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HERKUNFT UND ZUKUNFT DES MENSCHEN

Ein kritischer Überblick der dem Darwinismus und Christentum zugrunde liegenden
naturwissenschaftlichen und geistlichen Prinzipien
Von A. E. Wilder-Smith, - Dr. phil., Dr. rer. nat., Dr. es. Sc.

Inhaltsverzeichnis
I. Der Mensch - ein Tier höchster Intelligenz?
a) Was lehrt die Deszendenztheorie?
b) Was lehrt die Bibel?
II Sind die Hauptpostulate des Darwinismus von der Naturwissenschaft her tragbar
?
1. Die Ähnlichkeiten zwischen Menschen, Tieren und allen lebenden Zellen
2. Ist eine Emporentwicklung durch Zufall theoretisch möglich oder wahrscheinlic
h?
3. Etwas mehr über den zweiten thermodynamischen Hauptsatz
4. Einige Gedanken zur Frage der Umwandlung einer Spezies in eine andere während
der Entwicklung
5. Das Problem der rudimentären Organe
III. Das Problem des Alters der Menschheit nach der Bibel und nach der Evolution
stheorie.
1. Biblische Chronologie
2. Stammbäume
3. Der Turmbau zu Babel
4. Geologische Zeitrechnung
5. Die C/14 - Datierungsmethode
6. Leitfossilien (Index Fossils)
7. Der Piltdown-Mensch
8. Professor Dr. S. B. Leakey
9. Fußtritte eines Dinosauriers und eines Menschen in einem Flußbett
10. Menschliche Fußtritte in Karbonformationen
11. Das Problem der Zwischenstufen
12. Zeitrechnung und Alter, ihre Zusammenhänge mit der Schöpfung
IV. Gesteuerte Evolution
1. Aufbesserung einer Rasse durch gezielte Züchtung
2. Die synthetische Erzeugung des Lebens und Verleugnung des Postulats eines Got
tes
3. Evolution mit Gottespostulat?
4. Einige Folgen der Darwinsdien Lehre in der politischen Welt . . .
V. Die Zukunft des Menschen
1. Nihilismus des einzelnen im Darwinismus
2. Stoffwechsel und Individualität
3. Das Tao
4. Die Wesensstruktur des Menschen
5. Metamorphose des Leibes anläßlich der Auferstehung Jesu
6. Die Metamorphose des Menschen
- Vorliegender Beitrag ist ein von mir stark gekürzter Auszug aus dem oben ge
nannten Buch. Dabei geht es mir weniger um die Darstellung einer wissenschaftlic
hen Auseinandersetzung als um dieFolgen der Evolutionstheorie in der politischen
Welt. H. Koch, im Mai 2006 -
Vorwort
Von zahlreichen Pfarrern, Predigern und sogenannten Laien bin ich in den letzten
Jahren aufgefordert worden, das schon seit einigen Jahren vergriffene Heft Die P
roblematik der Deszendenzlehre"
Ich weiß, daß die Naturwissenschaft zu dem von Gott geschenkten Glauben nichts b
eitragen kann. Doch habe ich auf meinen Reisen oft feststellen müssen, daß es ma
nchen bibeltreuen Pfarrern und Predigern Not bereitet, denen, die ihnen anvertra
ut sind, eine wissenschaftlich und theologisch tragbare Basis zur Bibel als Wort
Gottes zu ermöglichen. Es genügt in diesem technologischen Alter durchaus nicht
, dem jungen gläubigen Menschen zu beteuern, daß er blind" glauben muß, auch wenn
die Bibel sagt, die Welt sei in sieben Tagen erschaffen, Eva sei aus Adams Seit
e genommen worden, und eine Schlange habe die ersten Menschen zum Sündenfall ver
führt. Man meint, daß die sicheren Ergebnisse der modernen Naturwissenschaft" all
e diese Berichte der Bibel überzeugend widerlegen. An offenbaren Unsinn" kann ich
jedoch nicht glauben - und sowohl die Naturwissenschaft als auch die Theologie,
die oft hinter der Naturwissenschaft herhinkt, behaupten, daß es gerade das ist
, was viele Bibelchristen tun, nämlich, daß sie an diesen offenbaren Unsinn" glau
ben.
Sicher muß der Glaube, um wirksam zu werden, oft blind" sein, und die Gebete Alte
n und Neuen Testaments beweisen dies. Aber beim besten Willen könnte ich, auch w
enn die Bibel mich dazu auffordern würde, zum Beispiel nicht glauben, daß der Pr
ophet Jona einen Wal veschluckt habe - das wäge doch Unsinn", intellektuell unehr
lich und deshalb zu verwerfen. Umgekehrt aber, daß ein großer Fisch den Jona ver
schluckt habe, ist schon möglich, wenn es auch rein menschlich gesehen unwahrsch
einlich ist. Doch ist diese Angelegenheit nicht unsinnig. Es wird nun heutzutage
oft so getan, als ob der biblische Bericht über die Entstehung der Welt und des
Menschen unglaubwürdig, ja fast unsinnig sei, wenigstens vom naturwissenschaftl
ichen Standpunkt aus.
Wenn aber Jesus an die sieben Tage der Schöpfung, an Adam und Eva, an den Garten
Eden, an die Schlange, an den Sündenfall usw. naiv glaubte, dann müssen wir uns
ernsthaft fragen, ob diese Berichte naturwissenschaftlich gesehen unsinnig sind
. Die moderne Naturwissenschaft und die Theologie lehren uns fleißig, daß das We
ltbild der Bibel heutzutage unhaltbar geworden sei, daß also Jesus ein Kind sein
er Zeit war und an diese Märchen (Unsinn), wie alle seine Zeitgenossen, glaubte.
Wenn nun der Herr Jesus wirklich an Unsinn" glaubte, kommt der gottesfürchtige C
hrist in intellektuelle Schwierigkeiten, die für seinen Glauben ernsthafte Folge
n haben können. Sagte Jesus uns nicht immer die exakte, präzise Wahrheit, war se
in Geist mit allerlei der Wahrheit nicht entsprechenden Vorstellungen über die S
chöpfung erfüllt? Er nannte sich doch selbst die Wahrheit"! Wußte der Sohn Gottes
alles oder nicht alles, hatte er als Mensch falsche Vorstellungen über irgend e
twas? Konnte man ihn irgendwie täuschen? Judas versuchte es. War sein Weltbild e
in Niederschlag seiner Generation - und also falsch?
Ich glaube es nicht. Ich bekenne mich, auch als Naturwissenschaftler, zu der Übe
rzeugung, daß Jesus, auch bezüglich seines biblischen Weltbildes, die Wahrheit w
ar und daß auch die Naturwissenschaft ihn und seine Ideen nie überholt hat noch
überholen wird. Durch und für ihn sind doch alle Dinge erschaffen worden. Er dür
fte also Bescheid wissen.
Ich hoffe, daß die nachfolgenden Ausführungen dazu beitragen werden, es dem bibe
ltreuen Menschen leichter zu machen zu glauben, daß die großen Linien der modern
en Wissenschaft die Aussagen der Heiligen Schrift auch über Schöpfungsfragen völ
lig bestätigen, daß man naturwissenschaftlich durchaus intellektuell ehrlich sei
n und zur gleichen Zeit an Jesus Christus von Herzen glauben kann. - A. E. Wild
er-Smith
(Brockhaus-Verlag, Wuppertal-Vohwinkel 1949) neu herauszugeben. Einige Jahre sin
d nun seit der Abfassung dieser Abhandlung vergangen, Jahre des Fortschritts in
allen geistigen Bereichen. Viele neue Erkenntnisse sind auch auf diesem Gebiet g
ewonnen worden. Trotzdem stelle ich mit Freude fest, daß die neuen Erkenntnisse
mich in meiner ersten These nur bestärkt haben. Obwohl ich jetzt manches berücks
ichtigen muß, was vor wenigen Jahren noch unbekannt war, bleibt die Hauptsache n
och fester bestehen als vor fünfzehn Jahren.
I. Der Mensch -- ein Tier höchster Intelligenz?

Seit alters her beschäftigt den Menschen die Frage seiner Herkunft. Heutzutage s
tehen sich zwei Meinungen dabei gegenüber: einmal die allgemeine Auffassung, die
in allen Universitäten, Hochschulen und Schulen des Westens sowie auch des Oste
ns ohne ernsten Widerspruch gelehrt wird, der Mensch habe sich aus den niederen
Lebewesen zu seinem jetzigen Stand nach den Vorstellungen von Darwin und seinen
Schülern emporentwickelt. Der Mensch sei also letzten Endes nichts anderes als e
in Tier höchster Intelligenz. Zum andern aber der Bericht der Bibel, der den Men
schen als fertige Schöpfung hinstellt. Auf die verschiedenen Vorstellungen gewis
ser heidnischer Religionen über die Schöpfung kann ich hier nicht eingehen.
Wollen wir über das eine gleich am Anfang ganz klar sein, nämlich daß der Darwin
ismus und der Neodarwinismus in den Händen der Atheisten die Hauptwaffen gegen c
hristliche Lehre und christlichen Glauben überall in der modernen Welt gewesen s
ind. Die Kommunisten benutzen offiziell die Tatsachen" der Evolution, um allen Gl
auben theistischer oder christlicher Art unmöglich, ja lächerlich zu machen. Ath
eismus und Darwinismus sind im Osten offizielle Staatslehre, und der Darwinismus
bietet dafür die wissenschaftliche Basis.
Im folgenden wollen wir untersuchen, ob
a) der moderne Darwinismus den Gottgedanken überflüssig macht und deshalb wirkli
ch als Waffe in der Hand der Atheisten dienen kann, und
b) ob Gott durch Evolution in der Pflanzen- und Tierwelt die heutige Schöpfung z
ustande brachte, d. h. ob man Gott in der Tat in der Evolution am Werke sieht.
Beide Meinungen geben eine Evolution als Tatsache zu. Allerdings werden wir im L
aufe unserer Ausführungen noch prinzipiell prüfen müssen, ob diese in beiden Auf
fassungen enthaltene Annahme einer langsamen Evolution von Tieren und Pflanzen n
ach oben naturwissenschaftlich zu begründen ist.
A) Was lehrt die Deszendenztheorie?
a) Alle Tiere und Pflanzen, die wir in der heutigen Naturwelt kennen, entstammen
einer primitiven Urzelle. Das Leben, vom primitivsten Anfang an, ist also konti
nuierlich, und alle Lebensformen sind deshalb genetisch verwandt und voneinander
abgeleitet.
b) Aber wenn alle Lebensformen von einer Form (Urzelle) abgeleitet sind, haben s
ich diese Formen offenbar im Laufe der Zeit verändert. Die Verschiedenartigkeit
hat sich aus einer genormten" Primitivität herausentwickelt. Die Entwicklungslehr
e versucht, eine Erklärung der Methodik dieses Entwicklungsverfahrens darzustell
en.
Die postulierte Methodik ist die, daß Modifikationen durch Zufall entstanden sin
d. Man nennt diese Veränderungen Mutationen, die dann genetisch, d. h. in der Na
chkommenschaft der Zelle, erhalten bleiben. Die zufälligen Mutationen, die der Z
elle oder dem Organismus im Kampf ums Dasein einen Vorteil verleihen, bleiben al
so erhalten - die Besitzer der Mutationen haben einen Vorsprung vor den Nichtbes
itzern und können sich deshalb zahlreicher fortpflanzen als die anderen. Es gibt
kleine und große Veränderungen, die durch ionisierende Strahlen oder auch durch
chemische Substanzen hervorgerufen werden. Einige entstehen ohne besonders fest
stellbare Ursache bei der Zellteilung. Die Distribution dieser Veränderungen wir
d dem Gesetz des Zufalls zugeschrieben. Mutationen (Megamutationen) erklären die
sprunghaften Erscheinungen von neuen Spezies, die man in den geologischen Schic
hten festgestellt zu haben meint.
c) Zwischen allen Organismen besteht ein Kampf ums Dasein. Friedliches Zusammenl
eben (Symbiose) kommt weniger vor als Kampf. Aber nur auf Grund dieses Kampfzust
andes ist eine Entwicklung nach oben im Darwinschen Sinne möglich. Ohne Kampf gä
be es keine Vorteile im Kampf für die neu hervorgerufenen Mutationen den älteren
Organismen gegenüber, und darum gäbe es auch keine fortschreitende Entwicklung
ohne Kampf. Evolution ohne den Grundsatz des Kampfes ums Dasein kann man nicht e
rklären, denn sie ist von Vorteilen gerade in diesem Kampf abhängig.
d) Weil Evolution so langsam vor sich geht, nimmt sie ungeheuer große Zeitspanne
n in Anspruch - Millionen von Jahren.
An Hand dieser vier Hauptpostulate zeigt sich, wie eine primitive Zelle - nach d
er Methode des Darwinismus und vorausgesetzt, daß überhaupt Leben vorhanden ist
- sich langsam in der Rangordnung der lebenden Organismen von unten" nach oben" em
porentwickelt, und zwar ganz automatisch", d. h. ohne d?ß irgendein Gott nötig wä
re, der alles ordnet oder leitet. Deshalb lehrt man heute, d?ß vom wissenschaftl
ichen Standpunkt aus der Gottgedanke vertrieben worden ist. Seine leitende Hand
ist heute ein überflüssiges Postulat.
Die meisten Darwinisten tun noch einen weiteren Schritt. Sie behaupten, weil das
primitive Leben und die primitive Zelle so sehr einfach gewesen sein müssen, se
i sie auch durch reinen Zufall entstanden. In einem Urmeer, in dem anorganische
Salze, Ammoniak, Kohlensäure usw. in den richtigen Proportionen vorhanden waren,
entstanden zufällig Aminosäuren, die sich dann zu Polypeptiden kondensierten. A
us den Polypeptiden entstanden Eiweiße, die dann Nukleinsäuren usw. produzierten
. Schließlich stand die primitive lebende Zelle da (Urzeugung), und zwar ohne je
glichen Schöpfungsakt Gottes. Der einzige Schöpfer, der am Werk war, heißt Zufal
l, der über große Zeitspannen verfügt, um sein Werk zu vervollkommnen.
So weit die Deszendenzlehre in ihren groben Zügen!
B) Was lehrt die Bibel?
Was lehrt uns nun die Bibel, die sich ausgibt, Offenbarung Gottes zu sein, auch
in bezug auf die Entstehung der Naturwelt und des Weltalls, also in bezug auf da
s gleiche Thema, das die Entwicklungslehre behandelt? Skizzenhaft müssen wir den
biblischen Bericht schildern, denn manches wird der Bibel in die Schuhe geschob
en, besonders auf diese Gebiet, was sie gar nicht lehrt.
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde, die wüst und leer waren. Nach dieser erste
n Handlung werden sieben spezifische Tage genannt, während derer Gott das, was w
ir heute kennen, erschaffen oder geformt hat. Alle Tiere und Pflanzen werden ihr
er Art gemäß erschaffen, und ihrer Art gemäß besamen sie sich und tragen Frucht.
Das heißt also, daß der Bibel nach die lebendigen Organismen relativ konstant i
n ihren Spezies bleiben und daß die verschiedenartigen lebendigen Wesen genetisc
h nicht kontinuierlich sind - im Gegensatz zu der Deszendenzlehre.
Andererseits aber ist nach dem biblischen Bericht keine absolute Konstantheit de
r Spezies postuliert. Es wird z. B. berichtet, daß die verschiedenen menschliche
n Rassen, die schwarze, die weiße, die semitische usw., sämtlich von einem Paar
stammen, nämlich von Noah und seinem Weib.
Nach dem biblischen Bericht sind also kleine Veränderungen beschrieben; es wird
aber nicht behauptet, daß alle Tiere und Pflanzen von einer primitiven Urzelle a
bstammen. Wenn man es in die Bibel nicht bewußt hineinliest, würde man wohl nie
auf die Idee kommen, daß die Schöpfung des dritten Tages (Pflanzen) und die des
fünften und sechsten Tages (Tiere und Menschen) eine langsame Evolution von eine
r Lebensform in eine andere durch Millionen von Jahren darstelle.
"Die Erde bringe hervor lebendige Tiere, ein jegliches nach seiner Art" (1. Mose
1, 24) und: Jehova formte den Menschen, Staub der Erde, und hauchte ihm den Hauc
h des Lebens in seine Nase ein" (1. Mose 2, 7) und:
"Jehova ließ einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und er entschlief. Und
er nahm eine von seinen Rippen und verschloß ihre Stelle mit Fleisch; und Jehov
a baute aus der Rippe .... ein Weib, und er brachte sie zu dem Menschen." (1. Mo
se 2, 21. 22.)
Alle diese Stellen klingen kaum wie die Darwinschen Beschreibungen eines Million
en von Jahren hindurch währenden Vorgangs, in dem ein Tier sich allmählich aus a
nderen primitiveren Formen herausentwickelt habe, und zwar nicht unter der persö
nlich formenden Hand Gottes, sondern unter der Macht des Gesetzes des Zufalls un
d des Kampfes ums Dasein. Wenn das erste Buch Mose in Wirklichkeit die Prozesse
der Entwicklungslehre durch Millionen von Jahren hindurch tatsächlich beschriebe
, warum ist diese wahre" Bedeutung und Auslegung der Bibel nicht klarer beschrieb
en worden?

II. Sind die Hauptpostulate des Darwinismus von der Naturwissenschaft her tragba
r?

In diesem Abschnitt wollen wir der Reihe nach einige Hauptpostulate der Deszende
nzlehre auf ihren naturwissenschaftlichen Inhalt und auf ihre wissenschaftliche
Basis prüfen.
1. Die Ähnlichkeiten zwischen Menschen, Tieren und allen lebenden Zellen
Es ist klar, daß Ähnlichkeiten zwischen allen lebenden Zellen, zwischen Menschen
und Tieren und zwischen den verschiedenen Pflanzen bestehen. Die Ähnlichkeiten
zwischen Menschenaffen und Menschen sind einmal da; sie sind Tatsachen, die man
nicht leugnen soll und nicht leugnen will, wenn man ehrlich ist. Die Entwicklung
slehre erklärt nun diese Ähnlichkeiten auf der Basis der genetischen Verwandtsch
aft aller Lebewesen: Weil Menschen direkt oder indirekt vom Menschenaffen abstam
men - miteinander verwandt sind -, sehen sie sich ähnlich. Alle Lebewesen sind s
ich also ähnlich, weil sie miteinander verwandt sind, voneinander abstammen. Je
näher sie miteinander verwandt sind, desto größer ist die Ähnlichkeit.
Jetzt müssen wir daher die Frage stellen, ob Ähnlichkeit genetische Verwandtscha
ft voraussetzt.
a) In der ganzen Welt kommt das Phänomen des Doppelgängers vor. Oft sind sich Do
ppelgänger so täuschend ähnlich, daß man sie kaum auseinanderhalten kann. Es wär
e aber ein Trugschluß, anzunehmen, daß die Doppelgänger, je mehr sie sich ähneln
, desto näher verwandt miteinander sein müssen. Ähnlichkeit kann Verwandtschaft
bedeuten, ist aber in keinem Fall ein zwingender Beweis für Verwandtschaft. Oft
sind Familienglieder sich weniger ähnlich als Doppelgänger, die gar nicht verwan
dt sind.
b) Es ist bekannt, daß das Krakenauge sehr viel Ahnlichkeit mit dem menschlichen
Auge aufweist. Doch hat, nach der Deszendenzlehre, die Ontogenie des Krakenauge
s und des menschlichen Auges mit deren Phylogenie sehr wenig gemeinsam; sie sind
genetisch nicht miteinander verwandt, sehen sich aber sehr ähnlich. Ähnlichkeit
ist kein zwingender Beweis des Verwandtseins.
c) Es ist bekannt, daß es unter den Beutetieren in Australien eine wolfähnliche
Art (Thylacinus) gibt, die nicht zu den Säugetieren gehört. Doch sehen diese Wölf
e" dem Säugetierwolf ähnlich. Zur Gattung der Beutetiere gehören auch Mäuse" und B
ären", die den echten Mäusen und den echten Bären unter den Säugetieren ähneln.
Aber diese Ähnlichkeit wird in wissenschaftlichen Kreisen nie als Beweis ihres n
ahen Verwandtseins gedeutet. Man sagt, daß diese Ähnlichkeit das Resultat von Ko
nvergenz in der Entwicklung sei. Weil die Habitate solche Tiere verlangten, ents
tanden sie durch Evolution von selbst, ganz gleich wie die Urbewohner des Gebiet
s beschaffen waren. Australien brauchte einen Wolf, darum entstand ein Wolf" aus
den vorhandenen Beuteltieren. Weil letztere nun Beuteltiere waren und keine Säug
etiere, mußten diese Wölfe" eben aus Beutetieren entstehen. Meines Erachtens ist
in dieser Beziehung die darwinistische Denkweise weniger als wissenschaftlich. S
ie erklärt nichts.
2. Ist eine Emporentwicklung durch Zufall theoretisch möglich oder wahrscheinlic
h ? Die Entropiefrage

Jetzt müssen wir auf einige grundlegende wissenschaftliche Probleme eingehen, di


e selten berührt werden und die doch von großer prinzipieller Bedeutung sind.
Die heutige Naturwissenschaft baut sich auf drei thermodynamischen Hauptsätzen a
uf, die all unser Wissen bedingen. An dieser Stelle kann ich nur die zwei ersten
Hauptsätze berühren. Der erste Hauptsatz lehrt, daß Energie (= Stoff) heute wed
er erschaffen noch vernichtet wird. Lassen wir den Hauptsatz so stehen, obwohl w
ir die Theorien von Professor Dr. Fred Hoyles kennen, der mit der kontinuierlich
en Erschaffung von Stoff (= Energie) spekuliert und der von einem pulsierenden K
osmos ohne Anfang und Ende spricht!) Wir beschränken uns hier auf die uns im Lab
or bekannte praktische, experimentelle Naturwissenschaft und möchten mög¬lichst
wenig philosophieren.
Der zweite Hauptsatz legt fest, daß, obwohl die Gesamtenergie im Kosmos konstant
bleibt, die Menge derjenigen Energie, die uns für nützliche Arbeit zur Verfügun
g steht, immer und fortwährend geringer wird.
Wir wollen diesen zweiten Hauptsatz etwas klarer formulieren, indem wir Wasser m
it Energie vergleichen. Wenn Wasser oben auf dem Berg ist, kann man es zur Erzeu
gung von elektrischem Strom mittels Turbinen benutzen. Wenn aber das Wasser einm
al unten im Tal angekommen ist, kann man seine kinetische Energie nicht mehr ben
utzen, um Strom zu erzeugen. Die Menge an Wasser bleibt sich gleich, aber die au
snutzbare Energie des Wassers nimmt ab. So bleibt die Gesamtenergie des Kosmos g
leich, die ausnutzbare Energie nimmt aber ab - die Energie kommt sozusagen im Ta
l an, wo man sie nicht mehr benutzen kann.
Weder Stoff noch Energie werden heute erschaffen, aber Stoff kann in Energie umg
ewandelt werden, wie bei der Atombombe, jedoch bleibt die Menge des Stoffs und d
er Energie konstant, während die uns zur Verfügung stehende Energie immer mehr a
bnimmt. Die Naturwissenschaft drückt diese Tatsache aus, indem sie behauptet, da
ß die Entropie (ein Maß der nicht mehr zur Verfügung stehenden Energie) ständig
zunimmt.
Man kann diese Tatsache wiederum anders ausdrücken, indem man sagt, daß alles in
der Natur sich in der Richtung der größeren Probabilität oder Wahrscheinlichkei
t bewegt. Es ist doch unwahrscheinlich, daß Wasser bergauf läuft oder gar auf de
m Berg stehen bleibt; Wasser neigt ja immer dazu, bergab zu laufen. Es ist wahrs
cheinlicher, Wasser unten im Tal zu finden als oben auf dem Berg. Sich selbst üb
erlassen, fließt Wasser immer bergab. So verhält es sich auch mit der Energie. S
ie neigt stets dazu, in eine Lage immer größerer Wahrscheinlichkeit, größerer En
tropie zu kommen.
Zusammengefaßt also, neigt alles zu einer Entwicklung im Sinne und in der Richtu
ng größerer Wahrscheinlichkeit. Dies trifft auch bei aller Ordnung oder allem Ge
ordnetsein zu. Es ist unwahrscheinlich, daß Ordnung bestehenbleibt, genausowenig
wie Wasser die Neigung besitzt, oben auf dem Berg zu bleiben. Ordnung, sich sel
bst überlassen, löst sich in Chaos auf, wie Wasser bergab läuft. Wenn eine Stadt
nicht ständig gefegt, repariert, geordnet wird, verfällt sie rapid in einen cha
otischen Zustand. Lassen Sie Ihr Auto unter einem Baum einige Jahre stehen, wenn
Sie erkennen wollen, daß Ordnung, sich selbst überlassen, sich in Chaos auflöst
!
So verlangt es auch der zweite thermodynamische Hauptsatz: Chaos nimmt zu. Kosmo
s (Ordnung) löst sich in Chaos (Unordnung) auf, das ist der natürliche Gang der
Dinge.
Was nun die Deszendenzlehre, im Grunde genommen, lehrt, ist, daß die Kohlenstoff
atome, Wasserstoffatome, Stickstoffatome usw., indem sie durch die Millionen von
Jahren, seit Bestehen, sich langsam von selbst geordnet haben.
Auf ähnliche Weise bilden sich spontan einfache Aminosäuren und Polypeptide - et
wa wie die Bruchteile eines I-Punkts. Aber die Bildung ganzer Moleküle von Nukle
insäuren, Genen oder Chromosomen würde eine derart hochgradige Unwahrscheinlichk
eit mit sich bringen, daß man nicht mit ihr rechnen darf.
Die Lebensfähigkeit der einfachsten" Zelle, des einfachsten" Protoplasma ist aber
vom Vorhandensein gerade solcher Moleküle abhängig. Das heißt, solche hochgradig
unwahrscheinlichen Moleküle und Strukturen müssen vor der Eistenz des Lebens vo
rhanden sein, um es zu tragen, genauso wie die Wiege vorher dasein muß, ehe das
Kind geboren wird, um es zu betten. Gerade diese Tatsache erkennen die heutigen
Forscher, die diese Moleküle mühsam synthetisieren in der Hoffnung, daß, wenn so
lche Strukturen einmal vorhanden sind, sie das kommende Leben tragen werden. Sie
bauen also die Wiege in der Hoffnung, daß das Baby eines Tages ankommen wird. D
urch Zufall, ohne die Mitwirkung von Leben, entstehen aber solche hochgradig unw
ahrscheinlichen Moleküle nicht. Ehe das Leben kam, konnten keine Wiegen dasein.
Wer hat also diese Wiegen für das kommende Baby gebaut? Der Zufall kann das nich
t tun. Die Darwinisten können uns hier keine wissenschaftlich saubere Antwort ge
ben. Wenn das Leben einmal da ist, können sie mit der natürlichen Auslese" arbeit
en, wie es auch Professor Sir Gavin de Beer tut. Aber ohne das Vorhandensein von
Leben gibt es nicht einmal diese Ausweichmöglichkeit. Die chemischen Träger des
Lebens müssen vor der Urzeugung des Lebens vorhandengewesen sein.
Als Naturwissenschaftler weiß ich, daß, wenn ich in einem Reagenzglas Millionen
von Kohlenstoffatomen, Wasserstoffatomen, Stickstoffatomen usw. einfach zusammen
schütte, keine Moleküle entstehen, die etwa gegen Krebs oder Lepra aktiv sind. M
it Mühe ordne ich die Moleküle durch spezifische chemische Reaktionen, um die St
rukturen zu erreichen, die ich gebrauchen kann. Sie entstehen nicht von selbst.
Und dieser Gedanke bringt uns zu einem weiteren wichtigen Punkt.
Die Deszendenzlehre lehrt, daß die Bildung von höheren Lebensformen nur dadurch
möglich wurde, daß sehr große Zeitspannen ihre Rolle spielten, um die Möglichkei
t für dieses Ordnen zu schaffen. Die riesengroßen Zeitspannen sind für die Entwi
cklungslehre ein conditio sine qua non für die Glaubwürdigkeit der Theorie. So v
erhält es sich mit dem Ordnen von Molekülen, um Leben zu bilden. Je größer die Z
eitspannen sind, desto größer ist auch die Möglichkeit der chemischen Zersetzung
. Ich weiß, daß, wenn ich einmal meine Moleküle synthetisiert habe, die Möglichk
eit der Zersetzung mit der Länge der Zeit zunimmt. Warum soll es anders gewesen
sein bei der Bildung des Lebens nach der Entwicklungslehre? Warum sollen sich Mo
leküle heute von anderen Gesetzen beeinflussen lassen als gestern?
Sich selbst überlassen, ordnen sich tote Moleküle nie zu einem höheren Grad, als
sie in sich selbst tragen. Man kann hier einwenden, daß Ordnung aus Chaos spont
an entsteht, wenn ungeordnete Moleküle in einer Lösung kristallisieren. Eigentli
ch entsteht aber auch hier bei der Kristallisation keine höhere Ordnung; denn di
e Ordnung der Kri¬stalle war in der molekularen Struktur vorher schon vorhanden.
Eine Kraft außerhalb der Moleküle muß in Kraft treten, um sie zu höherer Ordnun
g zu gestalten, als sie selbst in sich tragen. Die Bibel nennt diese Kraft den G
ott des Lebens, der durch seine schöpferische Kraft den Tendenzen des zweiten th
ermodynamischen Hauptsatzes entgegenwirkte und Ordnung schuf, wo Chaos regierte.
Gott ist der Gott des Lebens, und diese Tatsache ist so wunderbar, daß wir sie
noch nicht haben ergründen können.
Es ist erstaunlich, zu bedenken, daß in einer einzigen mensch¬lichen reproduktiv
en Zelle die Chromosome die komprimierte" Ordnung für alle die nachfolgenden Gene
rationen enthalten - Augen- und Haarfarbe, Hautfarbe, Größe, Intelligenz, Charak
terzüge usw. - alles komprimiert" in einigen Mikronen. Diese kom¬primierte" Ordnun
g, die sich selbst fortpflanzt, ist fast atemberaubend.
Dieser zweite thermodynamische Hauptsatz scheint den ganzen Zustand der Welt, wi
e wir sie heute kennen, trefflich zusammenzufassen. Aber auch Röm. 8, 22 lehrt u
ns, daß die ganze Schöpfung der Nichtigkeit oder Verwesung unterworfen ist. Alle
s geht bergab sozusagen, genau wie wir es beschrieben haben. Als aber Gott die W
elt aus Nichts erschuf, war dies nicht der Fall, son¬dern alles ging mit dem Sch
öpfungsakt plötzlich bergauf, so daß während der Schöpfung die heutigen Gesetze
der Verwesung im Rückwärtsgang marschierten". Energie und Stoff entstanden, Ordnu
ng entstand. Und gerade hierin besteht ein fundamentaler Trugschluß der Naturwis
senschaft heute. Man versucht, die Prozesse der Schöpfung mit den Maßstäben der
Verwesung, Entschöpfung", zu messen.
Unser Kosmos läßt auf ungeheure Geisteskraft, Organisation und Vollmacht schließ
en. Deshalb sagt der Apostel Paulus (Röm. 1), daß, wer die Schöpfung ansieht und
Gott, den Schöpfer, nicht ehrt, ein schuldiger Narr ist. Die Beobachtung des Ko
smos im Licht der einfachen gesunden Vernunft führt uns unweigerlich zu Ehrfurch
t und Anbetung Gottes, auch wenn wir durch dieses Studium nur ein wenig Aufschlu
ß über seine Fabrikationsmethoden" erhalten. (Für die Behandlung des Problems des
Bösen in dieser Schöpfung siehe meine Abhandlung: Warum läßt Gott es zu?" (siehe:
www.horst-koch.de)
3. Etwas mehr über den zweiten thermodynamischen Hauptsatz
Als Carnot, Clausius und Kelvin die thermodynamischen Hauptsätze vor etwa hunder
t Jahren an ihren Dampfmaschinen studierten, war Darwins Buch Origin of Species" k
aum geschrieben. Die thermodynamischen Prinzipien von Kelvin und anderen sind he
ute jedem Studenten der Physik bekannt; damals aber war das gar nicht der Fall,
die Ideen waren neu, Darwin konnte diese Gesetze nicht kennen. Ferner ahnten Kel
vin und seine Freunde kaum, daß ihre Versuche mit der Dampfmaschine Prinzipien a
n den Tag legen würden, die von allgemeiner, ja von kosmischer Gültigkeit sind.
Denn heute hat man diese alten Arbeiten an der Dampfmaschine so erweitert, daß m
an zu der Erkenntnis gekommen ist, daß sie allgemeine Gültigkeit besitzen. Die g
leichen Prinzipien bestimmen auch das Funktionieren und auch das Entstehen des L
ebens selbst, was damals nicht so klar war. (Obwohl Louis Pasteur schon bewiesen
hatte, daß spontane Entstehung des Lebens [Urzeugung] nicht stattfindet.)
Früher meinte man, daß die normalen Laborgesetze" der Chemie und der Physik für d
as Funktionieren der lebendigen Gesetze keine Gültigkeit besäßen. Heute weiß man
, daß die gleichen Gesetze, die die Chemie einer Substanz in der Retorte bestimm
en, auch in der lebenden Zelle gültig sind. Es ist nicht mehr nötig, um die Chem
ie einer Zelle zu verstehen, eine vitale Kraft", die außerhalb der normalen Chemie
" steht, zu postulieren. Die Darwinisten bestehen mit Recht darauf, daß wir dies
e Vorstellung einer vitalen Kraft aufgeben, was wir auch bezüglich Biochemie und
Enzymfunktion längst getan haben. Warum tut aber der Darwinist nicht den nächst
en wissenschaftlichen Schritt? Die normalen" thermodynamischen Hauptsätze bestimm
en die Entwicklung des übrigen Kosmos gar fein, warum sollen sie die Entstehung
des Lebens nicht auch bestimmen? Damit verliert der Darwinist sein eigenes Spiel
, denn in diesem Fall müßten seine Vorstellungen über die Entstehung des Lebens
den Gesetzen der Thermodynamik entsprechen (genauso wie die Chemie in der Retort
e die gleiche ist wie die in der lebendigen Zelle), nämlich daß in einem geschlo
ssenen System Entropie und somit Chaos und Ungeordnetsein zunehmen.
Ist es aber nicht klar, daß wir überall um uns herum eine örtliche Zunahme von O
rdnung nebst einer allgemeinen Zunahme von Chaos beobachten? Ein Kind wird empfa
ngen, geboren und beginnt zu wachsen, Organisationsgrad in ihm nimmt zu, Entropi
e und Un¬ordnung senken sich. In Pflanzen findet Photosynthese statt, Kohlendiox
yd wird reduziert und zu komplizierten Zucker- und Eiweißmolekülen ausgebaut, En
tropie senkt sich, Probibilität senkt sich. Eiweiße und Nukleinsäuren werden auf
gebaut, und zwar aus einfacheren Substanzen. Wie steht es nun hier um den zweite
n thermodynamischen Hauptsatz? Wo liegt der Konflikt? Oder hat Huxley recht?

