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Europa in der Welt

36 ! Europa in der Welt


Wir Europäer sind nicht allein auf der Welt. Wir sind nicht einmal die
Mehrheit der Weltbevölkerung. Milliarden von Menschen leben auf ande-
ren Kontinenten, kaufen unsere Produkte, bieten uns ihre Waren an und
liefern uns die Rohstoffe, über die wir selbst nicht verfügen. Wir brauchen
sie also für unser eigenes Wohlergehen. Aber es gibt auch Probleme, die
uns nicht egal sein können: Hier sind zum einen Kriege und Unter-
entwicklung zu nennen, die vielen Menschen die Möglichkeit nehmen,
in Würde zu leben. Andererseits machen Umweltverschmutzung und
Klimaveränderung nicht an den Grenzen der Europäischen Union halt.

?Aufgabe

Die Kontinente der Welt


Wenn man einmal von der Antarktis absieht, kann man die Welt in sechs Kontinente
unterteilen: Afrika, Asien, Australien/Ozeanien, Europa, Nordamerika und Südamerika. Es
gibt auch andere Einteilungen, die Nord- und Südamerika zu Amerika zusammenfassen
oder Europa und Asien zu Eurasien. Wir bleiben hier jedoch bei den sechs Kontinenten
(ohne Antarktis). Recherchieren Sie die fehlenden Informationen und tragen Sie sie in die
Tabelle ein!
Informationen finden Sie beispielsweise auf den Internet-Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung (www.bpb.de >
Wissen > Zahlen und Fakten > Globalisierung > Ökonomische Teilhabe) oder bei Wikipedia (htttp://de.wikipedia.org).

Kontinent Fläche Prozent der Bevölkerung Rangfolge nach BIP* Rangfolge


Erdoberfläche Bevölkerung pro Kopf nach BIP*

Asien

Afrika

Nordamerika

Südamerika

Europa

Australien/Ozeanien

* BIP – Bruttoinlandsprodukt

Europas Interessen in der Welt


Europa ist also ein relativ kleiner Kontinent, aber wirt- " Sie wirkt auf andere ein, Frieden zu schaffen und zu
schaftlich bedeutsam. Daraus ergeben sich auch Aufga- erhalten (z. B. im Nahen Osten oder in Afrika).
ben und Interessen, die wir anderen gegenüber durchset- " Sie hilft anderen Ländern, sich zu entwickeln und Ar-
zen wollen. Die EU verfolgt bei ihrer internationalen Poli- mut, Analphabetentum und Unterentwicklung zu über-
tik mehrere Ziele: winden.
" Sie schützt ihre Interessen und wehrt Terrorismus, or- " Sie setzt sich weltweit für Demokratie und Rechtsstaat-
ganisierte Kriminalität und illegale Einwanderung ab. lichkeit ein.
" Sie leistet einen Beitrag zum Erhalt einer lebenswerten

Umwelt (Klimapolitik, Umweltschutz).

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?Aufgabe

Globale Herausforderungen
Ende 2003 hat die Europäische Union eine Sicherheitsstrategie beschlossen, die die
wichtigsten Punkte festlegt. Dort werden globale Herausforderungen benannt, vor denen die
EU steht. Schauen Sie sich die Herausforderungen an und ordnen Sie die
Lösungsvorschläge aus der Sicherheitsstrategie den verschiedenen Problemfeldern zu!

Globale Herausforderungen Lösungsvorschläge

Kriege und innerstaatliche Konflikte

Armut

Krankheiten

Unterentwicklung

Knappheit von Ressourcen

Energieabhängigkeit Europas

Überalterung in Europa

Terrorismus

Verbreitung von Massenvernichtungswaffen

Organisierte Kriminalität

Bedrohung der natürlichen Umwelt

Lösungsvorschläge:
Unterstützung der Demokratie Friedenssicherung durch Bekämpfung des inter- Kampf gegen die Ver-
in anderen Ländern militärisches Eingreifen nationalen Terrorismus schmutzung der Weltmeere

Schuldenerlass für die Entwicklungshilfe Aufbau von Gesundheitssystemen Klimaschutz Gesteuerte


unterentwickelten Länder für Afrika in weniger entwickelten Ländern Einwanderung

Sicherung der Wasser- Dialog mit der Internationale Waffenkontroll- Energiekooperation über
reserven der Welt islamischen Welt und Abrüstungsvereinbarungen die Grenzen Europas hinaus

