ergreifen
und Rettung erfahren. Wohl dem, der es
tut! N.L. 
 Biblische Botschaft
Ewige
«… und ich werde bleiben
Herrlichkeit euch die Stätte zu bereiten?» (Joh 14,2).
im Hause des Herrn im-
merdar» (Ps 23,6).
Marcel Malgo
W
ährend der erste Teil die-
ses Verses vom Leben des
Gläubigen hier auf Erden
spricht («Gutes und Barm-
herzigkeit werden mir folgen mein Leben
lang …»), geht es im zweiten Teil um die
ewige Herrlichkeit: «… ich werde blei-
ben im Hause des Herrn immerdar.» Der
Psalmschreiber David hat damit sicher
auch an das Heiligtum Gottes in Jerusa-
lem gedacht, aber prophetisch verkündet
er damit seine Gewissheit, einmal ewig
im Haus des himmlischen Vaters zu sein.
Als Gläubige des Neuen Bundes denken
wir dabei unwillkürlich an die Worte
Jesu: «In meines Vaters Hause sind viele
Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte
ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin,
Wiedergeborene Christen dürfen uner-
schütterlich wissen: Nach diesem Leben
kommt die ewige Herrlichkeit, das ewige
Leben beim Herrn. Deshalb schreibt Pau-
lus: «Hoffen wir allein in diesem Leben
auf Christus, so sind wir die elendesten
unter allen Menschen» (1.Kor 15,19).
Ewig bei ihrem Erlöser und Retter Jesus
zu sein, ist die herrlichste Hoffnung aller
Kinder Gottes!
Felsenfeste Gewissheit
In Psalm 23,6 verwendet David drei
Schlüsselwörter:
• «… ich werde bleiben im Hause des
Herrn immerdar.» Hier spricht er von
einer unwandelbaren Tatsache, die de-
finitiv beschlossen ist und an der sich
nie mehr etwas ändern wird.
• «… ich werde bleiben im Hause
des Herrn immerdar.» Mit dem Wort
«bleiben» sagt David nicht, dass er
bestimmt einmal dorthin gelangen und
nur eine gewisse Zeit an jenem Ort
verweilen wird. Nein, er betont damit,
in Verbindung mit dem dritten Schlüs-
selwort, dass es sich dabei um eine
ewige Bleibe handelt. Jakobus tadelt in
seinem Brief selbstsichere Menschen,
die ihr Leben ohne Gott planen: «Heute
oder morgen wollen wir in die oder die
Stadt gehen und wollen ein Jahr dort
zubringen (= bleiben) und Handel trei-
ben und Gewinn machen» (Jak 4,13).
Und er ermahnt sie ernsthaft mit den
Worten: «Stattdessen solltet ihr sagen:
Wenn der Herr will und wir leben,
wollen wir dies oder das tun» (V 15).
Bei David war es keine Selbstüber-
schätzung oder gar Grössenwahn, als
er vom Bleiben «im Hause des Herrn
immerdar» sprach, sondern er bezeugte
das in grosser Glaubenszuversicht.
• «… ich werde bleiben im Hause des
Herrn immerdar.» Hier spricht David
nicht von einer Bleibe, die man nach
einer gewissen Zeit wieder verlässt,
um an einen anderen Ort umzuziehen.
Nein, er sagt damit, dass er dort ohne
Unterbruch, ohne Ende sein wird; es
ist gleichsam ein Finale, das zu keinem
Ende führt.
Haben nicht auch wir, die wir Chris-
tus angehören, allen Grund, mit einer
MNR > November 2007 17

Biblische Botschaft
solchen Zuversicht über die Ewigkeit
zu reden? Sollte das nicht auch für uns
eine Selbstverständlichkeit sein? Paulus
jedenfalls tat es, als er den Thessaloni-
chern über die Entrückung schrieb und
dann jubelnd ausrief: «… so werden wir
bei dem Herrn sein allezeit» (1.Thess
4,17). Was bei David «immerdar» heisst,
lautet bei Paulus «allezeit», aber beide
reden über ein und dasselbe – nämlich
über die ewige Gemeinschaft mit dem
Herrn.
Jesus Christus verlangt nach den
Seinen
Nicht nur Christen in der Verfolgung
oder Kinder Gottes, die unter grossen
Anfechtungen gesundheitlicher oder
PA S S P O R T
Himmel
anderer Natur zu leiden haben, wür-
den lieber heute als morgen entrückt
werden, um immer bei Jesus zu sein.
Nein. Den guten Hirten selbst verlangt
es danach, mit den Seinen vereinigt zu
werden. Weshalb wissen wir das? Weil
Jesus sich im hohepriesterlichen Gebet
an Seinen himmlischen Vater wandte
mit den Worten: «Vater, ich will, dass,
wo ich bin, auch die bei mir seien, die
du mir gegeben hast, damit sie meine
Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben
hast; denn du hast mich geliebt, ehe
18 MNR > November 2007
der Grund der Welt gelegt war» (Joh
17,24).
Hatten diese Worte lediglich Bedeu-
tung für die damaligen Jünger? Nein,
denn nur einige Verse zuvor hören wir
Jesus beten: «Ich bitte aber nicht allein
für sie (Seine damaligen Jünger), son-
dern auch für die, die durch ihr Wort
an mich glauben werden» (Joh 17,20).