IV. Gesteuerte Evolution

1. Aufbesserung einer Rasse durch gezielte Züchtung

Die Möglichkeiten einer gezielten Züchtung bezüglich Aufbesserung" der menschlich


en Rasse haben Naturwissenschaftler und andere schon lange interessiert. Bei der
Viehzucht hat man Großes erreicht: Kühe geben mehr Milch, besseres Fleisch, sin
d wirtschaftlicher bezüglich des Fraßes im Verhältnis zu dem, was sie an Fleisch
und Milch liefern. Allerlei wunderbare (und wunderliche) Hundearten, Taubenarte
n, Katzenarten usw. hat man durch gesteuerte Züchtung erzielt. Könnte man nicht
die gleichen Prinzipien beim Menschen anwenden, um eine bessere menschliche Rass
e zu erzeugen? Könnte man nicht einen Supermenschen" aus der heutigen Rasse herau
szüchten?
Wir wollen uns darüber im klaren sein, daß man, biologisch ge¬sehen, sicher bess
ere Menschen als die heutigen erzeugen könnte. Es wäre vielleicht theoretisch mö
glich, einen Menschen herauszuzüchten, der die Eigenschaften von Adam haben und
neunhundert Jahre leben würde. Man müßte die Rezessiven, die oft schädlich sind
und die teilweise durch Degenerierung in die menschliche Erbmasse hineingekommen
sind, durch gezielte Züchtung ausscheiden.
Alle Eigenschaften des Menschen, der Tiere und der Pflanzen sind in kleinen Knot
en (Genen) auf den spiralartigen Chromosomen chemisch festgehalten. Diese Eigens
chaften sind in einer chemischen Sprache" ( Code") gedruckt. Bei verschiedenen Spez
ies weiß man, wo spezifische Knoten liegen, und man hat festgestellt, daß, wenn
man diese Knoten ändert, die Eigenschaften (Augenfarbe, Hautfarbe usw.) sich auc
h ändern. Einen sehr wichtigen Punkt betreffs Vererbung vergißt man aber leider
zu oft. Durch das Verfahren der gezielten Züchtung allein kann man nur die Eigen
schaften herauszüchten, die in der Erbmasse schon vorhanden sind. Alle Eigenscha
ften eines Frosches sind in der Erbmasse eines Frosches vorhanden. Durch gezielt
e Züchtung könnte man also alle Arten von Fröschen herauszüchten, die in der Erb
masse potentiell enthalten waren: grüne Frösche, rote Frösche, langbeinige Frösc
he, kurzbeinige Frösche usw. Aber gezielte Züchtung einer Froschrasse würde nie
und nimmer eine Krokodilrasse ergeben, und zwar aus dem sehr einfachen Grund, da
ß in der Froscherbmasse keine Krokodileigenschaften enthalten sind. Aus den gemi
schten Eigenschaften eines Wolfes und einer Hyäne könnte man vielleicht schon ei
nen Schäferhund oder einen Pudel herauszüchten, weil Pudel oder Schäferhundeigen
schaften bei den Wolfeigenschaften vorhanden waren.
Diese Tatsache muß man sich fest vor Augen halten, wenn man an gezielte, gesteue
rte Evolution denkt: Nur das, was in der Erbmasse enthalten ist, kann durch Züch
tung zum Vorschein kommen. Nur was in der Flasche enthalten ist, kann man heraus
gießen. Theoretisch könnte man also einen Adam aus uns heutigen Menschen herausz
üchten, der z. B. über neunhundert Jahre leben würde, wenn durch schädliche Einf
lüsse (wie z. B. ionisierende Strahlen) nicht zu viel von der guten" ursprünglich
en Erbmasse endgültig verlorengegangen wäre. Aber einen Supermenschen", der mehr s
uper" wäre als Adam, könnte man nicht herauszüchten. Auch könnte man keinen Schi
mpansen herauszüchten - soweit sich kein Schimpanse in unserer Erbmasse befindet
.
In der Erbmasse aller lebenden Wesen finden sich nun viele Genenstücke, die das
Ergebnis degenerativer Prozesse sind und oft als Rezessive auftauchen. (Rezessiv
e Gene sind Gene, die paarweise vorkommen können; erst wenn zwei davon in einer
Zelle vorhanden sind, können unerwünschte Eigenschaften zum Vorschein kommen. We
nn nur eins vorhanden ist, wenn das Rezessive mit einem Dominanten gepaart ist,
erscheinen lediglich die Eigenschaften des Dominanten, das Rezessive bleibt verbo
rgen".)
Durch Züchtung kann man die Rezessiven heraussieben, was oft vorteilhaft ist. So
kann man durch gezielte Züchtung gewissermaßen degenerative und andere Erschein
ungen entfernen. Gesteuerte Züchtung ist also eine Art Sieb, das gewünschte Eige
nschaften von unerwünschten trennt. Aber schöpferisch wirkt gezielte Züchtung ni
cht. Was nicht in der Erbmasse vorliegt, kann nicht herausgezüchtet werden, desh
alb kann man prinzipiell durch gesteuerte Züchtung kein Krokodil aus einem Frosc
h herauszüchten. Die Froscherbmasse enthält eben die chemische Information nicht
, um ein Krokodil zu bauen. Wenn das nun der Fall ist, erscheint es mir persönli
ch noch weniger aussichtsvoll, einen Menschen aus einer Amöbe herauszüchten zu w
ollen, auch wenn man Millionen von Jahren voraussetzt, um dies fertigzubringen.
Wenn die Gene eines Menschen in der Amöbe nicht enthalten sind, wird man sie nic
ht herauszüchten können, genausowenig, wie man eine Kuh aus einem Hund züchten o
der Wein aus einem gewöhnlichen Wasserhahn holen könnte. . .

2. Die synthetische Erzeugung des Lebens und Verleugnung des Postulats eines Got
tes

Es ist also theoretisch möglich, Synthesen in der Erbmasse vorzunehmen, womit ma


n neue, höhere Eigenschaften in einen Organismus einführen könnte. Darauffolgend
e gesteuerte Züchtung könnte dann unerwünschte Eigenschaften ausscheiden und zur
gleichen Zeit die neuen höheren Eigenschaften festhalten, so daß eine Emporentw
icklung geschehen wäre.
Worin unterscheiden sich nun diese Vorstellungen von denen des Darwinismus? Dari
n, daß Darwin und seine Schüler diese Emporentwicklung des Organismus dem Zufall
- der Suppentopftechnik" - zuschreiben, während wir von einer geplanten Experimen
tierkunst" ausgehen. Wir leugnen bloß diese Suppentopftech¬nik" des Darwinismus a
ls eine ernstzunehmende technische Methode, wahrhaftige Synthese, echtes Emporst
eigen an Organisationsgrad zustande zu bringen. Mit anderen Worten: Planung, Int
elligenz, Experimentierkunst sind erforderlich, um jegliche Emporentwicklung wis
senschaftlich sauber zu erklären. Wie wäre dies möglich, ohne eine Person irgend
welcher Art zu postulieren? Intelligenz und Experimentierkunst können wir uns ka
um vorstellen, wenn sie nicht mit einer Person verknüpft sind. Wissenschaftlich
gesehen kommt man also um die Vorstellung eines persönlichen Gottes als Urheber
des Lebens nicht herum.
Die Biologie von heute nimmt nun merkwürdigerweise diese neuen Tatsachen als Bas
is neuer Verleugnung der Notwendigkeit des Gottespostulats. Professor Dr. George
Gaylord Simpson (Harvard, USA) z. B. schrieb in Science" (1. April 1960) anläßli
ch eines Vortrags vor The American Association for the Advancement of Science", d
aß die modernen Fortschritte in den biologischen Naturwissenschaften den religiös
en Aberglauben" Nordamerikas unhaltbar gemacht hätten. Die ganze Welt, wie wir s
ie heute kennen, sei aus dem nicht lebenden Stoff spontan hervorgegangen, und es
sei deshalb höchst unwahrscheinlich, daß irgend etwas in der ganzen Welt existie
re, was spezifisch für das Wohl der Menschen erschaffen sei".
Dr. Simpson betont, daß eine Rundfrage bei einer Reihe internationaler Experten
in Chicago das Resultat ergab, daß die Mehrzahl dieser Naturwissenschaftler der
Überzeugung waren, d?ß das Leben aus toten Stoffen bald im Labor erzeugt wird. E
in Sachverständiger war sogar der Meinung, daß dieses Experiment schon gelungen
ist, daß man also Leben aus toten Stoffen erzeugt hat. Dr. Simpson benutzt diese
Tatsachen, um seine These zu begründen, daß es höchste Zeit sei, daß gebildete
Amerikaner ihren naiven Theismus so bald wie möglich aufgeben, denn die Gottesdi
enste sonntags und die Abendmahlsfeiern überall in der USA seien, nach Dr. Simps
ons Meinung, Beweis für den Mangel an Naturwissenschaft und für das Überhandnehm
en des Aberglaubens.
Diese Gedankengänge und diese Art Logik sind ganz typisch. Man hat sie schon hun
dert Jahre monoton wiederholt, aber niemand scheint sich die Mühe gegeben zu hab
en, sie einmal konsequent durchzudenken. Wir wollen nun versuchen, dies zu tun.
Denn Naturwissenschaftler des Westens und des Ostens wiederholen obige Gedankeng
änge ad nauseam. Sie sind die Basis alles populären wie auch naturwissenschaftlic
hen" Atheismus.
Es ist natürlich wahr, daß man daran ist, aus toten chemischen Molekülen lebende
Einheiten herzustellen. Was beweist aber diese Tatsache, wenn wir alle Slogans
und Propaganda beiseite lassen? Diese Experimente liefern den Beweis dafür, daß,
wenn man gewisse Moleküleinheiten, die tot sind, gewissen exogenen Einflüssen,
die experimentell genau geregelt sind, unterwirft, Leben entstehen könnte. Wenn
man also gewisse Moleküle gewissen von außen gesteuerten experimentellen Bedingu
ngen aussetzt, könnten neue Einheiten entstehen, die lebensfähig sind. Die exoge
ne Steuerung experimenteller Bedingungen muß sehr fein eingestellt sein: pH, Kon
zentration, Temperatur, Mengen von Katalysatoren usw. müssen rapide und oft gewe
chselt werden, und zwar je nach dem Verlauf der Reaktionen. Ein guter Biochemike
r, der sein Fach gründlich versteht, wird nötig sein, wenn das Experiment Aussic
ht auf Gelingen haben soll. Wenn ein Oratoriensänger oder ein Landwirt die Versu
che ohne jegliche biochemische Vorbildung durchführen würde, käme man kaum zum Z
iel der Erzeugung von Leben aus totem Stoff. Es wäre naturwissenschaftlicher Nih
ilismus zu meinen, daß man das geplante Experiment durch die Suppentopftechnik" o
hne weiteres ersetzen könne. Man brauche nur ein paar Jahre oder ein paar Millio
nen von Jahren hinzuzugeben, dann würde schon alles richtig herauskommen. Jeder
ernsthafte Naturwissenschaftler weiß, daß nichts den geplanten Versuch ersetzen
kann, wenn er zum Ziel kommen will. Es ist also geplante, intelligente Arbeit, n
aturwissenschaftliche Leistung erforderlich, wenn man ein derartiges Experiment
durchführen will. Wenn nun diese Bedingungen für die Erzeugung des Lebens heute
unbedingt erforderlich sind, warum sollte es in der Vergangenheit anders gewesen
sein? Wenn die Reaktion heute nicht einfach geschieht", warum sollte die Reaktio
n in der Vergangenheit anders verlaufen sein? Warum schlagen die Darwinisten ger
ade diese Ausnahme vor? Die chemischen Eigenschaften der Stoffe, auf denen das L
eben aufgebaut ist, sind gleichgeblieben, sonst könnte das Leben selber nicht gl
eichgeblieben sein. Deshalb braucht man heute die gleichen experimentellen Bedin
gungen für das Leben, heute wie vor Millionen von Jahren.
Dazu haben die Forschungsfortschritte der vergangenen zehn Jahre immer deutliche
r gezeigt, daß das Leben immer komplizierter und immer organisierter wird, je ti
efer man in dessen Geheimnisse hineinforscht. Darwin meinte, daß das Protoplasma
einer Amöbenzelle einfach" sei und deshalb leicht durch Zufall entstehen könne.
Heute weiß man, wenigstens in biochemischen Kreisen, wie sehr er sich getäuscht
hat. Selbst die einfachsten" Lebensformen sind unvorstellbar kompliziert. Und uns
ere wachsende Erkenntnis bestätigt von Jahr zu Jahr wachsende Kompliziertheit. D
ies bringt eine naturwissenschaftliche Folge mit sich: Je größer der Organisatio
nsgrad des Lebens, desto komplizierter die Labortechnik, die erforderlich wäre,
das Leben synthetisch herzustellen, und desto geringer die Probabilität der spon
tanen Entstehung des Lebens.
Alle diese Überlegungen führen uns wissenschaftlich gesehen zu einer Überzeugung
, die der christlichen sehr nahe steht, nämlich, daß am Anfang ein Experimentator
" die Lebensformen synthetisierte. Das heißt, daß eine exogene Einmischung, und
zwar eine intelligente, fachmännische exogene Einmischung, nötig war, ehe Leben
in einem toten chemischen System entstehen konnte. Eine exogene chemische Steuer
ung der Moleküle und Atome war nötig, um Bedingungen für das Leben zu schaffen,
denn eine solch hohe Ordnung in der Materie, die das Leben trägt, kann spontan o
hne exogene Einmischung prinzipiell nicht entstehen. Heute arbeiten die Naturwis
senschaftler emsig daran, gerade diese Bedingungen auszuarbeiten, die für die En
tstehung einer solch hohen Ordnung notwendig sind, damit Leben synthetisch im La
bor entstehen kann. Intelligenz, fachmännisches Können, Experimentierkunst usw.
sind unbedingt in hohem Maße erforderlich, wenn man zum Ziel kommen will. Wenn w
ir es wollen, können wir die Bedingungen, die zur Erlangung dieses Zieles erford
erlich sind, mit einem Wort zusammenfassen: Intelligenz. Und die Biochemiker geh
en gerade mit Intelligenz - nicht Suppentopftechnik" nach Darwin - daran! Ich seh
e keinen naturwissenschaftlichen Grund, warum es ihnen nicht gelingen soll, Lebe
n synthetisch zu erzeugen, wenn sie mit genügendem Maß Intelligenz - und Experim
entierkunst - darangehen. Wer die Intelligenz oder die Experimentierkunst ausübt
, ist einerlei, solange sie ausgeübt wird. Dies lehrt uns die bittere Erfahrung.
Der Mensch war während der Erschaffung des Lebens am Anfang nicht anwesend. Aber
irgendein Experimentator muß vorhanden gewesen sein, um den Versuch durchzuführ
en. Die Naturwissenschaftler sind heute dabei, die Technik des ursprünglichen Ex
perimentators aus- bzw. nachzuarbeiten!
Die Bibel lehrt uns, gerade diese heutige Situation zu erwarten, nämlich daß Men
schen die Gedanken Gottes hinsichtlich der Erzeugung des Lebens nach ihm durchde
nken werden. Denn sie lehrt uns, daß der Schöpfer den Menschen schöpferische Ged
anken mit in das Leben hineingab. Sie nennt die Menschen an verschiedenen Stelle
n Götter" (z. B. Joh. 10, 34. 35). Ist es also verwunderlich, daß der Mensch fähi
g ist, in kleinem Maß die Gedanken Gottes nachzudenken? In keiner Weise; man wür
de es geradezu erwarten, wenn man die Bibel kennt. Nun sind wir also in diesem Z
eitalter dabei, die schöpferischen Gedanken Gottes bezüglich der Erschaffung des
Lebens nachzudenken. Unsere Gedanken sind noch sehr unreif und primitiv, aber d
er Mensch ist auf die Spur der Gedanken bezüglich des chemischen Trägers des Leb
ens gekommen. Und er wird diese Spur verfolgen, wenn Gott ihm die Zeit und Geleg
enheit dazu gibt. Wir fangen an, die synthetischen Gedanken Gottes bezüglich der
Erschaffung des Lebens teilweise zu wiederholen.
Jetzt kommt aber etwas wirklich Erstaunliches. Dr. George Gaylord Simpson und Ta
usende von anderen modernen Naturwissen¬schaftlern mit ihm ziehen eine Schlußfol
gerung, die einfach verblüffend, wenn nicht erschütternd ist. Sie behaupten näml
ich, daß, weil wir Naturwissenschaftler heute in der Lage sind, die synthetische
n Experimente" Gottes nachzuahmen, weil wir die Prinzipien - oder, besser gesagt,
einige Prinzipien hinter dem Leben - bloßgelegt haben, gerade deshalb das Gotte
spostulat absolut nicht mehr nötig sei. Der ganze Artikel Dr. Simpsons arbeitet
auf diesen Höhepunkt der Logik" hin: Wir haben entdeckt, wie man das Leben synthe
tisieren kann, deshalb postulieren wir keinen Gott, keinen Hauptexperimentator,
mehr. Das Gelingen des Versuchs, synthetisches Leben zu erzeugen, wird das Gotte
spostulat total und endgültig überflüssig machen.
Schauen wir uns diese Logik" ein wenig an! Ich veröffentliche jedes Jahr die Resu
ltate meiner Forschungen auf dem Gebiet der Lepra und der Tuberkulose. Anläßlich
dieser Veröffentlichungen gebe ich die genauen synthetischen Methoden an, nach
denen ich zu den verschiedenen neuen Wirkstoffen gelangt bin. Zuerst werden die
biologischen Eigenschaften der neuen Substanzen angegeben, dann die synthetische
n Methoden, die ich bei der Herstel¬lung benützte. Nun wollen wir annehmen, daß
ein Kollege diese Veröffentlichungen von mir liest, sich dafür interessiert und
sich entscheidet, einige der neuen Wirkstoffe selber herzustellen. Er liest mein
e veröffentlichten Vorschriften sehr genau durch, dann macht er mir im eigenen L
abor alles nach. Und die Versuche gelingen ihm!
Seine Wirkstoffe sind mit den meinigen identisch, chemisch und biologisch gesehe
n. Es ist ihm gelungen, meine Versuche tadellos zu wiederholen. Hocherfreut setz
t er sich hin, um seine Resultate zu veröffentlichen. Wenn er zur Zusammenfassun
g am Ende der Veröffentlichung kommt, schreibt er, daß er alle meine Versuche ta
dellos wiederholen konnte, und gibt die übereinstimmenden Eigenschaften an. Dann
zieht er den verblüffenden Schluß, daß, weil es ihm gelungen ist, meine Versuch
e zu wiederholen, ich, der ursprüngliche Experimentator, deshalb in Wirklichkeit
nicht existiere. Deshalb ist das Wilder-Smith-Postulat von jetzt an total und e
nd gültig überflüssig. Einfach unvorstellbar!
Doch ist dies genau die Lage von Dr. Simpson und Tausenden anderer Naturwissensc
haftler. Mühsam wiederholen sie das, was der große Experimentator vorgemacht und
in der Natur veröffentlicht hat, und wenn ihnen der Versuch gelingt, schreiben
sie, daß der große Experimentator nicht existieren kann, denn es ist ihnen gelun
gen, seine Experimente zu wiederholen. Und weil der große Experimentator nicht e
xistiert, braucht man nicht mehr mit ihm zu rechnen. Das ist leider die naturwiss
enschaftliche Welt, in die uns Darwin hineinführte". Oft sieht es so aus, als ob
einige primitivste Vorstellungen der Logik irgendwie in dieser neuen Welt verlo
rengegangen sind.
Wie allgemein diese Art Logik" selbst unter den besten Wissenschaftlern auch aus
dem Westen vorkommt, geht aus einem Artikel inScience News Letter vom 3. Juli 19
65 hervor. Professor Dr. Harlow Shapley, Direktor i. R. der Harvard College Obse
rvatory, Cambridge, Mass., USA, schreibt wie folgt: There is no need for explaini
ng the origin of life in terms of the miraculous or the supernatural. Life occur
s automatically whenever the conditions are right. It will not only emerge but p
ersist and evolve." ( Es ist nicht mehr nötig, die Entstehung des Lebens durch Wun
der oder übernatürliche Geschehnisse zu erklären. Leben entsteht automatisch, we
nn die Bedingungen günstig sind. Das Leben wird nicht nur entstehen, es besteht
und entwickelt sich empor.")
Ist es nicht wirklich erschütternd, daß ein angesehener Naturwissenschaftler wie
Professor Dr. Shapley sich so unwissenschaftlich ausdrücken kann? Woher hat er
die Beweise, daß Leben überall da entsteht, wo die Bedingungen günstig sind? Sol
che Beweise existieren bloß in seiner darwinbedingten Phantasie. Die experimente
llen Beweise" existieren nämlich nirgends. Das Ansehen der heutigen Naturwissensc
haften rührt davon her, daß sie vor allen Dingen experimentell" sind.
Halten wir also noch einmal fest: Die moderne synthetische und analytische Natur
wissenschaft hat mit entscheidender Klarheit als Ergebnis vieler Versuche festge
stellt, daß verfeinertste Experimentierkunst und Technik unumgängliche Notwendig
keiten sind, um einen Ordnungsgrad in der Welt der Atome und Moleküle zu erreich
en, der entwickelt genug ist, um Leben zu tragen. Erfahrung und Intelligenz tech
nischer Art sind unumgängliche Notwendigkeiten eines exogenen Ordnens der Materi
e, wenn man letztere so ordnen will, daß sie Leben tragen soll. Menschen, die ho
chverfeinerte Experimentierkunst entwickelt haben, ist dieses heikle Ordnen der
Atome und Moleküle, das für die Entstehung des Lebens aus totem Stoff nötig ist,
teilweise gelungen. Es stellt also den reinsten naturwissenschaftlichen Nihilis
mus dar, nach all dieser Erfahrung zu behaupten, daß heute oder in der Vergangen
heit die Suppentopftechnik" genügt, dieses heikle Experiment des Ordnens der Mate
rie vorzunehmen, um Leben zu erzeugen. . .
3. Evolution mit Gottespostulat ?

Wir erwähnten schon am Anfang, daß es in vielen Ländern christliche und theistis
che Naturwissenschaftler gibt, die die ganze spontane" Entstehung und Entwicklung
des Lebens durch Millionen von Jahren hindurch von der ursprünglichen amöbenart
igen Urzelle bis zum homo sapiens hin als die Handlungsweise oder gar Schöpfungs
methodik Gottes ansehen. Mutation und darauffolgende Darwinsche Selektion sind -
nach ihrer Ansicht - die praktischen Methoden gewesen, die Gott benutzte, um di
e heutige Tier- und Pflanzenwelt (einschließlich der Menschen) zustande zu bring
en. Darwinismus stellt also demnach einen Teil von Gottes Schöpfungsmethoden dar
. Die Entwicklung der Pflanzen- und Tierwelt durch Millionen von Jahren hindurch
zeigt uns Gott an der Arbeit. Er bedient sich der Mutation und der darauffolgen
den natürlichen Selektion im Kampf ums Dasein, um die Schöpfung, wie wir sie heu
te kennen, ins Dasein zu bringen.
Abgesehen von den thermodynamischen Prinzipien, die wir bereits besprachen und d
ie eine spontane Entstehung des Lebens und daraufhin eine spontane Emporentwickl
ung nicht gestatten, wäre es natürlich möglich, daß ein Schöpfer sich der langsa
men Entwicklung nach oben bedienen könnte - thermodynamisch steht ihm als Schöpf
er nichts im Wege. Er würde die langsame Entwicklung nach oben als der große Expe
rimentator" benutzen. So würde man die Saurier usw. und andere ausgestorbene Art
en als Versuche Gottes" in der Schöpfung ansehen, die er als Zwischenstufe gebrau
chte, um zu höheren Organismen, einschließlich Menschen, zu gelangen.
Wie sollte nun prinzipiell ein Christ oder Theist zu dieser Vorstellung der Schö
pfungsmethodik Gottes stehen? Es ist wahrscheinlich, daß die Mehrzahl der europä
ischen Theisten und Christen, die zur gleichen Zeit Naturwissenschaftler sind, t
atsächlich glauben, daß sie in der Evolution Gott an der Arbeit sehen, so daß di
e Frage in keiner Weise bloß akademisch ist.
Wir wollen zuerst das Problem ein wenig vom philosophischen und ethischen Standp
unkt aus analysieren. Der Darwinismus ist von Mutationen und darauffolgender nat
ürlicher Selektion im Kampf ums Dasein abhängig. Mutation findet heute ständig s
tatt, da sollen und können wir vom philosophischen Standpunkt aus nichts gegen d
iese Mutationen als Schöpfungsprinzip Gottes einwenden, auch wenn sie meist dege
nerativer Art sind. Denn die Möglichkeit einer Synthese durch Mutationen und som
it einer Neuschöpfung besteht, wie wir schon besprochen haben.
Wie steht es aber vom christlichen und theistischen Standpunkt aus um die natürl
iche Selektion im Kampf ums Dasein? Was für philosophische und ethische Prinzipi
en walten hier? Was für philosophische und ethische Folgen können entstehen?
Nach dem Prinzip der natürlichen Selektion im Kampf ums Dasein stirbt der schwac
he, kranke oder minderbegabte Organismus langsam oder schnell aus. Der Stärkere
behauptet sich und siegt über den Schwächeren. Zugunsten des Wohls der Gesamtras
se wird der einzelne zurückgedrängt und erwürgt. Wenn nun der Schöpfer dieses ph
ilosophische und ethische Prinzip der natürlichen Selektion benutzt, um die Rass
e aufzubessern, heißt das mit anderen Worten, daß Gott prinzipiell als Schöpfung
smethodik die Kranken, die Schwachen und Minderbegabten zugunsten der Starken, G
esunden und Höherbegabten ausradiert. Hier geht es um Prinzipielles: um die Prin
zipien der Arbeitsmethoden Gottes.
Die Frage, die wir uns nun stellen müssen, ist die: Kann ein Christ sich vorstel
len, daß Gott diese Arbeitsmethode wählen würde? Ist Gottes Charakter, der in de
r Bibel eingehend geoffenbart wurde, so gestaltet, daß diese Arbeitshypothese de
nkbar ist?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst einige Beschreibungen des Cha
rakters Gottes erwähnen, und dann wollen wir uns die Frage stellen, ob sein Char
akter es zulassen würde, nach der postulierten Methodik des Darwinismus seine Sc
höpfung zustande gebracht zu haben.
Nur eine Person (vernunftbegabtes Individuum) kann einen Charakter besitzen. Die
Bibel lehrt uns, daß Gott eine Person ist und daß er einen ausgesprochenen Char
akter hat: Er liebt den Sünder, er haßt die Sünde. Weil er die Person des Univer
sums ist, hat er einen Plan für jeden Menschen. Ferner lehrt uns die Bibel, daß
derjenige, der den Sohn als Mensch gesehen hat, zur gleichen Zeit den Vater gese
hen hat (Joh.14, 9). Daraus schließen wir, daß, wenn Gott eine Person ist und ei
nen Charakter hat, dieser Charakter uns in der menschlichen Form von Jesus Chris
tus gezeigt wurde. Es ist durchaus verständlich, d?ß viele Menschen zurückschrec
ken, wenn man sie bittet, den Charakter Gottes zu analysieren. Doch ist der Begr
iff Liebe" ( Gott ist Liebe") eine Charaktereigenschaft Gottes. Davor schrickt man
nicht zurück. Eine Person, die Liebe besitzt, wird auch andere Charaktereigensch
aften aufweisen (Geduld, Treue, Beständigkeit, Wahrhaftigkeit usw.).
Trotzdem ist es schwierig, sich die Charaktereigenschaften Gottes vorzustellen,
gerade deswegen, weil er ewig ist, allmächtig, allwissend, allgegenwärtig usw.,
d. h. daß er unendlich ist. Wenn sich Gott aber in menschlicher Gestalt als mens
chlicher Charakter geoffenbart hat, dann ist die Situation viel leichter; Mensch
en haben klar definierbare, vorstellbare Charakterzüge, anhand derer wir uns vor
stellen können, ob sie nach dieser oder einer anderen Methode in bestimmten Lage
n vorgehen werden oder nicht. Die Bibel lehrt uns deutlich, daß der Charakter Go
ttes für uns Menschen im Charakter des Menschen Jesus Christus geoffenbart und v
erständlich gemacht worden ist.
Unsere Frage wird jetzt also bedeutend einfacher: Könnte Jesus Christus nach der
Methodik der Selektion im Kampf ums Dasein vorgegangen sein, um seine Welt zu e
rschaffen? Wir sind uns darüber im klaren, daß diese Frage nicht bloß eine akade
mische ist, denn die Bibel lehrt uns, daß alle Dinge in dieser Welt von ihm (Chr
istus) und für ihn (Christus) in der Tat erschaffen worden sind (Kol. 1, 16).
Wir haben also sozusagen das doppelte Recht, uns zu fragen, ob Christus die Prin
zipien der Selektion im Kampf ums Dasein als Schöpfungsmethodik benutzen konnte.
Gott in Christus ist der Schöpfer, und Christus offenbart uns Gottes Charakter.
Was sagt Christus über seinen eigenen Charakter aus? Wir können erst, wenn wir
seinen Charakter kennen, feststellen, wie er wahrscheinlich in Schöpfungsfragen
vorgehen würde.
Eine der ausführlichsten Enthüllungen des Charakters Jesu Christi (und deshalb G
ottes) finden wir im Matthäus-Evangelium, Kapitel 5. Wir zitieren einige Verse:
Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr ...
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen ...
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen ...
Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen." (Matth. 5,
3.5.7.9.)
Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen,
die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf daß ihr
Kinder seid eures Vaters im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die B
ösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte darum sollt
ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist." (Matth. 5,
44.45.48.)
Der Herr Jesus Christus zeigt uns hier, was in den Augen des Vaters (und deshalb
auch des Sohnes) Vollkommenheit des Charakters ist, und mahnt uns zur gleichen
Zeit, diese Vollkommenheit des Charakters für uns selbst in Anspruch zu nehmen.
Laßt uns seine Äußerungen, wie oben zitiert, ein wenig unter die Lupe nehmen!
Selig sind, die geistlich arm sind."
Hier ist kaum eine Beschreibung des sich im Kampf ums Dasein brutal Durchsetzend
en zu finden. Hier handelt es sich um einen Charakter, der höhere intellektuelle
Eigenschaften besitzt, aber sich demütig korrigieren und zurechtweisen läßt. We
r das nicht tut, bleibt brutal und hochmütig und lernt keine höheren Eigenschaft
en. Der geistlich Arme wird das Himmelreich, also das Höchste, besitzen. Im Kamp
f ums Dasein kommt nach Darwin und den Neodarwinisten ein solcher Charakter (auc
h im heutigen Geschäftslebenskampf?) gar schnell um, ein Beweis, daß Selektion n
ach den Prinzipien des Kampfes ums Dasein die gröberen (niedrigeren?) intellektu
ellen und charakterlichen Eigenschaften begünstigt (eine geistige Entwicklung na
ch unten?).
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen."
Menschlich gesehen, könnte man es eher verstehen, wenn es die Schlauen" heißen wü
rde. Durch Sanftmut setzt man sich im Kampf ums Dasein nicht durch. Der Herr Jes
us war sanftmütig und von Herzen demütig und wurde gekreuzigt. Wie könnte der Sa
nftmütige selber Selektion im Kampf ums Dasein als seine Schöpfungsmethodik benu
tzen? Heute besitzen die Sanftmütigen nicht die Erde. Selbst Gandhis Indien, das
diese Methode zur Politik machte, ging anders als sanftmütig mit Rotchina um, a
ls letzteres Indien angriff. Goa wurde den Portugiesen von den Indern nicht durc
h Gandhis Sanftmut abgenommen. Und die Inder besitzen diesen goaischen" Teil des
Erdreichs noch immer, jedoch nicht durch Sanftmut.
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen." Ist denn
der Kampf ums Dasein barmherzig? Wenn er das wäre, würde er aufhören, Kampf zu s
ein.
Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen." Gerade die
Friedfertigen sind doch die, die sich im brutalen Kampf nicht behaupten; sie lie
ben eben den Frieden, nicht den Kampf. Und wie steht es um das Lieben des Feinde
s im Kampf ums Dasein, der darum geht, ob man überhaupt weiter existieren soll?
Wir wollen uns darüber im klaren sein, daß diese Prinzipien der Bergpredigt für
die heutige Welt unvorstellbar und unmöglich sind. Hier in dieser Welt herrscht
brutaler Kampf, hier herrscht Rücksichtslosigkeit, hier herrschen Leid, Schmerz,
Kampf und Tod, genau wie Darwin es beobachtet hat, weil die ganze Schöpfung unt
er der Gewalt des Fluchs der Sünde seufzt. Wir müssen Realisten sein: Dies ist d
er heutige Zustand!
Eine andere Frage ist, ob der Christ bewußt mitmachen soll. Wenn wir Jesus Chris
tus lieben, werden wir seine Worte halten (Joh. 14, 23), auch die Worte der Berg
predigt. Weil Jesus Christus nicht mitmachte, wurde er gekreuzigt (Er verzichtet
e auf die zwölf Legionen Engel (Matth. 26, 53), die seine Feinde augenblicklich
ausgerottet und ihn befreit hätten. So widerstand er dem Bösen nicht).
Was aber für uns hier wichtig ist, ist die Enthüllung des vollkommenen Charakter
s Gottes. Er ist vollkommen, deshalb schätzt sein Charakter geistliche Armut, li
ebt Sanftmut, übt Barmherzigkeit aus und bevorzugt die Friedfertigen. Welche Ent
hüllung seines Innenlebens, seines Charakters! Er ist vollkommen, und er wird de
shalb sofort mit einem Schöpfungsakt - seinem Charakter nach zu urteilen - eine
vollkommene Schöpfung nach einer Methodik zustande gebracht haben, die seinem vo
llkommenen Charakter entspricht. Er wird hier nie mit unvollkommenen Zwischenstu
fen in seiner Schöpfung herumexperimentiert haben, bis er den Gipfel, die Krone
der Schöpfung gefunden hat. Er ist allezeit vollkommen. Er sagt ein Wort und sie
he, es geschieht Vollkommenheit! Er wird nie seinen eigenen vollkommenen Charakt
er dadurch kompromittiert haben, indem er Schöpfungsmethoden benutzt, die nach s
einem eigenen Wort weniger als vollkommen sind.
Wenn nun seine Schöpfungsmethode als Prinzip die Unfriedfertigen" bevorzugen soll
, könnte er sie dulden? Könnten seine Schöpfungsmethoden davon abhängig sein, da
ß Feinde sich hassen und sich gegenseitig ausradieren, wenn er selber seine Fein
de liebt und für sie am Kreuz stirbt? Er stirbt lieber selber, als daß er seine
Feinde sterben läßt. Er gebietet uns, unsere Feinde zu lieben; wenn sie hungern,
sie zu speisen. Hier in Matth. 5 sehen wir wenig von nacktem Kampf ums Dasein a
ls Methodik Gottes. Eher umgekehrt: Er stirbt, um einengeistlichen - nicht biolo
gischen - Sieg zu gewinnen. Es wäre nach der Bergpredigt fast eine Gotteslästeru
ng, die Schöpfungsmethodik des Kampfes ums Dasein Gott zuschieben zu wollen als
seine freiwillig bevorzugte Art zu arbeiten.
Nun wendet jemand ein: Im Neuen Testament mag das wohl sein. Im Alten Testament
war das aber nicht der Fall. Da gab es Kampf, Gericht und Tod im Auftrag Gottes.
Sicher gibt es mehr Gericht im Alten Testament als im Neuen, obwohl es am Ende
des Neuen Testamentes viel mehr Gericht geben wird als im ganzen Alten Testament
von Mose bis Maleachi. Denn die ganze Welt, alle, die da leben, und alle, die t
ot sind, werden vor Gericht - am Ende des Neuen Testaments - erscheinen, und da
wird es ein schreckliches,jedoch gerechtes Gericht geben.
Jesus Christus selber wird nach den Aussagen des Alten und Neuen Testaments der
Richter sein, gerecht und barmherzig. Man sagt, daß Kampf ums Dasein einfach Ger
icht sei und daß Gott, wenn er richtet, Kampf ums Dasein ausübt.
Nein, das kann nicht sein, denn wir müssen uns die Frage stellen, ob Gericht dad
urch verdient wird, daß man krank, unterentwickelt oder schwach ist, was die Bas
is von Selektion nach dem Darwinismus ist. Er richtet ein gerechtes Gericht.
Aber auch im Alten Testament mit den vielen Gerichten findet man einen David, de
r ein Mann nach Gottes Herzen war und der, wie Gott, das Gericht nicht liebt. Sc
hauen wir uns einmal Davids Charakter an! Er hatte zwei Möglichkeiten, den Mann
zu töten, der ihm nach dem Leben stand, nämlich den König Saul. Einmal in der Hö
hle zu Engedi hätte er Saul ohne Lärm oder Schwierigkeiten töten können. Davids
eigene Leute sagten zu ihm: Siehe, das ist der Tag, davon dir der Herr gesagt hat
: ,Siehe, ich will deinen Feind in deine Hände geben, daß du mit ihm tust, was d
ir gefalle.`" (1. Sam. 24, 5.)
David zog es vor, seinen Erzfeind zu lieben und nahm einen Zipfel von Sauls Rock
, um Saul den Beweis zu liefern, daß er ihn ohne weiteres hätte töten können, da
ß er aber seinen Feind liebte. Diese Begebenheit stellt keinen Einzelfall dar, d
enn David wiederholte das gleiche in der Wüste Siph. Als Saul und seine Leute sc
hliefen, kam David mit Abisai und stahl Saul Spieß und Wasserbecher, die zu sein
er Seite waren. Als Abisai das sah, flüsterte er David zu: Gott hat deinen Feind
heute in deine Hand beschlossen; so will ich ihn nun mit dem Spieß stechen in di
e Erde einmal, daß er's nicht mehr bedarf" (1. Sam. 26, 8). Aber David wollte ke
ine Hand an ihn legen. David kannte eine Ritterlichkeit und eine Abneigung gegen
Gericht, was ihm wichtiger war als alle Gedanken seiner eigenen Sicherheit oder
Vorteile. David nützte seine Machtposition nicht aus. Er hätte im Kampf ums nac
kte Dasein zweimal leicht siegen können, verzichtete aber aus höheren Gründen da
rauf und liebte seinen Erzfeind.
Nach dem Tode Sauls zeigte David wiederum die gleiche Gesinnung. Er suchte irgen
deinen Entronnenen des Hauses Jonathans, des Sohnes Sauls, um ihm Güte zu erweis
en (2. Sam. 9). Er findet den Krüppel Mephiboseth, der an beiden Füßen lahm war,
läßt den armen Mann kommen und stellt ihn den eigenen Königssöhnen gleich, so d
aß der Krüppel Mephiboseth alle seine Tage an des Königs Tisch mit den Königssöh
nen essen durfte. Mephiboseth bekam auf ausdrücklichen Befehl Davids hin alle Äc
ker seines Großvaters Saul - des Feindes Davids - zurück, damit er nicht als Bet
tler an des Königs Tisch zu erscheinen brauchte. Welche Feinfühligkeit! Und Davi
d war ein Mann nach Gottes Herzen. So ging er mit seinen Feinden um.
Die andere Seite dürfen wir natürlich auch nicht übersehen. Als Gott den Befehl
gab, gerechtes Gericht auszuüben, gehorchte David auch. Auch hier zeigte er das
Herz Gottes.Gott richtet aber nur dann, wenn andere Methoden nicht mehr helfen.
Er will nicht den Tod des Sünders, sondern daß dieser sich von seinen Sünden bek
ehrt und lebt.
Diese gerechte Strenge des Charakters Gottes bewahrt uns vor einer weichlichen V
orstellung des Charakters Gottes. Strenge und Güte sind beide da. Es ist immer d
as Wesen einer Karikatur, einige Gesichtszüge auf Kosten anderer zu betonen: Die
Nase wird zu lang, das Kinn zu klein, der Hals zu kurz, obwohl man trotzdem den
Gegenstand der Karikatur erkennen kann. Durch diese Über- oder Unterbetonung wi
rd das Bild lächerlich und somit eine Karikatur. So dürfen wir mit dem Charakter
Gottes nicht verfahren. Wir dürfen Liebe und Geduld nicht auf Kosten von Streng
e und Gerechtigkeit überbetonen, sonst entsteht ein Zerrbild seines Wesens und s
omit eine Karikatur. Alle Charakterzüge müssen gezeigt werden, und zwar in der b
iblischen Betonung und in den richtigen Proportionen, sonst entsteht eine Karika
tur Gottes.
Können wir uns nun angesichts seines vollkommenen Charakters, seiner Liebe, Gedu
ld, Sanftmut, Friedfertigkeit, Gerechtigkeit, Strenge, Allmacht, Allgegenwart, A
llwissenheit usw. vorstellen, daß er sich der Methodik der Selektion im Kampf um
s Dasein bedienen würde, um seine Schöpfung zustande zu bringen? Damit hätte er
seinen ganzen Charakter kompromittiert. Der Vorschlag, daß er diese Methodik ben
utzte, kam offenbar von einem Mann, der die heutige gefallene Schöpfung genau be
obachtete. So geht es ohne jeglichen Zweifel heute zu.
Hat Gott aber die Methoden einer gefallenen Schöpfung benutzt, um eine vollkomme
ne, nicht gefallene Schöpfung, wie sie am Anfang war, zu erschaff?n?
Am Anfang, sagt Gott, war alles sehr gut". Was sollen wir aber unter sehr gut" ver
stehen? Die Bibel gibt uns darüber klaren Aufschluß, denn am Ende dieser Schöpfu
ng wird Gott wieder alles sehr gut" machen. Er beschreibt diesen Zustand am Ende
der heutigen Schöpfung mit folgenden Worten:
Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen; und der Tod wird nicht mehr
sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist
vergangen" (Offb. 21, 4).
An anderen Stellen nennt sich dieser Zustand die Wiederherstellung aller Dinge" (
Apg. 3, 21).
Der Urzustand kehrt wieder zurück, wo kein Kampf, kein Geschrei, noch Schmerzen,
Tod oder Tränen sind. Wenn dies der Zustand am Anfang der Schöpfung war, daß al
les in Harmonie lebte, und wenn eines Tages alles wieder in Harmonie leben wird,
wie kann man behaupten, daß alles durch Selektion im Kampf ums Dasein entstand!
Es gab eben am Anfang der Schöpfung keinen Kampf, sondern Harmonie, weil Gottes
Charakter harmonisch ist.
Dieser Kampf soll nach Darwin schöpferisch sein, denn durch Millionen von Jahren
Selektion im Kampf entstand eine schöpferische Leistung, etwas Neues. Die Bibel
lehrt uns, daß Kampf erst dann begann,nachdem die Schöpfung schon da war und zu
sündigen anfing. Der Kampf ist also ein Beweis für Degenerierung. Der Kampf ist
ein Ausdruck der Zunahme von Entropie und Probabilität (Degenerierung) und kein
Ausdruck von Senkung der Entropie und Probabilität (Schöpfung).
Wir fassen zusammen: Nach Darwin soll die Evolution die Folgen des Sündenfalls i
n der Schöpfung, nämlich Leid, Tränen, Schmerz und Tod, dazu benutzt haben, um d
ie Schöpfung zustande zu bringen.
Welche Verwirrung der Logik unter den Christen und Theisten, dies überhaupt eine
Sekunde für möglich zu halten! Denn die Erschaffung der Welt fand vor dem Sünde
nfall statt. Nach Darwin und den an Darwin glaubenden Christen geht die Wirkung
vor der Ursache. Denn nach der Bibel war alles am Anfang harmonisch und vollkomm
en: Leid, Schmerz und Tod gab es nicht.
Erst nachher kam der Sündenfall, der Kampf und Tod mit sich brachte. Wie können
nun diese Folgen des Sündenfalls (Kampf und Tod) in einer bereits bestehenden Sc
höpfung die Ursache derselben sein?
4. Einige Folgen der Darwinschen Lehre in der politischen Welt