Öffnung der europäischen Märkte für Produkte aus den Internationale


Entwicklungsländern Polizeizusammenarbeit

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Festung Europa?
Ein großes Thema innerhalb der Eu- sere Gesellschaften im Durchschnitt dann von maltesischen, italienischen
ropäischen Union ist die Migration. immer älter werden – mit allen Pro- oder spanischen Grenzpatrouillen
Migration heißt eigentlich „Wande- blemen, die das für die Renten- und aufgegriffen werden.
rung“ und beschreibt den Sachver- Sozialkassen mit sich bringt. Wie viele Menschen sich illegal in
halt, dass Menschen einen Ort verlas- In der Europäischen Kommission Deutschland aufhalten, weiß nie-
sen, um sich woanders niederzulas- gibt es eine neue Initiative, Einwan- mand. Die Schätzungen sind sehr
sen. Tatsächlich dreht sich unsere öf- derern die Übersiedlung in die EU zu grob und sprechen von einer Zahl von
fentliche Debatte allerdings um die erleichtern. Man will eine „Blue Card“ 500.000 bis zu einer Million.
Immigration, nämlich um die Ein- einführen, die es Fachkräften aus Län- Die Europäische Union unternimmt
wanderung. Es gibt legale Einwande- dern außerhalb der EU leicht macht, große Anstrengungen, die illegale
rung in die Mitgliedstaaten der Eu- zumindest für einige Jahre in der Eu- Immigration zu unterbinden. Hierzu
ropäischen Union, d. h. Menschen ropäischen Union zu arbeiten. Bis- gehören verstärkte Kontrollen an den
aus Nicht-EU-Staaten kommen ganz lang gehen die meisten gut ausgebil- Außengrenzen und eine engere Zu-
offiziell und mit Erlaubnis zu uns, um deten Migranten aus Drittländern in sammenarbeit mit den Herkunftslän-
hier zu arbeiten, zu studieren oder die USA. dern. Gleichzeitig arbeitet man aber
einfach (zum Beispiel als Ehepartner Neben der legalen und erwünschten intensiv daran, Bürgern aus Nicht-
eines EU-Bürgers) zu leben. Viele die- Einwanderung gibt es die illegale EU-Staaten legale Möglichkeiten zu
ser Menschen kommen, weil sie sich Immigration
Immigration, d. h. Menschen kom- geben, in die EU zu kommen und hier
in der Europäischen Union ein bes- men ohne Erlaubnis. Diese Personen zu leben. Durch ihre entwicklungspo-
seres Leben erhoffen. Aber sie sind verstoßen damit gegen die Gesetze der litische Zusammenarbeit mit den är-
auch für uns wichtig, weswegen wir EU-Staaten, sind jedoch selbst oft das meren Ländern der Welt versucht die
manchmal direkt um sie werben. Ein- Opfer von Schlepperbanden, die ih- EU dazu beizutragen, die Lebensbe-
wanderer bringen nämlich ihr Kön- nen für die Einschleusung in die EU dingungen in den Herkunftsländern
nen und ihre Bereitschaft, sich hier das letzte Geld aus der Tasche der illegalen Einwanderer so zu ver-
wirtschaftlich einzubringen, mit. Ge- ziehen.Weithin bekannt sind die Bil- bessern, dass diese ihr Land nicht
rade auch die Zuwanderung junger der von Afrikanern, die in Fischer- mehr verlassen müssen.
Menschen ist für uns wichtig, da un- booten auf dem Meer ausgesetzt und

Die EU und ihre Kooperationspartner


Die EU unterhält Beziehungen zu vie- partnerschaftsabkommen geschlos- wirkungsvoll zu bekämpfen. Die Eu-
len Ländern der Welt, darunter auch sen, die den Ländern helfen sollen, ropäische Union und ihre Mitglied-
intensive Kontakte zu den Entwick- sich in die Weltwirtschaft zu integrie- staaten sind der weltgrößte Geber von
lungsländern in Afrika und Latein- ren und die Armut im eigenen Land Entwicklungshilfe.
amerika sowie zu den großen und
kleinen Staaten Asiens. Diese vielfäl- Über die Hälfte der Gelder zur Unterstützung der Entwicklungs-
tigen Beziehungen können hier nicht länder kommt aus der Europäischen Union und ihren Mitglied-
staaten. Die Europäische Union ist somit der weltweit größte Geber.
behandelt werden. Aber auf der In-
Allerdings beinhaltet Entwicklungspolitik mehr als die Bereitstellung
ternetseite der Europäischen Union von sauberem Wasser und befestigten Straßen, so wichtig dies ist.
kann man sich darüber informieren Zur Förderung der Entwicklung nutzt die Union auch das Instrument
des Handels, indem sie ihre Märkte für Ausfuhren aus Entwick-
(www.europa.eu)
lungsländern öffnet und diese ermutigt, den Handel untereinander
Ein besonderer Schwerpunkt der EU- zu verstärken. Handel und Hilfe sind die beiden Hauptsäulen der
Außenpolitik ist die entwicklungspo- Entwicklungspolitik der EU. Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgabe,
die Entwicklungsländer bei der Armutsbekämpfung und der Inte-
litische Zusammenarbeit mit Ländern gration in die globalisierte Weltwirtschaft zu unterstützen, setzt die
Afrikas, der Karibik und der Pazifik- Union auf Handel gleichermaßen wie auf Hilfe.
region (AKP). Mit diesen derzeit 78 Aus einem Bericht der Europäischen Kommission, nachzulesen unter:
http://europa.eu/pol/dev/overview_de.htm
AKP-Staaten werden Wirtschafts-

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?Aufgabe

EU-Entwicklungs-
zusammenarbeit
Hier sehen Sie verschiedene Bereiche der
entwicklungspolitischen Zusammenarbeit der EU.
Bitte ordnen Sie die Bildnummern den Bildmotiven
und den dazugehörigen Maßnahmen zur
entwicklungspolitischen Zusammenarbeit zu!
Beachten Sie: Die zusammengehörigen Bildmotive
1

und Maßnahmen stehen nicht unbedingt direkt


nebeneinander!

