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Phänomenologien der
Identität: human-, sozial- und kulturwissenschaftliche Analysen (1.
Aufl). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 7 - 47
Assoziationen:
- Einheitlichkeit
- Abgegrenztheit
- Selbständigkeit
- Unabhängigkeit
- Bestimmbarkeit
- Unteilbarkeit
Mögliche Definition: Personale Identität meint die Frage nach dem Selbst
oder Selbstverständnis als Frage nach den “starken Wertungen:”
„Ein Selbst ist jemand nur dadurch, daß bestimmte Probleme für ihn von
Belang sind. Was ich als Selbst bin - meine Identität -, ist wesentlich durch die
Art und Weise definiert, in der mir die Dinge bedeutsam erscheinen, und das
Problem meiner Identität wird einer Lösung nur durch eine Sprache der
Interpretation zugeführt, die ich im Laufe der Zeit als gültige Artikulation dieser
Fragestellungen akzeptiert habe.” (Taylor, Ch. (1996). Quellen des Selbst.
F.a.M: Suhrkamp. S. 67)
Assoziationen:
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- “woran hängst du dein Herz?”
Für Wittgenstein ist Identität das kriterium für Antwort auf Frage, inwieweit
wir es mit einem einzigen Gegenstand zu tun haben.Zirfas 2007, 9
Es gibt gar noch mehr Kriterien der Identität der Person: denn was macht
nun Identität hier aus? Erinnerungsidentität, Charakteridentität, räumlich-
zeitliche Identität?Zirfas 2007, 10
Schmerz ist Kriterium von Identität, da doch nicht ein anderer “diesen”
Schmerz haben kann.Zirfas 2007, 10
Doch Wittgenstein: mit dem gesagten “diesen” ist kein Kriterium der
Identität definiert, als private Definition ist damit letztlich nichts über Identität
gesagt.Zirfas 2007, 10
A. Anthropologische Phänomenologie
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Es wird versucht werden, über die Kontexte zu sprechen, in denen
Identität diskutiert wurde.Zirfas 2007, 11
Damit rücken andere Perspektiven aus dem Fokus, die spannend sind,
etwa Körper, Bild, Technik, Fremdes, Mimetisches, pragmatischer Umgang
usw.Zirfas 2007, 11
Das ist weniger eine Phänomenologie, die nach dem “Wesen” fragt, im
Sinne Husserls, mehr an die “anthropologische Phänomenologie” von Lippitz
angelehnt.Zirfas 2007, 14
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B. Historizität von Identität
Begriff der Identität muss in Chaos führen, weil sofern nicht die logisch-
bewusstseinstheoretische Behandlung des Themas, sondern erfahrbare
Problemlagen gemeint sind Pluralität herrscht.Zirfas 2007, 21
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Identität der identitätsstiftenden Zeichen ist gesichert, Gleiten der
Signifikate wurde unterbunden.Zirfas 2007, 23
“Die Tempel und monumentalen Bauwerke bilden nicht nur ein steinernes,
sondern geradezu ein versteinertes kulturelles Gedächtnis. Sie repräsentieren -
als dessen Kristallisationspunkt - einen ganzen Kosmos, der sich den Individuen
einschreibt, indem sie seine Gesetze in ritualisierten Alltagspraxen
fortschreiben.”Zirfas 2007, 23
Adorno liest Odyssee als Geschichte der Genese des Subjekts.Zirfas 2007,
24
Odysseus entzieht sich dem Zugriff der Götter und unterwirft sich der List
eigener Vernunft.Zirfas 2007, 24
Der Weise ist von Masse der Namenlosen abgehoben, hat Rolle des
Gesetzgebers inne, verkündet institutionelle und religiöse Regelungen.Zirfas
2007, 25
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3. Identität als Selbstsorge (z. B. Sokrates)
Ähnlich die Seele: Das Zentrum der Seele gehört dem Unveränderlichen,
Überzeitlichen, Göttlichen und notwendigerweise Vernünftigen an und ist
deshalb für Sinneswesen unerkennbar.Zirfas 2007, 26
Bild der Seele als Reiter eines gut (mutartiger Teil, Motivation, Antrieb)
und eines schlecht gebauten Rosses (Begehren).Zirfas 2007, 27
Der göttliche Teil herrscht und regiert, vom Schöpfer geschaffen, die
anderen dagegen von Demiurgen.Zirfas 2007, 27
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a. Persona meint einerseits das Unveränderliche oder Typische, das in der
Öffentlichkeit steht und vom eigentlichen Selbst angezogen wird, oder abgelegt
wird.Zirfas 2007, 30
Persona stünde für das, was im Kontext einer bestimmten Rolle unter
pragmatischen aspekten geboten ist.Zirfas 2007, 31
Mit Christlichem Weltbild ändert sich das, die Wahrheit wohnt nun im
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Innern des Menschen.Zirfas 2007, 33
Die anamnesis ist bei Augustinus eine persönliche Schau Gottes im Innen,
nicht abstrakter Ideen.Zirfas 2007, 34
Zugleich wird die Welt des Körpers rigider abgewertet als bei Platon.Zirfas
2007, 34
Was Augustinus “er- funden hat” ist nicht nur inneres Selbst sondern v.a.