Die Geschichte der politischen Welt ist mit wenigen Ausnahmen von jeher die Gesc
hichte von Krieg, Gewalttat, Ausrottung ganzer Völker, Tyrannei und Versklavung
der vielen zugunsten der Herrschaft von wenigen gewesen. Doch erkannten zu fast
allen früheren Zeiten wenigstens einige Menschen, daß diese ständigen Kämpfe zur
Vernichtung oder wenigstens zur Verrohung der Menschheit im ganzen (auch der Si
eger) führen würde. Individuelle Tapferkeit und Ritterlichkeit im Kampf mögen Tu
genden sein, und die besten mögen sich im Einzelkampf behaupten und davonkommen.
Aber im großen ganzen wirkten sich diese Kriege mit ihren Massenvernichtungen z
um Nachteil der Menschheit aus, denn wenn Men¬schen umkamen, waren es meistens d
ie Besten im Volk.
Aber seit der Publikation des Origin of Species" von Darwin verbreitet sich ungeh
indert die Lehre der Tugend des Kampfes": Der Kampf an sich ist eine Tugend, denn
durch ihn allein wird die Emporentwicklung der Rasse gefördert. Wenn die ganze
Schöpfung, wie wir sie heute kennen, wenn die ganze Realität" (Huxley) der Empore
ntwicklung der kosmischen wie auch der biologischen Welt durch den erbitterten K
ampf ums Dasein geradezu zustande kam, was kann man, moralisch gesehen, gegen de
n Kampf an sich einwenden? Der Kampf ums Dasein nebst seinen Schattenseiten (Ang
st, Schmerz, Agonie, Tod) muß eigentlich gut" sein, denn er ist mit wunderbaren E
rfolgen gekrönt worden. Professor Dr. C. Waddington kommt gerade zu diesem Schlu
ß (vgl. Science and Ethics, S. 14), als er schrieb: An existence which is essenti
ally evolutionary is itself the justification for an evolution towards a more co
mprehensive existence." ( Eine Existenz, die wesensgemäß evolutionär ist, besitzt
in sich selbst die Rechtfertigung für eine Entwicklung in die Richtung einer all
umfassenden Existenz.") Evolution muß gut" sein, auch wenn die Begleiterscheinung
en (Sich-gegenseitig-Auffressen, Sieg der Brutalsten und Rohsten) abscheulich si
nd, denn das Endresultat ist etwas Umfassenderes, eine vollkommenere Existenz in
der Zukunft. Mit anderen Worten: Das fait accompli" (Emporentwicklung) erlaubt a
lle Methoden, es zu erreichen.
Für Menschen, die zu dieser Überzeugung gekommen sind, daß Emporentwicklung nach
Darwinscher Lehre gut" sein muß, weil ihre Früchte" (eine bessere Rasse) gut sind
, kann es nicht verwerflich sein, wenn man der Emporentwicklung ein wenig dadurc
h nachhelfen" will, indem man die natürliche Selektion im Kampf ums Dasein bei Pf
lanzen, Tieren und Menschen fördert. Demnach muß es eine gute" Tat sein, wenn wir
gewisse minderwertige Individuen oder Rassen aussterben lassen bzw. ausradieren"
. Die Natur (bzw. Gott) hat doch praktisch diese Methode selber benutzt, was kön
nen wir also auf intellektueller oder moralischer Basis dage¬gen einwenden? Dadu
rch, daß wir die gleiche Methode benutzen, werden wir die Emporentwicklung zu ei
nem Supermenschen, ja zu einer Superschöpfung nur beschleunigen. Nach diesen Pri
nzipien müssen wir die Ausrottung minderwertiger Rassen und Individuen zum Wohl
der Rasse gutheißen. Auch die Beherrschung der Sklavenrassen" vom Herrenvolk", das
den Plan für die Emporentwicklung der Rasse" entwirft, kann im gleichen Licht be
trachtet werden. So steigert man die Integrierung und Emporevolution der biologi
schen Welt. Es ist eigentlich nur logisch, so zu denken, auch wenn die Darwinist
en dagegen Protest erheben.
Also ist die erste Folge der Darwinschen Lehre in der politischen und auch in de
r biologischen Welt die Verherrlichung des Kampfes schlechthin. Alles, was zum K
ampf und deshalb zur Selektion (Auslese) im Kampf führt, dient zur Emporentwickl
ung und muß gutgeheißen werden. Unsere intellektuellen Darwinisten lieben es nat
ürlich nicht, wenn man diese Folgerung zieht. Aber obwohl sie diesen logischen S
chluß nicht ziehen wollen, haben es andere für sie lange getan, wie z. B. Hitler
, Mussolini, Castro, Karl Marx, Lenin, Stalin und andere. Man muß bedenken, daß
Darwinismus die offzielle Staatslehre der Kommunisten ist und sich nicht nur auf
die biologische Welt, sondern auch auf die politische bezieht. Die überholte" ka
pitalistische Welt wird sich nach den Prinzipien des politischen Darwinismus" in
die sozialistische umwandeln; auch diese Umwandlung stellt eine Evolution" dar. D
ie heutige Literatur der Kommunisten und Sozialisten ist durchtränkt von Darwini
smus dieser Art.
Viele unserer westlichen Intellektuellen sind Darwinisten, und viele von ihnen s
tehen auch extrem links in ihrer politischen Überzeugung. Beides hängt wohl zusa
mmen.Aber merkwürdigerweise ist Darwinismus nicht nur die offizielle Doktrin der
Kommunisten, er ist auch die Basis der Nationalsozialisten gewesen, auch wenn d
ie äußere Form etwas umgeändert wurde.
Die Nationalsozialisten entwickelten natürlich ihre Ideen von Blut und Boden etw
as anders als die Russen, aber folgende Zitate aus Hitlers Mein Kampf" werden genü
gen, um unter Beweis zu stellen, daß Hitler vom Darwinismus begeistert war und s
eine Rassenpolitik darauf basierte
Hitler schrieb ( Mein Kampf", Verlag Franz Eher Nachfolger, München 1933): So große
Bedeutung im völkischen Staat die Art der körperlichen und geistigen Erziehung
haben wird, ebenso wich¬tig wird auch die Menschenauslese (Selektion) an sich fü
r ihn sein" (S. 44). (Der Staat) hat, was irgendwie ersichtlich krank und erblich
belastet und damit weiter belastend ist, zeugungsunfähig zu erklären und dies a
uch praktisch durchzusetzen ... er muß ohne Rücksicht auf Verständnis oder Unver
ständnis, Billigung oder Mißbilligung in diesem Sinn handeln" (S. 447/448). Eine
nur sechshundertjährige Verhinderung der Zeugungsfähigkeit und Zeugungsmöglichke
it seitens körperlich Degenerierter und geistig Erkrankter würde ... zu einer Ge
sundung beitragen, die heute kaum faßbar erscheint. Wenn so die bewußte, planmäß
ige Förderung der Fruchtbarkeit der gesündesten Träger des Volkstums verwirklich
t wird, so wird das Ergebnis eine Rasse sein, die ... die Keime unseres heutigen
körperlichen und damit auch geistigen Verfalls wieder ausgeschieden haben wird"
(S. 448). - Ist es aber wahr, d?ß körperlicher Verfall die gleiche Erscheinung
ist wie geistiger Verfall, wie Hitler behauptet?
Eins ist von vornherein klar: Ein Diktator ist die letzte Person, die absolute M
acht über die persönliche Zukunft eines Untertanen ausüben soll. Denn als Hitler
über genügend Macht verfügte, um erblich Belastete" auszuscheiden, waren es sehr
oft politisch Belastete" die tatsächlich liquidiert wurden. Hitlers Feinde wurde
n in der Praxis liquidiert - neben all den wirklich kranken Kindern und anderen,
die in die Gaskammern kamen -, wie bei allen Diktaturen von Anfang der Welt an.
Die Doktrinen mögen noch so gut klingen, aber ihre praktische Durchführung vers
agt, weil der Mensch selber moralisch versagt. Er ist in der Praxis ein gefallen
es Wesen, das von Haß und Neid mehr bestimmt wird als von Tugenden. Also in der
Praxis wurden von Hitler ganze Volksgruppen ohne Rücksicht auf Verständnis oder U
nverständnis, Billigung oder Mißbilligung" vergast. Die Lehre, die wir offensich
tlich daraus ziehen müssen, ist daher, keinem System zuzustimmen, das irgendeine
m Mann oder irgendeiner Gruppe absolute Macht in die Hände gibt. Macht korrumpier
t, und absolute Macht korrumpiert absolut", sagte der weise Engländer Lord Alton
. Der Mensch ist derart gefallen (die Geschichte beweist es), daß er absolute Ma
cht nie in die Hände bekommen darf. Er ist moralisch zu unterentwickelt, um unei
ngeschränkte Macht verkraften zu können; sie wird ihn nur noch mehr korrumpieren
, als er es vorher war. In der Praxis also, als Hitler einmal die absolute Macht
in Händen hatte, erwürgte er seine Feìnde, wie nur zu erwarten war. Er rechtfer
tigte dies aber mit der Lehre, seinem Volk einen Dìenst getan, nämlich die Reinig
ung" des Volkes dadurch gefördert zu haben.
Auf der anderen Seite ist es klar, daß, wenn der Mensch ein Engel" wäre, der wed
er die Kranken noch die Schwachen mißbraucht, man sicher viel gesunde Vernunft i
n Hitlers Worten finden könnte. Man muß sich aber die praktische Tatsache fest v
or Augen halten, daß Hitlers und der Darwinisten an sich vernünftig klingende Wo
rte die Basis einer Massenvernichtung der Juden und anderer und einer Massenverr
ohung der Deutschen wurde, wie die Welt in der Vergangenheit sie kaum je gesehen
hat.
Hitler meinte aber durch diesen Glauben und durch seine dadurch bedingten Taten
ein edles" Zeitalter herbeiführen zu können. Durch diesen Glauben wollte er die s
tarken, reinrassigen Arier zum Wohl der ganzen arischen Welt emporheben: Der völk
ischen Weltanschauung muß es im völkischen Staat endlich gelingen, jenes edlere
Zeitalter herbeizuführen, in dem die Menschen ihre Sorge nicht mehr in der Höher
züchtung von Hunden, Pferden und Katzen erblicken, sondern im Emporheben des Men
schen selbst" (S.449).
Hitler läßt uns über seine menschlichen Züchtungsziele nicht im dunkeln: Der völk
ische Staat hat in dieser Erkenntnis seine ganze Erziehungsarbeit ìn erster Lini
e nicht auf das Einpumpen bloßen Wissens einzustellen, sondern auf das Heranzüch
ten kerngesunder Körper. Erst in zweiter Linie kommt dann die Ausbildung der gei
stigen Fähigkeiten. Hier aber wieder an der Spitze die Entwicklung des Charakter
s, besonders die Förderung der Willens- und Entschlußkraft, verbunden mit der Er
ziehung zur Verantwortungsfreudigkeit und erst als letztes die wissenschaftliche
Schulung." - Im schweren Schicksalskampf unterliegt selten, der am wenigsten we
iß, sondern immer derjenige, der aus seinem Wissen die schwäch¬sten Konsequenzen
zieht" (S. 452/453).
Der Darwinsche Kampf ums Dasein beherrschte Hitlers ganzes Denken, und durch die
Auslese in diesem Kampf wollte er der Natur ein wenig nachhelfen, indem er eini
ge minderwertige" Rassen ausradierte". In diesem Kampf sollte der arische Mensch z
um Supermenschen erhoben werden. Die Ironie der ganzen Situation besteht darin,
daß Hitlers Halbaffen" (d. h. seine Feinde, die Juden) wissenschaftlich besser ge
schult waren als er, mit der Folge, daß sie im bitteren Existenzkampf siegten. S
o siegte ein kerngesunder Geist" über den kerngesunden Körper".
Als vor hundert Jahren Professor Dr. Sedgwick aus Cambridge Darwins Origin of Spe
cies" ausgelesen hatte, bemerkte er, daß die Folgen dieses Buches, wenn es allge
meinen Anklang fände, eine Verrohung und eine Brutalisierung der Menschheit auf
bisher nie erlebte Weise sein würde. Professor Dr. Sedgwick hatte recht. Dr. R.
E. D. Clarke (Darwin before and after; Paternoster Press, London 1948) schreibt:
Unsere eigene Generation hat lange genug gelebt, um die unvermeidlichen Folgen d
er Evolutionslehre zu sehen, ein Resultat, das Sedgwick voraussah, sobald er ,Or
igin of Species` ausgelesen hatte. Mussolinis Lebensanschauung war von Evolution
total beherrscht. In seinen öffentlichen Reden benutzte er ständig die Darwinsc
hen Slogans und spottete der Idee eines ewigen Friedens, weil dadurch das Evolut
ionsverfahren verhindert würde. In Deutschland finden wir das gleiche. Hitlers W
esen war von evolutionärer Doktrin beherrscht, wahrscheinlich von seiner Jugend
auf. Evolutionsideen stehen unverblümt hinter den abscheulichsten Gedanken von ,
Mein Kampf` und seinen öffentlichen Reden."
Noch einige Zitate aus Mein Kampf" (schon der Titel ist doch , darwinistisch") sol
len dazu dienen, diese Eindrücke zu erhärten. Hitler pries z. B. das Boxen als e
ine Methode, den Angriffsgeist" zu fördern: Es gibt keinen Sport, der wie dieser d
en Angriffsgeist fördert" (S. 454).
Hören wir auch folgendes Wort: Doch hat der völkische Staat eben nicht die Aufgab
e, eine Kolonie friedsamer Ästheten und körperlicher Degeneraten aufzuzüchten. N
icht im ehrbaren Spießbürger oder der tugendsamen alten Jungfer sieht er sein Me
nschheitsideal, sondern in der trotzigen Verkörperung männlicher Kraft und in We
ibern, die wieder Männer zur Welt zu bringen vermögen" (S. 455).
Wiederum: Von Zeit zu Zeit wird in illustrierten Blättern dem deutschen Spießer v
or Augen geführt, daß da oder dort zum ersten Mal ein Neger Advokat, Lehrer, gar
Pastor, ja Heldentenor oder dergleichen geworden ist. Während das blödsinnige B
ürgertum eine solche Wunderdressur staunend zur Kenntnis nimmt, voll von Respekt
für dieses fabelhafte Resultat heutiger Erziehungskunst, versteht der Jude sehr
schlau, daraus einen neuen Beweis für die Richtigkeit seiner den Völkern einzut
richternden Theorie von der Gleichheit der Menschen zu konstatieren. Es dämmert
dieser verkommenen bürgerlichen Welt nicht auf, daß es sich hier wahrhaftig um e
ine Sünde an jeder Vernunft handelt, daß es ein verbreche¬rischer Wahnwitz ist,
einen geborenen Halbaffen so lange zu dressieren, bis man glaubt, aus ihm einen
Advokaten gemacht zu haben ..." (S. 479.)
Dieses letzte Zitat stammt aus einem Kapitel von Mein Kampf", das die Überschrift
trägt: Staatliche Auslese der Tüchtigen". Hitler und die Nationalsozialisten bet
rachteten die Neger, die Juden und auch andere als Zwischenstufen im Darwinschen
Sinne des Wortes. Sie stellten Zwischenstufen zwischen dem arischen Menschen un
d den Menschenaffen dar, waren also, genau wie Hitler sich ausdrückte, Halbaffen .
Es ist also klar, daß auch dieser Gedanke des Halbaffen seinen Ursprung in der Dar
win¬schen Denkweise Hitlers hatte, auch wenn sein Darwinismus primitiv war. Viel
e seiner Ideen auf biologischem Gebiet würden ortho¬doxe Darwinisten mit Recht a
blehnen, so z. B. seine Gedanken zum Thema Rassenreinheit, Blut und Boden, usw.
Eins aber steht fest: Hitler glaubte mit ganzem Herzen an den Sieg der Tüchtigen
im Kampf ums Dasein und war der Überzeugung, daß dieser Kampf durch Auslese für
die Emporentwicklung einer arischen Superrasse unumgänglich war. Dieses Gedanke
ngut stellt natürlich den Kern und Eckstein der Darwinschen Methodik und Lehre d
ar. Und Sedgwicks prophezeite Verrohung und Brutalisierung des Volkes und der Pa
rtei ließ auch nicht lange auf sich warten. Wer diese fast unvorstellbare Brutal
isierung der Nationalsozialisten verfolgen will, möge Kogons Der SS-Staat" (Europä
ische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main, 1964) lesen.
Will man den Keim dieser Brutalisierung finden, braucht man nur bei Hitler nachz
ulesen, wenn er schreibt: Wenn man bedenkt, daß außerdem noch eine möglichst groß
e Einschränkung der Zeugung an sich erfolgt, so daß der Natur jede Auslese unter
bunden wird, da natürlich jedes auch noch so elende Wesen erhalten werden muß ..
." (S. 275). Hitler lebte begeistert in der Welt der biologischen Auslese; für i
hn bedeutete das arme Kind, das in der Auslese zugrunde geht, nichts. Wie anders
ist die Denkweise Jesu, wenn er uns sagt, daß Gott selbst um die Spatzen auf de
m Dach besorgt ist und daß jedes Haar unseres Hauptes gezählt ist (Matth. 10, 29
. 30)!
Aber es blieb leider nicht nur bei schwachen, elenden Kindern; ganze Rassen wurd
en genauso behandelt: Dann muß man ... nach einer neuen Kraft suchen, die gewillt
und fähig ist, den Kampf für ein solches Ideal aufzunehmen. Denn um einen Kampf
handelt es sich hierbei, insofern die erste Aufgabe nicht heißt: Schaffung eine
r völkischen Staatsauffassung, sondern vor allem: ,Beseitigung der vorhandenen j
üdischen`." (S. 505.) Es blieb natürlich nicht bei der Beseitigung einer jüdische
n Staatsauffassung", sondern es kam bald zu der Ausrottung des ganzen jüdischen
Volkes, zu der Endlösung des Judenproblems".
Das waren also einige Folgen und Auswirkungen der Darwinschen Lehre bei der nati
onalsozialistischen Bewegung. Erstaun¬licherweise findet man eine ähnliche Entwi
cklung bei den Kommunisten.
Es ist z. B. bekannt, daß Karl Marx sein Buch Das Kapital" Charles Darwin widmen
wollte, weil er einige Grundprinzipien Darwins in die politische Welt übernommen
hatte. Aber aus politischen Gründen lehnte Darwin ab. Wer die politische und an
tireligiöse Propaganda der modernen Kommunisten liest, weiß, daß sie von primiti
vstem Darwinismus durchtränkt ist. Man findet die gleichen Gedankengänge wie bei
den Nationalsozialisten, und die brutalisierende Wirkung bleibt auch nicht aus.
Dr. J. C. Pollock beschreibt in seinem vor einigen Monaten erschienenen Buch The
Christians from Siberia" (Hodder and Stoughton Ltd., London E. C. 4, 1964; für D
eutschland: Friedrich Bahn Verlag, Konstanz, 1966) die Entwicklung der atheistis
chen Propaganda im heutigen Rußland. Um diese Propaganda zu intensivieren, gab 1
964 die kommunistische Partei die Gründung verschiedener Universitätslehrstühle
für wissenschaftlichen Atheismus" bekannt (S. 129). Nun, wenn der Staat der ehrli
chen Überzeugung ist, daß Atheismus die Wahrheit und wissenschaftlich zu begründ
en ist, darf man gegen die Gründung dieser Universitätslehrstühle nichts einwend
en. Aber ein Zweck dieser Neugründungen ist folgender: Wir wollen nicht, daß unse
re Jungen und Mädchen bezüglich religiöser Fragen bloß unwissend erzogen werden.
Wir wollen, daß sie überzeugte, kämpferische Atheisten werden." (S. 129.) Die K
ommunisten halten alle Religion für falsch, für Opium für das Volk". Religion ist
schädlich für das Volk, sie macht die Leute zu moralischen Krüppeln". (Diesen Au
sdruck finden wir oft.) Die Neugründungen der Lehrstühle in den Universi¬täten s
ollen also propagandistischen Zwecken dienen, um das Übel der Religion aller Arten
zu entfernen.
Dieser aktive Kampf gegen alle Religion wird streng durchgeführt, und der Schaup
latz ist natürlich vor allen Dingen die Schule. Die kommunistische Auffassung is
t, daß kein Junge und kein Mädchen normal" oder voll entwickelt" sein kann, wenn R
eligion ihr Leben bedingt. Sie müssen moralische Krüppel" sein, wenn sie sich auf
die Spuren der toten Vergangenheit" (d. h. Religion irgendwelcher Art) verlassen
: Es ist die Pflicht der Schule, so zu kämpfen, daß die Kinder religiöser Eltern
keine moralischen Krüppel, sondern tätige Erbauer des Kommunismus und voll ent¬w
ickelte Menschen werden" (S. 130). Der Kommunist betrachtet Kinder, die gläubig
erzogen sind, als Heuchler mit zwei Gesich¬tern" (S. 130). Da Kinder aus gläubige
n Häusern Gefahr laufen, moralische Krüppel" zu werden, muß sich die Partei noch
mehr Mühe geben, den neuen kommunistischen Menschen" zu erziehen, der selbstsicher
, hochmütig ist, der Bescheidenheit und Demut verabscheut, der kopfhoch als Meis
ter seines eigenen Schicksals durchs Leben marschiert. Die Brüder und Schwestern
in Christus verbiegen und zerstören selbst den Charakter eines Menschen, stehle
n einem Mann alles, was er hat, führen ihn irre, so daß er seinem Traum des Glüc
ks nach dem Tode nachjagt und seinen Stolz und Vertrauen zu seinen eigenen Kräft
en verliert" (S. 131). Es liest sich fast wie Mein Kampf" von Adolf Hitler. Die P
hilosophie ist ja die gleiche und die wissenschaftliche" Basis die des Darwinismu
s, die Philosophie des Kampfes, der zur Emporentwicklung notwendig ist und der d
eshalb an sich und in sich tugendsam" sein muß.
Wenn ein christliches Ehepaar dieser Propaganda Widerstand leistet und die eigen
en Kinder dazu erzieht, den Schöpfer über alles zu lieben, verlieren sie heutzut
age immer häufiger ihr Elternrecht. Die Kinder werden von den Eltern entfernt un
d in Internate beson¬derer Art verschickt, wo sie fern von den Eltern und dem El
ternhaus nach atheistischen, d. h. für den Kommunisten nach Darwinschen Prinzipi
en, erzogen werden.
Dr. Pollock zitiert folgendes Beispiel, das diese Tendenz beleuchtet, und zeigt,
daß das Volk oft nicht mitgehen will. Wie in allen Diktaturen setzt sich aber d
ie politische Minorität rücksichtslos durch: Ein Junge, namens Sasha Turkin, sie
bzehn Jahre alt und gläubig, wollte Mitglied des Bundes junger Kommunisten werde
n. Sein Antrag wurde vor den Komsomolzen seiner Klasse vorgelesen, die die Macht
haben, den Antrag abzuweisen. Alles ging gut, und man bereitete sich zur Abstim
mung vor, als Vitaly Bonzhenko aufstand und die Frage stellte: Glaubst du an Gott
?" Die ganze Klasse hielt den Atem an, denn Sasha war als überzeugter Christ bek
annt und auch sehr beliebt. Außerdem war er fähig und intelligent. Alle hatten i
hn gern, aber diese Frage könnte ihm die Mitgliedschaft kosten, was seine Chance
n weiteren Studiums beeinträchtigen würde. Ja", sagte Sasha ruhig, ich glaube an G
ott." War das nun möglich: Sasha, der an der Tafel gestanden und die Darwinsche
Theorie erklärt hatte, glaubte an Gott? Einige Mitglieder der Klasse retteten pl
ötzlich die Situation, indem sie ausriefen, daß alles ein Witz sei. Ohne ein wei
teres Wort zu verlieren, wurde Sasha Turkin einstimmig gewählt. Die Zeitung Koms
omolskaja Prawda erstattete über obige Begebenheit Bericht und war sehr betrübt
darüber, daß der Bund junger Kommunisten in Sasha seinen ideologischen Feind nic
ht erkannt hatte (S.137-138).
Als Sasha seine Mitgliedskarte entgegennahm, bekannte er sich noch einmal eindeu
tig zu seinem Glauben. Die Zeitung war regel¬recht schockiert und kritisierte Sc
hule, Klasse und Rathaus, die alle direkt oder indirekt diesen schrecklichen Zus
tand gebilligt hatten.
In den Universitäten geht es aber oft härter zu. Im Jahre 1963 wurde eine Studen
tin des Ingenieurinstituts und des Ökonomischen Instituts in Moskau entlassen, n
ur weil sie gläubig war.
Die Kommunisten betonen immer wieder, bis man es kaum noch hören kann, daß Darwi
nismus die wissenschaftliche Basis des Kom¬munismus sei. Das Leben entstand nach
Darwinschen Gesetzen spontan aus totem Stoff. Gott war nicht die Ursache des Le
bens, sondern der Zufall war allein die Ursache. Nur die Priester postulieren Go
tt, damit sie ein Schmarotzerleben führen können, damit sie dem dummen Volk Angs
t machen können, das ihnen dann Geld gibt. Nicht nur Leben und Weltall sind aber
Produkte toter Einflüsse, die nach den Prinzipien des Darwinismus funktionieren
, selbst die Geschichte, auch die politische Geschichte unserer Erde, ist das Pr
odukt toter Gesetze. Gott ist total und absolut ausgeschlossen, Atheismus ist di
e einzige Wahrheit. Alles andere verbiegt den Charakter, ruiniert die Menschen u
nd ist ein Feind des kommunistischen Systems, der zugunsten des kommunistischen
Paradieses ausradiert" werden muß. Wer nicht an Zufall, Selektion, Mutation und K
ampf als Erklärung für alles glaubt, der ist ein Feind, der für die Liquidierung
reif ist.
Also auch die Darwinisten roter Färbung glauben wie ihre westlichen Vettern, daß
tote Materie im Grunde genommen schöpfe¬risch ist, daß sie imstande ist, im ges
chlossenen System Entropie zu senken, was in Wirklichkeit heißt, daß tote Materi
e göttliche, schöpferische Eigenschaften besitzt.
Warum entwickelt sich die kommunistische Doktrin nicht diesen Fortschritten gemä
ß? Warum verharrt der Kommunismus und auch westliche Biologie doktrinmäßig in mi
ttelalterlichen Vorstellungen, die mit heutigen Erkenntnissen gar nicht zu verei
nbaren sind? Sie sind durch ihre veraltete Naturwissenschaft dazu gezwungen word
en, an eine schöpferische" Materie zu glauben, eine Naturwissenschaft, die der nü
chternen Wirklichkeit nicht mehr entspricht. Und ihre westlichen Brüder sind nat
ürlich in der glei¬chen Lage. Materie ist in beiden Lagern zum Schöpfer geworden
. So haben die Kommunisten, wie alle Darwinisten, auch ihren Gott, der sich vom
Gott der Christen darin unterscheidet, daß er pantheistisch ist. Gott ist die Ma
terie, die Welt, der Kosmos - es ist ganz gleich, wie wir es ausdrücken wollen,
wenn wir den Kern der Lehre verstehen. Die Kommunisten sind also in Wirklichkeit
religiöse Leute, nur haben sie einen anderen Gott als wir. Und weil sie religiö
s sind, besitzen sie einen Missionseifer, der den christlichen oft beschämt.
Wir wollen also den einen Punkt festhalten: Die kommunistische Lehre der Entwick
lung des Kosmos, des Lebens und der Ge¬schichte ohne Gott ist genauso unbegründe
t - wissenschaftlich gesehen - wie der Darwinismus selber. Weil aber die Doktrin
bei den Kommunisten verfassungsmäßig festgelegt ist, kann sie nicht geändert we
rden. Mit wachsender wissenschaftlicher Erkenntnis darf sich beim Kommunismus ni
chts ändern. Lenin, Marx und die anderen haben alles vor Jahren festgelegt. Da m
uß nun auch alles so bleiben, sonst fällt man unter das Urteil der Reaktion. Aus
die¬sem Grund muß der Kommunismus immer fanatischer werden, sonst wird er sich
nicht durchsetzen können. Liberalisierende Einflüsse kann er nicht vertragen, so
nst wird das Ganze aufgedeckt, die ganze Unwahrheit kommt an den Tag.
Wir sind jetzt in der Lage, bezüglich der Auswirkungen Darwinscher Lehre einen S
chluß zu ziehen. Alle Bewegungen und Na¬tionen, die den Darwinismus offiziell un
d praktisch ausgewertet haben, sind Professor Dr. Sedgwicks vorausgesagten Auswi
rkungen nicht entgangen: Die Verrohung der Lehre des Kampfes um des Kampfes will
en hat ihre Wirkungen nicht verfehlt. Man betrachte Mussolinis Faschismus, Hitle
rs Nationalsozialismus oder Stalins oder Maos Kommunismus: Sie alle lehnen die h
öheren Eigenschaften wie Demut, Enthaltsamkeit, Geduld, Sanftmut, objektive Wahr
heit (im Gegensatz zu tendenziöser Propaganda) zugunsten des nackten Kampfes ab.
Sie ziehen den Kampf um des Kampfes willen vor, um der natürlichen Auslese nach
zuhelfen. Die Parole ist, daß Schöpfung nach oben dort stattfindet, wo Kampf das
Minderwertige niedermetzelt. Hitlers letzte öffentliche Äußerung vor Kriegsende
(1945) faßte alles zusammen, als er den Befehl gab, alle Lebensmittellager, all
e lebenswichtigen Werke (wie Wasserwerke, Kanalisation, Brücken usw.) restlos zu
vernichten. Die Deutschen hätten im harten Existenzkampf versagt, hinfort seien
sie des Lebens und der Existenz also unwürdig, man solle sie deshalb allesamt au
sradieren". Ob Greise und Kinder, Mütter und Kranke elend verenden, spielt keine
Rolle in diesem Denksystem. Das Volk habe im Kampf versagt, deshalb habe es kei
ne Existenzberechtigung mehr. Deshalb sollten alle Lebensmittelvorräte sofort ve
rnich¬tet werden, die Wasserversorgung sollte sofort unterbunden werden, alles s
ei dem Tode geweiht. Der Nihilismus und die Verrohung waren vollkommen.
Bei den Nationalsozialisten und bei den Kommunisten sehen wir die Folgen des Dar
winismus in einem etwas drastischen Licht. Aber sie bleiben auch in unserer west
lichen Welt nicht aus, auch wenn die Symptome der gleichen Krankheit etwas milde
r ver¬laufen. In den Schulen wird der Darwinismus gelehrt, wonach der Mensch ein
intelligentes Tier ist, das sich im Daseinskampf empor¬gearbeitet habe. Man leh
rt das Evangelium des Kampfes, damit die Rasse - und der einzelne - vorwärts kom
me. Man kann es also verstehen, wenn die Schüler die Konsequenzen ziehen und sog
ar der Behörde den Kampf ansagen. Die jungen Men¬schen sind auch Tiere , die Geschl
echtstriebe besitzen. Die Tiere unterdrücken diese Triebe nicht und sind dabei gl
ücklich". Gut, machen wir es auch so! Durch Verhütungsmittel verhütet man die Fo
lgen des geschlechtlichen Verkehrs. Was hindert uns, daß wir uns ausleben" und g
eschlechtlichen Verkehr mit jedem haben, der uns gefällt? Triebe sind natürliche
Instinkte, die der Erhaltung der Rasse dienen; laßt sie also ihren Zweck erfüll
en!
Dagegen lehrt die Bibel, daß der Geist Gottes in uns ein Geist der Enthaltsamkei
t ist (Gal. 5, 16.24). Enthaltsamkeit veredelt den Charakter. Aber heutzutage sp
richt man lieber nicht darüber. Die Musik ist ausschweifend, die Kunst surrealis
tisch oder pornographisch, die Literatur besteht aus brutalen Kriminalromanen un
d Kämpfen im Raum und auf den Planeten. Was schön ist, was wohllautet, was sanft
und edel ist, findet heute wenig Anklang. Eher hört man sich Musik an, die Laut
e wie die einer explodierenden Dampflokomotive produziert. Und die Spieler in so
lchen Orchestern gleichen sehr den Spielern von Dschungelmusik im Herzen Afrikas
, ehe der weiße Missionar kam. Ihre Bewegungen sind wild, ihre Instrumente geben
eher Rhythmus und Schwung als Musik von sich. Und wenn die Beatles" erscheinen u
nd gestikulieren, schreien die jungen Mädchen und fallen ohnmächtig zu Boden. Di
e Verrohung und Brutalisierung bleiben nicht aus, auch wenn die Temperatur ander
s ist und die Symptome milder sind als die, die wir beim Kommunismus und Nationa
lsozialismus feststellten.