3 4 5

7 8 9

Nr. Bildmotiv Nr. Maßnahme

Unterstützung von medizinischen Einrichtungen durch Förderung von Menschenrechten und Demokratie
Krankentransportfahrzeuge in Südafrika

Schulung von Waldarbeitern in Papua-Neuguinea Aufbau der Infrastruktur

Anlieferung von Reis zur Verteilung an Bedürftige Förderung von erneuerbaren Energien/
im Hafen von Sansibar Energieversorgung

Minenbeseitigung in Laos Wasserversorgung

Bau von Brunnen, hier in Dhaka, Bangladesch Beseitigung von Konflikten/Friedenssicherung

Vergabe von Kleinkrediten an Näherinnen


Gesundheitsförderung
in Bosnien und Herzegowina

Gewinnung von Strom aus Windkraft, Bolivien Umweltschutz

Beobachtung von Wahlen in Nigeria Maßnahmen zur Schaffung von Wirtschaftswachstum

Förderung von Schulen, hier in Eterasama


Gewährleistung einer Grundbildung für alle
in der Chapare-Region in Bolivien

Straßenbau in Benin Armutsbeseitigung

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Europa in der Welt


Europa ist keine Insel, sondern Teil Vereinten Nationen zu erreichen, die
einer Welt, die immer mehr zusam- kurz gesagt die absolute Armut bis
menwächst. Deshalb steht die EU zum Jahr 2015 halbieren möchte.
auch in der Verantwortung, sich in- Dabei ist von Menschen die Rede, die
ternational zu engagieren. Sie tut dies, täglich weniger als einen US-Dollar
6 um ihre Interessen zu wahren, um die
Entwicklung der Welt positiv zu ge-
zur Verfügung haben.
Für viele Menschen auf dieser Welt
stalten und um anderen Menschen sieht Europa wie ein Paradies aus, in
zu helfen, die nicht so gut und gesi- das sie zu fliehen versuchen. Dabei
chert leben wie die Europäer. kommen auch viele illegal in unsere
So engagiert sich die EU sehr stark Länder. Die Frage, wie wir mit denen
im Bereich Klimaschutz und be- umgehen, die es geschafft haben, auf
müht sich, auch die anderen Län- ungesetzlichem Weg zu uns zu kom-
der, von denen große Mengen Koh- men, wird genauso heiß diskutiert wie
lendioxid in die Luft gepustet wer- die, wie wir unsere Grenzen besser
den, in eine gemeinsame Strategie schützen können – und wie wir dazu
10 einzubinden. Die Rede ist hier beitragen können, dass die Lebens-
beispielsweise von den USA und bedingungen in den Herkunftslän-
China. Auch andere Fragen des dern sich verbessern.
Umweltschutzes spielen eine große Als eine der entscheidenden Mächte
Rolle und sind nur gemeinsam zu auf der Welt engagiert die EU sich
lösen. Die Verschmutzung der Welt- stark in der entwicklungspolitischen
meere oder auch ihre Überfischung Zusammenarbeit mit den Ländern
sind Beispiele dafür. Afrikas, der Karibik und der Pazifik-
Die EU setzt sich weltweit für die De- region, denen dadurch geholfen wer-
mokratie ein und versucht, ihren den soll, ihre wirtschaftliche und so-
Einfluss dahingehend geltend zu ziale Lage zu verbessern.
machen, dass andere Länder auch Europa kann die Geschicke unseres

!
die demokratischen Grundrechte Erdballs nicht allein steuern, aber
und -freiheiten respektieren und ih- ohne Europa geht auch nichts voran.
ren Bürgern gewähren. Wir leben in einer Welt, in der es uns
Sehr aktiv arbeitet die EU daran, die nicht gut gehen kann, wenn es ande-
Diskussion sogenannten Millenniumsziele der ren schlecht geht.

Diskussion über Migration


Mehr als 150 Millionen Menschen auf der Welt leben in
einem Staat, der nicht ihr Heimatland ist. Könnten Sie sich
vorstellen, Deutschland für immer den Rücken zu kehren?
Aus welchen Gründen würden Sie das tun? Und unter
welchen Umständen würden Sie auch in ein Land
einreisen, obwohl das dort nicht erwünscht oder sogar
verboten ist? Diskutieren Sie in der Gruppe! Informieren
Sie sich darüber, was die Gründe der Menschen sind, die
aus dem Süden und Osten zu uns kommen, und bringen
Sie diese Informationen in die Gruppendiskussion ein!
Schauen Sie sich dazu das Dossier Migration
der Bundeszentrale für politische Bildung an:
www.bpb.de/themen/8T2L6Z,0,0,Migration.html

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