Alles auf Anfang: Mein Leben nach dem Schlaganfall. Basierend auf einer wahren Lebensgeschichte
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About this ebook
Mit 27 Jahren wurde er durch eine medizinische Fehlbehandlung und einen anschließenden Schlaganfall aus der Bahn geworfen.
Trotz halbseitiger Lähmung und sprachlicher Defizite kämpfte er sich ins Leben zurück.
Jahre später schaffte er nach einem langen und steinigen Weg eine Karriere bis in den Direktionsstab eines Schweizer Spitals.
Er sieht es nun als seine Bestimmung an, Menschen, die ein ähnliches Schicksal erleiden, Mut zuzusprechen und zu zeigen, was alles möglich ist, wenn man den Lebensmut nicht verliert.
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Book preview
Alles auf Anfang - Benjamin Weiter
Inhalt
Vorwort
Ein normales Leben
Der Absturz
Der Schock
Wahre Freunde
Der graue Alltag
Die Wende
Der steinige Weg nach oben
Dunkle Tage
Der Traumjob
Mut zur Veränderung
Vorwort
Nicht mehr in Selbstmitleid verweilen, nicht mehr dem nachtrauern, was verloren ging, sondern mit Mut nach vorne blicken. Diesem Motto bin ich bis zum heutigen Tage treu geblieben und bin so nach einem langen und steinigen Weg zurück ins Leben gekommen.
Wie man anhand meines Buchtitel erahnen kann, musste nach meinem Schicksalsschlag vieles neu erlernen und es war wahrlich nicht einfach. Aber ich stellte mich meinen Problemen und kam mit Babyschriten immer ein Stückchen voran. Als ich nach Jahren wieder soweit gesund war, fand ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort einen Wiedereinstieg ins Berufsleben und dies war der Beginn einer Karriere, welche ich mir selbst nie erträumt hätte. Auf meinem Weg erlebte ich wahrlich traurige, aber auch viele schöne Momente, welche mich immer neu motivierten, sodass ich nie den Lebensmut verlor.
Zum Thema Motivation gibt es viele Bücher und Seminare darüber, wie man mit den schweren Zeiten im Leben umgehen kann. Auch ich besuchte einmal so ein Seminar. Dort wurde unter anderem ein kurzer Film gezeigt, wie ein kleines Baby versuchte, vom Boden auf ein Sofa zu klettern. Die ersten Versuche scheiterten nach ein paar Sekunden und das Baby fiel mit einem Purzelbaum wieder auf dem Boden. Danach wurden die nächsten Versuche im Zeitraffer dargestellt und beim dreißigsten Versuch schaffte das Baby es.
Bei jedem Menschen gibt es Tage, an denen einfach alles funktioniert, an anderen Tagen hingegen will einfach gar nichts klappen. Dieses Phänomen konnte ich auch gut beim Fußball wiederfinden. Ich sah in einem Finale eine hoch überlegene Mannschaft, sie hatte unzählig viele Torchancen, doch am Ende verlor sie das Spiel. Umso beeindruckender fand ich, dass diese Mannschaft den Kopf nicht in den Sand steckte, sondern die Niederlage abhakte; hoch motiviert gewann sie ein Jahr später das Finale.
An diesen zwei Beispielen erkannte ich: Rückschläge gehören zum Leben, aber um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, braucht es einen absoluten Willen und das notwendige Durchhaltevermögen. Allerdings wurden hier nur zwei Situationen im Leben geschildert, doch wie kann man sich stets aufs Neue motivieren, wenn über Jahre nichts funktionieren will und man das Gefühl bekommt, die Welt ist gegen einen? Genau in so einer Situation befand ich mich und daher möchte in den folgenden Kapiteln beschreiben, was alles nötig war, bis ich nach Jahren wieder Licht am Ende des Tunnels sah und einen Weg nach oben schaffte.
Nach meinem großen Knall konnte ich kaum sprechen, mein Kopf war wie leer gefegt und ich erkannte meine Eltern nicht mehr. Auch wenn ich in diesem Moment nur noch wenig verstand, bat ich um eine zweite Chance für ein ganz normales Leben. Jeder Mensch hat ja seine eigene Meinung zum Thema Glaube, aber in dieser Nacht auf der Intensivstation war es für mich einfach wichtig, jemanden an meiner Seite zu haben und meine großen Sorgen teilen zu können.
Nun, es gibt wie gesagt viele Bücher zum Thema Motivation und mein Buch soll kein weiteres sein. Ich möchte lieber meine Erfahrungen beschreiben, wie ich die einzelnen Hürden übersprang und mit Mut und Glück vorankam. Vielleicht erkennt der eine oder andere Leser ähnliche Situationen und kann daraus Ansätze beziehen, wie es in seinem Leben weitergehen soll. Aber egal, ob man nun ein Motivationsbuch lesen möchte, nach einem neuen Job sucht oder das Leben neu gestalten will: Wenn man etwas ändern möchte, dann muss man JETZT anfangen.
Ein normales Leben
Bis zu meinem 27. Lebensjahr führte ich ein ganz normales Leben. Aber was heißt denn schon normal , da hat jeder seine ganz eigene Vorstellung. Für einen Millionär ist es zum Beispiel normal, mit einem Ferrari durch die Gegend zu fahren, wohingegen es für einen Auszubildenden normal ist, auf den nächsten Bus zu warten. Daher möchte ich im ersten Kapitel einfach mein normales Leben bis zum großen Knall beschreiben.
Meine Eltern waren beide berufstätig, bauten in jungen Jahren in einem kleinen Dorf nahe Hannover ihr Einfamilienhaus, welches am Ende einer Sackgasse lag. Als das Haus soweit fertig war, kam meine Schwester zur Welt und meine Mutter hörte auf, zu arbeiten. Mein Vater machte weiterhin verschiedene Jobs; so ergab sich eine klassische Aufgabenverteilung zwischen Haushalt und Geldverdienen.
Zwei Jahre nach der Geburt meiner Schwester kam ich zur Welt. Als kleiner Junge spielte ich gerne in meinem Kinderzimmer mit Lego oder Playmobil. Wenn ich mit den Legosteinen spielte, war es mir immer wichtig, die Bausteine so versetzt zu bauen, dass jedes Element stabil blieb. Mit Playmobil spielte ich meistens mit Soldaten und Indianern und dachte mir spannende Geschichten aus. In meinem Kinderzimmer war ich vielleicht der jüngste Diplomat der Welt, denn bei mir gab es nie Kämpfe zwischen den Parteien und es wurde immer zwischen Soldaten und Indianern verhandelt.
Im Alter von fünf Jahren kam ich in den Kindergarten, und ein Jahr später wurde ich eingeschult. Dort lernte ich die Kinder aus der Nachbarschaft kennen, und mit den Jahren entwickelte sich eine gute Freundschaft. Wenn wir mit den BMX-Rädern unterwegs waren, ging es oft um die Wette, wer wohl länger auf dem Hinterrad fahren konnte.
Als meine Mutter einmal für zwei Tage verreiste, kamen wir Jungs auf die Idee, wir könnten mit den BMX-Rädern auch mal zwischen den Tannen vom Nachbarn durchfahren. Damit das ging, brachen wir einfach ein paar Zweige ab. Doch letztlich brachen wir so viele Äste ab, dass ein großräumiger Tunnel zwischen den Tannen entstand. Das gab dann aber Ärger, als meine Mutter aus ihrem Urlaub zurückkam, der Nachbar wie am Spieß brüllte und meine Eltern