V. Die Zukunft des Menschen

1. Nihilismus des einzelnen im Darwinismus


Der Darwinismus hat bezüglich der Zukunft des einzelnen nichts zu sagen, außer d
aß beim Einzelwesen, nachdem es gestorben ist, alles aus ist. Der Zweck des ganz
en Lebens des einzelnen besteht in der Emporentwicklung der Rasse, und wenn das
irdische Leben vorbei ist, ist für ihn alles vorbei. Es gibt für ihn keine Zukun
ft. Ich und mein Fleisch sind eins. Wenn mein Fleisch tot ist, bin ich nicht meh
r. Mit anderen Worten hat der sogenannte wissenschaftliche Darwinismus für den s
terblichen einzelnen nichts zu bieten. Eine persönliche Hoffnung eines Zwecks di
eses irdischen Lebens nach dem Tode kennt er nicht. Der ganze Zweck und die ganz
e Bedeu¬tung des Lebens besteht in der Rasse allein, der einzelne darf ein ganz
klein wenig dazu beitragen, daß die Rasse sich zu einem Supermenschen entwickelt
. Aber die siebzig Jahre, die der Mensch lebt, sind von keiner großen Bedeutung
allein vom Standpunkt des einzelnen aus. Hier hat also der Darwinismus nicht vie
l mehr zu bieten als praktischen Nihilismus. Aber auf welchem Gebiet der Philoso
phie oder der Wissenschaft hat sich jemals der Nihilismus als richtig erwiesen?
Auch in bezug auf die persönliche Zukunft des kommenden Supermenschen" hat der Da
rwinismus nichts zu bieten. Denn die biologische Bestimmung (der Darwinismus ken
nt keine andere) des Supermenschen oder der Superrasse unterscheidet sich prakti
sch nur quantitativ vom materiellen Leben, das wir heute kennen. Die Superrasse
und der Supermensch werden essen, trinken, heiraten, schlafen, sich fortpflanzen
und sterben, genau wie wir es heute tun. Sicher wird man zu den Planeten fliege
n können, sicher wird man in wunderbaren Häusern wohnen, sicher wird man nur zwe
i Tage in der Woche arbeiten müssen, dann wird man unternehmen können, was man w
ill. Aber prinzipielle neue Gedanken zur Lebensart bietet uns der Darwinismus ni
cht. Alles ist bloß eine Extrapolierung dessen, was wir heute schon kennen. Geda
nken in einer neuen Dimension" habe ich nicht entdeckt.
Die neue Rasse wird vielleicht, wie man meint, wiederum solange leben wie Adam (
über neunhundert Jahre). Der Lebensstandard wird höher sein, sonst aber bleibt a
lles beim alten. Der Mensch (und das Tier) geht der totalen Auflösung, der total
en Vernichtung, entgegen. Und die modernen Darwinisten sind in diesem Punkt ganz
logisch, sie legen wenig Wert auf den einzelnen, sie lieben eher die Masse". Der
einzelne kann ruhig Kanonenfutter" werden, solange das Volk" oder die Rasse" davon
kommen und siegen. Wie kann man sonst die Einstellung moderner Kommunisten erklä
ren, bei denen es fast nichts Billigeres gibt als ein Menschenleben? Sie schicke
n ihre Soldaten massenweise an die Front und lassen sie hingeschlachtet werden,
bis die Gegner keine Munition mehr haben. Die Nationalsozialisten haben ebenso g
ehandelt: Man ließ die Häftlinge hinrichten mit genausowenig Bedenken, wie wenn
man das Fenster aufmachte (vgl. Kogon: Der SS-Staat). Diese Einstellung ist eine
Frucht ihres Glaubens. Nachdem der einzelne seinen biologischen Zweck erfüllt u
nd Kinder gezeugt hat (wenn seine Rasse" überlegen war), kann er ruhig für die höh
eren" Zwecke der Siege der Superrasse benutzt werden. Man wirft ihn weg, wie man
eine leere Sardinenbüchse wegwirft; sie hat ihre Pflicht getan, Schluß! Mit ein
er Zukunft des einzelnen muß man nicht mehr rechnen.
Doch spricht unsere biologische Welt, die um uns herum wächst und von der Darwin
seine Weisheit gelernt haben will, eine ganz andere Sprache als die des bloßen
Nihilismus für den einzelnen und der Heilsverheißung für die Rasse allein. Denn
in der Natur finden wir ständige, wenn auch leise, Mahnungen und Gerüchte", die u
ns zuflüstern, daß mit dem Staub" des einzelnen alles gar nicht aus" ist. Überall
finden sich Hinweise, daß nichts umkommt und nichts verlorengeht. Große Umwandlu
ngen und Verwandlungen finden statt, während plötzliche, bedeutungslose Fälle vo
n Hiatus, wie der Darwinismus sie beim Sterben des einzelnen postuliert, eine gr
oße Ausnahme bedeuten. Das Samenkörnlein fällt in die Erde, um in dieser Form al
s Individuum zu sterben und nicht mehr als solches zu existieren. Aber nun finde
t eine erstaunliche Metamorphose statt, und aus dem kleinen, gelben Körnlein ent
steht eine große, wehende, grüne Weizenpflanze. Wenn man nur das Weizenkörnlein
allein gekannt hätte, wäre man nie auf die Idee gekommen, daß es eine so schöne,
große Pflanze in sich trägt. Die Raupe erweckt kaum den Verdacht, daß sie eines
Tages zum Schmetterling wird. Die Metamorphose ist unwahrscheinlich" und auch vo
llkommen.
Das Prinzip geht aber weiter. Das Ei wird vom Eierstock ausgestoßen und tritt de
n Weg an, der männlichen Zelle entgegenzugehen. Das Ei und die Spermatozoen sind
winzig kleine Zellen, die überhaupt keine Ähnlichkeit mit einem Menschen zeigen
. Beide sind sehr kompliziert, denn sie enthalten fast unvorstellbar viel chemis
che Information, die sie für alle kommenden Generationen auf den Genen speichern
. Aber weder die äußere Form der reproduktiven Zellen noch ihre gespeicherte che
mische Information bergen in sich irgendeine Ähnlichkeit mit dem Organismus, der
werden soll: mit einem erwachsenen Menschen. Die Metamorphose ist komplett.
2. Stoffwechsel und Individualität
Jetzt müssen wir aber noch einen Aspekt dieser Metamorphose anschauen. Der Frosc
h liegt auf einem kühlen, nassen Stein. Mit Hilfe gewisser Zucker- und Eiweißmol
eküle in seinem Hirn und seinen Muskeln erhält er die Energie für bestimmte elek
trische Impulse (seine Gedanken") und für Muskelkontraktionen (seine Bewegungen b
eim Fliegenfang). Nervenimpulse und Zungenbewegungen kosten Energie, die durch d
en Abbau der Zucker- und Ei¬weißmoleküle geliefert wird. Dabei wird Kohlenstoffd
ioxyd gebildet und ausgeatmet. Eine Metamorphose in der Welt der Kohlen¬stoffato
me hat stattgefunden. Um Gedanken" zu unterhalten und Bewegungen zu ermöglichen,
wurde Kohlenstoff von Zucker- und Eiweißmolekülen in Kohlenstoff von Kohlendioxy
dmolekülen umgewandelt. Er ist nicht mehr ein Bestandteil komplizierter Moleküle
, sondern einfacher Kohlendioxydmoleküle. Das Kohlenstoffatom blieb gleich, nur
die äußere Form änderte sich. Denn Kohlenstoffdioxyd ist ein Gas mit ganz andere
n Eigenschaften als die der ursprünglichen Zuckermoleküle. Eine große Metamorpho
se hat stattgefunden. Andere folgen.
Die vom Frosch ausgeatmeten Kohlendioxydmoleküle werden von einer Kartoffelpflan
ze aufgenommen und durch Photosynthese (mit Hilfe von Sonnenstrahlen) zu Zucker-
und Stärkemolekülen reduziert, die dann in den Kartoffeln gespeichert werden. E
ines schönen Tages esse ich diese Kartoffeln und verbrenne deren Stärke- und Zuc
kermoleküle, um die Energie zu gewinnen, die ich brauche, um diese Gedanken heut
e niederzuschreiben. Die gleichen Kohlenstoffatome waren die materiellen Träger
der Energie für Frosch- und Menschengedanken; dabei werden aber weder die Indivi
dualität des Frosches noch meine Individualität angetastet. Daß unsere Persönlic
hkeiten beide die gleiche stoffliche Basis teilten, ändert an der Persönlichkeit
nichts; denn die Persönlichkeit ist offenbar von der Stofflichkeit oder der sto
fflichen Basis unabhängig, obwohl sie auf dieser Basis reitet".
Die Individualität des Frosches und seiner Gedanken liegt also nicht bei der Ide
ntität noch bei der Beständigkeit seines körperlichen materiellen Aufbaus, der s
tändig im Fluß ist und wechselt. Wenn dies nicht der Fall wäre, müßten meine Ged
anken mit Froschgedanken infiziert" werden, denn ich benutze doch als stoffliche
Basis meiner Gedanken Froschmoleküle". Als weiteres Beispiel sei das Wachstum des
menschlichen Körpers angeführt. Sämtliche Bestandteile meines Körpers tauschen
sich ungefähr alle sieben Jahre total aus, so daß ich, materiell gesehen, alle s
ieben Jahre materiell erneuert werde. Wenn also Stoff allein die Basis und die E
rklärung alles menschlichen und organischen lebendigen Wesens wäre, müßte Indivi
dualität längst aufgehört haben. Doch bleibe ich der alte", obwohl ich, materiell
gesehen, der Neue" bin. Das Leben und die Individualität reiten" auf auswechselba
ren materiellen Atomen und Molekülen, die aber nicht das Wesen des Lebens selber
sind, genausowenig wie das Pferd, auf dem ich reite, mein Ego (= ich selbst) is
t. Umgekehrt ist es doch klar, daß mein Ego sogar mancherlei bezüglich meiner ph
ysikalischen Beschaffen¬heit bedingt und bestimmt, wie z. B. meinen Gesichtsausd
ruck, oder ob ich Magengeschwüre bekomme usw. Aber mein Ego ist nicht das gleich
e wie meine körperliche Beschaffenheit; sonst würde ich ja, wenn ich ein Glied i
n einem Unfall verlöre, zur gleichen Zeit auch einen Teil meines Ichs" verlieren.
Es mag sein, daß ich nicht weiß, wer oder was ich eigentlich bin. Eins ist aber
klar: Mein Ich (ganz gleich, was mein Ich ist) ist imstande, unter toten Molekü
len eine Metamorphose vorzunehmen. Es baut einen Körper. Man mag einwenden, daß
die chemische Information, die auf den stofflichen Genen gespeichert ist, dafür
verantwortlich sein muß und daß deshalb der Leib sich selber baut. Demnach wäre
nur mein Leib mein Ich, was zur Folge hätte, daß, wenn mein Leib tot ist, mein I
ch nicht mehr existiert. Aber auf diese Weise darf man nicht räsonieren, denn da
mit macht man Ordnung weniger beständig als Stoff , was unter Umständen absurd s
ein kann. Denn die Materie, die unseren fünf Sinnen so wunderbar fest", beständig"
und konkret" erscheint, besteht, soweit wir beurteilen können, aus Ordnung, d. h
. aus mathematisch beschreib¬baren Bahnen von Elektronen um einen positiv gelade
nen Kern. Diese feste", konkrete" Materie besteht größtenteils aus leerem Raum, au
s nichts. Das, was den Unterschied zwischen wahrem Nichts" und fester Materie" aus
macht, ist bloß die Bewegung von Körperchen, die übrigens auch wie Bewegung oder
Wellen mathe¬matisch behandelt werden können. Diese Ordnung von Wellen¬partikel
chen im Raum macht unsere Materie aus. Wie sollte also dann die Ordnung, die auf
Genen und Chromosomen sitzt, prinzi¬piell anders behandelt werden als die Ordnu
ng, die wir Stoff oder Materie nennen? Beide sind Ordnung, wenn auch Leben Ordnu
ng unter Molekülen in sich schließt, während Materie Ordnung auf subatomarer Bas
is darstellt. Wenn Stoff (= Ordnung) und Energie (= Stoff) weder erschaffen noch
vernichtet werden können, warum soll man postulieren, daß die hohe Ordnung, die
mit Leben asso¬ziiert ist, mit der Auflösung des materiellen Trägers vernichtet
sein wird?
Die Ordnung des Lebens, die ich als Naturwissenschaftler kenne, nämlich die Ordn
ung der Moleküle auf den Genen und Chromosomen, wird sicher den normalen Tendenz
en der thermodynamischen Hauptsätze unterworfen sein, d. h. die Moleküle, auch d
ie auf Genen, werden sich zersetzen. Das können wir chemisch feststellen. Entrop
ie wird zunehmen. Aber wagen wir damit als Naturwissenschaftler zu behaupten, da
ß wir mit der Zersetzung der Ordnung auf den Molekülen, die das Leben tragen, da
s Leben in toto mit zersetzt haben? Wir haben doch bewie¬sen, daß in einem gesch
lossenen System organische und anorganische Moleküle sich zu lebenden Formen nic
ht ordnen. Um zum Leben zu kommen, muß gewissermaßen die Intelligenz" eines Bioch
emikers (oder eines Gottes, wenn man sich so ausdrücken will) auf den Stoff so e
inwirken, daß gewisse Reaktionen stattfinden. Mit anderen Worten verbindet sich I
ntelligenz", was ich nicht definieren möchte, mit Stoff, um Leben zu zeugen. Inte
lligenz" und Materie sind also die beiden Bestandteile" des Lebens. In einem gesc
hlossenen System ist diese Verbindung" zwischen Intelligenz" und Materie unumgäng
lich, wenn Leben entstehen soll. Wenn nun die chemische Ordnung zerstört wird, w
as materiell beim Tod der Fall ist, was wird dann aus dem zweiten Bestand¬teil" d
es Lebens? Auch wenn es dem Chemiker gelingt, Moleküle so zu synthetisieren, daß
sie leben, ist er doch noch weit davon ent¬fernt, die Intelligenz" und seine Fing
erfertigkeit" bei der Syn¬these mit synthetisiert zu haben. Und doch war die gan
ze Synthese von seiner Intelligenz abhängig. Es scheint mir, daß das Leben" auf e
iner gewissen chemischen Ordnung reitet". Der Reiter", wenn er einmal auf ein ganz
kleines Roß" gestiegen ist, kann Ma¬terie sammeln und sie zu einem recht großen R
oß" entwickeln. Aber der Reiter" muß in den Sattel gehoben werden, er kann nicht
selber aufsteigen". Die Bibel lehrt uns, daß der Schöpfer der große Reiter" ist, u
nd daß er viele kleine Reiter" in den Sattel gehoben hat. Das Roß" ist den thermod
ynamischen Hauptsätzen unter¬worfen und kann zerstört werden. Die Reiter" bestehe
n aus geist¬licher Ordnung" oder Intelligenz", die natürlich die materiali¬stische
Naturwissenschaft von heute nicht kennt, weil sie nicht aus Materie bestehen un
d deshalb nicht zu beobachten sind. Weil sie aber nicht materiell und deshalb ew
ig sind, wird man sie beim Tod des Rosses" nicht mittöten können. Auch die Bewegu
ng (Wellen), die wir Elektronen nennen, wird weder erschaffen noch vernichtet. W
arum soll man etwas anderes für das Leben postulieren?
Unsere Körper, unsere leiblichen Häuser", werden aus Atomen und Molekülen gebaut,
die ständig im Fluß sind, die ständig ausgewechselt werden. Wenn wir diese Mole
küle, diese Backsteine", auswechseln, können sie von anderen Organismen aufgenomm
en und für ihren Leib" gebraucht werden. Aber das Haus" ist nicht der Backstein od
er gar ein bloßer Haufen von Backsteinen, das Haus besteht aus der Ordnung von B
acksteinen, in einem ständigen Fluß von Backsteinen, die ausgewechselt werden. E
s wäre aber pri¬mitiv anzunehmen, daß die toten Backsteine sich selber zu Häuser
n ordnen. Wir wissen, daß tote Materie, tote Atome und Moleküle, sich selber übe
rlassen, sich nie ordnen können. So wird Entropie nicht gesenkt. Es wäre doch eh
rlicher - und auch demütiger -, zu bekennen, daß wir nicht wissen, wie die Backs
teine sich zu einem Haus oder einem Leib ordnen, als zu behaupten, daß das von s
elber geschieht.
3. Das Tao
Dieser ständige Wechsel in der Ordnung der Materie, die wir Metamorphose nennen,
ist allgemein und ist das Phänomen, das uns noch ein wenig beschäftigen muß. In
der biologischen Welt findet man gewisse Regeln, die diese Veränderungen von Or
dnung (Metamorphosen) bedingen. Dies haben schon die Denker des Altertums erkann
t. Ein gewisser Lauf der Dinge", ein Weg" in der Abwicklung der Dinge ist zu postu
lieren. Bestimmte Gesetze und Regeln werden immer eingehalten im Kosmos wie auch
in der biologischen Welt. Die Chinesen besitzen sogar ein besonderes Wort, um d
iesen Lauf der Dinge", der nach bestimmten Gesetzen arbeitet, zu beschreiben: Sie
sprechen von dem Tao". Menschen haben diese Regeln nicht erfunden, sie haben sie
bloß beobachtet. Die Regeln walten, ob wir Menschen es wollen oder nicht, und w
er mit diesem Weltlauf in Harmonie leben will, muß ihn respektieren. Wer aber da
s Tao außer acht läßt, der ist zur gleichen Zeit mit dem Lauf des ganzen Univers
ums in Mißklang. Zwischen einem solchen Menschen und dem Gang" des Universums bes
teht eine Dissonanz". Um konkret zu werden: Da das Universum z. B. die Wahrheit d
ar¬stellt, bleibt ein Lügner außerhalb des Tao und deshalb außerhalb der Welthar
monie. Da das Universum nach Gesetzen und Regeln arbeitet, ist der prinzipiell G
esetzlose außerhalb des Laufes dieser Welt, außerhalb des Tao. Die alten Inder b
esaßen einen ähnlichen Begriff, den sie Rta nennen.
Um den chinesischen Begriff zu benutzen, bleiben wir also innerhalb des Tao, wen
n wir z. B. wahrhaftig sind. Wir sind innerhalb des Tao, wissenschaftlich gesehe
n (wir wollen unsere Terminologie hiermit ein wenig erweitern), wenn wir glauben
, daß nichts verlorengeht, denn Energie und Materie bleiben nach thermodynamisch
en Hauptsätzen erhalten. Das Tao lehrt uns - wir haben diese Tatsache so oft beo
bachtet, daß wir die Erkenntnis gewonnen haben, daß sie zum Tao gehört -, daß ei
n Stoff in einen anderen verwandelt werden kann, eine Ordnung in eine andere übe
rgeht. Wir wären aber außerhalb des Tao, wenn wir die Vernichtung von Stoff (= O
rdnung) oder Energie postulieren würden. Metamorphosen und Verwandlungen sehen w
ir überall um uns herum, aber Neuschöpfungen von Materie oder Vernichtung dersel
ben oder der Energie stellen wir nie fest. So grenzt sich das uns bekannte Tao a
b. Wenn wir deshalb überall um uns herum Verwandlung über Verwandlung, Metamorph
ose über Metamorphose feststellen, kommen wir zu dem Schluß, daß wahrscheinlich
der Tod selber eine verkappte Metamorphose sein muß. Auf alle Fälle blieben wir
innerhalb des uns bekannten Tao, wenn wir dies annähmen. Der materialistische Da
rwinismus dagegen wird zur gleichen Zeit außerhalb des Tao sein, wenn er annnimm
t, daß für den einzelnen mit dem Tode alles aus ist. Das Tao lehrt uns eher, daß
wir mit irgendeiner Verwandlung oder Metamorphose nach dem Tode rechnen sollen.
Wir wollen diesen Gedanken einer Metamorphose noch ein wenig weiterentwickeln. D
as Ei wird vom Eierstock ausgestoßen und geht der reproduktiven männlichen Zelle
entgegen. Wenn sie sich treffen, wird der Mechanismus in Gang gesetzt, der für
die Verwirklichung der Metamorphose verantwortlich ist. Die beiden Zellen versch
melzen, und nach dieser Verschmelzung besteht eigentlich weder Ei noch Spermatoz
oon als einzelnes mehr. Aus dem gegenseitigen Tod" der beiden entsteht der neue M
ensch. Aber ehe der neue Mensch entstehen kann, muß wirklicher, durchgreifender
Tod der einzelnen Zellen vorausgehen. Dieser Tod ist die absolute Basis der Meta
morphose, Tod" des Ei s als Ei und Tod" des Spermatozoons als Spermatozoon muß vorau
sgehen. Und doch leben alle beide auf neue und auch vollkommenere Weise, denn di
e Bestimmung des Ei s liegt in der Begegnung mit dem Sper¬matozoon, und die Bestim
mung des Spermatozoons liegt in der Begegnung mit dem Ei, das ist das Tao" der bi
ologischen Welt.
Aber die geistliche Welt kennt ein ganz ähnliches Tao. Wenn ein Mensch seinem Sc
höpfer in Jesus Christus begegnet, stirbt er sich selbst. Die ganze Heilige Schr
ift des Neuen Testaments spricht davon; der Mann, der zur Wiedergeburt in Jesus
Christus kommt, stirbt", indem er ihm begegnet, und hinfort lebt er dem Herrn" (Rö
mer 6, 5-8). Diese Art Verschmelzung" zwischen seinem Wesen und dem des Herrn fin
det statt; das Ei" stirbt" in dieser Verschmelzung", dabei entsteht eine neue Kreatu
r": Das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden" (2. Kor. 5, 17). Um mi
t uns verschmelzen" zu können, mußte der Herr auch sterben. Deshalb mußte er Mens
ch werden wie wir, um unser Bruder zu werden. Aber aus diesem Tod entstand das L
eben für alle Kinder Gottes. Das ist das Tao auch der geistlichen Welt. Ohne Tod"
auf beiden Seiten wird der Mechanismus" nicht ausgelöst, um neue, vollkommenere
Kreaturen zu bilden, denn die Bestimmung der Kreatur liegt in der Begegnung mit
ihrem Schöpfer, genau wie die Bestimmung des Ei s in der Begegnung mit dem Spermat
ozoon liegt. Und wenn die Kreatur dem Schöpfer aus dem Weg geht, bleibt sie alle
in - und stirbt, wie das Ei oder das Spermatozoon sterben, wenn sie sich nicht b
egegnen. Und obwohl diese Begegnung der Kreatur mit ihrem Schöpfer den Tod mit s
ich bringt, den Tod des alten, sterilen Lebens, bringt sie zur gleichen Zeit ein
e herrliche, unerwartete Metamorphose, eine neue Art Leben. Sie bringt mit sich
die Freiheit der Kinder Gottes". Sie ist die Basis der Wiedergeburt selber, denn
sie verlangt Tod" auf beiden Seiten: Tod des Sohnes Gottes für uns und unseren Tod
" uns selbst gegenüber in ihm.
4. Die Wesensstruktur des Menschen
Aber was hat all das mit der Zukunft des Menschen zu tun? Sehr viel; aber zunäch
st müssen wir noch ein wenig die Wesensstruktur des Menschen erörtern. Obwohl da
s Tao uns hier die großen Richtlinien erkennen läßt, müssen wir die Details selb
er einfügen, was aber ohne die Hilfe der Heiligen Schrift und ihrer Offenbarung
über unsere Wesensstruktur unmöglich wäre. Die Bibel lehrt uns, daß der Mensch a
us einer Dreieinigkeit (Trinität) besteht, wie Gott auch aus einer Trinität best
eht. Als Gott Adam in seinem eigenen Ebenbild erschuf, gab er ihm diesen Aufschl
uß über sein Wesen, den Adam von sich aus vielleicht nie geahnt hätte. Obwohl de
r Schöpfer der Unendliche ist und wir die unvergleichlich kleinen Kreaturen sein
er Hand, sind wir nach seinem Ebenbild" erschaffen worden und - ganz schwach - ih
m ähnlich.
Es wird also jetzt notwendig sein, die Struktur" des Menschen nach der Heiligen S
chrift zu untersuchen, was natürlich für einen Nichttheologen recht schwierig is
t. Wenn ein Nichttheologe theo¬logische Probleme anfaßt, verärgert er oft die Th
eologen, genauso wie die Naturwissenschaftler sich ärgern, wenn Theologen Bücher
über die naturwissenschaftlichen Aspekte des Darwinismus schreiben. Aber wie so
ll ich das Dilemma vermeiden? Die Herkunft des Menschen wird von der Bibel und d
er Naturwissenschaft behandelt; hier können Theologen und Naturwissenschaftler a
n die Arbeit gehen, ohne sich gegenseitig zu stören. Aber die Zukunft muß viel s
tärker von der religiösen, ja von der biblischen Seite her behandelt werden. Woh
er soll man sonst die Information über die Zukunft nehmen? Ich muß deshalb das P
roblem biblisch behan¬deln. Deshalb bitte ich die Theologen, recht geduldig mit
dem Naturwissenschaftler zu sein, besonders wenn er theologisch naiv" wird.
Wenn man in gewissen theologischen Kreisen von bestimmten Themen der Heiligen Sc
hrift hört, wie Wiedergeburt, Bekehrung, Vergebung der Sünden, Wiederkunft Jesu,
um sein Reich aufzurichten, die Wundermale Jesu, die im Himmel erkennbar sind,
wird man oft mit Zynismus begrüßt". Alle diese Dinge sind, nach den Ansichten die
ser Kreise, nicht mehr so zu verstehen, wie unsere Väter sie verstanden. Man muß
sie entmythologisieren", erst dann würden wir sie zu verstehen beginnen.
Als ich Student war, lernte ich sehr schnell, daß es ein Irrtum ist, kompliziert
ere Theorien einfacheren vorzuziehen; vielmehr soll man zuerst ganz einfach denk
en lernen. Es galt bei uns als Fehler, ein unnötig kompliziertes Postulat anzune
hmen, wo etwas Einfacheres das Problem gelöst hätte. Es scheint mir zunächst nöt
ig, dieses Prinzip bei unserem jetzigen Problem anzuwenden. Bis man mir das Gege
nteilige beweist, nehme ich die Bibel einfach so, wie sie ist. Wenn sie mir sagt
, ich müsse von neuem geboren werden, nehme ich das ernst und suche die Wiederge
burt. Wenn sie sagt, daß ich mit dem Geist und seiner Frucht (Liebe, Freude, Fri
ede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit usw.) erfüllt werden muß, suche ich diese
Frucht in meinem Leben. Was ich nicht verstehe, ist der Zynismus, mit dem einem
seitens liberaler Theologen oft begegnet wird, wenn man so unkompliziert glaube
n möchte. Hat nicht ihr eigener Herr gesagt, daß auch sie so werden müssen wie d
ie Kinder (auch in Glaubensangelegenheiten), wenn sie ins Reich Gottes, dessen V
erkündiger sie sind, eingehen wollen? Zynismus findet man ja oft dort, wo eine E
nttäuschung oder Desillusion erlebt worden ist, die die Seele traumatisiert hat.
Ein froher, biblisch basierter Glaube, sowohl bei einem Naturwissenschaftler al
s auch bei einem liberalen Theologen, sollte Gegenstand der aufrichtigen Freude
sein, nie aber zu Ärger und Zynismus reizen, sonst stelle ich die Diagnose einer
traumatisierten Seele in religiösen Angelegenheiten.
Die Bestandteile" des Menschen sind also nach der Heiligen Schrift Geist, Seele u
nd Leib, so wie Gott der Allmächtige Gott-Vater, Gott-Sohn und Gott-Heiliger Gei
st ist. Da Gott der Unend¬liche ist, können wir nicht einmal anfangen, sein Wese
n zu verstehen. Es ist schwierig genug, unser eigenes Wesen zu begreifen, selbst
wenn die Heilige Schrift und die moderne Psychologie uns zur Seite stehen. Desh
alb kann man und darf man auf diesem heiklen Gebiet nicht dogmatisch sein. Es is
t geziemender, als Schüler sich die Daten, die uns zur Verfügung stehen, vor Aug
en zu halten und eine endgültige Schlußfolgerung zu vertagen. Aber anläßlich der
Erschaffung Adams berichtete uns Gott der Heilige Geist durch sein Wort, wie de
r erste Mensch zusammengestellt" wurde. Gott formte Adams Leib aus dem Staub der
Erde, d. h. aus den Elementen und Chemikalien, die die Bestandteile unserer Erde
sind. Der Körper ist heute noch aus den gleichen Bestandteilen zusammengestellt
. Aber dieser Leib aus Staub war nicht sofort lebendig. Gott blies deshalb den Od
em des Lebens" in diesen toten Leib hinein, wobei Adam eine lebendige Seele wurd
e. Weder der Odem des Lebens noch der Leib aus Staub allein machten Adam zu eine
r lebendigen Seele. Es brauchte die Verbindung, die Verschmelzung", von Gottes Od
em oder Geist des Lebens mit Adams Leib, um Adams Seele zu synthetisieren. Wiede
rum sind wir innerhalb des Tao, die Verbindung dieser beiden Einheiten löst den
Mechanismus der Metamorphose aus, um etwas Neues zu bilden. Die neue Trinität wa
r da und bestand aus Leib, Seele und Geist. In der Praxis ist es schwer, den Unt
erschied zwischen Seele und Geist zu definieren. Seele und Geist sind derart ver
wachsen, daß ein scharfes Messer" benutzt werden muß, um sie zu trennen. Das Wort
Gottes ist dieses zweischneidige Schwert, das zwischen Seele und Geist untersch
eiden kann (Hebr. 4, 12).
Die Bibel beschreibt nicht nur die Synthese" des Lebens aus Leib, Seele und Geist
, sie beschreibt auch den Abbau", den Tod des Menschen, wobei Leib, Seele und Gei
st wiederum getrennt werden. Von der Synthese und von dem Abbau" können wir bezüg
lich der Zukunft des Menschen mancherlei lernen. Der Tod Jesu wird besonders gen
au beschrieben in der Heiligen Schrift, weil er so überaus wichtig ist, denn von
diesem Tod ist das Heil der Welt abhängig. Es wäre aber ehrfurchtslos, einfach
an seinen Tod heran¬zugehen, nur um Probleme zu lösen. Wir müssen sozusagen die
Schuhe ausziehen, bevor wir ihm nahen. Als es zum Sterben ging, regelte Jesus Ch
ristus, der Herr, das, was noch zu regeln war, und versorgte seine Mutter, die a
m Kreuz ihres Sohnes stand. Dann neigte er das Haupt und befahl seinen Geist in
des Vaters Hände: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist" (Luk. 23, 46).
Der Urheber und Erhalter des Lebens, Jesus Christus, der Herr, verschied. Nach d
er englischen Übersetzung war dieser Akt des Sterbens aktiv: Er gab den Geist au
f, er überlieferte seinen Geist. Als der erste Märtyrer Stephanus gesteinigt wur
de, wiederholte sich (passiv) dieser Akt, als er ausrief : Herr Jesus, nimm meine
n Geist auf!" (Apg. 7, 58.)
Nachdem der Geist verschieden war, trat Jesus Christus selber die Reise an, die
unser Glaubensbekenntnis die Höllenfahrt nennt, was eine unglückliche Übersetzun
g ist. Denn der Herr Jesus ging nach seinem Tod zum Ort der Toten. Die Hebräer n
annten diesen Ort Scheol", wo es zwei Gebiete gibt, nämlich den Ort der seligen T
oten und den Ort der Verlorenen. Das griechische Wort heißt Hades und bedeutet Or
t der Toten". Wahrscheinlich ging nun der Herr Jesus, d. h. sein Ego, sein Ich,
sein entkleidetes Wesen (denn sein Geist war in des Vaters Händen und sein Leib
noch am Kreuz oder im Grab), in beide Gebiete des Hades, denn er ist hingegangen
... und hat gepredigt den Geistern im Gefängnis, die vorzeiten nicht glaubten, d
a Gott harrte zu den Zeiten Noahs, da man die Arche zurüstete ..." (1. Petr. 3,
19. 20; Luk. 16, 22). Hier sagt der Apostel Petrus, daß der Herr im Geist" - im G
egensatz zu im Fleisch" - hinging, um zu predigen. Das gibt uns etwas Aufschluß a
uf einem Gebiet, wo wir ihn dringend benötigen, nämlich auf dem Gebiete der Täti
gkeit und des Zustands eines Menschen nach dem Tode. Der Herr war entkleidet", er
ging hin im Geist". Dies will aber nicht besagen, daß er seine Persönlichkeit ve
rloren hatte, im Gegenteil, alle Merkmale einer Persönlichkeit sind da, sonst hä
tte er nicht predigen können. Irgendwie hat er gepredigt", d. h. Gedanken übermit
telt. Er hat sich sicher an Stellen aus der Heiligen Schrift erinnern können, de
nn wo finden wir sonst eine Predigt Jesu Christi ohne Zitate aus dem Wort? Seine
Persönlichkeit war also intakt, auch wenn er entkleidet", also ohne Leiblichkeit
, war. Das gleiche gilt für seine Zuhörer, die Geister im Gefängnis. Ihre Indivi
dualität ist auch geblieben, denn sie waren eben die Geister, die vormals ungeho
rsam waren zur Zeit Noahs, also die gleichen. Sie sind auch entkleidet", behalten
aber ihre volle Identität und ihr Bewußtsein in diesem Zustand. Ohne Intelligen
z hätten sie nicht zuhören können. So bestätigt die Heilige Schrift die Kon¬tinu
ität des Lebens nach der Metamorphose des Todes.
In dem Zustand der Metamorphose im Tode gibt es aber mindestens zwei Möglichkeit
en des Aufenthalts im Scheol. Entweder kann man am Ort der seligen Toten sein, w
ie es bei Lazarus der Fall war, oder man kann bei den Unseligen sein, wo der rei
che Mann war, der seine Identität auch nicht verloren hatte. Der Herr ging nicht
in den Ort des ewigen Feuers, wohin der Teufel und seine Engel am Ende dieses Z
eitalters verbannt sein werden. Er ging nicht in den Tartarus" (2. Petr. 2, 4), s
ondern in den Scheol. Dort wurde seine Persönlichkeit in keiner Weise beeinträch
tigt, obwohl er entkleidet" war (2. Kor. 5, 3).
Während der Herr die drei Tage im Hades war, lag sein Leib (ohne Verwesung) im G
rab. Ehe der Herr starb, hatte ihm sein Vater die Macht gegeben, sein Leben zu l
assen und es wieder zu nehmen, so daß der Herr am dritten Tage den Geist des Leb
ens wieder zu sich nahm, was zur Folge hatte, daß sein schwerverletzter Leib, je
tzt verherrlicht, wiederum seine Behausung" wurde. Leib, Seele und Geist fanden s
ich am Auferstehungsmorgen wieder, und der verherrlichte Herr kam aus dem Grabe
hervor.
Soweit wir beurteilen können, blieben während dieser ganzen Metamorphose Geist u
nd Seele wesensmäßig unverändert. Damit möchte ich in keiner Weise meinen, daß d
ie Leiden des Todes ihn nicht verklärt und verherrlicht hätten. Sicher haben sie
das getan, denn um seiner Leiden willen ist er verherrlicht worden und sitzt zu
r Rechten der Majestät in der Höhe (Hebr. 2, 10). Von diesem Standpunkt aus ist
er nebst Geist und Seele herrlicher geworden durch die Metamorphose des Todes. I
ch möchte aber unsere Aufmerksamkeit auf die Metamorphose des Leibes lenken, den
n gerade hier finden wir Stoff, der die Zukunft des Menschen beleuchtet.
5. Metamorphose des Leibes anläßlich der Auferstehung Jesu
Zunächst müssen wir die Punkte (theologisch naiv, siehe Gal. 5, 22) aufzählen, b
ei denen wir keine Metamorphose des Leibes erblicken können:
a) Maria scheint nach seiner Auferstehung seine Stimme wiedererkannt zu haben, a
ls sie Rabbuni" ausrief (Joh. 20, 16). Die Stimme blieb also nach dem Tode und de
r Auferstehung gleich.
b) die Wundenmale waren an seinem Auferstehungsleib noch zu erkennen. Wahrschein
lich waren sie noch ziemlich offen, denn Thomas wurde aufgefordert, seine Hand i
n die Wunden hineinzulegen (Joh. 20, 27). Also bezüglich der Wundenmale hatte de
r Tod keine große Metamorphose hervorgerufen, sie blieben für alle Zeit die Iden
tifizierungsmerkmale des Herrn, selbst im Himmel (Offb. 5, 6).
c) Nach seiner Auferstehung konnte der Herr laufen, trinken, Fisch und Honig ess
en (Lukas 24, 43) und wahrscheinlich Feuer machen (Joh. 21, 9). Bei diesen Begeb
enheiten war sein Leib nicht durchsichtig. Er selber sagte, als die Jünger ängst
lich waren, daß ein Geist nicht Fleisch und Blut habe wie er (Lukas 24, 39). Kör
perlich gesehen war er also durchaus normal" nach der Auferstehung, so normal", da
ß die Emmaus-Jünger ihn erkannten, als er das Brot am Tische brach.
Was uns nun zeigt, daß dennoch eine tiefgreifende körperliche Metamorphose statt
gefunden hat, ist folgendes:
a) Er konnte durch verschlossene Türen gehen (Joh. 20, 19. 26).
b) Vor ihren erstaunten Augen konnte er verschwinden oder erscheinen (Joh. 21, 4
; Luk. 24,15.31). - Vor ihren Augen wurde er gen Himmel aufgenommen (Apg. 1, 9).
c) Obwohl er äußerlich gesehen nicht anwesend war, als Thomas zweifelte, war er
dennoch imstande, alles Gesagte genauso zu hören, als ob er leiblich anwesend ge
wesen wäre, d. h. er war gewissermaßen wie allgegenwärtig und doch zur gleichen
Zeit eine determinierte Person, die wie wir eine ortsgebundene Leiblichkeit besi
tzt.
d) Der auferstandene Herr konnte auf diese neuen zusätzlichen leiblichen Eigensc
haften je nach Wunsch verzichten oder nicht. Nach dem Gang nach Emmaus verschwan
d er vor den Augen der Jünger, obwohl er einige Augenblicke vorher leiblich mit
ihnen gegangen war und die Schriften ausgelegt hatte. In einem Augenblick wurde
er immateriell und wahrscheinlich allgegenwärtig, allwissend und als Gott allmäc
htig.
Also der Schwerpunkt der Metamorphose des Herrn nach seiner Auferstehung scheint
bei dem Leib zu liegen. Soweit wir feststellen können, geschah im Bereich der S
eele und des Geistes weniger, was wirklich als Metamorphose bezeichnet werden ka
nn, als beim Leib. Seele und Geist scheinen recht kontinuierlich zu sein. Und ge
rade diese Konstatierung verleiht uns viel Aufschluß über die Zukunft des Mensch
en schlechthin.
6. Die Metamorphose des Menschen
Die Heilige Schrift hat dem gläubigen Mann und der gläubigen Frau zwei große Ver
heißungen gegeben. Die erste Verheißung bezieht sich auf die Erneuerung der Pers
önlichkeit anläßlich unserer Begegnung mit dem Herrn in der Wiedergeburt und bet
rifft die innere Erneuerung durch die Vergebung der Sünden. Sie ist also eine Me
tamorphose der Seele: Ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur" (2. Kor
. 5, 17).
Diese Metamorphose des Ichs beginnt also während unseres irdischen Lebens und en
twickelt sich während unserer siebzig Jahre durch Gemeinschaft mit dem Herrn und
mit anderen Christen. Das Ziel dieser Metamorphose besteht darin, daß die mensc
hliche Seele Jesu Seele ähnlich wird. Um mich biblisch auszudrücken: Man wächst
in der Gnade und Erkenntnis des Herrn (2. Petr. 3, 18). Dies ist der Anfang der
ersten Verheißung, die wir nannten und die darin besteht, daß ein Mensch in sein
em Innenleben Jesus Christus ähnlich wird.
Aber dieses Verfahren in der Seele kann nicht isoliert bleiben, es greift rapid
um sich, es greift auf den Leib über. Die Augen beginnen anders zu leuchten, der
Gesichtsausdruck wird anders. Nur derjenige, der die Vergebung der Sünden im bi
blischen Sinne nie erfahren hat, wird bezweifeln, daß auch äußerlich gesehen das
Leben" ganz anders wird: Nun aber spiegelt sich in uns allen des Herrn Klarheit m
it aufgedecktem Angesicht, und wir werden verklärt in dasselbe Bild von einer Kl
arheit zu der anderen, als vom Herrn, der der Geist ist" (2. Kor. 3, 18). Die Zu
nge bekommt ein neues Lied" (Ps. 96, 1-4; 98, 1-3); die verbrauchten Kräfte werde
n erneuert ( Jes. 40, 31).
Vorsichtigerweise schrieben wir aber, daß die Metamorphose um sich greift. Ja, s
ie greift auf den Körper über, kann aber leider nicht sehr weit gehen, denn der
Körper erlebt seine eigentliche Metamorphose erst nach dem Tod. Die Metamorphose
der Seele in der Wiedergeburt leitet die Metamorphose des Leibes ein, doch kann
diese nicht eher vervollkommnet werden, bis wir einen verklärten Leib erhalten,
was entweder nach der Auferstehung oder anläßlich der Entrückung zum wiederkomm
enden Herrn stattfinden kann. Die erste Metamorphose legt das Fundament für die
zweite, die Verklärung des Leibes, die dann zu ihrer Zeit vervollkommnet werden
wird.
Der Apostel Paulus beschreibt diese Art Metamorphose des Leibes, die dem Christe
n bevorsteht, womit wir uns ein wenig beschäftigen wollen, weil sie so wichtig i
st - und so vernachlässigt wird.
Er schreibt: Wir wissen aber, so unser irdisch Haus dieser Hütte zerbrochen wird,
daß wir einen Bau haben, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, d
as ewig ist, im Himmel. Und darüber sehnen wir uns auch nach unserer Behausung,
die vom Himmel ist, und uns verlangt, daß wir damit überkleidet werden; so doch,
wo wir bekleidet und nicht bloß erfunden werden. Denn dieweil wir in der Hütte
sind, sehnen wir uns und sind beschwert; sintemal wir wollten lieber nicht entkl
eidet, sondern überkleidet werden, auf daß das Sterbliche würde verschlungen von
dem Leben." (2. Kor. 5, 1-4.)
Der Apostel sagt uns, in moderner Sprache ausgedrückt, also, daß dieser Leib, in
dem wir jetzt wohnen, zerbrochen wird, daß wir aber getrost sein können, denn u
nser Schöpfer hält für uns einen anderen, ewigen Leib, in dem wir wohnen können,
bereit. Es ist schwer, diesen alten Leib abzulegen, d. h. zu sterben, entkleidet
" zu werden. Es wäre dem Apostel viel lieber, wenn er nicht sterben müßte, wenn
der Herr ihn plötzlich verwandeln könnte, ihn verschlingen" lassen könnte vom Leb
en, ohne daß er den entkleideten Zustand" erfahren müßte. Er denkt wahrscheinlich
an die Stelle, die er selber schrieb: Danach wir, die wir leben und übrigbleiben
, werden zugleich mit ihnen hingerückt werden in den Wolken, dem Herrn entgegen
in der Luft, und werden also bei dem Herrn sein allezeit" (1. Thess. 4, 17). Die
Wiedergeborenen, die zur Zeit des wiederkommenden Herrn noch leben, werden nich
t mehr sterben müssen, sie brauchen nicht entkleidet" zu werden. Sie werden plötz
lich vom Leben verschlungen", überkleidet" werden, ohne sterben zu müssen. Der Apo
stel sehnt sich nach diesem großen Tag der Offenbarung der Herrlichkeit Jesu bei
seiner Wiederkunft. Die Metamorphose des Leibes wird an diesem Tage ohne Hadesf
ahrt stattfinden können. Fleisch und Blut, wie sie jetzt sind, können das Reich
Gottes nicht ererben, die große Verwandlung muß zuerst stattfinden, in diesem Fa
ll bei der Entrückung.
Der Apostel behandelt das gleiche Thema, wenn er schreibt: Unser Wandel aber ist
im Himmel, von dannen wir auch warten des Heilands Jesu Christi, des Herrn, welc
her unseren nichtigen Leib (gemeint ist die Verweslichkeit des Leibes) verklären
wird (verwandeln, eine Metamorphose durchführen), daß er ähnlich werde seinem v
erklärten Leibe, nach der Wirkung, mit der er kann auch alle Dinge sich untertän
ig machen" (Phil. 3, 20.21).
Da haben wir die ganze zweite Verheißung. Da haben wir die ganze, gottgewollte Z
ukunft der Menschen, da haben wir unsere wahre Bestimmung. Zuerst fängt der Herr
eine Metamorphose des Ichs, der Seele, in der Wiedergeburt an. Ein Mann fängt a
n, in sich zu gehen, sich selbst zu erkennen. Er bekommt einen Hunger nach Gerec
htigkeit, Klarheit, Vergebung seiner Vergehungen und Wiederherstellung vor Gott
und Menschen. Dies findet er auf der Basis, die der Apostel Johannes niederlegte
: So wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, und die Wahrh
eit ist nicht in uns. So wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und ger
echt, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend. So wir s
agen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist
nicht in uns." (1. Joh. 1, 8-10.)
Wenn einmal die Basis einer wiederhergestellten Persönlichkeit da ist, die dann
weiter wachsen kann, lenkt der Herr unsere Aufmerksamkeit auf unser Leiblichkeit
. Die Seele wird auf den Himmel vorbereitet (der Erlöste lebt, geistlich gesehen
, schon jetzt da) (Eph. 2, 6; Hebr. 12, 22 ff.). Da muß unsere Leiblichkeit eben
falls eine Metamorphose durchmachen. Und weil der Leib, unsere jetzige Leiblichk
eit, die Basis des verklärten Leibes liefert, mahnt uns die Heilige Schrift wied
erholt, daß dieser jetzige Leib dem Herrn gehört" und daß er heilig" ist (1. Kor.
6, 13. 19). Wir dürfen nie in die Falle des Feindes geraten, der uns zuflüstert,
daß, weil unser Leib nichtig" ist und aufgelöst" wird, er deshalb in jeder Hinsi
cht vergänglich ist. Dies ist nicht der Fall. Unser Leib wird so verklärt werden
wie Jesu Leib. Wer an einer Hure hängt, sündigt an seinem eigenen Leib, mahnt u
ns die Heilige Schrift (1. Kor. 6, 15-17). Der Leib ist heilig, deshalb soll es
keine Ausschweifung außerhalb und innerhalb der Ehe geben. Und gerade weil diese
Wahrheit der Heiligkeit des Leibes im Zeitalter des Darwinismus vergessen worde
n ist, meint man, daß man ungestraft und unbehelligt mit jedem beliebigen Mensch
en geschlechtlichen Verkehr haben darf. Die Pille" verhütet die gewöhnlichen leib
lichen Folgen, daß Kinder geboren werden, verhütet aber nicht, daß Seele, Geist
und Leib daran zugrunde gehen. Ich spreche vom kasualen Verkehr zwischen Jugendl
ichen. Jeder, der ein Auge dafür hat, erkennt die seelischen Folgen innerhalb ku
rzer Frist. Der Leib soll heiliggehalten werden, denn er ist die Basis des verkl
ärten Leibes des erlösten Menschen.
Jetzt müssen wir uns unsere letzte Frage stellen: Warum will der Herr uns samt L
eib, Seele und Geist unsträflich darstellen (1. Thess. 5, 23)? Was ist der Zweck
der Erlösung und der Verklärung des Menschen? Was soll diese Metamorphose? Die
Heilige Schrift lehrt uns zunächst, daß der Herr uns aus Liebe erlöste, so daß w
ir dort sein können, wo er ist. Er will uns bei sich haben, er legt Wert auf uns
er Nahesein (Joh. 17, 24). Warum dies der Fall ist, ist mir ein Geheimnis. Wenn
es aber nicht so wäre, dann wäre der Herr wohl nie Mensch geworden, um für uns M
enschen zu leben und dann zu sterben.
Die Antwort auf unsere Frage ist seit Äonen ein Geheimnis geblieben. Erst nach d
er Menschwerdung des Herrn ist sie klargeworden. Gott der Vater hat beschlossen,
daß der Herr Jesus, weil er die geeignetste Person ist, die Regierung des Welta
lls zu übernehmen, oberster Regent, König werden soll. (Er hat seine Fähigkeit d
adurch bewiesen, daß er für die Erlösung der ganzen Welt starb.) Heutige Regente
n auf Erden lassen ihre Untertanen für sich sterben, unser Herr handelte umgekeh
rt: Er starb für seine Untertanen. Die Worte der Heiligen Schrift machen diese G
edanken noch klarer, als ich es tun kann: Er hat uns wissen lassen das Geheimnis
seines Willens nach seinem Wohlgefallen, so er sich vorgesetzt hatte in ihm, daß
es ausgeführt würde, da die Zeit erfüllet war, auf daß alle Dinge zusammengefaß
t würden in Christo, beides, das im Himmel und auf Erden ist, durch ihn ..." (Ep
h. 1, 9. 10). Eine andere Übersetzung teilt uns mit, daß Christus das Oberhaupt
aller Dinge wird, alles wird in ihm zusammengefaßt, alle Autorität endet und beg
innt in seinen Händen. Christus ist der Herr.
Das ist die eine Seite der Frage. Die andere ist die: Durch seinen Tod für mich
und durch mein Vertrauen zu ihm ist er mein Erlöser geworden. Aber nicht nur mei
n Erlöser, ich bin sein Eigentum, und zur gleichen Zeit ist er mein Erbteil" gewo
rden (Kol. 1, 12; Eph. 1, 11). Hinfort gehören wir zusammen, so daß ich dort sei
n kann, wo er ist (Joh. 12, 26). Wenn ich als Christ einmal entkleidet" werde, tr
ete ich mein Erbe" an, das Jesus Christus selber ist.
Und damit haben wir den Schlüssel der Zukunft des Menschen in die Hände bekommen
: Wo er ist, da werden wir als seine Kinder auch sein. Gott erschuf den ersten M
enschen, so daß dieser sein Gegenüber, sein Du brauchte. Es war nicht gut, daß d
er Mensch allein sei (1. Mose 2, 18). Wenn der Herr Jesus als König offenbar gew
orden ist und sein erneuertes Reich aufgerichtet hat, will er, daß die Seinere b
ei ihm sind, dort, wo er ist. Wenn er ein Urteil ausspricht, werden die Seinen m
it ihm das Urteil aussprechen. Wenn er lobt, werden sie mitloben. Wisset ihr nich
t, daß die Heiligen die Welt richten werden? ... Wisset ihr nicht, daß wir über
die Engel richten werden?" (1. Kor. 6, 2. 3) Selig ist der und heilig, der teilha
t an der ersten Auferstehung; über solche hat der andere Tod keine Macht, sonder
n sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre
" (Offb. 20, 6). Deshalb müssen wir einen verklärten Leib erhalten, der Christi
verklärtem Leib ähnlich ist.
Gott, in seiner großen Weisheit und Liebe, hat beschlossen, Menschen in seine Pl
äne einzubeziehen. Es warten auf uns Menschen die vielen Wohnungen", die der Herr
Jesus für uns vorbereitet (Joh. 14, 2). Aber nicht nur die vielen Wohnungen" war
ten, es warten auch viele Ämter", mit denen er uns bekleiden will, wenn wir durch
die Leiden dieser Erdenzeit dazu reif geworden sind. Selbst der Sohn lernte dur
ch das, was er litt, Gehorsam (Hebr. 5, 8) und wurde auf sein hohes Amt vorberei
tet, denn er ist mit seinem Amt" gekrönt worden, weil er die Leiden des Todes auf
sich nahm. Warum soll es uns, den Jüngern, anders oder besser" ergehen? Der Apos
tel Paulus lehrt uns das gleiche, wenn er uns mitteilt, daß wir durch viele Trüb
sale ins Reich Gottes eingehen müssen (Apg. 14, 22). Alles dient als Vorbereitun
g auf das Amt, das Gott für uns bereithält. Aber hohes Amt setzt voraus gestreng
e Vorbereitung und Erziehung. Unsere Zukunft, insoweit wir Erlöste des Herrn sin
d, ist davon abhängig, wieweit wir uns auf das Amt" vorbereiten lassen. Der Herr
hat für eine vollkommene Metamorphose des Ichs und des Leibes gesorgt, er will u
ns samt Leib, Seele und Geist unsträflich darstellen (1. Thess. 5, 23). Doch suc
ht er unsere aktive Mitarbeit bei dieser wichtigen Umformung unseres ganzen Wese
ns.
Vor einigen Jahren hatte ich die Ehre, an der Universität Tübingen innerhalb der
Studentengemeinde eine Evangelisation durchzuführen. Prof. D. Karl Heim verfolg
te trotz seines hohen Alters die Veranstaltungen und lud mich ein, mit ihm an se
inem Geburtstagstisch eine Tasse Tee zu trinken. Es war für mich eine große Ehre
, als junger Naturwissenschaftler am Tisch des ehrwürdigen, alten Theologieprofe
ssors zu sitzen und seinen Gesprächen zuzuhören.
Ehe die wenigen Freunde, die eingeladen waren, sich verabschiedeten, bat ich ihn
, ob ich ihm zwei Fragen stellen dürfte, bevor ich zu meinem Abendvortrag ging.
Er willigte sofort ein. Meine erste Frage war die: Glauben Sie, Herr Professor, d
aß der Mensch von Tieren abstammt oder nicht?" Und die zweite Frage war: Welche M
ittel können wir benutzen, um den modernen, philosophisch und naturwissenschaftl
ich gebildeten Menschen überzeugend zu evangelisieren, so daß er im Sinne des Ne
uen Testaments wiedergeboren wird?"
Über die erste Frage diskutierten wir eine Zeitlang. Der Professor meinte, daß s
ein guter Freund, Professor Dr. Freiherr von Huene, besser antworten könne als e
r. Es war die typische Antwort eines demütigen, gütigen alten Mannes. Bezüglich
meiner zweiten Frage sagte mir Professor Heim, die Antwort sei einfach, die Erfa
hrung seines ganzen Lebens stecke dahinter und habe ihn darin voll bestätigt als
Wissenschaftler und Theologen. Hier ist der Inhalt seiner wichtigen Antwort: Das
Zeugnis des lebendigen Christus in einem Menschen ist das stärkste und überzeug
endste Mittel, das wir beim Evangelisieren Gebildeter und Ungebildeter benutzen
können. Ohne dieses Zeugnis können und sollen wir nicht evangelisieren. Tragen w
ir aber dieses Zeugnis im Herzen, so können wir es nicht unterlassen, zu evangel
isieren. Und wenn Gebildete und Ungebildete diesem wahren Zeugnis keinen Glauben
schenken, stehen uns keine anderen Mittel zur Verfügung, womit wir ihnen helfen
können."
Das erinnert uns an das Wort Jesu, als er sagte, daß, wenn ein Mensch das Zeugni
s Moses verwirft, er schlechthin überzeugungsunfähig ist und nicht überzeugt wer
den würde, auch wenn jemand von den Toten auferstünde (Luk.16, 31).
Wenn die Zukunft des Menschen eine Metamorphose grundlegendster Art im Menschen
in sich birgt, die den Menschen mit neuen Fähigkeiten ausrüstet, dann natürlich
wird ein neues Habitat, eine neue, verwandelte Heimat, für den verwandelten Mens
chen nötig sein. Wir sterblichen Menschen besitzen bisher einen vergänglichen, m
ateriellen Leib in einer stofflichen Welt. In der verwandelten, wiederhergestell
ten Welt, die uns Gott als neue Heimat verspricht, im Tausendjährigen Reich der
neuen Erde und des neuen Himmels, wird es schon ganz anders sein - und doch glei
ch, genau wie der wiederhergestellte Mensch auch ganz anders sein wird und doch
der gleiche: Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen,
daß man der vorigen nicht mehr gedenken wird noch sie zu Herzen nehmen; sondern
sie werden sich ewiglich freuen und fröhlich sein über dem, was ich schaffe ...
Es sollen nicht mehr dasein Kinder, die nur etliche Tage leben, oder Alte, die
ihre Jahre nicht erfüllen ... Sie werden Häuser bauen und bewohnen; sie werden W
einberge pflanzen und ihre Früchte essen .... Denn die Tage meines Volkes werden
sein wie die Tage eines Baumes. Und es soll geschehen, ehe sie rufen, will ich
antworten; wenn sie noch reden, will ich hören. Wolf und Lamm sollen weiden zugl
eich, der Löwe wird Stroh essen wie ein Rind, und die Schlange soll Erde essen.
Sie werden nicht schaden noch verderben auf meinem ganzen heiligen Berge, sprich
t der Herr." (Jes. 65,17-25) Dann nach Ablauf des Tausendjährigen Reiches gestal
tet Gott die noch größere endgültige Metamorphose, die große ewige Herrlichkeits
welt, wie sie uns in der Offenbarung des Johannes, Kap. 21 und 22 beschrieben wi
rd.
Und nur siebzig kurze Jahre unseres jetzigen Erdenlebens sind uns beschieden, un
s auf diese ewigen Freuden zubereiten zu lassen.
Auszug aus dem Buch A.E. Wilder-Smith: HERKUNFT UND ZUKUNFT DES MENSCHEN, entnom
men von Horst Koch, Herborn, im Mai 2006-05-23
--
NLP in der Kirche -

