Está en la página 1de 7

1700 – 1770: ROKOKO, AUFKLÄRUNG, PIETISMUS

Geschichte:

Der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Karl VI., stirbt 1745. Seine
weibliche Erbin ist Maria Theresia. Sie bemüht sich, von den restlichen
Herrschern anerkannt zu werden, was ihr aber nicht gelingt. Statt ihr wird ihr
Ehemann Franz I. Stephan von Lothringen Kaiser. Maria Theresia hat 16 Kinder,
ihr ältester Sohn ist Josef II.
Sie regiert von 1740 – 1780, ab 1765 ist Josef II. Mitregent.

Frankreich:
Zu Beginn (bis 1715) gibt es noch Reste von Ludwig XIV., später Ludwig XV.
und Ludwig XVI. Dieser ist König bis 1792. Er ist mit Maria Theresias Tochter
Marie Antoinette verheiratet und wird nach der Französischen Revolution
hingerichtet. Frankreich bleibt im 18. Jahrhundert in seiner Vormachtsstellung.

England:
1707 werden Schottland und England zum Vereinigten Königreich
Großbritannien vereint, England wird zur ersten Seemacht Europas.

Russland:
Unter Peter I. und Katharina II. (die Große) steigt Russland zu einer
europäischen Großmacht auf, es öffnet sich nach Westen.

Es gibt also folgende Großmächte in Europa: England, Frankreich, das Heilige


Römische Reich, die Habsburger und Russland.

1776 entstehen die USA, am 4. Juli gibt es die Unabhängigkeitserklärung unter


George Washington.

Das Rokoko ist wie das Barock übertrieben, aber doch klein und zierlich,
verschnörkelt und verspielt. In der Lyrik schreibt der Dichter Klopstock Oden,
auf die die „Sturm und Drangler“ zurückgreifen.

Kunst:

Es entstehen überall Schlösser nach dem Vorbild von Versailles: Belvedere,


Schönbrunn, Sanssouci bei Potsdam (hier wird dann die Potsdamer Konferenz
abgehalten), Solitude bei Stuttgart.

Zwei Künstler sind Georg Rafael Donner (Bildhauer) und Johann Heinrich
Tischbein der Ältere (Maler).

Musik:
• Johann Sebastian Bach (Werke: Kantaten, Matthäuspassion)
• Georg Friedrich Händel (Werke: Messias, Feuerwerksmusik) wurde in der
Westminster Abbey bestattet.
• Christoph Willibald Ritter von Gluck (Werke: v.a. Opern) war der
Kapellmeister von Maria Theresia. Er war einer der großen
Opernreformatoren, weil er viel von den italienischen Opern übernahm
und sie dann nach Österreich brachte.
• Joseph Haydn (Werke: v.a. Orchestermusik) war in Eisenstadt, im Schloss
Esterhazy, als Kapellmeister beim Fürsten tätig.
• Mozart (unzählige Werke)

Weltliteratur:

Es wird nun viel aus England geholt. Lessing übernimmt Dinge von
Shakespeare und gilt als der Begründer der modernen Dramatik.

Vorbilder:
• Samuel Richardson: Er entwirft mit „Pamela“ den empfindsamen
Familienroman.
• Henry Fielding: Er schreibt „Tom Jones“ (das Findelkind) und begründet
den bürgerlichen Sittenroman.
• Lawrence Sterne: Er schreibt den satirischen Roman „Gulliver’s travels“
und den humoristischen Reiseroman „Tristram shandy“
• Robert Burns: Er ist der bekannteste Lyriker und beschreibt in seinen
Gedichten die Landschaften Englands.

In Italien sind vor allem zwei Dramatiker sehr wichtig:


• Carlo Goldoni
• Carlo Gozzi

Goldoni ist der große Reformator des italienischen Theaters und befreit die
Commedia dell’arte von allem Wüsten. Er legt die Grundlage für das
italienische Lustspiel und hält dem Volk damit den Spiegel vor die Augen. Eines
seiner Werke ist „Der Diener zweier Herren“.

Auch Gozzi kommt von der Commedia dell’arte und verteidigt sie. Er formt sie
um zu Märchenlustspielen.