Damit sind alle Kinder Gottes bis auf den
heutigen Tag gemeint. Auch in Johannes
12,26 begegnen wir einer interessanten
Aussage, aus der hervorgeht, dass der
Herr Jesus die Seinen bei sich haben
möchte: «Wer mir dienen will, der folge
mir nach; und wo ich bin, da soll mein
Diener auch sein.» Natürlich müssen wir
diese Worte in erster Linie im Zusam-
«Unser Bürgerrecht aber
ist im Himmel …»
menhang mit der Berufung Seiner
ersten Jünger sehen. Darüber hi-
naus aber haben sie eine noch viel
weiter gehende Bedeutung. Wenn
Jesus sagt: «… wo ich bin, da soll
mein Diener auch sein», und damit
Sein Herz öffnet, gibt Er zu erken-
nen, dass Er sich nach innigster
Gemeinschaft mit den Seinen
sehnt. Damals waren es die Jünger,
heute durch den Heiligen Geist eine
weltweite Gemeinde – und in Bälde
wird im Himmel das nie mehr auf-
hörende Finale stattfinden: die ewige
Gemeinschaft des Sohnes Gottes mit
Seiner Brautgemeinde.
An der Pforte des Himmels
Weil unser Heiland sehnlichst nach
der ewigen Gemeinschaft mit den Sei-
nen verlangt, sollten wir uns – wie
David und Paulus – mit der Ewigkeit
beschäftigen. Aber es gibt noch einen
weiteren Grund, dies zu tun: Kinder
Gottes sind mit der Ewigkeit viel mehr
verquickt, als ihnen das bewusst ist.
Jedes Kind Gottes befindet sich ge-
mäss seiner hohen Berufung in Jesus
Christus schon seit seiner Wiederge-
burt direkt an der Pforte des Himmels.
Anders gesagt: Als gläubige Christen
bewegen wir uns, geistlich gesehen,
unmittelbar beim Himmel; das ist un-
ser Lebensraum, unser Revier. Weshalb?
Jedes wahre Kind Gottes ist in und durch
Jesus Christus schon während seines
irdischen Lebens im Himmel einge-
gliedert und eingeschrieben. Wir sind
zwar noch nicht im Himmel, aber wir
sind dort bereits erfasst. In diesem Sinn
befinden wir uns an der Pforte des Him-
mels, das heisst, wir sind dem Himmel
sehr nahe; es braucht nur noch einen
kleinen Schritt, bis wir tatsächlich für
ewig dort sind.
Was müssen wir darunter verstehen,
dass wir im Himmel bereits eingeglie-
dert sind? Wir bilden zusammen mit
Jesus Christus einen Leib:
• «Denn wie der Leib einer ist und
doch viele Glieder hat, alle Glieder des
Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch
ein Leib sind: so auch Christus. Denn
wir sind durch einen Geist alle zu
einem Leib getauft …» (1.Kor 12,12-
13).
• «Ihr aber seid der Leib Christi und
jeder von euch ein Glied» (1.Kor
12,27).
• «… Christus (ist) das Haupt der Ge-
meinde … die er als seinen Leib erlöst
hat» (Eph 5,23).
Wenn wir mit Christus, dem Haupt,
zusammen einen Leib bilden und Er
bereits im Himmel ist (zur Rechten der
Majestät in der Höhe, Hebr 1,3; 8,1),
dann sind wir in und durch Ihn einge-
gliedert im Himmel. Und somit befinden
wir uns dann wirklich an der Pforte des
Himmels oder nahe beim Himmel.
Darüber hinaus sind Kinder Gottes
schon im Himmel eingeschrieben,
weil sie das dortige Bürgerrecht besit-
zen. Den Christen in Philippi schreibt
Paulus: «Unser Bürgerrecht aber ist im
Himmel …» (Phil 3,20). Dort gibt es tat-
sächlich ein Bürgerregister, in das alle
zukünftigen Bürger des Himmelreichs
eingetragen sind; es nennt sich «Buch
des Lebens» (vgl. Offb 20,12.15). Pau-
lus erwähnt es in seinem Brief an die
Christen in Philippi: «… deren Namen
im Buch des Lebens stehen» (Phil 4,3).
Weiter lesen wir darüber: «Wer über-
windet, der soll mit weissen Kleidern
angetan werden, und ich werde seinen
Namen nicht austilgen aus dem Buch
des Lebens, und ich will seinen Namen
bekennen vor meinem Vater und vor
seinen Engeln» (Offb 3,5). Ausgelöscht
bzw. ausgetilgt werden aus einer Schrift
kann nur, wer einmal eingeschrieben ge-
wesen ist. Tatsache ist eben, dass nach
dem Willen Gottes vor Grundlegung
der Welt alle Namen aller Menschen im
Buch des Lebens eingeschrieben wor-
den sind (vgl. 1.Tim 2,4). Doch all die-
jenigen, die sich während ihres Lebens
nicht zu Jesus Christus bekehrt haben,
die ihre Sünden nicht durch Sein am
Kreuz vergossenes Blut haben austilgen
lassen und die darum mit unvergebenen
Sünden sterben, werden aus dem «Buch
des Lebens» ausgetilgt.