Auf der Suche nach Beurteilungskriterien

Hansjörg Hemminger - Baiersbronn/Stuttgart


1. Zur Fragestellung

Das Neurolinguistische Programmieren entstand zwar schon in den siebziger Jahren


in den USA, wurde aber erst Ende der achtziger Jahre in Deutschland zur führend
en Außenseitermethode auf den Psychomarkt . Seither wird über die Beziehung des NLP
zu bisherigen, ebenso praxisorientierten Methoden der Psychologie und Pädagogik
intensiv diskutiert, meist ausgehend von konkreten Fragen: Sollte das NLP in de
r staatlichen Lehrerfortbildung angeboten werden? Kann eine kommunale Beratungss
telle eine Weiterbildung im NLP als fachliche Fortbildung anerkennen usw.? Auch
in der Mitarbeiter- und Pfarrerfortbildung sowie in der Erwachsenenbildung der E
vangelischen Kirche wird das NLP seit Jahren angeboten, ebenso lange wird jedoch
auch kontrovers darüber verhandelt.
Eine wissenschaftliche Diskussion gibt es im Unterschied zu dieser praxisorienti
erten Auseinandersetzung nur in Ansätzen (s. Literaturangaben). Allerdings hat d
ie bisherige Diskussion deutlich gemacht, daß einfache Antworten nicht möglich s
ind. Weder läßt sich das NLP eindeutig als wissenschaftlich fundiert und praktis
ch nützlich charakterisieren, noch eindeutig als nutzlos und als Scharlatanerie.
Daher kam es bisher m.W. weder innerhalb noch außerhalb der kirchlichen Bildung
zur Entwicklung von klaren Kriterien, die das ambivalente Phänomen NLP durchsch
aubar und nutzbar machen. Der folgende Text wurde mit dem Ziel verfaßt, solche K
riterien zu entwickeln.
2. Was ist NLP?

2.1 Kurzcharakteristik von Ideen und Methoden


Das NLP beruht auf einer Theorie, die Eigenschaften menschlichen Denkens beschre
ibt. Von daher gehört das NLP zu den kognitiven Therapien. Die bewußten Denkpro
zesse des Menschen werden nach seiner Theorie von Strukturen bestimmt, die sich
als eine innere Repräsentation von Sinneseindrücken bilden. Einfach ausgedrückt,
baut sich aus den Sinneserfahrungen, die im Lauf des Lebens vom Gehirn verarbei
tet werden, eine Innenwelt auf, an der sich unser Denken - und damit unser Handeln
- orientiert. Um die Fülle unmittelbarer Sinneseindrücke zu einer inneren Reprä
sentation der Welt verarbeiten zu können, müssen die Eindrücke gefiltert werden. B
iologische Mechanismen, aber auch soziale Erwartungen, wirken auf die Entwicklun
g der Innenwelt ein. Die kognitive Repräsentation der Welt insgesamt wird deshal
b als Konstruktion betrachtet.[1] Die Struktur dieser inneren Repräsentation kan
n man introspektiv bewußt wahrnehmen, nämlich als innere Bilder, als einen inner
en Dialog usw.
Alle Denkvorgänge folgen der Struktur der persönlichen Innenwelt, sie lassen sic
h laut NLP als eine Abfolge innerer Repräsentationen beschreiben, wobei allerdin
gs jeder Mensch bevorzugte Sinnesbereiche aufweist, also Eindrücke bei ihm bevor
zugt visuell, auditiv, kinästhetisch usw. repräsentiert sind. Sogenannte Submoda
litäten dienen in der Theorie des NLP dazu, die jeweiligen Repräsentationen noch
näher zu beschreiben. (Ein inneres Bild kann schwarz-weiß oder bunt sein usw.)
Diese innere Konstruktion, der unser Denken folgt, kann jedoch defizitär sein un
d dadurch zu problematischem Denken und Handeln bzw. zu dauerhaften Fehlanpassun
gen führen. Sie kann auch situativ vorübergehend eingeengt sein (Streß, Müdigkei
t, Medikamente usw.) und uns dadurch am erfolgreichen Problemlösen hindern. Der
Kern der NLP-Methodik liegt nun in der Annahme, man könne in jedem Fall die inne
re Konstruktion des Selbst- und Weltbilds mit Hilfe der Sprache, auch durch eini
ge Übungen, in Richtung besseren Problemlösens, besserer Anpassung, besserer Eff
izienz usw., also in Richtung coping , verändern. Ich bin sehr gut darin, Unsinn aus
zumerzen... behauptet Richard Bandler von sich selbst (Amsler 1999). Die vom NLP
bewirkte Veränderung wird als Umprogrammierung neuronaler Verknüpfungen verstand
en. Wenn jemand meint, in einer verfahrenen Situation zu sein, und keinen Ausweg
sieht, so könnte das an seinem inneren Atlas liegen, mit dem er sich selbst den
Weg verstellt. (Winiarski 1997 S. 9) Man meint also in der Theorie des NLP, durch
sprachliche Interventionen den inneren Atlas vervollständigen zu können: Ziel ist
dabei, die krankmachende Sprache, die Veränderungen verhindert, zu erkennen und da
mit zusammenhängende negative Grundüberzeugungen umzuwandeln. (a.a.O. S. 12)
Entscheidend für die Auswahl therapeutischer bzw. pädagogischer Interventionen i
st folglich die Analyse der kognitiven Strukturen, die mit der jeweiligen Aufgab
e/ dem Problem des Klienten zu tun haben. Dies geschieht durch eine Analyse spra
chlicher Äußerungen und durch die Analyse anderer Verhaltensweisen, zum Beispiel
die Augenbewegungen, die mit Denkvorgängen verbunden sind. Man meint, aus den B
ewegungsmustern des Auges etwas über das gerade aktive Repräsentationssystem und
seine Modalitäten herauslesen zu können. Eine nach oben weisende Augenposition
zeigt danach an, daß wir uns mit inneren Bildern beschäftigen (visuelles Repräse
ntationssystem), eine mittlere steht in Zusammenhang mit auditiven Repräsentatio
nen. Eine untere Blickrichtung soll meist unten rechts mit Gefühlen, auch mit Ge
ruchs- und Geschmacksrepräsentationen zu tun haben, während wir angeblich nach u
nten links blicken, wenn wir mit einem inneren Dialog beschäftigt sind. Diese Zu
sammenhänge können ebenfalls zum Umprogrammieren benutzt werden: Man unterstützt z
um Beispiel lebhafte Vorstellungsbilder zukünftiger Situationen, wenn man nach r
echts oben blickt. (Rechts wird die Zukunft, links die Vergangenheit repräsentie
rt.)
Eine allgemeingültige Persönlichkeitsdiagnostik oder eine Problem- und Störungsd
iagnostik gibt es beim NLP jedoch nicht. Vielmehr gehen Theorie und Praxis davon
aus, daß man jeweils die wesentliche Ursache eines Problems erfaßt hat, wenn ma
n kognitive Defizite, negative beliefs , geistige Blockaden usw. erfassen konnte. A
lle Probleme lassen sich danach durch Einwirkungen auf die kognitive Repräsentat
ion von Selbst und Welt lösen. Das NLP bietet dafür neben den bereits genannten
noch eine ganze Reihe von Tricks und Interventionen an, die schnell zu erlernen
und schnell weiterzugeben sind:
Praktisch vielleicht am wichtigsten ist eine bestimmte dialogische Fragetechnik,
mit der versucht wird, die innere Repräsentation der Wirklichkeit im Denken eines
Klienten konstruktiv zu erweitern (s. Exkurs in 2.2). Diese Fragetechnik ist im
Spektrum der Psychotherapie alles andere als originell, kann aber sicherlich he
lfen, schnell und gezielt zum Kern eines Problems zu kommen und die Beschäftigun
g mit ihm anzuregen.
Aus der kognitiven Therapie ebenfalls schon lange bekannt ist die Technik Reframi
ng , das heißt das Umdeuten eines Sachverhalts oder einer Erfahrung in positive Ri
chtung. Man versucht zum Beispiel, aus einer unangenehmen Situation günstige Mög
lichkeiten herauszulesen und eigene Schwächen auch als Stärken zu interpretieren
. Zum Beispiel ist es denkbar, eine Neigung zum Flunkern als lebhafte Phantasie
zu interpretieren und für diese Fähigkeit konstruktivere Anwendungen als das Er
finden von Lügengeschichten zu suchen. Man nimmt das Reframing zum Anlaß um zu übe
rlegen, wie die guten Seiten einer Sache besser zum Tragen kommen können, währen
d Nachteile vermieden werden sollen.
Zwei leicht vermittelbare Kommunikationstricks des NLP heißen Pacing und Leading . Be
im Pacing nimmt der Helfer dieselbe Körperhaltung ein wie der Klient, bewegt sich
im selben Rhythmus usw. Dadurch spiegelt er dem Klienten dessen innere Haltung -
wie sie sich körperlich ausdrückt - zurück und kann sie auch selbst besser wahr
nehmen und nachempfinden. Wenn der Helfer die Körpersignale bewußt verändert, um
über ein modeling bzw. durch Stimmungsübertragung eine andere Haltung zu vermitte
ln, spricht man von Leading . Diese Vorgänge, die in Beratungsgesprächen usw. sowie
so ständig ablaufen, werden im NLP bewußt wahrnehmbar und benutzbar. Andere Schu
len, zum Beispiel fast alle Körpertherapien, lehren solche Vorgehensweisen selbs
tverständlich ebenfalls.
Unter Ankern versteht man (im Sinn einer operanten Konditionierung in der Lernpsyc
hologie) das Verknüpfen von Stimmungen und Haltungen mit bestimmten Signalen, mi
t denen man sie nach dem erfolgreichen Ankern angeblich auslösen kann. Zum Beispie
l soll man Prüfungsangst dadurch bekämpfen können, daß man sich intensiv ein bun
tes, angenehmes, erfolgreiches Prüfungsgespräch vorstellt und dabei seine eigene
Stirn berührt. Wenn man dann vor der Prüfung nervös wird, soll das Berühren der
Stirn die gute Stimmung wieder wachrufen. Die wissenschaftliche Lernpsychologie
hält derartige Konditionierungen allerdings nicht oder nicht ohne weiteres für
möglich, wahrscheinlich funktioniert das Ankern wie andere Methoden des NLP vor al
lem, solange man an seine Wirkung glaubt.
Andere Methoden, wie das Chunking , das Kalibrieren usw. seien hier nur erwähnt. Sie
sind ähnlich nützlich wie das Pacing usw., allerdings auch (unter anderen Namen) ä
hnlich allgemein verbreitet. Ebenso nützlich ist die Regel, daß jeder NLP-Arbeit
eine genaue Zielbestimmung vorangehen sollte. Auch dieser Punkt (zum Beispiel d
ie Klärung des Auftrags in einer Beratungsbeziehung) gehört zum Standard-Repertoir
e aller einschlägigen fachlichen Methoden.
Das soziale Umfeld eines Menschen und seine Beziehungsstruktur kommen in der NLP
-Praxis nur am Rand vor. Zum Beispiel wird angestrebt, in jeder menschlichen Bez
iehung eine win-win-Situation zu erzeugen, d.h. eine Situation, in der beide Sei
ten profitieren können. Daß eine solche Situation in den meisten Fällen erreichb
ar sei, wird schlicht behauptet. Weiterhin gibt es den sog. Öko-Check im Rahmen
der Zielfestlegung einer NLP- Arbeit. Das heißt, es wird geprüft, ob das angestr
ebte Ziel in das Umfeld des Klienten paßt oder nicht, und wie es sich auswirken
wird. Der Mensch als soziales Wesen kommt darüber hinaus jedoch nicht in den Bli
ck.
Die NLP-Ausbildung und -Weiterbildung außerhalb der Kirchen stellt sich als ein
international gut organisiertes Unternehmen dar, das durch seine standardisierte
Zertifikationspraxis auf mehreren Ebenen funktioniert. Die erste Ausbildungsstu
fe bildet der Practitioner , den man während eines Jahres an 9 Wochenenden erwerben
kann. Die nächste Stufe ist der Master , die letzte der NLP-Trainer , beide erfordern
einen drei- bis vierwöchigen Intensivkurs. Erwirbt man den Master bei Bandler sel
bst (Grinder hat sich m.W. aus dem praktischen Betrieb des NLP zurückgezogen.),
muß man ihn angeblich alle zwei Jahre durch ein Seminar erneuern. Bandler beansp
rucht ein Urheberrecht für NLP, das er jedoch - wie andere Schulengründer auch -
mindestens außerhalb der USA nicht durchsetzen kann. Am Stil und am Profitstreb
en Bandlers gibt es inzwischen auch heftige interne Kritik. Seit einiger Zeit ex
istiert eine deutsche Dachorganisation, die German Association for NLP (GANLP), di
e Bandler ebenfalls kritisch gegenübersteht. Im Schrifttum dieser Organisation s
ind ernsthaftere Bemühungen in Richtung einer seriöseren fachlichen Arbeit als b
isher zu finden. Inwieweit diese Bemühungen auf Dauer erfolgreich sein werden, b
leibt abzuwarten.
2.2 Kritische Anmerkungen

Die folgenden Ausführungen stützen sich auf die schmale, aber immerhin vorhanden
e interne Diskussion (z.B. Zillich-Limmer 1997, Winiarski 1997, Weerth 1992), un
d auf kritische Eindrücke von außen (zum Bremerich-Vos 1997, Beispiel Stiftung W
arentest 1997, Saum-Aldehoff 1997, Geyer 1996, Federspiel/Lackinger-Karger 1996,
Möller 1995, Der Spiegel 1993, Trenkler 1989). Man muß darüber hinaus anerkenne
n, daß selbst Insider der NLP-Szene das Problem verbreiteter Quacksalberei im Bl
ick haben (zum Beispiel Henes-Karnahl 1999). Angemerkt werden muß allerdings auc
h, daß die unkritischen Darstellungen in der internen Literatur des NLP, in der
Tagespresse usw. weit überwiegen und inzwischen unüberschaubar geworden sind. Da
her wird auf eine Auflistung verzichtet. Deutschsprachige Lehrbücher finden sich
v.a. im Programm des Junfermann-Verlags Paderborn, daneben ist z.B. hinzuweisen
auf Birker/Birker (1997), Grinder (1995), Köster (1995).
Nach den Angaben von Bandler und Grinder (1984) entstand das NLP, indem die Auto
ren erfolgreiche Therapeuten verschiedener Schulen beobachteten und ihre Interv
entionen analysierten, nämlich Fritz Perls (Gestalttherapie), Virginia Satir (Fa
milientherapie) und Milton H. Erickson (Hypnosetherapie). Daraus ergab sich das
NLP in einem jahrelangen Forschungsprozeß, der von Walker (1998) nacherzählt wir
d, als eine Meta-Methodik der Psychotherapie. Diese Ursprungslegende ist jedoch ni
cht recht plausibel, da der Prozeß der Analyse therapeutischer Interaktionen, de
r angeblich induktiv zu ihren Ergebnissen führte, von Bandler und Grinder nirge
nds dokumentiert wurde. Wahrscheinlich war es eher so, daß Bandler und Grinder,
inspiriert von den in der Tat eindrucksvollen Arbeiten von Satir und Erickson[2]
, ihre eigene Interpretation therapeutischer Prozesse auf linguistischer und bew
ußtseinspsychologischer Grundlage entwickelten, sie in sprachlich einprägsame Fo
rm brachten und dafür Beispiele bei den ihnen bekannten Therapeuten heranzogen.
Mir selbst sind die Arbeiten von Milton H. Ericksonaus eigener Beschäftigung mit
Theorie und Praxis bekannt. Die Behauptung, die NLP-Gründer hätten Ericksons th
erapeutische Sprachstrategien bis ins kleinste Detail entschlüsselt (Winiarski 199
7 S. 8) ist schlicht abwegig. Wesentliche Elemente Ericksonscher Interventionen,
zum Beispiel die Verwendung von Paradoxien, kommen im NLP nicht mehr vor.
Die Vermutung einer Legendenbildung liegt auch deshalb nahe, weil das Werk Bandl
ers und Grinders von Behauptungen wimmelt, man habe angeblich empirische Sachver
halte (zum Beispiel neurophysiologische) festgestellt, für die es in Wirklichkei
t keine empirische Grundlage gibt (s.u.). Ohne Begründung - die viel zu weit füh
ren würde - muß deshalb hier festgestellt werden, daß die neurophysiologischen V
orstellungen des NLP falsch sind. Der kognitive Verarbeitungsweg von Sinneserfah
rungen, der schließlich durch unzählige assoziative Verknüpfungen zu einer inner
en Repräsentation der Welt führt, ist viel komplizierter, als das NLP annimmt.
Der Zusammenhang zwischen dieser komplexen Hierarchie assoziativer Verknüpfungen
und sprachlichen Äußerungen ist ebenfalls viel komplizierter, als es die NLP-Th
eorie will, die vom NLP benutzten Analyseverfahren sind deshalb neurophysiologis
ch und psychologisch mehr als unzulänglich. Eine genauere Widerlegung findet sic
h bei Bremerich-Vos (1997). Zum Beispiel gibt es für die angebliche Bedeutung vo
n Augenbewegungen keinen empirischen Beweis, sie wird einfach behauptet und funk
tioniert in der Praxis vermutlich mehr oder weniger, weil alle Beteiligten davon
überzeugt sind. Winiarski könnte recht haben wenn er schreibt: Es stellt sich di
e Frage, ob die Lerneffekte nicht allein schon durch die genaue Beobachtung und
Zergliederung des Erlebens in Teilbereiche (visuell, auditiv, emotional) zustand
e kommen. Denn durch das Unterteilen in einzelne Elemente gewinnt der Klient an
Übersicht und Distanz... (a.a.O. S. 37).
Man muß nüchtern feststellen, daß das NLP nicht wegen, sondern trotz seiner fals
chen neurobiologischen Grundlagen effektiv sein kann. Dem Schluß von Weerth (199
2) ist auch heute noch nichts hinzuzufügen:
1. Die NLP-Theorie ist lückenhaft und z.T. wissenschaftlich nicht haltbar...
2. Die NLP-Techniken sind zum großen Teil anderen Therapie-Methoden entnommen un
d in der angewendeten Form anfechtbar, die behauptete durchgreifende Wirkung ist
nicht genügend belegt...
3. Das NLP-Modell weist Widersprüche auf und beinhaltet Gefahren...