Frankreich:
• Voltaire: Das 18. Jahrhundert ist in Frankreich das Jahrhundert Voltaires.
Er muss immer wieder auswandern, da er sonst inhaftiert würde. Er ist
für die Vernunft (ratio) und gegen den Missbrauch der absolutistischen
Gewalt. Voltaire kennt alle bedeutenden Männer der damaligen Zeit und
bleibt mit 10000 Briefen mit ihnen in Kontakt.
• Montesquieu: Er ist der Begründer der wissenschaftlichen Staatslehre.
• Jean-Jacques Rousseau: Er schreibt den „contrat social“ und verteidigt
die Souveränität des Volkes. Er bereitet die Französische Revolution vor
und ist dann auch als Romandichter Wegweiser für Stürmer und Dränger.
Sprache: Das Neuhochdeutsche hat sich durchgesetzt. Gottsched hält zwar die
deutsche Klassik um 100 Jahre auf, dafür ist er für die Theaterreform und die
Verbreitung der deutschen Sprache wichtig.

Kulturträger: gehobener und gebildeter Bürgerstand. Die Dichter üben


bürgerliche Berufe aus und haben eine sehr gute akademische Ausbildung.

Kulturzentren: Berlin, Hamburg, Leipzig, Zürich

Österreich:
Die Dichtung erfährt in Österreich durch das Wiener Volkstheater (Hanswurst)
eine besondere Entwicklung.

Aufklärung:
• Von Frankreich aus: Rationalismus
• Von England aus: Empirismus

Der Rationalismus ist eine reine Verstandesherrschaft bzw. –kultur. Er besagt,


dass nur das gilt, was man durch den Verstand erklären kann. Man spricht
dann von bürgerlicher Verstandeskultur. Die literarischen Werke fallen auf
durch ihre klaren Sätze und der Abwesenheit von allegorischen Figuren.
Verbannt aus der Literatur werden der phantastische Bereich und alles
Transzendente (Engel, Auferstehung, Wunder, Leben im Jenseits,…).
Kein Wunder, dass dies Probleme mit der Kirche ergibt.
Gefühle sind nicht mehr gefragt, die Naturwissenschaften blühen auf.

Bei der Aufklärung behält man bei: Der Mensch wurde durch Gott geschaffen,
aber alles Restliche ist den Naturkräften zu verdanken. Gott bleibt der Schöpfer
in der Ferne und mischt sich nicht ein (= Deismus). Es gibt eine endgültige
Lösung von der Kirche.
Das irrationale Gefühlsleben wird vernachlässigt.

Verfechter:
• Justus Möser
• Johann Heinrich Pestalozzi
• Immanuel Kant

Literarisch:
• Gotthold Ephraim Lessing

Genauso wie das gesamte Leben steht auch die Literatur unter der Herrschaft
des Verstandes.
Aristoteles (Ars Poetica), Sophokles, Euripides und die Franzosen sind die
Vorbilder.

Es werden für die Dichtung Regeln gefunden. Dabei gibt es zwei Richtungen:
• Von den Franzosen kommt die strenge Richtung nach der Ars Poetica, die
die Leipziger und Gottsched übernehmen.
• Von England und Shakespeare kommt die Lehre der Empiristen, die dann
durch die Schweizer Gruppe (Bodmer, Breitinger) vertreten wird. Das
führende Haupt in Deutschland ist Lessing, der auf diese Gruppe
zurückgreift.

Leipziger Gruppe:
Johann Christoph Gottsched kommt aus Preußen, er ist Professor für Poesie,
Logik und Metaphysik. Er hält die deutsche Klassik um 100 Jahre auf, weil er
das Strenge-Regel-Drama propagiert. Deswegen dauert die Klassik bis ins 19.
Jahrhundert hinein.
Gottsched schafft Zeitschriften, zum Beispiel „Die vernünftigen Tadlerinnen“,
außerdem bringt er 1730 „Versuch einer kritischen Dichtkunst vor (=für) die
Deutschen“ heraus.

Der Dichter ist vom Verstand geleitet, er hat eine einfache Anleitung: Er nimmt
einen moralischen Satz (zum Beispiel „Du sollst nicht töten!“) und dichtet dazu
ein Beispiel. Es fehlen dabei die Gefühle und alles Transzendente.

Regeln:
• 3 Einheiten: Zeit (24h), Ort (1), Handlung (1)
• Personen: Könige, Fürsten, Prinzen, vornehme Adlige (à Standesklausel)
• Hinter der Bühne: Alles, das gegen den guten Ton verstößt (Schlacht,
Mord,…) wird nur durch einen „Boten“ erzählt à Beiseitesprechen
• Förderung der Gemeinsprache: Es werden keine derben Wörter
verwendet.
• Verse: Alexandriner (6-hebiger Jambus)

Diese Regeln befolgt man in Frankreich schon seit 100 Jahren. Erst Lessing
befreit die Dramatik davon.

