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Expertengruppe „GRAFCET-PLAN“
Fachtext
Um Steuerungen zu erstellen sind genaue Informationen über den Prozessablauf erforderlich. Beschreibungen in
schriftlicher oder mündlicher Form werden dann ungenau, wenn mehrere Arbeitschritte gleichzeitig ablaufen. Durch
Erstellung von Grafcet-Plänen nach DIN EN 60848 zur graphischen und theoretischen Darstellung lassen sich auch
komplizierte Arbeitsabläufe übersichtlich darstellen.
Aufbau:
In der Darstellung eines Grafcet-Plans nach DIN EN 60848 unterscheidet man zwischen Struktur und Wirkungsteil des
Funktionsplanes. Mit Hilfe der Struktur werden mögliche Abläufe zwischen den Stationen einer Steuerung beschrieben.
Die Struktur enthält die Bestandteile Schritt, Übergang (Transition) und Wirkverbindung.
Im Wirkungsteil des Planes werden die Beziehungen zwischen den Eingangs- und Ausgangsgrößen und der Struktur offen
gelegt. Der Wirkungsteil enthält die Bestandteile Übergangsbedingung (Transitionsbedingung) und Aktion.
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Stadt Köln - HANS-BÖCKLER-BERUFSKOLLEG – Maschinentechnik
LF 6: UE 1 Marktplatz- Expertengruppe „Grafcet-Plan“
Schritt:
Der erste Schritt wird Anfangsschritt genannt.
Der Anfangsschritt wird durch ein doppeltes
Quadrat gekennzeichnet. Jeder Schritt erhält
einen Namen. Die Namen sind üblicherweise
fortlaufende Nummern, beginnend mit Nummer 1.
Bei gleichzeitigen Abläufen oder bei einer
Ablaufauswahl können die Namen zusätzlich
Buchstaben beinhalten.
Transition:
Die Transition ist die Übergangsbedingung zwischen den Schritten. Erst wenn die Transitionsbedingung erfüllt ist, kann
der nächste Schritt erfolgen. Die Transition erhält einen Namen. Dies sind in der Regel fortlaufende Nummern. Die
Namen können bei gleichzeitigen Abläufen oder bei einer Ablaufauswahl auch Beschreibungen erhalten wie z.B.
Dauerzyklus 2. Die Transitionsbedingung kann durch Symbole, durch boolesche Variablen oder durch Beschreibungen
dargestellt werden.
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LF 6: UE 1 Marktplatz- Expertengruppe „Grafcet-Plan“
Bei einer wertabhängigen Übergangsbedingung können auch Variablen gebildet werden, deren „richtige Aussage“ als
Weiterschaltbedingung gilt. So wird z.B. Schritt 20 erst aktiviert, wenn der Druck p auf über 8 bar ansteigt.
Aktionen:
Aktionen können an Schritten angefügt werden. Die Aktion beschreibt, was mit der Steuerung geschehen soll. Die
Befehlsdarstellung kann durch einen Befehl oder eine Beschreibung erfolgen. Der Befehl V4-14 bedeutet, dass bei
Aktivierung des Schrittes das Ventil V4 ein Signal auf 14 erhält. Es können mehrere Aktionen gleichzeitig erfolgen. Die
Reihenfolge der Aktionen hat dabei keinen Einfluss auf das Steuerverhalten der pneumatischen Schaltung.
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Zu dem Zeitpunkt, in dem der zugehörige Schritt aktiv wird, wird der Variablen der in der Aktion angegebene Wert
zugewiesen. Der Wert der Variable bleibt so lange gespeichert, bis er durch eine andere Aktion überschrieben wird.
Da die Zuweisung des Wertes bei Aktivierung des Schrittes, also bei Vorliegen einer steigenden Signalflanke der
Schrittvariablen, ausgeführt wird, ist die Aktion durch einen Pfeil nach oben gekennzeichnet
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1. Arbeitsauftrag:
Lest den bereitgestellten Fachtext durch. Erstellt ein Plakat mit dem die Regeln eines Grafcet-
Planes erklärt werden. Geht in eurer Präsentation mindestens auf die folgenden Punkte ein:
der Symboldarstellung.
Erstellt für die Steuerung A und Steuerung B die dazugehörigen Grafcet-Pläne. Stellt eure
Lösungen in einem Plakat zusammen. Die erste Steuerung ist als Beispiel gedacht.
5 3
Ruhestellung zurückkehren. S1 2
1
1 3
Kennung Komponentenbezeichnung
Druckluf tquelle
A1 Zylinder, doppeltwirkend
S1 3/n-Wegev entil
V1 5/n-Wegev entil
Die Aktion im zweiten Schritt sorgt dafür, dass das Stellglied 2 V1-14
V1 in die Stellung a schaltet. Damit ist die Druckleitung 14
verbunden.
Steuerung A:
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Erstellt einen Grafcet-Plan für die angegebenen zwei Steuerungen. Eure Lösung soll ebenfalls als
1. Steuerung:
Steuerung: Durch gleichzeitiges Drücken von S1 und S4 fährt Zylinder A1 aus. Durch
A1
Kennung Komponentenbezeichnung
V2 Druckluf tquelle
OZ1 Wartungseinheit, vereinf achte Darstellung
V2 Zy linder, doppeltwirkend
S1 3/n-Wegeventil
S4 3/n-Wegeventil
V1 4 2 S2 3/n-Wegeventil
V1 5/n-Wegeventil
V2 Drosselrückschlagv entil
5 3 S3 3/n-Wegeventil
S4 1
2 S3 Wechselv entil
2
1 1
1 3
S1 2 S2 2 S3 2
1 3 1 3 1 3
OZ1
2. Steuerung:
Ein Zylinder kann entweder durch Drücken von S1 1S1 1S2
A1
im Einzelbetrieb aus und wieder einfahren oder
V3
im Dauerbetrieb durch Drücken von S2 ständig
2 5 3
1
1S1
1 3
V1
2
1 1
S1 2 S2 2
2
1S2
1 3 1 3
1 3
OZ1
18