Exkurs:
Die Sprachanalyse, die beim NLP verwendet wird, um defizitäre kognitive Repräsen
tationssysteme ( Innenwelten ) zu erkennen, beruft sich (in sehr freier Form) auf di
e linguistische Transformationsgrammatik nach Noam Chomsky. Diese Grammatik anal
ysiert eine Aussage danach, was auf ein bestimmtes Sprachelement im Rahmen einer
gegebenen Sprachkonvention folgen könnte und definiert damit einen syntaktische
n und semantischen Raum, der für einen bestimmten Sprachprozeß zur Verfügung ste
ht. Diesem Möglichkeitsraum gegenüber sind alle tatsächlichen Aussagen transform
iert, schon deswegen, weil sich viele Möglichkeiten gegenseitig ausschließen. Di
e Transformation kann laut Bandler und Grinder legitim sein, dann geht kein Wirkli
chkeitszugang verloren, oder sie kann nicht legitim sein. Tilgung, Verzerrung un
d Generalisierung sind danach die drei Zerrspiegel , durch die ein Wirklichkeitsver
lust der inneren Repräsentation von Erfahrung eintritt, weil nämlich die assozia
tiven Verbindungen des Gehirns entsprechend der Ausdrucksweise festgelegt sind.
Damit deuten Bandler und Grinder die rein theoretische Konstruktion der Sprachst
ruktur, die Chomsky vornimmt, als neuronale Realität - und begehen dabei vermutl
ich ihren entscheidenden Irrtum. Zum Beispiel führt der im NLP übliche Begriff th
erapeutisch fehlgeformte Sätze in die Irre, denn die These, daß die mentale Struk
tur von Wahrnehmungen, Gefühlen und Gedanken eines Menschen tatsächlich ebenso r
eduziert sei wie die sprachlichen Äußerungen, ist äußerst unplausibel. Auch die
logische Folgerung, man könne durch sprachliche Veränderungen in Richtung therape
utisch wohlgeformter Sätze neurale Veränderungen im Gehirn bewirken, ist falsch.
Eine ausführliche Kritik dieser Vorstellungen findet sich bei Bremerich-Vos (199
7).
Die tiefenpsychologische These, daß reduzierte Aussagen unter dem Einfluß von emot
ionalen (motivationalen) Strukturen auf das Sprachverhalten zustande kommen, ist
viel plausibler als die NLP-Theorie und ebenso oder besser zur Analyse der Spra
chverhaltens in Beratung, Therapie und Pädagogik geeignet. Ebenso plausibel ist
z.B. das kommunikationstheoretische Modell, nach dem das Sprachverhalten, will m
an die Botschaft auf allen Ebenen ihres Codes erfassen, nicht nur syntaktisch und se
mantisch zu analysieren ist, sondern im Kontext der Situation, der nonverbalen S
ignale usw. Geschieht dies, erweist sich eine semantisch unvollständige Botschaf
t als emotional und sozial schlüssig und vollständig. Ein Beispiel:
Man ist immer gegen mich.
Die typische NLP-Betrachtungsweise solcher Aussagen als Unsinn (Bandler) führt zu
Rückfragen, durch die (in diesem Fall) Generalisierungen und Tilgungen revidiert
werden sollen:
Wer ist man...? Wann und wo genau war jemand gegen Sie? Warum gegen Sie und nicht
gegen andere? usw.
Solche Rückmeldungen können durchaus sinnvoll sein, um unausgesprochene Ängste,
Aspekte des Selbstbildes, verzerrte Situationswahrnehmungen usw. der Reflexion z
ugänglich zu machen. Andere Schulen würden evt. zu ähnlichen Interventionen komm
en. Nahezu jede gängige Beratungsausbildung würde Rückfragen nahelegen wie
Das sollten Sie mir näher erklären. Können Sie ein Beispiel geben?
Damit wäre ebenso oder besser möglich, die Beschäftigung mit dem Problem anzureg
en und die Wahrnehmung weiterzuführen.
Ebenso sinnvoll könnte es aber sein, nicht auf die semantische, sondern auf die
nonverbale Botschaft zu reagieren.
Das klingt sehr resigniert. Fühlen Sie sich wirklich so?
Diese Möglichkeit eröffnet NLP wegen seines eingeengten Menschenbilds mindestens
von der Theorie her kaum. Von daher ist verständlich, daß den NLP-Anwendern emo
tionale Unterströmungen der Beziehung leicht entgehen, und sie ihre eigene Emoti
onalität zu wenig im Blick und unter Kontrolle haben.
Die Theorie des NLP enthält neben sprachanalytischen weitere kognitionspsycholog
ische Feststellungen. Dabei verfolgt sie einen individualpsychologischen Ansatz,
so daß Unterschiede zwischen Individuen theoretisch nicht reflektiert werden, m
it Ausnahme der angeblich unterschiedlichen sensorischen Repräsentationssysteme.
(Für den schon erwähnten Öko-Check und für die win-win-Strategie gibt es m.W. k
eine theoretische Grundlage.) Die Rückführung aller Probleme auf persönliche, ko
gnitive Defizite führt zu einem vollständigen Verzicht auf psychologische Diagno
stik und auf alle sozialpsychologischen Ansätze. Es versteht sich von selbst, da
ß es sich dabei um eine wissenschaftliche Engführung mit der Auswirkung handelt,
daß menschliches Fühlen, Denken und Verhalten nur soweit erfaßt wird, als es me
hr oder weniger allgemeingültigen Regeln der kognitiven Informationsverarbeitung
folgt. Dabei handelt es sich in der Tat um einige Grundeigenschaften menschlich
en Denkens und Wahrnehmens, die das NLP für seine Interventionen nutzt. Es ist e
in Verdienst dieser Methode -aber auch anderer, z.B. der Kurztherapie - demonstr
iert zu haben, wieviel selbst auf dieser Basis bereits praktisch erreicht werden
kann (zu den Gründen s.u.). Andererseits gibt es eine ganze Reihe von Problem-
und Konfliktlagen, in denen ohne Kenntnisse der Psychopathologie, ohne Persönlic
hkeitsdiagnostik oder ohne eine Analyse von Beziehungssystemen nicht auszukommen
ist.
Zum Beispiel können paranoide Wahrnehmungsstrukturen (einfache Paranoia), obwohl
sie sich zum Teil reichhaltig verbal äußern, durch sprachliche Interventionen i
n aller Regel nicht beeinflußt werden. Jede Intervention wird so verzerrt , daß sie
das paranoide System stützt. Nach derzeitigem Wissen helfen, wenn überhaupt, be
i solchem Personen nur veränderte Lebensumstände weiter. Da paranoid strukturier
te Beratungsersuchen z.B. in der Weltanschauungsarbeit ziemlich oft auftauchen,
wäre eine alleinige NLP-Ausbildung für Weltanschauungsbeauftragte unangebracht.
Ein anderes Beispiel: Bei einfachen chronifizierten Phobien (Hundephobie oder äh
nliches) und bei Agoraphobien - auch milder Ausprägung - sind sämtliche verbalen
Einwirkungen nutzlos, aus welcher Schule auch immer sie kommen. Nach derzeitige
m Kenntnisstand helfen nur verhaltenstherapeutische Interventionen über eine län
gere Zeit, in einfachen Fällen auch pädagogische Maßnahmen. Agoraphobien und and
ere Angstsymptome sind aber in der Bevölkerung keineswegs selten und können in B
eratung und Seelsorge jederzeit vorkommen. Dieser Punkt ist besonders brisant, w
eil Bandler in den achtziger Jahren behauptete, mit einer sogenannten Phobie-Tec
hnik (nichts anderes als eine in der Verhaltenstherapie gängige Dissoziations- u
nd Desensibilisierungstechnik) Phobien in wenigen Minuten beseitigen zu können.
Dieser Anspruch ist erwiesenermaßen falsch (Krugmann 1985).
Bei depressiven Verstimmungen (auch reaktiver Herkunft) kann es ein gravierender
Fehler sein, mit verbalen Interventionen vom NLP-Typ zu arbeiten. Es gibt zwar
ein Konzept kognitver Therapie für Depressionen (Beck 1981), das aber weit weg v
on der NLP-Methode liegt und großenteils auf Langzeitwirkungen setzt. Eine gewis
se Kenntnis der verschiedenen Formen und Verläufe depressiver Verstimmungen gehö
rt jedoch zu einer kirchlichen Seelsorgeausbildung unbedingt dazu. Das ist berei
ts für den Umgang mit Trauerfällen in der Gemeinde erforderlich. NLP kann hier (
wieder im Gegensatz zu zahlreichen unfundierten Behauptungen) nur wenig weiterhe
lfen.
Soweit einige auf der Hand liegenden Beispiele für Kontraindikationen.
Da das NLP meist von Personen benutzt wird, die sonst wenig oder keine human- un
d verhaltenswissenschaftlichen Kenntnisse besitzen, besteht die Gefahr der Selbs
t- und Methodenüberschätzung. Bei vielen positiven Stimmen zu NLP stellt man die
motivierende Wirkung eigener Aha-Erlebnisse bei den Autoren fest. Sie haben die
anregende und kompetenzsteigernde Wirkung erlebt, die davon ausgeht, wenn man s
ein Erleben und Verhalten auf einer kognitiven Meta-Ebene reflektiert. Was diese
Autoren in der Regel nicht wissen ist, daß fast jede beliebige Theorie diese Ah
a-Effekte hervorruft, von der Transaktionsanalyse über die Individualpsychologie
bis hin zum Enneagramm. Daher findet man nahezu identische persönliche Erfolgsg
eschichten unter den Verfechtern sämtlicher Schulen (s.u.). Man findet aber eben
so eine typische Unkenntnis aller sonstiger Schulen, die zu einer Überschätzung
von NLP aufgrund der eigenen positiven Erfahrungen führt. Das gilt für Zillich-L
immer (1997) ebenso wie für einen Satz, der sich in einer kirchlichen Beschlußvo
rlage findet: NLP ist also Grundlagenforschung in der Anthropologie mit sehr weit
reichenden praktischen Möglichkeiten. In Wirklichkeit verfügt das NLP weder über
die empirische Basis noch die theoretische Qualität, die von einer Theorie der G
rundlagenforschung gefordert wird. Seine Stärke liegt allein in der Praxis, und
seine Interventionen funktionieren - wenn sie funktionieren - zum Teil aus ander
en Gründen, als die Theorie angibt (s. dazu auch Winiarski 1997). Gegen therapeu
tische Machbarkeits- und Größenideen ist das NLP gerade seiner theoretischen Sch
wäche wegen nur unzureichend abgesichert, wie Bremerich-Vos (1997) mit Recht fes
tstellt. Da es sich um eine ausgesprochen direktive Methode handelt, bewirken di
e Größen- und Machbarkeitsideen der NLP-Praktiker Gefahren für die Klienten.
2.2 Ideologie und Anthropologie beim NLP

Die Ideologiehaltigkeit des NLP wird von Befürwortern heftig bestritten, man bev
orzugt das Bild eines neutralen Werkzeugs [3], das den Klienten vermittelt werde. A
ber jedem unbefangenen Betrachter - und sogar internen Kritikern (Ulsamer 1994)
- fallen Ideologie-Elemente auf Anhieb mindestens auf zwei Ebenen auf:
Zum einen wird NLP mit inflationärer Tendenz für sämtliche Probleme und Wünsche
des menschlichen Lebens empfohlen, so daß der Eindruck eines Allheilmittels ents
teht und der Schritt zur Weltrettungsideologie teilweise nicht mehr weit erschei
nt. Allerdings handelt es sich um eine individualistische Glücks- und Rettungsvo
rstellung, das NLP ist apolitisch. Selbst bei kirchlichen Befürwortern, die sich
gegen solche säkularreligiöse Tendenzen wehren und den Werkzeugcharakter von NL
P besonders betonen, stößt man auf die Unfähigkeit, praktische Grenzen des NLP z
u benennen. Es scheint kein Problem zu geben, für das eine andere Methode besser
geeignet wäre - man kann als fachkundiger Leser teilweise kaum der Versuchung w
iderstehen, die Autoren zu fragen, bei welcher Art Problem man statt mit dem NLP
besser mit einem tiefenpsychologischen Ansatz, mit einem klassisch seelsorgerli
chen Ansatz, mit einer Persönlichkeitsdiagnostik usw. operieren sollte? Man erhä
lt den Eindruck, daß solche Überlegungen nicht angestellt werden. Selbst diejeni
gen NLP-Anwender, die NLP nicht immer für indiziert halten, geben keine Richtlin
ien vor, aus denen man entnehmen könnte, wann das NLP angebracht wäre und wann e
twas anderes. Dieser Tendenz zum Allheilmittel entspricht ein optimistisches Men
schenbild, nach dem der Mensch an sich immer als gut und kompetent betrachtet wi
rd, auch wenn seine Ergebnisse derzeit nicht gut sein sollten.
Kürzlich betonte Richard Bandler: Das Stärkste am NLP ist eine geistige Haltung,
die sagt, daß alles besser werden kann. (Amsler 1999) Tatsächlich? Bisher klang e
s so, als sei das Stärkste am NLP seine Effizienz und technikförmige Verläßlichkei
t. In Wirklichkeit spielen sogenannte starke Glaubenssätze eine wichtige Rolle i
n den direktiven Interventionen des NLP:
Jedes Verhalten hat eine positive Absicht.
Jeder hat alle Fähigkeiten, die er braucht, in sich.
Solche positiven beliefs , die durch das NLP vermittelt werden, sind sicherlich ein
seitig, wenn auch wohl christlich noch irgendwie einholbar. Die Vorstellung, daß
es für jeden menschlichen Konflikt eine win-win-Situation geben könne, ist dage
gen offenkundig falsch. Von daher muß eine realistische Anthropologie für die ki
rchliche Praxis auf jeden Fall über das hinausgehen, was durch die meisten NLP-A
nwender vermittelt wird.
Das gilt noch mehr für die besonders in der Werbung für das NLP vorherrschende,
mehr oder weniger schrille Glücks- und Erfolgsideologie.
Wir alle glauben etwas. Was wir glauben, beeinflußt unseren Erlebnis- und Handlun
gsspielraum. Erleben Sie, welche Horizonte sich öffnen, wenn Sie einschränkende
Glaubenssätze über sich selbst ablegen , hieß es schon vor Jahren in der Werbung f
ür einen NLP - Kompaktkurs. Und wie sehen die nicht einschränkenden Glaubenssätze
beispielsweise aus?
In der Werbung heißt es weiter: Der höchste Glückswert aus Ihrer Quelle soll Ihne
n zur Verfügung stehen, wann immer sie ihn brauchen. Lernen Sie diesen Zustand a
brufen, damit Sie ihn auch bei einem Geschäftstermin oder in der überfüllten U-B
ahn aufrechterhalten können.
Die praktische Schlußfolgerung, daß Glück eine Frage der richtigen Psychotechnik
sei, läßt sich für NLP-unerfahrene Leser kaum vermeiden. Erst später erfährt ma
n vielleicht, daß ein simpler und wissenschaftlich fragwürdiger Psychotrick wie
das Anchoring gemeint war, und daß hier Glück selbst im besten Fall nur gute Laun
e bedeutet. Die Wirkung der Bilder von Glück und Erfolg hängt jedoch in einer Atm
osphäre therapeutischer Generalisierung (s. 3.2) kaum von praktischen Erfahrunge
n ab, sie werden nicht nüchtern überprüft, man glaubt an sie. Viele NLP- Autoren
entwerfen ein zeitgemäßes Bild vom guten Leben und von den Werten, an denen man s
ich orientieren sollte, weil sie selbst an diese Werte glauben und weil sie wiss
en, daß es sich um werbewirksame Entwürfe handelt. Diese Ideologie wird nicht nu
r werbend eingesetzt, sondern auch praktisch übermittelt, wie Erfahrungsberichte
belegen (Möller 1995). Wer das besonders hemmungslos tut, wie der Superstar der
Management-Trainings in den USA, Anthony Robbins, hat besonders viel Erfolg - r
uft aber auch Unbehagen in den eigenen Reihen hervor (Walker 1998).
Nun kann man eine Figur wie Anthony Robbins nicht dem NLP insgesamt anlasten. Tr
otzdem kommt es in der Praxis zur Konkurrenz zwischen einer christlichen Lebenso
rientierung und anderen Lebensorientierungen, wie sie im NLP-Umfeld überwiegende
Geltung besitzen.
Ein Beispiel aus einem Erfahrungsbericht:
Eines Tages kündigte unser Trainer eine Übung zum Thema einschränkende Glaubenssät
ze mit etwa den folgenden Worten an:
Und nun folgt eine Technik zu Problemen der Art, daß man ein langgehegtes Ziel ni
cht umsetzen kann, da man einfach nicht daran glauben kann. Beispiel: man möchte
langfristig weniger arbeiten und gleichzeitig mehr Geld verdienen, hat aber die
ses Ziel noch nie in Angriff genommen, weil man glaubt, das sei unmoralisch...we
r hat ein ähnlich gelagertes Problem zur Hand? Bitte zur Demonstration hervortre
ten!
Dieses Beispiel aus einer NLP-Ausbildung (Möller 1995 S. 17) macht deutlich, wie
unmöglich es ist, das NLP als Methode ohne Ideen- und Wertetransfer zu vermitte
ln. Die Tatsache, daß Lebensorientierungen meist nicht als ausformuliertes Glaub
enssystem auftreten, sondern als praktische Entwürfe für den Alltag, ändert dara
n nichts, im Gegenteil. In einer individualistischen und erlebnisorientierten Ge
sellschaft wirken praktische Beispiele, charismatische Präsentationen und persön
liche Lebensentwürfe stärker als intellektuelle Systeme. Dieser Sachverhalt läßt
sich in der Weltanschauungsarbeit laufend beobachten. Eine Fortbildung im NLP k
ann zu konversionsählichen Lebensveränderungen führen, den Zerbruch der bisherig
en Beziehungen und radikale Lebenswenden bewirken. Der penetrante Erfolgsoptimis
mus mancher NLP-Anbieter ist im kirchlichen Umfeld nicht automatisch wirkungslos
oder immer leicht von der Methode subtrahierbar, sondern er hat seine Wirkung -
allerdings von Fall zu Fall und je nach Persönlichkeit und Situation der Klient
en.
2.3 Allgemeine Wirkfaktoren beim NLP und anderswo

Warum wirkt das NLP, wenn es wirkt? Die Antwort liegt, wie gesagt, einmal darin,
daß einige Interventionsmethoden (die fast alle aus anderen Schulen bekannt sin
d) lange erprobt und unstreitig wirksam sind. Doch darin liegt - höchstens die
halbe Antwort. In der Forschung ist seit längerem bekannt, daß viele Methoden au
fgrund allgemeiner Faktoren positive Effekte haben können, die von den schulmäßi
gen Ideenkonstruktionen und Handlungsanweisungen unabhängig sind.[4] Dazu zählen
Faktoren wie eine positive Beziehung zwischen Klienten und Helfern (Lang 1990,
Grawe 1995). Dazu zählt zum Beispiel ein Kureffekt . Das heißt die bloße Tatsache,
daß man auf einem Wochenendkurs in einer neuen Umgebung den alltäglichen Verpfli
chtungen entkommt, erleichtert Anpassungsprozesse. Der wichtigste allgemeine Fak
tor scheint jedoch die Anregung zu sein, sich mit den eigenen Problemen zielorie
ntiert und verantwortlich (werteorientiert) zu befaßen. Die Klienten sollen ihr
Problem als etwas betrachten, wofür sie Verantwortung tragen und woran sie etwas
verändern können. Die bloße Tatsache, daß man einen Begriffsrahmen (eine Metaeb
ene) erwirbt, um über sich selbst nachzudenken, hat schon eine tendenziell probl
emlösende Wirkung. Manchmal wird dafür der Begriff der Remoralisierung benutzt. An
leiter und Methoden, die diesen remoralisierenden Effekt erzeugen, haben Erfolge u
nd vermitteln Erfolgserlebnisse. Dafür wiederum spielt die Glaubwürdigkeit der M
ethode und der Anleiter eine entscheidende Rolle. Wer im Rahmen einer positiven
Beziehung Ideen und Handlungsanweisungen überzeugend zu vermitteln versteht, wir
d nützliche Lernprozesse und Verhaltensänderungen (coping) anregen. Der Realität
sgehalt der transferierten Ideen ist dabei kurzfristig unwesentlich - die Langze
itfolgen können aber sehr wohl davon bestimmt werden (s.u.). Diesen Sachverhalt
belegen z.B. Trainingsangebote aus dem Bereich des Positiven Denkens , die kaum kon
kretes Wissen oder Handlungsmuster vermitteln und trotzdem Erfolg haben können.
Daraus ergeben sich einige Schlußfolgerungen: Zum einen sagen gute Erfahrungen m
it einer Methode, persönliche Begeisterung und Erfolgsgeschichten nichts über dere
n theoretischen und praktischen Wert aus. All das gibt es - ebenso wie individue
lle Versagensgeschichten - in und mit allen Schulen, vom Kristallkugelsehen bis
zur orthodoxen Analyse. Nur kontrollierte Effektforschung ist zum Vergleich zwis
chen den Methoden dienlich. Zum anderen sind gerade aus der distanzierten Sicht
der Effektforschung religiöse (und ideologische) Glaubenssysteme selbst Quelle m
ächtiger aktivierender und remoralisierender Einwirkungen. Untersuchungen der Erfo
lge psychotherapeutischer Kliniken belegen, daß diejenigen, die Therapie in ein
religiöses System einbetten, bessere Erfolge haben als säkulare Einrichtungen (W
ittmann 1999). Das gilt für christliche Angebote ebenso wie für esoterische. All
erdings hängt dieser Effekt von der inneren Überzeugung der Klienten ab - wenn u
nterschiedliche Glaubenssysteme aufeinandertreffen, drohen negative Nebenfolgen.
Die effektorientierte Betrachtungsweise führt also zu dem Ergebnis, daß psychol
ogische Bildungsangebote und Hilfen in kirchlicher Trägerschaft, wenn immer mögl
ich, in einem theologischen und seelsorgerlichen Rahmen verbleiben sollten, der
die christliche Anthropologie zur Geltung bringt und auf die Gottesbeziehung von
Mensch und Welt verweist. Ein Outsourcing von Angeboten bei säkularen Anbietern m
acht diese weniger effektiv.
2.4 Negative Nebenwirkungen beim NLP

Warum nützen die jeweils einige Jahre bei den Aus- und Fortbildungswünschen führ
enden Methoden sich im Lauf eines Jahrzehnts ab und werden durch andere verdräng
t? Der Grund liegt einerseits im Wandel des Zeitgeists (s. 3.1), andererseits in
sich allmählich anhäufenden Negativerfahrungen und Frustrationen, die jede Meth
ode ebenso mit sich bringt, wie sie auf der anderen Seite von allgemeinen Wirkfa
ktoren (und ihren besonderen Stärken) profitiert. Denn jede Einwirkung ist mit u
nabsichtlichen, teils unerwünschten, Nebenwirkungen verbunden. Eine psychologisc
h-pädagogische Methode, die nur erwünschte Effekte hätte, gibt es nicht. Daher g
ehört zum Einsatz einer Methode in der kirchlichen Arbeit auch die nüchterne Übe
rlegung, was damit erreicht werden soll und was vermieden werden muß. Die Entsch
eidung, diese Methode, eine andere oder gar keine zu benutzen, fällt nur dann re
alistisch aus, wenn sie auf einer Abwägung von Vorzügen und Risiken beruht. Die
meisten Problemquellen des NLP wurden bereits benannt, hier eine Auflistung:
Die individualistische Engführung von Theorie und Methode läßt soziale Problemur
sachen wie systemische Aspekte, Gruppenvorgänge, gesellschaftliche Faktoren usw.
aus dem Blick geraten.
Die Vernachlässigung emotionaler/motivationaler Grund- und Tiefenstrukturen des
Menschen engt das Verstehen längerer biographischer Prozesse (z.B. der kindliche
n Entwicklung) ein und führt zu einer einseitigen Sprachwahrnehmung.
Da es keine psychologische Diagnostik, keine Persönlichkeitspsychologie usw. gib
t, geraten die zum Teil gravierenden Unterschiede zwischen Menschen aus dem Blic
k.
Irrtümer in Bezug auf Physiologie und Psychologie menschlichen Verhaltens bewirk
en Vermittlungsprobleme zur Fachwelt. Diese werden durch eine verbreitete Unfähi
gkeit zu selbstkritischer Fortentwicklung des NLP verstärkt (Gegenbeispiele Weer
th 1992, Winiarski 1997). Die kirchliche Bildung marginalisiert sich selbst, wen
n sie zu unkritisch oder einseitig auf das NLP setzt.
Das NLP hat wie jede andere Einwirkungsmethode nicht nur psychologische Effekte,
sondern führt zum Ideen- und Ideologietransfer: Deutungen für Probleme, Werte,
Lebensziele, Lebensentwürfe werden vermittelt. Sind die vermittelten Ideen mit d
enen der Klienten unverträglich, kommt es zu Konflikten. (Deckungsgleichheit der
Glaubenssysteme ist jedoch nicht nötig und nicht wünschenswert.) Die Gefahr kon
kurrierender Glaubenssysteme ist beim NLP im kirchlichen Kontext offenkundig geg
eben, hängt allerdings weitgehend von den vermittelnden Personen ab. Die Integra
tion von NLP-Orientierungen und eigenem Glauben von Fall zu Fall stillschweigend
den Klienten zu überlassen, ist jedenfalls kaum zu verantworten. Dafür muß von
Anbieter-Seite Sorge getragen werden.
Auch wenn Lebensorientierungen akzeptiert und integriert werden, können sie sich
(bei kurzfristig positiver Wirkung) langfristig als unrealistisch herausstellen
und zu einem Wirklichkeitsverlust beitragen. Dadurch wird ein Denken und Verhal
ten gefördert, das neue Probleme und Konflikte schafft. Diese Gefahren sind gege
ben, sobald die Glückszusagen der NLP-Ideologie einen zu hohen Stellenwert für d
ie Menschen erhalten: Unrealistische Glücks- und Erfolgshoffnungen werden verfol
gt, man überschätzt sich selbst, alte Beziehungen werden auf der Jagd nach dem n
euen, besseren Leben geopfert usw. Immer wieder beobachtet man nahezu klassische
Konversionsmuster, die zeigen, wie sehr die Ideen und Erfahrungen des NLP exist
entielle Hoffnungen an sich binden können. Auch ein beruflich und persönlich pro
blematischer Missionseifer kann dann auftreten.
3. Psycho-Boom und Fachwissenschaft in den Kirchen

3.1 Zeitgeschichte der psychologisch-pädagogischen Moden

Wenn man die psychologisch-pädagogische Fortbildung der evangelischen Kirchen in


den letzten drei Jahrzehnten betrachtet, stellt man eine Abfolge von zeittypisc
hen Methoden fest:
Die Seelsorgebewegung der sechziger und siebziger Jahre, die eine ältere Seelsor
gelehre ablöste, orientierte sich fast ausschließlich an der Psychoanalyse. Der P
sycho-Boom der siebziger Jahre orientierte sich im Gefolge der Emanzipationsideal
e der 68iger-Bewegung an Gruppentechniken aus dem human potential movement wie Sen
sitivity Training u.a. Dies Bevorzugung von Gruppentechniken blieb (über die Sch
ulen hinweg) bis in die achziger Jahre erhalten und flaute dann ab. Die achziger
Jahre brachten dann einen Höhepunkt für die Methoden aus der Humanistischen Psy
chologie, vor allem Klientenzentrierte Gesprächstherapie GT und einer meist dara
n orientierten Klinischen Seelsorgeausbildung (KSA), Gestalt, Psychodrama/Biblio
drama und TZI (Themenzentrierte Interaktion), aber auch Transaktionsanalyse (TA)
usw. Immer wieder wurde der Versuch unternommen, diese Methoden an die Bedürfni
sse der Pfarrer und kirchlichen Mitarbeiter anzupassen (s. KSA und Bibliodrama).
Die ab Mitte der achtziger Jahre auf dem öffentlichen Markt immer häufigeren spir
ituellen Methoden wie die transpersonale Psychologie konnten sich in den kirchlic
hen Programmen wegen ihrer offensichtlich fremdreligiösen Ideenwelt weniger durc
hsetzen, mit Ausnahme einiger sehr umstrittener Sonderformen (Rebirthing, holotr
opes Atmen, Reiki, Shiatsu, Tai Chi und zahlreiche, teilweise therapeutisch vers
tandene Meditationsangebote). Die ungefähr gleichzeitig an Bedeutung gewinnenden
sogenannten Körpertherapien wurden jedoch häufig angeboten, zum Beispiel Bioene
rgetik, Eutonie, Feldenkrais, Alexander-Technik usw. Gelegentlich waren in den k
irchlichen Angeboten sogar esoterische Heilungsmethoden wie Bachblüten, Edelstei
n-Therapie sowie analytisches Tarot zu finden. Seit der politischen Wende um 199
0 spielen dagegen effekt- und erfolgsorientierte Methoden mit eher technischem Ers
cheinungsbild eine immer größere Rolle; dazu gehört das Neurolinguistische Progr
ammieren (NLP), aber auch z.B. das eigentlich schon alte Positive Denken sowie d
ie Angewandte Kinesiologie. Interessant ist, daß im selben Zug betriebswirtschaf
tliche Methoden wie Organisationsentwicklung, Konfliktmanagement, Personalführun
g, Leitbildentwicklung in der kirchlichen Fortbildung eine immer größere Bedeutu
ng gewannen. Die gegenwärtige Vorliebe für das NLP stellt sozusagen die Psycho-Se
ite der Entwicklung in Richtung eines erfolgs- und wirtschaftsorientierten Handel
ns dar.
Die obige Auflistung soll keineswegs dazu dienen, eine allgemeine Diskussion übe
r den Wert und Unwert der genannten Schulen zu eröffnen. Vielmehr soll deutlich
gemacht werden, daß die große Vielzahl und der rasche Wechsel dessen, was es in
der kirchlichen Bildung schon gab, was irgendwann und irgendwo alles schon auspr
obiert wurde, selbst erklärungsbedürftig ist. Ein Erklärungsversuch wird im folg
enden Abschnitt vorgelegt werden.
3.2 Hinter den Moden: Therapeutische Generalisierung

Das modische Auf und Ab der Schulen hat weder mit ihrem wissenschaftlichen Wert
zu tun noch mit ihrem praktischen Erfolg. Die mit dem Aufkommen jeder Mode verbu
ndenen Erfolgsgeschichten kommen durch immer dieselben allgemeinen Wirkfaktoren
zustande (s.o.). Für fast alle gibt es bis heute keine wissenschaftliche Effektf
orschung, auch für das NLP nicht, so daß über den relativen Erfolg nur subjektiv
e Urteile möglich sind. Die Ideenkonstrukte der meisten Methoden halten einer wi
ssenschaftlichen Prüfung nur teilweise oder gar nicht stand, der Diskurs mit der
einschlägigen Forschung fehlt entweder oder findet (wie im Fall der Gestalt-Bew
egung) erst statt, wenn die Methode ihren Höhepunkt als Mode - Richtung bereits
hinter sich hat. Wissenschaftliche Irrtümer beeinflussen die Nachfrage ebensowen
ig wie fehlende Wirkungsnachweise. Diese hängt so gut wie ausschließlich von der
Plausibilität der Methode für ihre Zielgruppe ab. Und diese wiederum hängt weit
gehend vom Zeitgeist ab, also von den derzeit für die Zielgruppe geltenden Lebenso
rientierung, die mit Hilfe der Methoden in die Praxis umgesetzt werden soll, ode
r deren Defizite mit Hilfe der Methoden aufgefangen werden sollen.
Der Zusammenhang zwischen dem Erfolg einer Methode und den jeweiligen Zeitlagen
läßt sich an allen genannten Beispielen aufzeigen, was aus Platzgründen hier nic
ht durchgeführt werden kann (s. Hemminger, Keden 1998). Hinter dem schnellen Wec
hsel der Moden steht jedoch eine viel konstantere Bedürfnislage unseres gebildet
en Bürgertums, die sich bereits über Jahrzehnte durchhält, und die (je nach Blic
krichtung) als Psychobewegung (Hemminger/Keden 1998), als Psychologisierung des
Alltags, als therapeutische Generalisierung (Zygowski 1991) oder als neue Innerlich
keit bezeichnet werden kann. Gemeint ist damit ein Bedürfnis nach Selbstveränderu
ng mit psychologischen Mitteln als Reaktion auf Lebensprobleme, auf seelische Be
lastungen, aber auch als Mittel der Selbstverwirklichung und der Steigerung der
persönlichen Glücksfähigkeit. Zygowski meint zu Recht, daß viele Menschen des ge
bildeten Bürgertums über die sich selbst abverlangte Fähigkeit zur therapeutische
n Selbstverwirklichung ihre ansonsten fragil gewordene Identität definieren. Es i
st jedoch keineswegs selbstverständlich, daß Menschen auf Ängste und Belastungen
vorzugsweise mit dem Versuch einer Renovierung ihrer Innenwelt reagieren, oder
daß sie Glücks- und Heilshoffnungen auf diesem Weg zu realisieren suchen.