Gottsched fordert eine Bildungsdichtung, er verpönt den beliebten Hanswurst.


Er bringt der Dramatik auch Vorteile, denn er setzt sich für den Gebrauch der
Gemeinsprache ein und führt eine Theaterreform durch. Sein Theaterstück
„Der sterbende Cato“ ist ein sogenanntes „Schreibtischladenstück“, weil es
schnell in Vergessenheit gerät. Lessing sagt dazu, dieses Stück sei mit Kleister
und Schere gemacht worden. Die Gottschedianer sind aber begeistert.
In Leipzig hat Gottsched ein eigenes Theater und arbeitet zusammen mit
Caroline Neuber („die Neuberin“), die vom Wandertheater kommt.
Das Stegreiftheater gibt es nun nicht mehr, es gibt ein fixes Textbuch, Proben,

Schweizer Gruppe (in der deutschsprachigen Schweiz: Zürich, Bern, Basel,


bis Tessin)
Diese Gruppe ist der Gegenpart zu den Leipzigern.
Bodmer und Breitinger geben die Zeitschrift „Die Diskurse der Maler“ heraus.
Sie propagieren die Literatur: Der Dichter soll sich nicht nach Verstand oder
Regeln richten, sondern nach dem Wesentlichen: Fantasie, Gemüt und dem
Wunderbaren.
Die französische Regelkunst wird abgelehnt, es wird auf die freiere,
naturechtere Dichtung der Engländer (Shakespeare) verwiesen, die dem
Deutschen mehr entspricht. Leipziger und Züricher entfachen einen
Literaturstreit: es gibt Streitschriften, Satiren und Zeitungsartikel, die hin und
her gehen.
Die Züricher und Klopstock, der sich auch auf dieser Seite engagiert,
triumphieren über Gottsched, dieser beeinflusst aber trotzdem weite Teile von
Deutschland.
Eine Änderung gibt es durch Lessing: In seinem 17. Literaturbrief macht er sich
lächerlich über Gottsched und „besiegt“ ihn.

Es gibt eine richtige Auseinandersetzung:

Gottsched: Schweizer:
Die Fantasie muss unter Die Fantasie kann ins
Herrschaft des Verstandes Wunderbare hineingehen! Engel
bleiben! etc. dürfen auf der Bühne sein!
Das einzige Vorbild ist die England ist ein Vorbild, z.B. John
französische Dichtkunst! Milton!

• Bedeutendster Vertreter: Gotthold Ephraim Lessing


Er wird 1729 in Oberlausitz geboren. Er besucht die bekannte Schule St. Afra
(„Fürstenschule“) in Leipzig und studiert Theologie weil sein Vater Pastor ist.
Lessing ist ein leichtlebiger Student, es kommt zum Bruch mit den Eltern und
er ist nun mittellos. Später wird er mit Caroline Neuber bekannt gemacht und
lernt die Dramatik aus der Praxis kennen. Schnell ist er dem Theater verfallen.
1748 ist er schließlich Berufsschriftsteller in Wien. Er ist der Erste, der sein Brot
ausschließlich als Schriftsteller verdient.
Lessing beginnt als Rezensent und schreibt Theaterkritik. Später ist er der
wichtigste Kritiker des deutschen Dramas.
Damals lebt der bekannte Philosoph Moses Mendelssohn, der der Kopf der
Aufklärung in Berlin ist. Auf seinen Rat hin schließt Lessing sein
Theaterstudium ab und geht nach Berlin und dann nach Breslau, wo er als
Sekretär eines Generals arbeitet.
In Berlin bewirbt er sich für die Leitung der königlichen Bibliothek. Der
Preußenkönig lehnt diese Bewerbung ab, Lessing ist enttäuscht, da diese
Anstellung es ihm erlaubt hätte zu schreiben.
Dann kommt die Berufung als Dramaturg an das Hamburger Nationaltheater.
Von seiner Tätigkeit von 1767 – 1770 ist das Werk „Hamburgische
Dramaturgie“ erhalten. Aber das Hamburger Theater schließt bald seine
Pforten.
Im letzten Jahrzehnt seines Lebens ist Lessing Bibliothekar in Wolfenbüttel bis
zu seinem Tod.
In seinem Leben spielen Frauen keine sehr große Rolle. Er heiratet eine Witwe,
doch schon nach einem Jahr sterben Frau und Kind, was er nie verkraftet.
Er selbst stirbt mit 52 Jahren an einem Schlaganfall.
Lessing ist Wegbereiter und 1. Vertreter der deutschen Klassik.