Wer Jesus Christus durch den
Glauben in Sein Herz aufgenommen
hat (Joh 1,12) und so zu Seiner Herde
gehört (vgl. z.B. Lk 12,32), ist in und
durch den Sohn Gottes im Himmel
eingegliedert und bleibt unauslöschlich
im «Buch des Lebens» eingeschrieben.
Deshalb befinden sich wiedergeborene
Christen, Kinder Gottes, direkt an der
Pforte des Himmels. Und darum ist es
für ein Kind Gottes, wenn es hier unten
den letzten Atemzug tut, wie wenn es
in seiner Wohnung von einem Zimmer
zum anderen geht.
Eigentlich warten wir nur noch
darauf, dass die Pforte des Himmels
geöffnet wird, damit wir in die ewige
Heimat einziehen können! Das könnte
sich jeden Tag ereignen, ob durch den
Tod oder durch die Entrückung, die
Hinwegnahme der Gemeinde von die-
ser Erde (1.Thess 4,16-17).
Die Leiden dieser Zeit im Licht der
ewigen Herrlichkeit
Gewiss erfüllt uns die Tatsache, dass
wir als Kinder Gottes grundsätzlich
überaus nahe beim Himmel leben, mit
grosser Freude und neuem Mut. Deshalb
sollten wir, wie David und Paulus, mit
grosser Zuversicht an den Himmel den-
ken und auch über ihn reden. Als Paulus,
der Tag für Tag überaus angefochten war
(2.Kor 11,23ff.; Röm 8,36), seine jetzi-
gen Leiden im Licht der ewigen Herr-
lichkeit betrachtete, schrieb er: «Denn
ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Lei-
den nicht ins Gewicht fallen gegenüber
der Herrlichkeit, die an uns offenbart
werden soll» (Röm 8,18). Und: «Denn
unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist,
schafft eine ewige und über alle Massen
gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir
nicht sehen auf das Sichtbare, sondern
auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar
ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar
ist, das ist ewig» (2.Kor 4,17-18). Auch
Petrus liess seine Leser wissen: «Dann
(wenn wir allezeit beim Herrn sind)
werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt
eine kleine Zeit, wenn es sein soll,
traurig seid in mancherlei Anfechtun-
gen» (1.Petr 1,6). Tatsächlich leben wir
heute «in mancherlei Anfechtungen».
Aber eines Tages werden wir uns freuen
mit unaussprechlicher Freude, wenn wir
bei Jesus sind. Deshalb dürfen wir uns
heute schon mit grosser Zuversicht auf
den Tag freuen, an dem sich dies alles
erfüllen wird!
Wo werden Sie die Ewigkeit
zubringen?
Nicht nur alte und unheilbar kranke
Menschen befinden sich an der «Tür zur
Ewigkeit» bzw. an der Pforte des Him-
mels, sondern alle wiedergeborenen
Christen leben dort; es ist ihr geistliches
Revier. Befinden Sie sich auch schon an
der Pforte des Himmels? Können Sie mit
Sicherheit sagen, ob Sie, wenn Sie heu-
te abberufen werden, durch dieses Tor
in die ewige Herrlichkeit gehen? Oder
müssen Sie mit Schrecken feststellen,
dass Sie noch immer an der Pforte zur
Hölle stehen? Wenn Sie noch nicht
wiedergeboren sind, ist das tatsächlich
«… deren Namen im
Buch des Lebens stehen»
der Fall! Dann gibt es
nur eines: Lassen Sie
sich noch heute von
Jesus Christus retten,
wodurch Sie sofort in
den Machtbereich der
Pforte des Himmels
versetzt werden (vgl.
z.B. Joh 1,12; Kol
1,13-14)! Wenn Sie
diesen Glaubensschritt
getan haben und dann
aus dieser Welt in die
Ewigkeit abberufen
werden, gehen Sie
durch die Pforte des
Himmels in die ewige
Herrlichkeit ein. Dann hat die ganze
Höllenmacht kein Anrecht mehr auf
Sie, weil Sie dann zur Gemeinde Jesu
Christi gehören, von welcher der Herr
Jesus gesagt hat: «… die Pforten der
Hölle sollen sie nicht überwältigen»
(Mt 16,18). Die Pforten der Hölle wer-
den Sie allerdings nur dann nicht mehr
überwältigen können, wenn Sie tatsäch-
lich durch die rettende Kraft des Blutes
Jesu in den Machtbereich der Pforte des
Himmels gekommen sind!
Der Wandel mit Gott
Jesus Christus in sein Herz und Leben
aufzunehmen und damit ein Kind Gottes
zu werden (Joh 1,12), ist die eine Seite
des Kreuzes: Jesus starb für mich! Die da-
mit untrennbar verbundene andere Seite
des Kreuzes heisst: Ich sterbe mit Jesus
(vgl. z.B. Gal 2,19-20)! Das bezieht sich
auf unseren täglichen Lebenswandel.