Hans Asmussen schrieb noch 1939 unter dem Eindruck des Kirchenkampfs:
Meidet die Tiefen des Herzens, soweit Gott sie verbirgt! Verschließt den Blick vor
den Tiefen des Herzens nicht, soweit Gott sie aufdeckt! Haltet vor Augen, daß e
s besser ist, Gott zu erkennen, als sich selbst zu erkennen! [5]
Heute klingt diese Passage wie die Stimme aus einer anderen Welt. Innerkirchlich
hat sich - nicht so sehr als ausformuliertes System, sondern als Praxis - unter
dem Einfluß der therapeutischen Generalisierung eine Sichtweise durchgesetzt, die
Gottes- und Selbsterkenntnis nahezu identifiziert, und die deshalb das methodis
ch erzeugte Selbsterlebnis als einen zentralen Teil kirchlicher Arbeit betrachte
t. Diese Feststellung soll nicht gewertet werden: Es ist keineswegs ausgemacht,
daß der Standpunkt Asmussens - in den die bürgerlichen Lebensentwürfe seiner eig
enen Zeit und die Erfordernisse des Kampfs gegen die nationalsozialistische Ideo
logie einflossen - heute authentischer christlich wäre als die gegenwärtige Inne
rlichkeit. Auf jeden Fall muß jedoch bedacht werden, wie sehr die Generalisierun
g des Therapiebegriffs (in einer individualisierten Form) heute unsere Lebensfüh
rung prägt und in die Kirchen hineinwirkt.
Daraus ergibt sich zweierlei:
Einmal kann das kulturell vermittelte Bedürfnis der Menschen nach Selbsterfahrun
g und Selbstveränderung von der kirchlichen Aus- und Fortbildung nicht ignoriert
werden. Es muß Angebote geben, die dieses Bedürfnis positiv aufnehmen. Anderers
eits können die Angebote nicht nur im Rahmen dieses Bedürfnisses verbleiben oder
gar mit dem allgemeinen Trend kritiklos von Modeströmung zu Modeströmung wechse
ln. Vielmehr muß die kirchliche Bildung von ihrem Auftrag her auf fachliche Qual
ität achten, sie muß Distanz und Kritikfähigkeit gegenüber der Therapeutischen Ge
neralisierung sowie der Psychobewegung in der Gesellschaft fördern und auf der Gr
undlage theologischer Einsichten den Horizont für eine realistischere Selbst- un
d Weltwahrnehmung ausweiten.
5. Zusammenfassende Thesen

Das NLP wird häufig mit einem suggestiv wirksamen Begründungshintergrund angebo
ten, der Züge eines platten Erfolgsglaubens, eines apolitischen Individualismus
usw. aufweist. Daher bedeutet eine Ausbildung im NLP nicht nur Wissenstransfer,
sondern auch Ideologietransfer und evtl. den Umbau von Lebensorientierungen. Im
Einzelfall kommt es zu existentiellen Bindungen, in deren Rahmen das NLP Züge ei
nes Glaubenssystems annimmt. Für die kirchliche Arbeit kommt das NLP daher nur i
n entideologisierter Form in Frage.
NLP bietet folgende Vorteile: Praktisch anwendbare Elemente der Methode stehen
schnell zur Verfügung, die Grundlagen sind leicht erlernbar. Die mit der Methode
ereichbaren Ziele (z.B. Anregung der Problemreflexion) lassen sich rasch erreic
hen, die Terminologie ist anschaulich und deshalb einprägsam. Hier ähnelt das NL
P z.B. der Kurztherapie und der kognitiven Therapie, auch einigen Einwirkungsmet
hoden der Logotherapie und der Individualpsychologie, die ähnlich leicht vermitt
elbar und einsetzbar sind. Zu solchen Methoden bietet das NLP derzeit eine popul
äre Alternative.
Aus fachlicher Sicht gibt es für das NLP als Werkzeug psychologischer, pädagogi
scher und seelsorgerlicher Arbeit in den Kirchen nur begrenzte Anwendungsmöglich
keiten. Die von der Theorie des NLP vorgegebene Problemwahrnehmung weist aufgrun
d von Engführungen Lücken auf: Ihre physiologischen Grundlagen sind teilweise fa
lsch oder unplausibel, eine psychologische Diagnostik fehlt ganz. Weder Theorie
noch Praxis des NLP sind derzeit wissenschaftlich abgesichert, in der wissenscha
ftlichen Psychologie und Pädagogik spielt NLP eine marginale Rolle. Würde die ki
rchliche Arbeit zu sehr auf das NLP setzen, würde sie sich in eine fachliche Auß
enseiter-Position begeben.
Die NLP- Ausbildung ersetzt nicht annähernd psychologische, psychotherapeutisch
e oder sozialpädagogische Fachkenntnisse. Wenn solche Kenntnisse fehlen, befähig
t das NLP auch auf den höheren Ausbildungsstufen nicht zu therapeutischer, seels
orgerlicher oder beratender Arbeit. Eine reine NLP-Ausbildung für Pädagogen und
Theologen durch kirchliche Bildungsträger ist deshalb kaum zu verantworten, auße
r im Rahmen einer Fortbildung für Personen mit einschlägigem Fachwissen. Unveran
twortlich wäre es, in kirchlicher Trägerschaft ausgebildete Personen durch exter
ne Ausbildungsinstitute zertifizieren zu lassen und sie so in eine Laufbahn als
NLP-Anbieter auf dem grauen Psychomarkt einzuschleußen. Dies würde mindestens zu I
nteressenkonflikten und manchmal zu direkter Konkurrenz mit dem kirchlichen Auft
rag führen.
Elemente des NLP können in ein Trainingsprogramm für Pädagogen und Theologen usw
. aufgenommen werden, das nicht auf eine veränderte Berufstätigkeit, sondern auf
größere Kompetenz für die derzeit ausgeübte Tätigkeit (Pfarrer, Lehrer etc. zie
lt). Allerdings sollte ein Training nicht allein auf NLP beruhen, sondern in fac
hlicher Hinsicht und in ideologiekritischer Hinsicht über das NLP hinausführen.
In fachlicher Hinsicht wären zum Beispiel systemische Elemente, gruppenpsycholog
ische Elemente o.ä. notwendig. Als Basis einer ideologiekritischen Distanz zum i
deologischen Überbau von NLP bietet sich theologische, anthropologische und zeit
geschichtliche Arbeit an.
--
Die Verführung der Jugend

Wir haben die Vision vom neuen Geist, einer neuen Denkweise. . . .
Michail Gorbatschow auf dem Weltforum 1996
Als Gesellschaft haben wir uns an die Schande gewöhnt Millionen schal ten sich i
n die endlose Parade von Unmoral und Absurdität in unserem täg lichen Fernsehpro
gramm ein In unserer Musik und unseren Filmen ver herrlichen wir Gewalt. Wir ver
götzen vulgäre Entertainer und Transvestiten-Sportler. Wir wählen Politiker wied
er, die Kokain kiffen und Knaben verfüh ren Wir haben das Konzept von Recht und
Unrecht über Bord gewor fen. . .
Linda Chavez in »Counterpoints«, USA Today

Dave Hunt

Die Verführung der Jugend


Robert Muller, früher stellvertretender Uno-Generalsekretär und be kannt als »Ph
ilosoph der Vereinten Nationen und ihr Prophet der Hoffnung«, ist eine der heute
führenden Gestalten des weltweiten Bil dungswesens. Er ist Kanzler der Friedens
universität in Costa Rica und Gründer der Rober-Muller-Schule in Arlington (Texa
s) sowie Autor ih res World Core Curriulum Manual (Handbuch zum Weltlehrplan), d
as in vielen Ländern von Pädagogen in verbreitetem Gebrauch ist.
Muller betrachtet sich selbst als guten Katholiken und seine Kirche ihn auch. Ei
ne seiner Auszeichnungen ist ein »goldener Kruzifix, der ihm von Papst Johannes
Paul II. verliehen wurde«.
Muller leistet bedeutende Beiträge zur okkulten Invasion. Sein »Gott« ist eine »
geheimnisvolle Kraft, die das Universum regiert« und für alle Religionen annehmb
ar ist. Zur Rettung der Welt indoktriniert er die Jugend mit einer universalen S
piritualität (d. h. Okkultismus), wofür er den Lehrplan entwickelt hat. Der früh
ere Uno-Generalsekretär U Thant, ein hingegebener Buddhist und Atheist, ist eine
r der spirituellen Lehr meister Mullers. In seiner Abschiedsansprache an die Uno
im Dezem ber 1971 gab U Thant zu verstehen, daß die globale Erziehung nicht re
ligiös, sondern spirituell sein muß:
Ich würde spirituellen Werten die allerhöchste Wichtigkeit zumessen Ich vermeide
bewußt den Begriff »Religion«. Ich denke an den Glauben an sich selbst, die Rei
nheit des inneren Selbst, die für mich der höchste Wert überhaupt ist. Mit diese
r Herangehensweise al lein mit diesem Konzept, werden wir imstande sein, die Art
von Ge sellschaft zu gestalten, wie wir sie wünschen Die Notwendigkeit glo bale
r Erziehung muß über die materiellen, wissenschaftlichen und intellektuellen Err
ungenschaften hinausgehen und sich bewußt auf die Sphären des Moralischen und Sp
irituellen erstrecken.
Wie funktioniert »Glauben an sich selbst, die Reinheit des inneren Selbst« bei d
enen, die nicht rein sind?
Bibel wie Alltagserfahrung stimmen darin überein, daß alle Menschen Sünder sind.
Wie könnte irgendjemand, ge schweige denn ein Weltführer, die Zukunft einer inn
ewohnenden mensch lichen Gottheit anvertrauen, welcher der Geschichte widerspric
ht? Den noch sind die Leute an der Weltspitze sicher, dass die globale Erziehung
der nächsten Jugendgeneration eine spirituelle Entwicklung des inneren Gottes v
erkörpert.
Dieses Thema stand beim zweiten jährlichen Weltforum im Oktober 1996 im Vordergr
und. Dieses Forum wurde von der Gorbatschow-Stiftung organisiert und zog über 60
0 Führungspersonen aus aller Welt an, um die neue Weltordnung zu diskutieren.
Rabbi Arthur Hertzberg be zeichnete in seiner Ansprache vor dem Plenum Religione
n als »Anstifter des Hasses«.
Das Forum pries den Buddhismus an, während es das Chris tentum verunglimpfte.
Ein Großteil der Aussagen gab nur die Behaup tung des Autors Duane Elgin wieder,
dass »die Erkenntnis unserer Ver bindung mit dem Bewußtsein des lebendigen Kosm
os die Grundlage für die globale Kultur« bereitet. Als Sprecher der anwesenden J
ugend leiter sagte der Harvard-Student Bill Burke-White:
Diese Gemeinschaft [heutiger Schüler] hat keine Toleranz gegen über Dogmatismus
und Fundamentalismus wir wurden in eine er wachende Erde hineingeboren Stellen S
ie sich eine Welt vor die die Vision des Jugendgipfels vom Bau einer globalen Ju
gendverbin dung verwirklicht hat ein Netzwerk der vielen verschiedenen Ju gendor
ganisationen, die diese ersehnte Vision für das neue Jahrtau send teilen.
Globale Spiritualität in der Erziehung
Was können U Thant, Muller, Gorbatschow und andere Führungsperso nen mit Spiritu
alität meinen? U Thants Spiritualität leugnet den Gott der Bibel und stammt von
einer okkulten Kraft.
Muller erklärt:
Natürlich erhebt sich sogleich die Frage: Wie kann man von einer glo balen Spiri
tualität sprechen in einer Welt so vieler Religionen und Atheisten sowie solchen
Religionen wie Buddhismus, Jainismus und Sikhismus, die gar keinen Gott haben?
Es gibt jedoch einen gemeinsa men Nenner, wenn sich die Menschen als Teil eines
äußerst geheim nisvollen und schönen Universums sehen. Aus dieser Ehrfurcht er w
ächst ein spirituelles Herangehen ans Leben. Alles wird heilig und wundersam im
Blick auf die geheimnisvolle Kraft, die das Univer sum regiert.
Keine Kraft kann, so geheimnisvoll sie auch sein mag, die Quelle irgend welcher
»spirituellen« Qualitäten sein. Wir haben nur deshalb spirituelle Fähigkeiten, w
eil wir nach dem Bild Gottes geschaffen sind.
»Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten« (Joh
4,24). Die verrückte Vorstellung dass eine unpersönliche Kraft persön liche Wes
en hervorbringen könnte wird als Wissenschaft aufgegriffen und verteidigt. So ve
rsucht der Mensch, der moralischen Verantwortung gegenüber seinem Schöpfer zu en
tfliehen.
Muller ist fest entschlossen, die Jugend der Welt mit seiner Spirituali tät zu i
ndoktrinieren, die mit der Spiritualität von Norman Vincent Peale und John Marks
Templeton übereinstimmt. Er ist überzeugt, dass Glau be insbesondere wenn er vi
sualisiert wird zur »Materialisierung« des sen führt, was wir so sehnlich wünsch
en.
Mullers Spiritualität stammt von einem verführerischen Geist, der behauptet, ein
em lange verstorbe nen tibetischen Meister zu gehören, der im Okkultismus als Dj
whal Khul bekannt ist. Im Vorwort von Mullers Weltlehrplan lesen wir:
Die zugrunde liegende Philosophie, auf der die Robert-Muller-Schule basiert, fin
det sich in den Lehren, die in den Büchern Alice A. Baileys vom tibetischen Lehr
er Djwhal Khul dargelegt werden und den Lehren von M. Morya, wie sie in der Agni
-Yoga-Buchreihe beschrie ben sind Die Robert-Muller-Schule wurde 1985 voll anerk
annt Die Schu le wird jetzt als offizielle den Vereinten Nationen angegliederte
Schu le bestätigt, die eine Erziehung zu internationaler Zusammenarbeit und Frie
den bietet.
Muller wurde 1989 mit dem UNESCO-Friedenspreis für Erziehung aus gezeichnet. 199
0 trafen sich Abgeordnete aus 155 Ländern in Thailand zur »Weltkonferenz Bildung
für alle«, um in Anknüpfung an Mullers Ide en die Pläne für einen Weltlehrplan
weiterzuführen. Weitere Konferen zen folgten mit der Zusammenarbeit republikanis
cher und demokrati scher Behörden: »America 2000« von US-Präsident Bush und Clin
tons »Goals 2000«, die in das Projekt »Global 2000« mündeten.
Dr. Dennis Laurence Cuddy, ehemals für das US-Bildungsministerium tätig, erklärt
:
UNESCO und UNICEF, die Partner bei Global 2000 sind, setzten [welt weit] die Ini
tiativen in Gang, die bei der Weltkonferenz Bildung für alle [Thailand 1990] ent
wickelt wurden, der größten Bildungskonfe renz aller Zeiten.

Erziehung zur Weltbürgerschaft


Ein hauptsächliches Ziel von America 2000 und Goals 2000 ist die Be gründung von
Schulbildungs- und Prüfungsmaßstäben für die ganze USA, die die gesamte Schulbi
ldung unter die Kontrolle der US-Regierung stel len. Dazu wurde die Einrichtung
»Ergebnisbasierte Bildung« (OBE, Out come Based Education) eingeführt.
OBE hat wenig mit den Erwartun gen der Eltern an die Schulbildung zu tun und daf
ür umso mehr mit der Indoktrinierung der Kinder mit »politisch korrekten Reaktio
nen« in be stimmten ethischen Situationen. Wie der Iowa Report es ausdrückt, sin
d OBE und ML = Mastery Learning (etwa: »Erlernen von Meisterhaftig keit«) darauf
ausgelegt, »Schüler durch Verhaltensmodifikation zu ma nipulieren, basierend au
f den Methoden von B. F. Skinner [sie] öffnen die Tür zur Zerstörung ihrer tradi
tionellen und religiösen Werte In einem solchen Programm [OBE und ML] sind tradi
tionelle christliche Werte unannehmbar «
Dieses US-weite Programm wurde bereits gestartet, um die »Ergeb nisse« zu beobac
hten, d. h. zu bestimmen, ob das Verhalten der Schüler annähernd der erwarteten
Transformation entspricht. Die »Nationale Be urteilung des Bildungsprozesses« (N
AEP) wertet die Programme an staat lichen Schulen aus. Wenn die »Ergebnisse« nic
ht den Maßstäben ent sprechen, wird vom »Nationalen Distributions-Netzwerk« (NDN
) ent sprechendes Hilfsmaterial an die Schulen verteilt, damit die Defizite »be
hoben« werden.
Dieses Programm ist international.
Jean-Francois Revel weist auf das gleiche Programm in Frankreich hin.
Wir werden Zeugen der Anhäu fung von gut vorgetragenen Plänen, die viele Jahre z
urück reichen und sogar die Sowjetunion umfassen. 1934 finanzierte die Carnegie
Corpora tion eine Studie über Bildung, worin die Rede davon war, dass »die west
liche Zivilisation in eine Weltordnung übergeht ein Neues Zeitalter des Kollekti
vismus [Sozialismus] bricht an«.
1958 unterzeichnete US-Präsident Eisenhower das erste Abkommen zwischen der USA
und der Sowjetunion, das auch das Bildungswesen mit einbezog. Die Umgestal tung
des Bildungswesens beschleunigte sich mit dem historischen Generalabkommen, das
von Ronald Reagan und Michail Gorbatschow im No vember 1985 in Genf unterzeichn
et wurde.
Dieses Abkommen »tauschte US-Technologie gegen psychosoziale Stra tegien der UdS
SR ein, die eingesetzt werden, um Kinder zu indoktrinie ren, ihr Verhalten zu mo
difizieren und Menschen zu beobachten, um ihre Willfährigkeit sicherzustellen«.
Es rief auf zu »gemeinsamen Überprü fungen der Schulbücher«, was in einen gemein
samen Lehrplan »für den Unterricht in allen Klassen der Grund- und weiterführend
en Schulen so wie auf Oberschulen und Universitäten« resultierte.
Malachi Martin warnte: Bald ist der Tag gekommen, so nimmt man an, dass Schulkin
der in Gorbatschows Geburtsort Privolnoye und in Reagans Geburtsort Tampico in I
llinois alle denselben Stoff lernen werden.
Es würde den Rahmen dieses Buches sprengen, wollten wir auf die vielen Organisat
ionen eingehen, die zusammenarbeiten, um die Welt-Schulbildung zu vereinen, bzw.
auf den Stand des Fortschritts bei diesem Unter fangen.
Uns geht es um die okkulte und antichristliche Spiritualität und die damit einhe
rgehende Unmoral, unter deren Einfluß die Jugend steht. Die okkulte Invasion an
den öffentlichen Schulen, die unausweichlich den christlichen Glauben zerstört,
vollzog sich nicht bei Nacht und Ne bel.
1972 sagte der Harvard-Professor für Pädagogik und Psychiatrie Che ster M. Pierc
e in seiner Ansprache vor der Internationalen Gesellschaft für Kindererziehung:
Jedes Kind in Amerika, das mit fünf Jahren auf die Schule kommt, ist geisteskran
k, weil es auf die Schule kommt mit bestimmten Bindun gen an unsere Gründerväter
, an seine Eltern, an einen Glauben an ein übernatürliches Wesen
Es ist nun Ihre Aufgabe, liebe Lehrer, aus all diesen kranken Kin dern gesunde z
u machen indem Sie die internationalen Kinder der Zukunft erschaffen.
Eine kalkulierte Gehirnwäsche
Da die öffentlichen Schulen sich dem christlichen Glauben gegenüber als zu dogma
tisch verschlossen, wurden sie zu Experimentierlabors für die neuesten psycholog
ischen Theorien und alle Arten des Okkultismus, von Indianerspiritualität über Y
oga bis zu Hexerei. Die Universitäten wurden zu den Versuchsfeldern der Revoluti
on nicht allein gegen Demo kratie sondern gegen die konventionelle Familie und a
lle christlichen Werte.
Phil Jacksons vier Jahre älterer Bruder Joe, der ebenfalls »seinen Glau ben verl
oren« hatte, obwohl er eine Zeit lang »in Zungen sprach«, führte Phil in die Sel
bsthypnose und in den Zen-Buddhismus ein. Joe wiederum hatte Letzteren von einem
Professor der Universität von Texas gelernt. Das College hatte auf Phil denselb
en Effekt. Sein Zimmergenosse, ein ehemaliger Lutheraner, ermutigte Phil, »einen
unvoreingenommeneren Blick auf das [christliche] Glaubenssystem zu werfen und d
as Leben etwas lockerer zu sehen. Das war ein begeisterndes Gefühl. Die 60er war
en in vollem Gange und ich widmete mich ganz der Konterkultur... «
Während seinem letzten Hochschul-Jahr (1967) heiratete Phil und bekam mit seiner
Frau zusammen eine Tochter. Er schreibt, die große Her ausforderung der 60er wa
r für ihn »die Betonung von Mitgefühl und Brü derlichkeit, sich zusammenzutun un
d einander hier und jetzt zu lieben «
Doch obwohl er und seine Frau sich die gegenseitige Liebe geschworen hatten, wur
den sie geschieden. Jackson erklärt, dass die Jugendlichen »versuchen, aus den a
ntiquierten Ansichten der Eltern auszubrechen und die Welt noch einmal neu zu er
finden«. Und die Schulen förderten die sen »Ausbruch« bewußt, insbesondere aus d
em christlichen Glauben.
Oberstes Ziel ist natürlich, das Denken der Weltbürger zu beherr schen und das C
hristentum steht dem im Weg. Die meisten Regierun gen der Welt haben Experimente
mit verdeckter Hypnose, geheimer Ver abreichung von Drogen, Behandlung mit Elek
troschocks und elektrischer Reizung des Gehirns betrieben. Damit wird versucht,
das Verhalten des Menschen zu steuern. Bei diesen Experimenten wurden Tausende g
efol tert, und das nicht nur einst im Nazi-Deutschland und in der Sowjetuni on,
sondern auch heute in muslimischen Ländern und sogar im Abend land. Die USA sind
da keine Ausnahme. Bluebird und Mkultra sind zwei CIA-Programme, die der Öffent
lichkeit ein wenig bekannt wurden. Zu ausführlicherer Dokumentation fehlt hier d
er Platz.
Pädagogen, Psychologen und Psychiater (angefangen von Dewey, Skin ner, Pierce u.
a.) sind fest entschlossen, das Denken unserer Jugend durch scheinbar legitime M
ittel zu steuern. Die Regierung hat Gesetze erlas sen, die eine Manipulation des
Denkens an öffentlichen Schulen ermög lichen. Dem evangelikalen Christentum (da
s der künftigen Weltreligion im Wege steht) muß der Garaus gemacht werden. An se
iner Stelle wird die amerikanische Eingeborenen-Spiritualität eingeführt sowie o
kkulte Techniken des Schamanismus (wie Visualisierung von inneren Führern).

Holistische Pädagogik
Der neue Fahrplan für eine weltweite Pädagogik besteht aus denselben holistische
n Konzepten, die auch im Gesundheitswesen um sich greifen. Jeffrey Kane, Herausg
eber einer Zeitschrift für holistische Pädagogik, gesteht, dass »Holismus sich a
uf das Heilige bezieht«. Was aber bedeutet »heilig« für Humanisten? Und was hat
»heilig« mit der staatlichen Pä dagogik in den USA zu tun, wo Kirche und Staat a
ngeblich getrennt sind? Wenn Kane sagt, das Ziel holistischer Pädagogik werde »d
as Kind zur Entfaltung seiner Spiritualität befähigen«, wissen wir, dass er dami
t nichts meint, was mit dem Christentum auch nur vergleichbar wäre.
Das Huma nist Magazine schreibt sogar:
Das Klassenzimmer wird und muß zur Arena des Kampfes werden zwischen dem faulend
en Kadaver des Christentums und dem neu en Glauben des Humanismus.
Humanismus ist die Religion des Menschen als sein eigener Gott mit unendlicher M
acht und seinen eigenen »Werten« in sich selbst. Er ist die Religion der »Human-
Potential«-Bewegung der okkulten Religion von übersinnlichen Kräften, die der Me
nsch mittels »höherer Bewußtseinszustände« zu entwickeln hofft. Imagination ist
die wichtigste Triebfeder holistischer Pädagogik und das Mittel, mit dem dieser
Bewußtseinszustand am einfachsten erreicht wird und mit dem man den Wesenheiten
der okkulten Sphäre begegnen kann. Donald A. Cowan, früherer Rektor der Universi
tät von Dallas, sagte:
Was wird im kommenden Zeitalter den Platz von Logik, Fakten und Analyse einnehme
n? In dieser Ära wird die Imagination der zentrale Weg des Denkens sein. Imagina
tion wird das aktive, kreative Werk zeug der Kultur sein und primitives Gedanken
gut in einen höheren, greifbaren Zustand verwandeln
In ihrem Buch Growing Up Gifted (»Begabt aufwachsen«) spricht sich Barbara Clark
für Yoga und Visualisierung und die Entwicklung über sinnlicher Kräfte aus. »Tr
anszendenz« soll erreicht werden, indem die Schüler einen Sinn für das Einheits-
Bewußtsein entwickeln. Das soll mit tels »transpersonaler Kommunikation« gescheh
en, die zu einem Vertrauen auf eine innere Reinheit führt, wie U Thant sie vertr
itt:
Transpersonale Kommunikation ist dazu konzipiert, Menschen zu hel fen, dass sie
Vertrauen auf die Gültigkeit ihrer persönlichen Erfah rung entwickeln und das an
nehmen, was sie aus diesen Erfahrungen als ihre beste Quelle der Weisheit und Wa
hrheit lernen.
Als er noch Gouverneur von Arkansas war, gründete Bill Clinton mit seiner Frau H
illary die »Governor s School« als »Umstrukturierung« der öffentlichen Schulen die
ses US-Staates.
Als Bestandteil einer systemati schen Gehirnwäsche wurde u.a. ein vulgärer Sprac
hgebrauch gefördert. Ziel war dabei, die Schüler aller biblischen Moralmaßstäbe
zu entledi gen. Homosexualität, freier Sex, New-Age-Gedankengut und -Praktiken (
einschließlich der Anbetung des Selbst und des Universums als Gott), Auflehnung
gegen Autorität und Entfremdung von den Eltern wurden als Vorbereitung auf die F
ührerschaft in einer Neuen Weltordnung in dreister Weise vorangetrieben. Die Cli
nton-Regierung zielt ab auf die Umstrukturierung des gesamten öffentlichen Schul
systems der USA nach diesem Muster.
In dieser Atmosphäre der offenen Feindseligkeit gegenüber dem christ lichen Glau
ben müssen unsere Kinder und Enkel nun aufgezogen wer den. Wer den Kompromiß ein
geht und mitläuft, wird Stück um Stück zugrunde gehen.

Wenn »Werte« biblische »Tugenden« ersetzen


Die Ablehnung des Gottes, der uns zu einem bestimmten Zweck erschaf fen und Mora
lmaßstäbe für unser Verhalten bestimmt hat, führte dazu, dass der Mensch haltlos
im Universum treibt und seine Imagination sei ne einzige Orientierung ist. Vor
Jahren zerstörte in den USA die Aktion »Werte-Klarstellung« die Moral. Grundschu
lkindern wurde beigebracht, ihre eigenen »Werte« von sich selbst von innen herau
s zu bestimmen. Heute ist es »Konsens-Bildung«, in deren Rahmen individuelle Wer
te wie auch immer erlangt durch »Gruppendenken« niedergerissen wer den. Der neue
globale Maßstab wird allmählich zu dem, worin alle über einstimmen »zum Nutzen
der ganzen Erde«.
Die Gesellschaft achtet jetzt »homosexuelle Werte« genauso wie »fa miliäre Werte
«. Homosexuelle Werte hält man für tolerant und somit anerkennenswert; familiäre
Werte hingegen werden als engstirnig und »negativ« gegenüber Homosexualität und
anderen Arten von Unmoral angesehen und gelten somit als unvertretbar. Das ist
die unmoralische Atmosphäre in den Schulen, in der unsere Jugend global »erzogen
« wird.
Malachi Martin bringt es auf den Punkt:
»Gut« wird nicht länger mit einer moralischen oder religiösen Fär bung belastet
[sondern] lediglich zu einem Synonym für »global« gemacht Die Betonung liegt auf
der Homogenität der Köpfe, auf der Schaffung und Förderung einer wahrhaft globa
len Denkungsart«.
Bruce Logan, Leiter einer neuseeländischen Stiftung zur Förderung der Erziehung,
beklagt das Verlassen der Sicherheit biblischer, von Gott be stimmter Tugenden
und deren Ersetzung durch ungewisse »Werte«. Bei Letzteren, so Logan, »kann es s
ich um Glaubenssätze Gefühle Vor lieben handeln wie es einer Person, Gruppe oder
Gesellschaft gerade gefällt, zu jeder möglichen Zeit und aus jedem erdenklichen
Grund So haben Michael Jackson und [die verstorbene] Mutter Teresa beide Wer te ,
an denen sie jeweils fest halten wodurch eine Art moralischer Gleichwertigkeit n
ahegelegt wird «
Der anglikanische Priester David Guthrie widerspricht Logan. Er schwärmt von der
neuen Freiheit von biblischen Geboten und behauptet sogar, seine Unmoral sei ch
ristlich:
»Was immer es in der heutigen Welt heißen mag, Christ zu sein, die Annahme eines
Gesetze erteilenden Gottes gehört gewiß nicht dazu Die Welt der globalen Kultur
schlägt eine neue Richtung ein, und da mit wird es auch eine neue Reihe von »Tu
genden« geben Tugenden, die die menschliche Gemeinschaft in einem bestimmten Aug
enblick sich anzueignen entscheidet, nicht weil sie etwa durch göttliche Auto ri
tät erlassen wurden sondern weil die Gesellschaft sie dazu erwählt«.
In Wirklichkeit ist es nicht »die Gesellschaft«, die diese Entscheidung trifft,
sondern ein Teil dieser Gesellschaft entgegen den Einwänden der Übrigen. Reicht
ein Wahlergebnis von 51 zu 49 % aus, um Recht und Unrecht zu bestimmen? Auch die
Meinungen schwanken, so daß die heu tigen Tugenden die Laster von morgen sein k
önnen. »Gut« und »Böse« haben dann keine Bedeutung. Was Homosexualität betrifft,
hat eine klei ne Minderheit durch Einschüchterungsmethoden ihren Willen der gan
zen Gesellschaft aufgedrückt.

Kalkulierte Zerstörung der Moralmaßstäbe


Eine aktuelle Umfrage in den USA zeigt, dass die Gerichte, Medien und öffentlich
en Schulen den Kindern humanistische Werte aufzwingen, ge gen die sich ihre Elte
rn und die überwältigende Mehrheit der Amerikaner aussprechen. Beispielsweise mi
ßbilligen 80 % die Entscheidung des Ober sten US-Gerichtshofs, dass es verfassun
gswidrig sei, bei einer Hochschul-Entlassungsfeier zu beten, wohingegen nur 18 %
diesen Entschluß guthei ßen. Was das (freiwillige und persönliche, nicht reglem
entierte) Gebet in öffentlichen Schulen betrifft, sprechen sich 75 % dafür und 1
9 % dagegen aus.
William J. Bennett, von 1985 bis 1988 US-Bildungsminister, erklärt:
»Die Gründerväter wollten, dass die [christliche] Religion als morali scher Anke
r unserer Demokratie dient Doch als US-Bildungsminister wurde ich immer wieder a
ls »Ayatollah« angegriffen, wenn ich das freiwillige Gebet und das Aushängen der
Zehn Gebote in den Schulen unterstütze«.
In diesem Land ist ein Kampf im Gange um die Köpfe unserer Kinder.
Das öffentliche Schulsystem der USA hat sich leider der Zerstörung des christlic
hen Glaubens hingegeben und seiner Ersetzung durch Evoluti on, Schamanismus, Hin
duismus, Buddhismus und amerikanischer Ein geborenenreligion. In den meisten Sch
ulen der westlichen Welt wird In doktrination mit Unterricht entschuldigt.
Jean-François Revel zeigt dies auch für sein Geburtsland Frankreich auf:
»Der Vertrauensmißbrauch und die Preisgabe der moralischen Ver pflichtung der Le
hrer zeichnet sich auch hier auf schändlichste Weise ab Bereits vor 1967 boten f
ranzösische Schulbücher ein idyllisches Bild der UdSSR, im Einklang mit den opti
mistischsten Propaganda-Klischees Der Unterricht bereitete militanter Verkündigu
ng den Weg. So wies ein Autor eines Handbuchs für Lehrer (Vincent, Bordas, 1980)
seine Kollegen an: »In der Welt gibt es zwei Lager: ein imperia listisches und
antidemokratisches (die USA) und ein antiimperialisti sches und demokratisches (
die UdSSR) «
[Noch 1987, als es keine Ausrede für die Unkenntnis der schreckli chen Wahrheit
gab], wurden die Errungenschaften der sowjetischen Wirtschaft in [glühenden] Wor
ten beschrieben nicht in Untergrund-Zeitungen sondern in Schulbüchern als Pflich
tlektüre der Kinder.
Wenn Eltern sich gegen diesen horrenden Vertrauensbruch auf Seiten des Schulsyst
ems wehren und gegen die kalkulierte Zerstörung der Moral maßstäbe ihrer Kinder,
verwehrt man ihnen das Recht zur »Einmischung« in das Treiben der öffent lichen
Schulen mit ihren Kindern. Für ihre berechtigte Sorge werden sie als »fanatisch
e fundamentalistische Christen« verschmäht, so der heute erniedrigendste Schimpf
name.
Der Autor Tom Robbins beschreibt tref fend die heutige Haltung der Verachtung vo
n Gott und seinem Wort:
»Unser Ziel ist es, bewußt und vorsätzlich auf einen klügeren, emanzi pierteren
und brillanteren Zustand des Seins zuzustreben, nach Eden zurückzukehren, Freund
schaft mit der Schlange zu schließen und un sere Computer unter den wilden Apfel
bäumen aufzustellen«.

