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ipse-Identität
Assoziationen:
- Einheitlichkeit
- Abgegrenztheit
- Selbständigkeit
- Unabhängigkeit
- Bestimmbarkeit
- Unteilbarkeit
- Kohärenz, Konstanz über Zeit und Ort hinweg
„Ein Selbst ist jemand nur dadurch, daß bestimmte Probleme für
ihn von Belang sind. Was ich als Selbst bin - meine Identität -, ist
wesentlich durch die Art und Weise definiert, in der mir die Dinge
bedeutsam erscheinen, und das Problem meiner Identität wird einer
Lösung nur durch eine Sprache der Interpretation zugeführt, die ich
im Laufe der Zeit als gültige Artikulation dieser Fragestellungen
akzeptiert habe.” (Taylor, Ch. (1996). Quellen des Selbst. F.a.M:
Suhrkamp. S. 67)
Assoziationen:
- “womit identifizierst du dich?”
- “wie willst du sein?”
- “woran hängst du dein Herz?”
- “wofür schämst du dich?”
- “was müsstest du verlieren, um dich selbst zu verlieren?”
- “wer bist du?”
II. Die ungeklärte “Identität” der Identität
Identität ist allesumfassender Begriff, der vieles
bezeichnet.Zirfas 2007, 7
Versprechen die damit verbunden werden: Haltbarkeit,
Unverwechselbarkeit, Fundamentales, Zuverlässigkeit, Konstanz,
Kontinuität, raum/zeit-übergreifender Gesichtspunkt, liegt
Veränderunsprozessen zugrunde.Zirfas 2007, 7
Gilt in ihrer “Substanz” als Gefühl, Emotion, Bewusstsein,
Reflexionsgeschehen, Gedanke, Phantasie, Bild, Wunsch, Begehren,
konstant, fluktuierend, präker.Zirfas 2007, 7
Dem einen ist sie wichtig, anderen Verhängnis, Einspurung in
Rollenschemata.Zirfas 2007, 7
Kurz: Die “Identität” der Identität bleibt einigermaßen
ungeklärt.Zirfas 2007, 8
Für Wittgenstein ist Identität das kriterium für Antwort auf
Frage, inwieweit wir es mit einem einzigen Gegenstand zu tun
haben.Zirfas 2007, 9
Es gibt gar noch mehr Kriterien der Identität der Person: denn was
macht nun Identität hier aus? Erinnerungsidentität,
Charakteridentität, räumlich-zeitliche Identität?Zirfas 2007, 10
Schmerz ist Kriterium von Identität, da doch nicht ein anderer
“diesen” Schmerz haben kann.Zirfas 2007, 10
Doch Wittgenstein: mit dem gesagten “diesen” ist kein Kriterium
der Identität definiert, als private Definition ist damit letztlich
nichts über Identität gesagt.Zirfas 2007, 10
A. Anthropologische Phänomenologie
Mit Christlichem Weltbild ändert sich das, die Wahrheit wohnt nun
im Innern des Menschen.Zirfas 2007, 33
Diese Idee bewirkt Wendung im individuellen
Selbstverhältnis.Zirfas 2007, 33
“Die antike Selbsterkenntnis ist ein Blick in einen hochgradig
unpersönlichen göttlichen Kosmos (allenfalls in der abstrakten Form
einer Ideenschau); sie folgt einer Logik des Sehens, nach dem sich
das Handeln nachträglich richten kann.”Zirfas 2007, 33
Die anamnesis ist bei Augustinus eine persönliche Schau Gottes im
Innen, nicht abstrakter Ideen.Zirfas 2007, 34
Zugleich wird die Welt des Körpers rigider abgewertet als bei
Platon.Zirfas 2007, 34
Was Augustinus “er- funden hat” ist nicht nur inneres Selbst
sondern v.a. privates Selbst.Zirfas 2007, 34
“Augustinus schafft hiermit die Voraussetzung zur
Institutionalisierung einer Instanz, die gleich für beide dominanten
Identitätsfigurationen der Neuzeit, das cartesianische Ich (ego
cogito) wie auch für die romantische Vorstellung der verborgenen
inneren Natur, maßgeblich ist.”Zirfas 2007, 34
Es geht hier nicht nur um Schau sondern v.a. - und hier liegt
Augustinus in einer Linie mit Platon - Überwindung dieses
Selbst.Zirfas 2007, 34
Die Innerlichkeit ist eine vermittelnde Instanz zum
Göttlichen.Zirfas 2007, 35
“Deshalb stellt die augustinische Innerlichkeit zu ihrer Zeit
nicht bereits im eigentlichen Sinne eine Form der Identität dar, denn
sie ist Selbstverhältnis nur als Verhältnis zu Gott.”Zirfas 2007, 35
“Das neue Gefühl der Tiefe ist anders als bei allen vorherigen
Kulturen: es weist nicht auf eine außen liegende, ontologische
Ordnung wie noch bei Augustinus, sondern es weist aus der Tiefe der
subjektiven Natur lediglich auf das spiegelnde Subjekt selbst zurück,
aber nicht, indem sie es dezisionistisch als Geist oder Vernunft vom
Körper, der Natur, der materie trennt, sondern indem sie es gerade an
diesen unauslotbaren Instanzen gewinnt. In dieser Selbstspiegelung
entsteht eine Untiefe, die beinahe kein Außen mehr kennt - daher
erscheinen die romantischen Naturschilderungen so oft wie
Ausgestaltungen des Unbewussten selbst -, und die einen nicht
versiegenden Quell darstellt:”Zirfas 2007, 44
Das Individuum beginnt sich im Fluss seines Sprechens zu er-
finden.Zirfas 2007, 44
Siehe die Fortsetzung dieses Projekts in der Technik der “talking
cure.”Zirfas 2007, 44
Wirkt noch heute weiter in Verfallsform des geschwätzigen Selbst,
das in talks, Interviews, seine Gefühlslagen über das Publikum
ergießt.Zirfas 2007, 45
Was könnte Achtung des Individuums als Selbstzweck noch bedeuten, wenn
Kant tatsächlich eine rein “formale” Ethik vertrete?