Wie wir das bewerkstelligen kön-
nen, ersehen wir in der Kurzbiografie
Henochs. Von diesem Mann lesen wir,
dass «Gott ihn zu sich genommen hat-
te» (1.Mo 5,24). In einer holländischen
Übersetzung heisst es: «God heeft hem
meegenomen.» Zu Deutsch: «Gott hat
ihn mitgenommen.»
Henoch ist ein Beispiel dafür, wie ein
Mensch ganz plötzlich dieses herrliche
Haus des Herrn erreicht, um für immer
dort zu bleiben! Was in der zitierten hol-
ländischen Übersetzung zum Ausdruck
kommt, dass Gott Henoch «mitgenom-
men» hat, wird einmal mit jedem Kind
Gottes geschehen, ob es nun eines natür-
lichen Todes stirbt oder entrückt wird:
Gott wird jedes Seiner Kinder in einem
Augenblick zu sich nehmen!
Henoch lebte ganz bewusst auf den
Tag seiner Hinwegnahme hin. Sein
Lebenswandel veranschaulicht uns,
wie unser Alltag aussehen sollte, da-
mit Gott auch uns einmal mit Freuden
mitnehmen kann. Was Henochs Leben
prägte, sollte auch bei uns zu finden
sein: «Henoch war 65 Jahre alt, als er
den Methusalah zeugte; und Henoch,
nachdem er den Methusalah gezeugt,
wandelte er mit Gott 300 Jahre lang
und zeugte Söhne und Töchter; also dass
Henochs ganzes Alter 365 Jahre betrug.
Und Henoch wandelte mit Gott und
war nicht mehr, weil Gott ihn zu sich
genommen hatte (oder mitgenommen
hatte)» (1.Mo 5,21-24).
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Biblische Botschaft
Es ist gewiss nicht von ungefähr,
dass in dieser Kurzbiografie zweimal
erwähnt wird, dass Henoch «mit Gott
wandelte». Nein, der Herr selbst sorgte
dafür, dass uns diese wichtige Aussage
gleich doppelt überliefert wurde. Das ist
allerdings nicht verwunderlich, denn es
gibt keinen besseren Hinweis darauf,
wie der Wandel eines wiedergeborenen
Christen sein sollte, als das Zeugnis des
Wandels Henochs mit seinem Gott!
Wandeln auch Sie mit Gott und berei-
ten sich so auf den Tag vor, an dem Sie
in die himmlische Wohnung einziehen
dürfen? Das ist sehr wichtig, denn Sie
wollen doch sicher bereit sein, wenn der
Herr Jesus Sie, sei es bei Ihrem Ableben
oder bei der Entrückung, für immer zu
sich nimmt?
Was verhindert den Wandel mit
Gott?
Wer tatsächlich mit Gott wandeln
will, darf nicht mehr mit dem frühe-
ren Leben liebäugeln, sondern muss
alles Sündige immer wieder bewusst
ablegen. Diesbezüglich schreibt Paulus
den Gläubigen in Ephesus: «So legt nun
von euch ab nach dem vorigen Wandel
den alten Menschen, der durch Lüste
im Irrtum sich verderbt» (Eph 4,22). Es
gab dort scheinbar Menschen, die zwar
bekehrte Christen waren, die sich aber
von ihrem alten Leben noch nicht völlig
verabschiedet hatten, und diese musste
der Apostel ernstlich ermahnen. Auch
für uns Gotteskinder gilt: Wenn wir
nicht von ganzem Herzen mit dem
20 MNR > November 2007
alten Leben gebrochen haben, können
wir unmöglich mit Gott wandeln. Denn
dann sind wir noch zu sehr mit dem
irdischen Leben verflochten und können
nicht wie David mit grosser Zuversicht
über die zukünftige himmlische Heimat
sagen: «… ich werde bleiben im Hause
des Herrn immerdar.»
Ein weiteres Hindernis auf dem Weg
zu einem Wandel mit Gott besteht im
Geiz. Darum werden wir aufgerufen:
«Der Wandel sei ohne Geiz, und lasset
euch genügen an dem, was da ist. Denn
er hat gesagt: ‹Ich will dich nicht verlas-
sen noch versäumen›»
(Hebr 13,5). Warum
wird der Geiz (andere
übersetzen: Geldliebe,
Geldgier) hier ausdrück-
lich zusammen mit
dem Wandel genannt
– es gibt doch noch
viele andere Sünden
wie Lügen, Betrügen
usw., die den Wandel
mit Gott hemmen? Der
Geiz ist gemäss der
Bibel eine Sünde mit
enorm weitreichenden
Folgen, wird er doch als
«Denn Geiz ist eine Wur-
zel alles Übels …»
«eine Wurzel alles Übels» bezeichnet:
«Denn Geiz ist eine Wurzel alles Übels;
das hat etliche gelüstet und sind vom
Glauben irregegangen und machen sich
selbst viel Schmerzen» (1.Tim 6,10).
Wer geizig ist, beschädigt seinen eige-
nen Glauben schwer, denn er hat sich
dadurch selbst eine Tür geöffnet, die
zu weiterem Unheil führt. Von einem
Wandel mit Gott kann bei einem hab-
süchtigen Menschen keine Rede sein,
und schon gar nicht von einer jubelnden
Vorfreude des Bleibens «im Hause des
Herrn immerdar».