Lessings Bedeutung:
Lessing ist der Begründer des neueren deutschen Dramas. Alle nächsten
greifen auf ihn zurück. Als Dramatiker schafft er Musterdramen, also neue
Dramentypen.
1) Deutsches Lustspiel: Zum Beispiel „Minna von Barnhelm“. Es ist ein
Soldatenstück: Der Major Tellheim ist die männliche Hauptrolle. Deswegen
schreiben auch die Stürmer und Dränger viele Soldatenstücke. Andere
deutsche Lustspiele:
 „Der zerbrochene Krug“ (Heinrich von Kleist): ein analytisches Drama (im
Gegensatz zum fünfaktigen synthetischen Drama), bei dem zuerst der
Schluss kommt und dann erst die restliche Handlung eingeflochten wird.
 „Weh dem der lügt“ (Franz Grillparzer)
 „Die Journalisten“ (Gustav Freytag)
 „Der Biberpelz“ (Gerhart Hauptmann)

2) Bürgerliches Trauerspiel: Zum Beispiel „Miss Sara Sampson“ oder „Emilia


Galotti“. Es ersetzt die Tragödie. Bei ihm lässt Lessing die Standesklausel
fallen. Seine Werke werden Vorbilder für alle berühmten weiteren
Trauerspiele, wie:
 „Die Kindesmörderin“ (Heinrich Leopold Wagner): ein Sturm-und-Drang-
Werk
 „Der Hofmeister“, „Die Soldaten“ (Reinhold Lenz): wird heute kaum mehr
aufgeführt
 „Kabale (= Intrige) und Liebe“ (Friedrich Schiller)
 „Gretchentragödie“ in „Faust“ (Johann Wolfgang von Goethe)
 „Maria Magdalene“ (Friedrich Hebbel)
 „Der Erbförster“ (Otto Ludwig)
 „Die Rose Bernd“ (Gerhart Hauptmann)

3) Hohes Ideendrama: Zum Beispiel „Nathan der Weise“. Es ist ein absolutes
Vorbild für das klassische Drama. Es wird ein zeitloses Thema behandelt, zum
Beispiel Toleranz, Religion, Liebe, Eifersucht, Krankheit, Friede, Freiheit,
Armut oder Gleichheit. Weitere Beispiele:
 „Don Carlos“ (Friedrich Schiller)
 „Iphigenie auf Tauris“ (Johann Wolfgang von Goethe)

Lessing schafft auch ein Musterbeispiel für die Dramentechnik:


• Ein symmetrischer, übersichtlicher Aufbau ist wichtig.
• Es gibt eine genaue Personengruppe (in „Nathan“: Dreiergruppe: ein
alter Mann, ein junger Mann, eine Frau; keine Massenszenen)
• Die Handlungsführung ist sehr streng.
• Die Personencharakteristik ist sehr gut, genau und sorgfältig.
• Das Drama ist im Blankvers verfasst. (Ausnahme: Lustspiel à Prosa)

Lessing gestaltet den Zeitgeist und verarbeitet Ideengut. In seinem Werk


„Minna von Barnhelm“ geht es um den Nationalismus: die Preußen werden als
humorlos, pedantisch und perfektionistisch angesehen, die Süddeutschen
hingegen sind lustig, durcheinander, lachend und gemütlich. Das Preußentum
ist vom Militär aus entstanden, es ist ein Beamtenstand. In der „Minna von
Barnhelm“ werden Sachsen und Preußen gegenübergestellt.

Der Toleranz- bzw. Humanitätsgedanke zählt.

Lessing schafft in seinem neueren deutschen Drama sogenannte „stehende


Figuren“. Es werden Unschuld (Mädchen) und Leidenschaft (Frau)
gegenübergestellt, aber auch Mutter (oberflächlich) und Vater (moralisch
streng und übertrieben, „Poltergeist“), oder junger Mann („Charmeur“, hohl)
und fester Mann.
Auch das „Kammerkätzchen“ (die Zofe) ist eine solche stehende Figur.

También podría gustarte