Die Psychologisierung der Gesellschaft


Zum Zweck der Umgestaltung der Jugend in die Weltbürger der Zukunft gibt die Reg
ierung ihre Sorge um das psychische Wohlergehen des Kin des zum Besten. Martin L
. Gross lamentiert in seinem Buch Die psycho logische Gesellschaft:
»Das Schulgebäude ist zum pulsierenden Psychozentrum geworden, aus gestattet nic
ht allein mit Lehrern, die in »pädagogischer Psychologie« trainiert sind, sonder
n zudem mit 60.000 Sozialarbeitern und 7.000 Schulpsychologen, deren »Sprechstun
de« an Therapie grenzt«.
Was hat der dominante Einfluß der Psychologie in unseren öffentlichen Schulen er
reicht? Vor 50 Jahren waren die schlimmsten Probleme, de nen sich Lehrer und Sch
ulverwalter gegenübersahen, folgende: 1.) Schwat zen beim Unterricht, 2.) Kaugum
mi kauen, 3.) Krach machen, 4.) Ren nen auf den Fluren, 5.) fortgesetztes Schwän
zen, 6.) Verstöße gegen die Kleiderordnung, 7.) Verstreuen von Abfall.
Heute sind es: 1.) Drogenmißbrauch, 2.) Alkoholmißbrauch, 3.) Schwangerschaft, 4
.) Selbstmord, 5.) Vergewaltigung, 6.) Raub, 7.) Körperverletzung.
Ein Artikel in Reader s Digest kommentierte:
»Die Amerikaner lernten die Lektionen, dass Magic Johnson sich mit AIDS infizier
t hat, dass die Schulen in New York City Kondome an Jugendliche verteilen und da
ss ein Neffe von Präsident John F. Ken nedy Sex mit einer Frau hatte, die er in
einer Bar aufgegabelt hatte. Jede Nachricht handelte von etwas, was der derzeiti
gen Kultur insge samt fremd war: Sünde«.
In den vergangenen 25 Jahren war Sünde nichts, worüber sich viele lange Zeit den
Kopf zerbrochen hätten. Aber Sünde bot zumin dest einen Rahmen für das Verhalte
n. Als dieser Rahmen mit der se xuellen Revolution abgeschafft wurde, haben wir
die Richtschnur für die persönliche Verantwortung verloren Die USA hat Probleme
mit Drogen, Sex an Highschools, AIDS und Vergewaltigung. Keines die ser Probleme
wird verschwinden, solange nicht Verantwortungsträger auftreten und in offener
moralischer Sprache erklären, dass einiges von dem, was Menschen heute tun, fals
ch ist.
Die neuen »Werte«, die auf den öffentlichen Schulen eingeflößt werden, spiegeln
sich auch in den amoralischen, bösartigen Idolen und Drogen abhängigen wider, di
e die heutige Jugend bewundert.
Marilyn Mansons Album Antichrist Superstar »war in der ersten Woche nach Erschei
nen auf dem dritten Platz der Hitliste meistverkaufter CDs [im Herbst 1996]. Mit
seinem Künstlernamen, der sich aus dem Sexsymbol Marilyn Mon roe und dem Massen
mörder Charles Manson zusammensetzt, spottet die ser ordinierte Satanspriester m
it seiner headbangenden Band offen je dem moralischen Prinzip. Mit T-Shirts mit
der Aufschrift Töte Gott, töte deine Eltern, töte dich selbst feiert die Band Hass
, Rassismus, sexuelle Perversion, Gewalt und Gotteslästerung und verhöhnen Gott
und be schimpfen Jesus. Marilyn [Manson] sagte: Ich bin jetzt auf meinem Weg nach
unten; ich möchte dich gern mitnehmen. «
Die Theologen der Psychologie konnten ihre okkulte Religion nur auf den Ruinen d
es christlichen Glaubens erbauen.
Carl Rogers gab zu: »Ja, es stimmt, Psychotherapie ist subversiv Therapie, Theor
ien und Tech niken fördern ein neues Menschenbild entgegen der traditionellen Au
ffassung.« In Psychology Today (PT) frohlockte Rollo May: »Wir haben uns von den
Theologen verabschiedet, die im Kielwasser unseres toten Gottes treiben.« Schon
1969 erklärte PT: Wir müssen »unsere eigenen inneren Erfahrungen unabhängig von
den traditionellen Grundlagen der jüdisch-christlichen Erfahrung deuten Wir sin
d gezwungen, unse re eigene Moral aufzurichten, unseren eigenen Glauben zu errei
chen «

Der schuldlose Mensch von heute


Recht und Unrecht haben ihre Bedeutung verloren, weil der modernen Psychologie z
ufolge niemand für irgendetwas, was er tut, verantwortlich ist. Wir alle sind Op
fer, durch Kindheitstraumen zu dem getrieben, was wir tun. Diese Traumen, die wi
r einst erlitten, haben verborgene Motive und Triebe erzeugt, die im Unterbewußt
sein vergraben liegen und uns somit unbekannt und von uns nicht zu kontrollieren
sind. Heute sind vie le Eltern von solchen Lügen überzeugt und bestrafen ihre K
inder nicht mehr mit Zucht, weil sie fürchten, sie könnten ihnen seelischen Scha
den zufügen. Gross stellt heraus:
Vor Freud konnte kein gebildeter Erwachsener einen plausiblen Grund finden, die
Verantwortlichkeit für sein Verhalten zu umgehen. Die Schaffung eines schuldlose
n Menschen war der Psychoanalyse und psychodynamischen Psychologie vorbehalten.
Das ist nicht mit dem Vertuschen seiner Fehler getan, sondern diese Fehler müsse
n auf sei ne Kindheit zurückgeführt werden die Zeit, als er moralisch unschul di
g war Freud erklärte diese Schuldlosigkeit einmal einem Patien ten, der sich für
seine Feigheit schämte. »Ich zeigte ihm auf, dass er sich selbst logischerweise
als in keiner Weise für einen dieser seiner Charakterzüge verantwortlich betrac
hten solle Diese verwerflichen Impulse waren nichts als Abkömmlinge seines infan
tilen Charak ters, die in seinem Unbewussten überlebt hatten; und moralische Ver
antwortlichkeit kann auf Kinder nicht angewendet werden.«
Das ist die Theorie der fortdauernden Kindheit. Nicht nur Neurose, sondern auch
Mißmut oder die Unfähigkeit, Liebe oder Freundschaft zu finden, sind uns von uns
eren erwachsenen Schultern genommen und zurückverwiesen worden auf die schlaffe
Brust der Mutter
Unglücklich verheiratete 45-Jährige suchen die Antwort nicht in ihrer eigenen Se
lbstsucht oder Unreife »Meine Mutter (oder mein Vater) hat dies und jenes getan «
, lautet die Litanei der psychologi schen Gesellschaft.
Sünde wurde neu definiert als Krankheit und die Liste »mentaler Krank heiten« wi
rd fast täglich länger. Anstatt zur Verantwortung gezogen und zur Reue aufgerufe
n zu werden, wird dem Sünder »Therapie« verabreicht. Alles, von Ungehorsam bis z
um Mord, wird als irgendein Syndrom oder als Sucht entschuldigt. Ehebrecher sind
jetzt »Sexsüchtige«, deren Krankenversicherung für langwierige »Behandlungen«
in säkularen und sogar »christlichen« Psychiatrien aufkommt.
Die Explosion von Rebellion, Kriminalität und Unmoral unter Jugend lichen läuft
seit Anfang der 50er Jahre parallel zum exponentiellen Wachs tum der Psychologie
. In den Jahren 1980 bis 1987 nahm in den USA die Anzahl der 10- bis 19-Jährigen
, die in psychiatrische Klinken eingeliefert wurden, um 43 % zu. Gleichzeitig ha
t sich die Zahl der Plätze in privaten Psychiatrien pro 100.000 Personen innerha
lb der fünf Jahre von 1983 bis 1988 mehr als verdoppelt. Was für eine Wachstumsb
ranche! Die Psycho logie wurde zu Recht bezeichnet als der einzige Berufszweig,
der »die Krankheiten erzeugt, die er angeblich heilen soll«.
Die konsequente Disziplin, die Kinder brauchen und die die Bibel an ordnet (Spr
13,24; 22,15; Hebr 12,6 u.v.m.) wird jetzt »Kindesmißbrauch« genannt. Staatliche
Einrichtungen nehmen christlichen Eltern ihre Kin der weg, weil diese Eltern li
ebevoll von der korrigierenden Rute Gebrauch gemacht haben. Was einst als Faulhe
it, Gleichgültigkeit, Widerspenstig keit oder Rebellion bestraft wurde, wird jet
zt als mentale »Störung« ent schuldigt. Die Zahl der Kinder, bei denen »Lernschw
äche« diagnostiziert wird, hat sich von 1977 bis 1992 verdreifacht! Kinder werde
n auf Ritalin gesetzt, nachdem sie samt ihren Eltern von einem Therapeuten von i
hrer Abnormalität überzeugt wurden ein Stigma (und eine Ausrede), das sie wahrsc
heinlich fürs Leben behalten werden. Obwohl Ritalin süchtig macht und trotz der
fehlender Belege für eine positive Wirkung und trotz der vielen Fälle von Gewalt
und Selbstmord infolge des Absetzens wird Rita lin etwa einer Million amerikani
scher Kinder verabreicht.

Breiten sich psychische Krankheiten epidemieartig aus?


Zur Steigerung ihrer Macht über die Gesellschaft erfinden Psychiater und Psychol
ogen ständen neue Arten »mentaler Krankheiten«. Die Ameri kaner leiden jetzt zu
Millionen an angeblichen Gebrechen, die vor ein paar Jahren noch unbekannt waren
. Diese werden in der »Bibel der men talen Krankheiten« definiert, dem Diagnosti
schen und Statistischen Ma nual Psychischer Störungen (DSM). Als dieses Kompendi
um 1952 zum ersten Mal veröffentlicht wurde, führte es 112 psychische Störungen
auf, im Vergleich zu einem halben Dutzend bekannter Geistesstörungen 100 Jahre z
uvor. Die zweite Ausgabe von DSM im Jahre 1968 umfaßte 163 Störungen; das 1980 h
erausgegebene DSM-III 224. DSM-IV erschien 1994 und die Liste der mentalen Störu
ngen war auf 374 angewachsen! Ist das eine wütende Epidemie psychischer Krankhei
ten oder werden wir an der Nase herumgeführt? Ein Redakteur schrieb sarkastisch:
Hat Ihre 10-jährige Tochter keine Lust auf ihre Mathe-Hausaufgaben? Beordern Sie
sie besser auf die nächste Couch, denn sie hat Nr. 315.4, Entwicklungsmentale A
rithmetische Störung. Oder vielleicht bist du ein Teenager, der Streit mit seine
n Eltern hat. Oh, oh! Schleunigst Medi zin besorgen, denn du hast Nr. 313.8, Opp
ositionelle Trotzstörung Ich übertreibe nicht. (Das wäre nämlich das Fiktions-St
örungs-Syndrom.)
Ich weiß, dass es da draußen einige Zyniker gibt, die sich im Leben nie auf die
Couch eines Psychiaters herablassen würden Ihr Widerwillen, professionelle Hilfe
in Anspruch zu nehmen, ist an sich ein Symptom für ein schweres psychisches Pro
blem. Das steht hier in dem Buch: Nr. 15.81, Behandlungs-Verweigerungs-Störung.
Eine Sondersendung von CBS-TV berichtete, dass im Denken der inter viewten Jugen
dlichen »nagende Zweifel an der eigenen psychischen Gesundheit« vorherrschen. Ei
n Autor versucht die Unsinnigkeit aufzuzei gen, von der Amerika befallen wurde:
Seit eh und je waren manche Kinder, wie auch Erwachsene, etwas ak tiver als ande
re Altersgenossen. Vielleicht spielen sie eifriger oder sind im Denken sprunghaf
t, weil sie eine kurze Phase der Aufmerksamkeit haben die Eltern gingen damit ei
nfach als Gegebenheit des Lebens um Und kluge Eltern sahen, dass die Kinder, wie
die Erwachsenen, ihr Verhalten zu verbessern lernen
Die Psychologie meinte jedoch, dass etwas im Argen läge Als sie die Praxis des P
sychiaters betraten, dachten das Kind und seine El tern, es sei normal. Wenn sie
herauskommen, denken sie, es ist abnor mal Als normales Kind wäre es toleriert,
ertragen und bestraft wor den wie Eltern es seit Tausenden von Jahren getan hab
en. Und aller Wahrscheinlichkeit nach wäre das Kind da ohne viel Aufhebens herau
sgewachsen.
Als abnormales Kind wird es jedoch von seinen Eltern, Lehrern und vielleicht auc
h seinen Klassenkameraden wesentlich anders be handelt. Es ist ein »Sonderling«
über die Jahre der Behandlung Das Kind selbst wird natürlich denken, irgendetwas
in seinem Inneren stimme nicht Dieses Gespür der »Abnormalität« wird es für den
Rest seines Lebens begleiten.

Okkultismus an öffentlichen Schulen


Ein Artikel in der Zeitschrift Journal of Humanistic Psychology mit der Überschr
ift »Fantasiereisen in der Pädagogik« erklärt: »Von Delphis Er kenne dich selbst b
is zum ihr werdet sein wie Gott! der Schrift wird uns versichert, dass wir tatsäch
lich multidimensionale Wesen sind, die zu Werken imstande sind, die unsere Vorst
ellungskraft übersteigen, und dass unsere Phantasie und unser hauptsächlicher Le
benssinn ist, zu entdecken, wer wir sind und zu was wir werden können.« Anschein
end ist sich der Autor nicht darüber im Klaren, dass »ihr werdet sein wie Gott«
die große Lüge Satans ist. Der Artikel stellt die transpersonale Pädagogik vor u
nd sagt, dass »Meditation und Fantasiereisen der Kern des Lehrplans sind«.
Die Techniken, die den Kindern an öffentlichen Schulen beigebracht werden, sind
die gleichen, wie sie von Hexenmeistern gebraucht werden, um Kontakt mit den »Le
itgeistern« (Dämonen) aufzunehmen, von de nen sie ihre Kraft beziehen. Schulkind
ern wird beigebracht, sich selbst unter Wasser zu visualisieren, den Delfin Duso
auf sich zukommen zu sehen, sich auf ihn zu konzentrieren bis sein Bild deutlic
h wird und dann mit ihm zu sprechen. Er wird antworten. So wird Kontakt mit eine
m Geist wesen aufgenommen. Danach braucht DUSO nur visualisiert zu werden und wi
rd sogleich zu Hilfe kommen. Der US-weite Lehrplan für Sprach kunst Read umfaßt
die folgende Visualisierungs-Übung:
Schließe deine Augen und atme tief durch, um dich zu entspannen Stelle dir in Ge
danken einen Platz vor mache dich mit der Umge bung vertraut bitte, einen Führer
zu treffen. Ein Tier, eine Person oder ein Wesen wird dich begleiten und wird d
ir jede Kraft geben, die du brauchst
Beobachte, was dieser neue Begleiter tut oder dir zeigt. Höre zu, was er dir sag
t. Gehe überall hin, wohin dieser Betreuer dich führen möchte. Du bist in Sicher
heit
In Kalifornien bringt man Drittkläßlern bei, einen persönlichen Leit geist in Fo
rm eines Tieres zu visualisieren und dann ihre okkulten Erfah rungen mit diesem
Wesen für eine Ausstellung am Schwarzen Brett auf zuschreiben. In Oregon wurden
Schüler bei einem Mittwinterfest aufge fordert, sich in Anordnung ihrer Sternzei
chen hinzusetzen. Dann sollte der »Sonnengott« und der »Mondgott« den Raum betre
ten, begleitet von Gesang und Trommelschlägen. »Die Feier des Mittwinterfestes m
it Tanz um den Sonnenwendbaum ist eine der Alternativen, den der Anti-Vorurteil-Le
hrplan als Alternative zu Weihnachten vorschlägt.«
Denen, die den Okkultismus in die Schulbildung einbringen, wird hohe Ehre erwies
en. Die okkulte Psychologin Jean Houston wurde 1984/85 in den USA von Pädagogenv
ereinigungen zur »Pädagogin des Jahres« ge kürt. Lamar Alexander, US-Bildungsmin
ister unter Präsident Bush, gab zu, dass das Buch, das sein Denken in den letzte
n zehn Jahren am mei sten beeinflußt hat, A God Within (»Ein innerer Gott«) von
Rene Dubos war. Der Autor sagt darin, dass »unser Seelenheil von unserer Fähigke
it abhängt, eine Religion der Natur zu schaffen die dem modernen Men schen angep
aßt ist«.
Eine Mutter aus Montana entdeckte, dass ihr Kind aus der 4. Klasse behauptete, e
inem mythischen Indianerstamm anzugehören. Die Kinder sollten sich vorstellen, d
ass sie sich auf eine Suche »allein in die Wüste begeben um ihrem Stamm zu bewei
sen, dass sie würdig sind, als Er wachsene angesehen zu werden«. In der Sorge, d
ass diese Suche zur Be gegnung mit Leitgeistern herangezogen würde, befaßte die
Mutter sich näher mit den Lektionen. In einer Lektion begegneten die Kinder eine
m geheimnisvollen Jugendlichen »vom Modat-Stamm, der bekannt ist für seine großen
Schamanen «. Sie sollten ihm (in Gedanken) »in eine tiefe Schlucht folgen [wo] du
spürst, dass viele Geister aufsteigen die dich rufen, um diesen unglaublichen O
rt aufzusuchen«. Das sind nur ei nige wenige Beispiele von Okkultismus, der in ö
ffentlichen Schulen klei nen Kindern beigebracht wird.

Spielzeug, Spiele und Filme


Viele der Spiele, Spielzeuge, Videos und Kinofilme, die sich unter Kin dern und
Jugendlichen größter Beliebtheit erfreuen, haben mit dem Ok kulten zu tun. Spiel
e wie »Dungeons and Dragons« (D+D) von dem es sogar ein christliches Gegenstück
namens »Dragon-Raid« gibt ziehen die Spieler in ununterbrochenen Okkultismus. Di
ese »Fantasie-Rollenspiele« sind extrem gefährlich, weil sie auf Imagination ber
uhen, und das ist der schnellste Weg ins Okkulte. Hier würde es den Rahmen spren
gen, wenn wir diese Spiele auflisten und analysieren wollten. Eltern sollten die
se Spiele selbst unter die Lupe nehmen.
Zeichentrickfilme und -serien im Fernsehen und auf Video sind so wohl eine Verlo
ckung zum wie auch eine Einführung in den Okkultis mus. Eltern sollten sorgsam a
uf das Ziel und die Bedeutung dahinter achten. Die Medien haben die Kinder der w
estlichen Welt in reinste Be sessenheit mit dem Okkulten gebracht. Sowohl von de
r äußeren Erschei nung her als auch was ihre Macht betrifft, besteht eine Parall
ele zwischen den Helden und Drogenidolen der heutigen Jugend und den antiken hei
d nischen Göttern und Göttinnen.
Zu den populärsten Helden gehören die »Teenager Mutant Ninja Turt les«, die ihre
besondere Kraft durch fernöstliche Meditation erhalten, die sie von ihrem Guru
»Splinter, die Ratte« lernten. She-Ra ist der An führer einer Gruppe von Zaubere
rn und Göttinnen, die das Universum von Crystal Castle aus regieren, dem Zentrum
und die Quelle aller Macht.
Dann sind da die halb menschlichen, halb tierischen Donnerkatzen, de ren Augen m
it einer inneren okkulten Kraft aufleuchten. Viele weitere könnten angeführt wer
den.
Oft kommt es vor, dass ein Mitarbeiter einer Kinderbibelstunde oder einer christ
lichen Kinderfreizeit die Kinder fragt, was sie in Gefahr oder Bedrohung tun wür
den und als Antwort erhält, dass sie nicht zu Gott bzw. zum Herrn Jesus rufen wü
rden, sondern zu She-Ra, der Fürstin der Macht, oder zu He-Man oder zu den Power
-Rangers.
Die Filmreihe Krieg der Sterne setzte vor 20 Jahren einen Trend in Gang. George
Lukas machte Werbung für Hexerei, indem er »die Macht« mit einer dunklen und ein
er hellen Seite vorstellte (schwarze und weiße Ma gie). Die Jedi-Ritter waren di
e Anhänger der »alten Religion«, eine an dere Bezeichnung für Wicca bzw. Hexerei
. Das Laserschwert war keine Waffe, sondern ein Weissagungs-Instrument, das nur
die benutzen konn ten, die in seine Kräfte eingeweiht waren. Luke Skywalker konn
te es nicht anwenden, bis er gelernt hatte, wie man einen erweiterten Bewußtsein
szustand erlangt und so »der Macht die Kontrolle überläßt«. Obi Wan Kenobi wurde
Lukes Leitgeist und kommunizierte mit ihm von der ande ren Seite. Bei Darth Vad
er, scheinbar die Verkörperung des Bösen, stellt sich heraus, dass er U Thants i
nnere Perfektion hat und er schließt sich Obi Wan jenseits des Todes an. So offe
nbart er die universale Einheit. Yoda ist ein Yogi, der Luke die Macht des posit
iven Denkens beibringt. Für Millionen junger Menschen trat die okkulte »Kraft« a
n die Stelle von Gott.
Auf Krieg der Sterne folgten weitere Filme, die offen Okkultismus ver breiteten.
Da gab es Die unheimliche Begegnung der dritten Art, Poltergeist, Ghost und ein
e Fülle anderer. Durch Filme und Videos wird die heutige Jugend zu der unheilige
n Dreifaltigkeit von sexueller Unmoral, Rebelli on und Okkultismus verführt. Ein
er der heißesten Filme des Jahres 1996 war Der Hexenclub. Diese Geschichte von v
ier Mädchen, die sich in He xerei verstrickten, war für Teenager konzipiert.
»Wizards« ist ein Spiel, das in den öffentlichen Schulen Südkaliforni ens einges
etzt wurde, angeblich um Rechtschreibung zu lehren. Es för dert jedoch Dämonie u
nd Zauberei und stellt Satan auf witzige Weise als großen Macher und Anführer da
r. Ein weiteres okkultes Buch ist Medita tion für Kinder von Deborah Rozman, das
viel Anerkennung und Lob gefunden hat. Mit Verweis auf die Wirkung dieses Buche
s erklärte die Zeitung San Jose Mercury begeistert: »Erzieher, die bei hyperakti
ven Kin dern einst zu Ritalin und anderen Drogen griffen setzen nun tägliche Med
itationsübungen ein mit positiven Ergebnissen.«
Ein Buch, das den christlichen Glauben darstellt, wäre in den USA an öffentliche
n Schulen nicht erlaubt, weil die Trennung von Kirche und Staat in diesem Fall g
eltend gemacht würde. Aber Rozmans Buch wird allgemein gut geheißen, obwohl es g
rundlegende religiöse Praktiken des Hinduismus lehrt und Paramahansa Yogananda g
ewidmet ist, »da einige der Übungen und ein großer Teil der Inspiration zu diese
m Buch von ihm stammt«. Seine grundlegende Prämisse ist »die göttliche Natur der
Kindheit«, und sein ausdrücklicher Zweck ist, »Kindern von überall zu ei ner E
ntwicklung zu ihrer spirituellen Bestimmung« zu verhelfen. Das Buch ist ein Komp
endium von unverhohlenen Symbolen und Praktiken des Hin duismus, vom Singen des
»Om« und Yogaübungen bis hin zur Selbstver wirklichung. Doch das East-West-Journ
al sagt: »Das Fehlen eines religiö sen Standpunktes macht dieses Buch zu einem e
xzellenten Lerninstrument.«
Ein todbringendes Übel, eine zerstörerische Verschwörung
Okkultismus ist stets mit Unmoral und sexueller Perversion verbunden. Gegen den
Willen der Eltern werden an Schulen Kondome verteilt und die Kindern im »Safer S
ex« unterwiesen. Die Empfehlung von Verzicht auf vorehelichen Verkehr als bester
Schutz wird als religiöse Vorstellung abgewiesen. Doch sogar säkulare Studien h
aben gezeigt, dass voreheli cher Verkehr die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein
e spätere Ehe in der Scheidung enden wird. Das ist genau das Gegenteil dessen, w
as heute propagiert wird und was jene meinen, die vorehelichen Sex praktizieren.
Eine der todbringendsten Sexualpraktiken ist die Homosexualität. Wer in ausschli
eßlich homosexuellen Kreisen verkehrt, wird sich mit einer 1000 fach höheren Wah
rscheinlichkeit AIDS zuziehen als ein Heterosexueller. Homosexuelle Praktiken um
fassen die übelsten Ausgeburten pervertier ter animalischer Fantasie. 37 % der H
omosexuellen praktizieren Sado masochismus.
Wer sich gegen Homosexualität ausspricht, wird als borniert denun ziert. Doch al
lein die Statistiken sollten bei jedem zu einer ablehnenden Einstellung führen.
Der Volksprotest gegen diese tödliche Gewohnheit sollte weit lauter sein als der
Protest gegen Rauchen. Das mittlere Ster bealter ist bei verheirateten heterose
xuellen Männern fast doppelt so hoch wie bei Homosexuellen: 75 Jahre im Vergleic
h zu 39. Nur 1 % der Homo sexuellen wird älter als 65. Die durchschnittliche Leb
enserwartung bei verheirateten Frauen ist 79 Jahre, im Vergleich zu 45 Jahre bei
Lesben. Die Selbstmordgefahr ist bei Homosexuellen um 87 % höher als bei Heter
osexuellen und sie sterben mit einer um 23 % höheren Wahrschein lichkeit an Herz
infarkt. Aufgrund dieser Fakten ist es allgemein verwerf lich, für Homosexualitä
t einzutreten.
Diese Zahlen werden jedoch von der Öffentlichkeit ferngehalten. Die Politiker si
nd eingeschüchtert und müssen sich unter die Wählermacht der Schwulen und Lesben
beugen. Das gilt insbesondere für die Clinton-Regierung. Immer mehr religiöse F
ührungspersonen, Katholiken wie Protestanten, lassen Homosexualität als rechtmäß
ig gelten. Billy Graham hat sie als Sünde bezeichnet, doch andererseits schweigt
er praktisch zu diesem Thema. Während seiner Evangelisation in Portland (Oregon
) vom 23. 27. September 1992 forderte Graham zu Neutralität in politischen Strei
tfragen auf. Er weigerte sich, zum staatlichen Gesetzesvorschlag 9 Stellung zu n
ehmen, der die Regierung davon abhalten würde, »Homo sexualität zu fördern, zu v
erbreiten oder zu erleichtern«.
Besorgte Konservative rufen zu einer »Rückkehr zu traditionellen ethi schen Wert
en« auf. Ja sicher, aber welche »Tradition« soll das sein, und aufgrund welcher
Autorität? Im gegenseitigen Einvernehmen mit einer anständigen Gesellschaft? Wer
definiert diese Begriffe? Wir haben es dringend nötig, auf den Rat Gottes zu ac
hten! Christus sagte: »Ich über führe und züchtige alle, die ich liebe. Sei nun
eifrig und tue Buße!« (Offb 3,19). Man erweist Homosexuellen einen weit größeren
Liebesdienst, wenn man sie korrigiert, als wenn man sie »akzeptiert«. Wer diese
irrege leiteten Seelen wirklich liebt, wird sie auf die Bibel hinweisen, die ih
r Verhalten als sündiges Greuel für Gott brandmarkt. Wer sie liebt, wird sie fle
hentlich bitten, mit dieser Sünde zu brechen, die ihnen und ihren »Partnern« nur
einen vorzeitigen und schmerzlichen Tod und letztlich die Hölle einbringen wird
.
AIDS erfreut sich eines Status, wie er nie zuvor einer hochgradig an steckenden
und tödlichen Krankheit zugebilligt wurde. Anstatt dass sie als todbringende Pla
ge behandelt wird, hat AIDS sich zu einem bürgerli chen Recht etabliert. Wer AID
S hat, hat damit einen privilegierten Sta tus und sogar das Vorrecht, seine Infe
ktion geheim zu halten. Die Hygie negesetze verbieten jedem, der an Krankheiten
wie Hepatitis leidet, die Arbeit in einem Restaurant, doch viele AIDS-Kranke übe
n eine solche Beschäftigung aus. Die Identifikation von AIDS-Kranken, die der ge
sun de Menschenverstand eigentlich fordert, ist als »Diskriminierung« untersagt
, obwohl es das sichere Todesurteil für jemanden ist, der sich infolge dieser un
vernünftigen Rücksichtnahme mit dem HIV-Virus infiziert.
Solche kriminelle Dummheit bedroht uns mit einer beispiellosen Ka tastrophe. Die
Verseuchung von Blutkonserven aufgrund von Ignoranz und Fahrlässigkeit führte z
u einer großen Zahl von an AIDS gestorbenen Bluterkranken. Trotz aller Vorsichts
maßnahmen haben sich auch solche mit AIDS angesteckt, die im medizinischen Berei
ch arbeiten und mit HIV-Patienten zu tun hatten. Kürzlich wurde eine ganze Famil
ie (Eltern und Kinder) von AIDS ausgelöscht. Wie sie sich den HIV-Virus zugezoge
n haben, bleibt rätselhaft.
Bei den neuesten, Ende November 1997 veröffentlichten Studien wur den neue Arten
des HIV-Virus entdeckt, die weit schwieriger zu identifi zieren sind, sowie ein
e epidemieartige Ausbreitung, die schneller voran schreitet, als zuvor geschätzt
, mit mittlerweile 30 Millionen (1 % aller se xuell aktiven Erwachsenen) Infizie
rten. Hilfe erhofft man immer noch von einem Impfstoff, obwohl wissenschaftlich
erwiesen ist, dass ein sol cher niemals gefunden werden wird.

Homosexuelle: die neue privilegierte Klasse


Sowohl die Medien als auch die öffentlichen Schulen werden von der kleinen, aber
militanten Minderheit von Homosexuellen (Umfragen zu folge ca. 2 bis 3 %) unter
Druck gesetzt und stellen so Homosexualität als natürlich und vertretbar dar. D
ie Türen der Schulen, die christlichen Rednern verschlossen sind, öffnen sich we
it für solche, die sich durch Verdrehung der Tatsachen und offensichtliche Lügen
für Homosexuali tät aussprechen. »Project 10« ist nur eines der öffentlichen Sc
hulprogram me, das darauf ausgelegt ist, Amerikas Kinder für Homosexualität zu ö
ff nen. Die Kinder werden aufgefordert zu experimentieren, um ihre sexu elle »Or
ientierung« oder »Vorliebe« in Erfahrung zu bringen.
In den gesamten USA werden Lesebücher für das erste Schuljahr zur Förderung von
Homosexualität eingesetzt (z. B. Papas Freund, das Ho mosexualität als normal hi
nstellt, und Heather Has Two Mommies »Hea ther hat zwei Muttis« , die Geschichte
eines Kindes eines lesbischen Paares, das durch künstliche Befruchtung zur Welt
kam). Eine Schwulen zeitung prahlte:
Wenn der religiöse rechte Flügel sich schon über Papas Freund auf regt, Michael
Willhoites bahnbrechendes Kinderbuch über einen Jun gen, der mit seinem schwulen
Vater und dessen Liebhaber zusammen lebt, dann geht Willhoite davon aus, dass s
ie erst recht in die Luft ge hen, wenn er den Nachfolgeband Daddy s Wedding (»Papa
s Hochzeit«) fertig gestellt hat. Er spricht bereits von sich selbst und seiner
Kollegin Leslea Newman, die das gleichfalls umstrittene Kinderbuch Heather Has T
wo Mommies schrieb, als »antichristliches Zwillingspaar«.
Sich selbst als »antichristliches Zwillingspaar« zu bezeichnen, ist ein Ein gest
ändnis des antichristlichen Wesens dieser Perversion. Es wird einge standen, das
s die homosexuelle Gesellschaft fest entschlossen ist, die Ju gend zu pervertier
en. Willhoite sagt: »Ihr Denken [das der Eltern] können wir vielleicht nicht änd
ern, aber wir können zumindest einen Schuss auf sie abfeuern, indem wir das Denk
en ihrer Kinder ändern.« Das ist ein unab sichtliches Eingeständnis, dass entge
gen ihren Behauptungen niemand homosexuell geboren wird, sondern dass man zu die
ser Sünde verführt wird.
Die homosexuelle Propaganda verbreitet zahlreiche Lügen. Der Ho mosexuelle wird
als weit liebevoller und freundlicher dargestellt als der Durchschnittsbürger. W
enn das stimmt, warum beharren dann Homose xuelle in einem Verhalten, das sowohl
für ihre »Partner« wie auch für die ganze Bevölkerung lebensbedrohlich ist? Ein
e weitere Lüge ist die Be hauptung, AIDS sei nicht wirklich ansteckend. Warum gi
bt es dann eine AIDS-Epidemie? Dr. John G. Barlett, Leiter der Abteilung für Inf
ekti onskrankheiten am John Hopkins Hospital, hat AIDS in Wirklichkeit als »die
tödlichste Epidemie der Geschichte«
bezeichnet. Dann gibt es den cleveren Missbrauch von Statistiken, dass sich mehr
Hetero- als Homo sexuelle an Kindern vergehen. Ja, auf die 98 % der heterosexue
llen Be völkerung fallen mehr Sexualvergehen als auf die 2 % der Homosexuel len.
Diese Minderheit von 2 % ist jedoch stets für ein Drittel bis die Hälfte allen
sexuellen Kindesmißbrauchs verantwortlich und sieht diesen auch noch als normale
s Verhalten an. Die bis heute ausführlichste Studie über männ lichen Kindesmißbr
auch zeigt, dass Homosexuelle durchschnittlich 7,5-mal so viele Sexualdelikte an
Jungen verüben wie Heterosexuelle an Mädchen.
Ein hauptsächliches Ziel einer Schwulenvereinigung (National Gay Task Force) ist
die Aufhebung aller Gesetze zur Einschränkung von Min derjährigen. Schockierend
e Tatsache ist, dass NAMBLA (die »Nordame rikanische Liebesvereinigung für Bezie
hungen zwischen Männern und Jungen«), die ausdrücklich für Pädophilie eintritt,
in einer Kirche ge gründet wurde. Daran war eine Reihe von katholischen wie prot
estanti schen »christlichen« Führungspersonen beteiligt, die ihre Stimme zuguns
ten dieser Perversion abgaben. Traurigerweise ist ein bedeutender Pro zentsatz d
er Pädophilen römisch-katholische Priester.
Vom 29. Mai bis 1. Juni 1997 fand in Disney World in Orlando der siebte Jahresta
g der Schwulen und Lesben statt. In Werbeanzeigen wa ren Mickey Mouse und Donald
Duck Hand in Hand abgebildet, die an einem Schild mit der Aufschrift »Schwulent
ag in Disney« vorbeispazier ten. Die Veranstaltung zog 60.000 »Schwule, Lesben,
Bisexuelle und ihre Familien« an, im Vergleich zu 30.000 im Vorjahr. Wie böse is
t es doch, Kindern eine sexuelle Perversion zu empfehlen, die die Lebenserwartun
g voraussichtlich halbiert!
Im Rahmen der Festivitäten zur Begrüßung der Clinton-Regierung in Washington DC.
im Januar 1993 fungierte die US-Hauptstadt als Gast geber eines »Homosexuellen-
Einführungsballs«, der vom Einführungs komitee des Präsidenten finanziert wurde
und dessen Einladungen das offizielle Siegel des Präsidenten trugen. Über den Kö
pfen der tanzenden und feiernden Homosexuellen zeigte ein riesiger Videoschirm u
nter dem Beifall der Schwulen Clips aller positiven Aussagen aus Clintons Reden
über Homosexuelle. Clinton hat zahlreiche Schwulen und Lesben in Schlüsselpositi
onen seiner Regierung eingesetzt.

Um Ihrer Kinder willen


Nicht lange nachdem Bush und Quayle die Wahl verloren und Clinton und Gore gewon
nen hatten, erschien eine Ausgabe des Atlantic Monthly mit einer Titelstory unte
r der Überschrift »Dan Quayle hatte Recht«. Sie stellte heraus, was jetzt, nach
zwei Jahrzehnten Forschung, sogar die So ziologen zugeben: dass die Auswirkungen
von der Zerstörung der Fami lie katastrophal und verheerend sind. Der zunehmend
e Spott, der sich gegen heile Familien mit Müttern und Vätern richtet, die um je
den Preis ihre Verbindung der Liebe und Treue erhalten wollen, hat Chaos und Unh
eil angerichtet. Die Mißachtung biblischer Sexualmoral führt nicht nur zu Scheid
ungen, allein erziehenden Müttern und Vätern und unehe lichen Kindern, sondern i
st der tiefe Grund der meisten gesellschaftli chen Probleme, die uns heute große
Sorgen bereiten. Auch ein noch so hoher Etat kann weder die von Kriminalität ge
plagten Städte noch die zerbrochenen Familien heilen, und die »neue Moral« und »
alternative Lebensstile«, die von der liberalen Regierung befürwortet werden, ma
chen alles nur noch schlimmer.
Viele christliche Eltern haben den Lügen der Psychologie geglaubt und somit vers
äumt, ihre Kinder auf liebevolle und biblische Weise mit der nötigen Zucht zu er
ziehen. Ohne dieses Schutzschild ist dem gefährli chen Einfluß der Welt nur umso
mehr Tür und Tor geöffnet. In vielen Fällen wird der Glaube der Eltern nicht me
hr an die Kinder weiterver mittelt.
Jemand, der in Drogen und Rebellion verstrickt war, aber das Übel erkannte und f
loh, schreibt:
Ich war ein Kind der 60er, gehörte zur Blumenkinder-Bewegung. Ich erinnere mich,
wie aufregend es mir vorkam zum weltweiten Bünd nis der Jugend zu gehören, mit
einer neuen Vision des Friedens, der Liebe und der Brüderlichkeit, verbunden dur
ch Drogen und Musik.
Anfänglich schien mir alles neu und wunderbar. Am Ende kam et was ganz anderes d
abei heraus. Ich habe Glück gehabt, dass ich da mit intaktem Verstand herausgeko
mmen bin, wenngleich ich Jahre ge braucht habe, um wieder durchzublicken und von
der geistlichen Ge bundenheit befreit zu werden, in die ich geraten war. Andere
Freunde hatten dieses Glück nicht. Tod und Verlust von Verstand und Geist waren
an der Tagesordnung. Ich war noch nicht mal ein richtiger Hip pie nur ein norma
les Baptistenkind, das Spaß hatte an Drogen und Spielarten des Satanismus, die i
ch damals nicht durchschaute
Ich staune darüber, wie ich verführt wurde Ich habe mit Freun den geredet und wi
r haben über diese Zeit nachgedacht ungläu big zurückgeblickt, als wären wir ein
e Zeit lang hypnotisiert gewesen [Außer den] Drogen gab es noch eine andere mäch
tige Kraft Die Rockbands waren unsere Idole, unsere Gurus Musik hat sicherlich z
ur Hinwendung zu Mystizismus, Drogen und dem Geist des Antichristen beigetragen.
Unsere geliebten Beatles wandten sich den östlichen Religionen und den Drogen z
u und wir folgten ihrem Beispiel.
Trotz allen Protests seitens der Eltern sind die Verfechter des Umschwungs fest
entschlossen, fortzufahren und ihren spirituellen Fahrplan durchzu ziehen. Elter
n sollten
1.) tägliche Familienandachten halten und sicher stellen, dass ihre Kinder Chris
tus persönlich kennen und ihm ihr Leben übergeben und geweiht haben;
2.) darauf achten, dass ihre Kinder dem Herrn aus freier Entscheidung glauben un
d nachfolgen und dies nicht aufgrund elterlichen oder gemeindlichen Drucks tun;
3.) darauf achten, dass die aufrichtigen Fragen der Kinder beantwortet werden un
d dass sie auf der Grundlage des Wortes Gottes wissen, was sie und warum sie gla
u ben;
4.) wissen, was ihren Kindern auf der Schule beigebracht wird (sei es eine staat
liche oder christliche Schule), die Kinder wappnen, um Falschem widerstehen zu k
önnen und ggf. die Kinder aus Klassen oder Program men herausnehmen, die darauf
konzipiert sind, ihren Glauben und ihre Moralmaßstäbe zu untergraben;
5.) sorgsam Freundschaften, Aktivitä ten und andere Einflüsse auf ihr Leben beob
achten, die genauso todbrin gend sein können wie der Einfluß der öffentlichen Sc
hule; und
6.) ernst lich Gott um Weisheit bitten, die Kinder inbrünstig lieben und alle Ze
it zu biblischen Ratschlägen bereit sein, die sie ihnen in Geduld und Liebe mit
auf den Weg geben.
Jugendliche sollten vollkommen überzeugt davon sein, dass es aus schließlich dar
auf ankommt, was Gott von ihnen denkt und was er ihnen sagen wird, wenn sie eine
s Tages vor ihm stehen werden. So wie Jim Elli ot sagte, einer der Märtyrer von
Ecuador, der sich als junger Mann auf Kosten einer einträglichen Karriere für da
s Missionsfeld entschied: »Der ist kein Tor, der hingibt, was er nicht behalten
kann, auf dass er gewinne, was er nicht verlieren kann.«
Dem Buch OKKULTE INVASION entnommen von Horst Koch, Herborn, im März 2006

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