privates Selbst.Zirfas 2007, 34
Es geht hier nicht nur um Schau sondern v.a. - und hier liegt Augustinus in
einer Linie mit Platon - Überwindung dieses Selbst.Zirfas 2007, 34
Wir sahen, dass Ientität an die Ordnungen des Wissens, Kosmos, der
Gesellschaft, Institutionen einer Zeit gebunden ist.Zirfas 2007, 35
Die Gültigkeit von Selbst- und Weltbildern bleibt stets kulturell und
historisch begrenzt.Zirfas 2007, 35
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Im Mittelalter wie antiken Hochkulturen spielen Kosmologien
unverzichtbare Rolle für Selbstverortung, denn sie verbinden das Göttliche mit
der sichtbaren Welt und den Einzelnen.Zirfas 2007, 36
Zeitalter der Repräsentation (Foucault) zeigt sich daran, dass Ordnung der
Dinge ins Innere des denkenden Subjekts verlegt wurde.Zirfas 2007, 39
Descartes verlegt die ganzen Grund der Ordnung von Welt in das
Denken.Zirfas 2007, 39
Das cogito ergo sum beweist sich seine Existenz selbst.Zirfas 2007, 39
Preis des ego-cogito ist die Trennung von Körper und Sinnlichkeit.Zirfas
2007, 39
Descartes: ich setze voraus, alles sei Trug, habe keine Sinne, Körper,
Gestalt, Ausdehnung, Bewegung und Ort sind nur Chimären.Zirfas 2007, 39
Das Denken bleibt als nicht zu leugnende Tatsache übrig. sum res vera et
vere existens, bin existierndes und denkendes Ding.Zirfas 2007, 39
“Die cartesianische Seele ist von der Welt wie auch der leibgebundenen
Erfahrung vollkommen getrennt; sie besteht aus nichts anderem mehr als einer
rational gestifteten Selbstbeziehung.”Zirfas 2007, 40
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7. Identität als “punktförmiges Selbst” (Descartes, Locke, Kant)
Locke: das Selbst ist in jeder Hinsicht unabhängig von den es tragenden
Substanzen oder Organismen.Zirfas 2007, 41
Person ist bei Locke reines Selbstbewusstsein, dieses stiftet Identität durch
reflexive Konstitution eines self.Zirfas 2007, 41
“Die Identität der Person besteht in nichts anderem mehr als in ihrer
eigenen Identifizierung mit dieser Fähigkeit der radikalen, auf Umgestaltung
abzielenden Haltung des Desengagements.”Zirfas 2007, 41
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A. Das Gewissen als Moralquelle
Die Natur ist bei Rousseau vom göttlichen Willen durchzogen.Zirfas 2007,
43
Cassirer: Von hier ist der Weg zu Kants moralischem Subjekt kurz.Zirfas
2007, 43
Doch gibt es im Innern für Rousseau auch ein Selbst, das moi seul, das
moralisch unzugänglich ist, nicht gut oder schlecht, sondern “anders” ist.Zirfas
2007, 44
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“Das neue Gefühl der Tiefe ist anders als bei allen vorherigen Kulturen: es
weist nicht auf eine außen liegende, ontologische Ordnung wie noch bei
Augustinus, sondern es weist aus der Tiefe der subjektiven Natur lediglich auf
das spiegelnde Subjekt selbst zurück, aber nicht, indem sie es dezisionistisch
als Geist oder Vernunft vom Körper, der Natur, der materie trennt, sondern
indem sie es gerade an diesen unauslotbaren Instanzen gewinnt. In dieser
Selbstspiegelung entsteht eine Untiefe, die beinahe kein Außen mehr kennt -
daher erscheinen die romantischen Naturschilderungen so oft wie
Ausgestaltungen des Unbewussten selbst -, und die einen nicht versiegenden
Quell darstellt:”Zirfas 2007, 44
Das Ich, disziplinierte und punktfömige Selbst und auch das romantische