Geizige bzw. Habsüchtige beten
gleichsam das Geld an. Im Epheserbrief
finden wir dazu ein erschütternd erns-
tes Wort: «… das sollt ihr wissen, dass
kein Hurer oder Unreiner oder Geiziger,
welcher ist ein Götzendiener, Erbe hat
in dem Reich Christi und Gottes» (Eph
5,5). Hier ist von Hurerei, Unreinheit
und Geiz die Rede, doch nur beim Gei-
zigen steht, dass er ein Götzendiener
ist. Hermann Menge hat es so übersetzt:
«Denn das wisst und erkennt ihr wohl,
dass kein Unzüchtiger und Unsittlicher,
kein Geldgieriger – das ist gleichbedeu-
tend mit Götzendiener – ein Erbteil im
Reiche Christi und Gottes hat.» Das
bedeutet natürlich nicht, dass Unzucht
oder Unsittlichkeit weniger sündig
wären als Geiz. Nein, Sünde ist Sünde.
Aber damit wird klar gesagt, dass Geiz
tatsächlich «eine Wurzel alles Übels»,
also eine Art Erzsünde ist.
Was fördert den Wandel mit Gott?
Die Bibel zeigt uns nicht nur Hin-
dernisse (Sünden) auf, die unseren
Wandel mit Gott blockieren oder gar
verunmöglichen, sondern sie ist auch
der beste Wegweiser zu einem Wan-
del mit Gott. Jakobus schreibt: «Wer
ist weise und klug unter euch? Der
erzeige mit seinem guten Wandel seine
Werke in der Sanftmut und Weisheit»
(Jak 3,13). Ein Wandel mit Gott bzw.
ein «guter Wandel» wird also tatkräftig
unterstützt von zwei wichtigen Eigen-
schaften: Sanftmut und Weisheit. Jesus
ruft Seine Jünger auf: «… lernt von
mir, denn ich bin sanftmütig …» (Mt
11,29). Und wer merkt, ein Defizit an
Weisheit zu haben, der soll Gott bitten,
diesen Mangel zu beheben: «Wenn es
aber jemandem unter euch an Weisheit
mangelt, so bitte er Gott, der jedermann
gern gibt und niemanden schilt; so wird
sie ihm gegeben werden» (Jak 1,5).
Für einen Wandel mit Gott benötigen
wir Sanftmut und Weisheit, weil wir
uns in dieser Welt als Schafe des guten
Hirten mitten unter Wölfen bewegen.
Deshalb sagte der Herr Jesus damals
den Zwölfen: «Siehe, ich sende euch
wie Schafe mitten unter die Wölfe. Da-
rum seid klug wie die Schlangen und
ohne Falsch wie die Tauben» (Mt 10,16).
«Klug wie die Schlangen» – damit ist
Weisheit gemeint, und «ohne Falsch wie
die Tauben» ist ein besonderes Bild für
Sanftmut. Darum tun wir gut daran, von
unserem Herrn Jesus Sanftmut zu lernen
und Gott um Weisheit zu bitten. Durch
diese zwei Eigenschaften wird unser
Wandel mit Gott in dieser Welt kräftig
unterstützt. So werden wir Kinder Got-
tes sein, die sich auf die ewige Heimat
im Himmel freuen und diese Freude
bezeugen können: «… ich werde blei-
ben im Hause des Herrn immerdar» (Ps
23,6), bzw.: «… so werden wir bei dem
Herrn sein allezeit» (1.Thess 4,17). 
 Fragen – Antworten
Ehescheidung
erlaubt?
Was ist in folgendem Fall zu tun: Ein
Ehepartner ist wiedergeboren, der
andere nicht. Nun bekehrt sich der
ungläubige Teil und schliesst sich einer
Gemeinde an, die nebst viel Gutem
leider auch biblisch Falsches vertritt.
Darf nun der zuerst wiedergeborene
Ehepartner trotzdem weiter mit ihm
zusammenleben oder muss er sich nach
2. Korinther 6,11-18 von ihm trennen?
D ie Bibel sagt bezüglich Ehescheidung
grundsätzlich Folgendes: «Ich hasse
die Ehescheidung, spricht der Herr, der
Gott Israels, und dass man sein Kleid
mit Frevel zudeckt, spricht der Herr
der Heerscharen; darum hütet euch in
eurem Geist und seid nicht treulos!»
(Mal 2,16). Und in 1. Korinther 7,10-16
steht: «Den Verheirateten aber gebiete
nicht ich, sondern der Herr, dass eine
Frau sich nicht scheide von dem Manne;
wäre sie aber schon geschieden, so bleibe
sie unverheiratet oder versöhne sich mit
dem Manne. Der Mann aber soll die Frau
nicht verstossen. Den übrigen aber sage
ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine
ungläubige Frau hat, und diese ist einver-
standen, bei ihm zu wohnen, so soll er
sie nicht verstossen; und wenn eine Frau
einen ungläubigen Mann hat, und dieser
ist einverstanden, bei ihr zu wohnen, so
soll sie den Mann nicht verlassen. Denn
der ungläubige Mann ist geheiligt durch
die Frau, und die ungläubige Frau ist
geheiligt durch den Bruder; sonst wären
eure Kinder unrein, nun aber sind sie
heilig. Will sich aber der ungläubige Teil
scheiden, so scheide er! Der Bruder oder
die Schwester ist in solchen Fällen nicht
gebunden. In Frieden aber hat uns Gott
berufen. Denn was weisst du, Frau, ob
du den Mann retten kannst? Oder was
weisst du, Mann, ob du die Frau retten
kannst?»
