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Die Kommission stellt fest, dass sich die Qualität im Schienengüterverkehr trotz
einiger Fortschritte in den letzten Jahren nur mühsam verbessert. Sie formuliert
eine Reihe von Vorschlägen, um das Dienstleistungsniveau dieser Branche zu
erhöhen und ganz allgemein den Schienengüterverkehr zu fördern.
RECHTSAKT
Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament und den Rat vom
8. September 2008 „Qualität von
Schienengüterverkehrsdiensten“ [KOM(2008) 536 endg. – Nicht im
Amtsblatt veröffentlicht].
ZUSAMMENFASSUNG
Qualität lässt sich auf zweierlei Art auffassen, entweder im Sinne eines
angebotenen und erbrachten Dienstleistungsniveaus, oder als die Erfüllung
vertraglicher Verpflichtungen. Daneben kann der Begriff Qualität auch andere
Aspekte betreffen, wie die Verfügbarkeit der Dienste und deren Sicherheit.
Fortschritte im Schienengüterverkehr
Die Kommission stellt fest, dass sich die Kundeninformation und die kommerzielle
Reaktionsfähigkeit der Unternehmen seit mehreren Jahren kontinuierlich
verbessern. Darüber hinaus haben die etablierten Eisenbahnunternehmen eine
Umstrukturierung ihrer Produktion eingeleitet, wobei die Rationalisierung, die
Einführung neuer Methoden und Produktionsweisen sowie die Ausweitung des
Dienstleistungsangebots durch die Entwicklung des Wettbewerbs vorangetrieben
werden. Trotz dieser Fortschritte bedauert die Kommission, dass die Qualität der
Schienengüterverkehrsdienste noch immer geringer ist als die des
Güterkraftverkehrs.
Die Branche hat sich insgesamt dem Ziel der Qualitätsverbesserung verschrieben,
insbesondere durch Unterzeichnung einer Qualitätscharta im Juli 2003 durch den
Internationalen Eisenbahnverband (UIC), die Gemeinschaft der Europäischen
Bahnen (GEB) und den Internationalen Spediteurverband (CIT) (siehe Anhang I).
Daneben haben mehrere etablierte Unternehmen eine Qualitätszertifizierung ihrer
Dienstleistungen eingeführt (siehe Anhang II). Schließlich ist zu beobachten, dass
die Beförderungsverträge immer häufiger Qualitätsklauseln enthalten.
Die Kommission beklagt die fehlenden Informationen über die Qualität des
Schienengüterverkehrs. Am häufigsten werden Angaben zur Pünktlichkeit der
Güterzüge gemacht, die sich insgesamt nur geringfügig verbessert und weiterhin zu
wünschen übrig lässt (siehe Anhänge III und IV). Nach Ansicht der Kommission
sind vor allem im Schienenverkehrsmanagement Verbesserungen notwendig, was
den zunehmenden Einsatz neuer Technologien, eine bessere Instandhaltung der
Infrastruktur, eine stärkere Zusammenarbeit nationaler Infrastrukturbetreiber und
ein rascheres Vorantreiben der technischen und administrativen Interoperabilität
erfordert.
Die Kommission vertritt den Standpunkt, dass die Entwicklung des Wettbewerbs
eine wesentliche Voraussetzung für die Verbesserung der Dienstleistungsqualität
darstellt, diese aber zu langsam vonstatten geht. Um die Entwicklung des
Wettbewerbs zu fördern, wird sie sich mittelfristig auf folgende Maßnahmen
konzentrieren:
Die Kommission wird verstärkt darauf hinwirken, dass die Infrastruktur optimal
genutzt wird, die Infrastrukturbetreiber ihre Zusammenarbeit verbessern und
Investitionen in die Schieneninfrastruktur getätigt werden. Dies erfolgt in erster
Linie im Rahmen folgender Initiativen:
Hintergrund
2004 hatte die Kommission den Vorschlag einer Verordnung über Entschädigungen
bei Nichterfüllung vertraglicher Qualitätsanforderungen im Schienengüterverkehr
vorgelegt. Dieser Vorschlag wurde begründet mit der schlechten Qualität der von
den Frachtunternehmen erbrachten Dienste und der Notwendigkeit einer
Qualitätsverbesserung zur Stärkung des Schienengüterverkehrs, schließlich jedoch
zurückgezogen. Für den Fall, dass die bestehenden Probleme nicht gelöst werden,
zieht die Kommission die Möglichkeit in Betracht, einen neuen Vorschlag zu
unterbreiten.