Selbst sind Ausdruck individualistischen Selbstbildes.Zirfas 2007, 45
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der Gesellschaft alleine von der Bedeutung oder Wertschätzung (auch im
ökonomischen Sinn), die andere ihnen zuweisen, abhängt. Die Geschlossenheit
und Autonomie des Individuums etwa in Form des Lockeschen
Selbstbewusstseins kann aus dieser Perspektive kaum mehr plausibel
erscheinen.”Zirfas 2007, 46
Individuum ist nicht als Punkt oder Singularität zu begreifen sondern in der
Vermittlung von Einzelnem und Allgemeinem.Zirfas 2007, 46
Reflexion um Identität hat die Metaphysik sowie die Suche nach dem Sein
des Menschen abgelöst, kompensiert.Zirfas 2007, 16
“Die Selbstreflexion und die mit ihr verbundene Vorstellung des Subjekts
von sich selbst bilden das fundamentum inconcussum der Neuzeit.”Zirfas 2007,
16
Identität ist Vergewisserung darüber, bei sich zu sein, nicht vollends von
Strukturen manipuliert zu werden.Zirfas 2007, 16
“So findet man natürlich diejenigen, die die Identität für die bunte
Erlebnisvielfalt und den unendlichen Reichtum der Erfahrungen öffnen wollen,
wobei gleichzeitig die Idee der Identität als Maßstab und Integral eben jener
Erlebnisse, Erfahrungen und Lebensformen dienen soll.”Zirfas 2007, 16
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B. Das Ich der Postmoderne
Gab es einst Ästehtik der Existenz als Ideal, ist das moderne Ich
vergleichbar einer Umkleidekabine, die vom “Self-Fashioning” lebt.Zirfas 2007,
17
5. Worin liegt der Unterschied einer “Wissenschaft von den Sachen” und
einer “Wissenschaft vom Bewusstsein der Sachen?”
6. Was ist die Rolle von Institutionen sowie Objektivationen des kulturellen
Gedächtnisses für ethno-politische Identität?
7. Wie kann die Odyssee als Geschichte der Genese des Subjekts gelesen
werden?
8. Was macht die Identität des Heros und was die des Weisen aus?
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zusammen?
12. Wofür stehen Reiter und die zwei Rosse in Platons Bild der Seele?
13. Welche Rolle hat die Sinnlichkeit bei Platon für die Identität?
16. Worin unterscheidet sich die anamnesis Platons von jener Augustinus’?
19. Inwiefern sind das “punktförmige Selbst” und das “romantische Selbst”
bei Augustinus angelegt?
26. Die Beziehung von Gefühl, Natur und Gott bei Rousseau.
32. Wie ist zu verstehen, dass das Individuum sich im Fluss seines
Sprechens er-findet?
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34. Was meint die “Pluralisierung von Biographien” in der Spätmoderne?
3. Was ist mit der obigen Skizze der Selbstverständnisse erreicht, wenn
anzunehmen ist, dass sie unterkomplex sind?
5. Wenn die Autoren mit einer großen Erzählung aufgefahren sind, wie kann
diese in der Postmoderne noch legitimiert werden?
7. Wie erklären die Autoren, dass Descartes “cogitare” weiter definiert, als
bloßes Denken, nämlich als Bewusstseinsinhalte im weitesten Sinne?
8. Wie erklären die Autoren, dass gerade jene Autoren (Descartes, Locke,
Kant), denen sie eine von der “Leiblichkeit” fragmentierte
Selbstkonzeption unterstellen, zugleich gerade dafür herangezogen
werden können, um die “Rechte” des Leibes stark zu machen (Idee der
Menschenrechte, Idee dass das Individuum zu wahrende Interessen hat,
die Idee des Selbstzwecks)?
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