Wenn ein Ehepartner einem Irrtum
verfällt oder sonst eigene Wege geht,
ist dies gemäss dem Worte Gottes noch
lange kein Grund, ihn zu verlassen! Viel-
mehr fordert uns die Schrift auf: «Einer
trage des andern Last, so werdet ihr
das Gesetz Christi erfüllen» (Gal 6,2).
Darüber hinaus sagt die Bibel: «Bekennt
also einander eure Sünden und betet für-
einander, dass ihr gesund werdet. Des
Gerechten Gebet vermag viel, wenn es
ernstlich ist» (Jak 5,16). Leider sind heute
viele nicht mehr bereit, diese göttlichen
Prinzipien umzusetzen und werfen die
Flinte vorschnell ins Korn. Möge der Herr
Ihnen in Ihrer Situation viel Tragkraft ge-
ben und den Glauben, immer wieder für
Ihren Ehepartner einzustehen. S.R. 
Gibt es keine
Hölle?
Ich hörte eine Predigt, worin unter
anderem gesagt wurde, Gott sei ein
Gott der Liebe und deshalb gebe es für
alle Menschen nur den Himmel. Beim
Jüngsten Gericht gehe es nicht nur um
das, was Menschen verkehrt gemacht
hätten, sondern auch um das, was sie
richtig gemacht hätten, um die guten
Taten. Und dann werde jeder nach
1. Korinther 4,4-5 «sein Lob von Gott
erhalten». Dieses Gericht sei nicht als
Drohung zu verstehen, denn dort würde
auch anerkannt, was die Menschen
in ihrem Leben durchgemacht hätten.
Dass es eine Hölle und ewige Verdamm-
nis gibt, wurde schlicht ausgeklammert.
W enn wir uns wirklich an Jesus ori-
entieren, dann müssen wir all Sei-
ne Worte ernst nehmen, und bekannt-
lich hat niemand mehr über die Hölle
gesprochen als der Heiland selbst, der
gekommen ist, um uns davor zu retten.
Die in jener Predigt dargelegte Vorstel-
lung hinsichtlich der Hölle ist mit dem
Evangelium unvereinbar, weil gerade in
den Evangelien viel darüber gesprochen
wird. Ja, es ist der eigentliche Zweck des
Evangeliums, uns zu lehren, dass wir alle
durch die Sünde verloren sind und nur
derjenige, der an Jesus glaubt, gerettet
wird. Einen anderen Weg gibt es nicht.
Jede andere Auslegung schwächt das
Kommen Jesu in diese Welt ab.
Die Bibel erklärt uns im Jakobusbrief,
dass die wirklich guten Taten aus dem
Glauben an Jesus kommen. Wer nicht
an Ihn glaubt und Ihm nicht folgt,
dessen Taten sind schlecht, selbst die
sogenannten «guten Werke». Das bedeu-
tet, dass die in Matthäus 25 erwähnten
Menschen, die Gutes getan haben, an
Jesus glaubten. Und diejenigen, die
keine guten Werke taten, glaubten
eben nicht an Ihn. Das Herz derer, die
Gutes taten, war verändert worden.
Gerade weil Gott ein Gott der Liebe ist,
ist die Verlorenheit derer, die nicht an
Jesus glauben, verständlich. Denn da,
wo ein Mensch die Vergebung nicht
annimmt, kann ein Gott der Liebe auch
nicht retten, denn die Liebe liebt keine
Ungerechtigkeit (1.Kor 13). Würde sie
das tun oder tolerieren, dann wäre Liebe
nicht Liebe.
Das Jüngste Gericht ist sehr wohl eine
ernste Drohung; Jesus selbst hat damit
gedroht. Und der Sinn dieser Drohung
ist, dass Menschen bei Dem Zuflucht
suchen, der allein retten kann und will.
Wenn jemand aus Angst davor, im See
unterzugehen und zu ertrinken, den Ret-
tungsring ergreift, ist das gut. Es rettet
ihm das Leben. Und wenn jemand aus
Angst davor, verloren zu gehen, Jesus im
Glauben ergreift, ist das noch besser!
Die Bibel erklärt uns unter anderem
im Galater- und Epheserbrief deutlich,
dass der Mensch nicht durch Werke
gerettet wird, sondern allein durch die
Barmherzigkeit Gottes in Jesus Christus.
Nicht die menschlichen Überlegungen
sind entscheidend, was gerecht ist und
was nicht. Auch menschliche Zeugnisse
von sogenannten Sterbeerlebnissen sind
nicht entscheidend, sondern einzig und
allein das Wort Gottes! N.L. 
Korrigenda
In der Einleitung zum Thema «Die Endlösung der
Judenfrage» (Sept.-Ausgabe 2007, S. 13) haben
wir die Dauer des Hitler-«Reichs» mit sechs an-
statt mit zwölf Jahren angegeben. Wir bitten Sie,
unser Versehen zu entschuldigen.
Ihr Mitternachtsruf
MNR > November 2007 21
 Vorschau Dir kann nur Jesus helfen
Die nächste Ausgabe erscheint am 27.11.2007,
mit u.a. diesem Thema*:
«Der Weihnachtsmann»
*Änderungen vorbehalten
Kiko der Tapaschara
Irgendwie war das schon komisch. Eigentlich herrschte abends während des Vortrags über die
Schöpfung eine ruhige Atmosphäre in der Gemeinde. Doch zweimal wurden dabei auch die Indi-
Impressum aner Brasiliens erwähnt. Und gerade dann reagierte jemand unter den Zuhörern ziemlich laut. Er
hörte sich an wie ein Betrunkener, weil man fast nichts davon verstand. Etwas unsicher gelang es
Missionswerk und Verlag Mitternachtsruf
jedoch jedes Mal, wieder in den Vortrag einzusteigen. Danach kamen wieder verschiedene Men-
www.mitternachtsruf.ch
GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992)
schen nach vorne, um Fragen zu stellen oder einfach um sich etwas auszutauschen. Dann wurde
VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo, mir Kiko vorgestellt, ein kleingewachsener Indianer vom Stamm der Tapaschara aus der Mato-
Jonathan Malgo
Grosso-Gegend an der bolivianischen Grenze (Westbrasilien). Das brasilianische Portugiesisch
SCHWEIZ Missionswerk Mitternachtsruf, Ringwiesenstrasse 12a,
8600 Dübendorf, Tel.: (0041) 044 952 14 14 kam etwas unbeholfen aus seinem Mund, denn bei ihm daheim verständigte man sich in der «Ein-
DEUTSCHLAND Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V.,
Kaltenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel.: (0049) 07745 8001 geborenen»-Sprache. Nun war alles klar. Es war Kiko, der sich jedes Mal ganz persönlich ange-
ORGAN Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich. Er ist ausserdem sprochen fühlte, wenn von Indianern die Rede war. Dann gab er ganz ungezwungen seiner Freude
in englischer, französischer, holländischer, italienischer, portugie-
sischer, rumänischer, spanischer, tschechischer und ungarischer Ausdruck. Erwähnenswert ist, dass im Schöpfungsvortrag nicht immer von Indianern gesprochen
Sprache erhältlich.
REDAKTION (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 044 952 14 16, wird. Doch gerade an diesem Abend wurden die Indianer Brasiliens erwähnt.
Fax: (0041) 044 952 14 05, E-Mail: redaktion@mnr.ch,
Mitarbeiter: Brigitte Hahn, Werner Huber, Elke Lieth, Norbert Lieth, Kiko erzählte eine interessante und ebenso schockierende Begebenheit: Seit vielen Monaten
Conno Malgo (Ltg.), Markus Senn, Elsbeth Vetsch
war er Tausende von Kilometern zu Fuss und per Anhalter unterwegs gewesen. Eine beschwerliche
LAYOUT (Adresse Schweiz) E-Mail: layout@mnr.ch,
Mitarbeiter: Daniel Malgo, Gabriel Malgo, Jonathan Malgo und teils gefährliche Reise. In seinem einfachen Gepäck befand sich auch eine Waffe. Anschei-
SEELSORGERLICHE FRAGEN (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 044 nend hatten zwei Männer aus unserer Stadt Porto Alegre seine Töchter misshandelt und diese
952 14 08, E-Mail: seelsorge@mnr.ch, Mitarbeiter: Werner Huber,
Marcel Malgo, Samuel Rindlisbacher, Elsbeth Vetsch, standen nun auf seiner Abschussliste. Nur ein Gedanke hatte ihn die ganze Zeit umgetrieben: die-
ADMINISTRATION, VERLAG UND ABONNEMENTE (Adressen Schweiz
und Deutschland siehe oben) Tel. Schweiz: 044 952 14 15, se Männer zu finden und sich an ihnen zu rächen. Tagsüber war er durch die Strassen geirrt und
Fax Schweiz: 044 952 14 11, Tel. Deutschland: 07745 8001,
Fax Deutschland: 07745 201, Tel. alle anderen Länder: 0041 44 hatte die Menschen um etwas Essbares gebeten. Dabei kam er «zufällig» am Versammlungshaus
952 14 15, Fax alle anderen Länder: 0041 44 952 14 11, E-Mail:
verlag@mnr.ch, Mitarbeiter: Hannelore Dölker, Ruth Dölker, Martina vorbei, wo ihm bereitwillig weitergeholfen und auch eine Einladung für den abendlichen Vortrag
Lang, Thomas Lieth, Elishevah Malgo, Marianne Malgo, Peter Malgo,
Stephan Nabulon, Fredy Peter, Susanne Peter, Beatrice Rindlis- über die Schöpfung gegeben wurde.
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TECHNISCHER DIENST Markus Hollenweger, Stephan Rindlisbacher,
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(0041) 044 952 14 19, E-Mail: reisen@beth-shalom.ch, Mitarbeiter: Als Kiko nach dem Vortrag vor mir stand, sprudelte es plötzlich aus ihm heraus: «Ich kannte die
Fredy Peter, Fredi Winkler (Haifa, Israel)
Sonne und den Mond. Aber jetzt kenne ich Den, der sie gemacht hat. Und Der hat mir heute Abend
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Mitarbeiter: Wafa Malgo; Treuhandstelle: HWT, 8305 Dietlikon das grosse, schwere Hufeisen aus meiner Brust herausgerissen!» Was meinte er bloss mit diesem
STUDIO (Adresse Schweiz) E-Mail: studio@mnr.ch, Mitarbeiter:
Andreas Klinner, Govert Roos, Marc Stolp Hufeisen? Natürlich, das war seine Art, den Hass auf die Männer zu beschreiben, denen er Rache
SENIORENZENTRUM ZION Ringwiesenstr. 14, 8600 Dübendorf, geschworen hatte. Das war seine ganze innere Not, denn er merkte, dass ihm der Frieden im Her-
Tel: (0041) 044 802 18 18, Fax: (0041) 044 802 18 19, E-Mail:
post@seniorenzentrum-zion.ch, Mitarbeiter: Silvia Bättig, Ursula zen fehlte. Durch die Bild-Projektion und die Botschaft hatte Jesus ans Herz von Kiko geklopft. Ob-
Dürr, Walter Dürr, Astrid El Khouri, Walid El Khouri
BEGEGNUNGSZENTRUM E-Mail: begegnungszentrum@mnr.ch,
wohl der Tapaschara aus einer ganz anderen Welt kam, normalerweise eine ganz andere Sprache
Tel: (0041) 044 952 14 67, Fax: (0041) 044 952 14 11, Mitarbeiter: redete und von Gott so gut wie nichts wusste, war es einfach beeindruckend, wie dieser «wasch-
Andreas Klinner, Traude Klinner
HOTEL BETH-SHALOM P.O.Box 6208, Haifa-Carmel 31061, Israel, echte» Indio vom Geist Gottes erfasst und aus dem eisernen Griff des Todes befreit wurde.
Tel: (00972) 04 8373 480, Fax: (00972) 04 8372 443, E-Mail:
beth-shalom-israel@mnr.ch, Leitung: Fredi Winkler, Beate Winkler Seit Pfingsten vor bald 2 000 Jahren gilt ja die Verheissung: «Und es soll geschehen: Jeder,
EINZAHLUNGEN Schweiz: Postscheckkonto 80-47476-4 Zürich,
oder Zürcher Kantonalbank, 8330 Pfäffikon ZH, Konto-Nr. 1152-
der den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden» (Apg 2,21). Warum? Weil Jesus durch Sein
0472.519, BC-Nr. 752.
Deutschland: Sparkasse Hochrhein, Waldshut, BLZ 684 522 90,
Kommen und Sterben am Kreuz alle Voraussetzungen erfüllt hat, damit wir gerettet werden kön-
Konto 06-600 530 oder Postbankkonto 3911-709 Stuttgart,
BLZ 600 100 70, «Missionswerk Mitternachtsruf» Zweig Deutschland
nen. Und diese Einladung gilt allen Nationen, Sprachen, Stämmen und Völkern.
e.V., Geschäftsstelle DE 79807 Lottstetten
Österreich: Postscheckkonto 438 5903, Allgemeine Sparkasse Linz,
Wir haben schon oft darüber gestaunt, wie Gott in Seiner Liebe und Barmherzigkeit Menschen
«Für Konto 0000-118902 Missionswerk Mitternachtsruf» lenkt und Umstände so fügt, dass wir Seinem Wort Gehör schenken. Auch Kiko wurde an diesem
DRUCK EKM-Nyomda, Palóc utca 2, HU 1135 Budapest
Abend davon erfasst. Und wenn das ein so einfacher Indianer versteht, dann haben auch wir kei-
ABONNEMENTSPREIS JÄHRLICH Schweiz CHF 18.–, Deutschland
EUR 12.–, Europa und Mittelmeerländer EUR 18.–, Übersee EUR 24.–. ne Entschuldigung. Gott ruft uns! Jesus ist die einzige und letzte Antwort Gottes. Auch Ihnen kann
Abonnemente laufen ein Jahr (beginnend jeweils Januar) und werden
automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn sie nicht einen wirklich nur Jesus helfen! Nun wartet Er auf Ihre Reaktion. Er hat auch für Sie am Kreuz von Golga-
Monat vor Jahresende gekündigt werden.
ZWEIGSTELLEN-VERZEICHNIS www.mitternachtsruf.ch/weltweit tha alles vollbracht, damit das grosse und schwere «Hufeisen der Sünde» aus Ihrer Brust heraus-
genommen werden, Sein Friede darin einziehen kann und Sie ein neues Leben bekommen können,
INITIALEN DER AUTOREN IN DIESER AUSGABE
R.F. = Reinhold Federolf; N.L. = Norbert Lieth; inklusive Geborgenheit und des Wissens: Es gibt einen Sinn im Leben! R.F. 
S.R. = Samuel Rindlisbacher

22 MNR > November 2007